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Liebe Kunden, Partner und Freunde, wer an der falschen Stelle spart, zahlt auf Dauer drauf. Diese Weisheit gilt auch bei der Automatisierung von Fertigungs- prozessen. Denn auch der präziseste Roboter und die präziseste Werkzeugma- schine arbeiten nur dann mit der gewünschten Flexibilität und Effizienz, wenn auch die Spanntechnik- und Greifsystemkomponenten intelligent darauf abgestimmt sind. Allein im Mittelstand bleiben deswegen heute noch bis zu 15 Prozent der möglichen Maschinenkapazitäten ungenutzt. Es lohnt sich also, gezielt zu analysieren, welche Prozesse wie automatisiert werden und wo Anwender Rüstzeiten einsparen oder gänzlich eliminieren können. Moderne Spannmittel bieten enorme Potenziale, um Wirtschaftlich- keit, Prozesssicherheit und Flexibilität im Fertigungsprozess zu verbessern – und das mit einem vergleichbar geringen Einsatz. Speziell in Europa geht der Trend daher zu Hightech-Spannmitteln und vernetzten, vollautomatisierten Lösungen. Technologisch stehen derzeit vier Themenfelder im Fokus: die Flexibi- lisierung der Prozesse bei zugleich minimalen Rüstzeiten, die Vollautomati- sierung im 24/7-Betrieb, die Mensch-Roboter-Kollaboration und die intelligente Prozessüberwachung „closest to the part“, also unmittelbar am Werk- stück. Auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen, mit welchen Lösungen wir die moderne Zerspanung gestalten. Tauchen Sie mit uns in dieser Ausgabe in die Zukunft ein. Henrik A. Schunk Geschäftsführender Gesellschafter, CEO 2018 | 2. Ausgabe Trendthemen Digitalisierung – Möglichkeiten zur smarten Produktion ›› Seite 2 – 3 Produktneuheit Unsere Innovationen für hoch- effiziente Produktionsprozesse ›› Seite 6 – 7 Equipped by SCHUNK Co-act EGP-C für Mensch- Roboter-Kollaboration ›› Seite 10 – 11 Weltweit Unser Tec-Center in Spanien ›› Seite 5 Termine Internationale Messen, Events und Veranstaltungen 2018/2019 ›› Seite 12 Der Stand von SCHUNK bei der AMB 2018 steht unter dem Motto „Open. Smart Clamping in Smart Factories“. Hier dreht sich alles um unsere Spanntechnik- Komponenten, die für alle Maschinen und Anwendungen sowie übergeordnete Steuerungs- systeme offen sind. „Open“ steht bei SCHUNK für offene Schnitt- stellen zu allen Komponenten im Gesamtsystem. Es steht für einen perfekt aufeinander abgestimmten Baukasten. Und es steht für Anwender, die damit Kompo- nenten allein nach ihren Anforderungen auswählen können. Mit Werkstück- und Werkzeugspanntechnik, die für jeden Maschinentyp und jede Schnittstelle passt, und einem cleveren Baukastensystem mit Produkten für jede Anwendung eröffnet SCHUNK ganz neue Einsatzfelder. Diese Flexibilität schafft Raum für maximale Produktivität und Qualität. Doch das ist noch nicht alles: Spanntech- nik-Komponenten mit integrierter Sensorik „closest to the part“ ermöglichen Prozess- überwachung und -optimierung unmittelbar am Werkstück. So erfassen sie alle Daten äußerst genau und analysieren sie zur Prozesssicherung. Damit erhöhen die Komponenten die Transparenz von Prozessen und Ergebnissen – und erlauben so neue Strategien. ›› Seite 2 – 3 SCHUNK News Inside: Das kann der neue intelli- gente Werkzeughalter iTENDO ›› Seite 4 Equipped by SCHUNK Automatisierte Fertigung mit SCHUNK-Produkten ›› Seite 8 – 9 1361964-3M-09/2018 © 2018 SCHUNK GmbH & Co. KG Smart Clamping in Smart Factories

2018 | 2. Ausgabe · Induk-tive Näherungsschalter detektieren die Anwesenheit der Werkstücke beziehungs-weise Spannpaletten. So lässt sich sicherstellen, dass der gesamte Spannpro-zess

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Liebe Kunden, Partner und Freunde,

wer an der falschen Stelle spart, zahlt auf Dauer drauf. Diese Weisheit gilt auch bei der Automatisierung von Fertigungs-prozessen. Denn auch der präziseste Roboter und die präziseste Werkzeugma-schine arbeiten nur dann mit der gewünschten Flexibilität und Effizienz, wenn auch die Spanntechnik- und Greifsystemkomponenten intelligent darauf abgestimmt sind. Allein im Mittelstand bleiben deswegen heute noch bis zu 15 Prozent der möglichen Maschinenkapazitäten ungenutzt. Es lohnt sich also, gezielt zu analysieren, welche Prozesse wie automatisiert werden und wo Anwender Rüstzeiten einsparen oder gänzlich eliminieren können. Moderne Spannmittel bieten enorme Potenziale, um Wirtschaftlich-keit, Prozesssicherheit und Flexibilität im Fertigungsprozess zu verbessern – und das mit einem vergleichbar geringen Einsatz. Speziell in Europa geht der Trend daher zu Hightech-Spannmitteln und vernetzten, vollautomatisierten Lösungen. Technologisch stehen derzeit vier Themenfelder im Fokus: die Flexibi-lisierung der Prozesse bei zugleich minimalen Rüstzeiten, die Vollautomati-sierung im 24/7-Betrieb, die

Mensch-Roboter-Kollaboration und die intelligente Prozessüberwachung „closest to the part“, also unmittelbar am Werk-stück. Auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen, mit welchen Lösungen wir die moderne Zerspanung gestalten. Tauchen Sie mit uns in dieser Ausgabe in die Zukunft ein.

Henrik A. SchunkGeschäftsführender Gesellschafter, CEO

2018 | 2. Ausgabe

TrendthemenDigitalisierung – Möglichkeiten zur smarten Produktion

›› Seite 2 – 3

ProduktneuheitUnsere Innovationen für hoch-effiziente Produktionsprozesse

›› Seite 6 – 7

Equipped by SCHUNKCo-act EGP-C für Mensch-Roboter-Kollaboration

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WeltweitUnser Tec-Center in Spanien›› Seite 5

TermineInternationale Messen, Eventsund Veranstaltungen 2018/2019

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Der Stand von SCHUNK bei der AMB 2018 steht unter dem Motto „Open. Smart Clamping in Smart Factories“. Hier dreht sich alles um unsere Spanntechnik-Komponenten, die für alle Maschinen und Anwendungen sowie übergeordnete Steuerungs-systeme offen sind.

„Open“ steht bei SCHUNK für offene Schnitt-stellen zu allen Komponenten im Gesamtsystem. Es steht für einen perfekt aufeinander abgestimmten Baukasten. Und es steht für Anwender, die damit Kompo-nenten allein nach ihren Anforderungen auswählen können.

