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aprentasPostfach, 4002 Basel
Telefon +41 61 468 18 34www.aprentas.com
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PotenzialVom Umgang mit Fehlern zwischen Peinlichkeit und Exzellenz
2018
3
Acino Pharma AG
Actelion Pharmaceuticals Ltd
Actemium Schweiz AG
Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen
Amt für Umwelt und Energie BS
Amt für Umweltschutz und Energie BL
Bachem AG
Bank CIC (Schweiz) AG
BASF Schweiz AG
Basler Kantonalbank
Bayer Crop Science Schweiz AG
BZG Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt
CABB AG
Caliqua AG
CBRE GWS GmbH
Chemical Works Schärer & Schläpfer Ltd
Chemspeed Technologies AG
Cilag AG
Clariant Produkte (Schweiz) AG
Colgate-Palmolive Europe Sàrl
Coop
Corden Pharma Switzerland LLC
Dolder AG
DSM Nutritional Products AG / Pentapharm
Elektrizitäts AG EAGB
Elva AG
EMC PARTNER AG
Endress+Hauser AG
Eotec AG
ETAVIS Kriegel+Schaffner AG
ETH Zürich D-BSSE
Fachhochschule Nordwestschweiz
FMI Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research
Galderma Spirig
Glatt AG
Hakama AG
Helvetia Versicherungen
Idemitsu OLED Materials Europe AG
Idorsia Pharmaceuticals Ltd
Interkantonales Labor
Intertek (Schweiz) AG
IVF Hartmann AG
Jaquet Technology Group AG
K. Schweizer AG
Lonza AG
Manor AG
masteroffice GmbH
Merck & Cie Switzerland
Mibelle Group Frenkendorf, Mifa AG
Morgan Sindall Professional Services AG
MSD Werthenstein BioPharma GmbH
nemensis AG
Novartis Pharma AG
Omya (Schweiz) AG
Pax Lebensversicherungs-Gesellschaft AG
Penta-Electric AG
Polyphor AG
ProRheno AG
Rohner AG
Rolic Technologies Ltd.
Sauter Building Control Schweiz AG
Schindler Aufzüge AG
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
Selmoni Installation AG
SI Group-Switzerland GmbH
Siegfried Ltd
Solvias AG
Sotax AG
Stebler Blech AG
Suisse Technology Partners AG
Sympany
Syngenta Crop Protection AG
Tillots Pharma AG
Valorec Services AG
van Baerle AG
von Roll Schweiz AG
WMC IT Solutions AG
Zentrale Informatikdienste
« Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. » Samuel Beckett
Bericht des Präsidenten 6
Bericht der Geschäftsführerin 8
aprentas-Forum 10
Unsere Kinder müssen scheitern lernen 11
Resilienz, die Kraft der Stehaufmenschen 13
Es gibt keine Fehler, nur Chancen, agil zu reagieren 14
Fehlerfreund Andreas Gebhardt 15
aprentas-Award « apprentice of the year » 17
Ausbildung Labor 18
Ausbildung Produktion 19
Ausbildung technische Berufe 20
Kaufmännische Ausbildung 22
Weiterbildung und Beratungsangebot 23
Öffentlichkeitsarbeit und Dienstleistungen 24
Berufsfachschule 26
Qualitätsmanagement und GSU 28
Personalbestand / Struktur / Organigramm 29
Anzahl Lernende 30
Bericht der Revisionsstelle 34
Berichterstattung 35
Bilanz 36
Betriebsrechnung 38
Geldflussrechnung 39
Anhang 40
6
BERICHT DES PRÄSIDENTEN
Können Sie sich noch erinnern, wie Sie als Kind Fahrradfahren gelernt haben ? Nur mit Theorie ist Ihnen das kaum gelungen, sondern Sie haben es probiert, sind umgefallen, wie-der aufgestanden – um dann wieder von vorn anzufangen. Es braucht das Experimentieren und Ausloten, das Überschreiten der eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen, um weiterzu-kommen. Bei diesem Lernprozess kann nur gewinnen, wer sich auf das Scheitern – in un-serem Beispiel auf das Risiko, vom Rad zu fallen – einlässt. Das gilt nicht nur für einzelne Personen, sondern auch für ganze Organisationen und Branchen. In der Pharmaindustrie zum Beispiel kommt von 10 000 erfolgversprechenden Molekülen vielleicht eines auf den Markt – die restlichen 9999 nicht. Würde man sich dabei alleine am Scheitern orientieren, gäbe es gar keine Forschung und Entwicklung. Entscheidend ist, aus den Misserfolgen zu lernen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und dann einen Schritt weiterzugehen. Dazu braucht es ein Umfeld, welches diesen Lernprozess er-mutigt und ermöglicht.
Potenzial erkennen und nutzenIm Englischen unterscheidet man zwischen « mistake » und « failure » : Das Erste bedeutet, einfach etwas falsch zu machen, das Zweite, sein Ziel nicht zu erreichen, obwohl man sein Bestes gegeben hat. Fehlerkultur – namentlich in einer Leistungsgesellschaft – bedeutet, gemachte « mistakes » in Zukunft nicht mehr zu machen, aus den « failures » aber jene Er-kenntnisse zu gewinnen, die bei der weiteren Arbeit neue Türen öffnen und Erfolge bringen können. Aufgrund der sich immer rascher verändernden Umfeldbedingungen, zum Beispiel getrieben von der Digitalisierung, fordern immer mehr Firmen ein schnelleres Scheitern beziehungsweise schnelleres Erkennen und Eingestehen von Misserfolgen, damit das da-raus Gelernte in neue Pläne einfliessen kann. Auch Bildungsinstitutionen wie aprentas brauchen eine offene, transparente Lernkultur, die einen konstruktiven Umgang mit Fehlern ermöglicht. aprentas setzt sich intensiv mit den Veränderungen in ihrem Umfeld auseinan-der und lässt diese laufend in den Strategieprozess einfliessen. « Pannen, Pleiten, Potenzial – vom Umgang mit Fehlern zwischen Peinlichkeit und Exzellenz » ist der Titel dieses Jahresberichts, der damit das Thema des 18. aprentas-Forums vom November 2018 aufgreift. Im Jahresbericht finden Sie Bilder und Berichte zu den Re-feraten sowie eine Auswahl von Porträts und Geschichten verschiedener Persönlichkeiten, die von ihrem Umgang mit konkret erlebten Fehlern oder schwierigen Situationen erzählen. Eindrücklich zeigt sich dabei das Potenzial, sprich die Kraft, die ein Erkenntnisgewinn nach einer Krise oder einem Fehlschlag freisetzen kann. Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre !
Pannen, Pleiten, Potenzial
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Personelles und DankIm Berichtsjahr wurde der langjährige und verdiente Geschäftsführer Dr. Rolf Knechtli ordentlich pensioniert. Was er über viele Jahre für den Ausbildungsverbund und die Schwei-zer Berufsbildung im Allgemeinen geleistet und erreicht hat, verdient grösste Anerkennung. Es freut mich sehr, dass wir mit Nicole Koch eine interne Lösung gefunden haben, und heisse sie als neue Geschäftsführerin herzlich willkommen. Ausserdem trat Hanspeter Hauenstein, langjähriger Vertreter für den Kanton Basel- Landschaft, aufgrund seiner Pensionierung aus dem Vorstand aus. Ich danke ihm im Namen von aprentas sehr für seinen konstruktiven Einsatz zugunsten unseres Ausbildungsverbunds und freue mich auf die Zusammenarbeit mit seiner Nachfolgerin, Frau Dr. Doris Fellenstein Wirth. Ferner haben die Vertreter der BASF Schweiz AG, Dr. Dietmar Hüglin und Marc Walther, den Vorstand verlassen, nachdem BASF entschieden hat, die Zusammenarbeit mit aprentas nicht mehr als Trägerfirma, sondern als normale Mitgliedfirma weiterzuführen. Auch ihnen ein grosses Dankeschön. Ich freue mich sehr auf die sicher weiterhin sehr gute, konstruktive Zusammenarbeit im Vorstand. Gerne spreche ich an dieser Stelle allen weite-ren Mitgliedern meinen Dank aus für ihre wertvollen Impulse und den gemeinsamen Ein-satz im Interesse einer starken Berufsbildung. Die gute Zusammenarbeit mit allen langjährigen und neuen Mitgliedfirmen bei der Ausbildung ihrer Lernenden sowie bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden schätze ich ausserordentlich. Das Vertrauen, das sie aprentas im vergangenen Geschäftsjahr entgegen-gebracht haben, und ihre Bereitschaft, kontinuierlich in die Ausbildung zu investieren, sind für aprentas ein grosser Ansporn, optimale Dienstleistungsqualität zu bieten und Lösungen für die anstehenden Herausforderungen in der Berufsbildung aktiv anzugehen. Mein Dank gilt auch der Geschäftsleitung von aprentas und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie alle haben wesentlich zum wiederum erfolgreichen Geschäftsjahr beigetragen.
Dr. Thomas Bösch
Eindrücklich zeigt sich das Potenzial, sprich die Kraft, die ein Erkenntnisgewinn nach einem Fehlschlag freisetzen kann.
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BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRERIN
Die Lehrabsolventinnen und -absolventen durften sich im Sommer 2018 erneut über her-vorragende Resultate freuen. Das sind Lernerfolge, welche die Mitgliedfirmen und aprentas einmal mehr in der Qualität und der Methodik ihrer Ausbildungen bestärken.
