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Grund-wissen Sozial-versicherung Arbeits-Heft Sekundar-Stufe 1 in Leichter Sprache Ausgabe 2017/2018 G E S E L L S C H A F T F Ü R P Ä D A G O G I K , I N F O R M A T I O N U N D M E D I E N E . V . F Ü R E X E M P L A R I S C H E B I L D U N G S M E D I E N 2017 Siegel in Leichter Sprache www.sozialpolitik.com Ausgabe 2017/2018 Wann ist ein Staat sozial ? In den Beruf starten 20 Im Betrieb mit-bestimmen 26 Einzahlen und auszahlen 14 Ein soziales Netz für alle! 8 3

3 83 14 20 26 E S E L L S C H A F T F Ü R P Ä D A G O G IK, I N F O R M A T I O N U N D M E D I E N E. V. F Ü R E X E M P L A R I S C HE BI L D U N G S M E D I …

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  • Grund-wissen Sozial-versicherungArbeits-Heft Sekundar-Stufe 1 in Leichter Sprache Ausgabe 2017/2018

    GESE

    LLSC

    HAFT

    FR P

    DAGOGIK, INFORMATION UND M

    EDIEN E.V.FR EXEMPLARISCHE BILDUNGSME

    DIEN2017

    Siegel

    Wann ist ein Staat sozial ?

    3

    Ein soziales Netz fr alle!

    8

    Einzahlen und auszahlen

    14

    In den Beruf starten

    20

    Im Betrieb mit-bestimmen

    26

    in Leichter Sprache

    www.sozialpolitik.com

    Ausgabe 2017/2018

    Wann ist ein Staat sozial ?

    In den Beruf starten

    20

    Im Betrieb mit-bestimmen

    26

    Einzahlen und auszahlen

    14

    Ein soziales Netz fr alle!

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    http://www.sozialpolitik.com

  • Inhalt

    Wann ist ein Staat sozial? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 bis 7 Ein soziales Netz fr alle! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 bis 13 Einzahlen und auszahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 bis 19 In den Beruf starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 bis 25 Im Betrieb mit-bestimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26 bis 32 Wrter-Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 33 und 34 Das weit du! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35 und 36

    Manche Wrter in den Texten sind mit einem Pfeil markiert . Zu diesen Wrtern findest du Erklrungen im Wrter-Buch auf Seite 33 und 34 . Wir verwenden beim Schreiben meistens nur die mnnliche Form, damit der Text leichter zu lesen ist . Der Text ist aber fr Leserinnen und Leser!

    Impressum Hier steht, wer dieses Heft gemacht hat:

    Heraus-Geber: Stiftung Jugend und Bildung in Zusammen-Arbeit mit dem Bundes-Ministerium fr Arbeit und Soziales Vertretungs-Berechtigte: Dr . Alexander Jehn (Prsident), Michael Jger (Geschfts-Fhrer) Vereins-Register: Amts-Gericht Charlottenburg, VR 24612 B

    Fach-Beratung: Berit Heintz (Deutscher Industrie-und Handels-Kammer-Tag), Roland Henke (Ministerial-Rat, Niederschsisches Kultus-Ministerium), Edmund Kammerer (Leitender Ministerial-Rat auer Dienst, Unternehmens-Sprecher), Professor Doktor Helmut Keim (Europische Fach-Hochschule Brhl), Siegmut Keller (Ministerial-Rat, Ministerium fr Kultus, Jugend und Sport Baden-Wrttemberg), Jeanette Klauza (Deutscher Gewerkschafts-Bund), Wolfgang Oppel (Berufs-Bildungs-Experte)

    Verlag: Eduversum GmbH, Wiesbaden Redaktion: Frauke Hagemann, Katja Rieger Redaktions-Schluss: Juli 2017 Autorin: Susanne Patzelt Texte in Leichter Sprache: Sonja Abend Text-Prfung: Schlerinnen und Schler der 8 . Klasse, Schuljahr 2016/2017, Maria-Montessori-Schule Mannheim (Frder-Zentrum mit dem Frder-Schwerpunkt Lernen), Klassenleitung Sylvie Flachs Europisches Logo fr einfaches Lesen: Inclusion

    Europe . Weitere Informationen gibt es unter www .leicht-lesbar .eu

    Fotos: Titel: Shutterstock/Syda Productions, Seite 3 und 4: Shutterstock/YanLev, Seite 9: Fotolia/Kzenon, Shutterstock/Billion Photos, Shutterstock/Africa Studio, Shutterstock/ JHDT Productions, Seite 10: Fotolia/Monkey Business, Seite 13: Leopold Maurer/ toonpool .com, Seite 26: Shutterstock/ Kzenon, Seite 27: Shutterstock/Phovoir

    Gestaltung: FREIsign GmbH, Wiesbaden

    Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

    Barriere-freie PDF-Datei: Naumilkat GbR, Dsseldorf/Berlin

    Bestellung Bestell-Service Jugend und Bildung 65341 Eltvill e Fax: (0 61 23) 9 23 82 44 E-Mail: jubi@vuservice .de Internet: www .sozialpolitik .com oder www .jubi-shop .de Bestell-Nummer: A999

    Mit dem Smart-Phone: Bestellung im Internet

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    MancheWrterindenTextensindmiteinemPfeilmarkiert .ZudiesenWrternfindestduErklrungenimWrter-BuchaufSeite33und34 .WirverwendenbeimSchreibenmeistensnurdiemnnlicheForm,damitderTextleichterzulesenist .DerTextistaberfrLeserinnenundLeser!

    http://www.leicht-lesbar.eumailto:jubi%40vuservice.de?subject=http://www.sozialpolitik.comhttp://www.jubi-shop.de

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    Wann ist ein Staat sozial?

    Material 1: Leben im Sozial-Staat

    Deutschland ist ein sozialer Staat (siehe Wrter-Buch auf den Seiten 33 und 34) . Das Wort sozial stammt aus der lateinischen Sprache . bersetzt heit sozial: Das betrifft die Gesellschaft . Ein sozialer Mensch denkt also auch an andere Menschen, nicht nur an sich . Ein Sozial-Staat hilft den Menschen, wenn sie in einer Not-Lage sind .

    Lukas, 15 Jahre Okay, wir leben von Hartz 4 ich, mein Bruder und meine Mutter . Wir haben eine kleine Wohnung . Ich hab aber trotzdem ein eigenes Zimmer . Wir haben Heizung, genug zu essen, Fernseher und so . Aber ich beneide die anderen um ihre Klamotten und Handys . Wir fahren auch nie in den Urlaub .

    Material 1: Leben im Sozial-Staat

    Lukas, 15 Jahre Okay,

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    Emma, 16 Jahre Ich finde, wenn jemand Leistungen vom Staat bekommt, dann muss er auch etwas dafr tun . Gemeinde-Arbeit oder so . Ist doch bld, wenn die einen schuften und die anderen nichts tun mssen .

    Nele, 14 Jahre Ich sehe oft Flaschen-Sammler am Glas-Container . Oder Menschen, die die Mll-Eimer durchsuchen . Da frage ich mich schon, ob der Sozial-Staat wirklich funktioniert .

    Ivan, 15 Jahre Sozial bedeutet fr mich: gleiche Chancen am Start, in der Schule und so . Aber dann muss jeder selbst was daraus machen . Wo bleibt sonst der Anreiz, sich durchzuboxen?

    Milad, 14 Jahre Ich komme aus einem Land, in dem es kein Sozial-System gibt . Unsere Familien sind unser soziales Netz . Wir helfen uns gegenseitig, wenn wir in einer Notlage sind . Hier in Deutschland hilft die Gemeinschaft von allen . Das macht es fr Familien leichter, die kaum was haben . Aber ich glaube, der Zusammenhalt in der Familie ist hier nicht so gro .

    Tabea, 16 Jahre Oft heit es, wir mssten unser Geld an den Staat abdrcken . Ich kann genauso gut sagen: Wir zahlen Beitrge in unsere Gemeinschafts-Kasse ein . Das ndert meine Meinung total .

    Arbeits-Auftrag: Lies, was Lukas, Emma, Nele, Ivan, Milad und Tabea zum Sozial-Staat sagen . Wem s timmst du zu und w em nicht? Begrnde deine Meinung .

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    Material 2: Solidaritt im Sozial-Staat

    Jeder kann einmal in Not geraten und braucht Hilfe von anderen . Manche Menschen haben keine Familie oder Freunde, die fr sie da sind . Deshalb ist es wichtig, dass Menschen in Not-Lagen Hilfe bekommen . Wenn dann andere Menschen helfen, ist das Solidaritt (siehe Seite 11) . Arme Menschen brauchen meistens mehr Untersttzung als reiche Menschen . Reiche Menschen mssen hhere Beitrge in die Sozial-Versicherung einzahlen . Reiche Menschen mssen auch mehr Steuern an den Staat zahlen . Der Staat untersttzt damit Menschen, die wenig Geld haben . Deshalb ist unser Staat ein Sozial-Staat .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Woran erkennst du, dass Deutschland ein Sozial-Staat ist? Schreibe Beispiele auf .

