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Konzernprofil.
Bühler ist der weltweite Spezialist und Technologiepartner für Anlagenbau und Services zur Umwandlung von nachwachsenden Rohstoffen in Nahrungsmittel und von syntheti-schen Materialien in hochwertige funktionale Produkte und Wertstoffe.
Unsere Kerntechnologien liegen im Bereich der mechanischen und thermischen Verfah-renstechnik, die unsere Kunden zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Beschichtungen und Druckgussteilen einsetzen.
Wir setzen unser über viele Jahre gewonnenes Wissen ein, um für unsere Kunden einen zusätzlichen Nutzen zu schaffen und einen umfassenden Service zu bieten. Wir tun dieswährend des gesamten Lebenszyklus der gebauten Anlagen, indem wir in enger Zu-sammenarbeit mit dem Kunden innovative Ideen entwickeln, eine hohe Produktivität gewährleisten und global präsent sind.
Bühler ist in über 140 Ländern tätig und beschäftigt weltweit 6900 Mitarbeiter. Im Ge-schäftsjahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von CHF 1 770 Mio.
1773,4
in Mio. CHF Veränderung in %
2006 2007
Umsatz 1610,6 10,1 1773,4
Auftragseingang 1691,4 8,6 1837,7
Auftragsbestand 31.12. 817,2 6,6 870,9
EBIT 103,0 34,3 138,3
EBIT-Marge in % 6,4 7,8
EBITDA 133,4 27,0 169,4
Jahresergebnis 120,3 8,2 130,2
Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen 67,4 -10,8 60,1
F & E-Aufwand 70,1 6,1 74,4
Bilanzsumme 1694,8 12,0 1898,2
Nettoliquidität 240,4 26,1 303,1
Return on Operational Assets in % 27,0 29,8
Beschäftigte zum 31.12. (ohne Temporärstellen) 6626 4,0 6890
Konzern
Kennzahlen
Die Anpassung der Vorjahreszahlen ist auf die rückwirkende Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze betreffend Personalvorsorge (IAS 19) zurückzuführen.
in Mio. CHF
2006 2007 2006 2007 2006 2007
Umsatz 907,0 1016,7 494,8 539,6 190,3 200,9
Anteil Konzernumsatz in % 56,2 57,3 30,7 30,4 11,8 11,3
Auftragseingang 941,6 1062,9 554,3 576,8 175,0 181,7
Auftragsbestand 31.12. 485,2 536,4 236,3 271,0 84,6 59,6
F & E-Aufwand 33,6 33,3 22,5 27,4 8,2 7,7
Anteil Konzernumsatz in %
Geschäftsbereiche
> Müllerei
> Futtermittel/Ölmüllerei
> Sortex
> Grain Handling
> Brauerei /Mälzerei
> Reismüllerei
Grain Processing
Geschäftsbereiche
> Schokolade & Kakao
> Pasta & Extruded Products
> Grinding & Dispersion
> Thermal Processes
> Nanotechnologie
EngineeredProducts
Die Casting
1016,7 539,6 200,9
57,3 30,4 11,3
Geschäftsbereiche
> Druckguss
02 Innovative Lösungen
70 Vorwort Verwaltungsratspräsident und CEO
74 Divisionen74 Grain Processing76 Engineered Products78 Die Casting
80 Corporate Information80 Auf allen Märkten der Welt82 Human Resources 84 Qualität, Umwelt und Sicherheit86 Risikomanagement88 Konzernleitung 90 Verwaltungsrat92 Organigramm
93 Finanzbericht94 Wirtschaftliche Entwicklung96 Finanzbericht Bühler Konzern
133 Finanzbericht Bühler Holding AG
Der Technologiekonzern Bühler hat sich schon immer durch
eine hohe Innovationskraft ausgezeichnet. Seit seiner Grün-
dung vor bald 150 Jahren ist es dem global tätigen Unter-
nehmen immer wieder gelungen, Trends zu setzen und
neue Entwicklungen auszulösen.
Dieser Geschäftsbericht widmet sich ausgewählten, von
Bühler entwickelten neuen Lösungen und erklärt deren
Grundprinzipien jeweils auf einer Seite in Wort und Bild.
Ihre volle Kraft entfalten die verschiedenen Verfahren je-
doch erst, wenn sie gemeinsam mit unseren Kunden auf
die spezifische Anwendung optimiert werden. Nur was un-
seren Kunden zu einem Wettbewerbsvorteil verhilft oder
einen Mehrwert generiert, darf als innovative Lösung gelten.
Wir danken unseren Kunden, die unseren Fotografen ihre
Türen geöffnet haben und uns so einen Einblick in ihre Un-
ternehmen ermöglichen.
Bühler Standorte VertriebBühler Standorte Vertrieb und FabrikationAusgewählte Kundenstandorte
Sadia, Brasilien
16
Innovative Lösungen.
5034
64Küpper & Schmidt, Portugal
Wuxi NutriRice, China Konti, Ukraine
Kolson, Pakistan
26
Top Food, Taiwan
04
58Lantmännen, Schweden
44Ultimate Rice, Thailand
Top Food, Taiwan. In den letzten Jahren hat sich die Situation der Müller in Taiwan stark geändert. Der bis anhin stark regulierte Markt wurde liberalisiert. In der Folge stellten ver-schiedene kleinere, oft unrentable Betriebe die Produktion ein. Einen anderen Weg wähl-ten die Besitzer der Mühle Formosa Oilseed. Sie verfolgten die Idee einer neuen Produk-tionsanlage und gründeten dazu das Unternehmen Top Food mit dem Ziel, auch weitere Betriebe daran zu beteiligen. Heute sind die ehemals selbstständigen Müller Ta Fong und Kuo Hsing ebenfalls Mitaktionäre von Top Food. Jeder der beteiligten Müller behält seine Marke, profitiert jedoch von den Vorteilen eines modernen Mühlenbetriebs. So ermöglicht die Grösse der Anlage bei genügender Auslastung eine weit-aus höhere Profitabilität als bisher. Zudem entstand der Neu-bau in unmittelbarer Nähe zum Hafen, was die Logistikkosten stark reduziert hat.
1 Der Hafen Taichung Harbour in der Nähe desMühlengebäudes. 2 Die Griessputzmaschine Puromat trennt das saubere Griess und die Kleie voneinander. 3 Mr.Tai Wen Te, Vize - Betriebsleiter. 4 Die Überwachung und Steuerung der Anlage erfolgt zentral mit dem WinCoS-System von Bühler. 5 Auf den Walzenstühlen werden pro Tag etwa 1000 Tonnen Getreide gemahlen. 6 Die Plansichter MPAK-824 zur Sichtung und Sortierung der Mehle.
Die neue Anlage garantiert eine einwandfreie Produktion der lokal gewünschten Mehle in höchster Qualität. Das Vermahlungsverfahren wurde von Bühler auf die unterschiedlichen Anforderungen der drei beteiligten Unternehmen ausgerichtet. Drei Sorten Mehl können nach dem Mahlprozess direkt in die Absackung geführt werden. Dank der zwei Hoch-leistungsmischanlagen mit automatischer Mikrodosierung lassen sich jedoch spezielle Kundenwünsche problemlos und flexibel erfüllen, seien es nun Mehle mit höherem Protein-gehalt oder anderer Kleberqualität. Das auf die Anlage abgestimmte Prozessleitsystem WinCoS sorgt für die richtigen Abläufe und produktorientiertes Abarbeiten der einzelnen Prozesse.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
1011
Wenn man weiss, dass das Korn von innen her ausgemahlen wird,
weiss man schon einiges über die moderne Müllerei. Die Zeiten,
in denen der Weizen unter einem schweren Mühlstein zerquetscht
und zerrieben wurde, sind endgültig vorbei. Der Kern des Wei-
zenkorns ist der helle Mehlkörper aus Stärke und Kleber-Eiweiss, der ca. 82 Prozent des Korns ausmacht, daneben
der kleine fetthaltige Keimling. Mehlkörper und Keimling werden von der dunkleren Aleuronschicht umgeben. Sie
macht ca. 7 Prozent des Korns aus, hat den höchsten Mineralstoffgehalt und bleibt zum grössten Teil an der Kleie
haften. Im Vollkornmehl werden die Aleuronschicht sowie auch die äussersten Schalenschichten des Weizenkorns,
die Oberhaut und die Frucht- und Samenschale, mitgenommen.
Hochmoderne Walzenstühle zerkleinern den Weizen heute in mehreren Vermahlungsstufen zu vielen verschiedenen
Mehlen. In einem ersten Schritt reissen zwei gegeneinanderlaufende Riffelwalzen das Korn erst mal ganz auf.
Dann wird das Korn in weiteren Mahlgängen Schicht für Schicht von innen nach aussen ausgemahlen. Nach jedem
Mahlgang wird das resultierende feine Mehl von Schrot und grösseren Mehlkörperteilchen, den Griessen, abge-
siebt. Dazu läuft das Mehl über schwingende Siebe in sogenannten Plansichtern. Ein Mahlgang und ein Siebgang
bilden zusammen eine Passage und die dabei abgesiebten Mehle heissen Passagenmehl. Jedes Passagenmehl
hat unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich der Inhaltsstoffe und Backfähigkeit. Die Qualität eines Walzenstuhls
zeichnet sich dadurch aus, dass der Anpressdruck zwischen zwei Mahlwalzen fein justiert und danach über lange
Zeit konstant gehalten werden kann.
Für ein gutes Mehl braucht es mehr als gute Maschinen. Der Müller muss ein marktfähiges Mehl mit den gewünschten
(Back-)Eigenschaften aus den verschiedenen Passagenmehlen zusammenmischen. Bei Top Food in Taiwan werden
aus 20 präzis eingestellten Passagen, welche insgesamt 57 Einzelmehle hervorbringen, 6 Sorten hochwertige
fertige Mehle parallel zusammengestellt. Zu erreichen, dass jedes Mehl genau innerhalb der erforderten Spezifika-
tionen liegt, das ist hohe Müllerskunst.
EIN WEIZENKORN BESTEHT ZU
82% aus dem stärkehaltigen, weissen Mehlkörper.
BEI TOP FOOD IN TAIWAN WERDEN AUS
57 MEHLEN 6 Sorten hochwertiger Mehle parallel zusammengestellt.
MÜLLERSKUNST MIT DEMNEWTRONIC-WALZENSTUHL.
Ausmahlpassage
Pneumatische Untenabsaugung
Schrotpassage
Einlauf
Pneumatische Direktabsaugung
4
Sadia, Brasilien. Der börsenkotierte Lebensmittelkonzern Sadia ist der weltweit grösste Hersteller von gekühlten und gefrorenen Lebensmitteln und zählt zu den führenden Fleischproduzenten Brasiliens. Eng damit verbunden ist die unternehmenseigene Pro-duktion von Tierfutter, denn bei der Erzeugung von Fleisch spielt neben optimaler Haltung auch die Qualität des Futters eine bedeutende Rolle. Futtermischungen werden heute mit Vitaminen, Mineral- und Wirkstoffen angereichert. Sie müssen daher fein abgestimmt und in gleichbleibender Qualität produziert werden können. Sadia verlässt sich dabei auf Bühler Technologie.
5
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
2021
Gegenwärtig realisiert Bühler für Sadia in Lucas de Rio Verde eine der weltweit grössten Futtermühlen mit einer geplanten Kapazität von etwa 120 000 Tonnen pro Monat. In einem Gebäude sind vier Mischlinien installiert. Parallel können je zwei verschiedene Sorten für Hühnerfutter und für Schweinefutter produziert werden. Die Anlage entspricht als Erste in Brasilien den strengen europäi-schen Futternormen. Das Unternehmen beschäftigt 58 000 Mitarbeitende und exportiert mehr als die Hälfte der Produkte in über 100 Länder.
1 Die Futtermittelproduktion von Sadia in Lucas de Rio Verde. 2 José Daniel Melo ist für den ge-samten Prozess der Futtermittelproduktion verant-wortlich. 3 Die Hammermühle Vertica wird für die Vermahlung der Rohmaterialien eingesetzt. 4/5 Die Übergabe der Anlage ist auf Frühjahr 2008 geplant. Die ersten beiden Linien konnten im November termingerecht in Betrieb genommen werden. 6 Hymix und Hytherm: Das Rohmaterial wird mittels Beigabe von Dampf hygienisiert. 7 Hymode und Hypac: In der Würfelpresse ent-stehen die Futterwürfel.
Um aus Mais, eiweissreichen Nebenprodukten aus der Ölherstellung
oder anderen pflanzlichen Rohstoffen Futterpellets zu formen, werden
die trockenen Ausgangsstoffe zuerst mit heissem Wasserdampf
beschickt (Konditionierung). Dadurch werden die Rohstoffe für ein
energieeffizientes Pressen in Pellets vorbereitet (Kompaktierung). Gleichzeitig wird eine bessere Pelletqualität
erzielt. Im HYSYS-System von Bühler ist zwischen die Konditionierung und Kompaktierung noch ein Hygienisierungs-
schritt geschaltet. Denn die heutigen Anforderungen an die Futtermittelindustrie sind im Hinblick auf die Lebensmit-
telsicherheit stark gestiegen. Dabei geht es vor allem darum, pathogene Mikroorganismen wie Salmonellen zu
eliminieren.
Das HYSYS-System besteht aus vier Modulen, nämlich dem Mischer HYMIX, dem Hygienisierer HYTHERM, der
Pelletpresse HYPAC sowie der Steuereinheit HYMODE. Der Grad der Hygienisierung wird durch die Temperatur und
die Verweilzeit der Rohstoffe im Misch- und im Hygienisierungsmodul bestimmt. Die Temperatur im Hygienisie-
rungsmodul sollte zwischen 80 und 90 °C hoch sein und die Verweilzeit rund 2 Minuten betragen. Zugleich müssen
die Wände der Module durch eine elektrische Begleitheizung erwärmt werden, damit der gesättigte Wasserdampf
nur an der Oberfläche der Mikroorganismen kondensiert und diese somit eliminieren kann.
Mit einem speziell für diese Anwendung entwickelten Steuermodul können alle Parameter präzis eingestellt und
kontrolliert werden. Entscheidend ist aber auch die Qualität der Rohstoffe und des Wasserdampfes. So darf das
verwendete Ausgangsmaterial keine zu hohe Zahl an pathogenen Mikroorganismen aufweisen, damit bei vorgege-
benen Hygienisierungsparametern (Temperatur, Zeit) die gewünschte Keimzahlreduktion realisiert werden kann.
DIE KOMPAKTIERANLAGE HYPAC VERARBEITET BIS
50 TMischfutter pro Stunde zu Pellets.
DAS MODUL HYTHERM ELIMINIERT MIT MAXIMAL
95 ºCHygienisierungstemperatur pathogene Mikroorganismen.
KEIMFREIE FUTTERMITTELDANK HYSYS.
HYMIXIntensive und homogene Vermischung von Dampf
und Mischfutterpartikeln.
HYTHERMEffiziente Abtötung von pathogenen Organismen zur Verbesserung der Pelletqualität und zur Erhöhung des Durch-satzes der Würfelpresse.
HYMODEVollautomatische Steuerung von der Konditionierung über die Kompaktierung bis zur Kühlung.
HYPACModernste Kompaktiertechnologie
mit geringem Platzbedarf durch modernes Pressendesign.
3
Kolson, Pakistan. Das Familienunternehmen K.S. Sulemanji Esmailji & Sons (Pvt) Ltd., kurz Kolson genannt, gilt lokal als Pionier in der Pasta-Herstellung. Das Unternehmen, das heute auch Snacks, Frühstückszerealien und Biskuits vertreibt, setzt in der Fabrikation eine neue Pasta-Anlage C–line von Bühler ein. Darauf werden nicht nur weit über zehn verschiedene Kurzwaren-Formate wie Maccaroni hergestellt, sondern auch verschiedene Snacks. Es ist eine Besonderheit der Anlage, dass sie für die Produktion von Snacks-Pellets aus vorgekochten und aus ungekochten Rohmaterialien eingesetzt werden kann. Kolson gewinnt dadurch an Flexibilität und kann wirtschaftlich und effizient eine grössere Vielfalt an Produkten anbieten. Die C–line von Bühler überzeugt mit formschönen, qualitativ hochwertigen Endprodukten mit hervorragenden Kocheigenschaften und erbringt eine mehrfache Leistung gegenüber den bestehenden Anla-gen. Kolson beschäftigt rund 12 000 Mitarbeitende und ist nach ISO 22000 International Food Safety Manage-ment System (FSMS) sowie ISO 9001 zertifiziert.
1 Die Pasta- und Snacksfabrik Kolson wurde 1942 gegründet und befindet sich in der Hafen-stadt Karachi. 2 Mitarbeitende von Kolson mit der Pasta-Anlage C–line. 3 In den Mischanlagen werden die verschiedenen Rohmaterialien vor-bereitet. 4 Muhammad Hussain arbeitet in der Verpackungsabteilung für Kurzteigwaren und Snack-Pellets. 5 Der Heissextrusionsteil der Anlage wird zum Vorkochen von Rohmaterialien zur Snacksherstellung eingesetzt.
Ein Extruder ist ein Hochleistungs-Kochtopf mit Super-
Rührwerk und Riesen-Passiermaschine in einem, hingestreckt
über eine Länge von mehreren Metern. Der Begriff Extrusion
bezeichnet allgemein das Auspressen eines Stoffes durch
eine Düse. So ist zum Beispiel schon ein Fleischwolf im Prinzip als Extrusionsmaschine anzusehen. Extruder sind
aus einer oder mehreren Schneckenwellen in einem eng anliegenden Gehäuse aufgebaut. Am einen Ende wird
der Rohstoff eingegeben, am anderen Ende wird das Produkt durch eine Düse ausgepresst und evtl. geschnitten.
Dazwischen wird die zu extrudierende Masse thermisch durch die Heizung des Gehäuses und mechanisch durch
die Form und die Drehzahl der Schneckenwellen bearbeitet.
Die trockenen Ausgangsstoffe – etwa Reis-, Weizen- oder Kartoffelmehl – werden im Vorkonditionierer mit Wasser
oder heissem Wasserdampf und anderen Zutaten wie Salz oder auch Kakaopulver vermischt und vorgekocht. Dann
gelangen sie in die Schnecke, wo die Zutaten den Einflüssen von Temperatur, mechanischer Einwirkung und Zeit
ausgesetzt werden – genau so, wie das im kleinen Massstab in jeder Küche passiert. Die Temperatur kommt im
Extruder aber hauptsächlich vom «Rühren», also von mechanischer Energie. Der «Teig» wird durch das Drehen der
Schnecken fest zusammengepresst, sozusagen aufgerieben, und so erhitzt.
Die Drehzahl der beiden Schnecken sowie die Scherkräfte bestimmen Temperatur, Verkleisterungsgrad und damit
die Textur und Qualität des Produktes. Aber auch die Zusammensetzung der Ausgangsprodukte hat einen Einfluss.
Reis etwa macht das Produkt härter; gibt man mehr Weizen hinzu, wird der Teigstrang, der am Ende aus der
Düse gedrückt wird, weicher. Hohe Drehmomente, schnelle Schneckendrehzahlen und hohe Drücke im Extruder
bieten einen höheren Spielraum beim Optimieren der Parameter. Die Qualität des Produktes ist aber nicht nur von
der Architektur des Extruders, sondern vor allem vom Fingerspitzengefühl des erfahrenen Bedieners abhängig.
EIN MODERNER ZWEIWELLENEXTRUDER KANN
20000 KGAusgangsprodukte pro Stunde verarbeiten.
IM EXTRUDER KANN EIN DRUCK VON BIS ZU
300 BARangewendet werden.
Dosierer
Motor
Vorkonditionierer
DER ZWEIWELLENEXTRUDER -EIN MEISTER IM KOCHEN.
Düse
Schneidapparat
Schnecken
Gehäuse TouchscreenBedieneinheit Getriebe
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
3637
Konti, Ukraine. Der in Kiew ansässige Hersteller von Süsswaren wächst und wächst. Was vor zehn Jahren als Traum eines initiativen Schokoladenliebhabers begann, ist heute ein Unternehmen mit bald USD 500 Mio. Umsatz und einem bedeutenden Marktanteil in der Ukraine. Von Anfang an und bei jedem weiteren Ausbauschritt vertraute Konti dem umfassenden Know-how von Bühler. Von der Annahme und Reinigung des Rohmaterials über die Rösterei bis hin zum fertig geformten Schokoladeartikel ist überall Bühler Tech-nologie im Einsatz. Selbst die Lieferung der gesamten Infra-struktur für Wasser und Druckluft gehörte zum Lieferumfang. Die verschiedenen Rezepturen für Milch- und Dunkelscho-kolade, für Pralinenfüllungen und für Überzugsmassen ent-standen ebenfalls in enger Zusammenarbeit von Bühler und Konti. Denn schliesslich sollen die Schokoladeartikel dem lokalen Markt auch schmecken.
1 Das Fabrikgelände von Konti mit dem neuen Bürogebäude. 2 Nusssortieranlage von Bühler Barth. 3 Olga Kyemzhi, Nahrungsmittel-Techno-login. 4 Vladimir Lysenko, Chef-Mechaniker. 5 Die Giessmaschine Volu-Shot giesst die Deckel von Pralinen und gefüllten Riegeln. 6 Fünfwalz-werke Finer 1800-V für die Feinvermahlung der Schokoladenmasse. 7 Die Einformungsanlage Chocomaster 620 formt bis zu 1400 Kilogramm Tafeln oder Pralinen aus Schokolade.
Wer sich eine Praline auf der Zunge zergehen lässt, vermutet kaum, dass hinter
den kleinen Kunstwerken der Chocolatiers ausgeklügelte Technik steckt. Diese
ist unter anderem bei der Herstellung der dünnen Schokoladenschalen gefragt,
welche die zartschmelzenden oder gar flüssigen Füllungen umhüllen.
Möglichst gleichmässig dünne Schokoladenschalen mit präzisem Gewicht und aufwendiger Geometrie werden am
besten mit dem sogenannten Kaltstempelverfahren hergestellt. Dabei wird ein tiefgekühlter Stempel in eine mit Scho-
kolade gefüllte Form gepresst. So wird die Schale gleichzeitig geformt und stabilisiert. Wichtig ist allerdings, dass
dabei die Luftfeuchtigkeit sehr tief ist, weil sich sonst am Stempel Eiskristalle bilden und die Schokoladenschale am
Stempel kleben bleiben würde.
Auge und Gaumen sehnen sich heute nach Abwechslung, deshalb kreieren die Hersteller immer neue Pralinensorten.
Doch für das Kaltstempelverfahren liegt hier ein Problem: Denn jedes Mal, wenn ein neues Produktformat produziert
werden soll, muss die Stempelplatte ausgewechselt und die Trockenluftatmosphäre wieder neu aufgebaut werden, was
viel Zeit und Energie braucht.
Hier liegt die Stärke des innovativen Mehrfach-Stempelkopfs «FlexiStampTM» von Bühler Bindler: Er besteht aus bis zu
vier verschiedenen Stempelplatten, die mit ihrem Rücken um eine drehbare Welle herum angeordnet sind und daraus
individuell mit Kühlmedium versorgt werden. Wenn nun eine neue Schalenform produziert werden soll, kann der Stem-
pelkopf einfach auf das entsprechende Produktformat gedreht werden – entweder manuell oder automatisch. Dabei
wird die Stempelplatte erst gekühlt, wenn sie in Funktion ist. Zudem bleibt die Trockenluftatmosphäre bestehen und
muss bei einer neuen Pralinenform nicht wieder neu aufgebaut werden. Diese Eigenschaften sparen Energie und Zeit
und reduzieren damit die Produktionskosten.
DER STEMPEL WIRD FÜR
1,5-3 SEKin die Schokoladenmasse gepresst.
MIT DIESEM DREIFACH-STEMPELKOPF KÖNNEN BIS ZU
5760gefüllte Kleinartikel pro Minute hergestellt werden.
Einzelversorgung der Stem-pelplatte mit Kühlmittel. Die
individuelle Kühlung vermeidet unnötigen Energieverlust für stillgelegte Stempelplatten.
Stempelplatten mit wähl-barer Geometrie der Stempel. Dank Kaltstempelverfahren sind auch komplizierte Aus-formungen möglich.
Stempelkopf-Welle, die bei einem Wechsel manuell oder automatisch gedreht werden kann.
Dreifach-Stempelkopf.
PRALINENVIELFALT DANK FLEXISTAMP.TM
3
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
4647
Ultimate Rice, Thailand. Die Reismühle befindet sich nördlich von Bangkok in der vom Fluss Chao Phraya gut bewässerten Zentralebene und zählt zu den führenden Herstellern und Exporteuren von erstklassigem Parboiled-Thai-Reis. Das Unternehmen verarbeitet pro Tag über 700 Tonnen Reis. In der nahe liegenden Werft werden bis zu 2000 Tonnen Reis täglich für den Export sortiert, verpackt und anschliessend verschifft. Schon seit 2004 sind in der Verarbeitung Sortiermaschinen von Bühler Sortex im Einsatz. Im letzten Jahr sind nochmals sechs Maschinen mit einem speziell für Thai-Reis konzipierten Auswurf dazugekommen. Die Sortex Z+ sortiert alle Arten von Kontaminationen aus, insbesondere gelbliche Verfärbungen, Insektenschäden und Körner mit Kleiestreifen, und entfernen in manchen Fällen auch Fremdkörper wie Steine oder Glas. Die Maschinen tragen dank der hohen Sortierleistung zu einer verbesserten Qualität des Endprodukts bei, das sich deshalb auch für den Exportmarkt eignet. Dank der Sortieranlage pro-fitiert Ultimate Rice von einer höheren Wertschöpfung.
1 Ultimate Rice wurde 1974 gegründet und beschäftigt heute 60 Angestellte. 2 Likhit Luesa-kulkitpaisal, Firmengründer. 3/4 Die mit einer hochauflösenden Optik ausgestattete Sortex Z+ zählt zu den effizientesten Sortiermaschinen für die Weiterverarbeitung von Reis.
Einfülltrichter
Vibratoren für Produktzuführung
Vorbeschleunigungsplatte
Wählbare Kamera
Wählbare Kamera
Auswerfer
Produktbehälter Gutprodukt
Ausschussbehälter
Hintergrund
Standardkamera
Vordergrundbeleuchtung
Kinder vom Lande, die in ihren Herbstferien auf dem Bauernhof bei der Apfelernte
aushelfen mussten, wissen, worauf es beim Aussortieren der faulen Früchte ankommt:
Geschwindigkeit und Genauigkeit. Das ist beim neuesten Farbsortierer SORTEX Z+
nicht anders, nur dass diese Maschine nicht grobes Obst, sondern Milliarden feinster
Reiskörner mit unheimlicher Geschwindigkeit sortiert. Bei der Sortierung eines Getreidegutes wie Reis geht es
zunächst darum, die Körnchen zu vereinzeln, um jedes von ihnen für sich betrachten zu können. Dazu läuft der
Reis meist über Rüttelbleche auf Rutschen, auf denen sich die Körner dann nach unten bewegen. Am Ende der
Rutsche fallen die Reiskörner nacheinander an der Kamera vorbei. Wenn sie den vorgegebenen Kriterien nicht
entsprechen, wird ein entsprechendes Signal von der Steuerung an ein Ventil gegeben und damit ein Druckluft-
stoss ausgelöst. Damit wird das Korn ausgeschossen und ausgelesen. Dank einer Vorbeschleunigungsplatte, die
die Bühler Sortex-Ingenieure auf die Vorderseite der Rutsche montiert haben, kann die Maschine noch schneller
beschickt werden. Insgesamt konnte die Kapazität für Reis um ungefähr 10 Prozent gesteigert werden.
Das Ziel bei der Getreidesortierung ist in erster Linie, möglichst alle Unreinheiten, aber so wenig gute Körner wie
möglich auszuschiessen. Bei einem ersten Durchgang befindet sich immer auch ein gewisser Anteil Gutprodukt,
wie die brauchbaren Körner genannt werden, im Ausschuss. Dieser wird deshalb ein zweites Mal sortiert. Bei dieser
Nachlese wird der Anteil des schönen Reises im Ausschuss minimiert.
Die optische Sortiermaschine SORTEX Z+ ist mit ihrer hohen Auflösung die effizienteste Sortieranlage für Reis.
Sie kann bis zu 150 000 Reiskörner pro Sekunde kontrollieren, das sind unvorstellbare 540 Millionen Körner pro
Stunde. Jedes Reiskorn wird von zwei Seiten betrachtet. Ihr optisches System umfasst 2048-Pixel-Kameras und bei
Bedarf Infrarotsensoren. Die schlechten Körner werden in 256 Ausblasdüsen mit einem kräftigen und hochpräzisen
Druckluftstoss aus dem Getreidefluss entfernt. Verfärbte, unreife oder kreidige Reiskörner werden aussortiert.
Zusätzlich werden kleinste Teile von Stein, Glas oder Plastik mit einer Infrarotkamera erfasst und ebenfalls zuver-
lässig vom Reis getrennt.
