2014 05 Tiroler Schützenzeitung

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2014 05 Tiroler Schützenzeitung - Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion.Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien.

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  • EDINBURGHSCHTZEN ZU GAST IN SCHOTTLAND

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    SCHLITTERS:JUNGSCHTZEN ZU GAST IM ZILLERTAL

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    INZELLMERKEL ZU GAST IN BAYERN

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    Mitteilungsblatt der Schtzen der Alpenregion38. Jahrgang N 5 | Oktober 2014 Bozen Innsbruck Kronmetz Weyarn

    der Traum wird weiterleben!von Hans Baur

    Schottland hat abgestimmt. Mehrheitlich gegen eine zuknftige Eigenstndigkeit. Mit einer Deutlichkeit, die ein wenig berrascht hat. Trotzdem werden Lehren aus dem Referendum zu ziehen sein. Denn: For Scotland the campaign continues and the dream shall never die.

    Mit diesen Worten verabschiedete sich Alex Salmond, der Ministerprsident der Regional- regierung Schottlands von seinen Mitstreitern um die Unabhngigkeit von Schottland.Wenn auch das angestrebte Ziel verfehlt wurde, so werden in Zukunft doch Vernderungen eintreten, die die Anstrengungen der unterlegenen Befrworter der Unabhngigkeit mehr als rechtfertigen. Die Regierung in London und die im Parlament von Westminster vertretenen Parteien haben den Schotten kurz vor der Abstimmung noch deutliche Zugestndnisse ge-macht: z.B. mehr Rechte bei Steuern und im Sozialen.

    Lange Zeit waren die Schotten, die nach Unabhngigkeit strebten, belchelt worden. Als sie in Umfragen pltzlich eine knappe Mehrheit erzielten, geriet das Establishment in Panik und zog alle Register. Whrungsfragen, Bankenverlagerung, Investitionsstopp, Infragestellung der EU-Mitgliedschaft waren ein Drohpotential, das letztlich die Wirkung nicht verfehlte. Diese

    In der Zeitung The Guardian erschien vor ein paar Wochen eine interessante Analyse: Demnach stimmten 54 Prozent der Schotten unter 65 Jahren fr die Abspaltung. Das heit, die Alten haben den Jungen die Eigenstndigkeit verhindert.

    Ein herzliches Vergelts Gott sagen die Tiroler Schtzen dem langjhrigen Schtzenkuraten des Bundes der Tiroler Schtzenkom-panien Mons. Josef Haselwanner fr seine aufopferungsvolle Arbeit. ber 30 Jahre hat unser Kurat mit viel Engagement, theologischem Wissen, wohl formulierten Pre-digten und Beitrgen und mit dem ntigen Einfhlungsvermgen uns Schtzen betreut. Herzlich willkom-men sagen wir Schtzen dem neuen Kuraten des BTSK, Dekan Martin Ferner. Wir danken ihm fr seine Bereitschaft, sich trotz der groen Belastung als Pfarrer im Seelsor-geraum Eichat-Absam-Thaur sich fr uns Schtzen zur Verfgung zu stellen. Fr beide erbitten wir Gottes Segen und Hilfe...

    meint euer LandeskommandantFritz Tiefenthaler

    Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

  • Aus den LANDESTEILEN 2N 5 | Oktober 2014

    politischen und konomischen Argumente haben dann wohl den Ausschlag gegeben. Dennoch wollten 44,7 % den Versuch einer Unabhngigkeit wagen. Sie haben damit zum Ausdruck gebracht, dass sie sich von der Zentralregierung in London nicht mehr vertreten fhlen, dass ihre Grundbedrfnis-se ignoriert werden.Schottland hat fr den Fortbestand der Union aber keineswegs fr die Beibehaltung der jetzigen Situation gestimmt. Ursprng-lich wollte man noch eine dritte Frage zur Abstimmung stellen: nmlich mehr Rechte fr die Regionalregierung. Dies htte eine berzeugende Mehrheit der Schotten mit

    Ja beantwortet, besitzt doch die Partei von Axel Salmond im schottischen Parlament die absolute Mehrheit. Auf Europa bezogen ist festzustellen, dass sich auch hier die Menschen zunehmend nicht mehr vertreten fhlen. Es fllt auf, dass die EU-Gremien dies immer noch nicht in ausreichendem Mae erkennen. Man grndete zwar einen Ausschuss der Regionen, handelt aber zunehmend zentralistisch. Bei separatisti-schen Strmungen verhlt man sich eher neutral oder verweist auf innere Angele-genheiten von Mitgliedsstaaten. Europa muss das schottische Referendum ernst nehmen es ist hchste Zeit zu handeln!

    Es gibt in vielen EU-Staaten diese Bewe-gungen: Nordirland, Flandern, Baskenland, Katalonien, Sd-Tirol, Korsika, Norditalien und Sardinien. Fr sie ist das schottische Ergebnis ein Ansporn, ihre Forderungen fortzufhren. Schottland hat der EU und den Vlkern Europas gezeigt, wie man auf demokratischem Wege politische Ziele an-strebt und mit welch vorbildlicher Haltung man die Ergebnisse akzeptiert. Dass Vern-derungen auf friedliche Weise mglich sind, haben Tschechien und die Slowakei bereits bewiesen. n

    Schottland machts vor trotz negativem Votum unglaublich groer Erfolg Als unglaublich groen Erfolg wertet der Sdtiroler Schtzenbund das Unabhngigkeitsreferendum der Schotten. Nicht der Ausgang der Abstimmung ist fr Sd-Tirol zentral, sondern schon allein die Tatsache, dass abgestimmt werden konnte. Ein schottisches Aye htte auf Sd-Tirol insofern keine direkten Auswirkungen gehabt als dass jedes Volk die finale Entschei-dung fr sich selbst treffen muss. Der Weg zur Abstimmung aber hat gezeigt, dass selbst wenn der Zentralstaat eine Sezessi-on nicht vorsieht, diese mit gengend Druck ohne weiteres mittels Volksentscheid herbeigefhrt werden kann.

    Von Herzen htten der Sdtiroler Schtzenbund und viele Menschen in unserem Land den Schotten die Unabhn-gigkeit gegnnt. Trotz Niederlage bleiben aber durch die Begleiterscheinungen im Vorfeld der Abstimmung letztendlich gewaltige Vorteile fr das schottische Volk. So musste Premierminister David Cameron den Schotten groe Zugestndnisse fr den nun eingetretenen Fall der abgelehnten Selbststndigkeit machen. Die schottische Regierung unter First Minister Alex Sal-mond wird diese Chance zu nutzen wissen. Er kann sich an den nun mglichen Ausbau sehr weitreichender autonomer Kompe-tenzen heranwagen und die scheinbare Niederlage leicht wettmachen.berhaupt sind die Schotten um ihren First Minister und seine Tatkraft zu beneiden. Whrend andere Vlker in Europa der Zentralregierung scheinbar bedingungslos die Stange halten, hat es Alex Salmond mit einem Husarenstck verstanden, sich in krzester Zeit von einem unbedeutenden Politiker in einer Kleinpartei zu einem der beachtetsten Sterne am europischen Polithimmel zu mausern. Und hier liegt auch nach wie vor das Potential fr die Signalwirkung fr unser Land. Die neuen Chancen, die sich fr Schottland bieten sind nicht durch zaudern entstanden,

    sondern durch selbstbewusste und visionre Tatkraft. Das wnscht sich der Sdtiro-ler Schtzenbund auch fr die Politik im eigenen Lande. Wenn nun Schottland das gewnschte Ziel nicht erreicht hat, bietet sich fr Sd-Tirol sogar eine neue Chan-ce nmlich es besser zu machen und

    jene Schwachpunkte zu beheben, die fr die knappe Niederlage der Schotten wohl ausschlaggebend waren. Diese fuen wohl in der bei der Bevlkerung sprbaren Un-sicherheit und der berhand der englisch-treuen Medien. n

    Hat das Geschehen in den Tagen der Abstimmung vor Ort mitverfolgt: Die Delegation des Sdtiroler Schtzenbundes vor dem Denkmal Robert the Bruce in Stirling Castle: (v.l.): Peter Kaserer, Andreas Maier, Elmar Thaler, Lukas Varesco, Egon Zemmer und Gerald Leiter.

    Bozen/Edinburgh von Lukas Varesco

  • Aus den LANDESTEILEN 3Panorama-Rundwanderweg erffnetAm 6. August wurde der Rundwanderweg Panorama am Bergisel im Beisein von Vertretern der Landes- bzw. der Stadt-regierung sowie vom Bund der Tiroler Schtzen feierlich erffnet. Die Jungschtzen stehen mit diesem Weg sehr eng in Verbindung. Anlsslich des Landesjungschtzentages 2012 wurde als nachhaltige Erinnerung die Skulptur Heimat vom Sdtiroler Knstler Aron Demetz aus Grden geschaffen. Der Wanderweg beginnt beim Tirol Panorama und fhrt am Skulpturengarten vorbei zur Aus-sichtsplattform Drachenfelsen. Landesrtin Dr. Beate Palfrader erzhlte kurz die Sage des Riesen Haymon, welcher ja bekanntlich den Drachen ttete. Am Sonnendeck ein Ruheplatz hoch ber der Sillschlucht segnete Pfarrer Rck den Wanderweg. Weiters ging es zur Skulptur Heimat, welche von acht groen Gesteinsblcken aus allen Teilen des historischen Tirol umrahmt ist. Der Platz wurde in Erinnerung an die Bergisel-Schlachten 1809 ausgewhlt. n

    Innsbruck von Maria Luise Feichtner

    Die anlsslich des Landesjungschtzentages 2012 vom Sdtiroler Knstler Aron Demetz geschaffene Bronzeskulptur (rechts).

    Auszeichnungen des Landes fr verdiente SchtzenDie LHptm. von Tirol Gnther Platter und Sd-Tirol Dr. ArnoKompatscher berreichten Tiroler Persnlichkeiten wie jedes Jahr am Hohen Frauentag, dem 15. August, Landesauszeichnungen fr besondere Verdienste. Im Riesensaal der Kaiserlichen Hofburg zu Innsbruck wurden auch zahlreiche Schtzen geehrt. Namentlich sind dies die Kameraden Herbert Winnischhofer, Toni Pertl, Oskar Trenner, Alois Foidl, Werner Graus, Norbert Huber, Josef Pargger, Friedrich Steiner und Josef Theurl, welche mit der Verdienstme-daille und Fritz Gastl, der mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnungen wurden 1964 whrend der Amtszeit von LHptm. k-Rat Eduard Wallnfer geschaffen, vom Tiroler Landtag beschlossen und seitdem jhrlich an Tiroler und Sd-Tiroler Persnlichkeiten als Wrdigung ihrer Verdienste um das Land Tirol vergeben. n

    Innsbruck von Thomas Saurer

    3 Das Wetter: Eisenstadt wolkig 20,8C, Bregenz wolkig 17C, Sarnthein heiter 21,5C, 3 ist der Radiosender mit der grten Reichweite in sterreich. Fast 2,8 Millionen sterreicher hren tglich diesen Sender. Aber auch in Sd-Tirol wird 3 sehr gerne gehrt. Der Bozner Meteo-rologe Sigi Fink (Jahrgang 1984) arbeitet nun schon seit mehreren Jahren in der Wetterredaktion des erfolgreichen Senders. Inzwi-schen ist er aber nicht mehr nur hinter dem Mikrofon, sondern auch vor der Kamera zu sehen. Fink ist nmlich seit Mrz 2013 Teil des ORF-1-Info-Teams und moderiert dort das Wetter. Zu sehen ist er um 19.54 Uhr live auf ORF1. Sigi Fink galt bereits am heimat-lichen Hof als Wettermacher. Nach der Matura an der Handels-oberschule studierte der Bozner Meteorologie in Innsbruck. Es war schlielich ein anderer Sd-Tiroler, Daniel Schrott (Jahrgang 1981), ebenfalls Meteorologe bei 3, der Fink vorschlug, sich fr ein Prak-

    tikum beim ORF zu bewerben. Im Frhjahr 2008 bekam er sein Praktikum im Funkhaus und hatte von da an seinen Fu fix in der Tr des ORF. Im April 2011 kam der Wechsel zu 3, und im Herbst desselben Jahres durfte Sigi Fink erstmals vor das 3-Mikro.

    Seither baut Fink immer wieder Sd-Tiroler Ortschaften in seinen Wetterbericht mit ein. So nennt er z.B. in einem Atemzug neben Eisenstadt, Bregenz und St. Plten auch Sarnthein (!) und meldet von dort das Wetter und die Temperatur. Und auf die Frage des 3- Moderators Ja gehrt diese Ortschaft jetzt zu sterreich? konterte Fink: Na, aber zu Tirol!Sigi Fink, ein Wetterfrosch mit gelebtem Tirolertum, dem man hierzulande in manchen Kreisen nicht alle Tage begegnet. n

    Wien/bozen von Gnther Mairhofer

    Mit Sigi Fink erfahren wir auf 3 auch wie das Wetter in Sd-Tirol wird.

    Das nchste Alpenregionstreffen der Schtzen findet vom 2. bis 3. Juli 2016

    in Waakirchen/Bayern statt.

    Stellvertretend fr alle Schtzenkameraden, die am Hohen Frauentag in Innsbruck mit hohen Landesaus-zeichnungen geehrt wurden: Viertel-Kdt. Oberland und Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl erhielt das Verdienstkreuz des Landes Tirol.

