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Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft. 3 Bilderbuchkinos zu zeitgenössischen Fabeln © DVD complett, Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart 2015 2.1.1 Unterrichtseinheit: „Was ist eine Fabel?“ Zum Bilderbuchkino: Ranga Yogeshwar / Nina Dulleck (Illustration): Die fabelhafte Entdeckung einer kleinen Weisheit von gro- ßer Bedeutung: Ein indisches Märchen. © S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012. Eingesprochen von Martin Baltscheit, ca. 4’00“ Min., Produktion: Spurenelemente GmbH i.A. von Evangelisches Medienhaus GmbH 2015. Von Dr. Ina Nefzer mit Eva Specht, Melanie Bauer und Katharina Heinkel Doppelstunde 1: Benötigtes Material: Medien: DVD-Player und Fernseher / Computer und Beamer, OHP Materialien: Magnete oder Klebeband, um die Wortkarten an der Tafel zu befestigen Beschriebene Wortkarten und leere Wortkarten Dicker Filzstift, um die leeren Wortkarten beschriften zu können DVD complett „Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft“: 2.4.2 M03b: Szenenbilder auf Folie drucken Bilderbuchkino „Die fabelhafte Entdeckung“ 2.4.1 M03a: Bilder von Kala und Lakshmi groß für die Tafel ausdrucken 2.2.2 M01b: Wortkarten in großer Schrift für die Tafel ausdrucken und aus schneiden, ggf. auf Pappe kleben 2.2.1 M01a Arbeitsblatt „Wie sehen Kala und Lakshmi aus?“ als Klassensatz ausdrucken 2.3 M02 AB „Lakshmi oder Kala: Wer bist du?“ als Klassensatz drucken 2.5 M04 Infoblatt „Analyse Tierfiguren – ‚Die fabelhafte Entdeckung...’“ für die Lehrkraft 1.8.1 Infoblatt „Fabel und Tierfabel – Gattungskennzeichen“ Ablauf der Doppelstunde: 1. Einstieg: Die Lehrkraft legt Folie1 (aus 2.4.2 M03b) auf den OHP und zeigt das erste Bild, eine Szene des Bilderbuch- kinos „Die fabelhafte Entdeckung“. (Oder sie zeigt das Bild bzw. die beiden folgenden via Computer und Bea- mer aus der Bilderreihe 2.1.) Das zweite und dritte Bild werden abgedeckt. Die Lehrkraft regt die SuS mit Fragen an, über die dargestellte Szene zu spekulieren: Ort: Wo könnte die Geschichte spielen? Wo fahren solche Fahrzeuge? Wo hängen Wäscheleinen über der Straße? Etc. Hauptfiguren: Um wen geht es? Geschehen: Was könnte in der Geschichte passieren? Die Fantasie der SuS soll angeregt, ihre Neugier geweckt werden. Ihre Wortmeldungen äußern nacheinander Vermutungen über die einzelnen Punkte. Die Lehrkraft führt das Gespräch durch gelenkte Fragenstellungen

2.1.1 Unterrichtseinheit%3A „Was ist eine Fabel?“ · Von Dr. Ina Nefzer mit Eva Specht, Melanie Bauer und Katharina Heinkel ... Aussehen: Fell, spitze Zähne, keine Kleidung Verhalten:

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Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft.

3 Bilderbuchkinos zu zeitgenössischen Fabeln © DVD complett, Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart 2015

2.1.1 Unterrichtseinheit: „Was ist eine Fabel?“

Zum Bilderbuchkino: Ranga Yogeshwar / Nina Dulleck (Illustration): Die fabelhafte Entdeckung einer kleinen Weisheit von gro-ßer Bedeutung: Ein indisches Märchen. © S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012. Eingesprochen von Martin Baltscheit, ca. 4’00“ Min., Produktion: Spurenelemente GmbH i.A. von Evangelisches Medienhaus GmbH 2015.