Lernende und MitgliederPer 31.12.2018 wies aprentas mit 78 die zweithöchste Mitgliederzahl in ihrer Geschichte auf. Im Lauf des Berichtsjahrs kamen zwei neue Firmen hinzu, während vier aus organisa-torischen oder wirtschaftlichen Gründen austraten. In der Ausbildung Produktion sowie beim Beruf Kauffrau / Kaufmann EFZ blieb die An-zahl Lernende fast gleich wie im Vorjahr. Leicht rückläufig war sie bei den Labor- und den technischen Berufen, wo sich die Ausbildungspreise pro lernende Person entsprechend et-was erhöhten. Positive Gespräche mit potenziellen Neukunden sowie neu geschaffene Lehrstellen stimmen uns jedoch zuversichtlich, dass zum Lehrbeginn 2019 wieder mehr Lehrstellen besetzt werden können. Per 1. September 2018 betrug die Anzahl Lernende 500. Hinzu kommen die Teilnehmenden an den überbetrieblichen Kursen (üK), die aprentas in Bern, Olten und in der Region Basel jährlich für über 1000 Lernende in naturwissenschaft-lichen und kaufmännischen Berufen durchführt. Diese Zahlen zu halten beziehungsweise möglichst zu erhöhen, ist entscheidend für aprentas. Mit der Akquirierung neuer Mitgliedfirmen und einem grossen Engagement für die Berufsinformation setzt sie sich laufend dafür ein. So betrieb aprentas im Berichtsjahr nicht nur an der Basler Berufsmesse, sondern auch an den SwissSkills Bern einen viel be-achteten Stand mit Aktivitäten und Informationen zu den naturwissenschaftlichen Berufen.
PersonellesAuch personell verzeichnet aprentas stabile Zahlen. Im Jahresdurchschnitt 2018 betrug die Anzahl Vollzeitstellen 94,0 ; im Vorjahr waren es 96,2. Per Ende des Berichtsjahres waren 110 Personen fest angestellt; dies gegenüber 113 im Jahr 2017. Durch meinen Wechsel in die Position der Geschäftsführerin nach der Pensionierung von Rolf Knechtli wurde meine bisherige Funktion im Konrektorat der Berufsfachschule mit Marko Brumec neu besetzt. Eine weitere personelle Änderung betraf die kaufmännische Ausbildung; hier übernahm Nicole Erni die Leitung von Denise Lanicca, die sich extern beruflich neu orientierte. Ich danke Denise Lanicca an dieser Stelle herzlich für ihren lang-jährigen grossen Einsatz. Dass wir sowohl mit Nicole Erni als auch mit Marko Brumec kom-petente Fachkräfte intern rekrutieren konnten, freut mich sehr.
Solide Entwicklung
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Risikobeurteilungaprentas führt seit über 10 Jahren zweimal jährlich eine Überprüfung und Bewertung der Geschäftsrisiken durch, so auch im Berichtsjahr. Die Risikobewertung umfasst drei Dimen-sionen : potenzielles Schadensausmass, Eintrittswahrscheinlichkeit und Wahrnehmbarkeit / Vorwarnzeit. Den Risiken begegnet aprentas mit bewährten strategischen und operativen Mitteln. In der aktuellen Situation darf aprentas optimistisch in die Zukunft blicken.
Neues aus der Grund- und Weiterbildung Einen Blick in die Zukunft wagt aprentas aktuell auch mit dem Projekt « Unterricht der Zu-kunft », bei dem alle Ausbildungsbereiche mitwirken. Der rasche Wandel der Arbeitswelt, beschleunigt durch die fortschreitende Digitalisierung, fordert insbesondere auch Bildungs-institutionen heraus. Dem will aprentas proaktiv begegnen. Zurück zur Gegenwart des Berichtsjahrs : Hier wurden einige Neuerungen umgesetzt. So schlossen die Berufsmaturandinnen und -maturanden an der Berufsfachschule erstmals in der neuen Ausrichtung Life Sciences ab. In der Ausbildung Produktion lancierte aprentas gemeinsam mit zwei Mitgliedfirmen ein neues Verbundmodell. Im Bereich Weiterbildung durften die ersten Absolventen / -innen des Lehrgangs Techniker / -in HF bei aprentas ihre Diplome entgegennehmen und das Anerkennungsverfahren wurde erfolgreich abgeschlos-sen. Ausserdem startete bei aprentas ein neuer Lehrgang im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Swiss Arbeitgeber Award und DankEine äusserst erfreuliche Nachricht erreichte uns im September. Bei ihrer ersten Teilnahme am Swiss Arbeitgeber Award, basierend auf einer umfassenden Mitarbeiterbefragung, er-reichte aprentas eine Auszeichnung aufgrund ihres 8. Rangs in der Kategorie « 100 – 249 Mitarbeitende ». Insgesamt hatten 140 Organisationen teilgenommen; in der Kategorie von aprentas waren es 41. Das ist ein Kompliment, das die Geschäftsleitung den Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern gerne zurückgibt. Ihr grosser Einsatz war auch im Geschäftsjahr 2018 wieder entschei-dend für den Erfolg. Dies gilt auch für das überzeugte Engagement der Mitgliedfirmen für die Ausbildung neuer Fachkräfte. Ihnen, dem Vorstand sowie allen anderen, die sich dieses Jahr für aprentas eingesetzt und konstruktiv mit uns zusammengearbeitet haben, danke ich im Namen der gesamten Geschäftsleitung ganz herzlich.
Nicole Koch
Der rasche Wandel der Arbeitswelt fordert insbesondere auch Bildungsinstitutionen heraus.
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Forum 2018Pannen, Pleiten, Potenzial
Vom Umgang mit Fehlern zwischen Peinlichkeit und Exzellenz
APRENTAS-FORUM
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Nach einem Referat von Dr. Esther Ziegler, Oberassistentin für Lernwissenschaften und Hochschullehre, Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften, ETH Zürich
Klare Instruktionen, Fehler vermeiden, repetieren. Wir machen uns das Lehren und Lernen viel zu ein-fach. Dabei wirken wünschenswerte Schwierigkei -ten und produktives Scheitern nachhaltig effektiver.
Haben Schwierigkeiten, die in den Lernprozess eingebaut werden, einen positiven Effekt auf den Lernerfolg ? Lernen Schüler und Studierende durch produktives Scheitern an-ders, besser ? Die beiden Psychologen Bjork und Bjork ( 2011 ) sind diesen Fragen nachgegangen. Die Ergebnisse ihrer Un-tersuchungen haben sie in ihrem wissenschaftlichen Artikel « Making things hard on yourself, but in a good way : creating desirable difficulties to enhance learning » vorgestellt.
5 Prinzipien für erfolgreiches Lehren und LernenIm Folgenden werden 5 Prinzipien anhand von 5 Studien vorgestellt, die durch wünschenswerte Schwierigkeiten ( desirable difficulties ) und produktives Scheitern ( produc-tive failure ) zu einem dauerhaften, flexiblen und nachhal-tigen Lernerfolg führen :
1. Aktiver Abruf und TesteffektDie Wissenschaftler Kornell, Hays und Bjork veröffentlichten im Jahr 2009 ihren Aufsatz « Unsuccessful retrieval at-tempts enhance subsequent learning ». Darin beschreiben sie ihre Untersuchung zum Effekt von Assoziationen ( Vor-hersagen ) auf den Lernerfolg. Der Kontrollgruppe wurden 60 Wortpaare ( Rad-Auto ; Teich-Frosch usw. ) präsentiert. Sie erhielt pro Wortpaar 13 Sekunden Zeit, um es zu lesen und zu lernen ( read-only-condition ). Die Testgruppe lernte ebenfalls 60 Wortpaare, jedoch wurde lediglich das erste Wort während 8 Sekunden präsentiert. Das zweite Wort
Unsere Kinder müssen scheitern lernen
musste sie vorhersagen und sich notieren ( test-condition ). Danach wurde während 5 Sekunden das zweite Wort prä-sentiert. Obwohl die meisten Vorhersagen falsch waren, schnitt die Testgruppe beim Nachtest signifikant besser ab als die Kontrollgruppe. Dieses Resultat bestätigt frühere Befunde, dass das aktive Abrufen von Wissen effektiv ist.
2. KontrastierenIn einer Studie mit dem Titel « Delayed benefits of learning elementary algebraic transformations through contrasted comparisons » von Ziegler und Stern ( 2014 ) nahmen 87 Sechstklässler an einem Experiment teil. Die Kontrollgruppe löste in sequenzieller Weise an 2 Tagen Additionsaufgaben ( z.B. ab+3ab = oder 2a+2b+a=. .. ) und an den darauffol-genden 2 Tagen Multiplikationsaufgaben ( z.B. ab×3ab = oder 2a ×2b ×a = ... ). Die Testgruppe löste dieselben Aufgaben in derselben Zeit, jedoch gemischt in kontrastierter Weise ( z.B. 2a+2b+a = gleichzeitig mit 2a ×2b ×a = usw. ). Die Test-gruppe zeigte während des Lernprozesses grosse Schwierig-keiten mit diesem Prinzip, schloss in den drei Post-Tests jedoch signifikant besser ab als die Kontrollgruppe. Dieses Resultat zeigt, dass kontrastiertes Lernen ähnlicher Prin-zipien erfolgreich das Verwechseln reduziert.
3. Alternieren und VariierenDie Prinzipien Alternieren und Variieren machen das Lernen durch eingebaute Schwierigkeiten ( making things hard to learn ) für die Schülerinnen und Schüler unberechenbar. Sie werden aus dem üblichen Lernsystem gelockt. Das effizi-ente Prinzip des Alternierens « a1b1c1a2b2c2a3b3c3 » ( an-statt Sequenzieren « a1a2a3b1b2b3c1c2c3 » ) wechselt zwi-schen verschiedenen Aufgabentypen, Konzepten, Formen,
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APRENTAS-FORUM
einfachen und schwierigen Übungen. Dass auch das Variie-ren von Lernbedingungen sehr erfolgreich sein kann, zeigte ein Experiment : Die Kontrollgruppe warf aus einer be-stimmten Zieldistanz, die Testgruppe aus einer variierenden Distanz einen Ball in einen Eimer ( Kerr & Booth, 1978 ). Der anschliessende Wurftest aus der immer gleichen Distanz ergab, dass die Testgruppe mehr Treffer erzielte als die Kon-trollgruppe.
4. Problemlösung vor InstruktionDas gängige Lehrsystem arbeitet mit direkten Instruktionen ( DI ) vor der Problemlösung. Diverse Mathematik-Experi-mente an Schulen, durchgeführt von Manu Kapur, ETH-Pro-fessor für Lernwissenschaften, zeigten jedoch, dass produk-tives Scheitern ( Productive Failure, PF ) durch Ausprobieren den Lernerfolg steigern kann. In seinem Artikel « Productive Failure in Learning Math » ( 2014 ) beschreibt Kapur folgende Erkenntnisse über den Effekt von produktivem Scheitern
gegenüber direkten Instruktionen : prozedurales Wissen ( PF = DI ), konzeptionelles Wissen ( PF > DI ) und Transfer ( PF > DI ). Die Lehrmethode des produktiven Scheiterns ist nicht nur für das effektive Lernen wichtig. Sie hilft den Ler-nenden auch, den Lernstoff in Zusammenhängen zu sehen, zu verstehen und einzuordnen.