  • Aus den LANDESTEILEN 444

    48. Traditionstag des Militrkommandos Tirol Am 13. August 2014, dem Gedenktag der dritten Bergiselschlacht unter Andreas Hofer, lud das Militrkommando Tirol als Traditionstruppenkrper des Tiroler Landsturms und der Tiroler Landesschtzen zum Traditionstag des Militrkommandos auf tradi-tionsreichen Boden ein. Vor dem Urichhaus am Bergisel beging das Militrkommando gemeinsam mit den Wiltener Schtzen, zahlrei-chen Fahnenabordnungen und Vertretern des ffentlichen Lebens den Traditionstag. Tirols Militrkommandant, Gen.-Mjr. Herbert Bauer, betonte in seiner Ansprache, dass neben allem taktischen Knnen auf beiden Seiten wohl vor allem auch die Legitimitt des Kampfes der Tiroler fr Freiheit und Selbstbestimmung in ihrem eigenen Land einen gewichtigen Teil des Erfolges ausgemacht haben wird. Die Vereinigung aller Krfte des Volkes, nicht nur die von weni-gen Spezialisten, brachte den Tirolern die Freiheit. Die Fhigkeit zum Kampf durch Fhrung, Organisation, Ausrstung und Ausbildung, aber vor allem auch der Wille aller zum Kmpfen, also der Wehrwille, waren entscheidend. Zu der Diskussion ber die Finanzsituation des Bundesheers zitierte der Militrkommandant den Verteidigungsmi-nister, der den Boden des Fasses als erreicht sieht. n

    Innsbruck von Willi Tilg

    Das Militrkommando Tirol am Traditionstag vor dem Urichhaus am Bergisel (Foto: Vzlt. Martin Hrl; MilKdo Tirol)

    Bozner Faschistendenkmal erstrahlt in neuem Glanz

    Mit finanzieller Hilfe der Sdtiroler Landesregierung wurde nun das Faschistendenkmal mit einem beschnigen-den Museum wieder fr die ffentlichkeit zugnglich gemacht und der Zaun geffnet. War es lange Zeit gesperrt und dem Verfall preisgegeben, wurde es vor einigen Jahren mit mehreren Millionen Euro renoviert und nun mit einem Museum versehen, das we-niger der Aufklrung dient, als vielmehr der Verherrlichung des Faschistentempels. Von Dokumentationszentrum kann hier keine Rede sein, sind die Rumlichkeiten im Kel-ler vielmehr eine Erklrung des Denkmals an sich, als eine Aufarbeitung der faschisti-schen Vergangenheit. Fr jeden Faschisten

    war die Erffnung vom 21. Juli 2014 ein Freudentag, jedoch fr jeden heimatbe-wussten Sd-Tiroler und demokratisch gesinnten Italiener eine reine Zumutung.Wie kann es sonst sein, dass sogar von den Faschisten des 3. Jahrtausends der Bewe-gung Casa Pound fast nur Lob kommt. In einer Aussendung meint deren Bozner Sprecher Mirko Gasperi: Objektiv und gut gestaltet ist die Ausstellung im Inneren. Er schwrmt darin auch von den renovierten Adlern der Drususbrcke. Einzig mit der Leuchtschrift auf einer der Liktorensulen im ueren knne er sich nicht anfreunden und hat bereits eine Eingabe angekndigt. Auch Maria Teresa Tomada von Alleanza

    Nazionale gefllt laut jngster Nachricht der Tageszeitung Alto Adige das sogenannte Dokumentationszentrum gut.Es macht dies wieder deutlich, wer so alles an diesem Faschistentempel hngt. Bei den zitierten Personen mag das nicht verwunderlich sein, aber nunmehr haben sie den allerhchsten Segen von der Bozner Stadtverwaltung und der Sdtiroler Landes-regierung bekommen, die diesen Krften freundlicherweise auch noch ein Museum mitfinanziert mit unseren Steuergeldern eingerichtet hat. Die nchste Siegesfeier am 4. November durch Neofaschisten wird also zu erwarten sein.Als Vorbild fr den Umgang mit dem Sie-gesdenkmal htte hingegen das Anschluss-denkmal in Oberschtzen im Burgenland dienen knnen. Dort wurden alle natio-nalsozialistischen Symbole entfernt und das Denkmal dem Verfall preisgegeben. So sieht der richtige Umgang mit solch menschenverachtenden Denkmlern aus, wenn es schon nicht abgetragen wird. Dass in Zukunft auch deutsche und ladinische Schulklassen in ein solches, den Faschismus verherrlichendes Denkmal gefhrt werden, befremdet den Sdtiroler Schtzenbund.Weitere konkrete Kritikpunkte, welche das SSB-Online Team bei einem Lokalaugen-schein zusammengetragen hat, knnen unter www.schuetzen.com nachgelesen werden. n

    Bozen von Efrem Oberlechner

    Zwei Denkmler fr Diktaturen. Eines wird vom italienischen Staat periodisch restauriert, das andere von der Republik sterreich konsequent ignoriert..

    Im Keller des Bozner Siegesdenkmals wurde mit sehr viel Geld ein sogenanntes

    Dokumentationszentrum geschaffen.

  • Aus den LANDESTEILEN 5Zu Besuch auf der Ausstellung zum Tag der Tracht in TraminTirol trgt Tracht: Ausstellung des Sdtiroler Schtzenbundes und der Schtzenkompanie Tramin anlsslich des Tages der Tracht

    Auf Initiative des Tiroler Trachtenverbandes wurde 2011 die Aktion Tirol trgt Tracht eingefhrt, die jedes Jahr am 3. Sonntag im September, dem Notburga-Sonntag, stattfindet. An diesem Tag sind alle Tiroler aufgerufen, ihre Tracht oder traditio-nelle trachtige Kleidung zu tragen. Seit dem Jahr 2008 ist die hl. Notburga laut Beschluss der sterreichischen Bischofskonferenz Schutzpatronin aller Trachten- und Heimatverbnde sterreichs, erklrt Oswald Gredler, Landesverbandsobmann des Tiroler Trachtenverbandes, dessen Prsidentschaft der Tiroler LH Gnther Platter innehat. Deshalb war dieser Tag auch prdestiniert dazu, zum Tag der Tracht ausgerufen zu werden.Anlsslich des heurigen Tags der Tracht lud der Sdtiroler Scht-zenbund in Zusammenarbeit mit der SK Tramin zu einer Ausstel-lung sowie zum Besuch einer Trachteninformationsecke.Bei der offiziellen Erffnung wurden die Unterlandler bzw. beret-scher Frauentracht mit ihren einzelnen Details prsentiert, es wurde die historische Traminer Mnnertracht, die von der Schtzenkom-panie getragen wird, vorgestellt und das traditionelle Unterlandler/beretscher Dirndl erklrt.Auf groes Interesse stie die ansprechend prsentierte Ausstellung zur Tracht, bei der sich die Besucher u.a. auch ber das korrekte Tragen und die richtige Pflege der Tracht sowie ber passende

    Frisuren informieren konnten. Auerdem lieen sich verschiedene Trachtenhandwerker von Interessierten ber die Schulter schauen und beantworteten Fragen zu ihrem alten, kulturgeschichtlich so interessanten Handwerk.Besondere Zustimmung fand aber auch das Angebot, dass sich Frauen und Mdchen von fachkundigen Hnden eine kunstvolle, zur Tracht passende Einzopffrisur machen lassen konnten. Alles

    in allem also ein viel-fltiges Informations-angebot zur Tracht, das groen Anklang fand und sicher wieder aufgegriffen werden wird. n

    mit Dr. Margareth Lun

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    mit Dr. Margareth Lun

    Die Kulturreferentin des SSB Margareth Lun (1.v.l.) erklrt die Unterlandler/beretscher Tracht, die historische Traminer Mnnertracht und das Unterlandler/beretscher Dirndl.

    Eine Trachteninformationsecke mit verschiednenen Handwerkern rundete die Ausstellung ab.

    Besonders begeistert wurde das Angebot angenommen, sich zur Tracht passende Frisuren machen lassen zu knnen.

    N 5 | Oktober 2014

    WAIDRING 17. MAI 2014Georg & Marketenderin Melanie Mhlbacher

    WAIDRING 24. MAI 2014Ptf. Hanspeter & Maria Schreder

    EHRENBURG 24. Mai 2014 Fhr. Norbert Pallhuber & Evelyn Tschafeller

    TELFS 31. MAI 2014Joachim & Theresa Stocker

    INNSBRUCK-PRADL 14. JUNI 2014Hansjrg & Daniela Mller

    INNSBRUCK-PRADL 21. JUNI 2014Andr & Brigitte Betz

    ST. PANKRAZ 5. JuliMiriam Michaeler & Johann Laimer

    KURTATSCH - 2. AUGUST 2014Marketenderin Heidi Cristoferetti & Markus Lemayr

    TELFS - 12. JULI 2014Sabine & Raphael Schletterer

    GARMISCH - 27. SEPTEMBER 2014LKdt. Elmar Thaler & Marketenderin Martina Neff

    zur Hochzeit Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:

  • Aus den LANDESTEILEN 6

    Finanzmisere beim BundesheerAm 22. August 2014 fordert Finanzminister Spindelegger sei-tens des Bundesministeriums fr Landesverteidigung und Sport entsprechende Konzepte, damit mit dem vorhandenen Budget das Auslangen gefunden werden knne. Wenig spter reagiert der Generalstabschef General Othmar Commenda. Es fehlten nicht die Konzepte, es fehle das Geld. hnlich argumentiert mittags im Radio der Verteidigungsminister.Fr das Militrkommando Tirol sind diese Tne nichts Neues. Seit Jahren wird das Bundesheer schngeredet und Lcken werden mit viel Aufwand kaschiert. Die Aufgaben konnten im Anlassfall durch Improvisation, Ideenreichtum und besonderes Engagement der Bediensteten erledigt werden, Mannschaften wurden aus ganz sterreich mit ihren Fahrzeugen zusammengezogen, um etwa einem Hochwasser Herr zu werden, gebt wird kaum, und wenn, nur unter massivem Spardruck. Bald aber ist der Punkt erreicht, wo es nichts mehr zum Zusammenziehen gibt. Das tollste Koch-rezept ntzt nichts, wenn die Zutaten fehlen. Und diese Not ist bis ganz unten sprbar. Wenn Soldaten, die in Kommanden dienen, bereits ihre Helme abgeben mssen und die Winterausrstung

    Unsere Leser meinen ...

    eingezogen wird, ist dies ein alarmierendes Zeichen. Das, was in diesem Zusammenhang aber offensichtlich bersehen wird, ist die Tatsache, dass damit auch die Motivation der Mitarbeiter mit Fen getreten wird.Angelobungen z.B. waren Motivationstage. In Tirol war die letzte Angelobung in der ffentlichkeit am 26. September in Kssen alle weiteren finden in den Kasernen und in der Dienstzeit statt. Kein Geld fr berstunden, keine Transportmittel. Und so geht es hin und hin Ausbildungen werden gekrzt, Teilnehmerzahlen erhht, fr Rekruten gibt es bald keine Betten mehr, weil Kasernen verkauft werden. Und unter diesen Umstnden soll die Attraktivi-tt des Grundwehrdienstes erhht werden. Wie denn?Die Verbesserung dieser Misere ist realistisch betrachtet eben nicht nur mit neuerlichen Konzepten mglich, sondern mit einer den Anforderungen gerechten finanziellen Ausstattung.

    Raimund Lammer, Oberst e.h.

    Elmar und Martina haben sich getraut Am Samstag, den 27. September 2014 luteten fr den Landeskommandanten des Sdtiroler Schtzenbundes und seine Braut Martina Neff die Hochzeitsglocken. Elmar Thaler hatte die aus Garmisch stammende Optikerin und Marketenderin bereits vor acht Jahren beim Patronatstag in Bayern kennen gelernt.

    Das Paar gab sich in Anwesenheit einer groen Zahl von Geladenen und Gratulanten in der barocken Kirche zu St. Martin in Gar-misch das Ja-Wort. Die von Landeskurat P. Christoph Waldner OT zelebrierte feierliche Brautmesse wurde von Klngen der alpenln-dischen Volksmusik wrdig umrahmt. Als Trauzeuge fungierten Fritz Tiefenthaler, der Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien sowie die Schwester der Braut.Anschlieend wurde in der Bayernhalle in Garmisch ein groes Fest gegeben, bei dem der Hochzeitslader, aber auch Freunde und Mitarbeiter des Brautpaars mit verschiedenen Einlagen fr Kurzweil sorgten und mehrere Musikgruppen zum Tanz aufspielten. Im Namen des Sdtiroler Schtzenbundes berreichte der Bundes-geschftsfhrer Florian von Ach eine geschnitzte Grdner Statue des Heiligen Sebastian, des Schutzpatrons der Schtzen. Kulturreferentin Margareth Lun und Medienreferent Efrem Ober-lechner hatten gemeinsam mit Mitarbeitern des Effekt-Verlags eine Hochzeitszeitung herausgebracht. Die Schtzenkompanie Montan, welcher der Landeskommandant angehrt und die, gemeinsam mit weiteren hochrangigen Vertretern der Schtzen angereist war, machte dem Brautpaar eine kunstvoll bemalte Schiescheibe zum Geschenk. Der Sdtiroler Schtzenbund wnscht Elmar und Martina Thaler von Herzen alles Gute und reichen Segen fr den gemeinsamen Lebensweg! n

    Garmisch von Margareth Lun

    N 5 | Oktober 2014

  • Aus den LANDESTEILEN 7

    Italiens neuer Zentralismus: Gefahr fr Sd-Tirol? Er hat es geschafft: Italiens Premier Matteo Renzi hat seine Verfassungsreform noch vor der Sommerpause durch den Senat gebracht. Auch dank Sd-Tirols Senatoren, die der Reform zustimmten. Die Ausrichtung dieser umstrittenen Reform ist zent-ralistisch. Nichtsdestotrotz wird der erste Schritt in Richtung Entmachtung der Regionen in der Sdtiroler Volkspartei gefei-ert. Noch hat die Reform weitere parlamentarische Hrden zu nehmen. Doch selbst wenn alles so luft, wie es Matteo Renzi und die drei Sd-Tiroler Senatoren geplant haben: Wie gut gebettet ist eine Autonomie in einem Zentralstaat?