Von Dr. Ina Nefzer mit Eva Specht, Melanie Bauer und Katharina Heinkel

Doppelstunde 1:

Benötigtes Material: • Medien: DVD-Player und Fernseher / Computer und Beamer, OHP• Materialien:

§ Magnete oder Klebeband, um die Wortkarten an der Tafel zu befestigen§ Beschriebene Wortkarten und leere Wortkarten§ Dicker Filzstift, um die leeren Wortkarten beschriften zu können

• DVD complett „Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft“:§ 2.4.2 M03b: Szenenbilder auf Folie drucken§ Bilderbuchkino „Die fabelhafte Entdeckung“§ 2.4.1 M03a: Bilder von Kala und Lakshmi groß für die Tafel ausdrucken§ 2.2.2 M01b: Wortkarten in großer Schrift für die Tafel ausdrucken und aus

schneiden, ggf. auf Pappe kleben§ 2.2.1 M01a Arbeitsblatt „Wie sehen Kala und Lakshmi aus?“ als Klassensatz

ausdrucken§ 2.3 M02 AB „Lakshmi oder Kala: Wer bist du?“ als Klassensatz drucken§ 2.5 M04 Infoblatt „Analyse Tierfiguren – ‚Die fabelhafte Entdeckung...’“ für die

Lehrkraft§ 1.8.1 Infoblatt „Fabel und Tierfabel – Gattungskennzeichen“

Ablauf der Doppelstunde: 1. Einstieg:Die Lehrkraft legt Folie1 (aus 2.4.2 M03b) auf den OHP und zeigt das erste Bild, eine Szene des Bilderbuch-kinos „Die fabelhafte Entdeckung“. (Oder sie zeigt das Bild bzw. die beiden folgenden via Computer und Bea-mer aus der Bilderreihe 2.1.) Das zweite und dritte Bild werden abgedeckt. Die Lehrkraft regt die SuS mit Fragen an, über die dargestellte Szene zu spekulieren: Ort: Wo könnte die Geschichte spielen? Wo fahren solche Fahrzeuge? Wo hängen Wäscheleinen über der

Straße? Etc. Hauptfiguren: Um wen geht es? Geschehen: Was könnte in der Geschichte passieren?

Die Fantasie der SuS soll angeregt, ihre Neugier geweckt werden. Ihre Wortmeldungen äußern nacheinander Vermutungen über die einzelnen Punkte. Die Lehrkraft führt das Gespräch durch gelenkte Fragenstellungen

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und indem gezielt Infos eingestreut werden, z.B. kann der Ort des Geschehens genannt werden (Indien), falls ihn die SuS – was zu erwarten ist – nicht selbst herausfinden. Erste Ergebnisse könnten sein:

1. Wo spielt die Geschichte? Weit weg, an einem Ort oder einer Stadt in Indien 2. Um wen geht es? Hier sind mehrere Antworten möglich, z.B. um zwei Kinder, die auf dem Markt einkaufen, um eine weiße Kuh, um einen kleinen Hund und seinen Freund 3. Und was könnte passieren? Ein Mann fährt mit seinem Hund in den Urlaub, die zwei Kinder...

Die Lehrkraft zeigt nun das zweite Bild von Folie1 auf dem OHP (s.o.) und deckt die anderen ab. Die neue Situation wird mit den bereits gesicherten Infos und den gesammelten Hypothesen der SuS, verglichen. Ge-meinsam werden diese korrigiert oder präzisiert:

1. Wo spielt die Geschichte? Im indischen Dschungel. Die Lehrkraft gibt einen Hinweis an die SuS, dass das Thema „Indien“ in der nächsten Doppelstunde näher besprochen wird.

2. Um wen geht es? Offenbar geht es um Hunde, denn nun ist der kleine Hund mit einem großen zu sehen. In Szene 1 ist er offenbar in den Dschungel gebracht worden. Die beiden Hunde scheinen Freunde zu sein.

3. Und was könnte passieren? Die zwei Hunde gehen im Dschungel spazieren.

Die Lehrkraft legt nun das dritte Bild von Folie1 auf den OHP (s.o.) und vergleicht die Situation erneut mit den bisherigen Erkenntnissen und Mutmaßungen der SuS: 3. Und was könnte passieren? Der kleine Hund steht vor einem Eingang. Vielleicht ist es eine Höhle? Drinnen ist es dunkel, es leben Spinnen dort und wer weiß, was noch. Der kleine Hund schaut ängstlich, aber auch neugierig. Es pas- siert wahrscheinlich gleich etwas Abenteuerliches.

