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2OO3 HBPG 2O13 10 Jahre Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

2OO3 HBPG 2O13...des Brandenburg von 1999 bis 2002 – das Haus war damals noch dem Museumsverband des Landes Brandenburg e. V. angeschlossen – haben Sie Wesentliches für die Entwicklung

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„Ich liebe dieses Haus. Es hat was. So wie die Ausstellungen, die sind hier wunderbar. Meine Oma ist hier Dauergast.“Eintrag im Besucherbuch, Juni 2012

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Inhalt

Zehn Jahre – das ist kein langer Zeitraum für eine Kultureinrichtung, die sich mit der über 900-jährigen Geschichte eines traditionsreichen Landes beschäftigt. Brandenburg kann weder ohne die Entwicklung Preußens wahrgenommen noch von seiner besonderen Brückenstellung zwischen Deutschland und Polen losgelöst betrachtet werden.

Die Verknüpfung von Elementen der „klassischen“ Museumsarbeit mit der kulturellen Bildung, der historischen Vermittlung und dem wissenschaftlichen und institutionellen Austausch hat den „Kutschstall“ in Potsdam und weit darüber hinaus zu einem anerkannten und beliebten Forum ge-macht. Über eine halbe Million Besucher kamen seit 2003 in das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte – eine stolze Bilanz angesichts stets schmaler Ressourcen. Dieser Erfolg verdankt sich nicht zuletzt der Unterstützung durch viele Förderer, Kooperationspartner und Sponsoren.

Eine neue Herausforderung für das HBPG ist die Ausrichtung der Ersten Brandenburgischen Landes-ausstellung „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ vom 7. Juni bis 2. November 2014 im Schloss Doberlug im Landkreis Elbe-Elster. Das Landeskabinett hat uns das Projekt übertragen, weil hier Kompetenzen der wissenschaftlichen Landeskunde, des Ausstellungsmachens, der kulturellen Bildung und der regionalen Netzwerkbildung zusammenlaufen – ein Alleinstellungsmerkmal unseres Hauses.

Nach zehn Jahren HBPG wird nun im kommenden Jahr ein folgerichtiger Entwicklungsschritt vollzo-gen: Nach dem Willen ihrer Gesellschafter wird die HBPG gGmbh mit Kulturland Brandenburg e. V. verschmelzen. Von dieser Fusion werden noch kräftigere Impulse für das ganze Land ausgehen, als dies von beiden Partnern allein geleistet werden konnte.

Gespannt auf veränderte Perspektiven und stolz auf das bisher Geleistete legen wir dem Leser unsere Jubiläumsschrift zum zehnten Geburtstag vor.

Dr. Kurt WinklerGeschäftsführender Direktor des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Editorial

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Begleitausstellung zum Themenjahr KulturlandBrandenburg 2005 ‹Der Himmel auf Erden –1000 Jahre Christentum in Brandenburg›.

Unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Huber,Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Branden-burg und schlesische Oberlausitz.

Gott in BrandenburgZeugnisse christlicher Kulturprägung17. September 2005bis 8. Januar 2006Ausstellung im Kutschstall Am Neuen Marktin Potsdam

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenbur-gisch-Preußischen Geschichte in Kooperation mitdem Museum Europäischer Kulturen StaatlicheMuseen zu Berlin, dem Brandenburgischen Lan-deshauptarchiv und dem Landeskirchlichen Archivder Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg undschlesische Oberlausitz.

Gefördert mit Mitteln der Bundesregierung, Beauftragte fürKultur und Medien und durch das Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der BrandenburgischenSparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassen-stiftung im Land Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung

von

Medienpartner

Dirigentenengelvon der Bernauer Scherer-Orgel, Foto: Thomas Lüder

Infotelefon0331/620 85 50www.hbpg.de

vom hacksilberzum golddollar

03.02.-09.04.06

Münzschätze des Mittelalters und der Neuzeitvon der Ostsee bis zur Lausitz

Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Kutschstall, Am Neuen Markt, 14467 Potsdam

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 - 17 Uhr Samstag und Sonntag 10-18 Uhr

Eintrittspreise: 2,50 Euro/erm. 1,50 Euro, Sonderkonditionen für Familien, Gruppen sowie Kombikarten

Besucherinformationen und Begleitveranstaltungen: Tel.0331.62 085-50, [email protected], www.hbpg.de

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Eine Ausstellung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums und des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern

Mit freundlicher Unterstützung der

Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam

Gefördert mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur

des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam. Mit freundlicher Unter-

stützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg gemeinsam

mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam. Das Projekt wird gefördert

durch die IKEA Stiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Dieses Projekt wird vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert

Unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

Dr. Angela Merkel.

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zum 100.

Geburtstag der Künstlerin in Kooperation mit der Hedwig Bollhagen-Stiftung, den

HB-Werkstätten für Keramik Marwitz, der Landeshauptstadt Potsdam, dem Branden-

burgischen Landeshauptarchiv und den Bollhagen-Erben.

Medienpartner:

HEDWIG BOLLHAGEN

EIN LEBEN FÜR DIE KERAMIK

AUSSTELLUNG22.6.07–13.1.08

Info-Telefon: 0331/62085-50

Öffnungszeiten2012 Di bis Do 10–17 Uhr, Fr 10–19 Uhr, Sa/So 10– 18 Uhrneu ab 2013Di bis Do 10–17 Uhr, Fr bis So 10– 18 Uhr

Ausstellung 23.11.12–06.01.13Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichteim Kutschstall, Am Neuen Markt, Potsdamwww.hbpg.de

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Austellungseröff nung22. November 2012, 18 Uhr

Begleitprogramm

Sa, 01.12., 15 UhrAusstellungsführungmit der Kuratorin Dr. Carina Sophia Linne

Mi, 05.12., 19 UhrVortrag „Die Olympischen Spiele 1936 in privaten Filmaufnahmen“ mit einer kritischen EinführungProf. i. R. Dr. Hans Joachim Teichler, Universität Potsdam, Zeitgeschichte des SportsDie Ausstellung ist bis 19 Uhr geöffnet.

Mi, 19.12., 19 UhrVortrag „Die Gleichschaltung Potsdamer Turn- und Sportvereine 1933“mit Berno Bahro, Universität Potsdam, Profi lbereich BildungswissenschaftenDie Ausstellung ist bis 19 Uhr geöffnet.

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»Ich bin kein Romantiker« Der Pianist Wilhelm Kempff 1895–1991

P O T S D A M K U T S C H S T A L L A M N E U E N M A R K T

Eine Ausstellung der Akademie der Künste, Berlin, in Kooperation mit dem HBPG

Die Ausstellung wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung der Evonik Industries AG

Die Akademie der Künste wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtvertrages.

Medienpartner Wir sind Potsdam.

Ausstellung

vom 22. 11. 2008 bis 01. 02. 2009

Ausstellung 12. März bis 17. Juni 2012

SYNAGOGEN in Brandenburg

Auf Spurensuche

Potsdam | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte | www.hbpg.de

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Als ich im Februar 2011 den Vorsitz im Aufsichtsrat der Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte gGmbH (HBPG) übernahm, konnte das Haus bereits auf eine Viel-zahl interessanter Projekte, Ausstellungen und Kooperatio-nen zurückblicken. Neben der Präsentation der ständigen Ausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“, die einen Überblick über rund 900 Jahre Landes-geschichte bietet, hatte sich das Team des HBPG mit einer beachtlichen Anzahl an Ausstellungen und Veranstaltungsfor-maten in der Museumslandschaft des Landes Brandenburg bestens etabliert. Das Haus wurde als ein Forum der Vermittlung und Aneig-nung der Geschichte Brandenburg-Preußens, als ein Platz der Beschäftigung mit der Geschichte der Region und als ein An-laufpunkt für Institutionen, Bürger und Touristen entwickelt. Beachtete Sonderausstellungsvorhaben, das Vermittlungs-projekt „Ein Tag in Potsdam“, die „Geschichtsbörse“ oder der „Sternenmarkt“ sind aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Dass diese Profilierung gelingen konnte, dafür geht mein herzlicher Dank an das Team des Hauses und an alle anderen am Aufbau und der Entwicklung Beteiligten.

Gelegentlich werde ich gefragt, warum die Stadt Potsdam Mit-gesellschafter einer Einrichtung wie dem Haus der Branden-burgisch-Preußischen Geschichte ist, das sich doch der Ver-mittlung der Geschichte und Kultur des Landes verschrieben hat. Dabei gerät schnell die Tatsache in den Hintergrund, dass die Geschichte und Gegenwartskultur Potsdams selbstver-ständlicher Teil ihres Landes ist und das Land Brandenburg umgekehrt nicht ohne seine Hauptstadt gedacht werden kann. Wie in kaum einem anderen Bundesland sind Hauptstadt und Land miteinander verbunden. Potsdam war stets ein Gravita-tionszentrum Brandenburgs, das wiederum ohne die Dichte seiner kulturellen und landschaftlichen Attraktionen nicht denkbar wäre.Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte hat sich in den nunmehr zehn Jahren seines Bestehens als einer dieser Anziehungspunkte etabliert. Es vermittelt ein unver-zichtbares Stück Potsdamer Erlebnisqualität für Einheimische wie für viele Gäste der Stadt.

Grußwortprof. dr.-ing. dr. sabine kunstMinisterin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Grußwortjann jakobsOberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam

Besondere Herausforderungen stehen vor dem HBPG im kommenden Jahr: Das Team ist Träger der Ersten Branden-burgischen Landesausstellung 2014 im Schloss Doberlug. Die Landesausstellung ist quasi ein Pilotprojekt und stellt das HBPG vor die reizvolle Aufgabe, einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung zu landesgeschichtlichen Themen an einen attraktiven und authentischen Ort zu tragen und gleichzeitig die Erschließung kulturtouristischer Entwick-lungspotenziale im Land zu befördern. Als Zäsur sehe ich die für 2014 geplante Fusion des HBPG mit dem Verein Kulturland Brandenburg. Sie soll beiden Partnern die Möglichkeit geben, zu wachsen und eigene Stärken und die Stärken des anderen für die nächsten Herausforderun-gen zu nutzen. Die neue Einrichtung soll sich als Forum und Plattform für den fachlichen und kulturpolitischen Austausch, für die Vernetzung von Partnern und Projekten und als Initi-ator von Leitausstellungen und kulturellen Themenjahren etablieren. Ich wünsche dem HBPG in diesem neuen institutionellen Rah-men und mit erweitertem Profil eine gedeihliche Entwicklung.

Mit dem Kutschstall bespielt das HBPG zudem einen histo-risch bedeutenden Ort. Neben dem Marstall ist er eines der beiden überlieferten Gebäudeteile des alten Potsdamer Stadt-schlosses. Alter Markt, Neuer Markt und Kutschstallhof bilden eine wichtige städteräumliche Achse, die in Zukunft durch den Wiederaufbau der Garnisonkirche noch betont werden wird. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ist ein wichtiger, integrativer Bestandteil des Selbstverständnis-ses und der Selbstdarstellung der Landeshauptstadt Potsdam als familienfreundliche Stadt und Stadt der Wissenschaft.Am weiteren Gedeihen des Hauses hat die Landeshauptstadt daher höchstes Interesse. Ich danke Gert Streidt als ehemali-gem und Dr. Kurt Winkler als derzeitigem Direktor sowie sei-nem engagierten Team für die vergangenen Jahre vielfältiger Aktivitäten und des kulturellen Austausches und wünsche weiterhin viele erfolgreiche, lehrreiche und vergnügliche Ver-anstaltungen.

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Herr Dr. Stolpe, Sie gelten als Anreger für das Haus der Bran-denburgisch-Preußischen Geschichte, einer Einrichtung, die auf erfolgreiche zehn Jahre zurückblicken kann. Was war für Sie der Ausschlag, sich für die Eröffnung eines solchen Hauses einzusetzen?In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und während der DDR-Zeit konnte man erleben, dass der Sozialismus nicht nur eine Absage an die überlieferten Herrschaftsverhältnisse war, sondern zum größten Teil an die Geschichte selber. Es ließ sich auch nach 1990 nicht verbergen: Das Wissen darüber, wo unsere geschichtlichen Wurzeln liegen, war nicht sehr ausgeprägt. Vor allem bei jungen Leuten war darin ein Manko festzustellen.Die historischen Gebäude rund um den Neuen Markt sind ein wunderbares Kleinod der Architektur, die in Potsdam zu Zei-ten Friedrichs des Großen und seines Nachfolgers Friedrich Wilhelm II. entstanden sind.Im „Kabinetthaus“ wohnten ja beispielsweise Protagonisten der preußischen Geschichte wie Friedrich Wilhelm II., sein Sohn Friedrich Wilhelm III. oder Wilhelm von Humboldt.

Herr Professor Dorgerloh, als Gründungsbeauftragter des Lan-des Brandenburg von 1999 bis 2002 – das Haus war damals noch dem Museumsverband des Landes Brandenburg e. V. angeschlossen – haben Sie Wesentliches für die Entwicklung des HBPG geleistet. Ich denke nur an die Ausstellung „Mark-steine“.Ich gestehe, dass ich mich ebenfalls an den Erfolg der Aus-stellung zum Preußen-Jahr 2001 gern erinnere. Ein facetten-reiches Themenspektrum zur brandenburgisch-preußischen Geschichte präsentierten wir den Besuchern, von Klostergrün-dungen im Mittelalter über die adlige Lebenswelt auf dem Lande, die Verbreitung preußischer Märsche auf Hawaii, den „Tag von Potsdam“ am 21. März 1933 bis zur Wiederbegrün-dung des Landes Brandenburg 1990.„Marksteine“ konnte natürlich nur mit Leihgaben ausgestattet werden, da das HBPG über keine eigene Sammlung verfügte.Die Bereitschaft von Museen des Landes Brandenburg, Berlins und anderer Bundesländer sowie von Kirchengemeinden, uns ihre Schätze zu leihen, war groß. Die ständige Ausstellung „Land und Leute“ lebt auch heute von Leihgaben, denn es war klar, dass das HBPG kein Museum im klassischen Sinn werden

Mehr Geschichtswissen aneignengespräch mit dr. manfred stolpe Ministerpräsident des Landes Brandenburg a. D. / Bundesminister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen a. D.

Ein Ort der Kommunikation und Kooperationgespräch mit prof. dr. hartmut dorgerlohGeneraldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg /Gründungsbeauftragter für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (1999 bis 2002)

Es traf sich gut, dass mit dem leer stehenden Kutschstall ein geeigneter Ort für das zu entwickelnde Geschichtshaus ge-funden wurde. Der Wunsch war, dass man sich in ihm Ge-schichte im wahrsten Sinne des Wortes aneignen kann. Denn schließlich geht es bei Geschichtsvermittlung immer darum, was geschehen ist und was sie für die Gegenwart bedeutet.Wurde die Gründung des HBPG bei allen Ministern der Lan-desregierung einhellig begrüßt, zumal solch eine Einrichtung das Land auch Geld kostet?Es gab natürlich Diskussionen innerhalb der Regierung, denn die Finanzen dafür lagen nicht auf der Straße. Aber letztend-lich waren wir uns bewusst, dass das Land etwas tun müsse gegen Geschichtsunwissenheit. Darum ist es so wichtig, dass das HBPG sich bei allen Erfolgen, die es unter seinen Direkto-ren Gert Streidt und Kurt Winkler erreichte, noch stärker auf Schulprojekte konzentriert. Ich möchte nicht verschweigen, dass die preußische Geschichte sogar östlich der Oder ein wichtiges Thema ist. Von unseren polnischen und auch rus-sischen Nachbarn, beispielsweise in Kaliningrad, können wir viel lernen: den unbefangeneren Umgang mit der Geschichte.

soll, sondern ein Ort der Kommunikation und Kooperation von Geschichte, Wissenschaft, Forschung und Kultur. Es ist erstaunlich, dass Brandenburg traditionell über kein landesgeschichtliches Museum verfügt.Das liegt in der Geschichte der Provinz Brandenburg und ihrem besonderen Verhältnis zu Preußen und Berlin begründet. In der Reichshauptstadt wurde 1874 das „Märkische Provinzial- museum der Stadtgemeinde Berlin“ gegründet, das 1908 im „Märkischen Museum“ sein Domizil fand. Zu seinen Aufgaben gehören: die Erforschung und Präsentation brandenburgisch-preußischer Geschichte. Das Märkische Museum befindet sich in Berlin. Wäre 1996 die Länderfusion zwischen Berlin und Brandenburg gelungen, hätte sich wohl die Gründung eines neuen Geschichtshauses in Potsdam erübrigt?Die Länderfusion ist gescheitert. Brandenburg erhielt im Kutschstall auf Initiative der Landesregierung ein besonde-res Geschichtshaus, ein lebendiges Forum.

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Dem HBPG im einstigen Kutschstall der preußischen Könige standen Sie, Herr Streidt, als Gründungsdirektor von 2003 bis 2008 vor. Viel Aufbauarbeit war zu leisten. Wir haben mit sechs festen Mitarbeitern begonnen. Honorar-kräfte kamen hinzu. Mit ihnen haben wir die ständige Ausstel-lung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“ vorbereitet und schließlich am 17. Dezember 2003 eröffnet. Zu-nächst standen wir in Sachen Ausstellungsexponate ja mittellos da. Aber es gab Museen im Land, die Stiftung Preußische Schlös-ser und Gärten Berlin-Brandenburg, das Potsdam Museum, Kirchengemeinden und private Leihgeber, die uns bei unserem Vorhaben mit Dauerleihgaben unterstützten, brandenburgisch-preußische Geschichte bildhaft zu erzählen. Und 400 Exponate konnten wir schließlich zu einer Ausstellung zusammenfügen.Auch zahlreiche und sehr erfolgreiche Sonderausstellungen waren zu besichtigen, die für Kunstgenuss, Bildung, aber auch für lebhafte kontroverse Diskussionen sorgten. Sie denken an die Hedwig-Bollhagen-Schau, in der es eine me-diale Diskussion darüber gab, ob die Keramikerin von den anti- jüdischen Rahmenbedingungen der nationalsozialistischen

Herr Wernicke, bereits im Herbst 1999 entstand die Idee, ein Haus zu eröffnen, das sich mit der brandenburgisch-preußi-schen Geschichte beschäftigt.Der Museumsverband des Landes Brandenburg e. V. regte damals an, dass das Land Brandenburg und die Landeshaupt-stadt Potsdam ihre vorgesehenen Feiern zum 300. Jubiläum des preußischen Königtums im Jahr 2001 bündeln. Man war daran interessiert, ein „zentrales“ Geschichtshaus mit Ausstellungen und anderen Veranstaltungen ins Leben zu rufen. Die landesgeschichtliche Ausstellung „Marksteine“, die dann 2001 im provisorisch hergerichteten Kutschstall veranstaltet wurde, war ein erster Schritt dazu. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte war damals noch dem Museumsverband angeschlossen.2003 wurde die Einrichtung nach der umfassenden Sanierung des Kutschstalls als gemeinnützige GmbH eröffnet. Gesell-schafter sind seitdem das Land Brandenburg mit 67 Prozent sowie die Stadt Potsdam mit 33 Prozent. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss 2002, dass die Landeshauptstadt sich an der Gründung des Hauses als Ge-sellschafterin beteiligen soll: mit finanziellen Mitteln, die

Eine starke Anziehungskraftgespräch mit gert streidtDirektor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz / Gründungsdirektor des HBPG (2003–2008)

Die Vielfalt ist bis heute gebliebengespräch mit thomas wernickeLeiter für Ausstellungen und wissenschaftliche Vorhaben am HBPG

Etablierungsphase wirtschaftlich profitiert habe. Ich erinnere mich aber auch an die ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit bedachten Ausstellungen über Schinkel oder Einstein. Doch Sonderausstellungen zu veranstalten, sind mit hohen finan-ziellen Ansprüchen verbunden. Glücklicherweise erwies sich unter anderen immer wieder die Ostdeutsche Sparkassenstif-tung als verlässlicher Partner.Schaufenster und Bildungsstätte der brandenburgisch-preu-ßischen Geschichte mitten in der historischen Mitte Potsdams zu sein – das gehört zu den Hauptaufgaben des HBPG.Gemeinsam mit den Anrainern des Neuen Marktes, den wis-senschaftlichen Einrichtungen wie dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien oder dem Einstein Forum, doch auch mit dem Nikolaisaal und dem Filmmu-seum, haben wir ein Forum etabliert, das die historische Mitte Potsdams stärker ins Bewusstsein der Bürger und der Gäste bringt. Ich bin mir sicher, dass die Eröffnung des Landtags im wieder errichteten Stadtschloss sowie das Potsdam Museum im Alten Rathaus eine noch größere Anziehungskraft für das HBPG und den Neuen Markt hervorrufen werden.

aus dem Hauptstadtvertrag kamen, sowie personell mit zwei Mitarbeitern.Herr Wernicke, Sie waren zur damaligen Zeit Bereichsleiter Geschichte am Potsdam Museum, also eine Position, die eben-falls nicht zu verachten ist.Das städtische Museum war um das Jahr 2000 inhaltlich und organisatorisch auf einem Tiefstand. Es sah nicht danach aus, dass es sich so schnell wieder erholen würde. Da kam mir das Angebot recht, etwas Neues mit aufzubauen. Mit der Gründung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Ge-schichte war dann wieder eine Perspektive für mich in Sicht, die Geschichte des Landes in Ausstellungen und anderen in-teressanten Formen zu präsentieren. Doch eine klassische Museumsarbeit, wie Sie sie kannten, wollte das HBPG nicht leisten.Ich hatte Neugierde auf etwas Neues und Lust, mich verschie-denen und spannenden Geschichtsthemen, die das Land Brandenburg bietet, zu widmen, in Ausstellungen, Vorträgen etc. Die Vielfalt ist bis heute geblieben. Und das macht nach wie vor Spaß!

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Herr Winkler, das HBPG ist ein wichtiges Forum für die Ge-schichtsforschung und -darstellung sowie für die Bildung im Land Brandenburg geworden. Doch ein Haus ohne eigene Sammlung, ist das erstrebenswert?In der Tat, ein klassisches Museum, wie es das erstarkende Bürgertum seit dem 19. Jahrhundert anstrebte und verwirk-lichte, ist unser Haus nicht. Dennoch wird die 900-jährige Geschichte des Landes in den Themen unserer Ausstellungen und Veranstaltungen lebendig. Und in der Dauerausstellung „Land und Leute“, die vor zehn Jahren mit Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen wie aus Kirchenge-meinden eingerichtet wurde, ist ein historischer Überblick Brandenburgs möglich, von der Herrschaft der Askanier im 12. Jahrhundert bis zur Neugründung des Bundeslandes 1990. Dies geschieht vor der Folie der politischen und territorialen Geschichte, unter Einbeziehung von Wirtschaft und Alltag, mit Kunst und Kultur.Man sagt, dass man Gegenwart und Zukunft nur meistern könne, wenn man seine Geschichte und die seines Umfeldes kenne …… ja, aber mit Blick auf die Kriege, den Fanatismus, die Un-vernunft der Zeitläufte ist man geneigt, dieses aufklärerische Ideal des „Lernens aus der Geschichte“ in Zweifel zu ziehen. Mit mehr Recht könnte man argumentieren, dass es die Per-spektiven der Gegenwart und die Hoffnungen oder Ängste bezüglich der Zukunft sind, die unsere Wahrnehmung des Vergangenen bestimmen. Somit kommt den Kultur- und Bildungseinrichtungen, also auch dem HBPG, die wichtige Aufgabe zu, ideologischen Ge-schichtsbildern entgegenzutreten.Und zwar mit authentischen Quellen in Form von Ausstel-lungsexponaten, Dokumenten, Augenzeugenberichten, um einen offenen, kritischen und kontroversen Diskurs aller Geschichtsinteressierten zu ermöglichen. Dies schließt den einzelnen Besucher unserer Ausstellungen ebenso ein wie zivilgesellschaftliche Einrichtungen und Institutionen, die sich mit der Identität Brandenburgs beschäftigen und mit denen wir kooperieren.

