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3/2013 Maschinenkosten: Ansätze 2013 Was kosten Habitatbäume? Haftung des Waldeigentümers

3/2013 - WaldSchweiz · 2017. 3. 2. · WALD UND HOLZ 3/13 3 INHALT EDITORIAL FORUM 4 EU-Holzhandelsverordnung AKTUELL 6 Der Wildapfel in der Philatelie 9 Binding Waldpreis 2013 geht

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3/2013

Maschinenkosten:Ansätze 2013

Was kostenHabitatbäume?

Haftung desWaldeigentümers

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W A L D U N D H O L Z 3/13 3

E D I T O R I A LI N H A LT

FORUM

4 EU-Holzhandelsverordnung

AKTUELL

6 Der Wildapfel in der Philatelie

9 Binding Waldpreis 2013 geht ins Goms

11 Biodiversität im Wald

14 Aktuelles zum Thema Zecken

HOLZMARKT

20 Der Aussenhandel mit Rohholz 2012

21 Der Aussenhandel aus regionaler Sicht

24 Aufruf zur Intensivierung der Holzernte

WALD UND HOLZ

26 Habitatbäume im WirtschaftswaldWelche Kosten entstehen einem Forstbetrieb durch den Erhalt von Habitatbäumen im Wirtschafts-wald?

29 Verjüngung von Gebirgs-FichtenwäldernSchlitzförmige Bestandeslücken bewähren sich

34 Wer war Hannß Carl von Carlowitz?Er gilt als Begründer des Nachhal-tigkeitsprinzips in der Waldbewirt-schaftung

37 «Bio-Hydraulik�üssigkeiten»Stand des Wissens und Erfah-rungen

41 MaschinenkostenDie Tarife für 2013

45 Die Eiche im Klimawandel2. Teil: Wie sich Jungeichen an Trockenheit anpassen können

51 Haftung des Waldeigentümers gegenüber WaldbesuchernKein grosses Problem, solange im Wald keine «Werke» stehen

AUS DEN REGIONEN

55 Das Unternehmen Yarder AG

58 Zürcher Biberkonzept

WEITERE RUBRIKEN

59 Die Seiten den WVS

60 Auslese

REDAKTION,

ABONNEMENTE

032 625 88 00Fax 032 625 88 99Redaktion: [email protected]: [email protected]

INSERATE

031 387 22 11Fax 031 387 21 [email protected]

Inserateschluss nächste Ausgabe: 18. März 2013

TitelbildForst-Spezialschlepper im Einsatz bei Bottenwil

(Foto: Stephan Isler)

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Skandal mit Pferde�eisch in Lasagne- und anderen Hack�eischgerichten hat sich ausgebreitet wie ein Öl�eck. Im Fernse-hen habe ich eine Reportage über inter-nationale «Fleischpanscherei» gesehen. Ich kann und will hier nicht alle Details wiedergeben. Nur so viel: Ich sass gerade beim Frühstück, und der Appetit war weg. Und: Für Fleischwaren gibt es offen-bar keine funktionierende Chain of Cus-tody, also keine Rückverfolgbarkeit der Herkunft. Später kam mir der zynische Gedanke: Macht sich die Holzkette mit ihren Her-kunftszeichen, Zerti�zierungen und Han-delsverordnungen das Leben nicht unnö-tig schwer? Der ökologische Fussabdruck der Holzpro duk tion ist vielfach geringer als derjenige der Fleischproduktion, und mit Holz riskiert man weder Bauchkrämpfe noch Rinderwahnsinn. Nur scheint die Lobby der Technokraten und Umwelt-schützer mächtiger zu sein als die der Holzkette – aber nicht mächtig genug, um es mit der Fleisch lobby aufzunehmen.Und selbst wenn sich aufgrund des Fleisch-skandals etwas bewegen würde, wäre die Wirkung begrenzt; denn es gibt genug Leute, die bequeme Fertigmenüs vertil-gen, ohne das Kleingedruckte auf der Pa-ckung zu lesen. Auch ich hatte kurz nach der Fernsehreportage wieder Hunger, und zwar nicht auf Tofu. Gewohn- und Ge-p�ogenheiten lassen sich eben schwer än-dern, und ich fürchte, das ist auch so bei der Holzverwendung. Beim Holz muss zu-erst der Preis stimmen, erst dann zählen Umweltschutz und lokale Wertschöpfung. Oder glauben Sie, ein Banker würde Ihnen einen Kredit zu besonders günstigen Kon-ditionen gewähren, nur weil Sie Ihr Haus mit Holz bauen wollen, das eines der vie-len Öko- und Herkunftslabel trägt?

Mit freundlichen Grüssen

Ferdinand Oberer

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4 W A L D U N D H O L Z 3/13

F O R U M

Holzschlag im Eggwald ob Eschenbach SG

Selbsternannte ExpertenDen Medien war zu entnehmen, dass sich Nachbarn wegen eines Holzschlags in einem Privatwald im Eggwald ob Eschenbach SG beschwert haben. Als ehemaliger Waldrat und Vertreter des Pri-vatwaldes in der Waldregion See stelle ich einmal mehr fest, dass sich Privatper-sonen berechtigt fühlen, die Sachkennt-nis von Grundeigentümern sowie von Revierförster Sepp Kuriger anzuzweifeln, der ein langjähriges erfolgreiches Wirken als Forstfachmann vorweisen kann.

Woher nehmen die selbsternannten Experten sich dieses Recht? Ist diesen Leuten eigentlich klar, dass es sich auch beim Wald um Eigentum handelt, über

welches der Eigentümer im Rahmen des Waldgesetzes verfügen kann? Eigentü-mer von Privatwald haben jedes Jahr Steuern und Abgaben zu entrichten und müssen unter anderem auch Arbeiten sowie Kosten für öffentlich begangene Wege übernehmen. Die Erträge aus der Holznutzung sind oftmals derart tief, dass viele Eigentümer auf die Nutzung ihres Waldes verzichten, was wiederum «Waldliebhaber» veranlasst, nach mehr «Ordnung» im Wald zu rufen. Diese arro-gante Anspruchshaltung ist entschieden zurückzuweisen.

Roman Ricklin, Benken SG

EU-Holzhandelsverordnung

Lasst die Sektkorken knallen!In der Ausgabe 2/2013 von «WALD und HOLZ» behandeln ein Artikel von Ferdinand Oberer sowie der Kommentar von Walter Tschannen die neue EU-Holzhandelsverordnung,

die seit dem 3. März in Kraft ist.

Oberer konstatiert sachlich, dass die Ver-ordnung der Schweiz grundsätzlich keine Probleme bereitet und dass positive Markteffekte zu erwarten sind. Tschan-nen dagegen beschwört ein bürokrati-sches Monster herauf. Er teilt einen pole-mischen Rundumschlag gegen jede Art von Label aus, seien es Herkunfts-, Öko- oder Legalitätslabel. Implizit drückt er damit sein Missfallen gegenüber der Ver-ordnung aus.

Man geht von einem Anteil an illega-lem Holz global von etwa 20% aus. Die-ses billige illegale Holz drückt den Holz-preis global im Durchschnitt um 20 bis 30%. Wenn ein so bedeutender Markt wie die EU nun den Verkauf von illegalem Holz verbietet, und in den USA gibt es ein analoges Gesetz dazu (Lacey Act), dann hat das Auswirkungen. Ein Label «Schweizer Holz» ist ein reines Marke-tinginstrument. Dem Konsumenten bleibt es unbenommen, ausländisches Holz zu kaufen. Die EU-Verordnung da-gegen ist geltendes Recht mit Strafandro-hung. Das ist eine ganz andere Kategorie bezüglich Wirksamkeit. Natürlich ist die Verordnung unvollständig, da Umwelt- und Sozialstandards damit noch nicht ab-

gedeckt sind, aber sie ist ein Riesenschritt vorwärts im Hinblick auf die globale Nachhaltigkeit und im Hinblick auf «gleich lange Spiesse» für heimisches Holz.

Und es braucht wachsame Umweltor-ganisationen, die darauf schauen, dass die Verordnung auch richtig umgesetzt wird. Die Verordnung entstand in einem mehr als zehnjährigen politischen Pro-zess, in dem Forstleute und Umweltorga-nisationen ausnahmsweise mal am sel-ben Strang gezogen haben. Die Forstpartie hat gut daran getan, mit die-sen mächtigen Playern zusammenzu-spannen. Man sollte alte Feindbilder viel-leicht gelegentlich überdenken.

Für die Forstbetriebe der EU wie auch für die der Schweiz wird die Verordnung direkte Folgen haben: Man erwartet ten-denziell eine Erhöhung der Preise für le-gales Holz, insbesondere auch für das Laubholz. Das ist ein echter Silberstreifen am Horizont der darbenden Laubholzbe-triebe.

Indem man an möglichen bürokrati-schen Prozeduren herumnörgelt, befasst man sich mit einem eher unwichti - gen Nebenaspekt. Es wäre vielmehr angebracht gewesen, am Montag, dem 4. März, in allen Forstbetrieben die Arbeit ruhen und die Sektkorken knallen zu lassen. Das meine ich durchaus ernst, denn das würde in etwa der Bedeutung der EU-Verordnung auch für die Schweiz gerecht werden.

Hubertus Schmidtke, SILVACONSULT AG, 8402 Winterthur

Thema meines Editorials war die ernüchternde Feststellung, dass beim Holz immer mehr Deklarationen verlangt werden (was das Holz tenden-ziell verteuert), während bei Konkurrenz-produkten wie Stahl oder Öl nach wie vor kein Hahn danach kräht.

Betreffend den «unwichtigen Ne-benaspekt der bürokratischen EUTR-Pro-zeduren» ist anzumerken, dass hier nach wie vor viel Unklarheit herrscht. Die of�-zielle Anleitung für Inverkehrbringer und Händler von Holz ist 27 Seiten stark, das sieht nicht gerade unbürokratisch aus. Ausserdem emp�ehlt die EU den betrof-fenen Betrieben den Beizug von «Moni-toring Organisationen», um die EUTR korrekt umzusetzen. Diese Organisatio-nen (Zerti�zierer) können in der Tat schon mal die Sektkorken knallen lassen, denn da tut sich ihnen ein neues Geschäftsfeld auf. Aber die Waldeigentümer und Holz-verarbeiter? Warten wirs ab. Hoffen wir, dass in den Entwicklungsländern Armut und Korruption – die Triebfedern des ille-galen Holzhandels – als Folge der EUTR tat sächlich gebremst und nicht noch ver-schlimmert werden. Und hoffen wir, dass die mächtigen Umweltorganisationen ihr wachsames Auge auch ein wenig auf jene Länder richten, wo wirklich grosse Mengen an illegalem Holz hin�iessen.

Walter Tschannen

Amoklauf bei der KronospanAm 27. Februar 2013 ereignete sich beim Holzverarbeiter Kronospan AG im luzer-nischen Menznau eine folgenschwere Schiesserei mit mehreren Todesfällen und Verletzten. Waldwirtschaft Schweiz und die Redaktion sind tief betroffen und traurig. Wir entbieten den Mitar-beitenden der Kronospan und deren Angehörigen unser herzlichstes Beileid; mö gen das Unternehmen und seine Mit-arbeitenden rasch zu Kraft und Zuver-sicht zurück�nden.

Waldwirtschaft SchweizRedaktion und Verlag WALD und HOLZ

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A K T U E L L

W A L D U N D H O L Z 3/13 5

SCHLAGZEILEN

■ Waldzustand verbessertDer Zustand des Waldes in Deutschland hat sich 2012 im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Der Anteil der Bäume mit deutlichen Kronenverlichtungen ist von 28% im Jahr 2011 auf nun 25% gesun-ken. Erholt haben sich vor allem die Bu-chen. Der Kiefer geht es so gut wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Eichen weisen hingegen schon seit rund zehn Jahren einen schlechten Kronenzustand auf; nur noch 17% der Eichen weisen keine Schäden auf.

■ Um 1000 ha vergrössertDas derzeit rund 2400 ha grosse Wildnis-gebiet bei Dürrenstein in den nördlichen Kalkalpen in Niederösterreich wird um rund 1000 ha erweitert, die die Österrei-chischen Bundesforsten einbringen. Das Gebiet gilt als grösster Fichten-Tannen-Buchen-Urwald Mitteleuropas. Die Er-weiterungs�ächen wurden bereits bisher aufgrund ihrer topogra�schen Lage (Talschlüsse, gebirgige Lage) nicht inten-siv bewirtschaftet. Der Verzicht auf die forstliche Nutzung sei mit Vertragsnatur-schutz geregelt.

■ Mehr zerti�ziertes HolzDie �nnische Forstindustrie will mehr zer-ti�ziertes Holz aus den Tropen kaufen. Ziel sei es, dass bis 2020 80% des Holzes und der Fasern, die �nnische Hersteller aus tropischen Regionen verwenden, zer-ti�ziert sind. Für die Aktivitäten �nnischer Zellstoffproduzenten in tropischen Län-dern sollen zudem dieselben Regelungen angewendet werden wie für die Betriebe in Europa.

Schutzwald in der Schweiz

Nach einheitlichen Kriterien ausgeschiedenMit dem Projekt «SilvaProtect-CH» hat der Bund die kantonale Ausscheidung

von Schutzwäldern harmonisiert. Gleichzeitig ist ein neuer Verteilschlüssel für

die Bundessubventionen zur Schutzwaldp�ege festgelegt worden.

Das Waldgesetz verp�ichtet die Kantone, Schutzwälder auszuscheiden. Die Funkti-onen und Kriterien, die ein Schutzwald erfüllen muss, waren aber lange Zeit zu wenig klar de�niert – mit der Folge, dass die Schutzwaldausscheidung von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich erfolgte. Mit dem Projekt «SilvaProtect-CH» ist nun eine einheitliche Methode ausgear-beitet worden. Gemäss SilvaProtect-CH ist ein «Schutzwald ein Wald, der ein an-erkanntes Schadenpotenzial gegen eine bestehende Naturgefahr schützen oder die damit verbundenen Risiken reduzie-ren kann».

Die kantonale Schutzwaldausscheidung gemäss harmonisierten, objektiven Krite-rien des Bundes entspricht ca. 585 000 ha Wald (49% der Gesamtwald�äche). Die Unterscheidung zwischen Schutzfunk-tion und besonderer Schutzfunktion ist entfallen. Die Kantone müssen die über-arbeiteten Schutzwald perimeter in der forstlichen Planung verankern. Naturge-mäss ist der Anteil der Schutzwälder in den Alpen besonders hoch: Im Wallis und im Tessin beispielsweise haben knapp 90% der Wälder eine Schutzfunktion. Aber auch städtisch geprägte Kantone wie Zürich, Basel-Stadt oder Genf besit-zen Schutzwälder. Ein Viertel aller Schweizer Verkehrswege (Eisenbahnli-nien und Strassen) sind potenziell Natur-gefahren wie Rutschungen, Lawinen, Felsstürzen oder Steinschlägen ausge-setzt. Der grösste Teil der Schutzwälder dient dazu, Gebäude und Strassen vor derartigen Ereignissen zu bewahren.

Das Projekt SilvaPro-tect-CH legt den neuen Verteilschlüssel für die Bundessubventionen zur Schutzwaldp�ege fest. Dieser Verteilschlüssel kam bereits beim Ab-schluss von Programm-vereinbarungen mit den Kantonen im Rahmen der Neugestaltung der Aufgabenteilung zwi-schen Bund und Kanto-nen NFA zur Anwen-dung. Von den Kosten

für den Unterhalt der Schutzwälder trägt der Bund 40%, das sind knapp 60 Mio. CHF pro Jahr. Der Rest soll von den Kan-tonen und den Nutzniesserinnen und Nutzniessern des Schutzes (z.B. Gemein-den oder Betrieben des öffentlichen Ver-kehrs) übernommen werden. Leider wer-den zum Teil immer noch die Waldbesitzer an den Kosten beteiligt.

Dem neuen Verteilschlüssel liegt eine gleiche Gewichtung aller Prozesse zu-grunde. Im alten Schlüssel waren die Pro-zesse noch verschieden gewichtet wor-den, je nach Güte der Modellierung bzw. der Eingangsdaten. Daraus ergibt sich eine leichte Umverteilung der Bundes-subventionen zugunsten der Flachland-Kantone und zulasten jener Kantone, wo Gerinneprozesse vorwiegend von anderen Prozessen wie z.B. Lawinen und Hang-muren überlagert werden, wie z.B. Grau-bünden und Wallis.

Für den Schutzwald wird im Waldge-setz eine minimale, nachhaltige P�ege gefordert. Zur Qualitätssicherung orien-tiert sich das BAFU an der Wegleitung «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald NaiS» (Frehner et al., 2005). NaiS gilt als Richtschnur für die Bewirt-schaftung des gesamten ausgeschiede-nen Schutzwaldes, unabhängig vom An-spruch auf Bundessubventionen.

red./Quelle: BAFU

Weitere Infoswww.bafu.admin.ch/silvaprotect

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Elmia-LeserreiseFür die «WALD und HOLZ»-Leserreise an die Elmia Wood in Schweden (6. bis 9. Juni, siehe auch «WALD und HOLZ» Nr. 2, S. 6, oder www.waldundholz.ch) sind noch einige Plätze frei. Falls Sie an der bequemen Flug-/Busreise via Kopenhagen interessiert sind, melden Sie sich doch bitte sogleich an:Tel. 062 834 71 51, Fax 062 834 71 00, [email protected]

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6 W A L D U N D H O L Z 3/13

Der «andere» Blick auf den Baum des Jahres 2013

Der Wildapfel – die hölzige Rarität in der PhilatelieDer Wildapfel ist Baum des Jahres 2013. Ihm war eine Broschüre gewidmet, die der Ausgabe 12/2012 von WALD und

HOLZ beigelegt war. Was �ndet sich an Briefmarken-Sujets zu diesem Thema? Ein Blick in die Sammlung «Wald und

Forstwirtschaft» von Koni Häne, Förster, 8966 Oberwil-Lieli.

Die Ende April bis Mitte Mai blühenden, fast kreisrunden und wohlriechenden Doldentrauben sind in der Anzahl eher spär-lich. Die Blüten sind innen weiss und aussen hellrosa. Die im Gegensatz zum Kulturapfel auf der Unterseite wenig bis gar nicht behaarten, wechselständigen, oben zugespitzten Blätter sind oval und 4–10 cm lang und bis 5 cm breit und am Rand kerbig gesägt. Die 2–4 cm grossen, kurzstieligen, rundlichen Scheinfrüchte (Äpfel) sind gelblich grün und auf der Sonnen-seite leicht rotwangig. Links ein Prärie-Holzapfel.

Links: Blühender Wildholz apfel

Rechts: Stilisierter

Wildholzapfel

Auf dem kurzen, häu�g gekrümmten und gewundenen Baumstamm wächst eine

schirmförmige, breite Krone mit sperrigen und meist mit abstehenden Dornen verse-

henen Ästen. Oft wachsen sie auch strauchförmig. Als Baum kann der Wild-apfel 5–10 m hoch werden, und er wird höchstens 100 Jahre alt. Seine in der Ju-gend hellrotbraune, später graubraune,

dünne Rinde ist rissig und aufgeschuppt.

Klarheit zur Existenz des Apfels belegen Funde aus der Jungstein-zeit, wo in prähistorischen Siedlungen verkohlte Apfelreste ausge-macht werden konnten. Es wird angenommen, dass Siedler vor etwa sechs Jahren mit der Kultivierung des Wildapfels begannen. Allerdings konnte bis heute nicht mit Sicherheit belegt werden, dass unser Kulturapfel vom europäischen Wildapfel abstammt. Geneti-sche Untersuchungen deuten eher darauf hin, dass der Kulturapfel ein Kreuzungsprodukt aus südwestasiatischen Wildäpfeln ist.

Unterirdische Mühlen, Col-des-Roches NE.Das im Splint rötlichweisse, im Kern rot-braune, feinfaserige, jedoch meist dreh-wüchsige Holz fand wegen seiner Härte Ver-wendung bei Drechslern und Tischlern. Diese kreierten daraus Zahnräder für Uhren, Göpelwerke (Tretmühlen) sowie Schrauben.

Steinkauz auf Mausjagd

Fledermaus im Baumgeäst Dachs auf Futtersuche

Besonders Höhlenbrüter schätzen die relativ häu�g auftretenden Stammhöh-len und Stammlöcher als Brutstätte, so beispiels-weise der Steinkauz. Aus dem gleichen Grund schätzen sie auch Fleder-mäuse als Tagesquartier. Die Früchte dienen zahl-reichen Tieren als Nah-rung. Den Jägern ist diese Baumart als zusätzliches Wildfutter willkommen.

Kulturgeschichte und Verwendung Ökologische Bedeutung

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W A L D U N D H O L Z 3/13 7

Branchenlösung Forst

Rezerti�zierung beginntDie «Branchenlösung» ist in die Jahre gekommen. WVS (Waldwirtschaft

Schweiz) und FUS (Forstunternehmer Schweiz) als Trägerschaft sind von der

EKAS (Eidg. Koordinationskommission für Arbeitssicherheit) aufgefordert

worden, die Branchenlösung zu rezerti�zieren.

Es gibt sie seit bald 16 Jahren, die Bran-chenlösung Sicherheit und Gesundheits-schutz der Schweizerischen Forstwirt-schaft. Sie wurde im Juli 1997 von der EKAS genehmigt. Über den WVS sind inzwischen die meisten öffentlichen schweizerischen und liechtensteinischen Forstbetriebe dieser Lösung per Vereinba-rung und Eintrittspreis beigetreten. Die Forstunternehmungen vollzogen – und vollziehen noch immer – auf die gleiche Weise ihren Beitritt über das Sekretariat der Forstunternehmer Schweiz.

Restrukturierungen der öffentlichen Betriebe (Zusammenlegungen) führen seit Jahren zu einer Abnahme der Zahl an aktiven Branchenlösungsnehmern. Die Zahl der Forstunternehmungen ist als Folge von Betriebsaufgaben und Neu-gründungen schwankend. Insgesamt sind heute über alles gesehen (öffentlich und nicht öffentlich) etwas über tausend ak-tive Forstbetriebe der Branchenlösung beigetreten.

Die Umsetzung der organisatorischen und sicherheitstechnischen Massnahmen innerhalb der angeschlossenen Betriebe sowie das dauernde Aktualisieren des Handbuches sind selbstverantwortliche Aufgaben der Betriebsleiter. Einer Auf-lage der EKAS-Genehmigung entspre-chend wurden von der Trägerschaft bei 10% aller beigetretenen Betriebe Audits durch Spezialisten der Arbeitssicherheit veranlasst.

2005 hat die Trägerschaft – einer For-derung der EKAS Folge leistend – das er-wähnte Handbuch neu herausgegeben. Nebst einer neuen Gliederung wurde dabei auch ein grösserer Ordner verwen-det. Die registrierten Betriebe erhielten dieses Mittel kostenlos zugestellt.

Die Branchenlösung Forst ist ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der forstlichen Betriebsführung geworden und wird daher von den Mitarbeitern des Vollzugsorgans (Forst: Suva) bei Betriebs-kontrollen geprüft. Auch machen ver-schiedene Auftraggeber von forstlichen Arbeiten sowie Zerti�zierungsorgane die Teilnahme an der Branchenlösung zur Be-dingung. Ohne gehts nicht mehr!

Was lange währt, wird nicht automa-tisch gut! Es gilt, so will es die EKAS, die Branchenlösung zu rezerti�zieren. Die Trägerschaft ist sich bewusst, dass dieses bewährte Mittel zugunsten des Arbeit-nehmerschutzes reaktiviert und ange-passt werden muss. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von WVS, FUS und VSF (Verband Schweizer Forstpersonal) hat sich darum unter Leitung eines externen Spezialisten ans Werk gemacht. Mit dem Ziel, die Rezerti�zierung bei der EKAS fristgerecht beantragen zu können. Die Forstbetriebe werden über «WALD und HOLZ» auf dem Laufenden gehalten sowie zu gegebenem Zeitpunkt direkt angeschrieben. Stephan Isler, WVS

Einige Fakten …• Die Verordnung über die Verhütung

von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) bildet die Grundlage, auf wel-cher die EKAS-Richtlinie 6508 steht. Diese wurde 2007 revidiert. Sie kon-kretisiert die P�ichten des Arbeitgebers zum Beizug von Spezialisten der Ar-beitssicherheit.

• Forstbetriebe sind Betriebe mit beson-deren Gefährdungen. Der Arbeitgeber hat Spezialisten der Arbeitssicherheit beizuziehen.

• Der Arbeitgeber, in dessen Betrieb be-sondere Gefährdungen auftreten und der weniger als zehn Mitarbeitende be-schäftigt, weist die getroffenen Mass-nahmen mit einfachen Mitteln nach.

… und was sich daraus ergibt:Im letzten Punkt wird ersichtlich, dass für die meisten Forstbetriebe das «Nachwei-sen der getroffenen Massnahmen mit ein-fachen Mitteln» zutreffend sein wird. Eine Aktualisierung des Handbuchs wird nötig. Die anstehende Weiterentwicklung bedingt eine Neuregelung des bishe-rigen Finanzierungsmodells. Es werden verschieden Varianten geprüft. Die Be-triebsleiter (in aller Regel) nehmen die Funktion der KOPAS (Kontaktperson der Arbeitssicherheit) wahr und müssen pe-riodisch weitergebildet werden.

Im Verlauf der Zeit wurde die althoch-deutsche Bezeichnung für den Apfelbaum von «aful», «a�l» oder «afful» in «aphol-tra» oder «affaltra» abgeleitet. Letzteres setzt sich aus dem keltischen «afal» (Apfel) und «tra» (Baum) zusammen. Ortschaften wie beispielsweise «Apfeldorf», «Apfel-bach» und «Apolda» sowie Orts- als auch Geschlechtsnamen wie «Affeltrangen» und «Affeltranger» oder «Affoltern» und «Affolter» zeugen von der engen Verbun-denheit der Landsleute mit dem Apfel-baum.

Der Name «Apfel»

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Nähere Informationen finden Sie unter www.zug.ch/stellen.

Forstrevier Oberes Wehntal

Das Forstrevier Oberes Wehntal, mit einer Wald-�äche von 599 ha, umfasst die Waldungen der Gemeinden Oberweningen, Schöf�isdorf und Regensberg. Wir suchen per 1. Mai 2013 oder nach Vereinbarung einen

Forstwart (100%)Ihre Aufgaben– Mitarbeit in allen forstlichen Bereichen– Maschinist Forstfahrzeug HSM 704 mit Kran– Mithilfe bei Werkarbeiten inkl. Winterdienst– Mithilfe Lehrlingsausbildung

Ihr Pro�l– abgeschlossene Forstwartausbildung, vorzugs-

weise mit Berufserfahrung– selbständige und zuverlässige Arbeitsweise– Teamfähigkeit und Flexibilität– hohes Sicherheitsbewusstsein– Interesse an Dauerwald und Eichenförderung

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Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre detaillierten Bewerbungsunterlagen mit Foto an Gemeindever-waltung Oberweningen, Dorfstrasse 6, 8165 Ober-weningen. Auskünfte erteilt Ihnen unser Förster Urs Büchi, Tel. 079 665 89 86.

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Haben Sie ein aussergewöhnliches Foto vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken Sie uns dieses zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder [email protected]). Den Einsendern, deren Aufnahme hier erscheint, winken als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 89.–).

Das Foto des Monats stammt diesmal von Florim Sabani, Vorstu dienpraktikant HAFL am Forstrevier Rohrschach SG. Er schreibt dazu: «Wunderbar setzt sich der Rauptrac mit dem Maschinisten knapp unterhalb der Nebelgrenze im ‹Scheller› in Szene.»

FOTO DES MONATS

Waldvignette kommt anLange war sie umstritten, doch die freiwil-lige Waldvignette kommt gut an. Gemein-den unterstützen das Projekt.

Die Einführung einer Waldvignette hatte 2012 zu hitzigen Diskussionen geführt. Re-gierungsrat Andreas Rickenbacher bezeich-nete sie gar als «Schildbürgerstreich». Doch die Charme-Offensive der Berner Waldbe-sitzer (BWB) zeigt nun Wirkung: «Wir haben schon mehr als 100 Vignetten ver-kauft», so Initiant Stefan Flückiger, Ge-schäftsführer der BWB. Die Gemeinde Lau-terbrunnen hat weitere 100 Vignetten bestellt, weil es in Lauterbrunnen viel Wald und viele Freizeittouristen gibt. Mit der frei-willigen Vignette können sich Erholungsu-chende für 20 Franken im Wald erholen und gleichzeitig die Waldbesitzer für die P�ege des Forstes mit einem Beitrag ent-schädigen. Die Mehrheit der bisherigen Käufer stammt aus Stadt und Agglomera-tion Bern. Darunter auch Biker wie Daniela Camponovo: «Die Diskussion über das Bikeverbot hat mir bewusst gemacht, dass es für einen gesunden Wald aufwendige Forstarbeiten braucht. Darum habe ich die Vignette gekauft.»

Wegen 300 Franken Trotz Bauboom harzt das Geschäft bei ein-heimischen Produzenten und Sägereien ge-waltig.