2. Bilderbuchkino 1: Die Lehrkraft kündigt den SuS das Bilderbuchkino an, indem sie den Titel „Die fabelhafte Entdeckung einer kleinen Weisheit von großer Bedeutung“ auf die Tafel schreibt. Nun bekommen die SuS noch den Arbeitsauf-trag, während des Bilderbuchkinos auf Folgendes zu achten:

1. Handlung – was passiert denn nun wirklich in dieser Geschichte? 2. Wer sind die beiden, gerade kennengelernten Hauptfiguren? Wie verhalten sie sich und wie heißen sie?

Die Lehrkraft verdunkelt den Raum, um eine Kinoatmosphäre zu schaffen, legt die DVD ein. Alle schauen sich gemeinsam das Bilderbuchkino „Die fabelhafte Entdeckung“ (mit Sprecher) an. Die SuS sammeln dabei ge-danklich Infos zu den beiden oben genannten Punkten. 3. Vertiefung: Nach dem Bilderbuchkino fragt die Lehrkraft zuerst nach, wer sich an die Namen der beiden Hunde erinnert, und schreibt diese auf die mittlere Tafel nebeneinander: Kala und Lakshmi.

• Dann wird das Handlungsgeschehen nachgezeichnet – Was ist jetzt tatsächlich passiert?

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Gemeinsam erarbeiten Lehrkraft und SuS eine Inhaltsangabe. Die Lehrkraft bespricht einzelne Szenen mit den SuS, um Unklarheiten aus der Welt zu schaffen. Hierzu zeigt die Lehrkraft bei Bedarf nochmals einzelne oder auch alle Bilder des Bilderbuchkinos. (Hierbei kann sie auch auf das Bilderbuchkino ohne Sprecher zu-rückgreifen, da bei diesem die Bilder von ihr selbst weitergeschaltet werden können.) Besonderes Augenmerk sollte die Lehrkraft mittels gelenkter Fragestellung vor allem auf die Szene im Spiegelsaal legen, wie bei-spielsweise: Begegnet Kala wirklich anderen Hunden? Nein, sie sieht lediglich ihr Spiegelbild. Wovor fürchtet sie sich? Vor ihrem eigenen Bellen etc. Weiterführung zu Hauptfiguren: Die Lehrkraft hängt unter die, an die Tafel geschriebenen Namen je ein Bild von Kala und eines von Lakshmi. Gemeinsam sammelt die Lehrkraft nun mit den SuS zugehörige Eigenschaf-ten. Hierfür gibt es bereits beschriftete Wortkarten, die die Lehrkraft von einem Stapel nimmt, nacheinander laut vorliest und fragt, ob sie die jeweilige Eigenschaftskarte unter den Namen des einen oder anderen Hun-des hängen soll. So füllt sich langsam die Tabelle, wie unten skizziert. Wenn alle beschrifteten Wortkarten hängen, können bei Bedarf noch leere Wortkarten mit zusätzlichen Eigen-schaften beschriftet werden. Hierfür fragt die Lehrkraft nach, geht auf neue Ideen der SuS ein und bespricht Vorgeschlagenes mit dem Plenum: warum beschreibst du Lakshmi oder Kala so? Dann beschriftet die Lehr-kraft die Wortkarte und hängt sie auf. Schlussendlich sollte eine allgemeine Zusammenfassung der Charakterisierung stattfinden, in der noch einmal auf die wichtigsten Eigenschaften der beiden Hunde eingegangen wird. Idealerweise sollten die Karten so hängen, dass Gegensatzpaare nebeneinander stehen:

Kala

Lakshmi männlich weiblich schwarz weiß und gefleckt klein groß kindlich erwachsen zerzaust hübsch wild gepflegt verspielt damenhaft. stolzer Gang frech freundlich ängstlich mutig unerfahren erfahren angriffslustig gelassen unerfahren klug Im Anschluss teilt die Lehrkraft die Arbeitsblätter (2.2.1 M01a) aus. Die SuS übertragen die Tabelle auf ihr Arbeitsblatt.

