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Zündkerze Impulse der Prodekanatssynode München-Nord für die Mitglieder der 14 Kirchenvorstände im Prodekanat Ausgabe 1 — zur 3. Tagung der Prodekanatssynode am 06.11.2007 Bericht von der 3. Tagung in Dachau-Friedenskirche: Wir haben uns schwerpunktmäßig mit dem Perspektivpa- pier der EKD „Kirche der Freiheit“ beschäftigt, wobei uns der Planungsreferent der Landeskirche, Kirchenrat Dr. Ste- fan Koch, einen hervorragenden Überblick verschaffte und wir in Gruppen an fünf der zwölf „Leuchtfeuer“ weiter- gearbeitet haben. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sollen Ihnen Anregung bieten, sich mit diesem sehr wichtigen Thema auch innerhalb Ihrer Kirchenvorstandsarbeit zu beschäftigen. Die Herausforderungen der nächsten Jahre können wir nur bewältigen, wenn in den einzelnen Kir- chengemeinden an neuen Ansätzen und Lösungen gear- beitet wird. Im folgenden finden Sie Gedanken und Impulse aus den fünf Arbeitsgruppen. Die Karikaturen stammen übrigens von Pfarrer (Senior) Christian Weigl: 1. Leuchtfeuer: Auf Gott vertrauen und das Leben gestalten – den Menschen geistliche Hei- mat geben. Allen Glauben- den und allen Menschen, die das wünschen, soll Kir- che Heimat und Identität bieten und eine verlässliche Begleiterin sein. Stichworte Gruppenarbeit: • Besinnung auf Kernkompetenzen • Kooperation mit anderen Gemeinden notwendig • Für Menschen interessanter werden (sind unsere Kern- kompetenzen für andere überhaupt interessant?) • Über den Tellerrand schauen • Evangelium als „Nahrung“ begreifen • Spannung zwischen Kirchenmitgliedern und volks- kirchlichen Gemeinden • Heimat vor Ort, Begleitung für „Vorbeikommende“ • Es gibt auch eine „erdrückende“ Heimat • Spannungsverhältnis zwischen Heimat/Identität und „offen für alle“ • „Kirche der Freiheit“ ist etwas Anspruchsvolles, der Intellekt ist gefordert, das kann auch Nachteil sein Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Kirchenvorstände im Prodekanatsbezirk München-Nord! Sie halten die erste Ausgabe der Zündkerze in Händen. Mit diesen Seiten möchte das Präsidium die Beratungen und Ergebnisse der Prodekanatssynode für die Kirchenvor- stände transparenter und nachhaltiger machen. Häufig ist es doch so: wenn es überhaupt einen Bericht über die letzte Prodekanatssynoden-Tagung gab, konnte dieser meist nur die Stimmung und das Thema benennen. Für die anderen Mitglieder der Kirchenvorstände wurden so die Ergebnisse wenig greifbar. Nun geben wir Ihnen Inhalte an die Hand, mit denen Sie evtl. sogar in Ihrem Kirchenvorstand weiterarbeiten können. Wir versenden (aus Kostengründen und weil wir nicht alle Email-Adressen Ihres Kirchenvorstands haben) die Ausga- ben der Zündkerze als pdf-Dokument via Email an die geschäftsführenden Pfarrerinnen und Pfarrer sowie an die (stellvertretenden) Mitglieder der Prodekanatssynode. Wir bitten Sie, für die restlichen Mitglieder Ihres Gremiums Kopien anzufertigen und genügend Zeit für den Bericht aus der Prodekanatssynode einzuräumen. Wir versprechen uns dadurch mehr Wissen voneinander, bessere Koopera- tion und Unterstützung im Prodekanatsbezirk und eine klarere gemeinsame inhaltliche Ausrichtung. Der Titel Zündkerze erschien uns dafür passend: ein kleines Teil mit großer Wirkung, das erst Bewegung und Kraft möglich macht. Wenn diese Impulse dazu beitragen, dass unsere gemeinsame Botschaft von der Liebe Gottes mehr gemeinsame Dynamik in unseren Gemeinden ent- faltet, hätte sich der Aufwand allemal gelohnt. Behüt Sie Gott! Herzlich grüßt Sie das Präsidium der Prodekanatssynode München-Nord Heiner Hochkirch Renate Wanner-Hopp Dekan Uli Seegenschmiedt

2007-1106 Zündkerze Ausgabe 01 · 2 Personen pro Gemeinde sollten unbedingt dabei sein. Seite 4 Zündkerze - Impulse aus der Prodekanatssynode München-Nord Ausgabe 1 a) Aufbruch