DEFEKTE KÖRNER WERDEN MIT
256Ausblasdüsen ausgeschossen.
PRO SEKUNDE KÖNNEN
150 000Reiskörner sortiert werden.
GUT SORTIERT.SORTEX Z+.
Wuxi NutriRice, China. Das holländische Unternehmen DSM und Bühler betreiben in der chinesischen Stadt Wuxi ein Joint Venture für die Herstellung von NutriRice. Diese mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherten Reiskörner beruhen auf einem gemeinsam entwickelten Verfahren, zu dem DSM das Wissen um Mikronährstoffe und Bühler die Technologie und die Erfahrung in der Verarbeitung von Nahrungsmitteln beisteuerte. Aus Reismehl und Nährstoffen werden perfekte Reiskörner geformt, die von natürlichen Kör-nern nicht zu unterscheiden sind. Die darin enthaltenen Vitamine sind gut verpackt und werden kaum ausgewaschen. Wuxi NutriRice Co. Ltd. verkauft NutriRice-Körner an Reis-müller, die diese ihrem Reis in einem Verhältnis von 1 oder 2:100 beimischen. Für Reismüller und Detaillisten eröffnen sich mit NutriRice neue Möglichkeiten, ihre Produktpalette um ein hochwertiges und profitables Produkt zu erweitern.
1 Mitarbeitende von Wuxi NutriRice Co. Ltd. 2 Der Extruder stellt die angereicherten Reiskörner her. 3 Im Anschluss werden die Körner getrocknet. 4 NutriRice, angereichert mit Betacarotin. 5 Reis-mehl dient als Grundlage für NutriRice.
4
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
5455
Etwa ein Drittel der
Weltbevölkerung
nimmt nicht ge-
nügend Vitamine
und Mineralien zu sich. Zwar ist bekannt, dass
beispielsweise Vitamin-A-Mangel zur Erblindung oder
Jodmangel zu Kretinismus führen kann. Doch heute
weiss man, dass solch sichtbare Folgen nur die
Spitze des Eisbergs sind. Nährstoffmangel, beson-
ders im frühen Kindesalter, hemmt noch viel häufiger
die geistige und körperliche Entwicklung, ohne klinisch
auffällig zu sein.
Ursache ist meist eine einseitige Ernährung, die
hauptsächlich aus stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie
Reis, Weizen oder Mais besteht. Sie führt zwar die
nötigen Kalorien zu, nicht aber ausreichende Mengen
an Mikronährstoffen, die es für eine gute Gesundheit
braucht. Bei Reis etwa gehen beim Polieren viele
B-Vitamine wie zum Beispiel Folsäure sowie Eisen
und Zink verloren.
Diese und andere Nährstoffe wieder zuzufügen ist
aber schwierig: Wenn sie einmal an den Reiskörnern
haften, werden sie beim Waschen und Kochen zum
grossen Teil wieder ausgewaschen. Zudem sehen
behandelte Reiskörner oft auffällig aus und werden
von den Konsumenten als Verschmutzung interpretiert
und entfernt.
Nun ist Bühler und DSM mit NutriRice ein Durchbruch
gelungen: Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit
dem aus Bruchreis Reismehl hergestellt und in einem
speziellen Extrusionsprozess wiederum zu perfekten
Reiskörnern geformt wird. Darin eingepackt werden
die gewünschten Vitamine und Mineralstoffe. Auf
diese Weise sehen die angereicherten Körner ganz
unauffällig aus, und die Nährstoffe werden kaum
ausgewaschen: So kommen zum Beispiel über 90
Prozent des zugefügten Vitamins A oder der zu-
gefügten Folsäure auf den Tisch, wie Tests ergeben
haben. Die Reiskörner werden in einem Verhältnis von
1 oder 2 zu 100 mit natürlichem Reis gemischt, so-
dass Konsumenten genügend Nährstoffe aufnehmen.
BEIM NUTRIRICE KOMMEN ZWISCHEN
75-95%der zugefügten Nährstoffe und Vitamine auch auf den Teller.
NUTRIRICE-GESUND UND GUT.
1 Von Natur aus hat Reis einen hohen Vitamin- und Mineraliengehalt. 2 Viele wichtige Mikro-nährstoffe gehen bei der Verarbeitung verloren.3 Polierter Reis ist reich an Kohlenhydraten, hat aber einen tiefen Vitamin- und Mineralien-gehalt. 4 Bruchreis wird zu Reismehl verarbeitet. 5 Anreicherung des Reismehls mit Vitaminen und Mineralstoffen. 6 Flexible Anpassung von Form und Farbe der Reiskörner. 7 NutriRice bewahrt seinen Nährstoffgehalt auch beim Lagern, Waschen und Kochen.
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INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
6061
Lantmännen, Schweden. Lantmännen, eine bedeutende Unternehmensgruppe in Skan-dinavien, ist in der Produktion von Lebensmitteln, Bio-Energie und in der Landwirtschaft tätig. Sie ist im Besitz von rund 44 000 schwedischen Landwirten und beschäftigt 13 000 Mitarbeitende. Seit über sieben Jahren ist Lantmännen ein erfolgreicher Produzent von Ethanol und zählt dabei auf das umfassende Know-how von Bühler für die Aufbereitung und Verarbeitung des Rohmaterials. Von der Annahme über die Reinigung bis hin zur Ver-mahlung sorgen Bühler Maschinen für eine bestmögliche Vorbereitung des Getreides für den Vergärungsprozess. Und aus dem, was übrig bleibt, dem sogenannten Dried Distiller’s Grains with Solubles (DDGS), entstehen mit Bühler Technologie Pellets, die auf-grund des hohen Proteingehalts optimal für Tierfutter geeig-net sind. Auch künftig zählt Lantmännen auf Bühler, ist doch eine Erweiterung der bestehenden Anlage gegenwärtig im Bau. Sie wird im Laufe von 2008 in Betrieb genommen.
1 Die Ethanol-Produktion von Lantmännen imschwedischen Norrköping. 2 Gunnar Johannsson plant die Wartungsarbeiten der Ethanol-Anlagen. 3 Die Futtermittelpresse für DDGS. 4 Steine und andere Verunreinigungen werden im Steinaus-leser aus dem Getreide entfernt. 5 Sandra Halldin, Process-Operator, sorgt für einen reibungslosen Betrieb.
Ethanol kann aus Pflanzen gewonnen werden, die Zucker enthalten oder
aber Stoffe wie Stärke oder Zellulose, welche in Zucker umgewandelt
werden können. Während in Brasilien der alternative Treibstoff meistens
aus Zuckerrohr gewonnen wird, wird in den USA vor allem Mais als
Rohstoff verwendet. Hier werden derzeit über 25 Prozent der Maisernte zu Bioethanol verarbeitet. Bis ins Jahr 2012
soll die jährliche Produktion von heute 21 Millionen Tonnen auf 36 Millionen Tonnen Bioethanol erhöht werden.
Bei der Produktion von Ethanol aus Mais wird nur der stärkehaltige Bestandteil verwendet. Im konventionellen Pro-
zess wird das ganze Maiskorn vermahlen, und die Stärke wird durch einen Enzymprozess bei erhöhter Temperatur
in Zucker umgewandelt. Die Herstellung von Ethanol aus Zucker findet dann durch eine Fermentierung (Vergärung)
mithilfe von Hefezellen statt. Das gewonnene Ethanol wird anschliessend durch eine Destillation und Dehydrierung
gereinigt und auf die gewünschte Konzentration angemengt. Die verbleibenden festen Rückstände werden abge-
trennt, getrocknet, pelletiert und als proteinreiches Tierfutter verkauft.
Mais besteht zu ca. 70 Prozent aus Stärke, zu ca. 8 Prozent aus Protein und zu ca. 4 Prozent aus Fett. Der Rest
setzt sich aus Wasser, Fasern, Zucker und verschiedenen Mineralstoffen zusammen. Durch die Fraktionierung
(Aufspaltung) des Maiskorns in die einzelnen Bestandteile kann mit dem Selective-Milling-Verfahren von Bühler
das Maximum aus jedem Maiskorn gewonnen werden. Die nicht fermentierbaren Teile werden entfernt und in eine
Kleie- und Keimlingfraktion getrennt. Aus den Keimlingen wird wertvolles Maisspeiseöl gewonnen und die Kleie wird
zu Futtermittel verwertet. Der Stärkegehalt im verbleibenden Endosperm hat sich durch die Entfernung der nicht
fermentierbaren Teile erhöht und verbessert damit die Effizienz in der eigentlichen Ethanolherstellung. Die Verwendung
des Selective-Milling-Prozesses von Bühler steigert dadurch die Produktionskapazität einer bestehenden Ethanol-
Anlage um 15 bis 20 Prozent und senkt den Energieverbrauch in der Ethanolproduktion um 10 Prozent.
DER ENERGIEVERBRAUCH SINKT UM
10%wenn das Maiskorn zuvor fraktioniert wird.
DAS MAISKORN BESTEHT ZU
70% aus Stärke, die in Ethanol vergärt werden kann.
MEHR VOM MAIS DANK SELECTIVE MILLING.
Endosperm. Der Stärkeanteil des Maiskorns wird mithilfe von Enzymen in Zucker umgewandelt und dann fermentiert.
Schale (Kleie). Fasern, die zu hochwertigen Futter-mitteln für die Tierzucht verarbeitet werden.
Keimling. Die hochwertigen Pflanzenfette aus dem Keimling finden in den Küchen der Menschen Verwendung.
PELLETS
ETHANOL
MAISÖL
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
6667
Küpper & Schmidt, Portugal. Die zur Schmidt Leichtmetall-Gruppe gehörende Druck-giesserei hat sich auf die Fertigung von technologisch anspruchsvollen Druckgussteilen für die europäische Automobilindustrie spezialisiert. In ihrem Werk in der Nähe von Porto stehen 15 vollautomatische Druckgiessanlagen mit Schliesskräften bis zu 1400 Tonnen, wobei sämtliche Druckgiessmaschinen von Bühler sind. In einer neuen Halle hat das Un-ternehmen vor einigen Monaten eine neue 2-Platten-Maschine CARAT 130 in Betrieb ge-nommen. Ein wesentlicher Grund, weshalb die Wahl auf die neue CARAT fiel, war das be-schränkte Platzangebot in der Produktionshalle. Auf dem Grundriss, der ursprünglich für eine 840-Tonnen-Maschine vorgesehen war, konnte dank der kompakten, sehr kurzen Bauweise eine CARAT-130-Maschine mit 1300 Tonnen Schliesskraft platziert werden. Die bis heute erreichten Resultate in der Produktion bestätigen den Nutzen der neuen Baurei-he von Bühler, nämlich gratfreies Giessen von anspruchsvollen Teilen mit hoher Wirtschaft-lichkeit. Die Schmidt Leichtmetall-Gruppe verfügt zudem über einen eigenen Formenbau und eine modernst eingerichtete Fertigung für mechanische Bearbeitung und Montage mit roboterisierten CNC-Centern, um einbaufertige Druckgussteile liefern zu können.
1 Die Produktion von Küpper & Schmidt in S.Tiago de Riba-Ul. 2 Umbelino Duarte, Mechaniker, zu-ständig für die Wartung der Druckgussmaschinen. 3 Die kompakt gebaute CARAT hat einen geringen Platzbedarf.
Der Metallguss ist wohl eine der ersten industriellen Techniken, die der
Mensch entwickelt hat. Die dabei verwendeten Materialien haben
sogar mehreren Zeitaltern wie der Bronze- oder der Eisenzeit ihren
Namen gegeben: Seither hat sich die Giesstechnik gewaltig entwi-
ckelt, unter anderem auch zum Druckguss, dem heute wohl wichtigsten Verfahren. Dabei strömt heisses, flüssiges
Metall – etwa Aluminium, Magnesium oder Zink – in eine Gussform zwischen zwei Aufspannplatten, wo es erkaltet
und erstarrt. Eine moderne Druckgussmaschine besteht zur Hauptsache aus einem Giessteil und einem Schliessteil.
Aus dem Giessteil strömt das heisse Metall unter hohem Druck schnell in die Gussform, die im Schliessteil zwi-
schen den beiden Gussplatten eingespannt wird. Je höher der Giessdruck des Metalls und die Grösse des Gussteils
wird, umso kräftiger muss die Gussform zusammengepresst werden; umso höher muss also die Schliesskraft der
Maschine sein. Das Füllen der Form heisst bei den Giessern schlicht «der Schuss» und dauert wenige Millisekunden.
Das Formschliessen geschieht bei einer konventionellen Druckgussmaschine über das Kniehebelgelenk – ein
Konzept, das wohl über 80 Jahre alt ist. Die Gussformhälften werden vor dem Schuss mittels Kniegelenk aneinan-
dergedrückt, das sich gegen eine starre dritte Platte stemmt. Dank der Hebelwirkung kann das stählerne Kniegelenk
eine grosse Schliesskraft entwickeln, die auch nötig ist, um ein Gussteil genügender Qualität mit wenig Flitter zu
erhalten. Diese Technik heisst Drei-Platten-Technologie.
Jetzt hat Bühler mit der Zwei-Platten-Technologie eine Innovation entwickelt, die eine noch bessere Formschliessung
erlaubt. Dabei entfällt – wie es der Name sagt – die dritte Platte mitsamt dem Kniehebelgelenk. Die Schliesskraft
wird von vier hydraulischen Spannzylindern aufgebaut, die die beiden Platten fest aneinanderdrücken. Die durch
Verkapselung vor dem rauen Giessereiklima geschützten Spannzylinder können Schliesskräfte je nach Maschinen-
grösse von 1050 bis zu 4400 Tonnen ausüben, die auch gleichmässiger auf die gesamte Fläche der Gussplatten
verteilt sind. Dies erhöht ganz wesentlich die Qualität der Bauteile.
DAS ALUMINIUM FLIESST MIT RUND
650 ºCGiesstemperatur in die Gussform, welche 250 °C heiss ist.
DIE CARAT-REIHE GIBT ES MIT 1500 T BIS ZU
4400 TSchliesskraft, um die Platten zusammenzudrücken.
MEHR POWER DANK 2-PLATTEN-TECHNOLOGIE.
Feste Platte
Giessform
Spannzylinder
Antriebsgruppe
Verriegelungsblock
Bewegliche Platte
Nachhaltige Geschäftsentwicklung.
Sehr geehrte Damen und Herren. Bühler hat Umsatz und
Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert und er-
reichte damit einen neuen Höchstwert in der Geschichte des
Unternehmens. Der Auftragseingang lag bei CHF 1838 Mio.
gegenüber CHF 1691 Mio. im Vorjahr. Der konsolidierte Um-
satz wuchs um 10% auf CHF 1773 Mio. mit einer deutlich,
um 22% gewachsenen EBIT-Marge von 7,8%. Das Konzern-
ergebnis liegt mit CHF 130 Mio. leicht über Vorjahr.
Erfreuliche Entwicklung der Marktpositionen. Das gute
wirtschaftliche Umfeld in vielen Märkten ermöglichte Bühler
ein breit abgestütztes Wachstum, insbesondere bei den Ge-
schäftsbereichen Futtermittel, Sortex und Schokolade. Sie
haben mit einem Umsatzwachstum von über 20% ihre Stel-
lung im Markt weiter ausbauen können.
Auch die anderen Geschäftsbereiche haben ein gutes Resul-
tat erzielt, obwohl die Rahmenbedingungen für sie weniger
positiv waren. Sie standen unter dem Einfluss der hohen
Rohstoffkosten sowie der negativen Entwicklung auf dem
Getreidemarkt. Die Weizenpreise kletterten 2007 auf einen
Höchststand, was die Margen der Getreide verarbeitenden
Industrie unter Druck brachte. Die Folge war ein Aufschub
oder eine Verzögerung der Investitionsvorhaben, was sich
vor allem im Auftragseingang der Bereiche Müllerei, Grain
Handling und Pasta & Extruded Products niederschlug. Der
Druckgussbereich konnte im hart umkämpften Automobil-
markt seine Position halten. In den Bereichen Brauerei/Mälzerei
und Reismüllerei ist eine positive Trendwende zu erkennen.
Das margenstarke Servicegeschäft hat sich mit einer Wachs-
tumsrate von 15% erneut ausgezeichnet entwickelt und
macht in den Divisionen teilweise bis zu einem Viertel des
Umsatzes aus. Das Wachstum beweist, dass die angebote-
nen Dienstleistungen und Beratungen den Kunden einen
echten Mehrwert bieten.
Das Wachstum war vor allem organisch getrieben. Einzig die
volle Konsolidierung des 2006 übernommenen Druckguss-
maschinenherstellers Prince in den USA hat CHF 25 Mio.
zum Wachstum beigetragen. Der Einfluss des Wechselkur-
ses kann als neutral betrachtet werden.
Urs Bühler, Verwaltungsratspräsident (links), und Calvin Grieder, Chief Executive Officer (rechts), im neu erbauten Bühler Customer Center in Uzwil.
Starkes Wachstum in Europa und in neuen Märkten. Im
vergangenen Jahr hat Bühler den Aufbau der regionalen
Plattformen in allen wichtigen Märkten weiter vorangetrieben.
Der Erfolg des Konzepts zeigte sich unter anderem in den
Amerikas mit einem Umsatzwachstum von 24% gegenüber
Vorjahr oder in Osteuropa, wo der Aufbau der Marktorganisa-
tion zu einem Wachstum von über 20% führte. Die europäi-
schen Märkte entwickelten sich mit einer Wachstumsrate von
15% ausgezeichnet. Auch in Asien erfolgte ein substanzieller
Ausbau der regionalen Organisationen. In Indien verzeichne-
te Bühler eine Umsatzzunahme von 37%, während China in
der ersten Hälfte des Berichtsjahrs unter einem tiefen Auf-
tragseingang litt. Dies war vor allem auf die geänderte Kredit-
vergabe des chinesischen Staates zurückzuführen. Der Um-
satz in Afrika blieb ebenfalls unter den Vorjahreszahlen. Die
Region Naher Osten hingegen legte mit 64% stark zu.
Neues Produktionskonzept. Bühler konnte die Profitabilität
trotz der stark gestiegenen Kosten für Rohmaterialien und
Energie nochmals deutlich steigern. Massgeblich dazu bei-
getragen haben wie bereits in den Vorjahren das effiziente
Kostenmanagement auf allen Stufen sowie die weitere Ver-
besserung der internen Prozesse. Im Berichtsjahr kam nun
erstmals ein Konzept zum Tragen, das einen wesentlichen
Einfluss auf die Profitabilität hatte und auch künftig haben
wird. Bühler führte ein neues Produktionssystem ein, das
sich an der Idee von Toyota orientiert. «Total Synchro», wie
das System bei Bühler heisst, stellt sicher, dass sämtliche für
den Kunden erbrachten Leistungen nahtlos ineinanderflies-
sen – vom Bestellungseingang bis zur Übergabe an den
Kunden. Der einzelne Kundenauftrag gibt dabei den Takt vor.
Nach Pilotprojekten in der Montage in Uzwil und in den Ge-
schäftsbereichen Schokolade & Kakao und Grinding & Dis-
persion wird dieses Konzept weltweit in allen Geschäftsein-
heiten eingeführt. Es erforderte ein Umdenken der Mitarbei-
tenden auf allen Stufen und wird die Unternehmenskultur
nachhaltig ändern.
Investitionen in die Zukunft. Im Mittelpunkt unserer Be-
strebungen stehen neue Lösungen, die unseren Kunden in
den jeweiligen Märkten eine höhere Differenzierung ermögli-
chen. Bühler hat im vergangenen Jahr deshalb über CHF 74
Mio. in Forschung und Entwicklung investiert. Das sind rund
CHF 4 Mio. mehr als im Vorjahr. Etwa ein Drittel der Mittel
floss in die Entwicklung innovativer Lösungen. Zwei Drittel
dienten der gezielten Optimierung von Produkten und zur
Steigerung der Produktivität. Dieses Verhältnis wird in Zu-
kunft weiter zugunsten sogenannter «Breakthrough Oppor-
tunities» verändert.
Im Berichtsjahr zogen die Verkaufsorganisation Bühler Lon-
don und der Geschäftsbereich Sortex in ein neu erstelltes
Gebäude, das auch die Produktion der Sortieranlagen um-
fasst. In China mussten aufgrund von städteplanerischen
Vorgaben zwei Werke verschoben werden. Das erste Projekt
konnte per Ende 2007 abgeschlossen werden. Unser Haupt-
werk in Wuxi wird 2008 die Produktion am neuen Standort
aufnehmen. Der Umbau des Werks in Braunschweig verläuft
planmässig.
Strategische Markterweiterung. Im Berichtsjahr hat Bühler
sich mit 51% am deutschen Familienunternehmen G.W.
Barth AG beteiligt. Der Anlagenbauer für die Süsswaren- und
Nahrungsmittelindustrie ist weltweit führend im Bereich von
Röstanlagen und der Kakao- und Nussverarbeitung. Das Un-
ternehmen wird in den Geschäftsbereich Schokolade & Ka-
kao integriert und eröffnet Bühler neue Chancen in verwand-
ten Marktsegmenten. Der heutige Standort von G.W. Barth
bleibt im deutschen Freiberg bestehen und wird zu einem ge-
meinsamen Kompetenzzentrum ausgebaut. G.W. Barth be-
schäftigt 70 Mitarbeitende und erwirtschaftete einen Umsatz
von EUR 25 Mio.
Ein bedeutender Schritt zur Bearbeitung des japanischen
Markts ist der Division Die Casting gelungen. Sie ist mit dem
japanischen Unternehmen JSW (Japan Steel Works) ein Joint
Venture eingegangen. Der Start erfolgt mit einem Verkaufs-
und Serviceagreement zwischen den beiden Unternehmen
und wird mittelfristig auch die Fabrikation, das Engineering
und Forschung und Entwicklung einschliessen.
Personelles. Die Mitarbeiterzahl stieg im Berichtsjahr um
4% auf 6900 Mitarbeiter an. Damit konnte der Bühler Konzern
wiederum neue Arbeitsplätze schaffen. Der Aufbau fand vor
allem im Ausland statt, insbesondere zur Stärkung unserer
lokalen Verkaufs- und Servicemannschaft. Ein Drittel der Mit-
arbeiter sind nach wie vor in der Schweiz angestellt. Die An-
zahl konnte konstant gehalten werden und zeugt von einer
hohen Wettbewerbsfähigkeit auch dieses Standortes.
Die Generalversammlung 2007 wählte Josef M. Müller zum
neuen Mitglied des Verwaltungsrats. Mit dem ehemaligen
Nestlé-Manager wird der Verwaltungsrat von Bühler durch
eine weitere kompetente Persönlichkeit aus der Lebensmit-
telindustrie erweitert.
Ausblick und Dank. Das bestehende Portfolio bietet weiter-
hin eine starke Basis für ein gesundes Wachstum, auch wenn
einzelne Geschäftsbereiche wegen der hohen Rohstoffpreise
sowie Schwächen in gewissen Märkten vor grossen Heraus-
forderungen stehen. Der überdurchschnittlich hohe Auftrags-
bestand von CHF 871 Mio. macht uns jedoch optimistisch.
Wir sind der Überzeugung, dass wir an den Erfolg des vergan-
genen Jahrs anknüpfen können und uns auf dem erreichten
hohen Niveau nochmals eine deutliche Steigerung von Um-
satz und Gewinn gelingen wird.
Das hervorragende Resultat von 2007 verdanken wir dem
grossen Einsatz unserer kompetenten und unternehmerisch
denkenden Mitarbeitenden weltweit. Sie haben die Heraus-
forderungen angenommen und waren bereit, auch neue
Wege zu gehen. Ihnen gebührt unser herzlicher Dank für ihr
ausserordentliches Engagement. Unseren Kunden danken
wir für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Urs Bühler Calvin Grieder
Verwaltungsratspräsident Chief Executive Officer
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORTDIVISIONEN
CORPORATE INFORMATION
7273
Grain Processing. Wachstum auf hohem Niveau.
Geschäftsentwicklung. Die Division Grain Processing hat
im Geschäftsjahr 2007 den Umsatz um 12% auf CHF 1017
Mio. gesteigert und damit erstmals die Milliardengrenze
überschritten. Ein überdurchschnittliches organisches
Wachstum verzeichneten dabei die Geschäftsbereiche Fut-
termittel, Sortex und Mälzerei. Der Auftragseingang wuchs
um CHF 121 Mio. auf CHF 1063 Mio. Trotz der stark gestie-
genen Material- und Energiekosten konnte das Ergebnis
gegenüber Vorjahr überproportional gesteigert werden.
Marktentwicklung. Aufgrund der hohen Nachfrage und
der knappen Ernten haben sich im Laufe des Geschäftsjahrs
2007 die Preise für Weizen und andere Agrarprodukte bei-
nahe verdoppelt. Daher spürte insbesondere die Getreide-
müllerei gegen Jahresende eine gewisse Zurückhaltung bei
der Investitionstätigkeit der Mühlenindustrie. Ingesamt zeig-
ten die Märkte in Asien, Russland und Südamerika jedoch
ein erfreuliches Wachstum. Auch in Europa und in den USA
waren die Chancen für die verschiedenen Geschäftsberei-
che attraktiv.
Der Geschäftsbereich Müllerei konnte im vergangenen Jahr
seine starke Marktposition weiter ausbauen und erreichte
einen Umsatz von CHF 574,4 Mio. Das Wachstum von 11%
kam einerseits durch eine grosse Zahl von Folgeprojekten
zufriedener Kunden und andererseits dank neuer Kunden
sowie Ethanolanlagen zustande. In Südostasien, Indien,
Afrika und Südamerika ist der Erfolg auf marktspezifische
Lösungen zurückzuführen. In Asien besteht zudem eine
grosse Nachfrage nach Nudeln und Gebäck, was den Mehl-
markt stimuliert. In Europa waren die Steigerung der Wirt-
schaftlichkeit und die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen
bezüglich Lebensmittelhygiene die wesentlichen Treiber für
die Investitionstätigkeit der Mühlenindustrie.
Trotz fehlender Grossprojekte und rückläufiger Futtermittel-
produktion in Europa gelang es dem Geschäftsbereich Fut-
termittel, das starke Vorjahreswachstum zu bestätigen. Der
Umsatz nahm um 22% von CHF 145,6 Mio. auf CHF 177,8
Mio. zu. Einen wesentlichen Beitrag dazu haben die Seg-
mente Ölsaaten und Holzpellets geleistet.
Der Bereich Sortex weist für 2007 einen Umsatz von CHF
110,2 Mio. aus, was einem Wachstum von 19% entspricht.
Mit Ausnahme von China konnte die starke Marktposition
weiter ausgebaut werden. Die Einführung der neuen Sortier-
linie SORTEX K für frische und tiefgekühlte Lebensmittel wie
Obst und Gemüse nach Farbe, Form und Grösse hat bereits
guten Anklang im Markt gefunden. Per Ende Februar 2007
wurde der Geschäftsbereich Reis in den Geschäftsbereich
Sortex integriert. Bühler Sortex erwirtschaftet rund die Hälf-
te des Umsatzes ebenfalls im Reismarkt und kann das Pro-
duktportfolio durch die Eingliederung der Aktivitäten im
Reismarkt abrunden. Zusammen wird sich der Geschäfts-
bereich in der Reisverarbeitung vor allem auf die Schlüssel-
märkte in Indien, China und Südostasien konzentrieren. Der
Geschäftsbereich Reis erreichte einen Umsatz von CHF
33,4 Mio. (Vorjahr: CHF 29,2 Mio.).
Der Geschäftsbereich Grain Handling konnte die starke
Steigerung des Geschäftsvolumens der Vorjahre nicht wie-
derholen. Investitionsverzögernd wirkten die hohen Roh-
stoffpreise. Der Umsatz lag mit CHF 56,1 Mio. deutlich unter
Vorjahr, wobei die Profitabilität verbessert werden konnte.
Der Geschäftsbereich Brauerei/Mälzerei weist einen Um-
satz von CHF 64,8 Mio. aus mit einem Wachstum von 19%.
In einem stark zyklischen Markt profitierte insbesondere die
Mälzerei von einer starken Nachfrage, indem einige in der
Vergangenheit zurückgestellte Projekte aufgrund der ge-
stiegenen Malzpreise im Jahr 2007 realisiert wurden. Durch
die technologische Nähe von Brauerei und Getreidemüllerei
werden die beiden Geschäftsbereiche ab 1. Januar 2008
zusammengelegt. Dadurch entstehen wertvolle Synergien
in der Verkaufsorganisation, im Engineering, in der Entwick-
lung sowie im Kundenservice.
Innovation und Entwicklung. Der Fokus richtet sich auf
Lebensmittelhygiene und die Rückverfolgbarkeit der Wert-
schöpfungskette. Parallel gewinnen Convenience, Gesund-
heit und ernährungsphysiologische Aspekte laufend an Be-
deutung. Insgesamt investierte die Division Grain Proces-
sing CHF 33,3 Mio. für neue Lösungen zur Herstellung si-
cherer Nahrung und hygienischer Futtermittel.