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4. Einfühlung und aktive Mitgestaltung: Die Lehrkraft stellt den SuS Arbeitsblatt 2.3 M02 vor und erklärt den Arbeitsauftrag: Stell dir vor, du bist einer der beiden Hunde. Welcher möchtest du sein? Lakshmi oder Kala? Wähle drei passende Eigenschaften dei-nes Hundes aus der Tabelle aus. Male dich nun als Hund in den Spiegel und begründe in eigenen Worten, warum du dich für die jeweilige Tierfigur entschieden hast. Anschließend lässt die Lehrkraft die SuS die Ar-beitsblätter austeilen. Die SuS bearbeiten das Arbeitsblatt in Einzelarbeit. Der Austausch mit anderen SuS ist dabei gern gesehen. Die Lehrkraft unterstützt die SuS bei offenen Fragen. Bei nicht Fertigstellung des Bildes, wird die Vervollstän-digung Teil der Hausaufgabe.

Doppelstunde 2: Ablauf der Doppelstunde: Benötigtes Material:

• Medien: OHP, Internetanschluss, Computer und Beamer • YouTube-Link Buchtrailer: https://www.youtube.com/watch?v=hju8KQTbTZI • Materialien:

§ Indische Gewürze in kleinen durchsichtigen Glasgefäßen (Curry, Kurkuma, Kar- damom, Koriander, Chili, Kreuzkümmel, Senfkörner, Tamarinde, Fenschelsa- men, Cassia, Bockshornklee, Amchoor): Auswahl bestimmt die Lehrkraft § Globus oder Weltkarte

• DVD complett „Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft“: § 2.8 M07 Bild Straßenszene für den OHP drucken oder per Beamer zeigen § 2.6.1 M05a Arbeitsblatt „Was ist eine Fabel“ als Klassensatz drucken § 2.6.2 M05b: Lösungsblatt für Lehrkraft § 2.7.1 M06a Arbeitsblatt „Heilige Tiere“ als Klassensatz drucken § 2.7.2 M06b: Lösungsblatt für Lehrkraft § 2.9 M08 „Der Autor Ranga Yogeshwar und die Illustratorin Nina Dulleck“ für den OHP drucken § 2.10 M09 Infoblatt „Fabelanalyse ‚Die fabelhafte Entdeckung...’“ § 2.1.3 Kurzinterview mit der Illustratorin Nina Dulleck

Ablauf der Doppelstunde: 1. Einstieg: Die Lehrkraft bespricht die Fertigstellung von Arbeitsblatt 2.3 M02 der letzten Doppelstunde, das die SuS als Hausaufgabe fertig bearbeiten haben sollten. Sie lässt einzelne SuS ihre Begründungen vorlesen, warum sie sich für den jeweiligen Hund entschieden haben, und ihre gezeichneten Bilder präsentieren. Danach dürfen alle SuS ihre Arbeitsblätter im Klassenraum aufhängen. 2. Vertiefung Tierhelden – fächerübergreifend: Biologie: Die Lehrkraft fragt die SuS, wer einen Hund als Haustier hat und lässt erzählen. Anschließend sollen die Hun-de in der Geschichte mit dem Haustier Hund verglichen werden: Was fällt den SuS auf? Wichtig dabei ist, dass die Lehrkraft entweder klare Fragen stellt, die auf Kennzeichen zielen, oder die Antworten strukturiert:

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Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft.

