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Lichtwellenleiter-Technologie: neue Anforderungen an Fachkräfte Empfehlungen zur Aus- und Weiterbildung ZVEH

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  • Lichtwellenleiter-Technologie:neue Anforderungen an Fachkrfte

    Empfehlungen zur Aus- und Weiterbildung

    ZVEH

  • Lichtwellenleiter-Technologie:neue Anforderungen an Fachkrfte

    Empfehlungen zur Aus- und Weiterbildung

    BUGLAS - Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.

    Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V.

    Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e. V.

    Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) e. V.

    Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)

    BREKO - Bundesverband Breitbandkommunikation e. V.

    ZVEH

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    VORWORT

    Nicht nur Unternehmen bentigen eine schnelle Verbindung ins weltweite Netz: Die Brger nutzen das Internet auch in ihrer Freizeit und bentigen hierfr eine leistungsfhige Breitbandverbindung an ihrem Wohnort. Somit ist die Breitbandversorgung auch ein Kriterium fr die Standortattraktivitt von Regionen und damit Voraussetzung fr den Zuzug von Fachkrften.

    Wirtschaft und Politik werden in den kommenden Jahren enorme Anstrengungen unternehmen, um den Auf- und Ausbau leistungsfhiger Breitbandnetze in Deutschland chendeckend voranzutrei-ben. Damit geht ein technologischer bergang von Kupferleitungen auf glasfaserbasierte Netze ein-her. Diese mssen nher an die Haushalte und Unternehmen heran, bzw. bis in die Huser hinein verlegt werden. In vielen Regionen haben infrastrukturausbauende Unternehmen bereits mit dem Ausbau begonnen.

    Ein erfolgreicher Glasfaserausbau setzt dafr ausgebildete Fachkrfte voraus. Dies gilt sowohl fr den Bereich des Tief- und Leitungsbaus als auch fr die Verkabelung im Haus und nicht zuletzt fr die vorherige Planung von Infrastrukturausbau und Wohnungsbauprojekten durch Architekten und Bautrger. Dabei treten schon heute in der Planungs- und in der Ausbauphase Engpsse auf.

    Die vorliegende Broschre soll die Beteiligten Unternehmen, Berufsschulen, Weiterbildungsein-richtungen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und -innungen, Verbnde etc. darauf aufmerksam machen, dass die Fachkrfte in den betroffenen Berufsgruppen hierfr spezielles Knowhow erwerben mssen. Gemeinsam ist zu berlegen, wie der skizzierten Entwicklung mit kurz-, mittel- und langfristigen Manahmen begegnet werden kann.

    Besonders angesprochen sind Berufe in der Elektrotechnik und Elektronikindustrie sowie in den elek-tro- und informationstechnischen Handwerken. Hier sind in den letzten Jahren moderne und zu-kunftsorientierte Berufsbilder entwickelt worden. Markantes Merkmal der betroffenen Ausbildungs-berufe sind breit angelegte Quali kationspro le. Ihnen liegt ein ganzheitliches Berufsverstndnis zugrunde, das sich an Geschftsprozessen und Kundenbeziehungen orientiert. Die heutige Berufs-ausbildung erfordert keine neuen Berufspro le, sondern die Entwicklung und Integration spezi scher Quali zierungsinhalte in bereits bestehende Pro le. In der beru ichen Weiterbildung geschieht dies vorteilhafter Weise im Rahmen einer arbeitsprozessorientierten Quali zierung.

    Die vorliegende Initiative soll eine passgenaue Fachkrfteentwicklung ermglichen, die die Mitarbei-ter in innovativen Technologiefeldern in die Lage versetzt, die kommenden Herausforderungen beim Lichtwellenleiter(LWL)-Ausbau zu meistern.

    Dr. Martin Wansleben Jrgen Grtzner Ingolf Jakobi Dr. Klaus Mittelbach

    Hauptgeschftsfhrer Geschftsfhrer Hauptgeschftsfhrer Vorsitzender der GeschftsfhrungDIHK VATM ZVEH ZVEI e. V.

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    Breitband: immer wichtiger fr Brger

    LICHTWELLENLEITER (LWL) GRUNDLAGE FR EINE NEUE GENERATION DER KABELGEBUNDENEN KOMMUNIKATION

    Leistungsfhige Breitbandanschlsse entwickeln sich immer mehr zu einer Grundbedingung fr die Entwicklung und Sicherung gleichwertiger Lebensverhltnisse fr die Brger. Das Internet ermglicht online-basierten Unterricht, die Arbeit in virtuellen Lerngruppen und untersttzt die Erledigung von Hausaufgaben fr die Schule. Zudem wollen viele Unternehmen ihren Mitarbeitern das Arbeiten von Zuhause aus ermglichen. Hierfr ist ein leistungsfhiger Breitbandanschluss am Wohnort des Mit-arbeiters erforderlich. Gleiches gilt fr Weiterbildungsangebote fr Arbeitnehmer: Ein immer grerer Anteil der Weiterbildungskonzepte bezieht Anstze des Blended Learning (Lernform, die Prsenzver-anstaltungen mit E-Learning verknpft) und des sog. Serious Gaming mit ein. Doch Realsimulationen und Planspiele, mit denen das theoretisch erworbene Wissen in der virtuellen Praxis getestet werden kann, funktionieren nur mit einer schnellen Internetanbindung. Diese ist gleichzeitig Basis, um neue Verhaltensweisen der Anwender, etwa durch die zunehmende Nutzung von Social Media, zu unter-sttzen oder um elektronische Gesundheitsdienste (IT-gesttzte Expertenkonsultation, Telemonito-ring von Patienten etc.) zu ermglichen.

