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3 1. Tag Montag, 28. Mai 2007 Weingarten - Frankfurt - Fátima Madera.pdf · 3 3 1. Tag Montag, 28. Mai 2007 Weingarten - Frankfurt - Fátima Willi R. berichtet für KTI (Kolping-Tourist-Information)

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Montag, 28. Mai 20071. Tag

Weingarten - Frankfurt - Fátima

Willi R. berichtet für KTI (Kolping-Tourist-Information).Laut Reiseprogramm läuft der 1. Tag wie folgt ab: Linienflug von Frankfurtnach Lissabon, Hauptstadt Portugals. Fahrt nach Tomar und Besichtigungder Christusritterburg. Weiterfahrt nach Fátima und Hotelbezug für eine Nacht.

Die Abfahrt zum Flughafen nach Frankfurt war auf 3.15 Uhr angesetzt. Einmaligin unserer bisherigen Reisegeschichte war, dass es bei unserer Abfahrt in Strö-men regnete. Osi, unser Fahrer von der Firma Kasper, war pünktlich zur Stelle,so dass wir um 3.20 Uhr von der Walzbachhalle aus starten konnten. Bereits um4.45 Uhr erreichten wir unser Ziel, weil ein Zwischenstopp in Bad Mingolsheimund Weinheim nicht erforderlich wurde, da von dort dieses Jahr niemand zustieg.Auf der Fahrt zum Flughafen begrüßte uns Brigitta und erbat Gottes Schutz undSegen für unsere Reise.Das Einchecken verlief problemlos. Allein Brigitta musste sogar ihre Schuhe aus-ziehen, weil die Sohlen durch eine Metalleinlage verstärkt waren. Selbst beim Ein-checken nach Israel wenige Wochen zuvor gab es deswegen keine Beanstandun-gen, so wurde dem Chronisten berichtet. Offensichtlich sind die Sicherheitsvorkeh-rungen drastisch erhöht bzw. verstärkt worden.In Lissabon kamen wir um 9.00 Uhr an, wobei die Uhren um eine Stunde zurückge-stellt werden mussten wegen der westeuropäischen Zeit. Das Essen im Flugzeugwar nicht berauschend. Es gab einen Sandwich, Yoghurt und ein Getränk. Offen-sichtlich wird auch bei den Fluggesellschaften gespart. Leider gab es am Bandlange Wartezeiten, bis alle Koffer da waren. Danach rein in den Bus und Begrü-ßung durch unsere Reisebegleiterin Ilidia, eine kompetente und junge Frau mit

großem Wissen, was sich imweiteren Verlauf unsererBesichtigungstour noch her-ausstellen sollte. Unser Bus-fahrer hörte auf den NamenMathias. Ein Mann mittlerenAlters, sehr erfahren und mitlangjähriger Fahrpraxis.Ohne Verzögerung ging essofort durch Lissabon inRichtung Tomar und Fátima.Auf der knapp zweistündigenFahrt, vorbei an Rebanlagenund Olivenhainen, berichte-

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te uns Ilidia über die wechselvolle Ge-schichte des Landes und über seine Auf-teilung in die verschiedenen Provinzen.Flugs kamen wir in Tomar an.Auf einem Hügel über dem reizendenStädtchen erstreckt sich eine mächtigeund prächtige Burganlage. Tempelrittergründeten diese im 12. Jahrhundert.Nach der Auflösung des Ordens im Jah-re 1312 ließen sich die Christusritter, ihrNachfolgeorden, auf dem Areal niederund mit den Jahren entstand ein gewalti-ger Klosterkomplex. Vom alten Castellostehen noch Reste der Mauern, einBergfried und die fast runde Templer-kirche. Nach dem Vorbild der Grabes-kirche in Jerusalem bilden im Innernmächtige Säulen ein Achteck für denHochaltar. Das reich geschmückte Got-teshaus wurde im 16. Jahrhundert in dieChristusritterkirche integriert und dientheute als deren Chor. Die Christus-ritterkirche ihrerseits ist ein Prunkstück der Manuelinik und birgt zahllose Schätze.Besonders sehens- und erwähnenswert sind die vielen Kreuzgänge in der Anlage.Danach ging es weiter in Richtung Fátima. Im Dorf Aljustrel vor den Toren Fátimaswurden die Seherkinder geboren. Das dortige Pfarrhaus war uns eine Außen-besichtigung wert, ebenso ein kurzer Besuch in der daneben stehenden Pfarrkirchemit dem Taufstein, in dem die drei Hirtenkinder getauft wurden.Auch die beiden Wohnhäuser der Familien Santos und Marto standen auf unseremBesichtigungsprogramm. Dort konnten wir auch die Bekanntschaft von Angehöri-gen der Hirtenkinder machen. Lucia wurde im Haus der Familie Santos am

22.03.1907 geboren. Sie starb imhohen Alter im Jahre 2005. DasHaus der Familie Marto wurde imJahre 1888 erbaut und im Jahre2000 restauriert. Hier wurden dieSeherkinder Jacinta und Francis-co geboren, Francisco am11.6.1908, seine Schwester am11. 03.1910. Beide starben nochim jungen Alter, Francisco mit11 Jahren am 4. April 1919 aneiner Lungenkrankheit, Jacinta

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mit 10 Jahren am20.02.1920. PapstJohannes Paul II.sprach bei seinemBesuch in Fátimaam 13.05.2000 diebeiden Kinder selig.Im Frühjahr und imHerbst 1916 er-schien den dreiHirtenkindern der„Engel des Frie-dens“. Die zweite Er-scheinung war imSommer 1916 am

Brunnen im Garten beim Haus der Eltern von Lucia. Der Engel sagte zu ihnen: „Ichbin der Schutzengel Portugals….In allem, was ihr könnt, bringt dem AllerhöchstenGebete und Opfer dar“. Den Erscheinungsort ziert heute ein Denkmal, das diebeschriebene Szene nachstellt.Schließlich erreichten wir todmüde unser Hotel „Santa Maria“, nahe der Er-scheinungskapelle und der Basilika. Der Tag war jedoch noch nicht zu Ende. Vordem Abendessen trafen wir uns in der Kapelle des Hotels zu einer Maiandacht. Ineiner besinnlichen Meditation umrahmt von Liedern und Fürbitten ehrten wir andiesem Ort Maria, die Mutter unseres Herrn. Entsprechende vorbereitete Texteerhielten wir zuvor von Brigitta bzw. Manfred. Nach der Andacht gingen wir zumAbendessen. Anschließend versammelten wir uns alle an der Erscheinungskapellevor der Kathedrale von Fátima zu einer internationalen Rosenkranzandacht, wobeider Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet wurde. Es ist Tradition, dasssich danach eine Lichterprozession mit vielen Tausenden von Pilgern über denriesigen Platz in Bewegung setzt, voranein Kreuzträger, dazwischen die Mutter-gottesstatue. In der Marienkrone ist dieKugel des Attentäters Ali Agca, der aufden Papst geschossen hat, eingearbei-tet. Der Platz hallte wider von den „AveMaria“- Rufen der vielen Gläubigen undPilgern. Auch wir hatten uns Kerzen be-sorgt und reihten uns in die große Pilger-schar ein. Eine Szene, die man mit Wor-ten nicht beschreiben kann. Ergriffen gin-gen wir gegen 23.30 Uhr ins Hotel zu-rück. Ein sehr langer und intensiv erleb-ter Tag ging zu Ende.

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Die Mutter des Heilands in strahlendem Licht /begnadet drei Hirten mit hehrem Gesicht.

Erst halten für Blitz sie den blendenden Schein; /sie sammeln die Herde und wenden sich heim.

Doch spricht aus der Eiche so freundlich und gut /die Jungfrau. Da fassen die Ängstlichen Mut.

Sie fragen: „Wie heißest Du, Schönste der Fraun?“ /„Ich komme vom Himmel, ihr dürft Mir vertraun.“

Ein Rosenkranz zieret, wie Perlen von Licht, /die Hände der Frau, die so liebevoll spricht.

Sie mahnet die Kinder: „O betet ihn gern! /So haltet die Sünde und Strafe ihr fern.“

Sie lädt sie fünf Monde zur Steineiche ein. /Die Glücklichen kommen in frommem Verein.

Noch fünfmal erscheinet die Herrin im Baum. /Wie Schnee ist ihr Mantel, mit güldenem Saum.

Doch spricht aus den freundlichen Zügen ein Schmerz: /Die Sünden der Menschen betrüben ihr Herz.

„Tut Buße und sühnet, was Böses geschehn!“ /So wird auch die Drangsal der Kriege vergehn.“

„Das sind Meine Sorgen. O nehmet in acht, /was Botschaft die Mutter den Kindern gebracht!“

Ja, lehre und führ uns, wir folgen Dir gern, /Du Gütige, Milde, Du Mutter des Herrn!

Dieses „Ave“ ist das bekannteste Lied Fatimas. Bei den Feierlichkeiten singen Hunderttausende in Fatimadieses Lied und winken mit weißen Tüchern, während die Fatima-Statue über den Platz getragen wird.

AVE VON FATIMA

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Dienstag, 29. Mai 20072. Tag

Fátima - Obidos - Lissabon

Nach dem Aufwachen muss man sicherst orientieren und seine Gedanken neuordnen, denn zu überwältigend war dergestrige Eindruck bei der feierlichen Ma-rienverehrung in Fátima und der nächtli-chen Lichterprozession.Noch vor dem Frühstück zieht es vieleaus unserer Gruppe zum 7-Uhr-Gottes-dienst in die Erscheinungskapelle anheiliger Stätte.Zurück im Hotel erwarten wir vor demgemeinsamen Frühstück die zwei Ge-burtstagskinder Brigitta und Hedwig mit „Viel Glück und viel Segen“. Den so positi-ven Signalen passt sich auch die Sonne an und lässt uns einen sommerlichen undereignisreichen Tag erahnen. Gegen 9.15 Uhr starten wir unter fachkundiger Doppel-führung mit dem Bus Richtung Westen zu unserem ersten Ziel Batalha, einemrund 9000 Einwohner großen Ort, der übersetzt „Schlacht“ heißt. Dieser beher-bergt das als portugiesisches Nationalheiligtum geltende „Kloster der Schlacht“.Das „Mosteiro“ wurde zu Ehren eines Sieges im Jahre 1385 der Portugiesen unterKönig Joao I. über die kastilischen Truppen erbaut. Ein Denkmal des Komman-danten Aliv Barrot erinnert an diese Schlacht bei Aljubarrota. Das imposante West-portal mit über 100 Skulpturen von Heiligen, Fialen und feinste Steinplastiken we-cken unsere Neugierde auf die portugiesische Baukunst im 14./15. Jahrhundert.