    DDr. Karl Zeller (SVP) war von 1994 bis 2013 Parlamentarier in Rom. Seit 2013 sitzt er als Vorsitzender der wiederge-grndeten Autonomiefraktion im italienischen Senat: Die Stimmen der SVP waren ja nicht ausschlaggebend, da 183 von 315 Senatoren dafr gestimmt haben.

    NEIN Die SVP hat diese neo-zentralistische Reform oder gar die Entmachtung der Regionen nie gefeiert. Die Sdtiroler Senatoren haben auch nichts mit Renzi geplant, im Gegenteil, wenn diese Reform nicht in Kraft treten sollte, wre dies fr uns kein Beinbruch. Die Aufgabe der Sdtiroler Parlamentarier in Rom ist es, die Autonomie zu schtzen und zu verteidigen und wenn mglich auszubauen. Nachdem die Regierung Renzi im Frhjahr eine zentralistische Reform verab-schiedet hat, haben wir versucht, unsere Interessen bestmglich zu vertreten. Dies ist neben anderen Verbesserungen des ursprnglichen Texts vor allem auch dadurch gelungen, dass wir und die anderen Sonderautonomien durch die Schutzklausel von der Anwendung der Re-Zentralisierung der Kompetenzen ausgenommen sind. Die Regionen mit Normalstatut waren kurioserweise mit dem Reform-entwurf einverstanden und haben sich jedenfalls nicht sonderlich dagegen gewehrt. Wenn die Betroffenen keinen Widerstand leisten, wieso sollten wir uns dann fr andere die Kleider vom Leib reien? Abgesehen davon htte das auch keine Aussicht auf Erfolg gehabt, da die Mehrheitsverhltnisse in dieser Frage (leider) sonnenklar sind. Im Senat zhlt im brigen auch eine Enthaltung als Gegenstimme. Wir haben nun neben der internationalen Verankerung eine zustzliche verfassungsrechtliche Absicherung, da die Anpassung des Autono-miestatuts im Einvernehmen mit dem Land Sdtirol erfolgen muss. Natrlich mssen wir in diesem ungnstigen gesamtpolitischen Klima fr die Regionen allgemein immer auf der Hut sein, aber un-sere Position ist durch die Schutzklausel gefestigt. Es ist nicht gesagt, dass die Akzentuierung unserer Sonderstellung (der Unterschied zwischen Regionen mit Normalstatut und jenen mit Sonderstatut wird grer) von Nachteil sein muss. In Italien werden Ausnahmen nmlich oft leichter akzeptiert, wenn sie einen kleinen Gebietsteil betreffen. Wenn alle Regionen anfangen, eigene Gesetze zu machen, dann schreitet hufig der Verfassungsgerichtshof ein (siehe Urteile zu den ffentlichen Arbeiten, zum Dienstrecht usw.).

    [email protected]

    Dr. PhD. Oskar Peterlini (SVP) war 20 Jahre Abgeordneter des Sdtiroler Landtages und von 2001 bis 2013 Senator in Rom. Seit dem Ausscheiden aus der aktiven Politik ber-nimmt er Lehrauftrge an der Freien Universitt Bozen: [] Sdtirols Autonomie ge-fhrdet, weil sie in ein zentra-listisches Gefge gepresst wird, und eine noch strkere Ausnah-me vom System darstellt, die fr noch mehr Neid sorgen wird.

    JA Die Reform wirft Italien ber 60 Jahre zurck, zentrali-

    siert den Staat und wird damit auch fr Sdtirols Autonomie und die Minderheiten gefhrlich. Der zaghafte Ansatz zum Fderalismus von 2001 wird rckgngig gemacht, ber 20 Zustndigkeiten gehen von den Regionen zurck an den Staat. Besonders gefhrlich ist auch fr Sdtirol die Wiedereinfhrung des Nationalen Interesses und eine neue berordnung des Staates gegenber den Regionen, die es dem Parlament ermglicht, im Interesse der wirtschaftlichen und politischen Einheit in die regionalen Zustndigkeiten einzugreifen. Auch das Verfassungsgericht wird sich derer bedienen.Ich anerkenne die Bemhungen der Sdtiroler Parlamentarier, eine Schutzklausel gegen einseitige nderungen des Autonomiestatutes erzielt zu haben. Trotzdem wird auch Sdtirols Autonomie gefhr-det, weil sie in ein zentralistisches Gefge gepresst wird, und eine noch strkere Ausnahme vom System darstellt, die fr noch mehr Neid, Anfeindungen und weitere Finanzkrzungen sorgen wird. Auch erlschen fr Sdtirol all jene Zustndigkeiten, die mit der Verfassungsreform von 2001 dank der Besserstellungsklausel zur Autonomie automatisch dazukamen, soweit sie nicht im Statut verankert sind. Besonders betroffen sind die konkurrierenden Zustndigkeiten, die fast ausnahmslos an den Zentralstaat fallen, wie beispielsweise die Regelung der Berufe, der Auenhandel, die Ener-gie oder die ergnzende Sozialvorsorge, mit der man das Zusatzren-tensystem in der Region krftigen konnte. Im Autonomiestatut ist hierfr nur eine ergnzende Zustndigkeit verankert.Die Begrndung, man htte zustimmen mssen, weil sonst Sdtirol mit den anderen Regionen gleichgeschaltet worden wre, stellt ent-weder der Autonomie oder der Begrndung kein gutes Zeugnis aus. Die Zustimmung war ein historischer Fehler.

    [email protected]

    N 5 | Oktober 2014

  • Aus den LANDESTEILEN 8N 5 | Oktober 2014

    Belgien oder doch eher Flandern und Wallonien? Das Knigreich Belgien ist ein Staat mit rund elf Millionen Einwohnern und einer Flche von etwa 30.500 km2. Das Land weitgehend flache ist umgeben von den Staaten Niederlande, Deutschland, Luxemburg sowie Frankreich und liegt an der Nordsee. Nur im Sdosten findet sich mit den Ardennen ein etwas hherer Landstrich. Berhmt ist Belgien vor allem fr seine guten Biere, die Pommes und die Schlmpfe. Die Amtssprachen sind Niederlndisch, Franzsisch und Deutsch, wobei diese jeweils nur im eigenen Sprachgebiet verwendet werden. Das Land ist also als Ganzes dreisprachig, aber regional einsprachig.

    Jahrhundertelang waren die Niederlande, Belgien und Luxemburg kulturell und auch politisch uerst eng miteinander verbunden. Sie gehrten lange Zeit zum Heiligen Rmischen Reich deutscher Nati-on. Erst mit der Glaubensspaltung gingen die Gebiete allmhlich getrennte Wege. Der niederlndischsprachige Norden wurde protestantisch, whrend der franzsisch-sprachige Sden katholisch blieb. Wh-rend des Achtzigjhrigen Krieges kam es dann zum offenen Konflikt zwischen den Landesteilen. Nachdem Flandern wieder unter spanische (katholische) Herrschaft gekommen war, wurde das bis damals protestantische Land rekatholisiert. Bis zur Franzsischen Revolution gingen katholi-sche und protestantische Gebiete getrennte Wege. In der Napoleonischen Zeit war das heutige Belgien rund 20 Jahre lang ein Teil Frankreichs. In dieser Zeit wandte sich die flmische Oberschicht mehr und mehr der franzsischen Sprache und Kultur zu. 1815 wurden mit Ende der napoleonischen ra die Lnder zum Vereinigten Knigreich der Niederlande zusammengeschlossen. Aber schon 1830 erwiesen sich die Gegenstze zwischen Nord und Sd als unberwindbar.

    Das katholische Belgien trennte sich von den protestantischen Niederlanden. Ein neuer Staat war geboren.Whrend die religisen Differenzen mit der Trennung von Belgien und der Nie-derlande ein Ende fanden, stand nun der Sprachenstreit im Mittelpunkt. Nach der Grndung Belgiens wurde die franzsische Sprache gegenber der niederlndischen stark bevorzugt. So wurde die niederln-dische Sprache nur in der Grundschule verwendet. Weiterfhrenden Unterricht gab es nur in franzsischer Sprache. Franz-sisch war alleinige Verwaltungssprache. Die Oberschicht interessierte sich wenig fr diese sprachliche Diskriminierung. Die hheren Kreise sprachen ohnehin Franz-sisch auch in Flandern. Erst 1873 wurde Niederlndisch als Zweite Landessprache anerkannt. Rechtlich gleichgestellt wur-de es dem Franzsischen allerdings erst 1898. Franzsisch blieb jedoch weiterhin im ganzen Land Unterrichts- und Verwal-tungssprache.Mit Ende des 1. Weltkrieges kam ein kleines deutschsprachiges Gebiet zu Belgien. 1921 anerkannte der belgische Staat die territo-riale Einsprachigkeit in den drei Sprachge-

    bieten Flandern (niederlndisch), Wal-lonie (franzsisch) und Eupen-Malmedy (deutsch) in Ostbelgien. Erst 1930 wurde mit der Universitt Gent ein Universitts-unterricht in niederlndischer Sprache eingefhrt. Die Hauptstadt Brssel ist zwei-sprachig, und im Brsseler Umland gibt es einige Spracherleichterungen fr Franz-sischsprachige. Zudem gibt es Sonderrege-lungen fr Sprachgrenzgemeinden und das deutsche Sprachgebiet. Die Grenzen der jeweiligen Sprachgebiete wurden 1962 fest-gelegt. Alle sprachlichen Belange sind durch Gesetze genauestens geregelt. Der Groteil der staatlichen Verwaltung ist genauso wie das Schulwesen und die Gerichtsbarkeit nach Sprache getrennt. Parteien, Gewerk-schaften, Fernsehsender: alles wird nach Sprache getrennt. Sogar bei der Armee gibt es diese sprachliche Trennung. Nur lnger dienende Unteroffiziere und Offiziere ms-sen die zweite Landessprache beherrschen. Von den einfachen Mannschaften wird dies nicht verlangt. Zu Zeiten, als in Belgien noch eine Wehrpflicht bestand, gab es mit den sog. Ardennenjgern sogar eine deutschsprachige Armeeeinheit. Die Kennt-nis der anderen Landessprache wird von den Offizieren erwartet, nicht jedoch von

    FLANDERN/BOZEN von Arno Rainer

    Die Gemeinschaften Belgiens. Gold = flmische Gemeinschaft, rot = franzsische Gemeinschaft, blau = deutschsprachige Gemeinschaft, Hauptstadt Brssel = zweisprachig (flmisch/franzsisch).

    Im Frhjahr 2014 gingen in Brssel 25.000 Menschen fr die Unabhngigkeit Flan-derns auf die Strae.

  • Aus den LANDESTEILEN 9

    Lutgart Van Dessel (Jahrgang 1956) aus Oelegem hat in Lier und Antwerpen Handel studiert und arbeitet fr die Krankenkasse Vlaams & Neutraal Ziekenfonds. Sie ist verheiratet und Mutter von 4 Kindern. Van Dessel ist Mitglied einer Volkstanzgruppe und der Ortlahner Schuhplattlergruppe (www.ortl.be), welche traditionelle sterreichische und Tiroler Tnze auffhrt. Sie ist Vorstandsmitglied des Davids-fond, einer katholischen Vereinigung fr flmische Kultur, und Mitglied der Vlaamse Volksbeweging (Flmische Volksbewegung), der grten Organisation, welche sich fr die Unabhngigkeit Flanderns einsetzt. Lutgart Van Dessel interessiert sich sehr stark fr Tirol, seine Geschichte und Kultur. Sie macht mindestens einmal im Jahr Urlaub in Tirol, am liebsten in Sd-Tirol.

    den Mannschaften. Trotz dieser strikten Trennung gibt es vor allem in den Brsseler Randgemeinden immer wieder Konflikte um den offiziellen Sprachgebrauch.Ortsschilder sind auerhalb von Brs-sel immer einsprachig. Eine knstliche Zweisprachigkeit bei den Ortsnamen wie in Sd-Tirol wre in Belgien vollkommen undenkbar. Einen weiteren Unterschied zu Sd-Tirol gibt es bei den Beipackzetteln fr die Medikamente. Diese sind in Belgien von Haus aus dreisprachig (franzsisch, niederlndisch und deutsch). Die Regelung entspricht also im Wesentlichen der Rechts-lage, wie sie auch in anderen mehrsprachi-gen Lndern wie der Schweiz oder Finnland anzutreffen ist. Eine Ungleichbehandlung der Amtssprachen wie in Sd-Tirol, wo deutsche Beipackzettel nur auf Nachfrage vom Apotheker ausgedruckt werden, wre in Belgien vollkommen undenkbar.

