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Neues Ufer – ein familienfreundliches Unternehmen S. 8 20 Jahre Ramper Werkstätten in Crivitz S. 18 25 Jahre WEINBERGSCHULE in Schwerin S. 14 AUSGABE 89 | DEZEMBER 2015 Daniela Lau und Berit Steinberg (WiFöG), Izabela Brückner und Kati Windt (Neues Ufer), Dirk Heyden (Agentur für Arbeit) und Wolfgang Schmülling (Beigeordneter und erster Stellvertreter von Landrat Rolf Christiansen) von links, Beitrag Seite 8

20 Jahre - Diakoniewerk Neues Ufer Altenhilfe · Daniela Lau und Berit Steinberg (WiFöG), Izabela Brückner und Kati Windt (Neues Ufer), Dirk Heyden (Agentur für Arbeit)

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Page 1: 20 Jahre - Diakoniewerk Neues Ufer Altenhilfe · Daniela Lau und Berit Steinberg (WiFöG), Izabela Brückner und Kati Windt (Neues Ufer), Dirk Heyden (Agentur für Arbeit)

Neues Ufer – ein familienfreundliches Unternehmen S. 8

20 Jahre Ramper Werkstätten in Crivitz S. 18

25 Jahre WEINBERGSCHULEin Schwerin S. 14

A U S G A B E 8 9 | D E Z E M B E R 2 0 1 5

Daniela Lau und Berit Steinberg (WiFöG), Izabela Brückner und Kati Windt (Neues Ufer), Dirk Heyden (Agentur für Arbeit) und Wolfgang Schmülling (Beigeordneter und erster Stellvertreter von Landrat Rolf Christiansen) von links, Beitrag Seite 8

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Impressum Uferzeit: Herausgeber: Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH

WDS Haus-Service GmbHRetgendorfer Straße 4, 19067 Rampe

Telefon 03866 67-0 Internet: www.neues-ufer.de

Chefredaktion: Anna Karsten M. A. (AK), [email protected]. Redaktion: Manuela Hölzer, Nadine Kaffka, Susanne Kasperowski,

Claudia Kluth, Juliane Pingel-Stephans, Anke Roettig, Birgit Wolge, Klaus WolgeFotos soweit nicht anders benannt: Diakoniewerk Neues Ufer; Fotos S. 19 Christian Schmidtke

Druck: Onlineprinters GmbH Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in unserer Uferzeit die

männliche Schreibweise und bitten unsere Leserinnen um Verständnis - vielen Dank!

Jede Spende hilft - vielen Dank, wenn Sie uns unterstützen:Bankverbindung: EKK, Konto-Nr. 73 100 30, BLZ 520 604 10IBAN DE75 5206 0410 0007 3100 30 BIC: GENODEF 1EK1

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 3

Kurznachrichten 4

Andacht 5

UFERZEIT stellt Fragen zum Glauben 6

Überregionales 7

Das Diakoniewerk Neues Ufer 8

Ein Tag im Leben von ... 10

Neues Ufer: Der Bereich Kindertagesstätten vorgestellt 11

Neues Ufer: Bildung 14

Neues Ufer: Behindertenhilfe | Beratung Sozialpsychiatrie 17

Neues Ufer: Altenhilfe 27

BKK: Tipps für die Herbstküche | Anzeigenteil 29

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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S | V O R W O R T

„Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“, Jes 66,13“

So lautet die Losung für das Jahr 2016 und sie ist klar formuliert: Gott tröstet uns vorbehaltlos, wie es nur die eigene Mutter tun kann: Ohne Fragen zu stellen, ohne zu zögern, ohne Ansehen der Per-son: Ganz gleich ob jung oder alt, gesund oder krank, weiß oder schwarz, in Deutschland geboren oder nicht....

Diese Zusage beruhigt, macht Mut und kann uns stark machen für schwierige Momente und Situationen, in denen wir Trost brauchen: Gott wird für uns da sein. Vielleicht macht uns das Vertrauen darauf sogar so stark, dass es uns gelingt, auch andere Menschen zu trös-ten, wenn sie in Not sind: Ganz gleich ob jung oder alt, gesund oder krank, weiß oder schwarz, in Deutschland geboren oder nicht ...

Natürlich ist es eine Herausforderung, vorbehaltlos zu trösten und zu helfen! Aber die Jahreslosung sagt uns, wie es gehen kann: Wie die eigene Mutter es tun würde! In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir immer wieder Wege finden, anderen Trost zu spen-den und für andere da zu sein – und ich wünsche Ihnen viele gute Erfahrungen damit.

Meine guten Wünsche für einen besinnlichen Jahresausklang be-gleiten Sie und das neue Jahr möge Gesundheit, Glück und Zu-friedenheit für Sie bereithalten – und Menschen, denen Sie Trost spenden können!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe unserer UFERZEIT

und bleiben Sie behütet,Ihr Thomas Tweer

Thomas Tweer

Geschäftsführer

Diakoniewerk

Neues Ufer gGmbH und

WDS Haus-Service GmbH

Liebe Leser der Uferzeit,liebe Freunde des Neuen Ufers,

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Montessori Schule – aktuelle Zahlen und Fakten:Zum Beginn des Schuljahres zählte die Schule• 45 neue Erstklässler, 5 neue Quereinsteiger, insgesamt 198 Schüler in 9 Klassen• 2 neue Lehrer, 1 Rückkehrerin aus der Elternzeit• 770 Gäste (bei 800 Plätzen) beim Einschulungsgottesdienst im Dom

Kurznachrichten

Klaus Wolge und Thomas Tweer informieren:

Herzlichen Glückwunsch!Beim Knobeln haben wieder Viele mitgemacht und einen geselligen Nachmittag miteinander verbracht. Herzlichen Glückwunsch den Ge-winnern Andreas Stalich (2), Micha-el Schmidt (3) und Harald Bentin (1) (von links) und allen Anderen viel Glück beim nächsten Mal!

Sitzungstermine des Werkstattrats 27.1., 4.3., 30.3., 27.4., 25.5., 29.6., 20.7, 31.8., 26.10., 30.11. und 14.12.2016. An diesen Tagen wird der Werkstattrat eine Sprech-zeit für Beschäftigte der Ramper Werkstätten anbieten. Diese wer-den von 12.45 Uhr bis 13.15 Uhr im großen Beratungsraum von Haus M (im Erdgeschoss) statt-finden.

Festwoche zum 25-jährigen Jubiläum des Diakoniewerks Neues Ufer22. Mai 2016: Festgottesdienst im Schweriner Dom23. Mai 2016: Tag für Menschen mit Behinderung24. Mai 2016: Tag für Kita-Kinder auf der Freilichtbühne25. Mai 2016: Tag für Senioren mit Biographiearbeit 26. Mai 2016: Tag für Schüler im Lambrechtsgrund 27. Mai 2016: Empfang für Geschäftspartner28. Mai 2016: Ramper UFERFEST

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K U R Z N A C H R I C H T E N | A N D A C H T

AndachtLiebe „Uferzeit“-LeserInnen!

Es ist wohl die Zeit im Jahr, die uns am meisten zu Herzen geht – die Adventszeit – die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Für viele ist sie die schönste Zeit im Jahr.

Sie ist angefüllt mit Vorfreude und Teestunden, mit Kerzenschein und heimlichen Vorbereitun-gen, aber auch mit geschäftigem Markt- und Stadtbummeln gefüllt kann sie sein.

Dann ist das Weihnachtsfest da. Die Weihnachtsbotschaft wird verkündet. Der Weihnachtsbraten wird gegessen. Die Geschenke werden ausgepackt. Erschöpfung macht sich breit.

Wie gut, dass Weihnachten nach Heiligabend nicht schon wieder vorbei ist. Wir können gelassen ausatmen. Wir müssen uns nicht

sofort auf das nächste Ereignis vorbereiten. Wir haben Zeit. Wir brauchen Zeit. Unsere Gefüh-le brauchen Zeit. Unser Glück und unsere Freude, genauso wie unsere Sehnsucht und un-ser Schmerz. Wir brauchen dafür Zeit. Wir haben dafür Zeit.

Weihnachten ist ein Höhepunkt, aber kein Endpunkt. Mit dem Weihnachtsfest beginnt eine lan-ge Zeit der Freude. Weihnach-ten ist wie ein Tor, durch das wir gehen können. Dahinter erwartet uns ein weiter Raum. Viele klei-ne Feste haben darin ihren Platz: Heiligentage, Silvester, Neujahr und Epiphanias.

Eine Fülle an Glaubensgeschich-ten ist an diese Feste geknüpft. Mehrere Sonntag dauert die Epi-phaniaszeit und beendet am letz-ten Sonntag nach Epiphanias offi-ziell für evangelische Christen die Weihnachtszeit. Die katholischen

Christen feiern bis zum 2. Februar Weihnachten. An diesem Tag fei-ern sie Maria Lichtmess.

Wir könnten also ganz getrost 40 Tage lang Weihnachtsbaum und Weihnachtskrippe stehen lassen. 40 Tage den Weihnachtsstern leuchten lassen. Wir können uns also nicht nur Schritt für Schritt auf Weihnachten vorbereiten. Wir können auch Schritt für Schritt den Weg durch Weihnachten ge-hen. Ein Weg, der uns mit allem, was unsere Herzen erfüllt, auch in das neue Kalenderjahr führt.

So können wir dem neuen Jahr ruhig entgegen gehen, zuver-sichtlich dem Ungewissen be-gegnen und unter Gottes offenem Himmel alles für möglich halten!