In der Gründerkapellestehen die Sarkophagevon König Joao und sei-ner Gattin Philippa vonLancaster. In Nischenbefinden sich weiterekönigliche Grabmälerund auch das so bedeu-tende von Heinrich „demSeefahrer“. Man fühltsich in die Bauphase1386 bis 1515 zurückversetzt, und der Mor-genimpuls „Herr ich

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preise dich“ und das gemeinsam gesungene Lied „Vonguten Mächten wunderbar geborgen“ gewinnen an hi-storischer Stätte an Kraft und Wirkung.Am Grabmal des „Unbekannten Soldaten“ - in Erinne-rung an die Beteiligung des Landes am 1. Weltkrieg -halten immer zwei Soldaten Ehrenwache. Eine immerbrennende Öllampe und das Bild einer eindrucksvollenChristusfigur - als Torso während einer Schlacht bei Flan-dern gefunden - und die Nichtbeteiligung der Portugie-sen am 2. Weltkrieg symbolisieren zudem die Bedeu-tung dieser Ehrenstätte.Bei dem weiteren Rundgang durch den Kreuzgang immanuelinischen Stil erreichen wir an der Ostseite derKirche die unvollendete, ohne Kuppel stehende Kapel-

le. Gerade dieser freie Blick zum Himmel ermöglicht dem Besucher eine unge-wöhnliche Perspektive.Nach dringend notwendiger Freizeit mit „PP“ besteigen wir den Bus und hören eineGeschichte über einen Mönch und einen Gaukler. Der Sinn der erzählten Allegorielässt uns wissen: „In den Schwachen ist Gott oft mächtig“.Wir fahren durch geschichtsträchtiges Gebiet mit dem schon beschriebenenSchlachtfeld bei Aljubarrota und vorbei an einem modernen Denkmal zu Ehreneiner tapferen Bäckersfrau aus der damaligen Zeit in Richtung Alcobaça. Hiersteht Portugals größte Kirche mit fast 110 m Länge zu Ehren von natürlich – SantaMaria. Es ist eines der schönsten mittelalterlichen Denkmäler zur Erinnerung einesSieges im Zuge der Reconquista, als 1147 die Streitkräfte unter Alfonso Henriquesdie Mauren besiegten. Die frühgotische Klosterkirche der Zisterzienser (mit 999Mönchen) in seiner ursprünglichen Einfachheit lässt unsere Gedanken nach demheimatlichen Maulbronn schweifen. Im Laufe der Jahrhunderte kamen hier Stilele-mente der Manuelitik, des Barock und der Gotik dazu. Beeindruckend wirken dieGrabmäler von KönigPedro und seiner Gelieb-ten Ines de Castro imQuerschiff. Sie stehensich gegenüber‚ damit diebeiden sich beim Jüng-sten Gericht sofort erblik-ken können. - Die Gedan-ken sind frei -An der Kirche schließtdas Klostergebäude miteinem zweistöckigenKreuzgang, einem ele-ganten Kapitelsaal sowie

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mehreren Heiligenstatuen an. Beachtenswert ist auchdas gotische Brunnenhaus und die riesige Küche, sowie der wiederum mit Kacheln (Azulejas) ausge-schmückte Königssaal. Hier erfreut uns der Contra-tenor Luis Peças mit einem Liedvortrag. Sein gesun-genes „Ave Maria“ würde jedem Gotteshaus und Thea-ter zur Ehre gereichen. Den Namen werden wir wohlvergessen, die Stimme in dieser Atmosphäre wohlkaum. Mit unserer bescheidenen choralen Erwiderungvon „Laudate omnes gentes“ und mit viel Applausbrachten wir ihm unseren Dank zum Ausdruck.Kein Kloster ohne eindrucksvolles Refektorium undDormitorium. Eine schmale durch Stein gehauene Türsollte der Sage nach zu dick gewordene Mönche zumFasten anhalten. Durch diese die Phantasie anregen-de Geschichte kam jemand auf den Gedanken, ein „Shooting“ zu veranstalten.Gemeint war die Suche nach dem Standort für ein Gruppenfoto. Er wurde schließ-lich im ehemaligen Refektorium, dem Speisesaal der Mönche, entdeckt. Es war dieRede von einem einzigen Gruppenfoto gewesen. Doch es wurden unzählig vielegeschossen, viele wollten verständlicherweise dieses Motiv abgelichtet haben. Dadie Gruppenmitglieder nicht immer die richtige Position einnahmen oder dann ein-fach fehlten, entstand eine leicht überhitzte Atmosphäre. Diese löste sich aber schnellund vernünftig wieder auf und verdrängte so kurzzeitig die Eindrücke wie man sievorfindet bei der Suche nach dem Superstar.Zwei kulturelle „Highlights“ portugiesischer Nationalgeschichte waren fürs erstegenug. Die Busfahrt führte uns nun in Richtung Nazaré‚ einem Fischerdorf an derSilberküste, zur verdienten Mittagspause bis um 15 Uhr. Auf erfolgreicher pauschalerund individueller Suche nach einem Lokal mit dem traditionellen Degenfisch im An-gebot und einem Glas Wein setzte die Erholungsphase sehr bald ein.

Nach der Pause erreichtenwir per Bus eine Felsklippedes Atlantiks am nördlichenEnde des Strandes mit Na-men „Sitto“ und herrlichenPanorama-Blicken aufNazaré. Diese Stadt wurdezu Ehren eines im Meer ge-fundenen unversehrtenStandbildes Marias gebaut.Bald jedoch wurden wir amAussichtspunkt von profa-neren Zielen abgelenkt.Verrückt tanzende weibliche

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„Modelos“ im Durchschnittsalter unsererReisegruppe - mit angeblich und teilweisesichtbaren sieben wollenen Unterröcken -boten wie üblich Souvenirs und Obst an.Bei einer spontan vorgenommenen Inspek-tion soll einer von uns beim Zählen nur aufsechs (6) gekommen sein.Auf der Fahrt nach Lissabon direkt an derAutobahn: ein von einer mit Zinnen gekrön-te Mauer umschlossenes Städtchen mit Na-men Obidos, ein portugiesisches „Rothen-burg o.d. Tauber“, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Im Zentrum mitden malerischen Gässchen überraschenuns die heutigen Geburtstagskinder mit ei-nem in Schokolade servierten Kirschlikör.Na dann Prost.Die Besichtigung des Städtchens erfolgt ohnedie fachkundige Führung von Ilidia. In Grup-pen durchstreifen wir die schmale Hauptstra-ße, be-

sichtigen die Pfarrkirche, das Castello mit seinenZinnen, die Porta da Villa oder trinken einfach ei-nen Kaffee.Nach dem für heute letzten Besichtigungspunktgeht die Fahrt auf der Autobahn A 8 noch ca.eine Stunde in Richtung Süden nach Lissabon(Lisboa). Hier erwartet uns ein zentral gelege-nes Hotel „Jardim“ der „Tivoli-Kette“. Wie derName es andeutet - mit Garten und Außenpool. Nach Auspacken der Koffer undder Vorfreude, diese drei Tage unberührt stehen lassen zu können‚ steigert sichunsere Erwartung auf einen Erlebnisurlaub in Portugal mit seiner Hauptstadt. Deruns heute berührte Hauch von Geschichte, Kultur und Natur weckt Neugier auf

dieses Land mit seinen zehn Millionen Einwohnern.Ein reichliches Abendessen mit viel Dessert undzusätzlichen Geburtstagskuchen lässt mich/unsnach einem erlebnisreichen Tag leicht müdewerden.Die erfreuliche Nachricht, dass unser dieses Malleider fehlende „Reise-Pfarrer-Gerhard“ spezielleund allgemeine Segenswünsche durch den Ätherschickte, rundet das heute Erlebte ab.

Wolfgang

Gerhard gratulierteBrigitta per Handy aufden Zinnen von Obidos

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Mittwoch, 30. Mai 20073. Tag

Lissabon

Dieser Tag begann wieder mit einem tollen Frühstück, wobei noch ein Rest desGeburtstagskuchens von Brigitta und Hedi vom Vortag zur Verfügung stand.Die Abfahrt zur Stadtbesichtigung war auf 8.45 Uhr festgelegt, doch infolge desGeneral-Streiks an diesem Tag, an dem sich auch die U-Bahn beteiligte, blieb un-ser Bus im großen Stadtgewühl stecken, denn der Straßenverkehr war doch be-trächtlich. Um 9.20 Uhr fuhr der Bus vor und die Stadtführung ging los. Wir fuhrenin die Unterstadt, vorbei am Handelsplatz der Portugiesen, die früher ihren Gewürz-handel am gewaltigen Fluss Tejo betrieben. Zwischen Einkaufsstraße und demTejo konnten wir die imposante Triumphbogen-Verbindung erblicken. Auf der lin-ken Seite des Flusses durchfuhren wir die Alfama, d. h. Eisenquelle, Lissabonsältestes Viertel. Denkt man an die Alfama, so denkt man nicht nur an tolle Fassa-den wie z. B. die Portalkirche aus dem 16. Jahrhundert, sondern auch an die Armutder hier wohnenden Menschen.Der Bus brachte uns durch enge Gassen hoch zu der am Hang gelegenen Kathedra-le. Sie ist ein eindrucksvolles Zeugnis aus der Frühzeit des portugiesischen König-tums. Gotische Seitenkapellen bergen königliche Sarkophage. Hier ist auch der Re-

liquienschrein des Hl. Vinzenz, desSchutzpatrons der Stadt, zu sehen.Unsere Reiseleiterin zeigte und erklär-te uns den romanischen Vorbau amHauptportal und im Kircheninnern dasTaufbecken des Hl. Antonius. In derBartholomäuskapelle hielten wir unse-ren Morgenimpuls ab. Wir stimmtenuns ein mit dem Kanon „Lasst und mit-einander“. In dieser entspannten At-mosphäre las Brigitta eine beeindruk-kende „Vater-unser-Meditation“ vor.Danach sangen wir noch das Lied „Be-wahre uns Gott, behüte uns Gott“ undgedachten an den am Tag zuvor ver-storbenen Ernst Wolf, dessen Frau ur-sprünglich an der Reise teilnehmenwollte. Für den Verstorbenen betetenwir ein „Vaterunser“ und ein „Gegrüßetseist du Maria“. Am Ende hörten wirnoch den folgenden meditativen Text:

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Mit euch zusammen Wege gehenmal Mauern, mal Türen, mal Blumen sehen.

Mit euch zusammen auch mal ruhenund nicht ständig aktiv tun.

Mit euch zusammen lachen, weinen,ganz menschlich sein

nicht stark nur scheinen.Mit euch zusammen Freude haben,

ja - Schmerz auch, statt ihn zu vergraben.Mit euch zusammen Sachen finden,sich trennen können und verbinden.

So möchte das nächste Jahr ich sehn.Mit euch zusammen Wege gehen.

(Doris Lindenblatt)

Anschließend erklärte uns unsere Reiseleiterin beim Rundgang durch die Kathedra-le den Baustil dieser Kirche (romanisch-gotischer Stil, Glasfenster aus dem Jahr1755, die Sakramentskapelle aus dem 16.Jahrhundert). Weiter waren vier Engel undvier Evangelisten zu sehen, Bilder des Hl. Vinzenz, wie er mit dem Schiff nach Lissa-bon gebracht wurde, sowie Bilder des Hl. Antonius mit dem Jesuskind.Gegenüber der Kathedrale steht die prächtige und eindrucksvolle Antoniuskirche.Sie wurde an der Stelle gebaut, an der der Hl. Antonius, den die Christen als Anto-nius von Padua kennen, im Jahre 1195 geboren wurde. Er war Augustinermönchund allen ein guter Ratgeber. Antonius ist in Padua, Italien, verstorben und liegt hierin der Kathedrale begraben. Bereits ein Jahr später wurde er heilig gesprochen. Bisheute ist er ein sehr populärer Heiliger, dessen Statue in vielen Kirchen aufgestelltist und den man um Hilfe anfleht beim Verlust von Gegenständen des alltäglichenLebens. Ihm zu Ehren wird am 13. Juni in der „Alfama“ Lissabons größtes Volks-fest gefeiert. Der alte Brauch, an diesem Tag den Armen Antoniusbrot zu verteilen,soll Glück bringen.