Wir wollen regionale Identität schaffengespräch mit dr. kurt winklerGeschäftsführender Direktor des HBPG

Um diesen Kern gibt es vielfältige Aktivitäten und „Formate“, die das HBPG anbietet und die bei Potsdamern und ihren Besuchern aus nah und fern großen Anklang finden.Das Konzept, die Fragen der Gegenwart immer wieder in Ausstellungen an die über Generationen sorgsam bewahrten Originale heranzutragen, steht gleichberechtigt neben den Bildungsangeboten, von denen in den letzten Jahren allein im Programm „Ein Tag in Potsdam“ knapp 39.000 Schüle-rinnen und Schüler profitierten. Geschichtsbörsen, Tage der Orts- und Landesgeschichte, Jugendgeschichtstage, Sympo-sien und Vorträge, aber auch der beliebte deutsch-polnische „Sternenmarkt“ in der Adventszeit haben den Kutschstall in Potsdam und weit darüber hinaus zu einem anerkannten und beliebten Forum gemacht.Das HBPG ist zudem ein reges kulturelles und gesellschaft-liches Netzwerk …… in dem wir in Rede und Gegenrede, in gemeinsamen Projek-ten mit Partnern, mit Wissenschaften, Künsten und auch mit Festen „regionale Identität“ schaffen wollen. Brandenburg hält für Weitgereiste wie für Wochenendausflügler aus Berlin eine Vielzahl kulturtouristischer Angebote bereit, die es zu entdecken und zu erschließen gilt. Das HBPG versteht sich hier als fachkundiger Partner der Touristiker, die gelegentlich der Versuchung ausgesetzt sind, in Brandenburg neben der Weltmarke „Sanssouci“ vor allem das Radfahren und Paddeln zu verkaufen. Ab dem 1. Januar 2014 wird das HBPG mit Kulturland Bran-denburg fusionieren.Vor allem können wir durch die Fusion die knapper werden-den finanziellen Ressourcen wirksamer einsetzen. Zugleich soll unsere Arbeit noch stärker auf geschichtliche Themen des Landes gerichtet sein. Wir wollen gemeinsam ein Schaufens-ter für ganz Brandenburg werden und es mit Leben erfüllen. Obwohl wir in den vergangenen Jahren schon immer sehr eng zusammengearbeitet haben, kann diese Fusion zur Stärkung beider Einrichtungen beitragen.

„Die Bespielung des Hauses der Brandenburgisch Preußischen Geschichte (HBPG) im Kutschstall mit der Dauerausstellung ‚Land und Leute‘ […] hat sich nicht nur für die Belebung des Neuen Marktes als Segen erwiesen.“Märkische Allgemeine Zeitung, Ildiko Röd, 25.05.2004

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König & KartoffelFriedrich der Große und die preußischen »Tartuffoli«

Ausstellung vom 20. Juli bis 28. Oktober 2012

Potsdam · Kutschstall am Neuen Markt

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium

für Wissenschaft, Forschung und Kultur, das Minis-

terium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher-

schutz sowie das Ministerium für Wirtschaft und

Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg,

die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam,

die Stiftung Preußische Seehandlung, den Verein

„Freunde des HBPG“ und die BIRKAMIDON GmbH.

Kulturland Brandenburg MMXII wird gefördert

durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung

und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur

und Landwirtschaft des Landes Brandenburg. Mit

freundlicher Unterstützung der brandenburgischen

Sparkassen. Mit freundlicher Unterstützung der In-

vestitionsbank des Landes Brandenburg.

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministe-

riums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des

Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt

Potsdam.

Medienpartner

www.hbpg.de facebook.com/HBPG.im.Kutschstall

Unter Verwendung eines Titels der SIBYLLE 6/1988 mit einem Foto von Sibylle Bergemann

In Kooperation mit: Medienpartner:Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infra struk tur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtver trages.

Die Ausstellung wird geför dert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Modefotografie und Frauenbilder in der DDR

Ausstellung13. Mai – 22. August 2010 Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte, im Kutschstall, Am Neuen Markt, Potsdamwww. hbpg.de

gefördert vom:

www.hbpg.de

Land-Frauen-WeltenLebensskizzen aus dem Havelland & entlang der Oder

eine multimediale Ausstellung der Hochschule für Film und Fernsehen ‚Konrad Wolf‘

4.-20. Mai 2007im Kutschstall am Neuen Markt in Potsdam

L O B D E S R E A L I S M U S R E T R O S P E K T I V E 2 0 0 8L O B D E S R E A L I S M U S

Ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Sondershausen und der -Kunststiftung für den Kyffhäuserkreis, mit freundlicher Unterstützung

Lear, 1984, Gouache Fotograf: Lothar Schulz © VG-Bild-Kunst Bonn, 2007

5. September bis 26. Oktober 2008Haus der Brandenburgisch-Preußischen GeschichteKutschstall Am Neuen Markt · 14467 Potsdam · Telefon: 0331 - 620 8550 · www.hbpg.de Öffnungszeiten: Di bis Fr 10–17 Uhr · Sa/So 10–18 Uhr

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Der Portikus wurde von einer Quadriga bekrönt. Der Legende nach soll Johann Georg Pfund, Leibkutscher Friedrichs des Großen, Modell für den Wagenlenker der Skulpturengruppe gestanden haben.

In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts be-schäftigte sich Georg Hermann in seinem schriftstellerischen Werk – in Romanen, Erzählungen und Essays – intensiv mit der einstigen Residenzstadt. In seinem Buch „Spaziergang in Pots-dam“ mutmaßte er über den Neuen Markt: „Der Kutschstall ist aus der Schlusszeit von Friedrichs Regierung entstanden. Oder er ist erst nach dessen Tode vollendet worden von einem Architekten Krüger“. Es gehe auf dem Tor viel manierlicher zu als auf dem Marstall. „Wenn auch zwei Pferde der Quad-riga, die der Soldat im Dreispitz lenkt, hochgehen, es sind doch schon militärfromme Gäule. Und als Zeichen, dass jetzt hier Preußentum und Gamaschendienst herrschen, stehen rechts und links die bezopften Soldaten, putzen das Lederzeug und klopfen die Schabracken aus. Gehen wir über den Neuen Markt. Er liegt abseits, ist so still und verlassen.“ Auch der Flaneur Ludwig Sternaux stellte um 1935 fest: „Kaum jemals ein Fremder verirrt sich hierher, erst recht kein Wagen …“ Der architektonisch geschlossene Neue Markt in der histori-schen Mitte Potsdams gehöre zu den schönsten Barockplätzen in Europa, wie Architekturkritiker meinen, auch ohne Bauten der Repräsentation, wie ihn der Alte Markt vorweisen kann. Doch auch heute ist er ein eher stiller, ein beschaulicher Platz, trotz der wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen, der qualitätsvollen Restaurants. Am Neuen Markt wurden ursprünglich bis in das 18. Jahrhun-dert Pferde ein- und ausgespannt. Schon 1671 ließ der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm auf dem Gelände der Baumschule einen Reitstall errichten. König Friedrich Wilhelm I. verlegte ihn aber in die nahe gelegene Orangerie am Lustgarten, die somit ein Marstall wurde. Aus dem Reitstall am Neuen Markt wurde ein Stall für Kutschpferde. Friedrich Wilhelm II. ließ ihn vom Architekten Andreas Ludwig Krüger umgestalten.

Ein Platz mit AusstrahlungDer Neue Markt und der Kutschstall in der historischen Mitte Potsdams

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NACHGEFRAGTbei Guido Schmidt, seit 2008 im HBPG als Haus-techniker tätig.

Mein Lieblingsprojekt: Der Aufbau des DDR Moduls in der Dauerausstellung zusammen mit Herrn Werni-

cke. Es ging bis spät in die Nacht und war voller

kniffliger Aufgaben, aber das Resultat konnte sich

sehen lassen.

Mein Lieblingsexponat: Das AGA-Auto. Es war ein echter Akt, es in den Kutschstall zu bekommen, hat

aber großen Spaß gemacht.

Mein Lieblingsort: Hinter der Quadriga gibt es ein kleines Wartungsfenster. Der Blick vom Kutschstall-

dach über die anderen Dächer ist ein ganz besonde-

rer, den sicher noch nicht viele genießen konnten.

„Schön, daß endlich wieder ein Stück mehr der lebendigen Geschichte in Potsdam wahr wurde. Der Kutschstall ist es jedenfalls wert, nicht wie zu DDR-Zeiten als Obst/Gemüseverkaufsstelle,

sondern als Ausstellungsfläche genutzt zu werden.“Eintrag im Besucherbuch, 20.12.2003

Das Innere des Kutschstalls wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach umgestaltet. Zu DDR-Zeiten war in ihm ein Obst- und Gemüselager für den Großhandel untergebracht. Nach der politischen Wende 1990 gab es mehrere Konzeptionen für die Nutzung des Kutschstalls. 1997 übernahm das Land Bran-denburg die Liegenschaft. Das ehrgeizige Vorhaben, darin das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zu etab-lieren, wurde 2003 Wirklichkeit. Im Hof entstand ein Neubau als Haupteingangsbereich. Ausstellungs- und Veranstaltungs-räume wurden nach modernen Gesichtspunkten gestaltet und voll klimatisiert. So entstand ein attraktives Geschichtshaus für vielfältige Projekte und die ständige Ausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“.Die in den neunziger Jahren restaurierten Häuser des Spätba-rock und des Frühklassizismus rund um den Neuen Markt, die von Baumeistern wie Georg Christian Unger oder Jan Bouman entworfen wurden, beherbergen heute das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien oder das Einstein-Forum. Im „Kabinettshaus“, Am Alten Markt 1, wurde dem Nachfolger Friedrichs des Großen, Friedrich Wil-helm II., eine Wohnung zugewiesen. Hier wurde dessen Sohn, der spätere König Friedrich Wilhelm III., geboren. Auch der Gelehrte und Staatsmann Wilhelm von Humboldt erblickte im „Kabinettshaus“ das Licht der Welt. Von 1788 bis 1806 war hier die Königliche Ingenieur-Akademie untergebracht, ab 1833 das königlich-preußische Kabinett. Aus dieser Zeit hat sich der heutige Name erhalten. Das Zentrum für Zeithistorische Forschung hat in ihm seinen Sitz. Auf der nördlichen Seite des Marktplatzes erbaute man 1755 auf Geheiß Friedrichs II. ein repräsentatives Gebäude, das einem 1551 von Palladio gebauten italienischen Palazzo nach-gebildet wurde. 1945 wurde es zerstört. Vor wenigen Jahren

entstand das Gebäude wieder in abstrahierter Anlehnung an das historische Aussehen. Im Zentrum des Platzes befindet sich die Ratswaage. In dem spätklassizistischen Bau, der von dem Schinkel-Schüler Christian Heinrich Ziller entworfen wurde, befindet sich seit den neunziger Jahren ein Restaurant.

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Seit zehn Jahren kommen Geschichtsbegeisterte in dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) auf ihre Kosten. Im Kutschstall am Neuen Markt befindet sich das Ausstellungshaus direkt im historischen Zentrum der Stadt Potsdam. Das HBPG ist mit der ständigen Präsentation von 900 Jahren Landesgeschichte zunächst ein Ort des Lernens und bietet gleichzeitig ein Forum für die aktive und kritische Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Prozessen in Brandenburg und Preußen. Die Begeisterung dafür, Landesgeschichte zu vermitteln und kulturelle Bildung zu fördern, ist dabei treibende Kraft für Dr. Kurt Winkler und sein leistungsstarkes Team. Als Förderbank des Landes Brandenburg freuen wir uns besonders, dass das HBPG mit seinen Angeboten für Schülerinnen und Schüler bei der Verbindung von kultureller Bildung und Schulbildung neue Maßstäbe setzt.Zehn Jahre Haus der Brandenburgisch-Preußischen Ge-

Rückblick auf eine Erfolgsgeschichtetillmann stengerVorsitzender des Vorstandes der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)

schichte erlauben einen Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte, die die ILB zu einem großen Teil mit begleiten durfte. Die ILB-Tochtergesellschaft Tourismusforum Potsdam hat das Haus saniert und ist seit 2003 Vermieter an das HBPG. Auch im Rahmen unserer Sponsoringaktivitäten unterstützen wir Ausstellungsprojekte des Hauses. Dazu zählt „EUROPA JA-GELLONICA“, eine internationale Ausstellung, die in diesem Jahr die kulturelle Entwicklung Europas unter der Herrschaft der hier wenig bekannten Dynastie der Jagiellonen beleuchtet hat. Mit unserem Engagement möchten wir unsere Anerken-nung für die bisherige Arbeit ausdrücken und mithelfen, eine Grundlage für weitere kulturwirtschaftliche Perspektiven zu schaffen.Ich wünsche dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, dass es mit seinen Ausstellungen weiterhin ein großes Publikum anzieht und die Historie unseres Landes für seine Besucher lebendig werden lässt.

„Ein großartiges Haus, das der Brandenburgischen Geschichte! Fünf Stunden sind wie im Flug vergangen.“Eintrag im Besucherbuch, 01.11.2005

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Im Jahr 1998 wurde die Dachmarke „Kulturland Branden-burg“ ins Leben gerufen, seit 2002 gibt es den gleichnami-gen Verein, der federführend Themenjahre konzipiert und in Kooperation mit unterschiedlichsten Partnern in der Region zu diesen jährlich wechselnden Themen kulturelle Projekte an den Schnittstellen zu (kultureller) Bildung, Wissenschaft und Tourismus durchführt. Darüber hinaus initiiert und ko-ordiniert Kulturland Brandenburg verschiedene kulturelle Netzwerke mit ihren Kooperationsprojekten.Kulturland Brandenburg e. V. ist also quasi gleichaltrig, hat parallel das Laufen gelernt und von Beginn an eng mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) zusammengearbeitet und den fachlichen Austausch gepflegt. Im Laufe der Jahre ist daraus eine überaus fruchtbare und vertrauensvolle Kooperation entstanden – nicht selten wurden durch das HBPG zentrale Ausstellungen und Veranstaltun-gen im Rahmen der Themenjahre präsentiert, denen eine Schlüsselrolle zukam. Die Räume des HBPG wurden zudem durch Kulturland Brandenburg und seine Partner für unter-schiedlichste Veranstaltungsformate genutzt und nicht zuletzt konnten die Themenjahre im Rahmen der durch das HBPG or-ganisierten Veranstaltungen, wie z. B. der „Geschichtsbörse“,

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft!brigitte faber-schmidtGeschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende Kulturland Brandenburg e. V.

einem interessierten Publikum und Multiplikatoren im Land vorgestellt werden.Aber auch international, insbesondere bei der Kooperation und der Umsetzung vernetzter Projekte mit Partnern aus dem Nachbarland Polen gab es immer wieder Synergieeffekte durch das Zusammenwirken zwischen HBPG und Kulturland Brandenburg mit ihren jeweils spezifischen Kompetenzen und Partnerschaften. Die Zielsetzung, das kulturelle Erbe und die kulturelle Vielfalt der Region aus unterschiedlichen Perspektiven und in Koope-ration mit den zahlreichen Partnern vor Ort in Potsdam und im ganzen Land Brandenburg einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, eint die beiden Einrichtungen grundsätzlich, so dass es von Seiten der Kulturpolitik beabsichtigt ist, sie ab Januar 2014 zu einer gemeinsamen gGmbH mit einem erweiterten Aufgabenprofil zusammenzuführen. So mündet die erprobte Zusammenarbeit in eine neue Perspektive und eine neue gemeinsame Herausforderung. Wir gratulieren zum zehnjährigen Geburtstag, wünschen das Allerbeste und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft! Happy Birthday!

Wenige Tage vor Weihnachten 2003 wurde der fertig restau-rierte Kutschstall am Neuen Markt in Potsdam mit der Dau-erausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Branden-burg-Preußen“ feierlich eröffnet. Damit war eine dauerhafte Heimstatt für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte entstanden. „Ein junges Haus in alten Mauern“, wie es heute auf der Webseite des Museums heißt! Damals konnte noch niemand absehen, wie sich das junge Museums-kind in der „märkischen Streusandbüchse“ entwickeln würde. Heute, nach 10 Jahren, ist es ein Fixpunkt mit Strahlkraft in der Brandenburgischen Museumslandschaft! Gern übermittelt das Stadtmuseum Berlin – quasi von der Me-tropole in die Mark – herzliche Glückwünsche zum Jubiläum. Auch wir blicken 2015 einem Jubiläum entgegen: 20 Jahre Stif-tung Stadtmuseum Berlin, davon sind allein die letzten acht Jahre durch einen Kooperationsvertrag mit dem „Jubilar“ ge-prägt. Ironie der Geschichte oder einfach verrückte Museums-welt: Unterschrieben haben den Vertrag von 2005 Gerd Streit

Wie alles begann!dr. franziska nentwigGeneraldirektorin und Vorstand der Stiftung Stadtmuseum Berlin

für das HPBG und Kurt Winkler, damals Stadtmuseum Berlin. Der eine ist heute Direktor in Branitz, der andere im HBPG. In der Folge haben das HBPG und das Stadtmuseum Berlin die Kooperation mit Leben erfüllt. Exemplarisch sei hier vor allem die Ausstellung „Gefühlte Geschichte – 100 Jahre Märkisches Museum“ genannt. Darüber hinaus gab es wohl keine Schau in Potsdam, die sich nicht auch aus einer Vielzahl von Objekten aus den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin speiste. Darüber hinaus gibt es auch viele andere Verbindungen zwi-schen beiden Häusern, so beispielsweise durch die Mitwirkung im Wissenschaftlichen Beirat des HBPG. Unvergessen bleiben der Betriebsausflug des Stadtmuseums Berlin von 2012 ins HPBG und der wundervolle Stadtspaziergang durch „unbe-kannte Ecken“ Potsdams. Wie schon 1998 „Auf Fontanes Spuren“ wollen wir auch ge-meinsam das Fontane-Jahr 2019 in den Blick nehmen. Alles Gute für die nächsten 10 Jahre und auf weiterhin gute Zusam-menarbeit! Herzlichen Glückwunsch von Berlin nach Potsdam!

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Klöstern, bei privaten Sammlern. Doch auch direkt vor der Haustür wurde man aktiv und fündig: in der Stiftung Preußi-sche Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg oder im Pots-dam Museum. Rund 400 Exponate wurden zusammengetra-gen, die als Leihgaben in der ständigen Ausstellung zu sehen sind. Sie kann sich nur als Ausschnitt einer facettenreichen und bewegten Geschichte präsentieren. Ein „Rundumschlag“ findet nicht statt. Und statisch ist sie ebenfalls nicht, denn manche Ausstellungsstücke gehen nach einer bestimmten Zeit wieder an ihre Leihgeber zurück, und neue finden den Weg in den Kutschstall, auch aus aktuellem Anlass. Durch die spannend ausgewählten Objekte kann man Spuren und Traditionen der Geschichte erkunden. Mit den gezeigten Do-kumenten, Fotografien, Filmen und interaktiven Medien wird sie zum Sprechen gebracht. Da gibt es bedeutende Ereignisse, an denen man nicht vorüber gehen kann: die Gründung des Bistums Brandenburg im Jahre 948, die Wiederinbesitznahme der Brandenburg durch Albrecht den Bären 1157, die Beleh-nung des Markgrafen Friedrich I. aus der Familie der Hohen-

„Ich habe meine Heimat neu entdecken dürfen.“Eintrag im Besucherbuch, 21.04.2006

„Ich bin ein Märker. Wer ist mehr?“ Selbstbewusst präsentiert sich ein Fischer der Karpfenzucht der staatlichen Domäne Cottbus-Peitz im Jahre 1920 dem Fotografen, mit beiden Hän-den einen kapitalen Karpfen haltend. Das Bild Willy Römers war ein Motiv für das Plakat zur Eröffnung der Ausstellung am 17. Dezember 2003. Damit wurde vom ersten Tag an deut-lich, dass im neuen Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte nicht nur die Historie der Mächtigen des Landes erzählt wird, sondern auch die der sogenannten kleinen Leute. Da das HBPG über keine eigene Sammlung verfügt, waren die Ausstellungsmacher gezielt durch das Land Branden-burg gereist, um nach Exponaten zu suchen, die 900 Jahre Geschichte bildhaft darstellen: von der Zeit der Slawen über die kulturellen wie sozialen Leistungen der Zisterzienser und die Machtmonopole der Kurfürsten und Könige bis hin zur Neugründung des Landes Brandenburg im Jahr 1990.Da die Ausstellungsfläche nur 500 Quadratmeter beträgt, musste die Auswahl sorgfältig getroffen werden. In Museen der Städte und Dörfer war man unterwegs, in Kirchen und

Ein Blick in die AusstellungenEine Zeitmaschine gibt es nicht, aber ein Schaufenster in die Geschichte sehr wohl. Das HBPG hat seinen Besuchern von Beginn an und aus unterschiedlichsten Perspektiven Einblicke in die brandenburgisch-preußische Geschichte ermöglicht. Mit der ständigen Ausstellung, vor allem aber auch mit den Sonderausstellungen, sowohl im Kutschstall als auch außerhalb des Hauses. Ihr wesentlicher Motor ist die Frage nach der historischen und kulturellen Identität der Menschen. In insgesamt 64 Ausstellungen, die in den vergangenen zehn Jahren in die Öffentlichkeit kamen und mit ihren Aussagen für Diskussionen sorgten, hat das HBPG eine Vielfalt an Themen bildhaft in Szene gesetzt. Nicht nur Jubiläen wurden mit ihnen gefeiert, sondern fest gefügte Konturen von Regionalgeschichte beleuchtet und lebendig gemacht. An einige Ausstellungen wollen wir auf den folgenden Seiten erinnern.