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Hundesprache: Können die Haustiere auch sprechen? Aussehen: Fell, spitze Zähne, keine Kleidung Verhalten: Spieltrieb, Neugier, Bellen Die abschließende Frage der Lehrkraft zielt auf den einen entscheidenden Unterschied. Denn tatsächlich ist es ausschließlich die Eigenschaft des Sprechens, das beide Tierhelden vom typischen Haustier „Hund“ unter-scheidet. Die Lehrkraft erzählt den SuS, dass eine Geschichte, in der Tiere mitspielen, die sprechen können – wie in „Die fabelhafte Entdeckung“ Kala und Lakshmi –  als Fabel oder Tierfabel bezeichnet wird. Die Lehrkraft teilt Arbeitsblatt 2.61. M05a aus und bittet die SuS, es anzuschauen. Ob sie sich denken können, was hier zu tun ist? Dann wird nacheinander besprochen, was unter Punkt 1 in die Lücken geschrieben wer-den sollte. Die SuS ergänzen den Lückentext unter Punkt 1. Das Arbeitsblatt soll nun zur Seite gelegt werden, es wird später weiter bearbeitet. 3. Vertiefung Handlungsort Indien – fächerübergreifend: Erdkunde bzw. Sachunterricht –  Gewürze: Die Lehrkraft bringt indische Gewürze mit und gruppiert diese z.B. auf einem kleinen Tablett, das sie vor den SuS hochhält und zeigt. Die Lehrkraft fragt, ob einer der SuS ein indisches Gewürz kennt. Wenn z.B. Curry genannt wird, sucht die Lehrkraft das passende Glas heraus und lässt es zum Riechen im Klassenzimmer herum geben. Wenn keine weiteren Gewürze mehr genannt werden, gibt die Lehrkraft die Gewürze kommen-tarlos herum und fragt danach, ob die SuS diesen Geruch schon einmal gerochen haben und regt sie an zu überlegen, welche Gewürze es sein könnten. Am Ende löst die Lehrkraft auf, um welche Gewürze es sich handelt, indem sie einzelne Bezeichnungen an die Tafel schreibt. Sie hält das jeweilige Behältnis hoch und fragt nach der charakteristischen Farbe. Diese wird neben den Gewürznamen geschrieben. Die SuS bekommen so eine Idee davon, wie es in Indien riechen könnte. Abschließend schreiben diese den Tafelanschrieb ab. Die Lehrkraft legt das als Folie gestaltete Bild der Straßenszene (2.8 M07) aus „Die fabelhafte Entdeckung“ auf den OHP oder zeigt es aus der Bilderreihe 1 mittels Computer und Beamer und fragt die SuS, welche Farben sie auf diesem Bild erkennen können. Erwartete Antworten sind: viele Erdtöne wie gelb, orange, braun. Die Lehrkraft macht die SuS darauf aufmerksam, dass all diese Farben an den Gewürzfarben des Lan-des orientiert sind. Die Lehrkraft hat Globus oder Weltkarte mitgebracht und zeigt den SuS, wo genau sich Indien befindet. Zum Vergleich wird auch Deutschland lokalisiert. 4. Vertiefung Handlungsort Indien – fächerübergreifend: Erdkunde bzw. Sachunterricht – Fauna: Anschließend werden die sieben heiligen Tiere Indiens erarbeitet. Die Lehrkraft erläutert den SuS, was „Heili-ge Tiere“ bedeuten: Heilige Tiere gibt es weltweit in vielen Kulturen. Die Menschen glauben, dass diese Tiere ihnen an Mut und Schlauheit überlegen sind. Sie sehen bestimmte Tiere als „Götter“. In Deutschland werden keine „Heiligen Tiere“ verehrt. Nun teilt die Lehrkraft das Arbeitsblatt 2.7.1 M06a „Heilige Tiere“ aus, das die SuS in Stillarbeit bearbeiten. Daraufhin wird im Plenum besprochen, welche Tiere sie gefunden haben. Danach erfragt die Lehrkraft Punkt 2 des Arbeitsblatts 2.6.1 M05a „Was ist eine Fabel?“, in dem es um den Ort geht, an dem die Fabel spielt. Die Lücke wird von den SuS ausgefüllt. 5. Vertiefung Handlungsort Indien – Autor: Die Fabel spielt in Indien, möglicherweise weil der Autor aus diesem Land stammt. Die Lehrkraft erläutert die-sen Zusammenhang kurz und stellt den Autor Ranga Yogeshwar zuerst anhand des Buchtrailers vor, in dem auch die Illustratorin Nina Dullek zu sehen und zu hören ist:

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https://www.youtube.com/watch?v=hju8KQTbTZI Foto: S. Fischer Verlag Möglicherweise erkennen einige SuS den Wissenschaftsjournalisten, der viele Sendungen, auch für Kinder, im Fernsehen erfolgsreich moderiert hat, u.a. „Quarks & Co“, „Die große Show der Naturwunder“ und „Wissen vor acht“. Zuerst wird der Autor mittels Folie aus 2.9 M08 vorgestellt, dann die Illustratorin. Danach holen die SuS Arbeitsblatt 2.6.1 M05a wieder hervor. Sie sollen nacheinander die Namen von Autor und Illustratorin ab-schreiben, während die Folie aus 2.9 M08 noch zu sehen ist.