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Zündkerze Impulse der Prodekanatssynode München-Nord für die Mitglieder der 14 Kirchenvorstände im Prodekanat

Ausgabe 1 — zur 3. Tagung der Prodekanatssynode am 06.11.2007

Bericht von der 3. Tagung in Dachau-Friedenskirche:

Wir haben uns schwerpunktmäßig mit dem Perspektivpa-pier der EKD „Kirche der Freiheit“ beschäftigt, wobei unsder Planungsreferent der Landeskirche, Kirchenrat Dr. Ste-fan Koch, einen hervorragenden Überblick verschaffte undwir in Gruppen an fünf der zwölf „Leuchtfeuer“ weiter-gearbeitet haben. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sollenIhnen Anregung bieten, sich mit diesem sehr wichtigenThema auch innerhalb Ihrer Kirchenvorstandsarbeit zubeschäftigen. Die Herausforderungen der nächsten Jahrekönnen wir nur bewältigen, wenn in den einzelnen Kir-chengemeinden an neuen Ansätzen und Lösungen gear-beitet wird. Im folgenden finden Sie Gedanken undImpulse aus den fünf Arbeitsgruppen. Die Karikaturenstammen übrigens von Pfarrer (Senior) Christian Weigl:

1. Leuchtfeuer:

Auf Gott vertrauen und dasLeben gestalten – denMenschen geistliche Hei-mat geben. Allen Glauben-den und allen Menschen,die das wünschen, soll Kir-che Heimat und Identitätbieten und eine verlässlicheBegleiterin sein.

Stichworte Gruppenarbeit:

• Besinnung auf Kernkompetenzen• Kooperation mit anderen Gemeinden notwendig• Für Menschen interessanter werden (sind unsere Kern-

kompetenzen für andere überhaupt interessant?)• Über den Tellerrand schauen• Evangelium als „Nahrung“ begreifen• Spannung zwischen Kirchenmitgliedern und volks-

kirchlichen Gemeinden• Heimat vor Ort, Begleitung für „Vorbeikommende“• Es gibt auch eine „erdrückende“ Heimat• Spannungsverhältnis zwischen Heimat/Identität und

„offen für alle“• „Kirche der Freiheit“ ist etwas Anspruchsvolles, der

Intellekt ist gefordert, das kann auch Nachteil sein

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Mitglieder der Kirchenvorständeim Prodekanatsbezirk München-Nord!

Sie halten die erste Ausgabe der Zündkerze in Händen.Mit diesen Seiten möchte das Präsidium die Beratungenund Ergebnisse der Prodekanatssynode für die Kirchenvor-stände transparenter und nachhaltiger machen.

Häufig ist es doch so: wenn es überhaupt einen Berichtüber die letzte Prodekanatssynoden-Tagung gab, konntedieser meist nur die Stimmung und das Thema benennen.Für die anderen Mitglieder der Kirchenvorstände wurdenso die Ergebnisse wenig greifbar. Nun geben wir IhnenInhalte an die Hand, mit denen Sie evtl. sogar in IhremKirchenvorstand weiterarbeiten können.

Wir versenden (aus Kostengründen und weil wir nicht alleEmail-Adressen Ihres Kirchenvorstands haben) die Ausga-ben der Zündkerze als pdf-Dokument via Email an diegeschäftsführenden Pfarrerinnen und Pfarrer sowie an die(stellvertretenden) Mitglieder der Prodekanatssynode. Wirbitten Sie, für die restlichen Mitglieder Ihres GremiumsKopien anzufertigen und genügend Zeit für den Berichtaus der Prodekanatssynode einzuräumen. Wir versprechenuns dadurch mehr Wissen voneinander, bessere Koopera-tion und Unterstützung im Prodekanatsbezirk und eineklarere gemeinsame inhaltliche Ausrichtung.

Der Titel Zündkerze erschien uns dafür passend: einkleines Teil mit großer Wirkung, das erst Bewegung undKraft möglich macht. Wenn diese Impulse dazu beitragen,dass unsere gemeinsame Botschaft von der Liebe Gottesmehr gemeinsame Dynamik in unseren Gemeinden ent-faltet, hätte sich der Aufwand allemal gelohnt.

Behüt Sie Gott! Herzlich grüßt Sie

das Präsidium der Prodekanatssynode München-Nord

Heiner Hochkirch Renate Wanner-Hopp Dekan Uli Seegenschmiedt

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Seite 2 Zündkerze - Impulse aus der Prodekanatssynode München-Nord Ausgabe 1

Stichworte Gruppenarbeit:

Das Impulspapier der EKD wird trotz aller Kritikpunkte alspositiv beurteilt. Allerdings liest es sich wie das „Worst-Case-Scenario“ der EKD und die Durchführung undUmsetzung der empfohlenen Maßnahmen erscheintunvorstellbar.