Ausblick. Mit einem Auftragsbestand von CHF 536,4 Mio.
blickt die Division Grain Processing zuversichtlich in die Zu-
kunft und rechnet wiederum mit einem deutlichen Umsatz-
wachstum für 2008. Insgesamt geht die Division jedoch von
einem anspruchsvollen Jahr aus, da sich die Verteuerung
der Rohstoffe hemmend auf die Investitionsentscheide von
Grossprojekten auswirken könnte.
56,5% Müllerei
17,5% Futtermittel/Ölmüllerei
10,8% Sortex
5,5% Grain Handling
6,4% Brauerei/Mälzerei
3,3% Reismüllerei
Umsatz nach Geschäftsbereichen in %
200520062007
2005 2006 2007
499,4 515,5 574,4
106,7 145,6 177,8
79,9 92,3 110,2
66,2 70,1 56,1
55,7 54,3 64,8
39,2 29,2 33,4
847,1 907,0 1016,7
Gesamtumsatz Grain Processingin Mio. CHF
1016,7
Umsatz nach Geschäftsbereichen in CHF Mio.
Gesamtumsatz
Engineered Products.Steigende Profitabilität.
Geschäftsentwicklung. In einem mehrheitlich günstigen
Marktumfeld hat die Division Engineered Products einen
Umsatz von CHF 539,6 Mio. erreicht, was einer Zunahme
von CHF 44,8 Mio. oder von 9% entspricht. Darin sind CHF
117 Mio. Umsatz mit einem Plus von 9% aus dem Customer
Service enthalten, was die Bedeutung des Dienstleistungs-
geschäfts für die Division unterstreicht. Der Auftragsein-
gang beläuft sich auf CHF 576,8 Mio. gegenüber CHF 554,3
Mio. im Vorjahr. Besonders erfreulich hat sich der Ge-
schäftsbereich Schokolade & Kakao weiterentwickelt, der
wiederum einen überproportionalen Beitrag zum Wachstum
der Division geleistet hat. Das Ergebnis der Division hat sich
sehr positiv entwickelt, da das Wachstum ohne weiteren
Kostenaufbau realisiert werden konnte.
Marktentwicklung. Der Trend, wonach die Konsumation
von Schokolade mit steigendem Wohlstand in einem Land
zunimmt, hat sich bestätigt. Sowohl Nischenanbieter als
auch die Grossen der Branche haben im vergangenen Jahr
ihre Kapazitäten weltweit ausgebaut. Von diesen guten Be-
dingungen profitierte der Geschäftsbereich Schokolade &
Kakao, dem ausserdem zusammen mit international tätigen
Schokoladeproduzenten der Markteintritt in China gelungen
ist. Im Berichtsjahr erzielte der Geschäftsbereich Schoko-
lade & Kakao erneut ein Spitzenresultat. Bei einem nicht
merklich höheren Personalbestand erwirtschaftete der Be-
reich einen Umsatz von CHF 274,0 Mio. und liegt damit 27%
über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Zudem hat Bühler
per 22.11. 2007 die Mehrheit des deutschen Anlagenbauers
G.W. Barth übernommen und erhöht künftig damit den vor-
aussichtlichen Umsatz um weitere CHF 40 Mio.
Der Geschäftsbereich Pasta & Extruded Products verzeich-
nete gegenüber Vorjahr einen leichten Rückgang des Um-
satzes, der für 2007 bei CHF 145,7 Mio. liegt. Vor allem das
Teigwarengeschäft spürte den dämpfenden Einfluss der
hohen Getreidepreise. Die Investitionsbereitschaft der In-
dustrie liess insbesondere im Top-Segment nach. Markant
besser zeigten sich die Extrusionssysteme, die auf einige
Grossaufträge zählen konnten.
Mit einem Umsatz von CHF 86,9 Mio. (Vorjahr CHF 81,6 Mio.)
hat der Geschäftsbereich Grinding & Dispersion an
Schwung gewonnen. Der traditionelle Markt für Druckfar-
ben blieb stabil. In Indien, China und Osteuropa konnten in-
teressante Projekte realisiert werden. Einen wesentlichen
Bestandteil des Geschäfts machen mittlerweile die Systeme
zur Produktion von Materialien für LCD- und Plasma-Flach-
bildschirme aus.
Die PET-Industrie befindet sich aufgrund der bestehenden
Überkapazitäten in einer Konsolidierungsphase. In der Fol-
ge wurden nur wenige Investitionen für neue PET-Anlagen
getätigt. Im Bereich des «Bottle to Bottle»-PET-Recyclings
wurde dagegen eine erfreuliche Marktentwicklung festge-
stellt. In diesem herausfordernden Marktumfeld erzielte der
Geschäftsbereich Thermal Processes einen Umsatz von
CHF 31,9 Mio. und liegt damit unter Vorjahr.
Der Geschäftsbereich Nanotechnologie ist auf die Verarbei-
tung und Veredelung von Nanopartikeln sowie auf die Herstel-
lung von einsatzfertigen Nanopartikel- und Nano-Softstruk-
tur-Dispersionen spezialisiert. Im vergangenen Jahr ist es
diesem noch jungen Geschäftsbereich gelungen, aus den vie-
len laufenden Opportunitäten einen Umsatz von CHF 1,1 Mio.
(Vorjahr: CHF 0,2 Mio.) und damit einen kleinen Durchbruch
zu realisieren. Dies ist umso bedeutender, als sich im Markt für
Nanomaterialien gegenwärtig eine Konsolidierung abzeichnet
und einzelne Anbieter verschwunden sind.
Innovationen und Entwicklungen. Die Investitionen für
Forschung und Entwicklung der Division Engineered Pro-
ducts belaufen sich im vergangenen Jahr auf über CHF 27,4
Mio. Für den Geschäftsbereich Pasta & Extruded Products
stand ein Verfahren für die Extrusion von pflanzlichen Pro-
teinen im Vordergrund, während sich der Bereich Grinding &
Dispersion auf die Entwicklung der neuen MicroMedia-Bau-
reihe für Nanodispersionen und die Optimierung bestehen-
der Produkte konzentrierte. Der Geschäftsbereich Thermal
Processes widmete seine Forschungsaktivitäten der Wei-
terentwicklung eines Herstellungsprozesses für PET-Gra-
nulat, der weniger Energie und Rohstoffe benötigt.
Ausblick. Der Auftragsbestand per Ende 2007 beläuft sich
auf CHF 271,0 Mio. Daher geht die Division Engineered Pro-
ducts für das laufende Jahr von einem Wachstum im bisheri-
gen Rahmen aus, wobei sich die Ausgangslage für die ein-
zelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich präsentiert.
Während das Marktumfeld für die Bereiche Pasta & Extru-
sion sowie Thermal Processes wenig günstig ist, können
Schokolade & Kakao, Grinding & Dispersion und Nanotech-
nologie mit einem guten Geschäftsgang rechnen.
50,8% Schokolade & Kakao
27,0% Pasta & Extruded Products
16,1% Grinding & Dispersion
5,9% Thermal Processes
0,2% Nanotechnologie
Umsatz nach Geschäftsbereichen in %
Gesamtumsatz Engineered Productsin Mio. CHF
539,6
2005 2006 2007
179,9 215,8 274,0
162,5 153,4 145,7
72,3 81,6 86,9
48,1 43,8 31,9
0,6 0,2 1,1
463,4 494,8 539,6
Umsatz nach Geschäftsbereichen in CHF Mio.
Gesamtumsatz
200520062007
Die Casting.Gut gehalten.
Geschäftsentwicklung. Die Division Die Casting ver-
zeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von CHF
200,9 Mio., was gegenüber Vorjahr einer Zunahme von
knapp 6% entspricht. Der schwache Auftragseingang in der
Jahresmitte konnte bis Ende Jahr wieder kompensiert wer-
den. Gegenüber Vorjahr nahm er mit CHF 181,7 Mio. rund
4% zu. Positiv auf den Geschäftsverlauf wirkte sich dabei
der Einfluss des 2006 akquirierten amerikanischen Druck-
gussunternehmens Prince im Bereich des Kundenservice
aus. Dank eines konsequenten Kostenmanagements und
rechtzeitiger Anpassungen der weltweiten Kapazitäten leg-
te das Ergebnis gegenüber 2006 zu.
Marktentwicklung. Die weltweiten Investitionen in Alumi-
nium- bzw. Magnesium-Druckgiessanlagen blieben insge-
samt auf Vorjahresniveau. Während sich in den USA die
Schwäche der amerikanischen Automobilindustrie auf die
Investitionsbereitschaft der Zulieferer auswirkte, profitierte
Bühler Druckguss in Europa vom anhaltend guten Wirt-
schaftsklima. Deutschland war 2007 dank der hohen Inves-
titionsrate der Giesserei-Unternehmen gar der grösste Ein-
zelmarkt der Division Die Casting. Auch Osteuropa entwi-
ckelte sich erfreulich. Die dortigen Investitionen sind in erster
Linie auf das starke Wachstum der lokalen Märkte zurückzu-
führen und weniger auf die Verlagerung von Produktionska-
pazitäten aus dem Westen in den Osten. Stabil blieben die
schwierigen Märkte in China, Indien und Korea. Die zahlrei-
chen lokalen Mitbewerber sind eher im Segment der kleinen
Maschinen tätig, sodass sich Bühler vor allem auf das Po-
tenzial für Grossmaschinen mit einer Schliesskraft von über
1000 Tonnen konzentriert, die vor allem für anspruchsvolle,
qualitativ hochstehende Gussteile wie Motorblöcke, Kurbel-
gehäuse oder Getriebegehäuse zum Einsatz kommen. Auch
in Indien ist ein Trend zu höherwertigen Maschinen mit hö-
heren Schliesskräften erkennbar. In Japan wurde mit Japan
Steel Works eine Zusammenarbeit zur besseren Erschlies-
sung des japanischen Markts eingegangen. Besonders
hervorzuheben ist der Verkaufserfolg bei einem führenden
Automobilhersteller mit der ersten, weltgrössten Druck-
giessmaschine in Zweiplattentechnik (CARAT 400 compact).
Als weiterer Durchbruch kann der Eintritt in die anspruchs-
volle Welt der Automobil-Strukturbauteile mit einer Maschi-
ne mit 3200 Tonnen Schliesskraft bezeichnet werden.
Das Geschäft mit Serviceleistungen entwickelte sich erneut
erfreulich. Die in den Vorjahren entwickelten Servicepakete
wie Revisionen oder Retrofit bestehender Anlagen verzeich-
neten auch im Jahr 2007 beachtliche Erfolge. Zu erwähnen
sind hier vor allem die Leistungen in den USA von Buhler
Prince und mit einem Kooperationspartner in Italien.
Innovation und Entwicklung. An der Giessereifachmes-
se GIFA 2007 in Deutschland stellte Bühler Druckguss die
Druckgiessanlage CARAT 130 compact vor. Das neue Kon-
zept mit der Zweiplatten-Technologie von Bühler stiess auf
ein reges Interesse und ist mittlerweile bei den ersten Kun-
den im Einsatz. Die Maschinenreihe ist mit Schliesskräften
von 1050 bis 4400 Tonnen erhältlich. Gegenüber der her-
kömmlichen Kniehebeltechnologie hat die CARAT-Maschi-
ne einen geringeren Platzbedarf. Die hohe Verfügbarkeit,
der geringe Wartungsaufwand sowie die bessere Form-
schliessung erhöhen die Effizienz in der Herstellung tech-
nisch anspruchsvoller Gussteile. Zur Steigerung der Pro-
duktivität trägt auch das ebenfalls an der GIFA präsentierte
Verfahren zum Befüllen der Giesskammer in der Prozess-
nebenzeit (Speedial) bei. Im Einsatz bei Kunden resultierte
eine bis zu 15% kürzere Zykluszeit.
Ausblick. Der Auftragsbestand per Ende 2007 fiel mit CHF
59,6 Mio. tiefer als erwartet aus. Trotzdem ist Bühler Druck-
guss für das laufende Jahr aufgrund des Geschäftsverlaufs
der ersten Monate optimistisch und geht von einem erneu-
ten Wachstum aus. Einerseits haben die Bestellungen für
die CARAT-Druckgussmaschine erfreulich zugenommen.
Andererseits wird der Ausbau der Vertriebsorganisation in
Osteuropa das Geschäft beleben. Weiter werden das mit
Japan Steel Works eingegangene Joint Venture und die ge-
plante Fertigung der Bühler Maschinen in Japan die Akzep-
tanz im japanischen Markt erhöhen.
Auf allen Märkten der Welt.
Den Erfolg der Kunden im Visier. Bühler ist mit 40 Gesell-
schaften, zahlreichen Verkaufsbüros und verschiedenen
Agenturen in rund 140 Ländern der Welt vertreten. Mehr als
1400 Mitarbeitende in Verkauf und Service sind täglich für
die weltweiten Kunden im Einsatz. Diese globale Ausrich-
tung hat Tradition. In Frankreich ist Bühler bereits seit über
115 Jahren, in Spanien und Italien seit über 110 Jahren und in
Südamerika seit 80 Jahren präsent. Auch in Asien blickt
Bühler auf eine langjährige Tätigkeit zurück. Mit einer eige-
nen Gesellschaft ist Bühler seit über 60 Jahren in Japan und
seit über 25 Jahren in China vertreten.
Die Verkaufs- und Serviceorganisationen von Bühler sind in
regionalen Plattformen zusammengefasst, die neben Ver-
kauf und Service auch Funktionen wie Engineering, Be-
schaffung sowie Produktion und Logistik wahrnehmen.
Dieses weltweite, breit abgestützte Sales- und Servicenetz-
werk stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor für Bühler dar.
Die Mitarbeitenden vor Ort sind mit den Anforderungen der
Absatzmärkte vertraut, was die Bereitstellung eines massge-
schneiderten Leistungsspektrums nahe beim Kunden erlaubt.
Im vergangenen Jahr hat Bühler den Aufbau der regionalen
Plattformen in allen wichtigen Märkten weiter vorangetrie-
ben. Der Erfolg des Konzepts zeigte sich unter anderem in
Osteuropa, wo der Aufbau der Marktorganisation zu einem
starken Wachstum führte. Auch in China und Indien erfolgte
eine substanzielle Erweiterung der regionalen Organisatio-
nen. In Singapur wurde eine neue Service-Plattform etab-
liert und die Serviceleistungen ausgebaut. In Yokohama,
Japan, nahm 2007 das «Regional Application Development
and Education Center» (RADEC) für den Geschäftsbereich
Grinding & Dispersion den Betrieb auf. Taiwan, Südkorea
und Japan gelten als die führenden Nationen in der Entwick-
lung neuer Technologien und Anwendungen in der Druck-
farben-, Digitaldruck-, Farbfilter- und Elektronikindustrie.
Dieser Tatsache folgend bietet Bühler mit dem neuen Zent-
rum bestehenden und potenziellen Kunden in der Region
einen Zugang zu den Einrichtungen für Tests, Applikations-
entwicklungen und Ausbildung.
Weltweite Produktion effizient gestaltet. Der Grund-
satz der Markterschliessung durch regionale Werke oder
Zulieferanten prägt die Struktur der Produktion von Bühler
und wurde 2007 weiter forciert. Eigene Werke in Nordameri-
ka, Südafrika, Indien sowie an den chinesischen Standorten
Shenzhen, in Xian und Changzhou dienen mehrheitlich der
Belieferung der Kunden in den jeweiligen Regionen. Die
Werke in Uzwil (Schweiz), Braunschweig (Deutschland),
Wuxi (China) und in Madrid (Spanien) liefern weltweit. An al-
len Standorten wird nach den strengen Bühler Qualitäts-
standards gearbeitet. Die dezentrale Auftragsabwicklung
ermöglicht das direkte Eingehen auf die Kundenwünsche in
den jeweiligen Regionen. Zugleich ist es eine Voraussetzung
zur kostenoptimalen Leistungserstellung durch die Nutzung
der Kostenvorteile bei gleichzeitiger Minimierung der Trans-
aktionskosten.
In der chinesischen Stadt Wuxi entsteht gegenwärtig die
neuste Produktionsanlage von Bühler in einer rasch wach-
senden Entwicklungszone direkt neben dem lokalen Flug-
hafen. Dies ermöglicht eine Produktivitätssteigerung in den
Prozessen zwischen Verkauf, Engineering, Supply-Manage-
ment und Produktion. Der Grund für diesen Neubau liegt in
der städtebaulichen Entwicklung von Wuxi. Der Umzug der
Verkaufsorganisation findet im zweiten Quartal 2008 statt;
das Werk folgt bis Ende des laufenden Geschäftsjahrs. Das
Werk in Changzhou musste ebenfalls städtbaulichen Mass-
nahmen weichen und ist einige Kilometer entfernt und ohne
nennenswerte Umstände in einen Neubau umgezogen.
Die Anfang September 2006 begonnene bauliche Umstruk-
turierung in Braunschweig verläuft nach Plan und wird bis
Mitte 2009 abgeschlossen sein. Trotz erheblicher Ein-
schränkungen konnten sämtliche Aufträge termingerecht
abgewickelt werden. Nicht betriebsnotwendige Grundstü-
cke und Gebäude wurden erfolgreich verkauft. Das verblei-
bende Grundstück – erweitert durch eine neue Zufahrt –
ermöglicht eine optimale Gestaltung der Organisation und
erfüllt auch langfristig die Anforderungen.
2007 fand auch der Umzug der Produktion in England für
Sortieranlagen statt. Das Werk lag auf dem zukünftigen Ge-
lände der Olympischen Spiele 2012 und musste deshalb
weichen. Der Neubau und Umzug fand ohne nennenswerte
Unterbrechung des Ausstosses statt.
Plattformen für Supply Chain Management. Die termin-
gerechte Inbetriebnahme einer Anlage ist für die Kunden
von Bühler eine unabdingbare Forderung. Pro Anlage müs-
sen durchschnittlich rund 5000 Teile oder 500 Tonnen Ma-
terial zeitgerecht vor Ort vorhanden sein. Diese bedeutende
Aufgabe wird vom Bühler Supply Chain Management wahr-
genommen. Es stellt auch die Versorgung der Kunden
mit Ersatz-/Verschleissteilen sicher. Insgesamt sind rund
40 000 Lieferungen jährlich zu bewältigen.
Die Abwicklung dieser Aufträge erfolgt über sogenannte re-
gional angesiedelte «Supply-Plattformen», welche die zeit-
gerechte Bereitstellung der Produkte aus Bühler Werken
oder von Zulieferanten in den jeweiligen Regionen verant-
worten. Ergänzend zu den bewährten Plattformen in Süd-
amerika, Nordamerika, Südafrika, China und Europa erfolg-
te 2007 der Aufbau der Plattform Südostasien mit Stütz-
punkt in Singapur. Neben der dezentralen Anordnung der
logistischen Funktionen ist auch die dezentrale Anordnung
von Engineering-Funktionen eine Voraussetzung zur regio-
nalen Auftragsabwicklung. Die Transportlogistik wird mit
einem externen Fachspezialisten abgewickelt.
Beschaffung als strategischer Erfolgsfaktor. Mit ei-
nem Volumen von insgesamt CHF 730 Mio. (Vorjahr: CHF
660 Mio.) hat die Beschaffung von Rohmaterialien, Kompo-
nenten und Fertigprodukten für Bühler eine hohe Bedeu-
tung. Die Beschaffung von Bühler orientiert sich weltweit an
der Organisation der Produktionsstandorte. Westeuropa ist
mit rund 70% nach wie vor der wichtigste Beschaffungs-
markt. Die Bedeutung der übrigen Märkte nimmt jedoch
laufend zu. Im vergangenen Jahr stand der Ausbau der Lie-
ferantennetzwerke in Osteuropa und in Asien für Rohmate-
rialien und Gussteile im Vordergrund. In Indien und in China
erfolgt der Einkauf für die lokale Produktion bereits mehr-
heitlich vor Ort. Trotz steigender Rohmaterialpreise konnten
die Kosten des gesamten Beschaffungsvolumens im ver-
gangenen Jahr um etwa 3% gesenkt werden. Positiv wirkten
sich unter anderem neue Formen der Zusammenarbeit mit
strategischen Lieferanten aus.
Die zunehmende Komplexität der zu beschaffenden Kom-
ponenten sowie die stark gestiegenen Rohmaterialpreise
erfordern eine sorgfältige Führung der rund 5000 Zulieferer.
Die Beschaffung unterliegt bewährten wirtschaftlichen Leit-
linien, die für den ganzen Konzern Gültigkeit haben. Die
Leistungen der Zulieferer werden laufend nach klaren Krite-
rien beurteilt und gemessen. Zudem werden die Einkäufer
der lokalen Beschaffungsorganisationen regelmässig ge-
schult und die Prozesse vor Ort überprüft. Die Anstrengun-
gen des weltweiten Supply-Managements wurden im Früh-
jahr 2007 mit einer bedeutenden Auszeichnung geehrt. In
einer Bewertung des renommierten Fraunhofer-Instituts hat
die Beschaffung von Bühler im Frühjahr 2007 den hervorra-
genden fünften Rang von insgesamt 125 untersuchten euro-
päischen Unternehmen erreicht.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
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Personalwachstum in Asien. Per Jahresende beläuft
sich der Mitarbeiterbestand auf 6900, was gegenüber
Vorjahr einer Zunahme von 4% entspricht. Bühler hat
vor allem für den Ausbau der weltweiten Verkaufs- und
Serviceplattform neue Mitarbeitende gewonnen. Die Mit-
arbeiterzahl in der Schweiz liegt mit 2863 Personen auf
Vorjahresniveau.
Investition in den künftigen Erfolg. Bühler misst der
konstanten Aus- und Weiterbildung eine grosse Bedeu-
tung bei. Im Fokus stehen einerseits gezielte Programme
für neue und bestehende Führungskräfte zur persönlichen
Entwicklung sowie zu fachspezifischen Themen. Dazu ge-
hört auch ein interner Assessmentprozess für Kandidaten
für eine künftige Top-Führungsposition sowie das entspre-
chende Coaching. Eine zweite Stossrichtung betrifft zentral
organisierte Kurse zur individuellen Weiterbildung der Mit-
arbeitenden. Das breite Angebot wurde 2007 rege genutzt,
wobei etwa ein Fünftel der rund 1400 Teilnehmer aus den
internationalen Tochtergesellschaften stammt. Drittens gibt
es auf lokaler Ebene ein Angebot, das die spezifischen Be-
dürfnisse der Verkaufsorganisationen berücksichtigt. 2007
besuchten die weltweiten Verkaufs- und Servicemitarbei-
tenden einen dreitägigen Kurs, an dem unter der Leitung
des Niederlassungsleiters eine lokal aufbereitete Fallstu-
die gelöst wurde. Zur persönlichen Entwicklung jedes Mit-
arbeitenden dienen auch die jährlich mit dem direkten Vor-
gesetzten durchgeführten Qualifikationsgespräche sowie
die gemeinsam festgelegten Leistungsziele.
Gegenwärtig stehen weltweit 430 Lernende in der Aus-
bildung bei Bühler für einen kaufmännischen oder techni-
schen Beruf. Mit einer ganzheitlich orientierten Berufsbil-
dung werden die jungen Leute fachlich, methodisch und
sozial auf die vielschichtigen beruflichen Anforderungen
der Zukunft vorbereitet. Schon seit einigen Jahren führt
Bühler das Lehrlingsausbildungsprogramm nach schwei-
zerischem Vorbild auch im Ausland durch. Es erweist sich
als sehr begehrt bei den dortigen Jugendlichen. In Chi-
na werden gegenwärtig 50 und in Bangalore in Indien 27
Lernende ausgebildet. In der Schweiz beschreitet Bühler
mit seinem Berufsbildungskonzept 2008 völlig neue Wege.
1 Administration 10,0%
2 Kundenservice 10,0%
3 Verkauf 9,0%
4 Engineering 13,0%
5 Forschung und Entwicklung 4,0%
6 Fabrikation und Logistik 45,0%
7 Andere 9,0%
1 Schweiz 41,6% 2863
2 Übriges Europa 23,5% 1620
3 Asien 22,9% 1 579
4 Nordamerika 4,5% 311
5 Lateinamerika 2,9% 199
6 Afrika 2,4% 168
7 Mittlerer Osten 2,2% 151
Human Resources.
1
2
3
46 75 1
2
3
46
7
5
Mitarbeitende nach Funktionen 2007
(in % )
Mitarbeitende nach Regionen 2007
(in % und absoluten Zahlen)
Unabhängig von der von ihnen gewählten Richtung absol-
vieren die Lernenden der technischen Berufe künftig ein
Grundjahr, das ihnen einen Einblick in ein breites Spekt-
rum von Tätigkeiten vermittelt. Gegen Ende der Ausbildung
sind auch internationale Einsätze bei Kunden oder bei
Bühler Betrieben im Ausland vorgesehen. Bühler ist über-
zeugt, die Lernenden mit diesem neuen Konzept noch besser
auf die künftigen Anforderungen der vernetzten Arbeits-
welt vorzubereiten.
Personalmarketing. Um das künftige Wachstum des
Unternehmens bewältigen zu können, legt Bühler grossen
Wert auf eine Stärkung der Mitarbeiterbasis mit den best-
möglichen Kandidaten. Nach ihrem Eintritt werden ihnen
das Unternehmen und seine Leistungen in verschiedenen
Einführungsprogrammen nähergebracht. Eine besondere
Rolle bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden spie-
len die Absolventen von Fachhochschulen und Techni-
schen Hochschulen im In- und Ausland. Im vergangenen
Jahr präsentierte sich Bühler wiederum mit Erfolg an ver-
schiedenen Messen. Zudem hatten mehrere Praktikanten
die Möglichkeit, ihre ersten Berufserfahrungen bei Bühler
zu machen.
Erfolgsbeteiligung für Mitarbeitende. Für Bühler in
der Schweiz gilt seit 2006 ein einheitliches Bonussystem,
das alle Mitarbeitenden ungeachtet ihrer Hierarchiestufe
einschliesst. Sie sind damit am Unternehmenserfolg be-
teiligt. Vorausgesetzt der Konzern erreicht eine festgeleg-
te Mindest-EBIT-Marge, gelangt ein finanzieller Betrag zur
Auszahlung, der auch sozialversichert ist. Für die Mitarbei-
tenden in den internationalen Tochtergesellschaften gelten
ebenfalls leistungsabhängige, an die lokalen Gegebenhei-
ten angepasste Bonus-Systeme.
Sozialpolitik. Die Unternehmensvertreter trafen sich im
letzten Jahr zweimal mit dem Europäischen Arbeitnehmer-
rat (EAR) zu Informationsveranstaltungen, an denen Mitglie-
der der Konzernleitung über laufende Projekte berichteten
und auf künftige Herausforderungen des Unternehmens
Bühler eingingen. An der Herbst-Konferenz in Madrid legte
man den Grundstein für eine konstruktive Zusammenar-
beit, die über eine reine Berichterstattung hinausgehen soll.
Bei Bühler gilt schon seit vielen Jahren Lohngleichheit für
Frauen und Männer. Die Frauenquote ist industrietypisch
eher niedrig und liegt bei 14% der Mitarbeitenden.
Kommunikation. Bühler nutzt verschiedene interne und
externe Kommunikationsmittel zur Information der Mitar-
beitenden und pflegt einen regelmässigen Dialog. So steht
die Unternehmensleitung den Mitarbeitenden weltweit zwei
Mal im Jahr in einem Live-Chat auf dem Intranet zur direk-
ten Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Über das Internet (www.buhlergroup.com) stellt Bühler für
alle Interessenten ein umfangreiches Informationsangebot
zur Verfügung. Darüber hinaus publiziert das Unternehmen
regelmässig Medienmitteilungen über geschäftliche Ent-
wicklungen und relevante Aktivitäten.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
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Top-Qualität. Hohe Qualität ist für Bühler eine Vorausset-
zung für die langfristige Sicherung des Erfolgs. Deshalb
gilt der gleiche Qualitätsanspruch für alle Produkte und
Dienstleistungen von Bühler weltweit. Die Sicherung der
Qualität geht weit über die kundennahen Prozesse hinaus
und schliesst die Personalplanung, die Organisationsent-
wicklung und das Supply-Management in den Massnah-
men zur Qualitätssteigerung mit ein. Seit vielen Jahren sind
die Betriebe von Bühler nach ISO 9001 zertifiziert.
Im Rahmen des internen Projekts «5-Stern-Qualität» strebt
Bühler kontinuierlich nach einer qualitativen Steigerung
des Projektabwicklungsprozesses. Die Arbeit konzentriert
sich in erster Linie auf die konsequente Analyse definierter
Messgrössen und das Ergreifen von Massnahmen bei all-
fälligen Abweichungen. Auch im vergangenen Jahr konnte
eine markante Verbesserung der Projektresultate erzielt
werden. Die Garantiekosten sanken im Berichtsjahr erneut
deutlich und betragen noch rund 1,5% des Umsatzes. In
den Schweizer Produktionsstätten gingen über 9000 Ver-
besserungsvorschläge ein, die insgesamt zu einer nach-
haltigen Reduktion der Herstellungskosten von CHF 2,2
Mio. pro Jahr führten. Die erreichten Resultate bestätigen,
dass Qualität von den Mitarbeitenden und den Führungs-
kräften auch dieses Jahr als ein zunehmend bedeutender
Bestandteil der Arbeit verstanden wurde.
