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30 STADT LANDSHUT Dienstag, 17. April 2018 Paddeln extrem: 2467 Kilometer bis ans Schwarze Meer E s gab den einen Moment in Pascal Röslers Leben, als er am Starnberger See gepad- delt ist – und Bierflaschen im See schwimmen sah. Da dachte er sich endgültig: So kann es nicht weiter- gehen mit der Verschmutzung unse- rer Gewässer; und er startete das Projekt „Pure Water for Generati- ons“, das ihn seitdem mehr und mehr beschäftigt. Vergangenes Jahr gab es den vor- läufigen Höhepunkt seines Engage- ments für sauberes Wasser: Er pad- delte 2467 Kilometer auf seinem Brett stehend von München ans Schwarze Meer in Sulina/Rumä- nien. Auch an Landshut kam er da- mals vorbei (wir berichteten). Aus seiner Reise ist mittlerweile ein Film geworden, den Rösler am Don- nerstagabend im Kinopolis vorstell- te. Neben atmosphärisch-beeindru- ckenden Bildern, spektakulären Landschaftsaufnahmen und dem Lebensraum Donau zeigt er auch die Verschmutzung von Flüssen, vor allem durch Plastik. Genau dagegen kämpft Rösler: Er will in 25 Jahren das Donauwasser wieder trinkbar machen. Ein Unterstützer von Rösler ist auch Philipp Herrmann (grüne Ja- cke), Gebietsbetreuer in Landshut. Mit ihm hatte der Paddler schon bei seiner ersten Reise von München nach Wien zusammengearbeitet und ihm Geld für Umweltprojekte in der Region gespendet. Philipp Herrmann erläuterte im Kinopolis eine momentane Umweltkatastro- phe unweit der Stadt: So sind in ei- nem Bach nahe Erding Gülle und Haushaltsabwässer durch einen Unfall ausgeflossen und haben auf einer Länge von zwei Kilometern den kompletten Fluss vergiftet. Hunderte Elritzen – ein mittlerweile sehr seltener Fisch in unserer Ge- gend – wurden getötet, ihre Laich- plätze zerstört. Nur ein weiteres Beispiel dafür, dass es um die Ge- wässer im Jahr 2018 nicht allzu gut bestellt ist. Foto/Text: hac Klassik für alle BMW lud zum Konzert in den Rathausprunksaal ein Musik bewegt – Musik verbindet. Das wurde am Sonntag im Rathaus- prunksaal einmal mehr deutlich. Dorthin hatten der Sport- und Kul- tur-Förderverein BMW Group e.V. und das BMW Group Werk Lands- hut zu „Klassik für alle“ geladen. Die Formation „Ensemble Eggen- felden klassisch“ aus fünf hochbe- gabten jungen Musikern um Geige- rin Larissa Cidlinsky zog das Publi- kum sofort in seinen Bann. Auf dem Programm standen Werke von Ro- bert Schumann und Antonin Dvo- rak, die das Quintett auf völlig neue Weise interpretiert hat. „Als größter Arbeitgeber der Region wollen wir den Menschen, die von und mit uns leben, etwas zurückgeben“, betonte Willibald Löw, Vorsitzender des Be- triebsrats im BMW Group Werk und Vorstandsmitglied des Sport- und Kultur-Fördervereins BMW Group e.V. „Klassik für alle ist ein wunder- bar integratives Format, das den Besuchern einen Zugang zu musi- kalischem Hochgenuss ohne Hemm- schwellen ermöglicht.“ Betriebsratsvorsitzender Willibald Löw (Dritter von rechts) bedankte sich beim „Ensemble Eggenfelden klassisch“ für einen gelungenen Nachmittag im Zeichen der Musik. Im BIZ: Ausbildungen im IT-Bereich Die Ausbildungsmöglichkeiten im IT-Bereich sind Inhalt der be- rufskundlichen Informationsveran- staltung am Mittwoch, 18. April, um 14.30 Uhr im Berufsinformations- zentrum (BIZ) der Agentur für Ar- beit, Leinfelderstraße 6. Peter Kindsmüller von der Berufsfach- schule für Informatik in Landshut und Harald Elsperger von der Firma Xpecto AG aus Ergolding stellen folgende Berufe vor: Technischer Assistent für Informatik, Fachinfor- matiker für Anwendungsentwick- lung und Systemintegration, IT- System-Elektroniker, IT-System- und Informatikkaufleute. Eingela- den sind alle Schüler, Eltern und Lehrer. Neben dem Fachvortrag be- steht auch die Möglichkeit zur Dis- kussion und Beantwortung von Fra- gen. Anmeldungen werden unter Telefon 697770 entgegengenommen. Der Zauber der Heilpflanzen Das Wissen um die heilende Kraft der Pflanzen des Urwaldes und ih- rer Lieder bekam Marcial in einer langen Ausbildung bei seinem Großvater und Vater. Damit führt er die Heilertradition seiner Vorfahren fort. In seinem Medizinwald be- treibt er ein Zentrum und sammelt Unterstützung, um das Gebiet vor den Palmölkonzernen zu schützen und Heilpflanzen eine Zuflucht zu geben, die sonst aufgrund der Ro- dungen in diesem Gebiet nicht mehr wachsen können. Der Verein Refu- gio del Buho hat den Curandero aus dem Amazonasgebiet in Peru am Mittwoch, 18. April, um 19.30 Uhr in die Galerie 561, Kramergasse 561, eingeladen, damit er erzählen kann: von seinem Leben, seiner Ein- stellung und seinen Erfahrungen mit den Bäumen und Pflanzenwe- sen bei verschiedensten