Befürchtungen:

• Weitere Überforderung der PfarrerInnen• Leitungskompetenz nicht bei allen PfarrerInnen ausrei-

chend vorhanden• Angst vor weiteren Kürzungen bei den theologisch-

pädagogischen MitarbeiterInnen• Glaube braucht Rituale. Ohne Talar und Beffchen weni-

ger Gottesdienstbesuch. Laien werden schlechterakzeptiert.

Was schon jetzt verändert werden kanna) auf Gemeindeebene

• genaue Analyse der Gemeinde und der Gemeindearbeit• Bessere Wahrnehmung und gleichberechtigte Zusam-

menarbeit mit Ehrenamtlichen.• PfarrerInnen als „Zugpferde“ beim Zugehen auf Kir-

chenfremde• Begrüßung der GottesdienstbesucherInnen• Begrüßung Neuzugezogener in besonderer Weise• Warmen und wertschätzenden Umgang untereinander

leben• Kommunikationsflüsse stärken

b) auf Prodekanatsebene:

• Prodekanat als Schlüsselstelle für Informationsflussuntereinander

• Internetforum „Ideenpool“ und „ExpertInnenpool“

7. Leuchtfeuer:

Auf Gott vertrauen unddas Leben gestalten –

die evangelische Bil-dungsarbeit als Zeug-nisdienst in der Weltverstehen.

Bildungsarbeit ist einesder wichtigstenArbeitsfelder der evan-gelischen Kirche. Sie

führt Kinder und Jugendliche an den christlichen Glaubenund an verantwortliches Leben aus Glauben heran.

Stichworte Gruppenarbeit:

• Hat man als Kind oder Jugendlicher nichts von Glaubenoder Religion gehört, tut man sich später sehr schwer

• Ist die „Normalität“ unsere Stärke oder gibt es Defizite(siehe Pfingstkirchen)

• „ich will mir nichts mehr von anderen abschauen ...“,Leben aus dem Bewusstsein des Gerechtfertigten

• inhaltliche Diskussion notwendig

4. Leuchtfeuer:

Auf Gott vertrauen und dasLeben gestalten – durchgeistliche Kompetenz,Qualitätsbewusstsein undLeistungsbereitschaft beiden Menschen Vertrauengewinnen.

Stichworte Gruppenarbeit:

• Leistungsanreize, Leistungsentgelt können auch demo-tivierend sein?

• Basisarbeit verbessern – Gottesdienste, welche Form,Selbstverpflichtung des Pfarrers

• Mehr Selbstbewusstsein entwickeln• Zielvorgaben sind frustrierend, wenn sie nicht erreich-

bar sind• Vom Glauben reden, Authentizität• Wertebewusstsein, christliches, soziales Handeln• Rückmeldung über die eigene Arbeit• Gut ausgebildete Hauptamtliche ziehen andere nach• Qualitätsbewusstsein, Leistungsbereitschaft??• Geistliche Kompetenz = glaubwürdig sein, Zeit haben

für andere, nicht alles am sichtbaren Erfolg messen,„vom Leistungsdenken frei machen“?

• „Man kann dem lieben Gott auch mit Qualität dienen“• geistliche Kompetenz und Qualität sind miteinander

vereinbar• Motivation der kirchlichen Mitarbeiter stärken und hal-

ten – Feedback geben, Anerkennung für Ehrenamtliche,geistliche Begleitung

• Kompetenz zieht Menschen an• Rückmeldungen sind sehr wichtig

5. Leuchtfeuer:

Auf Gott vertrauen unddas Leben gestalten –

das Priestertum allerGetauften und dasfreiwillige Engagementals Kraftquellen derevangelischen Kirchefördern.

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Ausgabe 1 Zündkerze - Impulse aus der Prodekanatssynode München-Nord Seite 3

wird von den Mitgliedern aufgebracht. Das ist ein Bei-spiel, wie sich die Kirchenmusik besser finanzierenkann. Dass es funktioniert, zeigen einige Gemeinden.Die haben nach Einführung eines Beitrags sogar ver-mehrt Zulauf bekommen - Frei nach dem Motto: Wasnix kostet - taugt nichts, wenn Geld dafür verlangtwird, muss es etwas gutes sein.