Ich wünsche Ihnen allen ein ge-segnetes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr!

Ulrike v. Maltzahn-Schwarz

Quelle: ©Andreas Hermsdorf/pixelio.de

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UFERZEIT stellt Fragen zum GlaubenEpiphanias – Die Heiligen Drei Könige – Sternsinger

Am 6. Januar, dem Epiphaniasfest, dem Fest der Erscheinung des Herrn, werden wir sie wieder entdecken können – Kinder, die als Könige verkleidet, mit einem Stern singend und segnend von Haus zu Haus ziehen. Sie erinnern uns an die Geschichte der drei Weisen aus fernen Landen, wie sie uns der Evangelist Matthäus erzählt. Sie sind aufgebrochen nach Bethlehem, um das neugeborene Kind zu sehen. Matthäus will mit dieser Geschichte deutlich machen: Dieses Kind in der Krippe ist nicht wie jedes Kind. Dieses Kind ist Gott.

Auch wenn Matthäus die Männer nicht Caspar, Melchior und Balthasar benannte. Im Laufe der Zeit hat sich die Erzählung so tradiert. Die drei machten sich also auf den Weg. Angetrieben von

einer Hoffnung, einer Vision. Sie wissen nicht, in welche Situation sie kommen. Sie kennen nicht die Menschen, denen sie begegnen werden. Aber sie folgten dem Stern.

Der Stern führte sie nach Betlehem. In den Stall mit Maria und Joseph, und ihrem Kind in der Futterkrippe. Fremde begegneten sich. Das war zutiefst anrührend. Die Weisen knieten nieder. Sie erwiesen dem Kind Respekt. Sie fragten nicht, ob dieser Ort angemessen sei für ein Kind. Sie stellten auch nicht infrage, was sie selbst gedacht hatten. Sie spürten, ihre Sehnsucht hat sie ans Ziel geführt. So sind sie da, andächtig und still. Und erlebten, dass Gott sich in die menschliche Wirklichkeit gibt.

Arm und Reich begegneten sich in diesem Stall. Könige mit Gold und Prunk und ein bettelarmes Paar mit einem Kind in einer Futterkrippe. So erscheint uns Gott – uns nahe – ein Neugeborener ohne Wiege, ein Mensch ohne Macht. Gott kennt die Armut. Gott kennt das Leid. Und so hat die gute Nachricht von der Liebe Gottes gerade immer wieder die Armen und Leidenden erreicht und aufgerichtet.Die Weisen brachten Respekt, Aufmerksamkeit und Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das waren keine Almosen. Das war Großzügigkeit des Herzens, die dem anderen eigenständiges Handeln ermöglicht.

Wenn wir am 6. Januar den Sternsingern begegnen, dann werden wir vielleicht unser Zuhause von ihnen segnen lassen - 20„C + M + B“16, das steht für: „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) und dazu die aktuelle Jahreszahl. Dann werden wir an das Geschehen damals in Bethlehem erinnert, eine Begegnung mit Aufmerksamkeit für die Schwachen, für die Menschen am Rande der Gesellschaft. In solchen Begegnungen wird Gottes Liebe sichtbar – bis heute.

Pastorin Ulrike von Maltzahn-SchwarzDie Heiligen Drei Könige, Foto von: ©Joujou/pixelio.de

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„Barrierefreiheit in der Landeshauptstadt Schwerin“

Die Schweriner Tafeln e.V. ha-ben im Crivitzer Diakoniehaus eine Ausgabestelle. Hardy Ul-rich vom Verein Naturschutz, Erholung, Technologie, Zukunft und Entwicklung (Netze) hat weitere Unterstützung durch Crivitzer Unternehmen auf den Weg gebracht: Schon vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stellt der sky-Supermarkt Lebensmit-tel zur Verfügung und die Paul Freitag GmbH hat angeboten, diese zum Diakoniehaus zu fahren. Herzlichen Dank dafür! Anna Karsten

Der Initiativkreis für Menschen mit Behinderung setzt sich für Barrierefreiheit in Schwerin ein und hat dafür mit Unterstützung des Caritas Mecklenburg e.V. eine Bilderausstellung initiiert. Rainer Jung, Caritas Mecklen-burg e.V.: „Die Mitglieder des In-itiativkreises zeigen Fotos unter

dem Blickwinkel der Barrierefrei-heit im öffentlichen Raum. Der Initiativkreis will aufmerksam machen, wo in Schwerin Barri-erefreiheit und damit Inklusion schon gut gelungen ist und wo Verbesserungen noch möglich – und nötig sind.“ Die Wanderaus-stellung hat auch im Neuen Ufer

viele interessierte Betrachter gefunden. Christian Bellin, Da-vid Ulrich und Wolfgang Hieske sehen sich Bilder an, die im Ein-gangsbereich des Ufersaales ausgestellt waren und tauschen sich über Erfahrungen im Um-gang mit Barrieren aus.

Thomas Tweer, Geschäftsführer Neues Ufer: „Da Barrierefrei-heit zuerst im Bewusstsein sein muss, würde ich mich freuen, wenn die Ausstellung dazu an-geregt hat, ganz konkret Barrie-ren wahrzunehmen, um Verbes-serungen zu erreichen – auch hier bei uns im Neuen Ufer. Wenn Viele mitdenken, kommen sicher auch Ideen zu möglichen Lösungen zustande.“

Anna Karsten

Netze e.V. unterstützt Tafeln in Crivitz

Von links nach rechts: Philipp Hartinger, Sybille Kanter, Nils Reubold, Annett Mehlitz-Albat und Hardy Ulrich

D I A K O N I E W E R K N E U E S U F E R

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Es ist längst kein Geheimnis mehr: Familienfreundliche Un-ternehmen sind u.a. erfolgreich, weil in ihnen Mitarbeiter tätig sind, die sich mit dem Betrieb identifizieren. Zudem gewinnt das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben vor dem Hintergrund von Fachkräfte-mangel und des Wettbewerbes der Firmen um die besten Köpfe immer mehr an Bedeutung.

Deshalb haben wir uns für das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen“ der Wirtschafts-förderungsgesellschaft Süd-westmecklenburg beworben. Mit diesem werden Unternehmen der Region ausgezeichnet, die Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben aktiv und kreativ unterstützen. „Arbeiten und Leben im Diako-niewerk Neues Ufer sollen Spaß machen“, das haben wir uns als ein Leitziel des Ramper Modells auf die Fahnen geschrieben. Dies ist und bleibt für uns immer wieder eine große Herausforde-rung. Unsere Belegschaft ist zu über 85 Prozent weiblich. Zudem prägen zunehmende Arbeitsver-dichtung, Drei-Schicht-System, Wochenend- und Feiertagsar-beit in der Pflege und Betreu-ung, Mehrstunden, hohe physi-sche und psychische Belastung, Stress, wenig Zeit leider häufig den Arbeitsalltag vieler unserer

Mitarbeiter. Die Jury der Wirt-schaftsförderungsgesellschaft würdigte insbesondere die fa-milienfreundliche Lenkung des Unternehmens und die vielen verschiedenen familienfreundli-chen Angebote, z.B. Arbeitszeit-modelle (Teilzeitarbeit, individu-ell vereinbarte Arbeitszeiten), Dienstbefreiung bei besonderen Anlässen, Familienfördernde Leistungen, Jubiläumszuwen-dungen, betriebliche Altersvor-sorge, Fort- und Weiterbildung, gesundheitsfördernde Maßnah-men, Sonderkonditionen bei Partnern des Unternehmens, Babysitter-Pool oder Mitarbei-terfeste. Wir sehen diese Aus-zeichnung als Bestätigung für

unsere bisherigen Maßnahmen und fühlen uns zugleich aufge-fordert, weiterhin neue famili-enfreundliche Schritte zur Un-terstützung der Mitarbeitenden zu initiieren. So werden wir im nächsten Jahr z.B. Ferienspiele und ein Fest für Mitarbeiterkin-der veranstalten. Ihre Vorschlä-ge, Wünsche oder Anregungen für weitere familienunterstützen-de Angebote sind uns wichtig und jederzeit willkommen.

Liane Timm und Silvia Linke

Das Diakoniewerk Neues Ufer –ein familienfreundliches Unternehmen“

MAV und Vertreter aus unseren Bereichen nehmen Auszeichnung „Fami-lienfreundliches Unternehmen“ im Schloss Ludwigslust entgegen: Oben v.l.n.r. Martina Bräuer, Anke Spitzbart, Anna Karsten, Sven Olaf Thoelken und unten Izabela Brückner, Kati Windt, Helga Brunswig und Liane Timm

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Ein Angebot der AG Gesundheit

Die Arbeitsgemeinschaft „Ge-sundheit“ ist stets bestrebt, den Mitarbeitern des Neuen Ufer interessante und gesundheits-fördernde Angebote zu unter-breiten. Neben den laufenden Angeboten wie zum Beispiel Yoga oder Fitness organisierten Regina Möller, Liane Timm, Tho-mas Tweer und Fred Vorfahr im Oktober ein Angebot mit Lewitz-ranger Ralf Ottmann:

An der Wiesenmeisterei Tuckhu-de startete eine geführte Bustour durch das Naturschutzgebiet Lewitz mit seinen ausgedehnten Fischteichen und einer vielfälti-gen Vogelwelt. See- und Fisch-adler, Eisvögel, Beutelmeisen und zahlreiche Singvögel sind hier zuhause. Im Herbst sind Seeadler, Bläss- und Saatgans, Silberreiher, Kranich, Kiebitz,

Goldregenpfeifer sowie Zwerg- und Singschwan interessante Rastvogelarten. Ralf Ottmann ist Lewitzranger und Autor vieler Fachbücher zum Thema. Er gab ausführliche Erläuterungen und wusste seine Zuhörer für die Natur und ihre schönen Seiten

zu begeistern. Die Tour führte zu bekannten Lewitzorten, wie zum Beispiel in die kleine Fach-werkkirche in Peckatel und das Jagdschloss Friedrichsmoor, wo auch Gelegenheit zum Kaffee-trinken war.