    Vergleiche deine Liste mit den Listen deiner Klassen-Kameraden . 2 . berlegt gemeinsam: Was knnt ihr als Klasse tun,

    wenn ein Mitschler zu Hause nichts zu essen bekommt?

    Material 3: Das Sozial-Staats-Prinzip

    Die Bundes-Republik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundes-Staat. Artikel 20 Absatz 1 Grund-Gesetz

    In Deutschland gibt es das Sozial-Staats-Prinzip . Die Gesetze mssen so sein, dass der Staat Menschen in Not helfen kann . Der Deutsche Bundes-Tag entscheidet ber die Gesetze . Im Bundes-Tag sitzen Politiker, die die Menschen in Deutschland gewhlt haben .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Was bedeutet sozial sein fr euch?

    Sprecht darber in der Klasse . 2 . berlegt, wo ihr sozial aktiv werden knnt .

    Material 3: Das Sozial-Staats-Prinzip

    Material 2: Solidaritt im Sozial-Staat

  • 6

    Material 4: Ziele im Sozial-Staat

    Der Sozial-Staat soll fr 2 Dinge sorgen:

    Soziale Gerechtigkeit Der Unterschied zwischen reichen und armen Menschen soll nicht zu gro sein . Alle Menschen sollen zum Beispiel in einer Wohnung mit Heizung wohnen . Alle Menschen sollen jeden Tag genug zu essen haben . Alle Menschen sollen Hilfe vom Arzt bekommen, wenn sie krank sind . Alle Menschen sollen in Deutschland die gleichen Chancen haben . Deshalb drfen alle Kinder kostenlos in ffentliche Schulen gehen . Der Staat bezahlt die Lehrer . Auch eine Berufs-Beratung ist kostenlos . In der Berufs-Beratung bekommen junge Menschen zum Beispiel Hilfe, damit sie eine passende Ausbildung finden .

    Soziale Sicherung Jeder Mensch kann mal in eine Situation kommen, in der er sich nicht selbst helfen kann . Die Sozial-Versicherung untersttzt die Menschen in diesen Situationen, damit jeder gut leben kann . Menschen ohne Not zahlen Geld in die Sozial-Versicherungen ein . Dieses Geld bekommen dann Menschen, die Untersttzung brauchen . So haben sie weiterhin Geld zum Leben, auch Einkommen genannt . Wenn Menschen zum Beispiel ihre Arbeit verlieren, bekommen sie Beratung und Geld aus der Arbeitslosen-Versicherung . Wenn Menschen zum Beispiel krank werden, hilft die Kranken-Versicherung . Wenn sie alt sind und Pflege brauchen, hilft die Pflege-Versicherung .

    Arbeits-Auftrge: 1 . In Deutschland knnen Kinder und Jugendliche kostenlos zur Schule gehen .

    Begrnde, warum das fr den Sozial-Staat so wichtig ist . 2 . Zhle auf: Was kannst du selbst tun,

    damit du nach der Schule eine Ausbildungs-Stelle findest?

    Material 4: Ziele im Sozial-Staat

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    Material 5: Sozial-Leistungen in Deutschland

    Sozial-Leistungen in Milliarden Euro Entwicklung seit 1996

    1996 2006 2016

    Sozial-Leistungen nach Bereichen in Milliarden Euro im Jahr 2016

    Dieses Schau-Bild aus dem Jahr 2017 ist aus dem Sozial-Bericht vom Bundes-Ministerium fr Arbeit und Soziales .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Auf dem Schau-Bild siehst du,

    dass die Sozial-Ausgaben in den vergangenen Jahren gestiegen sind . berlege, warum das so ist, und erlutere dies .

    2 . Nenne die beiden Bereiche, fr die das meiste Geld ausgegeben wird .

    Im Internet: www .bundesregierung .de Die Bundes-Regierung bietet auf ihrer Internet-Seite unter Leichte Sprache leicht verstndliche Informationen .

    www .sozialpolitik .com/seite/leichte-sprache Auf der Internet-Seite Sozial-Politik gibt es zustzliche Arbeits-Bltter und ein Lexikon in Leichter Sprache . Dort werden schwere Wrter so erklrt, dass sie leichter zu verstehen sind . Die Texte in Leichter Sprache erkennst du am Logo

    Material 5: Sozial-Leistungen in Deutschland

    http://www.bundesregierung.dehttp://www.sozialpolitik.com/seite/leichte-sprache

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    Ein soziales Netz fr alle!

    Material 1: Die 5 Bereiche der Sozial-Versicherung

    Die bersicht zeigt die 5 wichtigsten Versicherungen im Sozial-Staat, die Menschen in Not helfen . Wer arbeitet, zahlt automatisch etwas Geld in diese Versicherungen ein . Dieses Geld heit Sozial-Versicherungs-Beitrag.

    Soziale Sicherheit

    Die Kranken-Versicherung

    zahltzumBeispielBehandlungenbeimArztundMedikamente.

    zahltKrankenGeld,wennjemandlngernichtarbeitenkann,weilerkrankist.

    Die Unfall-Versicherung

    sorgtdafr,dassUnfllevermiedenwerden. sorgtfrSicherheitinderSchuleundbeiderArbeit. gibtHilfeundGeld,wennjemandtrotzdemeinen

    Unfallhat.

    Die Renten-Versicherung

    sorgtdafr,dassjemandRentebekommt,wenneraltistodersokrank,dassernichtmehrarbeitenkann.

    hilft,damiterwiedergesundwirdundwiederarbeitenkann.DasFachWortdafristRehabilitation.

    Die Arbeitslosen-Versicherung

    hilftzumBeispiel,wennjemandeineArbeitodereineAusbildungsucht.

    hilft,wennjemandzumBeispieleinenWeiterbildungsKursbraucht,umneueDingezulernen.

    hilft,wennjemandArbeitslosenGeldbraucht.

    Die Pflege-Versicherung

    hilftzumBeispiel,wennjemandPflegeoderHilfeimHaushaltbraucht.

    Material 1: Die 5 Bereiche der Sozial-Versicherung

    Die

    Soziale Sicherheit

    zahlt zum Beispiel Behandlungen beim Arzt und Medikamente.

    zahlt Kranken-Geld, wenn jemand lnger nicht arbeiten kann, weil er krank ist.

    Die Kranken-Versicherung

    Die Unfall-Versicherung

    sorgt dafr, dass Unflle vermieden werden. sorgt fr Sicherheit in der Schule und bei der Arbeit. gibt Hilfe und Geld, wenn jemand trotzdem einen

    Unfall hat.

    Die Arbeitslosen-Versicherung

    hilft zum Beispiel, wenn jemand eine Arbeit oder eine Ausbildung sucht.

    hilft, wenn jemand zum Beispiel einen Weiterbildungs-Kurs braucht, um neue Dinge zu lernen.

    hilft, wenn jemand Arbeitslosen-Geld braucht.

    Die Renten-Versicherung

    sorgt dafr, dass jemand Rente bekommt, wenn er alt ist oder so krank, dass er nicht mehr arbeiten kann.

    hilft, damit er wieder gesund wird und wieder arbeiten kann. Das Fach-Wort dafr ist Rehabilitation.

    Die Pflege-Versicherung

    hilft zum Beispiel, wenn jemand Pflege oder Hilfe im Haushalt braucht.

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    Material 2: Leistungen der Sozial-Versicherungen

    Marc, 28 Jahre, Arbeiter im Hoch-Bau Als das Gerst in sich zusammen-gefallen ist, dachte ich: Das wars . Ich hatte einige Knochen-Brche und innere Verletzungen . Ich war lange im Kranken-Haus und musste mehrmals operiert werden . Danach hatte ich Reha und Kranken-Gymnastik . Das hat alles die Versicherung bezahlt . Ich hoffe, dass nichts zurck-bleibt und ich wieder am Bau arbeiten kann . Wenn nicht, bekomme ich eine Umschulung fr einen Bro-Job bezahlt .

    Hannah, 16 Jahre, Schlerin Mit 13 habe ich es erfahren: Ich habe Diabetes, bin also zucker-krank . Ich muss regelmig meine Blut-Werte checken und mir selbst Insulin spritzen . Das habe ich in einer Diabetiker-Schulung gelernt . Zum Glck werden die Kosten fr das Blutzucker-Messgert und die Medikamente zum grten Teil bernommen . Ich kann mit meiner Krankheit jetzt gut leben .

    Mesut, 16 Jahre, Schler Mein Opa hat immer hart in stickigen Werk-Hallen gearbeitet . Dabei liebt er es so sehr, drauen in der Natur zu sein! Nun ist er Rentner . Er werkelt den ganzen Tag im Garten und zeigt mir, wie das alles geht: Kartoffeln setzen, Hhner halten, Obst-Bume schneiden . Endlich kann er viel drauen sein und hat trotzdem keine Geld-Sorgen .