Mit Werkstück- und Werkzeugspanntechnik, die für jeden Maschinentyp und jede Schnittstelle passt, und einem cleveren Baukastensystem mit Produkten für jede Anwendung eröffnet SCHUNK ganz neue

Einsatzfelder. Diese Flexibilität schafft Raum für maximale Produktivität und Qualität. Doch das ist noch nicht alles: Spanntech-nik-Komponenten mit integrierter Sensorik „closest to the part“ ermöglichen Prozess-überwachung und -optimierung unmittelbar am Werkstück. So erfassen sie alle Daten äußerst genau und analysieren sie zur Prozesssicherung. Damit erhöhen die Komponenten die Transparenz von Prozessen und Ergebnissen – und erlauben so neue Strategien. ■

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SCHUNK NewsInside: Das kann der neue intelli-gente Werkzeughalter iTENDO

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Equipped by SCHUNKAutomatisierte Fertigung mit SCHUNK-Produkten

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Smart Clamping in Smart Factories

Open. Smart Clamping in Smart Factories.

Trendthema

Maximale Flexibilität und Effizienz in den Prozessen – danach strebt jede Produktion. Auf der AMB zeigt SCHUNK in diesem Jahr unter dem Messemotto „Open“, wie Sie dieses Ziel mit Hilfe unserer Lösungen erreichen. „Open“ steht dabei für offene

Schnittstellen zu allen Komponenten im Gesamtsystem. Ein perfekt aufeinander abgestimmter Baukasten sorgt dafür, dass Prozessverantwortliche ihre Strategie kompromisslos definieren können, ohne Rücksicht auf Abhängigkeiten einzelner Komponenten untereinander nehmen zu müssen. So entscheidet der Anwender allein nach seinen Anforderungen. Denn SCHUNK-Produkte eignen sich für jede Maschine, jede Anwendung und die Live-Erfassung und Analyse von Daten zur Prozesssteuerung. ■

Open. For any Machine.

Komponenten von SCHUNK passen immer – egal für welchen Maschinentyp und für welche Schnittstelle Sie eine Lösung suchen. Der Anwender kann die Werkstück- und Werkzeug-spanntechnik frei wählen und kombinieren. So findet er immer die passende Lösung für seine Anforderungen. Diese Flexibilität schafft Raum für maximale Produktivität und Qualität.

schunk.com/equipped-by

Open. For any Application.

Sie suchen ein System für den Prototypenbau, das einen schnellen, flexiblen Wechsel ermöglicht? Oder eins, das in der Serienproduktion seine Stärken ausspielt? SCHUNK bietet die passende Lösung für jede Anwendung. Mit unserem cleveren Baukastensystem für die Werkstückspannung und unserem breiten Werkzeughalterprogramm – von der einfa-chen Lösung bis zum High-Tech-Produkt – bringen wir Flexibilität und Effizienz in Einklang.

schunk.com/vero-s

Open. For any Data.

In Zukunft erlauben intelligente Systeme in Echtzeit, auch mannlos, in den Produktionsprozess einzugreifen. Dazu müssen die Komponenten „closest to the part“ intelligent und flexibel sein. Greifsysteme und Spanntechnik-Kompo-nenten von SCHUNK mit integrierter Sensorik ermöglichen eine Flexibilisierung von Produktionsprozessen sowie eine Prozessüberwachung und -optimierung unmittelbar am Werkstück. Damit bieten sie die Möglichkeit, Anlagen und Wertschöpfungsketten am Optimum zu betreiben.

schunk.com/itendo

For any MachineFor any ApplicationFor any Data

Smart Clamping in Smart Factories

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Digitalisierung

Trendthema

Smart Clamping in Smart Factories

Mit digitalen Tools geht’s leichter

D ie Zahl der Produkt- und Größenvari-anten sowie der Kostendruck steigen rasant. Der Einsatz moderner Spann-

mittel hilft, diese Herausforderungen zu meistern. Denn diese Helfer beeinflussen maßgeblich Wirtschaftlichkeit, Prozesssicher-heit und Flexibilität im Fertigungsprozess. Da ihr Anteil an der Gesamtinvestition einer Werkzeugmaschine meist vergleichsweise gering ist, können Kunden hier mit wenig Einsatz viel erreichen.

Intelligente Prozessüberwachung

Automatisierte Maschinenbeladung macht Prozesse heute sehr viel effizienter als sie noch vor fünf Jahren waren. Jetzt steht die nächste Stufe der Beschleunigung an: Digi-talisierung und Vernetzung. Dabei spielen Spannmittel aufgrund ihrer Position „closest to the part“ eine besondere Rolle. Intelli-gente Spannmittel können Daten direkt am Werkstück abgreifen, analysieren, mit Expertenwissen anreichern und diese an übergeordnete Systeme weitergeben. In diesem Zusammenhang sprechen wir von „Smart Clamping“. Es dient dazu, in Echtzeit Prozessdaten zu erfassen und zu analy-sieren, um die IST-Situation in der Produktion transparent darzustellen. Nach der Verarbeitung der Daten in der integ-rierten Elektronik werden sie zur autonomen Prozessregelung und -überwachung an die Anlagensteuerung oder an übergeordnete Systeme übertragen.

Auf der AMB zeigt SCHUNK mit dem iTENDO, wie ein solches Szenario realisiert werden kann: Der intelligente Werkzeughalter erhebt über die eingebaute Sensorik Daten direkt an der Schneide und übergibt sie an eine Regel- und Auswerteeinheit. Diese wertet die Daten aus und reguliert den Zerspa-nungsprozess, sobald zuvor definierte Grenzwerte überschritten werden (lesen Sie mehr zum iTENDO im Interview auf Seite 4). Ein weiteres intelligentes Spannmittel ist der Kraftspannblock TANDEM KSE plus 100. Er überwacht Spannweg, Spannkraft sowie Zyklenzahl und kann sowohl seine Spann-kraft als auch die Position der Spannbacken individuell an das jeweilige Werkstück anpassen. Der Vorteil: Im laufenden Prozess können Spannbacken vorpositioniert und so die Zykluszeit gesenkt werden. Zudem ist es möglich, bei deformationsempfindlichen Teilen die Spannkraft zu reduzieren, um Deformationen oder Beschädigungen der Oberfläche zu verhindern.

Für die smarte Werkstückspannung prädes-tiniert ist auch das 24-V-Nullpunktspann-modul SCHUNK VERO-S NSE-S3 138. Es ermög-licht eine permanente Überwachung der Einzugskraft und Spannschieberstellung. Hierfür wurden Dehnmesstreifen, Messver-stärker sowie induktive Analogsensoren unmittelbar in das Modul integriert. Induk-tive Näherungsschalter detektieren die Anwesenheit der Werkstücke beziehungs-weise Spannpaletten. So lässt sich

sicherstellen, dass der gesamte Spannpro-zess unter optimalen Bedingungen abläuft. Spannungsversorgung und Signalübertra-gung erfolgen kabellos und damit störunanfällig über Federkontakte. Da die Messwerte als Analogsignale (0 bis 10 V DC) ausgegeben werden, ist eine einfache Signalverarbeitung möglich. Die komplette Intelligenz wurde so in das Modul integriert, dass die Abmessungen vollständig mit denen des herkömmlichen VERO-S NSE3 übereinstimmen. Vorhandene Komponenten können daher 1:1 gegen das smarte Modul getauscht werden.