Anna Karsten

Mitarbeiter des Neuen Ufer erkundeten die Lewitz

Ralf Ottmann links und dieTeilnehmer der Lewitztour

Das NSG Fischteiche aus der Vogelperspektive und rastende Silberreiher, Fotos: Ralf Ottmann

D I A K O N I E W E R K N E U E S U F E R

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Ein Tag im Leben von: Antje Tackmann

Gestern besuchte eine ältere Dame die Kita. Als sie erzählte, sie habe hier noch die Namen in die Sachen der Kleinen von Hand eingestickt, wurde Antje Tackmann bewusst, wie lange sie schon hier arbeitet. Damals, in den 70er Jahren, war diese Kombination von Krippe und Kindergarten mit 220 Kindern die erste ihrer Art in Schwerin.

„Und bis heute komme ich gern zur Arbeit“, sagt Antje Tackmann mit einem ehrlichen Lächeln. Die Schwerinerin beginnt ihren Tag um 6.30 Uhr in der quirligen Frühgruppe. „Hier spielen Krip-pen- und Kindergartenkinder mit den Hortkindern aus der Grund-schule Lankow gemeinsam, bis ich sie in die Gruppen oder zur Schule schicke“, erklärt sie. Eine Stunde später warten zwei Kolleginnen mit Fragen zum Tag vor ihrem Büro. Eine Ver-tretung soll organisiert werden. Dabei hilft ihr Frau Kruse, ihre „rechte Hand“ und Stellvertre-terin. Als Vertretung muss Antje Tackmann manchmal selber ein-springen. Das ist dann nicht so einfach zu realisieren, denn das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelt häufig und manchmal stehen plötzlich Eltern unange-meldet vor ihrer Tür.

Heute kann sie vorerst nach Plan arbeiten. „Zuerst E-mails

lesen und beantworten und um 9 Uhr dann ein Aufnahmege-spräch mit einer Mutter“, zählt sie auf. Anders als in Schulen können Eltern hier ihre Kinder das ganze Jahr über anmelden. Antje Tackmann kann mit diesen Abläufen gut umgehen. Gleich 1990 übergab man ihr den Krip-penteil. Sie wuchs in ihre Auf-gabe hinein und hat seither die vielen Veränderungen des Hau-ses mitgestaltet: Trägerwechsel, Zusammenschluss von Krippe und Kindergarten, aufreibende Umbauten – nun führt sie die Einrichtung schon seit 12 Jah-ren, inzwischen mit 422 Kindern und 37 Mitarbeitern. „Immer war ein Team wichtig, das hinter mir steht“, berichtet sie und be-schreibt, wie sie sich auf genau so ein Team verlassen konnte. „Das gilt auch heute noch“, freut sich Antje Tackmann und fügt

hinzu, dass die Türen hier für alle Kinder und ihre Eltern of-fen stehen. „Wir gehen mit der Zeit, arbeiten interkulturell und seit Sommer offiziell auch integ-rativ.“ Sie kann sagen, dass die Kinder sich untereinander gut verstehen, wünscht sich jedoch besonders für die ausländischen Familien mehr Begleitung von Seiten der Ämter. Wenn Antje Tackmann heute Nachmittag zur bald stattfindenden Elternrats-versammlung eingeladen und sich auf das anstehende Hil-feplangespräch im Jugendamt vorbereitet hat, nimmt sie mal wieder ihre zwei Enkelkinder mit nach Hause. Auf die beliebte Frage nach einem Garten ant-wortet sie lachend, dorthin gehe sie nur zum Lesen. Wie heute Abend trifft sie sich lieber mit ih-rer Sportgruppe.

Susanne Kasperowski

E I N TA G I M L E B E N V O N . . .

Leiterin der Evangelischen integrativen Kita Lankower Spielhaus

Antje Tackmann hat in dieser Kita schon ihre Ausbildung absolviert.

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K A P I T E L

Der Bereich Kindertagesstätten

„Wir lassen Kinder wachsen“

So lautet das Grundziel der pä-dagogischen Arbeit in unseren Kindertageseinrichtungen. Nach christlichem Verständnis ist je-des menschliche Leben einzig-artig, unverfügbar und in seiner Verschiedenheit von gleichem Wert. In diesem Sinne begleiten und fördern wir Kinder in ihrem Dasein, ihrem Wachstum und ih-rer Entwicklung.

Die Kindertagesstätten sind of-fen für alle Kinder – unabhängig von ihrer Konfession oder Nati-onalität. Frühkindliche Bildung und Erziehung erfolgen nach abgestimmten Konzepten mit dem Kernpunkt der individuellen pädagogischen Förderung vom ersten Tag an. Das Kind mit sei-

nen Bedürfnissen und Beson-derheiten steht im Mittelpunkt all unserer Arbeit.

Wir sprechen nicht nur von In-tegration oder Inklusion – wir leben sie bereits aus Über-zeugung: Kinder mit und ohne Behinderungen haben die Möglichkeit, gemeinsam an Bil-dungsangeboten teilzunehmen, miteinander zu spielen und die Welt zu entdecken. Wir legen den Grundstein für ein selbstän-diges Miteinander – das tut allen Kindern gut, macht sie stark und fördert ihre Selbstkompetenz.

Vielfältige Zusatzausbildungen der pädagogischen Fachkräf-te in der Montessoripädagogik, Psychomotorik, Kindertherapie, Elternberatung sowie Ausbil-

dungen im Kreativbereich und der Musikpädagogik sichern ein ganzheitliches Erleben und Ler-nen.

Therapeuten wie Logopäden, Ergotherapeuten und Physio-therapeuten unterstützen und begleiten Kinder mit speziellem Förderbedarf. Eine tragfähige, konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern in ehrlicher Atmo-sphäre ist eine wichtige Voraus-setzung für ein offenes und ver-trauensvolles Miteinander.

Als Praxiseinrichtungen be-gleiten wir Schüler und Auszu-bildende der Fachrichtungen frühkindliche Bildung und Heil-erziehungspflege.

Regina MöllerYvonne Wünsche

Vorgestellt von Bereichsleiterinnen Regina Möller und Yvonne Wünsche

K I TA S | F R Ü H F Ö R D E R U N G

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Der Kindergarten Matthias Clau-dius befindet sich in der Schweri-ner Schelfstadt und ist damit gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Gut ausgebildetes Fachpersonal mit Zusatzquali-fizierungen in Psychomotorik, Religions- und Heilpädagogik betreut die Kinder in altersge-mischten Gruppen.

Der Vormittag ist der gemein-samen Arbeit vorbehalten. In dieser Zeit finden das gesunde Frühstück, der Morgenkreis, das freie Spiel im Raum wie auf dem Hof und das jeweilige besonde-re Angebot statt. Die Kinder ar-beiten an langfristig angelegten Projekten, welche durch einzel-ne Gruppenausflüge bereichert

werden. Montags, mittwochs und freitags kommen alle Kinder des Kindergartens zum Morgen-kreis zusammen. Hier werden christliche Inhalte vermittelt, kirchliche Feste vorbereitet, Geburtstage gefeiert sowie Kin-der begrüßt und verabschiedet. Das Spiel im Freien ist fester Bestandteil des Tagesablaufs. Dafür steht hinter dem Haus ein gut ausgestatteter Spielplatz zur Verfügung. In den Sportstunden können die Kinder ihrem Bewe-gungsdrang in einem Sportraum nachgehen. Das Essen verste-hen wir als genussvolles Ge-meinschaftserlebnis. Die älteren Kinder haben die Möglichkeit, in zwei Kinderküchen selbst zu ko-chen und zu backen.

Wir verstehen Bildung als einen Prozess, in dem sich Kinder durch eigene Aktivitäten die Welt aneignen. Dafür stehen Materi-

alien zur Verfügung aus denen die Kinder frei wählen können. Das Zusammenleben mit an-deren Kindern in der Gruppe ist von besonderer Bedeutung. Hier werden das Voneinander-Lernen und die Selbstkompe-tenz der Kinder gestärkt.

Es besteht guter Kontakt zur Schelfkirchengemeinde St. Ni-kolai. Gemeinsam gestalten wir kirchliche Feste und Fami-liengottesdienste. Die Zusam-menarbeit mit den Eltern ist ein fester Bestandteil unserer Ar-beit. Zweimal im Jahr finden El-ternabende zu pädagogischen oder religionspädagogischen Themen statt. Regelmäßige Ge-spräche zum Entwicklungsstand des Kindes festigen die Zusam-menarbeit zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften.

Evangelischer Kindergarten Matthias Claudius„Wir lassen Kinder wachsen ...“

Evangelischer Kindergarten Matthias Claudius Kita und Krippe – für 86 Kinder

Enrichtungsleitung: Regina Möller Stellvertretung: Marlies Lissenheim Schelfstraße 36, 19055 Schwerin Telefon: 0385 555627, Telefax: 0385 5559060 Externe Angebote: Musikalische Früherziehung, Flötenunterricht für weitere Informationen: www.neues-ufer.de

Gut zu wissen...