    Jazmine, 26 Jahre, Sach-Bearbeiterin Nach 6 Jahren im Beruf habe ich zum ersten Mal Gerchte gehrt, dass unsere Firma bald den Bach runtergeht . Und dann: Peng! Die Firma war pleite . Fast alle haben ihren Job verloren . Ich bin allein-erziehende Mutter wovon sollten wir leben? Zum Glck habe ich Arbeitslosen-Geld bekommen . Nach 7 Monaten habe ich einen neuen Job als Sekretrin gefunden . Der Job ist jetzt sogar besser als der alte Job!

    kann .

  • 10

    Thomas, 17 Jahre, Auszubildender Meine Oma kann nicht mehr laufen und wird immer vergesslicher . Sie wohnt jetzt bei uns im Haus . Aber wir bekommen Hilfe: zum Beispiel beim Umbau der Wohnung, damit sie mit dem Roll-Stuhl berall hinkommt . Wenn meine Eltern krank sind oder auf Geschfts-Reise, kommt jemand vom Pflege-Dienst . Wenn wir Urlaub machen, kann Oma sogar in ein Pflege-Heim .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Ordne die Geschichten von Marc, Hannah, Mesuts Opa, Jazmine und der

    Oma von Thomas den 5 Bereichen der Sozial-Versicherung auf Seite 8 zu . 2 . berlege, was passieren kann,

    wenn sie keine Hilfe bekommen .

    Material 3: Einer fr alle, alle fr einen

    Die meisten Menschen mssen arbeiten und Geld verdienen, um zu leben . Wer seine Arbeit verliert oder schwer krank wird, kann in Not geraten . Eine Operation im Krankenhaus ist zum Beispiel sehr teuer . Kaum jemand kann das selbst bezahlen . Wenn jemand mehrere Operationen braucht, bekommt er sie . Das geht nur, weil viele Menschen Geld in die Kranken-Versicherung einzahlen . So hnlich ist das bei der Renten-Versicherung, bei der Unfall-Versicherung, bei der Arbeitslosen-Versicherung und bei der Pflege-Versicherung . Wer Untersttzung braucht, bekommt Hilfe von einer Versicherung . Das alles geht nur, wenn viele Menschen dabei helfen . Wer arbeiten kann, soll auch arbeiten und Sozial-Versicherungs-Beitrge zahlen .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Nenne die 5 Bereiche der Sozial-Versicherung . 2 . Erklre in deinen eigenen Worten,

    wann die Menschen Hilfe von welcher Sozial-Versicherung bekommen . 3 . Erlutere, was jeder Mensch tun muss,

    damit das System der Sozial-Versicherung auch in Zukunft funktioniert .

    Material 3: Einer fr alle, alle fr einen

  • 11

    Material 4: Regeln der Sozial-Versicherung

    In der Sozial-Versicherung gibt es Regeln . Die Regeln sorgen fr Gerechtigkeit . Zu den Regeln gehren:

    Die Versicherungs-Pflicht Jeder Mensch, der arbeitet oder eine Ausbildung macht, ist automatisch Mitglied in der Sozial-Versicherung . Das heit Sozial-Versicherungs-Pflicht (siehe Seite 16) .

    Die Beitrags-Finanzierung Ein Mensch, der arbeitet, heit Arbeit-Nehmer . Der Chef heit Arbeit-Geber . Beide zahlen Geld in die Sozial-Versicherungen ein . Sie teilen sich die Beitrge fr die Kranken-Versicherung, die Renten-Versicherung, die Arbeitslosen-Versicherung und die Pflege-Versicherung . Nur die Unfall-Versicherung bezahlt der Arbeit-Geber allein . Wie viel Geld eingezahlt wird, hngt davon ab, wie viel der Arbeit-Nehmer verdient (siehe Seite 14 und 15) .

    Die Solidaritt Solidaritt ist, wenn Menschen sich gegenseitig helfen .Im Sozial-Staat sind damit 2 Dinge gemeint:

    1 . Wer viel verdient, muss auch mehr in die Sozial-Versicherungen einzahlen .Das heit, es wird mehr Geld vom Lohn abgezogen . Wer wenig verdient, muss weniger Sozial-Versicherungs-Beitrge zahlen .

    2 . Jeder Mensch in Not bekommt die ntige Hilfe . Es ist egal, wie viel er in die Sozial-Versicherungen eingezahlt hat .

    So untersttzen die reicheren Menschen mit ihren Beitrgen die rmeren Menschen . Die jungen Menschen untersttzen die alten Menschen . Und die gesunden Menschen untersttzen die kranken Menschen .

    Material 4: Regeln der Sozial-Versicherung

  • 12

    Die quivalenz quivalenz ist ein Fach-Wort und bedeutet: gleich viel wert . Bei der Renten-Versicherung bedeutet das zum Beispiel: Wer mehr und lnger in die Rentenversicherung eingezahlt hat, bekommt spter auch mehr Rente .

    Arbeits-Auftrge: 1 . Arbeit-Nehmer, die mehr verdienen,

    mssen hhere Beitrge fr die Sozial-Versicherungen zahlen . Findest du das gerecht? Begrnde deine Meinung .

    2 . Wer auer den Arbeit-Nehmern zahlt sonst noch Beitrge?

    Material 5: Soziale Leistungen vom Staat

    Neben den Sozial-Versicherungen gibt es weitere soziale Leistungen . Sie werden nicht aus Beitrgen gezahlt, sondern aus Steuern . Steuern mssen alle Menschen an den Staat zahlen . Der Staat zahlt davon Hilfen fr besonders arme Menschen . Jeder Mensch in Deutschland soll ein Existenz-Minimum haben . Das bedeutet, dass jeder die wichtigsten Dinge zum Leben haben soll . Zum Beispiel eine warme Wohnung, Kleidung und genug zu essen .

    Arbeitslosen-Geld 2 (Arbeitslosen-Geld II, auch Hartz 4 genannt): Fr Menschen, die schon lange arbeitslos sind und deshalb kein normales Arbeitslosen-Geld mehr bekommen .

    Eltern-Geld: Fr Eltern, die ein Kind bekommen haben und eine Zeit lang nicht arbeiten .

    Kinder-Geld: Fr alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre . Und fr Jugendliche bis 21 Jahre, die noch Arbeit suchen .

    Ausbildungs-Frderung (abgekrzt BAfG): Geld fr junge Menschen in der Ausbildung oder an der Uni . Wenn die Eltern die Ausbildung nicht bezahlen knnen .

    Arbeits-Auftrag: Erklre, woher das Geld fr diese Leistungen kommt . Zhle auf, welche staatlichen Geld-Leistungen du noch kennst .

    Material 5: Soziale Leistungen vom Staat

  • 13

    Material 6: Solidaritt im Sozial-Staat

    Wenn ich in Zukunft fr eure Renten aufkommen soll, fordere ich eine 1 .000-prozentige Erhhung von meinem Taschen-Geld mit sofortiger Wirkung .

    Zeichnung: Leopold Maurer, 2016

    Arbeits-Auftrag: Schreibt die Unterschiede zwischen Rente und Taschen-Geld auf . Besprecht eure Ergebnisse in der Klasse . Was heit mit sofortiger Wirkung?

    Im Internet: www .bmas .de Auf der Internet-Seite vom Bundes-Ministerium fr Arbeit und Soziales gibt es oben rechts unter Leichte Sprache leicht verstndliche Informationen .

    www .deutsche-rentenversicherung .de Auf der Internet-Seite von der Deutschen Renten-Versicherung gibt es unter Leichte Sprache viele Informationen ber Rente, berufliche Reha und vieles mehr .

    www .einfach-teilhaben .de Auf der Internet-Seite Einfach teilhaben stehen Informationen fr Menschen mit Behinderungen .

    www .finanzen-und-steuern .de Hier gibt es ein Unterrichts-Heft zur Finanz-Politik, auch in Leichter Sprache .

    Material 6: Solidaritt im Sozial-Staat

    http://www.bmas.dehttp://www.deutsche-rentenversicherung.dehttp://www.einfach-teilhaben.dehttp://www.finanzen-und-steuern.de

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    Einzahlen und auszahlenDie Zahlen auf der Lohn-Abrechnung unten sind Beispiele.Manche Auszubildende verdienen mehr Geld.Und manche Auszubildende verdienen weniger Geld.Deshalb sind auch die Beitrge zu den Sozial-Versicherungen bei allen unterschiedlich.

    Fr die Kranken-Versicherung sind es 7,3 Prozent vom Brutto-Verdienst. Dazu kommen durchschnittlich 1,1 Prozent Zusatz-Beitrag vom Arbeit-Nehmer. Der genaue Beitrag hngt von der Kranken-Kasse ab.

    Fr die Pflege-Versicherung sind es 1,275 Prozent vom Brutto-Verdienst. Fr die Renten-Versicherung sind es 9,35 Prozent vom Brutto-Verdienst. Fr die Arbeitslosen-Versicherung sind es 1,5 Prozent vom Brutto-Verdienst.

