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Chemnitz – Stadt der Moderne Rathaus-Journal www.chemnitz.de Erscheinungsweise: wöchentlich, freitags 130.000 Exemplare 30. Jahrgang 08. November 2019 45 Stadtrat S.3 Welche Beschlüsse fasste das Gremium in seiner jüngsten Sit- zung? Kulturhauptstadt 2025 S.4 Das Amtsblatt stellt im Zuge der Bewerbung ein weiteres »Nimm Platz«-Projekt vor. Stolpersteine S.5 Gunter Demnig verlegt am 5. De- zember 2019 neue Stolpersteine in Chemnitz. Macher der Woche S.9 Kabarettistin Ellen Schallers jetzt erschienenes Buch ist eine Lie- beserklärung an Chemnitz. 30 Jahre Mauerfall S.6 Neue Sonderausstellung im Schloßbergmuseum zum Herbst ‘89. 30 Jahre Mauerfall 30 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu Besuch in der Partnerstadt Chemnitz Der Fall der Berliner Mauer jährt sich 2019 zum 30. Mal. Aus diesem Anlass haben die Partnerstädte Chemnitz und Düsseldorf ein besonderes Projekt ins Leben gerufen, welches an diesem Wochenende startet. 30 Düsseldorfe- rinnen und Düsseldorfer, die noch nie in Chemnitz waren, besuchen Chemnitz an diesem Wochenende. Dort begegnen sie auch jenen 30 Chemnitzerinnen und Chemnitzern, die im kommenden Jahr der Landeshaupt- stadt Nordrhein-Westfalens einen Ge- genbesuch abstatten werden. Das Programm für die Besucher- gruppe ist reichhaltig und interessant: dazu gehört beispielsweise der Be- such des Gefängnisses auf dem Kaß- berg, auch eine Führung und Ge- spräche mit ehemaligen Inhaftierten und von der BRD freigekauften Zeit- zeugen stehen auf dem Plan. Neben einer Stadtrundfahrt sehen die Düsseldorferinnen und Düssel- dorfer auch eine Aufführung des Theaterstückes »Aufstand der Dinge – Ein Generationenprojekt zur Nach- wendezeit« im Schauspielhaus. Die Inszenierung schlägt den Bogen von damals – vom Osten Deutschlands und der Wende – ins Heute. Als Ab- schluss des Besuches findet am Sonntag um 10.30 Uhr im Stavo- Saal des Rathauses ein Publikums- gespräch statt, zu der neben den Gästen auch alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer eingeladen sind. Dort wird das 30-jährige Jubiläum der friedlichen Revolution genauso ein Thema sein wie die Frage, wie wir die Partnerschaft mit Düsseldorf weiter vertiefen können. Im kommenden Jahr werden dann 30 Chemnitzerinnen und Chemnitzer zu den Feierlichkeiten der 30-jähri- gen Wiedervereinigung in Düsseldorf erwartet. »Weniger übereinander sondern mehr miteinander reden kann ein Rezept sein, Vorurteile und Mißverständnisse auszuräumen. Aus diesem Grund freue ich mich sehr über diesen Austausch mit unserer Partnerstadt Düsseldorf«, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, die Teile des Pro- gramms zusammen mit der Gruppe absolvieren wird. Über den Besuch der Gäste aus der Partnerstadt Düsseldorf be- richtet das Chemnitzer Amtsblatt in der nächsten Ausgabe. Am 15. November, 17 Uhr findet in der Schloßteichhalle eine Einwoh- nerversammlung für die Stadtteile Schloßchemnitz, Kaßberg und Alten- dorf statt. Die Verwaltung beantwortet dabei Fragen der Bürger. Von Interesse dürfte auch sein, wie es mit der Chemnitzer Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt 2025 voran geht. Über das Bid Book, wel- ches bei den Chemnitzern sehr gefragt ist und deshalb nochmals nachge- druckt wurde, werden die Oberbür- germeisterin und der Kulturbürger- meister berichten. Themenschwer- punkte, über die beispielsweise Bür- germeister Ralph Burghart berichten wird, sind die Infrastruktur der Be- reiche Sport, Schule und Kita. Was die Stadt dort unternommen hat seit der letzen Versammlung im Jahr 2017, dazu gibt es Auskunft. Außer- dem wird es um »Chemnitz macht´s einfach«, das beitragsfreie Schulvor- bereitungsjahr und den kostenfreien Freitag, den es einmal monatlich in Museen gibt, gehen. Der Kämmerer informiert wie gewohnt dazu, welche Projekte in den Stadtteilen Schloß- chemnitz, Kaßberg und Altendorf aus dem Kommunalhaushalt finanziert wurden bzw. aktuell werden. Dazu gibt es Details von Baubürgermeister Michael Stötzer: so beispielsweise zur Sanierung der Sporthalle Agnes- straße und zum barrierefreien Ausbau der Oberen und Unteren Luisenschule. Erfahren werden die Versammlungs- teilnehmer auch etwas über die Er- weiterung der Flemming- Grundschule und den Neubau einer Kita in Alten- dorf. Zudem informiert das Baude- zernat zum Abriss und darauf folgenden Neubau der Eisschnell- laufbahn. Dass der Schloßteich- pavillon in Ordnung gebracht wird, auch darüber wird berichtet ebenso wie über den Abbruch einer Indus- triebrache an der Rudolf-Krahl-Straße. Auskunft wird es überdies zu Ver- kehrsthemen geben. – mehr Seite 8 Einwohnerversammlung für Mitte-West Auf den Spuren der Stolpersteine Die Volkshochschule lädt am 10. No- vember 2019 ein zu einem Rundgang entlang von Stolpersteinen auf dem vorderen Kaßberg. Der Historiker Dr. Jürgen Nitsche, welcher die Geschich- te der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt seit vielen Jahren erforscht, wird an die früheren Bewohnerinnen und Bewohner erinnern und lädt ein in würdevollem Gedenken innezuhal- ten. Die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Novemberpogrome von 1938 jähren sich am 9. November 2019 zum 81. Mal. Mehr als 195 Stolpersteine er- innern im Stadtgebiet von Chemnitz an ermordete jüdische Bürgerinnen und Bürger sowie an andere Personen, die zu Opfern der NS-Gewaltherrschaft wurden. Die im Boden versenkten, quadratischen Messingtafeln wurden seit 1992 in Deutschland und in an- deren Ländern Europas verlegt. Sie sind Teil eines großen Mahnmals. Der Rundgang am 10. November 2019 beginnt 11 Uhr an der Stele am Stephanplatz, dem Standort der Alten Synagoge. Die entgeltfreie Füh- rung dauert bis 12.30 Uhr. Eine An- meldung unter & 0371 488-4321 ist erforderlich. – Details zur Verlegung von Stolper- steinen lesen Sie auf Seite 5.

30 Jahre Mauerfall - Chemnitz€¦ · Der Fall der Berliner Mauer jährt sich 2019 zum 30. Mal. Aus diesem Anlass haben die Partnerstädte Chemnitz und Düsseldorf ein besonderes

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Page 1: 30 Jahre Mauerfall - Chemnitz€¦ · Der Fall der Berliner Mauer jährt sich 2019 zum 30. Mal. Aus diesem Anlass haben die Partnerstädte Chemnitz und Düsseldorf ein besonderes

Chemnitz – Stadt der Moderne Rathaus-Journal www.chemnitz.de Erscheinungsweise: wöchentlich, freitags 130.000 Exemplare 30. Jahrgang 08. November 201945

Stadtrat S.3Welche Beschlüsse fasste dasGremium in seiner jüngsten Sit-zung?

Kulturhauptstadt 2025 S.4Das Amtsblatt stellt im Zuge derBewerbung ein weiteres »NimmPlatz«-Projekt vor.

Stolpersteine S.5Gunter Demnig verlegt am 5. De-zember 2019 neue Stolpersteinein Chemnitz.

Macher der Woche S.9Kabarettistin Ellen Schallers jetzterschienenes Buch ist eine Lie-beserklärung an Chemnitz.

30 Jahre Mauerfall S.6Neue Sonderausstellung imSchloßbergmuseum zum Herbst‘89.

30 Jahre Mauerfall

30 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu Besuch inder Partnerstadt Chemnitz

Der Fall der Berliner Mauer jährt sich2019 zum 30. Mal. Aus diesem Anlasshaben die Partnerstädte Chemnitz undDüsseldorf ein besonderes Projekt insLeben gerufen, welches an diesemWochenende startet. 30 Düsseldorfe-rinnen und Düsseldorfer, die noch niein Chemnitz waren, besuchen Chemnitzan diesem Wochenende. Dort begegnen sie auch jenen 30Chemnitzerinnen und Chemnitzern, dieim kommenden Jahr der Landeshaupt-stadt Nordrhein-Westfalens einen Ge-genbesuch abstatten werden.

Das Programm für die Besucher-gruppe ist reichhaltig und interessant:dazu gehört beispielsweise der Be-such des Gefängnisses auf dem Kaß-berg, auch eine Führung und Ge-spräche mit ehemaligen Inhaftiertenund von der BRD freigekauften Zeit-zeugen stehen auf dem Plan.

Neben einer Stadtrundfahrt sehendie Düsseldorferinnen und Düssel-dorfer auch eine Aufführung desTheaterstückes »Aufstand der Dinge– Ein Generationenprojekt zur Nach-wendezeit« im Schauspielhaus. DieInszenierung schlägt den Bogen vondamals – vom Osten Deutschlandsund der Wende – ins Heute. Als Ab-schluss des Besuches findet am

Sonntag um 10.30 Uhr im Stavo-Saal des Rathauses ein Publikums-gespräch statt, zu der neben denGästen auch alle Chemnitzerinnenund Chemnitzer eingeladen sind.

Dort wird das 30-jährige Jubiläumder friedlichen Revolution genausoein Thema sein wie die Frage, wiewir die Partnerschaft mit Düsseldorfweiter vertiefen können. Im kommenden Jahr werden dann30 Chemnitzerinnen und Chemnitzerzu den Feierlichkeiten der 30-jähri-gen Wiedervereinigung in Düsseldorferwartet.

»Weniger übereinander sondern mehrmiteinander reden kann ein Rezeptsein, Vorurteile und Mißverständnisseauszuräumen. Aus diesem Grundfreue ich mich sehr über diesenAustausch mit unserer PartnerstadtDüsseldorf«, so OberbürgermeisterinBarbara Ludwig, die Teile des Pro-gramms zusammen mit der Gruppeabsolvieren wird.

Über den Besuch der Gäste ausder Partnerstadt Düsseldorf be-richtet das Chemnitzer Amtsblattin der nächsten Ausgabe.

Am 15. November, 17 Uhr findet inder Schloßteichhalle eine Einwoh-nerversammlung für die StadtteileSchloßchemnitz, Kaßberg und Alten-dorf statt. Die Verwaltung beantwortetdabei Fragen der Bürger. Von Interesse dürfte auch sein, wiees mit der Chemnitzer Bewerbungum den Titel Kulturhauptstadt 2025voran geht. Über das Bid Book, wel-ches bei den Chemnitzern sehr gefragtist und deshalb nochmals nachge-druckt wurde, werden die Oberbür-germeisterin und der Kulturbürger-meister berichten. Themenschwer-punkte, über die beispielsweise Bür-germeister Ralph Burghart berichten

wird, sind die Infrastruktur der Be-reiche Sport, Schule und Kita. Wasdie Stadt dort unternommen hat seitder letzen Versammlung im Jahr2017, dazu gibt es Auskunft. Außer-dem wird es um »Chemnitz macht´seinfach«, das beitragsfreie Schulvor-bereitungsjahr und den kostenfreienFreitag, den es einmal monatlich inMuseen gibt, gehen. Der Kämmererinformiert wie gewohnt dazu, welcheProjekte in den Stadtteilen Schloß-chemnitz, Kaßberg und Altendorf ausdem Kommunalhaushalt finanziertwurden bzw. aktuell werden. Dazugibt es Details von BaubürgermeisterMichael Stötzer: so beispielsweise

zur Sanierung der Sporthalle Agnes-straße und zum barrierefreien Ausbauder Oberen und Unteren Luisenschule.Erfahren werden die Versammlungs-teilnehmer auch etwas über die Er-weiterung der Flemming- Grundschuleund den Neubau einer Kita in Alten-dorf. Zudem informiert das Baude-zernat zum Abriss und darauf folgenden Neubau der Eisschnell-laufbahn. Dass der Schloßteich-pavillon in Ordnung gebracht wird,auch darüber wird berichtet ebensowie über den Abbruch einer Indus-triebrache an der Rudolf-Krahl-Straße.Auskunft wird es überdies zu Ver-kehrsthemen geben. – mehr Seite 8

Einwohnerversammlung für Mitte-West Auf den Spuren der Stolpersteine

Die Volkshochschule lädt am 10. No-vember 2019 ein zu einem Rundgangentlang von Stolpersteinen auf demvorderen Kaßberg. Der Historiker Dr.Jürgen Nitsche, welcher die Geschich-te der jüdischen Gemeinschaft in derStadt seit vielen Jahren erforscht,wird an die früheren Bewohnerinnenund Bewohner erinnern und lädt einin würdevollem Gedenken innezuhal-ten. Die vom nationalsozialistischenRegime organisierten und gelenktenNovemberpogrome von 1938 jährensich am 9. November 2019 zum 81.Mal. Mehr als 195 Stolpersteine er-innern im Stadtgebiet von Chemnitzan ermordete jüdische Bürgerinnen

und Bürger sowie an andere Personen,die zu Opfern der NS-Gewaltherrschaftwurden. Die im Boden versenkten,quadratischen Messingtafeln wurdenseit 1992 in Deutschland und in an-deren Ländern Europas verlegt. Siesind Teil eines großen Mahnmals. Der Rundgang am 10. November2019 beginnt 11 Uhr an der Steleam Stephanplatz, dem Standort derAlten Synagoge. Die entgeltfreie Füh-rung dauert bis 12.30 Uhr. Eine An-meldung unter & 0371 488-4321ist erforderlich.

– Details zur Verlegung von Stolper-steinen lesen Sie auf Seite 5.