Total Synchro. Einen bedeutenden Schritt zur weite-
ren Verbesserung des Qualitätsbewusstseins unternahm
Bühler mit der Einführung von «Total Synchro». Dieses
Konzept soll sicherstellen, dass sämtliche für den Kunden
erbrachten Leistungen nahtlos ineinanderfliessen – vom
Bestellungseingang bis zur Übergabe an den Kunden.
Der Start erfolgte mit der Umstellung auf eine getaktete
Fliessmontage in Uzwil. Parallel dazu entstanden in den
Geschäftsbereichen sogenannte «Just Do It»-Räume, in
denen sich die Entscheidungsträger aus allen Funktionen
der Prozesskette regelmässig treffen und ihr Auftragswis-
sen bündeln.
Auf der Basis tagesaktueller Informationen werden Abwei-
chungen von Soll- und Istzustand eines Auftrags zwangs-
läufig sichtbar und führen zu raschen Entscheiden und zum
Handeln im Interesse der Kunden. Im Lauf des Jahres er-
folgte der Rollout in Braunschweig, in Yokohama und bei
Bühler Bindler.
«Total Synchro» umfasst die gesamte Auftragsabwicklung
und wird mittlerweile von den Geschäftsbereichen Schoko-
lade & Kakao, Grinding & Dispersion und Getreidemüllerei
umgesetzt. Die neue Arbeitskultur führte bereits zu sicht-
baren Verbesserungen bezüglich Reduktion der Durchlauf-
zeiten, Termintreue, Produktivität und Qualität. Das hohe
Engagement der Führungskräfte und der Mitarbeitenden,
die diese Umstellung vorantreiben, führt zu einer hohen
Eigendynamik mit erfreulicher Kraft und Akzeptanz.
Qualität, Umwelt und Sicherheit.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
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Schonung der Umwelt. Bühler versteht Umweltschutz
als wichtige unternehmerische Aufgabe. Ein Umweltma-
nagement-Konzept erlaubt die systematische Bearbeitung
der ökologischen Aspekte und verschafft ihnen neben den
ökonomischen und sozialen Belangen die nötige Geltung.
Die darin festgehaltenen Richtlinien gelten weltweit in allen
Bühler Betrieben. Die gesamte Produktion von Bühler hat
1996 als eines der ersten Unternehmen in der Schweiz die
Anforderungen für den Erhalt des ISO-14001-Zertifikats
erfüllt und seither alle Zwischenaudits und Rezertifizie-
rungen erfolgreich bestanden. Dem sparsamen Verbrauch
von Ressourcen wird grosse Beachtung geschenkt. Der
Energieverbrauch am Standort Uzwil blieb in den letzten
Jahren nahezu konstant trotz höherer Produktion. Im Jahr
2006 betrug er 135,4 Terajoule, was pro beschäftigte Per-
son 45,6 Gigajoule ausmacht. In einem Vergleich mit 46
anderen Unternehmen der Schweizer Maschinenindustrie
schneidet Bühler bezüglich Energieverbrauch pro Kopf im
ersten und damit besten Viertel ab. Der Wasserverbrauch
sank im Berichtsjahr durch den Einbau von Steuerventilen
in die Frischwasserzuleitungen der Behandlungsbäder um
rund einen Drittel auf 9200 m3. Abfälle werden weitestge-
hend rezykliert. Metallabfälle erzielen dank der konsequen-
ten Sortierung im Schrotthandel einen besseren Preis.
Aber auch die erbrachten Leistungen und Produkte von
Bühler orientieren sich am Umweltgedanken und tragen
ihren Teil zum bewussten Umgang mit den Ressourcen
bei: Beispielsweise stellt eine innovative Lösung von Bühler
in der Getreidereinigung die Einhaltung der Grenzwerte in
der Lebensmittelverordnung sicher, indem mit Mikroorga-
nismen befallene oder beschädigte Körner ausgelesen
werden. Oder das Recycling von PET-Flaschen wird erst
dank eines Bühler Verfahrens möglich. Die Maschinen und
Anlagen sparen zudem durch moderne Technologie in der
Regel viel Energie und Rohstoffe. In der Herstellung von
Ethanol senkt die vorgängige Fraktionierung des Mais-
korns, einem von Bühler entwickelten Verfahren, den Ener-
gieverbrauch um ca. 10%.
Verbesserung der Arbeitssicherheit. Die Sicherheit der
Mitarbeitenden hat gerade im Maschinen- und Anlagenbau
höchste Priorität. Bühler unternimmt seit Jahren grosse
Anstrengungen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen und
zur Minderung von Folgeschäden. Im vergangenen Jahr
gelang durch eine Vielzahl von Massnahmen erneut eine
Reduktion der Vorfälle. So wurden die Mitarbeitenden in ih-
ren Fachgebieten über den verantwortungsvollen Umgang
mit Chemikalien, im Brandschutz und im sachgemässen
Transport von Lasten geschult. Die Sicherheitsausbildung
der Mitarbeitenden ist durch einen Sicherheits-Erlebnis-
Parcours inklusive Abschlusstest gewährleistet. Er wurde
zusammen mit den Bühler Lernenden konzipiert und ge-
staltet. Auch externe Unternehmen nutzen diese Möglich-
keit der Sicherheitsschulung intensiv.
Als eines der ersten in der Nanotechnologie tätigen Unter-
nehmen weltweit führte der Geschäftsbereich Bühler Partec
ein zertifiziertes Risikomanagement-System ein. Der TÜV
Süd hat das angewandte System nach etablierten Kriterien
und Sicherheitsanforderungen geprüft und zertifiziert. Es
geht Bühler Partec in erster Linie darum, sich einen um-
fassenden Überblick über strategisch relevante Entwick-
lungen auf der gesetzgeberischen und gesellschaftlichen
Ebene zu verschaffen und sicherzustellen, dass neue Er-
kenntnisse aus Wissenschaft und Technik laufend in die
Ausrichtung der Unternehmenstätigkeit einfliessen.
Finanzielles Risikomanagement. Der Verwaltungsrat
und die Konzernleitung haben im Jahr 2003 die Treasury-
Politik verabschiedet und eingeführt. Diese regelt unter
anderem die Bewirtschaftung von Risiken und Chancen
im Zins- und Währungsmanagement (Asset- und Liability-
Politik, Fremdwährungspolitik). Daneben regeln die Richt-
linien die Finanzierungsgrundsätze für den Konzern und die
Konzerngesellschaften inklusive der Dividendenpolitik. In
der Bankenpolitik sind unter anderem die Gegenparteien-
limiten für den Geld- und den Devisenhandel festgelegt.
Im Jahr 2007 wurde für das Commodity-Risiko eine Over-
lay Management Strategy verabschiedet. Alle Aktivitäten
unter diesen Finanzpolitiken werden im Rahmen monatli-
cher Sitzungen des Bühler Finanzkomitees beschlossen
und kontrolliert. Diesem Komitee gehören der CFO, Corpo-
rate Treasury, Financial Services sowie der Finanzleiter der
Bühler GmbH Braunschweig an. Der Verwaltungsrat erteilt
die Richtlinienkompetenz jeweils im Rahmen des jährlichen
Budgetprozesses. Die Berichterstattung und die Risiko-
analyse gemäss IFRS 7 werden detailliert im Finanzanhang
dargelegt.
Das seit einigen Jahren bewährte Operational Risk Dia-
gram (ORD) regelt die finanzielle Steuerung zur Abwicklung
der Anlagebauprojekte. Die kommerziellen Vertragsregeln
führen zu bestmöglichen Absprachen mit Kunden, sodass
sich die Debitorenverluste in den vergangenen Jahren redu-
zierten und mittlerweile bedeutungslos sind. Die ebenfalls
vom Verwaltungsrat erarbeiteten Grundsätze zum Thema
Steuern decken die wesentlichen Themen direkte Steuern,
Mehrwertsteuer, Transferpreise und Compliance ab und
unterstützen die Organisation von Gruppenstrukturen für
bestehende ebenso wie zu ergänzende Rechtseinheiten.
Operatives Risikomanagement. Alle grösseren Kun-
denprojekte werden in Datenbanken zusammengefasst
und die Chancen und Risiken während der Projektabwick-
lung ermittelt. Neben der Einzelbetrachtung der Projekte
werden mit Hilfe der Datamining-Technologie Muster für
Risiken und Chancen identifiziert, die wiederum eine proak-
tive Beurteilung von Neugeschäften unterstützen. Das im
Jahr 2006 entwickelte gesamtheitliche Business Risk Ma-
nagement unterstützt die strategische Planung. Aufgrund
von Interviews mit den Geschäftsbereichsleitungen werden
Inventare von Risiken und Chancen pro Geschäftsbereich
erstellt. Diese beziehen sich auf die rund 20 wichtigsten
Geschäftsperspektiven wie beispielsweise Märkte, Kun-
den, Technologie, Umfeldfaktoren aus Wirtschaft, Steuern,
Recht sowie Finanzen. Neben dem qualitativen Inventar
werden mithilfe von Monte-Carlo-Simulationen quantitative
Aussagen für EBIT@risk geliefert. In den regelmässigen
Sitzungen des Risiko-Komitees werden Massnahmen zur
Risikobewirtschaftung erarbeitet und den jeweiligen Risi-
ko-Ownern zur Umsetzung übertragen.
Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung haben mit dem
oben dargelegten operativen und finanziellen Risikoma-
nagement ein Instrumentarium zur Verfügung, das den
Anforderungen von OR 663 b entspricht, zusätzlich aber
aufgrund seiner integrativen Ausgestaltung dem Manage-
ment direkt Unterstützung bieten kann.
Neben dem Business Risk Management werden die üb-
lichen internationalen Versicherungspolicen für die Be-
reiche Haftpflicht, Sachversicherung und Betriebsunterbre-
chung, Transport und Montage durch die Konzerntreasury
als Risiko-Kompetenzzentrum bewirtschaftet.
Risikomanagement.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
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Internal Audit Group. Die Konzernrevision ist eine vom
Management unabhängige Prüfungs- und Überwachungs-
instanz, die administrativ dem CFO untersteht und fachlich
dem Verwaltungsratsausschuss rapportiert.
Das Aufgabengebiet umfasst nebst finanziellen und opera-
tionellen Prüfungen auch die Überwachung der Einhaltung
externer und interner Richtlinien in sämtlichen Divisionen,
Geschäftseinheiten, Tochtergesellschaften und Personal-
vorsorgestiftungen innerhalb des Konzerns. Besondere
Aufmerksamkeit wird der Wirksamkeit und der Effizienz der
internen Steuerungs- und Kontrollsysteme geschenkt. Die
Konzernrevision identifiziert Risiken und erarbeitet Verbes-
serungsvorschläge entlang der ganzen Wertschöpfungs-
kette. Basierend auf einer konzernweiten Risikoanalyse,
werden jährlich die durchzuführenden Prüfungen festgelegt
und vom Verwaltungsratsausschuss genehmigt. Die Prü-
fungsergebnisse werden im Detail mit dem CEO, dem CFO
und dem lokalen Management besprochen und dem Ver-
waltungsratsausschuss präsentiert. Sämtliche Prüfungs-
feststellungen und -empfehlungen sind in Internal Audit
Reports festgehalten, die dem Verwaltungsratsausschuss,
der Konzernleitung sowie der externen Revisionsstelle zur
Verfügung gestellt werden. Die Konzernrevision steht in re-
gelmässigem Dialog mit der externen Revisionsstelle, um
Berichte und daraus ersichtliche Informationen zu Risiken
auszutauschen und die Aktivitäten zu koordinieren.
Nebst verschiedenen Prüfungen in ausländischen Kon-
zerngesellschaften lag im Geschäftsjahr 2007 der Fokus
vor allem auf der Entwicklung eines Konzepts für die Doku-
mentation des internen Kontrollsystems in den Finanzpro-
zessen gemäss den Vorschriften von Art. 728 a, b OR (neu),
der Überarbeitung des SAP-Berechtigungskonzepts sowie
auf der Leitung eines Projekts zur umfassenden Neuge-
staltung des Travel Managements innerhalb des Konzerns.
Swiss Code of Best Practice for Corporate Gover-
nance. Bühler arbeitet bezüglich Corporate Governance
nach den Grundsätzen des Swiss Code of Best Practice,
obwohl dies für nicht börsenkotierte Unternehmen nicht
obligatorisch ist. Der Swiss Code ist ein nützliches Instru-
ment, um die internen Kompetenzen und Verantwortlich-
keiten klar abzugrenzen und das Zusammenwirken von
Verwaltungsrat, Management und interner Kontrolle op-
timal zu gestalten. Corporate Governance hat für Bühler
einen hohen Stellenwert. Für Bühler sind die Leitlinien der
Corporate Governance Teil einer Haltung, welche die Un-
ternehmensführung in ihrer Gesamtheit prägt. Dazu gehört
unter anderem eine nachhaltige, ethischen Grundsätzen
verpflichtete Unternehmensstrategie.
Die Konzernleitung.
Hans Peter Kunz (1945, Schweizer) Manufacturing & Logistics
Nach Abschluss des Studiums als Maschineningenieur und
einer Beratertätigkeit am ETH-Zentrum für Unternehmens-
wissenschaften (BWI) erfolgte der Wechsel in die Industrie.
Nach verschiedenen Führungsfunktionen bei Hilti und
Schindler, davon mehrjährige Aufenthalte in Deutschland,
Japan und China, erfolgte 2001 der Wechsel zu Bühler. Seit
2002 leitet er die Division Manufacturing & Logistics.
Andreas R. Herzog (1957, Schweizer) Chief Financial Officer
Nach einem Studium als Betriebsökonom und verschiede-
nen Aufbaustudiengängen in Marketing und Finanzmanage-
ment an Business Schools in Kanada und Frankreich beklei-
dete er leitende Positionen in Finanzen und Controlling bei
Ciba-Geigy, Swatch und zuletzt als Vice President Finance
bei Swarovski in der Schweiz, in Lateinamerika, Westafrika
und Deutschland. Er ist seit 2002 CFO des Bühler Konzerns.
Bruno Mendler (1954, Schweizer) Grain Processing
Der diplomierte Maschinenbau-Ingenieur der Zürcher Hoch-
schule Winterthur mit Nachdiplomstudium Executive MBA an
der Universität St.Gallen arbeitete während 20 Jahren im
Technologiekonzern SIG in verschiedenen Führungspositio-
nen. Von 1999 bis 2003 war er Geschäftsleiter der SIG Pack
Systems AG, nachdem er zuvor als Bereichsleiter, Marke-
tingleiter und Verkäufer im Unternehmen tätig war. 2003
wechselte er zu Bühler und übernahm 2004 die Leitung der
Division Grain Processing.
Calvin Grieder (1955, amerikanischer und Schweizer
Staatsbürger) Chief Executive Officer
Er schloss sein Studium als diplomierter Verfahrensingenieur
an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ab.
Danach hielt er verschiedene Führungspositionen in Unter-
nehmen, die in den Bereichen Automation und Anlagenbau
tätig sind. In diesen Funktionen war er vor allem für den Auf-
und Ausbau des internationalen Geschäfts verantwortlich.
2001 wechselte Calvin Grieder von Swisscom zum Bühler
Konzern, dem er seither als CEO vorsteht.
Achim Klotz (1960, deutscher Staatsbürger) Die Casting
Nach einem Maschinenbau-Studium an der Technischen
Hochschule Darmstadt absolvierte er an einer renommierten
Business School ein Aufbaustudium in Marketing und Be-
triebswirtschaft. Er arbeitete danach für das Unternehmen
Schenk in Darmstadt und wechselte 1989 zur Balzers AG, einem
internationalen Unternehmen der Beschichtungsindustrie,
wo er zuerst für den Vertrieb verantwortlich zeichnete und
später in die Geschäftsleitung wechselte. Seit 1998 leitet
Achim Klotz die Division Die Casting. Parallel dazu leitete er
von 2001 bis 2005 die Organisation von Bühler Nordamerika.
Stefan Scheiber (1965, Schweizer) Sales & Service
Er studierte Betriebswirtschaft an der Hochschule für Ange-
wandte Wissenschaften St.Gallen und bildete sich später
unter anderem an der IMD, Lausanne, weiter. Ab 1988 arbeite-
te er mehr als zehn Jahre für Bühler in verschiedenen leiten-
den Funktionen im Ausland, unter anderem in Ost- und Süd-
afrika, Osteuropa und in Deutschland. 1999 übernahm er die
weltweite Verantwortung der Geschäftsbereiche Brauerei
und Reis und anschliessend die Gesamtverantwortung für
Bühler in Deutschland. Seit 2005 leitet Stefan Scheiber die
Division Sales & Services.
Dr. Erwin A. Frei (1957, Schweizer) Engineered Products
Er studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich Vermessung und Geodäsie und promovierte an der
Universität Bern in Astronomie. Später absolvierte er ein
Nachdiplomstudium zum Executive MBA an der Universität
St.Gallen. Erwin A. Frei war in verschiedenen leitenden Posi-
tionen bei Leica Geosystems tätig und führte von 2001 bis
2005 die Leica Geosystems HDS in den USA als Präsident
und CEO. Seit 2006 ist er bei Bühler verantwortlich für die
Division Engineered Products.
Die Konzernleitung: Hans Peter Kunz, Andreas R. Herzog, Bruno Mendler, Calvin Grieder, Achim Klotz, Stefan Scheiber, Erwin A. Frei (v.l.n.r.)
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
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Der Verwaltungsrat.
Der Verwaltungsrat der Bühler AG und der Bühler Holding AG
setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. Die Mitglieder
sind für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt. Die Alters-
grenze liegt bei 70 Lebensjahren.
Der Verwaltungsrat ist im Jahr 2007 viermal zusammengetre-
ten. Hauptthemen der Sitzungen waren die Überprüfung der
langfristigen Strategie sowie die mittelfristige Planung der
Geschäftsentwicklung. Beschlossen wurde im Wesentlichen
die Gründung einer Management-Gesellschaft sowie die Ak-
quisition einer deutschen Gesellschaft in der Division Engi-
neered Products.
Der Verwaltungsratsausschuss, der sich aus drei Mitgliedern
zusammensetzt, hat sechsmal getagt und dabei im Beson-
deren die internen Audits und die Kaderplanung besprochen.
Die Konzernleitung war an zwei Verwaltungsratssitzungen
anwesend, an denen Besprechungen zur Mittelfristplanung,
zur strategischen Ausrichtung und zum Budget stattfanden.
Urs Bühler *
(1943, Schweizer)
Präsident
Diplomierter Maschinen-
ingenieur ETH Zürich, wurde
1975 nach verschiedenen
Positionen im In- und Aus-
land Mitglied der Geschäfts-
leitung der Bühler AG, ver-
antwortlich für Vertrieb und
Entwicklung. Von 1980 bis
1984 war er Vorsitzender der
Geschäftsführung der Bühler
GmbH, Braunschweig.1986
übernahm Urs Bühler den
Vorsitz der Konzernleitung
der Bühler AG, Uzwil. Er
übergab per Anfang 2001 die
operative Leitung des Unter-
nehmens an Calvin Grieder.
Urs Bühler ist seit 1981
Mitglied des Verwaltungs-
rats, ab 1991 als dessen
Vizepräsident und seit Juni
1994 als dessen Präsident.
Dr. Benno Schneider *
(1942, Schweizer)
Vizepräsident
Schloss sein Studium an der
Universität Bern als Dr. iur.
ab und erwarb das Anwalts-
patent. Nach verschiedenen
Führungsfunktionen in Justiz
und Verwaltung wurde er
1976 Generalsekretär des
Eidgenössischen Justiz-
und Polizeidepartements
(EJPD). 1985 trat er von
dieser Funktion zurück und
eröffnete in St.Gallen ein
auf Wirtschafts- und Unter-
nehmensrecht ausgerich-
tetes Anwaltsbüro. Dr. Benno
Schneider ist neben seiner
Anwaltstätigkeit als Unter-
nehmer in der Kunststoff-
und in der Bauindustrie tätig.
Er ist seit 1992 Mitglied des
Verwaltungsrats und seit
1994 dessen Vizepräsident.
Dr. Erwin Schurtenberger
(1940, Schweizer)
Studierte an der Universität
Paris politische Wissen-
schaften (dipl. IEP), Linguis-
tik (lic. phil.) und politische
Ökonomie (Dr. phil.). Er
arbeitete von 1969 bis 1995
im Eidgenössischen Depar-
tement für Auswärtige
Angelegenheiten, zuletzt als
schweizerischer Botschafter
im Irak und in China, unter-
brochen von Studienaufent-
halten in Hongkong und Los
Angeles. Seit 1995 ist er als
Verwaltungsrat und/oder
Beiratsmitglied in verschie-
denen chinesischen und
internationalen Unternehmen
sowie in humanitären Unter-
fangen tätig. Er lebt mehrheit-
lich in China und Thailand.
Dr. Erwin Schurtenberger ist
seit 1995 Mitglied des Ver-
waltungsrats.
Calvin Grieder * *
(1955, amerikanischer und
Schweizer Staatsbürger)
Chief Executive Officer
Schloss sein Studium als
diplomierter Verfahrens-
ingenieur an der Eidgenös-
sischen Technischen Hoch-
schule Zürich ab. Danach
hielt er verschiedene Füh-
rungspositionen in Unter-
nehmen, die in den Bereichen
Automation und Anlagenbau
tätig sind. In diesen Funk-
tionen war er vor allem
für den Auf- und Ausbau
des internationalen Ge-
schäfts verantwortlich. 2001
wechselte Calvin Grieder
von Swisscom zum Bühler
Konzern, dem er seither als
CEO vorsteht.
* Verwaltungsratsausschuss ** Calvin Grieder ist exekutives Mitglied des Verwaltungsrats. Die anderen Mitglieder sind nicht-exekutive Verwaltungsräte.
Dr. Hans-Ulrich Doerig
(1940, Schweizer)
Studierte an der Universität
St.Gallen Wirtschaftswis-
senschaften. Nach seiner
Promotion und einer fünf-
jährigen Tätigkeit bei J.P.
Morgan in New York war er
ab 1981 in den obersten
Führungsgremien der Credit
Suisse Group aktiv. 1998
wurde er zum Vizepräsiden-
ten der Geschäftsleitung der
Credit Suisse Group, Zürich,
ernannt mit der Funktion
als Group Chief Risk Officer.
Im April 2003 wählte ihn die
Generalversammlung zum
Mitglied des Verwaltungs-
rats der Credit Suisse Group.
Er ist Vizepräsident des
Verwaltungsrats der Credit
Suisse Group und Chairman
des Risk Committee.
Dr. Hans-Ulrich Doerig ist
seit 2004 Mitglied des Ver-
waltungsrats von Bühler.
Hans J. Löliger *
(1943, Schweizer)
Studierte Business Adminis-
tration in London und Phila-
delphia. Nach einer zehnjäh-
rigen Tätigkeit in der Lager-
technik stiess er 1977 zu
Crown Cork & Seal Company,
Philadelphia. Für Crown
Holdings war er bis 1996 in
verschiedenen internatio-
nalen Funktionen tätig,
während der letzten sechs
Jahre als President Global
Plastics Packaging und
Mitglied des Group Executive
Board. Von 1996 bis 2000
war er President und CEO der
SICPA Group in Lausanne,
dem weltweit führenden
Anbieter von Sicherheits-
druckfarben. Hans J. Löliger
ist seit 2004 Mitglied des
Verwaltungsrats von Bühler.
Peter Quadri
(1945, Schweizer)
Schloss 1969 sein Studium
in Volks- und Betriebswirt-
schaft an der Universität
Zürich als lic. oec. publ. ab.
1970 trat er als Systems
Engineer und Spezialist für
Software und Betriebs-
systeme bei IBM ein. Nach
verschiedenen Stationen
in den USA, in Dänemark und
der Schweiz war er von 1998
bis April 2006 Vorsitzender
der Geschäftsleitung der IBM
Schweiz. Peter Quadri wurde
2006 in den Verwaltungsrat
von Bühler gewählt.
Josef M. Müller
(1947, Schweizer)
Der diplomierte Betriebswirt
trat 1972 in den Nestlé-
Konzern ein, wo er in ver-
schiedenen Stationen in der
Schweiz, Europa, den USA
sowie Südafrika tätig war.
Danach verbrachte er einige
Jahre als Sales- und Marke-
ting-Verantwortlicher im
Fernen Osten. Von 1992 bis
1995 leitete er Nestlé Pakis-
tan sowie von 1995 bis 1998
Nestlé Korea. Mitte 1998
übernahm Josef M. Müller
die Verantwortung für Nestlé
China und ab Mitte 2000
schliesslich die Leitung der
«Nestlé Greater China Re-
gion» mit insgesamt 13 000
Mitarbeitenden und 21 Fab-
rikationsstandorten. Im
Herbst 2007 trat er in den
Ruhestand bei Nestlé. Josef
M. Müller ist seit 2007 Mit-
glied des Verwaltungsrats
von Bühler.
INNOVATIVE LÖSUNGEN VORWORT
DIVISIONENCORPORATE INFORMATION
9091
Sales & Services Stefan Scheiber
Manufacturing & Logistics Hans Peter Kunz
Finance & Administration Andreas R. Herzog
Corporate Development Diethelm Boese
Die Casting Achim Klotz
CEO Calvin Grieder
Grain Processing Bruno Mendler
Grain Milling
Feed & Biomass
Sorting & Rice
Grain Handling
Malting
Organigramm
Engineered Products Erwin A. Frei
Chocolate & Cocoa
Pasta & Extruded Products
Grinding & Dispersion
Thermal Processes
Nanotechnology
Organigramm gültig per 1.1. 2008.
Finanzbericht
94 Wirtschaftliche Entwicklung
96 Finanzbericht Bühler Konzern96 Konzernerfolgsrechnung97 Konzernbilanz98 Konzerngeldflussrechnung99 Konzerneigenkapitalnachweis
100 Anhang zur Konzernrechnung132 Bericht des Konzernprüfers
133 Finanzbericht Bühler Holding AG134 Erfolgsrechnung Bühler Holding AG135 Bilanz Bühler Holding AG136 Anhang zur Jahresrechnung der Bühler Holding AG138 Konzerngesellschaften der Bühler Holding AG140 Bericht der Revisionsstelle
Wirtschaftliches Umfeld. Im Geschäftsjahr 2007 verzeichnete Bühler
einen anhaltend guten Auftragseingang. Das wirtschaftliche Umfeld hat
die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen in den meisten
Märkten unterstützt. Einzig Afrika und der Mittlere Osten lagen unter Vor-
jahr. Der Auftragsbestand per Ende 2007 liegt 6,6% über dem Vorjahr
und bildet somit eine solide Vorlage für das laufende Geschäftsjahr.
Operatives Resultat markant gesteigert. Der Auftragseingang er-
höhte sich 2007 um CHF 146,3 Mio. bzw. um 8,6% auf CHF 1837,7 Mio.
Die Gesamtleistung des Konzerns beläuft sich auf CHF 1834,1 Mio. (Vor-
jahr: CHF 1675,4 Mio.). Die Umsatzerlöse liegen mit CHF 1773,4 Mio. um
CHF 162,8 Mio. oder 10,1% über dem vorangegangenen Geschäftsjahr
(CHF 1610,6 Mio.) Diese Entwicklung ist mehrheitlich durch organisches
Wachstum in allen Geschäftsbereichen bedingt. Per 22.11.2007 hat
Bühler die Mehrheit des deutschen Anlagenbauers G.W. Barth übernom-
men. Die Mitte 2006 übernommene Firma Prince (USA) wurde über das
ganze Jahr mit zusätzlichen CHF 25 Mio. konsolidiert. Von den Umsatz-
erlösen sind CHF 1181,4 Mio. oder 66,6% (Vorjahr: CHF 1083,9 Mio.
oder 67,3%) nach der POC-Methode (Percentage-of-Completion) ermit-
telt worden.