Regina Möller, BereichsleiterinKitas und Leiterin der Kita Matthias Claudius

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K A P I T E L

Evangelischer Sprachheilkindergarten

Im Sprachheilkindergarten des Diakoniewerks Neues Ufer be-treuen wir Kinder mit Auffällig-keiten in der Sprachentwicklung und Entwicklungsverzögerun-gen. Auch Kinder mit Lippen-, Kiefer- oder Gaumenspaltung oder mit Schädigungen des Ge-hörs werden aufgenommen.

Die Kinder spielen und lernen in fünf Gruppen mit je elf Kindern. Pädagogische Fachkräfte mit der Fachausrichtung Heilerzie-hung, Sprachheilpädagogik, der Zusatzausbildung in Psychomo-torik, Montessori-Pädagogik so-wie Facherzieherinnen für Musik sind für die Kinder da. Logopä-den und Sprachheilpädagogen sorgen für optimale Förderung

der Kinder. Individuelle Förde-rung findet in der Kindergruppe und in der Einzeltherapie statt.

Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig. Regel-mäßige Elternabende und ein Eltern rat sorgen für ein enges und vertrauensvolles Miteinan-der von Kindergarten und El-ternhaus.

Angebote:Kindern, die eine weite Anfahrt zum Sprachheilkindergarten ha-ben, steht der Fahrdienst des Kindergartens zur Verfügung. Ein großer Spielplatz mit Blick auf den See und ein flexibel ein-richtbarer Sportraum entspre-chen dem Bewegungsdrang der Kinder.

Grundsätze der Montessori-Pä-dagogik und der Psychomotorik spiegeln sich im Tagesablauf

des Sprachheilkindergartens wieder. Eine umfangreiche Aus-stattung mit Montessori-Material unterstützt die pädagogische Ar-beit.

Therapieangebote:

• Muttersprachen-Sprach-therapie durch Logopäden, Spracherzieher und Sprach-heilpädagogen

• Schulung der sensorischen Integration durch Pädago-gen mit entsprechender Ausbildung

• Psychomotorik• Musiktherapie durch

Facherzieher für Musik• Klangschalenpädagogik

„Sprache öffnet Herzen und Horizonte“

Yvonne Wünsche, Bereichsleiterin Kitas und Leiterin desSprachheilkindergartens

Evangelischer Sprachheilkindergarten anerkannte Einrichtung der Eingliederungshilfe – für 55 Kinder

Einrichtungsleitung: Yvonne Wünsche Stellvertretung: Inis Bebernitz Hagenower Straße 60, 19061 Schwerin Telefon: 0385 3968774, Telefax: 0385 3968841

für weitere Informationen: www.neues-ufer.de

Gut zu wissen...

K I TA S | F R Ü H F Ö R D E R U N G

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Visionen, Herzblut und viele Spuren

Am 1. Dezember 2015 feierte die WEINBERGSCHULE Ge-burtstag. Grund genug, deren spannende Geschichte Revue passieren zu lassen.

Margit Diehl erinnert sich: „1989 arbeitete ich als Leiterin der Fördereinrichtung für schul-bildungsunfähige, förderungsfä-hige Kinder und Jugendliche im Bezirksrehabilitationszentrum Schwerin, Weinbergstraße 1. Im Gesundheitswesen war dies eine Institution zur Krankenbe-treuung. Mir und meinen Mit-arbeiterinnen war klar, dass die Einrichtung auf keinen Fall abgewickelt werden darf. Eine wahrhaft große Vision packte mich – die Gründung einer Schu-le. Alle, auch die Eltern, arbeite-ten unermüdlich, suchten uns

Rat (es gab keine gesetzlichen Bestimmungen für diese Schul-art bei uns) und wurden von Ämtern und dem Ministerium unterstützt. Am 01. Dezember 1990 hatten wir es geschafft: Übernahme durch die Stadt, Ge-hälterregelungen, Fahrdienste, sogar ein eigenes Logo – die WEINBERGSCHULE , Schule für Geistigbehinderte, wurde fei-erlich eröffnet. Aus 20 Rehabili-tanden waren echte Schulkinder mit Ranzen und Lernaufgaben, meine Visionen also konkret ge-worden! Nun galt es, den Schul-alltag zu organisieren und zu bewältigen. Wir stießen in dem alten Gebäude an Grenzen: un-überwindbare Treppen, zu kleine Räume, keine Außenanlagen… Dank der Unterstützung durch das Schul- und Schulverwal-

tungsamt bekamen wir im Feb-ruar 1992 die Hälfte einer KITA in Lankow. Zeitgleich konnte ich viele Sponsoren, auch aus den alten Bundesländern gewinnen. Sie halfen großzügig mit finan-ziellen und materiellen Zuwen-dungen. Bald gab es einen Fahr-stuhl, einen Snoezelenraum und einen sicheren Spielplatz.Durch gute Zusammenarbeit mit Schu-len, gemeinsame Fortbildungen und im Zuge der von Eltern und der Lebenshilfe e.V. initiierten Veränderung der Schulartbe-zeichnung verbesserten wir stetig unser Schulkonzept. Die WEINBERGSCHULE war jetzt eine Schule zur individuellen Le-bensbewältigung.

Eine neue Herausforderung kam 1998 auf uns zu. Das Dia-koniewerk Neues Ufer stellte an die Stadt den Antrag zur Über-nahme der Schule. Das gab viel Aufregung und einige Mitarbei-ter verließen uns. Schnell muss-ten neue Pädagogen gewonnen werden. Mit einem ganz neuen, anfangs ungewissen, schluss-endlich wunderbaren Gefühl, selbst bestimmen zu dürfen, wer an der Schule arbeitet, gelang mir dies. Viele meiner ‚gespei-cherten‘ Visionen, die ich vor-her aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht umsetzen konnte, waren außerdem aktuell gewor-den. Mit unheimlicher Freude,

Drei Schulleiterinnen sprechen über sich und 25 Jahre WEINBERGSCHULE

Margit Diehl, Eike Lüders und Sandra Borchert (v.l.) sind ihrem Team für die jahrelange Unterstützung sehr dankbar.

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K A P I T E L

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Herzblut und Elan packten wir als neues Team die Gestaltung unserer Schule unter dem ‚Ram-per Modell‘ an. Wir knüpften Kontakte zur Kirchengemeinde Lankow. 1999 begannen wir die bis heute spannende ko-operative Zusammenarbeit mit Klassen anderer Schulen, aus heutiger Sicht für uns die ers-ten Schritte von Inklusion. Die Sanierung der Schule hielt uns über Jahre in Atem und ermög-lichte dann einen optimalen Un-terricht. All dies festigte unseren Schulstandort. Gleichzeitig er-arbeiteten wir unser Schulpro-gramm mit beispielgebendem Abschlussstufenkonzept. 2002 meisterten wir die Prüfung zur staatlich anerkannten Ersatz-schule mit Erfolg, nicht zuletzt Dank des Arbeits- und Qualifi-zierungseifers aller.

Viele Jahre guter engagierter Arbeit folgten. Geht es um pä-dagogische Neuerungen, ist die WEINBERGSCHULE immer mit vorn. Es wird sich lohnen, sie als Rückzugsort für die Schüler, für die eine Inklusion zu heutigen Bedingungen meiner Meinung nach nur schwer vorstellbar ist, zu erhalten.Von meinen 45 Jahren pädago-gischer Arbeit möchte ich kein Jahr missen. Die WEINBERG-SCHULE, inzwischen evange-lische kooperative Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, war mir immer Her-zenssache. Die Herausforde-

rungen konnte ich nur mit einem tollen und hinter mir stehenden Kollegium meistern.“

Eike Lüders sucht nach Spu-ren: „Als mir im Jahr 2010 der Schlüssel übergeben wurde, war mir sehr wohl bewusst, ein Lebenswerk in den Händen zu halten. Mein größter Respekt galt und gilt Frau Diehl, die ge-meinsam mit einem engagierten Team diese wunderbare Schule aufgebaut und die Qualitätsmar-ke WEINBERGSCHULE ge-prägt hat. Ich trat mit dem Ziel an, die Qualität der pädagogi-schen Arbeit auf hohem Stand zu halten und eigene Akzente zu setzen.

Die Unterstützte Kommunika-tion wurde fest in den Klassen etabliert und ist ein besonderes Merkmal der Arbeit geworden. Intensiv haben wir uns mit der Weiterentwicklung des Lese-lernprozesses auseinanderge-setzt. Mit Musik, Theater und Sport konnten unsere Schüler ihre Stärken entwickeln und in der Öffentlichkeit beweisen. Das Konzept der Abschluss-stufe, schon immer besonders gut, wurde stetig verbessert. Wir bauten um, renovierten, gestal-teten neu...

