2012 03 Tiroler Schützenzeitung

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2012 03 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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versand im Postabonnement art. 2, abs. 20c, ges. 662/96 fil. bozen

36. Jahrgang n 3 | Juni 2012 bozen innsbruck Kronmetz Weyarn

mitteilungsblatt der Schtzen der alpenregion

Die BergtourDie Bewltigung von Herausforderungen ist mit einer schwierigen Bergtour zu vergleichen. Sie beginnt mit der Planung sowie der Einschtzung der eigenen Leistungsfhigkeit und mglicher Risiken. Sie besteht aus durchdachten und gut gesetzten, oft kleinen Schritten und selten aus groen Sprngen. Auch unsere Tour des Wiederkennenlernens braucht viele kleine Schritte. Vertrauensbildende Manahmen auf persnlicher, auf Kompanie-, Gemeinde- und Landesebene. Damit nicht weiter wahr ist, was viele behaupten: Dass sich die Landesteile auseinander entwickelt haben, dass es zu unterschiedliche Identitten nrdlich und sdlich des Brenners gibt. Machen wir wieder Schritte auf einander zu. meint euer LKdt. Mjr. Mag. Fritz TiefenthalerDie Bundesleitung berichteten im Congress Innsbruck ber das vergangene Schtzenjahr und die bevorstehenden Aufgaben.

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Freiheitsmarsch: tausende sd-tirOler fOrdern lOs vOn rOm

Bundesversammlung des btsKvon Thomas Putz INNSBRUCK Nach dem ersten Amtsjahr der neuen Bundesleitung galt es Bilanz zu ziehen. Dazu trafen sich die Delegierten am 29. April 2012 im Congress Innsbruck. Es war eine Versammlung mit illustren Ehrengsten, kurzweiligen, aber gehaltvollen Berichten und voller zuversichtlicher Ausblicke in die Zukunft. ie bei den Schtzen der Alpenregion blich, begann die festliche Bundesversammlung in der Jesuitenkirche mit einem feierlichen Gottesdienst, der von Landeskurat Msgr. Josef Haselwanner zelebriert und von der Musikkapelle Wattenberg musikalisch gestaltet wurde. Der Landeskurat nahm in seiner (wie immer eindrucksvollen) Predigt das Evangelium vom Guten Hirten zum Anlass, sich darauf zu besinnen, was es denn heit zu fhren, in Verantwortung an der Spitze einer Gemeinschaft zu stehen. () Das Bild vom Hirten ist uralt und steht immer schon sowohl im weltlichen als auch im religisen Bereich als Synonym fr Schutzherr, Schirmherr, Beschtzer, Hter, Helfer, Beistand, Begleiter, Sttze, Berater, Lehrer, Leiter, Vormund, Protektor, Frderer. Allein schon daraus sei zu erkennen, um welche Aufgaben es fr einen Kommandanten im Bereich unseres Schtzenwesens geht. () Gott kndigt an, sich selbst auf die Suche nach den Seinen zu machen, wenn es da heit: Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurckbringen, die verletzten verbinden, die Schwachen krftigen, die fetten und starken behten. Ich will ihr Hirte sein. Verloren Gegangene, Vertriebene, Verletzte, Enttuschte, Verdrossene, Mde, Schwache, auch Fette und Starke, Zweifelnde, Suchende gibt es sie nicht allzu viele, wie wir es ja in diesen Tagen und Zeiten erleben

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Patronatstag der gebirgsschtzen in Ohlstadt

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Dem Heiligen Vater zum Wiegenfeste17

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aus den LanDESTEILEn ber die zweitgige Klausur in Niederdorf im Pustertal mit Besuch des Monte Piano sowie die Grndung der Nachfolgeorganisation fr den Dachverband Tiroler Schtzen. In den Arbeitssitzungen htte man Einsicht in die Wnsche, Befindlichkeiten und Probleme der einzelnen Bnde erhalten und so seien das Vertrauen und das Verstndnis fr das Gegenber gewachsen, so der Landeskommandant. Wir sind dabei aufgerufen, nicht nur Trume und Visionen zu formulieren, sondern zunehmend Schritte fr eine grtmgliche Einheit unseres Landes zu setzen. Dieses Eintreten muss in konkrete Taten umgesetzt werden, durchaus oft auch in kleinen Schritten. Einen Hhepunkt bildete zweifellos die Verleihung der Goldenen Verdienstmedaille des BTSK an den EHptm. der Kompanie Hatting Alois Springer und den Olt. der Kompanie Landeck, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gstraunthaler; einen weiteren die Verleihung von Gedenkmedaillen durch Erzherzog Karl von Habsburg als Dank an die Teilnehmer der Begrbnisfeierlichkeiten fr seinen Vater. n

mssen? Um denen Hirte zu sein, gengen da die modernen Fhrungsqualitten, die uns angepriesen werden wie: grndliche Ausbildung, Entscheidungskraft, Durchsetzungsvermgen, klare Zielvorgaben, Fhrungsstrke, analytische Fhigkeiten. Hat denn Fhren nicht auch zu tun mit Haltung, Charakter, Persnlichkeit mit Kopf und Herz? Hat dies nicht auch zu tun mit lntegritt, Moral, Ethos als innerer sittlicher Haltung, mit Wertorientierung? Geht es denn nicht um einen Aufbau von Vertrauen, um einen Geist, aus dem heraus Verantwortung wahrgenommen wird? Denn wenn wir glaubwrdig sein und etwas bewirken wollen in der heutigen Welt, in der Kirche, im Freundeskreis, den Familien bei den Jungen und auch im Schtzenwesen, dann mssen wir glaubwrdig sein. Und wenn wir auch in bewegten Zeiten ein Fhrungsamt und Fhrungsaufgaben bernommen haben, dann gilt wohl die Mahnung, die der heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen formuliert: Lebt gerecht, und ihr werdet sie verndern zum Guten. (...) Bei der anschlieenden Bun-

desversammlung im Congress Innsbruck waren als Ehrengste LHptm. Gnther Platter, LT-Prs. DDr. Herwig van Staa und der hchste Reprsentant des Hauses Habsburg, Erzherzog Karl, die Spitzen des Sdtiroler und des Welschtiroler Schtzenbundes sowie der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien und die Vertreter der Kompanien aus dem ganzen Land anwesend. LKdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler berichtete ber das vergangene Schtzenjahr und verwies auf die laufende, und damit immer aktuelle Berichterstattung auf der Homepage des BTSK. Er ging noch einmal auf die Begrbnisfeierlichkeiten fr Erzherzog Dr. Otto von Habsburg ein und informierte

Einer der Hhepunkte bei der Bundesversammlung: Die Verleihung der Goldenen Verdienstmedaille des BTSK fr besondere Verdienste. Erzherzog Karl von Habsburg bedankte sich mit Erinnerungsmedaillen bei den Teilnehmern am Begrbnis seiner Vaters. Die hchsten Vertreter bei der Kranzniederlegung am Grabmal Andreas Hofers in der Hofkirche und beim Abschreiten der Ehrenformation der Kompanie Ried-Kaltenbach vor der Hofburg in Innsbruck (v.l.). (Alle Fotos: M. Wedermann)

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aus den LanDESTEILEn Bozen

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von Efrem Oberlechner

47. Bundesversammlung des ssbDie Termine der beiden groen Tiroler Schtzenbnde sind gut aufeinander abgestimmt. Whrend der BTSK traditionsgem am Sonntag seine Versammlung abgehalten hat, hatte der SSB bereits am Vortag, den 28. April zum Rechenschaftsbericht geladen. Ein Wochenende voller positiver Rckblicke - in Bozen vor allem auch in volkstumspolitischer Hinsicht.

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er Versammlung ging ein feierlicher Gottesdienst im Bozner Dom voraus, der von Schtzenkurat Christoph Waldner zelebriert und von der Musikkapelle Mals umrahmt wurde. Waldner erinnerte daran, dass die Schtzen besonders gefordert seien, den Glauben hochzuhalten. Anschlieend wurde im Gedenken an alle verstorbenen Schtzen ein Kranz niedergelegt und durch der Ehrenkompanie Mals eine Ehrensalve abgefeuert. Im Waltherhaus konnte LKdt. Elmar Thaler daraufhin die anwesenden Delegierten sowie die zahlreich erschienenen Ehrengste begren. Unter ihnen auch Erzherzog Karl von Habsburg, der den Dank seiner Familie fr die Beteiligung an der Beisetzung seines Vaters Otto berbrachte und die Ehrung der Teilnehmer vornahm.

Bundesleitung zieht Bilanz

In seinem Bericht ging LKdt. Elmar Thaler auf die Ttigkeiten und Entwicklungen im SSB in seinem ersten Amtsjahr ein und erklrte die Arbeiten des letzten Jahres im Detail. Er ging auch auf die wichtigen volkstumspolitischen Akzente der Schtzen ein. Zum krzlich stattgefundenen Freiheitsmarsch Ohne Rom in die Zukunft meinte er: Wenn trotz Diffamierung, medialem Trommelfeuer gegen die Schtzen und inszenierter Keiltreiberei ber 5.000 Menschen auf die Strae gehen, dann war das Anliegen der Schtzen sicher berechtigt. BGf. Gnther Ploner verwies unter anderem auf den starken Zuwachs in den letzten Jahren in fast allen Kompanien und auf den Grundlehrgang der Neuschtzen. Die Zahl der aktiven Mitglieder ist auf 5.066 gestiegen und das Durchschnittsalter der Schtzen ist mit 39,5 Jahren gleich geblieben. Kassier Mjr. Eduard Graber, der Jugendreferent Mjr. Peter Pfeifer, Umweltund Heimatschutzreferent Mjr. Karl Kasseroller, Ladinerreferent Mjr. Lois Taibon, Bundeskultur- und Bildungsreferent Mjr. Gnther Morat, Schiereferent Mjr. Hansjrg Ainhauser, der Schriftleiter der Tiroler Schtzenzeitung Mjr. Gnther Mairhofer und der Medien- und ffentlichkeitsreferent Mjr. Efrem Oberlechner blickten in ihren Berichten auf ein umfangreiches T-

Auch wenn keine auergewhnlichen Tagesordnungspunkte anstanden, herrschte trotzdem geschftiges Treiben unter den Mitgliedern der Bundesleitung im SSB.

tigkeitsjahr zurck und gaben Ausblick in anstehende Veranstaltungen. Der Obmann des Herz-Jesu-Notfonds Gnther Morat gab Rechenschaft ber die geleistete Ttigkeit. LKdt. Fritz Tiefenthaler dankte fr die gute Zusammenarbeit. Im Rahmen des Verbandes der Tiroler Schtzen lege er auch Wert auf kleine Schritte. LKdt. Paolo Dalpr

berbrachte die Gre des Welschtiroler Schtzenbundes. Die Gre des Vaterlandes berbrachte der Abgeordnete zum Nationalrat Werner Neubauer. Er lobte die Schtzen, die sich seit ber 500 Jahren in den Dienst der Heimat stellen. Auch fr den in Wrde und Disziplin durchgefhrten Freiheitsmarsch fand er lobende Worte. n

Paul Bacher wurde zum Ehrenlandeskommandanten ernannt, Hubert Straudi zum Ehrenmajor. Ob der Verdienste erhoben sich die Delegierten und spendeten anhaltenden Applaus.

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aus den LanDESTEILEn von Gnther Mairhofer

Freiheitsmarsch in bozen: ber 6.000 menschen fordern LoS Von Rom

Gut organisiert und sehr diszipliniert ist der Freiheitsmarsch am 14. April 2012 in Bozen abgelaufen, welcher unter dem Motto Ohne Rom in die Zukunft stand. Trotz der massiven zum Teil auch schmutzigen Medienkampagne gegen den Sdtiroler Schtzenbund, haben es sich ber 6.000 Menschen, davon rund 4.000 Schtzen aus ganz Tirol, nicht nehmen lassen, fr das Los von Rom aufzumarschieren. Der Landeskommandant des Sdtiroler Schtzenbundes, Mjr. Elmar Thaler, hatte also Recht, als er schon vor Monaten in einem Interview erklrt hatte, dass diese Grokundgebung alle bisherigen Protestmrsche des SSB bertrumpfen wrde. ngefhrt wurde der Schtzenmarsch von der Bundesleitung des SSB. Begleitet wurde diese von mehreren Mitgliedern der Bundesleitung des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien mit Landeskommandant Mjr. Fritz Tiefenthaler und von Vertretern des Welschtiroler Schtzenbundes. Weiters marschierten der Abgeordnete zum sterreichischen Nationalrat, Werner Neubauer, mit den Schtzen mit. Die lokalen Landespolitiker glnzten leider bis auf wenige Ausnahmen (L.Abg. Dr. Eva Klotz, L.Abg. Andreas Pder und L.Abg. Sven Knoll) mit Abwesenheit.

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Schtzen und Zivilpersonen unter Trommelwirbel und mit Fackeln vorbei am faschistischen Siegesdenkmal durch die Bozner Altstadt.

Klare Aussagen der Teilnehmer

end: Gewhlte Volksvertreter, nehmt ihn auf, diesen neuen Zeitgeist. Geschichte schreiben jene, die aufstehen und zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Jene, die sitzen bleiben, die wird man vergessen!