In der Antoniuskirche sind Altar-bilder des Heiligen zu sehen undauch einige Reliquien werden hieraufbewahrt. Vor der Kirche stehteine schöne Bronzestatue vonihm mit dem Jesuskind auf demArm.Durch enge Straßen erklettertenwir den Burgberg mit der Fe-stung, dem Castelo de SaoJorge. Auf dem Gelände hattenwir einen wunderbaren Ausblicküber die Stadt und den Tejo. Ilidia,

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die Reiseleiterin, zeigte uns von hier oben die alten wie die neuen, modernen Stadt-bezirke. Die Stadt ist auf mehrere Hügel gebaut und hat eine große Ausdehnung. Inder Ferne sieht man die 1956 eröffnete Hängebrücke, das ehemalige Expo-Geländeund das „Porto de Sol“ – die „Tür zur Sonne“.Einige bestiegen den Bergfried des Castelo und nach 40 Minuten Aufenthalt trafman sich wieder zum Abstieg. Beim Gang durch die gewundenen Gassen der Alfamawird man noch heute in eine andere Zeit geführt. Inzwischen sind notwendig ge-wordene Sanierungsarbeiten an den Häusern der Altstadt eingeleitet worden. StattAbgasschwaden liegt der Duft von gegrillten Sardinen über den verwinkelten stei-len Gassen und Treppen. Statt Motorenlärm hört man Kanarienvögel zwitschernund Haushühner gackern. In der Alfama locken viele Weinkneipen, Restaurantsund Fado-Lokale zur Einkehr. In den engen Gassen war bereits der bunte Girlanden-schmuck für das bevorstehende Antoniusfest zu sehen. Wir entdeckten Reste deralten Stadtmauer und eines Stadttores, einen alten Brunnen und liefen durch diealte ehemalige Judenstraße, die bis in das 14. Jahrhundert zurückgeht. Am Aus-gang der Altstadt bewunderten wir ein altes Haus mit schönen Kacheln aus der Zeitdes manuelinischen Stils. Kachelbilder erzählen hier die Geschichte so mancherHäuser. - Mit dem Bus fahren wir wieder zurück zum Stadtzentrum und haltenMittagspause am Rossio-Platz.Und in diesem Zeitraum passiert es. Unserem Hobbyfilmer und -fotografen Hubertwird im Gedränge vor dem „Elevator“, dem Lift, der die Unterstadt Lissabons mitder Oberstadt verbindet, aus seiner Hosentasche der Geldbeutel mit Bargeld,Scheck- und Kreditkarte und Personalausweis gestohlen. Zum Glück entdeckt Hu-bert den Verlust noch im Lift und Dank der Hilfe von Rainer und Ulrike und derenHandy kann er die Kontonummern seiner beiden Karten sofort sperren lassen.Nach der Mittagspause besuchen wir das Kachelmuseum, das in einem alten Klo-ster untergebracht ist. Die Technik der Kachelherstellung übernahmen die Portugie-sen von den Arabern. Im ersten Raum erfuhren wir etwas über die Entstehung einerKachel, von den verschiedenen Techniken der Farbengestaltung bis hin zu den Struk-turen, die jeder Kachel das ihr so eigene Gepräge und Aussehen geben. Im näch-sten Raum bestaunten wir ver-schiedene Altar- und Bildmotive(„Lebensbaum“, „Jesus dergute Hirte“). Im Innenhof desMuseums befindet sich ein klei-ner Kreuzgang mit wunder-schönen Kapitellen. Man ge-langt von hier in die ehemaligeKirche, die in ihrer alten barok-ken Pracht Bewunderung her-vorruft. Im obersten Raum dieAttraktion des Azulejos-Muse-ums: ein Lissabon-Panorama

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auf einer 40 Meter breiten Kachelwand, darge-stellt in blau-weißer Ausführung aus dem Jah-re 1730. Dieses Darstellung Lissabons ist des-halb so bedeutsam, weil sie die Stadt zeigtvor dem großen Erdbeben im Jahre 1755,durch das Lissabon zu einem großen Teil zer-stört wurde.Das letzte Ziel an diesem Tag war dasOzeanarium auf dem ehemaligen EXPO-Ge-lände. Auf der Fahrt dorthin konnten wir nochlange Häuserfronten mit schönen Kachel-motiven erkennen. Durch das große Einkaufszentrum „Vasco da Gama“ gelangtenwir auf das EXPO-Gelände mit seinen Wasserspielen, internationalen Fahnenparkund einer Gondelbahn. Wir mussten eine lange Strecke zu Fuß auf Holzbohlen zu-rücklegen. Alle waren gespannt, was wir auf unserem Gang zu Europas größtemOzeanarium erwarten würden. Dieses Ozeanarium wurde im Rahmen der Weltaus-stellung in Lissabon im Jahre 1998 erbaut. Unter seinem Dach leben in teils riesigen,teils kleineren Becken und Gehegen über 10.000 Tiere: Tausende Fische, aber auchQuallen und Korallen, Pinguine, Papageitaucher, so wie viele andere insgesamt 250Arten. Ein gigantischer Tank bildet das Zentrum des Ozeanariums. Hinter siebenMeter hohen Scheiben ziehen hier in fünf Millionen Litern Salzwasser ausgewachse-ne Haie, Rochen, Barracudas und Zackenbarsche neben zahllosen Schwärmen klei-nerer Fische ihre Kreise. Durch unsichtbare Scheiben mit dem großen Becken ver-bunden zeigen vier weitere Aquarien Fauna und Flora vom Atlantischen, Pazifischenund Indischen Ozean sowie dem Südpolarmeer. Besonders anmutend war der Glatt-butt; der größte Fisch im Gewässer. Wir zogen in einzelnen Gruppen verteilt durchdas hohe Gebäude und erlebten die Vielfalt der Ozeane. Bemerkenswert war auchdie Tatsache, dass die Haie friedlich unter so vielen Fischen ihre Kreise ziehen. Man-che Fische schwammen in unmittelbarer Nähe an der 30 cm dicken Schutzglaswandan unseren Augen vorbei. In immer neuen Perspektiven und Schönheiten zeigte sichdas Ozeanarium und man konnte sich nicht satt sehen. Auch die Seeottern und

Pinguine außerhalb des Beckenszeigten ihre putzigen Einlagen.Das Ozeanarium bildete denAbschluss eines erlebnisreichenTages. Der Bus brachte uns zu-rück zum Hotel zum Abendessen.Gestärkt unternahmen danachnoch einige einen Abendspazier-gang in die nähere Umgebung,der sie teilweise bis zum Rossio-Platz und noch weiter führte.

Elisabeth & Heinrich

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Donnerstag, 31. Mai 20074. Tag

Lissabon - Sintra - Cabo da Roca

Nach einem reichhaltigen Frühstück führte unsBrigitta in den Garten des Hotels, wo wir nebendem Pool und unter einem herrlichen Baumunseren Morgenimpuls feierten.Die Fahrt zu unserem ersten Ziel führte uns zu-nächst durch die westlichen Stadtteile Lissabonsvorbei am Platz Marquês Pombal und einemAquädukt, durch den Monsanto Park (ParqueFlorestal de Monsanto) und vorbei an IlidiasWohnort Alges an das Ufer des Tejo, wo wir denTorre de Belém und das Denkmal der Entdek-kungen (Padrão dos Descobrimentos) besich-tigten.Der Torre de Belém, Festung, Leucht- undWachturm, wurde Anfang des 16. Jahrhundertsgebaut und sollte die Mündung des Rio Tejo ge-gen Piraten schützen. Heute ist der Torre, immanuelinischen Stil gebaut, eines der Wahrzei-chen Lissabons. Nur wenige Meter daneben er-

innert die Nachbildung eines Flugzeugs an den ersten Transatlantikflieger Portu-gals, der 1922 vor dieser Stelle aus nach Brasilien flog.Das 54m hohe wuchtige Denkmal der Entdeckungen wurde 1960 anlässlich des500. Geburtstags von Heinrich dem Seefahrer eingeweiht, der die treibende undauch Geld gebende Kraft hinter zahlreichen portugiesischen Entdeckungsfahrtenwar. Es ähnelt dem Bug einer Karavelle, auf dem eben jener Heinrich der Seefah-rer und weitere berühmte Persön-lichkeiten aus der Zeit der Entdek-kungen dargestellt sind.Vom Ufer des Tejo war es dannnur ein kurzer Spaziergang zumHieronymuskloster (Mosteirodos Jerónimos). Ursprünglichstand an dieser Stelle eine vonHeinrich dem Seefahrer gebauteKapelle, in der die Christusritterbeteten, bevor sie zu ihrenEntdeckerfahrten in See stachen.

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Im Jahr 1500 wurde die Kapelle abgerissen undder Grundstein zu einem Kloster gelegt, das inmanuelinischem Stil gebaut wurde und in seinerSchönheit eigentlich nicht zu beschreiben ist.Wir besuchten zuerst die Klosterkirche SantaMaria de Belém, deren Südportal mit seiner Fül-le von Figuren (Maria, Heilige und Bischöfe,Heinrich der Seefahrer) und Verzierungen einParadebeispiel für den manuelinischen Stil ist,wie eigentlich die gesamte Klosteranlage. Mangelangt jedoch nicht durch dieses wunderbareSüdportal in die Kirche, sondern durch das nichtso spektakulär gestaltete Westportal, in dessenBogenfeld allerdings König Manuel und seineEhefrau Maria in Begleitung der Heiligen Hiero-nymus und Johannes der Täufer zu sehen sind.Das Innere der Kirche steht dem Südportal innichts nach: weit und gleichzeitig schmal, hoheschlanke Säulen mit feinen Ornamenten, de-korative Gewölbe, ein Bild der Leichtigkeit. Interessant für Besucher sind auch dieGrabmäler des Entdeckers Vasco da Gama und des Dichters Camôes gleich amEingang so wie die von Elefanten getragenen Sarkophage von König Manuel I. undseiner Frau im Chor, der sich durch seinen schmuckarmen Stil stark von den ande-ren Teilen der Kirche abhebt.Beeindruckend auch der zweistöckige Kreuzgang mit seinen Verzierungen, dem„versteinerten“ Schmuck, den verspielten Formen, die typisch sind für denmanuelinischen Stil. Es gibt kaum eine Fläche, die nicht verziert ist. Wunderschönauch das Refektorium mit seinen wunderbaren Kachelbildern. Der Besuch desHieronymusklosters war sicherlich einer der Höhepunkte dieser Reise und eigent-lich war die Zeit zu kurz, um alles zu sehen und aufzunehmen.Neben dem Kloster erwartete uns Mathias mit seinem Bus und wir fuhren nach

Nordwesten Richtung Sintra,wo Gelegenheit zur Besichti-gung des mittelalterl ichenNationalpalastes (PalacioNacional) war, in dem es aufmehreren Etagen, zu erreichenüber 100 Stufen, eine Kachel-sammlung, einen Wappensaal,den Saal der (27) Schwäne undden Saal der (136) Elstern, so-wie Möbelstücke im indo-portu-giesischen Stil zu sehen gab.