    Zudem haben sich leistungsfhige Breitbandanschlsse zu einem zentralen Standortfaktor fr Unternehmen entwickelt. Dabei nimmt der Bedarf an bertragungskapazitt bestndig zu. Denn in den Unternehmen kommen immer mehr netzbasierte IT-Anwendungen zum Einsatz, die ein leis-tungsfhiges, dynamisch skalierbares Netz voraussetzen. Produktivitt und Ef zienz lassen sich ber den automatisierten Datenaustausch zwischen Maschinen, Automaten, Fahrzeugen oder Computern (sog. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation) steigern. Fachhndler knnen ber Webshops und den Einsatz von Social Media-Technologien ihren Einzugsradius erweitern. Durch den vermehrten Einsatz von Videos, etwa zur Handhabung von Werkzeugen und Maschinen, die ber das Internet verkauft werden, wird zustzliche Bandbreite bentigt. Dabei sind viele Anwendungen z. B. im Bereich Cloud-Dienste, Online-Storage, 3D-Videos oder 3D-Automation auf eine Performance angewiesen, die nur leitungsgebundene Technologien bieten.

    und Unternehmen

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    stt Kupfer an seine Grenzen

    Die bertragung von Datendiensten basiert heute grtenteils auf der Nutzung der vorhandenen Telekommunikationsinfrastruktur. Jeder Haushalt und jedes Unternehmen verfgt ber eine Zwei-draht-Kupferleitung, ber die alle Telekommunikationsdienste transportiert werden. Diese Infrastruk-tur stammt zum Teil noch aus der Zeit, als nur jeweils ein Telefon am teilnehmerseitigen Leitungsende angeschlossen wurde, und ist bis zu einhundert Jahre alt.

    Viele Dienste, u. a. aus dem Internet, erfordern immer hhere Datenbertragungsraten. Daher wurden Systeme entwickelt, die ber diese Zweidrahtleitungen hhere Bandbreiten ermglichen. Trotzdem stt das System immer mehr an seine physikalischen Grenzen, denn die bertragungsgeschwindig-keit nimmt mit zunehmender Leitungslnge ab.

    Bisherige Kupfersysteme (xDSL) sind auf unsymmetrische bertragung ausgerichtet, d. h. dass bertragungsraten im Download hoch und im Upload eher gering sind. Es wird aber nicht nur fr Unternehmen, sondern auch fr Privatpersonen immer wichtiger, eine hohe bertragungsrate in beide Richtungen zur Verfgung zu haben (symmetrische bertragung), etwa um Cloud-Computing zu nutzen oder um Inhalte in soziale Netzwerke einzuspeisen.

    File Sharing

    Web and other Data

    Voice Communications

    Entwicklung des Datenvolumens im Internet (*Cisco VNI Mai 2012)

    Video

    Data

    Video Communications

    Online Gaming

    110Exabyte

    55Exabyte

    0Exabyte 2012 2013 2014 2015 2016

    Der kurze Abriss zeigt: Das Datenvolumen, das tglich ber die Kommunikationsnetze transportiert werden muss, steigt rapide an. Auf Grundlage der bisherigen Entwicklung, die der Datenverkehr seit dem Jahr 2007 genommen hat, prognostizieren Experten, dass sich das Volumen etwa alle 18 Monate verdoppeln wird. Im Jahr 2015 muss die Kerninfrastruktur des Internets damit schon zehnmal so viele Daten wie 2010 bewltigen, und im Jahr 2020 soll der Verkehr hundertmal so gro sein wie zehn Jahre zuvor.

    Bei zunehmen-dem Daten-volumen

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    Die bestehenden Kupferinfrastrukturen knnen diesen steigenden Anforderungen immer weniger gerecht werden. Sie mssen durch optische Signalbertragung ersetzt werden. Die optische bertra-gung ist grundstzlich verlustrmer, damit sicherer und lsst sich durch elektrische Strsignale nicht beein ussen. Lichtwellenleiter als bertragungsmedium fr leitungsgebundene Kommunikationssys-teme erreichen dadurch hhere Reichweiten und bertragungsraten.

    Lichtwellenleiter fhren das Licht in Fasern aus Quarzglas oder Kunststoff (polymere optische Faser). Sie werden hu g auch als Glasfaserkabel bezeichnet. In diesen be nden sich typischerweise mehrere Lichtwellenleiter, die zudem zum Schutz und zur Stabilisierung der einzelnen Fasern noch mechanisch verstrkt sind. Die Wahl des Mediums im Einzelfall hngt u. a. von der zu erwartenden mechanischen Beanspruchung ab bzw. von den Reichweiten, die zu berbrcken sind.

    Bei der Erneuerung der Breitbandinfrastrukturen werden Kupferkabel durch Lichtwellenleiter ber-baut, das heit schrittweise werden zustzlich Lichtwellenleiter immer nher an die Huser der Nutzer heran und in die Huser hinein verlegt.

    Die folgende Abbildung illustriert, wie Lichtwellenleiter Stufe fr Stufe nher an die Endkunden heran verlegt werden. Lichtwellenleiter spielen auch bei drahtlosen Verbindungen eine Rolle: Um die breitbandige Mobilfunkabdeckung abzusichern, mssen die Standorte der Mobilfunkantennen mit-tels LWL-Technologie an das Weitverkehrsnetz (Backbone) angeschlossen werden und dieses basiert sowieso auf der LWL-Technologie.

    Schrittweiser Ausbau von Breitbandnetzen

    Schrittweiser LWL-Ausbau erforderlich

    Lsung: Lichtwellen-leiter

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    Synergien beim Infrastruktur-ausbau nutzen

    Nicht nur der Ausbau der Infrastruktur fr schnelle Internetanschlsse erfordert Kompetenzen im Umgang mit der LWL-Technologie. Mit der Ertchtigung der Verteilnetze fr die Energiewende werden Infrastrukturen hu g zusammen verlegt, um die Strae nicht mehrmals aufreien zu ms-sen. Zudem hat die Bundesregierung beschlossen, nicht nur regenerative Energien zu frdern, sondern auch intelligente Energienetze (Smart Grids) zu schaffen. SmartGrid beinhaltet, dass elektronische Energiezhler in privat genutzten Bauten und im Zweckbau installiert werden. Die neue Zhlergene-ration stellt Verbrauchsdaten fr Strom, Gas und Wasser bereit und bercksichtigt gleichzeitig vom Energieversorger bereitgestellte Tari nformationen (SmartMeter). Um diese Informationen auszu-tauschen, muss Kommunikation statt nden. Hierzu knnen die neuen optischen Datennetze genutzt werden.

    Technisch ist es bereits in vielen Systemen blich, elektrische Signale durch Umwandlung in optische Signale ber lange Strecken mit LWL zu bertragen. Lichtwellenleiter werden hauptschlich dort ein-gesetzt, wo lange Wege zu berbrcken sind und im Streckenverlauf mit Strein ssen zu rechnen ist.

    Dr. August Ortmeyer | DIHK

    Die Lichtwellenleitertechnik ist durch die universelle Anwendbarkeit zur Schlsseltechnologie geworden. In allen technischen Bereichen kann davon ausgegangen werden, dass Kupferinfrastrukturen durch optische Medien ber-baut werden. Diese Entwicklung schreitet extrem schnell voran.