Rmischer Vertreter kneift

Der Freiheitsmarsch begann am Grieser Platz und fhrte zunchst zum italienischen Regierungskommissariat. Dort wollten Mitglieder der Bundesleitung dem hchsten rmischen Vertreter ein Manifest berreichen. Leider war dieser aber nicht bereit, die Schtzen zu empfangen, wie der Landeskommandant in einer kurzen Erklrung an die zahlreichen Pressevertreter mitteilte. Anschlieend marschierten die tausenden

Die Spruchbnder brachten klar zum Ausdruck, worum es den Teilnehmern ging. Unser Staat ist das nicht, Los von Rom oder Lasst uns endlich gehen, um nur einige zu nennen. Am Straenrand auf der gesamten Strecke des Protestzuges standen viele Zuschauer und applaudierten den Demonstranten. Ziel der Teilnehmer war der Landhausplatz, wo die Sd-Tiroler Politiker aufgefordert wurden, unverzglich alles Notwendige in die Wege zu leiten, um die Loslsung Sd-Tirols von Italien zu erlangen. Zunchst begrte der BGf. des SSB Mjr. Gnther Ploner alle Anwesenden. In seinem Gruwort meinte er unter anderem, dass dieser Freiheitsmarsch mit mehreren tausend Menschen ein Signal fr des 21. Jahrhundert sei, er sei ein Auftrag fr einen neuen politischen Abschnitt. Und abschlie-

Den Bezirksmajoren das Wort

Mjr. Rudolf Lanz, der Bez.-Mjr. des Schtzenbezirkes Wipptal, sprach ber die kulturellen Vorteile einer Loslsung vom italienischen Staat. Mjr. Peter Kaserer, Bez.-Mjr. im Vinschgau, stellte in seiner Ansprache die sozialen Vorteile klar: Mit einem Staat, in dem der Sozialbetrug, wie das Schwindeln bei Invalidenrenten an der Tagesordnung ist und wo Renten auch noch Jahre nach Ableben des Empfngers ausbezahlt werden, kann man keine gerechte Sozialpolitik machen. Der Bez.-Mjr. der Burggrfler und Passeirer Schtzen Mjr. Andreas Leiter Reber sprach ber wirtschaftliche Vorteile. Sd-Tirol ist innerhalb Italien nicht Nettoempfnger, sondern Nettozahler. Es folgte die Rede von Siegfried Barbieri, dem Bez.-Mjr. von Bozen. Dieser prangerte die faschistischen

Fhrten den Freiheitsmarsch an (von links): Mjr. Fritz Tiefenthaler, Mjr. Elmar Thaler und Mjr. Giuseppe Corona.

sd-tirol ist 1919 zu italien geschlagen worden. heute hat sd-tirol 507.657 einwohner, davon erklrten sich im Jahre 2001 69,15% deutsch, 26,47 %; italienisch und 4,37% ladinisch.

aus den LanDESTEILEn

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ber 6.000 Menschen fordern das LOS VON ROM auf dem Landhausplatz in Bozen.

Alle Fotos, die Reden in voller Lnge sowie das offizielle Video unter www.schuetzen.com

Relikte in Sd-Tirol an. Durnwalder, Kasslatter, und ein Groteil des Landtages waren fr die Entfernung des Mussolinireliefs. Und Rom sagt Nein!, so Barbieri. Anschlieend sprach Bildungsreferent Mjr. Gnther Morat zum Thema Demokratie. Er berraschte damit, dass er einen Teil seiner Ansprache auch in italienischer und englischer Sprache hielt. Alsdann richtete der Ladinervertreter Mjr. Lois Taibon seine Worte an die Teilnehmer. Bez.-Mjr. Haymo Laner klrte anschlieend die Anwesenden noch ber das Selbstbestimmungsrecht auf, ehe Mjr. Jrgen Werth, Bez.-Mjr. im Sd-Tiroler Unterland einige

Unabhngigkeitsbeispiele innerhalb Europas der letzten Jahre aufzeigte. Es folgte die Verlesung des Unabhngigkeitsmanifestes durch Mjr. Efrem Oberlechner. Die Kernaussage: Sd-Tirol hat den Verbleib bei Italien nie angestrebt. Die Autonomie ist eine Zwischenlsung. Das Selbstbestimmungsrecht aber ist und bleibt ein Grundrecht eines jeden Volkes. Wir fordern deshalb die Unabhngigkeit und Freiheit und den Sdtiroler Landtag dazu auf, alles Notwendige in die Wege zu leiten. Mit tosendem Applaus wurde das Manifest von den tausenden Schtzen und den unzhligen Zivilisten angenommen. Abschlieend

sprach Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler. Er erinnerte daran, wie oft sich die Tiroler in den vergangenen Jahrhunderten das Recht herausgenommen htten, auf die ihnen zustehenden Freiheitsrechte zu pochen und die eigene Zukunft selbst zu gestalten. Und in dieser Tradition stehend, sei man heute zusammengekommen, um nach Jahrzehnten der Abhngigkeit von einem fremden Staat friedlich und im Geiste europischer Einigkeit, die nchsten Schritte fr eine erfolgreiche und sichere Zukunft unseres Landes einzufordern, so Thaler. Er wnsche sich von den Politikern, dass sie fr die Heimat endlich auch einmal einen mutigen Schritt setzen wrden. Sie mgen beginnen, ihre salbungsvollen Worte der Vergangenheit nun endlich in Taten zu fassen und aus den Ereignissen der letzten Wochen, Monate und Jahre ihre Schlsse zu ziehen. Es gebe eigentlich nichts mehr, was uns bei Italien halte. Weder kulturell, noch wirtschaftlich und schon gar nicht autonomiepolitisch habe man von diesem Staat etwas zu erwarten. Der Landeskommandant beendete seine Freiheitsrede mit einen klaren Appell an die Landespolitik: Als heimatliebende Menschen sagen wir nochmals laut und deutlich: Wir wollen die Freiheit fr unsere Heimat! Abschlieend kann gesagt werden, dass die Kundgebung ein voller Erfolg war. Es bleibt nur zu hoffen, dass von Seiten der Politik hinsichtlich der Loslsung SdTirols vom italienischen Staat endlich Taten folgen. n

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aus den LanDESTEILEn St. Gertraudi

von Margareth Lun

Tirolgipfel im alpbachtalsterreich ist sich seiner Aufgabe als Schutzmacht fr Sd-Tirol bewusst, allerdings kann sich diese Schutzmachtfunktion (derzeit) nur auf diplomatischer und kultureller Ebene abspielen. m 23. Mrz 2012 traf sich eine Gruppe von 12 hochkartigen Insidern aus Nord- und Sd-Tirol im Stoffelhusl in St. Gertraudi, um das Spannungsfeld zwischen Landeseinheit und Wirtschaftsinteressen darzustellen und darber zu diskutieren, ob die Schutzmachtfunktion sterreichs berhaupt noch zeitgem ist. Gekommen waren unter anderem Elmar Thaler (geschftsfhrender LKdt. der Tiroler Schtzen von Nord-, Ost,- Sdund Welschtirol), Hermann Gahr (Abg. zum NR und Sd-Tirol-Sprecher der VP), Univ.-Lekt. Dr. Johannes Ausserladscheiter (Konsulent fr Int. Wirtschaftspolitik in der EU), die Historikerin Dr. Margareth Lun sowie Vertreter der Wirtschaft und verschiedener Medien, unter anderem als Vertreter des SSB Efrem Oberlechner. Gastgeber und Initiator dieses Abends war Buchautor und Heimatforscher Martin Reiter. Elmar Thaler pldierte in seinen Ausfhrungen fr einen Zusammen-

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schluss aller Landesteile des historischen Tirol, gleichermaen eine Einheit aller Tiroler Volksgruppen. Auerdem erluterte er, von welchen konkreten Schwierigkeiten ein wirtschaftliches Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile trotz des SchengenAbkommens beeintrchtigt werde: von der unterschiedlichen Treibstoff- und Steuerpolitik bis hin zu den vllig isolierten Strom- und Handynetzen. ber ein besonders aktuelles Thema sprach NR Hermann Gahr, nmlich die Doppelstaatsbrgerschaft. In einem Expertenhearing kurz davor zu eben diesem Thema war man zu der berzeugung gekommen, dass eine Doppelstaatsbrgerschaft rechtlich mglich sei, allerdings mit keinerlei Verpflichtungen wie z.B. spteren Pensionsansprchen. Hermann Gahr prsentierte ein 10-Punkte-Programm, wobei er abschlieend erklrte, bei der Abarbeitung bei Punkt 4 angelangt zu sein. Bis es zur Entscheidung ber die Mglichkeit einer

(v.l.): EU-Konsulent Dr. Johannes Ausserladscheiter, NR Hermann Gahr, Martin Reiter und LKdt. Elmar Thaler.

Doppelstaatsbrgerschaft kommt, gbe es noch viel zu tun. Nach einem interessanten Meinungsaustausch, souvern moderiert von Johannes Ausserladscheiter, servierten die Gastgeber eine hervorragende Presskndelsuppe und danach eine umfangreiche Tiroler Brettljause. Die musikalische Umrahmung lieferten in Hausmusikmanier Johannes Ausserladscheiter und Martin Reiter. n

Das Tirol Panorama mit KaiserjgermuseumDie erste Sonderausstellung der Bergiselstiftung im wiedererffneten Kaiserjgermuseum widmet sich Feldmarschallleutnant Guido Novak von Arienti und seiner Familie. Einzigartige Originalstcke, viele Bilder und Dokumente aus dem Familienbesitz des Regimentskommandanten der Tiroler Kaiserjger sind vom 6. aPRIL BIS 4. noVEmBER 2012 unter dem Titel Es war einmal ein Vterchen. Aus dem Leben eines Kaiserjgeroffiziers im TIROL PANORAMA mit Kaiserjgermuseum zu sehen.

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n der Geschichte der Kaiserjger ist Guido Novak von Arienti eine namhafte Persnlichkeit. 1910 bernahm er als Oberst das Kommando des 1. Tiroler Kaiserjgerregiments in Innsbruck. Unvergesslich sind sein hoher Idealismus, sein Gerechtigkeitssinn, seine rcksichtslose Offenheit, seine Hilfsbereitschaft, seine Heiterkeit und seine bedrfnislose Lebensfhrung. Er setzte sich stark fr die Verbesserung des Ausbildungsstands des Regiments ein. Als letzter Regimentskommandant der Friedenszeit war er zugleich ein Frderer des Kaiserjgermuseums. Die BesucherInnen begeben sich in dieser Sonderausstellung auf eine Reise in die lngst versunkene Welt der Habsburger-Monarchie, vom fernen Galizien zum sdlichen Gardasee, von Krnten in die gebirgige Welt Tirols. Gezeigt werden Schaupltze der schweren Kmpfe des Ersten Weltkriegs, Szenen aus dem Leben der Soldaten und Offiziere, einzigartige Originalstcke sowie viele Bilder und Dokumente aus dem Familienbesitz Guido Novaks von Arienti. Der Ordensnachlass und persnliche Gegen-

stnde wie Reisewecker, Zigarettendose und Zwicker sind ebenso zu sehen wie Uniformen, Blankwaffen und Ausrstungsgegenstnde. Verwirklicht wurde die Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit dem Traditionsverband k.k. Landwehrinfanterieregiment Linz Nr. 2 Militrwissenschaftliche Abteilung. Die Konzeption und Gestaltung oblag Kurator Andreas Danner. Kuratorenfhrung mit Andreas Danner: 4.11.2012, 15 Uhr Fhrungen: 3. Juni, 1. Juli, 16. September und 14. Oktober 2012, jeweils 15 Uhr fnungszeiten: MoSo 917 Uhr - www.tiroler-landesmuseen.at

n3 | Juni 2012

aus den LanDESTEILEn Amras

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von Werner Erhart

Die amraser TrachtEs war ein unwahrscheinlicher Glcksfall, dass Ende Dezember 2011 die Schtzenkompanie Amras in Bozen eine handkolorierte Lithografie eines Trachtenpaares mit dem Schloss Ambras im Hintergrund erwerben konnte. s ist derselbe Druck, der den Amraser Schtzen und der Musik allerdings nur in Schwarz-Wei als Vorlage diente, als sie im Jahr 1926 beschlossen, wieder eine historische Volkstracht einzufhren. Ab 1929 rckten beide Korporationen mit der neuen Tracht aus. Die gegenstndliche Lithographie wurde von Peter Paul Kirchebner gezeichnet, der am 29. Juni 1812 in eine traditionelle Axamer Knstlerfamilie hineingeboren wurde. Gedruckt wurde das Bild mit dem Titel Bei Innsbruck von Josef Schpf, der von 1834 bis 1855 in Innsbruck als Lithograf ttig war. Peter Paul Kirchebner war ein Ausnahmetalent, das schon mit 13 Jahren lbilder kopierte. Er studierte spter an der Mnchner Akademie 18261828 und vervollstndigte seine Kenntnisse in Wien und Venedig. Kirchebner verdiente seinen Lebensunterhalt mit der Anfertigung von Portraits, Genre- und religisen Tafelbildern sowie Vorlagen fr Lithografien. Er war einer der bekanntesten Biedermeiermaler Tirols. Peter Paul Kirchebner starb bereits mit 34