Die ständige Ausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“

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zollern mit der Mark Brandenburg 1415/17, der Aufstieg dieses Geschlechts im 15. und 16. Jahrhundert bis zur Abdankung des letzten preußischen Königs und deutschen Kaisers, Wil-helm II., im Jahre 1918. Ein dreidimensionales, interaktives Stadtmodell zeigt die einstige Residenzstadt Potsdam um 1912, die auch eine wichtige Garnison- und Behördenstadt war. Die Themenfülle ist beträchtlich. Da erfährt man einiges über die künstlerische und literarische Entdeckung der Mark im 19. Jahrhundert. Natürlich spielt Theodor Fontane mit sei-nen „Wanderungen“ eine Rolle. Der Mark Brandenburg als Umland für die sich zur Weltstadt entwickelnden Metropole Berlin, einschließlich des einsetzenden Tourismus zu histo-risch wichtigen und idyllisch gelegenen Orten und der damit verbundenen Motorisierung, galt das Interesse der Ausstel-lungsmacher. Die von den Nationalsozialisten während ih-rer Schreckensherrschaft errichteten Konzentrationslager in Brandenburg, die der Unterdrückung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, der Ermordung von Tausen-den Menschen dienten, gehören leider auch zur Geschichte des Landes und sind selbstverständlich Teil der Ausstellung. Kriegsende und Flüchtlingselend werden am Beispiel von

Guben gezeigt. Die ideologische Vereinnahmung und Un-terdrückung von DDR-Bürgern seitens der Staatsführung, die Tristesse des Alltags und die Versuche der Bürger, ihr zu entkommen, werden unter dem Thema „Alltag und Diktatur in der DDR“ verdeutlicht, doch auch die Bürgerrechtsbewe-gungen, die für Veränderungen im Land kämpften, sowie die neuen Perspektiven, die man mit der Wiederbegründung des Landes Brandenburg 1990 herbeisehnte.Außergewöhnliche Zeugnisse der brandenburgischen Ge-schichte kamen in den vergangenen zehn Jahren als Leihga-ben auf Zeit in den Potsdamer Kutschstall. So bereichern der Schwurkasten der Ratsherren von Tangermünde, der Choriner Klosterkelch, das Reliquienkreuz aus dem Zisterzienserkloster „Maria Magdalena“ in Prenzlau die Schau. Ein besonderes Kleinod ist auch die Kanzel von 1604 aus der uckermärkischen Dorfkirche Schmölln, die im neuen Glanz präsentiert werden kann. Auch aus dem berühmten Halberstädter Domschatz kam eine Leihgabe: der Kurhut des Großen Kurfürsten Fried-rich Wilhelm (1620–1688), der die Vorherrschaft des Landes-herrn über die Stände deutlich machte, die Porträt-Skulptur der Kaiserin Auguste Viktoria, die der Bildhauer Carl Begas 1904 in Marmor anfertigte, der mit Elfenbein verzierte Spa-zierstock des Malers Adolph von Menzel oder das prächtig

verzierte Tintenfass vom Schreibtisch des Dichters Theodor Fontane. Dass so manche Exponate aus Spenden des Förder-vereins einer Restaurierung unterzogen werden konnten, ha-ben die Leihgeber mit Freude und Dank konstatiert. Seit dem Gedenken an den 225. Geburtstag Karl Friedrich Schinkels im Jahre 2006 ist das Brandenburgische Landes-hauptarchiv mit einer eigenen Schauvitrine in der Ausstellung vertreten. Es zeigt dort regelmäßig Archivalien aus seinen Be-ständen zu wichtigen Personen oder Ereignissen der branden-burgischen Landesgeschichte. Seit 2010 ist ein zusätzlicher Ausstellungsbereich dem Wiederaufbau des Stadtschlosses Potsdam gewidmet. Er erzählt von der wechselvollen Ge-schichte des Residenzschlosses der Preußenkönige bis zu seinem Abriss 1959/60 durch die DDR-Oberen sowie von den Versuchen Potsdamer Bürger, die architektonische Seele der Stadt zu erhalten. Einige der originalen Skulpturen und Bau- fragmente konnten die Besucher gleich vor der Tür des HBPG auf dem Kutschstallhof betrachten. Eine Installation gab dort von 2005 bis 2011 einen Einblick in den großen Bestand an geretteten historischen Zeugnissen des Schlosses. Inzwischen sind sie für die Rekonstruktion der Schlossfassaden am Bran-denburger Landtag wieder verwendet worden.

NACHGEFRAGTbei Maria Berger, wissenschaftliche Mit-arbeiterin und Leiterin Museumspädagogik

im HBPG seit 2003.

Mein Lieblingsexponat: Fragmente der Sche-rer-Orgel aus St. Marien in Bernau von

1572, mit gefassten Skulpturen und Or-

gelpfeifen aus Holz. Wie mag die Orgel

geklungen haben?

Meine Lieblingsbeschäftigung: Beim Kapi-tel „Alltag in der DDR“ in der ständigen

Ausstellung Besuchern zuzuhören, wenn sie

über eigene Erfahrungen berichten.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Dass es für Studentinnen der Uni und FH Potsdam selbstverständlich wird,

die Ausstellungen zu besuchen und darüber

zu posten.

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Schön und nützlich. Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten (2004)

In Meyers Enzyklopädie von 1908 kann man unter dem Stich-wort „Garten“ lesen, er sei „ein umfriedetes Stück Land, auf dem Gewächse mit besonderer Sorgfalt gezogen werden, sei es zu materiellem, sei es zu ästhetischem Genuss“. Dieser noch immer gültigen Feststellung folgte die Ausstellung. Mit der Kuratorin Marina Heilmeyer ging es auf eine grüne Zeitreise durch die Jahrhunderte zu Kloster-, Schloss-und Küchengär-ten, die man im Brandenburgischen fi ndet. Man konnte ei-ner vielfältigen Palette von Kräutern, Pfl anzen, Früchten und Blumen begegnen, die man vor dem Vergessen bewahrte. Vor allem war die Schau, die in Kooperation mit der Stiftung Preu-ßische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg entstand und rund 250 Ausstellungsstücke umfasste, ein Spaziergang durch die Gartengeschichte. In sechs Bereichen hatte man sich so unterschiedlichen Themen wie „Pfl anzen im Aber-glauben“, dem „Duft aus Pfl anzen“ oder auch der „Pfl anzen-symbolik“ zugewandt.

„Es sind solche Geschichten hinter den Exponaten, die diese Schau so sehenswert machen […] ‚Schön und nützlich‘ glänzt auch mit Unterhaltung.“Märkische Oderzeitung, Camillo Kupke, 15.05.2004

Klöster, auch im Brandenburgischen, waren im Mittelalter Zentren der Heilkunst. In ihren Gärten fanden sich viele Heil-pfl anzen, die damals der gesundheitlichen Versorgung der Ordensleute und der Bevölkerung in der nahen Umgebung

dienten. Aus dieser Zeit waren Kräuterbücher sowie Gerät-schaften für die Arzneimittelherstellung zu sehen. Nicht von ungefähr fand das Gemälde „Christus als Apotheker“ aus der Heilig-Geist-Kirche in Werder (Havel) hier seinen Platz. Die Ausstellung erzählte von den Küchengärten des Soldatenkö-nigs Friedrich Wilhelm I. und von der Leidenschaft Friedrichs des Großen, das ganze Jahr hindurch frisches Obst, auch exo-tisches, zu genießen, wozu Orangerien notwendig waren, die im 18. und 19. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebten. Der Wein, die Kartoffel, die Tomate, der Hopfen oder die bekannten Rüb-chen aus Teltow waren ebenfalls Gegenstand der Ausstellung. Natürlich auch die Apotheke.„Schön und nützlich“ wäre nur halb so interessant gewesen, wenn nicht Kunst, kostbares Geschirr und Gemälde den Weg durch die Zier- und Nutzgärten gesäumt hätten. Und, nicht zu vergessen, alte Folianten, in denen das Wissen über die schönen und nützlichen Pfl anzen in Wort und Bild gespei-chert wurde.

„Eine Ausstellung, die zu Herzen geht, die Augen erquickt und die Nase betört. Eine Wohltat für die Sinne.Eintrag im Besucherbuch, 02.06.2004

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Der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg ist längst ein Wahr-zeichen Potsdams und weltweit bekannt. Der Astrophysiker Erwin Finlay Freundlich, der in der Babelsberger Sternwarte tätig war, regte den Turmbau an und konzipierte die wissen-schaftlichen Instrumente für das Gebäude. Unter Leitung des Architekten Erich Mendelsohn wurde der Einsteinturm in den Jahren 1920 bis 1924 auf dem Gelände des Astrophysikali-schen Observatoriums errichtet. Bereits 1915 hatte der Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein der Fachwelt die Grundlagen seiner allgemeinen Relativitätstheorie vorgestellt und sie auf-gefordert, seine Vorhersagen experimentell zu überprüfen. Am 6. Dezember 1924 wurde die Sonnenforschungsanlage des Einsteinturmes in einer von ihm persönlich geleiteten Sit-zung des „Einstein-Instituts“ offiziell in Betrieb genommen. Einstein wurde auf Lebenszeit Vorsitzender des Kuratoriums des nach ihm benannten Gebäudes. Das Teleskop und der Spektrograph gehörten lange zu den größten derartigen In-strumenten auf der Welt. Mit ihnen sollte Einsteins Relativi-tätstheorie empirisch überprüft werden, was jedoch misslang. Dies tut jedoch der wissenschaftlichen und architektonischen Bedeutung des Gebäudes bis heute keinen Abbruch.Die Ausstellung wurde ein wichtiges Ereignis des Einstein-jahres. Es gedachte des 50. Todestages des Physikers und feierte zugleich das 100. Jubiläum der von ihm entwickelten Relativitätstheorie. Mit dem HBPG kooperierten das Astro-physikalische Institut Potsdam, das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und „Wissenschaft im Dia-

Ein Turm für Einstein. Potsdam, das Licht und die Erforschung des Himmels (2005)

log“ zum Einsteinjahr 2005. Mit mehr als 200 historischen Original-Exponaten, die die Ausstellungsmacher Hans Wil-derotter und Andreas Bernhard zusammengestellt hatten, wurde der Einsteinturm als Denkmal moderner Architektur und Wissenschaft gewürdigt.

„Die Ausstellung ist […] eine Huldigung an Bauwerk und Ein-stein, und nebenbei Nachhilfe in Sachen Relativitätstheorie.“rbb Brandenburg aktuell, Hanno Christ, 18.03.2005

Die Planungs- und Bauphasen des Turms und seine Be-deutung in der Architekturgeschichte wurden in der Schau ebenso anschaulich gemacht wie seine Funktion als moder-nes astrophysikalisches Forschungsinstrument. Man erfuhr Historisches über den Wissenschaftsstandort Potsdam und lernte bedeutende Protagonisten der Himmelsforschung ken-nen. Zeugnisse der Aufenthalte Albert Einsteins in seinem Caputher Sommerhaus, das Schauplatz des privaten und ge-sellschaftlichen Lebens war, rundeten die Ausstellung ab.

NACHGEFRAGTbei Elke Wünsch, im HBPG seit 2006 verantwortlich für Kasse und Museumsshop.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Die thematische Titelsuche von Büchern, die wir im Museumsshop

begleitend zu den verschiedenen Ausstellungen an-

bieten.

Mein Lieblingsort: Das Foyer des HBPG und dort die Arbeit mit den Besuchern.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Dass es das Haus noch mindestens weitere 10 Jahre gibt!

„Nach dieser wunderbaren Ausstellung ist uns die Relativitätstheorie relativ nahe gekommen und unsere Verehrung nicht nur relativ, sondern tatsächlich gewachsen.“Eintrag im Besucherbuch, 23.03.2005

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Die Spurensuche nach „Gott in Brandenburg“ war eine span-nende Reise in die Vergangenheit. Mit Zeugnissen aus zwölf Jahrhunderten näherte sich die Ausstellung dem christlichen Leben und Wirken von Brandenburgern, die in tätiger Nächs-tenliebe wirkten, ihre persönliche Frömmigkeit zum Wohle der Allgemeinheit einsetzten oder ihre weltliche und geistli-che Macht im Namen Gottes nutzten, um andere Menschen zu beherrschen. Thema war aber auch, wie christliche Kunst Menschen Trost und Kraft spendet. Konzipiert als Begleitausstellung zum Themenjahr Kultur-land Brandenburg 2005 „Der Himmel auf Erden. 1000 Jahre Christentum in Brandenburg“, wurden von der Kuratorin Anne-Katrin Ziesak über 200 Exponate zusammengetragen, die an die christliche Kulturprägung des Landes erinnerten. Schnitzfiguren, Opferstöcke, Andachtsbilder, sakrale Geräte, Gemälde und Urkunden von 60 Leihgebern, darunter von 27 Kirchengemeinden, fanden den Weg in die Schau. Das älteste Ausstellungsstück stammte aus dem Jahre 950, der Zeit König Ottos I., der das Bistum Brandenburg gründete. Es wurde auf dem Spandauer Burgwall bei Ausgrabungen 1984 entdeckt und dient als Beispiel der sich anbahnenden Christianisie-rung des Landes: eine Christusfigur en miniature, die als Ton-Gussform benutzt wurde.

„Also Hingehen! Um Licht ins Dunkel zu bringen!“Märkische Allgemeine Zeitung, Frank Kallensee, 26.11.2005

Die Ausstellung glänzte mit seltenen und zumeist unbekann-ten Exponaten, darunter der prachtvolle spätgotische Altar der Dorfkirche Schorbus (Niederlausitz). In dessen Mittelschrein befindet sich Anna Selbdritt mit Maria und dem Jesuskind, umgeben von Heiligen, mit einer kunstvoll gearbeiteten To-tenkrone von 1851 für die mit 18 Jahren verstorbene Auguste Böttcher aus Bernau. Solche Kronen galten als Ersatz für die im Leben nicht getragene Brautkrone. Beeindruckend waren auch die erstmals wieder zu sehenden Glasfenster aus der zer-störten St. Elisabethkirche Karl Friedrich Schinkels in Berlin, die man lange für verschollen hielt.

Gott in Brandenburg. Zeugnisse christlicher Kulturprägung (2005)

„Ja, Gott war und ist in Brandenburg“Besucher aus den Niederlanden, Oktober 2005

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Karl Friedrich Schinkel (1781–1841), der preußische Univer-salkünstler, wurde mit einer Ausstellung anlässlich seines 225. Geburtstages im Kutschstall gefeiert. In 13 Kapiteln gaben zahlreiche Exponate Einblick in Leben und Werk eines der bedeutendsten europäischen Architekten des Klassizismus. Manche meinen sogar, Schinkel habe die Schönheit Preußens erfunden. Es gibt fast nichts, was ihn nicht beschäftigte. Er war Stadtplaner, Maler, Zeichner, Interieur- und Produktde-signer, Schöpfer traumhafter Bühnendekorationen, Visionär utopischer Bauten – und er gab wichtige Impulse für die begin-nende Denkmalpflege. Mehr als 30 Jahre wirkte der in Neurup-pin geborene Schinkel als oberster Baubeamter in Preußen. Nicht nur König Friedrich Wilhelm III. nahm seine Dienste in Anspruch, sondern vor allem dessen Sohn und Thronfolger, Friedrich Wilhelm IV., wurde zum großen Förderer.

„Dass Karl Friedrich Schinkel ein begnadeter Entertainer war, rasend produktiv und stilistisch flatterhaft, begreift man in der Potsdamer Ausstellung zu seinem 225. Geburtstag sofort.“Süddeutsche Zeitung, Jens Bisky, 20./21.05.2006

Zunächst war Schinkel aber als Bühnenbildner in Berlin tätig. Dabei führte er mit faszinierenden Bildinszenierungen, zum Beispiel zu Mozarts „Zauberflöte“, an exotische Orte. Doch auch tagesaktuelle Ereignisse wurden von ihm thematisiert: 1812 endete Napoleons Feldzug im brennenden Moskau. Die-ses bildkräftige Ereignis ging als Wendepunkt der napoleoni-schen Kriege und der anschließenden Neuordnung Europas in die Geschichte ein. Wenige Monate später inszenierte Schin-kel den „Brand von Moskau“ in einem opulenten perspektivi-schen Schaubild mit Toneffekten und beweglichen Puppen, das von den Berlinern begeistert aufgenommen wurde. In der Ausstellung wurde dieses Meisterwerk von Kurator Andreas Bernhard und Ausstellungsgestalter Enrico Oliver Nowka rech-nergestützt animiert.Natürlich wurden Schinkels zentrale Bauwerke vorgestellt. Der größte Teil von ihnen gehört zum Kanon klassizistischer Architektur und wurde zum Vorbild für nachfolgende Genera-

tionen. Dazu zählen Schloss Charlottenhof und die St. Nikolai-kirche in Potsdam, das Alte Museum oder das Schauspielhaus (heute Konzerthaus) in Berlin. Schinkel wirkte auch als Innen-architekt. Und so zeigte die Ausstellung von ihm entworfene Möbel und kunstgewerbliche Gegenstände. Einer der Höhe-punkte war die Präsentation des Skizzenbuchs des 17-jährigen Schinkel, eines der wenigen persönlichen Dokumente des Künstlers. Zur Verfügung gestellt wurde es von der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Leihgaben zu dieser zentralen Ausstel-lung des Themenjahres „Horizonte. Kulturland Brandenburg 2006 | Baukultur“ kamen unter anderem auch von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und vom Berliner Kupferstichkabinett.

Schinkel – Künstler. Preuße. Brandenburger (2006)

NACHGEFRAGTbei Andreas W. Hoffmann, im HBPG seit 2004 als Ausstellungsbegleiter tätig.

Mein Lieblingsprojekt: Die Schinkel-Ausstellung mit ihren wundervollen Exponaten, zu denen ganz

vorn die kolorierten Entwürfe für das Schloss

Orianda gehörten.

Mein Lieblingsexponat: Die Statue der Kaiserin Auguste Viktoria, weil sie so lange den Blicken

entzogen im Antikentempel stand und hier nun Zeug-

nis von der großartigen Arbeit Carl Begas‘ als

Höhepunkt der Berliner Schule gibt.

Was macht das HBPG so einzigartig? Die hoch enga-gierte Museumspädagogik, die versucht, ein Spektrum

von tausend Jahren brandenburgischer Geschichte

mit all ihren Friktionen zu vermitteln.

„Wir kommen aus Aachen, diese Schinkelaus-stellung war atemberaubend schön. Wie kann ein Mensch soviel bis zum 60. Lebensjahr schaffen?“Eintrag im Besucherbuch, 13.08.2006

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Hedwig Bollhagen. Ein Leben für die Keramik (2007/2008)

Sie gilt als eine der bedeutendsten Keramikerinnen des 20. Jahrhunderts: Hedwig Bollhagen. In dem eigentlich un-scheinbaren Dorf Marwitz, nordwestlich von Berlin gelegen, gründete sie 1934 die HB-Werkstätten. Bis zu ihrem Tod 2001 schuf sie Hunderte von Formen und Dekoren. Es ging ihr nicht darum, einen Teller, eine Tasse oder Kanne einfach schön aussehen zu lassen, sondern sie wollte etwas Vollkommenes schaffen. HB entwickelte erschwingliche Klassiker der Mo-derne mit zeitlosen, schlichten und funktionalen Elementen als „Form ohne Ornament“ und mit darauf abgestimmten geometrischen Dekoren. Hedwig Bollhagen hat stets unprä-tentiös über ihre Arbeit gesprochen. „Kunst? Ach ja, manche nennen es so. Ich mache Teller, Tassen und Kannen“, gab sie während eines Interviews kund.

„Einprägsam zeigt die Potsdamer Ausstellung […], dass Hed-wig Bollhagen weit mehr war als nur eine begnadete Geschirr-macherin.“Frankfurter Allgemeine Zeitung, Heinrich Wefing, 13.07.2007

Die Ausstellung zum 100. Geburtstag der Künstlerin stand un-ter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und vereinte mehr als 700 Exponate aus dem keramischen und schriftlichen Nachlass Hedwig Bollhagens, darunter Leih-

gaben aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin, dem Bauhaus-Archiv Berlin, dem Hetjens-Museum Düsseldorf und dem Museum für Angewandte Kunst Köln. Die Kuratorin Gudrun Gorka-Reimus hatte hier die erste Retrospektive zum Schaf-fen der Künstlerin konzipiert und zusammengestellt. Und so konnte man neben den keramischen Gebrauchsgeschirren aus gut 70 Jahren HB-Produktion auch Beispiele ihrer bedeu-tungsvollen Mitwirkung in der Denkmalpflege betrachten. Mit baukeramischen Arbeiten trug Hedwig Bollhagen dazu bei, dass zahlreiche Kunstdenkmäler in Berlin und Brandenburg wieder ihr einstiges Aussehen erhielten. Dieser Produktions-bereich fand in der Schau vor allem in einer interaktiven Me-dienstation Beachtung.Ausstellung und Begleitbuch haben auch eine rege Diskussion in der Öffentlichkeit hervorgerufen: Hat Hedwig Bollhagen in der NS-Zeit, als die Jüdin Margarete Heymann-Loebenstein ihre Werkstätten in Marwitz aus wirtschaftlichen Gründen und unter dem Druck der Nazis verkaufte, von der Arisierung profitiert, als sie ihre Keramikwerkstatt begründete? Bei allen hitzig und kontrovers geführten Debatten wurde aber nicht das bedeutende künstlerische Erbe von HB in Frage gestellt.

„Ja, diese Frau hat diese Ausstellung verdient!“Eintrag im Besucherbuch

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die Ziegeleien in Rathenow, Zehdenick und Glindow, die Mil-liarden von Mauersteinen herstellten, waren Thema, denn die enorm sich entwickelnde Ziegelindustrie war Grundlage für den einsetzenden Bauboom.

„Fazit: ob Fusionen glücken oder nicht, in jedem Brandenburger steckt ein Stück Berlin und umgekehrt.“rbb Brandenburg aktuell, Julia Schmidt, 25.04.2008

Die zentrale Ausstellung innerhalb des Themenjahres „Pro-vinz und Metropole – Metropole und Provinz“ von Kulturland Brandenburg wurde vom HBPG und der Stiftung Stadtmu-seum Berlin gemeinsam ausgerichtet, Kurator war Andreas Bernhard. Rund 500 Exponate wurden zusammengetragen. Fast ein Drittel kam von der Stiftung Stadtmuseum Berlin, doch auch das Deutsche Historische Museum, das Deutsche Technikmuseum sowie die Bezirksmuseen Berlins und die Heimatmuseen im Land Brandenburg, Archive, Geschichts-vereine und private Sammlungen trugen mit Leihgaben zum Erfolg der Ausstellung bei.

Theodor Fontane war wohl der „Entdecker“ der Streusand-büchse Brandenburg, insbesondere für die Berliner. Nach Veröffentlichung seiner „Wanderungen durch die Mark Bran-denburg“ wurde das Image des Umlandes der damaligen Reichshauptstadt wesentlich positiver bewertet. Und Berlin selbst? Die Stadt entwickelte sich in rasantem Tempo von der preußischen Residenzstadt zur internationalen Metropole. Doch die Hauptstadt und die Mark waren immer eng mitei-nander verflochten, in manchen Dingen sogar voneinander abhängig, ökonomisch und kulturell – bis heute. 1874 wurde das Märkische Provinzial-Museum (das spätere Märkische Museum) gegründet, in dem Kulturgeschichtliches aus der na-hen Provinz gesammelt und dem hauptstädtischen Publikum vorgestellt wurde. Auch die wissenschaftliche Gesellschaft für Heimatkunde „Brandenburgica“ sowie der „Touristenclub für die Mark Brandenburg“ haben zur Popularisierung der Region beigetragen.In insgesamt zwölf Kapiteln wurde vom Zusammenleben und dem Zusammenwachsen der Metropole und der Mark erzählt, über den Verkehr und den sich anbahnenden Tourismus, über die Versorgung der Hauptstädter mit frischen landwirt-schaftlichen Produkten aus den Dörfern der Umgebung, über die stete Industrialisierung in der Reichshauptstadt und in Städten wie Brandenburg an der Havel oder Rathenow. Auch

Mark und Metropole. Berlin-Brandenburg 1871 bis heute (2008)

NACHGEFRAGTbei Monika Hingst, im HBPG tätig als Ausstellungsorganisatorin und Lektorin

seit April 2000.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Das Auspa-cken der Exponate. So nah komme ich ihnen

nur in der Aufbauphase. Nach und nach

nimmt die Ausstellung Gestalt an und in-

haltliche Zusammenhänge werden sichtbar.

Mein Lieblingsprojekt: Die Ausstellung „Mark und Metropole“. Interessante wech-

selseitige Beziehung zwischen Berlin und

Brandenburg – der eine kann nicht ohne

den anderen.

Mein Lieblingsobjekt: Das Ritter-Aqua-manile in der Dauerausstellung, ein 700

Jahre altes Gießgefäß für die Handwa-

schung am Hofe bei den Mahlzeiten, so

detailverliebt ausgeführt – zum Anfassen

schön!

„Diese wunderbare Ausstellung wird mich anregen, mal wieder Fontane zu lesen.“Eintrag im Besucherbuch, 21.05.2008

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Revolution von oben! Preußens Staatskanzler Karl August von Hardenberg (2009)

Karl August von Hardenberg (1750–1822), der im europäi-schen Konzert der Großmächte als führender Staatsmann galt, hatte viele Seiten aufzuweisen. Er war Verwaltungsbeamter, Diplomat, Gutsherr und Lebemann. Die Umstände während der Napoleonischen Kriege gaben ihm die Chance zu einer großen Staatsreform in Preußen. 1810 wurde er preußischer Staatskanzler. Das war das erste Mal, dass König Friedrich Wilhelm III. seine politische Gestaltungsmacht quasi abgab. Hardenberg wurde damit gleichzeitig Innen-, Außen- und Fi-nanzminister. König Friedrich Wilhelm III. erhob ihn 1814 in den Fürstenstand. Dazu erhielt er die Standesherrschaft über das Amt Quilitz, das spätere Neuhardenberg. Von 1820 bis 1823 ließ er von Karl Friedrich Schinkel das dortige barocke Schloss klassizistisch umgestalten.