    Material 1: So kann die Lohn-Abrechnung von einem Auszubildenden aussehen

    im Jahr 2017

    Lohn-Steuer, Kirchen-Steuer, Solidaritts-Zuschlag:Diese Steuern mssen Auszubildende noch nicht zahlen. Sie werden erst bei hheren Lhnen abgezogen.

    Diese Beitrge werden in die Sozial-Versicherungen eingezahlt:Kranken-Versicherung: 71,74 EuroPflege-Versicherung: 10,89 EuroRenten-Versicherung: 79,85 EuroArbeitslosen-Versicherung: 12,81 Euro

    Steuer-rechtliche Abzge:Hier werden die Steuern zusammen-gezhlt. Auszubildende mssen die Steuern noch nicht zahlen.Deshalb sind das hier 0 Euro.

    Sozial-versicherungs-rechtliche Abzge: Die Beitrge fr die Sozial-Versicherungen werden zusammen-gezhlt: Hier sind das 175,29 Euro.

    Netto-Verdienst: Der Auszubildende bekommt 678,71 Euro.

    Brutto-Verdienst:Das ist der Lohn, von dem automatisch Beitrge und Steuern abgezogen werden. In diesem Beispiel sind das 854 Euro.

    854,00

    0,000 000 000 00854 00

    175,29 12 81 79 85 10 89 71 74 854 00854 00

    678,71

    Arbeits-Auftrag:Nenne die Sozial-Versicherungen mit hohen Beitrgenund mit niedrigen Beitrgen.

  • Material 2: Von Anfang an versichert

    Auszubildende sind vom ersten Tag an versichert . Auch sie zahlen Beitrge in die Sozial-Versicherungen ein . Dadurch haben sie das Recht auf Hilfe im Notfall . Wenn sie zum Beispiel krank werden, bezahlt die Kranken-Kasse die Behandlung und die Medikamente . Der Arbeit-Geber zahlt auch Beitrge fr den Auszubildenden ein . Er berweist beide Anteile an die Sozial-Versicherungen . Auf der Lohn-Abrechnung steht, wie hoch der Brutto-Lohn ist . Und wie viel Geld die Sozial-Versicherungen davon bekommen .

    Arbeits-Auftrag: Schau die Lohn-Abrechnung auf den Seiten 14 und 15 an . Beantworte die Fragen: Wo steht, wie viel der Auszubildende verdient? Welche Sozial-Versicherungs-Beitrge mssen Auszubildende zahlen?

    Material 3: Sozial-Versicherungs-Pflicht in Deutschland

    Wer arbeitet oder eine Ausbildung macht, ist in der Sozial-Versicherung versichert . Diese Versicherung ist Pflicht . Das steht in Gesetzen, die in Deutschland gelten . Im Gesetz steht auch, wie viel die Arbeit-Nehmer einzahlen mssen . Fr Selbststndige gilt diese Versicherungs-Pflicht nicht . Sie sind ihre eigenen Chefs und mssen sich selbst um Versicherungen kmmern . Fr Knstler, Hand-Werker, Soldaten, Richter und Beamte gibt es besondere Regeln .

    Arbeits-Auftrag: Lies den Text und beantworte folgende Fragen: Mssen Auszubildende sozial-versichert sein? Drfen sie selbst entscheiden, ob sie Sozial-Versicherungs-Beitrge bezahlen mchten oder nicht? Wer berweist die Beitrge an die Sozial-Versicherungen?

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    Material 2: Von Anfang an versichert

    Material 3: Sozial-Versicherungs-Pflicht in Deutschland

  • Material 4: Die Einnahmen und Ausgaben verndern sich

    Die Menschen zahlen Beitrge in die Sozial-Versicherungen ein . Das sind die Einnahmen . Die Sozial-Versicherungen zahlen Hilfen fr Menschen in Not . Das sind die Ausgaben .

    Wenn die Ausgaben hher sind als die Einnahmen, ist das ein Problem . Dann muss der Bundes-Tag etwas tun und zum Beispiel Gesetze ndern oder neue Gesetze machen . Die Arbeit-Nehmer mssen dann zum Beispiel mehr Beitrge in die Sozial-Versicherungen einzahlen . Oder alle mssen mehr Steuern zahlen . Oder es gibt weniger Sozial-Leistungen fr Menschen in Not . Wenn die Einnahmen hher sind als die Ausgaben, geht es anders herum . Dann knnen die Beitrge und Steuern wieder niedriger werden . Und es gibt wieder mehr Geld fr Sozial-Leistungen .

    Die Einnahmen und Ausgaben ndern sich jedes Jahr . Zum Beispiel steigen die Ausgaben fr die Kranken-Versicherung stndig . Das liegt daran, dass die Menschen heute viel lter werden als frher . Es liegt aber auch daran, dass Medikamente und Behandlungen im Kranken-Haus immer teurer werden . Die Ausgaben fr die Arbeitslosen-Versicherung hngen davon ab, ob viele oder wenige Menschen arbeitslos sind . Die Ausgaben fr die Renten-Versicherung hngen davon ab, wie viele Rentner es gibt .

    Arbeits-Auftrag: Erklre in deinen eigenen Worten, was Einnahmen und Ausgaben in der Sozial-Versicherung sind . Nenne je 3 Beispiele .

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    Material 4: Die Einnahmen und Ausgaben verndern sich

  • Material 5: Diskussionen um den Sozial-Staat

    Renten-Debatte: Wehrt euch! Wie wir Jungen den Generationen-Vertrag kndigen knnen www .focus .de, 23 . Mrz 2017

    Die Deutschen wollen mehr Sozial-Staat aber kaum dafr zahlen www .spiegel .de, 4 . Juli 2016

    Sozial-Staat: Aufwachen, uns Deutschen geht es so gut wie nie! www .welt .de, 25 . Oktober 2016

    Frauen in Deutschland immer fter von Alters-Armut betroffen www .nw .de, 22 . Mrz 2017

    Arbeits-Auftrag: Suche auf Nachrichten-Seiten im Internet noch mehr berschriften zum Sozial-Staat . Einen Link zu einer Nachrichten-Seite in Leichter Sprache findest du unten .

    Im Internet: www .nachrichtenleicht .de Auf dieser Internet-Seite stehen Nachrichten in Leichter Sprache .

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    Material 5: Diskussionen um den Sozial-Staat

    http://www.nw.dehttp://www.welt.dehttp://www.spiegel.dehttp://www.focus.dehttp://www.nachrichtenleicht.de

  • Material 6: Der Sozial-Staat in der Zukunft

    Der Sozial-Staat funktioniert nur, wenn viele Menschen arbeiten . Es gibt aber Vernderungen, die dem Sozial-Staat Probleme machen:

    Mehr ltere als Jngere Frher gab es weniger Rentner und viele junge Menschen, die in die Renten-Versicherung eingezahlt haben . Heute ist es umgekehrt, und das ist schwierig fr die Renten-Versicherung .

    Familie und Beruf Viele Frauen mit einer guten Ausbildung knnen nicht arbeiten gehen, wenn sie Kinder haben . Oft passen die Arbeits-Zeiten nicht zu den Schul-Zeiten und Kinder-Garten-Zeiten .

    Bildung Menschen ohne Schul-Abschluss oder Ausbildung finden nur schwer eine Arbeit . Oft brauchen sie Sozial-Leistungen, weil sie kein eigenes Geld verdienen .

    Integration Flchtlinge und Menschen aus dem Ausland, die schon lange hier wohnen, mssen auf dem Arbeits-Markt eine Chance bekommen . Nur so knnen sie mit ihren Beitrgen zum Sozial-Staat beitragen . Das klappt nur, wenn sie gut Deutsch sprechen .

    Welt-weiter Arbeits-Markt Menschen mit einer guten Ausbildung sind sehr gefragt . Als Fach-Krfte finden sie berall auf der Welt Arbeit . Fr Menschen ohne gute Ausbildung ist es jedoch schwerer geworden .

    Digitalisierung Computer und Roboter erledigen immer mehr einfache Arbeiten . Deshalb wird Weiter-Bildung immer wichtiger .

    Arbeits-Auftrge: 1 . berlege dir, was du alles mit dem Smart-Phone machst . 2 . Frage deine Eltern, wie sie frher die Dinge erledigt haben,

    fr die heute viele Menschen ein Smart-Phone benutzen . 3 . Schreibe auf, welche Arbeiten dadurch wegfallen .

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    Material 6: Der Sozial-Staat in der Zukunft

  • In den Beruf starten

    Material 1: Doppelt hlt besser

    Die meisten Ausbildungen in Deutschland sind duale Ausbildungen . Das heit, Auszubildende sind die Hlfte der Ausbildungs-Zeit im Betrieb . Dort lernen sie ihre knftige Arbeit . Die andere Hlfte der Ausbildungs-Zeit sind sie in der Berufs-Schule . Dort lernen sie zustzliche Dinge, die sie auch fr ihr Berufs-Leben wissen mssen . In den meisten anderen Lndern ist es anders als in Deutschland: Dort lernen die Auszubildenden entweder nur im Betrieb oder nur in der Schule . Immer mehr andere Lnder wollen die duale Ausbildung auch einfhren . Sie hoffen, dass sie dann weniger arbeitslose Jugendliche haben .