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Jahren, am 4. September 1846, in Fgen. Er hinterlie ein beachtliches Werk, das in privaten Sammlungen und mit einigen Werken im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum verwahrt wird. Der Kunsthistoriker Dr. Carl Kraus datiert das von der Schtzenkompanie Amras erworbene Blatt auf 1835, was angesichts der frhen knstlerischen Reife und des frhen Todes von Kirchebner durchaus plausibel ist, und das auch in diesem Jahr von Schpf gedruckt worden sein knnte. Das ganz Besondere ist jedoch die Handkolorierung, die die bisherige Annahme zu beweisen scheint, dass die ursprngliche Farbe des Amraser Rockes tatschlich braun war. Es ist das einzige zumindest uns bekannte kolorierte Blatt dieses Druckes. Der Schwarz-Wei-Druck war seit seiner Entstehung bekannt und ist sicher auch heute noch in einigen Exemplaren im Umlauf. Auf der Suche nach einer authentischen Volkstracht bedienten sich die Axamer Schtzen und Musikkapelle dieses Vorbildes, die sie 1922 einfhrten. Das war

Peter Paul Kirchebners Darstellung der Amraser Tracht aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

naheliegend, da der Knstler ein berhmter Sohn der Gemeinde war. Folgende, laienhafte berlegungen des Verfassers dieser Zeilen sind nur zum Teil nachgewiesen und daher rein theoretisch: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war ein groes Interesse an Trachten, besonders bei der stdtischen Bevlkerung vorhanden, die jedoch im Laufe des Jahrhunderts fast bis zur Bedeutungslosigkeit abebbte. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Tracht wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Die Ersten, welche nach Vorbildern suchten, waren wohl die Historienmaler des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts, die die sprlichen authentischen, alten Darstellungen fanden und interpretierten. Wenn wir heute das prchtige Rundgemlde von der Schlacht am Bergisel, welches Mario Zeno Diemer 1896 geschaffen hat, betrachten, so sollten wir uns dessen bewusst sein, dass die tapferen Tiroler Schtzen keineswegs in den dargestellten bunten Trachten gekmpft haben; das htte nebenbei auch der Weisung des Oberkommandanten widersprochen. Die Aufgebotsmannschaften der einzelnen Gerichte werden auch grtenteils nicht einheitlich gekleidet gewesen sein. Es gab in Tirol 166 Hoch- und Niedergerichte, aus welchen seit dem Mittelalter die Aufgebotsmannschaften rekrutiert wurden. Auch Amras gehrt zu diesen Urkompanien. Bei der Bekleidung, besonders bei den Festtagstrachten, gab es immer schon regionale Unterschiede, die sich mit der Zeit entwickelten und vernderten. Ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Trachtenvereine und, neben bestehenden historischen Einheiten, Musikkapellen und Schtzenkompanien neu- oder wieder gegrndet. Da war der Bedarf an einheitlichen Trachten, welche auch einen historischen Anknpfungspunkt hatten, gro. Sehr oft bediente man sich, zu der Erhebung des Landes 1809, mglichst zeitnaher Originaldarstellungen oder der berhmten Darstellungen der Historienmaler. Die erwhnte Lithographie von 1835, welche sich nun im Besitz der Schtzenkompanie Amras befindet, war vermutlich nicht nur fr die Amraser und Axamer, sondern auch fr manch andere Volkstracht Vorbild. n

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aus den LanDESTEILEn

Die Sdtiroler Schtzen:

Ein berparteiliches politisches Gewissen des landes - Teil 2von Gnther Mairhofer & Andreas Gller Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit einigen Aspekten und aktuellen Themen des Schtzenwesens im sdlichen Teil Tirols. Nach einer kurzen Nachzeichnung der Geschichte des Tiroler Schtzenwesens und des damit untrennbar verbundenen Landlibells von 1511 werden anhand zweier aktueller Entwicklungen die Aufgaben und Zielsetzungen der Schtzen in der heutigen Zeit dargestellt.

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as Verhltnis zwischen Schtzenwesen und Politik ist ein schwieriges, vor allem in Sdtirol aufgrund des schon erwhnten Umstandes, dass sich dieser Teil des Landes Tirol unter fremder Herrschaft befindet. Der Sdtiroler Schtzenbund ist keine Partei und das Schtzenwesen ist berparteilich. Eingriffe in das politische Geschehen obliegen deshalb grundstzlich nicht den Schtzen, doch die Trennung zwischen den beiden Sphren wird dort zum Drahtseilakt, wo volkstumspolitische Angelegenheiten ins Spiel kommen. Um dem Auftrag des Erhalts der deutschen Sprache, Kultur, Tradition und des Brauchtums gerecht werden zu knnen, ist es fr die Schtzen unumgnglich, sich zu politischen Themen kritisch zu uern und Stellung zu beziehen. Trotz der berparteilichkeit haben die Schtzen die Aufgabe, als politisches Gewissen des Landes auf all jene offenen und schleichenden Bedrohungen der Tiroler Identitt aufmerksam und dagegen mobil zu machen. In den vergangenen Jahren sind die Schtzen beispielsweise zu

Protestmrschen gegen die faschistischen Relikte in Sdtirol angetreten, weil fr dieses Problem von politischer Seite bisher vllig unbefriedigende Schritte gesetzt wurden. Die zwei jngsten Entwicklungen, eine davon mit negativen Auswirkungen auf den Erhalt der Identitt des Landes und seines Volkes im fremden Staat, eine mit positiven Auswirkungen, sind der oben genannte Gesetzentwurf zu den Ortsnamen und die Bestrebungen, fr die Sdtiroler auch die sterreichische Staatsbrgerschaft zu erlangen. In der Ortsnamenfrage ist der Sdtiroler Schtzenbund seit jeher fr die historische Lsung eingetreten, welche nur die wissenschaftlich belegbar historisch gewachsenen italienischen Orts- und Flurnamen anerkennt. Smtliche italienischen Namenskreationen, die das Lebenswerk und Erbe Tolomeis darstellen und die in den bis heute gltigen, erst 2009 erneut besttigten unseligen faschistischen Namensdekreten enthalten sind, haben keine Daseinsberechtigung und drfen nicht auch noch mit Landesgesetz bernommen und damit

Protestkundgebung Gegen Faschismus fr Tirol des Sdtiroler Schtzenbundes im Jahre 2009 in Bruneck.

besttigt werden. Der Landesgesetzentwurf zur Erstellung des Ortsnamenverzeichnisses weist diesbezglich erhebliche Mngel auf. Ob ein Name auch in italienischer Sprache in das Verzeichnis aufgenommen und somit amtlich wird, wrde nmlich laut diesem Gesetzentwurf von der Gebruchlichkeit vor Ort abhngen: ein sehr dehnbares Kriterium, demzufolge aller Voraussicht nach so gut wie alle tolomeischen Erfindungen in das Verzeichnis aufgenommen und damit offiziell und im Namen der Autonomie per Landesgesetz besttigt wrden. Der vom Faschismus gewollte und teilweise auch schon erreichte Identittsraub wrde damit endgltig verfestigt werden. Eine Entwicklung, die sich positiv auf den Erhalt der Identitt Sdtirols und seines Volkes auswirkt, sind die Bestrebungen zur Erlangung der sterreichischen Staatsbrgerschaft fr deutschstmmige Sdtiroler. Dies wrde einerseits die Schutzmachtfunktion sterreichs bekrftigen und andererseits eine identittsstrkende Wirkung fr die deutschsprachige Bevlkerung haben. Die fr Sdtiroler ohnehin schon bestehende Bindung zum Vaterland sterreich wrde dadurch ein aussagekrftiges offizielles Siegel erhalten, wirkliche finanzielle Vorteile gibt es nicht. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der hinter dem 500 Jahre alten Landlibell steckende Gedanke der Landesverteidigung auch heute noch, wenn auch in vernderter Form, Gltigkeit hat. Die Sdtiroler Schtzen sehen sich aufgrund der Zugehrigkeit des Landes zu einer fremden Nation mit anderen Gefahren und Problemen konfrontiert als ihre Nordtiroler Kameraden. Der Erhalt und die Sicherung von Identitt, Sprache, Kultur und Brauchtum bringt es notgedrungen mit sich, dass die Schtzen mit kritischer Stimme auch zu politischen Themen Stellung beziehen mssen, die sich auf die Werte und Ideale, von dessen Bestand in letzter Konsequenz die Existenz der Identitt eines Volkes abhngt, auswirken. Die Schtzen waren nie ein bloer Trachtenverein. Die Sdtiroler Schtzen werden daher auch in Zukunft einschreiten, wenn offenkundige oder schleichende Gefahren die zerbrechliche Identitt Sdtirols und seines Volkes bedrohen. n

Sonntag

10Juni

Der erste Tag der Woche ist der sonntag. er ist nicht Wochenende, sondern Wochenbeginn.

aus den LanDESTEILEn Bozen

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Afing

von Gnther Morat

schtzenkompanie afing gegrndetm Freitag, den 23. Mrz 2012, versammelten sich in Afing zahlreiche heimatverbundene Menschen, um die Grndung der Schtzenkompanie Afing zu besiegeln. Mjr. Gnther Ploner, BGf. des SSB, leitete durch den Abend und gab Auskunft ber die Bedeutung des Schtzenwesens in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Der Bez.Mjr. des Schtzenbezirkes Bozen, Siegfried Barbieri, berichtete ber die Geschichte und die heutige Zusammensetzung der 24 Kompanien im Bezirk. Mjr. Gnther Morat, Kultur- und Bildungsreferent im SSB, referierte ber die Schtzentracht und die Bedeutung der Schtzenfahne. Dorfchronist Dr. Richard Furggler berichtete, dass Afing einen dokumentierten Schiestand habe, der noch unter der Habsburgermonarchie aktiv betrieben wurde. Im Ersten Weltkrieg zogen die Afinger als 2. Kompanie Jenesien/Afing im Standschtzenbataillon Gries an die Front. Der Verbleib der Fahne ist leider nicht bekannt, sofern es sie gab. Insgesamt 26 Mitglieder konnten gewonnen werden, darunter auch

der erste Tagvon P. Christoph Waldner OT, Landeskurat des SSB

Der SSB erhlt im Bezirk Bozen unverhofft Zuwachs. Das Bergdorf Afing liegt ca. 10 km vom Hauptdorf Jenesien entfernt oberhalb des Eingangs zum Sarntal.

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eine Marketenderin. Von den Anwesenden waren 24 stimmberechtigt. Einstimmig wurde beschlossen, die Schtzenkompanie Afing aus der Taufe zu heben. Somit hie BGf. Ploner die neu gegrndete Kompanie in der groen Schtzenfamilie willkommen. In der anschlieenden offenen Wahl wurde Helmut Gostner einstimmig zum Hauptmann gewhlt, zum Oberleutnant Martin Kaserer, ebenfalls einstimmig. Philipp Lindner wurde zum Schriftfhrer gewhlt und Anton Hller zum Kassier. Auch der Hptm. der Schtzenkompanie Jenesien, Christian Taferner, beglckwnschte die neue Kommandantschaft und reichte die Hand zu einer harmonischen Zusammenarbeit in der Gemeinde Jenesien, in der es nun zwei aktive Kompanien gibt. Die SK Afing unter der Fhrung von Hptm. Helmut Gostner setzte sich sofort auch Ziele. So will man Fahnenstangen im Dorf und in der unmittelbaren Umgebung aufstellen. Ein Herzenswunsch und als langfristiges Ziel ist die Erhaltung des historischen Schiestands geplant. n

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Die Grndungsversammlung stand unter dem Motto Deine Heimat braucht dich!

Der SSB sucht interessierte Geschichtsstudenten, die bereit sind, ihre Diplomarbeit zur Geschichte Tirols zu verfassen. interessierte mgen mit dem bundesbro des ssb in Kontakt treten. [email protected]

m Anfang schuf Gott Himmel und Erde. So beginnt die Bibel (Gen 1,1). Und wenige Verse danach (Gen 2,2-3) kann man lesen: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklrte ihn fr heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schpfung vollendet hatte. Gott hat den Siebten Tag geheiligt. Das ist der Sabbat. Die Juden halten ihn gem den 10 Geboten heilig. Es ist an diesem Tag verboten, mehr als ca. 1 km zu gehen, da das in Arbeit ausarten knnte, es darf kein Feuer gemacht werden, da das einst Arbeit war (Wer einmal am Sabbath mit einem Auto, das ja mit Feuer fhrt, an einem Sabbat in ein jdisch orthodoxes Viertel in Jerusalem gefahren ist, wei das). Der Sabbath ist den Juden heilig. In der italienischen Sprache wird uns nun vor Augen gefhrt, welcher Tag der Sabbat ist, denn Sabato bedeutet Samstag. Der Samstag ist also der letzte, der 7. Tag der Woche. Aber am ersten Tag der Woche (Joh 20,1) kamen die Frauen zum leeren Grab, inspizierten Petrus und Johannes das leere Grab. Mit der Auferstehung begann etwas Neues! Fr uns Christen hat sich also der heilige Tag verschoben. Denn am ersten Tag der Woche ist Jesus auferstanden. Wir feiern also am ersten Tag der Woche, dem Sonntag, die Auferstehung des Herrn. Warum also fangen die Wochen am Kalender mit Montag an? Warum spricht man von Weekend bzw. Wochenende, und meint doch den Sonntag, mit dem die Woche ja beginnt? Ich finde es gut, mit dem Sonntag betend und feiernd die Woche in Ruhe zu beginnen und so Kraft zu tanken fr das, was noch kommt. Uns Schtzen sollte es ein Anliegen sein, unsere Kalender nach diesen christlichen Aspekten einzurichten. Lassen wir die Woche mit der erlsenden, befreienden und kraftspendenden Feier der Auferstehung beginnen! Das ist christliche Haltung. n

10Eine Artikelserie von Dr. Michael Forcher

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aus unserer GESCHICHTE 3. Teil

Der Geist von 1809 lie sich nicht leicht weckenGab es 1848 eine Verpflichtung der Schtzen, zum Schutz der Landesgrenzen in den Krieg zu ziehen? Die altbewhrte Tiroler Wehrverfassung wurde mit dem Ende der Bayernzeit und der Rckkehr zu sterreich im Jahr 1814 nur theoretisch wieder in Kraft gesetzt.