    Es fllt auf, dass die meisten Einwohner die jeweils andere Landessprache kaum oder gar nicht beherrschen. Das mag daran lie-gen, dass die meisten Leute in ihrem Leben nur sehr wenig Kontakt mit der anderen Sprachgruppe haben. Bis auf das zwei-sprachige Brssel und die Gebiete an der Sprachgrenze spielt die andere Sprache im Alltag keine Rolle. Es ist ein Verhltnis fast wie zwischen zwei Nachbarlndern. Frher war der industriell geprgte franzsisch-sprachige Sden der reichere Landesteil. Das eher landwirtschaftlich geprgte Flan-dern hat aber inzwischen durch den Ausbau des Dienstleistungsbereiches wirtschaft-lich aufgeholt und sogar berholt. Heute zahlen die reichen Flamen fr die armen Wallonen. Die niederlndisch sprechenden Belgier sehen sich selbst als die Dummen, die fr die anderen zahlen mssen.All diese Konflikte haben dazu gefhrt,

    dass ein bedeutender Teil der Flamen eine weitere Dezentralisierung oder sogar eine Teilung des Landes in zwei Staaten fordert. Die Wallonen scheinen hingegen mehrheit-lich am Status quo und am gemeinsamen Belgien festzuhalten. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Regierungskrisen wegen dieser Gegenstze. Wie der Konflikt im die Zukunft Belgiens eines Tages enden wird, ist noch nicht abzusehen. Das letzte Wort sollte aber allemal beim Volk liegen!Treffend formuliert die besondere Situa-tion in Belgien bereits im Jahre 1912 der sozialistische Politiker Jules Destree, als er in einem Brief an den Knig schrieb: Sire, Sie regieren zwei Vlker. Es gibt in Belgien Wallonen und Flamen; es gibt keine Belgier. n

    Ja voor VlaanderenSeit 1830 ist die belgische Sprachenfrage ein harter Kampf fr die Flamen. Belgien hat alles getan, die flmische Kultur und unsere Identitt zu zerstren. Durch die Franzsisierung des 18. Jahrhunderts ist in Flandern die Flmischen Bewegung entstanden. Von 1830 bis heute mssen sechs Millionen Flamen die Unterdrckung durch 4 Millionen Franzsischsprachige ertragen.

    Im Ersten Weltkrieg hatten wir die flmi-sche Tragdie an der Ijzerfont. Viele flmi-sche Soldaten starben, weil sie die Befehle ihrer franzsischsprachigen Offiziere nicht verstanden. Nach den beiden Weltkriegen wurden die andauernden Spannungen zwi-

    schen Flamen und Wallonen immer strker. Im Jahr 1945 hatten wir die Knigsfrage, im Jahr 1954 den Schulstreit, in den 1960er Jahren den Kampf um eine rein niederln-dischsprachige Universitt Lwen, danach den Sprachstreit in der Gemeinde Voeren, die Sprachgrenzkonflikte, den Streit um den Wahlkreis Brssel-Halle-Vilvoorde, die Fazilitten-Gemeinden (Gemeinden mit Spracherleichterungen) usw.Wir Flamen mssen Milliarden fr unsere sdlichen Nachbarn zahlen. Jeder Flame zahlt tglich 2,50 Euro fr die Wallonen. Das ist in Summe sehr viel Geld. Wir wol-len keine weiteren Geldtransfers zu unseren sdlichen Nachbarn. Wir wollen eigene Zustndigkeiten ber die gesamte soziale Sicherheit erhalten. Wir wollen Arbeitslo-sengeld, Kinderbetreuung, Kranken- und Invalidittsversicherung, Renten und

    Sozialhilfe selbst regeln. Ich denke, dass wir Flamen zu brav sind. Im Gegensatz zu anderen Nationen kmpfen wir fr unsere Sache zu freundlich und ohne die ntige Schrfe!Mit der Untersttzung der flmischen Volksbewegung, allen flmischen Verbn-den und Organisationen, flmischen Poli-tikern, den flmischen Parteien und allen sechs Millionen Flamen mssen wir weiter arbeiten fr ein unabhngiges Flandern!Ich wnsche allen Vlkern, die fr Selbst-bestimmung und Unabhngigkeit kmp-fen, so wie Sd-Tiroler, Schotten, Katalanen und Basken das Recht und die Mglichkeit ber die eigene Zukunft selbst zu entschei-den! Ich bin stolz Flmin zu sein! n

    FLANDERN von Lutgart van Dessel

    www.vvb.org Die Flmische Volksbewegung (VVB) ist eineparteiunabhngige Organisation, die die Unabhngigkeit Flanders anstrebt.

  • Aus den LANDESTEILEN 10N 5 | Oktober 2014

    Volontariatseinsatz in Rumnien und MoldawienConcordia, eine sterreichische Hilfsorganisation mit Schwestervereinen in Bulgarien, Rumnien und der Republik Moldau, wurde 1991 gegrndet und finanziert ihre Projekte vorwiegend aus Spenden. Heute werden in Kinderhusern, Wohnhusern und Ausbildungszentren fr Jugendliche und Sozialzentren alle Altersgruppen betreut. In der Republik Moldau wurde 2003 das erste Kinderhaus errichtet. Weiters wurden nach und nach Sozialzentren und Suppenkchen erffnet, in denen alte Men-schen versorgt und betreut werden.

    Am 31. August 2013 machte ich mich auf den Weg in das mir bis dato noch unbekannte Rumnien. Schon bald war mir klar, dass ich mich hier sehr wohlfh-len werde. Die Leute sind herzlich und legen auf ganz andere Dinge wert als wir. Whrend der Ausbildungszeit von sechs Wochen war ich in einem Sozialzentrum fr ehemalige Straenkinder in Buka-rest untergebracht. Dort erlernte ich die Sprache und wurde mit meiner zuknfti-gen Arbeit vertraut gemacht. Nach die-sen sechs Wochen wechselte ich in mein Hauptprojekt, genannt Farm der Kinder in Aricestii-Rahtivani. Dort leben ca. 80 Kinder, die durch Schwierigkeiten in der Familie wie z.B. Alkoholprobleme, Ge-walt oder Drogenkonsum nicht bei ihren Eltern leben knnen, oder deren Eltern im Ausland arbeiten, in zehn Husern wie Familien zusammen. Ich lebte und arbeitete mit den Kindern einer Familie und half den Erzieherinnen bei der Durchfhrung der Routineaufgaben (Hygiene, Haus-bungen, Essenszeiten,). Zudem half

    ich im Kunstatelier und gab Englisch- und Deutschunterricht.Das Unterrichten der Sprachen stellte fr mich eine groe Herausforderung dar. Da ich gerade am Anfang Rumnisch noch nicht richtig sprach, unterrichtete ich mit Hnden und Fen meine Muttersprache Deutsch. Als schwierig erwies sich auch das Unterrichten von Englisch. Da auch Erzieher mit den Englisch-Hausbungen der Kinder berfordert waren und ich der Meinung war, die Englischkenntnisse der Kinder mssten verbessert werden, machte ich es mir zum Ziel, mit Kindern, die dies auch wollten, die Sprache spielerisch zu erlernen. Methoden wie malen als Farben- Lern-Hilfe wurden hier scheinbar noch nie verwendet. So waren die Kinder vom Malen mit Buntstiften schwer beeindruckt und lernten nebenbei noch Wrter wie yellow, blue und orange. Die Begeis-terung wurde noch grer, als sie von der Klassenlehrerin gesagt bekamen, sie htten die beste Hausbung. Dies motivierte auch mich zum Weiterunterrichten. Und schluss-

    endlich verbesserte sich auch die eine oder andere Englischnote, woran dann auch ich sah, dass meine Arbeit Frchte trug.Die letzten drei Wochen meines Volontari-ats verbrachte ich in der Republik Moldau, in einem Sozialzentrum im Sden bzw. in einem Kinderdorf in der Nhe von Chisi-nau, der Hauptstadt des rmsten Landes Europas.Nach und nach lernte ich mit der Lebens-weise der Rumnen bzw. Moldauer umzu-gehen. Mir wurde zum ersten Mal wirklich bewusst, wie dankbar wir sein knnen und wie schn es ist, in sterreich geboren zu sein!Wie am Anfang erwhnt, finanziert sich Concordia vorwiegend aus Spenden. Darum bitten wir um einen Beitrag auf das Konto:Raiffeisenlandesbank N/WienIBAN: AT66 3200 0000 0703 4499BIC: RLNWATWW

    Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: www.concordia.or.at n

    ABSAM von Carina Weinberger

    Einen vorbildlichen Einsatz leistete die Marketenderin der Speckbacher Kompanie Absam Carina Weinberger. Wie aus den Bildern ersichtlich, wurde ihr aber auch viel Liebe und Vertrauen zurckgegeben.

  • 11N 5 | Oktober 2014

    An die Mitglieder des Herz-Jesu-NotfondsEinladung zur Ordentlichen

    Vollversammlung mit Neuwahlen am Freitag, den 7. November 2014

    Dominik Kiem (Mitte) mit der sterreichischen Nationalflagge

    Sd-Tiroler holt bei Chemieolympiade Medaille fr sterreichBei der 46. Internationalen Chemieolympiade, die heuer im Juli in Hanoi, Vietnam, stattgefunden hat, konnten alle vier Teilneh-mer des sterreichischen Teams, darunter auch der Sd-Tiroler Dominik Kiem, eine Medaille erringen. Kiem ist Schler des Realgymnasiums Meran. Er war zum ersten Mal im Nationalteam der sterreichischen Chemieolympiade mit dabei und holte sich in Hanoi gleich Silber. Bei einer Groveranstaltung unter Rot-Wei-Rot am Start zu sein: Ein Wunsch nicht nur vieler Sd-Tiroler Patrioten, sondern auch ein Anliegen gar einiger Spitzensportler. Was bei einer Chemieolympiade mglich ist, sollte auch im Sport mglich sein,meint Euer Raffl

    Hui

    Ort: Bozen, Waltherhaus, 4. Stock, SSB-SitzungssaalZeit: Freitag, 7. November 2014, 17 Uhr (erste Einberufung), 18 Uhr (zweite Einberufung)

    Tagesordnung:1. Begrung, Appell und Genehmigung der Tagesordnung2. Behandlung von Antrgen und Anfragen3. Neuwahl des Vorstandes4. Allflliges

    3 FRAGEN AN Philipp Achammer, Landesrat und Obmann der SVP1. Sehr geehrter Herr Achammer, wird sich die SVP mit Ihnen

    als Parteiobmann wieder etwas mehr der Volkstumspolitik zuwenden?

    Die Sdtiroler Volkspartei hat ber die Jahre immer Volkstums-politik gemacht, indem sie sich laufend fr die Sicherung der Sprache und Kultur der deutschen und der ladinischen Min-derheit eingesetzt und sich fr eine Eigenverwaltung Sdtirols im Rahmen der Autonomie stark gemacht hat. Nun gilt es, die kulturelle Vielfalt eines Sdtirol der drei Sprachgruppen als Reichtum zu begreifen und zugleich Austausch und Begeg-nung zu frdern, um verbleibende Hrden im Zusammenle-ben abzubauen.

    2. Der Todestag von Freiheitskmpfer Luis Amplatz jhrte sich krzlich zum 50. Mal. Ihre Bewertung?

    Fr die SVP-Spitze waren die Anschlge damals schwer wiegende Vorflle, die sie aufs Schrfste verurteilte. Mit Anschlgen die Befreiung Sdtirols, die Loslsung von Italien zu erzwingen, wie es das Ziel des Befreiungsausschus-ses Sdtirols um Luis Amplatz war, wurde von der SVP nicht gutgeheien. SVP-Obmann Magnago lehnte jegliche Form von Gewalt immer entschieden ab: Gewalt rufe nur wieder Gewalt hervor und zudem gewinne derjenige in einem solchen Kon-flikt, der ber das grte Gewaltpotential verfge, und das sei nun mal immer der Staat. Dieser Einschtzung und Bewertung Magnagos kann ich nur beipflichten. [] Gleichzeitig ist aber darauf hinzuweisen, dass die Geduld vieler Sdtiroler damals offenbar zu sehr strapaziert worden ist und die Sorge um den Verlust der Sdtiroler Identitt sehr gro war.

    3. Sie haben zwei weie Bltter vor sich liegen; eines fr die Vor-, das andere fr die Nachteile in Bezug auf den Verbleib Sd-Tirols bei Italien. Welches Blatt weist mehr Argumente auf?

    Es geht nicht um Vor- oder Nachteile! Es muss uns stets darum gehen, die deutsche und ladinische Minderheit abzusichern und Eigenverwaltung weiterzuentwickeln. Ich bin nach wie vor berzeugt, dass die Autonomie in dieser Hinsicht ein Zukunftsmodell ist! Unsere Autonomie darf aber nicht nur bei Schnwetter halten, deshalb sind entsprechende Schutzklau-seln wie die Schutzfunktion sterreichs auch fr die Zukunft ganz wesentlich! n

    Mit besten Gren,Gnther Morat, Obmann

  • 12N 5 | Oktober 2014

    Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

    Lesung: Inferno in Tesselberg 1964Ein groer Erfolg war die szenische Lesung Inferno Tesselberg 10.09.1964, welche krzlich der Schtzenbezirk Pustertal ge-meinsam mit dem Sdtiroler Schtzenbund in Gais veranstaltet hat. ber 500 Personen waren in den Pfarrsaal gekommen, welcher nicht alle Besucher fassen konnte.