Erkrankun- gen. Er antwortet auch auf Fragen und Anliegen der Zuhörer. Die Ge- sprächsrunde wird aus dem spani- schen übersetzt von Bettina von Finckenstein. Der Eintritt kostet 15 Euro. „Die Chance auf ein zweites Leben“ Gemeinsam gegen Blutkrebs: Registrierungsaktion der DKMS an der Berufsschule 2 Am Montag fand die Auftaktver- anstaltung der Deutschen Knochen- markspende (DKMS) zur Registrie- rungsaktion an der Berufsschule 2 statt. Im Rahmen eines Vortrags in- formierten Mitarbeiter der DKMS und eine Stammzellspenderin die Schüler über das Thema „Blutkrebs und Stammzellspende“. Anschlie- ßend konnten sich die Schüler frei- willig registrieren lassen. Im Rah- men des Religions- und Ethikunter- richts wird noch die ganze Schul- woche an der BS 2 unter dem Aspekt der Stammzellspende ste- hen. Blutkrebs ist die häufigste Krebs- erkrankung bei Kindern. Alle 15 Minuten wird in Deutschland ein Patient mit der Diagnose konfron- tiert. Und obwohl sich mittlerweile schon acht Millionen Freiwillige bei der DKMS registrieren ließen, kann für jeden siebten Patienten nach wie vor kein passender Spender ge- funden werden. „Blutkrebs ist eine Krankheit, die uns alle betrifft, weil jeder ganz einfach helfen kann“, er- klärt Beate Mayer, Mitarbeiterin der DKMS. Mit einem Kreis aus nur 3 000 registrierten Spendern starte- te die DKMS im Jahr 1991. Heute sind es weltweit rund acht Millio- nen Spender. Durch einen simplen Wangenabstrich oder eine Blutun- tersuchung können die Gewebe- merkmale bestimmt werden, die im Falle einer Spende mit dem Patien- ten übereinstimmen müssen. Zu- nächst ist man nur als Spender im zentralen Knochenmarksystem der DKMS registriert. Bis man tatsäch- lich ausgewählt wird, können Jahre vergehen. Gabriele Grübel weiß das aus ei- gener Erfahrung. Die heute 29-Jäh- rige registrierte sich 2010 an der Universität in Nürnberg als Spen- derin. Fünf Jahre später bekam sie Nachricht, dass sie als Spenderin in Frage käme. Trotz Prüfungsphase und Studiumsstress war sich die Studentin sofort sicher: „Was sind schon ein paar stressige Tage, wenn man die Chance hat, jemandem das Leben zu retten?“ Fünf Tage vor der eigentlichen Spende musste sich die damals 26-Jährige täglich den hor- monähnlichen Stoff G-CSF verab- reichen. Das Medikament steigert die Anzahl der Stammzellen im pe- ripheren Blut, die dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden können. Für dieses Verfahren wurde Grübel ei- nen Tag lang stationär in einer Kli- nik aufgenommen. Die Methode der peripheren Stammzellentnahme, der sich Grübel unterzog, wird laut offiziellen Angaben der DKMS in 80 Prozent der Fälle angewandt. Eine Alternative dazu ist die Knochen- markentnahme, bei der dem Spen- der unter Vollnarkose aus dem Be- cken rund fünf Prozent seines Kno- chenmarks entnommen werden. Welches Verfahren wann angewandt wird, wird vom Patienten abhängig gemacht. Bei Gabriele Grübel konnten die Stammzellen direkt über das Blut gewonnen werden. „Ich empfand das eigentlich als sehr angenehm. Ich musste nur rund vier Stunden auf einem Stuhl sitzen, mit Zugän- gen in beiden Armen. So wird das Blut gewaschen und kann anschlie- ßend gespendet werden.“ Die Stammzellen der 29-Jährigen wa- ren damals für eine 52-jährige Pa- tientin aus Portugal bestimmt. Wie sie wenig später erfahren musste, konnte der Frau aber auch durch die Stammzellenspende nicht mehr ge- holfen werden. Durch die Registrierungsaktion an der Berufsschule 2 erhoffe man sich im Laufe der Woche rund 250 neue Spender, so Beate Mayer. Mit Konzepten wie diesen ist sie an Schulen in ganz Deutschland unter- wegs. Ab 17 Jahren können sich alle Schüler freiwillig registrieren las- sen. Die Daten der minderjährigen Schüler werden zunächst ein Jahr aufgehoben und erst mit ihrer Voll- jährigkeit für den Spendersuchlauf freigegeben. Unterstützt wird die DKMS hierbei von den 10. Klassen der pharmazeutisch-kaufmänni- schen Angestellten der Berufsschu- le. Eingangs wurden die Schüler eingewiesen, wie ein Wangen- schleimhautabstrich funktioniert. Nun stehen sie auch in der Woche weiteren Interessierten in separaten Klassenzimmern zur Registrierung zur Verfügung. „Leider ist auch eine Spende keine Garantie für Gene- sung“, erklärt Meyer. Dennoch sei es die Chance auf ein zweites Leben, die jeder verdient habe. -fra- Die Schüler Marco Ehner und Theresa Hummelberger lassen sich registrieren. An mehreren Tischen hatten die Schü- ler die Chance, sich registrieren zu las- sen. Fotos: fra Von links: Stammzellspenderin Gabriele Grübel, Religionslehrerin Carmen Loibl, Schulleiterin Elisabeth Wittmann und DKMS-Mitarbeiterin Beate Mayer 568866