5. Handnotizen und ZusammenfassungIn ihrer Studie « The pen is mightier than the keyboard » un-tersuchten Mueller und Oppenheimer ( 2014 ) den Effekt von Handnotizen auf den Lernerfolg im Vergleich zu Laptopno-tizen. Der Test mit 67 Studierenden zeigte, dass Handnotizen einen besseren Lernerfolg aufweisen : Die von Hand ge-schriebenen Notizen fassten den Stoff mit weniger Wörtern zusammen und waren weniger wortgetreu ( 8.8 % ) als die Laptopnotizen ( 14.6 % ). Es zeigte sich, dass Handnotizen einen grösseren Effekt auf den Lernerfolg haben als Laptop-notizen. Prinzipiell gilt jedoch : je mehr Notizen und je we-niger Worttreue, desto besser die Leistung.
Lösungsorientierung
Optimismus
Kreativität
Acht
sam
keit
Netz
werko
rienti
erung
Zukunftsorientierung Selbstverantwortung
Akzepta
nz
Resilienz- rad
Das Resilienzrad symbolisiert, dass wir von überall her Zugang zur Resilienz haben und dass es verschiedene Perspek-tiven braucht ( siehe S. 13 ).
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Nach einem Referat von Antoinette Wenk, Mitbegründerin und Mitglied der Geschäftsleitung des Resilienz Zentrums Schweiz
Resilienz, die Kraft der Stehaufmenschen
Shit happens ! So ist das Leben. Bei der Resilienz geht es gewissermassen darum, wie man aus dem ganzen Mist Kompost macht.
Unter Resilienz – vom Lateinischen « resilire » : zurücksprin-gen, abprallen – versteht man innere Stärke, Widerstands-kraft oder das Immunsystem der Psyche : sprich die Fähig-keit, grosse und kleine Krisen und Herausforderungen im Lebenszyklus und im Alltag mit persönlichen und sozial vermittelten Ressourcen zu meistern. Ganz wesentlich ist dabei, Krisen als Anlass für Entwicklung zu nutzen. In der Forschung ist von verschiedenen Faktoren die Rede, welche die Resilienz stärken. Das Resilienz Zentrum Schweiz fasst acht solche Faktoren in einem Rad zusam-men : Kreativität, Akzeptanz, Selbstverantwortung, Zu-kunftsorientierung, Achtsamkeit, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Optimismus. Das Rad symbolisiert, dass wir von überall her Zugang zur Resilienz haben und dass es bei einer Krise oder einem Fehler verschiedene Per-spektiven braucht. Einige dieser Perspektiven liegen uns näher, während wir andere immer wieder vernachlässigen. Diese aktiv zu fördern, lohnt sich, denn dadurch wird man noch stärker. Das gilt sowohl für Individuen als auch für Teams oder ganze Unternehmungen.
Acht FaktorenKreativität ist ein sehr wichtiger Faktor, um auf neue Lö-sungen zu kommen : Not macht erfinderisch. Wesentlich ist auch die Akzeptanz – hinzuschauen, was ist, statt im Ver-leugnen zu verharren. Die Selbstverantwortung als weiterer Faktor schliesst Hilfe von aussen nicht aus ; entscheidend ist, am Ende die eigene Verantwortung wahrzunehmen.
Auch für die Zukunftsorientierung ist Unterstützung hilf-reich, etwa bei der Frage, was in einer Krise meine wich-tigsten Werte sind und woran ich mich orientiere. Resilienz ist nicht nur etwas Gedankliches, sondern auch etwas Körperliches. So beinhaltet der Faktor Achtsam-keit Bewegung, Atmung, Ernährung und Schlaf. Aber vor allem auch die Wahrnehmung dessen, was gerade ist : statt Hyperaktivität ein kurzes Innehalten, den Atem und den Körper spüren und aus der Ruhe heraus neue Lösungen fin-den. Ein weiterer Faktor ist die Netzwerkorientierung ; ein Umfeld des Vertrauens ist äusserst wichtig für die Entfal-tung des eigenen Potenzials. Resilienz setzt ausserdem den Fokus auf Lösungen. Eine einfache Formel dazu sind die drei Optionen « love it, change it or leave it » : akzeptieren, verän-dern oder die Situation verlassen. Beim Optimismus schliesslich geht es um eine positive, aber realistische Sicht. Zum Beispiel indem man erkennt, wofür dieser Fehler, diese Krise gut sein könnte.
Vier Achsen des ResilienzradesEinige Resilienzfaktoren haben etwas sehr Aktives ; im Rad ist das die Macher-Achse von der Selbstverantwortung zur Lösungsorientierung. Es gibt aber auch eine Balance-Achse der Kreativität und Achtsamkeit. Hinzu kommt die Verbun-denheits-Achse von der Akzeptanz zur Netzwerkorientie-rung : Ich bin verbunden mit dem, was ist, leugne es nicht, bin aber auch verbunden mit anderen Menschen. Die vierte Achse, mit Zukunftsorientierung und Optimismus, ist die der Ausrichtung und Zuversicht. In schwierigen Situationen braucht es alle vier Achsen. Sie bieten ein gutes Orientie-rungsraster, um die Resilienz zu stärken.
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APRENTAS-FORUM
Die heutige Arbeitswelt ist VUCA . VUCA steht für « Volatility », « Uncertainty », « Complexity » und « Ambiguity ». Dem muss man mit Agilität begegnen.
In einer VUCA -Welt passieren oft Fehler, weil man zu schnell entscheiden muss oder weil sich seit dem Zeitpunkt der Entscheidung die Rahmenbedingungen bereits wieder geändert haben. Agilität begegnet diesem raschen Wandel, dieser Dynamik und Unstetigkeit der fast nicht mehr steuer-baren Arbeitswelt 4.0 mit vier Faktoren : mit Werten wie Kultur und Haltung, mit Anpassungsfähigkeit, mit Kunden-zentrierung und mit Geschwindigkeit beziehungsweise der Fähigkeit, mit ihr umzugehen.
Agile Methoden oder die Systematik des Scheiterns« Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. » Dieses Zitat des Schriftstellers Samuel Beckett sagt aus, dass Scheitern in Ordnung ist, dass Fehler einen Sinn haben und sehr nützlich sein können, wenn man daraus lernt. In den 90er-Jahren entstand in der Informatikbranche die Agilitätsbewegung. Man sagte sich : Wenn es keinen mathematischen, planerischen Weg für das Ungewisse gibt, dann machen wir doch das Falschliegen zum Prinzip und entwickeln Methoden, um systematisch zu scheitern und aus den Erkenntnissen zu lernen. Die agile Methode funkti-oniert als erkenntnistheoretischer Prozess in drei Schritten : zuerst eine Hypothese aufstellen und ausprobieren, dann erkennen, was Sache ist ( durch Messungen und Feedback bestätigen oder widerlegen ), und schliesslich darauf reagie-ren. Das Ziel ist, möglichst schnell und schmerzlos Erfah-
rungen zu sammeln, um mögliche negative Konsequenzen künftig einzudämmen. Die Voraussetzungen dafür sind Transparenz, Autonomie, Zielorientierung und Selbstorgani-sation.
Fehlermanagement und KulturwandelFür das Fehlermanagement in einer Unternehmung ist eine Ursachenanalyse wichtig. Es gilt, differenzierte Fehlerarten zu erkennen und in geeigneter Art damit umzugehen. Das sollte über reaktive Sofort- und Korrekturmassnahmen hin-ausgehen. Besser ist, proaktiv vorzugehen und nach dem Erkennen und Beheben eines Fehlers auch Vorbeugemass-nahmen für ähnliche Fälle zu treffen. Über Fehler sprechen ist und bleibt etwas sehr Unange-nehmes, und der Umgang damit lässt sich nicht kurzfristig ändern – der Kulturwandel braucht ca. 3 Jahre. Seit der Kindheit wird einem anerzogen, keine Fehler zu machen. So ist es schwierig, plötzlich offen mit Fehlern umzugehen. Umso wichtiger ist es dann, dass Organisationen den Um-gang mit Fehlern institutionalisieren und eine Fehlerkultur schaffen, die erlaubt, Fehler transparent zu machen, sie anzuerkennen und sie künftig vorbeugend zu vermeiden. Eine Möglichkeit der Institutionalisierung sind sogenannte Fuck-up-Events, die sich aus der Start-up-Szene entwickelt haben. Diese Art von Veranstaltung hat sich das grosse und edle Ziel gesetzt, eine « Kultur des Scheiterns » zu etablieren. Denn auch Scheitern ist ein Teil des Erfolgs. Die Teilneh-menden feiern dabei förmlich ihre grössten Misserfolge, indem sie vor Publikum offen davon erzählen und reflektie-ren, was sie daraus gelernt haben.
Es gibt keine Fehler, nur Chancen, agil zu reagieren
Nach einem Referat von Zehra Sirin und Thomas Haas, Geschäftsführerin / Geschäftspartner Size ConSens AG
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Jongleur Andreas Gebhardt aus Hamburg ist bekennender Fehlerfreund
« Der Fehler ist ein guter Motivator, Dinge
voranzutreiben. »
« Die Spannung beim Jonglieren ist nur da, weil etwas
schiefgehen kann. Sonst wäre es langweilig. »
« Wer gar keine Fehler macht, macht wahrscheinlich
generell nicht viel. »
« Ich ging immer gerne zur Schule, aber am Gymnasium fehlte mir unter anderem das Praktische. So brach ich es trotz guter Leistungen ab. Ich mag etwas Zeit verloren haben; dafür bin ich heute umso sicherer, auf dem richtigen Weg zu sein, und kann meine Leidenschaft für die Naturwissenschaft voll ausleben! »
Lernende des Berufs Laborantin EFZ, Fachrichtung Chemie, im 1. Lehrjahr bei Syngenta Crop Protection AG
Olivia Pepe
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Jedes Jahr verleiht aprentas den Sonderpreis « apprentice of the year » an Lernende, die sich während ihrer Ausbildung durch Teamgeist und soziales Engagement ausgezeichnet haben. Durch ihr Wirken und ihre Persönlichkeit fördern diese jungen Menschen auch das Image der Berufsbildung.