3D-Druckservice

Unser neuer browserbasierter 3D-Printser-vice ermöglicht den Einstieg in die additive Fertigung ohne Investition in Anlagen oder Know-how. Mit ihm können Konstrukteure und Anlagenplaner den 3D-Druck von Spanntechnik- und Greifsystemkompo-nenten schnell und einfach in Auftrag geben. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem eines Online-Fotodienstes: Die Kunden laden die Daten hoch, wählen Material und Anzahl aus, schicken die Bestellung ab – und bekommen ihre Maschinenbauteile in wenigen Tagen geliefert.

Der HTML-basierte Service läuft auf allen internetfähigen PCs, Smartphones und Tablet-Computern. Konstrukteure können alle gängigen CAD-Formate hochladen, im 3D-Viewer anzeigen und vollautomatisch auf ihre Druckbarkeit prüfen lassen. Dabei können sie selbst konstruierte Komponenten für Spanntechnik und Greifsysteme bis zu Maximalabmessungen von 160 mm x 120 mm x 100 mm online bestellen. SCHUNK fertigt dann sämtliche

Teile aus Polyamid, Aluminium oder Edel-stahl innerhalb von zehn Arbeitstagen in hochwertiger und präziser Maschinenbau-qualität.

Digitale Zwillinge

Ein weiteres Tool auf dem Weg in die Digita-lisierung ist die Simulation von Produktionsabläufen oder kompletten Produktionsanlagen. In einer OEM-Partner-schaft mit Siemens PLM Software hat SCHUNK ein Einsteigerpaket zusammengestellt. Es besteht aus Mechatronics Concept Designer™, einer Komponentenbibliothek digitaler Zwillinge sowie Support bei der Nutzung. Das macht Kunden den Einstieg in diese Welt leichter als je zuvor. Die Lösung ermöglicht es Anwendern, komplette Montageanlagen im dreidimensionalen Raum zu simulieren. Dabei können sie den gesamten Engineering-Prozess vom Konzept über Mechanik, Elektrik und Software bis hin zur virtuellen Inbetriebnahme digitali-siert in einem System abbilden. Hierfür haben wir unser 24-Volt-Mechatronik-programm für die Hochleistungsmontage als digitale Zwillinge angelegt, damit Montage-anlagen auch ohne umfassende Softwarekenntnisse simuliert werden können. Die Komponentenbibliothek von SCHUNK enthält im ersten Schritt die Parallel greifer EGP, die Linearmodule ELP, die Greif-Schwenk-Module EGS und sowie die Drehmodule ERS. Mittelfristig werden hier sämtliche Spanntechnik- sowie Greifsystem-komponenten als digitale Zwillinge zur Verfügung stehen. ■

Smart Clamping und Smart Gripping dient dazu eine vollständige Echtzeit-Datenbasis in der Produktion zu erhalten

und damit die nötige Transparenz für weitere Prozessoptimierungen zu erzeugen.

Auf dem Weg zur smarten Produktion spielen Hightech-Spannmittel und -Greifsysteme sowie digitale Tools eine zentrale Rolle. Das sind die Technologien, die die Zukunft der Zerspanung prägen werden.

Der 3D-Printservice von SCHUNK ermöglicht die additive Produktion von Maschinen- und Anlagenkomponenten

ohne hohe Investitionen in Anlagen und Know-how.

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Warum brauchen Unternehmen intelligente Lösungen für die Werkzeugmaschine?

Bleicher: In der automatisierten Fertigung in kleinen Losgrößen kann man nicht genau wissen, wie lange man ein Werkzeug nutzen kann, bis das Standzeitende erreicht ist. Also tauschen Unternehmen es vorzeitig aus. Sie halten dabei 30 bis 50 Prozent Reserven vor − und werfen dadurch viel Geld zum Fenster raus! Intelligente Lösungen auf Basis von integrierter Elektronik und Sensortechnik ermöglichen es, das Werkzeug viel besser auszunutzen, da solche Reserven nicht mehr nötig sind. Falls etwas Ungewöhnliches im Prozess passiert, greift die intelligente Lösung ein, führt den Prozess zu einem stabileren Lauf oder stoppt ihn notfalls. So kann der Kunde die Wirtschaftlichkeit seiner Fertigungsprozesse enorm steigern.

Warum integrierten Sie die Sensorik in den Werkzeug-halter?

Bleicher: Wenn die Maschine in den Prozess eingreifen soll, müssen wir ihr Gefühl geben und die Sensorik möglichst

nahe an den Zerspanungsprozess heranbringen. Die logische Konsequenz für uns war es, die Sensorik in die Werkzeug-aufnahme zu integrieren. Denn umso näher wir Daten an der Wirkstelle erfassen, umso sensibler können sie auf Basis von hinterlegten Logiken reagieren.

Wie setzt der iTENDO Industrie 4.0 im Unternehmen um?

Bleicher: Der iTENDO misst über die eingebaute Sensorik Beschleunigungen und Vibrationen direkt am Werkstück und übergibt die Daten an die Maschinensteuerung. Diese kann dann in Echtzeit reagieren und den Zerspanungsvorgang beeinflussen. Wenn der intelligente Werkzeughalter zum Beispiel merkt, dass das Werkzeug am Limit fährt, greift die Maschinensteuerung ohne menschliches Zutun ein und passt den Prozess adäquat an. So kann sie exzessiven Werkzeug-verschleiß oder einen Maschinencrash verhindern. Der iTENDO ist die Lösung, die Sensorik und Logiken integriert und damit autonomes Agieren einer Anlage im Fertigungs-prozess ermöglicht. Er trifft selbst die Entscheidungen und setzt diese autonom um. So bringt er Intelligenz in die Ferti-gung und ist ein Paradebeispiel für Industrie 4.0.

Welche Vorteile bietet der iTENDO gegenüber anderen intelligenten Lösungen auf dem Markt, zum Beispiel Prozessüberwachungssystemen oder Industrie 4.0-fähigen Werkzeugmaschinen?