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Die Mittagspause in Sintra wurde auch genutzt,um die für diesen Ort typischen und leckerenQueijadas (kleine Käsetörtchen) zu probierenund zu genießen.Gestärkt fuhren wir weiter durch das Sintra-Gebirge mit seinen Pinien- und Eukalyptus-wäldern an die Westküste Portugals nachCabo da Roca, den westlichsten Punkt deseuropäischen Festlands. Leider war die Sichtnicht so gut, dass man Amerika sehen konn-te, nicht einmal Manfred und Hubert mit ihrenTeleobjektiven hatten da eine Chance. Werwollte konnte sich den Besuch dieses Ortesmit einer Urkunde bestätigen lassen. Das Lichtdes Leuchtturms auf dem Cabo da Rocca ist90 km weit zu sehen.Weiter ging es an der Küste entlang nach Sü-den mit einer Fotopause an der Praia doGuincho, einem weitläufigen Strand mit Sand-

dünen an der ansonsten felsigen Küste, wo die Brandung des Atlantiks deutlich zusehen und auch zu hören war. - Einen kurzen Aufenthalt gab es auch inCascais, früher ein Fischerdorf, heute ein beliebtes Touristenziel. Über der Buchtmit seinen Fischerbooten thront die Festung und die Fußgängerzone mit ihren schö-nen weißen Häusern lädt zum Flanieren ein.Durch Estoril, ein weltbekanntes Seebad und während der Weltkriege Sammel-punkt für Spione aus aller Welt und für viele Exilanten, fuhren wir weiter auf dieAutobahn Richtung Lissabon.Während der Fahrt bedankte sich Brigitta im Namen aller Teilnehmer ganz herzlichbei unserem Busfahrer und natürlich bei Ilidia, die uns kompetent, mit viel Engage-ment und viel Herz durch unsere ersten Tage in Portugal begleitet, uns das Landnäher gebracht und wohl auch ans Herz gelegt hat.Nach dem Abendessen machtesich noch eine kleinere Gruppemit der U-Bahn auf den Weg, umdas EXPO-Gelände mit dem Ein-kaufszentrum, dem futuristischenBahnhof, dem Ozeanarium undder Umgebung bei Nacht zu er-leben. Ein schöner Abschluss ei-nes mit wunderbaren Eindrückenreich gesegneten Tages.Muito obrigado!

Rainer

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Freitag, 1. Juni 20075. Tag

Machico . Santana . Ribeiro Frio

Der Tag unserer Abreise von Portu-gal war gekommen. Das Gepäckwurde eingeladen, darauf wurdenunsere Mitreisenden viermal durch-gezählt mit jeweils anderem Ergeb-nis und dann gings trotzdem los inRichtung Flughafen. Dort musstenwir lange warten. Erst um 12:35 Uhrstartete - mit etwa einer Stunde Ver-spätung- unser Flugzeug. Wenig-stens mussten wir nicht auf demFlughafen übernachten. Wir flogenüber die Stadt und dann nach Süden über den Atlantik. Gegen 14 Uhr landeten wirsicher auf Madeira.Ein tiefblaues Meer mit weißen Schaumkronen umgibt die Insel und steile Berge erhe-ben sich aus dem Wasser. Unsere Führerin Emke empfing uns und der Bus von OSI-RIS-TRAVEL (www.osiristravel.com, Tel: +351 21 318 26 60) stand auch schon bereit.Wir fuhren vom Flughafen nicht direkt westlich nach Funchal, sondern zunächstnach Osten in den Ort Machico, wo Anfang des 15.Jahrhunderts die ersten Portu-giesen auf der Insel gelandet waren. Weil wir im Flugzeug nur ein Getränk erhaltenhatten und nun bei den meisten von uns ein spürbares Hungergefühl einsetzte,stärkten wir uns zunächst in ausgesuchten Restaurants.Danach verließen wir den Ort in Richtung Norden auf einer ausgebauten Straßemit vielen Tunnels und Serpentinen. Unterwegs gab uns unsere holländische Füh-rerin (sie beherrscht außer ihrer Heimatsprache auch deutsch, portugiesisch undenglisch) zahlreiche Informationen über die Insel. Madeira ist 56 km lang und 23km breit, ragt aber bis 1862 m aus dem Meer. Alles ist gebirgig, es gibt fast keineebenen Flächen und die Häuser haben alle Hanglage mit toller Aussicht. Für denFlughafen wurde extra Land aufgeschüttet, die Start- und Landebahn wurde insMeer hinaus gebaut.An der Entdeckung und Erschließung der Insel war Heinrich der Seefahrer maß-geblich beteiligt. Ein Mann namens Salko startete im 15. Jahrh. mit einem Schiffvon Sagres in Portugal aus, um die Westküste Afrikas zu erforschen. Durch starkeNordost-Winde wurde sein Schiff aber abgetrieben und er landete auf der InselPorto Santo. Von dort aus war Madeira zu sehen und auf einer weiteren Fahrtwurde auch diese Insel erreicht. Sie erhielt den Namen „Madeira“, was „Holzinsel“bedeutet, denn außer einem dichten Wald aus Lorbeer-Bäumen wuchsen hier nur

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wenige Pflanzen. Die Portugiesenbesiedelten diese Insel undpflanzten viele Pflanzen aus an-deren, meist tropischen Ländern,an. Diese Pflanzen wurden hier imLaufe der Zeit heimisch wie z.B.das Zuckerrohr aus Nord-Afrika.Durch den Verkauf von Zucker inEuropa wurden die Bewohner Ma-deiras sehr reich, denn der Roh-stoff war damals in Europa neuund sehr begehrt. Für die Arbei-

ten auf den Feldern benutzten die Portugiesen Arbeiter aus Afrika, die auf Madeiraals Sklaven in kleinen Holzhütten mit Dächern aus Zuckerrohr oder Stroh lebenmussten. In Santana (am Ortsschild Sáo Jorge) hatten wir die Möglichkeit, diesekleinen Hütten zu besichtigen. Sie waren umgeben von hübschen Gärten mit üppi-gen Hortensien-Büschen, Strelitzien und anderen schönen Blumen.Danach führte uns die Fahrt über Faial nach Süden auf engen Straßen, die wirklichnur aus Kurven bestanden. Wir blickten hinunter in tiefe Täler mit einer dicht be-wachsenen wilden Flora. Gemüse wird von den Bewohnern an den steilen Hängenangebaut, unterschiedliche Kohlarten, Kürbisse, Kartoffeln, Bohnen und so weiter.Auch für uns fremde Pflanzen, wie Baum-Tomaten oder die Tabo-Janus-Wurzelgedeihen hier. Zu bewundern sind immer wieder auch viele exotische Blumen wieder Rhododendron, Azaleen, Kamelien und besonders häufig die blau blühendeAkapantas aus Süd-Afrika und die Kapuziner-Kresse. Trotz des üppigen Pflanzen-wuchses reichen jedoch eigenes Obst und Gemüse für die Bewohner und die vie-len Touristen nicht aus und sie müssen durch Einfuhren ergänzt werden. Nur Bana-nen gibt es auf der Insel reichlich.An manchen Stellen der Insel ist bis heute der noch ursprünglich reine Lorbeer-Waldzu sehen, so wie ihn die Portugiesen vor 500 Jahren bei der Entdeckung der Inselantrafen. Aus diesem Grund sind diese Flächen zum Weltnatur-Schutzgebiet derUNO erklärt worden. In hohen kah-len Lagen bemüht man sich, Kiefernanzupflanzen, um die Erosion zuverhindern.Von den Felsen rinnt überall Was-ser und es sammelt sich in den so-genannten Levadas, den künstlichangelegten dezimeter-breiten Was-ser-Kanälen, und im so genannten„kalten Fluss“ im Tal Ribeiro Frio,denn in den höheren Lagen Madei-ras regnet es viel und die Wasser-

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Qualität ist sehr gut. Über 1000 km dieserLevadas wurden gebaut, um die tieferen La-gen und die Stadt Funchal mit Wasser zu ver-sorgen. Die zur Wartung notwendigen Pfadeentlang der Kanäle dienen gleichzeitig auch alsWanderwege. Auch wir unternahmen eine klei-ne Wanderung auf einem dieser Wege nebeneiner Levada von der Strasse bei Ribeiro Friohin zum Aussichtspunkt Balcóes, wo man ei-nen phantastischen Blick genießt auf den höch-sten Berg Madeiras, den 1862 m hohen PicoRuivo und den mächtigen Achada Grande,den unsere Führerin „Adlerfelsen“ nannte.Natürlich sahen wir uns bei Ribeiro Frio auchnoch die Forellenzucht an, wo in mehreren Bek-ken und geordnet nach ihrer Größe zahlreicheForellen schwammen.Über den Höhenpass Paso de Poiso führtedie Fahrt vorbei an einer Statue der Maria von

Fatima (bei dem Ortsschild Terreiro da Luta), wo es noch einen kurzen Halt gab.Von hier aus genossen wir erstmals einen wunderbaren Blick auf Funchal, derStadt, die wir in den folgenden drei Tagen noch ausführlich kennen lernen sollten.Unsere Führerin lud uns noch ein, doch in einem Jahr wieder zu kommen, denndann gäbe es die 500 Jahr-Feierder Gründung der Stadt Funchal,das bereits jetzt als ganz großesEreignis angekündigt wird.Erschöpft von dem vielen Hinaufund Hinunter kamen wir bei unse-rem Hotel Pestana Bay OCEANAPARTHOTEL direkt am Atlantikgelegen an und bekamen vorneh-me Zimmer mit einer herrlichenAussicht auf das Meer und auf ei-nen Leuchtturm.

Danach erwartete uns ein üppigesmehrgängiges Abendessen, wowir aus verschiedenen Gerichtenüber Suppe, zahlreichen Salaten,drei verschiedenen Hauptgerich-ten und Desserts an einem Büfettwählen konnten..

Hotel Pestana BayPraia Formosa9000-247 Funchal Madeira PortugalTel: +351 291 701 900 Fax: +351 291 761 694www.hotelespestana.comemail: [email protected]

Irmtraud St.