Die Gewinnerinnen und Gewinner 2018
Ausbildung Labor
Elif LehmannLaborantin EFZ, Fachrichtung BiologieNovartis Pharma AG
Ausbildung Produktion
David MillerChemie- und Pharmatechnologe EFZ Novartis Pharma AG
Technische Ausbildung
Joel PilzPolymechaniker EFZNovartis Pharma AG
Kaufmännische Ausbildung
Dario CocuzzaKaufmann EFZSyngenta Crop Protection AG
Gratulation und Dankaprentas dankt der Firma CABB AG für den Sonderpreis, den sie für diese fünf jungen Berufs- leute gestiftet hat, und gratuliert den Gewinnern an dieser Stelle nochmals herzlich.
APRENTAS-AWARD
Auszeichnungen für Lernende
aprentas-Award : mehr als gutes Fachwissen
Emanuel MartinLaborant EFZ, Fachrichtung ChemieSyngenta Crop Protection AG
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AUSBILDUNG LABOR
Die Lehrabschlüsse der Laborantinnen und Labo-ranten EFZ verliefen auch 2018 wieder sehr erfolg- reich. Mit Blick in die Zukunft stellt sich aprentas der Herausforderung, die Anzahl Lernende bald wieder zu erhöhen, mit wirksamen Massnahmen. Im Berichtsjahr startete ausserdem die Totalrevisi-on der Bildungserlasse für den Beruf Laborant / -in EFZ.
Am Standort Muttenz lag die Erfolgsquote bei den Lehrab-schlüssen im Durchschnitt beider Fachrichtungen, Biologie und Chemie, bei 97 %. Der Notendurchschnitt betrug 5,0. Eine Rangnote von 5,3 oder höher erzielten 29 % der Absol-ventinnen und Absolventen.
Bern und NeuhausenAlle Lernenden aus dem Raum Bern, welche die überbetrieb-lichen Kurse ( üK ) bei aprentas besucht hatten, bestanden das Qualifikationsverfahren. Auch die Lernenden in Neu-hausen absolvierten ihr praktisches Qualifikationsverfahren mit Erfolg. Beide Standorte verzeichneten gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr Lehrbeginner / -innen : In Neuhausen waren es drei, in Bern zehn zusätzliche neue Lernende.
Neue Lehrstellen geschaffenIn Muttenz ist die Anzahl Lehrverhältnisse gegenüber dem Vorjahr gesunken, was zu einer Reduktion der Anzahl Labor-gruppen geführt hat. Der Ausbildungspreis pro lernende Person musste in beiden Fachrichtungen leicht erhöht wer-den. Unser Ausblick ist dennoch positiv, da bestehende Mit-gliedfirmen im Hinblick auf das kommende Lehrjahr in beiden Fachrichtungen zusätzliche Lehrstellen geschaffen haben. Ausserdem stimmen positive Gespräche mit mehreren po-tenziellen Neukunden diesbezüglich zuversichtlich.
Erfolgreiche Lernende
Moderne AusbildungsumgebungDie gezielte Erweiterung des Geräteparks ermöglicht die Vermittlung aktuell gefragter Ausbildungsinhalte. Neu sind in der Fachrichtung Chemie die Massenspektroskopie und in der Fachrichtung Biologie die Proteinreinigung mittels ÄKTA fixe Bestandteile der beruflichen Grundbildung. Auch an der allgemeinen Infrastruktur im Ausbildungs-zentrum Muttenz wurde gearbeitet. Von diversen gebäude-technischen Massnahmen bis hin zu einem Stand-alone- Konzept für die PCs wurden verschiedene Modernisierungs-schritte eingeleitet, damit wir in der Ausbildung und der Unterrichtstechnik auch in Zukunft à jour bleiben.
Kick-off Totalrevision Auf Basis der 5-Jahres-Überprüfung ( siehe Jahresbericht 2017 ) und weiterer Faktoren fiel im November der Start-schuss für die Totalrevision der Bildungserlasse für den Be-ruf Laborant / -in EFZ. Diese sollen frühestens im Januar 2022 in überarbeiteter Form vorliegen und in Kraft treten. Der erste Lehrgang nach den neuen Vorgaben könnte dann im August 2022 starten.
Die Erfolgsquote bei den Lehrabschlüssen beider Fachrichtungen, Biologie und Chemie, lag bei 97 %. Der Notendurch-schnitt betrug 5.0
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AUSBILDUNG PRODUKTION
Im Frühling 2018 fand das erste Qualifikationsver-fahren der Chemie- und Pharmatechnologen / -technologinnen EFZ nach neuer Verordnung statt. Die Absolventinnen und Absolventen zeigten dabei sehr gute Leistungen. Zum Lehrbeginn 2018 star-teten sowohl ein neues Verbundmodell als auch eine neue Attestausbildung.
Der Qualifikationsbereich der Berufskenntnisse wurde beim neuen Qualifikationsverfahren konsequent handlungskom-petenzenorientiert ausgerichtet. Dank dem grossen Einsatz der Lehrpersonen und Experten verlief das Verfahren erfolg-reich und ohne grössere Probleme.
Abschlussprüfungen und NeuzugängeÄusserst erfolgreich waren dabei auch die Kandidatinnen und Kandidaten selbst. 29 Jugendliche absolvierten 2018 das Qualifikationsverfahren als Chemie- und Pharmatech-nologe / -technologin EFZ. Sie alle bestanden dieses. Mit einem Notendurchschnitt von 5,1 war das Ergebnis exzel-lent ! 9 Kandidatinnen und Kandidaten – eine Rekordzahl – schlossen ihre Ausbildung im Rang ab, mit einer Note von 5,3 oder höher. Die Spitzenergebnisse erzielten zwei Kandi-daten mit der Note 5,9. Bei den Logistikern EFZ bestanden alle 3 Kandidaten, die angetreten waren, das Qualifikationsverfahren. Einer von ihnen schloss im Rang ab. Im neuen Lehrjahr haben 29 Chemie- und Pharmatech-nologen / -technologinnen EFZ und 4 Logistiker EFZ ihre Grundausbildung begonnen. Die Besetzung der Lehrstellen mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern gestaltet sich nach wie vor anspruchsvoll. Erfreulicherweise konnten jedoch alle von den Mitgliedfirmen angebotenen Lehrstel-len besetzt werden.
Exzellente Abschlüsse nach neuer Verordnung
Modernisierung Infrastruktur Im Jahr 2018 fielen wiederum diverse Investitionen in die Infrastruktur der überbetrieblichen Kurse an. Die Rohrlei-tungsführung im Lehrpilot Mut-913 wurde angepasst, um die Ergonomie und Sicherheit zu verbessern. Ausserdem wurde ein neues « chemisches Labyrinth » beschafft, um an Veranstaltungen zur Berufsinformation den Beruf Chemie- und Pharmatechnologe / -technologin optimal zu positio-nieren.
Neuerungen und AusblickGemeinsam mit zwei Mitgliedfirmen, Infrapark Baselland und Bayer CropScience Schweiz AG, begann aprentas 2018 erstmals mit einer Verbundausbildung. Zwei Lernende, die einen Lehrvertrag mit aprentas haben, machen ihre Lehre als Chemie- und Pharmatechnologen bei diesen beiden Lehrfirmen. Die spezielle Situation auf dem Grossareal des Infraparks hatte zur Idee eines solchen neuen Ausbildungs-modells geführt. Denkbar wäre dies auch für Firmen, die alleine nicht das gesamte erforderliche Ausbildungsspek-trum anbieten können, aber dennoch Lernende ausbilden möchten. Mit dem Erlass der Verordnung des SBFI über die beruf-liche Grundbildung Chemie- und Pharmapraktiker / -in EBA im April 2018 wurde die Erarbeitung der neu geschaffenen Attestausbildung nach nur 8 Monaten abgeschlossen. Be-reits im August 2018 konnten die ersten 11 Lernenden einer Pilotklasse im Aargau mit der Ausbildung beginnen. Wie die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen zei-gen, wird sich das Produktionsumfeld der chemisch-phar-mazeutischen Industrie zukünftig massiv verändern. Neben der Digitalisierung werden in naher Zukunft biotechnolo-gische Prozesse und insbesondere auch die Gentechnik an Bedeutung gewinnen. Es wird wichtig sein, das Berufsbild auf die zukünftigen Anforderungen auszurichten.
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AUSBILDUNG TECHNISCHE BERUFE
Das Ziel, alle Lehrstellen in den technischen Beru-fen zu besetzen, ist und bleibt ambitiös. aprentas setzt sich mit verschiedenen Massnahmen dafür ein. Der mechanische Teil der Grundausbildung bei aprentas bildet für verschiedene technische Berufe eine solide Basis und ermöglicht viele Synergien. Neu profitieren davon ab 2019 auch Lernende des Berufs Physiklaborant / -in EFZ.
2018 traten 40 Lernende aus den Mitgliedfirmen in insge-samt neun technischen Berufen zum Qualifikationsverfah-ren an. 38 von ihnen bestanden dieses und durften ihr eid-genössisches Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Vier Absolventen erreichten eine Rangnote von 5,3 oder höher.
Unbesetzte LehrstellenDie Rekrutierung neuer Lernender ist eine stetige Heraus-forderung. 2018 suchten die aprentas-Mitgliedfirmen Ler-nende in acht verschiedenen technischen Lehrberufen. Im August 2018 waren in mehreren dieser Berufe noch Lehr-stellen offen und konnten nicht mehr besetzt werden. Rückblickend auf die vergangenen 16 Jahre gab es aller-dings noch nie eine 100 %-Besetzung. Zum einen gibt es Lehrstellen, welche mangels geeig-neter Bewerber offen bleiben, und zum anderen kann es vorkommen, dass aufgrund firmeninterner Änderungen ur-sprünglich angedachte Lehrstellen dann doch nicht ausge-schrieben werden. Gemessen am ursprünglich gemeldeten Bedarf der Mitgliedfirmen hätte 2018 ein Rekordjahr wer-den können, jedoch traten beide Fälle ein : sieben Rückzüge – Lehrstellen, welche aufgrund firmeninterner Änderungen doch nicht angeboten wurden – und zehn nicht besetzte Lehrstellen mangels passender Bewerbungen.