„ [… Hardenberg] war seiner Epoche mindestens eine halbe voraus. Wer’s nachrechnen möchte, schaue sich die Potsda-mer Schau an.“Märkische Allgemeine Zeitung, Frank Kallensee, 04.09.2009

Dieser bedeutenden Persönlichkeit der preußischen und europäischen Geschichte war die zentrale Ausstellung zum Themenjahr von Kulturland Brandenburg „Freiheit. Gleich-heit. Brandenburg. Demokratie und Demokratiebewegungen“ gewidmet, für die Brandenburgs Landtagspräsident Gunter Fritsch und der Präsident des Abgeordnetenhauses Berlin, Walter Momper, die Schirmherrschaft übernahmen.

Die Kuratoren Andreas Bernhard und Anne-Katrin Ziesak gingen in 13 Kapiteln dem farbig-spannenden Lebensweg Hardenbergs nach und machten ihn für die Besucher sicht-bar. Man wurde nach Franken geführt, wo Hardenberg als „Vice-König“ die preußische Provinz zu einem Musterland machte. In die Schlussakte des Wiener Kongresses von 1815 konnte man einen Blick werfen, die Beziehungen zu König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise, mit der Harden-berg eine Freundschaft verband, wurden beleuchtet. Auch Mitstreiter und Gegner des Politikers kamen zu Wort. Deut-lich wurde, dass Hardenberg kein Säulenheiliger, sondern ein lebenshungriger Mann war und die schönen Dinge des Lebens genoss. Viele Stücke aus dem ehemaligen Familien-besitz konnten erstmals wieder zusammengeführt werden, darunter Gemälde, Möbel, Porzellane und ein vergoldeter Tafelaufsatz für fürstliche Speisen in großem Rahmen.

„Hardenberg-Ausstellung: Trotz Fuß- und Nackenschmerzen lesens- und sehenswert!“Eintrag im Besucherbuch, 07.11.2009

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SIBYLLE. Modefotografie und Frauenbilder in der DDR (2010)

„Und ich weiß natürlich auch, dass das, was ich Ihnen hier zeige, meist nicht im nächsten Geschäft an der Ecke auf der Stange hängt. Das werden Sie übrigens in keinem Land der Welt finden. Ein gutes Modejournal hat immer den Ehrgeiz, der Konfektion wenigstens ein halbes Jahr voraus zu sein“, so äußerte sich 1956 die Gründerin und Namensgeberin der DDR-Mode- und Kulturzeitschrift, Sybille Gerstner, im Edi-torial zur ersten Ausgabe im August 1956. Die versprochene internationale Ausrichtung des Heftes war nicht zu halten. Man musste sich alsbald und überwiegend auf das sozialisti-sche Ausland beschränken. 1988 etwa gab es Themen aus Un-garn, Polen und Kuba und Berichte von Mode-Fachtagungen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Dennoch wurde die Zeitschrift SIBYLLE unter der langjährigen Chefre-dakteurin Dorothea Melis eine Erfolgsgeschichte in der DDR. Das Journal erschien von 1956 bis 1990 alle zwei Monate in einer Auflage von etwa 220.000 Exemplaren und kostete zu DDR-Zeiten 2,50 Mark. Jedes Heft war im Handumdrehen vergriffen. 1995 musste die Zeitschrift wegen finanzieller Pro-bleme ihr Erscheinen endgültig einstellen.

„Die Ausstellung nähert sich dem Phänomen Sibylle und der Verhandlung des Frauenbildes in der DDR sehr vielschichtig und mit unterschiedlichen Medien. Kunstinteressierte und Fotografieliebhaber werden es bedauern, dass nicht mehr Originalaufnahmen ausgestellt sind.“die tageszeitung, Angela Hohmann, 07.07.2010

Die Ausstellung SIBYLLE entstand im Rahmen des Themen-jahres von Kulturland Brandenburg 2010 „Mut & Anmut. Frauen in Brandenburg-Preußen“ in Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, der Fachhochschule Potsdam, dem Film-museum Potsdam und der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Die Kuratorinnen Claudia Rücker und Andrea Szatmary zeigten Reproduktionen von Mode-Fotoserien, ergänzt durch Ori-ginalaufnahmen von Künstlern wie Sibylle Bergemann, Ute Mahler, Roger Melis, Sven Marquardt oder Günter Rössler, die mit ihrer ganz individuellen Bildsprache auch die Zeit der DDR interpretierten. Fotografen, Redakteurinnen und Models meldeten sich mit aufschlussreichen Kommentaren zu Wort, sprachen über künstlerische Freiheit und Zensur, Mangel-wirtschaft und Improvisationstalent, SED-Frauenpolitik und Gleichberechtigung. Bekleidungsstücke des Modeinstituts der DDR, des VHB Exquisit und selbst geschneiderte Kostüme von privaten Leihgebern wurden in die Ausstellung geholt. Ergänzt durch Filmsequenzen von Modesendungen des DDR-Fernsehens und Hörstationen mit Lesermeinungen gab die Ausstellung Aufschluss über ein gewünschtes sozialistisches Frauenbild, aber auch über das Selbstverständnis von Mäd-chen und Frauen, wie sie sich sahen und schließlich durch-setzten – wenigstens in der Mode.

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Preußens Eros – Preußens Musen. Frauenbilder aus Brandenburg-Preußen (2010/2011)

Eine recht illustre Gesellschaft von Schönheiten, Charakteren und Musen hatte sich versammelt: Königinnen und Mätres-sen, Hofdamen und Bürgerinnen, Salondamen, Künstlerin-nen und Filmdiven. Sie kamen anlässlich des Themenjahres von Kulturland Brandenburg „Mut & Anmut. Frauen in Bran-denburg-Preußen“ im HBPG zusammen, um dem Besucher deutlich zu machen, dass Brandenburg in seiner Historie nicht nur ein männlich-militärisch geprägtes Land war, sondern ei-nes, in dem auch Frauen wirkten, die politisch, künstlerisch und sozial engagiert waren und Außerordentliches leisteten. Anlass für diese Sichtbarmachung war der 200. Todestag der Königin Luise, die im historischen Gedächtnis immer noch von herausragender Bedeutung ist.

„Sicherlich ist diese Ausstellung der Höhepunkt des branden-burgischen Kulturlebens in diesem Jahr. In ihrer Inszenierung ist sie jedenfalls eine der gewagtesten Schauen, die in diesem Jahr in Deutschland zu sehen sind.“Berliner Zeitung, Nikolaus Bernau, 11.10.2010

In der Ausstellung präsentierten die Kuratoren Sven Kuhrau und Isabelle von Marschall 50 ausgewählte, künstlerisch be-eindruckende Ölgemälde und Fotografien aus dem Zeitraum zwischen Mitte des 18. und Beginn des 20. Jahrhunderts.

Sie zeigten Frauen, die in der kollektiven Erinnerung Bran-denburg-Preußens als weibliche Ikonen eine wichtige Rolle spielten: von der Kurfürstin und ersten Königin in Preußen, Sophie Charlotte, über die Mätresse König Friedrich Wilhelms II., Wilhelmine Enke, bis zur letzten Kronprinzessin Cecilie, von der Salondame Henriette Herz bis zur Dichtergattin Mar-garete Hauptmann, von der Grafikerin Käthe Kollwitz über die Fotografin Marta Astfalck-Vietz bis zum Weltstar Marlene Dietrich. Mit ihnen haben die Porträtisten Antoine Pesne, Anna Dorothea Therbusch, Anton Graff, Carl Wilhelm Wach, Franz von Lenbach, Sabine Graef-Lepsius, Lovis Corinth, Max Slevogt, Charlotte Berend-Corinth, Hanna Höch, Jeanne Mam-men, Lotte Laserstein und andere von der höfischen Kultur Preußens, der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts, der Berliner Bohème und von veränderten Frauenrollen während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus erzählt.Leihgeber waren u. a. die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Stiftung Stadtmuseum Ber-lin, die Nationalgalerie Berlin, die Berlinische Galerie, die Deutsche Kinemathek, die Hessische Hausstiftung, Kronberg und die Raczynski-Stiftung am Muzeum Narodowe (National-museum) in Poznan.

„Total schön! Welch überzeugende Sammlung, Kommentierung der Damen, die das Zeitgeschehen bestimmen! Spannend zu sehen, wie sich die Malstile entwickeln. Macht mich glücklich!“Eintrag im Besucherbuch, 23.20.2010

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Aus Opposition gegen das frostige und zugeknöpfte Klima des autoritären deutschen Kaiserreichs entwickelte sich gegen Ende der Monarchie eine Aufbruchstimmung, die Teile der Jugend und die künstlerische Avantgarde erfasste. Neben der Philosophie und Pädagogik waren vor allem die Künste Weg-bereiter – und somit auch die Architektur, die sich in einer Phase der Neuorientierung befand. Auch im Brandenburgi-schen konnte man in der Weimarer Republik einen Aufbruch in die Moderne konstatieren, der vor allem in Städten und Neuansiedlungen sichtbar war.

„Das Potsdamer Museum bietet eine Ausstellung, dazu ein Katalogbuch, die uns die Augen öffnen für ein modernes Bran-denburg, das neben all den schönen Altstädten und Schlössern viel zu oft übersehen wird.“Berliner Zeitung, Nikolaus Bernau, 27.04.2011

Die Ausstellung war ein Gemeinschaftsprojekt mit der Bran-denburgischen Architektenkammer und vertiefte das Thema von Kulturland Brandenburg für 2011 „LICHT|SPIEL|HAUS – moderne in film. kunst. baukultur.“ Gebaute Utopien, Wohn-siedlungen, Gemeinschaftsgebäude, private Wohnhäuser, Industrie- und Verkehrsbauten waren die Themen, die die Kuratorinnen Nicola Bröcker und Simone Oelker-Czychow-

Aufbruch in die Moderne – Architektur in Brandenburg 1919 bis 1933 (2011)

ski wählten. Mit historischem und aktuellem Bildmaterial, Modellen, Ausstattungsgegenständen und Filmen gaben sie erstmals einen repräsentativen Überblick über den umfang-reichen Bestand der Architektur der Moderne in Brandenburg.Namhafte Architekten der damaligen Zeit wie Walter Gropius, Otto Haesler, Erich Mendelsohn, Mies van der Rohe sowie Bruno und Max Taut wurden mit ihren Arbeiten in der Aus-stellung vorgestellt, insgesamt 39 Gebäude und Ensembles. Darunter waren der expressionistische Einsteinturm auf dem Potsdamer Telegrafenberg (1920/21), die Siedlung am Fried-rich-Ebert-Ring in Rathenow (1929), die als repräsentatives Beispiel für das Neue Bauen gilt, oder das Wohnhaus der Fa-milie Barth in Kleinmachnow, das der gemäßigten Moderne zugerechnet wird. Die 1921 in Gildenhall bei Neuruppin ge-gründete Handwerkersiedlung fand ebenso Platz in der Schau wie das Entstehen von neuen Siedlungen in Luckenwalde, Frankfurt (Oder) oder Brandenburg (Havel), die damals als Musterbeispiele für innovative und bezahlbare Wohnformen galten. Auch das erste deutsche Tonfilmatelier in Babelsberg (1929), das eine funktionsgerechte und ästhetisch anspre-chende Industriearchitektur von Otto Kohtz aufwies, oder Reinhold Mohrs aus Glas und Stahl entstandener Musikpavil-lon am Ufer des Templiner Sees im Luftschiffhafen gehörten zu den Beispielen vom „Aufbruch in die Moderne“ in Potsdam.

„Ein weiterer Einblick, der Brandenburg nicht nur als Land der Seen und Wälder zeigt, sondern als Ort der Moderne. Schöne Schau.“Eintrag im Besucherbuch, 09.07.2011

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Kurator Peter Knüvener trug dafür Kunstwerke aus allen Ecken der alten Mark Brandenburg zusammen, aus der heute zu Sachsen-Anhalt gehörenden Altmark ebenso wie aus dem östlich der Oder gelegenen Gebiet der einstigen Neumark, heute in Polen liegend. Erstmals wurde ein Panorama von beeindruckenden Flügelaltären, Skulpturen und Tafelbildern aus einer Epoche präsentiert, die um 1400 begann und mit der Reformation Martin Luthers so gut wie zu Ende ging. Die Madonnen-Gestalten und Skulpturen der Heiligen trugen be-reits individuell geprägte Gesichtszüge und kamen so dem gläubigen Betrachter besonders nahe.

„Eine Ausstellung, die in ihrer Klarheit und Übersichtlichkeit, ihrer Beschränkung auf wenige ausgewählte und aussagekräf-tige Exponate förmlich verzaubert.“Potsdamer Neueste Nachrichten, Dirk Becker, 09.09.2011

Zahlreiche Stiftungen und Förderer leisteten großzügige fi -nanzielle Unterstützung. Einzigartige Meisterwerke konnten dadurch restauriert und erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden, so auch der Flügelaltar der Dorfkirche Fredersdorf im Oderbruch. Außerdem wurden seit dem 19. Jahrhundert zerstreute Altarfi guren aus wichtigen Kirchen wie St. Jakobi in Perleberg oder der Johanniterkomturei Tempelhof in Pots-dam wieder zusammengeführt. Nicht nur einzelne Figuren im Zustand bereits erfolgter Konservierung und aktueller Re-staurierung wurden erlebbar gemacht, sondern auch ganze Altäre. Eine eigens für die Ausstellung gestaltete Werkstatt gab den Besuchern Einblicke in die sensiblen und komplizierten Restaurierungstechniken.

Im Jahre 1411 wurde Burggraf Friedrich VI. von Hohenzollern von König Sigismund zum Verwalter für die Mark Brandenburg eingesetzt. Damit begann die lange Herrschaft der Hohenzol-lern, in der eine Konsolidierung des Landes erfolgte und die Kunst gefördert wurde. Die Mark Brandenburg konnte somit im Mittelalter zu einer nicht zu unterschätzenden Kunstland-schaft gedeihen, die sich besonders in Kirchen und Klöstern manifestierte. Die Ausstellung stellte dies eindrücklich unter Beweis. Sie wurde innerhalb des Ausstellungsverbunds Pots-dam, Berlin, Ziesar und Brandenburg an der Havel „Raub-ritter & schöne Madonnen“ realisiert.

Märkische Kunst – Bilderwelt des Mittelalters (2011/2012)

„Eine wunderschöne Ausstellung. Dass es so viele Schätze in Brandenburg gibt, hätte wohl keiner geahnt.“Eintrag im Besucherbuch, 06.11.2011

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Blumen und Kartoffeln liegen auf dem Grab Friedrichs des Großen. Fast täglich kommen neue hinzu. Wenn sie von den Mitarbeitern der Stiftung Schlösser und Gärten Berlin-Bran-denburg nicht regelmäßig entsorgt würden, hätte sich dort auf der obersten Terrasse des Schlosses Sanssouci längst ein Kartoffelberg angehäuft. Friedrich II. wird bei so manchen Besuchern als „Kartoffelkönig“ angesehen. Zahlreiche An-ekdoten und Legenden über die Einführung der Kartoffel in Preußen durch den Monarchen haben sich bis heute erhalten.Mit all seinen Widersprüchlichkeiten erfuhr Friedrich der Große 2012, im Jahr seines 300. Geburtstages, hohe interna-tionale Aufmerksamkeit. Vor allem Potsdam war reich gefüllt mit Ausstellungen, Feierlichkeiten und wissenschaftlichen Veranstaltungen, um die Person und das Wirken des Königs zu würdigen, durchaus auch kritisch. Für einen eigenen Akzent sorgte die Ausstellung im HBPG im Rahmen des Themenjah-res von Kulturland Brandenburg 2012 „KOMMT ZUR VER-NUNFT! Friedrich der Zweite von Preuszen“. Die Kuratorinnen Marina Heilmeyer und Antonia Humm zeigten Legende und Wirklichkeit und was der Alte Fritz, genötigt von Missernten und Hungersnöten, unternahm, um den Anbau der Kartoffel als damals neuartiges Grundnahrungsmittel in seinem Land zu befördern.

„Eine thematisch fesselnde Sonderschau“Frankfurter Allgemeine Zeitung, Camilla Blechen, 17.09.2012

Erstmals wurden die berühmten „Kartoffelbefehle“, die der König 1756/57 erließ, der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin heißt es unter anderem: „Wo nur ein leerer Platz zu fi nden ist, soll die Kartoffel angebaut werden, da diese Frucht nicht

König & Kartoffel. Friedrich der Große und die preußischen „Tartuffoli“ (2012)

allein sehr nützlich zu gebrauchen, sondern auch dergestalt ergiebig ist, dass die darauf verwendete Mühe sehr gut belohnt wird.“ Besonders von den Pastoren erhielt Friedrich rege Un-terstützung. Als „Knollenprediger“ gaben sie von der Kanzel herab die neuen Erkenntnisse über die Kartoffel weiter und rieten zu ihrem Anbau.

„Die Schau ‚König & Kartoffel‘ erzählt recht amüsant von der Erfolgsgeschichte eines Nahrungsmittels, das im 19. Jahrhun-dert seinen Siegeszug antrat und als ehemaliges Arme-Leute-Essen ‚die soziale Leiter nach oben stieg‘.“die tageszeitung, Uwe Rada, 20.07.2012

Mit der Kartoffel als Zierpfl anze, die schon 1598 im Berliner Lustgarten blühte, sowie als landwirtschaftliche Nutzpfl anze wurde ein Stück Kultur- und Alltagsgeschichte, besonders der friderizianischen Zeit, beleuchtet – anhand von zahlrei-chen Exponaten wie Bildern, Pfl anzenpräparaten, Küchenu-tensilien, einer Kirchenkanzel für die „Knollenprediger“ und multimedialen Stationen. Außerdem lieferte ein Kochbuch von 1591 mit dem ältesten Kartoffelgericht und weiteren his-torischen Rezepten kulinarische Anregungen. Einige davon konnten die Besucher sogar mit nach Hause nehmen.

„Die ‚Kartoffel‘, liebevoll mit sehr viel Wissen gestaltet. Die Ausstellung ist ein Highlight zu den Veranstaltungen zum 300. Geburtstag Friedrichs.“Eintrag im Besucherbuch, 27.09.2012

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EUROPA JAGELLONICA. Kunst und Kultur Mitteleuropas unter der Herrschaft der Jagiellonen 1386 – 1572 (2013)

In der Zeit um 1500, als sich die großen gesellschaftlichen und religiösen Umbrüche der beginnenden Neuzeit, Huma-nismus und Reformation, bereits anbahnten, entwickelte sich im kulturell wie wirtschaftlich vernetzten Mitteleuropa eine einzigartige künstlerische Blüte. Die Grundlagen dafür legte das damals mächtigste Herrscherhaus Mitteleuropas, das heutzutage in Deutschland fast unbekannt ist: die Jagiello-nen. Sie regierten ein Gebiet vom Baltikum bis zur Adria und von Böhmen bis zum Schwarzen Meer. Die internationale Ausstellung, geleitet und koordiniert durch das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kul-tur Ostmitteleuropas e. V. an der Universität Leipzig (GWZO), versammelte mehr als 90 Schlüsselwerke der europäischen Kunstgeschichte aus allen Gattungen: spätmittelalterliche Tafelbilder und Schnitzaltäre, liturgische Gewänder, Port-räts, Glasmalerei, historische Dokumente. Reich verzierte Exponate kündeten von der meisterhaften Kunst des Gold-schmiedehandwerks. Eines der spektakulärsten Stücke war die Skulptur des Johannes des Täufers von Veit Stoß. Aber auch Gemälde und Grafiken, wie von Albrecht Dürer oder Lu-kas Cranach d. Ä., reihten sich in die Präsentation ein. Das HBPG verwandelte sich für dreieinhalb Monate in eine Schatz-kammer der Weltkunst. Kurator Jirí Fajt und Koordinatorin Susanne Jaeger konnten unter anderem Museen, Kirchenge-meinden und Bibliotheken in Oxford, Wien, Prag, Warschau, Krakau, Budapest oder Bratislava gewinnen, ihre Kostbarkei-ten für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

„Chapeau! Eine vergleichbare Ausstellung habe ich nur im Metropolitan N.Y. (2005) gesehen. Ein Geschichts-, Kultur- und Bildschatz, der hierzulande über den friderizianischen Schatten zu springen hilft. Exzellente Texte! Danke für den Mut des Hauses, diese Ausstellung auch ohne Hochsicherheitstrakt übernommen zu haben. Das Knarren der Dielen im Dachgeschoss wird so zum überzeugenden Konzept.“Eintrag im Besucherbuch, 21.05.2013

„EUROPA JAGELLONICA“ war ein unter anderem von der EU und der Kulturstiftung der Länder gefördertes, deutsch-tsche-chisch-polnisches Gemeinschaftsunternehmen, das vor Pots-dam bereits in Warschau und im böhmischen Kutná Hora zu sehen war. Seine Wurzeln hat es aber in Leipzig. Am dortigen GWZO beschäftigte sich ein langjähriges Forschungsprojekt mit den Jagiellonen.

„Die Schätze, die in Potsdam zu besichtigen sind, suchen ih-resgleichen. Sie sind ein Augenschmaus. […] Zu bestaunen ist ein zugleich opulenter und fein dosierter Rundgang, der mit leichtem Strich in drei, vier bezaubernden Stücken eine ganze Regentschaft, ein historisches Phänomen wie den Hu-manismus hinzuwerfen vermag. Darunter vieles, das noch nie in Deutschland zu sehen war. […] Ein Besuch lohnt. Nicht nur, falls das Thema einmal in Jauchs Millionen-Quiz dran ist. Sondern um sich die eingebildete Landkarte kultureller Gefälle zurechtrücken zu lassen. Vor allem aber schlicht der Schönheit der Exponate wegen.“DIE ZEIT, Mathias Mesenhöller, 07.03.2013

„Eine großartige Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam […] öffnet den Blick auf die Epoche und zeigt sie vor allem als eine Zeit größter kultu-reller Blüte.“Die Welt, Eckhard Fuhr, 23.03.2013

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Mehrfach wurde das HBPG angesprochen, kurzfristig Prä-sentationen zu aktuellen Anlässen zu realisieren, die in der Öffentlichkeit diskutiert wurden.Friedrich Wilhelm Baron von Steuben war Offizier unter Fried-rich dem Großen. Nach seiner Auswanderung in die USA im Jahre 1777 wurde er bald darauf General der Unabhängigkeits-armee von George Washington. 1911 bekam Potsdam vom amerikanischen Kongress ein Steuben-Denkmal geschenkt, das jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Zur 1000-Jahrfeier von Potsdam im Jahre 1993 wurde eine Sammlung innerhalb der US-Armee gestartet, um das Denkmal als Nachguss wieder in Potsdam aufzustellen. Es fand seinen neuen Platz hinter dem Filmmuseum und wurde am 30. April 2005 mit einem offiziellen deutsch-amerikanischen Fest-akt durch den Kommandierenden General der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa und der Siebten Armee, General B. B. Bell, eingeweiht. Aus diesem Anlass hatte das HBPG mit großzügiger Unterstützung der US-Army Europe eine Kabinett-Ausstellung „Friedrich Wilhelm von Steuben. Preu-ßischer Offizier und amerikanischer General“ erarbeitet. Die Schau war zwei Monate lang im oberen Foyer des Kutschstalls zu sehen und präsentierte Dokumente sowie Erläuterungen zur Biografie des Offiziers und zu seinem Denkmal.