• Beschaffung von Fremdmitteln: Zum Beispiel Raumver-mietung gekoppelt mit Dienstleistung. Möglich wärezum Beispiel eine gebührenpflichtige Hausaufgabenbe-treuung in Gemeindezentren die von einer Honorarkraftangeboten werden können. Sie kassiert Honorar, dieGemeinde den Überschuss. Für solche Projekte könnenganz sicher auch Firmen gewonnen werden, die dazuZuschüsse bezahlen. - Stichwort zunehmende Fami-lienfreundlichkeit der Firmen. Wir als evangelische Kir-che sind ein idealer Träger für solche Dienstleistungen.

• Aufträge, zum Beispiel Bauaufträge, in den Gemeindenan ortsansässige Firmen vergeben. Oft kann ein Rück-fluss zumindest eines Teils der ausgegebenen Gelder alsSpende der Firma wieder vereinnahmt werden.

• Ganz wichtig: Beziehungsarbeit! Nur so lassen sichmittel- bis langfristig Spender finden. Netzwerke bil-den: wenn ein Spender zum Beispiel eine Behinderten-gruppe fördern möchte, die aber in der eigenenGemeinde nicht vorhanden ist, in der Nachbargemeindeaber schon, dann unbedingt Kontakte herstellen.

• Örtliche Vereine in die eigene Arbeit mit einbeziehen.Ein Beispiel kann die Feuerwehr sein. Sie kann Bäumegegen eine geringe Gebühr fällen. Einfache Arbeitenzum Beispiel an Kirchtürmen vornehmen - In Karlsfeldwurden zum Beispiel schadhafte Bretter vor dem Läut-werk mit Hilfe der Feuerwehr ausgewechselt.

• Keine Idee kann so schräg sein, dass sie es nicht wertist, geprüft zu werden.

• Dachflächen können zum Beispiel für Fotovoltaik-Anla-gen genutzt werden

• Um Spenden immer projektbezogen bitten. Das erhöhtdie Chance auf Erfolg

• Nicht jede Gemeinde soll alles anbieten. Zusam-menschluss mit Nachbargemeinden sinnvoll um z.B.Kurse besser auszulasten und damit auch Gewinne zumachen! Dazu gehört, dass die Kurse nicht zu billig sind( Was nix kost - taugt wenig, siehe oben)

• Ganz wichtig: Branding der Marke evangelische Kirche.Das stärkt uns, macht unsere Leistung bekannt.

damit, deshalb Krabbelgottesdienste, Kinderbibeltageetc. so wichtig.

• Mit Krabbel- oder Kindergottesdiensten erreicht manauch Eltern, die sich nicht mehr oder noch nicht wiederin normalen Gottesdienst nicht trauen (Eltern lernenmit ihren Kindern).

• Religionsunterricht und Konfirmandenunterricht alswichtige Orte der religiösen Bildung werden vonGemeinde bzw. KV´s oft gar nicht wahrgenommen, esbesteht kaum Kontakt, dabei sind gerade diese Per-sonen oft frühe Vorbilder im Glauben. (Dieses Kom-munikationsdefizit sollte sich relativ leicht beseitigenlassen).

• Erwachsenenbildung Bildungsarbeit in den Gemeinden - übergemeindliche Bildungsangebote

• Sehr von der Gemeinde abhängig, ob innergemeindli-ches Angebot angenommen wird oder nicht

• Die übergemeindlichen Bildungsangebote werden vonGemeinden oft gar nicht wahrgenommen, zu wenigbekannt.

• Mangelnde Vernetzung der Bildungseinrichtungen mitGemeinden, ist z.B. im fränkischen anders (StichwortEvang. Volkshochschulen )

• z.B. Alphakurse des CVJM gut besucht und kommen gutan.

• Kanon der 12 wichtigsten Lieder, biblischen Geschich-ten etc.

• Zumindest zu Liedern kontroverse Meinung: JedeGeneration hat ihre Lieder, Inhalte wichtiger als Formbzw. bestimmte Texte und Melodien sind zeitlos undjede Generation kann etwas von anderen übernehmen.

• Leuchtfeuer: Feuer soll auch wärmen, diese Wärmefehlt im EKD-Papier

• Wärmste Erinnerungen sind familiär, kommen nicht von außen.

10. Leuchtfeuer:Auf Gott vertrauenund das Lebengestalten –

die finanzielle Soli-darität aller Kirchen-mitglieder stärkenund ergänzendeFinanzierungssys-teme etablieren.

Stichworte Gruppenarbeit:

• Tue Gutes - rede aber auch drüber, nur so können Men-schen auf die vielfältigen Leitungen der Kirche auf-merksam gemacht werden, dabei muss nicht immeralles kostenlos sein!