Herausforderung Berufsnachwuchs
Zum Lehrbeginn waren bei den Mitgliedfirmen noch zwei Lehrstellen offen als Anlagen- und Apparatebauer / -in EFZ, eine als Kältesystem-Monteur / -in EFZ und drei als Polyme-chaniker / -in EFZ. Diese Tendenz im mechanisch-tech-nischen Bereich gibt es schon länger. Eher überraschend blieben im Berichtsjahr auch vier Lehrstellen für den Lehr-beruf Automatiker / -in EFZ unbesetzt.
Einsatz für mehr LernendeTatsächliche Lehrbeginnerinnen und Lehrbeginner in den technischen Berufen gab es 35. Auch weil 2018 ein personell relativ starker Jahrgang die Lehre abgeschlossen hat, be-treuen wir mit aktuell 103 Lernenden über alle vier Lehrjahre 12 Lernende weniger als im Vorjahr. Durch Infoveranstal-tungen für Schulen bei uns im Hause, durch Unterstützung der Schulen im Berufswahlunterricht, mit der Durchführung von Schnuppertagen und mit ähnlichen Aktionen setzen wir uns mit Zuversicht dafür ein, dass die Mitgliedfirmen in Zu-kunft wieder mehr dieser hoch interessanten Lehrstellen besetzen können.
Anzahl Mitgliedfirmen stabilAls neue Mitgliedfirma im Bereich der technischen Ausbil-dung durfte aprentas im Mai 2018 die Elva AG willkommen heissen. Sie bildet Lernende im Beruf Automatikmon-teur / -in EFZ aus. Und seit Oktober 2018 ist auch der Schweizerische Verein für Schweisstechnik ( SVS ) Mitglied. Der SVS bildet Physiklaborant / -innen EFZ aus, und aprentas übernimmt auf den Lehrbeginn 2019 den mechanischen Teil der Grundausbildung dieser Lernenden. Leider sind 2018 auch zwei Firmen ausgetreten. Nach wie vor zählt der tech-nische Bereich jedoch die erfreuliche Anzahl von 40 Firmen zum Kundenkreis.
Die Rekrutierung neuer Lernender ist eine stetige Herausforderung. 2018 suchten die aprentas-Mitgliedfirmen Lernende in acht verschiedenen techni-schen Lehrberufen.
Logistiker EFZ, Berufsmaturand
Lars Rapold
« Mit 16 hatte ich keine Lust mehr auf die Schule. Als ich wegen meiner Noten lange keine Lehr- stelle gefunden hatte, trat ich ins check-in aprentas ein. Dort schaute mir immer jemand auf die Finger, motivierte mich aber auch zum Weitermachen. Bald fand ich eine Lehrstelle – und wieder Freude am Lernen, zurzeit für die Berufs-matur! »
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Das neu organisierte Team der kaufmännischen Ausbildung führte in der Branche Dienstleistung und Administration ( D&A ) eine neue virtuelle Lern umgebung ein. Die Branche Chemie begann im Berichtsjahr mit der Überarbeitung ihrer überbe-trieblichen Kurse. Ebenfalls 2018 fiel der Start-schuss zur neuen Bildungsverordnung.
2018 schlossen erneut alle kaufmännischen Lernenden aus den Mitgliedfirmen, die angetreten waren, das Qualifikati-onsverfahren mit Erfolg ab. Acht von 22, sprich 36 %, er-reichten dabei Rangnoten. Bei den Büroassistentinnen und Büroassistenten EBA, für die aprentas die überbetrieblichen Kurse ( üK ) durch-führt, verlief das Jahr ebenfalls erfolgreich. Im August startete die stolze Anzahl von 114 neuen Lernenden. Bei der Nachholbildung der Kaufleute nach Art. 32 blieb die Teil-nehmerzahl gleich wie im Vorjahr.
Gut gerüstet für die WirtschaftDigitale Kompetenzen, interdisziplinäres Denken und kom-munikative Fähigkeiten für Koordinationsaufgaben werden im kaufmännischen Berufsalltag immer wichtiger. aprentas fördert dies aktiv in den Praxisfirmen. Im Rahmen dieser Unternehmungssimulationen, vergleichbar mit Flugsimula-toren für Piloten, führen die Lernenden des Berufs Kauf-frau / Kaufmann EFZ unter der Leitung der Ausbilder ab dem ersten Tag ihres ersten Lehrjahrs ein halbes Jahr lang ihr eigenes Unternehmen, die Bal’oro AG oder die Cadolino AG. Im Sommer stiegen 23 neue Lernende in diese Firmen ein. Die 22 Lernenden des zweiten Lehrjahrs absolvierten im März bei aprentas ihre Wirtschaftswoche. Sie spürten ab dem ersten Tag den rauen Wind in der Branche – diesmal ging es um Powerbanks – und mussten sich auf dem Markt behaupten. Die gut besuchten Generalversammlungen durften sie erneut bei der Firma Endress+Hauser Flowtec AG abhalten.
Virtuelles Lernen, reale Erfolge
KAUFMÄNNISCHE AUSBILDUNG
PersonellesIm Juni übernahm Nicole Erni die Leitung der kaufmän-nischen Ausbildung von Denise Lanicca, die sich neuen Aufgaben ausserhalb von aprentas widmet. Der Bereich organisierte sich auch aufgrund weiterer personeller Ände-rungen neu. Ergänzt durch einen neuen Leiter der Ge-schäftsstelle IGKG beider Basel sowie einen neuen Ausbilder ist das Team nach wie vor bestens aufgestellt für seine viel-fältigen Aufgaben.
Virtuelle Lernumgebung Seit August 2018 arbeitet die Branche D&A in den überbe-trieblichen Kursen ( üK ) mit der virtuellen Lernumgebung Konvink. Die Feedbacks der üK-Leitung und der Lernenden sind überaus positiv. Auf Konvink erstellen die Lernenden sogenannte Werkschauen ; das ist ein Sammelbegriff für verschiedene Aufgaben und Aufträge. Ein Teil davon wird mit Noten bewertet, welche direkt in den Lehrabschluss einfliessen.
Ausblick Bei der Branche Chemie lag der Fokus im Jahr 2018 auf der Überarbeitung der überbetrieblichen Kurse zur Qualitätssi-cherung. Ausserdem fiel der Startschuss zur neuen Bil-dungsverordnung ( BiVo ) 2022 für Kaufleute mit eidgenös-sischem Fähigkeitszeugnis. Mit motivierten ehemaligen Lernenden fand ein Workshop zu den zukünftigen Kernkom-petenzen von Kaufleuten statt. Das daraus entstandene Zukunftspapier wird in die Überarbeitung der neuen Bil-dungsverordnung einfliessen. Sowohl die BiVo 2022 als auch die Überarbeitung der Chemie-üK werden uns 2019 weiterhin begleiten. Bei den Büroassistenten / -innen EBA wird im Sommer 2019 bereits eine neue Bildungsverordnung 2019 umge-setzt.
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WEITERBILDUNG UND BERATUNGSANGEBOT
Um ihre Kunden stets möglichst passgenau zu un-terstützen, aktualisiert die aprentas-Weiterbil-dung ihr Angebot laufend, entsprechend dem ste-tigen Wandel der Anforderungen. Der Lehrgang « dipl. Techniker / -in HF » ist auf Erfolgskurs. Ein neuer Lehrgang im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist erfolgreich gestartet.
Einschneidende Veränderungen bei der Stammkundschaft haben immer direkten Einfluss auf die Nachfrage des Wei-terbildungsangebots von aprentas. Plötzlich wechselnde Technologien verändern die Anforderungen an den Arbeits-plätzen von einem Tag auf den anderen. Aus Firmensicht müssen Mitarbeitende dann in kurzer Zeit umgeschult wer-den. Auf der anderen Seite wollen sich auch Mitarbeitende weiterbilden, damit sie sich ihre Chancen auf dem Arbeits-markt bestmöglich erhalten beziehungsweise sogar stei-gern können. So kommt der Antrieb zur Weiterbildung in der Regel von beiden Parteien, Firma und Mitarbeitenden. Unser laufend aktualisiertes Kursangebot und die zeitnahe Entwicklung von firmenspezifischen Kursen entsprechen den Bedürfnissen beider Seiten.
Trend zur Biotechnologie Im vergangenen Jahr hat aprentas im Rahmen verschie-dener Kurse eine grosse Anzahl Mitarbeitender im Bereich der Biotechnologie weitergebildet. Hier ist ein klarer Trend zu einem Technologiewechsel in der Produktion feststellbar. Für das nächste Jahr sind bereits wieder diverse Firmen-kurse in Vorbereitung. Zusätzlich wurde das Angebot an ausgeschriebenen Kursen in diesem Bereich erweitert.
Weiterbildungsbedürfnisse im Wandel
Arbeitssicherheit und Umweltschutz als zentrale ThemenWeiterhin klar erkennbar ist ein zunehmender Bedarf an Schulungen in diesem Bereich. Der neue Lehrgang « Spezia-list / -in für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ( ASGS ) mit eidgenössischem Fachausweis » ist bei aprentas im Sep-tember 2018 erfolgreich mit zehn Teilnehmenden gestartet. Auch die Nachfrage an firmenspezifischen Kursen in diesem Gebiet ist zurzeit erfreulich hoch. aprentas wird hier immer mehr zu einem gesuchten Bildungspartner, sowohl bei den Mitgliedern als auch bei weiteren Firmen aus teilweise an-deren Branchen.