November 2007. Während der Tiefbauarbeiten in der Pots-damer Türkstraße machte man einen Grabfund. Das Skelett eines 1,70 Meter großen Mannes stammte aus der Frühbron-zezeit und hatte nunmehr ein Alter von etwa 4.200 Jahren. Im Januar 2008 wurde es in den Kutschstall „überführt“, wo der „Frühbronzezeitliche Potsdamer Grabfund“ innerhalb

von gut zwei Wochen rund 2.000 Besucher anzog. Bald hatte er sogar einen Namen und war als „Pötzi“ in aller Munde. Die Präsentation kam in Zusammenarbeit mit Archäologen der Ausgrabungsfirma ArGePro, dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdam zustande. Anschließend wurde das Uralt-Skelett der Denkmalfachbehörde in Wünsdorf für wissenschaftliche Un-tersuchungen übergeben.

Hasso Plattner, erfolgreicher Unternehmer und engagierter Mäzen, zeigte 2012 in einer Sonderausstellung seine im Ent-stehen begriffene Kunstsammlung, die vor allem aus Wer-ken einstiger DDR-Künstler besteht. Auf Bitten der Landes-hauptstadt hatte das HBPG auf die öffentliche, erregt geführte Diskussion um den Bau einer privat geführten Kunsthalle Plattners am Potsdamer Havelufer gegenüber dem künfti-gen Landtagsgebäude reagiert. Die Schau „Einblick und Aus-blick. Werke aus der Sammlung von Prof. Dr. Hasso Plattner“ stellte 28 Bilder von neun Künstlern vor. Sie gehörten zu den wichtigsten Protagonisten der DDR-Kunstszene – Künstler, die zwischen Anpassung an kulturpolitische Vorgaben und kritischer Distanzierung einen eigenständigen Weg suchten: Willi Sitte, Werner Tübke, Bernhard Heisig, Arno Rink, Wolf-gang Mattheuer, Ulrich Hachulla und andere. Im Kutschstall waren zumeist nach 1990 entstandene Bilder zu sehen. Das spektakulärste Kunstwerk der Plattner-Sammlung kann man noch immer auf dem Kutschstall-Hof besichtigen: einen fünf Meter hohen Nachguss des „Jahrhundertschritts“ von Wolf-gang Mattheuer.

„Spontane“ Sonderausstellungen zu aktuellen Ereignissen in der Landeshauptstadt

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Erste Brandenburgische Landesausstellung: „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“gespräch mit anne-katrin ziesak, kuratorin

Erste Brandenburgische Landesausstellung: „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“7. Juni bis 2. November 2014Schloss Doberlug, Schlossplatz 1, 03253 Doberlug-Kirchhainim Landkreis Elbe-Elster im Süden Brandenburgs, unweit der Grenze zu Sachsen

Wo Preußen Sachsen küsst...Begleitend veranstalten acht brandenbur-gische und drei sächsische Museen Part-nerausstellungen. Sie stellen an authen-tischen Orten die regionale Verankerung des Themas „Preußen und Sachsen“ dar und setzen eigene thematische Schwerpunkte. Die Partnerausstellungen sind zentrale Projekte innerhalb des Kulturland Branden-burg-Themenjahres 2014. Landesausstellung, Partnerausstellungen, der „Kultursommer“, das Rahmenprogramm zur Landesausstellung, sowie das Initiative „Die Region feiert“ bilden zusammen die Kampagne „wo Preußen Sachsen küsst“.

InformationenTel. +49 (0)331 620 85 50E-Mail: [email protected]

Die Landesausstellung auf facebook: facebook.com/Wo.Preussen.Sachsen.kuesst

Die Erste Brandenburgische Landesausstellung wird die span-nungsreiche Beziehungsgeschichte der Nachbarländer Preu-ßen und Sachsen zum Thema haben. Was ist der Anlass dafür?Anlass ist das 200. Jubiläum des Wiener Kongresses von 1814/15. Dieser große Friedenskongress beendete die Napo-leonischen Kriege. Preußen zählte zu den Gewinnern und konnte bedeutende Gebietserweiterungen für sich verbuchen. Gern hätte man sich ganz Sachsen einverleibt, musste sich dann aber mit der Niederlausitz, der Hälfte der Oberlausitz und weiteren sächsischen Gebieten zufriedengeben – also jener Region, die wir 2014 mit unserer Kampagne „wo Preußen Sachsen küsst“ in den Fokus nehmen. Präsentiert wird die Ausstellung im Schloss Doberlug. Wie kam es zu dieser Wahl? Schloss Doberlug steht als Erinnerungsort für den Übergang sächsischer Gebiete an Preußen. Im 17. Jahrhundert wurde es als Schloss des sächsischen Kurfürsten errichtet und von seinen Nachkommen ausgebaut und zur Jagd genutzt. Unter preußischer Herrschaft wurde der Bau dann zum Verwaltungs-sitz und Gefängnis. Seit den 1990er Jahren wird Schloss Dober-lug umfangreich saniert und 2014 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit der Ersten Brandenburgischen Lan-desausstellung wird es sozusagen „wachgeküsst“.Das ist ein schönes Bild. Können Sie mir Ihr Ausstellungskon-zept näher beschreiben? Die Landesausstellung besteht aus sieben thematisch ange-legten Szenen, die von einem Prolog und einem Epilog ge-rahmt werden. Rund 800 qm Fläche, verteilt auf 16 Räume, stehen hierfür zur Verfügung. Wir beginnen mit unserer Ge-schichte im 17. Jahrhundert. In der ersten Szene lernen wir die Nachbarn Sachsen und Brandenburg als „Partner und

Rivalen“ kennen, auch auf der Reichsebene. In der zweiten Szene „Königskunst“ begleiten wir die beiden Kurfürsten auf dem Weg zur Königskrone und öffnen den Blick für Repräsen-tationsstrategien und Kulturtransfer um 1700. „Glaubenssa-che“ ist die dritte Szene überschrieben, in der konfessionelle Fragen und der Umgang mit Minderheiten in Preußen und Sachsen beleuchtet werden. „Von Glanz und Gloria“ steht als Überschrift der vierten Szene für die Rolle des Militärs und die Adelsgesellschaft um 1730. Wie schon der Titel ver-rät, werden hier auch Klischees angesprochen. Die fünfte Szene „Um die Vormacht“ geht auf die Vorbildwirkung des Augusteischen Sachsen für das Friderizianische Preußen ein, bevor der bewaffnete Konflikt am Beispiel des Siebenjähri-gen Krieges thematisiert wird. „Im Dialog“ befinden sich in der sechsten Szene preußische und sächsische Gelehrte und Künstler in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, bevor wir in der siebten Szene „Heute Sachse, morgen Preuße“ zum eingangs erwähnten Anlass der Landesausstellung kommen, dem Wiener Kongress von 1814/15 und seinen Folgen für Preu-ßen und Sachsen. Diese werden im Epilog medial hinterfragt und kommentiert.Haben Sie ein persönliches Highlight?Zu Lieblingsobjekten werden oft Exponate, die man nur unter Mühen bekommt. Meine Lieblinge sind in diesem Fall Grenz-steine, die bis heute in der Landschaft zu finden sind und mar-kieren, wo einst die brandenburgisch-sächsische Grenze und später die preußisch-sächsische Grenze verlief. Zwei dieser Grenzsteine werden wir in Doberlug zeigen – einen aus dem 16. und einen aus dem 19. Jahrhundert. Alle Beteiligten atmen bestimmt tief durch, wenn diese schweren Objekte sicher an Ort und Stelle sind.

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Märkische Kunst�– Bilderwelt�des Mittel alters

Ausstellung vom 9.�September 2011�bis 8.��Januar 2012Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Kutschstall | Am Neuen Markt | Potsdam

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Dr. Markus Dröge.

Stiftung kirchliches Kulturerbe in Berlin-Brandenburg

Freunde des HBPG e.�V.

www.hbpg.de

Ursula Eckert- Stiftung

Berliner Ehepaar Bärbel und Hans G. Kloß

Förderer

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Ein Meilenstein auf dem Weg zurGleichstellung der Juden in Preußen

Vom Schutzjuden Levin zum Staatsbürger Lesser

Das Jahr 1812

im Haus der Brandenburgisch-PreußischenGeschichte 12.3.–3.6.2012Ausstellung

Ein Gemeinschaftsprojekt von: gefördert durchMit freundlicher Unterstüzung

Staatskanzlei

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur

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Das Deutsche Kulturforum östliches Europa wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Niemieckie Forum Kultury Europy Środkowej i Wschodniej jest finansowane jprzez Pełnomocnika Rządu Federalnego ds. Kultury i Mediów na mocy uchwały Niemieckiego Bundestagu.

Fotografien von Thomas Voßbeck / Fotografie autorstwa Thomasa Voßbecka

STRUKTUR UND ARCHITEKTURDas postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens

STRUKTURA I ARCHITEKTURAPostindustrialne dziedzictwo Górnego Śląska

EUROPAREPORTAGEFo

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Das „Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“ nimmt in der brandenburgischen Museumslandschaft eine besondere Stellung ein. Es spricht die Brandenburgerinnen und Brandenburger auf ihre Geschichte an und thematisiert historische Kapitel, die lange Zeit verschüttet waren und ih-rer Neuentdeckung harrten. Die Ostdeutsche Sparkassenstif-tung findet den Ansatz unterstützens- und begleitenswert, das HBPG als Kompetenzzentrum zu nutzen, das gezielt anderen Museumseinrichtungen und kulturgesellschaftlichen Initi-ativen zwischen Prignitz und Niederlausitz zur Seite steht.Es spricht für die hohe Qualität seiner Arbeit, dass das HBPG 2014 mit der Ausrichtung der Ersten Brandenburgischen Lan-desausstellung „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbar-schaft“ auf Schloss Doberlug (Landkreis Elber-Elster) betraut wurde. Als Partner der Landesausstellung sehen wir mit großer Sympathie, dass ein vergleichsweise unbekannter Standort in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die brandenburgischen Sparkassen und das HBPG treffen sich in der Erkenntnis, dass die kulturellen Schätze nicht nur in den Städten anzutreffen sind, sondern

Eine Fülle von Anknüpfungspunktendr. michael ermrichGeschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung

gerade auch im ländlichen Raum zum unverwechselbaren Charakter des Landes greifbar beitragen.Wir freuen uns, dass das gemeinsam mit uns entwickelte und durch die Stiftung geförderte außerschulische Bildungspro-gramm „Ein Tag in Potsdam“ seit sieben Jahren erfolgreich Kindern und Jugendlichen Wissen und Geschichte an his-torischen Orten vermittelt. Unter den Lehrern des Landes hat es längst ein Stammpublikum gewonnen: Mehr als 1.600 Schulklassen haben bisher von diesem Angebot Gebrauch ge-macht. Stiftung und HBPG stimmen darin überein, dass dieses Konzept weiterentwickelt und inhaltlich aktualisiert werden muss. Als Instrument für die Wissensvermittlung wird es da-her auch auf die Erste Brandenburgische Landesausstellung übertragen und unter dem Titel „Ein Tag zwischen Preußen und Sachsen“ Schülern aus ganz Brandenburg offenstehen. Zum Schluss bleibt ein Wunsch: Lassen Sie uns weiter gemein-sam für die Kultur- und Museumslandschaft von ganz Bran-denburg arbeiten. Das Land verdient diese Aufmerksamkeit, es bietet eine Fülle von Anknüpfungspunkten, die es wert sind entdeckt, begleitet und gefördert zu werden.

Herr Wende, das HBPG gibt der brandenburgischen Landesge-schichte Raum und Präsenz. Die Vermittlung und Präsentation soll nach modernen Maßstäben erfolgen. Der Förderverein, dessen Schirmherrschaft Herr Dr. Manfred Stolpe übernommen hat, hilft, diesen Anspruch zu verwirklichen.Die Mitglieder setzen sich in erster Linie dafür ein, dass das Haus eine gute und wertvolle Arbeit leisten kann und dass die brandenburgisch-preußische Geschichte fachkundig vermit-telt wird, durchaus auch mit kritischem Blick. Deshalb liegt uns die ständige Ausstellung „Land und Leute“ besonders am Herzen, die dringend einer Erneuerung bedarf. Das HBPG kann dabei auf unsere volle Unterstützung setzen. Unser Verein zählt rund 40 Mitglieder, die in Potsdam oder in Berlin ansässig sind. Es sind Menschen, die ein großes Interesse an der regionalen Geschichte haben und sich übrigens freuen, wie die jahrzehn-telange Tristesse der historischen Mitte Potsdams mehr und mehr zur Geschichte wird.Ideelle Ermutigung ist natürlich immer erwünscht, doch in Zei-ten knapper werdender Kassen ist finanzielle Unterstützung mehr denn je vonnöten.

Mit Fantasie Geschichtskenntnisse aufbesserngespräch mit hans-jürgen wendeVorsitzender des Vereins Freunde des HBPG e. V. / Präsident des Landgerichts Potsdam a. D.

Die Mitglieder haben seit Gründung ihres Vereins die Arbeit des HBPG finanziell unterstützt. Dabei haben sie auch durchaus ihre Fantasie sprechen lassen. So hat beispielsweise ein Mitglied, das einen runden Geburtstag feierte, seine Gäste gebeten, anstatt des Geschenks eine Geldsumme an den Verein zu spenden. Damit konnten wir für die ständige Ausstellung die Reiterpis-tole eines preußischen Generals im Kunsthandel erwerben, einige Zeit zuvor auch eine Porträtbüste Friedrich des Großen. Die Vermittlung von Geschichtswissen an junge Leute gehört, so der Eindruck, zu den vorrangigen Aufgaben des Vereins.In der Tat. Dies ist den Freunden des HBPG wichtig. Beispiels-weise haben wir in der Vergangenheit brandenburgischen, aber auch Berliner Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an dem erfolgreichen Projekt „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“ ermöglicht. Den Mitgliedern selbst bieten wir jährlich Vorträge über die brandenburgisch-preußische Geschichte oder andere historische Themen an, die von hervorragenden Referenten gehalten werden. Auch Spezialführungen zu Aus-stellungen sowie Exkursionen zu geschichtlich interessanten Orten Brandenburgs gehören zum Vereinsprogramm.

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Die Vermittlungsprojekte des HBPGDer Blick in die Vergangenheit ist geprägt von den Perspektiven der Gegenwart. Jede Epoche und Gesellschaft, jede Gruppe und jedes Individuum drückt Erfahrungen und Hoffnungen in Bildwerken und Geschichtszeugnissen aus. Vorstellungen, die man sich aus der Geschichte und über die Geschichte bildet, bestimmen nicht zuletzt die Bilder und Erzählungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. In diesem komplexen und vielschichtigen Spannungsgefüge um Geschichtsbilder nimmt auch das HBPG eine herausragende Rolle ein. Die Vermittlung, aber auch die kritische Befragung von Geschichte, spielen im Selbstverständ-nis des Hauses eine zentrale Rolle und charakterisieren seine vielfältigen und erfolgreichen Jugendbildungsprojekte. Die Museumspädagogen sowie die Ausstellungsbegleiter des HBPG sind zu wichtigen öffentlichen Akteuren geworden, die historisches Wissen an alle Alters-gruppen, vor allem aber an Kinder und Jugendliche, weitergeben, und dies nicht belehrend, sondern unterhaltsam und kurzweilig. Dafür sind verschiedene Formate entwickelt worden, von denen hier nur einige stellvertretend geschildert werden können.

„Melanie und Michelle halfen mir, in das Kor-sett, die vielen Kissen und das tolle Kleid zu kommen. Danach sahen wir wirklich wie Adlige aus. Da der König und die Königin sich während eines Empfanges nicht unterhalten durften, wurde uns gezeigt, wie sie sich mit Hilfe eines Fächers verständigten. Das war sehr lustig. Lara P., Klasse 5, Kleine Grundschule Töpchin (2011)

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Zeugnisse aus 900 Jahren Landesgeschichte – man kann sie sich im Kutschstall bei einem individuellen Rundgang selbst erschließen, auch mit Unterstützung durch den sehr gefragten Audioguide. Interessierte, aber an Zeit etwas knappe Besucher nutzen gern die Überblicksführung „Vom Pestfloh, Ruderclub und Preußenkönig. Eine Reise durch die Geschichte Bran-denburgs“, die auch in Polnisch, Spanisch, Italienisch und Englisch angeboten wird. Senioren ermöglicht eine spezielle Führung „Vom Mittelalter bis zur Wiederbegründung des Lan-des Brandenburg 1990“, selbst das Tempo und die Themen des Rundgangs zu bestimmen. Auch zur Barrierefreiheit hat man sich im HBPG Gedanken gemacht. Es gibt deshalb auf Anmeldung auch Ausstellungsführungen für gehörlose bzw. schwerhörige Besucher, bei denen ein Gebärdensprachdol-metscher die Erklärungen des Ausstellungsbegleiters simul-tan übersetzt.Von Beginn an sollten auch die Kleinsten nicht ausgeschlos-sen sein. Deshalb gab es für Kita-Kinder sowie für Schülerin-nen und Schüler der ersten beiden Grundschulklassen zu-

„Land und Leute“ – Geschichte(n) für Groß und Klein

Entdeckungen in Sonderausstellungen

nächst „Vorgelesen – Geschichten aus der Schürzentasche“. Auf gemütlichen Sitzkissen konnten sie in der Ausstellung Sagen und Märchen aus dem Land Brandenburg lauschen und anschließend auf Entdeckungsreise gehen. Es folgte das Angebot einer Mitmachführung unter dem Motto „Mein erster Tag im Museum“, bei dem sich die Kinder vor dem 500 Jahre alten großen Bild der Familie von Oppen fragen konnten, wie ihre Altersgenossen damals eigentlich lebten. Neue Ideen für die Zukunft nehmen gerade Gestalt an: Es wird Schatzkisten zu entdecken geben, und auch ein „Museumsführerschein“ kann demnächst erworben werden.Es darf aber auch gefeiert werden im Kutschstall. Die Kinder-geburtstage führen spielerisch an die Geschichte Branden-burgs heran – mit spannenden Erzählungen, Puzzlespielen und Schattensuche in der Ausstellung. Und schließlich: Wer Potsdams historische Mitte, gewürzt mit Anekdoten über den großen Friedrich, entdecken möchte, folgt seinem Leibkut-scher Johann Georg Pfund, der eigens für seine Gäste von der Quadriga des Kutschstalls heruntersteigt.

Mal geht es lebhaft und kontrovers, mal leise und aufmerk-sam zu bei den thematischen Führungen im Rahmen der Begleitprogramme. Neues selbst zu entdecken und eigene Erfahrungen zu machen, ist aber immer noch der beste Weg, Interesse zu wecken und zu lernen. Deshalb gibt es in den Sonderausstellungen nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu erleben – mit interaktiven Angeboten insbesondere für Kinder und Jugendliche, Schülergruppen und Familien.

Workshops führen in das Thema ein, regen zur Auseinander-setzung an und geben den Teilnehmern Raum für eigene Ar-beiten. So entstanden bei einem Tagesprogramm zur Bollha-gen-Ausstellung (2007) viele selbst bemalte Fliesen, bei der Finissage der Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ (2010) bunte Traumhäuser aus Papier und Pappe und bei einem Kin-der-Steinmetzworkshop zur Ausstellung „Märkische Kunst“ (2012) farbig gefasste Sandsteinplatten mit Reliefs.

„Dieses Museum ist spannend und aufregend. Die Brandenburg-Preußische Geschichte wird super dargestellt!“ Eintrag im Besucherbuch, Mai 2010

NACHGEFRAGTbei Dieta Krüger, im HBPG seit 2003 als Ausstellungsbegleiterin

und Mitarbeiterin Museumspäda-

gogik und Mediendokumentation

tätig.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Die Vermittlung der gewachsenen Kul-

turgeschichte Brandenburgs und ih-

rer Bedeutung für die Entwicklung

des heutigen Deutschland.

Mein Lieblingsexponat: Die Mar-morskulptur der Kaiserin Auguste

Viktoria, die Carl Begas 1904 in

Berlin schuf, beeindruckt mich

durch Detailgenauigkeit, Harmo-

nie der Ausführung, Schönheit des

Marmors und den Eindruck von Rein-

heit.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Eine Fortsetzung der Dokumentation nach 1990 in der

Dauerausstellung und weitere Son-

derausstellungen.

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Der Hof des Kutschstalls belebt sich mit lachenden und dis-kutierenden Kindern. Ina Plitta und Ulrike Strube werfen ei-nen kurzen Blick aus ihrem Bürofenster: Ja, da sind sie, die Schüler aus der Prignitz. Mit dem Bus haben sie die Fahrt in die Landeshauptstadt angetreten, um einen „Tag in Pots-dam“ zu erleben. Zugegeben, Kinder und Jugendliche sind nicht unbedingt Fans von Museen und historischen Erkun-dungen. Das HBPG will ihnen aber mit dem Bildungsangebot „Geschichte erleben“ deutlich machen, dass Ausstellungen weder Verstaubtes in Glasvitrinen noch lange, spröde Texten präsentieren wollen, sondern auch spannende und vergnüg-liche Lernorte für Kinder und Jugendliche sein können. „Es kommt vor allem darauf an, die Neugier der Mädchen und Jungen zu wecken“, sagt Ulrike Strube, die für das Projekt konzeptionell verantwortlich ist. Und Ina Plitta, die den Tag für die Schülerinnen, Schüler sowie die Lehrer organisatorisch betreut, fügt hinzu: „Es geht bei ,Geschichte erleben‘ darum, dass ihnen die Landeshauptstadt und die preußische Historie in ihren verschiedenen Facetten vertraut wird, dass sie mitre-den können, wenn es um Brandenburg geht.“

Das Schülerbildungsprojekt „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“ (seit 2006)

Für die Mädchen und Jungen aus der Prignitz – sie gehen alle-samt in die 8. Klasse – heißt es heute, sich auf die „Spuren brandenburgisch-preußischer Geschichte“ zu begeben. Zu-nächst geht es in die ständige Ausstellung „Land und Leute“ im Kutschstall. Ein Ausstellungsbegleiter macht anhand von Exponaten die vielgestaltige Geschichte des Landes Bran-denburg lebendig. Und fast jeder der jungen Menschen fin-det etwas, worauf er „abfährt“. Beliebt bei fast allen ist das Stadtmodell Potsdams, in dem man fast auf einen Blick die Landeshauptstadt, wie sie im Jahr 1912 bestand, erkunden kann. Danach geht es weiter in die Stadt. Ausgerüstet mit einem „Geschichtsrucksack“ erkunden sie während einer Rallye historische Orte im Zentrum Potsdams. Anschließend ist Mittagszeit und damit Essenszeit. „,Preußisch einfach‘ sieht die Mahlzeit aus, mit Quark und Kartoffeln“, erzählt Ina Plitta „Gespeist wird in der historischen Gewölbehalle des Kutschstalls bei Musik und Kerzenschein.“ Am Nachmittag steht eine Besichtigung des Neuen Palais zum Thema „Höfi-sches Leben“ auf dem Programm.

„Geschichte vor Ort erleben zu können, ist wirklich der nachhaltigste Unterricht, den wir mit Ihrer Unterstützung unseren Schülern an-bieten können. Ich hoffe, dass wir auch im nächsten Jahr von diesem sinnvollen und schönen Angebot Gebrauch machen können.“Schulleiterin Oberschule Wünsdorf

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„Auf den Spuren brandenburgisch-preußischer Geschichte“ wird seit 2006 als Modul I für die Klassenstufen 4 bis 12 ange-boten. Modul II gibt es seit 2008. „Bei diesem Angebot sollen sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 auf die Spuren des untergegangenen Staates DDR bege-ben“, erläutert Ulrike Strube. Während die Stiftung Preußi-sche Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg bei beiden Modulen Kooperationspartner ist, freuen sich die Mitarbei-terinnen des HBPG, dass sie für die DDR-Geschichte die Pro-jektwerkstatt „Lindenstraße 54“ in der Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert als weiteren Part-ner gewinnen konnten. So geht es nach der Besichtigung von „Land und Leute“ und einer Rallye durch die Innenstadt zu

einer Führung im ehemaligen Gefängnis der Staatssicherheit und schließlich ins Schloss Cecilienhof, wo die Siegermächte 1945 über die Zukunft Deutschlands verhandelten.