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2 45 08. November 2019

Winterdienstsaison hat begonnenAm 1. November hat in Chemnitzdie Winterdienstsaison begonnen.Das Winterdienstkonzept der Stadtwurde durch den Stadtrat beschlossenund gilt im Zeitraum vom 1. November2019 bis 31. März 2020. Den Win-terdienst fürhrt der ASR im Umfang

seiner Pflichtaufgaben durch. Ge-genwärtig verfügt der ASR über 6.500Tonnen Streusalz in den eigenen La-gern und Silos, 120 Tonnen Magne-siumchlorid-Lösung und 240 TonnenStreusplitt für den Winterdienst aufden vom ASR betreuten Gehwegen.

Zum Einsatz stehen derzeit fünfGroßräumfahrzeuge bereit. Schwer-punkt der Tätigkeit der Stadtreinigungliegt gegenwärtig allerdings in derLaubbeseitigung von Fahrbahnen.»Ziel ist es, so viel wie möglich Laubvor Wintereinbruch zu entfernen, da

nasses oder gefrorenes Laub einebesondere Rutschgefahr darstellt«,sagt ASR-Sprecherin Beate Bodnar.Auch die Reinigung von Straßenein-läufen sei wichtig. Von diesen Auf-gabengebieten stehen weitere Fahr-zeuge mit Wechselaufbauten nach

kurzer Umrüstzeit zur Verfügung. Diehierfür erforderliche Winterdienst-technik wie Streuautomaten undSchiebeschilder ist gewartet, geprüftund sei einsatzbereit, ergänzt dieASR-Sprecherin. www.ASR-Chemnitz.de

Am Donnerstag hat die SächsischeHans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaftzur Sächsischen Nachhaltigkeitskon-ferenz 2019 den undotierten Nach-haltigkeitspreis an die Initiatorin derBewegung »Fridays for Future«, GretaThunberg sowie an Felix Finkbeiner,Initiator der Umweltschutzorganisation»Plant-for-the-Planet« verliehen. Preis-träger sind ebenso die Generalsekre-tärin der Klimarahmenkonvention derVereinten Nationen Patricia EspinosaCantellano und der Vorreiter der rus-sischen Klima-Agenda Dr. Alexey Ko-korin sowie die Vorsitzende des Ratesfür nachhaltige Entwicklung bei derBundesregierung und Präsidentin derWelthungerhilfe Marlehn Thieme.

Außer Greta Thunberg nahmen zurKonferenz – die unter Schirmherr-schaft von Ministerpräsident MichaelKretschmer stand – die Ausgezeich-neten die Preise im Opernhaus Chem-nitz persönlich entgegen. Die Lauda-toren für die Preisträger waren Prof.Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsit-

zender des Rates der EvangelischenKirche Deutschlands (EKD), Prof. Dr.Edeltraud Günther, Leiterin des UNU-Flores-Instituts der Vereinten Nationenin Dresden wie ebenso ChristophHeinrich, Vorstand Naturschutz desWWF Deutschland und der SächsischeMinisterpräsident a. D. Prof. Dr. KurtBiedenkopf.Im Rahmen der Nachhaltigkeitskon-ferenz in Chemnitz hielten DavidNelles und Christian Serrer einen Vor-trag über den Klimawandel. Daranschloss sich eine Diskussion an. EinBuchprojekt mit dem Titel »KleineGase – Große Wirkung« war Grund-lage des Podiumsgespräches.

Die Preise zur Sächsischen Nach-haltigkeitskonferenz 2019 nahmenam 7. November entgegen: FelixFinkbeiner (2.v.l.), Dr. Alexey Kokorin(li.), Marlehn Thieme (Mi.). Rechts:Victoria Teuchert und Marvin Mueller(Fridays for Future)

Foto: Kristin Schmidt

Nachhaltigkeitspreis verliehen

Nach sechs Monaten Bauzeit wurdeder Kleine Saal im Stadthallenkomplex(zukünftig als Carlowitz-Saal bezeichnet)wieder in Betrieb genommen. Mit Künst-ler Ralph Ruthe fand am Mittwochabenddie erste Veranstaltung statt. Im Zugedes Ausbaus der Stadthalle Chemnitzzum Kongresszentrum sind umfangreicheBaumaßnahmen notwendig.

Dazu zählte auch die Sanierung derRaumlufttechnischen Anlagen in derStadthalle, die seit 2016 abschnitts-weise umgesetzt wurde und nun frist-gemäß beendet werden konnte. Imgesamten Gebäudekomplex wurdenrund 9 Kilometer Lüftungskanäle ver-legt. Die Anlage versorgt Säle undFoyers nun mit Frischluft. Dies istzudem noch nachhaltig, denn dieEnergiekosten können um 20 Prozentgesenkt werden. Im kleinen Saal wur-de ebenfalls die Verkleidung der Wän-de aufgearbeitet. Der alte Lack wurdeabgebeizt und kaputte Stellen aus-gebessert. Abschließend wurde einextra matter Lack aufgetragen, derden natürlichen Look des SenFurniersunterstreicht. Neue Sockelleisten unddie technische Wartung gehörtenebenfalls zur Sanierungsmaßnahme.In den kommenden Wochen werdender Rohbau des neuen Kongressbe-reiches sowie der Innenausbau unddie Gestaltung des Vorplatzes weitervorangetrieben. Die Arbeiten dauernnoch bis Sommer 2020 an, dann

soll das »Carlowitz Congresscenter«seine Pforten öffnen.

Bis zur Fertigstellung des neuen Ein-gangsbereiches können Besucherüber eine Interimstreppe zum Eingang

des Kleinen Saals gelangen. Hinweiszum barrierefreien Zugang: Der neueAufzug ist bis Sommer 2020 nochnicht in Betrieb. Rollstuhlfahrer undBesucher mit eingeschränkter Bewe-gungsfreiheit, die sonst den Aufzug

nutzen würden, können sich bei Ver-anstaltungen an den Service-Mitar-beiter wenden. Dieser empfängt dieBesucher unten an der Treppe undgeleitet sie dann barrierefrei überdas Dorint Kongresshotel in den Saal.

Sollten Besucher den Mitarbeiter malnicht antreffen, können sie die Re-zeption der Stadthalle unter der Ruf-nummer 0371/4508-0 kontaktieren.

Über das Carlowitz Congresscenter

Derzeit laufen im Stadthallenkomplexu.a. Umbauten für das CarlowitzCongresscenter. Mit offener undgroßzügig gestalteter Innenarchitekturist das »Tagungszentrum für Wissenund Gewissen«, wie sich das neueKongresszentrum nennt, für innova-tive Veranstaltungsformate konzipiert –wie etwa Workshops, Podiumsdis-kussionen, Debatten und Diskussi-onsforen. Das Raumprogramm er-möglicht variable Nutzungsvariantenmit fließenden Übergängen und un-terschiedlichen Bestuhlungsvarianten.Ein Raum in Gestalt einer Arena,großzügige Foyers für Ausstellungenund Gastronomie sowie Loungebe-reiche fügen sich ins Konzept ein.Das Kongresszentrum wird – demAnspruch der Nachhaltigkeit ver-pflichtet – mit natürlichen und nach-haltigen Materialien gestaltet. DasCarlowitz Congresscenter soll dieChemnitzer Veranstaltungsorte –Stadthalle, Messe, Wasserschloß Klaf-fenbach und Stadion – ergänzen unddie Stadt als Tagungsort bundesweitins Gespräch bringen.

Kleiner Saal der Stadthalle nach Umbau wiedereröffnet

Die nächste Etappe bei den Umbauten in der Stadthalle ist erreicht: Der Kleine Saal ist wieder eröffnet. Künftigist dies der Carlowitz-Saal. Derzeit entsteht im Stadthallenkomplex das Carlowitz Congresscenter – benannt nachdem Chemnitzer Nachhaltigkeitspionier Hans-Carl von Carlowitz. Foto: Kristin Schmidt

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45 08. November 2019 3

Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern derChemnitzer Wohn- und Heimstätten-gesellschaft mbHVorlage: B-259/2019 Einreicher: Dezernat 1/Amt 20

Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern derKommunalBau Chemnitz GmbHVorlage: B-260/2019 Einreicher: Dezernat 1/Amt 20

Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern derCityBahn Chemnitz GmbHVorlage: B-262/2019 Einreicher: Dezernat 1/Amt 20

Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern derSozialbetriebe Mittleres ErzgebirgegGmbHVorlage: B-268/2019 Einreicher: Dezernat 1/Amt 20

Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern vonTochtergesellschaften der KlinikumChemnitz gGmbHVorlage: B-265/2019 Einreicher: Dezernat 1/Amt 20

Wahl von Mitgliedern aus der Mittedes Stadtrates für die Lenkungsgruppezur Steuerung des Prozesses zur Be-werbung der Stadt Chemnitz um denTitel "Kulturhauptstadt Europas 2025"Vorlage: B-290/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung sachkundiger Einwohner alsberatende Mitglieder in den Betriebs-

ausschussVorlage: B-277/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung sachkundiger Einwohner alsberatende Mitglieder in den Schul-und SportausschussVorlage: B-273/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung sachkundiger Einwohner alsberatende Mitglieder in den Verwal-tungs- und FinanzausschussVorlage: B-272/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung sachkundiger Einwohner alsberatende Mitglieder in den Jugend-hilfeausschussVorlage: B-286/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Agenda-BeiratesVorlage: B-275/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Behin-dertenbeiratesVorlage: B-274/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Senio-renbeiratesVorlage: B-276/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Kultur-beirates

Vorlage: B-254/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Klein-gartenbeiratesVorlage: B-266/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Berufung der Mitglieder des Migrati-onsbeiratesVorlage: B-278/2019 Einreicher: Oberbürgermeisterin/Amt 15

Wirtschaftsplan 2020 des Entsor-gungsbetriebes der Stadt ChemnitzVorlage: B-170/2019 Einreicher: Dezernat 1/ESC

Erste überplanmäßige Mittelbereit-stellung 2019 zugunsten des BudgetsJugendhilfeVorlage: B-288/2019 Einreicher: Dezernat 5/Amt 51

Außerplanmäßige Bereitstellung vonHaushaltsmitteln sowie Verpflich-tungsermächtigungen für den Bauvon temporären Klassenzimmern zurAbsicherung des Kapazitätsbedarfsim Bereich der Förderschule für Schü-ler mit geistiger BehinderungVorlage: B-284/2019 Einreicher: Dezernat 6/SE 17, Dezernat5/Amt 40

Nachnutzung der Liegenschaft desehemaligen Sommerbades Erfenschlagund Aufhebung der Beschlusspunkte2 bis 6 des Beschlusses BA-066/2016

Vorlage: B-299/2019 Einreicher: Dezernat 5/Amt 52

5. Baubeschluss für Hochbaumaß-nahmen 2019Vorlage: B-196/2019 Einreicher: Dezernat 6/SE 17

6. Baubeschluss nach DA 6001 zurErneuerung Gleisdreieck Archäologie-museum –Teil TiefbauamtVorlage: B-232/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 66

Einleitungsbeschluss über die vorbe-reitende Untersuchung nach § 141Abs. 3 BauGB für das Gebiet „Zwick-auer Straße"Vorlage: B-195/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

Abwägungs- und Satzungsbeschlusszum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 17/05 Wohnbebauung an der Sandstraße,BornaVorlage: B-199/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

Abwägungs- und Satzungsbeschlusszur Klarstellungs- und Ergänzungs-satzung Nr. 18/14 Dorfstraße GrünaVorlage: B-253/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

Änderung des Beschlusses B-157/2019 vom 26.06.2019, Verkaufdes Innenstadtquartiers

E 4 Baufelder 1 und 2, Teilflächenaus den Flurstücken 1042/7,1576/11, und 1234/5 der GemarkungChemnitzVorlage: B-270/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 23

Abwägungs- und Satzungsbeschluss zum Bebauungs-plan Nr. 15/17"Neue Johannisvorstadt"Vorlage: B-271/2019 Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

Abschaffung ZweitwohnungssteuerVorlage: BA-043/2019 Einreicher: Ratsfraktion PRO CHEMNITZ

Informationen über den Umgang mitTierenVorlage: BA-051/2019 Einreicher:Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/DiePARTEI

Kunstrasenplätze in ChemnitzVorlage: BA-054/2019 Einreicher: SPD-Fraktion

Prüfauftrag für ein 30-€-Monats- bzw.365-€-Jahresticket im Bereich derTarifzone 13 des VMSVorlage: BA-055/2019 Einreicher: Fraktionsgemeinschaft DIELINKE/Die PARTEI

Strategie StadtgrünVorlage: BA-057/2019 Einreicher: Fraktionsgemeinschaft BÜND-NIS 90/DIE GRÜNEN

Stadtrat: Alle Beschlüsse vom 30. Oktober 2019

Gleisdreieck am smac wird erneuert

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am30.10.19 die Erneuerung des Gleis-dreiecks vor dem smac beschlossen.Dies geschieht in Zusammenarbeit derCVAG und dem Tiefbauamt und betrifftauch angrenzende Geh- und Radwegesowie den barrierefreien Ausbau derHaltestellen. Der Baubereich befindetsich zwischen dem östlichen Ende derHaltestelle »Brückenstraße/ Freie Pres-se« in der Brückenstraße, dem nördli-chen Haltestellenanfang der »Zentral-haltestelle« in der Bahnhofstraße undgeht bis ca. 180 Meter in die Augus-tusburger Straße hinein. Die Sanierungumfasst Bahngleise sowie Geh- undRadwege. An der Augustusburger- undBahnhofstraße werden zudem Bäumegepflanzt. Außerdem soll die Ampelerneuert werden. Zur Sicherheit derFußgänger soll der Rechtsabbieger-verkehr von der Bahnhofstraße in dieAugustusburger Straße eine separate

Fahrspur erhalten. Von der CVAG wer-den die Straßenbahnhaltstellen einsEnergie und Stefan-Heym-Platz bar-rierefrei ausgebaut.Um eine Vollsper-rung des Bereichs zu vermeiden, wer-den einzelne Fahrspuren abwechselndgesperrt. Eine Umleitung ist trotzdemin Richtung Bahnhof über die Zscho-pauer Straße – Straße Park der Opferdes Faschismus – Zieschestraße – Au-gustusburger Straße erforderlich. DerBaubeginn ist im I. Quartal 2020 ge-plant. Die Bauzeit beträgt ca. 14 Mo-nate. Die Kosten belaufen sich aufrund 812.000 Euro.

