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2. Mannigfaltigkeiten 2.1 Äquivalenzprinzip Newton: und Weak Equivalence Principle (WEP): “Beschleunigung = Gravitation” andere Form des WEP: Die Bewegung eines frei-fallenden Körpers sind identisch in einem Gravitationsfeld und in einem gleichförmig beschleunigten Bezugssystem lokal, kleine Körper, kleine Testmassen (Selbstwechselwirkung) Einstein Equivalence Principle (EEP): Man kann die Existenz eines Gravitationsfeldes nicht durch lokale Experimente feststellen (Experimente umfassen Gravitation nicht). EEP WEP, EEP Feinstrukturkonstante und Massenverhältnis Protonen/Elektronen ist konstant

2. Mannigfaltigkeiten - ruhr-uni-bochum.degrauer/lectures/... · 2007. 4. 22. · Beispiel: , unendlich of diff.bar bis auf x=0, dort nur zweimal, also C2 φ:RRmn→ φ()xx= 3

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  • 2. Mannigfaltigkeiten2.1 Äquivalenzprinzip

    Newton: und

    Weak Equivalence Principle (WEP):

    “Beschleunigung = Gravitation”

    andere Form des WEP:

    Die Bewegung eines frei-fallenden Körpers sind identisch in einem Gravitationsfeld und in einem gleichförmig beschleunigten Bezugssystem

    lokal, kleine Körper, kleine Testmassen (Selbstwechselwirkung)

    Einstein Equivalence Principle (EEP):

    Man kann die Existenz eines Gravitationsfeldes nicht durch lokale Experimente feststellen (Experimente umfassen Gravitation nicht).

    EEP WEP,

    EEP Feinstrukturkonstante und Massenverhältnis Protonen/Elektronen ist konstant

  • Strong Equivalence Principle (SEP): Wie EEP + Experimente umfassen Gravitation

    Gravitationskonstante ist konstant

    Info:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Equivalence_principle#The_strong_equivalence_principle

    EEP: Gravitation ist unausweichlich, keine gravitativ-neutralen Körper, daher definiere:

    nicht-beschleunigt = frei fallend

    Saturday Morning gekrümmte Raumzeit Mannigfaltigkeiten

    2.2 Was ist eine Mannigfaltigkeit

    n-dim Mannigfaltigkeit sieht lokal aus wie

    Beispiele:

    • , klar

    • n- Sphäre , fester Radius in

  • • n-Torus:

    • Riemannsche Fläche vom Geschlecht g

    Jede kompakte orientierbare randlose 2-dim. Mannigfaltigkeit ist Riemannsche Fläche

  • • Lie Gruppe: Mannigfaltigkeit mit Gruppenstruktur

    Beispiel:

    • direktes Produkt zweier MannigfaltigkeitenM und M´ Mannigfaltigkeiten der Dimensionen n und n´neue Mannigfaltigkeit M x M´ bestehend aus geordnetem Paar (p,p´) mitp ∈ M und p´ ∈ M´

    Was ist keine Mannigfaltigkeit ?

    1(2) identisch zuSO S

    Ein Punkt, der nicht lokal wie

    aussieht. 2R

  • nicht glatt genug Mannigfaltigkeit mit Rand

    Abbildungen: zwei Mengen M,N, Abbildung , die jedem Element aus M genau ein Element aus N zuordnet.

    Verknüpfung: mit

    :M NΦ →

  • injektiv: jedes Element aus N hat höchstens ein Urbild

    surjektiv: jedes Element aus N hat mindestens ein Urbild

    Menge M: Gebiet von Φ, Gebiet: Φ(N) , Urbild: Φ-1(N)

    Wenn Abbildung injektiv und surjektiv ist, dann existiert inverser Abb.

    Stetigkeit bekannt für Abb.

    Komponentenfunktionen stetig

    Funktion heißt Cp, wenn p-te Ableitung existiert und stetig ist.