Ina Plitta und Ulrike Strube berichten, dass das Bildungsan-gebot gern angenommen wird. Einschließlich des Schuljahres 2012/13 wurden 38.608 Teilnehmer gezählt. „Bei so manchen Schulen ist das Angebot fest im Jahresprogramm integriert“, sagt Ina Plitta. Mit einem kleinen Kostenbeitrag beteiligt sich jeder Schüler an dem „Tag in Potsdam“. Doch könnte er nicht ohne die Partnerschaft mit der Ostdeutschen Sparkassenstif-tung stattfinden, die dieses Bildungsprojekt seit Beginn so großzügig finanziell fördert.

NACHGEFRAGTbei Ulrike Strube, im HBPG seit 2006 tätig im Projekt „Ein Tag in Potsdam“.

Mein Lieblingsprojekt: „Zwischen Himmel und Erde – Landschaftsbilder aus der DDR“. Diese Ausstellung

hat mich 2004 beeindruckt und verblüfft. Ich war

mir bis dahin nicht bewusst, dass Landschaftsma-

lerei sehr politisch sein kann.

Mein Lieblingsexponat: Die Statue der Kaiserin Auguste Viktoria. Ich weiß nicht recht, was es

ist: Die Arbeit von Carl Begas (1845-1916)? Oder

Kaiserin Auguste Viktoria als sinnlich-liebende,

aufrechte und engagierte Frau?

Mein Lieblingsort: Die 2. Stufe von unten auf der Treppe zum Obergeschoss. Zum Sternenmarkt oder bei

sommerlichen Ausstellungseröffnungen ist das ein

schöner Platz zum Beobachten des bunten Treibens

auf dem Hof.

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Das Netzwerk „Grenzregion Oder – Begegnung mit Geschichte“

Die Oder hat über Jahrhunderte die Völker eher geteilt als ver-eint. Erst heute ist der Fluss zur verbindenden Lebensader der Bewohner der Oderregion geworden, und man erinnert sich nun auch unverkrampfter an die Geschichte als noch vor gut 20 Jahren. Das HBPG trug 2012 mit seinem Projekt dazu bei. Es führte Bildungsträger sowie Akteure von Kunst und Kultur der deutsch-polnischen Grenzregion zu einem Netzwerk zusam-men und beförderte neue Kooperationen von Partnern – von Eisenhüttenstadt bis Bad Freienwalde und von Zielona Góra bis Gorzów Wielkopolski. Das Projekt sprach vor allem Mitarbeiter von Museen und Gedenkstätten, Lehrer aller Schulstufen sowie Stadt- und Gästeführer beiderseits der Oder an und ermöglichte einen Erfahrungsaustausch zu Formen und Methoden der Ver-mittlungsarbeit von Geschichte. Erste Fäden für ein deutsch-polnisches Museumsnetzwerk wurden geknüpft und die Bro-schüre „Ausgewählte Museumsangebote mit Lehrplanrelevanz in der Oder-Grenzregion" erarbeitet. Das Projekt wurde durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.

Angeregt von „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“ ent-wickelten das HBPG und die Gemeinnützige Kultur GmbH Märkisch-Oderland ein vergleichbares Bildungsprojekt für die Region Märkisch-Oderland. Seit 2010 gibt es nun „Ein Tag im Oderland – Geschichte erleben“. Es bietet Schülern der Primar- und Sekundarstufen die Möglichkeit, im Rahmen des außerschulischen Unterrichts einen ganzen Tag per Bus und zu Fuß im Oderland unterwegs zu sein und mit Führun-gen sowie eigenständigen Erkundungstouren Geschichte an authentischen Orten zu erleben. Das Programm I „Das Oderbruch – seine Trockenlegung und Kolonisation“ führt die Klassenstufen 4 bis 10 über das Oderlandmuseum Bad Freienwalde in ein Dorf, das schon vor der Trockenlegung des Oderbruchs existierte, dann in ein Kolonistendorf aus der

Das Schülerbildungsprojekt „Ein Tag im Oderland – Geschichte erleben“ (seit 2010)

NACHGEFRAGTbei Gudrun Ziesak, Museumsaufsicht seit 2006, heute verantwortlich für Vermietung, Sekretariat und

Kasse.

Meine Lieblingsbeschäftigungen: Besucherbetreuung, Kassentätigkeit, Vermietung.

Mein Lieblingsprojekte: Alle Ausstellungen zur Geschichte unserer Region – besonders für junge

Menschen wichtig! Gegenwart kann nur verstehen,

wer die Vergangenheit kennt.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Ange-sichts der Fusion mit Kulturland Brandenburg: Dass

das künftige Unternehmen ein Fenster für den Blick

in die Vergangenheit bleibt und ich hier weiterhin

meiner Tätigkeit nachgehen kann.

Zeit König Friedrichs II. und anschließend ins Freilichtmu-seum Altranft. Dort geht es mit Arbeitsmaterialien aus einem „Geschichstrucksack“ auf Erkundungstour durch den Ort. Das Programm II „Von Kostrzyn/Küstrin zu den Seelower Höhen – Erinnerung an 1945“ führt Schüler der Klassenstu-fen 8 bis 12 zu den Seelower Höhen und über die Oder nach Kostrzyn, wo im Frühjahr 1945 die letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkrieges tobten und schwerste – bis heute sichtbare – Zerstörungen brachten.Für die Schülerprogramme wurden rund 20 Gästeführer quali-fiziert. Finanzielle Unterstützung gab es vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg sowie von der Sparkasse Märkisch-Oderland.

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Seit Herbst 2011 arbeitet ein Museumslehrer am HBPG mit, abgeordnet durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Der Pädagoge Thomas Koch – Lehrer an einer brandenburgischen Grund- und Oberschule – ist an einem Tag in der Woche im Bereich Museumspädagogik des Hauses tätig und bereichert durch seine Kenntnis die kon-zeptionelle und praktische Museumsarbeit. In konkreten Pro-jekten der kulturellen Bildung bringt er Museum und Schule zusammen. Im Rahmen der Kooperation des HBPG mit dem Evangelischen Gymnasium Hermannswerder unterstützte er einen Lehrerkollegen im Wahlpflichtkurs Darstellendes Spiel bei einem Projekt mit Schülern der 9. Klasse, in dem sie sich mit konkreten Exponaten, historischen Ereignissen und Bio-grafien in der ständigen Ausstellung auseinander setzten. Zum Internationalen Museumstag 2012 präsentierten die Schüle-rinnen und Schüler den Besuchern des HBPG dann ihre ganz besondere Art der Begegnung mit Geschichte: Sie wurden zu „menschlichen Audioguides“. Auf Wunsch der Gäste erzähl-ten sie „auf Knopfdruck“ Persönliches und Interessantes zu ausgewählten Ausstellungsstationen.

Schülerprojekte zum Internationalen Museumstag (2012/2013)

Seit Beginnn des Schuljahres 2012/13 erarbeitete Thomas Koch mit Schülern der Grund- und Oberschule Wilhelmshorst das Projekt „Wir lassen Puppen tanzen – Geschichten aus der Kutsche“. Unter dem Titel „Hereinspaziert“ waren sie für vier- bis achtjährige Zuschauer mehrmals am Internationalen Museumstag 2013 zu erleben. Die ständige Ausstellung „Land und Leute“ bot den geeigneten Rahmen für die Geschichte: Kutscher Pfund ist verzweifelt – Wo ist Pferd Heinrich schon wieder abgeblieben?? Eine Superkutsche ohne Gaul! Das geht auf keinen Fall. Auch die beteiligten Achtklässler waren der Meinung und ließen Kutscher Pfund nicht im Stich. Sie schickten Abt Siebold, Kaiserin Auguste Viktoria und Pestfloh Peter mit auf Suche. Mit Hilfe eines fantasie- und humorvol-len Puppenspiels entwickelte sich eine abenteuerliche Reise kreuz und quer durch die Historie Brandenburg-Preußens. Die Schüler bauten dafür eigenhändig ein mobiles Puppentheater, das sie auf einem Leiterwagen transportieren konnten. Die Bühnenbilder und die Handpuppen wurden selbst entwickelt und gebastelt, die Szenen selbst geschrieben und gespielt. Das Projekt wurde durch das Programm „Initiative Oberschule“ (IOS) und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

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NACHGEFRAGTbei Gordon Schwedt, Ausstellungsbegleiter für „Ein Tag in Potsdam – Auf den Spuren der DDR“ seit 2011.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Die Begrüßungs- und Einstiegsrunde bei „Ein Tag in Potsdam“.

Diese Begegnung hat mich beeindruckt: Der herzli-che Empfang durch die MitarbeiterInnen des HBPG

bei meiner professionellen Einführung. Selbst als

Honorarkraft bin ich voll integriert.

Was macht das HBPG so einzigartig? Das HBPG ist bestrebt, mit anderen historischen Einrichtungen

überregionale Projekte für historische Bildung

aufzubauen und durchzuführen.

„Ich möchte mich auf diesem Wege, auch im Namen der Kinder meiner Klasse, bei Ihnen für diesen tollen Tag in Potsdam bedanken. Die Kinder waren ganz begeistert und wollen mit ihren Eltern unbedingt noch einmal die Stadt erkunden. Ihre Museumsführerinnen haben unsere Geschichte kindgerecht und spannend erzählt und die Neugier auf mehr bei den Kin-dern geweckt. Vielen Dank und machen Sie weiter so!“Klassenlehrerin Linden-Grundschule, Velten

Seit den späten 1980er Jahren spielt Graffiti auch an Potsdams öffentlichen Gebäuden eine bedeutende Rolle. Die „Renais-sance“ dieser Subkultur vor Ort gab den Anstoß für die Be-schäftigung einer Projektgruppe, die im „Offenen Kinder- und Jugendhaus j.w.d.“ der Stiftung Sozialpädagogisches Institut angesiedelt ist und sich mit der Graffiti-Geschichte in der Lan-deshauptstadt beschäftigte. Ausschau hielten die Jugendli-chen nach spannenden und interessanten Graffitis in ihrer Heimatstadt, sie fragten nach, wie und durch wen die Grafiken nach Potsdam kamen. Besonderes Augenmerk legten sie auf die Graffiti-Flächen im Babelsberger Lindenpark. Für ihre Reise in die Vergangenheit recherchierten sie im Internet, in persönlichen Foto- und Pressearchiven, machten Zeitzeugen ausfindig und interviewten sie. Das Forschungsmaterial wurde zusammen mit Fotos aus der Sprayer-Szene aufgearbeitet und in einem Magazin dokumentiert. Der Verein Sichten und Ansichten e. V. in Bad Wilsnack hatte eine Projektgruppe von Jugendlichen ins Leben gerufen, die Gedenksteine als Symbol der Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus näher untersuchte, beispielsweise den Gedenkstein in Nitzow. Das Projektteam befragte Zeit-zeugen, um so die Geschichte ehemaliger Häftlinge des KZ-Außenlagers Glöwen zu erkunden. Es recherchierte intensiv vor Ort. Das gesammelte Forschungsmaterial wurde dann zu einer Broschüre zusammengestellt und auf Schautafeln veröffentlicht.Dies sind nur zwei von insgesamt 29 Projekten des Jugend-programms „Zeitensprünge“, die im November 2012 auf dem 8. Brandenburgischen Jugendgeschichtstag im HBPG präsen-tiert wurden. Unter dem Motto „Erfragen – Entdecken – Do-kumentieren“ begeben sich jedes Jahr von April bis Oktober junge Menschen aus den neuen Bundesländern auf die Reise

„Zeitensprünge“ beim Jugendgeschichtstag (2012)

zurück in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt der Projektarbeit steht dabei immer die Geschichte der eigenen Heimatregion: Wie sah es in meiner Gegend früher aus? Was hat die Men-schen beschäftigt? Wie war die Lebens- und Arbeitssituation? Im Rahmen des Programms „Zeitensprünge“, das 2004 von der Stiftung Demokratische Jugend ins Leben gerufen wurde, schreiben junge Menschen Geschichten über die Geschichte. Die Ergebnisse werden beim jährlichen Jugendgeschichtstag u. a. mit eigenen Projektständen, einem Bühnen- und Film-programm, Zeitzeugengesprächen vorgestellt. Das HBPG war 2006, 2010, 2011 und 2012 Gastgeber dieser Veranstaltung, die wesentlich von „Zeitwerk“, einer Beratungsstelle für lo-kal-historische Projektarbeit innerhalb der außerschulischen historisch-politischen Jugendbildung in Brandenburg, koor-diniert wird.

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Förderer undMedienpartner

Ein Projekt im Rahmen vonKulturland Brandenburg 2009„Freiheit. Gleichheit. Brandenburg -Demokratie und Demokratiebewegungen“.Kulturland Brandenburg 2009 wird gefördertdurch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie dasMinisterium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdamsowie durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtvertrages.

Eine Ausstellung desBrandenburgischenLandeshauptarchivsin Koorperation mit demHaus derBrandenburgisch -Preußischen Geschichte

20. Februar - 13. April 2009Haus derBrandenburgisch-Preußischen GeschichteKutschstallAm Neuen Markt 914467 PotsdamTel. 0331.62085-50www.hbpg.deÖffnungszeiten:Di bis Fr 10–17 UhrSa, So, Feiertage 10–18 Uhr

Eine Ausstellungzum Gründungsjubiläum des (zweiten) Potsdamer Kunstvereins und des Potsdam-Museums in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte

Ein Projekt im Rahmen von „freiheit gleichheit brandenburg | demokratie & demokratie bewegungen – kulturland brandenburg 2009“

Kulturland Brandenburg 2009 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Förderer der Ausstellung:

Ausstellungsort:Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte Kutschstall, Am Neuen Markt 9 14467 Potsdam www.hbpg.de

AnsprechpArtner:Potsdamer Kunstverein e.V. Andreas Hüneke Gutenbergstraße 61 I 14467 Potsdam Tel./Fax 0331/601 22 40 E-Mail [email protected] www.potsdamer-kunstverein.de

Potsdam-Museum Dr. Jutta Götzmann Benkertstraße 3, 14467 Potsdam Tel. 0331/289 68 20 E-Mail [email protected] www.potsdam.de/potsdam-museum

15. Mai bis 2. August 2009 im hBpg

Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 – 17 uhr sa/so 10 – 18 uhr

Eintritt: 5 eur/ermäßigt 4 eur, Fr 4 eur

Fritz Rumpf, um 1910© Jessen, charlottenburg

›› Begleitend zur Ausstellung erscheint im Wallstein Verlag, Göttingen, der Band Endzeit Europa. Ein kollektives Tagebuch deutschsprachiger Schriftsteller, Künstler und Gelehrter im Ersten Weltkrieg , hrsg. von Peter Walther, mit einem Geleitwort von Walter Kempowski, 432 Seiten mit 54 Farbfotos, Klappenbroschur (ISBN: 978-3-8353-0347-8). ›› Informationen unter: Brandenburgisches Literaturbüro , 14469 Potsdam, Große Weinmeisterstraße 46/47, Tel. +49 (0)331-23700258, [email protected], www.literaturlandschaft.de, www.literaturport.de.

›› Ausstellung und Begleitband wurden gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, durch Kulturland Brandenburg 2008 / Provinz und Metropole – Metropole und Provinz, durch den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, durch die Botschaft der Republik Frankreich in Deutschland, Bureau du Livre, sowie durch die Goethe-Institute in Bordeaux, Lyon, Nancy, Straßburg und Toulouse. ›› Medienpartner: Märkische Allgemeine ›› Kulturland Brandenburg 2008 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg.

europa›› RHEINSBERG Kurt Tucholsky Literaturmuseum: 9.11.2008-8.2.2009 ›› POTSDAM Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte: 15.2.-13.4.2009 ›› FINSTERWALDE Kreismuseum: 30.4.-14.6.2009 ›› ERKNER Gerhart-Hauptmann-Museum: 22.6.-23.8.2009 ›› ORANIENBURG Schloß Oranienburg: 6.11.2009-15.1.2010

›› Eine Ausstellung des Brandenburgischen

Literaturbüros

endzeitein kollektives tagebuch französischer und deutscher schriftsteller 1914-1918

Revo

luti

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oben

Ausstellung

4. September bis

8. November

Kutschstall

Am Neuen Markt

Potsdam

PreußensStaatskanzlerKarlAugustvonHardenberg

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-PreußischenGeschichte in Kooperation mit der Stiftung Fürst-Pückler-Museum

Park und Schloß Branitz im Rahmen von Kulturland Brandenburg 2009»Freiheit. Gleichheit. Brandenburg. Demokratie und Demokratiebewegungen«

Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Landtages Brandenburg,Gunter Fritsch, und des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des

Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infrastruktur

und Raumordnung des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtvertrages.

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen

gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im

Land Brandenburg

Kulturland Brandenburg 2009 wird gefördert durch das Ministerium

für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für

Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg.

www.hbpg.de

Die Ausstellung wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, durch die Stiftung Preußische Seehandlung und die Sparkasse Märkisch-Oderland.

Medienpartner

Eine Ausstellung des HBPG in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin · www.hbpg.de

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Mit freundlicher Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Potsdam, der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH und der Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH

Kulturland Brandenburg 2008 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg Medienpartner

Centrum Kultury ZAMEK 30.01.- 17.02.08

STUDIEN GEMEINSCHAFT SANSSOUCI e.V.

PoczdamFotografie

Maxa Baura

Ausstellung24. September 2010 bis 2. Januar 2011Haus der Brandenburgisch-Preußischen GeschichteIm Kutschstall Am Neuen Markt, Potsdam

erosmusenpreußenspreußens

frauenbilder aus brandenburg–preußen

www.hbpg.de

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Stiftung Preußische Seehandlung.

Kulturland Brandenburg 2010 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeut-schen Sparkassenstiftung

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infra-struktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtvertrages.

Medienpartner: Philip Alexius de László: Kronprinzessin Cecilie, 1908, Öl auf LeinwandStiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Foto: Roland Handrick

D i e N e u m a r kBegegnung mit einer historischen Landschaft

N o w a M a r c h i aSpotkanie z krajobrazem historycznym

Ausstellung im Kutschstall Am Neuen Markt in Potsdam17. Februar 2006 bis 09. April 2006

www.hbpg.de Tel: 0331/620 85 50

Eine gemeinsame Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und des deutschen Kulturforums östliches Europa

Wspólna wystawa Domu Historii Brandenbursko-Pruskiej i Niemieckiego Forum Kultury Europy $rodkowej i Wschodniej

Eine gemeinsame Ausstellung des polnischen Staatsarchivs in Gorzów Wielkopolski und des Brandenburgischen Landeshauptarchivs

zur deutsch-polnischen Geschichte der einst neumärkischen Stadt

Ausstellungsdauer: 4. Februar bis 13. März 2011

LANDSBERG AN DER WARTHE

G O R Z Ó W WIELKOPOLSKI

JEDNO MIASTO - WSPÓLNA HISTORIA ZWEI NAMEN - EINE GESCHICHTE

Eine gemeinsame Ausstellung des polnischen Staatsarchivs in Gorzów Wielkopolski Eine gemeinsame Ausstellung des polnischen Staatsarchivs in Gorzów Wielkopolski

Ö�nungszeitenDienstag bis Donnerstag 10–17 Uhr

Freitag 10–19 UhrSamstag/Sonntag 10–18 Uhr

Montag geschlossen

Haus der Brandenburgisch-Preußischen GeschichteKutschstall, Am Neuen Markt 914467 Potsdamwww.hbpg.de

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Veranstaltungen im HBPG setzen spannende Akzente

„Das Beste an Berlin ist POTSDAM“Eintrag im Besucherbuch

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So hat die Potsdamer Geschichtsbörse ihren festen Platz im Veranstaltungskalender. Gemeinsam konzipiert mit der Ge-schichtsmanufaktur Potsdam, führt sie jährlich im Februar mehr als 1000 Geschichtsinteressierte aus dem gesamten Land Brandenburg, Berlin und den polnischen Nachbarre-gionen in den Kutschstall Am Neuen Markt zusammen. Im Mittelpunkt standen Themen wie „850 Jahre Brandenburg“, „Zäsuren im 20. Jahrhundert“, „Das historische Ostbran-denburg“, „Provinz und Metropole/Metropole und Provinz“, „Moderne in Brandenburg“ oder „Friedrich der Große in Brandenburg“. Im Februar 2013 stellten 70 Heimat- und Ge-schichtsvereine, Museen und wissenschaftliche Einrichtun-gen sowie Verlage aus den Ländern Berlin und Brandenburg ihre Arbeit und ihre Publikationen zur „deutsch-polnischen Nachbarschaft im Dialog der Generationen“ vor. Im Herbst bietet der Tag der Brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte rund 200 Ortschronisten Gelegenheit, sich zu treffen, auszutauschen und weiterzubilden. Veranstalter ist die Brandenburgische Historische Kommission e. V. in Zu-sammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landeshauptar-chiv und dem HBPG. Vorträge bieten Einblicke in die aktuelle Arbeit der Archive und Orientierung zu unterschiedlichen Themen wie z. B. die Schulgeschichte seit dem 18. Jahrhun-dert, die Sozialgeschichte des brandenburgischen Dorfes oder die Personen- und Familiengeschichte. Natürlich ist der Internationale Museumstag immer wie-der ein wichtiges Datum, an dem die Besucher des HBPG besondere Programme erwarten. An dieser Stelle nur zwei Beispiele: Im Jahre 2009 führten die beiden Autoren Martin Ahrends und Martin Stefke mit ihrem neuen Buch durch die Museumslandschaft des Landes Brandenburg. Ein Jahr spä-ter hatte die ehemalige Chefredakteurin Dorothea Melis ihre Edition „SIBYLLE. Modefotografien 1962–1994“ im Gepäck und präsentierte sie einer großen Schar von Interessenten. Auf dem Hof stellte sich der Ortsverein Tremsdorf e. V. mit altem Handwerk und Kulinarischem vor. Für begeisterten Zuspruch sorgten die Kutschfahrten durch die historische Mitte der Landeshauptstadt, und natürlich wurden auch die beliebten Familienführungen durch die ständige Ausstellung angeboten.Auf „Kunst-Genuss-Tour“, die im August oder September als Lange Nacht der Museen und Galerien mit Partnern aus Gas-tronomie und Handel eine jährliche Auflage erlebt, begeben sich viele Potsdamer und ihre Gäste. Sie kommen wegen der besonderen Atmosphäre der Abendstunden, in denen man mit Gelassenheit und Ruhe durch die Ausstellungen des HBPG schlendern kann. So sorgte in den vergangenen Jahren Jazz-musik für gute Stimmung im Kutschstallhof, eine Einladung in den „preußischen Teesalon“ mit Beatrix Diana von Har-denberg wurde gern angenommen, oder der Schriftsteller Tom Wolf las aus einem seiner populären und spannenden Preußen-Krimis. Liebesbriefen aus der Mark unter dem Titel „Zeiten können sich ändern … aber die Liebe bleibt die glei-

Neben der ständigen Ausstellung, den Sonderausstellungen und den museumspädagogischen Angeboten prägen mannigfaltige Veranstaltungen das Angebot des HBPG. Sie begleiten zu-meist die aktuellen Expositionen oder Jubiläen mit Vorträgen, Lesungen und Diskussionen, wobei neue und spannende Akzente gesetzt werden. Mit wissenschaftlichen Tagungen, Film-veranstaltungen, musikalischen Programmen und Märkten wird das Haus zu einem Forum für geschichts- und kulturinteressierte Gäste aller Altersgruppen.

che“ konnte man ebenfalls lauschen und in den Restaurants rund um den Kutschstall kulinarische Köstlichkeiten genie-ßen. Die „Kunst-Genuss-Tour“ erweist sich jedenfalls als ein Erlebnis für alle Sinne. Der Tag des offenen Denkmals im September findet im ganzen Land großen Anklang. Das HBPG im historischen Kutschstall stößt mit den besonderen Themen dieses Tages auf das Inte-resse vieler Besucher.