Doppelstunde 3: Benötigtes Material:

• Medien: OHP • Materialien:

§ Klebestreifen oder Magnete: zum Befestigen der Bilder an der Tafel § Im Klassensatz: Klebestift, Scheren

• DVD complett „Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft“: § Bilder aus 2.13.1 M12a, 213.2 M12b, 213.3 M12c, 2.13.4 M12d jeweils ein mal farbig ausdrucken (oder aus der Bilderreihe 2.1 ausdrucken) § 2.11.1 M10a Arbeitsblatt „Aufbau einer Fabel“ (2 Einzelseiten!) und 2.12 M11 Arbeitsblatt „Fabel und Botschaft“ als Klassensatz drucken § 2.11.1 M10a und Lösungsblatt 2.11.2 M10b für die Lehrkraft drucken § 2.14 M13 „Sprichwörter“ als Folie für den OHP drucken und auf Papier, um Streifen für SuS auszuschneiden

Ablauf der Doppelstunde: 1. Einstieg: Wiederholung und Aktivierung des Vorwissens der beiden letzten Stunden der Einheit: Welchen Titel trägt die Geschichte? Wie nennt man solch eine Geschichte, in der sprechende Tiere vorkommen? Wie heißen die beiden Hauptfiguren und wo spielt die Geschichte?

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2. Einführung: Aufbau einer Fabel: Die Lehrkraft hat die vier ausgedruckten Bilder in verkehrter Reihenfolge vor der Tafel auf dem Boden gelegt. Alle SuS kommen nach vorne und stellen sich im Halbkreis vor die Tafel. Die Lehrkraft eröffnet den SuS, dass eine Fabel immer aus vier Teilen besteht. Sie öffnet die Tafel und hat die folgenden Begriffe an die Tafel ge-schrieben: 1. „Ausgangssituation“, 2. „Auslöser des Problems“, 3. „Reaktion der Betroffenen“ und 4. „Ergebnis der Handlung“. Sie bittet einzelne SuS, die Bilder so hintereinander zu legen, dass die Handlung richtig wie-dergegeben wird. Wenn dies erfolgt ist, werden die Bilder zu den Begriffen geklebt oder mit Magneten befes-tigt. Danach wird die Tafel wieder eingeklappt. 3. Einüben: Alle SuS begeben sich wieder auf ihre Plätze. Die Lehrkraft teilt das zweiseitige Arbeitsblatt 2.11.1 M10a „Auf-bau einer Fabel“ aus, Schere und Klebstoff werden bereitgestellt. Die SuS sollen nun die vier Bildszenen auf Seite 2 des Arbeitsblatts ausschneiden und danach auf der ersten Seite des Arbeitsblatts in der richtigen Rei-henfolge auf die vorgesehenen Felder legen. Wenn alle SuS fertig sind, wird die Tafel wieder von der Lehrkraft geöffnet. Die SuS dürfen nun ihre Lösungen zur Selbstkontrolle mit der Musterlösung an der Tafel vergleichen und überprüfen, ob sie die richtige Reihenfolge auf ihrem Blatt haben. Wichtig: Die SuS sollen erst nach der Kontrolle die Bilder aufkleben. Die SuS bearbeiten weiter beide Arbeitsblätter in Einzelarbeit, die Lehrkraft hilft bei Fragen. Danach werden die Ergebnisse im Plenum besprochen. Dazu wird erneut die Tafel geöffnet. Die Lehrkraft lässt verschiedene SuS ihre Inhaltssätze vortragen und wählt einen für den Tafelanschrieb aus. Bei Bedarf werden einzelne Punkte nochmals ausführlich besprochen, um Unklarheiten zu beheben. 4. Vertiefung: Ergebnis / Moral: Die Lehrkraft hat die Folie aus 2.14 M13 „Sprichwörter“ bereits auf dem OHP liegen und liest die darauf formu-lierten Botschaften nacheinander vor. Die SuS sollen herausfinden, was all diese Sätze gemeinsam haben. Gesucht werden Begriffe wie „Moral“, „Botschaft“, „Lehrsatz“, „Lebensregel“, „Weisheit“, „Ratschlag“ u.ä. Die Lehrkraft sammelt die Begriffe an der Tafel und bildet daraus eine Definition wie: „Botschaft = Lebensregel“. Das wiederum wird im Plenum besprochen und ausformuliert wie beispielsweise: „Eine Botschaft vermittelt eine Regel, die einem im Leben helfen soll“. Die Lehrkraft teilt Arbeitsblatt 2.12. M11 „Fabel und Botschaft“ aus und erklärt den SuS, dass jede Fabel we-gen einer solchen Botschaft erzählt wird. Dass also jede Fabel eine Botschaft enthält, die man herausfinden kann. Die SuS übertragen den Tafelanschrieb auf ihr Arbeitsblatt. Die Lehrkraft hat vorbereitend für die Stunde, 2.14 M13 auch auf Papier ausgedruckt, die einzelnen Moralbot-schaften bereits ausgeschnitten und zusammengefaltet. Sie liegen allesamt in einem Behältnis wie Korb oder Schüssel. Die Lehrkraft erklärt, dass nun alle Botschaften genauer unter die Lupe genommen werden, und erläutert den SuS das weitere Vorgehen:

1. Die Sus werden in 3er- oder 4er-Gruppen eingeteilt, je nach Klassenstärke, denn es sollten 6 Gruppen entstehen. 2. Jede Gruppe darf einen zusammengefalteten Streifen ziehen, auf dem eine Botschaft ge- schrieben steht. Er wird aufgefaltet und still gelesen, d.h. nicht verraten. Es gilt höchste Ge- heimhaltung: jede Gruppe behält ihre Moralbotschaft für sich. Die anderen Gruppen sollen später erraten, welche Botschaft jede Gruppe bekommen hat. 3. Die SuS bekommen 10 Minuten Zeit, um sich in der Kleingruppe Gedanken über ihre Bot- schaft machen zu können. Es soll aus jeder Botschaft eine Spielszene entwickelt werden. Alle Botschaften sind bildhaft formuliert, besitzen damit eine direkte Bedeutung, die man darstellen kann, und eine indirekte Bedeutung, die man herauslesen muss. Z.B. kann man den Lehrsatz „Wie man in den Wald ruft, so ruft es zurück“ so darstellen, dass ein/e Schüler/in einer Schü-

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ler/innen-Gruppe gegenübersteht, die die Bäume darstellen. Der/die einzelne Schüler/in grinst die anderen an, die Schüler/innen-Gruppe grinst zurück, usw. 4. Nach 10 Minuten führen die Kleingruppen nacheinander vorne an der Tafel ihre Szenen vor, die anderen müssen raten, um welche Botschaft es sich handeln könnte. Jeweils im An- schluss fragt die Lehrkraft alle SuS, was diese Botschaft genau bedeutet.

Alle SuS, die Spielszene noch vor Augen, und besonders die SuS, die die Szene ausgearbeitet haben, dürften den Sinn der Botschaft jetzt gut formulieren können. Damit wird eingeübt, wie man das, was man sieht, interpretieren kann. Was – auf Literatur bezogen – bedeu-tet, dass es eine Handlungsebene gibt und eine Sinnebene, die herausgelesen werden muss. Die SuS erpro-ben hier zum ersten Mal, wie man eine fabelhafte Erzählstruktur entschlüsselt.