    Das duale System der Berufs-Ausbildung in Deutschland

    Voraussetzungen: Die Arbeit-Geber erwarten hufig einen bestimmten Schul-Abschluss fr einen Ausbildungs-Beruf . Ein bestimmter Schulabschluss ist jedoch nur selten gesetzlich vorgeschrieben .

    Bewerbung: Die Jugendlichen bewerben sich direkt bei den Betrieben . Die Arbeits-Agentur hilft bei der Ausbildungs-Stellen-Suche .

    Duale Ausbildung: 2 bis 3 Jahre, je nach BerufDie Ausbildungsvergtung (Lohn) hngt vom Ausbildungs-Beruf und vom Bundes-Land ab . Im Durchschnitt waren es im Monat 854 Euro im Jahr 2016 .

    1. Ausbildung im Betrieb: durch Ausbilder und Meister (in der Regel 3 bis 4 Tage in der Woche) .

    2. Ausbildung in der Berufs-Schule: Der Unterricht von Fach-Lehrern ist in Lehr-Plnen geregelt . Entweder 1 bis 2 Tage in der Woche oder mehrere Tage am Stck (dann heit das Block-Unterricht) .

    Abschluss: In der praktischen Prfung wird geprft, was der Auszubildende im Betrieb gelernt hat . In der theoretischen Prfung wird geprft, was der Auszubildende in der Berufs-Schule gelernt hat .

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    Material 1: Doppelt hlt besser

    Voraussetzungen:DieArbeit-GebererwartenhufigeinenbestimmtenSchul-AbschlussfreinenAusbildungs-Beruf .EinbestimmterSchulabschlussistjedochnurseltengesetzlichvorgeschrieben .

    Bewerbung: DieJugendlichenbewerbensichdirektbeidenBetrieben .DieArbeits-AgenturhilftbeiderAusbildungs-Stellen-Suche .

    Duale Ausbildung:2bis3Jahre,jenachBeruf .DieAusbildungsvergtung(Lohn)hngtvomAusbildungs-BerufundvomBundes-Landab .ImDurchschnittwarenesimMonat854EuroimJahr2016 .

    1. Ausbildung im Betrieb:durchAusbilderundMeister(inderRegel3bis4TageinderWoche) .

    2. Ausbildung in der Berufs-Schule:DerUnterrichtvonFach-LehrernistinLehr-Plnengeregelt .Entweder1bis2TageinderWocheodermehrereTageamStck(dannheitdasBlock-Unterricht) .

    Abschluss:InderpraktischenPrfungwirdgeprft,wasderAuszubildendeimBetriebgelernthat .IndertheoretischenPrfungwirdgeprft,wasderAuszubildendeinderBerufs-Schulegelernthat .

  • Arbeits-Auftrag: Kreuze an, welche Aussagen richtig und welche Aussagen falsch sind:

    richtig falsch

    Die Auszubildenden sind whrend der dualen Ausbildung die meiste Zeit im Betrieb .

    Die Ausbildung dauert 2 bis 3 Jahre, je nach Beruf .

    Die Auszubildenden machen am Ende der Ausbildung nur eine praktische Abschluss-Prfung .

    Material 2: Wissen zum Ausbildungs-Start

    Das macht der Arbeit-Geber:

    Er meldet die Auszubildenden zur Sozial-Versicherung an und berweist fr sie die Beitrge .

    Er meldet sie auch beim Finanz-Amt an und berweist die Steuern . Zum Beispiel Lohn-Steuer, Kirchen-Steuer und den Solidaritts-Zuschlag .

    Er besorgt ihnen einen Sozial-Versicherungs-Ausweis . Jeder Arbeit-Nehmer bekommt eine Sozial-Versicherungs-Nummer . Die Nummer behlt er das ganze Leben lang . Der Sozial-Versicherungs-Ausweis wird mit der Post zugeschickt .

    Er muss den Auszubildenden Ansprech-Partner im Betrieb nennen, zum Beispiel: Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (siehe Seite 30),

    sie hilft jungen Arbeit-Nehmern und Auszubildenden bei Problemen . Betriebs-Rat (siehe Seite 30),

    er vertritt die Interessen von allen Arbeit-Nehmern im Betrieb . Gleichstellungs-Beauftragte,

    sorgt dafr, dass Mnner und Frauen gleiche Chancen bekommen . Schwer-Behinderten-Beauftragte,

    hilft Arbeit-Nehmern mit Behinderungen .

    Er erklrt die Sicherheits-Vorschriften vom Betrieb . Die Auszubildenden erhalten in manchen Berufen auch Arbeits-Kleidung oder Schutz-Kleidung .

    Er meldet die Auszubildenden bei der Berufs-Schule an .

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    Material 2: Wissen zum Ausbildungs-Start

  • Material 3: Check-Liste fr Auszubildende

    Um diese Dinge mssen sich Auszubildende selbst kmmern:

    Sie mssen dem Arbeit-Geber nennen: ihre Nummer beim Finanz-Amt,

    sie heit Identifikations-Nummer (abgekrzt Steuer-ID), ihr Geburts-Datum und ihre Religion .

    Sie mssen eine Bescheinigung vom Arzt vorlegen,wenn sie noch nicht 18 Jahre alt sind .Dafr knnen sie sich einen Berechtigungs-Schein holen,damit sie fr die Untersuchung beim Arzt nichts bezahlen mssen .Den Schein gibt es bei der Gemeinde oder bei der Stadt-Verwaltung .

    Sie mssen ein Giro-Konto bei einer Bank oder Spar-Kasse haben .Auf das Giro-Konto bekommen sie ihren Lohn .

    Sie mssen dem Arbeit-Geber Unterlagen fr die Berufs-Schule geben, zum Beispiel ihr Zeugnis .

    Darber sollten sich Auszubildende auch informieren:

    Sie mssen sich eine Kranken-Kasse aussuchenBei der Kranken-Kasse sind sie dann auch pflege-versichert

    Sie sollten ber ihre Rechte und Pflichten Bescheid wissen (siehe Seite 28) .

    Sie k nnen staatliche Hilfen beantragen (siehe Seit e 24) .

    Sie knnen den Arbeit-Geber fragen, ob er ihnen beim Sparen fr spter hilft . Sie knnen zum Beispiel fr eine eigene Wohnung sparen . Dann zahlt der Arbeit-Geber etwas dazu . Das heit: vermgens-wirksame Leistungen . Dafr knnen sie bei einer Bank einen Spar-Vertrag abschlieen . Sie knnen auch einen Teil vom Lohn fr das Alter sparen . Das heit: betriebliche Alters-Vorsorge . Der Arbeit-Geber zahlt manchmal auch hier etwas dazu .

    22

    Material 3: Check-Liste fr Auszubildende

  • Sie sollten den Arbeit-Geber fragen, ob es Arbeits-Kleidung gibt .

    Sie sollten nach Regeln fr die Arbeits-Zeit fragen . Zum Beispiel, wann Pausen sind und ob es Schicht-Dienst gibt .

    Sie sollten wissen, was sie fr die Berufs-Schule brauchen . Und was sie fr die Prfung lernen mssen .

    Arbeits-Auftrag: In der Tabelle sind einige Dinge genannt, die beim Ausbildungs-Start erledigt werden mssen . Kreuze an: Muss sich der Arbeit-Geber, also der Chef, darum kmmern? Oder muss sich der Auszubildende selbst darum kmmern?

    Arbeit-Geber Auszubildender

    Bei den Sozial-Versicherungen anmelden .

    Bescheinigung vom Arzt vorlegen .

    Zeugnis vorlegen .

    Fr den Lohn ein Giro-Konto bei der Bank oder Spar-Kasse einrichten .

    Sozial-Versicherungs-Ausweis besorgen .

    Jeden Monat Steuern an das Finanz-Amt berweisen .

    Ansprech-Partner im Betrieb nennen .

    Eine Kranken-Kasse aussuchen .

    Steuer-ID, Geburts-Datum und Religion nennen .

    In die Sicherheits-Vorschriften vom Betrieb einweisen .

    In der Berufs-Schule anmelden .

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  • Material 4: Staatliche Hilfen und Frder-Mglichkeiten

    Manche Auszubildende brauchen Frderung . Das kann zustzliche Hilfe sein, zum Beispiel besonderer Unterricht . Das kann aber auch zustzliches Geld sein . Auszubildende knnen sich bei der Arbeits-Agentur beraten lassen . Dort erfahren sie, welche Frderung sie bekommen knnen . Und wo sie die Hilfen und das Geld beantragen knnen .