Außerordentlich gut besucht waren jene Veranstaltungen, die zum international hoch beachteten Jubiläum des 300. Geburtstags Friedrichs des Großen im Jahre 2012 sowie beglei-tend zur erfolgreichen Sonderausstellung „König & Kartoffel“ im Kutschstall stattfanden. Der Preußenkönig spielte auch eine Hauptrolle auf internationalen Symposien und Konferen-zen, die die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gemeinsam mit der Stiftung Preußische See-handlung und dem Deutschen Historischen Institut Paris im HBPG veranstaltete. Thematisiert wurden Hof und Familie des bekanntesten und anregendsten Monarchen der preußischen Geschichte sowie die Dynastie der Hohenzollern. „Friedrich der Große und die Mark Brandenburg. Herrschaftspraxis in der Provinz“ war ein weiteres spannendes Tagungsthema, zu dem das Historische Institut der Universität Potsdam gemein-sam mit der Brandenburgischen Kommission e. V., der Lan-desgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg und das HBPG einluden. Der Historiker und Autor Jürgen Luh, der einer der Kuratoren der bedeutsamen Friederisiko-Ausstellung im Neuen Palais war, stellte im HBPG sein viel beachtetes Buch „Der Große. Friedrich II. von Preußen“ vor, in dem er neue Aspekte zu Leben, Wirken und Nachruhm des Monarchen beschrieb.

NACHGEFRAGTbei Kirsten Foemmel, seit 2008 im HBPG, seit 2011

verantwortlich für Marketing.

Mein Lieblingsprojekt: Die Ausstellung „Märkische Kunst – Bilderwelt des Mittelalters“ hat mich

überrascht und mir eine neue und ganz besondere

Seite Brandenburgs gezeigt.

Mein Lieblingsexponat: Die Lederjacke eines Punks aus Lugau, ein Stück „jüngerer“ Landesgeschichte in

unserer Ausstellung „Land und Leute“. Trotz ihrer

bewegten Vergangenheit ist die Jacke aktuell und

steht für kulturelle Vielfalt.

Mein Lieblingsort: Das Dachgeschoss des

Kutschstalls. Während des Sternenmarkts kann ich

von dort aus im Warmen und ganz in Ruhe die wun-

derbare Atmosphäre genießen und fotografieren.

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Das HBPG hat stets den Anspruch, Tagungen, Vorträge, Gespräche, Buchvorstellungen und Lesungen mit einem möglichst vielfältigen Spektrum anzubieten, bekannte und unbekannte Persönlichkeiten näher vorzustellen und auch kontroversen Diskussionen zu Themen der Zeitgeschichte Raum zu geben. So luden das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und das HBPG im Mai 2011 zu einer Tagung zum Thema „Kunst gegen Valuta. Der staatliche Ausverkauf von Kunst und Antiquitäten zur Devisenbeschaffung in der DDR“. Im August 2011 waren „50 Jahre Mauerbau“ Anlass für einen Themenabend, der gemeinsam mit der Beauftragten des Lan-des Brandenburg für die Aufarbeitung der Folgen der kommu-nistischen Diktatur ausgerichtet wurde. Zum Auftakt gab es eine Führung durch den neuen Bereich „Alltag und Diktatur in der DDR“ in der ständigen Ausstellung „Land und Leute“. Begleitend zur Sonderausstellung „Aktenkundig: ‚Jude!‘. Na-tionalsozialistische Judenverfolgung in Brandenburg. Vertrei-bung – Ermordung – Erinnerung“ (2009) machte ein Vortrag der Kuratorin, Dr. Monika Nakath, auf beklemmende Weise nochmals deutlich, wie die Enteignung und Ausraubung der ausgewanderten und deportierten Juden zum „alltäglichen“ bürokratischen Vorgang der deutschen Finanzbehörden wurde. Die Wiederaufführung des Dokumentarfilms „Ein-steins Boot oder Hitlers kleine Profiteure“ von 2003 zeigte das dann am konkreten Einzelfall.Gemeinsam mit der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e. V. fanden drei Veranstaltungen statt: ein Symposium zum Thema „Potsdam – Tradition als Politikum“, eine Podiumsdiskussion zu „Die Garnisonkirche zwischen Sprengung und Wiederaufbau“ sowie der Vortrag „Militär und Kunst. Die Beziehungen zwischen Brandenburg-Preußen und Liechtenstein“.Das HBPG brachte sich auch in die öffentlichen Diskussionen über das Für und Wider des Wiederaufbaus der Garnisonkir-

che Potsdam ein. Zum einen mit der Gestaltung der ständigen Ausstellung „Die Garnisonkirche. Fragmente & Perspektiven“ (2012) in der Kapelle an der Garnisonkirche, zum anderen mit einem – gemeinsam mit der Fördergesellschaft für den Wie-deraufbau der Garnisonkirche Potsdam e. V. ausgerichteten – Symposium „Potsdam – Tradition als Politikum“ und einer Podiumsdiskussion über „Die Garnisonkirche zwischen Spren-gung und Wiederaufbau“. Eine unerwartete Resonanz fand der Vortrag des HBPG-Mitarbeiters Thomas Wernicke am 21. März 2012 zum Thema „Der Handschlag am ‚Tag von Potsdam’ 1933. Hintergründe eines Mythos“. Diese Veranstaltung in Ko-operation mit der Studiengemeinschaft Sanssouci e. V. musste wegen der großen Nachfrage nochmals wiederholt werden.

NACHGEFRAGTbei Marion Kuschke, Assistentin der Geschäfts-führung und Bibliotheksbeauftragte (2004–2009),

Marketing (2005–2011), Programmgestaltung und Ver-

anstaltungsorganisation (seit 2005)

Meine Lieblingsprojekte: Die Ausstellungen „Schin-kel“ und „Mark und Metropole“, wegen der vielen

interessanten Partner im Begleitprogramm und Mar-

keting und der intensiven Beschäftigung mit meiner

Herkunftsregion.

Was macht das HBPG so einzigartig? Als leben-diges Forum für die brandenburgisch-preußische

Geschichte bietet es Besuchern unterschiedlichen

Alters breit gefächerte Themen in verschiedenen

Genres und Veranstaltungsformaten.

Diese Begegnung hat mich beeindruckt: Christopher Clark, australischer Historiker und Professor für

Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine‘s

College in Cambridge.

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Anlässlich der Ausstellung über den weltberühmten Pots-damer Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff (2008) stellte Klaus Büstrin in zwei Lesungen dessen autobiografische Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Potsdam vor. Im Rahmen der Sonderausstellung über Karl Friedrich Schinkel (2006) waren dieser und Jan Bouman, die als Architekten für die preußische Krone tätig waren, Thema einer Podiumsdis-kussion und eines Symposiums. Zur Ausstellung über den Reformkanzler Karl August von Hardenberg (2009), einen Po-litiker, der unter König Friedrich Wilhelm III. tätig war und der sich zu Königin Luise hingezogen fühlte, gab es eine Lesung mit Texten von Heinrich von Kleist, Freiherr von und zum Stein sowie Hoffmann von Fallersleben.Regelmäßig nutzen die Kooperationspartner des HBPG die Räumlichkeiten des Hauses – Universitäten, Forschungsein-richtungen, Vereine wie die Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V., aber auch private Stiftungen, z. B. die Werner-Viktor-Toeffling-Stiftung. Buchverlage mit ihren Neuerscheinungen sind immer wieder Ideengeber und Kooperationspartner für Veranstaltungen des Hauses. Im Jahre 2005 erschien der „Museumsführer Com-pact. Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“. Der im handlichen Taschenbuchformat im Prestel Verlag München herausgegebene Führer begleitet die Besucher in Text und Bild durch die neun Bereiche der ständigen Ausstel-lung „Land und Leute“ und stellt auch den Kutschstall als Bau-werk vor. Das Buch ist längst vergriffen. Bei einer Neuauflage wäre sicherlich eine Aktualisierung vonnöten.Große Aufmerksamkeit fand die Schauspielerin Martina Gedeck mit ihrer Lesung aus dem Buch „Emmi Bonhoeffer – Essay, Gespräch, Erinnerungen“, das vom Brandenburgi-schen Literaturbüro Potsdam herausgegeben und im Lukas Verlag Berlin ediert wurde. Das Buch würdigt die Frau von Klaus Bonhoeffer, die mit großer Tapferkeit und bewunde-rungswürdiger Selbstdisziplin ihr Schicksal nach dem Ende des Nationalsozialismus getragen hat.

NACHGEFRAGTbei Dagmar Städter, im HBPG tätig als Finanz- und Lohnbuchhalterin seit 2004.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Am schönsten und anstrengendsten ist der Jahresabschluss. Das neue

Jahr kann mit den Erfahrungen des alten Jahres

und dem Gefühl, gute Arbeit geleistet zu haben,

beginnen.

Mein Lieblingsort: Der schönste Ort im HBPG ist die Gewölbehalle. Selbst bei turbulenten Veranstaltun-

gen bietet sie Raum für Ruhe und Besinnlichkeit.

Was macht das HBPG so einzigartig? Das HBPG hält immer neue Herausforderungen bereit, die am Ende

über Umwege aber stets zum Erfolg führen.

In einem Gespräch zwischen dem Zeithistoriker und Politik-wissenschaftler Arnulf Baring sowie dem Publizisten und Poli-tiker Alexander Gauland wurde dessen Buch „Fürst Eulenburg – ein ,preußischer Edelmann‘. Die konservative Alternative zur wilhelminischen Weltpolitik“ (Strauss Media Potsdam) präsentiert. Jörg Kirschstein, ein anerkannter Experte zur Geschichte des wilhelminischen Herrscherhauses, stellte sein Buch „Kaiser-kinder. Die Familie Wilhelms II. in Fotografien“ (MatrixMedia Verlag Göttingen) vor. Die Abbildungen gaben zumeist neue Einblicke in ein Herrscherhaus, das nicht mehr herrscht. Der Andrang zu dieser Veranstaltung war so groß, dass sie sogar wiederholt werden musste. „Damals in Ostpreußen. Der Untergang einer preußischen Provinz“ (Pantheon Verlag München) heißt ein Buch des His-torikers Andreas Kossert, der als ausgewiesener Kenner des östlichen Mitteleuropa und Experte für deutsch-polnische Beziehungen gilt. Während der Präsentation der Edition gab es ein viel beachtetes Gespräch zwischen Kossert und dem ebenfalls international bekannten Historiker Christopher Clark aus Cambridge.

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„Kindheitsbilder. Alltagsfotografie in Brandenburg seit 1848“ nannte sich die Sonderausstellung in der zweiten Jahreshälfte 2013, veranstaltet vom Brandenburgischen Literaturbüro und dem HBPG im Rahmen des Themenjahres von Kulturland Brandenburg „spiel und ernst – ernst und spiel. kindheit in brandenburg“. Das im Lukas Verlag Berlin erschienene Buch vereint mehr als 300 Fotografien von Mitte des 19. Jahrhun-derts bis zur Gegenwart. Sie illustrieren den zeitgeschichtli-chen Wandel kindlicher Lebenswelten und die Veränderun-gen im Blick der Gesellschaft auf Kinder und Kindheit. In einer Lesung wurde der Bildband, der Texte mit Kindheitser-innerungen enthält, u. a. von Martin Ahrends, Bernhard von Barsewisch, Klaus Büstrin und Antje Strubel-Ravic vorgestellt.Die Studiengemeinschaft Sanssouci e. V. ist immer wieder ein bewährter Partner bei der Programmgestaltung des HBPG. Die Vorträge geben wichtige Impulse in der Vermittlung von Ge-schichte. Friedrich der Große ist naturgemäß für die Studien-gemeinschaft ein wichtiges Thema, aber auch andere Aspekte stehen im Fokus, beispielsweise gab es einen Blick in längst

NACHGEFRAGTbei Theresia Gebauer, seit 2003 im HBPG verantwort-lich für Finanzen, Personal und Zentrale Dienste.

Mein Lieblingsexponat: Das „Bildnis des Georg von Oppen und seiner Familie“. Selbstbewusst und ver-

schlossen schauen sie seit über 400 Jahren haar-

scharf am Betrachter vorbei. Dennoch weisen die

Nelken in den Händen zweier Töchter auf jugendliche

Liebe und Treue hin. Diese Preisgabe rührt mich

beim Anblick des sonst so strengen Porträts.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Die Besucher- statistik zum Wochenbeginn und die monatliche

Auswertung zur Besucherherkunft und Wirksamkeit

der Werbemaßnahmen.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Endlich eine Personalausstattung, die wieder-

kehrende Arbeiten beim Betrieb des Kutschstalls

sicher stellt, z.B. Kassierung, Aufsichtstätig-

keit, Führungsbüro.

vergangene Freilichttheaterspielzeiten auf dem Potsdamer Brauhausberg um 1900, in dem Heimatspiele aufgeführt wur-den. Auch wurden das Bornstedter Krongut, die Geschichte der Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder oder der Potsda-mer Zuckerfabrikant Ludwig Jacobs (1794–1879) vorgestellt.Spritzige Cocktails, jazzige Intermezzi sowie kurzweilige Vor-träge, beispielsweise über die Sonnenforschung im Einstein-turm auf dem Telegrafenberg, hielt für wissensdurstige Nacht-schwärmer die an fünf Abenden geöffnete „Einsteinbar“ im Juni des „Wissenschaftssommers“ 2005 bereit. Anlass war die Sonderausstellung „Ein Turm für Einstein“. Ein Freilichtkino auf dem Kutschstallhof sorgte für unterhaltsame Wissensver-mittlung mit Dokumentar- und Spielfilmen, die verschiedene Forschungsthemen berührten.In der Ausstellung „SIBYLLE. Modefotografie und Frauen-bilder in der DDR“ geschah Ungewöhnliches: Sie brachte viele, einander fremde Besucher miteinander ins Gespräch und in einen lebhaften Austausch über eigene Erfahrungen und Ansichten. Und auch die Begleitveranstaltungen waren

bestens besucht, weil sie einstige Akteure der Zeitschrift ins Haus holten und zu Wort kommen ließen. So bei der Vor-stellung des eigens für die Ausstellung bei Lehmstedt neu aufgelegten Bandes „SIBYLLE. Modefotografien 1962–1994“ mit der langjährigen Mode-Redakteurin, Dorothea Melis, in einer vom Inforadio des RBB moderierten Podiumsdiskussion über „Mode- und Frauenbilder zwischen Abbild und Illusion“ oder bei einem Podiumsgespräch mit einem damaligen Fo-tomodell über „Das Frauenbild in Bildern von Frauen“. Ein ganz besonderer Abend wurde für die Besucher das Zeitzeu-gengespräch zwischen der inzwischen hoch betagten Grün-derin der Zeitschrift, Sibylle Gerstner, und ihrer Enkelin, der Regiestudentin Laura Laabs, über die Entstehung und die frühen Jahre der Zeitschrift. Schließlich setzte zur Finissage die Wiederaufführung des Dokumentarfilms „Träume nicht Sibylle“ aus dem Jahr 2001 einen letzten Höhepunkt im Be-gleitprogramm. Er erzählte die Geschichte der Zeitschrift und ließ die besten Modeaufnahmen der wichtigsten Fotografen der SIBYLLE noch einmal Revue passieren.

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Anlässlich der Schau „Märkische Kunst – Bilderwelt des Mittel-alters“ wurde ein umfangreiches Begleitprogramm veranstal-tet mit Busexkursionen der URANIA Potsdam zu „Raubrittern und Bischöfen“ nach Ziesar, Plaue, zum alten Adelsgeschlecht der Quitzows in Lenzen, Kletzke und Friesack.Die Vielseitigkeit des Veranstaltungsprogramms hoben ebenso die am und im Kutschstall angebotenen Konzerte her-vor. So war das Landesjugendjazzorchester im Kutschstallhof zu Gast, und zum 400. Geburtstag des Kirchenlieddichters Paul Gerhardt im Jahre 2007, der in Mittenwalde, Berlin und Lübben als Pfarrer wirkte, musizierte das Susato Ensemble Berlin Choräle und Musik seiner Zeit. Die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Petra Bahr, re-flektierte in einem Vortrag über den Theologen und Dichter. Die Kammerakademie Potsdam e. V. bereicherte mit einem Konzert das Begleitprogramm zur Ausstellung über Wilhelm

NACHGEFRAGTbei Dr. Antje Frank, im HBPG seit 2003 verantwortlich für die Presse- und Öffent-

lichkeitsarbeit.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Mit en-gagierten Menschen etwas auf die Beine

stellen und dabei den eigenen Horizont

erweitern können.

Mein Lieblingsprojekt: Die Vorbereitung der SIBYLLE-Ausstellung. Das Sichten der

alten Ausgaben brachte ein Lebensgefühl

zurück. Eine Kultur-, keine Frauenzeit-

schrift! Später große Autoren und Foto-

grafen – ihr genauer Blick auf Menschen

und Zeiten fasziniert mich, damals wie

heute.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Projekte mit streitbaren Themen und Mut zu Kontroversen.

Kempff. Jährlich stellen sich Jugendjazzbands zu den Potsda-mer Jazztagen dem Wettbewerb des Landesmusikrats „Jugend jazzt“ auf dem Kutschstallhof vor.Das Angebot an Potsdamer Weihnachtsmärkten wird auf dem Kutschstallhof jeweils an einem Adventswochenende um eine besonders stimmungsvolle Facette bereichert. Zum 10. Mal wurde 2013 zur weihnachtlichen Begegnung mit Po-len, zum „Sternenmarkt“, eingeladen, der in Kooperation mit polnischen Partnern ausgerichtet wird. Der Markt mit seinen vielfältigen Verkaufsangeboten von polnischen Künstlern und Kunsthandwerkern zieht jährlich mehr als 10.000 Besucher an. Deutsche und polnische Musiker und Sänger sorgen in einem Konzert für eine besondere adventlich-weihnachtliche Atmosphäre. Mit dem „Sternenmarkt“ klingt zum Jahresende das vielseitige und aus dem Potsdamer Kulturleben nicht weg-zudenkende HBPG-Veranstaltungsangebot aus.

Die Ausstellung „Marksteine. Eine Entdeckungsreise durch

Brandenburg-Preußen“ gilt als offizieller Startschuss

und Wegbereiter für die Gründung des HBPG. Anlässlich

ihrer Eröffnung am 17.08.2001 betonte Ministerpräsident

Manfred Stolpe die dringende Notwendigkeit, mit dem

Haus Am Neuen Markt ein bleibendes Forum der Ausein-

andersetzung und einen „Anker unserer Erbsicherung als

Zukunftswille“ zu schaffen.

Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, welche Auswirkungen

dieses Ereignis haben sollte. Denn nur fünf Tage später,

am 22.08.2001, änderte der damals 81-jährige Berliner

Journalist Heinz-Peter Wilhelm Goße sein Testament, das

er erst ein Jahr zuvor aufgesetzt hatte. Er verfügte,

dass das künftige „Haus der Brandenburgisch-Preußischen

Geschichte, Potsdam“ nach seinem Tode 30 Prozent seines

gesamten Sach- und Geldvermögens erben solle. Erst im

Frühjahr 2003 erfuhr das HBPG von dieser großzügigen

Geste. Von der sechsstelligen Summe, die der Höhe eines

durchschnittlichen Ausstellungsetats entspricht, profi-

tiert das Haus in großer Dankbarkeit noch heute.

EINE ERBSCHAFT FÜR DAS HBPG

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„Alle Kollegen des HBPG‘s sind wunderbar.“Eintrag im Besucherbuch, 09.03.2010

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HBPG (von links nach rechts):Cindy Fredrich, Elke Wünsch, Gerhard Randenrath, Monika Hingst, Christian Huber, Kirsten Foemmel, Carsten Musolf, Dagmar Staedter, Stefan Deutschmann, Anne-Katrin Ziesak, Guido Schmidt, Marion Kuschke, Thomas Wernicke, Theresia Gebauer , Dr. Kurt Winkler, Ina Plitta, Dr. Antje Frank, Dieta Krüger, Volodymyr Hotsur, Ulrike Strube, Nataliya Pysarevska, Waltraud Börner, Marianne Randenrath, Maria Berger

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Von den meisten Besuchern kaum wahrgenommen, steht das Aufsichtspersonal mitten im Geschehen. Ahnungslos nähern sich manchmal geschichts- und kunstinteressierte Gäste den Exponaten, um sie aus kurzer Distanz zu betrachten. Natür-lich haben die Aufsichten beide Augen auf das allzu dichte Herantasten an die Kunstwerke. Freundlich weisen sie auf das „Fehlverhalten“ hin. Dann sind sie schon wieder an an-derer Stelle der Ausstellung zu finden, stets darauf bedacht, fragende Blicke zu erhaschen und Auskünfte zu geben. Di-rekt, freundlich, unkompliziert und kompetent nehmen sie Kontakt mit den Besuchern auf, wenn diese es wünschen. Die Aufsichten sind die ersten Ansprechpartner im Museum. Im Turnus wechseln sie die Ausstellungsräume, immer darauf gefasst, auch im Alarmfall rasch zu reagieren. Ebenso weisen sie Besuchern (mit Schirm und Mantel) freundlich den Weg zur Garderobe im Souterrain, wo deponiert werden sollte, was nichts in der Ausstellung zu suchen hat: von Tasche, Koffer und Rucksack bis hin zum umfangreichen Bündel vom Ein-kaufsbummel.Klar, eine Museumsaufsicht muss so manches aushalten kön-nen, doch vor allem ist sie Mittlerin zwischen Kunstwerk, Ge-schichtsdokument und Besuchern. Und das ist es, was Astrid Schulz an dem Job so begeistert. Seit der Eröffnung im Jahre 2003 ist sie dabei. Über eine Werbekampagne reihte sie sich in die Schar der Aufsichten ein. Die Geschichte, vor allem die brandenburgisch-preußische, hatte sie schon immer inter-

essiert. So nahm sie zunächst an einem Schnupperkurs teil, der sich vor allem mit der Dauerausstellung „Land und Leute“ beschäftigte. „Ich habe mir angewöhnt, mit einem kleinen Notizbuch ins HBPG zu kommen. Darin habe ich mir Daten und Antworten zu häufig gestellten Fragen der Geschichte aufgeschrieben, beispielsweise zum Potsdamer Edikt oder zu den brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Köni-gen. Gerade in diesem Punkt gibt es ja so manche Verwechs-lung, geschweige denn Nicht-Wissen“, erzählt Astrid Schulz in einem Gespräch. „Das Tolle ist, dass ich in den zehn Jahren selbst viel gelernt, Einblick in unsere unmittelbare Geschichte gewonnen habe.“

Die Aufmerksamen – das Aufsichtspersonal

„Ein besonderer Dank gilt den aufsichtsführenden Mitarbeiterinnen der Ausstellung, die sehr bemüht waren, Fragen zu beantworten und sogar den Leiter der Ausstellung heranbaten, um offene Fragen zu klären.“Eintrag im Besucherbuch zur ständigen Ausstellung „Land und Leute“, 22.07.2004

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Die Ausstellungen sind auch für Friederun Schreiber lehrreich, die seit 2011 nach dem Eintritt in den Ruhestand als Aufsicht im HBPG tätig ist. „Sie sind für mich stets ein Bildungserlebnis. Beispielsweise war ich überrascht und zugleich berührt, welch großartige Kunstwerke bereits vor mehr als 500 Jahren im ,kar-gen‘ Brandenburg entstanden. Die Schau mit mittelalterlicher Kunst hat es bewiesen.“ Oftmals wünscht sich die Germanis-tin, dass Kommunalpolitiker die Ausstellungen nicht nur mit mehr Wissen verlassen, sondern auch mit mehr Einsicht. „So war nämlich die Ausstellung ,Aufbruch in die Moderne‘ über brandenburgische Architektur der zwanziger Jahre überaus aufschlussreich, auch für heutige Architekten und Politiker.“ Friederun Schreiber freut sich natürlich, wenn sie von Besu-chern angesprochen wird, doch wichtig ist, „dass wir Aufsichten zurückhaltend sind. Kein Gast sollte sich gestört fühlen. Jeder soll seinen Ausstellungsbesuch individuell gestalten.“Auch Brunhilde und Klaus Matschke sind daran interessiert, dass stets zufriedene Besucher im HBPG ein- und ausgehen. Schon seit sieben bzw. neun Jahren sind sie dabei. Das Ehe-paar, das sich im Rentenalter befindet, hat sich entschieden, gemeinsam als Aufsichten zur Verfügung zu stehen. Neben den beglückenden Bildungserlebnissen im Kutschstall sind auch sie für den kleinen Nebenverdienst dankbar. Manche Ge-schichtszusammenhänge, so erzählen sie, sind ihnen in dieser Tätigkeit deutlicher und verständlicher geworden. „Darum ist es wunderbar hilfreich, dass wir vor einer Ausstellungseröff-

NACHGEFRAGTbei Nataliya Pysarevska, seit 2012 im HBPG, ver-antwortlich für Sekretariat, Personalkoordination

und Unterstützung der Finanzverwaltung.