Einen unserer Wege zu mehr Teil-habe, die Kooperation, gingen wir ein Stück weiter. Besonders nachdrücklich ist mir der inten-sive Prozess der Entwicklung ko-

operativer Beziehungen mit der Montessori-Schule im Gedächt-nis geblieben. Besonders am Herzen lag mir ein Schulklima, in dem sich alle angenommen fühlen, gefördert und gefordert werden und füreinander einste-hen. Das haben wir gut hinbe-kommen, was nicht heißt, dass man diesen Punkt als erledigt abhaken sollte. Mit einem guten Gefühl stelle ich fest, dass es viele Spuren sind, auf die wir stolz sein können.“

Sandra Borchert beschließt den Rückblick: „Nachdem diese engagierten, tollen Frauen die WEINBERGSCHULE gegrün-det, aufgebaut, etabliert und deren Profil geschärft haben, liegen die Geschicke der Schule nun in meinen Händen. Inzwi-schen lernen bei uns 91 Schü-ler. Bereits unter Leitung meiner Vorgängerinnen konnte ich an der Entwicklung und Gestal-tung der Schule mitwirken. Mir ist es wichtig, die WEINBERG-SCHULE als Schatz in unserer Bildungslandschaft weiter zu entwickeln. Jeder Schüler soll entsprechend seiner Möglich-keiten gefördert und die Qualität unserer Arbeit soll stetig auf ho-hem Niveau fortgeführt werden. Lernen und Arbeiten an unserer Schule soll Freude machen und Menschen verbinden.“

Vielen Dank für die Gespräche!

Susanne Kasperowski

B I L D U N G

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Das Projekt „Kreuze im Schulhaus“

Von Beginn des Schuljahres 2015/2016 bis zum Reformati-onstag haben sich 22 Kinder der Türkisen Klasse der Montessori-Schule Schwerin im Religions-unterricht mit ihren Pädagogen auf Spurensuche begeben. Es sollte um unsere Schulkreuze und deren Bedeutung gehen.Angeregt wurde unser Tun von einer Ausschreibung der Evan-gelischen Schulstiftung in der EKD. Schnell waren die Kin-der für das Thema „Kreuze im Schulhaus“ zu begeistern. Es entstand ein Projekt für den Re-ligionsunterricht – und darüber hinaus. Die Kinder erarbeitenten sich einen Frage- und Auftrags-bogen zum Thema Kreuz: Was gehört zur Wortfamilie Kreuz? Wo im Schulhaus sind Kreuze zu finden? Was bedeutet das Kreuz für evangelische Christen und was bedeutet es für dich?

Die Arbeitsmethoden waren viel-fältig: Lexika, Gespräche und Anfragen im Elternhaus, Inter-netrecherche sowie Interviews wurden in die Arbeit einbezogen.

Letztlich haben die Kinder sel-ber Holzkreuze gestaltet, die zu-vor in der Tischlerei der Ramper Werkstätten gefertigt wurden. Dabei werden die Kreuze an den Kanten mit Nägeln beschla-gen. Dann wird um die Nägel herum kreuz und quer Paket-schnur gespannt, so dass die Kreuzform unmissverständlich erhalten bleibt. Das entstandene Netz kann je nach Zeitpunkt im Kirchenjahr unterschiedlich ge-staltet werden. Zu Erntedank passt Getreide und buntes Laub hinein, am Totensonntag bleibt es ohne Schmuck, zu Weih-nachten wird es mit Fichte und einem Stern besteckt. Ein ganz

spezielles Kreuz und das Erken-nungszeichen unseres Hauses ist schon von weitem sichtbar. Es stammt von dem Dresdener Bildhauer Friedrich Press. Das Kreuz bildet gemeinsam mit vier Menschenkindern und dem Ant-litz Jesu das Ensemble „Lasset die Kinder zu mir kommen“, an-gebracht 1985 als Giebelplastik an den Fahrstuhltrakt des neu errichteten Internats- und Unter-richtsbaus des evangelischen Anna-Hospitals als erstem Kin-derkrankenhaus Norddeutsch-lands (gegründet 1883). Zitat Pastor Jürgen Hebert: „Es ist ein Kreuz unserer Zeit in Stahl ge-arbeitet. Weithin sichtbar haftet es am Hause und ragt doch frei zur Höhe hinauf. Unübersehbar bleibt, dass der Auftrag der Kir-che vom Zeichen des Kreuzes bestimmt ist. Dieses ist keine Erklärung und keine Verklärung, es ist ein Zeichen, das aufrichtet und die Hoffnung aufwärts be-wegt in den noch offenen Raum über allen Menschen-Wegen. Dieses Kreuz hat mit Menschen und ihren Wegen zu tun.“

Bei unserem Tun haben wir er-fahren, dass es auch Glaubens-dingen nicht schadet, wenn man sie in die Hand nimmt, bevor sie in den Kopf wandern und im Herzen verankert werden.

Birgit Ebel,Klassenlehrerin Türkise Klasse

Schüler der Montessori Schule auf Spurensuche

Kreuz oben am Fahrstuhltrakt des ehemaligen Anna-Hospitals,1985, Bildhauer Friedrich Press, Dresden, Stahl

B I L D U N G

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Am 5. Oktober 2015 begingen die Tages- und die Begegnungs-stätte des Diakoniewerks Neues Ufer in Crivitz gemeinsam das Erntedankfest. Der Tag begann mit einem Ausflug nach Slate, wo wir die Kirchengemeinde be-suchten. Unsere Mitarbeiterin Andrea Meincke, die selbst Mit-glied in der dortigen Gemeinde ist, hielt viele interessante Infor-mationen bereit. Sie berichtete zum Beispiel, dass die gotische einschiffige Backsteinkirche und der Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert stammen. Schon der Weg, leicht hügelan, zur Kirche ist imposant, denn davor steht eine beachtliche 282 Jahre alte Linde – ein Naturdenkmal. Im Westturm der Kirche befin-den sich zwei Glocken.

Am ersten Wochenende im Oktober feiern Christen den Erntedankgottesdienst und aus diesem Anlass war die gesamte Kirche wunderschön mit Gaben dekoriert, die in Hülle und Fülle von Gemeindemitgliedern ge-spendet wurden. Frau Meincke erzählte, dass die Früchte im Anschluss an die Erntedankzeit gemeinschaftlich weiter verar-beitet werden. Auch wir hatten in den Tagen zuvor in der Tages-stätte Äpfel aus unserem haus-eigenen Garten geerntet und gemeinsam zu Marmelade und Fruchtsuppe verarbeitet. Auch

die Orgel, 1866 von Friedrich Wilhelm Winzer erbaut und 1974 von Wolfgang Nußbücker res-tauriert, begeisterte uns.Nach der Besichtigung empfing uns Frau Reincke, ein Mitglied der Gemeinde und überreichte uns frisch geerntete Pfirsiche. Dank-bar griffen wir zu. Sie schmeck-ten köstlich. Dann ging es hinü-ber zum Pfarrhaus, vor dem ein Anker unser Interesse weckte. Herr Reincke, der Küster, nahm sich für uns Zeit und erzählte, dass der Anker im Blumenbeet immer einen guten Anlass gäbe, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Ein Anker gilt als Symbol des Festhaltens und jeder Mensch, hat etwas eige-nes, an dem er sich festhalten kann und Sicherheit findet. Für uns ist es der Glaube, aber es

können auch viele andere Dinge im Leben sein. „Zum Beispiel auch eine schöne Frau,“ scherz-te jemand. Ein wahres Wort.

Zum Mittag fuhren wir zurück in die Tagesstätte, wo unsere „Gartengruppe“ bereits vier Feu-erschalen aufgestellt hatte und uns zum Herbstfeuer begrüßte. In gemütlicher Runde saßen wir um die Feuer und mach-ten Knüppelkuchen – auch als „Stockbrot“ bekannt. Auch der Grill wurde angefeuert und es gab Bratwurst im Brötchen. Es wurde viel erzählt und gelacht. Wir haben die gemeinsamen Stunden dankbar genossen.

Anja Klabunde, Ergotherapeutin im

Diakoniehaus Crivitz

Gemeinsam gefeiertes Erntedankfest in Crivitz

Teilnehmer des gemeinsamen Ausflugs beim abschließenden Grillen

B E H I N D E R T E N H I L F E | S O Z I A L P S Y C H AT R I E

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Ramper Werkstätten feierten Jubiläum

Am 21. September 2015 feier-ten die Ramper Werkstätten das 20-jährige Bestehen der Betriebsstätte in Crivitz. Viele Gäste waren der Einladung zur Festveranstaltung gefolgt und brachten mit Glückwünschen und Geschenken ihre Verbun-denheit zum Ausdruck. Nach einem musikalischen Auftakt mit den „Werkstatt Rabauken“ be-grüßte Berno Thim, Leiter des Bereichs Behindertenhilfe und der Ramper Werkstätten die Anwesenden und erinnerte an einige wichtige Stationen der vergangenen 20 Jahre. Er be-tonte, dass sich die Werkstätten dank vielfältiger Unterstützung fachlicher Koopertionspartner, der Kommune sowie Unterneh-men der Region etablieren und zu einem zuverlässigen Partner entwickeln konnten. Pastorin von Maltzahn-Schwarz lud ihre Zuhörer in der Andacht ein, aus

kleinen Zweigen Fische zu for-men: Eine handwerkliche Her-ausforderung und ein Moment, sich den in den Werkstätten Tä-tigen nah zu fühlen. Kinder der Kita Miteinander ernteten viel Applaus für ihr fröhliches Ge-burtstagsständchen.

Landrat Rolf Christiansen würdigte die gute Entscheidung, Menschen mit psychischer Er-krankung im geschützten Rah-men der Betriebsstätte an Arbeit heranzuführen. Im Schutz einer familiären Atmosphäre biete sich ein beeindruckendes breit-gefächertes Arbeitsfeld. Wichtig sei die Zusammenarbeit mit an-sässigen Betrieben. Der Landrat ging auf die lange Zusammen-arbeit ein und sprach von einem festen Platz als Teil der Gesell-schaft, den sich die Ramper Werkstätten erworben haben und dem langjährigen Engage-

ment, das auch der Landkreis zu schätzen weiß. Britta Brusch-Gamm, Bürgermeisterin der Stadt Crivitz, betonte, dass das Neue Ufer ein wertvoller Part-ner geworden ist und dankte den Werkstätten, dass sie etwas produzieren, die Stadt mit Le-ben erfüllen und in der heutigen immer hektischer werdenden Zeit ihrem Motto „da sein“ ge-recht werden. Geschäftsführer Thomas Tweer wertschätzte vor allem das Engagement der Mitarbeiter der Werkstätten so-wie das Fach- und Erfahrungs-wissen, das sie an nachfolgende Generationen weitergeben.