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Samstag, 2. Juni 20076. Tag

Funchal

Die erste von vier Nächten auf Madeira war schnell vorüber. Die Ozeanbrandunghatte uns in einen tiefen und erholsamen Schlaf gesungen. Am Morgen begrüßtenuns ein strahlend blaues Meer und die wunderschöne Flora Madeiras, die zu einemtraumhaften Frühstücksbüffet in unserem „Hotel Pestana Bay“ einluden.Pünktlich um 9.00 Uhr brachen wir gemeinsam mit Emke, unserer Reiseleiterin,und dem Fahrer Gomes zu unserer Tagestour auf. Es sollte ein warmer Tag mit 27°werden und das Tagesprogramm bot die wichtigen Sehenswürdigkeiten von Funchalan. - Unterwegs zu unserem ersten Ziel, einem von den drei historischen Zentrender Stadt, dem Stadteil Sé, erzählte uns Emke schon viel über Stadt, Leute undGegebenheiten.Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Funchal ein sehr elitärer Touris-mus der europäischen Adeligen, die den ewigen Frühling genossen und im gesun-den Klima der Insel ihre Krankheiten kurierten. Ab 1950 wurde die Stadt mit demBau von Mittelklassehotels in der Hotelzone westlich der Stadtmitte auch für ande-re Urlauber ein erschwingliches Ferienziel. Heute werden diese Hotels moderni-siert, denn man setzt auf sog. „Qualitätstourismus“. Die Hotelhäuser werden kom-fortabel bis luxuriös ausgestattet.Funchal liegt an der Südküste rund um einen geschützten natürlichen Hafen. DieMetropole wurde 1421 gegründet und erhielt 1508 die Stadtrechte durch Manuel I.Heute lebt in Funchal die Hälfte der Inselbevölkerung, Tendenz steigend, und diesnicht ohne Grund. Im Winter herrscht hier das mildeste Klima der Insel. Die Stadtist Bischofssitz und vor allem bei den Engländern beliebter Winterkurort.Funchal erhielt seinen Namen wegen des vielen wilden Fenchels (port. funcho),der hier bei der Entdeckung durch die Portugiesen wuchs.Im 16. Jahrhundert war die Stadt wichtiger Hafen für die Schiffe, die in Richtung derNeuen Welt aufbrachen. Aus diesem Grund war sie mit erheblichem Reichtumgesegnet. Daneben diente ihr Hafen als Umschlagplatz für Zucker und Wein. Beideswird auf Madeira noch heute angebaut.1803 wurde Funchal durch eine Über-schwemmung fast vollständig zerstört.Von der florierenden ‘Zuckerstadt’ des 15.und 16. Jahrhunderts bis heute habenviele geschichtlich bedeutende Gebäu-de die Zeit überlebt. Die meisten davonkann man im historischen Kern der In-nenstadt Funchals finden.Zu Fuß gelangen wir zur ersten Station

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des Tages, der Kathedrale Sé(Bischofsitz). Auf dem Vorplatzmachte uns Emke mit der Ge-schichte dieses Gotteshausesvertraut. Man begann mit dem Bauschon 1485, da die erste Kirche,zu klein geworden war. Der Beginndes Baus wurde mehrmals verzö-gert. Im Jahre 1500 bestand Kö-nig Manuel erneut auf einer Fort-setzung des Baus der so genann-ten ‘großen Kirche’, und 1517 wur-de das neue Gotteshaus schließlich eingesegnet.Die Architektur der Kathedrale ist eine Mischung aus einer südeuropäischen Gotikmit maurischen und manuelinischen Elementen sowie der lokalen Inselarchitektur.In der Kathedrale sind noch einige der Geschenke König Manuels zu finden, wiedas Taufbecken, das noch an seinem Originalplatz steht, die Kanzel und der kleineHochaltar.Die Kirche besitzt die aufwendigste Holzdecke dieser Art in ganz Portugal. Sie wur-de von den maurischen Handwerkern aus dem Holz der einheimischen Madeira-Zeder geschnitzt und mit komplizierten Ornamenten versehen. Leider konnten wirsie wegen Restaurierungsarbeiten nicht bewundern.Im Innenraum der Sé versammelten wir uns für unseren täglichen Morgenimpuls.Wir sangen „Laudate omnes gentes“ und Brigitta stimmte uns mit einem Gebet „Herr

ich danke Dir…“ und einem Gedicht „Wusstet Ihrschon “ ein. Mit dem Lied „Selig seid ihr, wenn ihreinfach lebt“ schlossen wir unseren Morgenimpulsab.Danach konnte jede/r für sich einen Rundgangdurch die Kathedrale machen.Die Fahrt führte uns nun drei Kilometer weiterzum Botanischen Garten. Seit Anfang des 17.Jh. wartete Madeira auf die Eröffnung eines Bo-tanischen Gartens, ein Traum, der sich 1960 er-füllte. Das Gelände gehörte ursprünglich derschottischen Hotelierfamilie Reid, die hier im aus-gehenden 19.Jh. ein Herrenhaus bauen ließ. Deralte Baumbestand des Gartens wurde schon vonder Familie Reid gepflanzt, ebenso stammen dreikleine Aussichtsterrassen aus dieser Zeit. Hierfand man die idealen Voraussetzungen (etwa 300m N.N.)) für das Gedeihen der verschiedenar-tigsten Flora aus der ganzen Welt.

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Der Botanische Garten von heutebietet dem Besucher über 2000Pflanzen in kontrastierenden Far-ben und ist in fünf Hauptbereicheaufgeteilt. Mit viel Wissen führte unsEmke gekonnt durch die Abteilungder einheimischen (endemi-schen) Arten Madeiras, Spezies,die nur in Madeira, auf den Azorenoder den Kanarischen Inseln vor-kommen. Weiter sahen wir Gemü-

se- und Obstsorten, die auf der Insel angebaut werden. In dieser Gruppe findetman verschiedene tropische und subtropische Obstbäume wie Mango, Papaya,Avocado so wie Kaffeebäume, Zuckerrohr oder madeirensische Küchenkräuter.Viele von den Pflanzen waren uns bekannt, aber wir mussten feststellen, dass sieauf Madeira größer als bei uns gedeihen. Wir gingen durch den Baumgarten mitBäumen aus ökologisch gegensätzlichen Regionen der Erde, wie z.B. dem Hima-laja und den Tropen. Wir sind begeistert von den Sukkulenten (wasserspeicherndenPflanzen), die meisten hier stammen aus Südamerika.Nach einem einstündigen Besuch fahren wir mit dem Bus zum Mercado dosLavradores, dem Hauptmarkt in Funchal, der erst 1940 an diese Stelle verlegtwurde. Durch den mit Fliesen geschmückten Haupteingang gelangen wir in denInnenhof. Blumenfrauen in wunderschönen Trachten preisen hier ihre Ware an.Einige von uns bestellen tropische Blüten zum Mitnehmen. In den Seitenräumenwerden Fleisch, Wurst, Käse, Korb- und Lederwaren verkauft. An den beiden letz-ten Werktagen bieten die lokalen Bauern ihre landwirtschaftlichen Anbauproduktenan. Wir sind überwältigt von großem Angebot tropischer Früchte und Gemüse-sorten. Von der zweiten Etage aus kann man schöne Bilder mit der Kamera einfan-gen und charmante Händlerinnen warten auch schon auf uns. Wir probieren einigeder exotischen Früchte und sind neugierig auf Annona (ähnlich einem rundlichenTannenzapfen, es wird nur das weiße Fruchtfleisch ausgelöffelt), auf Monstera (siehtwie ein länglicher Tannenzapfen aus, gegessen wird nur das Teil der Frucht, derjeweils nachreift), auf die Surinamikirsche (gerippte rote Früchte, das weise Frucht-fleisch schmeckt fruchtig-säuerlich) oder aufBananenmaracuja (man schneidet sie querauf und löffelt das Fruchtfleisch mit den Ker-nen aus).Der hintere Gebäudeteil birgt den Fischmarkt,wo vor allem Espada (Degenfisch) und Thun-fisch angeboten werden, die Saisonfische, diedirekt vor der Küste gefangen werden. DieVerkäufer nehmen die Fische mit viel Könnenaus und filetieren sie gleich.

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Nach diesen Erlebnissen bekamen wir eine Stunde Mit-tagspause in der Stadt. Einige von uns nutzten das Ange-bot der kleinen Restaurants, wo die Tische mit viel Liebegedeckt waren und zu gebratenen Espada (Degenfisch),Espetada (kleiner Fleischspieß) und natürlich Madeira-Wein einladen. Andere aus der Gruppe gingen durch denStadtkern spazieren. Dank des milden Klima gedeihen hier Bäume und Sträucher,die ihren Ursprung in den tropischen Regenwäldern haben wie z.B.: Jacaranda(Bäume, die, bevor sie die Blätter bekommen, sich in einem tiefenblauen Blüten-kleid hüllen), Afrikanische Tulpenbäume (mit orangenen Blütenkelchen),Bougainvillea etc.Weitere Highlights des Tages sollten nun folgen - die Fahrt mit der Seilbahn auf dieHügel in das romantische Monte und die Besichtigung des Tropischen Gartens vonSchloss Monte.Der Vorort Monte liegt auf einer Höhe von ca. 600 Metern oberhalb des alten Kernsvon Funchal und war früher ein mondäner Urlaubsort. Er ist mit dem Stadtzentrumvon Funchal durch eine moderne Seilbahn verbunden. Nach der Mittagspause um14.00 liefen wir zur Abfahrtstation der Seilbahn. Auf einer komfortablen Fahrt, inKabinen die über sechs Plätze verfügten, hatten wir 15 Minuten lang die Möglich-keit, versteckte Schönheiten Madeiras kennen zu lernen. Der Tropische Gartenliegt in der Nähe der Ankunftsstation in Monte. Gemeinsam mit Emke besuchtenwir dieses Meisterwerk einer Gartenanlage.Seit 1991 ist dieser Garten, der von José Berardo entworfen wurde, der Öffent-lichkeit zugänglich.Aus dem großen Angebot sucht Emke gezielt die Stationen aus, die uns die Vielsei-tigkeit des Gartens zeigen. Der Park wurde begrünt mit unzähligen tropischen Pflan-zen, die aus verschiedenen Kontinenten stammen, so mit Palmfarnen und Proteienaus Südafrika, Mammutbäumen aus Amerika, Akazien aus Australien, tausend-jährigen Ölbäumen aus Portugal. Daneben findet man auch typische Pflanzendes Lorbeerwaldes „Laurissilva“, der im Jahr 2000 von der UNESCO zum Welt-naturerbe erklärt wurde. Unter diesen Pflanzen begegnen wir hier beispielsweisedem Kanarischen Lorbeer und Stinklorbeer, dem Madeira-Mahagonibaum und derMadeira-Zeder.