Doppelstunde 4: Benötigtes Material:

• Materialien: § Hefter für alle Arbeitsblätter zu „Die fabelhafte Entdeckung“

• DVD complett „Tierisch einleuchtend – einfach fabelhaft“: § 2.12 M11 Arbeitsblatt „Fabel und Botschaft“ wird vervollständigt § Das 4-seitige Arbeitsblatt 2.15 M14: „Fragenblatt zu Kennzeichen (d)einer Fa- bel“, „Aufbau deiner Fabel“, „Deine Fabel“ in Einzelseiten (!) als Klassensatz dru- cken

Ablauf der Doppelstunde: 1. Einstieg: Die SuS nehmen das, in der vergangenen Stunde begonnene Arbeitsblatt 2.12 M11 zur Hand. Die Lehrkraft liest vor, was darauf steht, wiederholt den Stoff der letzten Stunde und betont noch einmal, dass eine Fabel eine Geschichte ist, die nur wegen der Botschaft erzählt wird. Wie man eine Botschaft aus einer Fabel herauslesen kann, haben die SuS letzte Stunde erprobt: indem man das, was man sieht oder die Handlung, den man liest, deutet und – wie bei einem Rätsel – den Sinn heraus-findet. Das soll nun alle weiter beschäftigen. 2. Bilderbuchkino 2: Die Lehrkraft erfragt bei den SuS, welche Botschaft wohl „Die fabelhafte Entdeckung“ besitzt. Die SuS werden auf das Wortspiel im Titel aufmerksam gemacht: „Die fabelhafte Entdeckung“. Die SuS äußern Vermutungen. Dann wird nochmals gemeinsam das Bilderbuchkino (mit Sprecher) angeschaut, um Ausschau nach der Bot-schaft zu halten, die ja am Ende der Fabel ausdrücklich formuliert wird: „Wenn man Angst ausstrahlt, begeg-nen einem auch Angst und Misstrauen. Doch wenn man freundlich ist, strahlt die Welt auch freundlich zurück!“ Dem Bilderbuchkino schließt sich eine kurze Debatte an. Danach vervollständigen die SuS Arbeitsblatt 2.12 M11. Die Lehrkraft sammelt sie nach Fertigstellung ein für eine Lernzielkontrolle. Abschließend fragt die Lehrkraft, ob nicht eine der Botschaften, die vorgespielt wurden und erraten werden mussten, genau dieselbe Botschaft wie „Die fabelhafte Entdeckung“ besitzt? Die SuS sollen im Gespräch

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herausfinden, dass die soeben besprochene Botschaft: „Wie man in den Wald ruft, so ruft es zurück“, sinnge-mäß die gleiche Bedeutung besitzt. Anschließend bespricht die Lehrkraft mit den SuS diese Botschaft ausführ-lich. Die Lehrkraft kann anhand von Beispielen aus dem Alltag der SuS ihnen diese Botschaft näher bringen. Zum Beispiel kann gesagt werden, dass wenn man freundlich zu seinen Mitschülern ist, diese auch nett zu einem selbst sind. 3. Vertiefen, selbstständiges Erarbeiten Die SuS ordnen alle sieben Arbeitsblätter, die sie bislang zu „Die fabelhafte Entdeckung“ bekommen haben, in den Hefter ein. Die Arbeitsblätter sind nummeriert (blau unterlegt!). Typische Merkmale einer Fabel werden mit den SuS beim Durchblättern kurz wiederholt. Die Lehrkraft benennt die Botschaft, um die es abschließend gehen soll: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ und bespricht sie im Plenum, um sicherzustellen, dass die SuS die Botschaft verstanden haben. Dann werden die vier Seiten Arbeitsblätter aus 2.15 M14 ausgeteilt mit genauen Anweisungen für das weitere Vorgehen: Überlege dir deine eigene Fabel, in der gezeigt wird, dass diese Moral stimmt. Die Fragen- und Aufbaublätter helfen dir dabei. Wichtig: Vergiss die einzelnen Teile des Fabelaufbaus und Kennzeichen nicht. Du kannst auch immer wieder in deinem Hefter nachschauen oder die Lehrkraft fragen. Für schnelle SuS: illustriere eine Szene aus deiner selbst erfundenen Fabel. Abschließend dürfen SuS ihre eigene Fabel vorlesen. Danach sammelt die Lehrkraft sie zur Lernzielkontrolle ein. Nachdem sie die Fabeln gesichtet und ggf. benotet hat, werden sie in die Schulhefter der SuS eingefügt.

4. Abschluss der Einheit Jeder SuS gestaltet das Deckblatt für seinen Hefter, indem eine Lieblingsszene gemalt, Titel und Autor wie Illustratorin – wie bei einem Buchcover – drauf geschrieben wird.