Nach einem Rundgang zur Be-sichtigung der verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten bestand Gelegenheit, sich bei einem Buf-fet zu stärken und bei angereg-ten Gesprächen in gemütlicher Runde beisammen zu sein.

20 Jahre Betriebsstätte Crivitz, anerkannte Einrichtung für Menschen mit psy-chischer Erkrankung/seelischer Behinderung

Bereichsleiter Berno Thim begrüßte die Gäste der Feierstunde, Landrat Rolf Christiansen sprach ein Grußwort

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Gut zu wissen...

Für Menschen mit psychischer Erkrankung/seelischer Behinderung ist Arbeit viel mehr, als dem Tag eine Struktur zu geben. Sie ist ein wichtiger Schlüssel für mehr Lebensqualität. Die Ramper Werkstätten engagieren sich für die Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft. Dazu bieten sie berufliche Bildung sowie individuelle und professionell ausgestattete Arbeitsplätze: So kommt die Werkstatt den unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten der Beschäftigten entgegen – Jeder findet eine Tätigkeit, die er übernehmen kann.

Durch die Flexibilität bei der Bearbeitung von Konfektionierungsaufträgen ist die Betriebsstätte Crivitz zu einem festen Partner von Großkunden aus Industrie und Handel geworden und ver-steht sich so als Dienstleister der Wirtschaft. Im maritimen Bereich etwa schätzen Kunden die handwerkliche Kunst des Seile-Spleißens. Fingerfertigkeit und Präzision erfordern auch die Bear-beitung und Konfektionierung von Stahlseilen oder die traditionelle Herstellung von Spankörben.

Arbeitsbegleitende Angebote runden das Profil der Werkstatt ab: Momente der Entspannung, Sport, Musik, Kreatives, therapeutische Angebote, Andachten oder Freizeitaktivitäten. Wichtig ist das Gefühl, nicht alleine zu sein – gerade, wenn es einmal schwierige Phasen gibt.

Anna Karsten

R A M P E R W E R K S TÄT T E N

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Am 22.10.2015 machte der Werkstattrat eine Bildungsfahrt zum Landtag Mecklenburg Vor-pommern. Zu Beginn bekamen wir vom Besucherdienst politi-sche Grundkenntnisse auf dem Weg. Wie ist die Regierung zu-sammengestellt? Welche Par-teien sitzen im Landtag? SPD, CDU, Die Linke, Die Grünen, und die NPD. Wie lange dauert eine Legislaturperiode? 2011 – 2016. Wie viele Abgeordnete sit-zen im Parlament? Es sind 71. Dann konnten wir von der Besu-chertribüne aus die Landtagssit-zung verfolgen. Die Fragestun-de der Abgeordneten stand an. Die Sozialministerin teilte mit, dass die Gesundheitskarte für Asylsuchende eingeführt wird. Danach wurde der Innenminister von der NPD befragt, wann die nächsten Einwohnerversamm-lungen stattfinden werden, da neue Flüchtlingsunterkünfte ge-plant sind, z. B. Eggesin. Darauf antwortete der Innenminister, dass er noch nicht wisse, wann

das sein werde. Diese Antwort war sehr klug, denn er bot da-mit der NPD keine Möglichkeit, sich zeitnah zu versammeln. Der Landtag beschloss einen Antrag für ein weltoffenes MV, das sich damit zur Aufnahme von Flüchtlingen bekennt. Laut Innenminister Lorenz Caffier: 20 000 Asylsuchende 2015. Dann begann unsere Fragestunde mit den Abgeordneten: Finanzpoliti-ker Thomas Schwarz, SPD, und Dr. Hikmat Al-Sabty, Die Linke, Hochschul- und Migrationsbe-auftragter der Fraktion Die Linke.

Die Asylpolitik nahm auch hier Raum ein. Dr. Al-Sabty erzählte bewegend, wie er 1980 aus den Irak geflohen ist. Danach stellte der Werkstattrat Fragen zum Sozialhilfefinanzierungsgesetz. Abgeordneter Thomas Schwarz teilte mit, dass dieses nach 11 Jahren am 4.12.2015 dem Land-tag beschlussfähig vorgelegt wird. Die Frage einer Anrech-nung der Sozialhilfe auf Sonder-zahlungen – z.B. Urlaubsgeld – wird Herr Al Sabty an seinen Kollegen Torsten Koplin, sozial-politischer Sprecher der Links-fraktion und Vorsitzender des Finanzausschusses, weiterleiten. Der Werkstattrat wird zeitnah nachfragen, wie die Rechtslage zu diesem Thema ist. Der Werk-stattrat fand den Landtagsbe-such sehr lehrreich und interes-sant. Wir sind gespannt, welche Herausforderungen noch für uns zu meistern sind.

Sebastian Geist Werkstattrat der Ramper Werkstätten

Werkstattrat und Wäscherei im Landtag M-V

Alexander Gadinger,Stefanie Böhm, Norbert Gohr, Ronny Baahs, Sebastian Geist

Thomas Schwarz, MdL (rechts) hatte Beschäftigte der Wäscherei am 22.09.2015 in den Landtag M-V eingeladen. Foto: Pascal Winkler

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„Etwas Neues zu beginnen war ein Wagnis immer schon. Wenn die Pläne dann gelingen– umso schöner ist der Lohn“.

Horst Winkler

1996 begann das Ambulant Be-gleitete Wohnen – ABW – seine Arbeit für sechs Klientinnen und Klienten, die ein selbstbestimm-tes und selbständiges Leben in eigener Wohnung mit pädago-gischen Hilfen und Begleitung führen wollten. Seitdem gibt es im Neuen Ufer dieses Angebot der Eingliederungshilfe und die Zahl unserer Leistungsempfän-ger und Mitarbeiter im ABW ist Jahr für Jahr stetig gestiegen. 2004 wurde das Wohngemein-schaftshaus für Menschen mit Behinderung in der Schweriner Bergstraße 31 fertig und das ABW konnte sein zweites Büro im zentral gelegenen Stadtteil von Schwerin eröffnen. Mittler-weile haben wir in unserem am-

bulanten Dienst insgesamt 16 Mitarbeiter, die über 90 Frauen und Männer bei ihrem selbstän-digen Leben in ihren eigenen vier Wänden pädagogisch un-terstützen und begleiten.

Um dem Interesse und dem Bedarf an ambulanten Hilfen in der eigenen Wohnung gerecht zu werden mussten wir unse-ren Arbeitsbereich weiter ver-größern. Deshalb hat das ABW am 9.September 2015 sein drit-tes Büro in der Edgar-Bennert-Str.54 im Stadtteil Schwerin-Lankow eröffnet. Der Standort ist Anlaufstelle für Klienten des ABW, die in Lankow und Umge-bung wohnen, sowie für Nutzer und Mitarbeiter der Persönli-chen Assistenz. Seit 2007 gibt es neben den Ambulanten Hil-fen das Angebot „Persönliche Assistenz“ – hauswirtschaftli-che und begleitende Hilfsdiens-te – für Menschen vorwiegend mit körperlicher Beeinträchti-gung, die im eigenen Wohn-raum leben und aufgrund ihrer individuellen Einschränkungen in der Mobilität unterstützende Hilfen benötigen. Aktuell nut-zen 12 Menschen dieses An-gebot. Zur offiziellen Eröffnung unseres neuen Büros kamen zahlreiche Gäste, unter ihnen Geschäftsführer Thomas Tweer, Bereichsleiter Berno Thim, Ab-teilungsleiterin des Wohnens Anke Roettig und Kollegen aus

den anderen Einrichtungen und Teams sowie Klienten, um uns zu diesem wichtigen Tag zu gra-tulieren und uns Mut für unsere Arbeit zuzusprechen. Wir haben uns sehr über viele Glückwün-sche und Geschenke gefreut. Noch wichtiger für uns war aber die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und uns auszutauschen.

Bei dieser Gelegenheit dan-ke ich im Namen der Kollegen allen, die uns ermöglichten, diesen neuen Bürostützpunkt zu realisieren. Gleicher Dank gilt auch den Mitarbeitern des Teams Lankow und allen Hel-fern, die diese Arbeitsstelle mit viel Engagement zu einem an-genehmen Arbeitsort gestalten.

Ariunaa ZelderEinrichtungsleitung ABW

Ambulant Begleitetes Wohnen eröffnet neues Büro

Conny Bäsel an ihrem neuen Arbeitsplatz

Susanne Krohn (links) und Andrea Schalm schreiben, wie viele Gäs-te, gute Wünsche für die Arbeit im neuen Team auf kleine Kärtchen. Im Hintergrund ist Amadeus Andler zu sehen.