Mobile Klassenzimmer für Förder-schule »Am Zeißigwald«

Auch das Errichten temporärer Unter-richtsräume an der Förderschule »AmZeißigwald« ist beschlossen. Die zu-sätzlichen Klassenzimmer sollen dasKapazitätsdefizit innerhalb des Schul-bezirkes, insbesondere der Makaren-ko-Grundschule, ausgleichen. Die Stadt

Chemnitz investiert rund 1,3 Mio. Euroin die Anlage, die nach den Sommer-ferien 2020 in Betrieb gehen soll.

HochbauChemnitz plant eine 4-zügige Ober-schule am Richard-Hartmann-Platz. DasVorhaben hat der Stadtrat auf denWeg gebracht. Im Juni 2018 wurdeder Siegerentwurf des Realisierungs-wettbewerbs des Architekturbüro CodeUnique Architekten gekürt. Die Ober-schule umfasst die Klassenstufen 5bis 10 und damit Kapazität für 672Schüler. Der Neubau soll eine inklusiveBeschulung ermöglichen. Derzeit laufenVorarbeiten, im März 2020 soll dasBauvorhaben beginnen. 32,6 Mio.Euro werden dafür investiert. Über 20Mio. Euro sind als Fördermittel bean-tragt. Zum Schuljahresbeginn 2022/23sollen die Schüler einziehen.

Auch die Sanierung der Georg-Weerth-Oberschule als 3-zügige Oberschule istgeplant. Zur Kapazitätserweiterung ist

ein Anbau am Schulgebäude notwen-dig. Schon 2014/15 hatte man hierSanitäranlagen, Teile der Heizung sowiedie Gebäudehülle erneuert. Nun werdenweitere Räume saniert. Rund sechsMio. Euro fließen bis Ende 2021 indas Vorhaben. 4,5 Mio. Euro Förder-mittel wurden beantragt. Derzeit eben-falls in Planung ist die Sanierung derTurnhalle. Die Sporthalle des Chemnitzer Schul-modells wurde 1972/73 errichtet. ImJahr 2000 wurde das Parkett durcheinen Sportboden ersetzt. Außerdemerhielt die Sporthalle einen Prallwand-belag. Sanitärräume wurden teilsaniert,jedoch nicht barrierefrei umgebaut.Alle anderen Bauteile und die techni-schen Ausrüstung stammen aus denJahren 1972/73, darunter auch dieHeizungsanlage. Auch der Untergrundder Halle ist sanierungsbedürftig. Durchdas Bauvorhaben, das nach den Som-merferien 2021 enden soll und rund1,7 Mio Euro (davon 900.000 Euro

Fördermittel) kostet, sollen die Defizitebehoben werden. So wird die Fassadesamt Außendämmung sowie das Dacherneuert ebenso wie Fenster und Au-ßentüren. Sanitäre Einrichtungen sowieHaustechnik, Heizung und Elektroin-stallation sind ebenso zu erneuern undBarrierefreiheit herzustellen.

Die Kita Augsburger Straße 36 soll zumHort umgebaut werden. Das Gebäudewird derzeit noch als Kinderkombinationgenutzt. Die Sanierung der Heinrich-Heine-Grundschule erfolgt im ZeitraumSeptember 2019 bis August 2021.Bis zum Rückzug der Schule soll auchder Umbau der Augsburger Straße 36zum Hort abgeschlossen sein und dann238 Hortplätze für die 4-zügige Schulebeherbergen. Nach Ende der Sanie-rungen, voraussichtlich Mitte 2020,können Umbauten beginnen. Rund646.000 Euro werden investiert, davon rund 80.000 Euro an Förder-mitteln.

Aus der Ratssitzung berichtet

Unter dem Motto »Demokratie kind-gerecht. Aber wie?« sind am MontagChemnitzer Schüler zur 13. Grundschul-konferenz ins Rathaus gekommen. An-liegen der »Sitzung« war es, Kinderndemokratische Prozesse anschaulichzu vermitteln. Das Interesse daran warenorm: 80 Viertklässler hatten sich zurKonferenz angemeldet.

Die Grundschulkonferenz wurde vonder Kinder- und Jugendbeauftragtender Stadt in Kooperation mit städti-

schen Institutionen sowie freien so-ziokulturellen Initiativen und Vereinenorganisiert. In fünf Workshops wurdendie Kinder angeregt, sich mit denThemen Gesundheit, Freundschaft,Streit, Selbstbewusstsein und sichereSchulwege auseinanderzusetzen. DieKinder diskutierten ihre Standpunkteund erarbeiteten so gemeinsam Thesen. Diese wurden anschlie-ßend im Plenum zur Abstimmunggebracht.

Foto: Anne Gottschalk

Grundschulkonferenzim Rathaus

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»Gemeinschaften schaffen Plätze undPlätze schaffen Gemeinschaft«, so dasMotto von Nimm Platz! 25 Chemnitze-rinnen und Chemnitzer hatten sich ander Aktion mit eigenen Gestaltungsideenbeteiligt. Zehn haben nach der Online-Abstimmung ein Preisgeld von 2025Euro für die Umsetzung erhalten. Inunserer Amtsblattserie wollen wir dieeinzelnen Projekte etwas näher vor-stellen – heute den Pflückgarten mitSchmetterlingswiese an der Chemnitz– eine Idee der BUND RegionalgruppeChemnitz.

Bei schönstem Herbstwetter ging’slos. Insgesamt 14 Sträucher solltenin den Boden, zwei Fliederbüscheund dazu zwölf Stachel- bzw. Johan-nisbeersträucher. Ein kleiner Nasch-garten soll mal draus werden, einerder eine bunte Schmetterlingswiesebegrenzt. Das Projekt entstand im Rahmen desAufrufs zu Nimm Platz! Mitgliederder BUND Regionalgruppe Chemnitzhatten die Idee und wollten damitim Nordpark, nahe der Chemnitzeinen »für Jeden nutz-, genieß- undpflegbaren Pflückgarten« entstehenlassen – »Stadtgrün, welches interaktivbespielt wird und als Bereicherungfür die Natur selbst, die Tiere undden Menschen dient.« So stand esin der Projektbeschreibung – und sowird es nun Schritt für Schritt auchumgesetzt. Der Nordpark sei ideal für das Vor-haben, erklärt Heidi Enderlein, Vor-sitzende der BUND RegionalgruppeChemnitz. Denn das Areal biete aus-reichend Platz für alle: zum Spielenfür Kinder, zum Tollen für Hunde,zum Treffen mit Freunden - mit di-rektem Zugang zur Chemnitz. Undkünftig soll es eben auch zum Le-bensraum für Schmetterlinge werden.

Schon länger habe man nach einemAreal gesucht, wo eine weitereSchmetterlingswiese im Stadtgebietmöglich wäre, um sich aktiv am sach-senweiten Projekt »Puppenstubengesucht« zu beteiligen. Ziel der Ini-tiative sei es, blühende Wiesen zuschaffen, die höchstens zweimal imJahr in unterschiedlichen Abschnittenper Hand gemäht werden und damitdie Lebensgewohnheiten von Falternberücksichtigt. »Deshalb haben wir zu den Beeren-sträuchern auch zwei Fliederbüschegesetzt, weil man die Schmetterlingedann dort auch mal beobachtenkann«, ergänzt Benjamin Franke,

Mitinitiator des Projekts. Doch ehedie ersten »Puppenstuben« auf derWiese entstehen, dauert es freilich

noch. »Wir wollen im Frühling eineAktion starten, zu der wir gern auchFreiwillige einladen, mit auszusäen«,sagt Benjamin Franke und ergänzt:»Vielleicht bieten wir dann auchspäter noch einen Sensenkurs an,wenn sich Leute finden, die uns beider Mahd unterstützen möchten.«Schließlich hoffe man, dass derPflückgarten und die Schmetterlings-wiese gut bei den Chemnitzerinnenund Chemnitzern ankommen und sieLust haben, das Areal mit zu pflegen.Positives Feedback von Anwohnernhabe es aber schon gegeben, erzählendie beiden.

4 45 08. November 2019

Vorboten der Weihnachtszeit

Anlässlich des Internationalen Tagesder Städte fand vergangenen Mittwocham Zöllnerplatz 19 ein Presseterminstatt. Vertreter des Stadtplanungsamtesstellten dabei das stadtprägende Ge-bäude vor. Es wurde durch die AgenturStadtWohnen Chemnitz an neue Eigen-tümer vermittelt, die das Haus in Kürzesanieren. Ein großformatiges Banneram Gebäude macht jetzt auf das ALT/BAU-Netzwerk aufmerksam.

Von ihrer Beteiligung am ALT/BAU-Netzwerk profitiert die Stadt Chemnitz,das zeigt beispielhaft das GebäudeZöllnerplatz 19. Gleichzeitig ist esein Beispiel dafür, wie Hürden beider Wiederbelebung unsanierter Ge-bäude überwunden werden können.Beim Vorort-Termin erläuterte ein Ver-treter des neuen Eigentümers denMedien dessen Sanierungspläne.Unter dem Motto »Better City, Better

Life« (Bessere Stadt, besseres Leben)hebt der Internationale Tag der Städte,initiiert von den Vereinten Nationen,länderübergreifende Kooperationenheraus. So sollen Möglichkeitennachhaltiger Stadtentwicklung auf-gezeigt werden.

Die Stadt Chemnitz initiierte EndeOktober eine länderübergreifende Ak-tion von sieben europäischen Städten

des URBACT-Netzwerks ALT/BAU undbeging so den UN-Welttag der Städte.Die beteiligten Städte sind nebenChemnitz die lettische HauptstadtRiga, Turin in Italien, Seraing in Bel-gien, das rumänische Constanta, Vi-lafranca del Penedès in Spanien sowieRybnik in Polen.

Im ALT/BAU Netzwerk, dem die ge-nannten Städte angehören, findet ein

intensiver Wissenstransfer zum ThemaWiederbelebung unsanierter Altbautenstatt. Chemnitz wurde für sein Projekt»Agentur StadtWohnen Chemnitz« vorzwei Jahren von der EU als gutesPraxisbeispiel auf diesem Gebiet aus-gezeichnet und vermittelt nun Stra-tegien an die anderen Städte, lerntdabei aber auch neue, innovativeWege der Belebung von leerstehendenAltbauten.

Europa lernt von Chemnitz: Leerstehende Altbauten wiederbelebt

Kunterbunt und leckerMitmachenGewalt gegen Frauen wird oftunterschätzt. Es wird nicht nach-gefragt, nicht hingesehen undviel zu selten zugehört. Mit derMitmachaktion am 15. November»Wir brechen das Schweigen«ruft das Hilfetelefon »Gewalt ge-gen Frauen« auf, dies zu ändern.Anlässlich des InternationalenTages gegen Gewalt an Frauenam 25. November bringt das Hil-fetelefon das Thema dahin, woes hingehört: auf die öffentlicheTagesordnung! Unterstützen kannman das Anliegen, indem mandie Hilfetelefonnummer 08000116 016 bekannter macht.

ChemnitzpassAm 11.11. , 19 Uhr findet imGroßen Saal der Stadthalle Chem-nitz das 4. Traumkonzert statt.Zu diesem einzigartigen Musik-abend von jungen Künstlern mitund ohne Behinderung und Ver-tretern der Robert-Schumann-Phil-harmonie erhalten Inhaber desChemnitzpasses/Chemnitzpass Keine Eintrittspreisermäßigung. Ein-trittskarten für das Traumkonzertsind über den Ticket- und Tourist-Service am Markt 1 erhältlich.Informationen: www.chemnitz.de,Behördenrufnummer 115 oder imKundenportal Soziale Leistungenim Moritzhof, Bahnhofstr. 53.

MartinsfestKinder sind wieder zum traditio-nellen ökumenischen Martinsfestunter dem Motto: »Ich-Du-Wir.Da tut sich was« auf den Thea-terplatz eingeladen. Am 11.11.beginnt es ab 16 Uhr mit Vor-programm. Weiter geht es 17Uhr u.a. mit Lampionumzug.

Ein untrügliches Zeichen der nahendenWeihnachtszeit trifft am 9. November,gegen 17 Uhr auf dem Chemnitzer Marktein. Ihren Weihnachtsbaum erwartendie Chemnitzer stets bei Grillwurst undGlühwein. Die etwa 33 Meter hohe,zirka 80 bis 100 Jahre alte Fichte, diebald den Chemnitzer Weihnachtsmarktzieren wird, wurde im Forstbezirk desStaatsbetriebes Sachsenforst in Ei-benstock gefunden.

Noch steht das stattliche Exemplarim Forstrevier Wildenthal, ihr genaues Alter kann anhand der Jah-resringe erst nach ihrer Fällung er-

mittelt werden. Auch weiß man erstspäter, wie hoch der Baum auf demChemnitzer Markt tatsächlich ist.Denn etwa drei Meter der beacht-lich großen Fichte werden in einerHülse im Marktpflaster verschwin-den, um ihr ausreichend Halt zugeben.Die Weihnachtsmarkt-Zierde wird nachihrer Fällung für eine mehrstündigeFahrt auf dem Tieflader transportfähiggemacht. »Solch gut gewachsene,um die 30 Meter hohe Fichten sindin den Forsten rar. Ein Tieflader mitgroßem Wenderadius muss bis anden Fällort gelangen, auch das

schränkt die Auswahl eines passendenBaumes ein«, erläutert Andreas Streichvom Grünflächenamt. Der Weihnachts-baum wird auf dem Weg zu seinemBestimmungsort von Polizei-Einsatz-kräften begleitet.

In einer Pressekonferenz am Mittwochhat die Stadt Chemnitz bereits überDetails ihres 2019er Weihnachts-marktes informiert. Dessen Anbietersind 137 Händler aus Sachsen. Auchausländische Anbieter werden wiederWaren und kulinarische Genüsse ver-kaufen. Die weiteste Anreise hat einHändler aus Finnland. Er legt knapp

1.300 Kilometer bis nach Chemnitzzurück. Weitere Händler kommen ausÖsterreich und Tschechien. Stets mit Neugier erwartet werdenFarbe und Motiv der aktuellen Glüh-weintasse. Amtsblatt-Lesern sei ver-raten: Sie ist in diesem Jahr dunkel-grün und ist mit einem Pyramiden-Motiv verziert. Was der ChemnitzerWeihnachtsmarkt alles zu bieten hat,darüber informiert das Amtsblatt aus-führlich in der nächsten Ausgabe.