Josef Wyss von den Säge- und Hobelwer-ken Josef Wyss AG in Büron kennt die an-gespannte Marktsituation aus eigener Er-fahrung. «Derzeit ist der Rohstoff Holz für uns sehr teuer, wir können den Lieferanten keinen so hohen Preis bezahlen, wie sie dies gern hätten.» Die Konsequenz: Es wird we-niger geholzt, und die Sägereien, die schon mit der ausländischen Konkurrenz zu kämpfen haben, sind nicht einmal mehr ausgelastet. «Manche Sägereien werden das nicht überleben», prophezeit Wyss. «Auch in die Produktionstechnik wurde zu spät investiert, besonders im Holzleimbau», sagt Wyss weiter, der 2006 mehrere Millio-nen Franken in die Modernisierung seines Sägewerks investierte, das zu den drei grössten im Kanton Luzern gehört. Wyss kritisiert das Verhalten mancher Zimme-reien: «Für ein durchschnittliches Einfami-lienhaus, das rund 10  m3 Holz benötigt, käme Schweizer Holz nur rund 300 Franken teurer als ausländisches – das sollte man sich doch leisten können.»

Holz aus dem SchutzwaldDie Nachfrage nach Brennholz steigt auch im Oberwallis seit einigen Jahren stetig an.

Inzwischen ist die Nachfrage nach «Rest-holz» von minderer Qualität so stark ange-stiegen, dass man in einzelnen Forstrevieren des Oberwallis Engpässe bei der Versor-gung der neuen zentralen Holzverbren-nungsanlagen befürchtet. Laut Gerhard Schmid, Präsident des Oberwalliser Wald-wirtschaftsverbandes, liegt dies auch an der gegenwärtig praktizierten Schutzwald-p�ege. «Dort wird nur das Nötigste ge-macht, statt in einer Mischrechnung eine breitere Holzgewinnung zu betreiben». Ge-rade in Zeiten der Energiewende müsste der Kanton laut Gerhard Schmid die gründ-lichere und darum nachhaltigere Nutzung des Waldes mit einem Seilkranbeitrag för-dern. «Wenn man Holz aus dem Wald �iegt, dann ist man aus Kostengründen ge-neigt, nur das Nötigste zur Schutzwald-p�ege zu machen. Bei einer Seilkraninstal-lation liesse sich neben dieser P�egefunktion gleichzeitig die Holznutzung intensivieren.» Diese Strategie würde sich seiner Meinung nach längerfristig sogar rechnen.

AUS DEM BLÄTTERWALD

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Binding Waldpreis zum Thema Schutzwaldp�ege

Forst Goms ausgezeichnetDie Betriebsgemeinschaft Forst Goms

im Oberwallis erhält den mit 200 000

Franken dotierten Binding Waldpreis

2013. Mit dem Preis wird die langjäh-

rige und pionierhafte Schutzwald-

p�ege im Goms ausgezeichnet.

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert p�egen die Gommer Forstleute ihre Schutzwälder vorausschauend und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren. Forst Goms ist es gelungen, die alten Bannwäl-der, in denen jegliche Nutzung verboten war, in moderne Schutzwälder umzuwan-deln. Dank der gut dokumentierten Ein-griffe sind heute Erfolgskontrollen und differenzierte P�egemassnahmen mög-lich – eine Pionierleistung. Die Waldbe-wirtschaftung ist darauf ausgerichtet, einen dauerhaften und stabilen Schutz-wald zu erhalten, die ökologischen Poten-ziale zu berücksichtigen und das geern-tete Holz sinnvoll zu nutzen und zu vermarkten. Dieses vorbildliche Handeln von Forst Goms wird nun mit dem Bin-ding Waldpreis ausgezeichnet.

Dauerhafter Schutzwald dank gezielter P�egeEin gleichförmiger und ungep�egter Wald ist als Schutzwald ungeeignet. Darum be-steht eine zielorientierte Schutzwald-p�ege darin, mit durchdachten forstli-chen Eingriffen einen stu�gen Bestand mit kleinen Lücken und stabilen Baum-gruppen zu schaffen. Im Goms sind diese in besonders schöner Form zu sehen. In-nerhalb der Gruppen (Rotten) wachsen alte und junge Bäume nebeneinander. Die Lücken lassen genügend Licht auf den Waldboden, damit junge Bäume nachwachsen können. Damit ihre Triebe nicht zu stark abgefressen werden, drängt sich eine Regulierung des Wildbestands auf. Unter anderem wird auf die Winter-fütterung verzichtet. Die natürliche Ver-jüngung, vorzugsweise im Totholz, ist heute ohne Weiteres gewährleistet.

Vorbild für nationale RichtlinienWeil die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen hoch ist und die Kosten ge-ring sind, ist die Waldp�ege im Goms zu-sätzlich vorbildhaft. Rund zwanzig Mal teurer wäre es, die Schutzwirkung des

Waldes durch Lawinenverbauungen zu erreichen, statt die Wälder zu p�egen. Abgesehen davon ist die regionale Wert-schöpfung bei der Schutzwaldp�ege viel höher. Der Bannwald von Ritzingen spielte und spielt darum als eines von zwei Fallbeispielen in der Entwicklung der nationalen Wegleitung für die Praxis «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NaiS)» eine wichtige Rolle. Die Richtlinien sind heute landesweit massgebend für die Vergabe von Bundes-geldern an die Forstdienste.

Geeignete BetriebsstrukturenNur ein funktionstüchtiger Betrieb er-möglicht eine hervorragende Schutz-waldp�ege. Dank der Bildung der Be-triebsgemeinschaft Forst Goms im Jahr 2011 ist es möglich, dass die drei Revier-förster und Bereichsleiter, Willy Werlen (Verwaltung und Geschäftsführung), Fredy

Zuberbühler (Ökologie) und Tony Jentsch (Technik), sowie ihre Mitarbeitenden ihr Fachwissen spezialisieren können. Die Grösse des Betriebes und das vielfältige Angebot erlauben es zudem, 14 quali�-zierte Ganzjahres- und 14 Saison stellen anzubieten sowie Lehrlinge auszubilden. Ein einheitlicher Auftritt und eine gute Kommunikation erhöhen den Bekannt-heitsgrad und die Verwurzelung in der Region.

Quelle: Sophie und Karl Binding Stiftung

Am Donnerstag, dem 6. Juni 2013, ab 14.30 Uhr wird Forst Goms in Basel (Me-rian Park, Botanischer Garten Brüglingen) den 27. Binding Waldpreis of�ziell entge-gennehmen.

Die Medien erhielten Ende Februar Einblick in die Schutzwaldp�ege bei Reckingen.

Die drei Bereichsleiter von Forst Goms (v.l.n.r.): Fredy Zuberbühler (Ökologie),

Tony Jentsch (Technik), Willy Werlen (Ver-waltung, Geschäftsführer)

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18. SVS-Naturschutztagung

Biodiversität im Wald in der PraxisDie Naturschutztagung des Schwei-

zer Vogelschutzes SVS/BirdLife

Schweiz war dem Thema «Biodiversi-

tät im Wald – Umsetzung in die Pra-

xis» gewidmet. Ein grosser Block be-

handelte das Thema Alt- und Totholz

im Wald.

Totholz ist für rund 5000 Arten, einen Viertel aller Waldarten, ein unverzichtba-rer Lebensraum. Christoph Monning aus Freising erläuterte die mehrjährigen Un-tersuchungen zu Schwellenwerten in Bergmischwäldern ab 600 m ü.M., wel-che in Zusammenarbeit des National-parks Bayrischer Wald mit der Landesan-stalt für Wald und Forstwirtschaft und den Bayerischen Staatsforsten erarbeitet wurden. Untersucht wurden die Auswir-kungen der Beschaffenheit des Kronen-daches, die Habitattradition, Menge, Di-mension und Zersetzung des Totholzes, die Präferenz von gewissen Baumarten sowie der Ein�uss von Höhlen auf Höh-lenbrüter verschiedener Artengruppen. Dabei konnten Schwellenwertbereiche ermittelt werden, in denen sich der stärkste Anstieg des Vorkommens der Artengruppen manifestierte. Unter dem Schwellenwert ist das Niveau für die meisten Arten nicht nachhaltig. Es gibt aber immer auch Spezialisten, die deut-lich höhere Mengen brauchen als die Schwellenwerte. Die fundierten Untersu-chungen belegten, dass die meisten Tot-holzbewohner mindestens 30–60 m3 Tot-holz pro Hektare benötigen. Bei diesen Mengen sind auch die Struktur- und die Standortvielfalt des Totholzes wesentlich grösser, was sofort für viel mehr Arten Lebensraum bietet.

Auch bei den Baumhöhlen ist eine Ver-doppelung von höhlenbrütenden Vogel-arten zu verzeichnen ab mindestens fünf Baumhöhlen pro Hektare. Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass in Wäldern mit einer Habitattradition mehr Pilzarten vorkommen als in Wäldern ohne.

Alt- und TotholzkonzeptIn der Schweiz arbeitet Rita Bütler vom Kantonsforstamt Waadt und von der For-schungsanstalt WSL seit Langem intensiv am Thema Totholz. Sie präsentierte ein Alt- und Totholzkonzept für die Schweiz, das auf einem Netz von Waldreservaten,

verbunden mit Altholzinseln und Biotop-bäumen basiert. Sie emp�ehlt dabei, 2–3 Altholzinseln mit einer Mindestgrösse von 1 ha/km2 zu schaffen und diese wie-derum mit 5–10 Biotopbäumen pro Hek-tare zu vernetzen. Dieser Vernetzung kommt entgegen, dass die Totholzwerte in der Schweiz in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Doch vor allem im Mittelland und im Jura reichen sie noch nicht an die Schwellenwerte heran. Daher gleist der Kanton Waadt ein Alt- und Totholzkonzept auf. Dies ist nicht einfach, da vielfach Meinungen vorhan-den sind, wie z.B. dass die Bevölkerung nur gep�egte Wälder will, dass Totholz primär ein Sicherheitsproblem sei, dass Eigentümer sich nicht langfristig ver-p�ichten möchten oder dass eine Umset-zung bei kleiner Parzellengrösse viel zu kompliziert sei. Dem begegnet das kan-tonale Forstamt mit Unterlagen zu den Themen Waldreservate, Altholzinseln und Biotopbäume, mit einer Kartierung zu den Hotspots der Biodiversität, mit �-nanziellen Anreizen und nicht zuletzt mit Geduld und Ausdauer.

Aus Erfahrung lernenWährend in der Schweiz die Ideen zu Alt- und Totholzkonzepten erst am Gären sind, werden diese in Deutschland seit Längerem umgesetzt (siehe www.wald-wissen.net). Hessen kann auf eine 30-jäh-rige Tradition zurückblicken, in anderen

Bundesländern – so auch in Bayern und Baden-Württemberg – wurde die Umset-zung solcher Konzepte in den letzten 10–15 Jahren forciert.

Ein konkretes Beispiel für die Umset-zung eines Totholz- und Biotopbaumkon-zeptes seit 15 Jahren präsentierte Bern-hard Rückert von der Städtischen Forstverwaltung Lohr am Main. Seine Er-fahrungen sind repräsentativ für die meisten Umsetzungen von Alt- und Tot-holzkonzepten. Lohr am Main ist eine Touristenstadt und liegt am Spessart, einem sehr grossen Waldgebiet am Main. Der 4000  ha grosse Stadtwald wird im Dauerwaldsystem bewirtschaftet und ist FSC-zerti�ziert. Der Wald besteht aus rund zwei Dritteln Laubwald mit Buche und Eiche und einem Drittel Nadelholz. Jährlich werden rund 30 000 m3 Holz ge-schlagen. Seit 1994 liefert der Betrieb einen sich ständig erhöhenden Rein-ertrag in die Stadtkasse ab. Vor 15 Jahren beschloss der Stadtrat, dass im Wald Ökonomie und Ökologie gleich zu ge-wichten seien. Unter anderem erarbei-tete das Forstamt dazu ein Alt- und Tot-holzkonzept, das zuerst völlig unpopulär war, und zwar sowohl bei der Bevölke-rung als auch beim Stadtrat sowie bei den eigenen Mitarbeitenden im Betrieb. Das Konzept sieht vor, dass ausgewählte Flächen im Betrieb als wichtige Trittsteine der Nutzung ganz oder teilweise ent-zogen werden. Diese werden über Ver-

Rund 5000 Arten sind im Wald auf stehendes und liegendes Totholz angewiesen.

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tragsnaturschutzprogramme teilweise ab-gegolten. Auf der ganzen Fläche wird Totholz über 20  cm Stammdurchmesser und überirdisch angereichert, und es werden Biotopbäume ausgeschieden. Langfristig wird auf der ganzen Fläche eine Mindestmenge von 20  m3/ha Tot-holz angestrebt.

Dauerhaft markierenDie Biotopbäume werden mit einer grünen Wellenlinie rund um den Baum gekenn-

zeichnet. Für eine dauerhafte Sicherung nachkommender Biotopbäume wer den bereits in den jüngeren Waldbeständen «Biotopbaumanwärter» markiert. Ein mit-telfristiges Ziel sind mindestens zehn Bio-topbäume pro Hektare. In nicht wenigen grösseren Beständen sind heute schon auch einmal über 20 Biotopbäume aller Durchmesser zu �nden. Ab sieben Bio-topbäumen pro Hektare gibt es vom Lande Bayern Fördergelder.

Wichtig sei, dass Biotopbäume ge-zeichnet sind. Alle schon gezeichneten Bäume werden beim Auszeichnen eines Hiebes (alle 3–5 Jahre) erneuert, manche Bäume neu hinzugefügt. Die Erfahrung lehrt, dass nicht gezeichnete Bäume schnell «von der anderen Seite angegan-gen», als Biotopbaum übersehen und ge-fällt werden. Es emp�ehlt sich, die Kenn-zeichnung im Betrieb (Zeichen und Farbe) zu vereinheitlichen. Grundsätzlich wür-den Kollegen zuerst immer gegen die Kennzeichnung sprechen: Der Wald würde zu bunt. Dem sei zu entgegnen, dass oft die buntesten Wälder die der Kollegen ohne Biotopbäume sind, die Farbe dun-kelgrün nicht weiter auffalle und bunte Farbe bei sehr vielen tatsächlich nutzlo-sen Zeichen im Wald gespart werden könne.

Um ein solches Konzept umsetzen zu können, war zuerst einmal die Schulung der eigenen Mitarbeiter nötig. Insbeson-dere ältere Mitarbeiter, welche jahrelang daran gewöhnt waren, den Wald aufzu-räumen, bekundeten mit der neuen Situ-ation zuerst Mühe. In regelmässigen Kur-sen wurde der Umgang mit Totholz und Biotopbäumen – aber auch deren Bedeu-tung als Lebensraum für die verschiede-nen Artengruppen – aufgezeigt. Weil

Biotopbäume gekennzeichnet sind, erge-ben sich eher weniger Unfälle beim Hol-zen. Man nähme potenzielle Gefahren bewusster war. (Von über 1091 Unfällen in Bayern und Hessen sind nur 4,8% auf Totholz zurückzuführen.)

Da Lohr eine Touristenstadt ist, war ein aufgeräumter Wald zuerst auch für den Stadtrat wichtig. Öffentlichkeitsarbeit war hier der Schlüssel zum Erfolg. Wald-rundgänge mit dem Stadtrat, Rede und Antwort stehen in Stadtratssitzungen, regelmässige Artikel in den Lokalzeitun-gen, Führungen auch für Touristen und Informationstafeln vor Ort sind nur ein Teil der Palette an Massnahmen dazu. Auch wurden mit Schulklassen und Kin-dergruppen Biotop- und Höhlenbäume gesucht und gekennzeichnet. Heute kommen Touristen, um den Naturwald zu sehen und der Stadtrat stützt das Kon-zept. Ziel sei es, dass der Schutz der Natur und Ökonomie möglich sind. Die Natur sei ein Teil der Sozialp�ichtigkeit des Waldeigentums. Der Schutz natürlicher Grundlagen sei aber auch Staatsaufgabe.

Der Verzicht auf Einnahmen durch die Holznutzung müsse daher zumindest teil-weise ausgeglichen werden. Deutlich war spürbar, dass ein Alt- und Totholzkonzept nicht von heute auf morgen umgesetzt wird, dass aber nach den ersten schwieri-geren Jahren heute eine deutliche Akzep-tanz von allen Beteiligten da ist und die Umsetzung letztendlich zum Selbstläufer wird.

Referate und Zusammenfassungen der Tagung sind auf der Website des Schwei-zer Vogelschutzes SVS unter www.bird-life.ch/wald zu �nden.

Christa Glauser, SVS

In Lohr am Main werden die zehn Biotop-bäume pro Hektare mit einer grünen Wel-lenlinie gekennzeichnet.

Die Wehranleihe war ein ausserordentli-cher Kriegskredit über 235 Mio. Fr., den die Eidgenossenschaft 1936 für zusätzliche Rüstungsinvestitionen bewilligte und zu 3% verzinste. Hintergrund war die Kriegs-gefahr, die vom nationalsozialistischen Deutschland ausging. Gesehen in «Der Holzmarkt» 2 vom 9. Oktober 1936. Kurz zuvor war der Schweizer Franken schlagartig um 30% abgewertet worden, was die Wirtschaft (v.a. die Exporte) und den Tourismus ankurbelte und damit die Wirtschaftskrise beendete.

IM RÜCKSPIEGEL

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Die Waldregion 5 Toggenburg sucht auf 1. Juli 2013 oder nachVereinbarung eine/n

Revierförster/in(Pensum 100 Prozent)

Ihre HauptaufgabeSie betreuen in einem Teilpensum den Privatwald im Forst-revier Mogelsberg. Dies umfasst eine Waldfläche von 960 ha mit rund 650 Parzellen. Die durchschnittliche Holznutzung liegt bei 8’100 fm. Zusätzlich übernehmen Sie Aufgaben und Projekte im ganzen Gebiet und unterstützen verschiedene andere Revierförster. Die Aktivierung des Privatwaldes und die Förderung von gemeinsamen Holzschlägen ist ein Teil Ihrer Tätigkeit. Im Jahr 2014 ist vorgesehen, dass Sie die Be triebsleitung des Forstbetriebs Staatswald im Gebiet Mo-gelsberg (200 ha; Hiebsatz 1’200 fm) übernehmen.

Ihr Profil• Abschluss als eidgenössisch diplomierte Försterin HF/

diplomierter Förster HF oder eine gleichwertige Aus bildung• Initiative und zuverlässige Persönlichkeit, mit Freude an

selbständiger Arbeit• Kontaktfreudigkeit, Team- und Kommunikationsfähigkeit

sowie Verhandlungsgeschick• Unternehmerisches Flair sowie Interesse an betriebswirt-

schaftlichen Fragen• Freude an projektorientiertem Arbeiten und an Zusam-

menarbeit über die Reviergrenzen hinaus

Unser Angebot• Interessante, verantwortungsvolle und abwechslungs-

reiche Tätigkeit• Unternehmerische Gestaltungsmöglichkeiten• Einbindung in das Team der Waldregion• Anstellungsbedingungen nach dem kantonalen Personal-

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Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 22. März2013 an die Waldregion 5 Toggenburg, Hofstrasse 5, 9642Ebnat-Kappel. Regionalförster Christof Gantner gibt Ihnengerne weitere Auskünfte unter Telefon 058 229 90 97. Er-gänzende Informationen zur Waldregion 5 finden Sie auchunter www.waldregion5.sg.ch.

Stellen beim Kanton St.Gallen: www.stellen.sg.ch

Kanton St.GallenVolkswirtschaftsdepartement

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FORSTWARTWir erwarten:– abgeschlossene Berufslehre als Forstwart– Flexibilität und Teamfähigkeit– Erfahrung im Seilkranbau sowie Umgang mit

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Staatsstrasse 74, 9472 Grabs

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Bald ist wieder Hochsaison

Aktuelles zum Thema ZeckenAlle Jahre wieder kommen mit der Wärme auch die Zecken und damit die be-

kannten Gefahren. Nach wie vor sind die üblichen Schutzmassnahmen zu be-

achten wie etwa das Absuchen der Haut auf Zecken und die Impfung gegen

die FSME. Doch es wird auch nach neuen Mitteln geforscht.

So läuft in Deutschland und in Österreich eine Studie mit einem antibiotischen Gel. Dieses wird nach Entfernen der Zecke auf die Stichstelle aufgetragen, um die beim Stich übertragenen Borrelien zu bekämp-fen und so zu verhindern, dass es zu einer Erkrankung kommt. Resultate über die Wirksamkeit sollen dieses Jahr veröffent-licht werden. Ob das Gel jemals auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten.

Schon längere Zeit auf dem Markt ist hingegen der sogenannte Zeckenschnell-test. Findet man eine Zecke auf der Haut, kann man sie auf Borrelien untersuchen lassen. Die Untersuchung wird auch Ze-cken-, Borrelien- oder Borreliosetest ge-nannt, wobei die letztgenannte Bezeich-nung falsch ist: Ob ein Zeckenstich zu einer Borreliose führt, also zu einer durch Borrelien verursachten Krankheit, lässt sich durch den Test nicht feststellen.

Was bringt ein Zecken-schnelltest?Zur dieser Frage sind verschiedene Punkte zu beachten:

Nur etwa 5–50% aller Zecken sind überhaupt Träger von Borrelien, also jener Bakterien, welche krank machen können. Und auch befallene Zecken übertragen Borrelien erst, wenn sie nach dem Stich längere Zeit – wahrscheinlich mehr als 24 Stunden – am Saugen waren. In vielen Fällen ergibt also eine solche Untersuchung von Zecken schon von vornherein keinen Sinn. Für eine allfällige antibiotische Therapie gilt zudem: Sie er-folgt erst dann, wenn sich Symptome zei-gen.

Nicht zu vergessen ist auch: Selbst wenn in einer Zecke keine Borrelien nachgewiesen werden können, ist eine Infektion durch einen anderen, nicht be-merkten Zeckenstich sehr wohl noch möglich.

In diesem Sinn hat sich auch das Na-tionale Referenzzentrum für zecken-übertragene Krankheiten CNRT an der Uni versität Neuenburg geäussert: Zecken-schnelltests werden nicht empfohlen.

Imprägnierte SchutzkleidungEine in Schweizer Forstwirtschaft bereits angewandte Schutzmassnahme stellt das Tragen von Schutzkleidung dar, die mit einem zeckenabweisenden Mittel imprä-gniert ist. Der Wirkstoff namens Perme-thrin wird seit Längerem in vielen Berei-chen eingesetzt. Unter anderem ist er in Insektensprays enthalten. Er kann durch die Haut aufgenommen werden, eine krebserzeugende Wirkung ist umstritten. Es gilt also, die Schutzwirkung gegen Zeckenstiche gegenüber einer Belastung mit dem Wirkstoff abzuwägen.

Um den Nutzen und mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von imprägnierter Schutzbekleidung und behandelten Schnittschutzhosen bei Forst-arbeitern zu erfassen, wurde in Deutsch-land eine Untersuchung durchgeführt, die 2012 Folgendes ergab:

Zur Wirksamkeit der Schutzkleidung (er-fasst durch einen Fragebogen zum Ze-ckenbefall):• Statistisch konnte bei den Trägern von

Schnittschutzhosen kein Schutzeffekt nachgewiesen werden.

• Mit der Verwendung von permethrin-behandelten Outdoorhosen hingegen wurde herstellerunabhängig im Ver-gleich zu herkömmlicher Bekleidung eine Reduktion des Zeckenbefalls nachgewiesen. (Die Outdoorhosen wurden überwiegend von Revierleitern getragen, die sich u.a. bezüglich Tätig-keitspro�l von den Trägern von Schnitt-schutzhosen unterscheiden.)

Zur Belastung (Bestimmung von Perme-thrinstoffwechselprodukten im Urin):• Es muss damit gerechnet werden, dass

Permethrin aufgenommen wird, wenn man behandelte Kleidung trägt.

• Das Ausmass der Aufnahme ist unter-schiedlich je nach Marke der Beklei-dung.

• Die aufgenommene Permethrinmenge geht bei längerer Verwendung zurück.

• Eventuell geht bei wiederholtem Wa-schen oder durch Abnutzung der Per-methringehalt der Kleider zurück.

• Es ist unwahrscheinlich, dass der Grenz-wert der Weltgesundheitsorganisation WHO für die tägliche Aufnahme von Permethrin unter den untersuchten, praxisnahen Bedingungen überschrit-ten wird.

• Eine Reduktion der Belastung ist aber dennoch sinnvoll, da eine krebserzeu-gende Wirkung von Permethrin nicht vollständig auszuschliessen ist.

Zusammenfassend ist der Einsatz von im-prägnierter Bekleidung im Einzelfall ab-zuwägen; aus den Studienresultaten las-sen sich keine generellen Empfehlungen ableiten.

Für Interessierte, die mehr dazu wis - sen wollen: Die Studie ist im Internet zu-gänglich (googeln mit «Permethrinstudie DGUV»).

Neue zeckenübertragene KrankheitAber nicht nur bei den Schutzmassnah-men, sondern auch bei den zeckenüber-tragenen Krankheiten selber gibt es Be-wegung. Kürzlich wurde in der Schweiz auf die bisher nicht bekannte «Neoehrli-chiose» aufmerksam gemacht. Sie äussert sich in wiederkehrendem Fieber, Unwohl-sein und Gewichtsverlust. Mit Antibiotika ist die Krankheit gemäss heutigem Wis-sensstand gut behandelbar. Eine Untersu-chung im Grossraum Zürich hat gezeigt, dass einige Prozent der Zecken vom Erre-ger befallen sind. In Europa sind bis heute

Vorsicht, Zecken!

Die SUVA-Informationsbroschüre «Vorsicht, Zecken!» mit der Bestellnummer 44051.d ist 2012 überarbeitet worden. Sie kann bestellt und heruntergeladen werden: www.suva.ch ➞ waswo

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erst wenige Fälle dokumentiert; bei fast allen Betroffenen handelte es sich um Per-sonen mit einer Abwehrschwäche.

Von daher ist nicht damit zu rechnen, dass zu den Borreliosefällen (nach Schät-zungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG 7000–12 000 Fälle pro Jahr mit Schwerpunkt in der Nordostschweiz) und zu den FSME-Fällen (etwa 100–170 pro Jahr) noch sehr viele weitere zeckenüber-tragene Krankheiten hinzukommen.

Und wie steht es mit der Klimaerwär-mung, die sich in vielen Bereichen aus-

wirken wird? – Eine sichere Voraussage wäre nicht seriös. Spezialisten der Univer-sität Neuenburg haben sich entsprechend vorsichtig ausgedrückt: Als Folge eines Klimawandels ist in Betracht zu ziehen, dass sich die Dichte der mit Borrelien in�-zierten Zecken in gewissen Regionen der Schweiz erhöhen wird. Die Viren, welche die FSME verursachen, könnten künftig in tiefen Lagen weniger und in höheren Lagen vermehrt anzutreffen sein.

Zeckenübertragene Krankheiten blei-ben also weiterhin aktuell. Eine zukünf-

tige Verbesserung punkto Schutzmass-nahmen ist möglich; sie werden aber keinen vollständigen Schutz bieten. Die simplen, aber halt etwas Selbstdisziplin erfordernden Schutzmassnahmen wie etwa die Hautkontrolle bleiben weiterhin nötig.

Dr. med. Felix Ineichen, Abt. Arbeitsmedizin der SUVA,

8401 Winterthur

Mitte Februar hat das Europäische Nor-mierungskomitee in Paris (Comité Euro-péen de Normalisation, CEN) den zehn-ten Entwurf der «CE-TC 144/WG8» angenommen, der neuen Norm für Seil-anlagen für die Holzbringung. Über zwei Jahre lang arbeiteten Experten aus den sieben Ländern Österreich, Italien, Slowe-nien, Finnland, Tschechien, Frankreich und der Schweiz an der Norm.

Auslöser für die Schaffung der Norm für forstliche Seilanlagen war die EU-Ma-schinenrichtlinie 2006/42/EG, die 2006 in Kraft getreten war und seit 2010 ange-wendet wird (siehe Kasten auf S. 17).

Die Maschinenrichtlinie gilt für alle Arten von Maschinen, die neu auf den Markt kommen. Sie soll Sicherheits-standards in Europa garantieren und

CEN-Seilkrannorm

Im Dickicht der EU-GesetzeDie CEN-Seilkrannorm für die Holzernte steht seit Anfang Februar in der Vernehmlassung. Bis im Juni werden die

EU- Mitgliedstaaten über ihre Annahme abstimmen. Die Norm soll die bestehende EU-Maschinenrichtlinie ergänzen

und sie an die Anforderungen forstlicher Seilanlagen anpassen.

den freien Maschinenhandel sowie die Freizügigkeit von Dienstleistern innerhalb Europas gewährleisten. Einheitliche Bau-vorschriften bringen nämlich Rechtssi-cherheit für Hersteller und Anwender, aber auch für die Ausbildung, denn Ma-schinen werden heute länderübergrei-fend eingesetzt, und es müssen überall in Europa die gleichen – schon erprobten – Sicherheitsstandards gelten.

Hersteller und Nutzer forstlicher Seil-anlagen sehen in der Richtlinie jedoch eine Gefahr für die Holzernte mit dem Seilkran, v.a. wegen des Abschnitts 4.1.2.4. der Richtlinie, in dem die soge-nannten Betriebskoef�zienten für «Draht-seile und deren Endverbindungen» auf den Wert fünf festgeschrieben sind. Für forstliche Seilanlagen bedeutet das: Seile,

Trommeln, Rollen, Scheiben usw. müssen dem Fünffachen ihrer höchsten Belas-tung standhalten können.

Bisher sind die meisten dieser Anlagen auf den Sicherheitsfaktor drei ausgelegt. Mit der Erhöhung auf den Wert fünf würde bei neuen Anlagen auch das Ge-wicht des Materials zunehmen, und zwar so, dass die Holzernte auf längeren Tras-sen mit mobilen Seilanlagen nicht mehr wirtschaftlich möglich wäre  –  alleine wegen des Transports des Equipments auf der Strasse.

Österreich reagiert Während Deutschland und die Schweiz (wo die 2006/42/EG aufgrund bilateraler Vereinbarungen mit der EU ebenfalls gilt) die Richtlinie zunächst ohne Widerstand in den nationalen Verordnungen umge-setzt hatten, reagierten in Österreich Seil-bahnspezialisten mit einer Initiative für eine Europäische Norm für «mobile Seil-geräte zur Holzbringung». Mit ihrer ers-ten Eingabe beim Europäischen Normie-rungskomitee scheiterten sie jedoch, weil sie nicht genug Partner aus anderen eu-ropäischen Ländern mobilisieren konn-ten. Für eine Eingabe bei der CEN müssen nämlich Arbeitsgruppen aus mindestens fünf Mitgliedstaaten des CEN die Eingabe mittragen.

Eine zweite Eingabe war schliesslich er-folgreich, nachdem sich genügend Län-der daran beteiligt hatten, darunter auch die Schweiz.

Damit die Schweiz aktives Mitglied bei CE-TC 144/WG8 werden konnte, musste

Andreas Hitz stellte Mitte Februar beim 11. Seminar für die Holzindustrie und Forstwirtschaft in Biel die wichtigsten In-halte der EU-Norm für «Mobile Seilanlagen für die Holzbrin-gung» vor: Sicherheitsfaktoren: Seilsicherheitsfaktor 3 statt 5 für Trag-, Zug-, Rückhol-, Montage- und Hilfsseile. Sicherheitsfaktor 4 für Abspannmittel.Spleissen: Das Spleissen von Seilen sollte ursprünglich in die Norm aufgenommen werden. Da die Richtlinie 2006/42/EG aber nur die Herstellung und die Nutzung neuer Maschinen betrifft, spielt das Spleissen in dieser Norm keine Rolle und wurde daher aus dem Normentwurf gestrichen.Für Dyneema-Seile (Kunststofffaser-Seile) gilt der Passus: «Der Hersteller hat dafür zu sorgen, dass Dyneema-Seile den gleichen Anforderungen entsprechen wie Stahlseile.»

Der Forstunternehmer Andreas Hitz aus Zizers vertritt die Schweiz beim CEN in Paris.

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16 W A L D U N D H O L Z 3/13

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Lehrmeisterkurs– Initiativ– Durchsetzungsvermögen– Selbstvertrauen und sicheres Auftreten mit guten Umgangsformen

gegenüber Dritten– Bereit in einem kleinen Team zu arbeiten– Uebernahme der Stellvertreterfunktionen des Försters– Mithilfe bei der Lehrlingsausbildung– Bereitschaft den Lehrmeisterkurs zu besuchen– Führung von kleinem Forstteam als Vorarbeiter– Anhängerprüfung für Auto

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A K T U E L L

W A L D U N D H O L Z 3/13 17

führer, Norbert Alt, begründete dies: «Man kann nicht für derart spezi�sche Produkte wie forstliche Seilbahnanlagen, die nur in wenigen Ländern pro duziert werden, eine spezielle Norm für die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union schaffen.» Laut Norbert Alt genüge es, wenn ein Hersteller aufgrund seiner Erfahrungen und im eige-nen Ermessen die Sicherheit seiner Geräte belege. In der Tat lässt die 2006/42/EG Herstellern mobiler Seilbahnanlagen einen Auslegungsspielraum bei der Dimensionie-rung ihrer Bauteile, denn Maschinenkom-ponenten müssen die in der Richtlinie fest-

der Verband Forstunternehmer Schweiz (FUS) der Schweizerischen Normenverei-nigung (SNV) beitreten. Zur Wahrung der Schweizer Interessen wurde zudem eine Expertenrunde aus Vertretern des BAFU, des WVS, der Bildungszentren, der Ma-schinenhersteller und des FUS gebildet. Repräsentant der Expertenrunde beim CEN wurde der Forstunternehmer And-reas Hitz aus Zizers.

Nicht vertreten im CE-TC 144/WG8 ist übri gens Deutschland, weil sich dort die Normengruppe Landtechnik weigerte, die Eingabe zu unterstützen. Deren Geschäfts-

Was bedeutet Richtlinie, was Norm?Richtlinien wie die 2006/42/EG sind Gesetzgebungsakte der Europäischen Union, welche die einzelnen Mitgliedstaaten in ihren nationalen Verordnungen übernehmen müs sen. Bei der 2006/42/EG müssen Maschinenhersteller durch eine Konformitätserklärung be-legen, dass ihre Produktion die Bestimmungen der Richtlinie oder jene der entsprechen-den nationalen Verordnung erfüllt. In der Schweiz, wo die meisten EU-Richtlinien auf-grund bilateraler Verträge gelten, übertrug das SECO 2008 die 2006/42/EG durch die Maschinenverordnung MaschV, SR 819.4, in das Schweizer Recht.

EU-Richtlinien legen nur die wesentlichen Anforderungen fest. So de�niert auch die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG lediglich die Eckpunkte des Schutz- und Sicherheits-niveaus und lässt damit Raum für Auslegungen. Die Norm «Mobile Seilanlagen für die Holzbringung» soll nun den Auslegungsspielraum «füllen». Den Entwurf für die Norm haben die sog. Technical Committees der CEN, Arbeitsgruppen aus Vertretern von sechs Normengremien mit Herstellern, Unfallversicherern und Forschungsorganisationen aus-gearbeitet, deren zehnte Fassung nun in der Vernehmlassung ist. Im Juni, nach Ablauf der Vernehmlassungsfrist, können die 31 Mitglieder der CEN über die Annahme der Seilkrannorm abstimmen, darunter auch die Schweiz. Tritt die Norm in Kraft, gilt die sog. Vermutungswirkung. Sie besagt, dass Maschinen und Geräte, die der gültigen CEN-Norm entsprechen, automatisch mit der Richtlinie 2006/42/EN konform sind. Wichtig: Die CEN-Seilkrannorm gilt nur für das Bringen/Seilen von «Bäumen, Holzstämmen und Biomasse».

gelegten Betriebskoef�zienten lediglich «in der Regel» erfüllen.

Normen schaffen SicherheitMit den Argumenten der Normengruppe Landtechnik wollten sich jedoch auch die Seilkranspezialisten in Deutschland nicht ab�nden. So fragte sich Meinrad Adler, Geschäftsführer des süddeutschen Seil-kranherstellers Konrad Adler GmbH & Co. KG: «Was ist, wenn mit einem meiner Geräte ein Unfall passiert? Hält mein Ei-gengutachten dann einer gerichtlichen Prüfung stand, wenn in der Maschinen-richtlinie höhere Sicherheitsfaktoren ste-hen?»Johannes Loschek, der bis zu seiner Pen-sionierung Ende 2012 Abteilungsleiter bei Mayr-Melnhof Forsttechnik war und der die Eingabe bei der CEN initiierte, sieht weitere Probleme in der breiten Auslegung der Maschinenrichtlinie. Als er mehr oder weniger zufällig von der 2006/42/EG erfuhr, läuteten bei ihm die Alarmglocken. Bei ihm kamen Erinnerun-gen an die vorige EU-Richtlinie hoch, gegen die Österreich in den 1990er-Jah-ren eine eigene Ö-Norm ausgearbeitet hatte: «Hätten wir uns damals nur auf die Richtlinie verlassen, hätte ein Seilkranbe-treiber nach jeder Montage seine Linie von einem externen Sicherheitsspezialis-ten begutachten lassen müssen.» Den Holzernteunternehmen hätte dies zu-sätzliche Unkosten verursacht, und für Unternehmen, die mehrere Seilkrananla-gen gleichzeitig in Betrieb hatten, wäre der Kontrollaufwand untragbar gewe-sen. «Dieser Gefahr sahen wir uns mit der Richtlinie 2006/42/EG erneut ausge-setzt und reagierten deshalb mit der Ein-gabe beim Europäischen Normierungsko-mitee», erklärt Johannes Loschek.

Ferdinand Oberer

Ginge es nach der EU-Maschinenrichtlinie, müssten Seile neuer Maschinen um ein Viel-faches stärker sein. Damit würden sich auch die Seiltrommeln vergrössern.

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18 W A L D U N D H O L Z 3/13

Projekt «FemTools»

Was sind die An-sprüche von Frauen bei der Waldarbeit?

Wie könnten Hersteller von Motor-

sägen und persönlicher Schutzaus-

rüstung (PSA) sowie Anbieter von

Motorsägekursen besser auf die An-

forderungen von Kundinnen einge-

hen? In einem Workshop beim KWF

wurden Ergebnisse des Forschungs-

projektes «FemTools» (geschlechter-

sensible Entwicklung von Motorsä-

gen und Kursen) vorgestellt.

In der Diskussion mit dem KWF wurde klar, dass es keine Nachfrage nach beson-deren Geräten ausschliesslich für Frauen gibt. In den durchgeführten Produkttests thematisierten die Nutzerinnen aber immer wieder wichtige Produktdetails und Ausstattungsmerkmale. Häu�g dis-kutierte Aspekte waren: Griffdimensio-nen, Spannsysteme oder Starterleichte-rungen. Dinge also, die möglicherweise auch vielen männlichen Nutzern das Ar-beiten erleichtern würden.

Besonderen Wert legten die Gesprächs-partnerinnen aber auf die Kommunika-tion und den Vertrieb der Produkte. Sie fühlten sich überwiegend nicht oder nicht positiv angesprochen. Es würden z. B. zu wenige Frauen gezeigt, die glaub-würdig mit der Motorsäge hantierten.

Für die Hersteller von PSA gab es wich-tige Hinweise, die das Nutzen von Motor-sägen für Frauen attraktiver machen kön-nen. Besonders häu�g wurden dabei die Aspekte Grössen und Tragekomfort ge-nannt.

Auch zum Thema Motorsägenkurse liefert das Forschungsprojekt wichtige Hinweise. Das Interesse an Frauenkursen und solchen mit gemischten Gruppen ist gleich gross. Frauen legen aber besonde-ren Wert auf eine respektvolle Kursatmo-sphäre. Sie sollte auch einen guten Ein-stieg mit wenig Vorwissen ermöglichen. Von grossem Interesse ist ausserdem di-daktisches Material, das Frauen und Männer gleichermassen anspricht und unterschiedliche Zugänge beim Lernen ermöglicht.

Quelle: KWF, Gross-Umstadt

TV-ProgrammtippsIm Tal der Giganten. Spiel�lm, USA 1938. Der Holzbaron Howard Fallon hat es auf den Baumbestand der kalifornischen Redwood-Wälder abgesehen. Samstag, 9. März, rbb Fernsehen, 11.55 Uhr

Vom Baum zum Papier. Gleich hinter der hessischen Grenze, in der Papierfabrik Sappi im bayerischen Stockstadt, wird in einem aufwendigen Prozess reines, weisses Papier in allen Grössen hergestellt.Dienstag, 12. März, hr fernsehen, 20.15 Uhr

Planet Wissen: Der Schwarzwald ist doch nicht Yellowstone! Artenschützer unter-stützen die Idee, 2013 einen Nationalpark einzurichten. Vertreter der Holzwirtschaft sind dagegen. Donnerstag, 14. März, WDR Fernsehen, 15.00 UhrGleiches Thema Mittwoch, 20. März, SWR Fernsehen, 20.15 Uhr

X:enius. Wie gehen wir mit Extremwetter um? Freitag, 15. März, arte, 8.25 Uhr

Holzfäller extrem. Holzfäller-Veteran Bobby Goodson und seine Angestellten wagen sich mit ihren tonnenschweren Maschinen in Gegenden, um die andere einen grossen Bogen machen. Samstag, 16. März, DMAX, 8.50 Uhr

Bei Anruf Entdeckung. Was haben die Verdunstungswolken über den riesigen Wald- und Wasser�ächen Amazoniens mit dem Klima zu tun? Montag, 18. März, 3sat, 14.00 Uhr

Holzfäller extrem. Die Pelletiers leben und arbeiten seit über 50 Jahren in den abge-schiedenen Wäldern von Maine, unweit der kanadischen Grenze. Mit schwerem Gerät und viel Herzblut ackern sich die sieben Pelletier-Brüder gemeinsam mit ihren Söhnen durch die Höhen und Tiefen des Holzgeschäfts.Freitag, 22. März, DMAX, 16.15 Uhr

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.

Ausschreibung

Binding Waldpreis 2014: «Potenzial Privatwald»Die Sophie und Karl Binding Stiftung vergibt jährlich den Binding Waldpreis an einen Waldeigentümer, der seinen Wald beispielhaft nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Bis am 30. März 2013 können der Binding Stiftung Kandidaten für den 28. Binding Waldpreis 2014 vorgeschlagen werden. Das Schwerpunktthema lautet «Po-tenzial Privatwald». Gesucht werden Beispiele, wie Privatwaldeigentümer in zweck-mässiger Organisationsform ihre Wälder im Sinne des modernen Nachhaltigkeitsbegrif-fes bewirtschaften. Dabei gelingt es ihnen in nachahmenswerter Weise, im Dialog mit der Gesellschaft eine langfristig orientierte, wirtschaftlich erfolgreiche Waldbewirtschaf-tungsstrategie umzusetzen. Sie entwickeln dabei die ökologischen Potenziale des Wal-des weiter und berücksichtigen die gesellschaftlichen Bedürfnisse möglichst umfassend.Vorschlagsberechtigt sind alle Kantonsforstämter, alle kantonalen Waldwirtschaftsver-bände, die forstlichen Bildungszentren in Lyss, Maienfeld, Zollikofen und an der ETH Zürich, die WSL, das BAFU, der SFV, der WWF Schweiz, Pro Natura und die Arbeitsge-meinschaft für den Wald.

Der Wortlaut der Ausschreibung �ndet sich unter http://www.binding-stiftung.ch/de/ausschreibung-waldpreis-2014.php.

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A K T U E L L

W A L D U N D H O L Z 3/13 19

motcom.ch

Rolf Lehmann,Forstwart seit 13 Jahren

«FunkbedeutetSicherheit.»

motcom12_ad_wh_6 -26 _PRINT indd 1 19 4 12 15:14

Textredaktor gesucht!Der im Markt bestens eingeführte SCHWEIZERI-SCHE FORSTKALENDER benötigt eine/n Mitarbei-ter/in für die jährliche Textredaktion. Die Arbeit im Mandatsverhältnis umfasst die textliche Betreuung des Schweizerischen Forstkalenders, insbesondere die jährliche Aktualisierung des Adressteils sowie der statistischen und fachlichen Beiträge. Wir stellen uns einen Kollegen oder eine Kollegin mit ausgewiesenen Fachkenntnissen in den Berei-chen Forst- und Holzwirtschaft sowie Interessen an Themen der Ökologie, des Waldes, der Natur, der Jagd und Fischerei und an damit zusammenhän-genden Fragen vor. Idealerweise bringen Sie ein gutes Netzwerk in der Schweizerischen Forstwirt-schaft mit.

Bewerbung bitte an folgende Adresse: Schweizerischer Forstkalender, Orell Füssli Verlag AG (Verlag Huber), Dietzingerstrasse 3, Postfach, 8036 Zürich. Für Detailfragen zu den Redaktionsaufgaben wenden Sie sich bitte an Herrn Gian Laube, Tel. 044 466 72 57.

Die sechs neuen, siebenstöckigen Wohnhäuser an der Badenerstrasse 380 in Zürich be-sitzen eine Primärstruktur aus Holz. Und zwar kam – erstmals an so grossen Bauten – das von Hermann Blumer entwickelte TopWall-System mit vertikal gefügten Holzbohlen zum Einsatz, das auch auf diesem Foto zu sehen ist. Die Bohlen sind 10 cm dick und werden mit Holzzapfen auf einen vorbereiteten Holzsockel gestellt. Das TopWall-System erwies sich bei Belastungsversuchen an der Holzfachschule Biel als rund viermal stärker als eine vergleichbare Mauer aus Backstein. Die Gebäude an der Badenerstrasse verfügen auch über Holzdecken.

Foto

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H O L Z M A R K T

Aussenhandel 2012

Die Mengen schrumpfen weiterIm Gegensatz zum gesamten Aussenhandel der Schweiz, der 2012 zulegen konnte, haben die Aussenhandels-

mengen beim Rohholz abgenommen. Eine Zunahme verzeichnete die Aussenhandelsstatistik nur bei wenigen

Positionen, z.B. bei der Einfuhr von Nadel-Sägerundholz.

Die Entwicklung des Aussenhandels spie-gelt die schwierige Wirtschaftslage in den für die Schweiz wichtigen Abneh-merländern für Rohholz wider, vor allem in Italien und in Frankreich. Die Zahlen bilden aber auch die gesamteuropäische Schwäche des Laubholzmarktes im In- und Ausland ab.

Plus beim Nadelholzimport – Minus beim LaubholzimportGemessen am Inlandaufkommen sind die Importmengen beim Fichten/Tannen-Sä-gerundholz (Zollposition Nr. 4403.2019) gering. Doch die Importe haben 2012 deutlich zugenommen. Noch deutlicher �el die Zunahme beim anderen Nadel-Sägerundholz (Zollposition Nr. 4403.2099) aus.

Mögliche Ursachen könnten der tiefe Eurokurs, aber auch auftragsbezogene Rohholzeinkäufe im Ausland sein, die bei den geringen Mengen rasch ins Gewicht fallen.

Die Importe von Buchen-Sägerundholz sind dagegen gegenüber 2011 regelrecht eingebrochen (–58%). Bereits 2011 wa-ren die Einfuhrmengen mit weniger als 25 000  Tonnen sehr gering. Die Zahlen untermauern: Für Buchenholz sind die Absatzmärkte im In- und Ausland so gut wie nicht mehr vorhanden.

Die Einfuhren von Eichen- und ande-rem Laub-Sägerundholz gingen dagegen kaum zurück.

Weniger IndustrieholzimporteDer Import von Industrieholz hat sich 2012 halbiert. Über die Ursachen kann man nur mutmassen. Teilweise könnten die währungsbedingten Schwierigkeiten der Schweizer Spanplatten- und Papierin-dustrie auf den Märkten in den Ländern der Eurozone für den Importrückgang verantwortlich sein. Zudem könnte ein Teil des schwachen Sägerundholzes je nach Qualität in die Märkte für Schleif- bzw. Spanplattenholz ge�ossen sein.

Der Import von Brennholz spielt nur eine untergeordnete Rolle. Er hat 2012 bei der geringen Menge Nadelbrennholz stark abgenommen, während der Import von Laubbrennholz leicht zugenommen hat.

Rohholzexporte rückläu�gGrundsätzlich dämpfte der tiefe, aber stabile Eurokurs 2012 die Exporte von Rohholz. Die Ausfuhr von Fichten/Tannen-Sägerundholz (Zollposition Nr. 4403.2091) nach Österreich hat aber 2012 erneut zugenommen, allerdings nur leicht. Ös-terreich war damit 2012 wieder wichtigs-tes Abnehmerland, vor Italien. Der Export nach Italien ist dagegen eingebrochen. Darin spiegelt sich offensichtlich die Schwäche der italienischen Wirtschaft allgemein und der Holzindustrie im Be-sonderen wider.

Dass beim Fichten/Tannen-Sägerund-holz – und noch mehr bei den anderen Nadelhölzern – die Einfuhr zugenommen hat und gleichzeitig die Ausfuhr zurückge-gangen ist, könnte mit der gedrosselten

Aussenhandel der Schweiz mit Holz: Rohholz, Jan.–Dez. 2011 und 2012

Bezeichnung Zollt.- Einfuhr Veränd. Ausfuhr Veränd. pos.- 2011 2012 11/12 2011 2012 11/12 Nr. t t % t t %

Sägerundholz 4403. – Nadelholz – Fichte/Tanne 2091 35 840 37 982 + 6,0 529 192 483 224 – 8,7 – and. Nadelholz 2099 5 427 6 214 + 14,5 23 587 18 557 – 21,3 – Total Nadelholz 41 267 44 196226222222 + 7,1 552 779 501 781 – 9,2 – Laubholz – Eiche 9100 8 676 8 135 – 6,2 10 965 9 514 – 13,2 – Buche 9200 23 865 10 031 – 58,0 144 391 93 523 – 35,2 – anderes Laubholz 9999 10 169 9 243 – 9,1 28 631 25 558 – 10,7 – Total Laubholz 42 710 27 409 – 35,8 183 087 128 595 – 29,8 – Tropenholz 4900 1 334 388 – 70,9 1 123 – 9910 162 124 – 23,5 0 81 – – Total Tropenholz 1 496 512 – 65,8 1 204 – Total Sägerundholz 85 473 72 117 – 15,6 736 767 630 580 – 14,5

Waldindust.-holz (in kurz. u. lang. Form): 4403. – Nadelholz 2010 136 090 68 862 – 49,4 55 653 52 197 – 6,2 – Laubholz 9991 221 269 + 33,9 42 215 38 475 – 8,9 Total Waldindust.-h. 136 311 69 131 – 49,3 97 868 90 672 – 7,4

Brennholz (Stückh., wie Rugel, Spälten): 4401. – Nadelholz 1010 2 828 1 690 – 40,2 727 1 135 + 56,1 – Laubholz 1020 9 811 10 330 + 5,3 15 624 12 402 – 20,6 Total Brennholz 12639 12 020 – 4,9 16 351 13 537 – 17,2

Total Rohholz 234 423 153 268 – 34,6 850 986 734 789 – 13,7

Quelle: Eidg. Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik, www.swiss-impex.admin.ch, de�nitive Ergebnisse für das Jahr 2011 bzw. provisorische Ergebnisse vom Feb. 2012 für das Jahr 2012; Auswertung: W+H.

Aussenhandel der Schweiz:Einfuhr von Nadel- und Laub-Sägerundholz 2001 bis 2011

Quelle: Eidg. Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik; Gra�k: W+H.

in 1000 t

09

Fichte/Tanne (4403.2091)and. Nadelholz (4403.2099)Buche (4403.9200)Eiche (4403.9100)and. Laubholz (4403.9999)

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W A L D U N D H O L Z 3/13 21

H O L Z M A R K T

Inlandnutzung trotz vergleichsweise guter Inlandnachfrage zusammenhängen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, lässt sich erst feststellen, wenn die Ergebnisse der Eidge-nössischen Forststatistik 2012 vorliegen.

Um rund 35% ist im letzten Jahr der Ex-port von Buchen-Sägerundholz zurückge-gangen (Zollposition Nr. 4403.9200). Be-

Aussenhandel der Schweiz:Ausfuhr von Nadel- und Laub-Sägerundholz 2001 bis 2012

Quelle: Eidg. Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik, *2001 nochstark erhöhte Ausfuhr als Folge des Orkans «Lothar»; Gra�k: W+H.

in 1000t

Fichte/Tanne(4403.2091)

and. Nadelholz(4403.2099)

Buche(4403.9200)

Eiche(4403.9100)

and. Laubholz(4403.9999)

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1 20965432 87 12

sonders stark eingebrochen sind dabei die Exporte nach Italien. Im Jahr 2000 wurde dorthin eine Höchstmenge von 239 771 Tonnen exportiert, im Jahr 2012 waren es nur noch 57 506 Tonnen.

Dass auch die Ausfuhr nach Deutsch-land 2012 einen Rückschlag erlitten hat, zeigt, dass es sich bei der Schwäche des Buchenmarktes nicht um ein spezi�sch italienisches Problem handelt. Nicht nur das Exportvolumen ist bei der Buche ein-gebrochen, sondern auch der handelssta-tistische Mittelwert. Dieser lag 1999 noch bei 190  CHF/t, 2012 waren es noch 91 CHF/t, und dies bei deutlich gestiege-nen Qualitätsansprüchen.

Nach China gingen vergangenes Jahr 1791 Tonnen Buchen-Sägerundholz. Ge-

Aussenhandel der Schweiz: Anteileder wichtigsten Abnehmerländer ander Ausfuhr von Buchen-Sägerund-holz (4403.9200) 2011 und 2012

Quelle: Eidg. Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik; Gra�k: W+H.

2012

2011

Frankreich 2,5%

Deutschland 31,0%

Italien 61,5%

China 1,9%

übr. Länder 3,1%

Frankreich 1,4%

Deutschland 30,9%

Italien 64,3%

China 1,4%übr. Länder 2,0%

Aussenhandel der Schweiz: Anteileder wichtigsten Abnehmerländer ander Ausfuhr von Fichten/Tannen-Sägerundholz (4403.2091) 2011 und2012

Österreich 37,1%

Italien 35,9%

Deutschland 1,2%übr. Länder 0,3%

Frankreich 25,5%

Italien 32,3%

Frankreich 24,2%

Deutschland 1,9%übr. Länder 0,1%

Österreich 41,5%

Quelle: Eidg. Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik; Gra�k: W+H.

2011

2012

genüber Deutsch land und Frankreich ist die Schweiz als Binnenland durch die fehlenden Seehäfen und die teureren Landtransporte bis zu den Verschiffungs-möglichkeiten im Nachteil.

Ebenfalls leicht zurückgegangen ist die Ausfuhr von Waldindustrieholz. Dies könnte beim Nadelindustrieholz auch mit der Schliessung der grenznahen Papierfa-brik Albbruck zusammenhängen.Auch beim Brennholz ist 2012 ein Rück-gang festzustellen. Hier ist der milde Winter 2011/2012 eine mögliche Ur-sache für das geschrumpfte Exportvolu-men.

Eduard J. Belser

Aussenhandel 2012

Der Aussenhandel aus regionaler SichtDie Statistik der Eidgenössischen Oberzolldirektion gibt die Situation des Aussenhandels mit Rohholz zeitverzö -

gert als grobe Momentaufnahme wieder. Den Puls des Marktes spüren Holzhändler bei ihrer täglichen Arbeit. Die

Geschäftsführer drei grosser Bündelungsorganisationen und ein Händler geben ihre Sicht und Einschätzung wieder.

Aus der Sicht von Heinz Engler, Geschäfts-führer der Holzmarkt Ostschweiz AG, war 2012 in Bezug auf den Rohholzexport besser als das Vorjahr 2011. Die Export-preise seien 2012 wieder etwas gestie - gen. Trotz schlechter Rahmenbedingungen konnte wieder mehr exportiert werden.

Von den 92 000 Fm umgesetzten Hol-zes gingen gut 35% in den Export. Ex-

portiert wurde vor allem Fichten/Tannen-Sägerundholz.

Wichtigstes Abnehmerland war auch 2012 Österreich. Ins benachbarte Vorarl-berg gingen 10 000 bis 15 000  Fm, vor allem Starkholzträmel, aber auch Tanne.

Nach Deutschland wurden etwas Fich-ten/Tannen-Schleifholz und Buchen-Zell-stoffholz abgesetzt. «Nach Italien ging Heinz Engler

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württembergischen Neuenburg am Rhein hat auch gegen Ende 2012 den eigenen Einschnitt eingestellt und kauft die ge-sägten Rohschwellen zu.

Was Italien betrifft, gingen nur noch geringe Mengen Buchen-Schwellen über den Handel. Nach China konnten 2012 noch um die 1000 Fm Buchen-Rundholz geliefert werden. Dies waren 20% weni-ger als 2011. Zudem lagen die Preise 5 bis 8% unter denen des Vorjahres.

1000 bis 1300  Fm Buchen-Sägerund-holz fanden noch zu konstanten Preisen Abnehmer im süddeutschen Raum. Nach Deutschland konnte mehr Buchen-Zell-stoffholz geliefert werden als 2011, al lerdings zu niedrigen Preisen. Nach Österreich wurde 2012 noch etwas Span-plattenholz exportiert.

Aufgrund der geogra�schen Nähe und der guten Kontakte ins Elsass und in den Schwarzwald importiert die Raurica Holz-vermarktung  AG zur Versorgung des Holzkraftwerks Basel auch Landschafts-p�egeholz.

2013 hat für den Export schlecht be-gonnen, die Preise stehen unter Druck. Der Tannen-Export nach Frankreich wird auch dieses Jahr schwierig bleiben. Die deutschen Buchen-Holzsägewerke sind noch reichlich mit Rundholz eingedeckt. Die Raurica Holzvermarktung  AG wird sich auch im Exportgeschäft 2013 auf die Kunden- und Kontaktp�ege konzentrie-ren, um im Gespräch zu sein, wenn sich das Geschäft wieder belebt. 2012/2013 wurde deutlich weniger Holz eingeschla-gen. Wie sich der Nachholbedarf bei den Rundholznachfragern entwickelt, wer-den die kommenden Monate zeigen.

Die Westschweizer SichtDidier Wuarchoz, Geschäftsführer von La Forestière, Société coopérative de pro-priétaires et exploitants, forestiers, hält

fest, dass sich die Holzpreise in Frank-reich in den ersten Monaten des Jahres 2012 halten konnten. «Sie waren nicht gut, aber manchmal besser als auf den alternativen Märkten in der Schweiz», präzisiert er.

Nach dem September 2012 stellte La Forestière einen Rückgang fest, der Markt

kaum noch Holz, eigentlich nur noch etwas Brennholz», bedauert Engler.

Die Entwicklung für 2013 kann er noch kaum einschätzen. Noch Mitte Feb-ruar  2013 behinderte der Schnee die Holzernte, und laut Heinz Engler herr-sche deshalb eine starke Nachfrage aus Österreich. Mit dem geringen verfüg-baren Holzangebot müssten aber zuerst die einheimischen Abnehmer versorgt werden.

Zum Währungsproblem meint Heinz Engler: «Für 2013 bin ich zuversichtlich, dass der Euro wieder etwas stärker wird und der Export anzieht. Schon kleine Ver-besserungen des Eurokurses bringen mit zwei bis drei und mehr Franken pro Fest-meter bessere Preise.»

Die Holzmarkt Ostschweiz wird 2013 die Schwerpunkte beim Export auf das Fichten/Tannen-Starkholz legen. Ausser-dem will man sich auf Sortimente und Abnehmer konzentrieren, bei denen man attraktive Preise erzielen kann.

Die ZürichHolz AG hat laut Geschäfts-führer Beat Riget 2012 selbst gar kein Holz exportiert. Die Zürcher Waldbesitzer, insbesondere die privaten, haben ihre Nutzung deutlich reduziert, und die Zü-richHolz AG hat sich auf die Versorgung der inländischen Abnehmer konzentriert. Die Holzenergie hat im Kanton Zürich stark an Bedeutung gewonnen. Mittler-weile hat der Anteil des Energieholzes über 50% der Nutzung erreicht. Neben dem Holzheizwerk Aubrugg sind eine ganze Reihe kleinerer Holzheizzentralen in Betrieb, die Holz minderer Qualität aufnehmen können.

Die Nordschweizer SichtAuch für die nordwestschweizerische Raurica Holzvermarktung AG war 2012, laut dem Geschäftsführer Markus Wag-ner, mengen- und preismässig ein schwie-riges Jahr für den Holzexport.

Die Exporte von Tannen-Starkholz nach Frankreich brachen auf noch einen Drittel der Vorjahresmenge ein, und die Preise

�elen um 5%. Buchen-Schwellen hat die Raurica Holzvermarktung AG seit 2011 nicht mehr nach Deutschland geliefert. Das Schwellenwerk Karl Richtberg im baden-

IN KÜRZE

■ Deutschland exportiert wenigerDer deutsche Nadelschnittholz-Export (einschl. Hobelware) war von Januar bis November 2012 gegenüber der Vorperi-ode um 10% zurückgegangen (3,08 Mio. m3 gegenüber 3,47 Mio. m3). Gesunken waren die Exporte v.a. nach Frankreich (–156 000 m3), Osterreich (–128 000 m3) und Italien (–110 000 m3).

■ Pelletpreise erneut gestiegenIn Deutschland sind die Preise für Pellets im Februar gegenüber dem Vormonat um 2,8% gestiegen. Nach dem DEPV-Preisindex kosten Pellets derzeit EUR 269,25/t. Für Süddeutschland liegt der Indexpreis sogar bei EUR 270,75/t. Als Ursache für den Preisanstieg nennt der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) die schlechte Rohholz-versorgung der Sägewerke.

■ Mangel an Säge-Rundholz Bei den ersten öffentlichen Holzverstei-gerungen in der Franche-Comté, Mitte Februar in Froideconche, klagten die Säger der Region über Probleme bei der Rohholzbeschaffung. Schuld daran sei die nasskalte Witterung, meldet die ört-liche Landwirtschaftskammer (Chambre d'Agriculture du Doubs).

■ De�zit gestiegenZwischen 2009 und 2011 ist das Aus-senhandelsde�zit der elsässischen Holz-wirtschaft (ohne Möbelherstellung) um 48% auf 105 Millionen EUR gestiegen. Positiv ist dagegen die Bilanz beim Roh-holz-Aussenhandel (+13 Mio. EUR).

Didier Wuarchoz

Markus Wagner

stabilisiert sich aber wieder. Die Ge-schäftstätigkeit der Bauholzsägereien in den grenznahen Regionen Savoyen und Jura ist konstant, obwohl der Baumarkt in Frankreich zurzeit schwächelt. Das Ex-portvolumen nach Italien hat ebenfalls abgenommen. Zu La Forestiére kommen auch Italiener mit Bargeld, um Holz zu kaufen. Dieses Geschäft wird jedoch durch strengere Gesetze für Bargeldex-porte zunehmend eingeschränkt.

«Nach Deutschland haben wir nichts exportiert, das ist nicht unser Markt», be-merkt Wuarchoz. La Forestière expor-

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tierte 2012 dafür nach Frankreich Fich-ten/Tannen-Sägerundholz und etwas Rotholz – die selben Sortimente, die auch in der Schweiz vermarktet werden. Nach Italien ging Rotholz sowie etwas Buchen- und Pappel-Sägerundholz. In Österreich konnte etwas Fichten/Tannen-Sägerund-holz im Tirol bei Binder Holz abgesetzt werden. «Für 2013 denken wir, dass das Exportvolumen leicht abnimmt, dass aber die Preise nicht noch tiefer fallen kön-nen», schätzt Wuarchoz die Marktaus-sichten ein.

Zum Ein�uss des Eurokurses bemerkt er: «Es ist klar: Der Kurs des Euro hat sich 2012 nicht verändert, es ist der Markt, der zurückgegangen ist. Speziell in Frank-reich und Italien.»

La Forestière legt 2013 das Gewicht im Export auf Frankreich und beliefert ihre

langjährigen Kunden mit Fichten/Tannen-Holz. Die Genossenschaft versucht aber auch neue Absatzkanäle zu erschliessen.

In Italien wird der Schwerpunkt 2013 auf dem Rotholz, aber auch auf Buchen und auf der Pappel liegen.

Die Sicht eines HändlersFritz Aegerter von der Fritz Aegeter AG, einem traditionellen Italienexporteur, er-lebte 2012 als schwieriges Jahr für den Rohholzexport. Die italienischen Abneh-mer waren sehr zurückhaltend. Die Ver-arbeiter, die in Italien aus dem importier-ten Holz minderer Qualität anspruchslose Produkte herstellen, geraten immer mehr unter Druck. Die Qualitätsansprüche der Italiener an das Holz – auch an das Fich-ten/Tannen-Holz – sind gestiegen. Billi-ges, importiertes Leimbinderholz drängt

auch in Italien auf den Markt und setzt die traditionellen einheimischen Bau-holzsägereien unter Druck. Es wird zu weiteren Strukturbereinigungen kom-men. Eine Entwicklung, die auch in der Schweiz zu beobachten ist und die den Schweizer Sägereien das Leben schwer macht.

Die Fritz Aegeter AG hat 2012 mit dem Export von Buchen-Rohholz nach China begonnen. Das Geschäft ist aber schwie-rig. In der Vergangenheit wurde bei Chi-naexporten auch «gesündigt», und das Vertrauen der Chinesen muss nun wieder aufgebaut werden. Die Logistik für den Export nach China ist eine Herausforde-rung. «Die Transportkosten über die hun-dert Kilometer von Bern zum Rheinhafen Basel kosten gleich viel wie die restlichen 12 000  Kilometer auf dem Wasserweg nach Schanghai,» illustriert Aegeter das Problem.

Aegerter erwartet, dass sich der Roh-holzexport 2013 auf tiefem Niveau kon-solidieren wird und dass die Nachfrage sich noch spezi�scher auf kundenge-rechte Lieferungen konzentrieren wird. Die kleinen Kursverbesserungen des Euro sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Die politischen Entwicklungen in Italien sind ein Unsicherheitsfaktor für den Italienexport. Die Fritz Aegeter  AG wird sich 2013 auf die Laubhölzer Buche, Eiche, Esche und besondere Sortimente sowie auf den Buchen-Export nach China konzentrieren.

Eduard J.Belser

Verlad von Buchenstämmen in ISO-Container. Die Stämme werden in Basel aufs Schiff verladen und von dort aus nach China geliefert. Der Transport per LKW von Bern nach Basel kostet ebenso viel wie der Schiffstransport von Basel nach China.

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24 W A L D U N D H O L Z 3/13

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Der Aufruf kommt wohl zu spätWaldwirtschaft Schweiz unterstützt den Aufruf zu vermehrter Holznutzung. Es wird allerdings schwierig sein, nachdem die Haupteinschlagszeit schon vorbei ist, eine noch ausreichende Mehrnutzung zu erzielen. Nutzungsentscheidungen werden in der Regel im Herbst gefällt. Im schweizerischen Rundholzmarkt sind die Preise seit 2010 stetig gesunken, deshalb waren und sind die Waldbesitzer  –  insbesondere die priva-ten – wenig motiviert, Holzschläge auszuführen. Vor diesem Hintergrund müssten den Waldbesitzern jeweils schon im Sommer und Frühherbst entsprechende Signale zukom-men und auch in die Verhandlungen der Holzmarktkommission ein�ies sen. An den letz-ten beiden Sitzungen der HMK war davon nichts zu spüren. Hans Gerber, WVS

Aufruf zur Holzernte

RundholzmangelHolzindustrie Schweiz ruft die Wald-

eigentümer auf, mehr Rundholz auf

den Markt zu bringen. In der Holz-

verarbeitung drohen Abstellmass-

nahmen wegen Rundholzmangel –

das habe es so noch nie gegeben.

Der im letzten Herbst witterungsbedingt eingetretene Ernterückstand wurde nicht genügend aufgeholt – v.a. im Privatwald nicht. Einige Sägewerke haben bereits die Produktion gedrosselt oder werden es demnächst tun.

Beispiel KronospanAuch bei der Kronospan Schweiz AG musste die Produktion gedrosselt wer-den, trotz guter Auftragslage. Kronospan Schweiz AG verwendet über 80% Schweizer Rund- sowie Restholz; diesen Grundwert verankert Kronospan mit

Stolz in ihrer Firmenphilosophie. CEO Mauro Capozzo äussert sich wie folgt zur aktuellen Si tuation: «Wir sind nach wie vor vom Pro duktionsstandort Schweiz überzeugt. Schweizer Produktionsfertig-keit und Schweizer Holz verleihen den Kronoswiss-Produkten ein international anerkanntes Qualitätslabel. Deshalb sind wir auf eine intakte, nachhaltig funktio-nierende Holzversorgung angewiesen. Die gesamte Schweizer Holzwirtschaft ist auf dem Prüfstand und muss sich dem internationalen Wettbewerb stellen. Nur gemeinsam werden wir auch künftig er-folgreich sein. Kronospan Schweiz AG

tritt den Holzlieferanten jederzeit und kontinuierlich als solventer Partner und Abnahmegarant gegenüber. Wir setzen in dieser aktuellen Lage auf eine aktive Unterstützung seitens unserer Partner.»

Kronospan Schweiz AG und die ge-samte Holzindustrie rufen die Waldwirt-schaft dazu auf, die Holzernte zu forcie-ren, damit die Schweizer Holzverarbeiter ihre Produktion auch während der nächs-ten Monate sicherstellen und ihre Markt-anteile verteidigen können.

Quelle: Holzindustrie Schweiz/Kronospan

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W A L D U N D H O L Z 3/13 25

Forstbetrieb der Personalwaldkorporation Lyss

Infolge der Reorganisation des Forstreviers Lyss suchen wir zur Ergänzung unseres Teams per 1. Juni 2013 oder nach Ver-einbarung einen kompetenten und motivierten

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Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne unser Revierförster Andres Ammann, 079 631 39 38, [email protected] schriftlichen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 22. März 2013 an den Präsidenten Andreas Möri, Grünweg 1, 3250 Lyss, Tel. 079 545 58 19, [email protected]

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26 W A L D U N D H O L Z 3/13

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Naturschutz und Holznutzung

Habitatbäume im WirtschaftswaldWelche Kosten entstehen einem Forstbetrieb durch den Er -

halt von Habitatbäumen im Wirtschaftswald? Und sind in be-

wirtschafteten Wäldern derzeit überhaupt genügend geeig-

nete Habitatbäume vorhanden? Diesen Fragen wurde in einer

Masterarbeit an der ETH Zürich am Beispiel des Forstbetriebs

Baden (Kanton Aargau) nachgegangen.

den und damit sie den Lebenszyklus über die Alterung hinaus bis zu ihrem Abster-ben durchlaufen können. Die empfohle-nen Mindestmengen liegen zwischen drei und zehn Bäumen pro Hektare.

Ob jedoch genügend geeignete Habi-tatbäume im Wirtschaftswald zur Verfü-gung stehen und welche Kosten bei ihrem Erhalt entstehen können, wurde am Beispiel des Forstbetriebs Baden un-tersucht. Auf 390  ha Wirtschaftswald wurden im Rahmen der Untersuchung insgesamt 461 Bäume ökologisch und ökonomisch bewertet. Der ökologische Wert wurde anhand von vorhandenen Strukturen sowie des Durchmessers und der Baumart erfasst. Ein Baum erhielt für diese Merkmale eine Punkteanzahl. Je höher dabei die Punkteanzahl, desto höher war sein ökologischer Wert. Der ökonomische Wert entspricht dem ernte-kostenfreien Erlös, also dem Holzerlös abzüglich der Erntekosten. Nicht in die Berechnung eingegangen ist der Wertzu-wachs noch nicht hiebsreifer Bäume, weshalb die errechneten ökonomischen Werte als minimale Kosten anzusehen sind.

Ist die Anzahl ökologisch wertvoller Bäume beschränkt?Habitatbäume sollten hohe ökologische Werte aufweisen, damit sie ihre Funktion optimal erfüllen können. Die Ergebnisse für den Forstbetrieb Baden zeigen, dass der ökologische Wert der untersuchten Bäume mit zunehmendem Durchmesser ansteigt. Dabei können bereits Bäume mit einem Durchmesser ab 40 cm hohe ökologische Werte erreichen. Bäume mit kleineren Durchmessern hingegen wei-sen vergleichsweise geringere ökolo gi-sche Werte auf. Die Tabelle auf Sei te 27 zeigt zudem die ökologischen Grenz-werte, die mittleren erntekostenfreien Erlöse pro Baum und die entstehenden Gesamtkosten für den Forstbetrieb Baden, ausgedrückt als Summe der erntekosten-freien Erlöse, die beim Belassen einer be-stimmten Anzahl an Habitatbäumen pro Hektare entstehen. Der ökologische Grenzwert stellt dabei den niedrigsten ökologischen Wert dar, der akzeptiert werden muss, um eine bestimmte Menge an Bäumen pro Hek tare zu erhalten.

Aus den Resultaten wird ersichtlich, dass sich mit zunehmender Anzahl an ausgewählten Habitatbäumen pro Hek-tare ihr ökologischer Wert verringert. Bei drei Habitatbäumen pro Hektare bei-spielsweise können Bäume mit einem ökologischen Wert von 157 und mehr Punkten ausgewählt werden, was unge-

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Von Sarah Niedermann-Meier, Manuela Mor-dini, Rita Bütler Sauvain und Peter Rotach.

Strukturelemente wie tote Äste, Höhlen, Rindenverletzungen, Risse, Spalten, bor-kige Rinde, Rindentaschen, Faulstellen, Zwiesel, Moos- und Flechtenbewuchs und andere Sondermerkmale sind wich-tige Lebensräume und ökologische Ni-schen für viele Lebewesen. Insbesondere von Totholz abhängigen Arten bieten diese Strukturen überlebenswichtige Ha-bitate. In bewirtschafteten Wäldern wer-den die Bäume in der Regel in der Phase

ihres wirtschaftlichen Optimums genutzt, das heisst, bevor sie im Verlauf des Alte-rungsprozesses diese ökologisch wichti-gen Strukturen ausbilden können. Des-halb besteht in Wirtschaftswäldern oftmals ein Mangel an alten, dicken Bäu-men mit Alterungsmerkmalen und aus-geprägten Strukturelementen. Von ver-schiedenen Seiten wird deswegen der Erhalt einer bestimmten Anzahl Habitat-bäume empfohlen, um sicherzustellen, dass ökologisch wertvolle Bäume im Wirtschaftswald langfristig erhalten wer-

Dicke Eiche mit Höhle

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fähr 50% des Maximalwertes entspricht. Bei einer Dichte von zehn Habitatbäumen pro Hektare müssen hingegen bereits Bäume mit einem ökologischen Wert von 67 Punkten akzeptiert werden.

Dies zeigt, dass auf der Wirtschafts-wald�äche gegenwärtig zu wenige ge-eignete Habitatbäume mit hohen öko-logischen Werten vorhanden sind. Ein Grund liegt vermutlich darin, dass Bäume mit einem grossen ökologischen Poten-zial im Verlauf von P�ege und Durchfors-tung zugunsten von ökonomisch interes-santeren Bäumen entfernt werden. Zudem stammen viele der gegenwärtig ökologisch sehr wertvollen Bäume noch aus der Zeit der Mittelwaldbewirtschaf-tung. In den heutigen Hochwäldern kön-nen solche Bäume vermutlich gar nicht mehr entstehen, wodurch die Menge an geeigneten Habitatbäumen künftig zu-sätzlich abnehmen wird.

Welche Bäume zu welchen Kosten?Bei der Auswahl von Habitatbäumen spielen auch die Kosten eine Rolle. Damit diese Kosten für einen Forstbetrieb mög-lichst gering ausfallen und weniger Kon-�ikte zwischen der Holzproduktion und dem Naturschutz entstehen, würden idealerweise ökologisch wertvolle und gleichzeitig ökonomisch uninteressante Bäume als Habitatbäume belassen. Die Ergebnisse für den Forstbetrieb Baden zeigen aber, dass dies in der Praxis nicht

einfach ist, denn die Anzahl solcher Bäume ist beschränkt. Oftmals weisen Bäume mit hohen ökologischen Werten gleichzeitig auch einen hohen ökonomi-schen Wert auf. Dies führt dazu, dass der Erhalt einer grossen Anzahl Habitat-bäume auch �nanziell stark ins Gewicht fallen kann. Aus der Tabelle wird ersicht-lich, dass sich die Kosten – hochgerech-net auf die gesamte Wirtschaftswald�ä-che des Forstbetriebs – beim Erhalt von drei Habitatbäumen pro Hektare auf un-gefähr 209 000 Franken belaufen wür-den. Auf diese Einnahmen müsste der Forstbetrieb folglich verzichten. Bei einer Dichte von zehn Bäumen pro Hektare entstünden bereits Kosten in Höhe von ungefähr 554 000 Franken. Wie vorgän-

gig beschrieben, müssten dabei auch Bäume mit ökologisch tiefen Werten er-halten werden.

Flexible Konzepte zugunsten der Ökologie und ÖkonomieHabitatbäume sind Bestandteil eines mul ti funktionalen Wirtschaftswaldes. Die Untersuchungen im Forstbetrieb Baden zeigen jedoch, dass es aufgrund des ge-genwärtigen Mangels an geeigneten ökologisch wertvollen Bäumen schwierig sein kann, eine Forderung nach einer be-stimmten Anzahl an Habitatbäumen auch wirklich zu erfüllen. Der Erhalt von Habitatbäumen kann mit beachtlichen Kosten für den Betrieb verbunden sein, insbesondere wenn ein Baum gleichzeitig

Anzahl Bäume Ökologischer Erntekostenfreier Totaler erntekosten- pro Hektare Grenzwert Erlös pro Baum (CHF) freier Erlös (CHF)

10 67 142.– 553 800.–

9 74 145.– 512 300.–

8 81 145.– 454 300.–

7 91 151.– 417 800.–

6 108 160.– 378 700.–

5 117 172.– 338 300.–

4 132 172.– 263 000.–

3 157 179.– 208 800.–

2 180 164.– 131 200.–

1 232 149.– 59 600.–

0,1 313 43.– 1400.–

Ökologische Grenzwerte, mittlere erntekostenfreie Erlöse je Baum und totaler erntekos-tenfreier Erlös für die Wirtschaftswald�äche des Forstbetriebes Baden (390 ha; Werte ge-rundet auf 100 Franken) für verschiedene Dichten von Habitatbäumen je Hektare. Der ökologische Grenzwert entspricht dem niedrigsten Wert, der akzeptiert werden muss, um eine bestimmte Anzahl Habitatbäume pro Hektare auszuwählen.

Mittelwaldeiche in Basadingen mit zwei Höhlen

Foto

: B. M

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Mittelwaldeiche mit ökologisch wertvollen Höhlen, Spalten und abgebrochenem Ast

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: P. R

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einen hohen ökologischen und ökonomi-schen Wert aufweist. Deshalb sollten ge-rade ökologisch wertvolle Bäume mit einem geringen ökonomischen Wert un-bedingt erhalten werden. Diese kommen aber nur in beschränkter Anzahl vor.

Beim Erhalt einer �xen Mindestmenge an Habitatbäumen pro Hektare besteht das Risiko, dass gegebenenfalls auch ökologisch weniger wertvolle Bäume und Bäume mit hohen ökonomischen Werten ausgewählt werden müssen. Flexible Konzepte, bei welchen der Fokus auf ökologisch sehr wertvollen Bäumen mit Höhlen, toten Ästen und weiteren Struk-turmerkmalen liegt, scheinen der Praxis besser gerecht zu werden. Auch sollte bereits bei der P�ege ökologisch wertvol-len Bäumen mit geringen Durchmessern Beachtung geschenkt werden. Werden diese im Verlauf der Waldbewirtschaf-tung nicht entfernt, können sie sich langfristig zu geeigneten Habitatbäu-men entwickeln. Die Ergebnisse zeigen auch, dass nicht erwartet werden kann, dass die Kosten für den Erhalt und die

langfristige Sicherstellung von Habitat-bäumen allein durch den Forstbetrieb ge-tragen werden.

Sarah Niedermann-MeierInhaberin und Geschäftsführerin der Firma ecolinnea GmbH, Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung in Wald- und Landschaftsmanagement. Kontakt: [email protected]

Manuela MordiniInhaberin und Geschäftsführerin der Firma ecolinnea GmbH, Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung in Wald- und Landschaftsmanagement. Kontakt: [email protected]

Dr. Rita Bütler SauvainWissenschaftliche Mitarbeiterin, WSL Eidg. For-schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft und Verantwortliche für Waldbiodiversität des Kantons Waadt, SFFN Service des forêts, de la faune et de la nature. Kontakt: [email protected]

Dr. Peter RotachDipl. Forstingenieur ETH, Leiter der Gruppe Waldmanagement–Waldbau am Institut für Terrestrische Ökosysteme an der ETH Zürich. Kontakt: [email protected]

LiteraturMeier, S. (2009): Beurteilung des ökologischen und ökonomischen Werts von Habitatbäumen in Wirtschaftswäldern am Beispiel des Forstbetriebs Baden. Zürich: ETH Zürich, Masterarbeit. 109 S.

Niedermann, S.; Mordini, M.; Bütler, R.; Rotach, P. (2010). Habitatbäume im Wirtschaftswald: ökologisches Potenzial und �nanzielle Folgen für den Betrieb. SZF 161 (10): 391–400.

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Verjüngung von Gebirgs-Fichtenwäldern

10 Jahre Erfolgskontrolle in schlitzförmigen LückenLaut den Ergebnissen des dritten Landesforstinventars (LFI3) ist die Verjüngung in 36% aller Schweizer Schutzwälder kritisch bis ungenügend. Ausreichende Verjüngung ist aber eine Vor-aussetzung für die langfristige Schutzwirkung. Dabei helfen schlitzförmige Bestandeslücken.

aus die Idee, den Nachwuchs mit «Ver-jüngungsschlitzen» zu fördern. Zwischen 1992 und 1996 wurden im Forstkreis Ilanz im Bündner Vorderrheintal über 50 solche Schlitze in Schutzwäldern geschla-gen. In diesem Beitrag berichten wir über wiederholte Erfolgskontrollen in diesen Verjüngungsschlitzen.

Zunahme grosser Fichten-Jung-p�anzenDie Verjüngung in den Schlitzen bestand 2011 zu 72% aus Fichten und zu einem deutlich kleineren Teil aus Vogelbeeren (28%). Tannenverjüngung fehlte vollstän-dig. Diese Baumartenzusammensetzung entspricht etwa der natürlichen Zusam-mensetzung von Nadelwäldern der subal-

pinen Stufe und von �chtendominierten Wäldern der hochmontanen Stufe.

Im Mittel kamen in den Schlitzen im Jahr 2001, also 5 bis 9 Jahre nach dem waldbaulichen Eingriff, 8350 Fichten-Jungp�anzen pro ha vor (dies entspricht 0,83 Fichten pro m2, Abb. 2). Die Stamm-zahl blieb bis 2006 etwa gleich (nicht sig-ni�kante Zunahme auf 9970 Fichten pro ha) und sank danach bis ins Jahr 2011 stark und signi�kant auf 5030 P�anzen pro ha. Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen grossen und kleinen Verjün-gungsp�anzen: Die Stammzahl der min-destens 10  cm grossen P�anzen nahm von 2001 bis 2006 von 1050 pro ha auf 2840 pro ha deutlich zu, um danach bis 2011 stabil zu bleiben. Die Zahl der Fich-

Von Eva Hirsiger, Pascal Gmür, Ueli Wasem, Jan Wunder und Peter Brang.

Zu wenig Verjüngung ist hauptsächlich in Wäldern mit verminderter Bestandessta-bilität ein Problem (Duc et al. 2010), weil diese �ächig zusammenbrechen können, ohne dass die Verjüngung die Schutzwir-kung rasch übernimmt. Diese Gefahr be-steht besonders in Gebirgs-Fichtenwäl-dern, da diese oft gross�ächig dicht, einförmig, alt und arm an Verjüngung sind.

Beobachtung in SeilschneisenIm Jahr 1955 stellte der Bündner Forstad-junkt Trepp fest, dass sich die Fichtenver-jüngung in schmalen Seilschneisen oft gut einstellt. Später entwickelte sich dar-

Vermessung der Tran - s ekte in einem Verjün-gungsschlitz

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ten unter 10  cm Höhe blieb hingegen von 2001 bis 2006 mit Werten um 7000 pro ha stabil, nahm dann aber bis 2011 auf 2420 pro ha deutlich ab. Als Folge dieser Entwicklung waren die Fichten-Jungp�anzen bei den ersten beiden Erhe-bungen mehrheitlich kleiner als 10  cm; im Jahr 2011 hingegen waren grosse und kleine Fichten-Jungp�anzen gleich häu�g (Abb. 2).

Hohe Mortalität Die starke Abnahme der unter 10 cm gros-sen Verjüngung von 2006 bis 2011 kann nur mit einer hohen Mortalität erklärt werden. Eine zusätzliche Erhebung an 284 individuell beobachteten Fichten-Jungp�anzen bestätigte dies: von 2001 bis 2011 starben 85% dieser P�anzen.

Die Anzahl der kleinen Fichten in den Transekten hätte also auch um etwa 85% abnehmen müssen, ja sogar um mehr, da ja auch viele der anfänglich unter 10 cm grossen P�anzen bis 2006 und 2011 die Höhe von 10 cm überwuchsen. Dass die Stammzahl der kleinen Fichten von 2001 bis 2006 stabil blieb und sich danach bis 2011 nicht im ähnlichen Ausmass wie bei den individuell beobachteten P�anzen re-duzierte, sondern sich «nur» gut hal-bierte, bedeutet daher, dass sich viele Fichten neu ansamten. Zwar konnte diese Ansamung die Mortalität nicht kompensieren, es wird jedoch deutlich, dass die Dynamik von Ansamen und Ster-ben erstaunlich hoch ist.

Die deutliche Abnahme der kleinen P�anzen kann nicht durch grosse Fich-tenp�anzen erklärt werden, welche die Ansamung weiterer Fichten behindern. Eine plausible Erklärung ist hingegen die abnehmende Verjüngungsgunst, denn der Waldboden, der nach dem Schlagen der Schlitze �eckenweise vegetationsfrei war, ist inzwischen dicht von Kräutern, Gräsern, Hochstauden und Kleinsträu-chern bewachsen.

Dass die Stammzahl der grösseren Jung-p�anzen von 2006 bis 2011 nicht wie in den fünf Jahren zuvor zunahm, überrascht etwas. Wir erwarteten eine kontinuierli-che Zunahme von Erhebung zu Erhe-bung. Anscheinend sterben so viele der über 10  cm grossen P�anzen, dass der Einwuchs kleinerer P�anzen diese Morta-lität nur gerade kompensiert.

Die Stammzahlunterschiede zwischen den Schlitzen sind sehr gross; 2011 be-trugen die minimalen und maximalen Dichtewerte pro Schlitz bei den kleinen P�anzen (unter 10  cm hoch) zwischen 0 und 173 000 Fichten-Jungp�anzen pro ha, bei den grossen P�anzen (mindestens

Abbildung 2: Ent-wicklung der Stamm-

zahl der Fichtenver-jüngung total und

nach Grössenklassen (P�anzen <10 cm

und P�anzen ≥ 10 cm Höhe bis 11,9 cm

Brusthöhendurchmes-ser). Die Fehlerbalken bezeichnen den ein-

fachen Standardfehler des Mittelwertes.

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Methodisches VorgehenDiese Studie widmet sich der Frage, wie erfolgreich schlitzförmige Bestandesöff-nungen zur Einleitung der Verjüngung in Gebirgs-Fichtenwäldern sind. Da zu wur de die Verjüngung innerhalb und ausserhalb von Schlitzen mehrmals erfasst. Eine Erst-inventur wurde 2001 durchgeführt; de - ren Wiederholung in den Jahren 2006 (Zimmermann et al. 2011) und 2011 (Gmür 2012) erlaubt es, die zeitliche Ent-wicklung der Fichtenverjüngung (Stamm-zahl und Grössenklassen) darzustellen. Insgesamt 36 Schlitze wurden in allen drei Erhebungen erfasst. 15 der ursprünglich 51 erhobenen Schlitze �elen aufgrund von Borkenkäferbefall und Hangrutschun-gen bis 2011 weg. Die Schlitze liegen an nord- und südexpo nierten Hängen im Vorderrheintal und wurden in drei Höhen-stufen gruppiert:hochmontan: 1300–1599 m ü. M.subalpin: 1600–1729 m ü. M.obersubalpin: 1730–1830 m ü. M.

Die Schlitze sind durchschnittlich 55  m lang (Bereich von 21 bis 114 m) und 16 m breit (7 bis 28 m). Die Erhebungen wurden in drei parallelen Transekten senkrecht zur Längsachse jedes Schlitzes durchgeführt (Abb. 1). Der obere (o) und der untere Transekt (u) sind in zwei Teilabschnitte unterteilt, der mittlere Transekt (m) in vier Ab-schnitte, wobei zwei davon im angrenzenden Waldbestand liegen.Auf den Transekten wurde sämtliche Verjüngung, ausgenommen einjährige Keimlinge, nach Baumart und Grössenklasse erfasst. Ebenfalls erfasst wurden Schäden wie Verbiss und Schwarzer Schneeschimmel (Herpotrichia juniperi).

Schlitz Wald

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2 3

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m

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Abbildung 1: Schema einer schlitzförmi-gen Bestandesöffnung mit der räumli-chen Anordnung der Transekte. Die drei Transekte (o = oben, m = Mitte und u = unten) enthalten je zwei Transektab-schnitte (2 und 3). Der mittlere Transekt enthält zusätzlich zwei Transekte (1 und 4) im angrenzenden Waldbestand.

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10  cm hoch) zwischen 0 und 40 000 Stück pro ha. Dies relativiert verallgemei-nernde Aussagen zum Erfolg der Schlitze.

Die Dichten der mindestens 10  cm grossen Fichten-Jungp�anzen unterschie-den sich zwischen den Höhenstufen stark (Abb. 3). Sie waren in Schlitzen der hoch-montanen und subalpinen Stufe etwa doppelt so gross wie in solchen der ober-subalpinen Stufe.

Sollstammzahlen erst teilweise erreichtOtt et al. (1997) sowie Bühler (2005) haben Sollstammzahlen für mindestens 10  cm grosse Fichten-Jungp�anzen in Fichten-Gebirgswäldern entwickelt. Sie liegen bei 4000 Stück pro ha für hoch-montane Wälder und bei 1800 pro ha für subalpine und obersubalpine Wälder. Rund 15 bis 20 Jahre nach dem Holz-schlag sind diese Sollstammzahlen im Durchschnitt der Schlitze in der subalpi-nen Stufe deutlich und in der obersubal-pinen Stufe knapp erreicht, in der hoch-montanen Stufe aber verfehlt (Abb. 4). Wenn man die Sollstammzahl auf jeden Schlitz anwendet, ergibt sich folgendes Bild: In der hochmontanen Stufe errei-chen 4 von 11 Schlitzen, in der subal-pinen Stufe 7 von 10 und in der ober-subalpinen Stufe 6 von 15 Schlitzen die Sollstammzahl. Die Sollstammzahlen werden also insgesamt in 17 von 36 Fäl-len erreicht.

Wildverbiss setzt der Verjüngung zuDie Fichten sind in Schlitzen am Nord-hang signi�kant häu�ger verbissen als in solchen am Südhang. Der im Jahr 2011 am Nordhang festgestellte Anteil von 15% P�anzen, die während des Jahres vor der Erhebung verbissen wurden, ist zwar wegen methodischer Unterschiede nicht direkt mit einer Verbissintensität von 15% gleichzusetzen, liegt aber doch über dem kritischen Wert von 12%. Vor allem die 10 bis 39  cm hohen P�anzen waren im Jahr 2011 mit 21% verbissenen P�anzen stark betroffen. Am Südhang ist Schneeschimmel die häu�gste Schadens-ursache. Der Verbiss dürfte dazu beitra-gen, dass die Stammzahl der mindes tens 10 cm grossen Fichtenp�anzen nicht stär-ker ansteigt, sondern stagniert (Abb. 2).

Verjüngung in Schlitzen zahlreicherEinen klaren Ein�uss auf die Dichte der Fichtenverjüngung hat die Beschirmung. Unter Schirm, also im Altbestand, der an den Schlitz angrenzt, wuchsen mit 4200

Abbildung 3: Entwick-lung der Stammzahl

der Fichtenverjüngung (10 cm Höhe bis

11,9 cm Brusthöhen-durchmesser) in ver-

schiedenen Höhenstu-fen. Die gestrichelten Linien stellen die Soll-

stammzahlen nach Bühler (2005) und Ott

et al. (1997) dar.

Die Bodenvegetation kann in einer Öff-

nung zur Konkurrenz für die Verjüngung

werden.

Dichte Ansamung von Fichten, die bereits grösser als 10 cm sind.

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P�anzen pro ha signi�kant weniger Jung-p�anzen als im Schlitz mit 6800 Stück pro ha. Das Schlagen der Schlitze för-derte also die Verjüngung stark. Hinge-gen beein�ussen die Schlitzbreite und die Schlitzrichtung die Stammzahl der Ver-jüngung zwar teilweise signi�kant, aber nur geringfügig. Unsere Daten belegen also nicht, dass die Schlitze unbedingt eine bestimmte Ausrichtung, zum Bei-spiel an nordexponierten Hängen zur Abendsonne, haben sollten. Man kann daher die Ausrichtung der Schlitze auf-grund der Anforderungen der Holzernte-technik festlegen.

Dabei ist aber sehr sorgfältig auf sta-bile Schlitzränder zu achten. In dieser Studie hatten sich insgesamt 30% der Schlitze nach zehn Jahren infolge Bor-kenkäferbefall und Windwurf erweitert oder mit benachbarten Schlitzen verbun-den; am Südhang waren es sogar fast 60%. Diese Entwicklung ist unerwünscht, denn wenn sich die Lücken vergrössern, kann sich die Konkurrenzvegetation stark entwickeln. Zudem ist die Borkenkäfer-bekämpfung teuer. Teilweise waren die erweiterten Lücken so gross, dass die Schutzwirkung gefährdet ist.

SchlussfolgerungenSchlitzförmige Bestandesöffnungen sind geeignet, um die Verjüngung der Fichte in höheren Lagen einzuleiten. Die Ver-

jüngungsdichten in den 36 untersuchten Schlitzen sind 15 bis 20 Jahre nach dem Aushauen der Schlitze deutlich grösser als im angrenzenden Altbestand. Die Stammzahl der über 10  cm grossen Jungp�anzen nahm jedoch wider Er-warten in den letzten fünf Jahren nicht mehr zu und die der kleineren sogar ab. Die Ansamung weiterer Jungp�anzen scheint zurückgegangen zu sein, wahr-scheinlich weil Konkurrenzvegetation die verjüngungsgünstigen Kleinstand-orte besetzt hat. Den etablierten P�an-zen setzen Wildverbiss und Schnee-schimmel zu. Die Sollstammzahlen für Fichten-Jungp�anzen waren nach 15 bis 20 Jahren erst in knapp der Hälfte der Schlitze erreicht.

Auf stabile Bestandesränder ist beim Anzeichnen der Schlitze sehr sorgfältig zu achten, sollen Zwangsnutzungen mi-nimal bleiben. Die wiederholten Erhe-bungen zeigen, dass die Dynamik von Ansamung und Mortalität in den Verjün-gungen gross ist; man darf daher den Er-folg der Verjüngung nicht zu früh als ge-sichert oder als gescheitert betrachten. Im Fall der 1992 bis 1996 angelegten Schlitze in der Surselva ist auch nach 15 bis 20 Jahren noch keine abschlies-sende Beurteilung des Verjüngungser-folgs möglich. Daher dürften sich wei te - re Wiederholungen der Erfolgskontrol le lohnen.

Eva Hirsiger ist Umweltnaturwissenschafterin mit Vertiefung in Wald- und Landschaftsmanagement und hat diesen Aufsatz im Rahmen eines Praktikums an der WSL verfasst.

Pascal Gmürist Forstingenieur HAFL und derzeit beim Kan-tonsforstamt des Kantons St. Gallen tätig. Seine Bachelorarbeit war die Grundlage für diesen Beitrag.

Ueli WasemForstwart in der Forschungsgruppe Störungs-ökologie an der WSL.

Dr. Jan WunderGeoökologe, Oberassistent der Professur Wald-ökologie an der ETH Zürich.

Dr. Peter BrangLeiter der Forschungsgruppe Bestandesdynamik und Waldbau sowie des Forschungsprogramms Wald und Klimawandel an der WSL.

DankWir danken dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) für die �nanzielle Unterstützung.

LiteraturBühler, U. (2005). Jungwaldentwicklung als Ein-gangsgrösse in die Jagdplanung: Erfahrungen aus dem Kanton Graubünden. Eidg. Forschungs-anstalt WSL, Birmensdorf. Forum für Wissen 2005: 59–65.

Duc, P., Abegg, M., Brändli, U.-B. (2010). Schutzwald. In: Brändli, U.-B. (Red.) Schweizeri-sches Landesforstinventar. Ergebnisse der dritten Erhebung 2004–2006. Birmensdorf, Bern, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Bundesamt für Umwelt BAFU: 231–251.

Gmür, P. A. (2011). Naturverjüngung in schlitz-förmigen Bestandesöffnungen. Erfolgskontrolle in hochmontanen und subalpinen Schutzwäl-dern des Vorderrheintales, Graubünden, Schweiz. 3. Aufnahme. Bachelorarbeit in Forst-wirtschaft. Schweizerische Hochschule für Land-wirtschaft SHL, Zollikofen.

Ott, E., Frehner, M., Frey, H.-U., Lüscher, P. (1997). Gebirgsnadelwälder: ein praxisorientier-ter Leitfaden für eine standortgerechte Waldbe-handlung. Bern, Haupt Verlag.

Zimmermann, S., Wunder, J., Brang, P. (2011). Erfolgskontrolle in Verjüngungsschlitzen. Bünd-nerwald 64(2): 46–49.

Fichten-Aufwuchs in einer kleinen Lücke

Wald und Holz

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Nachrichten

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300 Jahre Nachhaltigkeit im Wald

Wer war Hannß Carl von Carlowitz?Der internationale Tag des Waldes vom 21. März 2013 steht unter dem Motto «300 Jahre Nachhaltigkeit im Wald». Der Grund: 1713 veröffentlichte Hannß Carl von Carlowitz sein forstliches Lehrbuch «Sylvicultura oeconomica, oder hauß-wirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht». Es verlieh Carlowitz den Ruf als Begründer des Nachhaltigkeitsprinzips in der Waldbewirtschaftung.

Von Eduard J. Belser.Dass dem Wald nicht mehr Holz entnom-men werden darf, als dauernd nach-wächst – dieses Nachhaltigkeitsprinzip ist auch in der Schweiz seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das eiserne Grundprinzip der Forstwirtschaft. Das Postulat, von den Zinsen zu leben und das Kapital nicht anzugreifen, ist langfris-tig auch ökonomisch gesehen sinnvoll. Heute ist es angesichts der Übernutzung der Ressourcen dieser Erde durch die Menschheit aktueller den je und entspre-chend präsent in den Medien. Auch die angestrebte und aktuell heftig diskutierte Energiewende hin zu den erneuerbaren Energiequellen beruht letztlich auf dem Nachhaltigkeitsprinzip.

Holznot im Bergbaurevier ErzgebirgeDas Erzgebirge, ein Grenzgebirge zwi-schen Sachsen und Böhmen, war eines der ältesten und bis weit in das 20. Jahr-hundert hinein eines der grössten und bedeutendsten Bergbaureviere Europas. Bereits im 12. Jahrhundert wurden hier Silbererzvorkommen entdeckt und berg-männisch abgebaut. Mit der zunehmen-den Besiedelung des Erzgebirges wurden vor allem im Gebiet von Freiberg, Schnee-berg, Annaberg-Buchholz und dem böh-mischen Sankt Joachimstal (heute die tschechische Stadt Jáchymov) weitere rei-che Erzlagerstätten entdeckt. Zahlreiche Bergwerke entstanden, in denen vor allem Silber, Zinn, Eisen, Kupfer, Blei und Zink abgebaut und in Hüttenwerken wei-terverarbeitet wurden.

Das Sichern der Schächte und Stollen der Bergwerke mit hölzernen Einbauten, das damals verbreitete Sprengen des Ge-steins durch Feuereinwirkung, das Ver-hütten der Erze zu den Metallen, die Köhlerei und zahlreiche weitere ener-gieintensive Gewerbe wie die Glasher-stellung, das Seifensieden, aber auch der Hausbrand zum Kochen und Heizen ver-schlangen gewaltige Mengen Holz. Be-reits im Mittelalter führte dieser grosse Holzbedarf – zusammen mit Waldschä-den durch das Beweiden mit Ziegen und Grossvieh und andere Nebennutzun-gen – regional zur Holzverknappung oder Holznot. Holz war bis zum Beginn des industriellen Kohlenabbaus Ende des 18. Jahrhunderts und dem Aufkommen der Eisenbahn ab etwa 1830 als leis-tungsfähiges Kohle-Transportmittel der zentrale Energieträger. Durch den wirt-schaftlichen Aufschwung, den Sachsen unter Kurfürst August II. nach dem Dreis-sigjährigen Krieg erlebte, wurde die Holz-

Titelblatt der «Sylvicultura oecono-mica» in einer Au�age von 1732

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not besonders in den Bergbaugebieten des sächsischen Erzgebirges zu einem sich schnell dramatisch verschärfenden Problem.

Hannß Carl von CarlowitzHanß Carl von Carlowitz wurde als zwei-tältester Sohn von 16 Kindern des kur-sächsischen Oberforstmeisters Georg Carl von Carlowitz 1645 auf dem Familiensitz, der Burg Rabenstein bei Chemnitz, gebo-ren. Er besuchte das vom Geist des Hu-manismus geprägte Lutherische Stadt-gymnasium in Halle an der Saale, studierte in Jena Rechts- und Staatswis-senschaften, lernte Fremdsprachen und betrieb naturwissenschaftliche und berg-baukundliche Studien.

Die «Kavalierstour» – die damals übli-che Bildungsreise des Adels und der rei-chen Oberschicht – führte den jungen Carlowitz zwischen 1665 und 1669 nach England, Frankreich, in die Niederlande, nach Dänemark, Schweden, Italien und Malta. Er erkannte, dass der Rohstoff und Energieträger Holz im vorindustriellen Eu-ropa ein knappes Gut war und dass es an einer geregelten Bewirtschaftung der Wälder fehlte. Die vorhandenen Kennt-nisse in der Waldbewirtschaftung waren zudem in den Wirren des Dreissigjährigen Krieges (1618–1648) teilweise verloren gegangen. Weite Teile Europas waren entwaldet und verödet.

Nach seiner Rückkehr wurde der 24jäh-rige Carlowitz vom sächsischen Herzog Johannes Georg II. zum Kammerjunker ernannt. 1672 trat er in den Dienst als Adjunkt seines Vater in Wolkenstein und wurde später selber Amtshauptmann zu Wolken- und Lauterstein. In diesem Amt war er, wie bereits sein Vater, auch für die Waldungen zuständig. 1677 wurde er zum Vize-Berg-Hauptmann und 1711 zum sächsischen Ober-Berg-Hauptmann berufen. Damit war er auch für die Holz-versorgung der sächsischen Berg- und Hüttenwerke zuständig.

Der ökonomisch und naturwissen-schaftlich gebildete Carlowitz erkannte, dass das Problem der übernutzten, schlecht bewirtschafteten Wälder auch darin liegt, dass wer einen Baum p�anzt, diesen nicht zu seinen Lebzeiten ernten kann. Weshalb die Bewirtschaftung des Waldes zwingend nach einem Denken und vorausschauenden Handeln über mehrere Generationen verlangt; eine Er-fordernis, die beim damaligen harten Kampf ums tägliche Überleben bei wei-ten Bevölkerungskreisen nicht im Vorder-grund stand. Das Phänomen ist auch heute noch in vielen Ländern der Dritten

Welt bei der täglichen Jagd der armen Bevölkerung nach Brennholz zu beob-achten. Der wirtschaftlich gut gestellte Adel hingegen vererbte seine Reichtü-mer, auch die Wälder, an die nachfolgen-den Generationen und hatte deshalb ein Interesse, diese in gutem Zustand zu hin-terlassen.

«Nachhaltende Nutzung»Dies dürfte Carlowitz auch bewogen haben, 1713 sein Buch «Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nach-richt und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht» zu verfassen. Zwar hatte der englische Autor, Architekt und Gartenbauer John Evelyn bereits 1644 sein Werk «Sylva, or Discourse on Forest Trees» [«Sylva oder Abhandlung über

Waldbäume»] veröffentlicht, und König Ludwig XIV. von Frankreich 1669 ein fort-schrittliches Waldgesetz erlassen; aber Carlowitz kommt das Verdienst zu, das erste umfassende, in sich geschlossene Lehrbuch der Forstwirtschaft verfasst und darin den Begriff der «Nachhaltigkeit» eingeführt zu haben. Carlowitz be-schreibt in der «Sylvicultura oeconomica» das Prinzip der Nachhaltigkeit so: «Wird derhalben die größte Kunst/Wissen-schaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine so-thane Conservation und Anbau des Holt-zes anzustellen / daß es eine continuierli-che beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberli-che Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse [Wesen, Dasein] nicht blei-

Mittlere Altartafel von der Rückseite des 1521 geweihten, dem Maler Hans Hesse zuge-schriebenen Annaberger Bergaltars mit einer vielgestaltigen Bergbaulandschaft mit allen Aspekten der damaligen Silbergewinnung. Zu erkennen ist der vielfältige Einsatz von Holz im Stollenbau, beim Bau von andere Bergwerkseinrichtungen, bei der Holzkohlegewin-nung usw.

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ben mag.» Carlowitz hat damit die Nach-haltigkeit als forstliche Handlungsweise nicht erfunden, aber er hat mit seinem Werk das Wort «nachhaltend» geprägt und der Nachhaltigkeit ihre grundle-gende Bedeutung in der Bewirtschaftung des Waldes zugewiesen.

Das 432-seitige Werk mit 24 Register-seiten enthält Ausführungen zu den Waldfunktionen, zur standortgerechten Baumartenwahl, zur Streunutzung, zur Bodendüngung, zur Bodenverdichtung durch das Befahren, zum Anbau einhei-mischer und fremdländischer Baumarten, Waldbausysteme, zur räumlichen Ord-nung im Wald, zur natürlichen und künstlichen Verjüngung des Waldes, zur Jungwald- und Bestandesp�ege, zur Holzernte und anderen forstlichen The-men. Da das Werk in erster Linie aus den Bedürfnissen einer sicheren, nachhalti-gen Holzversorgung entstand, fehlt das Thema Jagd darin.

Carlowitz verstarb am 3. März 1714 mit 69 Jahren in Freiberg. Drei Dinge halten sein geistiges Erbe wach: ein Denkmal an der Burg Rabenstein, die Sächsische Hans-Carl-von-Carlowitz Gesellschaft zur Förderung der Nachhaltigkeit und der seit 2003 alljährlich für herausragende Leistungen im Bereich der Umweltfor-schung an der Technischen Universität-Bergakademie Freiberg verliehene Hans- Carl-von-Carlowitz-Preis.

Eduard J. BelserFreier Journalist, Egerkingen

Weitere Infos zu Carlowitz und seinem Werk im Internet unter:

Reprint der «Sylvicultura oeconomica» mit einem einführenden Kapitel von Jürgen Huss und Friederike von Gadow: www.forstbuch.de

Digitalisierte «Sylvicultura oeconomica» zum Herunterladen für den privaten Gebrauch: www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1021/bsb10214444/images/index.html?digID=bsb10214444&pimage=9&v=pdf&nav=0&l=de

Sächsische Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft zur Förderung der Nachhaltigkeit (Jubiläumsak-tivitäten 2013): www.carlowitz-gesellschaft.de

Hans-Carl-von-Carlowitz-Preis: tu-freiberg.de/ oez/praxispartner/carlowitz.html

Lexikon der Nachhaltigkeit: www.nachhaltigkeit.info

Vorlesungsskript zur Schweizer Forstgeschichte in der Sammlung der ETH Zürich: http://e-collection.library.ethz.ch/eserv/eth:28539/eth-28539-01.pdf

Jeremias Gotthelf «Die Wassernot im Emmen-tal»: http://gutenberg.spiegel.de/buch/2499/1

Das Eidgenössisches Forstgesetz von 1876Die Holzknappheit war auch in der Schweiz bereits ab dem Mittelalter in gewissen Ge-genden ein Problem, das mit Forstreglementen und anderen Massnahmen angegangen wurde. Der Brennholzbedarf der wachsenden Bevölkerung und des Gewerbes (Bergbau, Glashütten usw.) führte in der vorindustriellen Schweiz des 17. und 18. Jahrhunderts zu einem starken Nutzungsdruck auf die Wälder und zu deren Übernutzung. Hinzu kamen Schäden durch das Beweiden und andere Nebennutzungen sowie Holzexporte z.B. für den Schiffsbau bis nach Holland oder für die erzbischö�ich-salzburgischen Salinen aus dem Engadin. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Folgen dieser Über-nutzung und Plünderung der Wälder nicht mehr zu übersehen. 1834 kam es in den Kantonen Graubünden, Tessin, Wallis und Uri, 1837 vor allem im Emmental und 1839 in den Tälern der Reuss, des Rheins, der Rhone und in den Südtälern zu verheerenden Überschwemmungen. Diesen Überschwemmungen setzte der Dichterpfarrer Jeremias Gotthelf mit seiner 1838 geschriebenen und 1852 erstmals gedruckten Erzählung «Die Wassernot im Emmental» ein literarisches Denkmal. 1842 veröffentliche Charles Lardy (1780 bis 1858), Inspektor der Minen und Wälder des Kantons Waadt, seine «Denk-schrift über die Zerstörung der Wälder in den Hochalpen, die Folgen davon für diese selbst und die angrenzenden Landestheile, und die Mittel diesen Schaden abzuwen-den». 1843 wurde der Schweizerische Forstverein gegründet, der sich 1849 mit der Frage befasste: «Kann den waldbesitzenden Privaten und Korporationen die Ausreu-tung und Urbarisierung der Wälder unbedingt nach ihren Gutdünken überlassen wer-den?» 1862 beauftragte der Bundesrat die Professoren Elias Landolt, Arnold Escher von der Linth und Culmann sowie den St. Galler Oberingenieur Hartmann mit einer Expertise zum Zustand der Schweizer Wälder. Das Ergebnis, der schon als forstliches Gesamtkon-zept bezeichnete Landolt-Bericht, wurde 1862 veröffentlicht. 1874 wurde die neue Bun-desverfassung angenommen, die in Artikel 22 bzw. später Artikel 24 den Schutz der Gebirgswälder festschrieb. 1876 verabschiedete die Bundesversammlung das «Bundes-gesetz betreffend die Oberaufsicht des Bundes über die Forstpolizei im Hochgebirge», dessen Grundgedanke auf dem Nachhaltigkeitsprinzip beruht.

Vorsatzblatt Titelblatt der «Sylvicultura oeconomica» mit Darstel-lungen ver-schiedener Waldarbeiten

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«Bio-Hydraulik�üssigkeiten»

Stand des Wissens und ErfahrungenErste biologisch schnell abbaubare Hydrauliköle tauchten in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts auf. Inzwischen kann wohl von einer �ächendeckenden Verwendung im Forst ausgegangen werden. Die Erfahrungen in der Praxis sind recht gut. Wenn sie richtig beobachtet und gewartet werden, kön-nen die Bioöle auch von den Kosten her mithalten. In die Um-welt sollten sie aber ebenso wenig geraten wie konventionelle Hydraulik�üssigkeiten.

Gleichzeitig wurde vom VDMA (Ver-band Deutscher Maschinen- und Anla-genbau e.V.) ein erster Standard entwi-ckelt, der realistische Anforderungen an biologisch schnell abbaubare Hydraulik-�üssigkeiten formulierte und ihre weitere Entwicklung kanalisierte. Dieser Standard ist inzwischen in die «ISO 15380» einge-�ossen und bildet weiterhin die Basis für die Beschreibung der Anforderungen an Bio-Hydrauliköle.

Überhitzung vermeidenDie guten Eigenschaften der gesättigten Ester sollten durch geeignete Auslegung der Hydraulikanlage unterstützt werden. Als besonders wichtig erweisen sich ausreichende Strömungsquerschnitte, die konsequente Verwendung von Load- Sensing-Systemen und, wenn möglich, der Einsatz von geschlossenen Kreisläu-fen. Besonderes Augenmerk ist auf die Öltemperatur zu richten, um Überhitzun-gen zu vermeiden. Aufgrund des günsti-geren Temperatur-Viskositäts-Verhaltens von Produkten auf Basis gesättigter Ester können unter Umständen auch dünn�üs-sigere Öle (geringere Viskosität) verwen-det werden, welche die Energieverluste im Hydrauliksystem vermindern.

Im Jahr 2009 hat das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) eine Umfrage bei über 600 Betreibern von Forstmaschinen durchgeführt, um den Stand der Verwendung und die Erfahrun-gen mit Bio-Hydraulik�üssigkeiten in der Praxis abzufragen. Dabei bestätigten über 80% der befragten Unternehmer, dass sich Bio-Hydraulik�üssigkeiten aus technischer Sicht für den Forstbereich eignen. Immerhin gab es aber auch Hin-weise auf Schäden, von denen einige jedoch noch in den frühen Jahren der Entwicklung biologischer Hydraulik�üs-sigkeiten aufgetreten sein dürften. Am häu�gsten wurden Undichtigkeiten bei Schläuchen und Schlauchverbindungen aufgeführt. Tatsächlich werden Elasto-mere unter Umständen von den Flüssig-keiten angegriffen. Verwendet man je-doch das richtige Schlauchmaterial und geht korrekt mit den Bio-Hydraulikölen um, sollten grundsätzlich keine solchen Probleme mehr auftauchen – es sei denn, dass verschiedene Öle gemischt wurden; dies ist zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Schlauchleitungen der Mobilhydraulik in der Regel alle sechs Jahre zu wechseln sind, um das Risiko von Schlauchbrüchen zu minimieren.

Früher häu�g, heute deutlich seltener berichten Maschinenbetreiber ausserdem

Von Günther Weise.In den ersten Jahren wurde Rapsöl einge-setzt, das bei sorgfältiger Wartung zwar funktionierte, aber nur eine geringe Stand-zeit erreichte und stark verharzte. Versu-che mit Hydraulik�üssigkeiten auf der Basis von Polyglykolen folgten. Aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit und weil sie Lacke sowie Papier�lter angriffen, erwiesen sich aber auch diese Produkte als ungeeignet

für die Mobilhydraulik. Ab 1990 waren erste Druck�üssigkeiten auf der Basis synthetischer Ester verfügbar, die jedoch noch nicht allen Anforderungen gerecht wurden. Den Durchbruch schafften die Bio-Hydraulik�üssigkeiten aber schliess-lich ab etwa 1996 mit den gesättigten synthetischen Estern, welche praktisch alle Anforderungen der Mobilhydraulik erfüllen.

Probenahme der Hyd-raulik�üssigkeit an einem Harvester im Rahmen der KWF-Ge-brauchswertprüfung

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von Hautproblemen beim (unvorsichti-gen?) Umgang mit Bio-Hydraulikölen.

Teurer? Oder gar billiger?Ein verbreiteter Kritikpunkt im Zusam-menhang mit den derzeit angebotenen Bio-Hydraulik�üssigkeiten auf Basis syn-thetischer Ester ist ihr hoher Preis. Be-rücksichtigt man aber die lange mögliche Standzeit, so relativiert sich dieser Ein-wand erheblich. Bei der Umfrage gaben die meisten Maschinenbetreiber an, dass sich die Ölwechselintervalle ihrer Maschi-nen im Vergleich zu Mineralöl vergrössert hätten oder dass sie sogar gänzlich auf einen Ölwechsel verzichten. Nur wenige Nutzer mussten die Ölwechselintervalle verkürzen.

Sehr lange Standzeiten der Hydraulik-�üssigkeiten auf der Basis gesättigter Ester sind nur erreichbar, wenn man diese regelmässig wartet. Denn beim Gebrauch werden sie mit Fremdkörpern und Was-ser verschmutzt, etwa durch einfahrende Hydraulikzylinder oder Abrieb im System. Wasser kann HEES-Flüssigkeiten richtig-gehend zersetzen. Es ist daher ratsam, die Druck�üssigkeit regelmässig analysie-ren zu lassen und Verunreinigungen und Wasser mittels einer Feinst�ltration zu entfernen.

Was ist zu tun bei einer Havarie?Wenn Öl ausgetreten ist, sind die zustän-digen Behörden zu unterrichten und un-verzüglich die erforderlichen Vermei-dungsmassnahmen zu ergreifen. Das gilt auch, wenn es sich um schnell abbaubare Hydraulik�üssigkeiten handelt. In das Erdreich eingedrungenes Bioöl breitet sich ebenso aus wie normales Mineralöl. Es kann zum Beispiel über Wurzellöcher, Grabgänge von Tieren sowie über den

Porenraum des Erdreiches in Richtung Grundwasser wandern. Generell werden auf grund des raschen Abbaus Ab�üsse von 1–2 l ins Erdreich als ungefährlich an-gesehen. Treten jedoch mehrere Dutzend Liter aus, sind Massnahmen zur Gefah-renabwehr erforderlich. Diese umfassen normalerweise das Ausheben oder Aus-baggern des belasteten Erdreichs und dessen Entsorgung. Die anschliessend im Erdreich nachweisbare Restkonzentration der Verunreinigung (Sanierungsgrenz-wert) darf bei biologisch schnell abbau-baren Ölen allerdings um den Faktor 2 bis 5 höher angesetzt werden als bei Mine-ralölprodukten.

In Gewässern können auch Bioöle die Kiemen und Atmungsöffnungen von Fi-schen und Insektenlarven verkleben, was zu deren Erstickungstod führt. Aus die-sem Grund werden die Produkte in Deutschland regelmässig in die Wasserge-fährdungsklasse 1 eingestuft. Da sie keine regenbogenfarbenen Schlieren auf der Wasserober�äche bilden, sind Wasserver-schmutzungen schwerer zu erkennen als bei Mineralöl. Aus diesem Grund ist es im Havariefall vordringlich, das Eindringen der Flüssigkeiten in Gewässer durch Öl-sperren und andere geeignete Massnah-men zu verhindern. Schwimmt das Bioöl bereits auf dem Wasser, so sollte man ver-suchen, die Ausbreitung rasch einzudäm-men. Hierbei sind Ölsperren sowie grund-sätzlich alle auch für Mineralölprodukte zugelassenen Ölbindemittel einsetzbar, notfalls auch Sägespäne, Holzwolle oder trockener Rindenmulch bzw. Torf.

Auf Verkehrs�ächen ausgetretene bio-logische Druck�üssigkeiten sind zunächst durch Abstreuen mit Ölbindemitteln an der weiteren Ausbreitung zu hindern. Danach muss die Verkehrs�äche gerei-nigt werden, da die Produkte rutschige Filme bilden. Bei offenporigem Asphalt kann das schwierig sein und möglicher-weise ein Abfräsen der Ober�äche erfor-derlich machen.

Aus diesen Gründen verlangt die Ge-brauchswertprüfung des KWF, dass in geprüften Maschinen Bio-Hydraulik�üs-sigkeiten verwendet werden, die die An forderungen eines anerkannten Um-weltlabels erfüllen (z.B. Blauer Engel oder Euro-Margerite), da der Anwender nur so sicher sein kann, ein Produkt zu verwen-den, das als umweltschonend und biolo-gisch schnell abbaubar angesehen wer-den kann. Zudem muss ein Ölunfallset auf der Maschine verfügbar sein. Weiter-hin wird eine Probe aus der Maschine einem Schnelltest auf Bioöleigenschaft unterzogen.

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1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008

BetriebemitBio-Druckflüssigkeiten

Anforderungen definiert in:VDMA 24568: 1994ISO 15380: 2002

Die Bio-Hydraulik-öle haben eine steile Karriere hin-ter sich, hier ge-messen an ihrer Einführung in den vom KWF befrag-ten Betrieben.

Ein besonders wichtiges Motiv, Bio-Hydraulik�üs-sigkeiten einzu-setzen, stellt die Zerti�zierung der jeweiligen Forst-unternehmer dar.

Dichtungen und SchläuchePumpen und MotorenVerharzungenTemperaturproblemeSonstige

Gründe für den Umstiegauf Bioöl

Prüfkoffer von ARGO-HYTOS für den Schnelltest von Bioölen

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FazitAls Summe der Erfahrungen beim Einsatz von biologisch schnell abbaubaren Druck-�üssigkeiten in der Forstwirtschaft zeig-ten sich vier wesentliche Punkte:• Grundsätzlich eignen sich entsprechen -

de Bio-Druck�üssigkeiten für den Ein-satz in Forstmaschinen. Wichtig ist aber,

dass der Anwender das Potenzial der Druck�üssigkeiten auszunützen weiss. Insbesondere müssen diese gut beob-achtet (Monitoring) und gewartet wer-den. Aufmerksamkeit sollte eventuell bestehenden Hautunverträglichkeiten geschenkt werden.

• Optimal eingesetzt sind Bio-Hydraulik-�üssigkeiten den herkömmlichen Hyd-raulik�üssigkeiten unter Umständen in Wirkungsgrad und Betriebsverhalten sogar überlegen.

• Im Havariefall bieten Bioöle dem Ma-schinenbetreiber hinsichtlich der Um-welthaftung Vorteile. So ist das Ein-dringen geringer Mengen (bis ca. 10 l) ins Erdreich in der Regel nicht bedenk-lich. Treten grössere Mengen aus, ist eine Sanierung erforderlich. Dabei kön - nen jedoch erhöhte Sanierungsgrenz-werte zugelassen werden. Von Ver-kehrs�ächen müssen die Produkte aus Sicherheitsgründen möglichst rasch entfernt werden.

• Das Eindringen der Produkte in Ge-wässer muss, wie bei Mineralölen, mit allen Mitteln verhindert werden. Einge-drungene Produkte müssen so schnell wie möglich wieder aus Gewässern entfernt werden.

• Die Umweltverträglichkeit von Bio-Hy-draulikölen wird derzeit an den Anfor-derungen der anerkannten Umweltzei-chen «Blauer Engel» und «Europäisches Umweltzeichen» gemessen.

Dr. Günther Weiseleitet das Fachressort «Forstmaschinen und -zubehör» beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik KWF, DE-64823 Gross-Umstadt

LiteraturNimz, R.; Weise, G.: Einsatz von Bioölen in Forst-maschinen. FTI 63 (2011) 3+4, S. 19–22

Hartmann, R.; Gelembotzki, B, Kaps, Th.: Bioöle: Umgang, Beförderung und Gefahrenabwehr-massnahmen bei Unfällen. FTI 63 (2011) 7+8, S. 7–10

Umweltzeichen «Blauer Engel» und «Euro-päisches Umweltzeichen» (oft Euro-Marge-rite oder Euro-Blume genannt)

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Praktisch unverändert

Maschinenkosten für das Jahr 2013 In diesem Jahr bleiben die Selbst kostenansätze für Forst-

maschinen gegenüber 2012 praktisch unverändert. Einzelne

Maschinen sind etwas teurer geworden, der Diesel eher

etwas billiger, und die allgemeine Teuerung war letztes Jahr

sogar negativ.

Die Ansätze für Motorsägen und an-dere handgeführte Geräte sind auch mit Aspen-Kraftstoff berechnet.

Der Maschinenführeransatz von Fr. 49.– gilt nur betriebsintern. Gegen über Drit-ten ist der Verrechnungspreis von Fr. 86.– zu wählen (analog Forstunternehmer Schweiz, vgl. auch www.fus-efs.ch/start-seite/infos/tarife ➞ Regielohn-Tarif).

Die übrigen Kostenelemente inklusive Schmierstoffpreise haben sich kaum ver-ändert.

Die allgemeine Teue rung lag 2012 bei minus 0,7%, d.h., der Konsumenten- Wa-renkorb ist letztes Jahr billiger geworden.

Die in der Tabelle enthaltenen Kosten-elemente sind Durchschnittswerte, wel-che auf Erhebungen und Erfahrungs-werten be ruhen. Sie entsprechen den Selbstkosten bei betriebsinterner Ver-rechnung und dienen als Richtgrössen,

von denen bei der Maschinenentschädi-gung für Forstbetriebe und für Landwirte ausgegangen werden kann.

Die angegebenen Daten sind rechtlich unverbindlich. Sie sind geeignet: – als Kostenvergleich bei der Beschaf-fung einer Maschine;

– für die Vorkalkulation von Arbeiten im eigenen Betrieb;

– als Grundlage zur Berechnung eines individuellen Entschädigungs- oder Verrechnungsansatzes.

Ansätze und Preise 2012

Lohnkosten

Maschinenführer 49.–/h

Betriebsstoffe

Diesel 1.80/l

Benzin 1.80/l

Benzin-Öl-Gemisch 1.80/l

Aspen 4.–/l

Motorenöl 6.50/l

2-Takt-Mischöl 6.90/l

Bio-Kettenöl 5.20/l

Gebäudekosten

in Abhängigkeit

des Anschaffungspreises 2%

Gebühren und Versicherungen

Gebühren 100.–/J.

Haftp�ichtversicherung 290.–/J.

Feuervers. v. Anschaffungspreis 0,2%

Vollkasko v. Anschaffungspreis 2,8%

Zinsfuss 6%

Liquidationswert 5%

Gewinn- und Risikozuschlag 20%

Selber rechnenWer seine eigenen Sätze berechnen möchte, der kann ein Maschinenkalku-lationsprogramm von der WVS-Website (www.wvs.ch ➞ Forstpraxis ➞ Maschi-nenkosten) her unter laden. Mit die sem Programm können Selbstkosten und Verrechnungssätze von Forstmaschinen schnell und genau berechnet, gespei-chert und im nächsten Jahr wieder aktu-alisiert werden.

Weitere Auskünfte: Robert Schickmüller, WVS

032 625 88 00

Was kostet die Maschine pro Betriebs-stunde? Die Tabellen-werte geben einen guten Anhaltspunkt.

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Bezeichnung der Maschine Neupreis Leistung Nutzungs- Nutzungs- Rep.- Selbstkosten in in kW dauer dauer Faktor Abhängigkeit von der in Jahren nach Std. jährlichen Auslastung

1. Handgeführte Kleingeräte Fr./l bei 300 h/J. 1.1 Motorsägen (Öko-Öl)

– leicht 1 100.– 2 bis 3 3 1 200 1,2 11.75/13.95–1 – mittel 1 700.– 3 bis 4 3 1 200 1,0,2 10.05/12.251 – schwer 2 200.– > 4 3 1 200 0,9 9.05/11.251

1.2 Freischneidegeräte Fr./l bei 200 h/J. – leicht 1 100.– 4 1 200 0,6 8.90/11.101 – mittel 1 500.– 4 1 200 0,6 8.10/10.301 – schwer 2 050.– 4 1 200 0,6 7.75/10.–1

1.3 Winde mit MS-Motor Fr./l bei 100 h/J. – mittel 3 800.– 5 1 200 1,0 13.45/15.701

1.4 P�anzlochbohrer Fr./l bei 100 h/J. – leicht 900.– 6 1 200 0,6 9.10/11.301 – schwer 2 600.– 6 1 200 0,8 10.–/12.201

1.5 Entrindungsgeräte Fr./l bei 100 h/J. – Eder 2 000.– 5 1 200 0,9 9.35/11.601 – Biber 3 200.– 5 1 200 0,9 11.95/14.151

2. Rückeschlepper und Ausrüstung Fr./h bei 600 h/J. 2.1 Forsttransporter

(Ausrüstung ohne Pos. 2.4/2.5) – mittel 59 000.– 30 7 7 000 1,1 41.25 – schwer 78 000.– 40 7 7 000 1,1 53.60

2.2 Forsttraktoren Fr./h bei 600 h/J. (Ausrüstung ohne Pos. 2.4/2.5) – mittel 100 000.– 50 10 10 000 1,0,6 55.05 – schwer 110 000.– 60 10 10 000 1,0,6 61.44

2.3 Spezialrückeschlepper Fr./h bei 600 h/J. (Ausrüstung ohne Pos. 2.4/2.5) – leicht 106 000.– 45 10 10 000 0,9 56.70 – mittel 127 500.– 60 10 10 000 0,9 68.10 – schwer 153 000.– 75 10 10 000 0,9 81.45

2.4 Rückeausrüstung Fr./h bei 600 h/J. – Eintrommelwinde, 6 t 23 000.– 10 10 000 0,8 11.15 – Doppeltrommelwinde, 6 t 44 000.– 10 10 000 0,8 19.10 – Eintrommelwinde, 7 t 29 000.– 10 10 000 0,8 13.40 – Doppeltrommelwinde, 7 t 49 000.– 10 10 000 0,8 21.–– – Frontpolterschild 26 000.– 10 10 000 0,5 11.50 – Klemmbank 19 000.– 10 10 000 0,5 9.05

2.5 Funkausrüstung Fr./h bei 600 h/J. – für Eintrommelwinde 10 000.– 10 10 000 0,7 6.15 – für Doppeltrommelwinde 13 000.– 10 10 000 0,7 7.25

2.6 Rückekräne Fr./h bei 600 h/J. – Rückekran 4 mt 75 000.– 10 10 000 0,8 30.85 – Rückekran 6 mt 95 000.– 10 10 000 0,8 38.40

1 Mit Sonderkraftstoff

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W A L D U N D H O L Z 3/13 43

W A L D U N D H O L Z

Bezeichnung der Maschine Neupreis Leistung Nutzungs- Nutzungs- Rep.- Selbstkosten in in kW dauer dauer Faktor Abhängigkeit von der in Jahren nach Std. jährlichen Auslastung

3. Landwirtschaftstraktoren Fr./h bei 600 h/J. 3.1 Ohne Allradantrieb

– leicht 44 000.– 33 7 7 000 1,1 34.20 – mittel 61 000.– 50 7 7 000 1,1 47.15 – schwer 87 000.– 70 10 10 000 1,1 55.60

3.2 Mit Allradantrieb Fr./h bei 600 h/J. – mittel 73 500.– 60 10 10 000 1,1 47.40 – schwer 111 000.– 85 10 10 000 1,1 69.–

4. Dreipunktanbaugeräte Fr./h bei 300 h/J. 4.1 Anbauwinden

– Eintrommelwinde, 4 t 9 000.– 7 3 000 1,0,0 11.30 – Doppeltrommelwinde, 6 t 16 000.– 7 3 000 1,0,0 18.10

4.2 Spaltmaschinen Fr./h bei 200 h/J. – klein 5 300.– 7 3 000 1,0,0 9.35 – gross 7 700.– 7 3 000 1,0,0 12.50

4.3 Übrige Anbaugeräte Fr./h bei 200 h/J. – Anbaukran 24 500.– 7 3 000 0,8 34.–– – Laubräumgerät 7 500.– 7 2 000 0,8 12.70 – Anbauspritze 8 700.– 10 2 000 1,0,0 13.45

5. Anhänger Fr./h bei 350 h/J. – Krananhänger 69 000.– 8 3 000 1,0,0 61.60 – Transportanhänger 7 700.– 8 3 000 0,8 8.40

6. Seilkrananlagen Fr./h bei 600 h/J. 6.1 Konventionelle Anlagen

– mittel 135 000.– 30 7 7 000 0,7 73.15

6.2 Mobilseilkräne (Anhängerversion) Fr./h bei 600 h/J. – bis 300 m Tragseillänge 225 000.– 70 7 7 000 0,7 113.60 – bis 600 m Tragseillänge 295 000.– 100 7 7 000 0,7 148.90

7. Übrige Forstmaschinen Fr./h bei 350 h/J. 7.1 Funkgesteuerte Schlittenwinde

– klein 28 500.– 20 7 3 000 1,0,0 36.– – gross 46 000.– 30 7 3 000 1,0,0 55.30

7.2 Holzsägen mit Elektroantrieb Fr./h bei 250 h/J. – Kreissägen 2 700.– 10 3 000 1,0,0 5.–– – Bandsägen 3 600.– 10 4 000 1,2 5.75

7.3 Holzhacker Fr./h bei 350 h/J. – klein (Zapfwellenantrieb) 14 000.– 7 3 000 1,0,0 14.90 – mittel (Elektroantrieb) 25 000.– 20 7 4 000 1,0,0 22.55

7.4 Hochdruckreiniger Fr./h bei 200 h/J. – mittel 6 000.– 4 7 1 500 1,0,0 12.30

8. Personen- und Fr./km bei Materialtransportfahrzeuge 15 000 km/J. 8.1 Personenwagen 30 000.– 0.90

8.2 Geländefahrzeuge Fr./km bei 15 000 km/J. – bis 4 Personen, 4 × 4 40 000.– 1.10 – bis 6 Personen, 4 × 4 45 000.– 1.20

8.3 Anhänger Fr./km bei 10 000 km/J. – mit Au�aufbremse bis 2 t 6 000.– 0.15 – mit Luftdruckbremse bis 4 t 8 000.– 0.30

Gebühren und VersicherungenFeuerversicherung ist enthalten in den Maschinengruppen 1.1–1.5, 4.1–5, 7.2–7.4.Vollkaskoversicherung ist enthalten in den Maschinengruppen 2.4–2.5.Haftp�icht- und Vollkaskoversicherung sind enthalten in der Maschinengruppe 6.1.Gebühren, Haftp�icht- und Vollkaskoversicherung sind enthalten in den Maschinengruppen 2.1–2.3, 3.1–3.2, 6.2–7.1.Die Berechnungsgrundlagen für Personen- und Materialtransportfahrzeuge sind nicht identisch mit denjenigen für die übrigen Maschinen.

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Die Eiche im Klimawandel, Teil 2: Trockenheit und Anpassung

Die Eiche reagiert plastischDie Eidg. Forschungsanstalt WSL hat von 2006 bis 2012 in ihrem QUERCO-Experiment das

Verhalten von jungen Eichen unter veränderten Umweltbedingungen erforscht. Ziel dieses

breit angelegten Experimentes war es, die Auswirkungen von Trockenheit und erhöhter Luft-

temperatur auf Mikroklima, Boden und Bäume zu untersuchen. Rund 770 Jungeichen wurden

in Modellökosystemen während dreier Jahre beobachtet und vermessen. Die Resultate dieses

Forschungsvorhabens werden nun der Forstpraxis in einer dreiteiligen Artikelfolge vorgestellt.

Dieser zweite Artikel ist speziell der Trockenheit und den Anpassungsprozessen bei den Jung-

eichen gewidmet. Die Forschungsresultate werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für die

Forstpraxis diskutiert und kommentiert.

zeigte sich, dass weniger die erhöhte Temperatur als vielmehr die Trockenheit ein Problem für die P�anzen darstellte. In diesem zweiten Artikel werden deshalb die Auswirkungen der Trockenheit näher betrachtet. Neben dem Boden als Wuchs-substrat und Wasserspeicher werden Re-sultate von Untersuchungen über Bio-masseleistung, Wasserleitfunktion des Holzes, Blattmorphologie und Blattschä-den vorgestellt.

Bodenwassergehalt ist ent-scheidendDie p�anzenverfügbaren Wasserreserven im Boden bestimmen das Verhalten der Bäume während einer Trockenperiode.

Die Modellökosystemanlage der WSL in Birmensdorf ist dafür eingerichtet, diese Problematik zu untersuchen. Neben dem 3 m hohen, offenen «Glashaus» besteht das Fundament einer sechseckigen Kam-mer nämlich aus einem 1,5  m tiefen Betonkompartiment, das in zwei unten verschlossene Halbschalen unterteilt ist (s. Abb. 1 rechts). Mithilfe verschiedener Messapparaturen wird in diesen soge-nannten Lysimetern der Bodenwasser-haushalt ermittelt. Bevor die Jungeichen gep�anzt werden konnten, wurden im Jahre 2005 zwei Originalböden aus schweizerischen Eichenmischbeständen in jede Kammer der Modellökosysteman-lage eingebracht: ein kalkreicher Boden

Von Patrick Bon�ls, Thomas Kuster, Patrick Fonti, Matthias Arend, Pierre Vollenweider, Pascal Junod, Madeleine S. Günthardt-Goerg.

Zweijährige Jungeichen von je vier einhei-mischen Provenienzen der Stiel-, Trau-ben- und Flaumeiche (eine Herkunft aus Italien) wurden von 2006 bis 2009 in der Modellökosystemanlage der Eidg. For-schungsanstalt WSL in Birmensdorf (ZH) vier verschiedenen Klimabehandlungen ausgesetzt: Lufterwärmung, Trockenheit, eine Kombination aus diesen beiden Be-handlungen und eine Kontrolle ohne Kli-mamodi�kation. In der ersten Folge die-ser Artikelserie wurden die Auswirkungen der Klimabehandlungen auf das Wachs-tum der Jungeichen dargestellt. Dabei

Flaumeiche im QUERCO-Experiment – Schädigung durch Trockenheit

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aus Brugg (pH 7) und ein saurer Boden aus Eiken (pH 4).

Sehr starke Trockenheit Während den Vegetationsperioden 2007 bis 2009 wurden die P�anzen aus Sprink-leranlagen bewässert. Bei natürlichem Re-genfall wurden die Glasdächer über den Kammern automatisch geschlossen, so-dass die Niederschlagsmenge für alle Be-handlungen genau kontrolliert werden konnte. In den Behandlungen Kontrolle und Lufterwärmung entsprach die künst-liche Beregnung dem langjährigen Mittel der Niederschlagsmenge am Standort Birmensdorf (728 mm von April bis Ok-tober). Bei den Trockenbehandlungen wurde die Niederschlagsmenge im Jahre 2007 um 60% verringert. In den Jahren 2008 und 2009 betrug das Nieder-schlagsde�zit 43%. Um die Fähigkeit der P�anzen zur Regeneration zu testen, wurden aufeinanderfolgende Trockenpe-rioden unterschiedlicher Länge (Intensi-tät) simuliert. Dauer und Zeitpunkt der Trockenperioden wurden von Jahr zu Jahr modi�ziert (s. dazu auch Abb. 1). Im Ge-gensatz zu dem eher moderaten Anstieg der Lufttemperatur (tagsüber während der Vegetationszeit 1 bis 2 °C.) erwiesen sich die künstlich herbeigeführten Tro-ckenperioden als sehr stark. Sie liegen im oberen Bereich der Klimaszenarien, wel-che für 2085 einen Rückgang der Nie-derschlagsmenge um 21–28% vorhersa-gen [2]. Ein deutlicher Rückgang der Biomassebildung bei Trieben, Blattmasse und Wurzeln, wie er im ersten Beitrag dieser Artikelserie beschrieben wurde, er-staunt daher nicht.

Schnell erholt nach Trockenheit Das Querco-Experiment zeigt aber auch, dass sich die Eichen nach den Trockenpe-rioden relativ schnell erholen. Als Mess-grösse diente die Evapotranspiration, das heisst die Wassermenge, welche über den Boden, aber vor allem über die Vege-tation verdunstet. Im Juli und August 2008 wurde die Beregnung in den Tro-ckenbehandlungen für mehrere Wochen eingestellt, was dazu führte, dass die Eva-potranspiration auf nahezu null zurück-ging. Nach dem Abschluss der Trockenpe-riode stieg diese innerhalb von elf Tagen wieder auf das Niveau der normal bewäs-serten P�anzen (Abb. 2). Eine identische Entwicklung konnte im Sommer 2009 beobachtet werden. Auch die Tatsache, dass während des drei Jahre dauernden Experimentes keine einzige P�anze einge-gangen ist, kann als Indiz für die ausge-prägte Trockentoleranz der Eichen gelten.

Blätter bleiben funktionsfähigDas gute «Funktionieren» der Blätter ist für zahlreiche biologische Prozesse in der P�anze unerlässlich: Photosynthese, Koh-lenstoff�xierung, Nährstoff- und Wasser-

transport sind einige Beispiel dafür. Das Aufrechterhalten dieser Vitalfunktionen ist gerade bei Klima- und Umweltände-rungen wesentlich für das Überleben des Baumes. Zur Beurteilung der Blattent-wicklung wurden während dreier Jahre zahlreiche morphologische Merkmale er-hoben [5]: Blattlänge, Blattbreite, Blattsti-ellänge, Blattmasse, Buchtennerven und Blattlappen sowie die Behaarung auf der Blattunterseite. Bei allen Arten konnte bei erhöhter Temperatur zumindest als Trend eine Zunahme der Blattlänge, des Verhältnisses von Länge zu Breite, der Sti-ellänge, aber auch der Anzahl Lappen und Buchtennerven festgestellt werden. Die Trockenbehandlung führte hingegen zu einer Abnahme der genannten Merk-male. Bei der kombinierten Behandlung (erhöhte Temperatur und Trockenheit) kompensierten sich die beobachteten Veränderungen. Die Variabilität in der Ausprägung von Merkmalen wird mit dem Begriff der Plastizität umschrieben (s. Kasten). Die Resultate der Blattunter-suchungen zeigen, dass diese bei der Eiche besonders gross ist; ein weiterer Hinweis auf ein gutes Anpassungspoten-

Abb. 1: Bodenwassergehalt im sauren Boden (pH 7) aus Eiken (AG) in 62 cm Tiefe. Rötlich hinterlegt die simulierten Trockenperioden (Gra�k aus AREND et al. [1]). In Funktion von Niederschlagsmenge, Verdunstung und P�anzenwachstum schwankt der Bodenwasserhaushalt. Rechts: Modell einer Kammer (Glas-wände offen für Kontrolle und Trockenheit oder teilweise geschlossen für Lufterwärmung) mit unterirdischem Lysimeter.

Abb. 2: Evapotranspiration 2008 und 2009 (für alle Eichen). Die Blauen Sektoren bezeich-nen die Zeiten, in denen alle Kammern (auch diejenigen mit simulierter Trockenheit) be-wässert wurden (Gra�k aus KUSTER et al. [4]). Die Eichen in den Trockenbehandlungen (braun) erholen sich bei wieder einsetzender Wasserversorgung relativ schnell und errei-chen in kurzer Zeit das Niveau der normal bewässerten P�anzen (rote Pfeile).

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zial an Trockenheit. Dies gilt ganz beson-ders wegen der hohen Plastizität bei phy-siologisch wichtigen Merkmalen wie z.B. der Anzahl Buchtennerven (Wasserver-sorgung des Blattes) oder auch der Blatt-grösse. Die gemessene Plastizität war bei den verschiedenen Klimabehandlungen immer grösser als bei der Kontrolle. Die-ser Unterschied war bei allen Individuen, Provenienzen, Arten und auch auf Gat-tungsebene feststellbar.

Trockenschäden an Blättern (Verfär-bungen und Nekrosen) wurden erstmals Ende August 2008 an 14 Jungbäumen der Stiel- und Traubeneiche entdeckt. Im 2009 entwickelten sich die Blattschäden dann schon Ende Juni, fortschreitend bis Anfang Juli, selbst nach dem Wiederein-schalten der Bewässerung. Die Schäden bestanden zu dieser Zeit bei 2% der tro-ckengestressten Bäume aus Chlorosen (gelbliche Blattverfärbung als Zeichen einer verfrühten Blattalterung) und bei 12% aus Blattrandnekrosen (abgestor-bene Blattbereiche). Die Blattnerven waren nicht betroffen. Die Konzentration der Schäden auf den Blattrand zeigt eine schlechte Wasserversorgung im margina-len Bereich des Blattes an und ist ein kla-rer Hinweis auf die allgemeine Wasser-knappheit. Während der zweiten Tro-ckenperiode im August (Abb. 2) schnellte der Anteil der Bäume mit Blattschäden dann schlagartig in die Höhe (57% der trockengestressten Bäume). Gewisse Triebe verdorrten jetzt als Ganzes.

Anpassungsfähige WasserleitungDas Holz hat neben der Statik des Bau-mes auch den Nährstoff- und Wasser-transport sicherzustellen. 2009 wurden deshalb bei drei willkürlich ausgewählten

Herkünften der Stiel-, Trauben- und Flau-meiche von 36 Bäumen Holzproben ent-nommen und mikroskopisch analysiert [3]. Wie in Abb. 4 dargestellt, vermindert Tro-ckenheit die Holzproduktion stark. Dies zeigte sich bei der Jahrringbreite, welche sowohl bei Trockenheit als auch bei der Kombination aus Trockenheit und erhöh-ter Lufttemperatur deutlich reduziert war. Dabei �el die Reduktion bei der Stieleiche (66%) etwas stärker aus als bei Trauben- und Flaumeiche (61% resp. 60%). Auch die alleinige Lufterwärmung führte zu einem leicht veränderten Wuchsverhal-ten. Während die Stiel- und Traubeneiche ein Plus von 19% bzw. 1% aufwiesen, ging das Dickenwachstum der Flaum-eiche um 10% zurück. Richtig spannend

erwies sich aber die Auswirkung der Tro-ckenheit auf die Bildung der verschiede-nen Zelltypen. Grösse und Anzahl der wasserleitenden Gefässzellen war im Ver-gleich zur Kontrollbehandlung nämlich deutlich reduziert. Weiter wurden klei-nere Faserzellen gebildet und die Anzahl stärkehaltiger Holzzellen (Parenchymge-webe) erhöht. Diese Veränderungen ent-sprechen sehr genau den Erwartungen der P�anzenphysiologen in Bezug auf das Verhalten bei Trockenheit. Trockenresis-tente P�anzen und insbesondere Bäume verfügen nämlich über ein widerstands-fähiges Wasserleitgewebe, das auch bei grossem Saugdruck – wie er bei Trocken-heit entsteht – nicht kollabiert und damit ein Abreissen der Wassersäule im Baum

Abb. 3: Beispiele von Blattschäden aus dem Jahre 2009, welche auf grosse Trockenheit zurückzuführen sind. Am stärksten betroffen war die Stieleiche (oben links), gefolgt von der Flaumeiche (Titelbild) und der Traubeneiche (rechts, mit Blattrandnekrosen).

Was ist Plastizität?Das Überleben von standortsgebundenen, langlebigen Organismen wie Bäumen hängt weitgehend davon ab, ob es diesen gelingt, sich an die ständigen Umweltveränderun-gen anzupassen. Dabei gibt es grundsätzlich zwei mögliche Strategien: die Anpassung genetischer Strukturen von einer Baumgeneration zur andern; in diesem Fall spricht man von Evolution. Oder die direkte Anpassung von physiologischen Reaktionen und/oder des Erscheinungsbildes; hier spricht man dann von phänotypischer Plastizität. Verfügt

eine P�anze, eine Provenienz oder eine Art über eine hohe Plastizität, bedeutet dies, dass viele verschiedene Reaktionen möglich sind und damit ein grosses Anpassungspotenzial vorhanden ist. Dieses Potenzial kann relativ schnell ausge-nutzt werden.

Abb. 4: Jahrringbildung. Die untersuchten Stammquer-schnitte bei Stieleiche zeigen, dass die unterschiedlichen Behandlungen zu einer Anpassung der verschiedenen Zell-typen in Bezug auf Grösse und Vorkommen führen. Damit stellt die Eiche auch bei Trockenheit das Funktionieren des Wasserleitsystems sicher [3]. 1 = Kontrolle; 2 = Lufterwärmung, 3 = Trockenheit, 4 = Lufterwärmung und Trockenheit

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verhindert (Kavitation). Unter anderem spielt dabei die Grösse der Gefässe eine Rolle: je kleiner, desto besser. Sollte die Wassersäule trotzdem einmal reissen, wird dank den Stärkeeinlagerungen im Parenchymgewebe die nötige Energie zu deren Wiederherstellung freigesetzt. Interessanterweise wurden die grossen Wasserleitgefässe im Frühjahr (Frühholz) angelegt, also noch bevor sich die Tro-ckenheit 2009 bemerkbar machen konnte. Die Anpassung ihrer Grösse ist vermutlich auf eine reduzierte Verfügbarkeit von As-similaten nach den Trockenperioden im Vorjahr und einer veränderten Ausschüt-tung von Wuchshormonen durch die Knospen zurückzuführen.

Die Stieleiche wies im Querco-Experi-ment bei normaler Wasserversorgung breitere und zahlreichere Leitgefässe auf als die beiden anderen Eichenarten. Dieses leistungsfähige Wasserleitsystem erlaubte bei guter Wasserversorgung ein vergleichsweise stärkeres Wachstum (siehe auch Artikel 1, Tab. 2. Laub- und Holzmassenbildung, in WALD und HOLZ 2/2013). Bei Trockenheit vermochte die Stieleiche die Dimension ihrer Gefässe auf das Niveau von Trauben- und Flaumeiche zu reduzieren. Diese hohe Plastizität mag das Vorkommen der Stieleiche an ver-schiedenartigen Standorten erklären. Auf trockenen Standorten bzw. bei grosser Trockenheit verfügt die Stieleiche aber über eine geringere Photosyntheseleis-tung (Näheres im dritten Artikel der Serie), sodass sie früher als Trauben- und Flaum-eiche an ihre physiologische Grenze kommt [3]. Diese Resultate und Interpre-tationen bestätigen praktische Erfahrun-gen über die ökologischen Eigenschaften der drei Eichenarten im Erwachsenenalter.

Bodentyp prägt WachstumP�anzen brauchen für die Photosynthese und die Biomassebildung Wasser. Bei nor-maler Bewässerung konnte im Querco-Experiment auf dem sauren Boden aus Eiken (AG) aufgrund besserer Nährstoff-versorgung ein ungleich grösseres Wachs-tum beobachtet werden als auf dem kalkreichen Boden (Abb. 5). Bei Trocken-heit näherten sich die Werte an. Letzteres ist allerdings mit der extre men Trockenbe-handlung zu erklären, bei der die biologi-sche Aktivität der Eichen – unabhängig vom jeweiligen Bodentyp – fast vollstän-dig zum Erliegen kam (s. Abb. 2).

Während also der Bodentyp bei nor-maler Bewässerung die Wuchsreaktion der Jungeichen mitbestimmt, scheinen Temperatur und Trockenheit die boden-spezi�sche Reaktion nur wenig zu modi-

�zieren. In der Tab. 1 sind die wichtigsten Feststellungen in Bezug auf Boden und Wachstum zusammengefasst.

FolgerungenAlle untersuchten Eichenarten und Her-künfte haben die starken Trockenperio-den relativ gut überstanden (keine Aus-fälle) und zeigten eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit. Die grosse Plasti-zität erlaubte eine schnelle Anpassung an die veränderten Umweltbedingun - gen, was sich etwa in der Ausprägung der blattmorphologische Merkmale oder des Wasserleitgewebes des Holzes zeigte. Die Resultate des Querco-Experiments bestätigen einige der bekannten ökologi-schen Eigenschaften der drei untersuch-ten Eichenarten. Die Stieleiche scheint dabei generell weniger trockentolerant zu sein als Trauben- und Flaumeiche. Als wuchskräftige Eiche reagiert sie aber sehr �exibel auf Umweltänderungen und ist daher in der Lage, verschiedenste Stand-orte zu besiedeln.

Patrick Bon�lsBon�ls-Naturavali. www.naturavali.com

Dr. Thomas Kuster, Dr. Patrick Fonti, Dr. Matthias Arend und Dr. Pierre VollenweiderEidg. Forschungsanstalt WSL. www.wsl.ch

Pascal JunodLeiter Forstkreis Boudry/NE und Fachstelle Wald-bau am BZW Lyss. www.bzwlyss.ch

Dr. Madeleine S. Günthardt-GoergEidg. Forschungsanstalt WSL. www.wsl.ch

Abb. 5: Evapotranspiration und Trockengewicht der gebildeten Biomasse (ober- und un-terirdisch!) in den Jahren 2008 und 2009. Bei normaler Bewässerung produzieren die Eichen (alle Arten) auf dem sauren Boden deutlich mehr Biomasse. Bei Trockenheit konnte kein Unterschied mehr festgestellt werden (Abb. abgeändert aus [ 4 ]).

Kalkreicher Boden Saurer Boden aus Brugg, AG (pH 7)

versus aus Eiken, AG (pH 4)

Bodenerwärmung Die Erhöhung der Lufttemperatur liess sich in beiden Böden nachwei- sen, wobei diese in kalkreichen Boden ganz leicht höher aus�el als im sauren Boden. Dieser Effekt nahm mit zunehmender Tiefe ab.

Bodenwassergehalt Die Niederschläge (Bewässerung) und das Baumwachstum (Verbrauch) bestimmen den Bodenwassergehalt. Letzteres wird vom Bodentyp stark beein�usst (s. unten). Die unterschiedlichen pH-Werte haben aber keinen direkten Ein�uss auf das verfügbare Bodenwasser.

Wachstum Holz- und Blattmasse Normale Bewässerung Die Holz- und Blattmasse auf dem sauren Boden waren deutlich grösser als auf dem kalkreichen Boden. Dieser Unterschied war bei der Lufterwärmung besonders gross.

Bei Trockenheit Nur geringe Unterschiede bei Trockenheit und der Kombination aus Lufterwärmung und Trockenheit.

Wachstum Wurzel Normale Bewässerung Das Wurzelwachstum war auf dem sauren Boden grösser, wobei der Unterschied zwischen den beiden Böden geringer aus�el, als bei der oberirdischen Biomasse (s. oben).

Bei Trockenheit Bei Trockenheit wurde auf beiden Böden ein vermindertes, aber identisches Wachstum festgestellt.

Tab. 1: Ein�uss des Bodens auf das Wachstum der Jungeichen (aus KUSTER et al. [4].

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Quellen1 AREND, M., KUSTER, T., GÜNTHARDT-GOERG,

M.S., DOBBERTIN, M. (2011): Provenance-spe ci�c growth responses to drought and air warming in three European oak species (Quercus robur, Q. petraea, Q. pubescens). Tree Physiology 31: 287–297

2 CH2011 (2011): Swiss Climate Change Sce-narios CH2011, published by C2SM, Meteo-Swiss, ETH, NCCR Climate, and OcCC, Zürich, Switzerland: 88

Im Gespräch mit der PraxisPascal Junod (PJ) ist Leiter der Fachstelle Waldbau am Bildungszentrum Lyss und bewirtschaftet als Kreisförster im Kanton Neuenburg zahlreiche Eichenwälder. Über das Querco-Experiment hat Patrick Bon�ls (PB) mit ihm diskutiert (Fortsetzung des Gesprächs aus dem ersten Artikel der Serie).

PB: Viele der Resultate aus dem Querco-Experiment zeichnen für die Eiche das Bild einer sehr plastischen Baumart. Kannst du diesen Befund aus Deiner Erfahrung heraus bestätigen? Hast du Beispiele dafür?PJ: Das Querco-Experiment gestattet «geheime» Einblicke in das Funktionieren der jungen Eichen. Diese Informationen erlauben dem Praktiker tatsächlich ein besseres Verständnis seiner tagtäglichen Beobachtungen im Wald. Die Eichen, und dabei spreche ich von allen in der Schweiz heimischen Eichenarten, zeichnen sich im weitesten Sinne durch eine erstaunliche Flexibilität aus. So habe ich gesehen, wie 2 m hohe Eichendickungen, welche vom Nassschnee vollständig umgedrückt worden waren, sich wieder erholt haben. Obwohl die Bäume mehrere Tage �ach auf dem Boden lagen, haben sie sich wieder aufgerichtet und schliesslich zu einem normalen vertikalen Wachstum zurückgefunden. Im Frühling kann ein anderes Beispiel recht häu�g beobachtet werden: Jungeichen, welche von Raupen beinahe kahlgefressen wurden, erholen sich und sind in der Lage innerhalb weniger Wochen neues Laub zu bilden.

PB: Die Fähigkeit der Jungeichen zur Regeneration nach einer Trockenperiode hat die WSL-Forscher verblüfft. Kannst du dieses Resultat aus Deiner praktischen Erfahrung heraus nachvollziehen bzw. bestätigen?PJ: Die Fähigkeit der jungen Eichen, Trockenperioden zu überstehen, ist beeindruckend und kann durch Beobachtungen in der Praxis nur bestätigt werden. Insbesondere während des Sommers 2003 konnte dies auf verschiedensten Standorten, und dabei selbst auf den trockensten, beobachtet werden.

PB: Der Sommer 2003 ist als Hitzesommer in die Geschichte eingegangen. Hast du eine Erinnerung an das Verhalten der Eichen in dieser Zeit und den darauf folgenden Jahren (Jungbestände bis Baumholz)? PJ: Der Hitzesommer 2003 war tatsächlich aussergewöhnlich und hat sehr selektiv auf die forstliche Vegetation gewirkt. Verglichen mit anderen Baumarten haben sich die Eichen aber sehr gut gehalten. Auch wenn einige Individuen eingegangen sind, hat es in meinem Forstkreis keine grösseren sichtbaren Schäden gegeben. Die Selektion hat einzelne, auf der ganzen Fläche verteilte Individuen getroffen. Auch zeitlich gesehen hat sich das Absterben der schwächsten Bäume über mehrere Jahre hingezogen; auch noch 5–6 Jahre nach dem Sommer 2003. Bei den jungen Beständen (Verjüngung, Dickung, Stangenholz) konnte ich keine Auswirkungen feststellen. Wie beim Querco-Projekt, wo während der dreijährigen Dauer des Experimentes kein einziges Individuum abgestorben ist, bestätigt sich damit die faszinierende Stressresistenz von Jungeichen gegenüber Trockenheit und Hitze.

PJ: Welchen Ein�uss hatten die beiden Bodentypen im Querco-Experiment (sauer versus kalkreich)? Spielen sie bei der Trockenresistenz eine Rolle?PB: Es gibt je nach Boden grosse Unterschiede im Wuchs-verhalten. Dabei sind im Querco-Experiment alle Eichen-arten auf dem sauren Boden wüchsiger als auf dem kalk-reichen. Insbesondere die Stieleiche vermag hier bei guter Bewässerung ihr Wuchspotenzial auszunützen. Das gros se Wachstum (Evapotranspiration) sorgt dann allerdings bei Trockenheit (und erhöhten Temperaturen) recht schnell für Wassermangel, sodass die Wachstumseinbussen und der Trockenstress für die Eichen entsprechend hoch aus-fallen. Die Frage der Wasserversorgung scheint aber ge-nerell wichtiger zu sein als die Frage des pH (Extremfälle ausgenommen!). Diesbezüglich spielen dann Bodenei-genschaften wie etwa die Tiefgründigkeit und der Unter-grund (Wasserab�uss) schon eine Rolle. [Die Fortsetzung dieses Gesprächs wird in einer der folgen-den Nummern von W+H publiziert.]

Abb. 6: Die Eichen haben den Hitzesommer 2003 recht gut überstanden, im Gegensatz zu anderen Baumarten, welche starke Blattverluste zeigten.

3 FONTI, P., HELLER, O., CHERUBINI, P., RIG-LING, A., and AREND, M. (2012): Wood ana-tomical responses of oak saplings exposed to air warming and soil drought. Plant Biology 15: 210–219

4 KUSTER, T.M., AREND, M., BLEULER, P., GÜNT HARDT-GOERG, M.S., and SCHULIN, R. (2013): Water regime and growth of young oak stands subjected to air-warming and drought on two different forest soils in a

model ecosystem ex periment. Plant Biology 15, suppl. 1: 138–147

5 GÜNTHARDT-GOERG, M.S.; KUSTER, T.M.; AREND, M.; VOLLENWEIDER, P., 2013: Foliage response of young central European oaks to air warming, drought and soil type. Plant Biol. 15, Suppl. 1: 185–197.

Foto: D. Horisberger

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Haftung des Waldeigentümers gegenüber Waldbesuchern

Ohne «Werke» kein unüberwindliches ProblemDie Bevölkerung hat – gesetzlich garantiert – freien Zutritt zum Wald. Was das genau heisst, nachdem sich die Ansprüche der Bevölkerung an den Wald derart gewandelt haben, ist um-stritten. Aber welche Haftungsrisiken ergeben sich für den Waldeigentümer aus diesem Betre-tungsrecht? Keine allzu grossen, soweit der Wald keine Wege, Gebäude, Erholungseinrichtun-gen usw. – kurz: keine «Werke» – aufweist.*

Auf diese Interpretation haben die Wald-eigentümer wenig Ein�uss – sie ent-springt einer gesellschaftlichen Haltung. Fakt ist: der Waldeigentümer hat den Zu-tritt der Bevölkerung zu dulden, soweit

dieser nicht behördlich beschränkt wird, z. B. gestützt auf das Waldgesetz.

Das Aussehen unserer Wälder und ihre Nutzung haben sich in den letzten 100 Jah - ren stark verändert: Der Trend weg von der Holznutzung hin zur Freizeitnutzung scheint ungebrochen. Gleichzeitig hat sich die Anspruchshaltung der Waldbesu-cher, aber auch ihr persönliches Verhal-ten im Wald geändert. Das Waldareal ist beispielsweise zur Basis neuer privatwirt-schaftlicher Geschäftsmodelle geworden (Bikekarten, Adventurecamps, DownhilIs-trecken, private und öffentliche Waldkin-dergärten usw.); ausserdem beobachten

Von Ueli Meier.Das freie Zutrittsrecht zum Wald ist im ZGB Artikel 699 garantiert. Dieser Artikel ist mehr als 100 Jahre alt und wurde sei-nerzeit unter völlig anderen Vorausset-zungen formuliert, als wir sie heute ken-nen. Sein Wortlaut ist seither nie geändert worden! Verändert hat sich aber die In-terpretation, was unter dem Begriff «in ortsüblichem Umfang» zu verstehen sei.

Haftungsrechtlich kein Problem für den Wald-eigentümer (der Veran-stalter haftet). Aber wie weit geht das Betretungsrecht?

Art. 699 ZGB im Wortlaut1 Das Betreten von Wald und Weide und die

Aneignung wildwachsender Beeren, Pilze u. dgl. sind in ortsüblichem Umfange jedermann gestattet, soweit nicht im Interesse der Kultu-ren seitens der zuständigen Behörde einzelne bestimmt umgrenzte Verbote erlassen werden.

2 Über das Betreten fremden Eigentums zur Aus-übung von Jagd und Fischerei kann das kanto-nale recht nähere Vorschriften aufstellen.

* Wie sich die haftungsrechtliche Situation für den Waldeigentümer präsentiert, wenn im Wald solche «Werke» stehen, erläutern wir in einer der kommenden Ausgaben von WALD und HOLZ.

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wir auch gewerblich organisiertes Nutzen des gesetzlich zugestandenen «Aneig-nens», z.B. wenn ganze Sammeltrupps nach Beeren suchen oder die zuneh-mende Trüffelsuche mit Hunden. Grund-sätzlich müssten die Waldeigentümer sich dies bewusst machen und entscheiden, ob sie diese Entwicklung weiterhin dul-den wollen oder ob sie sich gezielt da-gegen zur Wehr setzen. An den hier zu behandelnden Haftungsfragen als Grund-eigentümer würde sich dadurch jedoch zunächst nichts ändern.

Urwald – KulturwaldUnser Schweizer Wald ist – von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen – direkt vom Menschen beein�usst; er wird seit 2000 Jahren bewirtschaftet und ist somit weniger als Urwald denn als Kulturobjekt oder -�äche zu bezeichnen (immerhin naturnah). Das Schweizer Waldgesetz kennt jedoch keine Bewirtschaftungs-p�icht. Das entlastet den Waldeigentü-mer erheblich. Denn dadurch beschrän-ken sich Haftungsfragen generell – wie auch im Bereich der Freizeitaktivitäten – in erster Linie auf jene Bereiche, in denen die WaldeigentümerInnen aktiv werden und Einrichtungen zur Nutzung erstellen (Wege, Ruhebänke, Bikeparcours), Ange-bote zur Waldbenützung machen (eigene Exkursionen) oder Vereinbarungen einge-hen (Waldnaturschutz, Waldrandp�ege). Nur zur Erinnerung: Der Schutz vor Na-turgefahren ist keine Verp�ichtung der Eigentümer, sondern von Bund und Kan-tonen!

Waldbesucher und VeranstaltungenBewegen sich Menschen auf Waldwe gen (Strassen, Mergelwege oder Trampel-pfade), tun sie dies vorab mit einem gros-sen Mass an Eigenverantwortung. Für Veranstaltungen Dritter haftet nicht der Waldeigentümer, sondern der Organi-sator, z.B. die Versicherungsgesellschaft, die ein Geocaching für ihre Versicherten anbietet, oder die Pfadigruppe, die ein P�ngstlager durchführt. Bietet allerdings eine Bürgergemeinde selber Exkursionen an oder organisiert sie eine Veranstaltung (Waldtag), schlüpft sie in die Rolle der Or-ganisatorin und haftet dann als solche (und nicht als Grundeigentümerin).

Fazit: Aus dem gewöhnlichen Betreten des Waldes ergeben sich kaum haftungs-rechtliche Probleme für die Grundeigen-tümer. Dass solche geltend gemacht wer-den, ist eine andere Sache.

Strassen, Wege, TrampelpfadeAuch Trampelpfade, die sich vor allem aus früheren Gewohnheiten ergeben haben, stellen für Waldeigentümer kein haftungsrechtliches Risiko dar. Die Situa-tion kann sich aber ändern, wenn solche Trampelpfade (in guten Treuen als Dienst an der Allgemeinheit) ausgebaut werden; sehr rasch kann dann die Haftung aus Werkeigentum zum Tragen kommen (die im nächsten Artikel behandelt wird)! Der Einbau von Stufen beispielsweise ist aus dieser Sicht kritisch zu hinterfragen, ebenso wie die Ausschilderung zu mehr oder weniger of�ziellen Wanderwegen. In solchen Fällen ist nicht nur die Haf-tungsfrage mit der Organisation zu klä-ren, die ausschildert, sondern auch die Frage, wer für den erhöhten Unterhalt aufkommt.

Fazit: WaldeigentümerInnen sollten Zurückhaltung üben beim «freiwilligen» Engagement für eine «gute Sache»! Sie müssen auch nicht alles dulden! Im Übri-gen ist die Unterhaltsp�icht für die of�zi-ellen Fuss- und Wanderwege (kantonal) geregelt und trifft in den wenigsten Fäl-len den Grundeigentümer.

Waldbewirtschaftung, Holz nutzungWerden Waldeigentümer (bzw. ihre Forst equipe oder auch ein engagierter Un ternehmer) im Wald aktiv, haften sie ge genüber den Waldbesuchern. Die

Sorgfaltsp�icht steigt. Die Ansprüche Dritter ergeben sich aus der Gefähr-dungshaftung: Wer handelt, der haftet! Die Sorgfaltsp�icht ist sowohl räumlich (Absperren der Zugangswege zum Holz-schlag) als auch in Bezug auf die einzelne Aktivität zu beachten. So muss der Forst-wart u.a. wegen des freien Betretungs-rechts auch ausserhalb von Wegen mit Waldbesuchern rechnen, und die Sorg-faltsp�icht ist nicht auf den Zeitraum der Aktivität beschränkt; hängende Äste oder gestossene Bäume als Folge von Holzereiarbeiten beispielsweise sind haf-tungsrechtlich problematisch! Gefährli-che Situationen lassen sich längerfristig mit dem Entfernen ganzer Bäume bes - ser entschärfen; über die zu treffenden Massnahmen entscheidet letztlich der Grundeigentümer.

Nicht alles duldenEs gibt keine Bewilligungsp�icht für das Veröffentlichen von OL-Karten, Single-trail-Maps oder anderen Routenempfeh-lungen. Aber eine irgendwo eingetra-gene oder veröffentlichte «Route», die vermehrt benützt wird, verändert die Haftungssituation, weil die Anforderun-

Sobald Wege beschildert sind, ändert sich die Haftungssituation. Die Haftungsfrage ist abzuklären, ebenso der eventuell er-höhte Unterhalt.

Wer im Wald aktiv wird, der haftet gegenüber den Waldbesuchern – auch für die Gefah-renquellen, die durch seine Tätigkeit entstanden sind!

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gen aus der Sorgfaltsp�icht – insbeson-dere bei Holzereiarbeiten – steigen. Gegen solche Karten oder Empfehlungen können die Waldeigentümer nicht viel tun; aber fremde Einrichtungen müssen sie auf dem eigenen Grund nicht tolerie-ren. Empfehlung: Wehren Sie sich, ent-fernen Sie Einrichtungen, zu denen Sie keine Einwilligung erteilt haben!

Zumutbarkeit und EigenverantwortungDas Kantonsgericht Baselland hat im Zu-sammenhang mit einem Unfall auf ei - nem Rastplatz tendenziell wegweisende Punkte festgehalten:• Es gehört zum normalen Lebensrisiko

(Eigenverantwortung), dass man in einem Wald von einem herunterfallen-den Ast getroffen werden kann.

• Für den Waldeigentümer ist es auch in der Umgebung von Rastplätzen (im Wald) nicht zumutbar, dass er für die Kontrolle der Baumsicherheit Leitern

oder Hebebühnen einsetzen muss; die visuelle Kontrolle vom Boden aus ist genügend.

• Ein Waldbaum bei einem Rastplatz ist nicht als Bestandteil des Werks «Rast-platz» zu betrachten, solange nicht z.B. aufgrund von heruntergeschnitte-nen Ästen klare Gestaltungsmerkmale am Baum erkennbar sind und der Baum dadurch zum Werk wird.

Folgerung: Es gilt im Wald ein hohes Mass an Eigenverantwortung. Aus Sicht des Waldeigentümers ist weniger manchmal mehr; lieber keinen «Unterhalt» an den Bäumen betreiben, sie im Zweifelsfall besser gleich fällen statt stutzen. Und auf den gesunden Menschenverstand abstel-len. Denn die Haftung aus dem Grundei-gentum ist im Gegensatz zur Haftung aus dem Werk eher gering.

FazitDas Haftungsrecht ist für werkungebun-dene Freizeitaktivitäten keine unermessli-

che Hürde. Aber der Waldeigentümer muss «Vereinbarungen» wie auch die Duldung kritisch hinterfragen. Legen Sie als GrundeigentümerIn eine positive Grundhaltung und ein gesundes Mass an Selbstbewusstsein an den Tag und po-chen Sie auf Ihr Recht! Angst ist mögli-cherweise ein schlechter Ratgeber – die «Gewitterwolke» Haftung ist nicht ganz so mächtig, wie sie auf den ersten Blick erscheint!

Ueli MeierLeiter Amt für Wald beider Basel, Kantonsforst-ingenieur. Der Artikel basiert auf einem Vortrag, gehalten an der Generalversammlung 2012 des Schweiz. Verbandes der Bürgergemeinden und Korporationen.

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eingerichtet, da nur der Endbaum abge-spannt werden muss.Seillinienwechsel am Einsatzort sind nach dem erstmaligen Einrichten in 15 Minu-ten möglich.

Kräftig, einfach und genügsamDie Zugkraft der Winde beträgt rund fünf Tonnen, was je nach Steilheit des Tragseils und dem Reibwiderstand der Last ein durchschnittliches Lastvolumen von etwa drei Tonnen ermöglicht. Mit einem Diesel-verbrauch von rund 70 Litern pro Tag (Sei-len und Prozessorarbeiten) gehört der Yarder zu den sparsameren Maschinen im Forst.

Grundsätzlich sind alle Arbeitsverfah-ren mit Seilbringung möglich. Idealer-weise wird aber das Baum- oder Stamm-verfahren kombiniert eingesetzt. Weil das Tragseil jederzeit abgesenkt werden kann, ist das Zufällen über die Seillinie möglich. Ein Trennschnitt im Bereich des Tragseils (daneben, nicht darüber!) und schon kann das Tragseil wieder ange-hoben werden. Die Wartezeit füllt der Yarderfahrer mit Prozessorarbeiten am bereits zugeseilten Holz aus, das er vor-sortiert beidseitig der Maschine ablegen kann. Ist die Zufahrt gewährleistet, kann bereits aufgerüstetes Holz laufend mit dem Forwarder, evtl. sogar mit dem Last-wagen abtransportiert werden. Im Ideal-fall ist also eine geschlossene Arbeitskette bis zum Lagerplatz/Bahnverlad/Strassen-transport möglich.

Die unzähligen eher kurzen Steilhänge im Mittelland und in der Hügelzone, aber auch Nassstandorte bilden das Hauptein-satzgebiet des Yarders. Sind keine oder nur schwach befestigte Wege vorhan-den, oder fällt nur wenig Holzmasse pro Seillinie an, ist der Yarder in Betracht zu ziehen. Die Kombination zwischen bo-denschonender Bringung und mechani-siertem Aufrüsten am Absenkplatz ist konkurrenzlos.

Ruedi Weilenmann, Dättnau

Infoswww.yarder-ag.ch

Kanton Zürich – das Unternehmen Yarder AG

Alles auf einer MaschineDer Name des Unternehmens kündigt es an: Die Yarder AG arbeitet mit einer in der Schweiz bislang seltenen

Maschine – einem Yarder. Diese Maschine eignet sich besonders gut für die Holzernte an kurzen Steilhängen.

Oberstes Ziel bei der Waldbewirtschaf-tung ist die Schonung von Boden und Be-stand. Da die Physik aber ab Baumholz-ernte eine immer grössere Rolle spielt, muss die Lösung über die Arbeitstechnik gefunden werden. Weil wir, anders als die Nordländer, nicht mit gefrorenem Boden rechnen können, kommt der Maschinen-technik die grösste Bedeutung zu.