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ie Praxis schaute ganz anders aus, vor allem durch die Errichtung eines Jgerregiments, das als Teil der k.u.k. Armee nur aus Tirolern und Vorarlbergern bestehen sollte. Diese Tiroler Kaiserjger konnten das war neu auch auerhalb des Landes eingesetzt werden. Darber hinaus gab es zuerst noch wie frher die Verpflichtung der gesamten Bevlkerung zur Verteidigung der Landesgrenzen im Kriegsfall. Die Verhandlungen zwischen Landes- und Regierungsvertretern darber, wie dieses allgemeine Aufgebot organisiert sein sollte, brachten erst 1837 ein Ergebnis, das vom Kaiser aber nicht besttigt wurde. Er erklrte am 5. April 1839: Ich will keinen Einzelnen zu einem Dienste Verbindlichkeiten auferlegen, von welchem Ich gewi wei, da die ganze waffenfhige Bevlkerung auf den ersten Ruf sich beeilen wird, ihn zu leisten. Das Schiestandwesen msse aller militrischen Organisation und allem Zwang fremd bleiben und als volkstmliches Institut einfach darauf berechnet werden, die Elemente der Landesverteidigung (sprich: den Umgang mit der Bchse) vorzubereiten. Diese kaiserliche Entschlieung wurde damals und wird heute noch unterschiedlich interpretiert. Whrend die Historiker Josef Emanuel Bauer (1903) und Erich Egg (1976) darin das Ende der Verpflichtung zur allgemeinen Landesverteidigung sehen, betont Josef Fontana (1986), dass der Kaiser und seine Berater sehr wohl weiterhin von einer Wehrpflicht ausgingen, diese nur nicht im militrischen Sinn geregelt haben wollten. Seiner Meinung nach steckte dahinter das zutiefst eingewurzelte Misstrauen der Herrschenden ihren Untertanen und deren Vertretern gegenber, denen man die fallweise Verteidigung der Landesgrenzen wre ja wie frher in der Verantwortung der Landesbehrden gelegen keine bewaffnete Organisation in die Hnde geben wollte. Eindeutig ist auch die Hofresolution vom 8. November 1845 nicht, mit der das Schiestandwesen neu geregelt wird. Denn

auf einen mglichen Kampfeinsatz der solchermaen gedrillten Scharfschtzen wird berhaupt nicht mehr eingegangen. Dass die Regierung gleichzeitig die Errichtung neuer und die Instandsetzung nicht mehr intakter Schiesttten grozgig frderte und beachtliche Summen fr die Veranstaltung von Frei- und Festschieen ausgab, weist allerdings darauf hin, dass ein Ausrcken der Schtzen im Kriegsfall durchaus eingeplant war. Zur Volksbelustigung und zur Pflege des Brauchtums htte man sicher nicht so viel Geld locker gemacht. Die Zahl der Schiestnde verdoppelte sich von 151 im Jahr 1845 auf 303 im Jahr 1849. Auch Schtzen gab es immer mehr, 1846 waren 16.432 bei einem Schiestand eingeschriebenen, 1849 schon 21.221. Dazwischen lag eine Bewhrungsprobe der erwarteten Freiwilligkeit bei der Landesverteidigung: das Kriegsjahr 1848. Als am 18. Mrz in Oberitalien der Aufstand losbrach, Feldmarschall Radetzky sich

Generalmajor Heinrich Ritter von Robach, 1848 Oberkommandant der Landesverteidigung, auf einem spteren Atelierbild.

gezwungen sah, Mailand zu rumen, die Armee des Knigreichs Piemont-Sardinien in der Lombardei einrckte und italienische Freischaren Tirol bedrohten, war von einer Verteidigungsbereitschaft der Tiroler nichts zu merken. Entsprechende Aufrufe blieben ohne Echo. Der Kaiser hatte sich getuscht, wenn er gemeint hatte, die Tiroler wrden sich auf den ersten Ruf hin beeilen, den gewnschten Waffendienst zu leisten. Im Gegenteil, man war in den Gemeinden ziemlich einhellig der Meinung, es sei Sache des Militrs, bei dem immerhin einige Tausend junge Tiroler ihren Dienst leisteten, das Land zu verteidigen. Selbst als die Freischaren die Landesgrenze berschritten und im Lauf der zweiten Aprilwoche ganz Judikarien und das Sarcatal besetzten, rhrte sich nichts. Am 14. April war Mal am Sulzberg, am 15. Cles am Nonsberg in ihrer Hand. Nur mehr der Gampenpass und die Mendel trennten sie vom Etschtal. In der Valsugana kam es zu keinen vergleichbaren feindlichen Aktivitten, und das Haupttal mit Rovereto und Trient war fest in der Hand eines aus drei Kaiserjgerbataillonen und mehreren Kompanien anderer Truppeneinheiten zusammengesetzten Korps, das Radetzky von seiner Hauptmacht abgezweigt hatte, die jetzt im Festungsviereck Verona-MantuaPecara-Legnano konzentriert war. Mglich war dieses rasche Vordringen italienischer Einheiten in Welschtirol, weil sie nirgends auf Widerstand stieen. Zu Kriegsbeginn stand nur minimales sterreichisches Militr in Rovereto und Trient. Und die einheimische Bevlkerung empfing die Eindringlinge im Sden wohlwollend bis begeistert, weiter im Norden zwar neutral bis skeptisch, aber immerhin ohne sich zu wehren. Auf Deutschtiroler Seite begann man jetzt die Gefahr zu erkennen, doch rckten nur dort einige Schtzenkompanien aus, wo der Feind in der unmittelbaren Nachbarschaft stand. Schon am 6. April hatten Pusterer und Ampezzaner Schtzen das regulre Militr untersttzt, als es darum ging, venezianische Freischaren an der

Feldmarschall Johann Joseph Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz (* 2. november 1766; 5. Januar 1858) war der wohl bedeutendste heerfhrer sterreichs in der ersten hlfte des 19. Jahrhunderts.

11Inzwischen hatte eine Gegenoffensive der sterreichischen Truppen im Trentino die italienischen Freikorps schon bis an die Landesgrenzen zurckgedrngt. Am 27. April stand kein Feind mehr auf Tyroler Boden, wie ein Armee-Bulletin verkndete. Die jetzt nach und nach eintreffenden Schtzenkompanien wurden dennoch dringend gebraucht, denn der Krieg in Oberitalien war noch nicht zu Ende, im Gegenteil, er hatte seinen Hhepunkt noch nicht erreicht. Dementsprechend wichtig war es, dass das Militr die Sicherung der Grenzen den Tirolern berlassen konnte. Waren im April erst 760 Freiwillige vor Ort, so standen im Mai und Juni rund 6.000 Mann im Einsatz. Immer wieder kam es zu heftigen Kmpfen, auch gegen regulre Einheiten der piemontesischen Armee. Das bedeutendste Gefecht entwickelte sich am 22. Mai in Caffaro, wo die Freischrler im April zuerst die Grenze berschritten hatten. Es ging um die Brcke ber den Caffarobach, den Ponte Tedesco, um das Dorf Lodrone und das Schloss Caffaro. Auf Tiroler Seite waren rund 2.000 Mann der Kompanien von Wilten, Rattenberg, Jenbach, Steinach und die Wiener Studentenkompanie im Einsatz. Einer der Teilnehmer, der Maler Alois Reisach, hat seine Erinnerung daran ein paar Jahre spter in einem Gemlde festgehalten. n

Auszug der Kalterer Schtzen im April 1848 durch die Furglaner Schlucht. Zeitgenssisches lbild von Ludwig Neelmeyer.

berschreitung des Kreuzbergs zu hindern. Und das Gercht, italienische Aufstndische seien im Vormarsch ber das Stilfser Joch, veranlasste mehrere Vinschgauer Kompanien zum Ausrcken. Doch kaum stellte sich heraus, dass es Falschmeldungen waren, kehrten sie um. Wie ernst die Situation war, erkannte man am ehesten in Akademikerkreisen. In Bozen bildete sich ein Brger- und Studentenkorps, das am 13. April ausrckte und ber die Mendel Richtung Cles marschierte. Ihnen schlossen sich dann doch Schtzenkompanien aus der Umgebung an. In Innsbruck hielten Professoren und Studenten schon seit Anfang April Waffenbungen ab und setzten sich am 25. April Richtung Trient in Bewegung. Und aus Wien erfuhr man vom Anrcken eines akademisches Freikorps, das Adolf Pichler aus Tiroler und Vorarlberger Studenten gebildet hatte. Den Geist von 1809 zu wecken, gelang jedoch erst dem beliebten Erzherzog Johann, der am 13. April als auerordentlicher Hofkommissar in Tirol eintraf und mit seinem feurigen Aufruf den richtigen Ton traf. Vielleicht war noch entscheidender, dass er den Tirolern vom Wiener Hof zwei Zuckerln mitbrachte: eine Verminderung des Salzpreises und der Stempelgebhren! Solcherart fr den Waffendienst begeistert, wurde ber die Gemeinden die allgemeine Mobilisierung der Schtzen organisiert. Als der zum Kommandant der Landesverteidigung ernannte Generalmajor Heinrich Ritter von Robach dem Klerus klarmachen konnte, dass der Papst nur in seiner Funktion als Oberhaupt des Kirchenstaates im gegnerischen Lager stand und dies fr

sein geistliches Amt nichts zu bedeuten hatte, auch dass er zu sterreichfeindlichen Schritten mehr oder weniger gezwungen worden sei, da riefen vom Zwiespalt zwischen Patriotismus und Kirchentreue befreit auch immer mehr Geistliche dazu auf, den Feind aus Welschtirol zu vertreiben und die Grenzen so lange zu schtzen, bis die Gefahr vorbei war.

Nchste Folge: Wie die Schtzen in den Kriegen 1859 und 1866 zum Einsatz kamen.

Tiroler Schtzen bei der Verteidigung der sdlichen Landesgrenzen im Jahr 1848 (Kampf bei Caffaro und Lodrone auf einem 1852 entstandenen lgemlde des Augenzeugen Alois Reisacher). Das Bild befindet sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und ist abgedruckt in Michael Forchers Standardwerk Tirols Geschichte in Wort und Bild, 2009 in 11. Auflage erschienen.

12Bozen

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aus den LanDESTEILEn von Dietmar Weithaler & Roland Ventir

akte locanda sudtirolese

Hui... der Sd-Tiroler

SOKO ermittelt: Die Schleifung der faschistischen Ortsnamen hat begonnen.

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Bergrettung

as Logo der HGV-Gruppe Sdtiroler Gasthaus, das auf einem Schild den Eingangsbereich der 25 Gastbetriebe ziert, besteht aus vier Symbolen, den beiden Schriftzgen Sdtiroler Gasthaus, locanda sudtirolese und dem HGV-Logo. Die deutschsprachige Bezeichnung symbolisiert vor allem das Traditionelle. Fr die italienischsprachige bersetzung wurde sowohl eine moderne Schrift als auch ein zeitgemer Ausdruck gewhlt. Es ist dem HGV und der Kooperationsgruppe Sdtiroler Gast-

Dass in unserem Land nicht immer alles bersetzt werden muss, beweist die Bergrettung des AVS. Obwohl der Einsatzwagen nur auf Deutsch beschriftet ist und die Geretteten mit Sicherheit nicht alle der deutschen Sprache mchtig waren, gab es allein im Jahr 2011 ber 1.000 Einsatzausrckungen zu bewltigen. Fr ihren wertvollen Einsatz und fr die einsprachige Bezeichnung gibt es von mir ein krftiges HUI! Euer Raffl

Die Sonderkommission (SOKO) Tatort Alto Adige ist hoch erfreut im Fall locanda sudtirolese des HGV. www.toponomastik.com

Nach der Diskussion um die einsprachigen Wegschilder zeigt die Bergrettung im Alpenverein Flagge.