Ketterer: Am Markt gibt es mehrere mit Sensorik ausgestat-tete Komponenten, von denen manche mit den Daten auch Auswertungen fahren oder Trends erfassen können. Der iTENDO aber ist die einzige Komponente, die autonom in den Prozess eingreifen kann. Er geht somit wesentlich weiter als andere Systeme, die Prozessinformationen nur anzeigen. Und er geht weit über das hinaus, was die meisten aktuell mit Industrie 4.0 verbinden. Im Vergleich zu anderen Systemen und Technologieträgern ist er zudem deutlich günstiger. Die „Intelligenz“ des iTENDO lässt sich zudem modular in einen großen Anteil des bestehenden SCHUNK Total Tooling-Werkzeughalter-Portfolios integrieren und ermöglicht daher den breiten Einsatz in der Zerspanung unabhängig von Maschinentyp und Prozess. Schlussendlich kann der iTENDO durch die Nachrüstbarkeit auf allen gängigen Werkzeugmaschinensteuerungen punkten.

Wo kann der iTENDO eingesetzt werden?

Bleicher: Generell können Unternehmen den iTENDO auf allen Werkzeugmaschinen einsetzen. Seine Stärken spielt er jedoch bei Prozessen mit starken Schwankungen aufgrund der Material- oder Umgebungsbedingungen, der Fertigung sehr teurer Bauteile oder bei Prozessen mit hohem Werk-zeugverschleiß aus. Beispiele dafür sind die Herstellung sehr dünnwandiger Bauteile, sehr teurer Bauteile für den Bereich Aerospace, bei denen man sicherstellen muss, dass man keinen Ausschuss produziert oder die Verarbeitung schwer zu zerspanender, hochfester oder gehärteter Werkstoffe.

Wo werden die Daten gespeichert und wo kann der Kunde sie einsehen?

Ketterer: Die Daten werden ausschließlich lokal an der Maschine gespeichert, sie verlassen den Betrieb nicht. Mit der mitgelieferten App können Kunden sie auf allen elektro-nischen Geräten – egal ob am PC, Tablet oder Handy – abrufen und für die Parametrierung und Trendanalysen nutzen.

Wagen wir noch einen Blick in Zukunft: Was ist der nächste Schritt?

Ketterer: Wir müssen die Logik weiterentwickeln, damit wir bald alle Prozesse – egal ob Schlichten, Schruppen oder Tieflochbohren − autonom optimieren können. Dazu müssen wir der Logik beibringen, wie sie auf bestimmte Prozessspe-zifika reagieren soll. So können Maschinen in Zukunft noch autonomer und bis zur Losgröße 1 wirtschaftlicher fertigen. ■

Neuprodukt iTENDO

SCHUNK News

„Umso näher wir Daten an der Wirkstelle erfassen, umso genauer sind sie.“Friedrich Bleicher

„Ein Paradebeispiel für Industrie 4.0“Der iTENDO ist der erste intelligente Werkzeughalter der Welt mit Prozesskontrolle in Echtzeit. Im Interview erklären der Entwickler Friedrich Bleicher und Johannes Ketterer, wie die Embedded Systems Lösung die Fertigung schlau und wirtschaftlich macht.

„Der iTENDO geht weit über das hinaus, was die meisten aktuell mit Industrie 4.0 verbinden.“Johannes Ketterer

Johannes Ketterer, Global Head of Business Unit Toolholding Systems &

Chuck Jaws bei SCHUNK.

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Friedrich Bleicher, Vorstand des Instituts für

Fertigungstechnik der TU Wien und Gründer der TOOL IT GmbH Wien, hatte

die Idee, wie Sensorik in einen Werkzeughalter integriert werden kann.

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Spanien

Weltweit

Die vom Absolventen Roger Marfà im Tec-Center entwickelte Anwendung schreibt abwechselnd „SCHUNK“ und „PGN+“.

Technik zum Anfassen

Roger Marfà blickt zufrieden auf die sich drehenden Würfel. Nachdem sie stehen geblieben sind, kann er

„SCHUNK“ lesen. Der Absolvent der Univer-sität Mataró, hat diese Anwendung für seine Abschlussarbeit im Tec-Center der Intec Spanien entwickelt. Sie besteht aus dem Parallelgreifer PGN-plus 80, einer schwenk-baren SRU-plus 20 mit fluidischen und elektrischen Durchführungen sowie schnell-wirkenden Regelventilen. Abwechselnd schreibt die Anwendung „PGN+“ bezie-hungsweise „SCHUNK“ in richtiger Form und Branding. „Wir arbeiten eng mit der Univer-sität auf dem Techno-Campus sowie anderen Studenten und Schülern techni-scher Schulen zusammen“, sagt Javier García, General Manager, SCHUNK Intec Spanien. Das bereichert beide Seiten: „Die Studenten profitieren vom Einblick in die Praxis und der Möglichkeit, unsere Produkte zu nutzen. Und wir sind ganz nah dran am aktuellen Wissens- und Forschungsstand.“

Das Tec-Center gibt es seit Anfang 2016. Es befindet sich im Erdgeschoss der Niederlas-sung auf dem Techno-Campus der Universität Mataró, etwa 25 Kilometer von Barcelona entfernt. Hier stellt SCHUNK Intec Spanien einen Querschnitt seines Produkt-portfolios aus und zeigt Anwendungen im Einsatz. Dazu gehören Schwenk- und Greif-module, Pick & Place-Einheiten und Magnetspanntechnik, die Besucher in Bewe-gung an der Maschine beobachten können. Sie können die Produkte wie auf einer Messe in die Hand nehmen, ausprobieren und Bearbeitungstest an der Maschine fahren. „Durch das Tec-Center können wir Kunden unsere Produkte vorführen und ihnen Lösungen besser erklären“, sagt García.

Schulungen zu neuesten Markttrends

Zudem bietet SCHUNK dort Schulungen an, um Kunden und Interessenten die neuesten Markttrends zu vermitteln und sie in der Umsetzung von Spanntechnik- und Greifsystemlösungen zu unterstützen. Dabei arbeitet die Niederlassung eng mit Marktbe-gleitern aus der Branche zusammen. So gab es in der Vergangenheit zum Beispiel gemeinsame Workshops mit FANUC für Kunden im Bereich Zerspanung, für die das Unternehmen eine Robodrill-Maschine zur Verfügung stellte. Aktuell kooperiert SCHUNK Intec Spanien mit TRUMPF, deren 3D-Druck-maschine für Metallkomponenten TruPrint 1000 derzeit den Maschinenpark erweitert. Sie schmilzt Metall in Pulverform gezielt per Laser und baut so Schicht für Schicht Bauteile in nahezu jeder geometrischen Form auf. So kann sie Werkstücke in vielen verschiedenen Konturen und Formen herstellen. Das ist vor allem für den Proto-typenbau interessant.

„Wenn sie Bedarf sehen, laden unsere Außendienstler Kunden in das Tec-Center ein,“, sagt García. „Kunden nehmen das gerne an, selbst wenn sie hundert Kilometer von uns entfernt sitzen.“ Neben gemein-samen Veranstaltungen mit Maschinen- oder Roboterherstellern, gibt es auch spezielle eigene Seminare, die gezielt auf Kunden zugeschnitten sind.