Akkreditierung und NachfrageDie erste Durchführung des dreijährigen Lehrgangs « dipl.Techniker / -in HF » wurde im Juni 2018 erfolgreich abge-schlossen. Alle Teilnehmenden haben die Diplomprüfung bestanden ! Der erste Lehrgang steht jeweils unter der ge-nauen Beobachtung des für die Berufsbildung zuständigen Staatssekretariats des Bundes. Erfreulicherweise hat diese Behörde dem neuen Lehrgang im Berichtsjahr die Akkredi-tierung ohne Auflagen erteilt. Der zweite Lehrgang hat be-reits begonnen und der dritte startet im August 2019. Die steigende Nachfrage bestätigt, dass dieser Lehrgang den aktuellen Bedarf passgenau abdeckt.
Bereit für die ZukunftSeit vielen Jahren erfreuen sich die ausgeschriebenen aprentas-Weiterbildungen einer hohen Durchführungsquo-te von ca. 85%. Dies ist im Vergleich mit anderen Weiterbil-dungsinstitutionen ein absoluter Spitzenwert. Bei der Ent-wicklung der Angebote sind aus unserer Sicht eine hohe Effizienz und der Transfer in die Praxis am Arbeitsplatz von grösster Bedeutung. Bei der Kursplanung werden uns wei-terhin diese wichtigsten Faktoren leiten.
Mit einer Durchführungsquote von 85 % belegen die ausgeschriebenen aprentas- Weiterbildungen einen absoluten Spitzenplatz.
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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND DIENSTLEISTUNGEN
Ein neuer Internetauftritt und vielfältige Anlässe prägten die Öffentlichkeitsarbeit im Berichtsjahr. In den Wohnheimen setzt sich der Trend zu mehr Praktikanten fort.
Die Website von aprentas ist ein wichtiger Imageträger. Um den vielen Zielgruppen und Ansprüchen gerecht zu werden, braucht es laufend Aktualisierungen und Optimierungen. Eine grössere strukturelle und optische Umgestaltung im Berichtsjahr hatte primär zum Ziel, die Website « responsiv » zu gestalten. Das heisst, dass sich die einzelnen Seiten und Elemente der jeweiligen Bildschirmgrösse anpassen, damit sie auf allen mobilen Geräten optimal dargestellt werden. Auch inhaltliche Anliegen aus den Mitgliedfirmen und von anderen Nutzern wurden bei dieser Gelegenheit umgesetzt, zum Beispiel mit dem neuen Lehrstellenbarometer, einer Orientierungshilfe für die Lehrstellensuche.
Berufe « live »Berufsinformation liefert aprentas nicht nur online, son-dern auch live : an Schnuppertagen und an Messen wie zum Beispiel der 7. Basler Berufs- und Weiterbildungsmesse im Oktober. Im Rahmen ihres Berufsbildungsmandats des Wirt-schaftsverbands scienceindustries brachte aprentas ausser-dem an den SwissSkills Bern 2018 den zahlreichen Besu-cherinnen und Besuchern aus der ganzen Schweiz die naturwissenschaftlichen Berufe näher. Bei beiden Anlässen ermöglichten Träger- und Mitgliedfirmen die wertvolle Mit-wirkung von Lernenden.
Neue Website
Forum zu Fehlerkultur und ResilienzDas aprentas-Forum stiess auch dieses Jahr wieder auf grosses Interesse. Das Thema « Pannen, Pleiten, Potenzial – vom Umgang mit Fehlern zwischen Peinlichkeit und Exzel-lenz », das auch die Gestaltung dieses Jahresberichts prägt, traf mit verschiedenen Aspekten wie Fehlerkultur und Resi-lienz offenbar einen Nerv. Teilnehmende des Berufsintegra-tions- und Arbeitstrainingsprogramms check-in aprentas überreichten den Besucherinnen und Besuchern nach dem Forum ein thematisch passendes Giveaway, das sie in Hand-arbeit selbst hergestellt hatten.
Gefragtes Berufsintegrationsprogrammcheck-in aprentas verzeichnete im Berichtsjahr sieben Ein-tritte, acht Austritte mit Anschlusslösung und einen Aus-schluss. Sieben der acht, die ausgetreten waren, befanden sich drei Monate später nach wie vor in ihrer Anschlusslö-sung ; nur eine Person hatte die Lehre wieder abgebrochen. Die Nachfrage nach dem Bildungsprogramm ist gross ; zahl-reiche Anfragen sind laufend in Abklärung. Aktuell entwi-ckelt das check-in-Team für eine noch bessere Betreuung der Teilnehmenden ein Dreiphasenmodell, das den Aufent-halt im check-in in eine Eintritts-, eine Arbeits- und eine Austrittsphase gliedert.
Wohnheime gut ausgelastetDie Wohnheime Hofacker, Kilchmatt und Eglisee waren im Berichtsjahr gut ausgelastet. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern herrschte eine angenehme Stimmung, was sich auch in Umfrageergebnissen niederschlug. Der Trend, dass der Anteil Lernende ab- und der Anteil Praktikanten / -innen unter den Bewohnern zunimmt, setzt sich fort. Das Wohnheim Hofacker nutzt mittlerweile vier statt der bisherigen drei Stockwerke für Praktikanten. Im Gegenzug bleiben im Kilchmatt wohnhafte Lernende neu auch noch nach ihrem 18. Geburtstag dort, statt dann wie bisher ins Hofacker umzuziehen.
« Nach der Lehre machte ich eine tolle Karriere. Als ich bemerkte, dass ich zu einem Menschen geworden war, der ich nie sein wollte, verliess ich den vermeint-lich sicheren Hafen. Nach einer Phase der Selbstzweifel entschied ich mich, als « KaosPilot »* erneut durchzustarten und meineBerufung zum Beruf zu machen.»*www.kaospilots.ch
Resilienz Zentrum SchweizMitgründer und Mitglied der Geschäftsleitung
Mario Grossenbacher
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BERUFSFACHSCHULE
Die Lernenden der naturwissenschaftlichen Berufe waren 2018 im Unterricht wie auch bei den Ab-schlussprüfungen der Berufsfachschule sehr erfolg-reich. Die Berufsmaturität wurde erstmals in der neuen Ausrichtung Life Sciences absolviert.
100% Erfolg an allen Abschlussprüfungen der Berufsfach-schule : Das heisst in den berufskundlichen Prüfungen, in den allgemeinbildenden Fächern und bei der Berufsmaturität, Ausrichtung Life Sciences, haben alle Lernenden das Mini-malziel erreicht. Keine Repetition in den theoretischen Fächern wird nötig. Im Rahmen der Bestenförderung haben sich zudem 56 Lernende aus beiden Fachrichtungen, Biologie und Chemie, ein Cambridge First Certificate of English erar-beitet. Im Juni absolvierte der erste Jahrgang erfolgreich die Berufsmaturität in der neuen Ausrichtung Life Sciences. Wieder rund ein Drittel der Lehrabgänger / -innen erreichte damit sowohl den Lehrabschluss als auch den Zugang an eine Fachhochschule oder, nach der Passerelle, an eine Uni-versität. Die neue Ausrichtung Life Sciences der Berufsma-turität wurde ohne Vorbehalt von der Eidgenössischen Berufsmaturitätskommission ( EBMK ) anerkannt.
Personelle Neuerungen Im August löste Herr Marko Brumec als neuer Konrektor Frau Nicole Koch in der Schulleitung ab. Seine Vorgängerin machte einen erfreulichen Karriereschritt : Sie ist die neue aprentas-Geschäftsführerin ! Im Kollegium wurden zwei neue vollamtliche Lehrpersonen gewählt sowie die zweite Stelle auf dem Sekretariat der Berufsfachschule neu besetzt.
Mediothek neu eröffnetIm November wurde die Mediothek als Treffpunkt der Ler-nenden wiedereröffnet. Damit können wieder alle Lernenden mindestens an einem Tag ihrer Berufsfachschulzeit auch Hilfe der kompetenten Mediothekarin bekommen.
Neue Ausrichtung der Berufsmaturität
Partizipation durch Mitsprachesitzung ( MSS )Via ihre MSS-Delegierten treffen sich alle Lehrjahre regel-mässig mit der Leitung des Ausbildungszentrums Muttenz ( AZM ). Besonders hilfreich war die Unterstützung der MSS bei der Neugestaltung des Raucherplatzes und des entspre-chenden Konzepts. Die Leitung des AZM dankt allen Dele-gierten für den konstruktiven Dialog über das ganze Jahr.
Glück und ( ein bisschen ) Pech Grosses Wetterglück hatten wir an der Lehrabschlussfeier im AZM und konnten den erfolgreichen Jahrgang bei traumhaftem Sommerwetter verabschieden. Leider meinte es das Wetter am Schneetag des zweiten Lehrjahrs weniger gut, so dass nach Dauerschneefall der Ausflug im Grauholz bereits zu Ende war. Der Sporttag aller Lehrjahre im Sep-tember war ebenso geprägt von tollem Sport und vielen guten Gesprächen wie die traditionelle Volleynight und der Stadtlauf.
Auch bei der Autorenlesung von Patrick Tschan mit Unter-stützung des Theaters Basels nahmen die Lernenden aktiv teil. Der Abschlussausflug des dritten Lehrjahrs ins Techno-rama, Besuche von verschiedenen Theateraufführungen, der Gesundheitstag des zweiten Lehrjahrs und die Projektwo-che wurden gleichermassen zu Erfolgsgeschichten. Von den Experten der Führungen werden die Lernenden immer wie-der für ihr Interesse und ihr angenehmes Verhalten gelobt, so auch bei den Exkursionen auf die Sternwarte und ins Museum Tinguely. Grosses Lob gab es auch von den ver-schiedenen Fachhochschulen, die an Infotagen den Ab-schlussjahrgang begrüssten.
Im Juni absolvierte der erste Jahrgang erfolgreich die Berufsmaturität in der neuen Ausrichtung Life Sciences.