Sowohl EBITDA (CHF 169,4 Mio.) als auch EBIT (CHF 138,3 Mio.) liegen
substanziell über den Vorjahreswerten. Der EBITDA verbesserte sich
gegenüber Vorjahr um 27,0% und der EBIT um 34,3%. Bezogen auf die
Umsatzerlöse beläuft sich der EBIT auf 7,8% (Vorjahr: 6,4%).Trotz der
weiter angestiegenen Rohmaterialpreise (Stahl, Nickel, Zink) reduzierte
sich der Materialaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen um 1,1 Pro-
zentpunkte auf 42,6% leicht. Der Personalaufwand im Verhältnis zu den
Umsatzerlösen im Berichtsjahr verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte
auf 32,8%, obwohl die Rückstellungen für die Erfolgsbeteiligung subs-
tanziell höher lagen. Im Weiteren ist zu berücksichtigen, dass die Produk-
tion intensiv mit temporären Fachkräften arbeitet, um eine möglichst
hohe Flexibilisierung der Kostenstrukturen zu erreichen. Vor allem be-
dingt durch höhere Garantierückstellungen erhöhten sich die anderen
betrieblichen Aufwendungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen um 0,8
Prozentpunkte auf CHF 327,5 Mio. Im Abschluss 2007 stellte das Unter-
nehmen im Rahmen von IAS19 (Personalvorsorge) von der Korridor- auf
die SORIE-Methode um, was sich aufgrund der Überdeckung der Vorsor-
gestiftung positiv auf das operative Ergebnis auswirkte. Das Vorjahr
wurde entsprechend angepasst.
Finanzergebnis trotz negativer Finanzmarktentwicklung nur
wenig beeinflusst. Das Finanzergebnis reduzierte sich gegenüber dem
Vorjahr um 8,9% auf CHF 25,6 Mio. (Vorjahr: CHF 28,1 Mio.). Der Grund
dafür liegt in den Marktwertanpassungen aufgrund der aufkeimenden
Finanzmarktkrise im zweiten Halbjahr 2007. Die tieferen Bewertungen
konnten grösstenteils durch Fremdwährungsgewinne und die übrigen
Erträge aus Finanzanlagen kompensiert werden. Im Geschäftsjahr 2007
wurde damit begonnen, die Risiken auf dem Einkauf von Rohmaterialien
in einer übergeordneten Strategie («Overlay-Management-Strategie»)
abzusichern. Bühler betreibt eine aktive, aber konservative Bewirtschaf-
tung der nicht betriebsnotwendigen Liquidität im Rahmen der Treasury-
Politik. Diese wird mindestens einmal jährlich kritisch überprüft, allenfalls
den neuen Verhältnissen angepasst und dem Verwaltungsrat zur Verab-
schiedung vorgelegt.
Wirtschaftliche EntwicklungKommentar zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
1 Europa 42,6%
2 Amerika 19,9%
3 Asien 22,1%
4 Afrika 10,3%
5 Mittlerer Osten 5,1%
Umsatzaufteilung nach Regionen
2007 (in %)
1 Europa 46,2%
2 Amerika 17,9%
3 Asien 19,8%
4 Afrika 8,4%
5 Mittlerer Osten 7,7%
Umsatzaufteilung nach Regionen
2006 (in %)
1
2
45
3
1
2
4
5
3
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERN
FINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG9495
Konzernergebnis nochmals verbessert. Das Konzernergebnis nahm
im Berichtszeitraum von CHF 120,3 Mio. um CHF 9,9 Mio. oder 8,2% auf
CHF 130,2 Mio. zu, obwohl sich die Ertragssteuern massiv um CHF 22,9
Mio. auf CHF 33,7 Mio. erhöht haben. In diesem Zusammenhang ist zu
erwähnen, dass im Vorjahr die Ertragssteuern aufgrund einer einmaligen
Auflösung von latenten Steuern in Höhe von CHF 26,6 Mio. aufgrund der
Steuersatzänderung im Kanton St.Gallen aussergewöhnlich tief ausgefal-
len sind. Die Steuerquote liegt im Berichtsjahr bei 20,6% (Vorjahr: 8,2%).
Solide Bilanz ohne Fremdverschuldung. Das Eigenkapital wuchs
aufgrund der bescheidenen Ausschüttung und des hohen Konzern-
ergebnisses von CHF 802,5 Mio. per Jahresende 2006 um CHF 128,9
Mio. auf CHF 931,4 Mio. per Ende des Geschäftsjahres 2007. Damit
steigt die Eigenkapitalquote trotz einer Ausweitung der Bilanzsumme um
CHF 203,4 Mio. auf 49,1% (Vorjahr: 47,4%).
Der Konzern verfügt über hohe Liquiditätsreserven von CHF 448,6 Mio.
(Vorjahr: CHF 394,4 Mio.) im kurzfristigen Bereich und CHF 33,6 Mio.
(Vorjahr: 32,2 Mio.) als langfristige Anlagen. Gesamthaft sind die kurz-
und langfristigen Anlagen trotz einer getätigten Akquisition im Bereich
Schokolade in Deutschland und hohen Investitionen in Produktionskapa-
zitäten und Infrastruktur in Deutschland, Indien, China und der Schweiz
um CHF 55,6 Mio. gestiegen. Alle Investitionen sind ohne Fremdfinanzie-
rung durchgeführt worden. Der Konzern ist mit total CHF 19,1 Mio. (Vor-
jahr: 17,7 Mio.) kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten praktisch
schuldenfrei. Die Nettoliquidität hat sich um CHF 62,7 Mio. auf CHF 303,1
Mio. (Vorjahr: CHF 240,4 Mio.) erhöht. Die Nettoposition der Fertigungs-
aufträge weist per Jahresende 2007 einen Passivüberhang von CHF 40,8
Mio. (Vorjahr: CHF 61,3 Mio.) aus. Die kurz- und langfristigen Rückstel-
lungen liegen per Jahresende 2007 mit CHF 98,4 Mio. um CHF 13,3 Mio.
höher als im Vorjahr.
Hohe Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Bühler setzt hohe An-
strengungen in die Optimierung des eingesetzten Kapitals und die Reduk-
tion des Nettoumlaufvermögens. In den letzten Jahren hat sich der
RONOA kontinuierlich verbessert. Im Berichtsjahr beläuft sich diese
Kenngrösse auf 29,8% (Vorjahr: 27,0%).
Markant gesteigerter Free Cashflow. Der Cashflow liegt um CHF 89,6
Mio. höher als im Vorjahr. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit hat sich
gegenüber dem Vorjahr markant erhöht.
Der Mittelabfluss im Investitionsbereich liegt um CHF 39,3 Mio. tiefer als
im Vorjahr aufgrund des Verkaufs von Wertschriften und Zuwendungen
der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit zwei Immobilienprojekten in
England und China. Im Weiteren haben sich die Investitionen in Sachanla-
gen gegenüber dem Vorjahr um CHF 2,3 Mio. erhöht. Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass sich der operative Free Cashflow trotz hohen
Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr ohne Berücksichtigung der
Veränderung bei den Wertschriften und Finanzanlagen gegenüber dem
Vorjahr um CHF 62,5 Mio. erhöht hat.
Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Investitionen
in Forschung und Entwicklung, welche im Gestehungsjahr vollumfäng-
lich direkt der Erfolgsrechnung belastet werden, nahmen 2007 um CHF
4,3 Mio. auf CHF 74,4 Mio. zu und belaufen sich auf 4,2% der Umsatzer-
löse. Die Investitionen beziehen sich auf die Forschungsprojekte in den
operativen Bereichen und auf die Grundlagenentwicklung im Konzern. Der
wesentliche Standort für die Forschung und Entwicklung befindet sich am
Konzernhauptsitz in der Schweiz. Ein R&D-Center in China ist im Aufbau.
Wachstumsstrategie durch Akquisitionen. Damit Bühler die langfris-
tigen Konzernziele erreichen kann, wird das Unternehmen in den kom-
menden Jahren verstärkt Akquisitionsmöglichkeiten evaluieren. Bühler
verfügt dafür über die finanzielle Grundlage. Die Konzernleitung hat des-
halb die internen Strukturen und Prozesse dafür aufgebaut und damit die
notwendige Basis geschaffen.
Ausblick. Für das abgelaufene Geschäftsjahr erreichte Bühler einen
Höchstwert in Umsatz und Profitabilität in der 147-jährigen Geschichte
des Unternehmens. Die Konzernleitung hat die Zielsetzungen für die
kommenden Geschäftsjahre aber noch höher gesteckt. Der hohe Auf-
tragsbestand per Ende 2007 von knapp CHF 900 Mio. stimmt für das
Geschäftsjahr 2008 optimistisch. Schwierig einzuschätzen sind die Fol-
gen der laufenden Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft im Allgemei-
nen und den Anlagenbau im Besonderen. Bühler ist darauf bedacht,
durch flexible Kostenstrukturen und ein professionelles Risikomanage-
ment auf wirtschaftliche Entwicklungen möglichst ohne Verzug reagieren
zu können.
Entwicklung Investitionen (Mio. CHF)
2006 70,1
2007 74,4
2006 2007
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 79,2 132,6
Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 93,7 –54,4
Free Cashflow – 14,5 78,2
Entwicklung Free Cashflow (Mio. CHF)
–150 0 150
Anmerkung 2007 2006siehe Anhang Mio. CHF Mio. CHF
Umsatzerlöse 1 1 773,4 1 610,6
Bestandesänderungen Halb- und Fertigfabrikate 12,0 19,1
Andere betriebliche Erträge 2 48,7 45,7
Gesamtleistung 1 834,1 1 675,4
Materialaufwand – 755,7 – 704,5
Personalaufwand 3 – 581,5 – 552,5
Andere betriebliche Aufwendungen 4 – 327,5 – 285,0
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 169,4 133,4
Abschreibungen 8/9 – 31,1 – 30,2
Wertminderungen 8/9 0,0 – 0,2
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 138,3 103,0
Finanzertrag 5 51,2 45,6
Finanzaufwand 6 – 25,6 – 17,5
Ergebnis vor Steuern 163,9 131,1
Ertragssteuern 7 – 33,7 – 10,8
Konzernergebnis 130,2 120,3
Zuordnung des Konzernergebnisses
Aktionäre der Bühler Holding AG 129,4 116,5
Minderheitsanteile 0,8 3,8
Konzernerfolgsrechnung
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
9697
Per 31.12.
Anmerkung 31.12.2007 31.12.2006siehe Anhang Mio. CHF Mio. CHF
Aktiven
Sachanlagen 8 372,3 345,5
Renditeliegenschaften 8 44,2 43,5
Immaterielle Anlagen 9 77,6 20,5
Langfristige Finanzanlagen 10 33,6 32,2
Latente Steuerguthaben 11 16,3 16,9
Anlagevermögen 544,0 458,6
Vorräte 12 233,7 223,3
Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen 13 192,7 172,6
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 14 405,0 369,3
Andere Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen 15 70,1 71,8
Steuerforderungen aus laufenden Steuern 4,1 4,8
Wertschriften 126,4 136,3
Flüssige Mittel 322,2 258,1
Umlaufvermögen 1 354,2 1 236,2
Total Aktiven 1 898,2 1 694,8
Passiven
Aktienkapital 17 15,0 15,0
Kapitalreserven 185,1 185,1
Übrige Reserven / Gewinnreserven 18 693,0 580,2
Anteil Eigenkapital der Aktionäre Bühler Holding AG 893,1 780,3
Minderheitsanteile 38,3 22,2
Total Eigenkapital 931,4 802,5
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 11,7 11,1
Latente Steuerschulden 11 129,4 114,0
Langfristige Personalvorsorgeverpflichtungen 19 79,8 83,7
Langfristige Rückstellungen 20 45,7 34,4
Langfristige Verbindlichkeiten 266,6 243,2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 7,4 6,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 21 144,0 134,2
Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen 13 233,5 233,9
Kurzfristige Rückstellungen 20 52,7 50,7
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen 22 241,4 208,1
Steuerverbindlichkeiten aus laufenden Steuern 21,2 15,6
Kurzfristige Verbindlichkeiten 700,2 649,1
Fremdkapital 966,8 892,3
Total Passiven 1 898,2 1 694,8
Konzernbilanz
Anmerkung 2007 2006siehe Anhang Mio. CHF Mio. CHF
Konzernergebnis 130,2 120,3
Abschreibungen und Amortisationen 8/9 31,1 30,2
Wertminderungen/Wertaufholungen 8/9 0,0 0,2
Übrige nicht liquiditätswirksame Erträge (Aufwendungen) 2,4 – 4,4
Veränderung Rückstellungen 1,9 – 33,5
Veränderung Forderungen aus Lieferungen & Leistungen –36,1 – 17,0
Veränderung Vorräte –7,3 – 15,8
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 5,6 – 13,0
Veränderung Nettoguthaben/-verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen –24,1 32,3
Veränderung übriges Nettoumlaufvermögen 38,1 – 17,5
Gewinne / Verluste aus Abgang Anlagevermögen –9,2 – 2,6
Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit 132,6 79,2
Zugänge Sachanlagen –62,7 – 60,4
Abgänge Sachanlagen 13,4 10,8
Zugänge nicht konsolidierte Beteiligungen –3,3 – 0,2
Abgänge nicht konsolidierte Beteiligungen 1,5 0,1
Abgänge und Zugänge Wertschriften 8,1 –14,1
Zugänge langfristige Finanzanlagen –1,5 – 8,9
Abgänge langfristige Finanzanlagen 1,8 1,2
Zugänge immaterielle Anlagen –0,8 –0,8
Zuwendungen der öffentlichen Hand 12,0 0,0
Mittelfluss aus Veränderungen Konsolidierungskreis 25 –19,7 – 23,6
Mittelfluss mit Minderheiten –3,2 2,2
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –54,4 – 93,7
Veränderung Finanzverbindlichkeiten –4,1 – 7,9
Bezahlte Dividenden –7,8 – 3,2
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit –11,9 – 11,1
Umrechnungsdifferenzen –2,2 0,1
Veränderung Flüssige Mittel 64,1 – 25,5
Anfangsbestand Flüssige Mittel 258,1 283,6
Endbestand Flüssige Mittel 322,2 258,1
Bezahlte Ertragssteuern –21,7 – 25,7
Bezahlte Zinsen –2,2 – 2,8
Erhaltene Zinsen 12,6 11,6
Erhaltene Dividenden 0,2 0,2
Konzerngeldflussrechnung
Die Veränderung der Rückstellungen beinhaltet Veränderungen der
kurz- und langfristigen Rückstellungen, der langfristigen Personalvor-
sorgeverpflichtungen und der latenten Steuern.
Konzerneigenkapitalnachweis
Ergänzungen zu den Übrigen Reserven siehe Anmerkung 18.
Aufstellung des im konsolidierten Eigenkapital erfassten Ertrages (Aufwandes)
2007 2006 Mio. CHF Mio. CHF
Konzernergebnis 130,2 120,3
Versicherungsmathematische Verluste aus Personalvorsorge
und Auswirkung von IAS 19, § 58 (b) abzügl. Steuern – 5,5 – 8,3
Umrechnungsdifferenzen – 4,4 – 4,0
Unrealisierte Gewinne/Verluste 0,0 0,9
Im konsolidierten Eigenkapital erfasster Ertrag (Aufwand) 120,3 108,9
davon zuzurechnen
den Aktionären der Bühler Holding AG 119,3 106,0
den Minderheitsaktionären 1,0 2,9
120,3 108,9
Eigenkapital Anteilseigner
Kapital- Übrige Gewinn- Bühler Minderheits- TotalAktienkapital reserven Reserven reserven Holding AG anteile Eigenkapital
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Stand per 01.01.2006 vor Anpassung 15,0 185,1 –5,5 498,9 693,5 16,2 709,7
Restatement – 16,7 –16,7 – 0,4 – 17,1
Total Eigenkapital per 01.01.2006
angepasst 15,0 185,1 –5,5 482,2 676,8 15,8 692,6
Summe des direkt im Eigenkapital
erfassten Ertrages – 2,2 108,2 106,0 2,9 108,9
Dividenden – 2,5 –2,5 – 0,7 – 3,2
Veränderung Minderheitsanteile 4,2 4,2
Stand per 31.12. 2006 15,0 185,1 –7,7 587,9 780,3 22,2 802,5
Stand per 01.01.2007 15,0 185,1 –7,7 587,9 780,3 22,2 802,5
Summe des direkt im Eigenkapital
erfassten Ertrages –4,5 123,8 119,3 1,0 120,3
Dividenden – 6,5 –6,5 – 1,3 – 7,8
Veränderung Minderheitsanteile 16,4 16,4
Stand per 31.12. 2007 15,0 185,1 –12,2 705,2 893,1 38,3 931,4
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
9899
Anhang zur Konzernrechnung
Geschäftstätigkeit
Bühler ist ein global führendes Unternehmen der Verfahrenstechnik, ins-
besondere für Produktionstechnologien zur Herstellung von Nahrungs-
mitteln und technischen Materialien. Bühler ist in über 140 Ländern tätig
und beschäftigt weltweit rund 6900 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2007
erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von CHF 1773 Mio.
Konsolidierungsgrundsätze
Grundlagen der Rechnungslegung. Die konsolidierte Jahresrechnung
des Bühler Konzerns wird in Übereinstimmung mit den International Fi-
nancial Reporting Standards (IFRS) und den anwendbaren Interpretatio-
nen erstellt und entspricht den gesetzlichen Bestimmungen des Schwei-
zerischen Obligationenrechts.
Die Konsolidierung erfolgt auf Basis der geprüften und nach einheitlichen
Richtlinien erstellten Einzelabschlüsse der Konzerngesellschaften.
Die konsolidierte Jahresrechnung ist nach dem Anschaffungswertprinzip
erstellt. Ausnahmen davon werden in den nachfolgenden Rechnungs-
legungsgrundsätzen beschrieben.
Die Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung in Übereinstimmung
mit allgemein anerkannten Grundsätzen der Rechnungslegung erfordert
die Anwendung von Annahmen und Schätzungen. Diese Schätzwerte
werden nach bestem Wissen über die aktuellen Ereignisse und mögliche
zukünftige Massnahmen ermittelt, können jedoch von den tatsächlichen
Ergebnissen abweichen.
Wichtigste Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsme-
thoden. Falls anwendbar, hat der Konzern neue und revidierte Internatio-
nal Financial Reporting Standards und Auslegungsrichtlinien per 1. Januar
2007 bzw. rückwirkend per 1. Januar 2006 eingeführt.
> IFRS 7 – Financial Instruments: Disclosures. Der neue Standard
fordert zusätzliche Angaben in der konsolidierten Jahresrechnung
2007 bezüglich der vom Konzern gehaltenen Finanzinstrumente.> IAS 1 – Presentation of Financial Statements. Der revidierte Standard
verlangt zusätzliche Angaben bezüglich der Ziele, Richtlinien und
Verfahren für das Eigenkapitalmanagement in der konsolidierten
Jahresrechnung 2007.> IFRIC 7 – Applying the Restatement Approach under IAS 29. Die
Interpretation enthält Richtlinien zur Anwendung von IAS 29, wenn
erstmalig Hochinflation festgestellt wird.> IFRIC 8 – Scope of IFRS 2. Gemäss der Interpretation ist IFRS 2 auch
auf Transaktionen anzuwenden, bei denen das Unternehmen die
erhaltene Leistung nicht eindeutig identifizieren kann.> IFRIC 9 – Reassessment of Embedded Derivatives. Die Interpretation
regelt die Bewertung von eingebetteten Derivaten während der Ver-
tragslaufzeit.
> IFRIC 10 – Interim Financial Reporting and Impairment. Diese Inter-
pretation fordert, dass in einem Zwischenabschluss verbuchte Im-
pairments auf Goodwill und bestimmten Finanzaktiven beim Jahres-
abschluss nicht wieder aufgelöst werden.
Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Inter-
pretationen und Änderungen.
> IFRS 2 – Share Based Payments – Vesting Conditions and Cancellations> IFRS 3 revised – Business Combinations> IFRS 8 – Operating Segments> IAS 1 revised – Presentation of Financial Statements> IAS 23 revised – Borrowing Costs> IAS 27 revised – Consolidated and Separate Financial Statements> IFRIC 11 – IFRS 2 – Group and Treasury Share Transactions> IFRIC 12 – Service Concession Arrangements> IFRIC 13 – Customer Loyalty Programmes> IFRIC 14 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding
Requirements and their Interaction
Die Bühler Gruppe wendet die Möglichkeit nicht an, verabschiedete Stan-
dards und Standardänderungen vor deren Inkrafttreten anzuwenden. Es
werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die konsolidierten Jahres-
rechnungen erwartet, bzw. die Auswirkungen werden derzeit untersucht.
Änderung der Rechnungslegungsgrundsätze. Die in IAS 19 (rev.),
«Leistungen an Arbeitnehmer», § 93 A–D, zugelassene alternative Bilan-
zierungsmethode der versicherungsmathematischen Gewinne und Ver-
luste wurde per 1. Januar 2006 umgesetzt. Die Vorjahreszahlen wurden
entsprechend angepasst. Alle versicherungsmathematischen Gewinne
und Verluste werden neu sofort bilanziert und als Bestandteil des im kon-
solidierten Eigenkapital erfassten Ertrages (Aufwandes) ausgewiesen.
Vorher wurden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
über die durchschnittliche Restanstellungszeit der betroffenen Mitarbei-
ter abgeschrieben, sofern sie 10% des höheren Betrags des Barwertes
der Ansprüche oder des Planvermögens überschritten. Des Weiteren
wird die Auswirkung der Wertobergrenze einer Überdeckung von Vorsor-
geplänen in Übereinstimmung mit § 58 (b) ebenfalls als Bestandteil des
im konsolidierten Eigenkapital erfassten Ertrages (Aufwandes) aus-
gewiesen. Vorher wurde die Auswirkung dieser Wertobergrenze in der
Erfolgsrechnung berücksichtigt.
Des Weiteren wurde die Berechnungsmethode der Rückstellung für die
Diensttreueprämien in der Schweiz angepasst, was zu einer Erhöhung
der Rückstellung per 1. Januar 2006 führte.
Das Vorjahr wurde mit folgenden Effekten entsprechend angepasst:
(s. Tabelle auf S. 101).
Konsolidierungskreis und -methoden. Die konsolidierte Jahres-
rechnung umfasst die Bühler Holding AG mit Sitz in Uzwil (Schweiz) und
alle in- und ausländischen Gesellschaften, an denen die Konzern-Holding
direkt oder indirekt mit mehr als 50% der Stimmrechte beteiligt ist.
Die Konsolidierung erfolgt nach der Methode der Vollkonsolidierung. Da-
nach werden Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag zu 100% in
die konsolidierte Jahresrechnung übernommen, alle konzerninternen
Beziehungen (Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und
Erträge) eliminiert und die Anteile von Minderheitsaktionären bzw. -gesell-
schaftern am Eigenkapital und am Ergebnis separat ausgewiesen. Aus
konzerninternen Lieferungen herrührende nicht realisierte Zwischenge-
winne werden ergebniswirksam eliminiert. Akquirierte Gesellschaften
werden gemäss der Erwerbsmethode (Purchase-Methode) konsolidiert.
Die Kosten einer Akquisition entsprechen der Summe des beizulegenden
Zeitwertes der an den Verkäufer zu entrichtenden Vermögenswerte und
der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt
der Transaktion inklusive der direkt zurechenbaren Kosten. Erworbene
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten wer-
den zum beizulegenden Wert im Zeitpunkt der Akquisition in der Bilanz
angesetzt. Kosten der Akquisition, welche das Nettovermögen überstei-
gen, werden als Goodwill bilanziert. Erworbene oder verkaufte Gesell-
schaften sind ab dem Datum des Erwerbs beziehungsweise bis zum Da-
tum des Verkaufs im konsolidierten Abschluss enthalten.
Gesellschaften, auf die der Bühler Konzern einen wesentlichen Einfluss
ausübt (i.d.R. durch einen Stimmrechtsanteil von 20% bis 50%), werden
nach der Equity-Methode (Kapitalzurechnungsmethode) erfasst und
unter den Beteiligungen ausgewiesen. Bei der Equity-Methode werden
Eigenkapital und Ergebnis anteilsmässig in die konsolidierte Jahres-
rechnung miteinbezogen.
Beteiligungen von weniger als 20% werden zu Marktwerten (fair value)
bewertet und unter den langfristigen Finanzanlagen ausgewiesen. Markt-
wertveränderungen werden direkt im Eigenkapital erfasst.
Veränderungen im Konsolidierungskreis. Im Berichtsjahr hat sich
der Konsolidierungskreis wie folgt verändert:
Zugänge.> Bühler Barth AG, Freiberg a.N.> Buhler (Wuxi) Commercial Co. Ltd., Wuxi> Bühler Management AG, Uzwil> Sortex Ltd., London (ehemals Sortex Ltd. neu: Buhler Sortex Ltd.)
Wesentliche Grundannahmen für Schätzungen und Ermessens-
entscheide. Die Bühler Gruppe macht Schätzungen und trifft Annah-
men, welche zukünftige Ereignisse betreffen. Sie basieren auf histori-
schen Erfahrungswerten und zukünftigen Erwartungen.
Die getroffenen Annahmen können von den effektiven Ergebnissen ab-
weichen. Unten aufgeführt sind die Schätzungen und Annahmen, welche
einen wesentlichen Einfluss auf die Jahresrechnung des Folgejahres ha-
ben könnten.
Langfristige Fertigungsaufträge werden nach dem Auftragsfortschritt
(Percentage-of-Completion-Methode) bilanziert. Dabei wird der Umsatz
(inkl. eines vorsichtig geschätzten Gewinnanteils) entsprechend dem
Fertigstellungsgrad realisiert. Der Fertigstellungsgrad wird mittels Cost-
to-Cost-Methode ermittelt. Die Percentage-of-Completion-Methode
basiert auf Schätzungen und Erwartungen bezüglich zukünftigen Auf-
Nach Vor Effekt ausRestatement Restatement Restatement
2006 in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF
Umsatzerlöse 1 610,6 1 612,6 –2,0
Materialaufwand –704,5 –706,0 1,5
Personalaufwand –552,5 –559,1 6,6
EBIT 103,0 96,9 6,1
Ertragssteuern –10,8 –9,4 –1,4
Konzernergebnis 120,3 115,6 4,7
Eigenkapital 802,5 823,4 –20,9
Latente Steuerguthaben 16,9 13,6 3,3
Latente Steuerschulden 114,0 121,1 –7,1
Langfristige Personalvorsorgeverpflichtungen 83,7 60,5 23,2
Langfristige Rückstellungen 34,4 28,2 6,2
Kurzfristige Rückstellungen 50,7 49,9 0,8
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
100101
StichtagskurseDurchschnittskurse
wendungen; die effektiven Aufwendungen können von den Schätzungen
abweichen. Die Erwartungsrechnungen werden laufend überprüft und
wenn nötig angepasst. Diese Anpassungen beeinflussen die Kosten, den
Fertigstellungsgrad, die realisierten und die zukünftigen Gewinne. Allfäl-
lige Änderungen von Schätzungen werden in den Perioden verbucht, in
denen sie auftreten. Identifizierte Verluste auf langfristigen Fertigungs-
aufträgen werden sofort erfolgswirksam verbucht. Verluste auf langfristi-
gen Fertigungsaufträgen entstehen, wenn die erwarteten Herstellungs-
kosten höher sind als die erwarteten Umsätze.
Erwartete Garantiekosten für Projekte mit ähnlichen Bedingungen wer-
den anhand von Erfahrungswerten pauschal zurückgestellt. Zusätzlich
bekannte Risiken und Risiken aus Projekten mit speziellen Konditionen
werden fallweise geschätzt und einzeln bewertet. Die effektiv anfallenden
Garantiekosten können von den zurückgestellten Kosten abweichen.
Bei Akquisitionen wird der Fair Value von erworbenen immateriellen Werten
geschätzt. Ein Residualwert (Differenz zwischen Kaufpreis und erworbe-
nen Nettoaktiven) stellt Goodwill dar. Die erworbenen immateriellen Werte
haben eine endliche Lebensdauer und werden daher abgeschrieben.
Goodwill hat eine unbestimmte Lebensdauer und wird nicht abgeschrie-
ben, jedoch jährlich auf ein mögliches Impairment überprüft. Die Schät-
zung der Aufteilung auf immaterielle Werte und Goodwill hat daher einen
Einfluss auf die Abschreibungen. Ferner werden beim Impairment-Test des
Goodwills verschiedene Annahmen getroffen, die mittel- und langfristige
Schätzungen erfordern. Dies betrifft sowohl interne Plandaten (Cashflow,
Wachstumsraten usw.) wie auch externe Parameter (Diskontsatz).
Die Berechnung der Personalvorsorgeverpflichtungen basiert auf teilwei-
se langfristigen versicherungsmathematischen Annahmen, welche von
der Realität abweichen können. Die diesen Berechnungen zugrunde
liegenden Annahmen sind in Anmerkung 19 aufgeführt. Veränderungen
in den Annahmen, wie Zinssätze, zukünftige Lohnerhöhungen oder Le-
benserwartung der Leistungsempfänger, könnten einen erheblichen
Einfluss auf die dargestellten Rückstellungen haben.
Währungsumrechnung. Die Jahresrechnungen der ausländischen
Konzerngesellschaften werden in lokaler Währung erstellt und für die Kon-
solidierung in Schweizer Franken umgerechnet. Für die Bilanzen gelten
Jahresend- und für die Erfolgsrechnungen Jahresdurchschnittskurse. Die
Konzerngeldflussrechnung wird ebenfalls zu Jahresdurchschnittskursen
umgerechnet.