    1964 berfielen Polizei und Militr das kleine Dorf Tesselberg am Berghang oberhalb von Gais. Die Dorfbewohner erlebten an jenem Tag ein Inferno. Auf der Suche nach Sd-Tiroler Freiheitskmp-fern wurden die Dorfbewohner wie Tiere zusammengetrieben, Mnner mussten stun-denlang gefesselt am Boden liegen, Kinder wurden von Polizisten eingekreist. Scheu-nen wurden abgebrannt, Huser gepln-dert, Handgranaten in Huser geworfen und durch die Fenster auf Menschen ge-schossen. Ein behindertes Mdchen wurde verletzt und konnte nicht verarztet werden. Und dies war noch nicht der Hhepunkt. Die Tesselberger entgingen knapp einer Ka-tastrophe, als ein hoher Offizier die Nerven verlor und die Hinrichtung unschuldiger und unbeteiligter Dorfbewohner befahl. Dass es nicht dazu gekommen ist, ist wahr-scheinlich nur einem einzigen Menschen zu verdanken.Begrt wurden die Zuhrer vom Gaisin-ger Hauptmann Gerald Leiter und Bezirks-major Haymo Laner. Nach einem einfh-renden Prolog wurde in einem Gesprch zwischen einem jungen Pfleger und einem Heiminsassen die jngere Geschichte des

    sdlichen Teils Tirols und des Infernos von Tesselberg erzhlt. Parallel dazu wurden Bilder der damaligen Zeit eingeblendet und verschiedene Zeitzeugenberichte wurden verlesen. So auch die Geschichte des Puschtra Buibm Sepp Forer. Dieser erzhlte selbst, wie sich er und seine Ka-meraden damals in Tesselberg versteckten und 1200 Soldaten nach ihnen vergeblich suchten. Whrend der gesamten Szenen kamen viele Emotionen hoch und ein Stim-mungsbild von der damaligen Zeit konnte gezeichnet werden. Im Anschluss an die Auffhrung sprach Bezirksmajor Haymo Laner davon, dass die jngere Geschichte endlich aufzuarbeiten sei. Der Referent fr Medien- und ffent-lichkeitsarbeit Mjr. Efrem Oberlechner regte an, dass dies auch die offizielle Politik untersttzen sollte. Er kritisierte, dass die ffentlich rechtlichen Fernsehsender zu diesem Ereignis nichts Ausreichendes ausgestrahlt haben. Mit den ihnen zur Verfgung stehenden Millionenbetrgen sollte dies eigentlich mglich ein. Dass dies ausschlielich der SSB in ehrenamtlicher Arbeit bernehmen msse, sei ein Armuts-zeugnis fr die Fernsehmedienlandschaft in

    Sd-Tirol. Bezirkskulturreferentin Verena Obwegs, Autorin des Textes, sprach an, dass von damals noch vieles im Dunkeln liege. Es sei auch nicht leicht gewesen, das nachzuempfinden und in Szene zu setzen, was die Menschen damals erlebt haben. Einen Dank richtete sie auch an die Redner und Schauspieler Reinhold Bacher, Stefan Liensberger und Fausto Menardi sowie an die Mitglieder der Arbeitsgruppe Haymo Laner, Christian Steger und Efrem Ober-lechner.Der Abend wurde mit dem Gedicht Wo sein se heint? des Mundartdichters Rein-hold Bacher abgeschlossen. Der Schtzen-bezirk Pustertal informiert abschlieend, dass die Szenische Erzhlung auf einfache Art und Weise auch von anderen Kompani-en aufgefhrt werden kann. Die medialen Unterlagen (Ton, Prsentationen, Ablauf) werden den Kompanien zur Verfgung gestellt. n

    Die szenische Lesung konnte berzeugen. Der tosende Applaus belegte dies. Alle Teilnehmer waren angetan von den damaligen schlim-men Ereignissen.

    Riesiges Interesse an den Geschehnissen vom 10. September 1964 in Tesselberg. Der Pfarrsaal in Gais konnte nicht alle Besucher fassen.

    Gais von Efrem Oberlechner

  • 13N 5 | Oktober 2014

    Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

    Bataillonsfest zum 25-jhrigen BestehenAm 5. und 6. Juli wurde in Innsbruck Htting-West das Bataillonsfest Innsbruck gleichzeitig mit dem 25-Jahr-Jubilum der Kompanie Allerheiligen gefeiert.

    Mit dem Groen sterreichischen Zapfenstreich von der Musikka-pelle Allerheiligen und der Innsbrucker Polizeimusik sowie der Ehrenkompanie Reichenau, der Bundesstandarte und den Fahnenabordnungen der elf Innsbrucker Kompanien begann das Fest am Samstag im Beisein der Innsbrucker Brgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plrer und einer Vielzahl von Ehrengsten. Die Feldmesse am Sonntag wurde von Pfarrer Dr. Franz Troyer zelebriert und von ca. 700 Trach-tentrgern aus dem ganzen Land festlich umrahmt. Die Ehrenkompanie Ried/Kal-tenbach unter Hptm. und Reg.-Kdt. Mjr. Herbert Empl berzeugte mit einer Strke von nahezu 90 Schtzen sowie fnf hervor-ragenden Salven. Mit dabei waren auch die Prangerschtzen aus Lochen in Oberster-reich. Im Rahmen der Ehrungen wurden der EHptm. von St. Nikolaus/Mariahilf, Helmut Petrovsky mit der Verdienstmedail-le des Schtzenbataillons Innsbruck, der Hptm. der Kompanie Allerheiligen, Mag.

    Sepp Pargger mit dem Verdienstzeichen des BTSK fr langjhrige Kommandanten und Christoph Parth aus Arzl als neuer Landesjungschtzenknig ausgezeichnet. Im Anschluss an den Festakt marschierten

    die angetretenen Formationen durch den Stadtteil und defilierten vor den zahlreichen Ehrengsten und der begeisterten Bevlke-rung vor dem Kolpinghaus. n

    Ehrenberg feierte 50-jhriges JubilumDer Groe sterreichische Zapfenstreich aufgefhrt von der BMK Pinswang und der SK Vils beeindruckte am 5. Juli die Schtzen des Bataillons Ehrenberg, die Abordnungen aus dem Bataillon Lechtal sowie LKdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler, Viertel- und Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl, Bgm. Aurel Schmidhofer und Baon-Kdt. Mjr. Herbert Schweigut sowie die zahlreichen Zuschauer bei der Feier zum 50-Jahr-Jubilum. Die Musikkapellen Schwangau und Lechaschau untermalten das Bezirks- und 35-jhrige Wiedergrndungfest der SK Lechaschau am Sonntag. Ehrenkompanie war die SK Taisten aus dem Pustertal in Sdtirol. Die Feldmesse zelebrierte Diakon und Schtzenkurat Toni Moser, der eine vielbeachtete Predigt hielt. Dabei wurde in Anwesenheit der Fahnenpatin Adelheid Gerber die restaurierte Bataillonsstandarte gesegnet. Nach den Gruworten von Reg.- und Viertel-Kdt. Fritz Gastl hielt LHptm. Gnther Platter die Fest-ansprache. Zum groen Festumzug waren auch aus dem Tiroler Oberland die meisten Bezirks- und Bataillonskommandanten sowie Kompanien, Fahnenblcke und Trommlerzge aus dem gesamten Regiment gekommen. Schtzen aus dem bayrischen Werdenfelser Land nahmen mit ihrem Bataillonskommandanten Hans Jais teil. Befreundete Schtzenvereine aus dem Allgu ergnzten den groen Festumzug zur Festhalle. n

    Innsbruck von Josef Pargger

    Lechaschau von Wolfram Vindl

    Baon-Kdt. Mjr. Helmuth Paolazzi meldet die Formationen zur Defilierung an LT-Prs. DDr. Herwig van Staa und die Brgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plrer.

    LHptm. Gnther Platter mit Viertel- und Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl beim Abschreiten der Ehrenkompanie Taisten aus Sdtirol

    N 5 | Oktober 2014

  • 14N 5 | Oktober 2014

    Aus den BEZIRKEN & BATAILLONENN 5 | Oktober 2014

    und noch ein BataillonsfestAnfang Juni wurde das Bezirks- und Bataillonsfest in Roppen ausgerichtet. Zum Auftakt des dreitgigen Festes erfolgte beim Krie-gerdenkmal am Kirchplatz eine feierliche Kranzniederlegung. Eine festliche Kulisse bot sich am Sonntag den vielen Besuchern sowie den Ehrengsten und den Abordnungen befreundeter Kom-panien beim Festakt mit Feldmesse am Burschl, die von Pfarrer DDr. Johannes Laichner feierlich gestaltet und von der Musikka-pelle Roppen musikalisch umrahmt wurde. Im Anschluss an den Festakt wurden im Beisein von LT-Prs. DDr. Herwig van Staa verdiente Schtzen geehrt. Nach dem farbenprchtigen Festumzug der Schtzenkompanien, Musikkapelle, Abordnungen und Ehrengste vom Burschl zum Schulhausplatz mit Defilierung beim Gemeindeamt konnte ein u-erst kameradschaftliches Schtzenfest am Schulhausplatz gefeiert werden, das wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. n

    Roppen von Norbert Rudigier

    Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen konnten an verdiente Persnlichkeiten vergeben werden.

    Wehende FahnenIm Rahmen des Bataillonstreffens Mittleres Zillertal am 3. August in Zell am Ziller war einiges in Bewegung. In einer feierlichen Zeremonie im Rahmen des Festgottesdienstes fand der Wechsel der Bataillonsstandarte von der SK Ried/Kaltenbach zur SK Gerlos und der Wechsel der Regimentsstandarte von der SK Zell/Ziller zur SK Ried/Kaltenbach statt.Der Hhepunkt des Bataillonstreffens aber war die Auszeichnung fr Hptm. Hermann Huber. Nach dem Wechsel in der Regiments-fhrung im Dezember 2013 hatte die Regimentsversammlung ein-stimmig beschlossen, ihn zum Ehrenmajor des Schtzenregimentes Zillertal zu ernennen.Alle Hauptleute des Regimentes waren anwesend und Reg.-Kdt. Mjr. Herbert Empl wrdigte in seiner Laudatio die Verdienste in seiner fast drei Jahrzehnte langen Fhrungsfunktion. n

    Zell A. Ziller von Franz Trojer

    Reg.-Kdt. Mjr. Herbert Empl, Ehrenkranztrgerin Rosmarie Huber, Ehrenmajor Hermann Huber (v.l.)

    64. tztaler BataillonsfestAm 20. Juli wurde das 64. tztaler Bataillonsfest in Tumpen als Gemeinschaftsfest mit dem 42. Bezirksnasswettbewerb der Freiwil-ligen Feuerwehren des Bezirkes Imst abgehalten.Viertel-Kdt. Mjr. Fritz Gastl begrte die Ehrenkompanie Oetz, alle anwesenden Kompanien, Feuerwehren, Musikkapellen und Ehren-gste und beglckwnschte alle zu ihren Leistungsabzeichen und Schieerfolgen. Die Schtzenkette der Altschtzen erging an Josef Strigl der SK Sautens und jene der Jungschtzen zum zweiten Mal an Lisa Hafner aus Tumpen.Und fr ganz besondere Verdienste im Tiroler Schtzenwesen wurde der EHptm. Erich Kratzer mit dem Silbernen und Baon-Schriftfhrer Olt. Markus Lutz und Obm. Olt. Engelhard Klotz mit dem Goldenen Verdienstkreuz des Bataillons tztal ausgezeichnet.Im Zuge des Talfestes wurden die JS-Leistungsabzeichen von Viertel-JS-Betr. Michael Dittberner berreicht.Zur Feldmesse, zelebriert von Schtzenkurat Abt German Erd, versammelten sich zahlreiche Ehrengste sowie auch Abordnungen aus dem Passeier und den Nachbarbezirken. n

    Tumpen von Markus Lutz

    LAbg. Bgm. Jakob Wolf, Bez.-Kdt. Mjr. Heinrich Gstrein, EHptm. Erich Kratzer, Viertel-Kdt. Mjr. Fritz Gastl, Olt. Ing. Markus Lutz, Tal-Mjr. Anton Klocker, Obm. Olt. Engelhard Klotz (v.l.)

  • N 5 | Oktober 2014

    Jachenau von Hans Baur

    Isarwinkler SchtzenwallfahrtSeit dem 100-jhrigen Grndungsjubilum der Schtzenkompanie im Jahre 2006 hat es in der Jachenau kein Festzelt mehr gegeben. Dieses Jahr wurde aber die Musikkapelle Jachenau 111 Jahre alt und man errichtete ein Zelt, das auch der Schtzen-kompanie die Mglichkeit bot, zu einer Schtzenwallfahrt einzuladen.