    HilfenfrdieAusbildung

    Beratung: zumBeispielbeiderAusbildungsSucheundbeiderBewerbung

    AusbildungsbegleitendeHilfen(abH): zumBeispielUnterricht

    AssistierteAusbildung(AsA): zumBeispielBegleitungbeiProblemenimBetrieboderbeiLernSchwierigkeiten

    AuerbetrieblicheBerufsAusbildung(BaE): BerufsAusbildungfrbenachteiligtejungeMenschen

    GeldfrdieAusbildung

    BerufsAusbildungsBeihilfe(BAB): frbedrftigeAuszubildende

    BundesAusbildungsFrderungsGesetz(BAfG): geliehenesGeldfrBedrftigeineinerSchulAusbildung

    KinderGeld: frAuszubildendeunter25Jahren

    WohnGeld: frAuszubildende,diekeineBABbekommenknnen(zumBeispielweilsieeinezweiteBerufsAusbildungmachen)

    VermittlungsBudget: frBewerberoderBerufsStarter,zumBeispielfrBewerbungsKostenoderfrUmzugsKosten.

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    Material 4: Staatliche Hilfen und Frder-Mglichkeiten

    Hilfen fr die Ausbildung

    Beratung:zum Beispiel bei der Ausbildungs-Suche und bei der Bewerbung

    Ausbildungs-begleitende Hilfen (abH):zum Beispiel Unterricht

    Assistierte Ausbildung (AsA):zum Beispiel Begleitung bei Problemen im Betrieb oder bei Lern-Schwierigkeiten

    Auer-betriebliche Berufs-Ausbildung (BaE):Berufs-Ausbildung fr benachteiligte junge Menschen

    Berufs-Ausbildungs-Beihilfe (BAB):fr bedrftige Auszubildende

    Bundes-Ausbildungs-Frderungs-Gesetz (BAfG):geliehenes Geld fr Bedrftige in einer Schul-Ausbildung

    Kinder-Geld:fr Auszubildende unter 25 Jahren

    Wohn-Geld:fr Auszubildende, die keine BAB bekommen knnen (zum Beispiel weil sie eine zweite Berufs-Ausbildung machen)

    Vermittlungs-Budget:fr Bewerber oder Berufs-Starter, zum Beispiel fr Bewerbungs-Kosten oder fr Umzugs-Kosten.

    Geld fr die Ausbildung

  • Arbeits-Auftrge: 1 . Nenne die Stelle,

    bei der sich Auszubildende beraten lassen knnen . 2 . Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Frderung .

    Sie sind im Kasten in zwei Farben gekennzeichnet . Wie unterscheiden sie sich?

    Im Internet: www .sozialpolitik .com/lexikon-leichte-sprache Auf der Internet-Seite Sozial-Politik gibt es ein Lexikon in Leichter Sprache . Dort werden auch die Frder-Mglichkeiten aus dem Kasten genauer erklrt .

    www .arbeitsagentur .de/web/content/DE/service/LeichteSprache/index .htm Hier gibt es Informationen von der Bundes-Agentur fr Arbeit in Leichter Sprache .

    www .planet-beruf .de/schuelerinnen/funktionen-navigation/leichte-sprache Planet Beruf ist eine Internet-Seite mit Informationen ber die Berufs-Wahl .

    www .bibb .de/de/leichtesprache .php Auf der Internet-Seite vom Bundes-Institut fr Berufs-Bildung gibt es viele Informationen zu den verschiedenen Ausbildungs-Berufen .

    25

    http://www.sozialpolitik.com/lexikon-leichte-sprachehttp://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/service/LeichteSprache/index.htmhttp://www.planet-beruf.de/schuelerinnen/funktionen-navigation/leichte-sprachehttp://www.bibb.de/de/leichtesprache.php

  • Im Betrieb mit-bestimmen

    Material 1: Ausbildung Top oder Flop

    Auszubildende zur Augen-Optikerin, Schwbisch Gmnd Die Ausbildung war super . Man wird ber die normale Berufs-Schule hinaus in Lehr-Werksttten gefrdert . In Schulungen lernt man den Umgang mit Kunden . Wer Schwierigkeiten in der Beruf-Schule hat, bekommt nochmals extra Hilfe und zustzlichen Unterricht . Was mir allerdings am besten gefallen hat, ist, dass man in einem groen Team arbeitet . Man hat viele nette Kollegen und lernt durch die verschiedenen Schulungen auch immer wieder neue Leute kennen . Eine wichtige Voraussetzung fr den Beruf ist, dass man gerne mit Menschen arbeitet und keine Berhrungs-Angst hat . Ein weiterer groer Bereich, in dem man viel Zeit verbringt, ist die Werk-Statt . Hier lernt man von Grund auf, wie man eine Brille herstellt . Es wird auerdem gefeilt, geltet, gebohrt und poliert . Daher ist es gut, wenn man handwerkliches Geschick mitbringt . Der letzte Bereich ist das Bro . Hier werden die Brillen-Auftrge eingegeben und Brillen-Glser bestellt . Fr die Berufs-Schule sind vor allem die Fcher Physik und Mathematik wichtig .

    Dieser Text wurde sprachlich bearbeitet und stammt von der Internet-Seite www .ausbildung .de > Erfahrungsberichte .

    26

    Material 1: Ausbildung Top oder Flop

    http://www.ausbildung.de

  • Tobias, Auszubildender zum Kaufmann fr Bro-Management Mein eingetragener Ausbilder ist mein Chef, der ist aber oft nicht da . Wenn er mal da ist, hat er keine Zeit . Er kmmert sich nicht um mich und um meine Ausbildung . Ansonsten gibt es niemanden im Betrieb, der einen Ausbilderschein hat . Das merkt man leider auch . Dazu kommt noch, dass ich der erste kaufmnnische Auszubildende bin . Stndig soll ich Aufgaben machen, die mir wenig oder gar nicht erklrt wurden . Ich sitze dann alleine in der Zentrale und bin auf mich gestellt . Fast jeden Tag verlasse ich gestresst und mit Kopf-Schmerzen das Bro . Ich soll auch oft ausbildungs-fremde Dinge tun . Zum Beispiel mit dem Auto hin- und herfahren . Oder den Firmen-Wagen zur Werkstatt bringen, die Kaffee-Maschine entkalken, im Supermarkt einkaufen gehen . Ich mchte meine Ausbildung dort nicht weitermachen . Ich habe das Gefhl, dass mir das Wissen fr den Beruf nur schlecht vermittelt wird .

    Dieser Text wurde sprachlich bearbeitet und stammt von der Internet-Seite www .jugend .dgb .de > Ausbildung > Beratung > Dr . Azubi .

    Arbeits-Auftrag: Vergleiche die Ausbildungen der beiden jungen Leute . Was luft gut? Was luft nicht gut? Nenne Beispiele fr ausbildungs-fremde Dinge .

    27

    http://www.jugend.dgb.de

  • 28

    Material 2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden

    Rechte: Auszubildende

    bekommen eine Ausbildungs-Vergtung (Lohn), auch wenn sie in der Berufs-Schule sind .

    lernen alle Fertigkeiten und Kenntnisse, die fr den Beruf wichtig sind . bekommen Aufgaben, die mit ihrer Ausbildung zu tun haben . erhalten kostenlose Ausbildungs-Mittel, zum Beispiel Werkzeuge . haben ein Recht auf Urlaub (zwischen 24 und 30 Tagen) . drfen nicht mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten,

    wenn sie jnger als 18 Jahre sind .

    lernen die Manahmen zum Arbeits-Schutz kennen . bekommen frei fr den Unterricht in der Berufs-Schule . erhalten am Ende von der Ausbildung ein Zeugnis vom Betrieb .

    Darin muss stehen: welche Ausbildung sie gemacht haben, wie lange die Ausbildung gedauert hat, was sie gelernt haben (Fertigkeiten und Kenntnisse) .

    Darin kann stehen, wenn Auszubildende das wollen: wie sie sich verhalten haben, was sie geleistet haben .

    Pflichten: Auszubildende

    mssen den Unterricht in der Berufs-Schule besuchen . sollen alles Wichtige fr den Beruf lernen . mssen den Anweisungen vom Ausbilder folgen

    und sich an die Betriebs-Ordnung halten .

    sollen alle Aufgaben sorgfltig erledigen . drfen keine Betriebs-Geheimnisse verraten . sollen mit Werkzeugen und Maschinen vorsichtig umgehen . mssen den Arbeits-Schutz einhalten . mssen eine Bescheinigung vom Arzt vorlegen,

    wenn sie krank sind und nicht kommen knnen .

    mssen in einem Berichts-Heft aufschreiben, was sie gelernt haben .

    Material 2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden

  • 29

    WennAuszubildendewhrendihrerAusbildungimBetriebProblemebekommen:DerBetriebs-RatoderdieJugend- und Auszubildenden-Vertretungknnenihnenhelfen(sieheSeite30) .WenndieseimBetriebnichtvorhandensind:EsgibtAusbildungs-BeraterundeinenSchlichtungs-AusschussbeiderKammer,diefrdenBerufzustndigist .ZumBeispielbeiderHandwerks-Kammer(HWK)oderbeiderIndustrie-undHandels-Kammer(IHK) .AuszubildendeknnensichauchandieGewerkschaftwenden,diefrdenBerufzustndigist(sieheSeite31) .