Weiterbildung für Kunden, Mitar-beiter und Studenten

Aber nicht nur diese können ihr technisches Wissen erweitern. Auch Mitarbeiter, Schüler

von Berufsschulen und Studenten werden im SCHUNK Tec-Center weitergebildet. An der Universität Mataró stehen Besuche regel-mäßig auf dem Lehrplan. Professoren vermitteln mit Hilfe der Spann- und Greiflö-sungen vor Ort systematisch Grundlagenkenntnisse. Studenten höherer Semester können die Applikationen im Tec-Center nutzen, um Lösungen für ihre Abschlussarbeiten zu bauen und zu testen. Ab und an landet so auch eine Nachwuchs-kraft im Team: Seit seinem Abschluss arbeitet Roger Marfà für SCHUNK in Spanien und gibt nun sein Wissen an Studenten, Interessenten und Kunden weiter. ■

Kunden und Studenten erleben in unserem Tec-Center in Spanien Greifsysteme und Spanntechnik in Aktion.

„Durch das Tec-Center können wir Kunden unsere Produkte vorführen und ihnen Lösungen besser erklären.“Javier García, General Manager, SCHUNK Intec Spanien

Schüler von Berufsschulen und Studenten der Universität Mataró bilden sich im Tec-Center

zu Spann- und Greiflösungen weiter.

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AMB 2018

Neuheiten

Klein, aber oho

Die VERO-S NSL mini 100-25 sind die Neuen im mini- Baukasten. Fest auf dem Maschinentisch montiert nehmen sie präzise unterschiedlichste Spannmittel aus dem NSE mini-Programm auf und ermöglichen schnelle Rüstvor-gänge. Die leistungsdichten Spannstationen gibt es als Single-, Zweifach- oder Vierfachspannstationen. Ein überar-beiteter Antrieb sorgt für eine Vervielfachung der Einzugskräfte: Jedes Spannmodul erzielt dank einem paten-tierten Eil- und Spannhub mit aktivierter Turbofunktion eine Einzugskraft von 6.000 N. Je nach eingesetztem Gewinde beträgt die Haltekraft 15 (M6) beziehungsweise 25 kN (M8). Die Vierfachspannstation erreicht bei einer Abmessung von 199 x 199 x 40 mm sogar Einzugskräfte von 24 und Halte-kräfte von 60 beziehungsweise 100 kN. Ein Federpaket verriegelt die Minispannstationen selbsthemmend und formschlüssig. In aktiviertem Zustand verbrauchen sie daher keinerlei Energie. Zudem sind sie sehr langlebig, da sämt-liche Funktionsteile der Spannmodule, wie Grundkörper, Spannbolzen und Spannschieber aus rostfreiem Stahl bestehen. Die übrigen Bauteile der Spannstationen sind chemisch vernickelt beziehungsweise harteloxiert und damit ebenfalls rostfrei ausgeführt. ■

Produktinformation: schunk.com/vero-s-nsl-mini

Die VERO-S NSL mini 100-25 Spannstationen erzeugen hohe Spannkräfte auf kompaktem Raum.

Einfache Integration und Aus-richtung der Spannstationenin die Werkzeugmaschine über quer und längs orientierte Ausrichtnuten.

100 % kompatibelzu NSE mini BaukastenSchnelle und einfache Adaption von bereits vorhandenen Spannpalet-ten und Spannmitteln mit NSE mini Spannbolzen.

Inklusive aller Vorteile desNSE mini 90-25 Modulswie komplett abgedichtet, erhöhte Einzugskräftesowie erhöhte Formstabilität aufgrund des neuen Moduldesigns.

Zentraler Anschlusszum gleichzeitigen Betätigen aller Module der Spannstation.

Smarter spanen

Schwingungen, Rattermarken, Werkzeugversagen– all diese Probleme in der Zerspanung könnten bald der Vergangenheit angehören. Das macht das smarte Hydro-Dehnspannfutter iTENDO möglich. Dieser intelligente Werkzeughalter analysiert den Zerspanungsprozess während der Bearbeitung permanent. Dafür ist er mit Sensor, Akku und Sendeeinheit ausgestattet. Er erfasst Daten unmittelbar am Werkzeug, überträgt sie drahtlos an eine Empfangseinheit im Maschinenraum und gibt sie von dort per Kabel an eine Regel- und Auswerteeinheit weiter, wo sich anhand eines speziellen Algorithmus fortlaufend eine Kenngröße für die Prozessstabilität ergibt. Wird der Prozess instabil, kann er in Echtzeit und ohne Eingriff des Bedieners wahlweise gestoppt, auf zuvor definierte Basisparameter reduziert oder reguliert werden, bis der Schnitt wieder in einen stabilen Bereich überführt ist. Anwender können über einen Webservice sowohl die Grenzwerte als auch die entsprechenden Reaktionen bei deren Überschreitung definieren. Das System lässt sich einfach nachrüsten, eine Modifikation oder ein Tausch von Maschinenkomponenten ist nicht erforderlich. SCHUNK entwickelte den iTENDO in Kooperation mit der TU Wien und der TOOL IT GmbH Wien. Ab 2019 werden die intelligenten Werkzeugaufnahmen zunächst in Kombination mit TENDO Hydro-Dehnspannfuttern angeboten. ■

Produktinformation: schunk.com/itendo

Der weltweit erste intelligente Werkzeughalter iTENDO überwacht den Zerspanungsprozess direkt am Werkzeug und reguliert in Echtzeit die Schnittparameter.

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Autonome Prozessoptimierungdurch echtzeitfähige Datenkommunikation, Prozessanalyse und Parameteroptimierung.

Bewährte Werkzeughalter-technologieKeine Änderung der Außenkontur,keine Einschränkungen beim Einsatz von Kü hlschmierstoffen, hohe Steifigkeit.

Prozesstransparenzdurch intuitive Bedienoberfläche und prozessspezifische Apps.

DatensicherheitProzessdaten werden nur an der Maschine gespeichert.

AMB 2018

Neuheiten

Prozesssicher wechseln

Der SCHUNK VERO-S Baukasten bietet über 1.000 Kombinationsmöglichkeiten für die effiziente Werkstückspannung, nun kommt noch das Spannmodul VERO-S NSE-A3 138 dazu. Das Modul eignet sich speziell für die automatisierte Werkzeugmaschinenbeladung sowie für Anwen-dungen in der Handhabungs-, Montage- und Automatisierungstechnik. Für einen prozesssicheren Werkstück- und Spannmittelwechsel ist das Automationsmodul mit einer leistungsfähigen Abblasfunktion ausgestattet, die die Auflagefläche beim Wechselvorgang sorgfältig reinigt. Zusätzlich verhindert ein federbetätigter Konusverschluss, dass Späne oder Schmutz in die Wechselschnittstelle eindringen. Die Einzugskraft liegt bei 8.000 N - mit akti-vierter Turbofunktion sogar bei 28 kN. Und da der Modulkörper eine hohe Formstabilität aufweist, lässt sich eine besonders hohe Steifigkeit erzielen und auch hohe Kippmomente und Querkräfte zuverlässig aufnehmen. Je nach Anwendung lassen sich beliebig viele Auto-mationsmodule kombinieren. ■

Produktinformation: schunk.com/vero-s-nse-a3

Das Spannmodul VERO-S NSE-A3 138 ermöglicht einen schnellen und prozesssicheren Werkstück- und Spannmittelwechsel bei der automatisierten Maschinenbeladung.