    C∞ Abb.: unendlich oft differenzierbar, glatt

    Beispiel: , unendlich of diff.bar bis auf x=0, dort nur zweimal, also C2

    : m nφ →R R

    3( )x xφ =

  • offene Kugel: Menge aller Punkte

    offene Menge: Vereinigung offener Kugeln,

    also: ist offen, wenn für jedes eine offene Kugel um y existiert, die vollständig in V liegt.

    Eine Karte (oder Koordinatensystem) besteht aus einer Untermenge

    und einer injektiven Abb. , so dass offen in ist.

    Damit ist U offen in M.

    , für festes ,n nx x y r y r∈ − < ∈ ∈R R R

    nV ⊂ R y V∈

    U M⊂: nUφ → R ( )Uφ nR

  • Eine C∞ n-dim. Mannigfaltigkeit ist eine Menge M mit einem maximalen Atlas, der alle kompatiblen Karten enthält.

    Analog wird eine Cp Mannigfaltigkeit definiert.

    Ein C∞ Atlas ist eine Vereinigung von Karten , die folgende 2 Bed. erfüllen:

    1. Die Vereinigung

    2. Übergangsabb. sind C∞: Sei . Dann bildet die Abb. Punkte inauf eine offene Menge ab, und zwar C∞ für

    alle .

    ( ){ },Uα αφU Mα

    α

    =∪0U Uα β∩ ≠

    1α βφ φ

    ( ) nU Uβ α βφ ∩ ⊂ R ( )nU Uα α βφ ∩ ⊂ R

    ,α β

  • Beispiele:

    1. Kreis S1

    2. S2 : stereographische Projektion

    benötige zwei Karten

    vom Nordpol vom Südpol

    Übergangsabb. für

    -1 < x3 < +1

  • Übergangsabb. sind unsere alten Koordinatentransformationen

    Stetigkeit und Differenzierbarkeit einer Abb. zwischen Mannigfaltigkeiten M,N wird durch die Karten bestimmt:

    :f M N→

    1 : m nfβ αψ φ− →R R

    2.3 Schon wieder Vektoren!

    Definition über Kurven war richtig, jetzt nur koordinatenunabhängig

    Also, sei F der Raum aller glatten Funktionen auf M. Jede Kurve durch den Punkt p definiert nun einen Operator, die Richtungsabbleitung an p.

    Tangentialraum Tp :Raum aller Richtungsableitungsoperatoren

    Dies ist ein Vektorraum, denn betrachte 2 Operatoren für 2 Kurven durch p.

    neuer Operator

    Dies ist auch ein Ableitungsoperator, denn er erfüllt die Produktregel:

    /f df dλ→

    / , /d d d dλ η

    ⇒ ( / ) ( / )a d d b d dλ η+

    ⇒ Vektorraum

  • Ist das der gesuchte Vektorraum? Suche Basis: betrachte Karte mit Koordinaten .

    n Richtungsableitungen an der Stelle p.

    Dies ist eine Basis, denn betrachte

    beliebige Kurve

    Karte

    und Funktion

    Kettenregel:

    ⇒ µ∂

    : Mγ →R

    : nMφ →R

    :f M →R

    f beliebig ⇒

  • Also bilden Basis, genannt Koordinatenbasis für Tp.

    In der Regel weder normiert, noch orthogonal, aber bequem.

    Transformationsverhalten folgt direkt. Basisvektoren für neues Koordinatensystem folgt aus der Kettenregel:

    Vektor invariant:

    (allgemeiner als Lorentz-Trafos)

    Kartenwechsel Koordinatenwechsel Basiswechsel

    { }µ∂

    ⇒ ⇒

  • Vektor an einem Punkt = Richtungsableitung entlang einer Kurve durch den Punkt

    Vektorfeld definiert Abb. von glatten Funktionen nach glatten Funktionen auf M

    Seien nun zwei Vektorfelder X und Y gegeben, dann definiere Kommutator [X,Y] durch Wirkung auf Funktion f:

    Damit ist Kommutator [X,Y] selbst wieder ein Vektorfeld!

    denn er ist linear

    und erfüllt Produktregel

    in Komponenten:

    Vorsicht: partielle Ableitungen von Vektoren sind keine Tensoren (nächstes Kapitel), hier aber nur antisymmetrisch und alles ist gut.