    Am Sonntag, den 31. August 2014 war es soweit. Etwa tausend Gebirgsschtzen der sieben Isarwinkler Kompanien versammelten sich zu ihrer 8. Schtzenwallfahrt. Die erste Wallfahrt dieser Art gab es 1990 in Lenggries. Der damalige Lenggrieser Hauptmann Benedikt Demmel war der Initiator. In unregelmigen Abstnden folgten weitere Wallfahrten im Isarwinkel. Das gemeinsame Fundament aller Schtzenkompanien ist das ffentliche Bekenntnis zu einem christlichen, abendlndischen Weltbild, der Einsatz fr die Anliegen der angestammten Heimat und das Volkstum, sowie die Erhaltung des Schtzenbrauchtums. Mit dieser Zielsetzung trafen sich die Kompanien zum Gottesdienst. Der nasse August verschonte auch die Jachenauer Kompanie nicht vor Regen. Die 8. Isarwinkler Schtzenwallfahrt fand deshalb witte-rungsbedingt im Zelt statt. Der Kirchenzug fiel aus. Die Einbeziehung der frisch restaurierten Leonhardi-Kapelle konnte nicht stattfinden, aber ein verkrzter Festzug war noch mglich. Im Zelt feierte man eine eindrucksvolle Messe, die Pfarrer Willi Milz zelebrierte. Dieser Messe ging das Totengedenken voraus und gab dem Ortspfarrer das Stichwort fr seine Predigt: Sowie sich in den Kriegs- und Krisenge-bieten der Erde Freiwillige engagierten, um zu helfen, genauso wich-tig ist der Gemeinschaftssinn in der Heimat. Weiter fhrte er aus, dass ihn der groe Zusammenhalt in der Jachenau stark beeindrucke.Die Teilnehmer der Schtzenwallfahrt reprsentierten die sieben Kompanien des Isargaues: Ellbach, Gaiach, Lenggries, Reichersbeu-ern, Bad Tlz, Wackersberg und Jachenau. Nach der Messe rief der Jachenauer Hauptmann Georg Gilg die

    Schtzenkameraden zum Festzug auf, der dann in verkrzter Form und bei leichtem Regen durchgefhrt wurde. Ins Zelt zurckgekehrt, konnte man eine Isarwinkler Besonderheit erleben, als mittags ge-meinsam in absoluter Andacht der Engel des Herrn gebetet wurde. Vorbeter war der Gauhptm. Thomas Simon. Die Jachenauer Scht-zenwallfahrt lie einer Trbsal wegen des Wetters keine Chance. n

    Die Hauptleute des Isargaues Fotos: Hias Krinner

    Die gastgebende Kompanie Jachenau

  • 16N 5 | Oktober 2014

    Bundeskanzlerin Angela Merkel in Inzell zu Gast

    Fr drei Tage war die Gemeinde Inzell im Landkreis Traunstein Treffpunkt fr rund 1.000 Mitglieder der Jungen Union Deutschlands. Fr rund eineinhalb Stunden war die Max-Aicher-Arena die schon viel Sportgeschichte geschrieben hat, von Inzell Mittelpunkt deutscher Politik. Bundeskanzlerin Angela Merkel kam hchstpersnlich in ihr wie sie spter sagte gern gemochtes Bayern, und die bayerischen Gastgeber taten das Ihrige, um der Ehre des hohen Besuchs mit ihren Gepflogenheiten und Traditionen eine Antwort zu geben. Blasmusik, Trachten, Gebirgsschtzen ehrten die Bundeskanzlerin bei ihrer An-kunft und viel Beifall gab es auch in der Arena, insbesondere wegen der Ausfhrungen der Bundeskanzlerin, die in ihrem Gruwort nicht nur der Jugend-Politik-Organisation dankte, sondern die Wrde jedes Menschen als zentrale Grundlage fr jegliche politische Entscheidung bezeichnete. 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, 75 Jahre nach dem II. Weltkriegs-Auftakt und 25 Jahre nach dem Mauerfall sollten wir uns auch in der jungen Generation bewusst machen, dass Wohlstand, Friede und Freiheit nur in einem gemeinsamen Europa erhalten werden knnen, so die Kanzlerin in Inzell. n

    Berichte aus Bayern

    Inzell von Anton Htzelsperger

    Bundeskanzlerin Angela Merkel trgt sich ins Goldene Buch der Gemeinde Inzell ein. Fotos: Htzelsperger

    Gebirgsschtzenkompanie Inzell

    Bichl von Andreas Eger

    Kompanieschieen 2014 der Gebirgsschtzenkompanie BichlAm 14. August 2014 fand das Kompanieschieen der GSK Bichl statt. Mit dem Luftgewehr wurden zwei Schtzenscheiben sowie et-liche Sachpreise ausgelobt. Ein absolutes Novum war, dass die Kom-paniescheibe auf einer Glcksscheibe ausgeschossen wurde. Hierauf konnten maximal 100 Punkte, aber auch negative Ergebnisse erzielt werden. Die ruhigste Hand bzw. das beste Auge hatte hierbei die Marketenderin Veronika Gaar, die als einzige Teilnehmerin genau die 100 Punkte traf. Die Ehrenscheibe gewann Leonhard Peschl mit einem 236-Teiler, bei der Ringwertung setzte sich Anton Schmid mit 46 von 50 mglichen Ringen durch. Die gelungene Veranstal-tung, bei der sich alle Mitglieder, Marketenderinnen und auch Neu-mitglieder in geselliger Runde treffen knnen, wird im kommenden Jahr sicherlich erneut veranstaltet werden. n

    v.l.: Rudi Kramer jun. (1. Vorstand), Veronika Gaar, Anton Schmid, Leonhard Peschl, Markus Geiler (Hauptmann)

  • N 5 | Oktober 2014 Berichte aus Bayern

    17Rosenheim Mnchenvon Franz Zch von Anton Htzelsperger

    Rosenheimer Gebirgsschtzen beim Herbstfest in Rosenheim Auch in diesem Jahr begleitete die Rosenheimer GSK wieder den Wiesneinzug mit Trommlern, Salutzug und Kanone. Die Kompa-nie gehrt zum Stadtbild. Wenn die Oberbrgermeisterin Gabriele Bauer das erste Bier anzapft, schiet der Salutzug zur Erffnung drei Kanonenschlge. Viele Zuschauer sumten die gesamte Weg-strecke. n

    GSK Rosenheim am Oktoberfest beim WirteeinzugDieses Jahr war die Gebirgsschtzen-Kompanie Rosenheim, zusam-men mit der GSK Raubling, aktiv beim Wirteeinzug zur Erffnung des Oktoberfestes dabei. Beide Kompanien gaben ein starkes Bild ab. Das schlechte Wetter konnte die gute Stimmung nicht beein-flussen. Der Wirteeinzug, der rund dreieinhalb Kilometer lang war, endete fr die Gebirgsschtzen im Zelt auf der Oiden Wiesn. n

    Die Kompanien Murnau, Oberammergau und Wolfratshausen vertraten den Bund der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien beim Oktoberfest Trachten- und Schtzenzug 2014. Foto: Christian Kolb

  • 18N 5 | Oktober 2014Berichte aus Bayern

    Adolf Auer Die GSK Samerberg trauert um ihr Grndungsmitglied Ojg. Adolf Auer, der nach langer Krankheit im Alter von 79 Jah-ren verstarb. Auer war seit der Wiedergrndung der Kompanie 1977 aktives Mitglied und von 1986 bis 1999 als Oberjger im Kompanieausschu ttig. Hptm. Fritz Drxl wrdige in seiner Grabrede dessen Verdienste um die Kompanie und der Salutzug feuerte eine dreifache Salve zu Ehren seines Kameraden, der von sechs Schtzen zu seiner letzten Ruhesttte getragen wurde. n

    Johann Sprenger Im Alter von 80 Jahren verstarb das Wiedergrndungsmitglied der Wallgauer Gebirgsscht-zenkompanie Ehrenleutnant Johann Sprenger. Der Koa-ser hat sich ein Leben lang fr die Heimat eingesetzt und diese Arbeit fand Anerken-nung durch die Verleihung des Ehrenzeichens fr langjhrige hervorragende Arbeit im Eh-renamt durch den Bayerischen Ministerprsidenten. Der BTSK hat ihn mit der Silbernen Ver-dienstmedaille ausgezeichnet. n

    Sachrang von Anton Htzelsperger

    Ehrungen bei Tirolerisch-Bayerischer Wallfahrt in Sachrang Seit 1979 und somit seit 35 Jahren sind die Mitglieder der Gebirgs-schtzenkompanie Endorf alljhrlich und bei jedem Wetter aktiv mit dabei, wenn am dritten Sonntag im September in Sachrang die Tirolerisch-Bayerische Wallfahrt zur lbergkapelle stattfindet. Fr diese Treue bergab bei der heurigen Wallfahrt Hans Pumpfer als Vorsitzender vom Mllner-Peter-Freundeskreis eine Ehren-Urkunde an Josef Entfellner, den Hauptmann der GSK Endorf. Dieser bedankte sich hierfr recht herzlich mit den Worten: Das Dabeisein bei dieser auergewhnlichen Wallfahrt ist uns Freude und Ehre zugleich. n

    Hans Pumpfer und Josef Entfellner bei der Ehrung im Rahmen der Wallfahrt zur lbergkapelle in Sachrang.

    Samerberg Wallgau

    Meran von Walter Vogl

    Priener Gebirgsschtzen in MeranSeit dem 50. Wiedergrndungsfest der Gebirgsschtzenkompa-nie Prien im Juli 2011 wchst eine freundschaftliche Verbindung zwischen der Schtzenkompanie Obermais-Meran und der Priener Gebirgsschtzenkompanie. Mehrere Besuche und Gegenbesuche fanden im kleinen inoffiziellen Kreis bereits statt. Demzufolge nahm nun die Priener Kompanie mit einer groen Abordnung am alljhrlichen Herz-Jesu-Fest in Meran teil. Die Sdtiroler Schtzenkameraden empfingen die Priener bereits am Vortag zu einem groen Gartenfest bei Hauptmann Franz Egger. Nach dem gemeinsamen Kirchgang am Sonntag trafen sich alle Schtzen zum Frhschoppen und Kennenlernen. Am Ende eines rundum gelungenen Wochenendes, bei dem auch der Wettergott seine Hand ber die Schtzen hielt, stand die Heimreise an, und die Gedanken waren bereits bei der Planung fr den nchsten Besuch. n

  • N 5 | Oktober 2014

    19Trento della SK Vezzano

    In ricordo dei soldati Trentini a 100 anni da quel lontano 9 agosto 1914Se vero che fino a che c il ricordo delluomo, luomo vive, tutti questi nostri cari tutti questi uomini che sono partiti in quel lontano agosto del 1914, con addosso la divisa Austro-Ungarica vivono e ci sono vicini, grati di questo nostro ricordo. Questo stato il senso della manifestazione che sabato 9 agosto si svolta a Trento in Piazza Dante

    quella piazza che cento anni fa ha accolto ed stata protagonista della partenza di tutti questi uomini, ragazzi che si stavano avviando verso la guerra, una guerra non voluta, disastrosa, che avrebbe massacrato il nostro Tirolo. Partivano accompagnati da un turbine di pensieri, la loro piccola Heimat, i loro affetti, i loro sogni, il tutto stravolto da questo crudele avvenimento che la guerra! E di loro sabato 9 agosto si parlato, leggendone le lettere che loro stessi hanno poi scritto, tante lettere dettate dal cuore, piene di sensazioni profonde, qualcuna bagnata da qualche lacrima che al pensiero di quanto era stato lasciato sgorgava inumidendo quegli occhi, che portavano ancora impresse le immagini pi care ai loro cuori. E in quella piazza bene in vista due sole bandiere, quella giallo/nera per la quale sono caduti i nostri combattenti nella prima guerra mondiale e la bandiera Europea che divenuta ora la nostra meta da perseguire ad ogni costo. E quelle note del Corpo Musicale

    Citt di Trento, marziali nella loro Kaiser-jger marsch, solenni nellInno Imperiale, struggenti con lHeldentod dedicata al II Reggimento Kaiserjger, note accompagnate dalle voci del Coro Voci del Bondone che ha poi concluso la manifestazione con quel toccante canto Sui Monti Scarpazi il breve racconto di una donna che va in cerca del suo uomo, partito per difendere lImperatore e che trova invece la morte, ed in un ultimo atto dAmore questa donna, quasi con un grido rivolto al Cielo dice al Suo Amato mor-to Io vorrei scavarmi una fossa, seppellirmi vorrei da me, per poter collocar le mie ossa, solo un palmo lontano da te. Intercalate fra queste commoventi esibizioni, le parole del Capitano della SK Vezzano Dino Cerato che ha aperto la manifestazione, quelle del Ldkt. Mjr. Paolo Dalpr e quelle del Presi-dente del Circolo Gaismayr Prof. Alberto Sommadossi. Dettagliato, incisivo e ottima base per ulteriori approfondimenti stato il discorso del Prof. Paolo Toniolatti che con

    il suo consueto positivo esporre ha parlato di questo tremendo momento vissuto dalla nostra Terra legandolo allattualit delloggi. Altrettanto interessante lintervento del Dr. Alberto Pattini che ha toccato i vari momenti e le vicissitudini affrontate dai ns. combat-tenti in divisa Austro Ungarica. Giusti ricordi che non devono assolutamente scomparire. Infine la lettura di alcune pagine dei diari di guerra, scritti da questi nostri Cari, con il loro semplice modo di esprimersi, con i loro errori e sgrammaticature, che hanno strap-pato a pi di uno dei presenti calde lacrime che sono andate ad aggiungersi a quelle che probabilmente hanno toccato cento anni fa il suolo di questa piazza. Per ultimo, ma carico di altrettanta importanza il bel manifesto che ha resa pubblica la manifestazione del Cente-nario, redatto ad arte da un anonimo Walter Tonina che ha profusa tutta la sua capacit e il suo impegno stimolato anche dal ricordo di quanti si andava a commemorare. n

    Dalle COMPAGNIE del Welschtirol

    Pieve Tesino del WTSB

    Inaugurazione e benedizione della Kreuzweg intitolata ai combattenti Tirolesi del TesinoDomenica 29 giugno 2014 a Pieve Tesino si sono tenute le celebrazioni in onore al Sacro Cuore di Ges e linaugurazione con benedi-zione del Kreuzweg intitolato ai combattenti Tesini Tirolesi che tra le fila dellesercito Austro-ungarico difesero la propria Heimat.