« Wegen einer Allergie musste ich meine Lehre als Laborantin abbrechen. Das war ein Tiefschlag ! Der Wechsel in eine KV-Lehre begeisterte mich anfangs nicht, aber ich gab mein Bestes und nutz-te die Chance. Heute habe ich Freude an meinem Beruf, vor allem am Umgang mit Menschen. Als Praxisausbilderin kann ich diese Erfahrungen meinen Lernenden weitergeben. »
Site Communication and Admin Support, Syngenta Crop Protection AG, Werk Kaisten
Silke Lübbering
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QUALITÄTSMANAGEMENT / GESUNDHEIT, ( ARBEITS- ) SICHERHEIT UND UMWELTSCHUTZ (GSU)
Bei der allerersten Teilnahme am Swiss Arbeitgeber Award erzielte aprentas auf Anhieb eine Auszeich-nung. Zwischenaudit, Datenschutz, Unterricht der Zukunft und die Betriebskontrolle durch die Suva sind weitere Stichworte zum Berichtsjahr.
2018 nahm aprentas zum ersten Mal an der grössten Mitar-beiterbefragung der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Firma icommit teil. Dabei bewerteten insgesamt 46 130 Mitarbeitende aus 140 Unternehmen ihre Arbeitgeber. Mit der Teilnahme war automatisch die Ausscheidung zum Swiss Arbeitgeber Award verbunden. Mit dem 8. Rang in der Kategorie « 100 – 249 Mitarbeitende », in der 41 Unter-nehmen angetreten waren, erzielte aprentas bei ihrer ersten Teilnahme eine Auszeichnung ! Dies spricht für die Unter-nehmenskultur, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitprägen. Die Ergebnisse der Befragung beinhalten viele spannende Hinweise, welche nun zur Weiterentwicklung von aprentas genutzt werden.
Hohes Qualitätsbewusstsein bestätigtDas erste externe Zwischenaudit ISO9001 : 2015 und edu-Qua : 2012 nach dem Rezertifizierungsaudit von 2017 zeigte, dass die Qualitätsanforderungen eingehalten werden und dass bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Quali-tätsbewusstsein tief verankert ist. Die Auditoren stellten keine kritischen oder geringfügigen Abweichungen fest. Die Hinweise und Empfehlungen konnten allesamt noch im Be-richtsjahr abgearbeitet werden.
Datenschutz im BrennpunktDas Thema Datenschutz gewinnt seit der Einführung der neuen Datenschutz-Grundverordnung ( DSGVO ) der Europä-ischen Union im Mai 2018 auch in der Schweiz stetig an Bedeutung. Die fortschreitende Digitalisierung sowie der Umgang mit Social Media stellen an private Personen und Unternehmen neue, zusätzliche Anforderungen im Umgang mit personenbezogenen Daten.
Die Geschäftsleitung hat deshalb ein Gesamtprojekt initia-lisiert mit dem Ziel, dass aprentas über ein Datenschutzma-nagementsystem ( DSMS ) verfügt, welches die rechtlichen, organisatorischen und informationstechnischen Grundla-gen und Anforderungen erfüllt. Im ersten Schritt des Pro-jektes wurde der Handlungsbedarf für aprentas ermittelt. Die daraus abgeleiteten Massnahmen werden nun im kom-menden Jahr ins Managementsystem integriert.
Betriebskontrolle durch die SuvaIm Oktober 2018 fand zum ersten Mal bei aprentas eine Betriebskontrolle durch die Suva statt. Das Ziel war, den Stand bezüglich Arbeitssicherheit mit Fokus Betriebs- und Laborsicherheit zu überprüfen. Besichtigt wurden die Standorte WKL, MUT-913 und AZM. Die Auditorin lobte ins-besondere das Sicherheitsbewusstsein sowie das Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich GSU. Die Vorbildfunktion und die Verantwortung gegenüber den Lernenden werde pflichtbewusst wahrgenommen.
Unterricht der ZukunftDamit die Qualität des Unterrichtens auch den zukünftigen Anforderungen gerecht wird, trieb aprentas das umfassende Projekt « Unterricht der Zukunft » voran. Die aus dem Ge-samtprojekt abgeleiteten Teilprojekte, Fit4Future, Organisa-tion entwickeln und Heterogenität managen, wurden er-folgreich bearbeitet. Einzelne Ergebnisse liegen bereits vor, und das Projekt wird aprentas auch 2019 weiterhin intensiv beschäftigen.
Von A wie Award bis Z wie Zukunft
Mit dem 8. Rang in der Kategorie « 100 – 249 Mitarbeitende », in der 41 Unternehmen angetreten waren, erzielte aprentas bei ihrer ersten Teilnah-me eine Auszeichnung !
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AP 1 Leitung, Verwaltung und Personal 10AP 2 Ausbildung Labor 32AP 3 Ausbildung Produktion 17AP 4 Ausbildung technische Berufe 7
AP 5 Kaufmännische Ausbildung 7AP 6 Weiterbildung 4AP 7 Öffentlichkeitsarbeit 13AP 8 Berufsfachschule 20Total Festangestellte 110
Struktur
Personalbestand per 31.12.2018
VorstandDr. Thomas Bösch, Präsident Novartis Pharma AGSandro Crameri Novartis Pharma AGDr. Fredrik Cederbaum Syngenta Crop Protection AGXaver Grüter Syngenta Crop Protection AGDr. Doris Fellenstein Wirth Kanton Basel-LandschaftUlrich Maier Kanton Basel-StadtNicole Koch-Grossenbacher GeschäftsführerinPatrizia Born SekretariatDr. Johannes R. Randegger EhrenpräsidentDr. Jürgen Brokatzky-Geiger Ehrenpräsident
Organigramm
Mitgliederversammlung
PräsidentDr. Thomas Bösch
GeschäftsführerinNicole Koch-Grossenbacher
Qualitätsmanagement Richard Abgottspon
Ausbildung ProduktionReto Fankhauser
WeiterbildungDaniel Schröder
Verwaltung und Personal Rainer Dubacher
Ausbildung LaborKonrad Bruttel
Kaufmännische Ausbildung Nicole Erni
BerufsfachschuleNicole Koch-Grossenbacher
SekretariatPatrizia Born
Ausbildung technische BerufeMarc Trüby
ÖffentlichkeitsarbeitMartin Oppliger
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Acino Pharma AG 1 1
Actelion Pharmaceuticals Ltd 2 5 7
Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BL
2 2
Amt für Umweltschutz und Energie BL 1 1
aprentas 2 1 3
Bachem AG 23 23
Bank CIC ( Schweiz ) AG 2 2
BASF Schweiz AG 1 6 16 3 1 2 29
Basler Kantonalbank 3 3
CABB AG 7 7
Caliqua AG 1 1
CBRE GWS GmbH 2 2 2 1 7
Chemspeed Technologies AG 1 1 1 3
Cilag AG 13 13
Clariant Produkte ( Schweiz ) AG 1 1
Coop 1 1 2
Corden Pharma Switzerland LLC 1 1 2
DSM Nutritional Products AG / Pentapharm 3 3
Elva AG 1 1
EMC Partner AG 1 1
Endress + Hauser AG 4 2 6
Eotec AG 2 2
ETAVIS Kriegel + Schaffner AG 1 3 4
Fachhochschule Nordwestschweiz 1 4 5
Hakama AG 1 1
Helvetia Versicherungen 3 3
Idorsia Pharmaceuticals Ltd 2 6 3 1 12
Interkantonales Labor 2 2
Intertek ( Schweiz ) AG 1 1
IVF Hartmann AG 2 2
K. Schweizer AG 1 1
Lonza AG 3 3
Anzahl der Lernenden bei aprentas
per 1. September 2018
Mitgliederfirmen
31
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Merck & Cie 7 7
Mibelle Group Frenkendorf, Mifa AG 4 4
Morgan Sindall Professional Services AG 1 1
MSD Werthenstein BioPharma GmbH 2 2
Novartis Pharma AG 6 66 59 46 1 15 29 11 6 239
PAX Schweiz. Lebensversicherungs- Gesellschaft AG
3 3
Penta-Electric AG 6 6
Rolic Technologies Ltd. 1 1
Sauter Building Control Schweiz AG 2 2
Schindler Aufzüge AG 10 10
Selmoni Installation AG 1 2 3
SI Group-Switzerland GmbH 1 1
Solvias AG 6 6
Suisse Technology Partners AG 5 5
Syngenta Crop Protection AG 25 4 15 44
Tillots Pharma AG 1 1
Valorec Services AG 2 2 1 5
van Baerle AG 2 2
von Roll Schweiz AG 1 1
WMC IT Solutions AG 1 1
Zentrale Informatikdienste 2 2
Total 2 20 7 71 170 79 2 45 2 64 6 11 1 20 500
« Mit 15 zog ich für meine Lehre nach Bern und genoss die neue Freiheit weg von zu Hause – auf Kosten meiner Leistungen. Die Probezeitverlängerung und ein Gespräch mit meinem älteren Bruder brachten mich zum Umdenken. Auf diese Erfahrung kann ich immer wieder zurück- greifen, gerade auch im Umgang mit Lernenden.»