Weihnachtsmarkt-Tasse 2019Foto: Stadt Chemnitz

Die BUND-Regionalgruppe Chemnitz pflanzte am Ufer der Chemnitz Emilienstraße/Further Straße Beerensträucher.Im Bild: Regionalleiterin Heidi Enderlein (l.), Daniela Hollstein, Alexis, Ulrike Schaller, Ulrike und Benjamin Franke(v.l.n.r). Dies ist eines der »Nimm-Platz«-Projekte, die der Klub 2025 finanziell fördert. Foto: Kristin Schmidt

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45 08. November 2019 5

Name Fritz Bernsteingeboren 31.01.1916gestorben 04.08.1942

Stolperstein Parkstraße 48 a-h

Pate Georgius-Agricola-Gymnasium

Lebensweg

Fritz Bernstein wurde am 31. Januar1916 in Chemnitz geboren. SeineEltern waren Hans Bernstein und

Selma Heine, die sich im Juli 1905in Chemnitz das Jawort gegebenhatten. Mit Käthe und Karl Ludwig

Foto

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Name Jakob Frischgeboren 31.03.1898gestorben 04.06.1941

Patin Kerstin Hermann-Nitz

Die Familie Frisch gehörte zu den jü-dischen Familien in Chemnitz, diewährend der Shoa von den National-sozialisten ganz ausgelöscht wurden.Der kaufmännische Angestellte JakobFrisch lebte seit 1921 in Sachsen.Im März 1923 heiratete Jakob Frischin Wien die gleichaltrige Ryfka Kir-schen. Diese hatte bis dahin mitihren Eltern in der Donaumetropolegelebt. Vor der Vermählung war JakobFrisch in dem Vorort Schönau gemel-det. Er zog nun mit seiner Ehefraunach Chemnitz in die Wiesenstraße52. In den Folgejahren erblicktendort ihre zwei Töchter das Licht derWelt: Erika und Charlotte. Die Familieverlor in dieser Zeit ihre polnischeStaatsangehörigkeit und wurde staa-tenlos. Dies erklärt möglicherweise,

wieso Ryfka Frisch 1933 aufgrundeines Passvergehens aus Deutschlandausgewiesen werden sollte. 1934nahm die Kreishauptmannschaft dieseVerfügung gegen die Hausfrau jedochzurück. Bis Ende der 1930er Jahrewar Jakob Frisch als Reisender tätig.Ryfka Frisch erkrankte in dieser Zeitschwer und wurde zunächst in diehiesige Nervenklinik eingewiesen. Vondort wurde sie im Dezember 1936 indie Landesheilanstalt Hochweitzschenverlegt. Dies nahm ihr Mann zumAnlass, sich im Mai 1938 von ihrscheiden zu lassen. Die Töchter wur-den damals, wohl auf Veranlassungder Jüdischen Gemeinde, in das Leip-ziger Jüdische Kinderheim eingewie-sen, wo sie weiterhin die Schule be-suchten. Am 1. August 1939 teilteder Polizeipräsident Frisch mit, dasser als Staatenloser binnen zweier Mo-

nate das »Reichsgebiet« zu verlassenhabe. Im Folgemonat brach der ZweiteWeltkrieg aus und die Anweisungwurde ausgesetzt. Im Januar 1940wurde Jakob Frisch verhaftet undnach Sachsenhausen verbracht. Inkurzen Abständen wurden die TöchterHalb- und Vollwaisen. Zuerst wurdedie Mutter am 19. Juli 1940 in derT4-Anstalt Pirna-Sonnenstein ermor-det. Der Vater befand sich weiterhinin Sachsenhausen. Als invalider Häft-ling wurde dieser am 4. Juni 1941in derselben Anstalt getötet. Ihre Ur-nen wurden in einer gemeinsamenGrabstelle auf dem Jüdischen Friedhofim Ortsteil Altendorf beigesetzt. Erikaund Charlotte wurden am 10. Mai1942 von Leipzig mit einem Transportmitteldeutscher Juden in das GhettoBelzyce b. Lublin deportiert und dortermordet.

STOLPERSTEINE in Chemnitz

gab es zwei Geschwister. Fritz Bern-steins Vater hatte sich in der Stadteinen Namen gemacht, als er 1927von den Architekten Kornfeld undBenirschke auf dem Gelände Zwick-auer Straße 173/175 für seine Me-chanische Wollwarenfabrik ein mo-dernes Fabrikgebäude erbauen ließ.Zur Jahreswende 1919/20 hatteHans Bernstein die Villa Parkstraße48 erworben, in der die Familiefortan leben sollte. Fritz gehörte zuden zahlreichen Söhnen ChemnitzerJuden, die mit Erfolg das Realgym-nasium, das heutige Agricola-Gym-nasium, besuchten. Bereits im Mai 1922 hatte seinVater ihn wie auch seine Geschwisterzu einem der Kommanditisten des

Unternehmens eingesetzt. Inmittender Weltwirtschaftskrise ging dieWollwarenfabrik jedoch in Konkurs.Dies hatte auch zur Folge, dass dieFamilie ihre Villa im Herbst 1934aufgeben musste. Die Liquidationder Firma war erst im April 1937beendet. Die Familie war bereitsfrühzeitig nach Holland emigriert,wo Fritz den Beruf eines Tischlerserlernte. 1935 verlegte er seinenWohnsitz nach London. Dort verdienteer seinen Lebensunterhalt als Ver-käufer für Fahrräder.

Fred Bernstein, wie er sich mittler-weile nannte, blieb nach Kriegsaus-bruch die Internierung als feindlicherAusländer erspart. Am 22. Dezember

1939 vermählte er sich im Hamp-stead mit Jean Ward. Am 24. Januar1940 wurde er in das 97. PionierCorps, das vor allem Bau- und Nach-schubtätigkeiten für die British Armyauszuführen hatte, aufgenommen.Seine Einheit war im Großraum Car-diff stationiert. Am 12. Dezember1941 sandte er noch einen Gruß anseine Schwester Käthe auf Kuba, indem er bedauerte, dass er seineEhefrau und seinen wenige Wochenzuvor geborenen Sohn Jack nur sehrselten sehen konnte. Einige Monatespäter erkrankte Fritz Bernsteinschwer. Am 4. August 1942 starber in einem Militärhospital. SeinGrab befindet sich in der GemeindeLlandrillo (Wales).

Name Ryfka Frisch, geb. Kirschen

geboren 01.07.1898gestorben 19.07.1940

Patin Kerstin Hermann-Nitz

Name Erika Frischgeboren 23.06.1925gestorben nach dem

10.05.1942

Patin Hanife Sulejmani

Name Charlotte Frischgeboren 27.07.1927gestorben nach dem

10.05.1942

Pate Andreas Georgi

Stolpersteine Wiesenstraße 52 (Stadtzentrum, jetzt Parkplatz zwischen Wiesenstraße 10 und Clara-Zetkin-Straße 10)

Vier Stolpersteine erzählen eine Familiengeschichte

Über das markante Fabrikgebäude derjüdischen Familie Bernstein an derZwickauer Straße weiß Dr. WolfgangUhlmann zu berichten. Der Historikerbeschäftigt sich eingehend mit der In-dustriegeschichte unserer Stadt.1903 gründete Hans Bernstein imHaus Zwickauer 117, das W. Sachsgehörte, eine Wollwarenfabrik, alsGeschäftsführer gewann er vorerstden Kaufmann Louis Stern. VierJahre später kaufte Bernstein dasGebäude Zwickauer Straße 138.Hier betrieb er die Produktion imHintergebäude. 1922 wandelte Bern-stein seine Firma in eine Komman-ditgesellschaft um. Sein Produkti-onsprofil gab er wie folgt an: »Woll-waren, Sweaters, gestrickte Ärmel-westen«. 1925 erfolgte ein erneuterUmzug, diesmal an die ZwickauerStraße 173. Hier ließ er ab 1926vom Architekturbüro »Kornfeld & Ber-nischke« ein neues Fabrikgebäude

erbauen, das Jens Kassner wie folgtbeschreibt: »Es stellt eine eigentüm-liche Stilmischung dar. Die Gliederungder Fassade in Sockel, Hauptgeschossund Attika ist dem Neoklassizis-mus… entlehnt. Dazu passt auchdie rustikale Steinverkleidung. Un-gewöhnlich sind aber die ziehhar-monikaartig angereihten prismati-schen Fensterflächen des Mittelteils.Diese Dreiecksformen sind typischfür den Art dèco.« Da Bernstein nichtdas gesamte Gebäude benötigte,nahm er noch die Tetra-GesellschaftSieper & Co., die sich mit der Her-stellung hygienischer Gewebe be-fasste, als Mieter auf. Die Weltwirt-schaftkrise erfasste auch die Woll-warenfabrik Hans Bernstein. 1932wurde der Betrieb letztmals im Adress-buch verzeichnet. Die folgende Li-quidation vollzog sich über mehrereJahre hin und kam erst 1937 zumAbschluss.

Mechanische WollwarenfabrikSachsen

Die Architekten Kornfeld und Benirschke hatten im Auftrag der Familie Bernstein an der Zwickauer Straße173/175 ein modernes Fabrikgebäude für die Mechanische Wollwarenfabrik errichtet. Foto: Archiv W. Uhlmann

Lebensweg

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45 08. November 20196 30 JAHRE MAUERFALL

Der Fall der Mauer jährt sich im No-vember 2019 zum 30. Mal. Das stadt-geschichtliche Museum auf dem Schloß-berg nutzt den Anlass für eine Sonder-ausstellung über den Herbst ‘89: Damalsscheint die Erfüllung angestauter Sehn-süchte nach Freiheit und Gerechtigkeitnah. In Fotografien und Dokumenten er-innert die Ausstellung an diese Tage inunserer Stadt.

Die unmittelbaren »Wende«-Ereignissevon Oktober bis Dezember 1989waren nicht nur ein Prozess von un-geheurer Dynamik – ihre Erscheinun-gen waren durchaus auch heterogen.Bestimmte bis etwa Oktober / AnfangNovember, nach demokratischem Dis-kurs um eine von allen Schichten ge-tragene Erneuerung der DDR die viel-fältigen, nunmehr nicht nur durchAktivistengruppen, sondern auch durchweite Teile der Bevölkerung getragenenAktivitäten, so begann sich dies mitdem Fall der Mauer grundlegend zuändern. Die Demonstrationen undGroßveranstaltungen ab dem 3. De-

zember 1989 ließen schließlich einendeutlichen Paradigmenwechsel unddamit den Eintritt in eine neue Phaseder Wende erkennen. Dominiertenbis dahin die Forderungen nach einemdemokratischen Erneuerungsprozessauf allen gesellschaftlichen Ebenender DDR die öffentliche Meinungsar-tikulation, so stand die mit 60.000Teilnehmern bis dahin größte De-monstration in Karl-Marx-Stadt zu-nehmend im Zeichen hunderter na-gelneuer schwarz-rot-goldener Fahnensowie druckfrischer Plakate und Trans-parente von Parteien der Bundesre-publik Deutschland. Ab diesem Datumbestimmen die deutsche Einheit sowiedie Einführung der D-Mark den öf-fentlichen Diskurs auf den Großver-anstaltungen. Der durch Plattformenwie das Neue Forum oder »Demokratiejetzt« eingeforderte demokratischeErneuerungsprozess in der DDR, derauch weiterhin von einer Zweistaat-lichkeit ausging, geriet mehr undmehr ins Hintertreffen. Dagegen tauch-ten nunmehr auch Reichskriegsflag-

gen, faschistoide und revanchistischeLosungen auf den Demonstrationenauf – für viele Aktivisten der Vorwen-dezeit bzw. der ersten WendephaseGrund, entweder deutlich dagegenStellung zu beziehen oder sich ent-täuscht abzuwenden. Mit der Öffnungder Grenze zwischen DDR und BRDbegann die von den maßgeblichenOppositionsgruppen postulierte fort-bestehende Zweistaatlichkeit und desReformprozesses in einer »neuenDDR« zunehmend obsolet zu werden.Hatten Bürgerrechtler wie Bärbel Boh-ley bereits im Jahresverlauf 1989ihre Hoffnungen auf die Unterstützungetablierter Parteien in der alten Bun-desrepublik gesetzt, so wurden dieseHoffnungen nunmehr allgemein. Auf-wind bekam dieser neue und nunmehrauch von der Masse der Bevölkerunggetragene Aspekt durch die politischeEntwicklung in der BRD: Nach an-fänglichem Zögern – immerhin wareninternationale Positionierungen zu ei-nem möglicherweise wiedervereinigtenDeutsch-land zu beachten – über-

zeugte vor allem Horst Teltschik alsBerater der Kohl-Administration denBundeskanzler, in der Wiedervereini-gungsfrage die politische »Meinungs-führerschaft« zu übernehmen. HelmutKohls 10-Punkte-Plan zur Schaffungeiner deutsch-deutschen Föderationwurde überraschend am 28. November1989 im Bundestag vorgestellt underhielt bis in die Opposition hineinbreite Zustimmung, außer bei denGrünen, die ähnlich wie die meistenDDR-Bürgerrechtler die Eigenstän-digkeit der DDR auf einem »drittenWeg« guthießen. Die Ausstellung »Wendezeit«, dienoch bis 24. November 2019 imSchloßbergmuseum zu sehen seinwird, zeichnet die Karl-Marx-StädterEreignisse in hunderten Bildern, Do-kumenten und Objekten eindrucksvollnach. Dabei wird der Bogen geschla-gen von den basisdemokratischen Ak-tivistengruppen, die ab 1979 einenmaßgeblichen Anteil an der Formie-rung einer oppositionellen Bürgerbe-wegung hatten, über die politischen