haus hoch anzurechnen, dass sie bewusst auf den faschistischen Namen Alto Adige verzichtet haben. Konsequenterweise sollte aber auch im Inneren der Broschre zur Vorstellung der Gastbetriebe der Begriff Sudtirolo verwendet werden. Auch bei den Anschriften der Gastbetriebe sollte auf pseudoitalienische Ortsnamen verzichtet werden. Hier reicht der historisch gewachsene Ortsname vollkommen aus. Ein guter Gastbetrieb wird von seinen Gsten wegen guter Kche und anstndigem Service geschtzt und nicht wegen erfundener Ortsnamen. Das Motto der Kooperationsgruppe Gerichte mit Geschichte ist nur mit historischen Ortsnamen eine Delikatesse. Die Arbeitsgruppe zur Ortsnamengebung hofft jedenfalls, dass der HGV auch zuknftig mit hnlichen Projekten in dieselbe vorbildhafte Richtung hinarbeitet. So knnte in einer knftigen Ausgabe der Broschre nicht nur in der berschrift auf den Namen Alto Adige verzichtet werden, sondern auch bei der Vorstellung der Gastronomiebetriebe selbst. n aus Platzgrnden folgt der zweite Teil der Serie Schall & Rauch von Cristian Kollmann in der nchsten ausgabe. Wir bitten um verstndnis.

etwas zum schmunzeln Die Schlacht von Lansentdeckt von Karl Pertl in den Innsbrucker Nachrichten vom Freitag, dem 8. April 1908 Am 21. September kam es, wie wir seinerzeit berichteten, im Isser-Wirtshause zu Lans zwischen Bauernburschen der Drfer Lans und Sistrans zu einer frmlichen Schlacht, die damit begann, da die Lanser die beiden Sistranser Burschen Eichler und Kirchmayr berfielen, die hierauf Sukkurs holten. Mit Hurrahrufen und mit Kntteln und Stcken bewaffnet drangen die Sistranser gegen das Issergasthaus vor und strmten es. Nun begann ein arges Wten, bei welchem Knttel, Stcke, Sesselfe, Krge und Glser eine hervorragende Rolle spielten. Selbstverstndlich kamen zahlreiche Verletzungen vor und auch der Wirt erlitt ganz betrchtlichen Schaden. Dieser Tage fand nun die Hauptverhandlung gegen die 16 Sistranser Burschen statt. Zwei derselben wurden wegen schwerer Krperverletzung zu je 4 Monaten, alle brigen wegen Hausfriedensbruchs zu 1 bis 3 Monaten verurteilt. n

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aus den LanDESTEILEn

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sollte das mussolini-Relief vom Bozner Finanzgebude abgetragen werden?Das sogenannte Mussolini-Relief (ca. 36 m lang und 5,5 m hoch) des Sd-Tiroler Bildhauers Hans Piffrader auf dem Finanzgebude in Bozen verherrlicht mit seiner Darstellung die Herrschaft des Faschismus. Die zahlreichen Darstellungen und Figuren des Reliefs symbolisieren und bejubeln den Aufstieg des Faschismus in einzelnen Etappen, vom Sieg im Ersten Weltkrieg bis zum Marsch auf Rom. In der Mitte ist der faschistische Diktator Benito Mussolini in der Art eines rmischen Kaisers hoch zu Ross dargestellt, die Hand zum faschistischen Grue erhoben. Zwischen den Beinen des Pferdes ist gro der faschistische Leitspruch Credere, obbedire, combattere (glauben, gehorchen, kmpfen) eingemeielt. Alle Versuche, das Mussolini-Relief entweder abzutragen oder zu musealisieren, sind bisher an der politischen Instrumentalisierung durch verschiedenste Parteien gescheitert. Auch ein 2011 von der Sdtiroler Landesregierung initiierter Ideenwettbewerb brachte bislang keinerlei Ergebnis.Hans Baur, Hauptmann der Gebirgsschtzenkompanie Wallgau: Eine Beseitigung des Reliefs wrde die demokratische Grundordnung in Sdtirol strken und damit allen Volksgruppen zum Vorteil gereichen. Hans Heiss, Landtagsabgeordneter und Historiker: Die Wnsche nach Beseitigung sind verstndlich, zielfhrender aber wren eine eindringliche Erklrung und knstlerische Bearbeitung.

- Zum einen, weil es kein Denkmal ist. Ein Denkmal enthlt sthetische, historische, wissenschaftliche oder gesellschaftliche Werte fr vergangene, gegenwrtige und zuknftige Generationen. Ein solcher Wert lsst sich in der Verherrlichung faschistischen Gedankenguts und Handelns nicht erkennen. Das Relief kann folgerichtig auch keinen Denkmalschutz fr sich beanspruchen. Denkmalschutz ist der Dank an die Vergangenheit, die Freude an der Gegenwart und unser Geschenk an die Zukunft. Alle diese Vorgaben sind nicht erfllt. Zum zweiten sprechen auch baukulturelle Grnde gegen dieses Relief. Beim Finanzamt handelt es sich um Bauwerk der ffentlichen Hand. Ihm kommt eine baukulturelle Vorbildfunktion zu. In Deutschland gibt es einen Leitfaden des Bundes und der Lnder Kunst am Bau, in dem festgelegt ist: Der Orts- und Objektbezug der Kunst am Bau soll dazu beitragen, Akzeptanz und Identifikation der Nutzer mit ihrem Bauwerk zu strken, Aufmerksamkeit herzustellen und Standorten ein zustzliches Profil zu geben. Diese Vorgaben sind bei dem Relief nicht erkennbar, sie sind aber ein integraler Bestandteil der Bauherrenverantwortung. Schlielich ist ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen wie Sdtirol verpflichtet, einer Verherrlichung des Faschismus entgegenzutreten. Eine Beseitigung des Reliefs wrde die demokratische Grundordnung in Sdtirol strken und damit allen Volksgruppen zum Vorteil gereichen. Wenn Teile der Sdtiroler Gesellschaft mit einer notwendigen Beseitigung wesensfremde Gedanken verbinden, ist eine positive Entscheidung der Politik in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Dann sollte aber unermdlich auf diesen Makel hingewiesen werden; denn steter Tropfen hhlt sogar den Stein des Mussolini-Reliefs auf dem Bozner Finanzgebude. n

- Nicht abrumen, sondern blostellen! Der faschismus ist eine Pestbeule des 20. Jahrhunderts: Noch vor dem Nationalsozialismus wirkte das schwarze Regime mit seinem Straenterror, Fhrerkult, Imperialismus und Vlkermord als Lehrmeister autoritrer Systeme. Italia docet Italien belehrt uns hie es warnend bereits um 1925 in Europa. Die MussoliniDiktatur war zwar weniger mrderisch als die NS-Herrschaft, als der Terror von Stalin und Mao, aber Wegbereiter in die Barbareien des 20. Jahrhunderts. Der Faschismus hat Sdtirol terrorisiert, aber andere traf es noch weit hrter: Die Slowenen Friauls, die italienische Linke und die thiopier. Weltbild, Taten und Untaten der Faschisten zeigen sich auf dem Fries des Knstlers Hans Piffrader am Gerichtsgebude in Bozen erschreckend klar. Das Fries ist doppelt schockierend: Erstens finden hier Unterdrckung und Krieg offen Ausdruck, zweitens wurde das PropagandaFries im Auftrag des Staates 1957, in demokratischer Epoche, vollendet. Das Relief ist in seiner aktuellen Prsentation nicht lnger zumutbar. Die Wnsche nach Beseitigung sind verstndlich, zielfhrender aber wren eine eindringliche Erklrung und knstlerische Bearbeitung. Im Knstlerbewerb im Mrz 2011 kam der Vorschlag einer Aufschrift, die dem Credere, obbedire, combattere den Satz von Hannah Arendt Niemand hat das Recht zu gehorchen! entgegen hlt. Eine solche Aktion wrde die Propaganda-Botschaft blostellen. Eine wirkungsvolle Info-Station knnte das Fries weiter entschrfen. Meine Vision wre, Bozen zur europischen Gedenksttte gegen Faschismus und Diktatur umzugestalten. Dies wre langfristig ertragreicher, als die Denkmler abzurumen oder sie in Museen zu verbergen. n

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unsere Leser meinen ...Wo wart ihr?Als Sdtiroler in der Schweiz verfolge ich mit Interesse die heimatliche Politik. Am Freiheitsmarsch der Schtzen am 14. April wre ich gerne dabei gewesen, ging es doch um das berlebenswichtige Anliegen der Sdtiroler, Ohne Rom in die Zukunft. Bei meinen Besuchen in der Heimat werden die Stimmen immer lauter und zorniger ber den Druck, den Italien auf unser Land ausbt, alle jammern und klagen. Dabei haben es die Sdtiroler selbst in der Hand, ihre politische und wirtschaft liche Zukunft zu gestalten. Warum verteufeln SVP und Freiheitliche die Schtzen und warum fehlten sie bei diesem hochaktuellen und dringend notwendigen Volksaufstand? Ist es aus knechtischer Romtreue, Wahltaktik oder Kurzsichtigkeit? Trotz der medialen Beschimpfungen im Vorfeld gingen ber 6.000 Menschen auf die Strae, nicht aus Eigennutz, sondern fr die Ideale der Freiheit und aus Verantwortung fr die Nachkommen. Freiheit, Volk und Heimat stehen auch im Parteiprogramm der SVP und der Freiheitlichen, doch sie verraten ihre Werte. Beiden Parteien seis gesagt: Ihr seid vom Sdtiroler Volk gewhlt, um das Beste fr Land und Leute zu erreichen, nicht um faule Kompromisse einzugehen und eure Sessel zu wrmen. Karl Dandler, St. Gallen

freiheitsmarsch bozner PfeffersckeObwohl ich seit einem Jahr im Sdtiroler Schtzenbund keine Fhrungsposition mehr einnehme, erlaube ich mir zu den Polemiken ber die Sinnhaft igkeit des Freiheitsmarsches der Schtzen und der damit verbundenen Forderung nach Los von Rom Stellung zu nehmen. Alle Schtzen, die dieser Veranstaltung ferngeblieben sind, mchte ich daran erinnern, dass in den Satzungen des Sdtiroler Schtzenbundes unter anderem von der Einheit Tirols die Rede ist. Dies setzt selbstverstndlich die Trennung vom Staat Italien voraus. Enttuscht bin ich aber ber die Teilnahmslosigkeit vieler meiner Bozner Mitbrger, der sogenannten Pfefferscke, die sich zwar in der Wahlkabine als Tiroler bekennen, entlich aber nicht den Mut haben, dies zu zeigen. Whrend meiner langjhrigen Schtzenttigkeit habe ich von Seiten der italienischen Mitbrger in Bozen nie Schwierigkeiten bezglich meiner klaren patriotisch-politischen Einstellung bekommen. Die Italiener schtzen Aufrichtigkeit und das Bekenntnis zu den eigenen Wurzeln, und nicht Feiglinge und Drckeberger, die ihre Herkunft verleugnen. Paul Bacher - Ehrenlandeskommandant, Bozen

freiheitsmarsch einheit wre wichtigSepp Kaser hat sicher Recht. Er ist kein besserer oder schlechterer Tiroler, wenn er am Freiheitsmarsch vom 14. April 2012 nicht teilnimmt. So kndigt es nmlich der frhere Bezirksschtzenmajor von Brixen, aufgrund inhaltlicher Bedenken, in der Zett vom 8. April und in der FF vom 12. April an. Ob er durch seine Verweigerung allerdings der Einheit und Strke des Tiroler Schtzenwesens einen guten Dienst erweist, darf bezweifelt werden! Dem Auenstehenden stellt sich da die grundstzliche Frage, ob ein einstimmig gefasster Beschluss des Bundesausschusses nur den Charakter einer unverbindlichen Empfehlung hat? Die jedes Mitglied derselben Organisation nach eigenem Dafrhalten befolgen kann, bzw. sogar nach Billigkeit entlich kritisieren darf? Denn jede Organisation, die Anspruch erhebt, mit ihren Anliegen ernst genommen zu werden, wird geschwcht, wenn einzelne Mitglieder oen und wiederholt gegen wichtige Entscheidungen ihrer Fhrungsgremien auftreten. Franz Simeoni, Neumarkt

ber den fackelmarsch hinausDer mchtige Schtzenaufmarsch war interessant. Trotzdem auffallend zurckhaltend die Medien: hinten, klein, wenig Schwarzwei-Bilder, selten Farbe. Vielleicht will man sich nicht exponieren, wenn es um ein sensibles Thema geht. Es ging um Freiheit, um das Loslsen von Dingen, die nicht zusammen passen, und um jene Menschen, die sie unbedingt beisammen lassen wollen. Es war auch zu spren, dass nicht nur fr etwas marschiert wurde, sondern auch gegen die jahrzehntelange und weiter verstrkt andauernde bewusste Verdrngung und Vernachlssigung von Bestand und Identitt der deutschen Volksgruppe. Sdtirol ist reich geworden und hat noch eine Riesenbilanz. An sich nicht schlecht, aber deutlich zu einseitig: wenn es um die Identitt gegangen ist, hat es immer etwas Wichtigeres gegeben oder es war nicht der richtige Zeitpunkt, um etwas zu unternehmen. Dafr hat es freilich viel Geld und Macht gegeben: Wenn man den Vorrang der Muttersprache aufgegeben hat, den Beginn der zweisprachigen Schule frdert, den Sprachproporz mangelhaft durchfhrt, Beschlsse von SVP-Landesversammlungen mit noch folgenden Koalitionsabkommen einfach vergisst, das internationale Gutachten zur Namenregelung Jahrzehnte versteckt, diese zur alles ausschlieenden Chefsache erklrt, jetzt vorgibt, Gemeinde- und Fraktionsnamen seien ohnehin gesetzlich zweisprachig, die einmalige Gelegenheit der Streitbeilegung nicht ausgentzt. Auch fr das Bauen von Zweitwohnungen sind keine Grenzen in Sicht, wohl wissend, dass sich dadurch das Verhltnis der Sprachgruppen zueinander schon ndert. Was muss noch alles vernachlssigt werden, bis Herr und Frau Sdtiroler, auch etliche Schtzen, einsehen, dass ein Wandel in Richtung Freiheit, allenfalls als Bundesland, fllig ist? Dr. Bruno Frick, Bozen

ionstreffen e Alpenreg Das nchst 1. Juni 2014 30. Mai bis findet vom rtal statt! rf im Puste in Niederdo