    La SK Tesino con linstallazione del Kreuzweg, ha voluto aggiungere un altro importante tassello allintento che si erano ci eravamo proposti allatto della Rifonda-zione avvenuta 5 anni fa: promuovere la conoscenza della storia della nostra Terra al fine di riportare alla luce le vicende politi-che, di vita e soprattutto sociali che il nostro territorio ha affrontato nei secoli. La Croce di legno, fortemente voluta dalla SK Tesino 3 Santi Heiligen, rappresenta unimportante e doveroso segno di gratitudine verso i nostri compaesani che cento anni fa lasciarono le famiglie, i sogni e i progetti di vita per tute-lare e proteggere la nostra terra ed identit tirolese. Successivamente alla benedizione, la cerimonia si svolta con la sonata del

    Guten Kameraden e, da parte di due Kaiserschtzen, ai piedi della croce stata deposta una piccola urna contenente della terra proveniente dal cimitero di Lemberg in Galizia nellattuale Ucraina terra che costi-tu un terribile campo di battaglia sul quale morirono migliaia di soldati dellImpero per difendere la propria Patria. Il momento di rilievo e pi toccante della giornata stato vissuto quando le Marketenderinnen hanno letto i nomi dei quasi 150 caduti Tesini e al termine della quale, stato suonato la Kaiserhymne. Un momento dedito al ricordo di tutti coloro che hanno dato la vita per cercare di assicurare ai propri figli il futuro in un Paese in cui rispecchiarsi e, soprat-tutto, riconoscersi. Davanti a questa croce,

    crediamo sia doveroso fermarsi un attimo e riflettere, i sistemi di riconoscimento del periodo post-bellico preferirono archiviare, dimenticare, cancellare e relegare nelloblio della censura storica queste persone solo perch combattenti per la difesa della propria Patria diversa da quella in cui ci troviamo oggi. La nostra compaesana Clara Marchetto prima donna eletta in Consiglio Regionale (1948) caduta nelloblio dellindifferenza e del boicottaggio istituzionale e mediatico a causa del Suo credo di appartenenza allHeimat tirolese disse: Non c storia del Trentino senza Tirolo. Lunione di questa frase con la tenacia della difesa del Tirolo da parte dei nostri compaesani, deve essere un monito ed un insegnamento per tutti noi. n

  • 20N 5 | Oktober 2014

    Schtzentreffen beiderseits des BrennerpassesDas Schtzenbataillon Wipptal-Eisenstecken und die ausrich-tende SK Trins veranstalteten am 26. und 27. Juli in Trins ihr Bataillonsfest. Diese Veranstaltung diente als kameradschaftliches Treffen der Schtzen und Brgermeister beiderseits des Brenner-passes und umfasste die Schtzenbataillone Stubai und Wipptal sowie die Schtzenbezirke Sterzing und Brixen. Damit sollte im Sinne einer gelebten Europaregion Tirol die nachbarschaftliche Verbundenheit mit Tiroler Tradition gefrdert und nachhaltig verbessert werden. Als Ehrenkompanien fungierten die Kompanien aus Kaprun, Uderns-Kleinboden und Brixen.Erffnet wurde das Fest am Vorabend in der Waldfestarena mit dem Groen sterreichischen Zapfenstreich am Sonntag, gespielt von den Musikkapellen Fritzens und Trins. Die Feldmesse und der anschlieende Festakt fanden nach einem Marsch durch das Dorf mit gleichzeitiger Defilierung beim Gemeindehaus auf Schloss Schneeberg statt. Domkapitular Prlat und Schtzenkurat des BBGS Josef Obermaier ging in seiner Predigt vor ca. 1.000 Schtzen und Musikanten auf die historisch gewachsenen Funktionen der Kompanien und Bataillone ein und hob besonders die immer mehr fehlende rtliche Kommunikation als eine der Voraussetzungen fr eine funktionierende Gemeinschaft hervor.Neben Langjhrigkeitsauszeichnungen und Verdienstmedaillen des BTSK wurden Andreas Gapp (SK Ellbgen) mit der Bataillons-schtzenkette, Margarethe Auer (SK Ellbgen) mit dem Ehrenkranz des BTSK sowie Standarten-Fhr. Karl-Heinz Ralling und Baon-Kdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein mit der Goldenen Michael-Pfurtscheller-Medaille des Baon Stubai geehrt. Baon-Fhr. Lt. Hermann Schauer (SK Matrei) wurde fr seine 23-jhrige beispielhafte Ttigkeit zum Ehrenfhnrich des Baon Wipptal Eisenstecken und der Wipptaler und langjhrige Schtzenkurat des SSB, Kanonikus Prof. Dr. Paul Rainer (Pflersch) aufgrund seiner Verdienste um das Gesamttiroler Schtzenwesen zum Ehrenmitglied der Wipptaler Schtzenbatail-

    lone (Wipptal Eisenstecken und Bezirk Sterzing) ernannt. Als Gratulanten waren u.a. die politischen Vertreter der jeweiligen Lan-desteile LT-Prs. DDr. Herwig van Staa und Landesrtin Dr. Martha Stocker sowie der LKdt. des SSB Mjr. Elmar Thaler und der LHptm. des BBGSK Karl Steininger bzw. die LKdt.-Vertreter Mjr. Christian Meischl und Mjr. Franz Landi zugegen. Die SK Trins unter Hptm. Ing. Mario Nocker und Obm. Lt. Stefan Strickner sorgte fr eine allseits gelobte Organisation. n

    Trins von Otto Sarnthein

    Schtzenkurat Kanonikus Prof. Dr. Paul Rainer wurde zum Ehren-mitglied der Wipptaler Bataillone ernannt: (v.l.) LKdt. Elmar Thaler, LT-Prs. DDr. Herwig van Staa, Landesrtin Dr. Martha Stocker, der Geehrte Prof. Dr. Paul Rainer, Baon-Kdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein und Bez.-Kdt. Mjr. Rudolf Lanz

    Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

    Farbenprchtiges Bataillonsschtzenfest in Strassen Vom 8. bis 10. August 2014 fand in Strassen im Pustertal das Bataillons-schtzenfest der zehn Schtzenkompanien des Ost-Tiroler Oberlands statt. Die SK Strassen unter dem Kommando von Haupt-mann Stephan Golmayer und Obmann Hans Bergmann zeichnete heuer fr die Ausrichtung des Festes verantwortlich.Am Freitag wurde der Festreigen mit der Militrkapelle Tirol im Pavillon erffnet. Beim Kriegerdenkmal fand am Samstag ein Gedenken an alle verstorbenen und gefalle-nen Soldaten und Schtzen statt.ber 600 Schtzen und Marketenderinnen aus dem Pustertal von der Mhlbacher bis zur Lienzer Klause, aus Ost- und Nord-Ti-rol marschierten am Sonntag zum Festplatz, der vor dem Gemeindehaus eingerichtet

    worden war. Ein farbenprchtiges Bild bot sich dort den Teilnehmern an der Messfeier mit Ortspfarrer MMag. Hansjrg Sailer und beim anschlieenden Festumzug der vorbeidefilierenden Kompanien, Festwgen und Abordnungen.Die Festansprache hielt Alt-Landeshaupt-mann Dr. Wendelin Weingartner. Er lobte die Schtzen fr deren Einsatz um die Heimat und freute sich, dass die Ost-Tiroler immer selbstbewusster wrden. Landes-kommandant Mjr. Fritz Tiefenthaler rich-tete im Auftrag des Verbandes der Tiroler Schtzen Gruworte an die Teilnehmer und erinnerte an die Tiroler Front vor 100 Jahren. Der Medienreferent des SSB Mjr. Efrem Oberlechner lobte die gute Zusammen-

    arbeit der Schtzen stlich und westlich der Unrechtsgrenze und sagte Danke fr die groe Untersttzung, welche die Sd-Tiroler im Laufe der Geschichte von ihren Tiroler Landsleuten aus dem Norden und Osten erhalten haben. Ein beraus starker Block der Sd-Tiroler Kompanien und Ab-ordnungen zeigte die Verbundenheit zum stlichen Teil des Pustertals.Als Ehrenkompanie wurde die SK Kals am Groglockner eingeladen, die mehrere Ehrensalven abfeuerte. Bataillonskomman-dant Johann Obrist und Bezirksmajor Leo Strasser knnen stolz auf die Oberlnder Schtzen sein, welche stark und geschlossen zu diesem schnen Fest ausgerckt sind. n

    Strassen von Hans Bergmann & Efrem Oberlechner

  • 21Aus den KOMPANIEN

    Feierliche Wiedergrndung in Afing

    Nachdem es nach mehrjhriger intensiver Aufbauarbeit gelungen ist, in Afing die Schtzenkompanie wiederzugrnden, fand am Wochenende vom 18. bis 20. Juli 2014 ein groes Wiedergrndungsfest statt.

    Bereits an den Feierlichkeiten am Sams-tag, die mit der Auffhrung des groen sterreichischen Zapfenstreichs eingeleitet wurden, nahmen neben der SK Afing die Ehrenkompanie Sarntal, Bezirksmajor Lorenz Puff und die gesamte Dorfbevlke-rung teil. Der Zapfenstreich wurde von der Musikkapelle Durnholz aufgefhrt. An-schlieend marschierten die Schtzen durch Afing zum Festgelnde, wo der Abend seinen gemtlichen Ausklang fand.Am Sonntag nahmen rund 800 Schtzen aus allen Teilen Tirols Aufstellung, um gemeinsam mit der jungen Kompanie die offizielle Wiedergrndungsfeier zu begehen. Schtzenabordnungen aus Terlan, Bozen, Andrian und Gries unter dem Kommando von Hauptmann Andreas Franzelin stellten die Ehrenkompanie.

    Die Feier begann mit den Gruworten des Hauptmanns Helmut Gostner. Im Anschluss zelebrierten der Jenesiener Pfarrer P. Peter Stuefer und der Landeskurat P. Christoph Waldner die Messfeier. Der Landeskurat betonte in seiner Predigt die Wichtigkeit der Schtzen als moralische Sttze in der Dorf-gemeinschaft und erinnerte an die groe Verantwortung der Schtzen, den Vterglau-ben in der Heimat Tirol weiterzutragen.Nach der Messfeier wurde die neue Fahne der SK Afing geweiht. Kameradschaft, Entschlossenheit, Freiheitswille, Vterglaube und Heimatliebe sind die Werte, die sich die SK Afing auf ihre Fahne geschrieben hat. Nachdem die SK Afing von Landeskom-mandant Elmar Thaler angelobt wurde, hielt dieser die Festrede. Dabei betonte er, dass Schtze zu sein heit, dass man versucht,

    nach einem Wertekodex zu leben. Dieser Wertekodex sei nicht von einem Zeitgeist abhngig. Der Jenesiener Brgermeister Paul Romen betonte in seinen Gruworten die Wichtigkeit der SK Afing fr das kultu-relle Dorfleben. Afing sei bekannt fr sein rhriges Vereinsleben, welches durch die Kompanie noch aufgewertet werde. Auch erinnerte Romen an die Geschichte der SK Afing vor dem Ersten Weltkrieg. Eben-falls Gruworte berbrachte Hptm. Stefan Kirchebner, der mit seiner Kompanie aus Jerzens im Pitztal angereist war.Nach der Tiroler Landeshymne marschier-ten die Schtzenkompanien, Abordnungen und Musikkapellen durch Afing, wo sie mit groem Beifall von der Dorfbevlkerung erwartet wurden und den Ehrengsten bei der Defilierung die Ehre erwiesen. n

    Afing von Hendrik van den Driesch

    Schtzen aus allen Landesteilen kamen nach Afing, um die Wiedergrndung der Schtzenkompanie zu feiern.

    Besinnliche Einkehr im Gospo-StcklZum 40. Mal jhrt sich heuer die Wiedergrndungsversammlung der SK Anton Steger Bruneck. Weil sie zu diesem Anlass ein sichtbares Zeichen setzen wollte, hat sie 2013 auf Anregung des damaligen Hauptmanns Walter Tinkhauser die Sanierung des Gospo-Stckls in Stegen in Auftrag gegeben.

    Nach Abschluss der Arbeiten hat Seelsorger Anton Pichler die kleine Kapelle jngst gesegnet. Mit der SK freuen sich viele ber die gelungenen Sanierungs- und Restaurie-rungsarbeiten an diesem kleinen Stckl, zu dessen Geschichte Chronistin Maria Hilber

    intensive Nachforschungen angestellt hat. Wann es erbaut worden ist, lie sich nicht mehr eruieren, feststehen drfte aber, dass es schon vor 1616 errichtet wurde.Zu tun war an dem Kleinod gar einiges, hatten eindringende Feuchtigkeit doch dem

    Gemuer, den Fresken und der Eingangstr ber die Jahre stark zugesetzt.Schtzenhauptmann Johann Winding be-dankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, das Stckl zu sanieren. n

    Bruneck von Johann Winding

    In Stegen wurde von den Brunecker Schtzendas Gospo-Stckl liebevoll saniert.

