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2 Gewebelehre 24 2 Drüsenzellen kappenförmig um muköse End- stücke, nennt man sie von Ebner-Halbmon- de. Nach vorherrschender Sekretart bezeich- net man gemischte Drüsen als seromukös (mehr seröse Anteile) oder mukoserös (mehr muköse Anteile). Diese Unterscheidung hilft z. B. bei der Differenzialdiagnose zwischen Glandula submandibularis (seromukös) und Glandula sublingualis (mukoserös). Form Wer noch immer nicht genug hat von der Klas- sifizierung der Drüsen, kann diese auch noch in einfach (mit einem unverzweigten Ausfüh- rungsgang) oder zusammengesetzt (mit ver- zweigten Ausführungsgängen) oder in tubulös (mit einem schlauchförmigen Endstück), alve- olär (rund, großes Drüsenlumen) oder azinär (rund, kleines Drüsenlumen; von lat. azinus: Weinbeere) einteilen. Teil der Zelle liegen deutlich sichtbare Sekret- granula. Rein seröse Drüsen sind die Parotis, das Pankreas und die Tränendrüse. Muköse Drüsen sondern einen zähflüssigen, enzymarmen Schleim ab. Der Zellkern er- scheint auf der basale Seite plattgedrückt von großen, hellen Sekretgranula, die der Zelle ein helles, wabiges Aussehen geben. Dies führt leicht zu Verwechselungen mit Fettzellen. Rein muköse Drüsen sind sehr selten. Ein Beispiel dafür sind die hinteren Zungendrüsen. In gemischten Drüsen wird das Sekret sowohl von serösen als auch mukösen Zellen her- gestellt. Hier liegen also seröse Drüsenend- stücke neben mukösen. Sitzen die serösen Sekretgranula Golgi-Apparat raues endoplasmatisches Retikulum Basalmembran Abb. 19 c: Apokrine Zellen medi-learn.de/7-histo1-19c Merke! „Papageientränen sind serös“ für die serösen Drüsen: Parotis, Pankreas und Tränendrüse.

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2 Gewebelehre

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Drüsenzellen kappenförmig um muköse End-stücke, nennt man sie von Ebner-Halbmon-de. Nach vorherrschender Sekretart bezeich-net man gemischte Drüsen als seromukös (mehr seröse Anteile) oder mukoserös (mehr muköse Anteile). Diese Unterscheidung hilft z. B. bei der Differenzialdiagnose zwischen Glandula submandibularis (seromukös) und Glandula sublingualis (mukoserös).

Form

Wer noch immer nicht genug hat von der Klas-si�zierung der Drüsen, kann diese auch noch in einfach (mit einem unverzweigten Ausfüh-rungsgang) oder zusammengesetzt (mit ver-zweigten Ausführungsgängen) oder in tubulös (mit einem schlauchförmigen Endstück), alve-olär (rund, großes Drüsenlumen) oder azinär (rund, kleines Drüsenlumen; von lat. azinus: Weinbeere) einteilen.

Teil der Zelle liegen deutlich sichtbare Sekret-granula. Rein seröse Drüsen sind die Parotis, das Pankreas und die Tränendrüse.

Muköse Drüsen sondern einen zäh�üssigen, enzymarmen Schleim ab. Der Zellkern er-scheint auf der basale Seite plattgedrückt von großen, hellen Sekretgranula, die der Zelle ein helles, wabiges Aussehen geben. Dies führt leicht zu Verwechselungen mit Fettzellen. Rein muköse Drüsen sind sehr selten. Ein Beispiel dafür sind die hinteren Zungendrüsen. In gemischten Drüsen wird das Sekret sowohl von serösen als auch mukösen Zellen her-gestellt. Hier liegen also seröse Drüsenend-stücke neben mukösen. Sitzen die serösen

Sekretgranula

Golgi-Apparat

rauesendoplasmatischesRetikulum

Basalmembran

Abb. 19 c: Apokrine Zellen medi-learn.de/7-histo1-19c

Merke!

„Papageientränen sind serös“ für die serösen Drüsen: Parotis, Pankreas und Tränendrüse.