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Marsilio Ficino in Deutschland und Italien Renaissance-Magie zwischen Wissenschaft und Literatur Berlin, 1.-3.10.2015 Internationale und interdisziplinäre Tagung, veranstaltet von Jutta Eming (Freie Universität Berlin / SFB 980 “Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit”) und Michael Dallapiazza (Universität Bologna) Veranstaltungsort: SFB-Villa, Sitzungsraum Schwendenerstraße 8, 14195 Berlin Nähere Informationen unter: www.sfb-episteme.de G egenstand der Tagung ist das Werk des Florentiner Humanisten Marsilio Ficino, einer Zentralgestalt des italienischen Renaissance-Platonismus, der als Übersetzer und Kommentator von Schriften Platons, Plotins und des Corpus Hermeticum sowie als Theoretiker einer Verknüpfung von antiken +DGQDM LHS CDQ BGQHRSKHBGDM 1DKHFHNM FQNDM $HMƦTRR @TE CHD europäische Wissenschafts- und Geistesgeschichte ausgeübt hat. Die Ergebnisse rezenter Forschungen zum epistemologischen Status von Magie und Hermetismus, Literatur, Poetik und Philosophie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit geben Anlass, die Ficino traditionell zugeschriebene Schlüsselrolle in einigen Punkten zu überprüfen, zu diskutieren und zu präzisieren. Wissenschaftler aus Deutschland, Italien und Frankreich sind dazu bisher noch kaum in einen Dialog getreten. Die Tagung soll ein Forum bieten, um insbesondere die literarisch-künstlerischen, literaturwissenschaftlichen, wissenschaftshistorischen und philosophisch-theologischen Implikationen von Ficinos Schriften vergleichend zu behandeln. Der Duktus von Ficinos Schriften ist aus heutiger Sicht prima vista eher als ‚literarisch’ denn als ‚wissenschaftlich’ zu charakterisieren. Besonders jene Werke, die in der GDQLDSHRBGDM 3Q@CHSHNM RSDGDM YDHFDM ƧMHSSDM YT 3DWSSXODM TMC UDQE@GQDM UNM L@FHRBGDM TMC @KBGDLHRBGDM 3DWSDM DSV@ CTQBG CHD 5DQVDMCTMF UNM !DFQHƤDM VHD #LNMHD NCDQ ingenium, oder, weil sie sich um eine Geheimhaltung und Verschlüsselung ihrer Wissensbestände bemühen mussten, durch den Gebrauch von Allegorien. Es besteht Anlass zur Frage, ob Ficinos Schriften heute generell primär unter kunsttheoretischen und poetologischen Aspekten relevant sind. Design: Bill C. Ray

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Marsilio Ficinoin Deutschland und Italien

Renaissance-Magie zwischen Wissenschaft und Literatur

Berlin, 1.-3.10.2015

Internationale und interdisziplinäre Tagung, veranstaltet von Jutta Eming (Freie Universität Berlin / SFB 980 “Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit”) und Michael Dallapiazza (Universität Bologna) Veranstaltungsort: SFB-Villa, SitzungsraumSchwendenerstraße 8, 14195 BerlinNähere Informationen unter: www.sfb-episteme.de

Gegenstand der Tagung ist das Werk des Florentiner

Humanisten Marsilio Ficino, einer Zentralgestalt des

italienischen Renaissance-Platonismus, der als Übersetzer

und Kommentator von Schriften Platons, Plotins und des Corpus

Hermeticum sowie als Theoretiker einer Verknüpfung von antiken

europäische Wissenschafts- und Geistesgeschichte ausgeübt hat.

Die Ergebnisse rezenter Forschungen zum epistemologischen Status

von Magie und Hermetismus, Literatur, Poetik und Philosophie

des Mittelalters und der Frühen Neuzeit geben Anlass, die Ficino

traditionell zugeschriebene Schlüsselrolle in einigen Punkten zu

überprüfen, zu diskutieren und zu präzisieren. Wissenschaftler aus

Deutschland, Italien und Frankreich sind dazu bisher noch kaum in

einen Dialog getreten.

Die Tagung soll ein Forum bieten, um insbesondere die

literarisch-künstlerischen, literaturwissenschaftlichen,

wissenschaftshistorischen und philosophisch-theologischen

Implikationen von Ficinos Schriften vergleichend zu behandeln.

Der Duktus von Ficinos Schriften ist aus heutiger Sicht

prima vista eher als ‚literarisch’ denn als ‚wissenschaftlich’

zu charakterisieren. Besonders jene Werke, die in der

ingenium, oder, weil sie sich um eine Geheimhaltung

und Verschlüsselung ihrer Wissensbestände

bemühen mussten, durch den Gebrauch

von Allegorien. Es besteht Anlass

zur Frage, ob Ficinos Schriften

heute generell primär unter

kunsttheoretischen

und poetologischen

Aspekten

relevant sind.

Design: Bill C. Ray

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TILO RENZ (Berlin)

Ich hab gesehen den gott Amon, vnd er hatt mich

. Traumwissen in Johannes

Hartliebs Alexander (1450)

Sektion: Transfers in der Romania und darüber hinausModeration: ANITA TRANINGER (Berlin)

SERGIUS KODERA (Wien)

Marsilio Ficinos Theorie der Ansteckung durch

Augenstrahlen (De amore VII, 4) zwischen Plagiat, Echo,

Aneignung und Parodie: Agrippa von Nettesheim, Baldassare

Castiglione, Giordano Bruno, Giovan Battista Della Porta

VOLKHARD WELS (Berlin)

Die Rezeption der neuplatonischen Enthusiasmus-Theorie

in Frankreich und Deutschland

BERNHARD HUß (Berlin)

Samstag, 03.10.2015

Sektion: Transfers in den deutschsprachigen RaumModeration: FALK QUENSTEDT (Berlin)

GRANTLEY MCDONALD (Salzburg)

BARBARA SASSE TATEO (Bari)

Der Transfer in die Volkssprache:

Das Buch des Lebens

des Johannes Adelphus Muling

ANTJE WITTSTOCK (Siegen)

Marsilio Ficinos De vita coelitus comparanda.

Prekäres Wissen im Transfer

Mittagsimbiss

Ab 14:30

15:00

16:00

17:00

10:00

11:00

11:30

12:30

Donnerstag, 01.10.2015

Grußwort des Präsidenten der Freien Universität Berlin

PETER-ANDRÉ ALT

GYBURG UHLMANN (Berlin)

Einführung in das Tagungsthema

JUTTA EMING (Berlin)

Sektion: Magie-KonzepteModeration: MICHAEL DALLAPIAZZA (Bologna)

FOSCA MARIANI ZINI (Lille)

intellectus und anima bei Ficino

SAVERIO CAMPANINI (Bologna)

Ein christlicher Kabbalist liest Ficino: Francesco Zorzi

Abendvortrag:

STÉPHANE TOUSSAINT (Paris)

Menschheit und Magie. Die anthropo-kosmische

Harmonie bei Ficino, Pico und Paolini

Empfang

Freitag, 02.10.2015

Sektion: MedialitätenModeration: BEATE LA SALA (Berlin)

SUSANNE KATHRIN BEIWEIS (Wien)

STEFFEN SCHNEIDER (Trier)

Kommunikation und ihre Medialität als zentrale

Dimensionen von Ficinos Wissenspoetik

ANNE EUSTERSCHULTE (Berlin)

Ficinos Imaginationen

Mittagspause

14:00

15:00

16:00

16:30

17:30

10:00

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12:30