Bund der Bayerischen GebirgsschtzenkompanienOhlstadt

Bayerische Gebirgsschtzen

Patronatstag in OhlstadtDer 61. Patronatstag des Bundes der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien wurde mit einer Serenade an der Ohlstadter Dorflinde erffnet. Nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal durch LH Karl Steininger bewegte sich der Zug zum Festzelt.

von Hans Baur

er 61. Patronatstag des Bundes der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien wurde mit einer Serenade am 5. Mai 2012 an der Ohlstadter Dorflinde erffnet. Nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal durch LH Karl Steininger bewegte sich der Zug zum Festzelt. Dort wrdigten Landrat Harald Khn und Bgm. Anton Fischer sowie Btl.Kdt. Hans Jais den Organisator des Festes Hptm. Manfred Poschenrieder und seine Kameraden. Am Sonntag fanden sich dann rund 4.500 Gebirgsschtzen aus 47 Kompanien in Ohlstadt ein. Trotz leichten Regens wurde der Gottesdienst im Freien auf der Wiese am Ram abgehalten. Domprlat Josef Obermaier zelebrierte und hielt in gekrzter Fassung eine Predigt zum Thema: Treue und Glauben. Der Schutzherr der bayerischen Gebirgsschtzen und Bayerischer Ministerprsident Horst Seehofer, der zum 1000-jhrigen Bestehens des Doms nach Bamberg gereist war, hatte in seiner Vertretung den Bayerischen Umwelt- und

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Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber entsandt. Dieser zeigte sich vom Anblick der vielen Schtzen sehr beeindruckt: Genau so stelle ich mir Bayern vor. Huber begrte auch die Abordnungen aus Nord-, Sd- und Welschtirol und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass aus ehemaligen Feinden nunmehr Freunde geworden sind. Hptm. Manfred Poschenrieder, der zuvor noch das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerprsidenten fr Verdienste im Ehrenamt erhalten hatte, gab das Kommando zum Abmarsch. Der Festzug mit 104 Zugnummern setzte sich in Bewegung und defilierte an den Ehrengsten, darunter auch Herzogin Elisabeth und Herzog Max in Bayern, vorbei zum Festzelt. Dort wurden die Gruworte nachgeholt. Dann wurden Gebirgsschtzen fr ihre langjhrige Treue ausgezeichnet (s. Kasten Seite 16). Schlielich klang ein trotz schlechten Wetters eindrucksvoller Patronatstag im Zelt aus. n

Staatsminister Dr. Marcel Huber zeichnete Hptm. Manfred Poschenrieder mit Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerprsidenten fr Verdienste im Ehrenamt aus.

Genau so stelle ich mir Bayern vor, hat der Staatminister den rund 4.500 Gebirgsschtzen in Ohlstadt zugerufen.

Berichte aus Bayern

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Mnchen

Der Biergarten. 200 Jahre TraditionSeit 200 Jahren gibt es sie, die Biergrten in Bayern. Knig Max I. Joseph unterzeichnete ein Schriftstck, in dem es heit: [] Den hiesigen Bierbrauern solle gestattet sein, auf ihren Mrzenkellern in den Monaten Juni, Juli, August und September selbst gebrautes Mrzenbier in minuto (also maweise) zu verschleien und ihre Gste derselbst mit Bier und Brod zu bedienen. Das Abreichen von Speisen und anderen Getrnken bleibt ihnen aber ausdrcklich verboten! Hieraus entwickelte sich die einzigartige Tradition und noch immer gltige Regelung, dass Biergartenbesucher ihre Brotzeit selbst mitbringen drfen. Der Grundstein fr die einmalige bayerische Biergartentradition war gelegt. Es verwundert nicht, dass das BiergartenReskript von Knig Max I. Joseph stammt. Er war der volkstmlichste aller bayerischen Knige. Ein Knig zum Anfassen, der sich unter die Bauern, Handwerker und Marktfrauen mischte und mit ihnen im Dialekt plauderte. n

Gruppenbild nach der Ehrung fr 60 Jahre treue Dienste.

Auch die 50-Jahr-Jubilare wurden geehrt.

Fr ihre langjhrige mitgliedschaft wurden geehrt ...Goldene Verdienstmedaille am weiblauen Band fr 60 Jahre Musikant Hans Egger, Gaiach Schtze Martin Kain, Beuerberg Schtze Vitus Urban, Beuerberg Schtze Anton Bauer, Beuerberg Ehrenleutnant Peter Bauer sen., Beuerberg Kapellmeister Johann Bromberger, Beuerberg Schtze Josef Stadler, Tegernsee E.-Tambourmajor Sepp Aichbichler, Benediktbeuern Musikant Hans Sporrer sen., Benediktbeuern E.-Offizier BBGK Hans Schwaiger, Benediktbeuern Oberrottmeister Johann Hollrieder, Audorf Oberrottmeister Reinhard Wechselberger, Audorf Ehrenleutnant Peter Zellmair, Gmund Schtze Georg Sappl Dull, Ellbach Oberjger Josef Jaud, Ellbach Ehrenleutnant Kaspar Hirtreter sen., Schliersee Schtze Johann Sappl Dull, Ellbach Tambour Georg ttl, Ellbach Tambour Josef Fichtner sen., Ellbach Tambour Balthasar Mayr, Ellbach Tambour Florian ttl, Ellbach Tambour Martin Sappl Dull, Ellbach Schtze Josef Sappl Kernzl, Ellbach Musiker Martin Pfeuffer sen., Partenkirchen Goldene Verdienstmedaille am weiblauen Band fr 50 Jahre Schtze Kaspar Danner, Jachenau Schtze Josef Danner, Jachenau Schtze Benedikt Fischer, Jachenau Schtze Johann Leutenstorfer, Kochel Schtze Siegfried Zauner sen., Kochel Schtze Michael Neuner sen., Kochel Schtze Franz Sanner sen., Beuerberg Tambour Franz Baader, Benediktbeuern E.-Oberleutnant Rupprecht-Max Graf v. Arco-Zinneberg, Audorf Oberrottmeister Anton Brunschmid, Audorf Oberrottmeister Maximilian Biller, Audorf Oberrottmeister Martin Kloo, Audorf Rottmeister Sebastian Nagele, Audorf E.-Oberleutnant Johann Seebacher, Audorf Rottmeister Ambros Fichtner, Schliersee Schtze Josef Kloiber, Schliersee Schtze Adolf Gast, Waakirchen Schtze Josef Fichtner, Waakirchen Schtze Josef Pichler, Waakirchen E.-Oberleutnant Anton Auer, Waakirchen Pionier Georg Janssen, Prien Schtze Georg Wasensteiner, Lenggries Schtze Johann Liebl, Waakirchen Schtze Helmut Kunz, Ellbach Musiker Peter Grbl sen., Partenkirchen Schtze Ludwig Reitzer, Ellbach

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Berichte aus Bayern

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Rom

Bayern gratuliert Papst Benedikt XVI.Am 16. April 2012 ist Papst Benedikt XVI. 85 Jahre alt geworden. Eigentlich wollte er seinen Geburtstag gar nicht feiern. Aber die Bayern mochten den Geburtstag ihres bekanntesten Landsmanns nicht so einfach verstreichen lassen. Unter der Fhrung des Bayerischen Ministerprsidenten Horst Seehofer machte sich eine 150-kpfige Delegation auf den Weg nach Rom, um Glck- und Segenswnsche aus der Heimat zu bringen. Dabei waren das gesamte bayerische Kabinett, die Mnchner Kardinle Reinhard Marx und Friedrich Wetter sowie alle bayerischen Bischfe. Auch die Bayerischen Gebirgsschtzen hatten mit Landeshauptmann Karl Steininger, Landeshauptmannstellvertreter Martin Haberfellner sowie den Bataillonskommandanten Anton Greimel und Hans Jais die hohe Ehre, der Delegation anzugehren. Als Ort der Begegnung whlte das vatikanische Protokoll reprsentative Rume des apostolischen Palastes, die fr die ffentlichkeit im Allgemeinen nicht zugnglich sind. Die Feier begann mit einer vom Heiligen Vater selbst zelebrierten Messe in der Cappella Paolina. Papst Benedikt berraschte seine Gste mit einer sehr persnlichen und anrhrenden Predigt, die er frei vortrug. Im Anschluss daran gratulierten zunchst die bayerischen Bischfe und dann Ministerprsident Seehofer in Privataudienzen. Danach nahm sich Papst Benedikt in der Sala Clementina 40 Minuten Zeit fr ein geradezu familir zu beschreibendes Treffen mit der ganzen Delegation. Der Papst freute sich ganz offensichtlich ber die Glckwnsche der bayerischen Gratulantenschar. Und die Gratulanten fuhren reich an unvergesslichen Eindrcken von der bewegenden Begegnung mit ihrem Papst heim nach Bayern. n

von Martin Haberfellner

Teil der Bayerischen Delegation: v.l.n.r. Hans Jais, Karl Steininger, Herzog Max in Bayern, Anton Greimel, Martin Haberfellner.

Bad Endorf

Freundschaftsschieen zwischen der GSK Endorf und SK VompDas erste Freundschaftsschieen zwischen der GSK Endorf und der befreundeten Schtzenkompanie aus Vomp/Tirol war ein durchschlagender Erfolg. Die Idee zu diesem freundschaftlichen und landesbergreifenden Vergleichskampf kam von Josef Entfellner, dem Hauptmann der Endorfer Gebirgsschtzenkompanie, der auch die Freundschaftsscheibe gestiftet hatte. Am Nachmittag begannen 25 Aktive beider Kompanien den Vergleichskampf auf der Schieanlage der befreundeten Unterwssener Gebirgsschtzenkompanie. Dabei wurde mit dem Grokaliber auf der 100-m-Distanz geschossen. Den besten Schtzen mit dem sichersten Abzugsfinger stellte am Ende die Endorfer Kompanie mit Siegfried Schmid und 98 Ringen. Auch die Gesamtwertung konnten die Chiemgauer letztlich mit einem hauchdnnen Vorsprung von nur 4 Ringen (290 : 286) zu ihren Gunsten entscheiden. Der zufriedene Endorfer Hauptmann nannte seinen Initiative einen Treffer voll ins Schwarze. Schon im kommenden Jahr soll es eine Neuauflage des Wettbewerbs diesmal in Tirol geben. n

von Josef Entfellner

bergabe der Freundschaftsscheibe: v.l.n.r. Hptm. Josef Entfellner (Endorf), EHptm. Max Husler (Vomp), Obm. Erich Steinlechner (Vomp), Olt. Peter Freund (Endorf)

Berichte aus Bayern

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n 3 | Juni 2012

Mnchen/Innsbruck

Gmund

Verbndet, verfeindet, verschwgert Bayern und sterreichBayerisch-Obersterreichische Landesausstellung 2012 vom 27. April bis 4. November 2012 In einer gemeinsamen, grenzberschreitenden Landesausstellung wollen der Freistaat Bayern und das Land Obersterreich Verbindendes und Trennendes aus der langjhrigen Geschichte beider Lnder dokumentieren. In Burghausen wird in der Burg unter dem Titel Als sterreich noch bei Bayern war das 8. bis 14. Jahrhundert dargestellt. In Braunau/Ranshofen im ehemaligen Stift Ranshofen steht der barocke Lebensstil im Mittelpunkt der Teilausstellung Kriege, Kunst und Frmmigkeit. In Mattighofen schlielich wird im Schloss unter dem Titel Kongress und Kindersegen Das Leben im 18. und 19. Jahrhundert geschildert. Informationen zu Eintrittspreisen, Anfahrt und Programm: www.hdbg.de n

Rudi Erdmann In der letzten Ausgabe der TSZ konnten wir noch das Gesprch mit Rudi Erdmann lesen. Keiner htte daran gedacht, dass seine Worte gleichsam sein Vermchtnis an die Gebirgsschtzen darstellen wrden. Am 1. Mai verstarb Rudi Erdmann. Er wurde 75 Jahre alt. Nach einer eindrucksvollen Trauerfeier geleiteten 50 Fahnen das Urgestein der Schtzen Rudi Erdmann zu Grabe. Seine Kompanie Gmund schoss den Salut, und unter den Klngen des Fahnenmarsches wurde der Sarg in die Erde gegeben. n

Mnchen

Vor 200 Jahren

von Dr. Johannes Timmermann / Cornelia lwein

Hans Hei Hans Hei, der Grndungsmitglied der GSK Wallgau war, verstarb allzu frh im Alter von 68 Jahren. Er war ein begeisterter Krippenbauer. Eines seiner Werke wird jhrlich in der Wallgauer Pfarrkirche St. Jakob aufgestellt. Seine Kameraden geleiteten ihn auf dem Wallgauer Friedhof zu Grabe und schossen ihm den letzten Salut. n