Die Pflanzenwelt ist eingebettet von klei-nen und großen Teichen, Wasserfällenund Bewässerungskanälen. Von Haupt-haus aus und von einigen Stellen imGarten - wenn die Bäume den Blick frei-geben - liegt uns die Stadt zu Füßen.Umgeben von üppiger tropischer Vege-tation finden wir hier auch eine der be-deutendsten Kachelsammlungen Portu-gals. Die Kacheln repräsentieren meh-

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rere Jahrhunderte und stammen aus Pa-lästen, Kirchen, Kapellen und Privat-besitzen des früheren portugiesischenImperiums. Die meisten beschreiben ge-sellschaftliche, kulturelle und religiöse Er-eignisse. Besonders erwähnenswert sind40 Wandtafeln, die die portugiesischeGeschichte darstellen.Auf einer Reise nach Japan und Chinawar Berardo so von der Schönheit, Kul-

tur, dem Lebensstil und dem Einfluss der Portugiesen auf den Orient beeindruckt,dass er in seinem Garten zwei orientalische Gärten und ein Paneel mit dem Titel‘Die Abenteuer der Portugiesen in Japan’ integrierte. Diese Tafel besteht aus 166Keramikplatten, die die gesellschaftliche, kommerzielle und kulturelle Beziehungzwischen Portugal und Japan darstellen.Wir bewundern auch den Koi- Karpfenteich, mit vielen äußerst wertvollen Fischenaus Ostasien. Zum Abschluss besuchen wir noch ein Museum mit Mineralien undEdelsteinen aus aller Welt.Der Monte Palace Tropical Garden istmit Sicherheit einer der schönsten undvielseitigsten Gärten der Insel – ein idea-ler Ort für einen unvergesslichen Tag!Von dort gingen wir zur Wahlfahrts-kirche Nossa Senhora do Monte, mitder Schutzheiligen der Insel und demGrab von Österreichs letztem KaiserKarl I., der 1922 in Funchal im Exil starbund 2004 selig gesprochen wurde. Lei-der war die Ausstellung über sein Leben geschlossen.Die Kirche von Monte besitzt keine großen Reichtümer in Bezug auf künstlerischeWerte, aber sie vereint einige architektonische Merkmale, dekorative Elementeund mehrere Gemälde, die ein sehenswertes Ganzes formen. Nossa Senhora doMonte ist am 15. August jeden Jahres das Ziel einer Prozession von ‘reuigen Sün-

dern’, die die 74 Stufen zur Kirche hochauf den Knien bewältigen. Diese impo-sante Treppe ist auch die markantesteCharakteristik an dieser Kirche, beson-ders beeindruckend von oben gesehen.Die Kirche ist auch der Ausgangspunktfür ein unverzichtbares Urlaubserlebnisauf Madeira: die Abfahrt im Korb-schlitten. Die ersten Korbschlitten, dieursprünglich als schnelles Transport-

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mittel nach Funchal für die BewohnerMontes eingeführt wurden, tauchten um1850 auf.Diese zweisitzigen Korbschlitten gleitenauf Holzkufen, geschoben und gesteu-ert von zwei, traditionell in weißer Leinen-kleidung bekleideten Männern, die dieGummisohlen ihrer Stiefel als Bremsenbenutzen. Auch heute noch in Gebrauchziehen sie Jahr für Jahr Tausende von

Touristen an. 12 Gruppenmitglieder lassen sich dieses aufregende und einmaligeErlebnis nicht entgehen und rutschen bei hoher Geschwindigkeit auf den engen,kurvigen Straßen nach Funchal hinunter. Unter ihnen ist auch Lioba, die eine freieKorbschlittenfahrt gewonnen hat. In einem durch Brigitta durchgeführtem Pflanzen-wettbewerb belegte sie den 1.Platz mit ihrem 33,5 cm hohen Drachenbaum.Während sich die 12 Mutigen auf demWeg zur Innenstadt befinden, geht derRest der Gruppe zum Bus zurück. Amvereinbarten Treffpunkt fehlen sechs Teil-nehmer. Die Aufregung, vor allem beiBrigitta, ist groß. Manfred hat schließlichdie rettende Idee. Er erreicht einen derVermissten per Handy.Später war zu erfahren, dass die vermissteGruppe die gleiche Korbrennstrecke ab-lief (ca. 2 km) und das bei einem Gefällevon über 20%. Unten am Treffpunkt waren alle dann wieder vereint und fuhren mitdem Bus zum Besuch des „Museums Quinta das Cruzes“.Die Fahrt führt durch sehr enge alte Gassen. Unser Fahrer Gomes lenkt seinen Bussehr gekonnt, was wir in den nächsten Tagen noch bewundern und schätzen lernten.Einige Meter vor unserem Ziel müssen wir leider aussteigen, denn unser Bus, ver-

hindert durch einen parkenden PKW undeine Mülltonne, kommt an den beiden Hin-dernissen nicht vorbei. Nach vergeblichenVersuchen den Besitzer über die Hupeunseres Busses ausfindig zu machen,steigen wir aus und Gomes fährt rück-wärts aus der Gasse.Die Quinta das Cruzes war früher derSitz eines bedeutenden Madeirawein-Erzeugers, und – so steht es in den Ge-schichtsbüchern – auch einmal das Zu-hause von João Gonçalves Zarco, dem

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Entdecker Madeiras.Auf einem Gelände von zirka einemHektar befinden sich das frühere Herren-haus, heute ein Museum für dekorativeKünste und Möbel, eine Kapelle, ein ar-chäologischer Garten, eine Orchideen-kultur, Kampferbäume, Palmen, austra-lische Eukalyptusbäume und viele ande-re Blumenspezies.Das Museum Quinta das Cruzes besitzt

auch einen schönen Garten. Da sich bei einigen die Müdigkeit breit macht, bege-ben sich gleich einige direkt hierher. Wenn Toni nicht gewesen wäre, dann hätteElisabeth H. ihren Geldbeutel auf der Gartenbank liegen gelassen.Im Garten sind überall viele archäologische Elemente verstreut, darunter auch dasGrab von ‘Heinrich dem Deutschen’. Zentraler Mittelpunkt des Gartens sind zweigut erhaltene manuelinische, aus Basaltgemeißelte Fenster aus dem 16. Jh.Ein Fenster ist vom Haus der FamilieEsmeraldo, wo sich Christopher Co-lumbus auf seinen Reisen nach Ma-deira aufhielt.Müde aber mit viel Erlebtem verlassenwir die Stadt und treffen gegen 18.00 imHotel ein. Im Bus greift Brigitta das Mi-krophon für einen Tagesrückblick underzählt zum Abschluss noch die schöneGeschichte über einen alten Mann mit wunderschönem Blumenstrauß.In der freien Stunde bis zum Abendessen besteht noch die Gelegenheit ein Bad imMeer oder im Swimmingpool zu nehmen.Um 19.00 - frisch gestylt - erscheinen wir alle zum Abendbüffet. Es überrascht unsmit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten. Ein erlebnisreicher Tag klingt bei Abendspa-ziergängen am Ufer entlang langsam aus, wobei jeder für sich nochmals individuelleEindrücke und Erfahrungen sammeln kann. Dankbar und zufrieden für das Erlebtegehen irgendwann alle zu Bett.

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Sonntag, 3. Mai 20077. Tag

Cabo Girao - Porto Moniz - Sao Vicente

Beim Frühstück um 8 Uhr sangen wir fürFrau Luzia Malsch zu ihrem Siebzigstenein Geburtstags-Ständchen und ließensie hochleben.Gut gestärkt vom reichhaltigen Früh-stücks-Büfett fuhren wir bei strahlendemSonnenschein pünktlich mit dem Bus los,um die herrlichen Berge und engen Tä-ler Madeiras zu bestaunen.Unsere Reiseleiterin Frau Emke lieferteuns den Spruch für unseren heutigen Tag:„Wer noch staunen kann, wird auf Schritt und Tritt neu beschenkt“.Wie recht hatte sie. Wir konnten z.B. staunen über die vielen Bananenfelder undFrau Emke erklärte uns dazu: Auf Madeira wächst seit dem 19 Jahrhundert dieBergbanane bis in 300 m N.N. Eine EU-Richtlinie schreibt vor, dass Bananen, dieauf den Markt kommen, mindestens 14 cm lang sein müssen. Die von Madeiraerfüllen leider diese vorgeschriebene EU-Norm nicht. Aus diesem Grund dürfen sienur innerhalb von Portugal verkauft werden. Die portugiesische Regierung bemühtsich bisher vergeblich, ihre Bananen im ganzen EU Bereich vermarkten zu kön-nen. Bananen können das ganze Jahr über geerntet werden, im Winter etwas we-niger. Wenn der Besitzer meint, seine Bananen seien groß genug für die Ernte,bestellt er eine Firma, die die Ernte-Arbeit übernimmt. Bereits im frühen, im nochgrünen Stadium ihrer Reife werden sie von der Staude geerntet. Da eine Ernte beieiner Staude nur ein einziges Mal möglich ist, fällt der Besitzer sie jetzt. Mit denwelken Blättern, dem Stamm und Erde stellt er einen Wall her, der zum Bewässernder Bananenfelder dient. Meist hat die alte Staude schon einen neuen Trieb gezo-gen oder es wird eine junge Staude eingepflanzt. Die Bananenstaude ist pflege-leicht und die nächste Ernte ist bereits nach 12 bis 18 Monaten möglich.Die Weinrebe, die auf Madeira natürlich eine ganz wichtige Kulturpflanze ist, wächstbis in etwa 300 m Höhe am Boden und darüber an Gerüsten mit Drähten, also inder Luft, wie die Menschen hier sagen. In beiden Höhenregionen gedeihen auchGemüse und Obst als Nebenkulturen.Einen ersten Photostopp legten wir am Cabo Girao ein, an Europas höchster Steil-küste. Auf einer Aussichtsplattform fällt der Blick 580 m tief auf das blaugrüne Wasserdes Atlantiks. Wohl dem, der schwindelfrei ist und diesen atemberaubenden Blickin die Tiefe genießen konnte. Von hier aus hatte man auch einen durch Dunstgetrübten Blick auf unser Hotel. In der nahe gelegenen Touristik-Information sind

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sehr interessante Bilder zu sehen vomBeginn des Tourismus auf der Insel.Der nächste Fotostopp erfolgte nach nurkurzer Fahrt in dem kleinen Hafen-städtchen Ribeira Brava. Der Hafenwurde in den letzten Jahren groß ausge-baut. Aus diesem Grund legen jetzt im-mer mehr und größere Schiffe hier an.2006 legten 110 % mehr Kreuzfahrtschif-fe an als noch im Jahr davor. Über die

Fischerei im Meer und über die Zubereitung der Fische haben wir viel erfahren. ImZentrum des Ortes steht eine hübsche barock ausgestattete Kirche, in dem derGottesdienst für die Besucher, die keinen Platz mehr in der Kirche fanden, übereinen Bildschirm-Monitor ins Freie übertragen wurde.Wenige Kilometer hinter dem Städtchen führte uns eine steile Serpentinenstraßeauf den Encumeada-Pass in 1000 m Höhe. Hier oben hat man einen majestäti-schen Blick sowohl in den Süden als auch in den Norden der Insel. Es erübrigt sichzu erwähnen, dass wir an dieser Stelle unseren inzwischen vierten Photostoppeinlegten, um dieses Panorama ent-weder digital oder auf analoge Weisemit unseren Kameras festzuhalten.Weiter ging unsere Rundreise an die-sem Tag über Madeiras einzige Hoch-ebene in knapp 1500 m Höhe mit zahl-reichen Kuhweiden und Windrädern.Die Stromversorgung auf der Insel ge-schieht überwiegend aber immer nochdurch Wasserkraft.Nach einigen Kilometern auf schnurge-rader Fahrt der nächste Halt. Wir wollten am heutigen Dreifaltigkeitssonntag einenkleinen Wortgottesdienst feiern. Eine Kapelle lud dazu ein, doch sie war leider ver-schlossen. An einer windgeschützten Stelle - trotzdem blies uns immer noch einkräftiger Wind um Gesicht und Ohren - feierten wir ihn dann. Man hatte den Ein-

druck, dass die Lieder dieses Mal kräfti-ger gesungen wurden, um gegen die im-mer wieder starken Windböen erfolgreichankämpfen zu können.Die Weiterfahrt führte uns nun in denNordwesten der Insel, nach PortoMoniz. Ein fünfter Photostopp erfolgtebereits oberhalb des Städtchens, vondem man einen herrlichen Blick auf dieneue Strandpromenade und den herrli-