Meine Lieblingsbeschäftigung: Die gibt es eigent-lich nicht. Meine Arbeit macht mir einfach insge-

samt großen Spaß!

Mein Lieblingsprojekt: Die Ausstellung „EUROPA JAGELLONICA“, weil mich sowohl das Thema als auch

die besonders schönen Ausstellungsstücke faszi-

niert haben.

Mein Wunsch für die nächsten 10 Jahre HBPG: Dass das Haus noch mindestens weitere 10 Jahre existiert

und weiterhin so erfolgreich ist.

nung mit einer Einführung bedacht werden“, sagt Brunhilde Matschke. Und Klaus Matschke meint: „Ich bilde mir aber nicht ein, dass ich Fachfragen von Gästen beantworten kann. Dafür haben wir die Fachleute oder die Kataloge, die zu den meisten Sonderausstellungen erscheinen.“

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Europa JagellonicaKunst und Kultur Mitteleuropas unter der Herrschaft der Jagiellonen 1386–1572

1. März bis 16. Juni 2013Potsdam | Kutschstall | Am Neuen Markt

www.hbpg.de | www.europajagellonica.de

Eine internationale Ausstellung mit einzigartigen Kunstschätzen des späten Mittelalters und der frühen Renaissance

Mit Unterstützung des Programms Kultur der Europäischen Union.

Gefördert vom

Verein Freunde des HBPG

Die Ausstellung in Potsdam wird zusätzlich gefördert vonMedienpartner

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im Rahmen des �emenjahres von Kulturland Brandenburg 2013. Unter der Schirmherrscha� des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Matthias PlatzeckDas Projekt wird gefördert durch die Landeshauptstadt Potsdam, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.Kulturland Brandenburg 2013 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenscha�, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur, und Landwirtscha� des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenscha�, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam.

Medienpartner:

KindheitsbilderAlltagsfotografie in Brandenburg seit 1848Ausstellung vom 26. Juli 2013 bis 12. Januar 2014Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte | Am Neuen Markt | Potsdam

07. August 2013 | 19 Uhr | Vorstellung Begleitbuch | HBPG

24. August 2013 | 15 Uhr | Sommerlesung »Brandenburg liest II« | Villa Quandt

25. September 2013 | 19 Uhr | Film und Gespräch »Die Kinder von Golzow« | HBPG

23. Oktober 2013 | 19 Uhr | Vortrag »Die Sammlung Warschewski« | HBPG

20. November 2013 | 19 Uhr | Lesung mit Eva Zeller | HBPG

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2013

Friedrich Wilhelm vonSteubenPreussischer Offizier und Amerikanischer GeneralPrussian Officer and American General

Sonderausstellungim Foyer des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Special exhibition in the foyer of the House of Brandenburg-Prussian History

1. Mai bis 30. Juni 2005 Gr

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275. Geburtstag 2005

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15. april - 7. august 2011 haus der brandenburgisch-preußischen geschichte ausstellung im kutschstall | am neuen markt 9 | potsdam | www.hbpg.de

Kulturland Brandenburg 2011 wird gefördert durch das Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Land-wirtschaft des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der branden-burgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung

Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mit Mitteln des Hauptstadtvertrages.

Medienpartner Gefördert durch

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg

architektur in brandenburg von 1919 bis 1933

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Im Gedenken der Kinder.Die Kinderärzte und die Verbrechen

an Kindern in der NS-Zeit

Ausstellung 28. Januar bis 13. März 2011Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im Kutschstall | Am Neuen Markt | Potsdam

www.hbpg.de

Medienpartner:Das HBPG wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissen-schaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landes-hauptstadt Potsdam sowie durch das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mit Mitteln des Haupt-stadtvertrages.

Eine Gastausstellung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Zusam menarbeit mit der Brandenburgischen Historischen Kommission und dem Institut für Geschichte der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin.Unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher-schutz des Landes Brandenburg, Anita Tack.

www.dgkj.de

www.hbpg.de

Die GarnisonkircheFragmente & Perspektiven

Ausstellung ab 15. Januar 2012in der Kapelle

an der Garnisonkirche

Breite Straße 7

14467 Potsdam

Die Ausstellung wurde im Auftrag der Stiftung Garnisonkirche Potsdam und der Fördergesell-schaft für den Wieder-aufbau der Garnison-kirche Potsdam e.V. vom Haus der Branden-burgisch-Preußischen Geschichte kuratiert.

Gefördert mit Mitteln des

Ministeriums für Wissenschaft,

Forschung und Kultur des

Landes Brandenburg

POTSDAM, DAS LICHT UND DIE ERFORSCHUNG DES HIMMELS

gefördert durch die

Ein Turm für Albert Einstein

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zum Einsteinjahr 2005 in Kooperation mit dem

Astrophysikalischen Institut Potsdam, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und „Wissenschaft im Dialog“

Medienpartner

19. März bis26. Juni 2005

Ausstellung im Kutschstall Am Neuen Marktin PotsdamDienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr

Mittwoch 11 bis 20 Uhr

Montag geschlossen

Infotelefon 0331/6208550

www.hbpg.de

Förderer

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DankViele Kooperationspartner und Förderer, Kollegen und Wegbegleiter haben unsere Arbeit in den letzten zehn Jahren unter-stützt. Ihnen allen sowie unserem Förderverein „Freunde des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“ e. V. sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

Akademie der Künste, Berlin Altes Rathaus – Potsdam Forum Astrophysikalisches Institut Potsdam AWI Automaten Wirtschaftsverbände GmbH Bärbel und Hans G. Kloß Beauftragte des Landes Brandenburg für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien be.bra verlag Berlin Verlag Berliner Initiative europareportage Berliner Kindl Brauerei AG BIRKAMIDON GmbH Brandenburgische Architektenkammer Brandenburgische Historische Kommission e. V. Brandenburgische Ingenieurkammer Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Brandenburgisches Landeshauptarchiv Brandenburgisches Literaturbüro Bun-desagentur für Arbeit Bundesministerium für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V. deutsch-polnische agentur Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V. Deutsch-Polnische Gesellschaft Brandenburg e. V. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. Deutsche Stiftung Denkmal-schutz Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) Deutscher Kunstverlag ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG Energie und Wasser Potsdam GmbH Entwicklungsträger Bornstedter Feld GmbH Ernst von Siemens Kunststiftung Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Europäische Union, Europäischer Sozialfonds Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE) Evangelisches Gymnasium Hermanns-werder Evonik Industries AG Fachhochschule Potsdam F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz Filmmuseum Potsdam Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e. V. Förderverein der Havel-ländischen Malerkolonie e.V. Förderverein Militärmuseum Brandenburg-Preußen e. V. Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Brandenburg GameDuell GmbH Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. an der Universität Leipzig Gemeinnützige Kultur GmbH Märkisch Oderland Ge-schichtsManufaktur Potsdam Hans Otto Theater Potsdam Hasso-Plattner-Förderstiftung gGmbH HB-Werkstätten für Keramik Marwitz Hedwig-Bollhagen-Erben Hedwig Bollhagen Gesellschaft e. V. Hedwig Bollhagen-Stiftung HERMANN REEMTSMA STIFTUNG Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg idpraxis IKEA Stiftung Industrie- und Handelskammer Pots-dam Inforadio des RBB Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH Initiative Oberschule Institut für Geschichte der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. International Visegrad Fond Internationales Buch, Potsdam Jazzinitiative Potsdam e. V. K&K Events Potsdam GmbH Kai Homilius Verlag Kammerakademie Potsdam Karstadt Warenhaus Potsdam Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Kulturland Brandenburg e. V. Kulturstiftung der Länder Kulturstiftung des Bundes Kulturzentrum Rathenow GmbH Kulturzentrum Zamek in Poznan/Polen Kunstarchiv Beeskow Kunstschule Potsdam Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern Landesjugendring Brandenburg e. V. Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V. Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und schlesische Oberlausitz Landesmusikrat Brandenburg e. V. im Deutschen Musikrat Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e. V. Landesvermessung und Geobasisin-formation Brandenburg Landkreis Elbe-Elster Lehmstedt Verlag L&H Verlag Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte Marika Großer Verlag MatrixMedia Verlag Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin Mercure Hotel Potsdam Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck Mittelböhmische Galerie in Kutná Hora/ Tschechien Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien Museum der Anfänge des polnischen Staates Gnesen/Gniezno/Polen Museum Europäischer Kulturen Staatliche Museen zu Berlin Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters, Ziesar Museumsverband des Landes Brandenburg e. V. Muzeum Lubuskie im. Jana Dekerta, Gorzów Wielkopolski/Polen Muzeum w Gliwicach/Polen Nationalmuseum in Warschau und Königliches Schloss in Warschau/Polen Nationalmuseum Posen/Muzeum Narodowe Poznan/Polen Nikolaisaal Potsdam Oderlandmuseum Bad Freienwalde Ostdeutsche Sparkassenstiftung PHF Projektmanagement- und Baubetreuungsgesellschaft mbH Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte Potsdamer Kunstverein e. V. Programm Kultur der Europäischen Union Projektwerkstatt „Lindenstraße 54“ PRO POTSDAM GmbH Rudolf-August Oetker Stiftung für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Denkmalpflege Sanierungsträger Potsdam GmbH Schlesisches Museum Kattowitz/Muzeum Slaskie w Katowicach/Polen Schlesisches Museum zu Görlitz Selbstverwaltung der Wojewodschaft Großpolen Sorbisches Institut Sparkasse Elbe-Elster Sparkasse Märkisch-Oderland Sparkasse Oder-Spree Sparkassen-Kunststiftung für den Kyffhäuserkreis Sperl Galerie Staatliche Kunstsammlungen Dresden Staatsarchiv Gorzów Wielkopolski/Polen Stadt- und Landesbibliothek Potsdam Stefan Ludes Architekten Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt am Main/Potsdam-Babelsberg Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft – Leo Baeck Programm Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloß Branitz Stiftung kirchliches Kulturerbe in Berlin-Brandenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Stiftung Preußische Seehandlung Stiftung Stadtmuseum Berlin STRAUSS Medien Studiengemeinschaft Sanssouci e. V. Susato-Ensemble Sängerstadtmarketing e. V., Finsterwalde Stadt Doberlug-Kirchhain Theodor-Fontane-Archiv TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH Tourismusverband Elbe-Elster-Land e. V. URANIA „Wilhelm Foerster“ Potsdam e. V. Universität Potsdam, Frühneuzeitzentrum Potsdam an der Philosophischen Fakultät Universität Potsdam, Historisches Institut Universität Potsdam, Institut für Germanistik Ursula Eckert-Stiftung Vattenfall Verein Potsdamer Stadtschloss e. V. Verein proWissen Potsdam e. V. Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH Verlag C. H. Beck Verlag Duncker & Humblot Verlag Friedrich Pustet Verlag für Berlin-Brandenburg Verlag Karl-Robert Schütze Verlagsgruppe Droemer Knaur ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH Werner-Viktor Toeffling-Stiftung Wissenschaft im Dialog Wüstenrot Stiftung Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Wir danken auch den zahlreichen Leihgebern, die die Ausstellungen des HBPG ermöglicht haben.

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Herausgeber: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte gGmbH, Schloßstraße 12, 14467 Potsdam | www.hbpg.deGesamtkoordination: Celia Solf, ARTEFAKT KulturkonzepteTexte: Klaus Büstrin, Antje Frank, Celia SolfGespräche: Klaus Büstrin, Celia Solf (Gespräch mit Anne-Katrin Ziesak)Redaktion: Antje Frank, Celia SolfGrafik: Holz Konzept Design, www.steffiholz.comDruck: primeline printStand: November 2013Auflage: 500

BildnachweisU/1 Karpfenzucht auf der staatlichen Domäne Cottbus-Peitz, Fotografie von Willy Römer, um 1920, Berlin, ABZ • 3 Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Foto: Die Hoffotografen | Jann Jakobs, Foto: Landeshauptstadt Potsdam • 4 Dr. Manfred Stolpe, Foto: Presse- und Informationsamt der Landes-regierung Brandenburg | Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Foto: Annette Koroll • 5 Gert Streidt, Foto: Gerd Rattei | Thomas Wernicke, Foto: Steffi Holz • 6 Dr. Kurt Winkler, Foto: Frank Ossenbrink, Berlin | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG), Kutschstall, Am Neuen Markt, Potsdam, Foto: Ulf Böttcher, Potsdam • 8 HBPG, Hofansicht, Foto: Ulf Böttcher, Potsdam | Quadriga auf dem Portal des Kutschstalls, Foto: Hagen Immel, Potsdam • 10 Tillmann Stenger, Foto: Die Hoffotografen | Eingang zum HBPG, Foto: die kunstschützen, Berlin • 11 Brigitte Faber-Schmidt, Foto: Kulturland Brandenburg e. V. | Dr. Franziska Nentwig, Foto: Michael Setzpfand, Berlin • 12 links: siehe U/1 | rechts: Blick in die ständige Ausstellung des HBPG, Foto: christian.bimm.coers, cbc-design, Berlin • 13 in der ständigen Ausstellung des HBPG, Fotos (v. l. n. r.): Hagen Immel, Potsdam; HBPG, Frank Kiesewetter, Lugau • 14 oben: Giovanna Garzoni, Quitten, Windenblüten, Haselnüsse und Feigen, um 1655, Ausschnitt, Foto: Sammlung Silvano Lodi, Campione d‘Italia | unten: Schale mit Zitrone als Dose, Meißen, um 1745, Foto: Privatbesitz • 15 links: Einsteinturm auf dem Telegraphenberg in Potsdam, Foto: Wolfgang Reuss, Berlin | rechts: Spektrograph für Hermann C. Vogel, Fa. Schmidt und Haensch, 1874, Foto: Privatbesitz • 16 oben: Dirigentenengel von der ehemaligen Scherer-Orgel in der Bernauer Marienkirche, 1572, Detail, Foto: Michael Lüder, Potsdam | unten: Rosenkranzepitaph der Familie Wins 1514, Frankfurt/Oder, Evangelische Kirchengemeinde, Foto: Winfried Mausolf, Frankfurt/Oder • 17 links: Carl Begas: Karl Friedrich Schinkel (1826), Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Foto: Jörg P. Anders, Berlin | rechts: K. F. Schinkel: Bühnenbildentwurf für die Oper von W. A. Mozart „Die Zauberflöte“, 1. Akt – die Sternenhalle der Königin der Nacht, bpk/ Kupferstichkabinett, SMB/ Reinhard Saczewski • 18 links: Teekanne, Form (1935) und Dekor (nach 1947) Hedwig Bollhagen, Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Nachlass Hedwig Bollhagen, Foto: Stefan Gansel, Velten | Mitte: Bundeskanzlerin Angela Merkel am 08.01.2008 zu Besuch in der Bollhagen-Ausstellung im HBPG, Foto: Pressestelle Staatskanzlei des Landes Brandenburg | rechts: Hed-wig Bollhagen 1990-er Jahre, Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Nachlass Hedwig Bollhagen, Foto: Andreas Labes, Berlin • 19 Max Fabian: Die Spree II, 1919, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Stadtmuseum Berlin, Christel Lehmann • 20 oben links: Johann Lorenz Kreul: Bildnis des Karl August Freiherr von Hardenberg, um 1795, Ausschnitt, Bayreuth, Oberfrankenstiftung als Dauerleihgabe im Alten Schloss Ere-mitage, Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Bayerische Schlösserverwaltung | oben rechts: Blick in die Hardenberg-Ausstellung, Foto: Jürgen Baumann, Berlin | unten links: Speiseeiskühler aus dem Service „arabesque“ der Manufaktur Sèvres, 1784, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Foto: Wolfgang Pfauder | unten rechts: Fruchtschale aus einem Tafelaufsatz von Thomire, um 1814, Foto: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg • 21 links: Blick in die SIBYLLE-Ausstellung, Foto: kocmoc.net, Leipzig | rechts: Titel der SIBYLLE 6/1988 mit einem Foto von Sibylle Bergemann • 22 links: Philip Alexius de László: Kronprinzessin Cecilie, 1908, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Foto: Roland Handrick | rechts oben: Werner Fechner: Marianne Hoppe, 1926/27, Foto: Benedikt Hoppe | rechts Mitte: Georg Friedrich Adolph Schöner: Henriette Herz, 1802, Stiftung Stadtmuseum Berlin | rechts unten: Dora Hitz: Margarete Hauptmann, o. J., Ausschnitt, Foto: Michael Lüder, Potsdam • 23 Blick in die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“, Foto: Markus Hilbich, Berlin • 24 oben: Törichte Jungfrau aus dem Retabel der Dorfkirche Leitersdorf/Neumark (heute: Sycowice), um 1510, Ausschnitt, Stiftung Stadt-museum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt, Berlin | unten: Stiftung Stadtmuseum Berlin und Taborkirche Berlin-Hohenschönhausen, Skulpturen eines Retabels aus Tempelhof, um 1420, Foto: Michael Setzpfandt, Berlin • 25 oben: Robert Warthmüller: Der König überall, 1886, Friedrich II. auf Inspektionsreise im Oderbruch, Deutsches Historisches Museum, Foto: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz | unten: Späte Kartoffelsorten, aus: Carl Wilhelm Ernst Putsche: Versuch einer Monographie der Kartoffeln, Weimar, 1819, Ausschnitt, Universitätsbibliothek TU Berlin • 26Blick in die Jagiellonen-Ausstellung, Foto: Joachim Liebe, Potsdam • 27 im Foyer des HBPG, Foto: Joachim Liebe, Potsdam • 28 Anne-Katrin Ziesak, Foto: Heike Lehmann • 29 Schloss Doberlug, Innenhof, Foto: Marcus Müller-Witte, Berlin • 31 Dr. Michael Ermrich, Foto: Ostdeutscher Sparkassenverband | Hans-Jürgen Wende, Foto: privat • 32 in der ständigen Ausstellung des HBPG, Foto: Joachim Liebe, Potsdam | rechts oben: Lara P. in Verkleidung, Foto: Grundschule Töpchin • 33 in der ständigen Ausstellung des HBPG, Foto: Hagen Immel, Potsdam • 34 4. Klasse der Mosaik-Grundschule Hohen Neuendorf am 13.06.2012 bei „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, Foto: Hagen Immel, Potsdam • 357. Klasse des Fontane-Gymnasiums Strausberg am 04.12.2006 bei „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, Fotos: Hagen Immel, Potsdam • 36 Wassertragen mit Holzschuhen am Berg-Schmidthof im Brandenburgischen Freilichtmuseum Altranft, Foto: Edeltraud Wurl/ HBPG • 37 Premiere Puppenspiel „Hereinspaziert!“ zum Internationalen Museumstag am 12.05.2013, Foto: Joachim Liebe, Potsdam • 38 in der ständigen Ausstellung des HBPG, Foto: Joachim Liebe, Potsdam • 40 Foyer des HBPG, Foto: HBPG • 42 links: Kutschstall, Foto: die kunstschützen, Berlinrechts: Geschichtsbörse 2010 im HBPG, Foto: Hagen Immel, Potsdam • 43 links: Foto: Wiebke Dürholt, Potsdam | rechts: Foto: Ulf Böttcher, Potsdam • 44 Bildnis des Georg von Oppen mit seiner Familie, um 1600, Foto: Hagen Immel, Potsdam • 45 oben: Foto: Joachim Liebe, Potsdamunten links: Titel der SIBYLLE 5/1981, mit einem Foto von Ute Mahler | unten rechts: Sommerhüte (in SIBYLLE 3/1978), mit einem Foto von Ute Mahler, darunter: Katharina Thalbach (in SIBYLLE 6/1974), Foto: Sibylle Bergemann • 46/47 Foto: Joachim Liebe, Potsdam • 48 in der ständigen Ausstellung des HBPG, Foto (oben): Hagen Immel, Potsdam | Foto (unten): Celia Solf, Berlin • 49 Fotos: Hagen Immel, Potsdam

Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam.

Medienpartner:

Impressum

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Editorial dr. kurt winkler

Grußworte prof. dr.-ing. dr. sabine kunst

jann jakobs

Mehr Geschichtswissen aneignengespräch mit dr. manfred stolpe

Ein Ort der Kommunikation und Kooperationgespräch mit prof. dr. hartmut dorgerloh

Eine starke Anziehungskraftgespräch mit gert streidt

Die Vielfalt ist bis heute gebliebengespräch mit thomas wernicke

Wir wollen regionale Identität schaffengespräch mit dr. kurt winkler

Ein Platz mit Ausstrahlung – Der Neue Markt und der Kutschstall

Rückblick auf eine Erfolgsgeschichtetillmann stenger

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft!brigitte faber-schmidt

Wie alles begann!dr. franziska nentwig

Ein Blick in die AusstellungenDie ständige Ausstellung „Land und Leute – Geschichten aus Brandenburg-Preußen“

Schön und nützlich. Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten

Ein Turm für Einstein. Potsdam, das Licht und die Erforschung des Himmels

Gott in Brandenburg. Zeugnisse christlicher Kulturprägung

Schinkel – Künstler. Preuße. Brandenburger

Hedwig Bollhagen. Ein Leben für die Keramik

Mark und Metropole. Berlin-Brandenburg 1871 bis heute

Revolution von oben! Preußens Staatskanzler Karl August von Hardenberg

SIBYLLE. Modefotografie und Frauenbilder in der DDR

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Preußens Eros – Preußens Musen. Frauenbilder aus Brandenburg-Preußen

Aufbruch in die Moderne – Architektur in Brandenburg 1919 bis 1933

Märkische Kunst – Bilderwelt des Mittelalters

König & Kartoffel. Friedrich der Große und die preußischen „Tartuffoli“

EUROPA JAGELLONICA. Kunst und Kultur Mitteleuropas unter der Herrschaft der Jagiellonen 1386 – 1572

„Spontane“ Sonderausstellungen zu aktuellen Ereignissen in der Landeshauptstadt

Erste Brandenburgische Landesausstellung „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“

Eine Fülle von Anknüpfungspunktendr. michael ermrich

Mit Fantasie Geschichtskenntnisse aufbesserngespräch mit hans-jürgen wende

Die Vermittlungsprojekte des HBPG„Land und Leute“ – Geschichte(n) für Groß und Klein

Entdeckungen in Sonderausstellungen

Das Schülerbildungsprojekt „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“

Das Schülerbildungsprojekt „Ein Tag im Oderland – Geschichte erleben“

Das Netzwerk „Grenzregion Oder – Begegnung mit Geschichte“

Schülerprojekte zum Internationalen Museumstag

„Zeitensprünge“ beim Jugendgeschichtstag

Veranstaltungen im HBPG setzen spannende Akzente

Die Aufmerksamen – das Aufsichtspersonal

Dank

Impressum

Inhaltsverzeichnis

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