30 STADT LANDSHUT Dienstag, 17. April 2018 Die Chance auf ein …sup-muenchen-schwarzesmeer.de/wp-content/uploads/2018/04/... · 2018. 4. 18. · 30 STADT LANDSHUT Dienstag, 17. April

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30 STADT LANDSHUT Dienstag, 17. April 2018

Paddeln extrem: 2467 Kilometer bis ans Schwarze Meer

E s gab den einen Moment inPascal Röslers Leben, als eram Starnberger See gepad-

delt ist – und Bierflaschen im Seeschwimmen sah. Da dachte er sichendgültig: So kann es nicht weiter-gehen mit der Verschmutzung unse-rer Gewässer; und er startete dasProjekt „Pure Water for Generati-ons“, das ihn seitdem mehr undmehr beschäftigt.

Vergangenes Jahr gab es den vor-läufigen Höhepunkt seines Engage-ments für sauberes Wasser: Er pad-delte 2467 Kilometer auf seinemBrett stehend von München ansSchwarze Meer in Sulina/Rumä-nien. Auch an Landshut kam er da-

mals vorbei (wir berichteten). Ausseiner Reise ist mittlerweile einFilm geworden, den Rösler am Don-nerstagabend im Kinopolis vorstell-te. Neben atmosphärisch-beeindru-ckenden Bildern, spektakulärenLandschaftsaufnahmen und demLebensraum Donau zeigt er auchdie Verschmutzung von Flüssen, vorallem durch Plastik. Genau dagegenkämpft Rösler: Er will in 25 Jahrendas Donauwasser wieder trinkbarmachen.

Ein Unterstützer von Rösler istauch Philipp Herrmann (grüne Ja-cke), Gebietsbetreuer in Landshut.Mit ihm hatte der Paddler schon beiseiner ersten Reise von München

nach Wien zusammengearbeitetund ihm Geld für Umweltprojektein der Region gespendet. PhilippHerrmann erläuterte im Kinopoliseine momentane Umweltkatastro-phe unweit der Stadt: So sind in ei-nem Bach nahe Erding Gülle undHaushaltsabwässer durch einenUnfall ausgeflossen und haben aufeiner Länge von zwei Kilometernden kompletten Fluss vergiftet.Hunderte Elritzen – ein mittlerweilesehr seltener Fisch in unserer Ge-gend – wurden getötet, ihre Laich-plätze zerstört. Nur ein weiteresBeispiel dafür, dass es um die Ge-wässer im Jahr 2018 nicht allzu gutbestellt ist. Foto/Text: hac