Leicht und stark

Hohe Spannkraft, kompakte Bauform, geringes Gewicht: Die Kraftspannblöcke „TANDEM plus 140“ sind ideal für die Palettenbeladung von Werkzeugmaschinen, bei der Roboter im Einsatz sind. Mit einer Grundfläche von kompakten 140 x 140 mm garantieren sie auch auf engstem Raum eine prozesssichere Werkstückspannung – und das auf allen gängigen Werkzeugma-schinen. Darüber hinaus sind die Spanner äußerst schmutzunanfällig: Späne, Staub und Schmutznester haben bei ihnen keine Chance, Kühlschmierstoff wird nach außen abgeleitet. Wo die Ansteuerung und Schmierung angebracht wird, entscheidet der Anwender. Beim Anbringen des Spanners selbst hilft eine Ausrichtkante. Die neuen Blöcke zeichnen sich außerdem durch eine exzellente Spannwiederholgenauigkeit von 0,015 mm aus. Nutzer haben beim TANDEM plus 140 die Wahl zwischen pneumatisch, hydraulisch oder federbetä-tigt: als Zentrischspanner mit einem Hub von 3 mm pro Backe, als Langhub-Zentrischspanner mit 7 mm pro Backe oder als Spanner mit fester Backe und 6 mm Hub. Je nach Ausführung liegt die Spannkraft zwischen 15.000 und 30.000 N. Damit ist jede erdenkliche Anwendung möglich. Seine Nutzer wechseln bei Bedarf einfach die unterschiedlichen Varianten. ■

Produktinformation: schunk.com/tandem

Die „TANDEM plus 140“-Kraftspannblöcke unterstützen die automatisierte Maschinenbeladung.

Für alle Fälle gerüstet

Spezielle Polygonspannfutter mit ER-Konus machen es möglich: Ein System, das sich mit allen gängigen Aufnahmen für ER-Spannzangen kombinieren lässt – insbesondere auch mit ange-triebenen Werkzeugen. Statt einer Spannzange setzen Anwender einfach mit wenigen Handgriffen die TRIBOS Aufnahme in den Werkzeughalter ein, fixieren sie mit der ER-Spann-mutter und legen los – mit einer Genauigkeit von 0,01 mm in der Länge. Das ermöglicht schnelle Rüstzeiten und eine hohe Wiederholgenauigkeit, selbst für Werkzeuge mit kleinsten Schaftdurchmessern. Das Spannsystem ist unempfindlich gegenüber Schmutz und hat eine hohe Radialsteifigkeit. Nutzer haben die Wahl zwischen zwei Ausführungen: Der besonders schlanke TRIBOS-Mini ER ist Experte im Bereich der Mikrobearbeitung. Kleine Schaftdurch-messer, filigrane Bearbeitungen und schwer zugängliche Bereiche sind für ihn kein Problem. Für die präzise Volumenzerspanung im hohen Drehzahlbereich ist der TRIBOS-RM ER mit seiner enormen Spannkraft spezialisiert. Die Ankerstruktur und hohe Stabilität dämpfen Schwin-gungen und sorgen für lange Standzeiten der Werkzeuge. TRIBOS ermöglicht höchste Drehzahlen, anspruchsvolle Form- und Lagetoleranzen und kennt keine Materialermüdung. So findet er seinen Platz in unterschiedlichsten Branchen. ■

Produktinformation: schunk.com/tribos-er

Die hochpräzise TRIBOS Polygonspanntechnik gibt es jetzt auch für Drehmaschinen und Rundtaktautomaten mit angetriebenen Werkzeugen.

Integrierte Medienübergabezur Übergabe von Fluiden bis zu 300 bar.

Hochgenaue Verdrehsicherung V4für eine leichte Positionsfindung in Automationslösungenund der Möglichkeit die Palette immer um 90° zu vertakten.

Abgesetzte Plananlageflächen mit integrierter Reinigungsfunktionum das Ansammeln von Spänen zu verhindern und eine saubere Anlage von Spannpalette oder Spannmittel zu gewährleisten.

Konusverschluss im Standard integriertfür eine vollständig geschützte Spannbolzen-Schnittstelle.

Kühlmittelablauf-bohrungensorgen dafür, dass eindrin-gender Kühlschmierstoff nach außen abgeführt wird.

Späne abweisendes Designverhindert ein dauerhaftes Festsetzen von Spänen.

Ideales Verhältnis „Spannkraft zu Gewicht“für den Einsatz auf „20 kg Robotern“.

Bewährtes Schmiersystemwahlweise manuelle Schmierung oder Zentralschmierung über bodenseitigeAnschlüsse.

Rotationssymmetrische Bauweisefür höchste Drehzahlen sowie ge-nauere Form und Lagetoleranzen bei filigranen Bearbeitungen.

ProzesssicherDirektspannung kleinster Schäfte.

Schlanke Störkonturfür die Bearbeitung schwerzugänglicher Bereiche.

Höchste Stabilitätfür höhere Standzeiten derDrehwerkzeuge.

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HeadlineSubhead Automatisierte Fertigung bei SCHUNK

Equipped by SCHUNK

Für die Produktion unserer Spannbacken setzen wir auf automatisierte Systeme mit SCHUNK-Produkten. Am Beispiel zweier Anlagen zeigen wir, warum.

Autonome Fertigung von Spannbacken

Lauffen am Neckar: In der Anlage fertigen wir Standard-Spannbacken mannlos mithilfe zweier Roboter. Dazu greift der erste Roboter mit einem Magnetgreifer mehrere Rohteile gleichzeitig und legt diese ab. Dann kommt der zweite Roboter zum Zug: Er greift die abgelegten Rohteile und bringt sie zur Lasermessstation, die sie vermisst und platziert sie anschließend in den Schraubstöcken der Maschine. Sobald alle Teile eingelegt sind, rotiert der Bearbeitungstisch in der Maschine und beginnt mit der Arbeit. Die bereits bearbeiteten Teile werden mit dem Tisch um 180 Grad gedreht, damit die Maschine sich der zweiten Seite widmen kann. Der Roboter greift die fertigen Teile und platziert sie auf der Graviermaschine. Anschließend legt er sie in eine Box, wo ein spezieller Greifer sie lagenweise beölt.

Wechseln bitte: Der Roboter greift einen neuen Greifer, um seine nächste Aufgabe zu erledigen. Durch Magnetgreifer und PGN-plus Parallelgreifer können wir Roh- und Fertig-teile flexibel handeln. So handhaben wir in einer Anlage über 200 unterschiedliche Werkstücktypen.