    Material 3: Mit-Bestimmung im Betrieb

    Die Rechte vom Betriebs-Rat stehen im Betriebs-Verfassungs-Gesetz:

    vielMit-Bestimmung

    Mit-Bestimmungs-Recht:

    DerBetriebs-Ratmusszustimmen,wennesumsozialenderungenbeiderArbeitgeht .ZumBeispiel: Arbeits-Zeiten Urlaubs-Regelungen Arbeits-Schutz

    Mit-Wirkungs-Recht:

    DerBetriebs-RatkanndemArbeit-Geberwidersprechen,wennesumpersonellenderungengeht .ZumBeispiel: Einstellungen Kndigungen Versetzungen

    wenigMit-Bestimmung

    Informations-Recht:

    DerArbeit-GebermussdenBetriebs-Ratinformieren,wennesumwirtschaftlichenderungengeht .ZumBeispiel: wenneineneue

    Abteilunggebildetwerdensoll .

    wennderBetriebaneinenanderenOrtverlegtwerdensoll .

  • 30

    Betriebs-Rat: Wenn in einem Betrieb mindestens 5 Arbeit-Nehmer beschftigt sind, knnen sie einen Betriebs-Rat grnden . Der Betriebs-Rat wird von den Arbeit-Nehmern gewhlt . Er vertritt die Interessen von Arbeit-Nehmern . Zum Beispiel wenn es um Arbeits-Zeiten geht, kann der Betriebs-Rat mit-bestimmen .

    Jugend- und Auszubildenden-Vertretung: Wenn in einer Firma mindestens 5 Arbeit-Nehmer unter 18 Jahren sind oder wenn Auszubildende unter 25 Jahren beschftigt sind, knnen sie eine Jugend- und Auszubildenden-Vertretung whlen . Sie ist also ein Betriebs-Rat fr junge Arbeit-Nehmer . Die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung heit abgekrzt JAV . Bei Schwierigkeiten knnen Auszubildende dort Hilfe bekommen .

    Die JAV achtet besonders auf die Regeln, die fr Auszubildende und junge Arbeit-Nehmer wichtig sind:

    Ausbildungs-Plan, Ausbildungs-Mittel, Gesetze und Verordnungen, Schutz vor Unfllen, Tarif-Vertrge, Betriebs-Vereinbarungen .

    Die JAV informiert auch darber,

    was im Betrieb geschieht, welche Projekte es gibt oder ob es dem Betrieb gut geht .

    Arbeits-Auftrag: Erklre in deinen eigenen Worten: Welche Pflichten haben Auszubildende whrend der Ausbildung? Wo kann sich Tobias von Seite 27 Hilfe holen?

  • 31

    Material 4: Ausbildungs-Zufriedenheit und betriebliche Interessen-Vertretung

    DiesesSchau-BildausdemJahr2016istvomDeutschenGewerkschafts-Bund .

    Arbeits-Auftrag: BeschreibedasSchau-BildindeineneigenenWorten .WelcheAuszubildendensindzufriedenermitihrerAusbildung?

    Material 5: Sozial-Partnerschaft

    Arbeit-NehmerknnenihreInteressengemeinsamineinerGewerkschaftvertreten .AuchArbeit-GeberknnensichzueinemArbeit-Geber-Verbandzusammen-schlieen .DieGewerkschaftenundArbeit-Geber-Verbnderedenmiteinander .ZumBeispiel,wennesumhhereLhnegeht .

  • 32

    Arbeit-Geber und Arbeit-Nehmer verhandeln Arbeit-Geber-Verbnde und Gewerkschaften sind Sozial-Partner . Das bedeutet, dass sie miteinander reden und gemeinsam Lsungen finden . Meistens geht es in den Verhandlungen um Tarife, also die Lhne . Der Staat darf sich dabei nicht einmischen . Die Sozial-Partner reden unabhngig und allein miteinander . Das alles steht im Grund-Gesetz .

    Wenn Arbeit-Nehmer Mitglieder in einer Gewerkschaft sind, haben sie das Recht zu streiken . Sie beschlieen gemeinsam, dass sie eine Zeit lang nicht zur Arbeit kommen . So versuchen sie, ihre Forderungen durchzusetzen . In dieser Zeit bekommen sie keinen Lohn vom Arbeit-Geber . Sie bekommen Streik-Geld von ihrer Gewerkschaft . Arbeit-Geber knnen Arbeit-Nehmer aussperren . Dann drfen die Arbeit-Nehmer eine Zeit lang nicht arbeiten und erhalten auch keinen Lohn .

    Danach verhandeln beide Seiten wieder miteinander . Das Ergebnis von den Verhandlungen ist ein Tarif-Vertrag . Darin steht, was die Sozial-Partner gemeinsam beschlossen haben .

    Arbeits-Auftrag: Lies den Text und beantworte folgende Fragen: Wer sind die Sozial-Partner? Drfen Arbeit-Geber streiken?

  • 33

    Wrter-Buch

    Beitrag, Beitrge: Viele Menschen zahlen Geld an eine Versicherung . Das Geld heit Beitrag . Die Menschen sind dadurch Mitglieder in der Versicherung . Die Versicherung hilft, wenn ein Mitglied in Not ist . Sie hilft mit dem Geld, das alle eingezahlt haben .

    Bundes-Tag: Die Menschen in Deutschland whlen alle 4 Jahre den Bundes-Tag . Der Bundes-Tag hat viele Aufgaben . Er whlt den Bundes-Kanzler oder die Bundes-Kanzlerin und bestimmt die Gesetze .

    Einkommen: Einkommen ist Geld, das ein Mensch regelmig bekommt . Meistens ist es der Lohn von der Arbeit . Es knnen aber auch Miet-Einnahmen oder geerbtes Geld sein . Oder Leistungen aus der Sozial-Versicherung, zum Beispiel Rente .

    Gewerkschaft: Eine Gewerkschaft ist eine Gruppe von Arbeit-Nehmern mit dem gleichen Beruf aus verschiedenen Betrieben . Sie setzen sich zusammen fr ihre Interessen bei der Arbeit ein . Zusammen sind sie strker . Die Gewerkschaft verhandelt mit den Arbeit-Gebern . Zum Beispiel ber Tarife oder ber Arbeits-Zeiten . Ihr Ziel ist es, einen Tarif-Vertrag abzuschlieen .

    Grund-Gesetz: Das Grund-Gesetz ist die Verfassung von Deutschland . Die Verfassung ist das oberste Gesetz in einem Land . Darin stehen die wichtigsten Regeln fr das Zusammen-Leben . Im Grund-Gesetz steht zum Beispiel: Deutschland ist ein sozialer Staat .

  • Integration: Bei der Integration werden unterschiedliche Menschen zu einer Gruppe . Menschen, die vorher ausgeschlossen waren, kommen in eine Gemeinschaft hinein . Sie bekommen Hilfen, damit sie mit den anderen besser klar-kommen .

    Staat: Viele Menschen leben in einem Land zusammen und bilden einen Staat . Alle Menschen in Deutschland bilden den deutschen Staat .

    Steuern: Die Steuern sind Geld . Alle Menschen mssen Steuern an den Staat zahlen . Wer zum Beispiel einkauft, bezahlt automatisch Mehr-Wert-Steuer . Von Steuern werden zum Beispiel Straen, Schulen, Sport-Anlagen und Krankenhuser gebaut . Auch besonders arme Menschen bekommen damit Hilfe . Manche Menschen arbeiten fr den Staat . Zum Beispiel Lehrer und Polizisten . Sie werden von Steuern bezahlt .

    Tarife, Tarif-Vertrag: Lhne, Gehlter und Ausbildungs-Vergtungen werden auch Tarife genannt . Ein Tarif-Vertrag ist ein Vertrag bei der Arbeit . Eine Gruppe von Arbeit-Nehmern macht diesen Vertrag mit einer Gruppe von Arbeit-Gebern . Sie schtzen damit zusammen ihre Arbeit . In einem Tarif-Vertrag steht zum Beispiel, wie viel Lohn sie bekommen . Aber auch, wie viele Stunden sie arbeiten und wie viel Urlaub sie haben .

    Im Internet gibt es unter www .sozialpolitik .com/lexikon-leichte-sprache ein Lexikon mit noch mehr Erklrungen in Leichter Sprache . Du erkennst sie am Logo

    34

    http://www.sozialpolitik.com/lexikon-leichte-sprache

  • Das weit du!

    Flle den Lcken-Text mit diesen Begriffen aus:

    Arbeit-Geber mit-bestimmen

    Arbeit-Nehmer Auszubildende

    Renten-Versicherung Jugend- und Auszubildenden-Vertretung

    Solidaritt Versicherungs-Pflicht

    Sozial-Staat Betriebs-Rat

    Im Grund-Gesetz s teht, das s Deutschland ein ___________________________ ist .