Klassik für alleBMW lud zum Konzert in den Rathausprunksaal ein

Musik bewegt – Musik verbindet.Das wurde am Sonntag im Rathaus-prunksaal einmal mehr deutlich.Dorthin hatten der Sport- und Kul-tur-Förderverein BMW Group e.V.und das BMW Group Werk Lands-hut zu „Klassik für alle“ geladen.Die Formation „Ensemble Eggen-felden klassisch“ aus fünf hochbe-gabten jungen Musikern um Geige-rin Larissa Cidlinsky zog das Publi-kum sofort in seinen Bann. Auf demProgramm standen Werke von Ro-bert Schumann und Antonin Dvo-

rak, die das Quintett auf völlig neueWeise interpretiert hat. „Als größterArbeitgeber der Region wollen wirden Menschen, die von und mit unsleben, etwas zurückgeben“, betonteWillibald Löw, Vorsitzender des Be-triebsrats im BMW Group Werk undVorstandsmitglied des Sport- undKultur-Fördervereins BMW Groupe.V. „Klassik für alle ist ein wunder-bar integratives Format, das denBesuchern einen Zugang zu musi-kalischem Hochgenuss ohne Hemm-schwellen ermöglicht.“

Betriebsratsvorsitzender Willibald Löw (Dritter von rechts) bedankte sich beim„Ensemble Eggenfelden klassisch“ für einen gelungenen Nachmittag im Zeichender Musik.

Im BIZ: Ausbildungenim IT-Bereich

Die Ausbildungsmöglichkeitenim IT-Bereich sind Inhalt der be-rufskundlichen Informationsveran-staltung am Mittwoch, 18. April, um14.30 Uhr im Berufsinformations-zentrum (BIZ) der Agentur für Ar-beit, Leinfelderstraße 6. PeterKindsmüller von der Berufsfach-schule für Informatik in Landshutund Harald Elsperger von der FirmaXpecto AG aus Ergolding stellenfolgende Berufe vor: TechnischerAssistent für Informatik, Fachinfor-matiker für Anwendungsentwick-lung und Systemintegration, IT-System-Elektroniker, IT-System-und Informatikkaufleute. Eingela-den sind alle Schüler, Eltern undLehrer. Neben dem Fachvortrag be-steht auch die Möglichkeit zur Dis-kussion und Beantwortung von Fra-gen. Anmeldungen werden unterTelefon 697770 entgegengenommen.

Der Zauberder Heilpflanzen

Das Wissen um die heilende Kraftder Pflanzen des Urwaldes und ih-rer Lieder bekam Marcial in einerlangen Ausbildung bei seinemGroßvater und Vater. Damit führt erdie Heilertradition seiner Vorfahrenfort. In seinem Medizinwald be-treibt er ein Zentrum und sammeltUnterstützung, um das Gebiet vorden Palmölkonzernen zu schützenund Heilpflanzen eine Zuflucht zugeben, die sonst aufgrund der Ro-dungen in diesem Gebiet nicht mehrwachsen können. Der Verein Refu-gio del Buho hat den Curandero ausdem Amazonasgebiet in Peru amMittwoch, 18. April, um 19.30 Uhrin die Galerie 561, Kramergasse561, eingeladen, damit er erzählenkann: von seinem Leben, seiner Ein-stellung und seinen Erfahrungenmit den Bäumen und Pflanzenwe-sen bei verschiedensten Erkrankun-gen. Er antwortet auch auf Fragenund Anliegen der Zuhörer. Die Ge-sprächsrunde wird aus dem spani-schen übersetzt von Bettina vonFinckenstein. Der Eintritt kostet 15Euro.

„Die Chance auf ein zweites Leben“Gemeinsam gegen Blutkrebs: Registrierungsaktion der DKMS an der Berufsschule 2

Am Montag fand die Auftaktver-anstaltung der Deutschen Knochen-markspende (DKMS) zur Registrie-rungsaktion an der Berufsschule 2statt. Im Rahmen eines Vortrags in-formierten Mitarbeiter der DKMSund eine Stammzellspenderin dieSchüler über das Thema „Blutkrebsund Stammzellspende“. Anschlie-ßend konnten sich die Schüler frei-willig registrieren lassen. Im Rah-men des Religions- und Ethikunter-richts wird noch die ganze Schul-woche an der BS 2 unter demAspekt der Stammzellspende ste-hen.