Wallgau

Komponierte die Bayernhymne: Konrad Max Kunz.

wurde der Komponist Max Kunz (1812 1875) in Schwandorf/Opf. geboren. Er war Dirigent, Direktor des Opernchores und der Bhnenmusik des Kgl. Nationaltheaters in Mnchen und prgte die Chorgesangskultur in Bayern. Als musikalischer Leiter der Brger-Snger-Zunft Mnchen schrieb er 1860 die Musik zum Lied der Bayern, dessen Text von Michael xner (1816 1893) stammt. 1952 hat der Bayerische Landtag einstimmig beschlossen, dass das Lied der Bayern an allen Schulen gelehrt und im Rundfunk verwendet wird.

wurde am 21. April 1812 das Allgemeine Reichs-Archiv begrndet. Es war der Vorlufer des 1921 geschaffenen Bayerischen Hauptstaatsarchivs und verwahrte als Nachfolgeinstitution des Geheimen Landesarchivs reiche Urkundenbestnde. Daneben blieben das Geheime Hausarchiv und das Geheime Staatsarchiv ebenso bestehen wie das Kriegsarchiv. n

mjr. Peter Kaserer, vinschger bezirksmajor, hat viel vor: Wir wollen selbst gestalten und unsere Werte und meinungen in das volk tragen.

aus den BEZIRKEn & BaTaILLonEnSt. Ulrich am Pillersee

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Kortsch

bezirkstag VinschgauDie Vinschger Schtzen hielten am Samstag, den 17. Mrz 2012 ihren Bezirkstag ab. Nach der Frontabschreitung marschierten die Fahnenabordnungen zur Pfarrkirche, wo Dekan Dr. Josef Mair die Hl. Messe zelebrierte. Gleichzeitig wurde auch die Josefi-Feier mit der anschlieenden traditionellen Standespredigt fr die Mnner abgehalten. ach der Messe marschierten die Schtzen zusammen mit den Ehrengsten ins Haus der Vereine. Zur Versammlung konnte Bez.-Mjr. Peter Kaserer folgende Ehrengste begren: die Vizebrgermeisterin der Gemeinde Schlanders, Monika Holzner Wunderer, den LKdt.-Stv. Mjr. Heinrich Seyr, den neu gewhlten Bez.-Mjr. des Bezirks Burggrafenamt-Passeier Mjr. Andreas Leiter-Reber, seinen Stellvertreter Manfred Klotz sowie die beiden Ehrenmitglieder des Schtzenbezirks Vinschgau, Ehrenmajor Hans Graber und Gerhard Telser. Nach der Begrung wurde aller verstorbenen Schtzenkamerden des vergangenen Jahres gedacht, im Besonderen des vor kurzem durch einen tragischen Unfall verstorbenen Schriftfhrers des Bezirks, Christian Riedl. Darauf folgten die Berichte der Referenten. Bezirksmajor Peter Kaserer berichtete ber die verschiedenen Aktionen der Bezirksleitung; insbesondere erinnerte er an die Aktion Beinhaus. Des Weiteren stellte er auch eine interne Rangliste der Kompanien vor. Diese Kennzahlen dienen euch als Orientierung, damit ihr wisst, wo es noch Hand anzulegen gilt, so Kaserer in seinen Ausfhrungen. Weiters bekrftigte er, dass sich die Schtzen weder von Politikern noch von deren Parteien beeindrucken lassen sollen. Wir wollen selbst gestalten und unsere Werte und Meinungen in das Volk tragen, so der Major. LKdt.-Stv. Mjr. Heinrich Seyr informierte ber den neuen Dachverband der Tiroler Schtzen und stellte das Projekt Bildungshaus Freiherr von Fennberg vor. Des Weiteren erinnerte er auch an die Neumitgliederseminare und forderte alle Kompanien auf, ihre neuen Mitglieder zu diesem Seminar zu schicken. Die Versammlung endete mit der Intonierung der Landeshymne. nLienz

von Martin Wielander

Baonsfest der Rupert Wintersteller Schtzen

von Hans Kowatsch

Vom 15.17. Juni 2012 findet das Bataillonsfest des Rupert Wintersteller Schtzenbataillons in St. Ulrich am Pillersee statt, weshalb sich die 16 Kompanien dort zur Jahreshauptversammlung eingefunden haben.

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as Bataillon zhlt laut Baon-Kdt. Mjr. Josef Pockenauer derzeit 756 aktive Schtzen, 73 Marketenderinnen, 69 Jungschtzen, es wird von 1.100 Gnnern untersttzt und feiert in diesem Jahr das 60. Bestandsjubilum mit einigen Bildungsaktivitten. Hervorzuheben ist dabei der Tag der offenen Schtzenheimtr bei allen Kompanien am 14. September. Bei einigen Kompanien standen Neuwahlen auf dem Programm. So wurde bei der Schtzenkompanie Pillersee Hptm. Wolfgang Wrgtter als Haupt- und Obmann in seiner Funktion besttigt, wie auch bei den Feller Schtzen St. Johann in Tirol Hptm. Alois Foidl. Bei der Christian Blattl Schtzenkompanie Fieberbrunn wurden fr weitere drei Jahre Hptm. Leo Trixl und Obm. Georg Fleckl in ihrem Amt besttigt, bei der Josef Schlechter Kompanie Going Hptm. Martin Horngacher und Obm. Markus Erber. In Going wurde auerdem das Grndungsmitglied Alois Hofer zum EFhr. ernannt. Mit Anton Riedmann gibt es bei der Andreas Hofer Schtzenkompanie in Westendorf und mit Josef Erharter bei der Johann Georg Angerer Schtzenkompanie in Hopfgarten einen neuen Hptm. Beim Bataillon stehen 2013 Neuwahlen auf dem Programm, fr die sich der Bataillons-Bildungsreferent Lt. Christian Hopfensperger schon als Kandidat fr den Bataillons-Kommandant in Stellung gebracht hat. Die 30-bndige Chronik der Wintersteller Schtzen mit 6.500 Seiten steht jederzeit einsehbar auf der Homepage des Bataillons, aufrufbar unter www.bataillon-wintersteller.com, bereit. Auf Einladung waren der BBO Mjr. Mag. Hartwig Rck und der Bundes-Schriftfhrer Mjr. Thomas Putz anwesend, die ber das zuknftige Intranet und neue Medien referierten. Die aktive und engagierte Baon-Mark. MMag. Anna Edenhauser geb. Seiwald wurde schweren Herzens verabschiedet, da sie in den Ehestand gewechselt hat. n

WaffenmeisterschieenUrsprnglich zum Zwecke der Landesverteidigung, entwickelte sich das Schieen zu einem sehr beliebten Volkssport, welcher in Tirol bereits zur Tradition wurde. Auch heuer fanden sich am 20. und 21. April wieder mehr als 100 Schiesportbegeisterte im Lienzer Schtzenheim ein, um sich in einem sportlichen Wettkampf zu messen.

von Erich Krautgasser

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n die diesjhrige Siegerliste eintragen konnten sich bei den Damen Nicola Hainzer von der Kompanie Ainet, bei den Herren Peter-Paul Lumaegger von der Kompanie Schlaiten, bei den Jungschtzen Robert Egger, und auf der Ehrenscheibe war Martin Klaunzer von der Kompanie Schlaiten erfolgreich. Die Gesamtwertung beim diesjhrigen Waffenmeisterschieen ging an Nicola Hainzer. n

Viel Glck und alles Gute fr den Ehestand wnschte Baon-Kdt. Mjr. Josef Pockenauer der scheidenden Baon-Mark. Anna Edenhauser (v.r.).

20Latzfons

Wechsel auf der Kommandobrcke im burggrafenamt. auf mjr. Helmut Gaidaldi (l.) folgt mjr. Andreas Leiter-Reber (r.).

bezirkstag Brixen

von Egon Herbst

St. Ulrich/Urtiji

Die Schtzenkompanie Latzfons richtete am Sonntag, den 11. Mrz 2012 den 21. Bezirkstag des Schtzenbezirks Brixen aus. Dieser begann mit der Aufstellung und dem landesblichen Empfang fr Landesrat Dr. Florian Mussner. In der Pfarrkirche zelebrierte Pater Reinald Romaner die Hl. Messe, die von der Musikkapelle Latzfons mitgestaltet wurde. m Vereinshaus wurde nach einem kurzen Mittagessen der Bezirkstag von Mjr. Helmut Oberhauser erffnet. Die Referenten berichteten kurz ber die Ttigkeiten des vergangenen Jahres. Dabei wurden auch die besten Schtzen des Rundenwettkampfs ausgezeichnet. Anschlieend nahm Bez.-Mjr. Oberhauser die Ehrungen vor. Fr heftige Diskussionen sorgte der nchste Tagesordnungspunkt. Es ging dabei um die Ablehnung der beantragten Ehrung von Sepp Kaser zum Ehrenmajor durch den Bundesausschuss des SSB. Mjr. Oberhauser erluterte den Sachverhalt und verlas ein Schreiben von BGf. Gnther Ploner, der daraufhin vorschlug, in einem gemeinsamen Gesprch eine Lsung zu finden. In der Folge meldeten sich mehrere Teilnehmer zu Wort, wobei es zu heftigen Wortwechseln kam, die mit dem Entschluss des Bezirkes endeten, dass der Bezirk Brixen bis auf weiteres an keiner Veranstaltung des Bundes mehr teilnehmen wird. n

bezirkstag im Schtzenbezirk Bozen

von Sigmar Stocker

Am Sonntag, den 25. Mrz fand der Bezirkstag des Bezirkes Bozen in St. Ulrich statt. Im Kongresshaus begann dann die offizielle Versammlung.

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Schenna

Burggrafenamt/Passeier whlt bezirksmajorDie Schtzenkompanie Erzherzog Johann Schenna richtete am Samstag, den 10. Mrz den 8. Bezirkstag aus. Hhepunkt der Jahreshauptversammlung war die Neuwahl des Bezirksmajors, nachdem Helmut Gaidaldi bereits vor einigen Monaten seinen Rcktritt angekndigt hatte. Zu seinem Nachfolger wurde Andreas Leiter-Reber (29) gewhlt. ach der Meldung von Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi an LKdt. Elmar Thaler marschierten die Marketenderinnen und Schtzenoffiziere zur Pfarrkirche. Dort wurde zusammen mit der Bevlkerung und Hw. Pfarrer Franck in Konzelebration mit Landeskurat P. Christoph Waldner OT die Vorabendmesse gefeiert. In seinem Ttigkeitsbericht ging Gaidaldi auf die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen des Bezirkes ein, nicht ohne auch die Unttigkeit der Sd-Tiroler Politiker in Bezug auf die Fragen Toponomastik, faschistische Relikte und Landeseinheit anzuprangern. Weiters konnte er mit Stolz berichten, dass der Schtzenbezirk nunmehr 1.031 Mitglieder zhlt, die in 26 Kompanien organisiert sind. Nun folgte der letzte Akt von Helmut Gaidaldi als Bezirksmajor. Er hatte schon seit lngerer Zeit die Bezirksversammlung ber seine Rcktrittsabsichten aus gesundheitlichen Grnden informiert. Mit den Stimmen aller anwesenden 26 Kompanien wurde Andreas Leiter-Reber einstimmig zum neuen Bezirksmajor gewhlt. n

von Stefan Gutweniger

it Freude wurde die frisch gewhlte Kommandantschaft der SK Afing begrt. Bgm. Moroder berbrachte die Gre der Gastgemeinde und stellte diese vor. Bez.-Mjr. Barbieri hielt Rckschau auf das Jahr 2011. Neben verschiedenen anderen Veranstaltungen hob Barbieri besonders das erfolgreiche Bezirksfest in Eppan hervor. Teilgenommen hat man auch bei der Gedenkveranstaltung 500 Jahre Landlibell in Innsbruck. Hierzu lobte der Mjr. auch die Schtzenkompanie Bozen, welche zu diesem Jubilum ein erfolgreiches Konzert der Tiroler Kaiserjger in Bozen organisiert hatte. Augenmerk legte man weiters auf die ffentlichkeitsarbeit des Bezirks. Daher wurde eine Internetseite erstellt, aber auch in Facebook ist der Bezirk Bozen vertreten. Bundeskulturreferent Gnther Morat kritisierte in seinem Gruwort den riskanten Umgang mit den Ortsnamen, denn unsere Leute sind dabei, das Werk des Totengrbers Tolomei zu verwirklichen. Er lobte hingegen die Brgermeister von Grden, die sich gegen die reine italienische Tourismusbezeichung Val Gardena wehren. Von Bezirkspressereferent Sigmar Stocker wurde ein Ttigkeits-Leitfaden fr die Kompanien vorgestellt. Darin wurden Ttigkeitsvorschlge gesammelt, welche die Kompanien in ihren Drfern durchfhren knnen. n

Tramin

bezirkstag im Sd-Tiroler UnterlandDer Schtzenbezirk Sd-Tiroler Unterland hielt am Samstag, den 24. Mrz, seinen Bezirkstag im Traminer Brgerhaus ab.