Ereignisse, die als Katalysator für dieZunahme der Bürgerproteste wirktenbis zu den Ereignissen der unmittel-baren Wende-Monate.Im Rahmen der Ausstellung lädt dasEvangelische Forum Chemnitz amSonntag, dem 17. November 2019um 15 Uhr zu einem Podiumsge-spräch über den Beitrag kirchlicherGruppen zur »Wende« ins Schloß-bergmuseum ein. Autor: HistorikerUwe Fiedler, Leiter des Schloßberg-museums

Forum »Wendezeit«

Im Schloßbergmuseum Chemnitz fin-det am 17. November 2019, 15 Uhrein Zeitzeugengespräch mit dem Titel»Herbst 1989 in Chemnitz – Wende-zeit – wir waren dabei« statt. UnterLeitung des Evangelischen ForumsChemnitz sind Christoph Magirius,Volkmar Zschocke, Manfred Hastedtund Britta Mahlendorf im Austauschüber den Beitrag kirchlicher Gruppenzur Friedlichen Revolution.Theologe Christoph Magirius war wäh-rend der Wendezeit 1989/1990 Mit-organisator des »Runden Tisches« inKarl-Marx-Stadt, welcher den Dialogzwischen der Bürgerrechtsbewegungund den Vertretern des Staates er-möglichte. Zeitzeuge ist auch VolkmarZschocke, damals in der Stadtmissionin der sozialdiakonischen Jugendarbeittätig. Er war in kirchlichen Umwelt-gruppen aktiv, beteiligte sich an denProtesten im Herbst ‘89. Zschockeist Stadtrat und Landtagsabgeordnetervon Bündnis 90/Grüne.Manfred Hastedt gehört zu den Mit-begründern der Umweltbewegung inKarl-Marx-Stadt. Nach der FriedlichenRevolution vertrat er in seiner Hei-matstadt die Grüne Liga am RundenTisch, später gehörte er dem erstenfrei gewählten Stadtrat an. Seit denfrühen 1990er-Jahren leitet ManfredHastedt das Umweltzentrum der StadtChemnitz.Eine weitere Beteiligte der Veranstal-tung ist Britta Mahlendorff. Sie warin den kirchlichen Friedensgruppenengagiert und in der KirchgemeindePauli-Kreuz auf dem Kaßberg aktiv,nach der Wende war sie am Aufbaudes Weltladens im Umweltzentrumbeteiligt.

Eine Kuratorenführungen zur Ausstellung»Wendezeit« findet am 24. November2019, 11 Uhr im Schloßbergmuseumstatt.

Wendezeit 1989/90 – das Bild zeigt eine Veranstaltung im FORUM-Saal. Wegen Platzmangels wurden Tische entfernt und zusätzliche Stühle geholt.Archivfoto: Wolfgang Schmidt

Entstehung der Umweltbewegung in Karl-Marx-Stadt Angesichts der katastrophalen Umwelt-situation in der DDR Ende der 1970erJahre war Ökologie ein wichtiges Themabeim »Treffpunkt Kirche«, der offenenJugendarbeit in der Evangelisch-Luthe-rischen Landeskirche Sachsen. Anfangder 80er Jahre entstanden in der DDRUmweltgruppen, überwiegend unter demDach der Evangelischen Kirche. Um 1980 wurden auch staatliche Fach-gruppen Naturschutz im Rahmen desstaatlichen Kulturbundes gegründet. Soversuchte der Staat die zunehmend of-fenere Kritik an der Umweltsituation undden Umweltproblemen zu kanalisieren.In Karl-Marx-Stadt gab es vier kirchlicheUmweltgruppen: drei in der Evangelischenund eine in der Katholischen Kirche.Die kirchlichen Gruppen waren ökume-nisch, aber für alle offen und DDR-weitvernetzt.

Man traf sich regelmäßig zum gegen-seitigen Austausch und zu Aktionen.Zu den ersten Aktivitäten der Gruppenin Karl-Marx-Stadt gehörten u.a. derAufbau einer Ökoausstellung, dieDurchführung einer Igel-Überwinte-rungsaktion und Biotop-Pflegemaß-nahmen in Schutzgebieten der Stadt.Mit Hilfe von »Grünkreuzblättern« wur-de über die Umweltsituation in Stadtund Land informiert, selbst verfasst,gedruckt und verbreitet – bekanntlichwaren Umweltdaten verboten. AuchEingaben zu Umweltproblemen ge-hörten zum Pensum: Karl-Marx-Stadtgehörte zu den Städten mit der höchs-ten Luftverschmutzung in der DDR.Auch die Gewässer waren enorm be-lastet, und vor der Haustür geschahdas größte Waldsterben der Erde. 1977waren allein im Erz- und Elbsand-

steingebirge 97.000 ha Wald geschä-digt, 150.000 ha Wald waren es aufböhmischer Seite. 1983 wurde vomKarl-Marx-Städter Ökokreis ein DDR-weites Umweltgruppentreffen im Erz-gebirge organisiert. Dabei gab es eineWaldwanderung mit dem Förster undWorkshops mit Wissenschaftlern zurSituation der Wälder. Daraus entstandeine Fotoausstellung zum Waldsterben,die in Berliner Kirchgemeinden gezeigtwurde. Solche Wanderungen hattenDemonstrationscharakter – alternativeDemonstrationen waren in der DDRnatürlich verboten. Einem kirchlichenArbeitskreis gelang es sogar, in Karl-Marx-Stadt einen Pflegevertrag überein Stück Stadtwald zu erhalten. Dabeiwurden 15.000 Rotbuchen gepflanztund über drei Jahre gepflegt. Zu über-regionalen Themen gehörte auch die

Braunkohleproblematik. Ein Grünkreuz-blatt aus dieser Zeit titelte: »Ökogrüngegen staatlich Grün«. Der Reaktor-unfall von Tschernobyl 1986 war An-lass, dass sich die Ökogruppen verstärktmit dem Thema Kernenergie beschäf-tigten. So entstand auch die Schrift»Pechblende – der Uranbergbau inder DDR« von Michael Beleides. Esgab Umweltgottesdienste und Ge-sprächskreise in Kirchgemeinden; Ein-gaben zur radioaktiven Belastung wur-den geschrieben. Im Rahmen desweltweiten »konziliaren Prozesses fürFrieden, Gerechtigkeit und Schöp-fungsverantwortung«, einer ökumeni-schen Bewegung des Weltkirchenrates,fanden in der DDR zwischen Februar1988 und April 1989 drei Versamm-lungen zum Thema statt. Sie schufenwichtige inhaltliche Impulse für die

spätere Wiedervereinigung. An einerdieser Veranstaltungen in Dresdennahm auch Jürgen Forkel vom BUNDDüsseldorf (der damals im Natur-schutzzentrum ansässig war) teil. Erbesuchte auch den Ökokreis in Karl-Marx-Stadt, seit 1988 die Partnerstadtvon Düsseldorf. (Dieser Besuch wurdevom Ministerium für Staatssicherheitpenibel dokumentiert. Insgesamt wurdedas Wirken der Ökogruppen in Karl-Marx-Stadt in zwei operativen Vorgän-gen bearbeitet; 67 informelle Mitar-beiter waren daran beteiligt.) 1990wurde am Runden Tisch der StadtKarl-Marx-Stadt von Vertretern derkirchlichen Umweltgruppen die Ein-richtung eines Umweltzentrums be-antragt. Auszug aus einem Beitrag ManfredHastedts, Leiter des Umweltzentrums

Sonderausstellung »Wendezeit«

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745 08. November 2019 9. NOVEMBER

Epochale Wendepunkte: 1918, 1938, 1989

»wende mittendrin«Die Ausstellung wende mittendrin be-trachtet das künstlerische Werk vonvier herausragenden Vertretern undVertreterinnen der Ostkunst in seinemWandel parallel zu den gesellschaftli-chen Umbrüchen. Welchen Einflusshatte die Wende von 1989/90 aufdas Werk verschiedener Akteure ge-nommen? Wie stark stehen gesell-schaftliche Einflüsse und die persön-lichen Entwicklungsschritte im Wech-selspiel? »wende mittendrin« markiertkünstlerische Lebenswege vom Ein-schnitt der Wende: Wolfgang Smy(Grafik, Malerei), Wolfgang Henne(Zeichnung, Grafik), Erika Stürmer-Alex (Skulptur, Objekt), Helfried Strauss(Fotografie); Die Ausstellung wird bis24. November 2019 in der NSG inder Moritzstraße 20 gezeigt.Infos: www.nsg-chemnitz.de

»Die Mauer«Die Off-Bühne »Komplex« in der Zie-tenstraße 32 zeigt am 9. November2019, 18 Uhr, das autobiografischeStück von und mit Heda CechovaBayer. »Die Mauer« – Geschichtenaus einer Kindheit im Ostblock – aus

der Sicht eines zehnjährigen Mädchensaus der ehemaligen CSSR. Es willseine russische Brieffreundin Nadjatreffen. Das setzt Eltern, Bekannteund Behörden in Panik und Ratlosig-keit. Ein Spiel für Zuschauer ab 10Jahren. Infos: www.chemnitzkomplex.de

»Brüder und Schwestern« Das Weltecho an der Annaberger Straße24 zeigt am 9. November 2019, 19Uhr, die Doku »Brüder und Schwes-tern«. Vom Schriftsteller bis zum Kon-ditoren-Ehepaar begleitet FilmemacherPavel Schnabel ganz verschiedeneBürger und Bürgerinnen Weimars durchdie turbulenten Wendejahre von 1988bis 1991. Die Doku zeigt ihre Hoff-nungen, Ängste und Enttäuschungen.Infos: weltecho.eu

Archivführung für Senioren Im Stasi-Unterlagen-Archiv AußenstelleChemnitz werden rund 7,5 KilometerUnterlagen der ehemaligen Bezirks-verwaltung für Staatssicherheit Karl-Marx-Stadt verwahrt. Hierin befindensich auch die Bestände von 22 Kreis-dienststellen. Eine Besonderheit imArchiv sind die Unterlagen der Ob-

jektverwaltung »Wismut« zum Uran-bergbau. Im Archiv der BStU-Außen-stelle Chemnitz in der Jagdschänken-straße 52 gibt es am 13. November2019, 10 Uhr, eine etwa 90-minütigeFührung für Senioren. (Aufgrund vonBaumaßnahmen ist die Barrierefreiheitnicht garantiert.) Die Veranstaltungist Teil der Reihe »Unterwegs im Ar-chiv«.

BStU Chemnitz – AusstellungMethoden und Arbeitsweisen des

Staats sicherheits dienstesIn der BStU Außenstelle Chemnitzsind wechselnde Ausstellungen zum Thema DDR und Staats-sicherheit zu sehen, darunter eine mitdem Titel »Überwachen, Verängstigen,Verfolgen«. Ergänzend werden Gegen-stände gezeigt, die das MfS zur Kon-trolle von Menschen einsetzte. DasSpektrum umfasst Abhörtechnik, spe-zielle Fotoapparate, einbehaltene Post-sendungen sowie Geräte, die von derStasi z.B. bei der konspirativen Woh-nungsdurchsuchung verwendet wurden.

BStU Außenstelle Chemnitz& 0371 8082-0

Der 9. November markiert in der deutschen Geschichtemehrmals einen epochalen Wendepunkt: 1918,1938, 1989 – die November-Revolution 1918, dieantisemitischen Pogrome 1938 in Nazi-Deutschlandund der Fall der Mauer 1989 in der DDR.

1918 – nach vier Jahren Krieg mit MillionenGefallenen, Verwundeten und mit Lebensmit-telknappheit – gipfelte die Unzufriedenheit inMassenprotesten und führte im November 1918zum Sturz der deutschen Herrscherhäuser. Am6. November 1918 gründeten sich die erstensächsischen Arbeiter- und Soldatenräte, nurzwei Tage später kam es zu Aufständen inChemnitz, Leipzig, Dresden und anderen Städ-ten.

Am 9. November 1938 fand die gewaltsameJudenverfolgung in Deutschland einen weiterenHöhepunkt. In der Nacht vom 9. auf den 10.November 1938 wurden auf Geheiß der natio-nalsozialistischen Machthaber in ganz Deutsch-land Geschäfte und Wohnungen jüdischer Men-schen geplündert und zerstört, Synagogen undBetstuben in Brand gesetzt und Juden ermordet.Der Tag ging als Reichspogromnacht in die Ge-schichtsbücher ein.

Das jüngste historische Ereignis an diesem Tagwar der Fall der Berliner Mauer 1989. Sie

teilte 28 Jahre lang die beiden deutschenStaaten. 1989 wurden die Risse in der BerlinerMauer unübersehbar – eine friedliche Revolutionhat sie schließlich niedergerissen. Am Abenddes 9. November 1989 gingen die erstenSchlagbäume an der deutsch-deutschen Grenzehoch – die Mauer ist offen! »Demokratie, jetzt oder nie! Menschen, ....deren Denken und Handeln überwacht wordenwar, Menschen auch, die sich oft ohne großeÜberzeugung angepasst, ohnmächtig gefühltoder in Nischen eingerichtet hatten – fast alleüberwanden innerhalb weniger Wochen, jaTage, ihre Angst, ihre Bedenken, ihre Zurück-haltung. Ob in Dresden, Halle, Berlin und auchim Osten und Norden des Landes – aus demAufbruch sollte der radikale Umbruch werden«,sprach Joachim Gauck, Bundespräsident a. D.am 9. Oktober 2014 in Leipzig.

An die Friedliche Revolution 1989 erinnernam 9. November 2019 – 30 Jahre nach demMauerfall – Menschen in ganz Deutschland.Eine Gedenktafel auf dem Plauener Theaterplatzerinnert an den Mut der Menschen dort. Rund20.000 Plauener demonstrierten am 7. Oktober1989 für Reformen, freie Wahlen, Reisefreiheitund demokratische Grundrechte. Es war dieerste, von den Massen ausgehende Groß-demonstration in der DDR.