W E R K S TAT T R AT | A B W

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Erfahrungsbericht – Mein Praktikum auf dem Tierhof in Rampe

Im Rahmen meiner Qualifizie-rung zur „geprüften Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung in Werkstätten für behinder-te Menschen“, begann ich am 29.06.2015 mein Praktikum auf dem Tierhof der Ramper Werk-stätten. Ich hatte positive Erwar-tungen und freute mich auf die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung und die Arbeit mit Tieren. Von der Mitarbeiterin des Tierhofs wurde ich herzlich aufgenommen. In der ersten Praktikumswoche nahm ich mir die Zeit, um die Arbeitsabläufe, die Beschäftigten und die Arbeit

mit den Tieren näher kennen-zulernen. Die Zusammenarbeit des gesamten Teams gefiel mir gut, denn gemeinsam haben wir Heu eingefahren, alte Trak-torreifen mit Erde befüllt sowie bepflanzt und eine Vorrichtung aus Holz für Mist und Kompost gebaut. Ein Highlight war natür-lich das Ausbrüten von Küken. Wir haben Eier von Hühnern des Hofs in einen Brutapparat gelegt und mit Spannung beobachtet, wie die Küken geschlüpft sind.

Die Versorgung der Tiere mit Fütterung, Pflege sowie Rei-

nigung der Ställe stand stets im Vordergrund. Es war immer wieder schön mitzuerleben, wie wichtig den Beschäftigten die Tiere sind. Besonders als Kater Bruno krank war und ich ihn vom Tierarzt abholte, waren alle Be-schäftigten da und wollten sich sofort um ihn kümmern.

Mein Praktikumsauftrag bein-haltete eine Projektarbeit mit der Erstellung eines Hilfsmit-tels, womit ein Beschäftigter des Tierhofs in seiner täglichen Arbeit gefördert werden sollte. Nach eingehender Vorbereitung zusammen mit der Mitarbeiterin des Hofs, setzte ich meine Idee in die Tat um und entwickelte ein Hilfsmittel für den Beschäf-tigten Maikel Lamitschka. Ich fertigte eine Pinnwand mit Fo-tos seiner Arbeitsschritte bei der Schweineversorgung an. Ende September endete mein erstes Praktikum auf dem Tierhof. Für mich war es eine schöne und lehrreiche Zeit.

Deshalb entschied ich mich, hier auch mein nächstes Praktikum zu verbringen. Im Oktober ging es los und ich freute mich sehr auf die erneute Zusammenar-beit. Die neuen Anschaffungen auf dem Hof wie die Schrot-mühle und der Kartoffeldämpfer weckten bei mir großes Interes-se. Am 20. Oktober 2015 starte-ten wir bei schönem Wetter zu Christian Conrad, Maikel Lamitschka und Simone Grett, von links

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einem gemeinsamen Ausflug. Mit unseren beiden Eseldamen wanderten wir nach Langen Brütz bis zum „Landhaus Bond-zio“. Dort wurden die Esel auf einer Koppel gut untergebracht und versorgt. Wir erlebten einen schönen Nachmittag mit ge-meinsamen Aktivitäten wie Kar-tenspielen, Mensch-Ärger-Dich-Nicht und Tischtennis.

Auch einen Ausflug zum nicht weit entfernten Dammwildge-hege haben wir unternommen. Der Abend endete mit einem Grillbuffet, Salaten und netten Gesprächen am Feuer. Den nächsten Tag begannen wir mit einem leckeren Frühstück. Gut

gestärkt haben wir unsere Esel-damen erneut bepackt und sind wieder zurück nach Rampe ge-wandert. Unterwegs legten wir Pausen an gemütlichen Rast-plätzen ein und verspeisten die restlichen Steaks und Bratwürs-te vom Vorabend. Zur späten Mittagszeit erreichten wir unser Ziel, den Tierhof der Ramper Werkstätten.

Es war für uns alle ein erlebnis-reicher Ausflug, bei dem wir uns noch besser kennengelernt und viel Spaß hatten.

Simone GrettPraktikantin Tierhof

Cornelia Lübcke heizt den Kartoffel-dämpfer an

Maikel Lamitschka, Esel Celtia, Christian Conrad, Esel Melen und Simone Grett, von links

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Urlaub in Zingst – Ein Reisebericht

Schon lange wollten wir mal wieder andere Tapeten sehen, das bedeutet Urlaub machen. Es war gar nicht so einfach, be-hindertengerechte oder behin-dertenfreundliche Urlaubsplät-ze zu finden. Wichtig waren für uns u.a.: Der Preis, nicht zu weit entfernt von Schwerin, Einkaufs-möglichkeiten mit dem Rollstuhl erreichbar usw. Im Internet fan-den wir ein Haus für uns allein auf dem Darß. Per Mail nahmen wir Kontakt auf und erkundigten uns, ob dort auch ein Pflege-dienst vorhanden sei. Nachdem wir eine positive Antwort erhiel-ten, war für uns das Ziel klar. Wir sprachen mit Herrn Gröning, Chef der Assistenten, über un-ser Vorhaben. Zwei von unseren Assistentinnen erklärten sich bereit. Herr Gröning gab „grünes

Licht“ und wir buchten es. Zügi-ges Organisieren war nötig, da uns ein Termin zur Anzahlung im Nacken saß. Bei der Pflegekas-se musste auch alles beantragt werden. Es sind also viele Din-ge, die man bedenken muss. Mit der Organisation waren wir so weit fertig. Uns war auch schon ein Fahrzeug von der Diakonie-werk Neues Ufer gGmbH zuge-sagt worden, welches uns hin und zurück transportierte. Aber wie so oft im Leben, kommt es anders, als man denkt. Am 4. Juli passierte mir, Brigitte Rad-datz, nach einem abgebroche-nen Theaterbesuch, ein Miss-geschick. Gegen Ende eines starken Gewitters wollten wir nach Hause, doch einige Meter vor unserem Ziel prallte ich ge-gen einen Poller. Es wurde ein

dreifacher Bruch des rechten Beines festgestellt. Somit war ich erstmal mehrere Wochen außer Gefecht.

Mein Mann Knut setzte sich mit der Firma „Lindenhof“ in Ver-bindung, um eine Verschiebung des Urlaubstermins zu vereinba-ren. Es gelang ihm, für Septem-ber eine Woche umzubuchen. Vereinbart wurde die Zeit vom 19. bis 26.9.2015. Ein Fahrer war auch schon gefunden. Herr Schweigl erklärte sich schnell bereit. Ohne einen genügend großen Transporter hätten wir nicht fahren können, da unser Gepäck recht umfangreich war, z.B. Hebelifter, Schieberolli, zwei E-Rollis und Koffer.

Mit guter Laune und gespannter Erwartung starteten wir unsere Fahrt nach Zingst. Das Ferien-haus lag versteckt auf einem Hinterhof im Zentrum, dadurch hatte Herr Schweigl Mühe es zu finden. Der Hausmeister war auch keine Hilfe, da er uns den Schlüssel in fliegendem Wech-sel übergab und verschwand. Vom Ferienhaus waren wir an-genehm überrascht. Im Erd-geschoss befanden sich eine große Wohnküche mit einer gemütlichen Sitzecke, Kamin und zwei Einzelzimmer mit Pfle-gebetten. Dadurch mussten wir leider getrennt schlafen. Auch das Bad war groß und behinder-

Knut und Brigitte Raddatz mit ihren Betreuerinnen Heidi Arndt und Marita Bugdahl, Fotos: Raddatz

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tenfreundlich, z.B. ebenerdige Dusche sowie Toilette mit Sitz-erhöhung. Unsere Assistentin-nen hatten im Obergeschoss je ein Einzelzimmer und ein Bad. Das Haus war insgesamt ge-schmackvoll und freundlich ein-gerichtet. Nach dem Auspacken und Kaffeetrinken machten wir erst mal einen Spaziergang zur Seebrücke und entdeckten da-bei, dass am nächsten Tag die „Plappermoehl“ im Ort zu Gast sein sollten, und wir bekamen sogar noch vier Karten. Es war mal interessant, die Talkshow und die dazu spielende Band „Godewind“ live zu erleben. Das war schon mal der Sonntag.In Zingst gibt es zwei Deiche, den Bodden- und den Ostseedeich. Den Boddendeich erkundeten wir am Montag und beendeten diesen Tag mit einem Essen in einer Fischgaststätte am Hafen.

Am nächsten Tag besuchten wir den Museumshof, der sehr inte-ressant und lehrreich war, z.B. Infos über Hochwasserkatastro-phen, die Zingst betrafen. Nach-

mittags besuchten wir das letzte Hafenkonzert dieser Saison, bei dem Willi Freibier mit Songs von englischen Rockgruppen sowie mit eigenen Liedern auftrat. Der Wind am Hafen war kühl und wir mussten uns deshalb unbedingt in einer sehr originellen mariti-men Gaststätte mit einem Heiß-getränk aufwärmen.

Wir wollten unseren Urlaub nicht nur am, sondern auch auf dem Wasser verbringen. Das war schwieriger als gedacht, da die Schiffe für E-Rollis nicht geeig-net sind. Wir fanden einen wun-derschönen Raddampfer, der uns mit Schieberollis mitnahm. Im Ferienhaus war zufälligerwei-se noch ein herrenloser Schie-berolli zugegen, mit dem auch ich, Brigitte, auf das Schiff kam. Unsere zwei Begleiter gingen nach oben aufs Deck und schos-sen viele Landschaftsbilder.

Strahlender Sonnenschein am Donnerstag verlockte uns zu einem Spaziergang auf dem Ostseedeich bis nach Prerow

(sechs km) und zurück. Man hatte mal Zeit, eingehend die Natur zu betrachten incl. einiger schöner Fliegenpilze.