Differenzen, die sich aus der Anwendung der oben erwähnten unterschied-
lichen Umrechnungskurse von Bilanz- und Erfolgsrechnung sowie aus
Eigenkapital-Transaktionen ergeben, werden erfolgsneutral mit dem kon-
solidierten Eigenkapital verrechnet.
Umrechnungsdifferenzen von Konzerndarlehen in fremden Währungen mit
Beteiligungscharakter werden erfolgsneutral direkt mit dem Eigenkapital
verrechnet.
Für die Fremdwährungsumrechnung wurden im Bühler Konzern die folgen-
den Kurse angewandt:
2007 2006 2007 2006CHF CHF CHF CHF
Europa 1 EUR 1,644100 1,574200 1,660000 1,607500
Grossbritannien 1 GBP 2,401800 2,307900 2,250000 2,390000
USA 1 USD 1,200500 1,254700 1,130000 1,222500
Kanada 1 CAD 1,120200 1,108100 1,157500 1,047500
Brasilien 1 BRL 0,617414 0,577403 0,638750 0,572100
Argentinien 1 ARS 0,385525 0,408194 0,358650 0,398350
Japan 1 JPY 0,010197 0,010787 0,010000 0,010260
Indien 1 INR 0,028953 0,027694 0,028700 0,027700
China 1 CNY 0,157917 0,157372 0,155000 0,156000
Mexiko 1 MXN 0,109858 0,115219 0,103600 0,112800
Schweden 1 SEK 0,177892 0,169986 0,175600 0,178200
Südafrika 1 ZAR 0,173900 0,186400 0,165700 0,174500
Iran 1 IRR 0,000130 0,000135 0,000121 0,000132
Währungsumrechnung
Bewertungsgrundsätze
Sachanlagen. Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstell-
kosten abzüglich der planmässigen Abschreibungen und Wertberichti-
gungen für nachhaltige Wertminderungen bilanziert. Die Abschreibungen
erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer, das heisst für:
Die Renditeliegenschaften werden ebenfalls zu Anschaffungskosten ab-
züglich der planmässigen Abschreibungen und Wertberichtigungen für
nachhaltige Wertminderung bilanziert. Der im Anhang separat ausgewie-
sene Verkehrswert dieser Liegenschaften basiert hauptsächlich auf inter-
nen Berechnungen (Vergleiche mit Werten ähnlicher Objekte).
Reparatur- und Unterhaltskosten werden direkt der Erfolgsrechnung
belastet. Nur wertvermehrende Kosten werden aktiviert und über die
entsprechende Restnutzungsdauer der Anlage abgeschrieben.
Leasing. Durch langfristige Finanzierungsleasingverträge finanzierte
Sachanlagen werden wie die übrigen Anlagen aktiviert und abgeschrie-
ben. Die entsprechenden Verpflichtungen sind je nach Fälligkeit in den
kurz- oder langfristigen Finanzverbindlichkeiten passiviert.
Vermögensgegenstände aus einem Operating-Leasingverhältnis werden
nicht bilanziert. Der Aufwand wird direkt der Erfolgsrechnung belastet.
Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält,
wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeit-
punkt des Abschlusses der Vereinbarung getroffen und erfordert eine
Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der
Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermö-
genswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nut-
zung des Vermögenswerts einräumt.
Vermögenswerte aus einem Finanzierungsleasingverhältnis, bei dem der
Bühler Konzern als Leasinggeber auftritt, werden als Forderungen in der
Höhe des Nettoinvestitionswertes erfasst. Die mit dem rechtlichen Eigen-
tum verbundenen Chancen und Risiken werden an den Leasingnehmer
übertragen.
Immaterielle Anlagen. Goodwill umfasst denjenigen Teil des Kauf-
preises einer Beteiligung, welcher Vermögenswerten, die einzeln identifi-
ziert oder getrennt angesetzt werden können, nicht zugeordnet werden
kann. Er wird zum Anschaffungswert abzüglich kumulierter Wertberichti-
gungen (Impairment) bilanziert. Die Werthaltigkeit von Goodwill wird jähr-
lich und auch bei Anzeichen einer Überbewertung auf Wertminderungen
überprüft. Allfällige Wertminderungen werden sofort als Aufwand gebucht
und nicht mehr rückgängig gemacht. Negativer Goodwill aus Unterneh-
menszusammenschlüssen wird sofort als Ertrag gebucht.
Patente, Lizenzen, Marken und ähnliche Rechte werden zu Anschaffungs-
kosten bilanziert und linear über ihre erwartete Nutzungsdauer, längstens
über 10 Jahre, abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte aus Unter-
nehmenszusammenschlüssen werden zu Verkehrswerten bilanziert und
über die zu erwartende Nutzungsdauer abgeschrieben.
Wertminderung des Anlagevermögens (Impairment). Die Werthal-
tigkeit der Aktiven (Goodwill ausgenommen) wird immer dann überprüft,
wenn aufgrund veränderter Umstände oder Ereignisse eine Überbewer-
tung der Buchwerte möglich erscheint. Übersteigt der Buchwert den
realisierbaren Wert (der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräus-
serungspreis und Nutzungswert), erfolgt eine Minderung auf den
realisierbaren Wert.
Finanzielle Aktiven und Verbindlichkeiten. Es werden die folgenden
vier Kategorien unterschieden:
> Finanzaktiven «erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet» werden grundsätzlich mit der Absicht zur Erzielung von
Gewinn aus kurzfristigen Preisschwankungen erworben. > «Bis zur Endfälligkeit zu haltende» Finanzinvestitionen sind Anlagen
mit einer festen Laufzeit, die der Bühler Konzern bis zu deren
Endfälligkeit halten will und kann.> «Kredite und Forderungen» beinhalten gewährte Darlehen und
Forderungen. > Die anderen finanziellen Aktiven werden den «zur Veräusserung
verfügbaren» finanziellen Vermögenswerten zugeordnet.
Die finanziellen Vermögenswerte «at fair value through profit or loss» wer-
den beim Erwerb zu ihren Anschaffungswerten und danach zum Markt-
wert bilanziert, wobei die Marktwertveränderungen im Finanzergebnis
erfasst werden. Die «bis zur Endfälligkeit gehaltenen» finanziellen Vermö-
genswerte werden nach der Methode der abgezinsten Kosten (Effective-
Interest-Methode) bewertet.
Die «zur Veräusserung verfügbaren» finanziellen Vermögenswerte wer-
den nach der erstmaligen Erfassung zu Verkehrswerten bewertet, wobei
die nicht realisierten Gewinne und Verluste bis zur Veräusserung in den
Gewinnreserven erfasst und ausgewiesen werden; bei Veräusserung
werden diese im Finanzergebnis erfasst. Wesentliche Wertbeeinträchti-
gungen (Impairment) werden nicht über das Eigenkapital, sondern direkt
über die Erfolgsrechnung erfasst.
Gebäude
> Rohbau 25–100 Jahre
> Installation / Ausbau 15–35 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 8–16 Jahre
EDV-Hardware 2–4 Jahre
übrige Sachanlagen 3–7 Jahre
102103
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Derivative Finanzinstrumente werden beim Erwerb zu Anschaffungs-
werten und danach zum Marktwert (Wiederbeschaffungswert) bilanziert.
Mit Ausnahme von Finanzinstrumenten, welche die Anforderungen eines
«Cash Flow Hedges» erfüllen, werden die Marktwertveränderungen der
derivativen Finanzinstrumente im Finanzergebnis erfasst.
Die Erfassung von Käufen und Verkäufen erfolgt per Abschlussdatum und
nicht per Lieferdatum.
Die Verkehrswerte von finanziellen Vermögenswerten, welche in einem
aktiven Markt gehandelt werden, basieren auf den Marktpreisen per
Bilanzstichtag. Die Verkehrswerte von finanziellen Vermögenswerten,
welche nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden, werden mittels
Bewertungsmethoden ermittelt.
Unter die finanziellen Verbindlichkeiten fallen im Wesentlichen Finanz-
schulden, welche zu (abgezinsten) Kosten bewertet werden. Verbindlich-
keiten aus Handelsaktivitäten «at fair value through profit and loss» sind
zu Marktwerten bilanziert.
Finanzielle Aktiven werden dann ausgebucht, wenn Bühler die Kontrolle
über diese abgegeben hat, d.h. wenn die damit zusammenhängenden
Rechte verkauft wurden oder verfallen sind. Finanzielle Verbindlichkeiten
werden ausgebucht, wenn diese getilgt sind.
Zum Verkauf gehaltenes Anlagevermögen und damit verbundene
Verbindlichkeiten. Sofern vorhanden, werden unter diesen Positionen
die zur Veräusserung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und Ver-
bindlichkeiten von aufgegebenen Geschäftsbereichen («Non-current
assets held for sale and Discontinued operations») ausgewiesen. Es sind
dies all jene Vermögensgegenstände eines Geschäftsbereiches, die im
Zusammenhang mit der Aufgabe von ganzen Geschäftsfeldern stehen,
oder Bilanzpositionen respektive Veräusserungsgruppen, die mindestens
einen langfristigen Vermögensgegenstand plus gegebenenfalls dazugehö-
rige Verbindlichkeiten beinhalten, welche durch ein Veräusserungsgeschäft
und nicht mehr durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden sollen. Die
Umbuchung erfolgt nur dann, wenn das Management den Verkauf be-
schlossen und mit der Suche nach Käufern begonnen hat. Zudem muss der
Gegenstand oder die Veräusserungsgruppe veräusserbar sein, und die
Veräusserung muss höchstwahrscheinlich innert eines Jahres stattfinden.
Langfristige Vermögenswerte oder Veräusserungsgruppen, die «zum Ver-
kauf» klassifiziert sind, werden nicht mehr planmässig abgeschrieben. Ge-
gebenenfalls erfolgt eine Wertanpassung durch ein Impairment.
Erträge und Aufwendungen von «Discontinued operations» werden in der
Erfolgsrechnung der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode des
Vorjahres bis auf Stufe «Gewinn nach Steuern» vom ordentlichen Ertrag und
Aufwand ausgeschieden. Der daraus resultierende Gewinn oder Verlust
(nach Steuern) wird in der Erfolgsrechnung separat ausgewiesen.
Vorräte. Gekaufte Vorräte werden zu Anschaffungskosten, selbst herge-
stellte Vorräte zu Herstellkosten bewertet. Falls der realisierbare Netto-
verkaufswert tiefer ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Die
Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit der
Durchschnittsmethode ermittelt. Die unfertigen Erzeugnisse, Fertig-
erzeugnisse und Aufträge in Arbeit werden zu Standardkosten (Basis
Normalauslastung; ohne Einbezug von Fremdkapitalzinsen) bewertet.
Unkurante Bestände und Artikel mit geringem Lagerumschlag werden
wertberichtigt. Die Vorräte beinhalten neben den Inventarbeständen
auch an Lieferanten geleistete Anzahlungen.
Forderungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
die anderen Forderungen werden zum Nominalwert abzüglich der notwen-
digen Wertberichtigungen ausgewiesen. Die im Rahmen der Treasury-Stra-
tegie aus eigenen Mitteln refinanzierten länger laufenden Kundenfinanzie-
rungen sind hier enthalten.
Wertschriften. Die Wertschriften im Umlaufvermögen beinhalten zu
Handelszwecken gehaltene marktgängige Wertschriften ohne Beteili-
gungscharakter. Wertschriften im Anlagevermögen werden als zur Ver-
äusserung verfügbare Vermögenswerte gehalten.
Flüssige Mittel. Die flüssigen Mittel beinhalten Kassa-, Post- und Bank-
bestände und werden zum Nominalwert bilanziert.
Personalvorsorge. Neben den gesetzlich geregelten Sozialversiche-
rungen bestehen bei zahlreichen Konzerngesellschaften unabhängige
Personalvorsorgeeinrichtungen. Form und Vorsorgedeckung dieser Ein-
richtungen, die teils beitragsorientiert und teils leistungsorientiert ausge-
staltet sind, richten sich nach den jeweiligen länderspezifischen Gege-
benheiten. Die Finanzierung erfolgt in der Regel durch Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberbeiträge.
Bei Vorsorgeeinrichtungen mit beitragsorientierten Plänen werden die ge-
leisteten bzw. geschuldeten Arbeitgeberbeiträge erfolgswirksam erfasst.
Bei Vorsorgeeinrichtungen mit leistungsorientierten Plänen wird der Bar-
wert der erwarteten Ansprüche nach der Projected-Unit-Credit-Methode
unter Abzug von allfälligem Planvermögen ermittelt. Danach werden Vor-
sorgekosten, die mit der Arbeitsleistung der Berichtsperiode zusammen-
hängen, erfolgswirksam erfasst. Vorsorgekosten, welche vergangene
Arbeitsleistungen betreffen und auf neue oder verbesserte Vorsorgeleis-
tungen zurückzuführen sind, werden linear bis zum Zeitpunkt der An-
spruchsberechtigung über den Personalvorsorgeaufwand erfasst. Ver-
sicherungsmathematische Neuberechnungen durch unabhängige
Experten werden periodisch oder bei wesentlichen Veränderungen
durchgeführt. Dazwischen erfolgt eine Fortschreibung. Alle versiche-
rungsmathematischen Gewinne und Verluste werden sofort bilanziert
und als Bestandteil des im konsolidierten Eigenkapital erfassten Ertrages
(Aufwandes) ausgewiesen. Des Weiteren wird die Auswirkung der Wert-
obergrenze einer Überdeckung von Vorsorgeplänen ebenfalls als Be-
standteil des im konsolidierten Eigenkapital erfassten Ertrages (Auf-
wandes) ausgewiesen. Vorausbezahlte Beiträge (Arbeitgeberbeitrags-
reserven) werden unter den langfristigen Finanzanlagen ausgewiesen.
Andere Überdeckungen aus Personalvorsorge werden nur aktiviert,
wenn für den Bühler Konzern eine tatsächliche Verfügbarkeit in Form von
zukünftigen Beitragsrückzahlungen oder -reduktionen gewährleistet ist.
Rückstellungen. Rückstellungen werden dann gebildet, wenn aus ei-
nem Ereignis in der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung be-
steht, ein Mittelabfluss wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung
der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Der Barwert der Rückstellungen für
Jubiläums- oder Dienstaltersgeschenke wird analog IAS 19 nach der Pro-
jected-Unit-Credit-Methode ermittelt.
Fremdkapitalzinsen. Fremdkapitalzinsen werden erfolgswirksam erfasst.
Steuern. Die Ertragssteuern umfassen den Steueraufwand für alle ver-
buchten und ausgewiesenen Gewinne des Berichtsjahres. Sie enthalten
geschuldete und latente Ertragssteuern. Geschuldete Ertragssteuern
werden auf dem steuerbaren Ergebnis berechnet. Die Rückstellungen für
latente Steuern werden nach der Liability-Methode berechnet. Die Steu-
ern auf den temporären Bewertungsunterschieden zwischen Konzern-
und Steuerwerten werden unter Einbezug von tatsächlichen oder zu er-
wartenden lokalen Steuersätzen zurückgestellt. Die Veränderungen in
den Beständen der latenten Steuern werden im Steueraufwand erfasst.
Latente Steuerguthaben aus temporären Bewertungsdifferenzen und
aus steuerlich anrechenbaren Verlustvorträgen werden nur soweit akti-
viert, als die Realisierung in absehbarer Zukunft als wahrscheinlich er-
scheint.
Forschung und Entwicklung. Forschungskosten werden in derselben
Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten
werden nur und so weit aktiviert, als die Kriterien nach IFRS erfüllt sind
und der Barwert der erwarteten Rückflüsse mit hoher Wahrscheinlichkeit
die Entwicklungskosten übertrifft. Aktivierte Entwicklungskosten werden
systematisch über die erwartete Periode, in der die Rückflüsse eintreffen,
abgeschrieben.
Fertigungsaufträge, Umsatz- und Gewinnrealisierung. Fakturie-
rungen für Lieferungen und Leistungen werden als Bruttoumsatz bei
Leistungserbringung verbucht. Der Bruttoumsatz ist ohne Umsatz- und
Mehrwertsteuern und nach Abzug von Rabatten und Retouren ausgewie-
sen. Langfristige Fertigungsaufträge werden nach Auftragsfortschritt
(Percentage-of-Completion-Methode) bewertet. Der Arbeitsfortschritt
wird mit der Cost-to-Cost-Methode ermittelt. Die konsolidierte Erfolgs-
rechnung enthält den anteiligen Umsatz einschliesslich eines vorsichtig
geschätzten Gewinnanteils und die konsolidierte Bilanz die entspre-
chenden Guthaben oder Schulden nach Anrechnung der geleisteten An-
zahlungen.
104105
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Finanzielles Risikomanagement
Für die Überwachung und Handhabung der finanziellen Risiken bestehen
konzernweite Richtlinien. Derivative Finanzinstrumente und Wertschriften
werden aufgrund der am Bilanzstichtag geltenden Marktwerte bewertet.
Finanzaktiven Forderungen/
Flüssige Aktive Rechnungs- Total TotalMittel Wertschriften abgrenzungen Finanzanlagen Buchwerte Marktwerte
2007 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Barreserve 322,2 322,2 322,2
Finanzanlagen «at fair value through profit or loss» 126,4 126,4 126,4
Forderungen und Darlehen 475,1 8,2 483,3 483,3
«available for sale» 10,5 10,5 10,5
Total Finanzaktiven 322,2 126,4 475,1 18,7 942,4 942,4
Forderungen/Flüssige Aktive Rechnungs- Total Total
Mittel Wertschriften abgrenzungen Finanzanlagen Buchwerte Marktwerte2006 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Barreserve 258,1 258,1 258,1
Finanzanlagen «at fair value through profit or loss» 136,3 136,3 136,3
Forderungen und Darlehen 441,1 9,8 450,9 450,9
«available for sale» 8,4 8,4 8,4
Total Finanzaktiven 258,1 136,3 441,1 18,2 853,7 853,7
FinanzpassivenVerbindlich-
keiten/PassiveRechnungs- Total Total
Finanzschulden abgrenzungen Buchwerte Marktwerte2007 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Finanzpassiven zu fortgeführten Anschaffungskosten 16,9 385,4 402,3 402,3
Finanzverbindlichkeiten «at fair value through profit and loss» 2,2 2,2 2,2
Total 19,1 385,4 404,5 404,5
Verbindlich-keiten/Passive
Rechnungs- Total TotalFinanzschulden abgrenzungen Buchwerte Marktwerte
2006 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Finanzpassiven zu fortgeführten Anschaffungskosten 16,1 342,3 358,4 358,4
Finanzverbindlichkeiten «at fair value through profit and loss» 1,6 1,6 1,6
Total 17,7 342,3 360,0 360,0
Marktrisiko. Bühler ist Marktrisiken ausgesetzt, welche sich vorwiegend
auf Wechselkurse, Zinssätze und Marktwert der Investitionen in flüssige
Finanzanlagen beziehen. Die Gruppe überwacht diese Risiken laufend im
Rahmen monatlicher Finanzkomitee-Sitzungen. Um die mit diesen Risiken
auftretende Volatilität zu bewirtschaften, setzt der Konzern sporadisch
derivative Finanzinstrumente ein. Das Ziel ist es, die Summe der Risiken
aus physischen Exposures und derivativen Instrumenten im Rahmen von
budgetierten Werten und jeweils erwartbaren Chancen zu limitieren.
Dieses beinhaltet den Grundsatz, dass Bühler keine Finanztransaktionen
eingeht, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses ein nicht abschätzbares
Risiko enthalten.
Wechselkursrisiko. Die Berichterstattung des Konzerns erfolgt in
Schweizer Franken. Der Konzern ist daher den Kursbewegungen haupt-
sächlich der europäischen, nordamerikanischen und asiatischen sowie
südamerikanischen Währungen ausgesetzt. Verschiedene Verträge wer-
den abgeschlossen, um wechselkursbedingte Veränderungen auf Vermö-
genswerten, auf eingegangenen Verpflichtungen und auf zukünftigen
Transaktionen zu kompensieren. Bühler setzt ebenfalls Termingeschäfte
und Devisenoptionen ein, um gewisse in Fremdwährung erwartete Ein-
künfte abzusichern.
Nettoinvestitionen in ausländische Konzerngesellschaften sind langfristi-
ge Investitionen. Ihr Marktwert ändert sich mit den Wechselkursänderun-
gen. Auf sehr lange Sicht sollte die Differenz in der Inflationsrate jedoch
den Wechselkursschwankungen entsprechen, sodass Marktwertanpas-
sungen der realen Anlagen im Ausland die wechselkursbedingten Wertver-
änderungen kompensieren. Aus diesem Grund sichert Bühler ihre Investi-
tionen in ausländische Konzerngesellschaften nur in Ausnahmefällen ab.
Rohstoffrisiko. Der Konzern ist bei voraussichtlichen Käufen von gewis-
sen Rohstoffen, welche als Rohmaterial im Konzerngeschäft eingesetzt
werden, nur einem begrenzten Preisrisiko ausgesetzt. Preisänderungen
von Rohstoffen können zu einer Änderung der Bruttomarge des betreffen-
den Geschäftsbereichs führen, dürften aber normalerweise nicht mehr als
10% dieser Marge ausmachen. 2007 wurde hierfür eine Commodity Over-
lay Management Strategy für die Hauptrohstoffe Aluminium, Nickel, Kup-
fer und Energie (Rohöl) implementiert. Innerhalb dieser Strategie tätigt
Bühler Rohstoff-, Future-, Warentermin- und Warenoptionsgeschäfte.
Zinsänderungsrisiko. Zinsrisiken ergeben sich aus Zinssatzänderun-
gen, die Auswirkung auf die Vermögens- und Ertragslage des Bühler
Konzerns haben könnten. Der Finanzertrag ist den Änderungsrisiken der
unterliegenden Märkte, in denen wir investiert sind, ausgesetzt und wird
zentral bewirtschaftet und überwacht.
Aktienrisiko. Der Konzern kauft Aktien anderer Gesellschaften zur Anlage
seiner flüssigen Mittel. Dies erfolgt im Rahmen der vom Verwaltungsrat
bewilligten Treasury-Strategie. Diese setzt genaue Limiten u.a. für die An-
lagen in Aktien fest. Das Risiko aller Asset-Klassen begrenzt Bühler grund-
sätzlich durch den Besitzanteil an einem fremden Unternehmen von weni-
ger als 5% der investierten Mittel des Konzerns. Kaufoptionen werden auf
Aktien ausgestellt, welche Bühler besitzt, und Verkaufsoptionen auf Aktien
verkauft, die Bühler erwerben wird und für die sie die Mittel zum Erwerb
zurückbehält.
Gegenparteirisiko. Die Gegenparteirisiken umfassen das Bonitätsrisiko
von marktgängigen Wertschriften, das Ausfallrisiko von derivativen Finanz-
instrumenten und Geldmarktkontrakten sowie das Kreditrisiko auf Kon-
tokorrentbeständen und Festgeldern. Das Bonitätsrisiko wird minimiert,
indem nur Wertschriften, welche mindestens ein A-Rating aufweisen, ge-
kauft werden. Ausfallrisiko und Kreditrisiko werden vermindert, indem als
Gegenpartei nur Banken und Finanzinstitute gewählt werden, die beim
Abschluss einer Transaktion mindestens ein A-Rating aufweisen. Diese
Risiken werden streng überwacht und innerhalb vorgegebener Parameter
gehalten. Konzernrichtlinien sorgen dafür, dass das Kreditrisiko gegen-
über Finanzinstituten begrenzt ist. Die Limiten werden regelmässig über-
wacht und angepasst. Der Konzern erwartet keine Verluste aufgrund der
Tatsache, dass die Gegenparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht
erfüllen können, und hat keine nennenswerten Klumpenrisiken in Bezug
auf Branchen oder Länder.
Kreditrisiko. Kreditrisiken entstehen, wenn Kunden nicht in der Lage
sind, ihre Verpflichtungen wie vereinbart zu erfüllen. Die gesamte Bühler
Organisation wendet seit einigen Jahren das «Operational Risk»-Diagramm
erfolgreich an, um damit das Gegenparteienrisiko aus Kundengeschäften
zu regeln und zu kontrollieren. Die Bewertung der finanziellen Verlässlich-
keit unserer Kunden und/oder die Zahlungsbedingungen und Absiche-
rungen unserer Lieferungen sind hierin ein zentrales Anliegen. Darüber
hinaus kann festgehalten werden, dass auf keinen unserer Kunden ein
Ausstand von mehr als 5% des Konzernumsatzes entfällt. Der Nominal-
wert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertbe-
richtigungen wird als Approximation des fairen Wertes der Forderungen
betrachtet. Das maximale Kreditrisiko entspricht den ausgewiesenen
Buchwerten.
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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Wertberichtigungen auf Forderungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
1. Januar –7,4 –9,1
Bildung –2,8 –0,9
Verwendung 0,9 0,8
Auflösung 0,2 1,5
Veränderung Konsolidierungskreis –0,4 0,0
Umrechnungsdifferenzen –0,4 0,3
31. Dezember –9,9 –7,4
Altersanalyse der Forderungen
Total davon davon überfällig Buchwerte noch nicht
31.12.2007 überfällig < 3 Monate 4–6 Monate 7–9 Monate 10–12 Monate > 12 Monate2007 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie übrige Forderungen 479,4 388,4 52,9 9,2 9,0 6,9 13,0
Delkredere –9,9 0,0 –0,6 –0,2 –0,5 –1,8 –6,8
Assoziierte Gesellschaften und
andere nahestehende Personen
Total Forderungen netto 469,5 388,4 52,3 9,0 8,5 5,1 6,2
Total davon davon überfällig Buchwerte noch nicht
31.12.2006 überfällig < 3 Monate 4–6 Monate 7–9 Monate 10–12 Monate > 12 Monate2006 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie übrige Forderungen 442,4 338,1 69,6 8,8 4,8 9,9 11,2
Delkredere –7,4 0,0 –1,6 –0,1 –0,4 –0,4 –4,9
Assoziierte Gesellschaften und
andere nahestehende Personen
Total Forderungen netto 435,0 338,1 68,0 8,7 4,4 9,5 6,3
108109
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Liquiditätsrisiko. Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das ent-
steht, wenn der Konzern nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen bei
Fälligkeit oder zu einem vernünftigen Preis zu erfüllen. Die Group Treasury
ist verantwortlich für die Überwachung der Liquidität, Finanzierung und
Tilgung. Zudem werden die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken sowie
die damit verbundenen Abläufe und Richtlinien durch die Geschäftslei-
tung kontrolliert. Bühler bewirtschaftet sein Liquiditätsrisiko auf konsoli-
dierter Basis aufgrund von geschäftspolitischen, steuerlichen, finanziellen
oder aufsichtsrechtlichen Überlegungen. Als Finanzierungsquellen die-
nen vornehmlich Bankkredite. Das Management überwacht die Netto-
liquiditätsposition des Konzerns mittels fortlaufender Prognosen, die auf
erwarteten Geldflüssen basieren.
Finanzpassiven: Buchwerte und Fälligkeit
Fälligkeit Buchwerte 31.12.2007 Total < 1 Jahr ab 1–5 Jahre > 5 Jahre
2007 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 144,0 144,0 144,0
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 1,6 1,6 1,6
Derivative Finanzinstrumente 2,2 2,2 2,2
Verbindlichkeiten andere/Passive Rechnungsabgrenzungen* 256,7 256,7 245,0 11,7
Total 404,5 404,5 392,8 11,7
*davon gegenüber nahestehenden Personen/Gesellschaften CHF 6,2 Mio.
Fälligkeit Buchwerte 31.12.2006 Total < 1 Jahr ab 1–5 Jahre > 5 Jahre
2006 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 134,2 134,2 134,2
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 2,0 2,0 1,7 0,3
Derivative Finanzinstrumente 1,6 1,6 1,6
Verbindlichkeiten andere/Passive Rechnungsabgrenzungen* 222,2 222,2 211,4 10,8
Total 360,0 360,0 348,9 11,1
*davon gegenüber nahestehenden Personen/Gesellschaften CHF 9,5 Mio.
31.12.2007 31.12.2006Mio. CHF Mio. CHF
Alle Instrumente 5,0 4,4
Analysiert nach Instrumenten
> Wechselkursbezogene Instrumente 7,1 6,7
> Aktienmarktbezogene Instrumente 5,6 3,0
> Zinssatzbezogene Instrumente 0,9 0,7
31.12.2007 31.12.2006Mio. CHF Mio. CHF
Wechselkursbezogene Instrumente 14,6 13,7
Aktienmarktbezogene (inkl. Rohstoffe)
Instrumente 12,4 6,4
Zinssatzbezogene Instrumente 1,5 1,1
Alle Instrumente 28,5 21,2
Value at Risk. Der Konzern setzt eine Value-at-Risk-Berechnung (VAR)
ein, um den potenziellen 30-Tage-Verlust des Marktwertes seiner Finanz-
instrumente, Forderungen und Verbindlichkeiten abzuschätzen.