Blutkrebs ist die häufigste Krebs-erkrankung bei Kindern. Alle 15Minuten wird in Deutschland einPatient mit der Diagnose konfron-tiert. Und obwohl sich mittlerweileschon acht Millionen Freiwillige beider DKMS registrieren ließen, kannfür jeden siebten Patienten nachwie vor kein passender Spender ge-funden werden. „Blutkrebs ist eineKrankheit, die uns alle betrifft, weiljeder ganz einfach helfen kann“, er-klärt Beate Mayer, Mitarbeiterin derDKMS. Mit einem Kreis aus nur3 000 registrierten Spendern starte-te die DKMS im Jahr 1991. Heutesind es weltweit rund acht Millio-nen Spender. Durch einen simplenWangenabstrich oder eine Blutun-tersuchung können die Gewebe-merkmale bestimmt werden, die imFalle einer Spende mit dem Patien-ten übereinstimmen müssen. Zu-nächst ist man nur als Spender imzentralen Knochenmarksystem derDKMS registriert. Bis man tatsäch-lich ausgewählt wird, können Jahrevergehen.

Gabriele Grübel weiß das aus ei-gener Erfahrung. Die heute 29-Jäh-rige registrierte sich 2010 an derUniversität in Nürnberg als Spen-derin. Fünf Jahre später bekam sieNachricht, dass sie als Spenderin inFrage käme. Trotz Prüfungsphaseund Studiumsstress war sich dieStudentin sofort sicher: „Was sindschon ein paar stressige Tage, wennman die Chance hat, jemandem das

Leben zu retten?“ Fünf Tage vor dereigentlichen Spende musste sich diedamals 26-Jährige täglich den hor-monähnlichen Stoff G-CSF verab-reichen. Das Medikament steigertdie Anzahl der Stammzellen im pe-ripheren Blut, die dann über einspezielles Verfahren direkt aus demBlut gewonnen werden können. Fürdieses Verfahren wurde Grübel ei-nen Tag lang stationär in einer Kli-nik aufgenommen. Die Methode derperipheren Stammzellentnahme,der sich Grübel unterzog, wird lautoffiziellen Angaben der DKMS in 80Prozent der Fälle angewandt. EineAlternative dazu ist die Knochen-markentnahme, bei der dem Spen-der unter Vollnarkose aus dem Be-cken rund fünf Prozent seines Kno-chenmarks entnommen werden.Welches Verfahren wann angewandtwird, wird vom Patienten abhängiggemacht.

Bei Gabriele Grübel konnten dieStammzellen direkt über das Blutgewonnen werden. „Ich empfanddas eigentlich als sehr angenehm.Ich musste nur rund vier Stundenauf einem Stuhl sitzen, mit Zugän-gen in beiden Armen. So wird dasBlut gewaschen und kann anschlie-ßend gespendet werden.“ DieStammzellen der 29-Jährigen wa-ren damals für eine 52-jährige Pa-

tientin aus Portugal bestimmt. Wiesie wenig später erfahren musste,konnte der Frau aber auch durch dieStammzellenspende nicht mehr ge-holfen werden.

Durch die Registrierungsaktionan der Berufsschule 2 erhoffe mansich im Laufe der Woche rund 250neue Spender, so Beate Mayer. MitKonzepten wie diesen ist sie anSchulen in ganz Deutschland unter-wegs. Ab 17 Jahren können sich alleSchüler freiwillig registrieren las-sen. Die Daten der minderjährigenSchüler werden zunächst ein Jahraufgehoben und erst mit ihrer Voll-

jährigkeit für den Spendersuchlauffreigegeben. Unterstützt wird dieDKMS hierbei von den 10. Klassender pharmazeutisch-kaufmänni-schen Angestellten der Berufsschu-le. Eingangs wurden die Schülereingewiesen, wie ein Wangen-schleimhautabstrich funktioniert.Nun stehen sie auch in der Wocheweiteren Interessierten in separatenKlassenzimmern zur Registrierungzur Verfügung. „Leider ist auch eineSpende keine Garantie für Gene-sung“, erklärt Meyer. Dennoch seies die Chance auf ein zweites Leben,die jeder verdient habe. -fra-

Die Schüler Marco Ehner und Theresa Hummelberger lassen sich registrieren.

An mehreren Tischen hatten die Schü-ler die Chance, sich registrieren zu las-sen. Fotos: fra

Von links: Stammzellspenderin Gabriele Grübel, Religionslehrerin CarmenLoibl, Schulleiterin Elisabeth Wittmann und DKMS-Mitarbeiterin Beate Mayer

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