  • 22N 5 | Oktober 2014

    Aus den KOMPANIEN Bad Ischl/Meran von Renato des Dorides

    Notburga-Stckl gesegnet Das Notburga-Stckl wurde auf Initiative der SK Ehrenburg in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Bruneck errichtet. In der Wolfesgrube, dem wohl schnsten Aussichtspunkt in Ehrenburg auf das Dorf, erstrahlt das Notburga-Stckl nun in vollem Glanz, dort wo die Ahrner Bittgnger alljhrlich bei ihrer Ankunft Rast machen.

    Ortspfarrer Eduard Fischnaller und Pfarrer Raimund Federer zelebrierten die hei-lige Messe, bei der das Notburga-Stckl gesegnet wurde. Nach dem Evangelium feuerte die SK Ehrenburg eine Ehrensalve ab. Umrahmt wurde die Feier vom Mnner-chor Ehrenburg und einer Blsergruppe der Musikkapelle Kiens.Hauptmann Juri Oberlechner begrte rund 200 Gste, darunter viele Vereinsver-treter und Ehrengste. Glaube und Heimat bleiben auch in Zukunft fr das Dorf Eh-renburg und fr die ganze Gemeinde Kiens untrennbar, so Oberlechner. Der Initiator des Projektes und ehemalige Ehrenburger Hauptmann Major Efrem Oberlechner berichtete ber die Entstehung des Stckls und die vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden.

    Die Bezirkskulturreferentin Verena Ob-wegs und der Brgermeisterstellvertreter Andreas Falkensteiner dankten in ihren Gruworten der Kompanie fr das geleis-tete Vorhaben. Finanzielle Untersttzung

    kam von der Raika Ehrenburg und vom Sdtiroler Schtzenbund. Der Abend klang bei gemtlichem Beisammensein und mit Tiroler Kost, spendiert von den Buerin-nen, aus. n

    Ehrenburg von Juri Oberlechner

    In Ehrenburg wurde von der rtlichen SK ein neues Notburga-Stckl errichtet.

    Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges und Kaisers Geburtstag in Bad IschlIn Erinnerung an den Geburtstag von Kaiser Franz Josef I. am 18. August nahm eine Abordnung der SK Meran an der Kaiser-messe in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bad Ischl (Obersterreich) teil. In diesem Jahr wurde, verbunden mit einem Gedenken an die Kriegserklrung und den Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914, von S.E. Dr. Tomo Vuksic, Militrbischof von Saraje-vo eine Friedensmesse zelebriert. Konzelebrant S.E. Bischof Dr. Maximilian Aichern aus Linz und weitere acht Priester trugen zu einer wrdevollen Gestaltung des Gottesdienstes bei.

    Mit dabei waren das Regiment der Deutschmeister aus Wien angefhrt vom scheidenden Major Mhlhauser, das K.u.K. IR Nr. 59 Erzherzog Rainer aus Salzburg, das K.u.K. IR Nr. 42 Her-zog Comberland, das K.u.K. IR Nr. 14 Groherzog Ernst Ludwig, K.u.K. Feldjger Bataillon Nr. 9, Kaiserjger, Dragoner und viele Abordnungen aus ganz sterreich. Die SK Meran war mit Haupt-mann Renato des Dorides und einer Fahnenabordnung vertreten. Es folgten die obligatorische Meldung und eine Abschreitung der angetretenen Formationen durch SKH Erzherzog Markus Salvator von sterreich und dem Bgm. der Stadt Bad Ischl Hannes Heide. Im Gedenken an die vielen Gefallenen und Opfer des 1. Weltkrieges wurde eine Schweigeminute abgehalten, es wurden drei Ehrensal-ven durch verschiedene Traditionsregimenter abgefeuert, und die Stadtmusikkapelle Bad Ischl spielte das Lied vom Guten Kamera-den.Zum Abschluss kam es zu einer feierlichen Defilierung aller Forma-tionen vor der Familie von Habsburg, der hohen Geistlichkeit und den Vertretern der Stadt Bad Ischl. n

    Deutschmeister Major Alfred Mhlhauser, SKH Erzherzog Markus Salvator von sterreich und Bad Ischls Brgermeister Hannes Hei-de bei der Abschreitung der Formationen.

  • 23Aus den KOMPANIEN

    30 Jahre SK DeutschnofenAm 7. September 2014 wurde im Beisein des Landeskomman-danten Major Elmar Thaler, des Bataillonskommandanten des Baon Eggental Hauptmann Martin Tutzer, der Ehrenkom-panie Truden und von rund 300 Schtzen und Abordnungen aus ganz Tirol der Wiedergrndung der SK Deutschnofen gedacht und der runde Geburtstag gefeiert.

    Nach der Feldmesse auf dem Dorfplatz und dem Heldengedenken erinnerte der Landeskommandant in der Festansprache daran, dass die SK Deutschnofen eigentlich schon das fast 400. Jubilum feiern knnte, wurde sie doch schon 1616 zum ersten Mal urkundlich erwhnt. Thaler erinnerte auch an das Motto der Wiedergrn-dungsfeier 1984: Besseres kann kein Volk vererben als ererbten Vterbrauch. Wo des Landes Bruche sterben, stirbt des Landes Blte auch. Der Bataillonskommandant Martin Tutzer berbrachte die Gre der Mitgliedskompanien des Bataillons Eggental und des Schtzen-bezirkes Bozen. Tutzer bedankte sich bei Hauptmann Walter Pichler fr das Engagement, welches die Kompanie immer fr das Bataillon Eggental gezeigt hat. Brgermeister Bernhard Daum bedankte sich fr die rhrige und wertvolle kulturelle Arbeit der Jubilumskom-panie. Die SK sei in den 30 Jahren ihres Wiederbestehens zu einem wichtigen und festen Bestandteil des Dorflebens geworden. Nach der Defilierung vor dem Pfarrwidum begann auf dem Schul-platz der Festbetrieb. n

    Deutschnofen von Hendrik van den Driesch

    Gedenkfeier frLuis Amplatz In der Nacht zwischen 6. und 7. September 1964 wurde der Freiheitskmpfer Luis Amplatz ermordet. Die SK Major Josef Eisenstecken Gries erinnerte im Rahmen einer Gedenkfeier am Samstag, den 6. September 2014 an ihr Grndungsmit-glied.

    Nach der Kranzniederlegung am Friedhof in Bozen-Oberau und der Heiligen Messe in der Stiftspfarrkirche Gries mit Erzpfarrer P. Robert Gamper fand im Kulturheim Gries eine Vortragsreihe ber das Leben von Luis Amplatz statt. Auf die Begrung der Gste durch den Grieser Hauptmann Christoph Pfeifer erinnerte der Landeskommandant des Sdtiroler Schtzenbundes, Major Elmar Thaler, an die Wichtigkeit unserer Tiroler Traditionen. Dabei kriti-sierte er die zahlreichen Versuche einiger Politiker, die Gedenkfeier zu unterbinden, aufs Schrfste. Trotz versuchter Einschrnkungen der Feierlichkeiten wohnten 500 Personen der Gedenkmesse bei.Vor 50 Jahren wurde unser Kamerad Luis Amplatz im Schlaf ermordet. Er setzte sich in schweren Zeiten unermdlich fr seine Heimat ein. Fernab jeder Polemik gedenken wir heute ehrfurchts-voll seiner, sagte Hauptmann Christoph Pfeifer. n

    BOZEN/GRIES von Thomas Sinha

    Die Stiftspfarrkirche Gries war zum Bersten voll. Anwesend waren neben den vielen Schtzen und Marketenderinnen auch Persn-lichkeiten wie Landesrtin Martha Stocker, Vizebrgermeister Klaus Ladinser, die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Sigmar Stocker, Heimatbund-Obmann Roland Lang, Gemeinderatsprsident Luis Walcher, Gemeinderat Christoph Buratti und der SVP-Ortsobmann Heinrich Corradini.

    Freiheitskmpfer Luis Amplatz * 28. August 1926 7. September 1964

    Christine ZucchelliWEGE IN DIE VERGANGENHEIT IN TIROL55 Kulturwanderungen zwischen Arlberg und Groglockner288 Seiten, 156 farb. und 16 sw. Abb., 55 Kartenausschnitte1 bersichtskarte, 14,5 x 21 cm, Klappenbroschur, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2014, ISBN 978-3-7022-3339-6, 24,95 Euro

    55 Vorschlge fr leichte bis mittelschwere Wanderungen laden ein zu einem Streifzug durch die Kulturgeschichte Tirols. Der Fhrer ist reich bebildert mit aktuellen Farbfotos und historischen Aufnahmen und bietet auch Wegbe-schreibungen, Kartenausschnitte und Tipps zu Museen und Ausstellungen, die auf die erwanderten Themen Bezug nehmen.

    Auf dem Dorfplatz inmitten von Deutschnofen wurde das 30-jh-rige Wiedergrndungsjubilum der Schtzenkompanie gebhrend gefeiert.

  • 24N 5 | Oktober 2014

    Aus den KOMPANIEN

    Partnerschaftstreffen Eppan-Fritzens-Gmund im Felsenkeller Im Felsenkeller des Versuchszentrums Laimburg feierten die Eppaner Schtzen krzlich ihr 55-jhriges Wiedergrndungsfest. Dazu hatte die Kompanie, mit Hauptmann Reinhard Gaiser, die beiden Partnerkompanien aus Fritzens in Tirol und Gmund am Tegernsee, den Brgermeister Wilfried Trettl, Vize-Brgermeisterin Monika Larcher, den Bezirksmajor Lorenz Puff und seinen Adjutanten Rik van den Driesch eingeladen.

    Klaus Platter, Ex-Direktor der Laimburg, fhrte die Schtzen durch den von Sd-Tiroler Knstlern gestalteten Felsenkeller und erklrte die Entstehungsgeschichte dieses einzigartigen Bauwerks.Beeindruckt vom Rundgang dieses wuch-tigen Kellers wurden im Anschluss einige Wei- und Rotweine verkostet, die wieder-um Klaus Platter vorstellte. Zwischendurch ergriffen die Ehrengste, angefangen vom Brgermeister Wilfried Trettl, dem Bezirks-major Lorenz Puff, bis zu den Hauptmn-nern Stanislaus Schwarzenauer und Robert Stumbaum das Wort. Sie fanden lobende Worte fr die Ttigkeiten der Eppaner Schtzen, welche fr ihren Einsatz im kul-turellen, sozialen und volkstumspolitischen Bereich bekannt sind. n

    Eppan von Reinhard Gaiser

    In locker beschwingter Runde lieen Gste und Schtzen den Abend kameradschaftlich ausklingen. Somit wurde einmal mehr, im Sinne der Alpenregion, Partnerschaft der Scht-zen gepflegt.

    100-Jahr-Feier und Fahnenweihe der Prettauer SchtzenAm Sonntag, den 31. August 2014 feierte die SK Prettau ihr 100-jhriges Fahnenjubilum mit der Weihe einer neuen Kompa-niefahne. Die Fahne von 1914 konnte in der Zeit des Faschismus nur dadurch vor der Zerstrung gerettet werden, indem sie zu einem Herz-Jesu-Bild zusammengefaltet worden war. 1981 wurde sie restauriert, bevor sich die Kompanie 2004 eine neue Fahne anschaffte.

    Mehr als 30 Fahnenabordnungen mit rund 400 Schtzen und Marketenderinnen waren der Einladung gefolgt. Nach der Frontabschreitung marschierten die Schtzen, begleitet von der Knappenkapelle Prettau und der Musikkapelle Weerberg zur Feldmesse, die Hochwrden Pfarrer Josef Profanter zelebrierte. Die Ehrensalve feuerte die SK Weerberg unter dem Kommando von Hauptmann Willi Scher ab. Nach der Predigt segnete Pfarrer Josef Profanter die neue Fahne. Der Brgermeister von Prettau, Robert Steger lobte die Kompanie fr das Hochhalten der Tiroler Werte. Es gelte, daran weiterzuarbeiten, dass die Landeseinheit wieder sichtbar werde. Der Brgermeister von Weerberg Ferdinand Angerer zeigte sich ber die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden erfreut. Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler lobte die guten Anstze der Politik beim Forum Alpach, was die Europaregion Tirol betrifft. Die Fahne allein gengt nicht, es braucht Mnner, die sie tragen. Dieser Satz von Sepp Kerschbaumer beziehe sich nicht nur auf den Fhnrich, so Bezirksmajor Haymo Laner in seinen Gruworten. Wenn sich die SK Prettau Ein Tirol auf die Fahne schreibe, sei dies eine ganz klare Aussage. Wem bei so vielen Schtzen und Musikanten das Herz nicht aufgehe, dem sei als Tiroler nicht mehr zu helfen, so Altlandeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner zu Beginn seiner Festrede. In Sd-Tirol wrde immer vieles schngeredet. Am liebsten

    habe man, wenn italienische Politiker nach Sd-Tirol kmen und sagten, Sd-Tirol sei ein Muster einer Autonomie. Man msse bei solchen Aussagen auch an die Geschichte denken. Es sei auch ein Muster, wie man nicht mit einer Minderheit umzugehen habe. n

    Prettau von Erich Mayr

    Pfarrer Josef Profanter segnet die neue Fahne der Prettauer Schtzen.