Ein Mitarbeiter von SCHUNK programmiert den Prozess, damit die mannlose Fertigung später reibungslos läuft. Durch die autonome Fertigung können wir den Nutzungsgrad der Anlage deutlich steigern.

Voll automatisierte Prozesse bei der Fertigung von Standard-Spannbacken wie Stufenaufsatz-backen und Krallenbacken sorgen für kurze Durchlaufzeiten.

Station 1

Selbstversorger in der Fertigung

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Automatisierte Fertigung bei SCHUNK

Equipped by SCHUNK

Sichere Beherrschung großer Teilevarianzen

Lauffen am Neckar: Standard-Spannbacken, Krallen-, Stufenaufsatz-, Grund- und Segmentbacken aus Stahl sowie PRONTO und BWSW Schnellwechselsysteme – all das fertigen wir auf unserem automatisierten Fertigungssystem in Halle 3. Eine derart große Teilevarianz stellt Systeme in der Serienproduktion vor enorme Herausforde-rungen und erfordert eine hohe Flexibilität der eingesetzten Spannsysteme. Dieser Aufgabe begegnen wir bei der Fertigung unserer Spannbacken durch den Einsatz eines automatisierten Fertigungssystems mit einem hochflexiblen Spannsystem. Es kombi-niert Wirtschaftlichkeit und Flexibilität und besteht aus Spanntürmen, die mit der Nullpunkspanntechnik VERO-S, den Spannsystemen KONTEC und TANDEM sowie unseren Präzisionswerkzeughaltern ausgerüstet sind.

Mannloses Schlichten im Fertigungssystem: Die mannlose Produktion steigert den Nutzungsgrad der Maschine auf über 90 Prozent. Über 500 CNC-Programme ermöglichen es, bis zu 300 verschiedene Produktvarianten zu erzeugen.

Hauptzeitparalleles Rüsten der Werkstücke: Während das Fertigungssystem arbeitet, belädt ein Mitarbeiter den SCHUNK Spannturm außerhalb der Maschine mit 24 neuen Werkstücken. Das reduziert die Standzeit der Anlage auf ein Minimum.

Nach der Beladung fahren die Spanntürme automatisch in die Maschine. So ist eine autonome Laufzeit von bis zu 30 Stunden möglich.

Die TANDEM Kraftspannblöcke kippen zum Bestücken vertikal. So erreicht der Mitarbeiter jedes Werkstück leicht. 32 Spanntürme ermöglichen eine hohe Flexibilität bei großer Teilevarianz.

schunk.com/equipped-by

Station 2

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Ob Grundbacken oder BWSW Schnellwechselsysteme - dank hochflexiblem Spannsystem können wir eine große Teilevarianz effizient fertigen.

Co-act EGP-C bei ROBOTICS Institut

Equipped by SCHUNK

Die Roboter sind losMensch und Roboter arbeiten zukünftig eng zusammen. Am perfekten Zusammenspiel dieser kollaborativen Roboteranwendungen forscht ROBOTICS, das Institut für Robotik und Mechatronik der JOANNEUM RESEARCH – dabei kommt es auch auf das passende Greifsystem an.

Roboter können zunehmend außerhalb von Schutzzäunen arbeiten. Das ermöglicht die Integration modernster

Sensorik und innovativer Regelungstechnik. Diese Technologien ebnen den Weg für sogenannte kollaborative Roboteranwen-dungen, die eine physisch sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und seinem elektromechanischen Helfer ermög-lichen. Derartige sensitive Roboter werden stationär – an einem bestimmten Ort am Arbeitsplatz – oder ortsungebunden – auf einer mobilen Plattform – eingesetzt.

Umfassende Handhabungs-aufgaben

Robotersysteme, die aus einer mobilen Plattform und einem Roboterarm bestehen, sogenannte mobile Manipulatoren, werden seit geraumer Zeit beforscht und in diversen Ausprägungsformen eingesetzt. Die für einen Betrieb neben und mit Menschen geeignete Variante dieses Systems wird als sensitiver mobiler Manipulator bezeichnet und verfügt über die entscheidende Eigen-schaft einer sensorischen Detektion auf äußere Einflüsse. Dadurch wird eine adäquate Reaktion auf statische und dyna-mische Hindernisse sowie auf einwirkende Kräfte von außen ermöglicht. Der praktische Einsatz von sensitiven mobilen Manipula-toren ist umfassend. Auch im industriellen Kontext übernehmen sie Handhabungsauf-gaben aller Art. In Fertigungsbereichen sind das meist Aufgaben in der Intralogistik beziehungsweise dem innerbetrieblichen Warenumschlag. Kistentransport, Bauteil-entnahme und -einlage aus und in Maschinen oder Regalen, einfache Platzie-rungsmanipulationen, die der Arbeitsvorbereitung dienen, zählen zu den Hauptaufgaben. Essentiell dabei sind auch

Sicherer Halt Soweit der Arbeitsraum um das Roboter-system frei ist, arbeitet dieses mit normaler Geschwindigkeit. Der Eintritt eines Menschen in den Arbeitsraum wird z. B. mittels Laserscanners detektiert. Das Robo-tersystem geht daraufhin in einen sicherheitsüberwachten Stopp.

Je enger Mensch und Roboter zusammenarbeiten, desto höher sind die Sicherheits-anforderungen an Technologien und Komponenten. Die Norm ISO/TS 15066 unterscheidet dabei diese vier Methoden:

Teamwork in der

Produktionsautomatisierung

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Sicherer Halt

Je enger Mensch und Roboter zusammenarbeiten, desto höher sind die Sicherheits-anforderungen an Technologien und Komponenten. Die Norm ISO/TS 15066 unterscheidet dabei diese vier Methoden:

Teamwork in der

Produktionsautomatisierung

ROBOTICS – Institut für Robotik und Mechatronik

Robotik in ihren vielfältigen und interdisziplinären

Ausprägungsformen wird kurz- und mittelfristig

neben der klassischen industriellen Fertigung auch

wesentliche Bereiche unseres Wirtschafts- und

Alltagslebens beeinflussen. Mit ROBOTICS greift die

JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH

den aktuellen Bedarf der Wirtschaft an anwen-

dungsorientierter Forschung für diese Technologien

an der Schnittstelle zwischen digitaler und realer

Welt auf. Das Institut konzentriert sich auf inno-

vationstreibende Technologien für produzierende

Unternehmen und Dienstleister. Im Zentrum der

Forschung steht dabei die intelligente und flexible

Automation von Produktionsprozessen mittels

modernster Robotertechnik. Darüber hinaus

realisiert ROBOTICS individuelle, umfassende und

sichere Systemlösungen für stationäre und mobile

Manipulatoren.

www.joanneum.at/robotics/

Der kollaborierende Kleinteilegreifer Co-act EGP-CDer elektrische 2-Finger-Parallelgreifer ist ein

Spezialist beim Greifen und Bewegen kleiner bis

mittlerer Werkstücke bei flexibler Kraft im kolla-

borierenden Betrieb in den Bereichen Montage,

Elektronik und Werkzeugmaschinenbeladung.