Chemnitz 1918 – Nach vier Jahren Krieg gipfelte Unzufriedenheit in Massenprotesten und führteim November 1918 zum Sturz der deutschen Herrscherhäuser. Am 6. November 1918 gründetensich die ersten sächsischen Arbeiter- und Soldatenräte, nur zwei Tage später kam es zuAufständen in Chemnitz, Leipzig, Dresden und anderen Städten. Abb.: May Voigt

Chemnitz 1938 – Der 14-jährige Georg Simon, selbst Jude, nahm nach der Pogromnacht inChemnitz vom Fahrrad aus die zerstörte Synagoge auf. Das unscharfe, verwackelte Foto vermittelteinen Eindruck, welches Risiko der Junge für die Aufnahme auf sich nahm. Foto-Archiv: Nitsche

Chemnitz 1989 – Wochen der Unruhe, der Unsicherheit, dann des Aufbegehrens im Herbst 1989– auch in Karl-Marx-Stadt. Archivfoto: Wolfgang Schmidt

1989

7. MaiKommunalwahlen in der DDR; Op-positionsgruppen werfen der Staats-führung Wahlfälschung vor.

4. SeptemberUnter der Aufmerksamkeit westlicherJournalisten findet das erste Frie-densgebet in der Leipziger Nikolai-kirche statt.

30. SeptemberBundesaußenminister Genscher gibtvor etwa 5.500 DDR-Bürgern in derdeutschen Botschaft in Prag bekannt,dass die DDR-Regierung ihrer Aus-reise zugestimmt habe.

3. OktoberDie Ausreise der Prager Botschafts-flüchtlinge mit Zügen durch die DDRin die Bundesrepublik beginnt.

7. OktoberIn Plauen demonstrieren etwa 15.000Menschen mit Sprechchören wie»Stasi raus« und »Wir bleiben hier«.

8. OktoberWährend der Demonstrationen vordem Dresdner Hauptbahnhof wirddie »Gruppe der 20« gegründet.

9. OktoberEtwa 70.000 Bürger demonstrierenin Leipzig

16. OktoberÜber 100.000 Bürger nehmen ander Leipziger Montagsdemo teil.

17. OktoberStaatsratsvorsitzender der DDR undGeneralsekretär der SED Erich Ho-necker tritt zurück, sein Nachfolgerwird Egon Krenz.

9. NovemberFall der Berliner Mauer; die DDR-Grenzübergänge werden geöffnet.

11. NovemberErste Sitzung der Sorbischen Volks-versammlung, die eine Reform derDomowina und eine Neugliederungder Lausitz anstrebt.

4. DezemberBesetzung der Leipziger Stasi-Zentralein der »Runden Ecke«.

19. DezemberBundeskanzler Helmut Kohl (CDU)besucht Dresden und trifft mit HansModrow, seit 13. 11. Ministerpräsi-dent der DDR, zusammen.© Sächsische Landeszentrale für politische Bildung

Thema Wende 1989 – Veranstaltungen

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45 08. November 2019

European Energy Award in Gold an Chemnitz verliehen

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Auf Einladung des Deutschen Kultur-zentrums Tampere und des Goethe-In-stituts Finnland weilte der in Chemnitzlebende Autor Hans Brinkmann im Ok-tober 2019 als Stadtschreiber in derfinnischen Partnerstadt.

Neben einer seit 1961 gelebtenlangjährigen Städtepartnerschaftverbindet Chemnitz und Tampereauch eine laufende Bewerbung umden Titel Europäische Kulturhaupt-stadt. Chemnitz bewirbt sich be-kannter Weise für 2025 undTampere für 2026. Vor diesem Hin-tergrund steht auch die Auswahl desdiesjährigen Stadtschreibers. Tradi-tionell verbringt jährlich im Herbstein*e deutschsprachige*r Schrift-steller*in einen Monat als Stadt-schreiber*in in Tampere und erhältdafür finanzielle und ideelle Unter-stützung durch das Kulturamt derStadt Tampere sowie das DeutscheKulturzentrum Tampere und dasGoethe-Institut Finnland.Die Auswahl Hans Brinkmanns er-folgte auf der Grundlage einer be-grenzten Ausschreibung des Kul-turbetriebes und des Kulturbeiratesder Stadt Chemnitz durch eine un-

abhängige Jury. Brinkmann ist be-reits seit mehr als 30 Jahren haupt-sächlich als Lyriker, Erzähler aberauch Kunst- und Kulturkritiker nichtnur dem Chemnitzer Publikum be-kannt. Davon zeugen zahlreiche Publikatio-nen, wie die Gedichtsammlung»Schlummernde Hunde" (2006)oder der Roman »Die Butter vomBrot" (2011). Zuletzt erschien »DieUnheit.Gedichte« im EichenspinnerVerlag, Chemnitz/Bielefeld.Während seiner Residenzzeit ver-fasste Hans Brinkmann mehrereBlogtexte, die auch ins Finnischeübersetzt und auf der Internetseitedes Deutschen Kulturzentrums Tam-pere veröffentlicht wurden. WeitereBestandteile des Residenzprogram-mes waren öffentliche Auftritte. BeiLesungen auf der Buchmesse inHelsinki, einem Hans Brinkmann-Abend an der Universität Tampereund zum Tag der Finnischen Litera-tur im Finnischen BuchmuseumPukstaavi in Sastamala präsentierteer seine eigenen Werke, die dortzum Teil auch auf Finnisch und Ja-panisch vorgetragen wurden. EinImproabend mit Lyrik von Hans

Brinkmann und Musik von MariaMattila (Gitarre) gehörte ebenso zumProgramm, wie Netzwerken beieinem Atelierbesuch des Fotografen,Filmemachers und Lyrikers AimoHyvärinen und in einer Think tankmit Kreativen aus Tampere bei

einem Workshop zu kreativemSchreiben, Spoken word, Malerei,Musik, Kennenlernen und DialogTampere – Chemnitz. Hans Brink-mann liest live aus seinem Tampere-Blog zur Eröffnung derWeihnachtsausstellung in der Gale-

rie des Kunstvereins Laterne e. V.am 9. Dezember, 19.30 Uhr, Karl-Liebknecht-Straße 19, 09111Chemnitz.

Weitere Impressionen finden Sie aufwww.chemnitz.de

Ausstellung zur Umweltbewegung

Eine Ausstellung, die die Entwicklungder Umweltgruppen in Karl-Marx-Stadt aufzeigt, ist im Umweltzentrum,Henriettenstraße 5 zu sehen. Ange-sichts der katastrophalen Umweltsi-tuation in der DDR Ende der 1970erJahre war Ökologie ein wichtigesThema der offenen Jugendarbeit inder Evangelisch-Lutherischen Lan-deskirche Sachsen. In der Folge ent-standen am Anfang der 80er Jahrein der ganzen DDR Umweltgruppen,überwiegend unter dem Dach derEvangelischen Kirche. In Karl-Marx-Stadt gab es vier kirchliche Umwelt-gruppen: drei in der Evangelischenund eine in der Katholischen Kirche.

Let’s swingin der Musikschule

Am 14. November spielt um 19Uhr im Konzertsaal der Städti-schen Musikschule die DresdnerJazz- und Swingband »GötzBergmann & his Gentlemen«.Die Musiker feiern den 100. Ge-burtstag von Nat King Cole undGeorge Shearing mit bekanntenHits wie »Carnegie Horinzons«,»Lullaby of Birdland«, »That´s What« u.a. Götz Bergmann & hisGentlemen – seit über 15 Jah-ren steht dieser Name für au-thentischen Swing, exzellenteTanzmusik, dezente Dinnerbe-gleitung und charmante Unter-haltung. Vier befreundeteMusiker, zu ganz unterschiedli-chen Formationen gehörend unddoch immer wieder miteinandermusizierend … Götz Bergmann,Ralf Beutler, Hans-Richard Lu-dewig und Tino Scholz. Let’sswing!

Am 4. November 2019 hat BürgermeisterMiko Runkel in Dresden zur 12. Jah-restagung »Kommunaler Energie-DialogSachsen« den European Energy Awardin Gold für Chemnitz entgegen genom-men. Mit der Auszeichnung wird dieerfolgreiche Klimaschutzpolitik der Stadtgewürdigt. Im Energieteam der Stadtarbeiten verschiedene Fachämter, kom-munale Unternehmen sowie Kammern,Vereine und Verbände eng zusammen.Zudem wird auch mit der TU Chemnitzintensiv kooperiert. Projekte werdengemeinsam geplant und umgesetzt.

Mit dem energetischen Quartierskon-zept für den Stadtteil Brühl und demAusbau des Niedertemperatur-Fern-wärmenetzes ist die erneute Zertifi-zierung gelungen. Durch die Einbin-dung einer solarthermischen Anlagein das Fernwärmenetz und durch zu-sätzliche Speichermöglichkeiten wirdbis zum Jahr 2020 in dem Stadtteileine Reduzierung der CO2-Emissionum rund 42 Prozent erwartet. Wei-terhin arbeiten die Partner des Ener-gieteams gemeinsam daran, den Aus-stieg aus der Braunkohle so schnellwie möglich zu realisieren und denöffentlichen Personennahverkehr aus-zubauen.Seit der ersten Zertifizierung 2011mit dem European Energy Award stei-gerte die Stadt Chemnitz ihre An-strengungen im Klimaschutz enorm.2015 bekam sie die Auszeichnungerstmals in Gold verliehen und wurdenach einer Überprüfung durch externeAuditoren nun zum zweiten Mal mitdem Award in Gold geehrt. Mit 82,7

Prozent der möglichen Punkte konntesich Chemnitz im Vergleich zu 2015nochmals deutlich verbessern.Miko Runkel, Bürgermeister DezernatRecht, Sicherheit und Umweltschutzsagte dazu: »Der eea-Prozess weistuns bereits seit Jahren den richtigenWeg im Klimaschutz. Wir wissen,dass noch ein weiter Weg vor unsliegt und der Anspruch eine ständigeVerbesserung sein muss. Um selbst-ständig und kontinuierlich einen Bei-

trag zu den globalen Zielen zu leisten,bedarf es jedoch auch entsprechenderWeichenstellungen, die wir auf kom-munaler Ebene bereits angegangensind. Der eingeschlagene Weg wirduns dabei helfen, mit Antworten vonFachleuten Lösungen für eine um-weltbewusste und nachhaltige Zukunftin Chemnitz anzugehen.«Der European Energy Award ist eineuropäisches Zertifizierungsverfahrenfür die kommunale Klimaschutzpolitik.

In sechs Handlungsfeldern werdendabei systematisch alle energierele-vanten Aktivitäten der Stadt erfasstund bewertet. Die Bereiche sind dieenergieeffiziente Stadtentwicklung,die kommunale Gebäudebewirtschaf-tung, die Ver- und Entsorgung, dieMobilität sowie die Kommunikationund die Kooperation mit weiterenPartnern. Weitere Informationen www.chemnitz.de/eea

Bild: Bürgermeister Miko Runkel (5. v. l.) und das Energieteam der Stadt Chemnitz zur 12. JahrestagungKommunaler Energie-Dialog Sachsen in Dresden. Foto: Daniel Koch

Stadtschreiber-Residenz des Chemnitzer Autors Hans Brinkmann in der Partnerstadt Tampere beendet

Hans Brinkmann auf der Buchmesse in Helsinki Foto: Nina Dannert

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45 08. November 2019 9

Wenn eine Kabarettistin ein Buchüber ihren Arbeitsmittelpunkt, dieStadt Chemnitz, schreibt, erwartetder Leser eher eine Persiflage, einsatirisches Werk über die politischenZustände oder aktuellen Ereignissein der drittgrößten ostdeutschen Stadt.Doch weit gefehlt. In ihrem Buchstellt Ellen Schaller Chemnitzern Fra-gen zu ihrer Stadt und erhält die un-terschiedlichsten Antworten. Mit»Chemnitz. Eine Liebeserklärung«gibt sie »den leisen Stimmen derStadt eine Öffentlichkeit«, wie sie inder Einleitung des Buches schreibt.Am 18. November erscheint ihr Buchund an diesem Abend wird sie es ab20 Uhr im Kabarett in der Markthallevorstellen. #MacherderWocheSie stellen 50 Menschen aus ChemnitzFragen. Dabei fällt auf, dass Sie dieseselbst nicht beantworten. Deshalb stellenwir sie Ihnen jetzt: Was lieben Sie anChemnitz? Erstens liebe ich die Markthalle, dieSpielstätte des Chemnitzer Kabarettsüber alles. Weil sie wirklich besondersist. Ich gastiere an vielen Orten, nichtnur in Sachsen. Dieser Keller hat eineinzigartiges Flair. Diese breite Bühne,wo man wirklich jeden Zuschauersieht und erreicht. Damit wäre die Frage nach dem Lieb-lingsort auch schon beantwortet?Auf jeden Fall ist das der Lieblingsortin Chemnitz und vielleicht auch derGeheimtipp. (überlegt) Eher nicht.So etwas wie ein Geheimtipp fälltmir als Außenstehende wirklichschwer. Da sind die Chemnitzer fitter.Das war auch meine Neugier bei denInterviews.

Ein Jahr hat es gedauert, bis dasBuch fertig war. Es mussten Leutegefunden werden, aus allen gesell-schaftlichen Schichten und Berufen,um die besonderen Vorzüge von Chem-nitz zu erfahren. Dann wurden dieGespräche geführt, Fotos geschossen,die Interviews geschrieben, geschaut,ob es passt. »Ab Mai wurde es richtigharte Arbeit. Wenn man das Bucham Ende in der Hand hält, sieht esso leicht aus. Ist es aber gar nicht.Es war viel Nachkorrektur nötig«, er-zählt die Hobbyautorin. Sie hat mit50 Leuten gesprochen. Insgesamthabe sie nur zwei Absagen bekommen.»Das ist sehr wenig für so ein riesigesProjekt.«

Wie haben Sie die Leute überhaupt he-rausgesucht?Ich habe einfach mit denen angefangen,die ich sowieso schon kannte. Wichtigwar mir von vornherein ein breitesSpektrum an Berufen und Altersgrup-pen. Ich hab jeden, mit dem ich dasInterview geführt habe, gefragt, wen ernoch empfehlen kann. Als es nach 35Leuten eng wurde, habe ich alle ange-schrieben und gesagt, welche Alters-gruppe oder welcher Beruf noch fehlen.Dann haben sie mir alle geholfen.