Es wird ein Zeitraum von dreissig Tagen benutzt, da anzunehmen ist, dass
angesichts des Umfangs der Positionen nicht alle Positionen innerhalb
kürzester Zeit geschlossen werden können. Die VAR-Berechnung um-
fasst die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns, kurz- und langfristige
Kapitalanlagen, Fremdwährungstermin- und Rohstoffterminkontrakte
sowie Optionen. Auf Fremdwährung lautende Kundenforderungen und
Lieferantenverbindlichkeiten sowie Darlehen an ausländische Konzern-
gesellschaften sind in der Berechnung enthalten.
Die VAR-Berechnung geht von normalen Marktbedingungen aus und nutzt
ein Konfidenzintervall von 95%. Der Konzern bedient sich eines Delta-
Normal-Modells, um die beobachteten Wechselbeziehungen zwischen
den Schwankungen der Zinssätze, Aktienmärkte und Währungen zu be-
stimmen. Zur Berechnung der VAR-Beträge werden diese Wechselbezie-
hungen bestimmt, indem Zinssätze, Aktienmarktbewegungen und
Fremdwährungs- und Rohstoffpreisveränderungen über einen Zeitraum
von 90 Tagen berücksichtigt werden.
Die nachstehende Tabelle zeigt den geschätzten potenziellen 30-Tages-
Vorsteuerverlust unter normalen Marktbedingungen, und zwar entspre-
chend der Berechnung des VAR-Modells:
Die VAR-Berechnung ist ein Instrument zur Risikobewertung, um den
maximal möglichen 30-Tage-Verlust durch ungünstige Schwankungen
der Zinssätze, Währungs- und Aktienkurse unter normalen Marktbedin-
gungen statistisch abzuschätzen. Die Berechnung erhebt nicht den An-
spruch, Verluste auf Marktwerten anzugeben, die Bühler tatsächlich erlei-
den wird. Bühler kann die tatsächlichen zukünftigen Marktbewegungen
nicht vorhersagen und behauptet auch nicht, dass diese VAR-Berechnun-
gen für zukünftige Marktveränderungen oder für deren tatsächliche
Auswirkungen auf die zukünftigen Ergebnisse oder die finanzielle Position
von Bühler repräsentativ seien.
Zusätzlich zu diesen VAR-Analysen setzt Bühler die sogenannte Maximum-
Draw-Down-Methode ein. Derartige Belastungstests zielen darauf ab, ein
Worst-Case-Szenario zu simulieren. Für diese Berechnungen setzt Bühler
in jeder Kategorie die ungünstigste Marktveränderung innerhalb eines
Zeitraumes von 30 Tagen im Verlauf der letzten 10 Jahre ein. Für die Jahre
2007 und 2006 stellt sich der grösste anzunehmende Verlust folgender-
massen dar:
Dieses Worst-Case-Szenario wird von Bühler in der Risikoanalyse inso-
fern als tragbar erachtet, als es zwar den Gewinn reduziert, jedoch nicht
die Zahlungsfähigkeit und/oder das aktuell gute Bonitätsrating des Kon-
zerns gefährden würde. Obwohl es höchst unwahrscheinlich ist, dass wie
in dem Modell dargestellt alle schlimmstmöglichen Fluktuationen gleich-
zeitig eintreten, kann der Markt in der Zukunft grösseren Schwankungen
unterworfen sein als in der Vergangenheit. Ausserdem könnten in einem
solchen ungünstigsten Fall geeignete Massnahmen der Geschäftsleitung
das Risiko für Bühler reduzieren.
110111
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Währungssensitivitäts-Analyse. Eine Wechselkursänderung im USD
gegen CHF von 10% würde das Ergebnis vor Steuern um CHF 4,4 Mio.
positiv bzw. negativ beeinflussen. Eine Wechselkursänderung im EUR
gegen CHF von 10% würde das Ergebnis vor Steuern um CHF 9,2 Mio.
positiv bzw. negativ beeinflussen.
Kapital-Risikomanagement. Zu den Hauptzielen des Konzerns gehört
es, mit einem gut geführten Kapitalmanagement das Sicherstellen des
Fortbestandes des Konzerns zu gewährleisten und zusätzlichen Wert für
alle Stakeholder zu schaffen. Ausserdem gilt es, die Kapitalkosten zu op-
timieren.
Bühler hat keine von Drittparteien auferlegten Kapitalvorschriften. Im
Rahmen der finanziellen Führung des Konzerns wird das Kapital im Ver-
hältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital überwacht. Dieses Verhältnis
wird berechnet, indem die gesamten Finanzschulden durch das Eigen-
kapital ohne Minderheitsanteil dividiert werden.
Das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital präsentierte sich zum 31. De-
zember 2007 und 2006 wie folgt:
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Total Finanzschulden 19,1 17,7
Total Eigenkapital (ohne Minderheitsanteile) 893,1 780,3
Gearing Ratio 0,02 0,02
Die Position Übrige enthält v.a. Auflösung von Rückstellungen, Zinserträge
aus Handelsfinanzierungen, Provisionserträge und sonstige Erlöse Dritter,
welche nicht das Kerngeschäft betreffen.
2 Andere betriebliche Erträge2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Andere betriebliche Erträge mit Nahestehenden 0,8 0,4
Aktivierte Eigenleistungen 0,9 3,8
Mietertrag 2,4 2,6
Gewinn aus Verkauf von Sachanlagen 10,4 3,9
Übrige 34,2 35,0
Total 48,7 45,7
3 Personalaufwand2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Löhne und Gehälter 468,3 444,5
Sozialversicherungs- und Vorsorgeaufwand 82,0 81,7
Übriger Personalaufwand 31,2 26,3
Total 581,5 552,5
1 Umsatzerlöse
Von der Gesamtleistung wurden im Berichtsjahr insgesamt CHF 1181,4
Mio. (Vorjahr CHF 1 083,9 Mio.) mit der «Percentage-of-Completion»-
Methode ermittelt.
4 Andere betriebliche Aufwendungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Administration 77,6 69,8
Mieten, Leasinggebühren, Abgaben 22,1 20,7
Energie, Unterhalt, Reparaturen 27,5 26,4
Reisekosten 50,4 49,6
Frachtkosten 51,8 51,9
Beratung 8,8 8,4
Marketing 11,4 12,1
Vermittlungsgebühren Agenten 20,3 24,3
Garantiekosten, Verlustgeschäfte 21,2 5,8
Übrige 36,4 16,0
Total 327,5 285,0
112113
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Die Währungsgewinne resultieren vor allem aus dem Ausgleich von Wäh-
rungsströmen und dem Ausnutzen der Währungsschwankungen. Die
Marktwertanpassungen reflektieren die Marktentwicklung für unsere
Wertschriften. Diese werden via Finanzergebnis zu Marktwerten bewertet.
Zins- und Wertschriftenerträge sowie übrige Erträge aus Finanzanlagen
stiegen wiederum aufgrund des höheren Zinsniveaus.
5 Finanzertrag2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Zins- und Wertschriftenerträge 13,9 15,0
Übrige Erträge aus Finanzanlagen 9,2 2,7
Marktwertanpassungen 0,3 6,5
Währungsgewinne 27,5 21,4
Zinserträge von nahestehenden Personen/Gesellschaften 0,3 0,0
Total 51,2 45,6
Der Finanzaufwand hat sich vor allem aufgrund der umfangreicheren
Währungsabsicherungen erhöht und stellt zum Teil die Gegenposition zu
den erhöhten Erträgen für Marktwertanpassungen auf Fremdwährungs-
Derivaten dar. Die übrigen Positionen beinhalten Wertbeeinträchti-
gungen auf Finanzanlagen, die zur kurzfristigen Anlage und zum Handel
gehalten werden. Aufgrund der rückläufigen Börsen im 2. Halbjahr 2007
stiegen die negativen Marktwertanpassungen.
6 Finanzaufwand2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Zins- und ähnlicher Aufwand 5,0 4,1
Marktwertanpassungen 7,5 2,9
Währungsverluste 12,7 10,0
Zinsaufwand gegenüber nahestehenden Personen/Gesellschaften 0,4 0,5
Total 25,6 17,5
Der erwartete Steuersatz beträgt rund 25,2% (Vorjahr CHF 27,7%) und
setzt sich aus dem gewichteten Durchschnitt der für die Ertragssteuer zur
Anwendung gelangenden lokalen Steuersätze zusammen.
2007 20067.2 Analyse der Steuerbelastung Mio. CHF Mio. CHF
Ergebnis vor Steuern 163,9 131,1
Komponenten des Steueraufwandes:
Ertragssteuern zum erwarteten Steuersatz –41,4 – 34,6
Steuerlich unwirksame Aufwände und Erträge 4,1 0,3
Steueraufwand aus früheren Perioden 0,9 – 1,3
Latente Steuern aus Steuersatzänderungen 8,6 26,6
Einfluss von steuerlichen Verlustvorträgen 0,7 1,1
Einfluss nicht aktivierter Steuern auf Verlusten –3,9 – 1,1
Andere Effekte netto –2,7 – 1,8
Ausgewiesene Ertragssteuern (tatsächlich und latent) –33,7 – 10,8
Total Ertragssteuern in % des Ergebnisses vor Steuern 20,6 % 8,2 %
2007 20067.3 Steuerliche Verlustvorträge Mio. CHF Mio. CHF
Verfall
unbeschränkt 28,9 14,3
in mehr als 5 Jahren 19,5 13,2
in 2 bis 5 Jahren 2,6 1,2
innerhalb 1 Jahres 0,0 0,0
Total 51,0 28,7
Davon in den latenten Steuern berücksichtigte Verlustvorträge 29,2 13,6
Steuereffekt auf unberücksichtigten Verlustvorträgen 4,1 4,4
2007 20067.1 Ertragssteuern Mio. CHF Mio. CHF
Angefallene Ertragssteuern der Berichtsperiode –32,4 – 29,3
Angefallene Ertragssteuern der Vorperioden 0,9 – 1,3
Latente Steuern aus temporären Differenzen –11,5 – 8,4
Latente Steuern aus der erstmaligen Erfassung von steuerlichen Verlustvorträgen 0,7 1,6
Latente Steuern aus Steuersatzänderungen 8,6 26,6
Total –33,7 – 10,8
Total im Eigenkapital direkt erfasste latente Steuern 1,2 – 2,4
7 Steuern
Die Erhöhung der steuerlich verrechenbaren Verlustvorträge basiert
hauptsächlich auf gesetzlichen Änderungen der Berechnungsweise in
Deutschland.
114115
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
8 Entwicklung der SachanlagenMaschinen und
Rendite- Grundstücke technische Übrige Anlagenliegenschaften und Gebäude Anlagen Sachanlagen im Bau Total
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Anschaffungswerte
Bestand 01.01.2006 72,0 368,2 202,0 108,8 8,1 759,1
Zugänge 3,6 10,8 15,1 11,9 25,2 66,6
Abgänge – 1,1 – 3,1 – 11,6 – 11,3 0,0 – 27,1
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 4,1 1,3 0,8 0,4 6,6
Umgliederungen 4,3 1,5 1,9 0,0 –7,7 0,0
Umrechnungsdifferenzen 0,0 – 1,0 0,7 –0,1 0,4 0,0
Bestand 31.12.2006 78,8 380,5 209,4 110,1 26,4 805,2
Zugänge 2,1 15,9 13,8 12,2 15,3 59,3
Abgänge – 1,1 – 9,1 – 12,8 – 8,2 – 0,1 – 31,3
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 0,0 1,6 1,0 0,0 2,6
Umgliederungen 0,3 17,0 0,4 1,0 – 19,1 – 0,4
Umrechnungsdifferenzen 0,0 – 1,1 1,0 – 0,4 – 0,1 – 0,6
Bestand 31.12.2007 80,1 403,2 213,4 115,7 22,4 834,8
Abschreibungen
Bestand 01.01.2006 – 35,1 – 152,2 – 139,7 – 82,7 0,0 – 409,7
Zugänge – 0,4 – 5,6 – 12,0 – 9,6 0,0 – 27,6
Abgänge 0,1 1,8 10,0 10,6 0,0 22,5
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Wertminderungen 0,0 0,0 – 0,2 0,0 0,0 – 0,2
Umgliederungen 0,1 – 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0
Umrechnungsdifferenzen 0,0 – 0,3 – 0,6 – 0,3 0,0 – 1,2
Bestand 31.12.2006 – 35,3 – 156,4 – 142,5 – 82,0 0,0 – 416,2
Zugänge – 0,4 – 5,9 – 12,4 – 9,8 0,0 – 28,5
Abgänge 0,0 7,9 11,8 7,4 0,0 27,1
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Wertminderungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Umgliederungen – 0,2 0,0 0,8 – 0,4 0,0 0,2
Umrechnungsdifferenzen 0,0 – 0,2 – 0,9 0,2 0,0 – 0,9
Bestand 31.12.2007 – 35,9 – 154,6 – 143,2 – 84,6 0,0 – 418,3
Buchwerte
Bestand 01.01.2007 43,5 224,1 66,9 28,1 26,4 389,0
Bestand 31.12.2007 44,2 248,6 70,2 31,1 22,4 416,5
Die Kommentare zur Entwicklung der Sachanlagen befinden sich auf der
Folgeseite.
Die Mieteinnahmen der Renditeliegenschaften belaufen sich im Berichts-
jahr auf CHF 1,5 Mio. (Vorjahr CHF 0,9 Mio.) und der Betriebsaufwand der
Liegenschaften mit Mieteinnahmen auf CHF 0,8 Mio. (Vorjahr CHF 0,6
Mio.). Betriebsaufwand bei Liegenschaften ohne Mieteinnahmen ist im
Berichtsjahr wie im Vorjahr keiner angefallen. Die Verkehrswerte der Ren-
diteliegenschaften betragen im Berichtsjahr CHF 54,4 Mio. (Vorjahr CHF
59,9 Mio.). Bei den Renditeliegenschaften handelt es sich zu einem gros-
sen Teil um Grundstücke. Die Ermittlung der Verkehrswerte der Rendite-
liegenschaften erfolgte vor allem durch interne Liegenschaftenexperten.
Die Buchwerte der geleasten Sachanlagen liegen im Berichtsjahr bei CHF
0,2 Mio. (Vorjahr CHF 0,3 Mio.). Die Brandversicherungswerte (in der
Regel Neuwerte) der Sachanlagen betragen per 31.12.2007 CHF 1005,7
Mio. (Vorjahr CHF 1027,0 Mio.). Der Netto-Gewinn aus Verkauf von Sach-
anlagen (inklusive zum Verkauf gehaltenem Anlagevermögen) beläuft
sich auf CHF 9,2 Mio. (Vorjahr CHF 2,6 Mio.) und resultiert vorwiegend
aus dem Verkauf von Land und Renditeliegenschaften in Deutschland
und in der Schweiz.
Die kumulierten Abschreibungen per 31.12.2007 beinhalten Impairment-
Wertberichtigungen in der Höhe von CHF 29,3 Mio. (Vorjahr CHF 29,4
Mio.) bei den Renditeliegenschaften und CHF 50,5 Mio. (Vorjahr CHF
51,0 Mio.) bei den Grundstücken und Gebäuden und übrigen Sachanla-
gen. Die nicht bilanzierten Verpflichtungen für Investitionen in Rendite-
liegenschaften betragen CHF 0,8 Mio. (Vorjahr CHF 0,8 Mio.) und CHF
4,7 Mio. (Vorjahr CHF 9,6 Mio.) in Grundstücke, Gebäude und übrige
Sachanlagen.
116117
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
9 Entwicklung der immateriellen Anlagen Übrigeimmaterielle
Goodwill Anlagen 2007Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Anschaffungswerte
Bestand 01.01.2006 1,2 24,0 25,2
Zugänge 0,0 0,8 0,8
Abgänge 0,0 – 0,3 – 0,3
Veränderungen Konsolidierungskreis 13,1 3,5 16,6
Umgliederungen 0,0 0,2 0,2
Umrechnungsdifferenzen 0,0 – 0,1 – 0,1
Bestand 31.12.2006 14,3 28,1 42,4
Zugänge 0,0 0,8 0,8
Abgänge 0,0 – 1,6 – 1,6
Veränderungen Konsolidierungskreis 12,8 46,8 59,6
Umgliederungen 0,0 0,1 0,1
Umrechnungsdifferenzen – 1,0 0,2 – 0,8
Bestand 31.12.2007 26,1 74,4 100,5
Abschreibungen
Bestand 01.01.2006 0,0 – 19,5 – 19,5
Zugänge 0,0 – 2,6 – 2,6
Abgänge 0,0 0,3 0,3
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Wertminderungen 0,0 0,0 0,0
Umgliederungen 0,0 – 0,2 – 0,2
Umrechnungsdifferenzen 0,0 0,1 0,1
Bestand 31.12.2006 0,0 – 21,9 – 21,9
Zugänge 0,0 – 2,6 – 2,6
Abgänge 0,0 1,7 1,7
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Wertminderungen 0,0 0,0 0,0
Umgliederungen 0,0 – 0,2 – 0,2
Umrechnungsdifferenzen 0,0 0,1 0,1
Bestand 31.12.2007 0,0 – 22,9 – 22,9
Buchwerte
Bestand 01.01.2007 14,3 6,2 20,5
Bestand 31.12.2007 26,1 51,5 77,6
Die Zunahme des Goodwill ist auf die Akquisition der Bühler Barth AG,
Freiberg a.N., zurückzuführen. Die Zunahme der übrigen immateriellen
Anlagen aus der Veränderung Konsolidierungskreis kommt ebenfalls aus
dem Zukauf der Bühler Barth AG, Freiberg a.N.
10 Langfristige Finanzanlagen
Fälligkeit1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Total
31. Dezember 2007 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Wertschriften 0,0 2,0 2,0
Überschüsse aus Personalvorsorge 0,0 14,8 14,8
Darlehen an nicht konsolidierte Gesellschaften 4,2 0,0 4,2
Übrige langfristige Finanzanlagen 2,0 10,6 12,6
Total 6,2 27,4 33,6
Fälligkeit1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Total
31. Dezember 2006 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Wertschriften 0,0 2,2 2,2
Überschüsse aus Personalvorsorge 0,2 13,8 14,0
Darlehen an nicht konsolidierte Gesellschaften 4,5 0,0 4,5
Übrige langfristige Finanzanlagen 3,1 8,4 11,5
Total 7,8 24,4 32,2
118119
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
12 VorräteWert-
Bruttowert berichtigung 2007 2006Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 100,4 –17,1 83,3 73,2
Unfertige Erzeugnisse 69,0 –8,2 60,8 59,1
Fertigerzeugnisse und Waren 43,1 –8,8 34,3 39,6
Aufträge in Arbeit 35,5 –1,7 33,8 29,7
Lieferantenanzahlungen 21,5 21,5 21,7
Total 269,5 –35,8 233,7 223,3
Die im Vorjahr von den Vorratsbeständen in Abzug gebrachten Wertbe-
richtigungen betragen CHF –33,2 Mio. Im Berichtsjahr wurden gesamt-
haft keine wesentlichen Wertberichtigungen aus dem Vorjahr aufgelöst.
11 Latente Steuerguthaben und Schulden2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Nettobuchwerte
Sachanlagen – 37,7 – 40,0
Personalvorsorge 9,4 13,5
Rückstellungen 0,1 0,7
Übrige Positionen – 91,3 – 76,4
Verlustvorträge 6,4 5,1
Total – 113,1 – 97,1
Davon in der Bilanz ausgewiesen als latente Steuerschulden – 129,4 – 114,0
Davon in der Bilanz ausgewiesen als latente Steuerguthaben 16,3 16,9
Es werden keine wesentlichen zusätzlichen Steuerverpflichtungen auf-
grund von Ausschüttungen von Konzerngesellschaften erwartet. Latente
Steuerguthaben und -schulden werden dann verrechnet, wenn ein be-
gründetes Recht dazu besteht, diese zu verrechnen, und wenn sich die
laufenden Ertragssteuerberechnungen auf die gleiche Veranlagungsbe-
hörde beziehen.
15 Andere Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Mehrwertsteuerguthaben 10,7 19,0
Andere Forderungen
gegenüber Dritten 47,0 41,1
gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften 2,4 0,4
gegenüber nahestehenden Personen/Gesellschaften 0,3 0,4
Aktive Rechnungsabgrenzungen 9,7 10,9
Total 70,1 71,8
13 Fertigungsaufträge2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Fertigungsaufträge in Arbeit 359,1 338,9
Anzahlungen von Kunden – 166,4 – 166,3
Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen 192,7 172,6
Fertigungsaufträge in Arbeit 60,0 – 14,3
Anzahlungen von Kunden – 293,5 – 219,6
Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen – 233,5 – 233,9
Aufgelaufene Kosten und realisier te Gewinne 1 636,4 1 088,7
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind CHF 57,1 Mio.
(Vorjahr 72,8 Mio.) enthalten, die im Rahmen der Treasury-Strategie finan-
ziert werden und grundsätzlich über eine hohe Liquidierbarkeit verfügen.
Davon sind CHF 35,4 Mio. (Vorjahr: CHF 30,7 Mio.) nicht innerhalb der
nächsten 12 Monate fällig.
14 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 414,1 375,9
gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften 0,8 0,5
gegenüber nahestehenden Personen/Gesellschaften 0,0 0,3
Delkredere – 9,9 – 7,4
Total 405,0 369,3
120121
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
18 Übrige ReservenZur Veräusserung
Hedge- verfügbare Umrechnungs-Reserven finanzielle Aktiven differenzen TotalMio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Stand per 1.1. 2006 – 0,7 0,9 – 5,7 –5,5
Umrechnungsdifferenzen – 3,1 – 3,1
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Aktiven:
Unrealisierter Gewinn/Verlust 0,2 0,2
Steuern auf unrealisiertem Gewinn/Verlust 0,0 0,0
Cashflow Hedge:
Unrealisierter Gewinn/Verlust 0,9 0,9
Steuern auf unrealisiertem Gewinn/Verlust –0,2 – 0,2
Stand per 31.12.2006 0,0 1,1 – 8,8 –7,7
Stand per 1.1. 2007 0,0 1,1 – 8,8 –7,7
Umrechnungsdifferenzen –4,4 –4,4
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Aktiven:
Unrealisierter Gewinn/Verlust –0,1 –0,1
Steuern auf unrealisiertem Gewinn/Verlust 0,0 0,0
Cashflow Hedge:
Unrealisierter Gewinn/Verlust 0,0 0,0
Steuern auf unrealisiertem Gewinn/Verlust 0,0 0,0
Stand per 31.12.2007 0,0 1,0 –13,2 –12,2
Weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr wird Anlagevermögen zum Ver-
kauf gehalten.
16 Zum Verkauf gehaltenes Anlagevermögen
17 Aktienkapital
Das Aktienkapital beträgt per 31.12.2007 CHF 15,0 Mio. (Vorjahr: CHF
15,0 Mio.) und besteht aus 150 000 (Vorjahr: 150 000) Namenaktien zu
nominal CHF 100 (Vorjahr: CHF 100).
2007 200619.2 Entwicklung des Barwerts der Verpflichtungen und des Planvermögens Mio. CHF Mio. CHF
Barwert der Verpflichtungen per 1.1. 1 167,8 1 128,7
Zinsaufwand 44,5 43,2
Laufender Dienstzeitaufwand (Arbeitgeber) 26,0 23,9
Arbeitnehmerbeiträge 15,4 14,0
Planänderungen 0,0 0,0
Ein- und (aus-)bezahlte Leistungen – 61,2 – 47,9
Unternehmenszusammenschlüsse 0,0 0,0
Plankürzungen und Abgeltungen – 0,1 0,0
Versicherungsmathematischer (Gewinn) Verlust auf den Verpflichtungen 39,9 4,4
Wechselkursänderungen – 2,0 1,5
Barwert der Verpflichtungen per 31.12. 1 230,3 1 167,8
Entwicklung des Planvermögens
Wert des Planvermögens per 1.1. 1 205,6 1 112,9
Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen 55,2 51,1
Arbeitgeberbeiträge 28,4 26,7
Arbeitnehmerbeiträge 15,4 14,0
Ein- und (aus-)bezahlte Leistungen – 61,3 – 47,9
Unternehmenszusammenschlüsse 0,0 0,0
Plankürzungen und Abgeltungen 0,0 0,0
Versicherungsmathematischer Gewinn (Verlust) auf dem Vermögen 13,9 49,2
Wechselkursänderungen – 3,5 – 0,4
Wert des Planvermögens per 31.12. 1 253,7 1 205,6
Effektive Erträge aus dem Planvermögen 69,0 100,3
19.1 Versicherungsmathematische Annahmen 2007 2006
Abzinsungssatz 3,4% 3,8%
Erwartete Erträge aus Planvermögen 4,6% 4,6%
Erwartete Lohnerhöhungen 1,5% 1,5%
Erwartete Rentenerhöhungen 0,7% 0,7%
19 Personalvorsorge
122123
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
2007 200619.4 Entwicklung des in der Bilanz per Ende Jahr erfassten Betrags Mio. CHF Mio. CHF
Barwert der finanzierten Verpflichtungen 1 158,6 1 099,1
Planvermögen 1 253,7 1 205,6
Differenz –95,1 –106,5
Barwert der nicht finanzierten Verpflichtungen 71,6 68,7
Nicht erfasster (nachzuverrechnender) Dienstzeitaufwand 0,0 0,0
Aufgrund von IAS 19, § 58 (b) nicht erfasster Betrag 88,5 107,5
In der Bilanz zu erfassendes Passivum / (Aktivum) 65,0 69,7
Davon als separates Aktivum –14,8 –14,0
Davon als separates Passivum 79,8 83,7
2007 200619.5 Pensionskosten in der Erfolgsrechnung Mio. CHF Mio. CHF
Laufender Dienstzeitaufwand (Arbeitgeber) 26,0 23,9
Zinsaufwand 44,5 43,2
Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen – 55,1 – 51,1
Planänderungen 0,0 0,2
Auswirkungen von Plankürzungen und Abgeltungen – 0,1 0,0
Wechselkursänderungen 0,0 0,0
In der Erfolgsrechnung erfasster Aufwand (Ertrag) 15,3 16,2
200819.6 Schätzung Arbeitgeberbeiträge Mio. CHF
Erwartete Beiträge 28,1
2007 200619.3 Aufstellung des im konsolidierten Eigenkapital erfassten Ertrages (Aufwandes) Mio. CHF Mio. CHF
Versicherungsmathematischer (Gewinn) Verlust auf dem Vermögen – 13,9 – 49,2
Versicherungsmathematischer (Gewinn) Verlust auf den Verpflichtungen 39,9 4,4
Effekt aus der Begrenzung von IAS 19, § 58 (b) – 19,2 55,7
Wechselkursänderungen 0,0 0,0
Betrag erfasst ausserhalb der Erfolgsrechnung Verlust (Gewinn) 6,8 10,9
Kumulierter Betrag erfasst ausserhalb der Erfolgsrechnung – 1,7 – 8,4
2007 2006 200519.8 Vergleich Fehlbetrag/Überschuss Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Barwert der Verpflichtungen 1 230,3 1 167,8 1 128,7
Planvermögen 1 253,7 1 205,6 1 112,9
Fehlbetrag /(Überschuss) – 23,4 – 37,8 15,8
Erfahrungsänderung der Verpflichtungen – 43,3 – 0,2 0,0
Erfahrungsänderung des Vermögens 13,9 49,2 0,0
2007 200619.9 Beitragsorientierte Pläne Mio. CHF Mio. CHF
Aufwand für beitragsorientierte Pläne 2,5 2,3
Die Rückstellungen für Personalkosten beinhalten im Wesentlichen
Leistungen mit Langzeitcharakter zugunsten von Mitarbeitenden wie z.B.
Diensttreueprämien, Altersteilzeit und Jubiläumsgelder. Die Zahlungs-
abflüsse der langfristigen Rückstellungen werden zu ca. 40% innerhalb
der nächsten drei Jahre erwartet.