Er ist nach ISO/TS 15066 zertifiziert für den kolla-

borierenden Betrieb mit einer Ansteuerung über

24 V und digitalen I/O und spart so Aufwand bei der

Sicherheitsbetrachtung der Gesamtapplikation.

Co-act EGP-C bei ROBOTICS Institut

Equipped by SCHUNK

Der sensitive mobile Manipulator CHIMERA

kann Menschen bei verschiedensten Auf-gaben unterstützen.

Bild: MICADO SMART ENGINEERING GmbH

sichere Greiftechnologien, die für den Einsatz bei Mensch-Roboter-Kollaboration geeignet sind. Eine überwachte Greifkraft-begrenzung und eine abgerundete Bauform zeichnen derartige Systeme aus.

Flexibles Werkzeug der Automatisierung

CHIMERA ist ein sensitiver mobiler Manipu-lator und wurde von ROBOTICS, dem Institut für Robotik und Mechatronik der JOANNEUM RESEARCH, entwickelt. Das zu den kollabora-tiven Robotersystemen zählende hybride System besteht aus einem sensitiven Roboter (UR10), einem autonom navigie-renden mobilen Roboter (MiR100), einem sicheren Greifsystem (SCHUNK Co-act EGP-C) und zusätzlicher Bildsensorik. Es vereint die jeweiligen Vorteile der Robotersysteme und wird dadurch zu einem flexiblen Werkzeug der Automatisierung. Zahlreiche Handha-bungsaufgaben können mit einem derartigen System ausgeführt werden. Neben einfachen logistischen Aufgaben bis hin zur Bestückung sind in Zukunft auch kooperative Tätigkeiten zusammen mit Menschen möglich. Ähnlich einem „menschlichen Gehilfen“ unterstützt CHIMERA den Menschen bei verschiedensten Tätigkeiten, reagiert auf gesprochene Befehle und stellt mittels digitaler Vernet-zung Informationen bereit. ■

Handführung Das Robotersystem wird durch den Menschen geführt. Hierzu muss das System die Kraft des Menschen z. B. durch einen Kraft-Momen-ten-Sensor detektieren können. Das Robotersystem bewegt sich nur, wenn diese Bewegung durch den Menschen mittels eines Sicherheitsschalters freigegeben wird. Ansonsten befindet sich das Robotersystem in einem sicherheitsüberwachten Stopp.

Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung Der Arbeitsraum des Robotersystems ist in nacheinander folgende Zonen unterteilt. Wird der Zutritt eines Menschen in eine der ersten Zonen, z. B. mittels Laserscanner detektiert, geht das Robotersystem in eine langsamere Geschwindigkeit über. Bei Eintritt in die direkt am Roboter befindliche Zone geht das Robotersystem in einen sicherheitsüberwachten Stopp.

Kraft- und LeistungsbegrenzungDas Robotersystem arbeitet bei der direkten Kollabora-tion mit dem Menschen kraft- und leistungsbegrenzt. Die maximal auf den Menschen einwirkenden Kräfte und Drücke dürfen die in der technischen Spezifikation angegebenen Werte nicht überschreiten. Dies wird über eine inhärent sichere Konstruktion oder Sicher-heitsfunktionen sichergestellt.

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Erfahren Sie mehr im Video zu MRK-Applikationen in der Fertigung bei SCHUNK. schunk.com/mrk-applikation

Messen und Events

Im Blick

2018

September

AMB18.09. – 22.09.2018Stuttgart, Deutschland

CIIF - Robotics Show19.09. – 23.09.2018Shanghai, China

SEPEM Sud-Est Avignon 25.09. – 27.09.2018Avignon, Frankreich

Micronora25.09. – 28.09.2018Besançon, Frankreich

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Metalmadrid26.09. - 27.09.2018Madrid, Spanien

Robo Business26.09. – 27.09.2018San Francisco, CA, USA

SWTAL 2018

SWTAL27.09. – 29.09.2018Lüdenscheid, Deutschland

Oktober

MSV01.10. – 05.10.2018Brünn, Tschechien

TOOLEX02.10. – 04.10.2018Sosnowiec, Polen

Maktek02.10. – 07.10.2018Istanbul, Türkei

Motek08.10. – 11.10.2018Stuttgart, Deutschland

BIMU09.10. – 13.10.2018Mailand, Italien

Robotics and Automation10.10. – 11.10.2018Mailand, Italien

GFMC10.10. – 12.10.2018Indianapolis, IN, USA

Metalex Vietnam11.10. - 13.10.2018Ho Chi Min City, Vietnam

ITAP16.10. - 18.10.2018Singapur, Singapur

IZB16.10. – 18.10.2018Wolfsburg, Deutschland

Assembly Show23.10. – 25.10.2018Rosemont, IL, USA

SIANE23.10. – 25.10.2018Toulouse, Frankreich

November

JIMTOF01.11. – 06.11.2018Tokyo, Japan

FMB07.11 - 09.11.2018Bad Salzuflen, Deutschland

TMTS07.11. – 11.11.2018Taichung, Taiwan

ATX Montreal14.11. – 15.11.2018Montreal, Kanada

BE 4.020.11 - 21.11.2018,Mulhouse, Frankreich

Metalex21.11. – 24.11.2018Bangkok, Thailand

all4pack26.11. – 29.11.2018Paris, Frankreich

SPS/IPC/DRIVES27.11. – 29.11.2018Nürnberg, Deutschland

Dezember

MANUFACTURING INDONESIA 201805.12 - 08.12.2018Jakarta, Indonesien

2019

Februar

intec 05.02. -08.02.2019Leipzig, Deutschland

LogiMat19.02. - 21.02.2019Stuttgart, Deutschland

9. TURNING DAYS Süd 19.02. - 22.02.2019Friedrichshafen, Deutschland

11. Expert Days Service Robotics 27.02. - 28.02.2019Odense, Dänemark

März

Machuneering27.03. – 29.03.2019Brüssel, Belgien

Hannover Messe 01.04.- 05.04.2019Hannover, Deutschland

April

4. Kompetenztag Hausen/Mengen, Deutschland

Mai

ICRA20.05. - 24.05.2019Montreal, Kanada

MEDTEC21.05. - 23.05.2019Nürnberg, Deutschland

Moulding Expo 21.05. - 24.05.2019Stuttgart, Deutschland

Internationale Messe- und Eventliste von SCHUNK

Jens Lehmann, deutsche Torwartlegende,seit 2012 SCHUNK-Markenbotschafterfür sicheres, präzises Greifen und Halten.schunk.com/lehmann

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Redaktion:Martin WerkmeisterSCHUNK GmbH & Co. KGSpann- und GreiftechnikBahnhofstr. 106 - 134D-74348 Lauffen/Neckar

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