Sie haben also jeden, den Sie interviewthaben, in das Buch aufgenommen undsich nicht die schönsten Interviews he-

rausgepickt?Jeder, mit dem ich gesprochen habe,ist da drin. Nach zehn bis 15 Inter-views dachte ich, alle werden dasselbeerzählen. Das war meine große Sorge.Ist aber nicht eingetreten. Jedes Ge-spräch hat mich selber positiv ge-stimmt. Das war wie eine Spirale –keine Abwärtsspirale, sondern einePositivspirale. Mir ging es selber sehrgut damit.

Gab es ein Interview, das Sie am meistenbeeindruckt hat?Dr. Ingrid Mössinger hat mich mit ih-rem Wissen beeindruckt. Das war un-glaublich. So schnell konnte ich garnicht mitschreiben. Ich war ganzüberrascht, mit welcher Ernsthaftigkeitsie sich vorbereitet hat. Es gab dannauch Interviews, die mich wirklichgerührt haben. Beispielsweise die Al-tenpflegerin. Es ging damit los, dasssie mit einer Blume für mich zum In-terview ankam und ich dachte, jetztwerden hier die Welten verdreht. Undüberrascht haben mich die Dinge,die ich eben noch nicht wusste bzw.kannte. Die Eselsbrücke in Rabensteinwar mit neu.

Seit über 22 Jahren ist Ellen Schalleram Chemnitzer Kabarett beschäftigt.In über 20 Programmen begeistertedie 54-Jährige das Chemnitzer Pu-blikum und tut es auch heute noch.Mittlerweile ist sie mit verschiedenenSoloprogrammen u.a. in Dresden,Zwickau und Senftenberg unterwegs.

Warum hat eine Dresdnerin eine so in-tensive Liebe zu Chemnitz entwickeltund sich zur Aufgabe gemacht, dieseStadt, die nicht ihre Heimat ist, miteinem Buch in ein positives Licht zu rü-cken?Das kommt durch die Erfahrungen,die ich in vielen Jahren mit denChemnitzern gemacht habe. Sie haben

oft ein Problem mit ihrer Stadt undsprechen negativ über sie. Das warmir schon immer ein Dorn im Auge.Weil es nicht so ist, wie viele sagen.Also war der Ansatz des Buches:Schaut auf das Positive in eurer Stadt,ruft es wieder ins Gedächtnis undstellt euch den kritischen Stimmen.Erst, wenn ihr eure Stadt wieder liebt,verteidigt ihr sie auch. Auch im Hin-blick auf die Geschehnisse in denvergangenen Monaten, soll das Buchein Impuls für die Chemnitzerinnenund Chemnitzer sein.

Sie sprechen es gerade an. Hat mandas Gefühl, dass die negativen Ereignisseaus dem August vergangenen Jahresdoch etwas Gutes hatten, weil sich ver-mehrt Chemnitzer positiv über ihre Stadtäußern.Ich habe bei allen, die ich für das In-terview angesprochen habe, sofortden Antrieb gespürt, sich mitzuteilen.Viele wollen sich den kritischen Stim-men entgegensetzen und machennoch mehr auf die schönen Seitenvon Chemnitz aufmerksam. Das istder positive Effekt aus den Ereignissendes vergangenen Jahres. Obwohl es schon viele Initiativen vordiesen schrecklichen Ereignissen gab,haben sie ein »Jetzt erst recht«-Gefühlausgelöst. Wie beispielsweise dieseAltenpflegerin, die in meinem Buchmitgewirkt hat und sich eigentlichnicht öffentlich fotografieren lassenwollte. Aber für ihre Stadt hat sie esdann gemacht. Es sind so viele Dinge,die in dem Buch zur Sprache gekom-men sind und mich immer wieder er-staunt haben, was gemacht wird undwas es alles gibt.

Wie haben Sie die Ereignisse im Augustvergangenen Jahres erlebt? Ich kenne das schon. Als Dresdnerinbin ich Pegida erprobt. Wenn aberdie eigene Tochter aus ihrem Neu-

seeland-Freudeskreis, von ihrem Aus-landsjahr, gefragt wird, was denn losist, dann weiß man, welche medialenBilder verbreitet werden. Das warauch ein Grund für das Buch, umnicht nur die eine Seite zu zeigen.Immer wird sich auf Katastrophengestürzt. Das setzt sich im Geistschneller fest, als etwas Positives. Was ich mit großer Sorge beobachte,ist die Entwicklung, die mit Stamm-tischgesprächen begann, die dannüber die Social-Media-Kanäle weiter-geht, wo sich jeder äußert und esjetzt ins tägliche Leben schwappt.Diese verbale Enthemmung, dieserungebremste Hass und diese Wuthalte ich für ungeheuer gefährlich. Da stellt sich mir die Frage, wo manda ansetzt. Ein Ansatz, den ich wiegesagt mit dem Buch verfolge, istdie positive Sicht auf die Dinge. Einanderer wäre ein pädagogischer Ansatzin Schulen und Elternhäusern, dersich mit dem Benehmen, dem Um-gang und der Kommunikation mitei-nander beschäftigt. Ich finde es höchst problematisch,dass man den Leuten mit Argumentennicht mehr kommen kann. Sie habenihre Stimmung, da kommt man nichtdazwischen. Man will gar nicht reden.

Sie treten seit über zwei Jahrzehntenregelmäßig im Chemnitzer Kabarett auf.Sind die Chemnitzer humorvolle Men-schen, die über ihre eigenen Schwächenlachen?Ich habe verschiedene Programme,bei denen ich aus der sozialen Lagebestimmter Figuren agiere. Das sindeigene Unzulänglichkeiten, die diesegespielten Charaktere äußern. DieBereitschaft des Publikums darüberzu lachen, ist auf jeden Fall da.

Wie kommen Sie auf die Ideen, welcheFigur Sie in den Mittelpunkt eines Pro-gramms stellen?

Bei mir ist es so, da ich aus demSchauspiel komme, dass ich überdiese Figuren einen guten Zugriff aufdie Geschichten bekomme. Ich ver-suche, ausgehend von einem gesell-schaftlichen Thema, ausgehend vonso einer Figur zu denken und habezum Glück, neben dem eigenenSchreiben, Autoren, die mir helfen.

Warum haben Sie den Beruf der Kaba-rettistin gewählt und was fasziniert Siedaran?Das Schöne im Unterschied zumSchauspiel ist, dass man eine direkteInteraktion mit den Leuten im Publi-kum hat. Man spürt sofort, wie dieStimmung ist, wie kann ich auf dieLeute zugehen, wie nehmen sie das,was ich sage, auf. Das ist eine sehrgroße Herausforderung und anderer-seits etwas sehr Direktes, was ichmittlerweile liebe. Zugegebenermaßenwar es nicht meine ursprünglicheWahl. Ich habe in Berlin Schauspiel studiertund bin dann zum Kabarett gekom-men, weil eine Kabarettistin gesuchtwurde. Gerade am Anfang hatte ichmit diesem „sich öffnen“ und mitdiesem Metier so meine Probleme.Das ist nichts, was man sofort kann,wenn man aus dem Schauspielkommt. Es war ein sehr spannenderProzess. Mittlerweile liebe ich es,wenn Leute richtig offen mit dabeisind.

Nehmen die Chemnitzer das Kabarettgut an?Ich habe das Gefühl, dass wir gemochtwerden.

Hauptthema Kulturhauptstadt: Heimat-stadt Dresden, berufliches ZentrumChemnitz. Wem drücken Sie die Daumenund denken Sie, Chemnitz hat guteChancen?Ich bin da frei von irgendeiner Be-wertung. Ich weiß es nicht. Ich kennedie Kriterien, die für die Kulturhaupt-stadt wichtig sind, nicht. Ich bin ein-fach gespannt. Ich denke, jede Stadthat es verdient und gönne es jederStadt.

Noch einmal zurück zu Ihrem Buch.Das Format lässt eine Fortsetzung zu.Spukt das schon in Ihrem Kopf rum?Ich weiß es noch nicht, ob es eineFortsetzung gibt. Ich schließe es nichtaus, habe aber noch keine Idee.

Am Mittwoch, dem 18. November, 20Uhr, präsentieren Sie Ihr Buch im Ka-barettkeller. Was erwartet die Besu-cher?An dem Abend wird es Musik geben,es wird ein Interview mit mir geben.Es werden ein paar Leute, die mitge-macht haben, ihre Interviews vorlesen.Ich werde ein bisschen was über denProzess des Buches erzählen undzum Abschluss wird es noch eineSignierstunde geben. Für alle, die es am 18. Novembernicht ins Kabarett schaffen, gibt esnoch zwei weitere Termine, zu denenEllen Schaller aus ihrem Buch »Chem-nitz. Eine Liebeserklärung« liest. Am5. Dezember, 20 Uhr, in der Buch-handlung »Lessing und Kompanie«aufdem Kaßberg und am 9. Dezember,20 Uhr, in der Zentralbibliothek imTietz.

Liebeserklärung an Chemnitz»Macher der Woche« vorgestellt: Ellen Schaller

Kabarettistin Ellen Schaller nimmt für unser Foto ausnahmsweise im Zuschauerraum des Kabaretts Platz. Nebenihr eine von Karl-Heinz Richters Skulpturen aus Pappmaché. Foto: Ernesto Uhlmann

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45 08. November 201910 AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

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Die Oberbürgermeisterin

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Redaktion

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Die Vergaben von Leistungen im nationalenBereich werden veröffentlicht unter: http://www.chemnitz.dehttp://www.eVergabe.de und http://www.bund.de sowie im AmtsblattChemnitz. Die Leistungen für EU-Vergabenstehen für einen uneingeschränkten undvollständig direkten Zugang gebührenfrei un-ter http://www.eVergabe.de/unterlagen unterAngabe der Vergabenummer zur Verfügung,sowie unter http://www.simap.ted.europa.eu.Den Pressetext finden Sie zusätzlich auf der Webseite der Stadt Chemnitz unter:http://www.chemnitz.de/ausschreibung ver-

öffentlicht. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an dieSubmissionsstelle VOL:

Frau BeckTel.: 0371/ 488 1067Fax: 0371/ 488 1090E-Mail: vol.submissionsstelle@

stadt-chemnitz.de

Öffnungszeiten:Montag - Donnerstag: 8.00 - 12.00 Uhr und13.00 - 15.00 UhrFreitag 8.00 - 12.00 Uhr

Allgemeine Hinweise zu Vergaben nach VOL und VgV

Diese Vergaben werden veröffentlicht unter:http://www.chemnitz.dehttps://www.evergabe.de undhttp://www.bund.desowie im Oberschwellenbereich unter:http://simap.ted.europa.eu/.Ansprechpartner bei Fragen zu Vergaben vonBauleistungen nach VOB sowie Architekten-& Ingenieurdienstleistungen nach VgV Abschnitt 6 in der Submissionsstelle:Steffi Reichel, Tel.: 0371 488 3077

Brit Henke, Tel.: 0371 488 3078 Fax: 0371 488 3096 E-Mail: [email protected] Anschrift: Friedensplatz 1, 09111 Chemnitz,Haus A 5. OG Raum A 520Öffnungszeiten:Montag bis Mittwoch 8.30 – 12.00 Uhr und13.30 – 15.30 Uhr, Donnerstag 8.30 –12.00 Uhr und 13.30 Uhr – 16.30 Uhr,Freitag 8.30 – 12.00 Uhr

Allgemeine Hinweise zu Vergaben von Bauleistungennach VOB sowie Architekten- & Ingenieur-

dienstleistungen nach VgV Abschnitt 6

Aktuelle Vergaben VOL und VgV der Stadt Chemnitz

Tagesordnung:

1. Eröffnung, Begrüßung sowieFeststellung der ordnungs-gemäßen Ladung und derBeschlussfähigkeit

2. Feststellung der Tagesordnung3. Vorstellung der Architektur

des Neubaus für einen LIDL-Markt an der Fürstenstraße 5

4. Beschlussvorlagen an denStadtrat

4.1. Abwägungs- und Satzungs-beschluss zum einfachenBebauungsplan Nr. 19/02„Eckstraße/Zöllnerplatz”Vorlage: B-302/2019Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

4.2. Abwägungs- und Satzungs-beschluss zur Teilaufhebungdes Bebauungsplans Nr.93/28 „Ausbau Neefestraßeim Abschnitt Autobahn –Jagdschänkenstraße”Vorlage: B-305/2019Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

4.3. Abwägungs- und Satzungs-beschluss zum vorhaben-

bezogenen BebauungsplanNr. 18/08 „Braustolzgelän-de – Entwicklungsgebiet 1”Vorlage: B-306/2019Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

5. Petitionsvorlagen an denAusschuss für Stadt-entwicklung und MobilitätPetition gegen die Änderungund Einleitung eines Verfah-rens zur 48. Änderung desFlächennutzungsplanes derStadt Chemnitz für den Bereich Walter-Janka-Straßeim Stadtteil Adelsberg sowiegegen das damit in Verbin-dung stehende Verfahren desvorhabenbezogenen Bebau-ungsplanes 19/11 „Adels-berg-Südabrundung”Vorlage: P-002/2019Einreicher: Herr Hösel aus Chemnitz und 693 Unterzeichner

6. Beschlussvorlagen an denAusschuss für Stadt-entwicklung und Mobilität

6.1. Aufstellungsbeschluss zur

Klarstellungs- und Ergän-zungssatzung Nr. 19/15Chemnitz – RöhrsdorfVorlage: B-325/2019Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

6.2. Entwurfs- und Auslegungs-beschluss zur 1. Änderungdes vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 10/17Wohn- und MischgebietAdelsbergstraße/Bernhard-straßeVorlage: B-300/2019Einreicher: Dezernat 6/Amt 61

7. Verschiedenes7.1. Mündliche Informationen der

Verwaltung7.2. Fragen der Ausschuss-

mitglieder8. Bestimmung von zwei Aus-

schussmitgliedern zur Unter-zeichnung der Niederschriftder Sitzung des Ausschussesfür Stadtentwicklung undMobilität – öffentlich –

Michael Stötzer //Bürgermeister

Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität– öffentlich –

Dienstag, den 12.11.2019, 16:30 Uhr, Beratungsraum Zi. 118 im Rathaus,Markt 1, 09111 Chemnitz

Die Vollversammlung des Stadtel-ternrates Chemnitz findet am12.11.2019, um 18:00 Uhr, im Hausder Gewerkschaften, AugustusburgerStraße 33, 09111 Chemnitz statt.