20 Kurz- und langfristige RückstellungenRückstellungen Restruktu-
Garantie- für Personal- rierungs- Übrigerückstellungen kosten rückstellungen Rückstellungen 2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Bestand 01.01. 38,5 25,1 0,0 21,5 85,1 84,6
Bildung 46,6 6,7 0,0 11,5 64,8 49,3
Verwendung – 20,3 – 2,7 0,0 – 3,1 – 26,1 – 28,7
Auflösung – 17,2 – 1,9 0,0 – 8,0 – 27,1 – 23,8
Veränderungen Konsolidierungskreis 0,8 0,0 0,0 0,3 1,1 2,5
Umgliederung 0,0 0,6 0,0 – 0,6 0,0 0,7
Barwertanpassung 0,0 0,0 0,0 0,2 0,2 0,2
Umrechnungsdifferenzen 0,0 0,2 0,0 0,2 0,4 0,3
Bestand 31.12. 48,4 28,0 0,0 22,0 98,4 85,1
davon kurzfristig 36,5 4,9 0,0 11,3 52,7 50,7
davon langfristig 11,9 23,1 0,0 10,7 45,7 34,4
2007 200619.7 Hauptkategorien des Planvermögens Mio. CHF Mio. CHF
Beteiligungsinstrumente des Unternehmens 0,0 0,0
Beteiligungsinstrumente von Dritten 536,6 489,7
Schuldinstrumente des Unternehmens 0,0 0,0
Schuldinstrumente von Dritten 355,2 413,0
Durch das Unternehmen benutzte Immobilien 0,0 0,0
Sonstige Immobilien 243,7 213,5
Andere 118,2 89,4
Total Planvermögen 1 253,7 1 205,6
124125
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
21 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 143,0 133,2
gegenüber nicht konsolidierten Gesellschaften 1,0 1,0
Total 144,0 134,2
22 Andere Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Mehrwertsteuerschulden 5,2 5,9
Vorauszahlungen 57,2 41,8
Andere Verbindlichkeiten gegenüber
Dritten 37,8 34,8
nicht konsolidierten Gesellschaften 3,0 1,1
nahestehenden Personen/Gesellschaften 0,1 0,1
Ferien und Überzeit 26,8 31,1
Andere passive Rechnungsabgrenzungen 111,3 93,3
Total 241,4 208,1
23 Angaben zu Finanzierungsleasing (Bühler Konzern als Leasinggeber)2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Bruttogesamtinvestition in Finanzierungsleasing:
bis zu einem Jahr 2,4 1,5
länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 7,6 11,3
länger als fünf Jahre 0,0 0,0
Bruttogesamtinvestition in Finanzierungsleasing 10,0 12,8
Noch nicht realisierter Finanzertrag – 1,6 – 2,6
Nettoinvestition in Finanzierungsleasing 8,4 10,2
Analyse der Nettoinvestition
bis zu einem Jahr 1,7 0,8
länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 6,7 9,4
länger als fünf Jahre 0,0 0,0
Ausstehende Mindestleasingzahlungen 8,4 10,2
Zusätzliche Angaben:
Wertberichtigungen für uneinbringliche Mindestleasingzahlungen 0,0 0,0
Nicht garantierte Restwerte, die zugunsten des Leasinggebers anfallen 0,0 0,0
Im Berichtsjahr als Ertrag erfasste bedingte Mietzahlungen 0,0 0,0
24 Wertschriften und derivative Finanzinstrumente
2007 2006 2007 2006 2007 200624.1 Derivative Finanzinstrumente Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Währungsinstrumente
Devisenterminkontrakte 45,5 56,9 0,4 0,6 0,1 0,5
Währungsoptionen (OTC) 225,6 249,3 2,3 2,4 1,9 1,1
Cross Currency Swaps 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Total Währungsinstrumente 271,1 306,2 2,7 3,0 2,0 1,6
Zinsinstrumente
Zinssatz-Swaps 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Forward Rate Agreements 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Total Zinsinstrumente 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Optionen auf Wertschriften 0,0 2,4 0,0 0,0 0,0 0,1
Warentermingeschäfte 2,1 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0
Summe der in den Wertschriften und kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten enthaltenen derivativen
Finanzinstrumente 273,2 308,6 2,7 3,0 2,2 1,7
Kontraktwert oder zu Grunde liegender Nominalwert Positiver Marktwert Negativer Marktwert
Übrige Total TotalUSD CHF Währungen 2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Währungsinstrumente
Devisenterminkontrakte 24,8 8,1 12,6 45,5 56,9
Währungsoptionen (OTC) 225,6 0,0 0,0 225,6 249,3
Cross Currency Swaps 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Total Währungsinstrumente 250,4 8,1 12,6 271,1 306,2
Zinsinstrumente
Zinssatz-Swaps 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Forward Rate Agreements 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Total Zinsinstrumente 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Optionen auf Wertschriften 0,0 0,0 0,0 0,0 2,4
Warentermingeschäfte 2,1 0,0 0,0 2,1 0,0
Total derivative Finanzinstrumente 252,5 8,1 12,6 273,2 308,6
Hauptsächlich zur Absicherung der Währungsrisiken werden Terminge-
schäfte und Optionsgeschäfte mit Banken abgeschlossen.
Per 31.12.2007 bestanden die folgenden offenen Positionen:
Positive Wiederbeschaffungswerte sind in den Wertschriften, negative
Wiederbeschaffungswerte in den Finanzverbindlichkeiten enthalten.
126127
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Aktien 58,6 41,7
Anleihen 61,4 85,9
Derivative Finanzinstrumente 2,7 3,0
Marchzinsen aus Anleihen 0,8 1,1
Übrige Wertschriften bis 12 Monate 2,9 4,6
Total Wertschriften 126,4 136,3
24.2 Wertschriften
Bühler Barth AG Bühler Barth AG Freiberg a.N. Freiberg a.N.
Buchwert Verkehrswert Total2007 2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF
Geld und geldähnliche Mittel 14,3 14,3 13,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7,1 3,1 10,6
Andere Forderungen 1,1 1,1 1,4
Warenlager 8,0 4,1 12,0
Nettoguthaben aus Fertigungsaufträgen 0,0 0,9 0,0
Umlaufvermögen 30,5 23,5 37,4
Sachanlagen 1,8 2,6 6,6
Immaterielles Anlagevermögen 0,1 46,8 3,5
Latentes Steuerguthaben 0,0 0,0 3,4
Anlagevermögen 1,9 49,4 13,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 2,1 – 2,1 – 3,5
Abgrenzungen und Vorauszahlungen – 6,8 – 5,8 – 8,1
Nettoverbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen 0,0 – 5,8 0,0
Kurzfristige Rückstellungen – 1,5 – 1,1 – 3,2
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten – 12,3 – 2,0 –1,6
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen – 22,7 – 16,8 –16,4
Latente Steuerverbindlichkeit 0,0 – 14,6 – 1,2
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 0,0 0,0 – 8,5
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 0,0 – 14,6 – 9,7
Veränderung Nettoaktiven 9,7 41,5 24,8
Minderheitenanteil – 20,5 –1,9
Umgliederung aus Umlaufvermögen 0,0 1,3
Umgliederung in (+) aus (–) Finanzanlagen 0,0 –1,2
Fremdwährungseffekt 0,2 0,0
Goodwill aus der Akquisition 12,8 13,1
Zu- (+) / Abgang (–) Konzern 34,0 36,1
Abgegangene (–) / eingebrachte (+) flüssige Mittel 14,3 12,5
Mittelfluss aus Veränderungen Konsolidierungskreis – 19,7 – 23,6
25 Zu- und Abgang von Konzerngesellschaften
128129
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
2007
Akquisition Bühler Barth AG, Freiberg a.N. (vormals G.W. Barth AG,
Freiberg a.N.) Per 22. November 2007 erwarb der Konzern 51% der
Aktien der G.W. Barth AG, Freiberg a.N. Die akquirierte Gesellschaft lie-
fert Dienstleistungen, Maschinen, Anlagen und schlüsselfertige Fabriken
für die Süsswarenindustrie vorwiegend für die Be- und Verarbeitung von
Kakao und Nüssen und ist weltweit tätig.Der Goodwill über CHF 12,8 Mio.
beinhaltet den beizulegenden Zeitwert der erwarteten Synergien aus der
Akquisition von G.W. Barth AG, Freiberg a.N. Die Purchase Price Alloca-
tion wurde am 31. Dezember 2007 noch nicht definitiv abgeschlossen,
da die abschliessende Bewertung der Bilanzpositionen noch nicht
durchgeführt werden konnte. Der Umsatz und Gewinn von Bühler Barth
AG, Freiberg a.N., unter der Annahme, dass der Erwerbszeitpunkt zu
Beginn der Berichtsperiode gelegen hätte, können aus Praktikabilitäts-
gründen nicht angegeben werden.
Gründung der Bühler Management AG, Uzwil. Am 22. November
2007 wurde die Bühler Management AG in Uzwil mit einem Kapital von
CHF 0,1 Mio. gegründet. Sie bezweckt die Erbringung von Management-
Dienstleistungen innerhalb der Bühler Gruppe.
Gründung der Bühler (Wuxi) Commercial Co. Ltd. Am 16. Juli 2007
wurde die Bühler (Wuxi) Commercial Co. Ltd. Wuxi mit einem Kapital von
CHF 4,2 Mio. gegründet. Das Unternehmen handelt mit Maschinen und
Rohmaterialien und ist im Import- und Exportgeschäft tätig. Zudem leis-
tet die Bühler (Wuxi) Commercial Co. Ltd. Kundenservice.
Gründung der Sortex Ltd., London. Am 17. Mai 2007 wurde die Sortex
Ltd., London, mit einem Kapital von CHF 2250 mit dem Zweck einer Han-
delsgesellschaft gegründet.
2006
Akquisition IdraPrince Inc., Holland. Per 10. August 2006 kaufte der
Konzern eine 100%-Beteiligung an der IdraPrince Inc., Holland. Die Be-
teiligung wird von der Bühler Druckguss AG gehalten. Die akquirierte
Gesellschaft ist spezialisiert in der Produktion und im Verkauf von Druck-
gussmaschinen und Ersatzteilen und erbringt Dienstleistungen für die
Kundschaft. Die Gesellschaft ist hauptsächlich in Nordamerika tätig.
Akquisition Buhler (Changzhou) Machinery Co., Ltd. Per 18. Januar
2006 kaufte der Konzern eine 80%-Beteiligung an der Buhler (Chang-
zhou) Machinery Co., Ltd. Die Firma ist tätig im Bereich der Konstruktion,
der Herstellung und des Verkaufs von Maschinen und Förderelementen
für die Futterindustrie im chinesischen Markt.
Konsolidierung Bühler & Scherler AG. Die Gesellschaft Bühler &
Scherler AG wurde per 1. Januar 2006 erstmals konsolidiert.
26 Prüfung auf Wertminderung
Die erzielbaren Beträge wurden aufgrund von Berechnungen des Nut-
zungswertes mittels einer Projektion der Geldflüsse vorgenommen. Die-
se basieren auf Budgetzahlen, welche von der jeweiligen Divisionsleitung
gutgeheissen wurden und eine Periode von fünf Jahren abdecken.
Grundannahmen für die Berechnung des Nutzungswertes. Die fol-
genden Annahmen sind für die Berechnung der Nutzungswerte sensitiv: > Bruttomarge> Diskontsatz> Wachstumsrate für die Geldflüsse für die die Budgetperiode über-
schreitende Zeit> Inflation der Rohmaterialpreise> Annahmen bezüglich Marktanteil
Bruttomarge – Die Bruttomargen basieren auf durchschnittlich erreich-
ten Werten in den der budgetierten Periode vorausgehenden drei Jahren.
Sie wurden aufgrund von Effizienzsteigerungen über die Budgetperiode
erhöht.
Diskontsatz – Der Diskontsatz widerspiegelt die bestmögliche Einschät-
zung der spezifischen Risiken durch das Management. Es handelt sich
um den Benchmark für die Messung der operativen Leistung. Bei der
Festlegung wurde der Ertrag einer 10-Jahres-Staatsanleihe des jewei-
ligen Landes zu Beginn der Budgetperiode berücksichtigt.
Annahmen zur Wachstumsrate– Die Wachstumsraten basieren auf veröf-
fentlichten Industrierecherchen.
Inflation der Rohmaterialpreise – Die Einschätzungen wurden erlangt aus
Indizes bezüglich der spezifischen Waren. Vergangene Preisschwan-
kungen für Rohmaterial wurden als Indikatoren für künftige Schwan-
kungen miteinbezogen.
Annahmen bezüglich Marktanteilen – Das Management stuft die Position
der Gesellschaft, verglichen mit ihren Mitbewerbern, über die budge-
tierte Periode als stabil ein. Der Marktanteil sollte über die budgetierte
Periode keinen wesentlichen Schwankungen unterworfen sein.
Sensitivität bezüglich Änderungen der Annahmen. Bezüglich der
Kalkulation der Nutzwerte glaubt das Management, dass keine rele-
vanten Änderungen der obigen Annahmen dazu führen würden, dass die
Buchwerte die erzielbaren Werte übersteigen.
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Diskontierte Wechsel 5,0 6,9
Bürgschaften, Garantien und andere Verpflichtungen 5,3 6,3
Total 10,3 13,2
27 Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten gegenüber Dritten setzen sich wie folgt
zusammen:
28 Nicht bilanzierte Verpflichtungen aus Operating Leasing2007 2006
Mio. CHF Mio. CHF
Leasingverpflichtung bis 1 Jahr 4,7 4,0
Leasingverpflichtung ab 1 bis 5 Jahre 15,0 9,8
Leasingverpflichtung über 5 Jahre 11,0 7,2
Total 30,7 21,0
Diese Position beinhaltet im Wesentlichen Verpflichtungen aus langfris-
tigen Leasingverträgen in den USA und in Grossbritannien sowie in
Deutschland. Die Erhöhung kann hauptsächlich auf die Zugänge zum
Konsolidierungskreis und einen langfristigen Leasingvertrag in Deutsch-
land zurückgeführt werden.
Buchwert Verwendete BasisdatenGoodwill 2007 Mio. CHF Diskontsatz Wachstumsrate
BuhlerPrince Inc., Holland 12,1 11,4 % 1,5 %
Bühler Barth AG, Freiberg a.N. 12,8 8,6 % 1,0 %
Diverse 1,2
Total 31.12.2007 26,1
Buchwert Verwendete BasisdatenGoodwill 2006 Mio. CHF Diskontsatz Wachstumsrate
BuhlerPrince Inc., Holland 13,1 10,4 % 1,0%
Diverse 1,2
Total 31.12.2006 14,3
130131
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERNFINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Bilanzwert der Liegenschaften 2,8 5,9
Nominelle Beanspruchung 0,5 0,5
Effektive Beanspruchung 0,3 0,3
Zur Sicherung der Hypotheken wurden Schuldbriefe in folgendem Um-
fang erstellt:
Zusätzlich zu den in der Tabelle aufgeführten Positionen sind keine weiteren
Aktiven (Vorjahr: CHF 2,2 Mio.) zur Sicherung eigener Verpflichtungen ein-
geschränkt verfügbar.
30 Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete oder abgetretene Aktiven
31 Nahestehende Personen/Gesellschaften
31.1 Verbindungen mit Nahestehenden. Bilanzpositionen gegenüber
nahestehenden Personen und Gesellschaften werden in den Anmer-
kungen separat aufgeführt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorge-
einrichtungen belaufen sich per Ende 2007 auf CHF 0,9 Mio. (Vorjahr:
CHF 0,5 Mio.). Transaktionen mit nahestehenden Personen oder Gesell-
schaften werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
31.2 Leistungen an Verwaltungsrat und Konzernleitung. Die kurz-
fristig fälligen Leistungen betrugen im Geschäftsjahr CHF 8,7 Mio. (Vor-
jahr: CHF 9,8 Mio.).
32 Antrag des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat beantragt an der Generalversammlung für das Ge-
schäftsjahr 2007 eine Dividende von insgesamt CHF 8,0 Mio. (Vorjahr:
CHF 5,0 Mio.) oder CHF 53,33 (Vorjahr: CHF 33,33) je Namenaktie aus-
zuschütten. Die bezahlte Dividende an die Aktionäre der Bühler Holding
betrug im Geschäftsjahr 2007 CHF 5,0 Mio. (Vorjahr: CHF 1,5 Mio.) oder
CHF 33,33 (Vorjahr: CHF 10,00) je Namenaktie.
33 Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand für bereits angefallene Aufwen-
dungen werden mit diesen verrechnet. Durch Zuwendungen finanzierte
Vermögenswerte werden mit den erhaltenen Zuschüssen verrechnet.In
China wird ein notwendiger Umzug durch die Regierung mitgetragen. Für
den neuen Geschäftssitz werden Zuschüsse von insgesamt CHF 25,3
Mio. geleistet. Diese werden in fünf Raten ausbezahlt, wovon die erste
über CHF 5,1 Mio. im Jahr 2007 eingegangen ist. In Europa sind Zu-
schüsse von CHF 2,6 Mio. zur Förderung von Arbeitsplätzen und CHF 4,3
Mio. für notwendige Umzugskosten eingegangen.
34 Freigabe des Konzernabschlusses zurVeröffentlichung
Der Konzernabschluss wurde vom Verwaltungsrat der Bühler Holding AG
am 27. März 2008 zur Veröffentlichung freigegeben.
35 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag aufgetreten.
29 Forschungs- und Entwicklungskosten
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung, welcher im Geschäftsjahr
direkt der Erfolgsrechnung belastet wurde, belief sich auf CHF 74,4 Mio.
(Vorjahr: 70,1 Mio.). Der wesentliche Standort für Forschung und Ent-
wicklung ist am Hauptsitz in Uzwil angesiedelt.
St.Gallen, 27. März 2008
Als Konzernprüfer haben wir die konsolidierte Jahresrechnung (Erfolgs-
rechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung, Nachweis des Eigenkapitals und
Anhang (Seiten 96 bis 131 und Seiten 138 bis 139) der Bühler Holding AG
für das am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Für die konsolidierte Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwort-
lich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu be-
urteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hin-
sichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.
Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstandards sowie
den International Standards on Auditing (ISA), wonach eine Prüfung so zu
planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der
konsolidierten Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt
werden. Wir prüften die Posten und Angaben der konsolidierten Jahres-
rechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichpro-
ben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rech-
nungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie
die Darstellung der konsolidierten Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für
unser Urteil bildet.
Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Finan-
cial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen
Gesetz.
Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung zu geneh-
migen.
Ernst & Young AG
Thomas Stenz Michael Schawalder
dipl. Wirtschaftsprüfer dipl. Wirtschaftsprüfer
(Leitender Revisor)
Bericht des KonzernprüfersAn die Generalversammlung der Bühler Holding AG
132133
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERN
FINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Finanzbericht Bühler Holding AG
Erfolgsrechnung Bühler Holding AG
Anmerkung 2007 2006siehe Anhang Mio. CHF Mio. CHF
Beteiligungsertrag 2 54,2 29,3
Finanzertrag 3 6,5 5,0
Übriger Ertrag 4 2,6 11,7
Wertaufholungen 5 1,2 0,0
Total Ertrag 64,5 46,0
Beteiligungsaufwand 5 0,0 – 5,1
Finanzaufwand 6 – 3,9 – 4,1
Übriger Aufwand – 0,2 – 1,2
Steuern – 0,7 – 0,6
Jahresgewinn 59,7 35,0
Bilanz Bühler Holding AGPer 31.12.
Anmerkung 2007 2006siehe Anhang Mio. CHF Mio. CHF
Aktiven
Beteiligungen 7 465,1 445,3
Darlehen an Konzerngesellschaften 8 4,1 40,3
Anlagevermögen 469,2 485,6
Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 9 102,2 51,2
Andere Forderungen 1,8 1,3
Aktive Rechnungsabgrenzungen 0,5 0,1
Flüssige Mittel 4,0 3,0
Umlaufvermögen 108,5 55,6
Total Aktiven 577,7 541,2
Passiven
Aktienkapital 15,0 15,0
Allgemeine gesetzliche Reserve 7,5 7,5
Freie Reserve 275,6 275,6
Vortrag aus dem Vorjahr 126,2 96,2
Jahresgewinn 59,7 35,0
Eigenkapital 484,0 429,4
Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 10 89,4 108,0
Kurzfristige Rückstellungen 11 3,5 3,1
Passive Rechnungsabgrenzungen 0,8 0,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten 93,7 111,8
Fremdkapital 93,7 111,8
Total Passiven 577,7 541,2
134135
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERN
FINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Anhang zur Jahresrechnung der Bühler Holding AG
1 Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss der Bühler Holding AG wurde nach den Vorschriften
des Schweizerischen Aktienrechts erstellt.
Juristisch sind die Aktionäre an der Bühler Holding AG beteiligt, deren
Bilanz und Erfolgsrechnung vorstehend aufgeführt sind. Wirtschaftlich
sind für die Aktionäre der Bühler Holding AG die konsolidierten Zahlen der
Konzernrechnung massgebend. Die Bilanz und Erfolgsrechnung der Bühler
Holding AG sind als Ergänzung zur Konzernrechnung zu verstehen.
Abgesehen von den nachstehenden Anmerkungen bestehen keine aus-
weispflichtigen Tatbestände gemäss Art. 663 b OR.
2 Beteiligungsertrag
Unter dieser Position werden hauptsächlich Dividendenerträge von Be-
teiligungsgesellschaften und weitere Beteiligungserträge ausgewiesen.
3 Finanzertrag
Im Finanzertrag werden vorwiegend Zinserträge aus Darlehen an Kon-
zerngesellschaften ausgewiesen.
4 Übriger Ertrag
Es handelt sich um Rückflüsse für vergangene Verlustübernahmen von
Gruppengesellschaften.
5 Wertaufholungen/Beteiligungsaufwand
Bei dieser Position handelt es sich um die Netto-Neubildung von Wertbe-
richtigungen auf Beteiligungen bzw. um die Auflösung nicht mehr benötig-
ter Wertberichtigungen.
6 Finanzaufwand
Der Finanzaufwand beinhaltet im wesentlichen Zinsaufwendungen ge-
genüber Konzerngesellschaften und insbesondere gegenüber der Bühler
AG, Uzwil, sowie Kursverluste.
7 Beteiligungen
Die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten abzüglich der betriebs-
wirtschaftlich notwendigen Wertberichtigungen bilanziert. Die wesentli-
chen Beteiligungen, welche durch die Bühler Holding AG direkt oder indi-
rekt gehalten werden, sind aus der Erläuterung «Konzerngesellschaften
der Bühler Holding» ersichtlich.
8 Darlehen an Konzerngesellschaften
Darlehen an Konzerngesellschaften werden zu marktüblichen Konditio-
nen und in der Regel langfristig (länger als 1 Jahr) gewährt.
9 Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften
Die Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften beinhalten vorwie-
gend kurzfristige Darlehen an Konzerngesellschaften zum Zwecke der
Finanzierung des Umlaufvermögens im Rahmen des Cash Managements.
10 Verbindlichkeiten gegenüberKonzerngesellschaften
Diese Verbindlichkeiten bestehen hauptsächlich gegenüber der Bühler
AG, Uzwil.
11 Rückstellungen
In dieser Position sind vorwiegend Rückstellungen für Wechselkursrisiken
auf Darlehen und Forderungen an Beteiligungsgesellschaften enthalten.
Auf die gesetzliche Pflicht der Reservezuweisung wird verzichtet, da die
gesetzliche Reserve 50% des einbezahlten Aktienkapitals beträgt.
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Jahresergebnis 59,7 35,0
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 126,2 96,2
Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 185,9 131,2
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung:
> Ausschüttung einer Dividende 8,0 5,0
> Vortrag auf neue Rechnung 177,9 126,2
13 Bedeutende Aktionäre
Urs Bühler, Uzwil: 100% der Stimmrechte
2007 2006Mio. CHF Mio. CHF
Bürgschaften und Garantieverpflichtungen zugunsten von Konzerngesellschaften 324,6 332,8
12 Bürgschaften und Garantieverpflichtungen
14 Antrag des Verwaltungsrates zur Verwendung des Bilanzgewinnes
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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERN
FINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
Konzerngesellschaften der Bühler Holding AGStand per 31.12. 2007. Sämtliche aufgeführten Gesellschaften werden vollkonsolidiert.
Fabrikation Engineering
Grundkapital Beteili- Vertriebin Mio. lokaler gungs- Dienstleistung/ Konsoli-
Name der Gesellschaft Land Währung quote Finanzierung Zugehörigkeit dierung
Schweiz
Bühler Holding AG, Uzwil CH CHF 15,0
Bühler AG, Uzwil CH CHF 30,0 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler Management AG, Uzwil CH CHF 0,1 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler Druckguss AG, Uzwil CH CHF 7,8 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
UZE AG, Uzwil CH CHF 0,1 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
ASE Bühler AG, Uzwil CH CHF 0,5 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler-Immo AG, Uzwil CH CHF 5,0 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Veripan Ingredients AG, Uzwil CH CHF 0,75 66,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler + Scherler AG, St.Gallen CH CHF 0,8 59,7 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Europa
Bühler Bindler GmbH, Bergneustadt DE EUR 0,275 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler GmbH, Braunschweig DE EUR 12,629 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler PARTEC GmbH, Saarbrücken DE EUR 0,125 100,0 % Bühler AG, Uzwil K
Bühler Druckgiessysteme GmbH,
Frankfurt DE EUR 0,767 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Richard Frisse GmbH, Bad Salzuflen DE EUR 1,023 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Bühler Barth AG, Freiberg a.N. DE EUR 1,137 51,0 % Bühler AG, Uzwil K
Buhler S.p.A., Milano IT EUR 2,6 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler S.A., Madrid ES EUR 2,176 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler AB, Malmö SE SEK 10,0 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler S.à.r.l., Paris FR EUR 2,55 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler UK Holdings Ltd., London GB GBP 3,6 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Ltd., London GB GBP 1,0 100,0 % Bühler UK Holdings Ltd., London K
Sortex Ltd., London GB GBP 0,001 100,0 % Bühler UK Holdings Ltd., London K
Buhler Sortex Ltd., London GB GBP 1,25 100,0 % Bühler UK Holdings Ltd., London K
Control Design & Development Ltd.,
Peterborough GB GBP 0,0001 100,0 % Bühler UK Holdings Ltd., London K
Fabrikation Engineering
Grundkapital Beteili- Vertriebin Mio. lokaler gungs- Dienstleistung/ Konsoli-
Name der Gesellschaft Land Währung quote Finanzierung Zugehörigkeit dierung
Nordamerika
Buhler Inc., Minneapolis US USD 3,2 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
BuhlerPrince Inc., Holland US USD 0.375 100,0 % Bühler Druckguss AG, Uzwil K
Buhler Sortex Inc., Stockton US USD 1,0 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler (Canada) Inc., Toronto CA CAD 0,000001 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Lateinamerika
Buhler S.A., Buenos Aires AR ARS 1,1 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Limitada, Joinville BR BRL 20,685 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler S.A. de C.V., Metepec MX MXN 50,0 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Afrika
Buhler (Pty) Ltd., Johannesburg ZA ZAR 11,37 100,0 % Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Properties (Pty) Ltd.,
Johannesburg ZA ZAR 0,0001 100,0 % Bühler (Pty) Ltd., Johannesburg K
Asien
Buhler (India) Ltd., Bangalore IN INR 100,0 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler K.K., Yokohama JP JPY 250,0 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Equipment Engineering (Wuxi)
Co. Ltd., Wuxi CN CHF 2,1 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Mechanical Equipment
(Shenzhen) Co.Ltd., Shenzhen CN CNY 4,857 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Wuxi Buhler Machinery Manufacturing
Co. Ltd., Wuxi CN CNY 82,0 51,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler (Shanghai) Trading Co. Ltd.,
Shanghai CN USD 0,2 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Equipment (Xi’an) Co. Ltd., Xi’an CN CNY 28,0 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler Industrial (Shenzhen) Co.Ltd.,
Shenzhen CN CNY 16,289 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler (Changzhou) Machinery Co. Ltd.,
Liyang City CN CNY 80,0 80,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Changzhou Buhler Mechanical and Buhler (Changzhou) Machinery Co.
Electric Engineering Co. Ltd., Liyang City CN CNY 3,0 80,0% Ltd., Liyang City K
Buhler (Wuxi) Commercial Co. Ltd., Wuxi CN USD 3,5 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
Buhler (Private Joint Stock Co.),Teheran IR IRR 5 000,0 100,0% Bühler Holding AG, Uzwil K
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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGFINANZBERICHT BÜHLER KONZERN
FINANZBERICHT BÜHLER HOLDING AG
St.Gallen, 27. März 2008
Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung
(Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang, Seiten 134 bis 139) der Bühler
Holding AG für das am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Geschäfts-
jahr geprüft.
Für die Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während
unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir
bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähi-
gung und Unabhängigkeit erfüllen.
Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstandards sowie
den International Standards on Auditing (ISA), wonach eine Prüfung so zu
planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der
Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüf-
ten die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und
Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die
Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die we-
sentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrech-
nung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.
Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jah-
resrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns
dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Ernst & Young AG
Thomas Stenz Michael Schawalder
dipl. Wirtschaftsprüfer dipl. Wirtschaftsprüfer
(Leitender Revisor)
Bericht der RevisionsstelleAn die Generalversammlung der Bühler Holding AG, Uzwil
Herausgeber
Bühler AG, 9240 Uzwil (CH)
Konzept/Gestaltung
New Identity Ltd., Basel (CH)
Text
Bühler AG
Corporate Communications, Uzwil (CH)
Matthias Meili, Zürich (CH), (Seiten 14, 24, 32, 42, 49, 57, 62, 68)
Fotografie
Peter Tillessen, Zürich (CH), (Seiten 35–43, 58–69, 71, 88)
Raffael Waldner, Zürich (CH), (Cover; Seiten 4–33, 44–57)
Lithografie
Roger Bahcic, Zürich (CH)
Druck
Druckerei Flawil AG, Flawil (CH)