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chen Naturschwimmbecken aus Lavagestein genießen konnte. Die Männer diesesOrtes verdienten sich in früheren Jahren mit dem Walfang ihr Einkommen undbrachten dabei gutes Geld mit nach Hause. Seit etlichen Jahren gehen sie dieserArbeit nicht mehr nach, sie sind inzwischen zu Gegnern des Abschlachtens dergrößten Meeressäuger geworden. Im Jahre 2009 soll hier die Weltkonferenz zumSchutz dieser Tiere stattfinden. Die nächsten Photos wurden dann im Ort selbstgemacht , wo wir auch unsere Mittagspause einlegten.Die nächsten Photos (Photostopp Nr. 6) entstanden dann entlang der Küstenstraßean einem Wasserfall. Der in der Nähe sich befindende reichhaltig bestückte Kioskhatte es allen angetan, ganz besonders, als unser Geburtstagskind Luzia allen einenGeburtstagsschnaps, eine „Poncha“ einschenken ließ. Dieses Mixgetränk, eine Spe-zialität Madeiras, besteht aus Zuckerrohrschnaps, Zitronensaft und zwei TeelöffelHonig. Es hat uns ganz toll gemundet und der Spenderin sangen wir „ein Trulala“.Wenig später Photostopp Nr. 7. Geschehen in Sao Vicente, wo wir die dortigeschöne alte Kirche besuchten.Die vergangenen 1½ Stunden fuhren wir in Küstennähe und nun führte uns dieHeimfahrt wieder über Passstrassen zurück zum Encumeada-Pass, wo wir einigeStunden zuvor schon gewesen waren. Über die Kunst der Straßenbau-Ingenieureauf Madeira kann man nur staunen, aber auch über das Können unseres Busfah-rers. Der Atem blieb einem schon stehen bei den Gefällstrecken und den Abgrün-den unmittelbar neben den Straßen.Der letzte Photostopp dieses Tages erfolgte an einem Bergkegel mit atemberau-bender Aussicht. Auf der linken Seite unseres Fahrweges sahen wir eine Fatima-kapelle und Frau Emke erklärte, dass die Menschen von Madeira dreimal im Jahr,meist zu Fuß, dorthin pilgern.Um 17.15 Uhr war dieser Ausflug mit der Ankunft an unserem Hotel zu Ende. Wirhaben viel gestaunt an diesem Tag und wurden reich beschenkt mit unvergesse-nen Panorama-Eindrücken.Einige gingen noch im Pool schwimmen und machten sich so fit für das reichhalti-ge Abendessen.

Fazit dieses Tages: Wir haben viel gestaunt und wurden reich beschenkt.

Kurt und Toni

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Montag, 4. Juni 20078. Tag

Nonnental . Freizeit . Abschluss

Es ist wieder ein herrlicher Morgen mitblauem Himmel und viel Sonnenschein.Pünktlich um 9.00 Uhr begrüßt uns un-sere nette Reiseführerin, Frau Emke, undwir fahren los. Die Fahrt führt an der Kir-che des heiligen Martin (1930 erbaut)vorbei und an einem Friedhof mit meh-reren Grabkapellen. Unser Blick geht aufden Atlantik, im Hafen von Funchal liegtgerade ein großes Kreuzfahrtschiff vorAnker. Frau Emke erklärt uns, dass Ma-deira regelmäßig von vielen solcher Schiffe mit ca. 1500 bis 2000 Gästen angefah-ren werde. Sie bleiben zwar selten über Nacht, bringen aber doch durch ihre Be-sichtigungen und durch ihre Einkäufe Geld in die Staatskasse.Der erste Halt ist der in 350 m Höhe gelegene Aussichtspunkt Pico dos Barcelos.Hier haben wir einen traumhaft schönen Ausblick auf Funchal. Unterwegs erzähltuns Emke die Legende vom „Hahn“, dem Nationalsymbol von Portugal. Die Ge-schichte soll sich in Barcelos zugetragen haben. Ein Pilger, der sich auf dem Wegnach Santiago de Compostela befand, wurde irrtümlich wegen Diebstahls zum Todeverurteilt. Er appellierte ein letztes Mal an den Richter, der gerade ein Hähnchen zuMittag verspeisen wollte, und beteuerte, das Geflügel werde seine Unschuld be-weisen. Tatsächlich erhob sich der gebratene Hahn vom Teller und krähte. Seitdieser Zeit ist der Hahn das Nationalsymbol von Portugal und bei Touristen alsSouvenir sehr beliebt.Der zweite Halt ist Curral des Freiras, das ,,Nonnental“. Im 16. Jh. suchten indiesem Tal Nonnen aus dem Santa Clara-Kloster Schutz vor den Piraten. Wir be-fahren eine sehr kurvenreiche Strecke, an den Hängen gedeihen Kirsch- und Ka-

stanienbäume. Jedes Jahr, am 1. No-vember, wird im „Nonnental“ dasKastanienfest gefeiert. Bis 1959 war kei-ne Elektrizität und keine Straße vorhan-den, die Menschen mussten zu Fuß nachFunchal gehen. Der Ort ist umgeben vonden höchsten Bergen Madeiras. In dermit herrlichen Blumen geschmücktenWallfahrtskirche, die dem Hl. Antoniusgeweiht ist, findet sich unsere Gruppezum Morgenimpuls zusammen. Mit den

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wunderschönen Liedern„Lobe den Herren“ und„Gott liebt diese Welt“ lo-ben wir Gott und zur Ehreder Gottesmutter erklingtdas Lied „Maria, breit denMantel aus“. Vom Aus-sichtspunkt Eiro doSerrado, in1094 m Höhe,hat man einen herrlichenBlick auf den tief unter unsliegenden Ort.Auf der Rückfahrt nachFunchal mussten wir uns

von unserem Fahrer Gomez verabschieden. Brigitta dankt ihm sehr herzlich fürseine sehr gute und vor allem sichere Fahrweise und überreicht ihm einen Geldbe-trag. Das Fahren in den engen und manchmal sehr steilen Straßen ist nicht ein-fach, die Gruppe konnte sich immer wieder von seinem Können überzeugen.Der Nachmittag in Funchal steht dann zur freien Verfügung. Viele Reiseteilnehmernutzen die Zeit und kaufen ein, besonders beliebt sind die wunderschönen Blu-men, ein tolles „Mitbringsel“ für die Angehörigen zu Hause.Nach einem guten Abendessen treffen wir uns um 20.30 Uhr zum Abschluss-abend in einem Saal im Hotel. Brigitta hat für jeden Reiseteilnehmer eine Blumebesorgt, die als Symbol für die Blumeninsel Madeira stehen soll und den Saalschön geschmückt. Zum Abendimpuls singen wir das Lied „Wo zwei oder drei inmeinem Namen versammelt sind“ und Brigitta trägt zwei wunderschöne Medita-tionstexte über die Vielfalt der Blumen vor, verbunden mit dem Dank an unserenSchöpfer. Wie schon oft hat Brigitta uns gebeten, etwas mitzubringen, was unsan diese Reise erinnert. Bald füllt sich das regenbogenfarbene Tuch mit vielen

Gegenständen: Ein Fati-ma-Buch, eine Fatima-Madonna, eine Kerze,Blumen, ein Film, Scha-len, ein Geldbeutel undvieles mehr. Dann ist esan der Zeit, Brigitta zudanken für die wiederumsehr gute Planung undDurchführung der Reise.Willi Reichert übernimmtdiese Aufgabe stellvertre-tend für uns alle unddankt ihr sehr herzlich mit

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netten Gedichtversen.Am Ende überreicht er ihreinen wunderschönenEngel aus Glas, der Bri-gitta beim Besuch vonObidos schon in Entzük-ken gerieten ließ. Da dieseinigen nicht verborgenblieb, wurde er kurzer-hand gekauft und jetzthält ihn Brigitta in ihrenHänden. Die Freude überdieses Geschenk ist in ih-rem Gesicht und Augenabzulesen und wir freuen uns mit ihr. UnserDank gilt natürlich auch dem Ehemann Man-fred, der Brigitta immer tatkräftigst bei der Pla-nung und Durchführung der Reisen unter-stützt. Das von der Gruppe gesammelte Geldwerden sie an das „Caritas Baby Hospital“ inBethlehem spenden.Zum Abschluss des Abends lädt uns Brigitta

zu einem Glas des guten „Madei-ra-Weines“ ein.Der Abschlussabend klingt aus mitWitzen und Anekdoten über nichtanwesende Volksgruppen (Pfälzer,Schweizer) und von Traudl Eberlehören wir noch dieses nette Trink-lied, das diesen Bericht abschließt:

Prost, Prost, Prösterchen, im Bier sind Kalorien.Prost, Prost, Prösterchen, im Schnaps ist Medizin.Prost, Prost, Prösterchen, im Wein ist Sonnenschein.Prost, Prost, Prösterchen: hinein, hinein, hinein.

Alles Schöne geht einmal zu Ende, so auch dieser net-te Abschlussabend.

Ursula

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Willi R. bedankte sichbei Brigitta mitfolgenden Worten:

Nachdem sich in dieser Rundenniemand hat gefunden,der Danke sagt zu Dir,deswegen steh ich wieder hier.Alle sagen Nein,in diese Rolle zwäng ich mich nicht rein.Viele könnten es besser als ich,doch sie sagen Nein das will ich nicht.So bleibt mir nur eines:

ich mach heute weiter, leider, leider.Wie gerne hätte ich mich aufs Altenteil

gezogenund beobachtet wie Dich die Anderen

loben.Doch aus ist’s mit dem Traum,ich stehe hier und glaub es kaum.Deswegen muss ich das Beste draus

machenauch wenn ihr es findet zum Lachen.Nachdem es nun dieses Jahr mit mir

wieder hat geklappt,tret’ ich s’ nächste Jahr bestimmt abund halt in dieser Rundmeinen lieben Mund.

Wieder ist ein Jahr vergangen,die Weingartener Reiselust hielt uns

gefangen.Um drei Uhr (morgens) zu früher Stund,traf sich die Gruppe zu froher Rundum zu fliegen ins Land der Portugiesen.Wir hatten keinen Spaß,denn keiner vergaß dieses Jahr

seinen Pass.So konnten wir pünktlich startenund mussten nicht noch warten.Alles verlief wieder wie am Schnürchen,den Flug nach Lissabon konnten wir

genießen.

Dort angekommen ging es los,acht Tage Programm, Leute da war was los.die Augen quollen über schier.Auch in Fatima waren wir dort,für Christen ein heiliger Ort.

Nach Madeira sind wir geflogen,um die Schönheiten der Insel zu loben.An Straßen, in Hotels, in Dörfern und auf

dem Land Jasmin, Kamelien,Azaleen und Orchideen

gab es da zu sehen.Als Naturfreunde waren wir entzücktund denken bestimmt jahrelang an

unsere diesjährige Reise zurück.