Tagesordnung:18:00 Begrüßung18:05 Vorstellung des Vorstandes

18:10 Sachkosten: Welche Mög-lichkeiten und Grenzenhat die Kita/ der Hort inder Bewirtschaftung(Referenten: Frau Hengst,Frau Walther vom Amt fürJugend und Familie Abt. Kindertagesstätten)

19:15 Bericht des Vorstandes und

Beschlüsse/ Satzungsän-derung

19:45 sonstigesgegen Ende der Veranstaltung20:00

Franziska Jahn //Vorsitzende des StadtelternratsChemnitz

Einladung zur Vollversammlung des Stadtelternrates Chemnitz

Tagesordnung:1. Eröffnung, Begrüßung sowie

Feststellung der ordnungs-gemäßen Ladung und derBeschlussfähigkeit

2. Feststellung der Tagesordnung3. Entscheidung über Einwen-

dungen gegen die Nieder-schrift der Sitzung des Sozialausschusses – öffent-lich – vom 10.10.2019

4. aktuelle Informationen zuAsyl und Integration

5. Verschiedenes5.1. Mündliche Informationen der

Verwaltung5.2. Fragen der Ausschuss-

mitglieder6. Bestimmung von zwei Aus-

schussmitgliedern zur Unter-zeichnung der Niederschriftder Sitzung des Sozial-ausschusses – öffentlich –

Ralph Burghart //Bürgermeister

Sitzung des Sozialausschusses– öffentlich –

Donnerstag, den 14.11.2019, 16:30 Uhr,Raum 118 im Rathaus, Markt 1, 09111 Chemnitz

Tagesordnung:1. Eröffnung, Begrüßung sowie

Feststellung der ordnungs-gemäßen Ladung und derBeschlussfähigkeit

2. Feststellung der Tagesordnung3. Verpflichtung der sach-

kundigen Einwohnerinnenund Einwohner des Ausländerbeirates gemäß § 19 SächsGemO

4. Vorstellung der Beirats-mitglieder

5. Beschlussvorlage an denBeiratWahl der/des Vorsitzendenund der/des stellvertretendenVorsitzenden des Migrations-beirates

Vorlage: B-313/2019Einreicher: Oberbürger-meisterin/Amt 15

6. Bestimmung eines sachkundigen Einwohnersaus dem Migrationsbeirat zurBerufung als sachkundigerEinwohner in den Sozial-ausschuss

7. Allgemeine Informationen8. Verschiedenes9. Bestimmung von zwei

Beiratsmitgliedern zur Unter-zeichnung der Niederschriftder Sitzung des Migrations-beirates – öffentlich –

Katja Uhlemann //Amtsleiterin Bürgermeisteramt

Sitzung des Migrationsbeirates– öffentlich –

Mittwoch, den 13.11.2019, 18:00 Uhr,Ratssaal des Rathauses, Markt 1, 09111 Chemnitz

Belieferung der Stadtbibliothek Chem-nitz mit preisgebundenen und teil-weise ausleihfertig bearbeiteten Bü-chern im Sachgebiet BelletristikVergabenummer: 10/41/19/016 Auftraggeber: Stadt ChemnitzArt der Vergabe: öffentliches Ver-fahren nach VOLAusführungsort: Chemnitz

Rahmenvertrag zur Lieferung vonFortsetzungswerken der Fachlitera-turVergabenummer: 10/41/19/017Auftraggeber: Stadt ChemnitzArt der Vergabe: öffentliches Ver-fahren nach VOLAusführungsort: Chemnitz

Liebe Elternvertreter (innen), sehr geehrte Leiter(innen), sehr geehrte Damen und Herren,

Immer wieder erreichen uns Anfragen von Eltern, wie das zur Verfügung gestellte Budget der Stadt Chemnitz sinnvollund gerecht in den Kindertagestätten/ Horten verteilt wird. Dieses sehr brisante Thema haben wir zum Anlass ge-nommen, zuständige Mitarbeiter der Stadt einzuladen, die uns diese und weitere Fragen beantworten werden.

Die Aktivität der Eltern wird auch in Zukunft gefragt sein, beteiligen Sie sich und tragen Sie zur Veränderungund Entwicklung bei!

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45 08. November 2019 17AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

Am 29. November 2019 findet imGasthof „Forsthaus Garnsdorf“, um18.00 Uhr, die Versammlung derJagdgenossenschaft Wittgensdorfstatt.Dazu laden wir alle Mitglieder derJagdgenossenschaft und derenPartner herzlich ein.

Tagesordnung:1. Begrüßung2. Bericht des Vorstandes

3. Bericht des Kassenführers4. Entlastung des Vorstandes5. Bericht der Jäger6. Grußwort des Ortsvorstehers

Herr Dr. Müller7. Grußwort der Unteren Jagdbe-

hörde Herr Braun8. Beschlussfassung zur Verwen-

dung der Jagdpacht9. Diskussion10. Kurzweil durch ÜberraschungDer Vorstand //

Wir bitten alle Teilnehmer der Ver-sammlung, bis zum 16.11.2019,um die verbindliche Rückmeldung,ob Sie und Ihr Partner teilnehmen.Bitte rufen Sie bis zum o.g. TerminFrau Arnold, Tel. 037200 87429(ab 17.00 Uhr) oder Herrn Herms-dorf, Tel. 0177 50 48 112 an.

Eine Rückmeldung per Email an:[email protected] istebenfalls möglich.

Jagdgenossenschaft Wittgensdorf

Die Situation in den sächsischenWäldern bleibt weiterhin ange-spannt. Die Großschadereignisseder vergangenen beiden Jahre -Stürme, Schneebrüche, Dürre undBorkenkäferbefall - haben auf zahl-reichen Flächen zur Verlichtungoder Zerstörung von Waldflächengeführt. Besonders Nadelholzrein-bestände aus Fichten oder Kiefernsind stark betroffen. Dort solltenWaldbesitzer schnell und zielge-richtet handlungs- und einsatzfähigsein. Für diesen Einsatz sind nichtnur Arbeitskapazitäten, sondernauch erhebliche finanzielle Auf-wendungen notwendig.Um den Waldbesitzern finanzielleUnterstützung bei der Wiederauf-forstung und dem Umbau gefähr-deter Bestände zu gewähren,wurde ein weiterer Aufruf zur Ein-reichung von Förderanträgen fürWaldumbau außerhalb von Schutz-gebieten und Verjüngung gebiets-heimischer Waldgesellschaften inSchutzgebieten veröffentlicht. Da-für wird ein Budget in Höhe von1,85 Mio Euro bereitgestellt. DieAnträge können ab dem22.10.2019 und bis zum17.12.2019 gestellt werden. Die entsprechenden Formularewerden im sogenannten Förderpor-tal auf der Internetseite des Säch-

sischen Staatsministerium für Um-welt und Landwirtschaft (SMUL)unter https://www.smul.sachsen.de/foerderung/3527.htm bereit ge-stellt. Im Zusammenhang mit derBeschaffung und Pflanzung vonBäumen oder Saat können auchdie Teilmaßnahmen Vorwuchsbe-seitigung, Bodenvorarbeiten, dieErrichtung eines erstmaligen Wild-schutzes und bis zu zwei Kultur-pflegen innerhalb eines Jahres nachBegründung gefördert werden.Es wird empfohlen, sich bei kon-kreten Fragen zur Förderung anden zuständigen Revierleiter fürPrivat- und Körperschaftswald desStaatsbetrieb Sachsenforsts (Linkzu Förstersuche: https://www.sbs.sachsen.de/foerstersuche-27430.html) oder die Bewilligungsstelle Forst-förderung in Bautzen zu wenden.

Revier Flöha: Juliane Klein: Tel.: 03726 582 416Mobil: 0172 79 38 226Sprechzeiten: donnerstags 15:00 –18:00 Uhr

Bewilligungsstelle ForstförderungPaul-Neck-Straße 12702625 BautzenTelefon: (03591) 21 60E-Mail: [email protected]

7. Aufruf zum Waldumbau außerhalb vonSchutzgebieten und Verjüngung natürlicher gebietsheimischer

Waldgesellschaften in Schutzgebieten

Öffentliche Zustellungen durch Bekanntmachung einer Benachrichtigung

Gemäß § 4 SächsVwVfZG i.V.m. § 10 Abs. 2 VwZG hiermit durchdie Stadt Chemnitz bekannt gege-ben, dass das an die ZAK Personal GmbH, unbe-kannt, vertreten durch den Ge-schäftsführer Kanak Tayfun;Aufenthaltsort unbekannt gerich-tete Dokument mit dem Aktenzei-chen 02016826 vom 29.10.2019öffentlich zugestellt wird und beider Stadtverwaltung Chemnitz,

Kassen- und Steueramt, Bahnhof-straße 53 im Zimmer 52an Herrn René Kaulfuß, letzte be-kannte Anschrift: Florastraße 14,09131 Chemnitz gerichtete Doku-ment mit dem Personenkonto00089703 vom 22.10.2019 öf-fentlich zugestellt wird und bei derStadtverwaltung Chemnitz, Amt 21,Bahnhofstraße 53 im Zimmer 512

zu den üblichen Sprechzeiten ein-

gesehen werden kann. Durch dieseöffentliche Zustellung des Doku-mentes können Fristen in Gang ge-setzt werden, nach deren AblaufRechtsverluste drohen. Sofern dasDokument eine Ladung zu einemTermin enthält, kann dessen Ver-säumung Rechtsnachteile zur Fol-ge haben. Das Dokument gilt als zu-gestellt, wenn seit dem Tag der Be-kanntmachung der Benachrichti-gung zwei Wochen vergangen sind.

Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen

über die öffentliche Bestellung eines bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers vom 04. November 2019

Gemäß § 10 Abs. 2 des Gesetzesüber das Berufsrecht und die Ver-sorgung im Schornsteinfegerhand-werk (Schornsteinfeger-Handwerks-gesetz – SchfHwG) in der derzeitgeltenden Fassung gibt die Lan-desdirektion Sachsen nachfol-gende Bestellung als bevollmäch-tigter Bezirksschornsteinfeger be-kannt:Mit Wirkung vom 1. Januar 2020wurde Herr Schornsteinfegermeis-ter Jörg Pohl erneut als bevoll-mächtigter Bezirksschornsteinfe-ger für den Kehrbezirk 14 5 11-01

Chemnitz bestellt. Der Kehrbezirk 14 5 11-01 Chem-nitz umfasst im Wesentlichen Stra-ßenzüge in Chemnitz im PLZ-Bereich 09116, 09112, 09130,09111, 09123, 09126, 09120,09127, 09119.Die Bestellung zum bevollmächtig-ten Bezirksschornsteinfeger istgemäß § 10 Abs. 1 Satz 1SchfHwG auf sieben Jahre befris-tet und endet daher mit Ablauf des31. Dezember 2026.Der Betriebssitz des bevollmäch-tigten Bezirksschornsteinfegers

Jörg Pohl befindet sich in der Wol-kensteiner Straße 10, 09120Chemnitz.Sie erreichen Herrn Jörg Pohl:Telefon: 0371 27 39 49 28Fax: 0371 27 39 49 29Mobil: 0173 36 97 43 4E-Mail: [email protected], den 04. November 2019

Landesdirektion Sachsen

gez. Peggy Hetzner //Sachbearbeiterin

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45 08. November 2019 19AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

Bekanntmachung der Sonderungsbehörde

Öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes Nr. 15/16 „An der Hammerstraße“

Der Ausschuss für Stadtentwick-lung und Mobilität hat in seinerSitzung am 08.10.2019 den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 15/16 „An der Hammerstraße“mit Begründung gebilligt und zur öffentlichen Auslegung be-stimmt.

Der Bebauungsplan wird im be-schleunigten Verfahren nach § 13aBauGB i. V. m. § 13 Abs. 2 und 3BauGB (vereinfachtes Verfahren)aufgestellt.

Gemäß § 13 Abs. 3 BauGB wirdvon der Umweltprüfung nach § 2Abs. 4 BauGB, von dem Umwelt-bericht nach § 2a BauGB, von derAngabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2BauGB, welche Arten umweltbezo-gener Informationen verfügbarsind, sowie von der zusammenfas-senden Erklärung nach § 6a Abs.1 und § 10a Abs. 1 BauGB abge-sehen.

Der Planentwurf mit Begründungsowie die wesentlichen, bereitsvorliegenden umweltbezogenen

Stellungnahmen des Umweltamtesder Stadt Chemnitz vom05.08.2016, 27.10.2016,22.08.2017 und 01.03.2018werden nach § 3 Abs. 2 BauGB imZeitraum

vom 18.11.2019 bis 20.12.2019

im Stadtplanungsamt, NeuesTechnisches Rathaus, Friedens-platz 1, im Offenlegungsbereichder 5. Etage (nach Verlassen derDoppelaufzüge nach rechts wen-den), während der nachfolgend ge-nannten Zeiten öffentlich ausge-legt:

montags bis mittwochsvon 08.30 – 12.00 und 13.00 – 15.00 Uhrdonnerstagsvon 08.30 – 12.00 und 13.00 – 18.00 Uhrfreitagsvon 08.30 – 12.00 Uhr

Während dieser Auslegungsfristkönnen von der Öffentlichkeit Stel-lungnahmen zum Bebauungsplan

schriftlich im Stadtplanungsamtoder mündlich zur Niederschrift im Zimmer B511 abgegeben wer-den.

Der Inhalt dieser Bekanntmachungund die Planunterlagen sindgemäß § 4a Abs. 4 Satz 1 BauGBim oben genannten Zeitraum imInternet unter www.chemnitz.de/oeffentliche_auslegungen sowie imLandesportal Sachsen unterwww.bauleitplanung.sachsen.deeinsehbar.

Stellungnahmen, die nicht recht-zeitig abgegeben worden sind,können bei der Beschlussfassungüber den Bebauungsplan unbe-rücksichtigt bleiben, sofern die Ge-meinde deren Inhalt nicht kannteund nicht hätte kennen müssenund deren Inhalt für die Rechtmä-ßigkeit des Bebauungsplans nichtvon Bedeutung ist.

Chemnitz, den 30.10.2019

gez. Börries Butenop //Amtsleiter Stadtplanungsamt