  • 2.4 Schon wieder Tensoren!

    Kotangentialraum = Menge aller linearen Abb.

    Typische dual-Form = Gradient einer Funktion f = df

    dual-Form Vektor

    Basis:

    Koordinatenwechsel

    ⇒ bel. dual-Form

    und für die Koordinaten

  • nun (k,l) Tensoren:

    Kartenwechsel = Koordinatentrafo

    partielle Ableitung einer Funktion ist Tensor, aber partielle Ableitung eines Tensors höheren Ranges ist kein Tensor. Beispiel: dual-Form

    Ableitung der Transformationsmatrix verschwindet nicht,anders als für Lorentz-Trafos

  • Deshalb muß man etwas neues erfinden:

    1. äußere Ableitung

    2. kovariante Ableitung

    3. Lie-Ableitung

    2.5 Die Metrik

    Minkowski:gekrümmte Raumzeit

    µνηgµν

    Determinante det( ) 0g gµν= ≠

    ⇒ inverse Metrik g µν

    Linienelement

    dualer Basis Vektorzwei-Form

  • Euklidischer Raum und kartesische Koordinaten:

    Euklidischer Raum und Polarkoordinaten:

    also: flacher Raum, aber nichtkonstante Metrik

    Metrik enthält Info über Krümmung, aber wie?

    2-Sphäre: r = 1 dr = 0 ⇒

    Jetzt ist der Raum gekrümmt !!!

    Lokal kann man Metrik immer in die Form mit ^ ^ ( ) ( 1,1,1,1)g p diagµη

    = − ^ ^ ^ ( ) 0g pµ µη

    ∂ =

  • Motivation:

    Taylor-Entwicklung mit

    symbolische Notation:

  • 10 Zahlen

    4x4 = 16 Zahlen, damit Trafo auf

    4 Ableitungen mal 10 Komponenten = 40 Zahlen

    10 unabhängige Möglichkeiten für undund 4 Möglichkeiten für = 40 Zahlen,

    also kann zum Verschwinden gebracht werden

    symmetrisch 10x10=100 Zahlen

    symmetrisch in den drei unteren Indizes: 20 Möglichkeiten

    mal 4 Indizes = 80 Zahlen zu wenige !!!

    ^ ^ ( ) ( 1,1,1,1)g p diagµη

    = −

    0.te Ordnung:

    1.te Ordnung:

    2.te Ordnung:

  • Lokale inertiale Koordinaten sind sehr hilfreich. Betrachte folgendes Beispiel:

    Beobachter mit vierer-Geschwindigkeit

    vorbeifliegende Rakete mit

    Was misst der Beobtachter als normale dreier-Geschwindigkeit der Rakete ?

    In der SRT ist das klar: benutze inertiale Koordinaten (global, nicht nur lokal), so dass der Beobachter im Ruhesystem ist und Rakete in x-Richtung fliegt.

    Dann ist die vierer-Geschwindigkeit des Beobachters

    und die vierer-Geschwindigkeit der Rakete

    mit v = dreier-Geschwindigkeit,

    In der flachen Raumzeit haben wir

    und damit (in der flachen Raumzeit)

  • Jetzt zurück in die gekrümmte Raumzeit, Metrik nicht mehr Minkowski.

    Aber am Punkt der Messung kann man lokales inertiales Koordinatensystem wählen

    mit = , so dass

    immer noch richtig ist. Aber das ist eine Tensor-Gleichung, die invariant unter der Wahl des Koordinatensystems ist. Fertig !