von Gnther Morat

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ezirksmajor Jrgen Werth gab er einen detaillierten Ttigkeitsbericht des vergangenen Jahres ab. Die wichtigsten Ereignisse waren zweifellos die Veranstaltung Schreie in der Nacht vor der ehemaligen Carabinierikaserne in Neumarkt und die Groveranstaltung 50 Jahre Feuernacht auf Schloss Sigmundskron. Anschlieend folgten der Kassabericht und die Entlastung des Bezirkskassiers. Nach den Berichten der Bezirksreferenten, die allesamt eine gute und lebhafte Aktivitt im Bezirk bezeugten, ging das Wort an Bundeskulturreferent Mjr. Gnther Morat. Er berichtete vom geplanten Bundesbildungshaus in Fennberg. LKdt. Thaler informierte ber interessante Kontakte, die sich aus Freundschaften im Vaterland entwickeln. Auch wenn Sd-Tirol in der Ersten Klasse eines untergehenden Schiffes ist, wollen wir als Schtzen schon vorher klare Tatsachen schaffen. Das Schtzenwesen sei nach wie vor im Aufwind. Auch der Unterlandler Bezirk selbst habe gute Zuwachsraten. n

n3 | Juni 2012

aus den BEZIRKEn & BaTaILLonEnOberes Iseltal

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feierliche Bataillonsversammlung im oberen IseltalZahlreiche Berichte der Hauptmnner und Obleute gaben Rckblick auf ein ereignisreiches vergangenes Jahr und auf eine aktive Zukunft, in der die Werte des Tiroler Schtzenwesens weiter bekannt gemacht und gepflegt werden sollen. iel Prominenz aus Politik und dem ffentlichen Leben sowie zahlreiche Kommandanten der Schtzen aus ganz Osttirol konnte Baon-Kdt. Mjr. Klaus Riepler am 15. April bei der feierlichen Jahreshauptversammlung des Bataillons Oberes Iseltal in Kals am Groglockner begren. In seinem Bericht dankte er fr die vielen Aktivitten in jeder der acht Kompanien, die von 40 bis 70 Ausrckungen im Jahr reichten. Dazu gehren die Teilnahme bei kirchlichen und weltlichen Anlssen, Leistung von sozialen Diensten, Dorfreinigung, Kameradschaftspflege, Ausschusssitzungen, Versammlungen, Seminare, Weihnachtsund Geburtstagsfeiern. Bemerkenswert ist auch, dass die Brgermeister von Kals, Matrei i. O., Prgraten, St. Jakob i. D. und St. Johann i. W. auch Mitglieder der Schtzen sind. Bgm. Klaus Unterweger hob die Bedeutung von Vereinen und Organisationen fr das gute Zusammenleben in lndlichen Gemeinden hervor, wodurch u.a. auch die Wochenpendler gerne zurck

Von Lois Kll

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in ihre Heimat kommen. Auch aus dieser Sicht habe die Schtzenarbeit einen hohen Stellenwert. Eingeleitet wurde die feierliche Jahreshauptversammlung mit dem Aufmarsch der Schtzenkompanie Kals und der Fahnenabordnungen der

einzelnen Kompanien, begleitet durch die Musikkapelle Kals. Im anschlieenden gemeinsamen Gottesdienst erinnerte Pfarrer Walter Stifter in seiner Predigt besonders an die Sonntagspflicht der katholischen Christen. n

Bataillonskommandant Mjr. Klaus Riepler und Viertelkommandant Mjr. Sepp Auersteiner mit Teilnehmern aus ganz Osttirol vor dem Aufmarsch zum Gottesdienst.

Bataillon Pitztal

Kettenschieen Bataillon PitztalAuch im heurigen Jahr war das Talkettenschieen bis zum letzten Moment spannend. War in den vergangenen zwei Jahren noch die Schtzenkompanie Wald der groe Sieger, so musste sie sich diesmal der Schtzenkompanie Zaunhof geschlagen geben.

von Marietta Mayr-Schranz

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ie Schtzenkompanie Zaunhof siegte mit 635 Ringen, gefolgt von Wald mit 619 Ringen und mit nur zwei Ringen Abstand wurde die Kompanie Jerzens Dritte. Weiters folgten die Schtzenkompanien Wenns mit 579 Ringen, Arzl mit 570 Ringen und St. Leonhard mit 542 Ringen. Franz Eiter von der Schtzenkompanie Zaunhof war mit 170 Ringen (3 Zehner) der beste Schtze. Er ist nun fr ein Jahr der stolze Trger der Schtzenkette des Bataillons Pitztal. Weitere Reihung in der Einzelwertung: 2. Herbert Krabichler (Wald) 170 Ringe (2 Zehner), 3. Daniel Ennemoser (Zaunhof) 166 Ringe, 4. Hannes Plattner (Wald) 162 Ringe, 5. Patrick Jenewein (Jerzens) 160 Ringe. n

Bgm. Rupert Hosp, Franz Eiter, Talmjr. Siegfried Walser, Obmann Edi Melmer.

22Ehrenburg

n 3 | Juni 2012

aus den BEZIRKEn & BaTaILLonEnvon Erich Mayr

bezirkstag PustertalDer Schtzenbezirk Pustertal hielt am 18. Mrz 2012 in Ehrenburg seinen jhrlichen Bezirkstag ab. Es war ein Tag des Rckblicks und des Dankes. ach der Frontabschreitung marschierten die Fahnenabordnungen, begleitet von der Musikkapelle Kiens, zur Pfarrkirche, in der Hochwrden Eduard Fischnaller die Hl. Messe zelebrierte. Nach der Messe gedachte man beim Kriegerdenkmal der im letzten Jahr verstorbenen Kameraden. Ihnen zu Ehren feuerte die Kompanie Ehrenburg eine Ehrensalve ab. Die Musikkapelle spielte das Lied vom Guten Kameraden, whrenddessen ein Kranz niedergelegt wurde. Zur folgenden Versammlung konnte Bez.-Mjr. Haymo Laner zahlreiche Ehrengste begren, namentlich den Vizebrgermeister Andreas Falkensteiner, Altbrgermeister Karl Pfeifhofer, Fraktionsvorsteher Matthias Falkensteiner sowie alle anwesenden Gemeindereferenten und Rte. Als Vertretung des SSB waren LKdt.Stellvertreter Mjr. Heinrich Seyr und Mjr. Efrem Oberlechner zugegen. Vertreter von Ost-Tirol waren die Majore Sepp Auersteiner und Leonhard Strasser. Bez.-Mjr. Laner blickte auf ein ttigkeitsreiches Jahr zurck. Mit der Umsetzung seiner Schwerpunkte, wie die Ausbildung der Schtzen und der Ausbau der Partnerschaft mit Ost-Tirol,

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sei er zufrieden. Ein groer Erfolg sei die Podiumsdiskussion Sdtirol am Scheideweg gewesen, beim Gesamtpustertaler Treffen in Kartitsch demonstrierte man die guten freundschaftlichen Beziehungen zum stlichen Pustertal. Fr das heurige Jahr stnden das Bezirksfest in Maria Trens und das Alpenregionsfest in Vielgereuth auf dem Programm. Nach den Berichten der Bezirksreferenten folgte ein weiterer Hhepunkt. Der Hptm. von Oberwielenbach, Alois Schneider, dienstltestes Mitglied der Bezirksleitung, wurde fr seine Verdienste zum Ehrenhauptmann des Bezirkes ernannt. In den Gruworten stellte Vizebrgermeister Andreas Falkensteiner die Gemeinde Kiens vor. Viertelkommandant Sepp Auersteiner gratulierte zum gelungenen Bezirkstag und lud alle zu den diesjhrigen Veranstaltungen nach Ost-Tirol. Fr Mjr. Heinrich Seyr, der bis letztes Jahr Bezirksmajor war, sei dieser Tag etwas ungewohnt. Er dankte dem Bezirk fr seine stete Loyalitt zum Bund. Von der Kompanie Vintl wurde die verweigerte Ehrung durch den Bundesausschuss an Sepp Kaser beanstandet. Bez.-Mjr. Hay-

Fr Lois Schneider (r.), der stehenden Applaus erhielt, seien Tiroler Werte nicht nur Worte, sondern eine Lebenseinstellung, so Mjr. Haymo Laner (l.).

mo Laner und LKdt.-Stv. Heinrich Seyr bedauerten das Abstimmungsergebnis, verwiesen dabei aber auch auf die mangelnde Information durch Vertreter des Bezirks Brixen. Die Versammlung endete mit der Intonierung der Landeshymne. n

Landeck

im schutz des Herzen JesuAm Landecker Friedhof steht die Landesverteidigungskapelle, auch Herz-Jesu-Kapelle genannt.

von Fritz Gastl

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ie Kapelle wurde 1869 eingeweiht. Sie wurde zum Gedenken an die gefallenen Landesschtzen der Kompanie des Gerichtsbezirkes Landeck in der Schlacht bei Le Tezze und Custozza (Dritter Italienischer Unabhngigkeitskrieg zwischen sterreich und Italien) im Jahre 1866 errichtet. Die gefallenen Schtzen stammen laut Inschrift in der Kapelle aus Flie, Hochgallmigg, Galtr, Ischgl, Kappl, Pians, Strengen, Kaisers und Landeck. Die Kompanie stand bei diesem Einsatz unter dem Kommando von Hptm. Nikolaus Wachter aus Landeck. Wilma Steinwender, die Gattin des Ehrenlandeskommandanten

Emmerich Steinwender, ist eine Nachfahrin dieses Hauptmannes. Die Kapelle wird von der Schtzenkompanie Landeck betreut. Nun hat sich heuer ein Amselpaar ausgerechnet die in der Kapelle stehende Herz-Jesu-Statue ausgesucht, um auf dem angewinkelten Arm ihr Nest zu bauen. Zwischenzeitlich sind bereits vier Junge geschlpft und werden von ihren Eltern aufmerksam gepflegt und gefttert. Auch die vielen Besucher der Kapelle nehmen regen Anteil an diesem auergewhnlichen Ereignis. n die Amseleltern vertrauen auf den gttlichen Schutz.

n3 | Juni 2012

unsere JUnGSCHTZEn & maRKETEnDERInnEnImst

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Landesjungschtzenschieen 2012Die Durchfhrung des 23. Landesjungschtzenschieens am Bezirksschiestand in Imst an zwlf elektronischen Stnden stand ganz im Zeichen der Jungschtzen amstag, dem 28. Mai, war das Viertel Oberland an der Reihe. Bereits am ersten Tag bekam die Organisation positive Rckmeldungen seitens der teilnehmenden Kompanien und auch am Sonntag konnte pnktlich um 7.30 Uhr begonnen werden. Da alle Bataillone rechtzeitig am Schiestand waren, konnten das Schieen fast eine Stunde frher, als es der Zeitplan vorsah, beendet werden. Nach dem Lan-

von Magdalena Klingenschmid

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desblichen Empfang auf dem Rathausplatz und dem Marsch durch die Stadt konnte Pfarrer Alois Oberhuber in der bis zum letzten Platz gefllten Pfarrkirche eine Jugendmesse zelebrieren. Danach folgte die Defilierung vor dem Pflegezentrum Gurgltal, bevor die von den Jungschtzen schon lang ersehnte Preisverteilung vorgenommen werden konnte. An dieser Stelle sollte erwhnt sein, dass die Tiefschuss-

wertung Nord- und Osttirol Lorenz Daniel aus dem Paznauntal mit nur einem Teiler fr sich entscheiden konnte. Die beste Serie mit einem Ergebnis von 101,9 Ringen konnte Anna-Lena Klingenschmid aus Imst erzielen. Der Wanderpokal der Mannschaftswertung geht heuer nach Sdtirol Burggrafenamt/Passeier gewann berlegen mit 491,8 Ringen. Ein besonderer Dank gebhrt den Organisatoren LJS-Betr. Mjr. Patric Niederbacher sowie Viertel-JS-Betr. Olt. Michael Dittberner. Neben ihnen sei auch der Schtzenkompanie Imst allen voran dem Obm. Albert Zangerl sowie der Schtzengilde Imst mit OSM Manfred Thurner fr die perfekte Organisation gedankt. n

Volle Konzentration war gefragt.

Gratulation den erfolgreichen Jungschtzen.

Ganz im Zeichen der Jungschtzen und Jungmarketenderinnen aus allen Landesteilen stand das Landesschieen in Imst.

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n 3 | Juni 2012

unsere JUnGSCHTZEn & maRKETEnDERInnEnvon Elke Dittberner

aktive tztaler JungschtzenDem Bataillon tztal gehren 155 Jungschtzen an und heuer war das 1. Halbjahr der Jungschtzen besonders aktiv. Bereits Anfang Januar rckten sie zur Erffnung der Jugendolympiade in Innsbruck aus und zwei Marketenderinnen (Linda Brunner und Emma Dittberner) durften die Fahnen der Nationen Monaco und Belarus tragen. Es war ein unvergessliches Erlebnis. tztal errang in der Wertung Mannschaft den 2. Rang mit 482,7 Ringen. Sehr gut geschossen hat die Kompanie Tumpen mit Ronald Auer und Lisa Hafner, die Kompanie Umhausen mit Nadine und Sara Grieer und die Kompanie Lngenfeld mit Raffael Freidl. Vom 10.12. August 2012 feiert die Kompanie Lngenfeld 115 Jahre Wiedergrndung und 50 Jahre Jungschtzen Lngenfeld. Das Bataillon tztal hofft auf zahlreiche Teilnahme und ldt herzlich zu diesem Zeltfest ins tztal ein. n

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