    Der Sozial-St aat beruht auf der ___________________________ zwischen Jungen

    und Alt en, Gesunden und Kr anken, Menschen mit Arbeit und Arbeitsl osen .

    Die Sozial-V ersicherung bes teht aus der Kr anken-Versicherung, der

    Unfall-Versicherung, der __________________________________________________,

    der Arbeitslosen-Versicherung und der Pflege-Versicherung .

    Diese V ersicherungen w erden mit den Beitrgen der Arbeit-Geber und der

    ___________________________________ bezahlt .

    Zu den wichtigs ten Regeln in der Sozial-V ersicherung gehrt die

    ___________________________

    Auch ______________________ sind in der Sozial-V ersicherung pflicht-v ersichert .

    Der ___________________________ meldet sie zur Sozial-V ersicherung an .

    Wenn ein Betrieb mindestens 5 Arbeit-Nehmer hat,

    kann ein ___________________________ gegrndet w erden .

    Er vertritt die Interessen der Arbeit-Nehmer und kann bei verschiedenen Dingen

    ___________________________

    Wenn es mindes tens 5 Arbeit-Nehmer unt er 18 Jahr en gibt,

    wird auch eine ____________________________________________________________

    ______________________________________________ gewhlt .

    35

  • Kreuze an, ob die Stze richtig oder falsch sind.

    Menschen, die mehr verdienen, mssen hhere Sozial-Beitrge und Steuern zahlen . richtig falsch

    Jeder kann selbst entscheiden, ob er in die Sozial-Versicherung einzahlen mchte . richtig falsch

    Das Arbeitslosen-Geld 2 wird mit Steuern bezahlt . richtig falsch

    Menschen in Not bekommen die Geld-Summe von der Sozial-Versicherung gezahlt, die sie vorher eingezahlt haben .

    richtig falsch

    Auszubildende werden in Deutschland meistens im Betrieb und in der Berufs-Schule ausgebildet . richtig falsch

    Die Gewerkschaften vertreten die Interessen von Arbeit-Gebern . richtig falsch

    Die Gewerkschaften zahlen Streik-Geld, wenn die Gewerkschafts-Mitglieder fr hhere Lhne streiken .

    richtig falsch

    Ordne zu, welche Satz-Teile zusammengehren.

    Die Ausgaben in den Sozial-Versicherungen steigen,

    Wenn auslndische Fach-Krfte nach Deutschland kommen, ist das gut,

    Viele gut ausgebildete Frauen knnen nicht arbeiten gehen,

    Menschen ohne Ausbildung brauchen hufiger Sozial-Leistungen,

    Bildung und Weiter-Bildung werden immer wichtiger,

    weil sie es schwerer haben, eine Arbeit zu finden .

    weil die Menschen immer lter werden und weniger Kinder geboren werden .

    weil sie mit Beitrgen und Steuern zum Sozial-Staat beitragen knnen .

    weil immer mehr einfache Arbeiten von Maschinen erledigt werden knnen .

    weil sie in der Arbeits-Zeit keine Betreuung fr ihre Kinder finden .

    Sozialpolitik Ausgabe 2017/2018 Grundwissen Sozial-Versicherung Arbeits-Heft Sekundarstufe I in Leichter SpracheInhaltImpressum Wann ist ein Staat sozial?Material 1: Leben im Sozial-Staat Material 2: Solidaritt im Sozial-StaatArbeits-Auftrge: Material 3: Das Sozial-Staats-Prinzip Arbeits-Auftrge: Material 4: Ziele im Sozial-Staat Arbeits-Auftrge: Material 5: Sozial-Leistungen in DeutschlandArbeits-Auftrge: Im Internet:

    Ein soziales Netz fr alle! Material 1: Die 5 Bereiche der Sozial-Versicherung Material 2: Leistungen der Sozial-Versicherungen Arbeits-Auftrge: Material 3: Einer fr alle, alle fr einen Arbeits-Auftrge: Material 4: Regeln der Sozial-Versicherung Arbeits-Auftrge: Material 5: Soziale Leistungen vom Staat Arbeits-Auftrag: Material 6: Solidaritt im Sozial-Staat Arbeits-Auftrag: Im Internet:

    Einzahlen und auszahlenMaterial 1: So kann die Lohn-Abrechnung von einem Auszubildenden aussehenArbeits-Auftrag:Material 2: Von Anfang an versichert Arbeits-Auftrag: Material 3: Sozial-Versicherungs-Pflicht in Deutschland Arbeits-Auftrag: Material 4: Die Einnahmen und Ausgaben verndern sich Arbeits-Auftrag: Material 5: Diskussionen um den Sozial-StaatArbeits-Auftrag: Im Internet: Material 6: Der Sozial-Staat in der ZukunftArbeits-Auftrge:

    In den Beruf startenMaterial 1: Doppelt hlt besser Arbeits-Auftrag: Material 2: Wissen zum Ausbildungs-Start Material 3: Check-Liste fr AuszubildendeArbeits-Auftrag: Material 4: Staatliche Hilfen und Frder-Mglichkeiten Arbeits-Auftrge: Im Internet:

    Im Betrieb mit-bestimmen Material 1: Ausbildung Top oder Flop Arbeits-Auftrag: Material 2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden Material 3: Mit-Bestimmung im BetriebArbeits-Auftrag: Material 4: Ausbildungs-Zufriedenheit und betriebliche Interessen-Vertretung Arbeits-Auftrag: Material 5: Sozial-Partnerschaft Arbeits-Auftrag:

    Wrter-BuchDas weit du!

    Ausbildungs-Zufriedenheit

    Ausbildungs-Zufriedenheit und betriebliche Interessen-Vertretung, Angaben in Prozent

    Grad der Zufriedenheitmit Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)mit Betriebs-Rat oder Personal-Ratohne Interessen-Vertretung

    sehr zufrieden26.723.515.2

    zufrieden55.449.547.9

    manchmal zufrieden14.421.427.6

    unzufrieden oder sehr unzufrieden3.55.69.3

    Diese Zahlen aus dem Jahr 2016 sind vom Deutschen Gewerkschafts-Bund.

    Gehalts-Abrechnung

    So kann die Gehalts-Abrechnung von einem Auszubildenden aussehen, im Jahr 2017

    Verdienst und Abzge (Beitrge, Steuern)Betrag in EuroErluterung

    Brutto-Verdienst854.00Das ist der Lohn, von dem automatisch Beitrge und Steuern abgezogen werden.

    Lohn-Steuer, Kirchen-Steuer, Solidaritts-Zuschlag0.00Diese Steuern mssen Auszubildende noch nicht zahlen. Sie werden erst bei hheren Lhnen abgezogen.

    Steuer-rechtliche Abzge0.00Hier werden die Steuern zusammengezhlt. Auszubildende mssen sie noch nicht zahlen.

    Kranken-Versicherung71.74Fr die Kranken-Versicherung zahlt der Auszubildende einen Beitrag von 7,3 Prozent vom Brutto-Verdienst. Dazu kommen durchschnittlich 1,1 Prozent Zusatz-Beitrag vom Arbeit-Nehmer. Der genaue Betrag hngt von der Kranken-Kasse ab.

    Pflege-Versicherung10.89Fr die Pflege-Versicherung zahlt der Auszubildende einen Beitrag von 1,275 Prozent vom Brutto-Verdienst.

    Renten-Versicherung79.85Fr die Renten-Versicherung zahlt der Auszubildende einen Beitrag von 9,35 Prozent vom Brutto-Verdienst.

    Arbeitslosen-Versicherung12.81Fr die Renten-Versicherung zahlt der Auszubildende einen Beitrag von 1,5 Prozent vom Brutto-Verdienst.

    Sozial-versicherungs-rechtliche Abzge175.29Hier werden die Beitrge zusammengezhlt.

    Daraus ergibt sich ein Netto-Verdienst von678.71Das ist das Geld, das der Auszubildende bekommt.

    Sozial-Leistungen Entwicklung

    Sozial-Leistungen insgesamt, Entwicklung seit 1996

    JahrAusgaben in Milliarden Euro

    1996553

    2006666

    2016918

    Diese Zahlen aus dem Jahr 2016 sind aus dem Heft Sozial-Bericht vom Bundes-Ministerium fr Arbeit und Soziales.

    Leistungen nach Bereichen

    Sozial-Leistungen nach Bereichen im Jahr 2016

    BereichAusgaben in Milliarden Euro

    Krankheit und Arbeits-Unfhigkeit378

    Alter und Hinterbliebene343

    Kinder, Ehe-Partner und Mtter99

    Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebens-Hilfen59

    Verwaltung, sonstige39

    Diese Zahlen aus dem Jahr 2016 sind aus dem Heft Sozial-Budget vom Bundes-Ministerium fr Arbeit und Soziales.

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