    Optische bertragungsstrecken auf Basis der LWL-Technologie werden neben der Erneuerung der Kommunikationsinfrastruktur bereits heute in vielen Wirtschaftsbereichen eingesetzt. Exper-ten rechnen damit, dass die Bedeutung der LWL-Technologie in nahezu allen Branchen weiter stark zunehmen wird, insbesondere in den hier aufgefhrten Bereichen:

    > in Internet-Backbone-Transportnetzen

    > als Breitbandzugangsnetze (FTTx)

    > bei der Anbindung von Mobilfunk-Basisstationen

    > bei Netzen im Haus (z. B. Mehrfamilienhuser)

    > als Firmendatennetze (Zweckbau)

    > als Rundfunk und Fernsehbertragungswege (Kabelfernsehen, SAT-Empfangsanlagen)

    > in der Sicherheitstechnik (Videoberwachung)

    > im Industriebereich zur Vernetzung von Anlagen und Maschinen

    LWL berall

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    > bei Windenergieanlagen zur Anbindung von On- und Offshore-Windenergieanlagen an Leitstellen und berwachungssysteme, bei der Dehnungsmessung der Rotorbltter etc.

    > in Windparks zur Vernetzung der Windenergie-Anlagen

    > in Kraftfahrzeugen (E-Mobility, konventionell)

    > in Luftfahrzeugen> in der Schifffahrt

    > in der optischen Sensorik (Brcken, Tunnel, ...)

    > bei Erdbebenfrhwarnsystemen

    > bei Systemen im Bereich der Tsunamiwarnung (Pazi k)

    Anwendungsbereiche fr optische bertragungssysteme

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    Hochwertige Netze

    BREITBANDSTRATEGIEN BENTIGEN FACHKRFTE FR LWL

    Bund und Lnder haben in den letzten Jahren Breitbandstrategien entwickelt, um die Breitbandver-sorgung in den Bereichen, in denen sie zustndig sind, zu verbessern. Dabei spielt der Einsatz von LWL-Technologie eine um so strkere Rolle, je hher der Bandbreitenbedarf beim Endkunden wird. Flchenlnder wie z. B. Baden-Wrttemberg, Bayern, Schleswig-Holstein und Brandenburg haben sehr frh einen Schwerpunkt bei der Entwicklung und Frderung von LWL-Netzen gesetzt.

    Der bergang von Kupfer- zu Glasfasernetzen ist technisch und konomisch eine enorme Herausfor-derung fr alle Beteiligten. Gleichwohl ist er fr die Wettbewerbsfhigkeit unserer Volkswirtschaft unabdingbar. Qualittsaspekten kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Das schliet neben dem Material und den Komponenten insbesondere auch die fachliche und handwerkliche Quali ka-tion der beteiligten Fachkrfte mit ein.

    Jrgen Grtzner | Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM)

    Um den Netzbetreibern eine Mglichkeit zu schaffen, geeignete Betriebe mit gutem Fachpersonal fr den Breitbandausbau zu erkennen, ist Transparenz besonders wichtig. Bescheinigungen ber eine erfolgreiche Quali zierung knnen nicht nur Transparenz erhhen, sondern sind auch Anreiz- und Differen-zierungsmglichkeit fr einen qualitativ hochwertigen LWL-Ausbau.

    Um die neuen Netze langfristig strungsfrei zu betreiben, mssen von allen Beteiligten hohe Qualittsstandards erfllt werden. Dies betrifft Netzbetreiber und deren technisches Personal sowie Fachkrfte, die Netze physikalisch aufbauen oder warten. Besonderes Augenmerk verdient auch die Planung der Netze, damit fachlich korrekt und zukunftssicher gebaut werden kann deshalb mssen auch Architekten, Stadt- und Verkehrsplaner zumindest Grundlagenwissen erwerben.

    Andreas Kohl | Grnder der Glasfaserschule

    Die moderne und zukunftsweisende Technologie der Glasfasernetze braucht ausgebildete Fachkrfte, die mit ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten die hohe Qualitt der Breitbandnetze sicherstellen.

    erfordern spezielles Knowhow

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    Der Bau und Betrieb von LWL-Netzen setzt Fachwissen in folgenden Punkten voraus:

    > mechanische Beanspruchung der Leitungen beim Verlegen

    > Integration von aktiven Komponenten in die Infrastruktur

    > Nutzung von Synergien aus Kupfer- und Lichtwellenleiterstrecken

    > Nutzung von Synergien bei der Trassennutzung, Ausbaustrecken und Verlegewegen

    > Auswahl der geeigneten passiven Verteilsysteme fr die zu planende Region (Muffen, Kabelschutzrohre, Mikrorhrchen-Systeme)

    > Auswahl der geeigneten LWL-Technik

    > Wartung, Fehlersuche

    > Abnahme, Messtechnik

    > spezi sche Sicherheitsvorschriften (Laserschutz u. a.)

    > Herausforderungen beim Bau: > Kenntnisse im Umgang mit den neuen Medien > fachgerechte Verarbeitung (Verlegung, Verbindung, ...)

    > Dokumentation (!)

    Wolfgang Heer | Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS)

    Im Bundesverband Glasfaseranschluss sind die Unternehmen organisiert, die bereits heute die Brger mit rund einer Million hochleistungsfhiger Glas-faseranschlsse bis in Gebude bzw. Wohnungen versorgen. Wir wissen aus vielen Gesprchen mit unseren Mitgliedsunternehmen, dass der Fachkrfteman-gel ein gravierendes Problem beim Netzausbau darstellt. Dieser Mangel tritt beispielsweise beim Spleien und beim Ausmessen von Netzen zu Tage. Das beeintrchtigt die Branche massiv und sorgt fr erhebliche Verzgerungen in den Ausbauprojekten. Die gemeinsame Initiative von DIHK und Wirtschaft, die sowohl bei der Erstausbildung wie auch bei der Weiterbildung ansetzt, ist daher ein wegweisender Ansatz.