• Beispiel Kirchenmusik: Jeder Musikverein, jeder Chorberechnet seinen Mitgliedern Beiträge. Jeder sieht ein,dass z.B. Noten oder der Übungsleiter Geld kosten. Das

Wochenende der Prodekanatssynode München-Nord:vom 25.-27. Januar 2008 werden sich die Synodalenaus dem Münchner Norden im Bildungshaus St. RafaelKempten ausführlich mit dem Thema befassen„Normal vom Glauben reden“.2 Personen pro Gemeinde sollten unbedingt dabei sein.

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Seite 4 Zündkerze - Impulse aus der Prodekanatssynode München-Nord Ausgabe 1

a) Aufbruch bei den kirchlichen Kernangeboten

1. Leuchtfeuer: Den Menschen geistliche Heimatgeben.

2. Leuchtfeuer: Die Vielfalt evangelischer Gemein-deformen bejahen.

3. Leuchtfeuer: Ausstrahlungsstarke Begeg-nungsorte evangelischen Glaubensschaffen und stärken.

b) Aufbruch bei allen kirchlichen Mitarbeitenden

4. Leuchtfeuer: Durch geistliche Kompetenz, Quali-tätsbewusstsein und Leistungs-bereitschaft bei den Menschen Ver-trauen gewinnen.

5. Leuchtfeuer: Das Priestertum aller Getauften unddas freiwillige Engagement alsKraftquellen der evangelischen Kir-che fördern.

6. Leuchtfeuer: Den Beruf der Pfarrerinnen undPfarrer als Schlüsselberuf der evan-gelischen Kirche stärken.

c) Aufbruch beim kirchlichen Handeln in der Welt

7. Leuchtfeuer: Evangelische Bildungsarbeit alsZeugnisdienst in der Welt verste-hen.

8. Leuchtfeuer: Diakonie evangelisch profilieren.9. Leuchtfeuer: Themenmanagement und Agenda-

setting bewusst stärken.

d) Aufbruch bei der kirchlichen Selbstorganisation

10. Leuchtfeuer: Die finanzielle Solidarität aller Kir-chenmitglieder stärken und ergän-zende Finanzierungssystemeetablieren.

11. Leuchtfeuer: Die Konzentration der Kräfte auchin den Landeskirchen vorantreiben.

12. Leuchtfeuer: Die EKD-Ebene für ein „Evangelischin Deutschland“ profilieren.

Kirche der FreiheitPerspektiven für die evangelische Kircheim 21. JahrhundertEin Impulspapier des Rates der EKD

Mit den Stichworten demographische Umbrüche,finanzielle Einbußen, die Spätfolgen zurückliegenderAustrittswellen, hohe Arbeitslosigkeit und globa-lisierter Wettbewerb sind herausfordernde Themender Gesellschaft und damit auch der evangelischenKirche genannt. Auf diese – zum Teil schwer zubeeinflussenden Faktoren – kann unterschiedlichreagiert werden, weiß der Rat der EKD.

In einem Anfang Juli 2006 veröffentlichten Impul-spapier sieht das Leitungsgremium der Kirche mitüber 26 Millionen Mitgliedern drei Alternativen: Dasbisherige Handeln so fortführen wie bisher; alle Akti-vitäten entsprechend der sich verändernden Realitä-ten gleichmäßig abschmelzen oder aktiv das Umbau-en, das Umgestalten und das Neuausrichten derkirchlichen Arbeit zu gestalten. Um diese dritteAlternative anzugehen, hat der Rat das Impulspapier„Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelischeKirche im 21. Jahrhundert“ veröffentlicht.

In zwölf Leuchtfeuern werden Herausforderung, sichdaraus ergebende Aufgaben und die möglichen Zielebenannt. Vier biblischen Grundannahmen folgendsollen möglichst viele in der Kirche an vier Schwer-punkten mit diskutieren:à Geistliche Profilierung statt undeutlicher Aktivitätà Schwerpunktsetzung statt Vollständigkeità Beweglichkeit in den Formen statt Klammern an Strukturenà Außenorientierung statt Selbstgenügsamkeit“ Ein Aufbruch sei in den Handlungsfeldern in denkirchlichen Kernangeboten, bei allen kirchlichen Mit-arbeitenden, beim kirchlichen Handeln in der Weltund bei der kirchlichen Selbstorganisation nötig. Diezwölf Leuchtfeuer verdeutlichen in diesen vier Hand-lungsfeldern, in welche Richtung die Autoren desImpulspapiers denken: