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SPARKASSEN SPARKASSEN SPARKASSEN SPARKASSEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST IM ÖFFENTLICHEN DIENST IM ÖFFENTLICHEN DIENST IM ÖFFENTLICHEN DIENST Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di NRW, Fachbereich Fi- nanzdienstleistungen, Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf, Verantwortlich: Frank Fassin, Björn Wißuwa Am Dienstag demonstrierten in Nordrhein-Westfalen an den Standorten Dortmund 2.600 und Bielefeld über 400 Beschäftigte aus Sparkassen. Für manche Sparkasse eine Premiere und auch viele Beschäftigte streikten zum ersten Mal in ihrem Sparkassen-Leben! Ein deutliches Zeichen, dass die Beschäftigten nicht alles mit sich machen lassen. Sie wehren sich gegen die dreisten Pläne der Vertreter ihrer Vorstände im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen. Diese verlangen weiterhin ein Sonderopfer der Beschäftigten und drohen massiv mit verschärftem Personalabbau, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen. In Dortmund fanden sich Beschäftigte aus den Sparkassen An der Lippe, Bergkamen-Bönen, Bochum, Bottrop, Dort- mund, Duisburg, Düren, Düsseldorf (Kreis- und Stadtspar- kasse), Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, HagenHerdecke, Hamm, Herne, Iserlohn, Krefeld, Leverkusen, Oberhausen, Remscheid, Schwelm, Schwerte, Solingen, UnnaKamen, Vest Recklinghausen, Westmünsterland und Wuppertal ein. In Bielefeld (s.u. Bild Andreas Elbracht) trafen sich Kollegin- nen und Kollegen aus Bielefeld, Halle, Herford und Minden. Im Mittelpunkt des Protestes stand wieder einmal Dr. Mi- chael Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest Recklinghausen und gewählter Sprecher der Sparkassen- Vorstande im zuständigen Ausschuss. Irritiert wurde zur Kenntnis genommen, dass Herr Dr. Schulte zwar gerne die Gehaltsentwicklung der Sparkassen-Beschäftigten ins Fa- denkreuz nimmt, dabei jedoch ein wichtiges Detail unter- schlägt: Sein persönliches Einkommen ist von 2009 bis 2016 mit über 27% überproportional zu den Zuwächsen der Tarifangestellten hochgeschnellt (Quelle: www.bundes- anzeiger.de). Deutlich wurde aber in den Protesten auch, dass sich alle Vorstände vor Ort nicht aus der Verantwortung für die ein- seitige und maßlose Kündigung der lang bewährten Sozial- partnerschaft heraus stehlen können. So äußert mancher Vorstand hinter vorgehaltener Hand Kritik und Unver- ständnis für das Verhalten des 3.000 Sparkassen-Beschäftigte erteilen Kompensationsplänen der Vorstände bei Streiks in NRW eine deutliche Absage. Definitives NEIN zu Sonderopfern für Sparkassenbeschäftigte! Damit haben die Vertreter im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen bestimmt nicht gerechnet. Die Ankündigun- gen, den Sparkassen-Beschäftigten ein Sonderopfer im Rahmen der Tarifrunde abzuverlangen, treibt den Kol- leginnen und Kollegen nicht nur die Zornesröte ins Gesicht, es bringt sie auch verstärkt auf die Straße.

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Page 1: 3.000 Sparkassen-Beschäftigte erteilen Kompensationsplänen ...+file++5acded4b56c12f04a...mund, Duisburg, Düren, Düsseldorf (Kreis- und Stadtspar-kasse), Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck,

SPARKASSEN SPARKASSEN SPARKASSEN SPARKASSEN IM ÖFFENTLICHEN DIENSTIM ÖFFENTLICHEN DIENSTIM ÖFFENTLICHEN DIENSTIM ÖFFENTLICHEN DIENST

Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di NRW, Fachbereich Fi-nanzdienstleistungen, Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf, Verantwortlich: Frank Fassin, Björn Wißuwa

Am Dienstag demonstrierten in Nordrhein-Westfalen an den Standorten Dortmund 2.600 und Bielefeld über 400 Beschäftigte aus Sparkassen. Für manche Sparkasse eine Premiere und auch viele Beschäftigte streikten zum ersten Mal in ihrem Sparkassen-Leben! Ein deutliches Zeichen, dass die Beschäftigten nicht alles mit sich machen lassen. Sie wehren sich gegen die dreisten Pläne der Vertreter ihrer Vorstände im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen. Diese verlangen weiterhin ein Sonderopfer der Beschäftigten und drohen massiv mit verschärftem Personalabbau, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen. In Dortmund fanden sich Beschäftigte aus den Sparkassen An der Lippe, Bergkamen-Bönen, Bochum, Bottrop, Dort-mund, Duisburg, Düren, Düsseldorf (Kreis- und Stadtspar-kasse), Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, HagenHerdecke, Hamm, Herne, Iserlohn, Krefeld, Leverkusen, Oberhausen, Remscheid, Schwelm, Schwerte, Solingen, UnnaKamen, Vest Recklinghausen, Westmünsterland und Wuppertal ein. In Bielefeld (s.u. Bild Andreas Elbracht) trafen sich Kollegin-nen und Kollegen aus Bielefeld, Halle, Herford und Minden.

Im Mittelpunkt des Protestes stand wieder einmal Dr. Mi-chael Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest Recklinghausen und gewählter Sprecher der Sparkassen-Vorstande im zuständigen Ausschuss. Irritiert wurde zur Kenntnis genommen, dass Herr Dr. Schulte zwar gerne die Gehaltsentwicklung der Sparkassen-Beschäftigten ins Fa-denkreuz nimmt, dabei jedoch ein wichtiges Detail unter-schlägt: Sein persönliches Einkommen ist von 2009 bis 2016 mit über 27% überproportional zu den Zuwächsen der Tarifangestellten hochgeschnellt (Quelle: www.bundes-anzeiger.de).

Deutlich wurde aber in den Protesten auch, dass sich alle Vorstände vor Ort nicht aus der Verantwortung für die ein-seitige und maßlose Kündigung der lang bewährten Sozial-partnerschaft heraus stehlen können. So äußert mancher Vorstand hinter vorgehaltener Hand Kritik und Unver-ständnis für das Verhalten des

3.000 Sparkassen-Beschäftigte erteilen Kompensationsplänen der Vorstände bei Streiks in NRW eine deutliche Absage.

Definitives NEIN zu Sonderopfern für Sparkassenbeschäftigte!

Damit haben die Vertreter im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen bestimmt nicht gerechnet. Die Ankündigun-gen, den Sparkassen-Beschäftigten ein Sonderopfer im Rahmen der Tarifrunde abzuverlangen, treibt den Kol-leginnen und Kollegen nicht nur die Zornesröte ins Gesicht, es bringt sie auch verstärkt auf die Straße.

Page 2: 3.000 Sparkassen-Beschäftigte erteilen Kompensationsplänen ...+file++5acded4b56c12f04a...mund, Duisburg, Düren, Düsseldorf (Kreis- und Stadtspar-kasse), Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck,

Teams um Dr. Schulte. Aber im Gegensatz zu anderen Bun-desländern hat öffentlich kein Vorstand im bevölkerungs-reichsten Bundesland Partei für die Interessen seiner Be-schäftigten ergriffen. Auch auf schriftliche und persönliche Aufforderung der Landesbezirksfachgruppe Sparkassen in NRW gab es keine Signale durch die Vorstandsvorsitzen-den. Loyalität mit dem Verhandlungsführer ja, mit den ei-genen Beschäftigten leider nicht! In Dortmund zeigte die große Sparkassenschar im wahrsten Sinne des Wortes Flagge. In einer Auftaktkundgebung vor der Hauptstelle der Sparkasse Dortmund begrüßte zunächst ver.di-NRW-Landesleiterin Gabriele Schmidt (siehe Foto, alle Bilder aus Dortmund von Falko Wübbecke) die Teilneh-menden. Dabei lobte sie das deutliche Signal, das die Strei-kenden mit diesem eindrucksvollen Zeichen des Protestes zeigten. Sie kritisierte das Verhalten aller Arbeitgeber im öf-fentlichen Dienst in der Tarifrunde, aus dem die Vertreter der Sparkassen-Vorstände aber noch negativ rausragten.

Sabine Bartz, PR-Vorsitzende der Sparkasse Dortmund und Mitglied der Verhandlungskommission der Bundestarifkom-mission, berichtete, wie die Arbeitgeber sämtliche Argu-mente in Potsdam unreflektiert zurückwiesen und Tatsa-chen leugneten.

Auch die ver.di-Jugend aus nordrhein-westfälischen Spar-kassen gab eine deutliche Visitenkarte ab. Neben einem Torwandschießen für gute Perspektiven, das die Arbeitge-

ber aber leider mit ihrem Verhandlungsverhalten torpedier-ten, gab es auf der Bühne von Saskia Böckenholt, JAVlerin aus der Sparkasse Vest Recklinghausen, einen Bericht aus dem Seelenleben von Sparkassenazubis, die sich ernste Ge-danken um die Zukunft machen.

Abgerundet wurden die Wortbeiträge von Kurt Maurer; PR-Vorsitzender der Sparkasse Vest Recklinghausen und Vorsitzender des ver.di-Landesbezirksfachgruppenvorstands Sparkassen NRW, und Frank Kenkmann, PR-Vorsitzender der Sparkasse Bochum und Sprecher der PR-Arbeitsgemein-schaft der Ruhrgebietssparkassen. Diese berichteten auf der einen Seite von den Bemühungen mit den Sparkassen-Vor-ständen ins Gespräch zu kommen und auf der anderen Seite von den guten Ergebnissen der Sparkassen in 2017, den Ausschüttungen an Städte und Kommunen und der Geringschätzung für die Belange der Beschäftigten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Diskussion um eine Kompensation unangemessen, unbegründet und dreist ist und auch dem Ansehen der Sparkassen schadet..

Die Stimmung, die große Teilnahme und Betroffenheit so-wie die Bereitschaft der Sparkassen-Beschäftigten, sich nicht unter Wert verkaufen zu lassen, sollten die Sparkas-sen-Vorstände dringend zum Umdenken bringen. Wir wer-den das ab Sonntag aufmerksam beobachten und uns an-sonsten als Sparkassen-Tarifbewegung wiedersehen. GEMEINSAM SIND WIR STARK! UND WIR WERDEN IM-MER MEHR! DABEI SEIN LOHNT SICH!