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    Wenig Fachkrfte verfgbar

    FACHKRFTE DRINGEND GESUCHT

    Um einen mglichst realistischen Einblick in die Fachkrftesituation beim Glasfaserausbau zu erhal-ten, wurden die Netzbetreiber als Betroffene nach der aktuellen Verfgbarkeit und dem knftigen Bedarf befragt. Als Ansprechpartner wurden Netzbetreiber deshalb gewhlt, weil sie Netze bauen lassen und bereits Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Fach rmen gesammelt haben. Gefragt wurde nach ihrer Einschtzung des Quali zierungsbedarfs in den Bereichen Rohrleitungsbau, Kabelnetz-bau, Infrastruktur im Gebude und Service. Darber hinaus wurde die quantitative Verfgbarkeit von Fachpersonal fr den Breitbandausbau in den genannten Bereichen ermittelt.

    Die Ergebnisse der Abfrage zeigen, dass generell nicht ausreichend Fachkrfte fr den LWL-Ausbau zur Verfgung stehen. In einigen Bereichen (wie dem Rohrleitungsbau und dem Kabelnetzbau) gibt es durchaus auch Unternehmen, die Personal fr die entsprechenden Arbeiten vorhalten. Die Arbeiten werden so das Ergebnis der Befragung in vielen Fllen jedoch nicht mit hinreichender Qualitt ausgefhrt. Da der LWL-Ausbau ein wachsender Markt ist, bedeutet das fr die Zukunft, dass sich der schon heute bestehende Personalmangel weiter zuspitzen wird.

    Eine besondere Herausforderung stellt der Bereich Service und Entstrung von Breitbandanschlssen dar. Denn das Serviceangebot fr die Endkunden ist elementar fr die Kundenbindung der Netzbetreiber. Dabei ist hu g nicht einmal klar, welcher Fachbetrieb in Frage kommt.

    Prof. Dr. Dieter Schwarzenau | Hochschule Magdeburg-Stendal

    Geht man optimistisch davon aus, dass eine Fachkraft 5 Glasfaseranschlsse pro Arbeitstag installieren kann, dann entspricht dies einer Jahresleistung von rund 1.000 Anschlssen. Wollte man in den nchsten fnf Jahren 20 Mio. deut-sche Haushalte (das entsprche 50 Prozent) an ein Glasfasernetz anschlieen, entsprche dies einem Bedarf von 4.000 Fachkrften. Tatschlich gibt es heute nicht einmal ein Zehntel davon.

    bei gleichzeitig hohem Quali zierungs-bedarf

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    Gute Grund-lagen in der Ausbildung

    AUS- UND WEITERBILDUNG WIRD ZUM UNVERZICHTBAREN BAUSTEIN

    Die verbreitete Anwendung von LWL-Netzen erfordert den Erwerb von spezi schen Kompetenzen in der Berufsausbildung der elektro- und informationstechnischen Handwerks- und Industrieberufe und in den entsprechenden Weiterbildungen.

    Dabei bietet sich ein zweistu ges Vorgehen an.

    1. Erwerb von grundlegenden Kompetenzen im Rahmen der bestehenden Ausbildungsberufe. 2. Erwerb weiterfhrender Kompetenzen im Rahmen von beru ichen Weiterbildungen.

    Im Rahmen der Berufsausbildung mssen die notwendigen Kompetenzen zur Lichtwellenleitertech-nologie erworben werden, da es sich hier um eine Schlsseltechnologie handelt.

    Wichtig ist, dass die jeweiligen Schwerpunkte in allen elektro- und informationstechnischen Berufen vermittelt werden, wobei nach Tiefe und Umfang unterschieden werden kann. Berufe, in denen der Umgang mit LWL-Technik elementar ist, mssen im Rahmen der Berufsausbildung besonders intensiv quali ziert werden.

    Rainer Holtz | Bundestechnologiezentrum fr Elektro- und Informationstechnik

    Seit ber 15 Jahren ist das BFE-Oldenburg richtungsweisend in der Quali -zierung rund um das Thema Lichtwellenleitertechnik. Dabei richten wir unsere Aktivitten derzeit besonders auf die Belange des Breitbandausbaus aus. In zahlreichen Projekten geht es uns dabei auch um die intelligenten Energienet-ze. Die Intelligenz der Netze ist eine informationstechnische Herausforderung, und der Breitbandausbau bietet hier Raum fr Synergien.

    Gute Grundlagen in der Ausbildung sind Voraussetzung fr kurze Weiterbildungen. Fachkrfte, die Grundlagenwissen bereits whrend ihrer Ausbildung erwerben, knnen sich durch kurze Weiterbil-dungen spezielle Kompetenzen zur Lichtwellenleitertechnologie aneignen, zum Beispiel herstellerbe-zogene Quali zierungsinhalte zu Produkten.

    Wolfgang Schmitt | Vorsitzender des Lenkungsausschusses Technik im ZVEH

    Hinsichtlich der anstehenden Aufgaben ist es generell erforderlich, dass die Elektrotechniker informationstechnischer werden und die Informationstechni-ker elektrotechnischer. Dieser Prozess ist grundstzlich bereits im vollen Gange. Fr die Fachbetriebe ist es von groer Bedeutung, sich jetzt auf die anstehenden Herausforderungen fachlich vorzubereiten.

    sind Voraussetzung fr kurze Weiterbildungen

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    LWL-Inhalte innerhalb bestehender Berufe vermitteln

    EMPFEHLUNGEN ZUM BEREICH DER BERUFLICHEN AUSBILDUNG

    Die fachlichen Anforderungen erfordern kein neues Berufsbild, sondern knnen in die vorhandenen Ausbildungsinhalte integriert werden. Aufgrund ihrer technikoffenen Gestaltung sind dafr keine n-derungen der Ausbildungsverordnungen erforderlich. Es mssen jedoch die Lehrplne der Berufsschu-len angepasst bzw. ergnzt werden. Gleiches gilt im Handwerk fr die entsprechenden berbetrieb-lichen Ausbildungsmodule. So knnen alle Ausbildungsberufe, die mit LWL in Berhrung kommen, LWL-Quali kationen aufnehmen.

    Unternehmen, Berufsschulen, IHKs, HWKs und Innungen vor Ort tragen gemeinsam dafr Sorge, dass die relevanten LWL-Quali kationen bedarfsgerecht in die Ausbildung integriert werden.

    Dr. Bernhard Diegner | ZVEI Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.

    Die Ausbildungsberufe im Bereich der Elektrotechnik werden durch typi-sche Arbeitsablufe und prozesse charakterisiert und sind nach Einsatz-gebieten differenziert. Damit sind sie offen fr die Integration der jeweils relevanten LWL-Quali kationen in den unterschiedlichen Ttigkeitsberei-chen. Die Ausbildungsbetriebe knnen so exibel und auch sehr schnell eine ihren Erfordernissen und der technischen Entwicklung entsprechende Nach-wuchssicherung und Fachkrfteentwicklung umsetzen.

    Das Thema LWL wird bisher in den Berufsschulen kaum unterrichtet. Um es fachgerecht und pra-xis-nah zu vermitteln, mssen Berufsschullehrer weitergebildet und die technische Ausstattung der Berufsschulen verbessert werden.

    Die Ausbilder in den Betrieben und in der berbetrieblichen Ausbildung mssen ebenfalls quali ziert werden.

    Die Quali zierungen sollten sowohl fachliche Kenntnisse als auch methodische Inhalte zur Vermitt-lung der Fachkenntnisse umfassen. So spielt Sicherheit eine groe Rolle: Abgetrennte Faserstckez. B. knnen sich in der Haut festsetzen oder fr die Augen gefhrlich werden, austretendes Laser-licht kann Verbrennungen verursachen. Der Umgang mit Spleigerten (zur Verbindung von Glasfa-sern) und OTDR-Messgerten (zur Prfung von LWL-Strecken) muss erlernt werden.

    Berufsschulenund Ausbil-dungssttten ertchtigen

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    Welche Berufe sind betroffen?

    Ein systematisches Vorgehen knnte wie folgt aussehen:

    1. Kurzfristig sollte die notwendige Quali zierung in die LWL-relevanten Berufe integriert und in ausgewhlten Pilotregionen erprobt werden.

    2. Der Verordnungsgeber und die Sozialpartner mssen fr den Bedarf sensibilisiert werden.

    3. Auf Lnderebene mssen in Abstimmung mit den Berufsbildenden Schulen und Kompetenz-zentren die Ausbildungsinhalte entsprechend angepasst werden.

    4. In der handwerklichen Ausbildung mssen in Abstimmung mit den Sozialpartnern die Module zur berbetrieblichen Ausbildung angepasst bzw. erweitert werden.

    5. Fr weitere Berufe, die auch mit der LWL-Technologie in Verbindung kommen (z. B. Spezial-tiefbau) sollten optionale Lsungen gefunden bzw. die relevanten Ansprechpartner sollten fr die technischen Anforderungen der LWL-Technologie ebenfalls sensibilisiert werden.

    Sowohl im Handwerks- als auch im Industriebereich kommen mehrere Ausbildungsberufe mit der LWL-Technologie in Berhrung und werden diese knftig verstrkt einbauen bzw. einsetzen. Im Folgenden sind eine Reihe von Ausbildungsberufen aufgelistet, die am ehesten betroffen sind:

    LWL-relevante elektro- und informationstechnische Ausbildungsberufe:

    > Handwerksberufe (HWK-Abschluss)

    > Elektroniker/in mit den Fachrichtungen: > Informations- und Telekommunikationstechnik > Energie- und Gebudetechnik > Automatisierungstechnik

    > Systemelektroniker/in

    > Informationselektroniker/in mit den Schwerpunkten: > Gerte- und Systemtechnik > Brosystemtechnik

    > Industrieberufe (IHK-Abschluss) > Elektroniker/in fr Gebude- und Infrastruktursysteme

    > Elektroniker/in fr Gerte und Systeme

    > Elektroniker/in fr Betriebstechnik

    > IT-Systemelektroniker/in

    > Technischer Systemplaner/Technische Systemplanerin Fachrichtung Elektrotechnische Systeme

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    Wissensver-mittlung nach Bedarf

    Neben den elektro- und informationstechnischen Berufen werden auch bautechnische Berufe mit der Verlegung von LWL in Berhrung kommen. Auch in diesen Berufen sollten entsprechende Inhalte vermittelt werden.

    LWL-spezialisierte bautechnische Ausbildungsberufe:

    > Rohrleitungsbauer (IHK und HwK)

    > Spezialtiefbauer/-in

    > Kanalbauer/-in

    In allen Berufen sollten notwendige Grundlagen etwa zu Materialeigenschaften und zur Be- und Verarbeitung von LWL-Kabeln vermittelt werden.

    In den unterschiedlichen Berufen bieten sich ttigkeitsorientierte Vertiefungen an:

    Vertiefung 1: LWL-Infrastruktur und Betrieb

    In diesem Ttigkeitsbereich liegen die Schwerpunkte auf der Leitungsverarbeitung, Installation und Abnahmemessung sowie in der Fehlersuche.

    Vertiefung 2: LWL-Service und Instandhaltung

    In diesem Ttigkeitsbereich wird in der Regel weniger installiert. Die Schwerpunkte liegen auf Service- und Instandhaltungsaufgaben, in der Inbetriebnahme und ggf. Fehlersuche. Weiterhin spielen hier die aktiven Komponenten eine grere Rolle, deren Auswahl hier besonders bercksichtigt werden sollte.

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    Berufsgruppen LWLGrundlagenLWL-

    Vertiefung 1LWL-

    Vertiefung 2

    Handwerksberufe (HWK-Abschluss)

    Elektroniker/in mit den Fachrichtungen:

    Informations- und Telekommunikationstechnik

    Energie- und Gebudetechnik

    Automatisierungstechnik

    Systemelektroniker/in

    Informationselektroniker/in mit den Schwerpunkten:

    Gerte- und Systemtechnik

    Brosystemtechnik

    Industrieberufe (IHK-Abschluss)

    Elektroniker/in fr Gebude- und Infrastruktursysteme

    Elektroniker/in fr Gerte und Systeme

    Elektroniker/in fr Betriebstechnik

    IT-Systemelektroniker/in

    Technischer Systemplaner/in Fachrichtung Elektrotechnische Systeme

    Fr die unterschiedlichen Berufe werden die folgenden Ausbildungsinhalte empfohlen:

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    Fr die Vermittlung von Grundlagen und vertiefenden Ausbildungsinhalten werden folgende Zeitanstze empfohlen:

    bersicht Zeitanstze fr Grundlagen (fr alle Berufe gleich)

    Physikalische Grundlagen der Optik 4

    Spektrum elektromagnetischer Wellen

    Brechung, Re exion, Totalre exion

    Aufbau und Arbeitsweise von Lichtwellenleitern 2

    Glasfasertypen und Eigenschaften 2

    bertragungstechnische Eigenschaften

    Dmpfung

    Signallaufzeiten (Dispersion, Chromatische Dispersion)

    Be- und Verarbeitung von LWL-Kabel 4

    Leitungslngen

    Biegeradien

    Verbindungstechniken (Splei)

    OTDR-Messtechnik 8

    Summe Stunden 20

    bersicht Zeitanstze fr Vertiefung 1

    Sicherheitsvorkehrungen beim Arbeiten mit Lichtwellenleiter (Schutzkleidung etc.) 2

    Umgang mit Lichtwellenleiterkabel (Abwicklung, Aderfreilegung, ) 2

    bungen zum Verbinden von Glasfasern (Spleibungen) 8

    Abnahmemessung und Fehlersuche 8

    Summe Stunden 20

    bersicht Zeitanstze fr Vertiefung 2

    Sicherheitsvorkehrungen beim Arbeiten mit Lichtwellenleiter (Schutzkleidung etc.) 2

    Umgang mit Lichtwellenleiterkabel (Abwicklung, Aderfreilegung, ) 2

    Auswahl von aktiven Komponenten 4

    Inbetriebnahme von LWL-Strecken 2

    Inbetriebnahme von LWL-Strecken 2

    Messtechnik und Fehlersuche 8

    Summe Stunden 20

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    Bereiche des Breitband-ausbaus

    EMPFEHLUNGEN ZUM BEREICH DER WEITERBILDUNG

    Die nachfolgend aufgefhrten Module zur Weiterbildung dienen als Empfehlung fr die Personalent-wicklung in Fach rmen, die sich bereits heute mit der LWL-Technologie im Breitbandausbau befassen bzw. zuknftig damit auseinandersetzen.

    Der Erwerb zustzlicher Kompetenzen ist grundstzlich in allen Bereichen des Breitbandausbaus er-forderlich. Dazu zhlen Rohrleitungsbau, Kabelnetzbau, Infrastruktur im Gebude und Service.

    Die folgende Darstellung gibt geordnet nach Berufen einen berblick ber Bereiche beim LWL-Ausbau, fr die weiterfhrende Quali zierungen empfohlen werden.

    Bereiche des Breitbandausbaus Netzebene bzw. Anwendungsbereich

    Rohrleitungsbau NE 3, im Feld (Planung, Verlegung, Montage)

    Kabelmontage (LWL) NE 3, im Feld (Planung, Verlegung, Montage)

    Infrastruktur im Gebude NE 4 und NE 5, in Ein- und Mehrfamilienhusern (Planung, Verlegung, Montage)

    Service Instandhaltung von Netzen, Qualittssicherung, Strungsbeseitigung

    unter-schiedlich relevant fr Berufe

    Berufsgruppen Service Gebude-Infrastruktur Kabelnetzbau Rohrleitungsbau

    Handwerksberufe (HWK-Abschluss)

    Elektroniker/in mit den Fachrichtungen:

    Informations- und Telekommunikationstechnik

    Energie- und Gebudetechnik

    Automatisierungstechnik

    Systemelektroniker/in Informationselektroniker/in mit den Schwerpunkten:

    Gerte- und Systemtechnik

    Brosystemtechnik

    Industrieberufe (IHK-Abschluss)

    Elektroniker/in fr Gebude- und Infrastruktursysteme

    Elektroniker/in fr Gerte und Systeme

    Elektroniker/in fr Betriebstechnik

    IT-Systemelektroniker/in Technischer Systemplaner/in Fachrichtung Elektrotechnische Systeme

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    Weiterbildungs-inhalte modular aufgebaut

    Fr die Vermittlung von Kompetenzen in den einzelnen Anwendungsbereichen werden Weiterbil-dungsinhalte empfohlen, die sich in Basismodule (die im Wesentlichen den Ausbildungsinhalten entsprechen) und Vertiefungsmodule gliedern.

    Basismodule umfassen allgemein wichtige Themen rund um die Lichtwellenleiter-Technologie. Zustzlich knnen je nach Bedarf vertiefende Kompetenzen erworben werden. Voraussetzung fr die Vertiefungsmodule ist jedoch die Verfgbarkeit der grundlegenden Kompetenzen aus den Basismo-dulen.

    Empfohlen wird, Weiterbildungen zur LWL-Technologie beim Breitbandausbau wie folgt aufzubauen:

    Ein Basismodul Einfhrung in die Lichtwellenleitertechnik sollte grundlegende Kompetenzen vermitteln, die zuknftig auch in der Berufsausbildung umgesetzt werden sollen. Damit erlangen Fachkrfte, die bereits eine Berufsausbildung ohne LWL-Quali zierung absolviert haben, einen fun-dierten Einstieg in das Fachthema. Dies ist empfehlenswert, weil die darauf aufbauenden Module diese Kompetenzen bereits voraussetzen.

    Die Inhalte entsprechen somit im Wesentlichen denen im Bereich der Berufsausbildung:

    > physikalische Grundlagen der Optik Spektrum elektromagnetischer Wellen Brechung, Re exion, Totalre exion

    > Aufbau und Arbeitsweise von Lichtwellenleitern

    > Glasfasertypen und Eigenschaften bertragungstechnische Eigenschaften Dmpfung Signallaufzeiten (Dispersion, Chromatische Dispersion) Planung und Dokumentation Auswahl von aktiven Komponenten

    Grundlagen (aufbauend) Vertiefungsmodule (wahlweise)

    Einfhrung in die Lichtwellenleiter-Technologie LWL-Messtechnik intensiv

    LWL-Technik in FTTx-Zugangsnetzen Leitungsschutzrohre fr LWL

    LWL-Praxis normgerechte Gebudevernetzung

    LWL-Messtechnik LWL-Ausbilderseminar

    Einfhrung in die Lichtwellen-leitertechnik

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    LWL-Techno-logie in FTTx-Zugangsnetzen

    > Be- und Verarbeitung von LWL-Kabeln Leitungslngen Biegeradien Verbindungstechniken (Splei) Sicherheitsvorkehrungen beim Arbeiten mit Lichtwellenleitern (Schutzkleidung) Umgang mit Lichtwellenleiterkabel (Abwicklung, Aderfreilegung, ) bungen zum Verbinden von Glasfasern (Spleibungen) Inbetriebnahme von LWL-Strecken

    > OTDR-Messtechnik Messtechnik und Fehlersuche

    In einem Modul LWL-Technologie in FTTx-Zugangsnetzen wird auf Basis aktuellster technologischer Entwicklungen auf die unterschiedlichen Verwendungsflle FTTx (FTTH, FTTC, FTTB etc.) beim Breit-bandausbau eingegangen.

    Der fachgerechte Umgang mit LWL-Kabeln und LWL-Fasern ist elementare Voraussetzung fr eine qualitativ hochwertige Datenverbindung. In einem Modul LWL-Praxis werden die aktuellen Techno-logien in praktischen Arbeitsschritten eingesetzt.

    Zur Beurteilung von LWL-Strecken ist es erforderlich, mit geeigneter Messtechnik entsprechende Qualittsbewertungen durchzufhren. Dies ist vor der Inbetriebnahme sowie im Strungsfall erfor-derlich. Die richtige Interpretation von Messdaten ist eine wichtige Voraussetzung zur Entscheidung ber Manahmen im Strungsfall. Ein Modul LWL-Messtechnik vermittelt die entsprechenden Kompetenzen.

    LWL-Praxis

    LWL-Messtechnik

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    ber die Vermittlung von Kompetenzen innerhalb der Berufsausbildung und ber allgemeine Fach-kenntnisse hinaus wird die Vermittlung spezi scher Kompetenzen in Vertiefungsmodulen empfohlen.

    In einem Modul LWL-Messtechnik intensiv knnen sich Spezialisten im Bereich der Messtechnik tiefer gehendes Expertenwissen aneignen.

    Fachpersonal, welches vorrangig fr die Verlegung von LWL-Schutzrohrsystemen eingesetzt wird, sollte mit einem Modul Leitungsschutzrohre fr LWL auf die Technologie geschult werden, die eingesetzt werden soll. Dies ist wichtig, da in der Praxis lokal unterschiedliche Systeme Anwendung nden.

    Zur Fortsetzung der LWL-Technologie in die Gebude bzw. Wohnungen hinein sind Gebudevernet-zungstechniken einzusetzen, die der aktuellen Normung entsprechen. Dies gilt sowohl fr die Art der Vernetzung als auch fr die empfohlenen Mindestmengen hinsichtlich der Anschlusspunkte fr Endgerte. In einem Modul normgerechte Gebudevernetzung knnten die erforderlichen Kompe-tenzen vermittelt werden.

    Fr die erfolgreiche Vermittlung von Kompetenzen im Zusammenhang mit der LWL-Technologie ist die Verfgbarkeit von geeigneten Ausbildern zwingend erforderlich. Dies gilt sowohl fr die Berufs-ausbildung als auch fr die (Inner-)betriebliche Weiterbildung. Mit einem entsprechenden Modul knnen Fachkrfte zu Ausbildern quali ziert werden.

    Aufgabe der Bildungsdienstleister ist es, ihre Ziele und ihren Qualittsbegriff selbststndig und ohne Reglementierung von auen zu de nieren und umzusetzen, wobei die Qualittselemente der ISO-Normen Orientierungshilfen bieten knnen. Die Einfhrung von Qualittsmanagementsystemen hilft Bildungsdienstleistern zu einer kundenorientierten, qualittsbezogenen Arbeitsweise und erhht die Transparenz der Angebote.

    LWL-Ausbilder-seminar

    Qualitt der Weiterbildungs-sttten

    bei der normgerechten Gebude-vernetzung

    Aufbau und Spezialisierung im Bereich der Messtechnik

    im Bereich Schutzrohre

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    KONTAKTADRESSEN

    Dr. Stephan AlbersBREKO - Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. E-Mail: [email protected] Telefon: 0228 2499970

    Bernd DechertZVEH - Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke E-Mail: [email protected]: 069 24774763Dr. Sonja DulitzZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.E-Mail: [email protected]: 069 6302331

    Jrgen GrtznerVATM - Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V.E-Mail: [email protected]: 0221 3767731

    Wolfgang HeerBUGLAS - Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.E-Mail: [email protected]: 02203 202100

    Christian HollmannZDH Zentralverband desDeutschen HandwerksE-Mail: [email protected]: 030 20619309

    Rainer HoltzBFE - Bundestechnologiezentrum fr Elektro- und Informationstechnik e. V.E-Mail: [email protected]: 0441 34092280Gerd HuhnDeutsche Telekom AGE-Mail: [email protected]: 0361 6512726

    Udo KlenkKlenk & Sohn GmbHE-Mail: uklenk@klenk rm.deTelefon: 06167 93000

    Andreas KohlDiamond GmbHE-Mail: [email protected]: 0711 790890

    Thomas LangeDibkom - Deutsches Institut fr Breitbandkommunikation GmbHE-Mail: [email protected]: 0391 9906800

    Dr. August OrtmeyerDIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag E-Mail: [email protected]: 030 203082100

    Dr. Dieter PtschkeGemeinschaftsseminar Berlin-AdlershofE-Mail: [email protected]: 0177 6660766

    Gerhard PritzlaffDeutsche Telekom AGE-Mail: [email protected]: 030 835376480

    Florian PrbstingDIHK Bildungs GmbHE-Mail: proebsting. [email protected]: 0228 6205150

    Jochen ReineckeDIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag E-Mail: [email protected]: 030 203082504

    Michael RodmannTELEGANT GmbHE-Mail: [email protected]: 03641 46750

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    Jochen SchwarzAlcatel-Lucent Holding GmbHE-Mail: [email protected]: 030 70023011

    Prof. Dr. Dieter SchwarzenauHochschule Magdeburg-StendalE-Mail: [email protected]: 0391 8864490

    Thomas SentkoDeutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (DKE)E-Mail: [email protected]: 069 6308239

    Dr. Michael SiebertGemeinschaftsseminar Berlin-AdlershofE-Mail: [email protected]: 030 56550736

    Dr. Katrin SobaniaDIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag E-Mail: [email protected]: 030 203082109

    Dr. Stefan TholeVKU - Verband kommunaler Unternehmen E-Mail: [email protected]: 030 58580177

    Uli ThurmannRhn-Montage Fernmeldebau GmbHE-Mail: [email protected]: 09355 97370

    Peter TischendorfDeutsche Telekom AGE-Mail: [email protected]: 0371 4566110

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    GLOSSAR

    ADSLAsymmetric Digital Subscriber Line

    Asymmetrische digitale Teilnehmer-Anschlussleitung.

    DSLDigital Subscriber Line

    Der Begriff DSL umfasst verschiedenste Zugangsarten wie ADSL, HDSL, SDSL VDSL. Die Telefonleitung kann mit DSL-Modems zum Transport von Breitbandanwendungen genutzt werden

    FTTB Fiber to the Building

    Glasfaser bis ins Gebude. Das an die Glasfaser angeschlossene Endgert, ONT,ONU, NTFA be ndet sich im Gebude. Die Teilnehmer in den Wohnungen werden ber Kupferkabel angebunden.

    FTTCFiber to the Curb/Cabinet

    Glasfaser bis zum Straenrand. Der Abschluss (ONU, Fibernode) be ndet sich im KVz (Kabelverzweiger) am Straenrand. Von dort werden die Teilnehmer ber Kupfer angeschlossen.

    FTTDFiber to the Desk

    Glasfaserverkabelung bis zum Arbeitsplatz in LAN-Datennetzen. Das Endgert z. B. Computer ist mit einer Glasfaserschnittstele ausgestattet.

    FTTHFiber to the Home

    Glasfaser bis in die Wohnung. Im Teilnehmerzugangsbereich von Telekommunikationsnetzen wird die Glasfaser im Ein- oder Mehrfamilienhaus bis in die Wohnung des Endkunden gefhrt.

    FTTO

    Fiber to the Of ce

    Glasfaser bis in das Bro, den Brstungskanal oder Bodentank. Installationsswitches oder Minihubs nehmen dort die Konvertierung in elektrische Signale vor. Die Endgerte werden ber herkmmliche RJ-45-Kupferschnittstellen angeschlossen.

    FTTx Oberbegriff fr alle zuvor genannten Glasfaser-Zugangsnetz-Architekturen.

    HFCHybrid Fiber Coax

    Breitband-Kabelnetz mit Glasfaserverkabelung bis zu einem Kabelverzweiger und anschlieender Nutzung von Koaxialkabeln.

    KVzKabelverzweiger

    Outdoor-Gehuse in Kabelnetzen, in denen Kabellinien auf dem Weg zu den Teilnehmern aufgezweigt werden.

    LANLocal Area Network

    Auf Grundstcke bzw. Gebude begrenztes Datennetzwerk zur lokalen Vernetzung von PCs, Workstations und gemeinsam genutzten Einrichtungen wie z. B. Server, Drucker, Gateways in andere Netze usw.

    LTE

    Long Term Evolution

    Funkstandard, mit dem eine mobile Breitbandversorgung in der Flche realisiert werden kann. Wie auch beim Vorgnger-Standard UMTS muss die in einer Funkzelle verfgbare bertragungskapazitt mit anderen gleichzeitigen Nutzern geteilt werden (Shared Medium).

    LWLLichtwellenleiter

    Lichtwellenleiter bestehen aus Glasfaser oder Kunststofffaser.

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    MANMetropolitan Area Network

    Bezeichnung fr Citynetze und regionale Telekommunikationsnetze, deren Ausdehnung bis zu einigen hundert Kilometern betragen kann.

    NE3Netzebene 3

    Signalbertragung von der BK-Verstrkerstelle bis zum Hausbergabepunkt (HP).

    NE4Netzebene 4

    Hausverteilung fr die Signalbertragung vom Hausbergabepunkt (HP) bis zu den Wohnungsbergabepunkten (WP) in Mehrfamilienhusern.

    NE5Netzebene 5

    Wohnungsverteilung vom Wohnungsbergabepunkt (WP) bis zu den Endgerten der Teilnehmer.

    OTDROptical-Time-Domain-Re ectometry

    Optische Zeitbereichsre ektometrie. Eine Messtechnik zur Beurteilung und Fehlersuche in optischen bertragungsstrecken (LWL).

    SmartGridBezeichnung fr intelligente Energienetze. Gemeint ist eine IT-basierte Verbrauchs- und Erzeugungssteuerung elektrischer Energie. Ziel ist die Steigerung bei der Erzeugung, der Verteilung und dem Verbrauch elektrischer Energie.

    SmartMeterAllgemein ein Begriff fr die elektronische Erfassung von Verbrauchsdaten. Derzeit werden hierfr z. B. elektronische Zhler fr Verbrauch (Strom, Gas, Wasser) und Erzeugung von Energie (z. B. Photo-voltaikanlage) auch in privaten Haushalten eingebaut. SmartMeter sind Bestandteil des SmartGrid.

    VDSLVery-High-Date-Rate Digital Subscriber Line

    Technik zur Realisierung von Breitbandanschlssen ber Telefonleitungen mit Datenraten bis ber 50 Mbit/s.

    WANWide Area Network

    Weitverkehrsnetz. Oberbegriff fr alle regionalen und berregionalen Datenbertragungsnetze.

    xDSLDigital Subscriber Line

    Der Begriff DSL umfasst verschiedenste Zugangsarten wie ADSL, HDSL, SDSL und VDSL. Deswegen wird hu g auch von xDSL gesprochen, wobei das x durch verschiedene Buchstaben ersetzt wird.

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    Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck auch auszugsweise ist nur mit ausdrcklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

    Herausgeber DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Postanschrift: 11052 Berlin | Besucheranschrift: Breite Strae 29 | 10178 Berlin-Mitte Telefon 030-20308-0 | Telefax 030-20308-1000 Internet: www.dihk.de

    Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) e. V. Frankenwerft 35 | 50667 Kln Telefon: 0221 37677-25 | Telefax: 0221 37677-26 Internet: www.vatm.de Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) Lilienthalalle 4 | 60487 Frankfurt am Main Telefon: 069 24 77 47-0 | Telefax: 069 24 77 47-19 Internet: www.zveh.de

    Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. Lyoner Strae 9 | 60528 Frankfurt am Main Telefon: 069 63 02-0 | Telefax: 069 63 02-317 Internet: www.zvei.org

    Stand Januar 2013

    Herstellung Gra k et cetera, Nadja Fernandes | Kln

    Druck GK Druck Gerth und Klaas GmbH & Co. KG | Hamburg

    Die Broschre wurde erstellt mit freundlicher Untersttzung von

    BFE, BUGLAS, Deutsche Telekom AG, Diamond GmbH, Dibkom, Gemeinschaftsseminar Berlin-Adlershof,

    Hochschule Magdeburg-Stendal, ZDH und weiteren Experten.