aprentas, Leiter Ausbildung Labor, Mitglied der Geschäftsleitung
Konrad Bruttel
33
Teilnehmende an über be trieblichen Kursen
* inklusive schulisch organisierter Grundbildung ( SOG ) an den Handelsmittelschulen
Überbetriebliche Kurse für Laborberufe im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern. Kursort : Bern
Lernende Firmen / InstitutionenLaborant / -in EFZ, Fachrichtung Biologie 26
29Laborant / -in EFZ, Fachrichtung Chemie 57
Überbetriebliche Kurse im Auftrag der üK-Kommission des Kantons Aargau.Kursorte : Muttenz und Schweizerhalle
Lernende Firmen / InstitutionenChemie- und Pharmatechnologe / -technologin EFZ 24 5 Überbetriebliche Kurse für den Beruf Kauffrau / Kaufmann EFZ der Branche Chemie für Lehrbetriebe aus der ganzen Deutschschweiz . Kursorte : Basel und Olten
Lernende Firmen / InstitutionenKauffrau / Kaufmann EFZ, Branche Chemie 200 29
Überbetriebliche Kurse für kaufmännische Berufe im Mandat der Interessengemeinschaft Kaufmännische Grundbildung ( IGKG ) beider Basel. Kursort : Basel
Lernende Firmen / InstitutionenKauffrau / Kaufmann EFZ, Branche Dienstleistung und Administration* 574 294Büroassistent / -in EBA 205 112
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Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der aprentas, bestehend aus Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung und Anhang, für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des VorstandesDer Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den ge-setzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vor-nahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahres-rechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweize-rischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Stan-dards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungs-handlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessen-heit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und an-gemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung
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Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisi-onsaufsichtsgesetz ( RAG ) und die Unabhängigkeit ( Art. 728 OR ) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstandes ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
KPMG AG
Stefan Inderbinen Lukas WeibelZugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor
Basel, 8. Februar 2019
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
36
Bilanz
2018 2017 CHF CHFUmlaufvermögenFlüssige Mittel 16 887 454 13 783 753
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 499 845 1 455 504
Übrige kurzfristige Forderungen 497 821 205 762
Aktive Rechnungsabgrenzungen 51 060 676 493
Total Umlaufvermögen 17 936 180 16 121 511 AnlagevermögenFinanzanlagen
Wertschriften 2 999 872 2 999 872
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen 8 278 857 7 915 087
Mobilien und Einrichtungen 437 166 424 315
Informatik 1 359 677 1 297 232
Fahrzeuge 91 125 91 125
Immobilien 273 320 273 320
Total Anschaffungswerte 10 440 145 10 001 079
Technische Anlagen und Maschinen –8 278 857 –7 915 087
Mobilien und Einrichtungen –437 166 –424 315
Informatik –1 359 677 –1 297 232
Fahrzeuge -91 125 -91 125
Immobilien –273 320 –273 320
Total Kumulierte Abschreibungen –10 440 145 –10 001 079
Total Anlagevermögen 2 999 872 2 999 872 Total Aktiven 20 936 052 19 121 383
Aktiven per 31. Dezember
37
Passiven per 31. Dezember
2018 2017 CHF CHFFremdkapitalVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 438 480 171 528
Andere Verbindlichkeiten 377 195 254 766
Projektabrechnung BiVo 58 754 5716
Passive Rechnungsabgrenzungen 1 844 475 1 828 697
Kurzfristige Vorauszahlungen 84 000 84 000
Kurzfristige Rückstellung Unterhalt Mietobjekte 1 076 400 573 200
Total kurzfristiges Fremdkapital 3 879 303 2 917 907
Langfristige Vorauszahlungen 126 000 210 000
Langfristige Rückstellung Unterhalt Mietobjekte 493 387 764 055
Total langfristiges Fremdkapital 619 387 974 055
Total Fremdkapital 4 498 690 3 891 962 EigenkapitalSozialfonds 867 240 867 240
Technischer Erneuerungsfonds 12 148 025 10 648 319
Weiterbildungsfonds 249 593 108 865
Freie Reserven 2 300 000 2 300 000
Jahresergebnis 872 505 1 304 998
Total Eigenkapital 16 437 362 15 229 421 Total Passiven 20 936 052 19 121 383
38
Betriebsrechnung
2018 2017 CHF CHFErtragGebühren Grundausbildung 13 476 138 14 081 425
Gebühren Weiterbildung 956 150 864 056
Subventionen 5 050 767 5 204 550
Ertrag aus Vermietungen 435 619 1 744 727
Anteil Drittmieten Wohnheime –172 969 –
Dienstleistungsertrag Wohnheime 1 033 951 –
Sonstige Erträge 906 444 826 233
Erlösminderungen ( Rabatte, Wertberechtigungen ) –83 903 –20 441
Dienstleistungsertrag 21 602 197 22 700 550
Aufwand
Lohnaufwand –12 112 093 –12 548 634
Sozialversicherungsaufwand –2 195 241 –2 291 742
Übriger Personalaufwand –469 616 –366 051
Total Personalaufwand –14 776 950 –15 206 426 Material, Arbeitsleistungen Dritter –157 618 –125 574
Fremd- und Eigenmietaufwand –1 088 436 –1 102 104
Mietnebenkosten, Gebäudeunterhalt –606 473 –710 530
Ersatz, Reparatur, Unterhalt Einrichtungen –446 822 –278 299
Sachversicherungen, Abgaben –177 701 –167 700
Energie, Entsorgung –510 348 –567 037
Übriger Betriebsaufwand –790 452 –806 842
Verwaltungsaufwand, Informatik –898 817 –924 619
Werbung, Repräsentation –305 725 –344 937
Abschreibungen ( Einlage Erneuerungsfonds ) –721 330 –717 145
Direktabschreibung nicht aktivierbare Investitionen –193 389 –340 771
Total Betriebs- und Verwaltungsaufwand –5 897 112 –6 085 558
Finanzaufwand –144 442 –131 554
Finanzertrag 88 812 27 986
Finanzerfolg –55 631 –103 569
Jahresergebnis 872 505 1 304 998
39
Geldflussrechnung
2018 2017 CHF CHFJahresergebnis 872 505 1 304 998
Abschreibungen ( Einlagen Erneuerungsfonds ) 721 330 717 145 Zuweisungen Erneuerungsfonds 0 0 aus Weiterverrechnungen
Verwendungen Erneuerungsfonds 0 721 330 0 717 145 für nicht aktivierbare Investitionen
Verwendungen Sozialfonds 0 0
Verwendungen Weiterbildungsfonds –9 272 –161 595
Veränderung Forderungen 955 659 746 975 aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung Übrige kurzfristige Forderungen –292 059 –195 972
Veränderung Aktive Rechnungsabgrenzungen 625 433 –364 753
Veränderung Verbindlichkeiten 266 952 –322 624 aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung Andere Verbindlichkeiten 122 429 –93 326
Veränderung Passive Rechnungsabgrenzungen 15 777 –187 098
Veränderung Vorauszahlungen –84 000 –84 000
Veränderung Rückstellung Unterhalt Mietobjekte 232 532 –324 522
Veränderung Rückstellung Projektabrechnung BiVo 53 038 –2 870
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 3 480 322 1 032 360
Investitionen in Wertschriften 0 0
Investitionen in Sachanlagen –376 621 –503 964Veräusserungen von Sachanlagen 0 0
Geldfluss aus Investitionstätigkeit –376 621 –503 964
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 0
Total Geldfluss 3 103 701 528 396
Bestand Flüssige Mittel zu Periodenbeginn 13 783 753 13 255 358
Bestand Flüssige Mittel am Periodenende 16 887 454 13 783 753
3 103 701 528 396
40
1. Grundsätzeaprentas ist ein Verein im Sinne von Art. 60 ZGB mit Sitz in Basel. Die Buchführung und Rechnungslegung erfolgt nach Art. 69a ZGB nach den Vorschriften des Obligationenrechts. Der Verein erfüllt die Grössenkriterien für eine ordentliche Revision. Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer Rechnungslegungsrechts ( 32. Titel des Obligationenrechts ) erstellt. Die wesentlichen ange-wandten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, sind nachfolgend beschrieben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zur Sicherung des dauernden Gedeihens des Unternehmens die Möglichkeit zur Bildung und Auflösung von stillen Reser-ven wahrgenommen wird. Finanzanlagen Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wertschriften. Sie werden höchstens zu Anschaffungskosten abzüglich allfälliger Wertberichtigungen bewertet. Auf die Bil-dung einer Schwankungsreserve wird verzichtet. Sachanlagen Bilanziert sind Investitionen seit der Gründung des Vereins. Weitere bei der Gründung zu-gewendete Sachanlagen im Umfang von rund MCHF 25 werden pro memoria geführt. Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellkosten. Die Anlagen werden bei Aktivierung vollumfänglich abgeschrieben. Rückstellung Unterhalt Mietobjekte Unterhalt und Investitionen an unentgeltlich zur Verfügung stehenden Mietobjekten gehen zulasten des Vereins. Zurückgestellt werden Eigenmieten basierend auf einem 10-Jahres- Investitionsplan. Technischer Erneuerungsfonds Für inskünftige Ersatzinvestitionen besteht ein Erneuerungsfonds, dem die jährlichen Ab-schreibungen und nach Bedarf Teile des Jahresergebnisses zugewiesen werden und dem die getätigten Investitionen belastet werden.
Anhang
41
2. Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 2018 2017 CHF CHFFondsrechnungen
Sozialfonds
Stand am Jahresanfang 867 240 867 240
Zuweisungen aus Vorjahresergebnis – –
Verwendungen, Auflösungen – –
Sozialfonds am Jahresende 867 240 867 240
Technischer Erneuerungsfonds
Stand am Jahresanfang 10 648 319 9 949 138
Zuweisung aus Vorjahresergebnis 1 154 998 486 000
Zuweisung aus Betriebsrechnung ( Abschreibung en) 721 330 717 145
Zuweisung aus Weiterverrechnungen – –
Verwendung für aktivierbare Investitionen –376 621 –503 964
Verwendung für nicht aktivierbare Projekte – –
Technischer Erneuerungsfonds am Jahresende 12 148 025 10 648 319
Weiterbildungsfonds Stand am Jahresanfang 108 865 170 059
Zuweisung aus Vorjahresergebnis 150 000 100 400
Verwendungen, Auflösungen –9 272 –161 595
Weiterbildungsfonds am Jahresende 249 593 108 865
Freie Reserven
Stand am Jahresanfang 2 300 000 2 300 000
Zuweisung aus Vorjahresergebnis – –
Verwendungen, Auflösungen – –
Freie Reserven am Jahresende 2 300 000 2 300 000
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2018 2017
CHF CHF
Marktwert Wertschriften
Die Wertschriften weisen per Stichtag den folgenden Marktwert aus : 3 043 697 3 579 034
Vollzeitstellen
Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr sowie im Vorjahr über 50.
Restbetrag der Mietverpflichtungen
NRS Printing Solutions AG ( Miete Kopiergeräte und Drucker ) 32 040 74 760
Honorar der Revisionsstelle
Revisionsdienstleistungen 15 000 15 000
3. Weitere Angaben
Gerundete Zahlenangaben in der JahresrechnungDie Jahresrechnung wird in Franken ohne Rappen ausgewiesen. Es bestehen Rundungsdifferenzen.
Titelseite : Foto aufgenommen auf dem FHNW Campus Muttenz
Konzept und Gestaltung : icona baselFotografie: Christoph Gysin, icona basel ; Manuel Weiersmüller ( S. 10 – 15 ) Redaktion : Cornelia Frei, aprentas, und Sabine RempertDruck : Druckerei Hornberger GmbH
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