Am letzten Tag lockte uns das schöne Wetter zu einem schönen langen Spaziergang. In der uri-gen Gaststätte „Klabautermann“ ließen wir es uns noch einmal gut schmecken, danach genossen wir zum letzten Mal den schönen Blick von der Seebrücke auf die Ostsee in der Abenddämmerung.

Am Samstag fuhren wir mit sehr vielen positiven neuen Eindrü-cken und etwas wehmütig nach Hause. Allen, die uns geholfen und uns unterstützt haben, sa-gen wir herzlich Danke.

Ein besonderes Gobelin-Bild ensteht Seit ihrer frühesten Kindheit hat sich Brigitte Raddatz mit Hand-arbeiten beschäftigt. Als bisher größtes Gobelinblild stickt sie seit zweieinhalb Jahren das Abendmahl nach Leonardo da Vinci´s berühmten Gemälde. „Diese Aufgabe hat mich nach

einem psychischen Tief wieder aufgerichtet“, sagt Brigitte Rad-datz, und wenn es fertig ist, dür-fen sich viele Betrachter darüber freuen: Es soll einen schönen Platz im Diakoniewerk erhalten.

Anna Karsten

R A M P E R W E R K S TÄT T E N | A B W

Brigitte und Knut Raddatz

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So feiert das Haus am Sinnesgarten das Erntedankfest

Am Mittwoch, den 14. Oktober 2015 feierten wir im Haus am Sinnesgarten gemeinsam mit den Bewohnern, Leitung, Pfle-gekräften und Betreuerinnen unser Erntedankfest. Die Mitar-beiter der Küche und Betreuung hatten den Festraum herbstlich geschmückt, mit Kürbissen, Kastanien, Eicheln und natürlich buntem Herbstlaub. Die Mitar-beiter der Küche sorgten dem

Anlass entsprechend für unser leibliches Wohl! Es gab Spezia-litäten rund um die Ernte: Zum Kaffee gab es leckeren Apfelku-chen mit Sahne und am Abend eine herzhafte Kürbissuppe und dazu schmackhafte Käse- und Schmalzbrote.

Um 15 Uhr begann das herbst-liche Treiben mit dem gemein-samen Kaffeetrinken. Danach

eröffnete Angelika Müller das Fest mit einem Gedicht zum Erntedank. Gemeinsam mit den Bewohnern sangen wir im Anschluss das Lied „Bunt sind schon die Wälder...“ Mit einer Sketchaufführung, einem Quiz rund um den Apfel, Gedichten sowie tänzerischen Einlagen von unserer „Heidi“ wurde das Festgeschehen bereichert. Für die Aktivierung der Lachmus-keln und des Tanzbeins sorgte Heidi, die mit zahlreichen Kos-tümierungen auftrat, sowie Herr Pernitz, der alles musikalisch untermalte! Mit Kürbissuppe, Schmalz- und Käsebroten fand ein unterhaltsamer Nachmittag und Abend seinen Ausklang!.

Allen, die unser Fest unterstützt und bereichert haben, gilt unser herzlicher Dank!

Izabela BrücknerLeiterin Haus am Sinnesgarten

Teamarbeit ist gefragt: Martina Panknin, Dieter Drenkhahn und rechts Heidi Zuehlke

Izabela Brückner und Angelika Müller (stehend) mit Bewohnern

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Eine Lieblingsveranstaltung: Ein Besuch im Zoo

Gut zu wissen...

Erntedank – was bedeutet es für uns?

Mit dem Erntedankfest erinnern Christen daran, wie wichtig die Natur für den Men-schen ist, und danken Gott für die Ernte.

Die Bewohner im Haus am Sinnesgarten hatten fast alle in ländlicher Umgebung gewohnt. Das Fest verbindet sie mit Erin-nerungen an ihre Kindheit, Jugend ...Die Ernte und die geernteten Früchte, das Getreide gelten als Dank. Heute, so wie früher, werden die Häuser oder Gärten geschmückt.

Wir begehen jedes Jahr das Erntedank-fest aufs Neue: Das Haus wird ausge-schmückt und wir danken gemeinsam für die reiche Ernte des Jahres.

Auch in diesem Jahr haben wir viele schöne Veranstaltungen für die Bewohner des Haus´ am Sinnesgarten vorbereitet. Eine „Lieblingsveranstaltung“ war al-lerdings ganz unbestritten ein Besuch im Schweriner Zoo. Die großen und kleinen Tiere in ih-rem natürlichen Lebensraum und – wie auf dem Bild zu se-hen – manchmal auch hautnah zu erleben, das war etwas ganz Besonderes für viele Teilnehmer des Ausflugs.

Überraschend war vor allem, wie zutraulich die Rehe waren, die offenbar gar keine Scheu vor den fremden Menschen hat-ten und sich füttern und sogar streicheln ließen. Diesem Zoo-besuch werden sicherlich noch weitere folgen!

Izabela BrücknerEinrichtungsleiterin

Haus am Sinnesgarten

Annemarie Raehse tanzt mit ihrem Verlob-ten Arno Borchardt

Gemütliches Beisammensein

A LT E N H I L F E

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Mein Name ist Maik Bürger.Ich bin 46 Jahre jung und 166 cm groß. In meiner Freizeit bin ich gern aktiv, fahre mit dem Rad und unternehme gern etwas. Ich lese gern und bin offen im Umgang mit anderen Menschen. Gelegentlich schreibe ich kleinere Artikel für die Uferzeit, was mir viel Freude bereitet. Wichtig ist, dass ich Raucher bin, das könnte ich aber für eine Partnerin auch einschränken. Ich wohne in Rampe und kümmere mich um meinen Haushalt allein, kann kleinere Gerichte kochen und mag es gern ordentlich. Ich bin aber nicht gern allein und suche deshalb auf diesem Weg eine nette, hübsche Partnerin. Sie soll ungefähr in meinem Alter sein und auch an einer festen Partnerschaft interessiert sein. Mir ist wichtig, dass sie ehrlich, freundlich und liebevoll ist. Mir ist auch Treue wichtig in einer Be-ziehung.

...macht mehr Spaß zu zweit: Neues von: „Töpfchen sucht Deckelchen“

In den letzten Ausgaben der UFERZEIT waren einige Männer und Frauen schon so mutig, per Kon-taktanzeige auf Partnersuche zu gehen. Dies fand viel positive Resonanz und Respekt, wenn sich vielleicht auch noch nicht so viele Leser getraut haben, auf die Anzeigen zu antworten. Die Chance besteht weiterhin und auch diesmal stellen sich zwei junge Männer vor:

Mein Name ist Benjamin Leu.Ich bin 28 Jahre jung und wohne in Schwerin. In meiner Freizeit beschäftige ich mich gern mit Technik und mit meinen Hunden, die bei meinen Eltern leben. Ich bin tierlieb, sehr unterhaltsam und offen für neue Kontakte. Ich suche eine junge Frau im Alter von 20-32 Jahren. Wenn Du einen jungen, freundlichen und liebevollen Part-ner suchst, dann melde Dich bitte bei mir.

Gefällt Ihnen eine Kontaktanzeige besonders gut, dann melden Sie sich bei Susanne Jost, Haus M, 1. OG, oder 03866 67-160. Sie steht für Anfragen gern zur Verfügung und leitet sie vertraulich weiter. Gern können Sie bei Susanne Jost auch eine eigene Kontaktanzeige aufgeben.

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Anzeigen

N E U E S U F E R | D E N K Ö R P E R W I N T E R F E S T M A C H E N | A N Z E I G E N

„Den Körper winterfest machen“Der Blick aus dem Fenster weckt den Wunsch, sich mit einem gu-ten Buch und einem heißen Tee auf das Sofa zu legen. Aber ge-rade wenn es draußen knackig kalt wird, lohnt es sich vor die Tür zu gehen, raten die Gesund-heitsexperten der BKK Diakonie. Ihr Tipp: Tägliche Bewegung an der frischen Luft regt den Kreis-lauf an und hilft dem Körper, sich an die niedrigen Temperaturen zu gewöhnen. Denn die Kälte al-lein macht den Menschen nicht krank. Es sind die Viren, die im Winter leichteres Spiel haben.

Die warme Heizungsluft macht nicht nur träge, sondern trock-net auch die Nasenschleimhaut aus und macht den Körper be-sonders anfällig für Erkältungs-viren. Diese Viren werden durch „Tröpfcheninfektion“ übertragen und können sowohl in der Luft als auch auf Gegenständen ei-nige Zeit überleben. Daher ist es besonders im Winter wichtig zu lüften, um für einen regelmä-ßigen Luftaustausch zu sorgen. Die Erreger sammeln sich auf Türklinken, auf den Händen oder werden beim Husten und Nie-

sen direkt durch die Luft über-tragen. Um das Ansteckungs-risiko zu vermindern, sollten die Hände daher häufi g gewaschen werden. Handdesinfektionsmit-tel sind ein gutes Hilfsmittel für Menschen, die in ihrem Alltag viel Kontakt mit anderen Men-schen haben.

Neben Spaziergängen in wetter-fester Kleidung beugt auch aus-gewogene, vitaminreiche Ernäh-rung einer Erkältung vor.

BKK

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A N Z E I G E N

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Jahreslosung 2015 „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“ Röm 15,7

Das Bild zur Jahreslosung ist ein Tisch- und Fensterschmuck, der als gemeinschaftliche Arbeit im Kreativbereich der Ramper Werkstätten entstanden ist. Im Vordergrund zu sehen sind Phan-tasiefiguren – eine Idee von Bernhard Braun!

Jahreslosung 2016: „Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

Jes 66,13“