Und nun am letzten Tag der Reisesteh ich hier,

um Brigitta zu danken dir.Für alle die Mühe und Plage,die die Organisation der Reise

brachte zu Tage.Auch Manfred dürfen wir nicht vergessen,als Mann im Hintergrund kein

Zuckerschlecken,wir schleichen uns ganz sachte anund danken ebenfalls viel tausend Mal.

Als Geschenk überreichen wir Direinen Engel helle,

er soll Euch helfen an jeder Stelle.Auch ein bisschen Geld ist dabei,für einen schönen Tag für euch zwei.Denkt dabei auch allemalan die Reisegruppe dazumal.

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Dienstag, 5. Juni 20079. Tag

Funchal . Frankfurt . Weingarten

Heute galt es die Kofferzu packen – der letzte Tagder Reise war angebro-chen. Schöne Tage lagenhinter uns. Der Himmelwar nicht mehr so blauwie an den Tagen zuvor.Nach einem guten Früh-stück (manche genossensogar ein Sektfrühstück),trafen wir uns im Garten,um Gottes Segen für un-sere Heimreise zu erbit-ten. Unsere ReiseführerinEmke und der Bus warteten schon auf uns, um uns zum Flughafen zu bringen. Aufder Fahrt erzählte uns Emke, warum sie als Holländerin eine Reiseführerin aufMadeira geworden ist. Dann bedankte ich mich ganz herzlich im Namen der Grup-pe bei ihr für die gute Führung und natürlich gab es auch ein Kuvert. Schnell warenwir am Flughafen angekommen. Huberts Einchecken verlief problemlos und auchunsere Blumen wurden gut versorgt. Doch dann tauchten neue Probleme auf.Ich war gerade durch den Handgepäckcheck und musste meinen Rucksack aus-packen, als Trude Aydt mir mitteilte, dass ihre goldene Uhr verschwunden sei. Icherfuhr von ihr, dass sie ihren BiR-Rucksack auf das Band gelegt hatte. Ihre Uhrmusste sie nach Aufforderung durch den Beamten ausziehen und hatte sie dann aufden Rucksack gelegt. Als sie nach einem ausführlichen Körpercheck an das Bandzurückgekommen war, war die Uhr weg. Obwohl wir alles absuchten und ihr Ruck-sack noch zweimal durchleuchtet wurde, blieb die Uhr verschwunden. Den „Security-Beamten“ am Band schien die ganze Affäre ziemlich gleichgültig zu sein und auchder Polizei, die wir rufen ließen, war die ganze Angelegenheit keinen großen Auf-wand wert. Erst als wir massiv insistierten, schickte man uns zum Polizeipostenaußerhalb des Flughafengebäudes. Das war nur möglich, weil unser Flugzeug Ver-spätung hatte. Rainer, Trude und ich machten uns auf den Weg. Auch der Polizei-posten verstand die ganze Aufregung nicht und wollte uns abwimmeln. Wir musstenschon massiven Druck ausüben und auch dank Rainers exzellenten Englischkennt-nissen und seinen Erfahrungen, die er mit Hubert einige Tage zuvor auf einer Dienst-stelle der Polizei in Lissabon machen konnte, erhielten wir am Ende doch ein polizei-liches Protokoll ausgehändigt, in dem der Verlust der Uhr bestätigt wurde.

Blick auf die Wasserleitung aus dem18. Jahrh. beim Anflug auf Lissabon

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Im Flugzeug war ich immer noch so wü-tend über das Benehmen der Behördenam Flughafen, dass ich bereits währenddes Rückfluges ein Schreiben an unse-re Reiseagentur abfasste, um sie überden Vorfall in Kenntnis zu setzen.Entgegen der mündlichen Zusagemussten wir in Lissabon doch dasFlugzeug verlassen und neu ein-checken. Auch jetzt gab es von TAPwieder nicht mehr zu essen als einSandwich, allerdings mit dem „Vorteil“,dass es jetzt wenigstens aufgewärmt war. Der Service der portugiesischen Flug-gesellschaft lässt doch zu wünschen übrig. Wenigstens verlief der Rückflug ruhigund wir landeten pünktlich in Frankfurt. Da wir dieses Mal einen relativ weitenWeg zum „Baggage-Claim“ zurückzulegen hatten, konnten wir unsere Koffer dortgleich in Empfang nehmen. Beim Verladen auf die fahrbaren Kofferträger stelltesich heraus, dass die Familie A. ein zweites Mal Pech hatte. An einem Koffer warder Griff abgerissen. Während Manfred und Günter A. den Schaden regelten,führte ich die Gruppe zu unserem Bus, der bereits auf uns wartete. Wir verab-schiedeten uns von Irene und fuhren dann unserer Heimat entgegen. Unterwegsgab ich noch einmal einen Rückblick auf unsere Reise und im Nu waren wir inWeingarten an der Walzbachhalle angelangt, wo wir schon sehnlichst von unse-ren Angehörigen erwartet wurden. Bei unserer Verabschiedung überreichte ichjedem Reiseteilnehmer eine Strelizie als Geschenk zur Erinnerung an eine schö-ne, abwechslungsreiche, kurz: an eine gelungene Reise.

Epilog: Am nächsten Morgen klingelte das Telefon. Trude A. war an der anderenSeite der Leitung und ihre Stimme klang hoch erfreut: „Stell dir vor, als ich meinenRucksack zu Hause aus-packte, lag meine Uhr ganzunten auf dem Boden!“ Bisheute wird gerätselt, wiedie Uhr trotz zweimaligemDurchleuchten des Ruck-sacks dorthin gelangenkonnte. Der Fall bleibt nachwie vor dubios, doch werbraucht sich noch darüberGedanken machen, ent-scheidend ist doch letztenEndes der glückliche Aus-gang des ganzen Vorfalls.

Brigitta

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Waagrecht 1 schön gestaltete Kacheln 3 höchste Steilküste Europas, Cabo . . . 5 die Seilbahn brachte uns dort hin 8 Torre de . . . in Lissabon (Wahrzeichen) 9 Marienmonat (Hinflug)10 Heinrich der . . .11 Fluss in Portugal12 westl. Punkt des europ. Festlands, Cabo da . . .13 Wallfahrtsort in Portugal14 wird in Fátima verehrt15 portug. König, nach dem ein Baustil benannt ist17 Frucht, die auf Madeira wächst (man kann sie mit

einem - wie hier - oder zwei N schreiben)18 Hauptstadt Madeiras19 Familienname von zwei Seherkindern20 jeder Teilnehmer erhielt eine . . . als Geschenk

zum Abschluss der Reise21 erster Teil einer Stadt im NW Madeiras ( . . . Moniz)22 Pass auf Madeira mit Blick auf Süd- und Nordküste

23 Hauptplatz in Lissabon25 Sitz von „Biblische Reisen“26 was heißt „Jardim do Vinho“ auf deutsch27 Wasserkanal in den Bergen Madeiras28 Curral das Freiras auf deutsch30 deutscher weibl. Vorname, bedeutet „die Erhabene“31 Stadt mit einer Christusritterburg (1.Tag)32 Vorname unserer Siebzigerin33 wir besuchten in Lissabon auch das . . . Gelände

Senkrecht 2 Hauptstadt Portugals in der Landessprache 4 Stadtteil Lissabons zwischen Burg und Fluss 6 die Welt der Meere war dort zu sehen 7 diesem Heiligen ist das Kloster am Hafen

Lissabons geweiht16 Vasco da . . .22 unser Hotel auf Madeira hieß . . . Bay25 unsere Reiseführerin in Portugal29 Name unserer Fluggesellschaft (Abk.)

Idee: Rainer H.

Lösu

ngen

auf

Seite

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Unsere Reise ...

... im Kreuzworträtsel

Unsere Reise ...

... im Kreuzworträtsel

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DANKEEin herzliches Dankeschön möchte ich allen sagen, die auf die-Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen sagen, die auf die-Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen sagen, die auf die-Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen sagen, die auf die-Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen sagen, die auf die-ser Reise einen Tag lang Protokoll geführt und dann ihre Be-ser Reise einen Tag lang Protokoll geführt und dann ihre Be-ser Reise einen Tag lang Protokoll geführt und dann ihre Be-ser Reise einen Tag lang Protokoll geführt und dann ihre Be-ser Reise einen Tag lang Protokoll geführt und dann ihre Be-richte geschrieben haben. Dieses Mal ging es relativ schnell.richte geschrieben haben. Dieses Mal ging es relativ schnell.richte geschrieben haben. Dieses Mal ging es relativ schnell.richte geschrieben haben. Dieses Mal ging es relativ schnell.richte geschrieben haben. Dieses Mal ging es relativ schnell.Ich weiß, nach der Rückkehr hatten alle viel zu tun, aber ohneIch weiß, nach der Rückkehr hatten alle viel zu tun, aber ohneIch weiß, nach der Rückkehr hatten alle viel zu tun, aber ohneIch weiß, nach der Rückkehr hatten alle viel zu tun, aber ohneIch weiß, nach der Rückkehr hatten alle viel zu tun, aber ohneeuch und euer Mittun gäbe es dieses Heft nicht. Ihr habt eucheuch und euer Mittun gäbe es dieses Heft nicht. Ihr habt eucheuch und euer Mittun gäbe es dieses Heft nicht. Ihr habt eucheuch und euer Mittun gäbe es dieses Heft nicht. Ihr habt eucheuch und euer Mittun gäbe es dieses Heft nicht. Ihr habt euchin den Dienst der Gruppe gestellt.in den Dienst der Gruppe gestellt.in den Dienst der Gruppe gestellt.in den Dienst der Gruppe gestellt.in den Dienst der Gruppe gestellt.Danken möchte ich auch Hubert für das Korrekturlesen so wieDanken möchte ich auch Hubert für das Korrekturlesen so wieDanken möchte ich auch Hubert für das Korrekturlesen so wieDanken möchte ich auch Hubert für das Korrekturlesen so wieDanken möchte ich auch Hubert für das Korrekturlesen so wiemeinem Mann Manfred für die Gestaltung des Heftes. Herz-meinem Mann Manfred für die Gestaltung des Heftes. Herz-meinem Mann Manfred für die Gestaltung des Heftes. Herz-meinem Mann Manfred für die Gestaltung des Heftes. Herz-meinem Mann Manfred für die Gestaltung des Heftes. Herz-lichen Dank auch an Rainer, der die Idee zum Kreuzworträtsellichen Dank auch an Rainer, der die Idee zum Kreuzworträtsellichen Dank auch an Rainer, der die Idee zum Kreuzworträtsellichen Dank auch an Rainer, der die Idee zum Kreuzworträtsellichen Dank auch an Rainer, der die Idee zum Kreuzworträtselhatte.hatte.hatte.hatte.hatte.Ich hoffe und wünsche, dass euch dieses Heft immer wieder anIch hoffe und wünsche, dass euch dieses Heft immer wieder anIch hoffe und wünsche, dass euch dieses Heft immer wieder anIch hoffe und wünsche, dass euch dieses Heft immer wieder anIch hoffe und wünsche, dass euch dieses Heft immer wieder anunsere gemeinsame schöne Reise erinnert.unsere gemeinsame schöne Reise erinnert.unsere gemeinsame schöne Reise erinnert.unsere gemeinsame schöne Reise erinnert.unsere gemeinsame schöne Reise erinnert.

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