Diese Erkenntnis, gepaart mit Unter-nehmergeist und Innovation, hat Remo Schatt nach seiner Zweitlehre zum Forst-wart bewogen, sich mit der Idee eines Yarders auseinanderzusetzen. Daraus her-vorgegangen ist seine Firma «Yarder AG Forst- und Baumarbeiten» mit einem Yarder-Seilkran Liebherr  924C als Kern-stück des Maschinenparks. Yarder gibt es in der Schweiz heute nur wenige.

Dafür ist die Yardertechnik im Westen Nordamerikas seit Anfang des 20.  Jahr-hunderts etabliert. Der Yarder ist eine multifunktionale Forstmaschine, eine Kombination aus Raupenbagger, Kipp-mastseilkran und Harvester. Der Yarder kann als Raupenfahrzeug auf wenig trag-fähigen Böden fahren.

Die voll ausgerüstete Maschine bringt 32  Tonnen auf die Waage. Bei einer ständigen Bodenau�age von 3,6  m2 beträgt der Bodendruck knapp 8  t/m2 (ein Forstwart statisch mit Ausrüstung 1,4 t/m2, ein Pferd statisch ca. 6 t/m2 und dynamisch beim Zug auf den Hinterbei-nen ca. 10t/m2).

Kurze UmsetzzeitenDas Umsetzen im Gelände und auf der Strasse (die Raupen sind mit Gummiplat-ten versehen) ist eigenständig problemlos möglich. Für grössere Distanzen ist ein Tie�ader vorhanden. Mit seinem hohen Eigengewicht ist die Standfestigkeit für die Seilbahnarbeiten ohne Abspannung gegeben. Die Tragseil-trommel kann bis zu 500 Laufmeter Seil aufnehmen, wobei die wirtschaftliche Seildistanz zwischen 100 und 350 m liegt. Ist das Gefälle zu klein oder muss berg - ab gerückt werden, kann eine Umlauf-seilbahn eingerichtet werden. Wird kein Fahrsattel benötigt und ist ein Baum als Endanker vorhanden, ist die Seillinie et wa in einer Stunde nach dem Transport

Der Yarder funktioniert wie ein Kurzstrecken-Seilkran mit Prozessor auf einem Bagger-fahrzeug.

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Der Baggerhauptarm trägt den Seilkran-masten und am Wipparm ist der Prozessor-kopf und die Abstützung angebracht.

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Kanton St. Gallen

Tüchtiger BerufsnachwuchsAnlässlich der 18. Vernissage haben zehn St. Galler und Appenzeller Forst-

wartlehrlinge im BBZ Herisau ihre Herbarien präsentiert.

Für die Arbeiten hatte jeder Lernende zwischen 120 und 160 P�anzenteile ge-sammelt, präpariert, übersichtlich darge-stellt und sauber beschriftet. 16 Monate lang hatten sie daran gearbeitet.

Gerry Ziegler, der zuständige Fachleh-rer, gab mit Freude einen Notendurch-schnitt von 5,9 bekannt und betonte, dass die Arbeiten von Jahr zu Jahr immer durchdachter und perfekter werden.

Jeder Lernende zeigte seine Arbeit mit einer kurzen Präsentation den Vertre tern der Lehrbetriebe, Familienmitgliedern, Lehrern und Sponsoren. Damit üben sich die Lernenden in der Präsentationstechnik und machen gleichzeitig publikumsnahe Öffentlichkeitsarbeit für den Forstberuf.

Rund 100  Gäste beteiligten sich am Publikumswettbewerb, indem sie dasje-

nige Werk auf einem Wettbewerbstalon notierten, das sie am meisten beein-druckte. Die Publikumsbewertung zu-sammen mit der Wertung einer Fachjury entschied, welches die beste Lehrlingsar-beit ist.

Nach der Bewertung durch die Fach-jury und das Publikum durfte jeder Ler-nende für seine Arbeit einen Naturalpreis in Empfang nehmen. Die Preise wurden von verschiedenen Sponsoren im Umfeld des BBZ Herisau sowie von forstlichen Fir-men und Institutionen gestiftet.

Speziell ausgezeichnet wurden die fünf besten Herbarien: 1. Rang: Andrin Zweifel, Reichenburg; 2. Rang: Ueli Neff, Appenzell; 3. Rang: Samuel Bruderer, Oberurnen;4. Rang: Simon Timmy, Weissbad;5. Rang: Pascal Eberle, Sargans.

Ein Teil der Arbeiten wird anlässlich der Freizeitarbeit-Ausstellung vom 5. bis 7. April in der Mehrzweckanlage Lutzen-berg zusammen mit ca. 200 weiteren Ar-beiten aus über 40 Berufen ausgestellt.

Gerry Ziegler, Fachlehrer Forstwart

Sinn fürs Praktische: Markus Schwitt aus Bad Ragaz hat mit seinem Herbarium eine Bar gebaut.

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unter dem Patronat von Graubünden Holz realisiert, wobei zahlreiche Sponso-ren das Projekt unterstützten.

Quelle: Graubünden Holz

Kanton Graubünden – Olympische Winterspiele 2022

Prototyp aus heimischem HolzEine schlüsselfertige Zimmereinheit aus heimischem Holz – das sogenannte «Olympia Bündner Zimmer» – reiste im Februar auf einer «Roadshow» durch den Kanton Graubünden.

In der ersten Februarhälfte konnten In-teressierte den Prototyp des «Olympia Bündner Zimmers» in fünf Bündner Ge-meinden besichtigen: in Disentis, St. Mo-ritz, Scuol, Davos und in Chur.

Das Zimmer ist Teil der Bewerbungs-strategie Graubündens für die Olympi-schen Winterspiele 2022. Die nachhaltig ausgerichtete Konzeption von Graubün-den 2022 setzt auf temporäre Bauten für Olympia und die anschliessende Weiter-nutzung für unterschiedlichste Verwen-dungen wie Seniorenresidenzen, Mitar-beiterunterkünfte, einen Campus u.a. Der Baustoff Holz ist dabei erste Wahl.

Eine hohe Wertschöpfung mit lokalenUnternehmern und der Einsatz von hei-mischen Materialien sichern Arbeits-plätze in der Randregion der Schweiz. Kurze Transportwege und eine sinnvolle Wiederverwendung der modularen Wohneinheiten unterstützen die positive Energiebilanz. All dies vereint das «Olym-pia Bündner Zimmer». Es soll anhand die-ser Vorteile zeigen, welche Chancen eine Kandidatur für Olympische Winterspiele für Graubünden mit sich bringt.

Das «Olympia Bündner Zimmer» wurde von den Mitarbeitern der Bündner Unter-nehmungen Fanzun  AG und Uffer  AG

Besucher begutachten den ausschliesslich aus Holz und heimischen Materialien erstellten Prototyp des «Olympia Bündner Zimmers».

Der St. Galler Forstverein traf sich am 7. Februar 2013 zu seiner 114. Generalversamm-lung in Uznach. Nach acht Jahren als Präsident und insgesamt zwanzig Jahren im Vor-stand übergab Ernst Vetsch sein Amt an Bruno Cozzio.Der Vorstand (v.l.n.r.): Thomas Abderhalden, Max Schnyder, Ernst Vetsch, Bruno Cozzio, Urban Kühne, Pascal Gmür, Sepp Kuriger, Sascha Kobler

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Zürcher Biberkonzept und Landwirtschaft

Der «Knatsch» ist vorprogrammiertIm Anhang des kantonalen Biberkonzepts ist ein Massnahmenkatalog zur Verminderung von Schäden an landwirt-schaftlichen Kulturen aufgeführt. Diese beinhalten Zündstoff, welcher für Kon�ikte mit der Landwirtschaft sorgen könnte.

Bis anhin war der Umgang mit dem Biber zwischen den Landwirten und den Amts-stellen von einer grossen Toleranz ge-prägt. Trotzdem nehmen die Bauern, welche Land entlang von Bi-berrevieren oder möglichen bi-bertauglichen Gewässern be-wirtschaften, mit Sorge zu Kenntnis, dass ihnen immer mehr Au�agen gemacht und dem Biber alle Rechte zuge-standen werden.

Bitter stösst dabei auf, dass die Bauern bei Entscheidungen zum neuen Biberkonzept we-nig mitreden konnten: Der Zür-cher Bauernverband konnte nur in beratender Funktion in der Arbeitsgruppe Biber ana-log zum WWF oder zu Pro Na-tura Einsitz nehmen.

Dies könnte sich jetzt rä-chen, wenn es um die Umset-zung der empfohlenen Mass-nahmen geht; zumal sich die Landwirtschaft mit zahlreichen neuen Au�agen konfrontiert sieht. Die Landwirte befürchten, dass man das Biberkonzept auch als Vorwand für eine konsequente Umsetzung der Re-vitalisierungen von Fliessgewässern nut-zen will. Ein Indiz dafür sei, dass in der Arbeitsgruppe sowohl das AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) als auch die Fachstelle Umweltschutz mass-geblich an der Meinungs�ndung und Er-arbeitung des Konzeptes beteiligt waren.

Flächenstilllegung durch die HintertürUm den Lebensraum zu fördern, soll eine natürliche Uferbestockung mit je einer idealen Breite pro Uferseite von 10 bis 15 Metern geschaffen werden. Zu gleich sind standorttypische einheimische Ge-hölze zu p�anzen und weitere 10 bis 15  Meter Uferpuffer sind entweder als extensiv oder nicht mehr landwirtschaft-lich genutzte Flächen anzulegen.

Gleichzeitig sollen nach dem Biberkon-zept entlang von solchen Gewässern ökologische Ausgleichs�ächen angelegt werden, um den Lebensraum des Bibers zu erweitern. Weiter wird empfohlen, bei

der Planung von Strassen und Wegen entlang von Gewässern das Thema «Biber» einzubeziehen. Dazu muss man Strassen und Wege in genügendem Ab-

stand zum Gewässer bauen, d.h. im si-cheren Abstand von unterirdischen Biber-gängen im Uferbereich.

Als weitere Massnahme wird empfoh-len, harte Uferverbauungen zu entfernen und dadurch Gewässerabschnitte zu re-naturieren. Zudem sind verlandete Sei-tenarme von Flüssen auszubaggern. Die Autoren des Konzeptes empfehlen au-sserdem, von Bibern gefällte oder umge-stürzte Bäume liegen zu lassen oder zu verankern und gleichzeitig Waldreservate zu schaffen.

Um Störungen zu vermeiden oder zu verhindern, sind Lenkungsmassnahmen von Freizeitaktivitäten vorgesehen, ver-bunden mit einem Betretungs- und Fahr-

verbot. In stark exponierten Biberrevieren soll eine Leinen-p�icht für Hunde gelten und exponierte Bauten sind durch dornenreiche Hecken und Sträucher zu sichern.

Zugleich soll man sog. Wan-derhindernisse überwindbar machen, indem man biber-taugliche Fischtreppen, Biber-rampen, Röhren oder Umge-hungsgewässer realisiert.

Einbindung der Land-wirtschaftAuch soll die Bewirtschaftung von Anbau�ächen direkt in die umfassenden Schutzmassnah-men eingebunden werden. Im Rahmen der Umsetzung der Öko-Qualitätsmassnahmen im Zusammenhang mit Vernet-zungsprojekten wird eine Ex-

tensivierung der Nutzung von ufernahen Bereichen ausserhalb des Gewässerab-standes empfohlen. Entlang von biber-tauglichen Gewässern soll beidseitig eine Erweiterung des Gewässerpuffers auf mindestens 10 bis 15 Meter geschaffen werden. Damit soll der Gefahr des Ein-brechens von Fahrzeugen, Maschinen, Vieh und Menschen vorgebeugt werden.

Mit Nahrungsmittelalternativen wie zum Beispiel dem Anp�anzen von Wei-den soll eine Ablenkfütterung ermöglicht werden. Auf freiwilliger Basis soll zudem auf den Anbau von kon�iktträchtigen landwirtschaftlichen Kulturen wie Mais oder Zuckerrüben in der Nähe von biber-tauglichen Gewässerabschnitten im Ab-stand von 100 m zum Gewässer verzich-tet werden. Zugleich sollen Landwirte auf die Lagerung von geernteten Feldfrüch-ten entlang eines bibertauglichen Ge-wässers verzichten.

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Infoswww.zh.ch

Mit einem Verzicht auf den Anbau von Zuckerrüben und Mais ent-lang von bibertauglichen Gewässern im Abstand von bis zu 100 m sollen Frassschäden an Zuckerrüben (Bild) verhindert werden.

Der Biber bereichert nicht nur die Öko-systeme von Gewässern, er verursacht auch Schäden.

Foto: Ch. Angst

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D I E S E I T E N D E S W V S

Herkunftszeichen Schweizer Holz

Jetzt Flagge zeigen für Schweizer Holz!Lignum unterstützt Betriebe, die mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz (HSH) Vollgas für unseren einheimischen

Rohstoff geben wollen, bis Ende April mit einem kostenlosen Frühlings-Marketingpaket. Jetzt mitmachen und pro�-

tieren!

Die Holzkorporation Küsnacht am rech-ten Zürichseeufer macht es vor: Sie wirbt als Musterbetrieb für die Anwendung des Herkunftszeichens Schweizer Holz auf jeder verfügbaren Fläche mit dem Lig-num-Label für hiesiges Holz, vgl. die Fotos. Bei der Standortgemeinde Küs-nacht ist die Botschaft der Holzkorpora-tion angekommen: Sie will für den Bau ihres neuen Alters- und Gesundheitszen-trums «Tägerhalde» weitgehend Holz aus dem Küsnachter Wald verwenden. Vor Weihnachten 2012 wurde dafür die erste von rund 80 benötigten Lärchen ge-fällt, die insgesamt etwa 130  m3 hoch-wertiges und dauerhaftes Holz für die Fassade liefern.

Für den Küsnachter Förster Manuel Peterhans ist es eine Selbstverständlich-keit, dass für dieses Projekt so viel lokales Holz wie nur möglich eingesetzt wird: «Es ist ein Muss, dass bei einem von der Allgemeinheit getragenen Projekt Schweizer Holz verarbeitet wird. Unser Forstbetrieb trägt die Kampagne der Lig-num für Schweizer Holz aus Überzeu-gung mit.»

Corporate Identity: SwissnessUnd das bleibt im Küsnachter Wald kein Lippenbekenntnis. Jedes Fahrzeug, jeder Holzpolter, jedes Brennholzbündel zeigt, wofür sich der Forstbetrieb Tag für Tag einsetzt und wodurch die Mitarbeitenden Arbeit und Verdienst haben: hiesiges Holz. Das Herkunftszeichen Schweizer Holz der Lignum ist überall präsent.

«Die Holzkorporation Küsnacht ver-dient für ihr umfassendes Marketing ein grosses Lob», sagt Evelyn Pöhler, Projekt-leiterin des Herkunftszeichens Schweizer Holz bei Lignum. «Wir hoffen, dass das gute Küsnachter Beispiel jetzt, wo das Label im ganzen Schweizer Wald Fuss ge-fasst hat, Schule macht! Wir unterstüt-zen aktiv Forstbetriebe, um ebenso pro-fessionell aufzutreten.»

Genauso sieht man es bei Waldwirt-schaft Schweiz, dem nationalen Dach-verband der Waldeigentümer und Forst-betriebe: «Die Bauern machen es uns vor, welche Wirkung mit der dezentra - len Vor-Ort-Werbung für die Qualitäts-

und Herkunftszeichen erzielt werden kann», meint WVS-Kommunikationslei-ter Urs Wehrli. Er ist überzeugt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten, welche auf die Umwelt und Schweizer Werte setzen, rasch sensibilisiert werden können. Was für die Promotion von Schweizer Fleisch oder Skiern funktio-niert, sollte sich auch für Holzprodukte bewähren.

Gratis-Marketingpaket bis Ende AprilLignum bietet allen Forstbetrieben, die das Herkunftszeichen Schweizer Holz (HSH) umfassend als Marketinginstrument nut-zen wollen, ein kostenloses Einsteigerpa-ket für die publikumswirksame HSH-Nut-zung an. Das Paket umfasst folgende Elemente in deutscher oder französischer Sprache: • 1 HSH-Zinkblechschablone

(42 � 32 cm) zum Aufbringen des Labels auf stehenden Stämmen im Wald, auf Holzpoltern, auf transport-fertig geladenem Holz usw.

• 2 wetterfeste HSH-Blachen (150 � 90 cm) zum Aufhängen vor

dem Forsthaus oder an Holzpoltern im Wald sowie für Anlässe mit Publikum

• 2 HSH-Plakate für den Innenraum (594 � 840 mm), um die Aufmerk-samkeit vo§n Besuchern und Gästen zu wecken

• 500 HSH-Holzetiketten zur Beschrif-tung von Brennholzsäcken, Christ-bäumen und anderen Produkten im Direktverkauf

• 2 grosse HSH-Aufkleber für Fahrzeuge (ca. 30 cm) für Türen, Motorhaube oder Heck

• 100 handliche HSH-Werbe�yer «Natürlich Schweizer Holz» zur Ab-gabe an die Kundschaft, als Beilage zu Offerten und Rechnungen usw.

Zu bestellen ist das kostenlose Früh-jahrs-Marketingpaket zum Herkunftszei-chen Schweizer Holz ausschliesslich per E-Mail an [email protected]. Erhältlich ist es kostenlos bei Bestellung bis spätestens 30. April 2013. Bedingung für eine Be-stellung ist die Mitgliedschaft bei einem kantonalen Waldwirtschaftsverband.

Quelle: Lignum/WVS

Von den Fahrzeu-gen bis zu den

Produkten ist die Botschaft im

HSH-Musterforst-betrieb in Küsnacht

eindeutig: Schweizer Holz!

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A U S L E S E

FIRMENNACHRICHTEN

In unmittelbarer Nähe zum Werk von John Deere Forestry Oy in Joensuu, Finnland, erwächst ein umfangreicher Zuliefererpark. Die auf Blechkonstruktionen speziali-sierte Suomen Levypro�ili Oy, die John Deere u.a. mit sämtlichen Motorhauben für Forstmaschinen beliefert, verlegt seine Produktion als erstes Unternehmen an den neuen Standort auf dem Industrie-gelände Penttilä. Weitere Lieferan-ten von John Deere werden sich künftig im Zuliefererpark nieder-lassen. Der Zuliefererpark trägt seinen Teil zum Entwicklungsvor-haben des Forstmaschinenherstel-lers bei. Dazu sollen Bestell- und Lieferprozess, Ankauf, Qualitäts-kontrolle weiterentwickelt und das in Joensuu gelegene Werk ausge-baut werden.

Im Jahre 2012 investierte John Deere etwa 8 Mio. Euro in das Werk Joensuu. Insbesondere wur-

AGENDA

5. März 2013, DE-FreiburgFVA-Kolloquium – Esskastanien-rindenkrebs, Läuse an Tanne, Quarantäneschädlinge, Dougla-sienprovenienzen, Baumcharak-teristika und Rundholzmerk-male der Douglasiewww.fva-bw.de

7./8. März 2013, DE-Rheinland-PfalzStudienreise Windenergie aus dem Wald und «Best Practice» in Rheinland-Pfalzwww.fowala.ch

7. März 2013, DE-Freising/ Weihenstephan17. Forstlicher Unternehmertagwww.forst.wzw.tum.de

11. März 2013, BernPodiumsveranstaltung Projekt «Waldstadt Bremer»www.media.maurerpartner.com/MM_Podium_Waldstadt.pdf

14. März 2013, DE-Freising/Wei-henstephanManagement waldartiger Bestände im urbanen Bereichwww.forstzentrum.de

14./15. März 2013, DE-Denzlingen4. Denzlinger Wildtierforumwww.fva-bw.de

15.–17. März 2013, BalmbergProjektmanagement in der Umweltbildungwww.silviva.ch

18./19. März 2013, BielWeiterbildungskurs Sägerei- und Holzindustrie – Holztrock-nungwww.ahb.bfh.ch

22. März 2013, DE-Freising/ Weihenstephan«Leben in den Grenzen unse-res Planeten: Zum 300. Jahres-tag des Begriffes Nachhaltig-keit»www.forstzentrum.de

26./27. März 2013, Bern-LiebefeldUmweltschutzrecht für Nichtjuristenwww.management-durable.ch

11. April 2013, OltenForum «Waldplanung und -management» – Waldentwick-lungsplan: die nächste Genera-tionwww.fowala.ch

12.–14. April 2013, DE-OffenburgForst livewww.forstlive.de

15./16. April 2013, DE-SeesenREFA-Seminar «Arbeitssystem-gestaltung in der Holz-ernte» – Optimieren von Arbeitsverfahren der motor-manuellen Holzernte hin zum Bestverfahrenwww.kwf-online.de

25./26. April 2013, F-BeauneForum Bois Construction (FCB)www.forum-holzbau.com

6.–10. Mai 2013, DE-HannoverLIGNA Hannoverwww.ligna.de

7. Mai 2013, BielHolzbautag Bielwww.ahb.bfh.ch

14. Mai 2013, DE-FreiburgFVA-Kolloquium – Bodenzu-standserhebung 2, Wasser-haushalt der Fichte, Grünes Besenmoos, Wald und Gesell-schaftwww.fva-bw.de

16. Mai 2013 (Ort noch offen)Mitgliederversammlung Holzindustrie Schweizwww.holz-bois.ch

23. Mai 2013, AT-SalzburgErster Österreichischer Pellet-Kongresswww.energieweb.at/ pelletkongress

John Deere rückt mit Zulieferern zusammen

den Investitionen für Produktivität, Erhöhung der Produktionskapazi-tät und Verbesserung der Qualitätgetätigt. Die Qualität der Tätigkei-ten wurde in enger Zusammenar-beit mit den Zulieferern verbessert. Der Gesamtwert der Ankäufe von John Deere bei �nnischen Zuliefe-rern beläuft sich auf ca. 100 Mio. Euro jährlich, etwa 40 Mio. Euro davon kommen ost�nnischen Fir-men in der Region Joensuu zugute.«Als Nächstes wollen wir die Mon-tage auf Vordermann bringen, und zu diesem Zweck dient auch der neue Zuliefererpark. Wenn sich wichtige Kooperationspartner in unserer unmittelbaren Nähe be�n-den, haben wir optimale Voraus-setzungen, Fertigung und Logistik in neue Höhen zu treiben», sagt der Operationsmanager von John Deere Forestry Oy, Jussi Malmi.«Es ist von Belang, dass Zulieferer an unseren Produktions�uss näher herankommen. Auch unsere Kun-

den werden von den konkreten Vorteilen pro�tieren, und zwar durch sinkende Logistikkosten,geringeres Lagerkapital und ver-besserten Informationsaustausch», bestätigt Janne Haapasalo, der Werksleiter von John Deere in Joensuu.

Kontakt (auf Englisch)

John Deere Forestry OyJussi MalmiOperationsmanager, CTL-Forstmaschinenprodukte+ 358 40 51 61 925www.deere.com

Der Mann hinter dem Vollernter

Lars Lamekssons Unterneh-men LL Skogsmaskiner ge-lang es mehrmals, Produkte bis zur Serienreife zu entwi-ckeln. Lars Lamekssons be-kannteste Er�ndung ist der Vollernter mit nivellierbaren Radaufhängungen. 1986 hatte er diese Entwicklung unter dem Namen «Die Spinne» zum ersten Mal verkauft. Die Radaufhängung wird heute immer noch gebaut und in-zwischen von EcoLog vertrieben. Das Unternehmen LL Skogsmaski-ner leiten inzwischen die Söhne des Konstrukteurs, aber Lars La-meksson ist immer noch aktiv. «Was mich antreibt, ist mein Wunsch, Probleme zu lösen – nicht, eine Fabrik zu besitzen», sagt er.Obwohl er auf dem Papier Rentner ist, denkt er nicht ans Aufhören und will sich noch einen Traum er-füllen: «Wir haben immer die Pro-bleme der Kunden gelöst. Ich hoffe aber, dass ich auch noch die Mög-

lichkeit bekomme, meine eigenen Ideen in einer Maschine zu ver-wirklichen.» In einem Video auf der Website der ElmiaWood spricht Lars La-meksson über die Anforderungen der modernen Holzernte, über seine Konstruktionen, über sein Unternehmen und über sein Leben. Das Video ist auf Schwe-disch mit englischen Untertiteln abrufbar unter:

www.elmia.se/en/wood/ For-Visitors/Innovations-for-tomorrows-forestry/

Lars Lameksson erfand den Vollernter mit nivellierbaren Radaufhängungen.

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A U S L E S E

IMPRESSUM

94. JahrgangISSN 1423-2456

WALD und HOLZ – Zeitschrift für Wald, Waldwirtschaft, Holzmarkt und Holzverwendung. Erscheint 12-mal im JahrAu�age: 6995 Exemplare(WEMF-beglaubigt 2012)

WALD und HOLZ trägt das Gütesiegel der Fach- und Spezialpresse. DieseAuszeichnung vergibt der Verband SCHWEIZER PRESSE.

Herausgeber

Waldwirtschaft SchweizMax Binder, PräsidentUrs Amstutz, Direktor

Verlag und Redaktion

WALD und HOLZ Rosenweg 14 4501 Solothurn Telefon 032 625 88 00Fax 032 625 88 [email protected] www.waldundholz.ch

Urs Wehrli (uw), Verlagsleiter

Walter Tschannen (wt),Redaktionsleiter

Ferdinand Oberer (fo),Redaktor

Annemarie Tuma (at)

Eduard J. Belser (EJB), freier Mitarbeiter Holzmarkt

Abdruck oder anderweitige Verbreitung des Inhaltes (z.B. über Internet) nach Genehmigung durch die Redaktion unter Quellenangabe gestattet. Beleg-exemplare erwünscht. Für unverlangt eingegangene Beiträge wird jede Haftung abgelehnt.

Anzeigenmarketing

Publicitas Publimag AG WALD und HOLZ Seilerstrasse 8, 3001 Bern Telefon 031 387 22 11 Fax 031 387 21 00 [email protected]

Abonnementspreise

Jahresabonnement(12 Ausgaben): Fr.  98.–Ausland: Fr. 130.–/EUR 105,–Lehrlinge, Studenten und AHV-Rentner: Fr.  68.–(nur gegen gültige Bescheinigung)Einzelnummer: Fr.  10.–

Druck: Stämp�i Publikationen AG, Bern

WALDU N D

HOLZ

FIRMENNACHRICHTEN

Holzvergaser-Blockheizkraftwerk

Die Oelmühle Möriken GmbH ver-treiben das Burkhardt Holzverga-ser-Blockheizkraftwerk, welches bei 7500 Betriebsstunden/Jahr rund 1,3 Mio. KWh Strom (für mehr als 300 Haushalte) bzw. gegen 2 Mio. KWh Wärme er-zeugt; dies bei einem Wirkungs-grad von um die 80%.Burkhardt kann heute auf über 70 installierte Anlagen mit insge-samt über 500 000 Betriebsstun-den zurückschauen. Die Anlagen werden mit Vollgaran-tie von bis zu zehn Jahren ange-boten; dies verbunden mit einer Leistungsgarantie auf mindestens 7500 h/Jahr. Die Anlagen lassen sich fast so einfach betreiben wie eine Ölfeue-rungsanlage. Sie eignen sich be-

sonders gut für Wärmeverbunde mit existierendem Wärmenetz oder für Ausbauten von Wärmenetzen. Ebenso eignen sie sich für ganz-jährige Bereitstellung von Prozess-energie (Bandenergie).Die grösste «Burkhardt-Anlage» wird aktuell auf dem Gebiet des Flughafens Münster-Osnabrück von 12 auf 32 Vergasereinheiten erweitert.

Damit sollen künftig rund 45 Mio. KWh Strom plus >60 Mio. KWh Wärme/Kälte erzeugt werden.

Am 8. und 9. März 2013 veran-staltet die Oelmühle Möriken einen Tag der offenen Tür in ihrer Anlage St. Peter im Schwarzwald.

Infos bei:

Beat BuetlerRepräsentant Oelmühle Möriken GmbHSchädruetihalde 146006 Luzern

Tel. 041 371 24 40Mob. 079 431 95 [email protected]

Die Zaugg Transporte GmbH hat investiert

Für den Transport von Rund- und Bauholz setzt die Zaugg Trans-porte GmbH, Schwanden i.E., ins-gesamt drei schwere Nutzfahr-zeuge ein. Kürzlich wurde ein älteres Fahrzeug durch einen Sca-nia G480 CB 6�4-Schlepper mit umweltfreundlichem Euro-6-Motor ersetzt.Die Scania-Zugmaschine mit Front-kran hinter dem Fahrerhaus ist das erste «Euro-6-Fahrzeug» im Emmental. Für die harten Einsätze abseits von befestigten Strassen ist das Fahrzeug besonders robust kon�guriert worden. So hat die Zaugg Transporte GmbH auf eine Luftfederung verzichtet und vertraut auf eine blattgefe-derte Achsaufhängung an allen drei Achsen. Bei der Vorderachse wählte man eine Achstraglast von 9 t, was beim harten Einsatz des Fahrzeuges von grossem Vorteil ist. Das Transportunternehmen wählte zudem Scheibenbremsen an allen drei Achsen und dem kräftig zupackenden Scania-Retar-der als Option. Der Euro-6-Motor leistet dank seiner 480 PS und eines Drehmo-

ments von 2500 Nm bei 1000 bis 1300/Min. genügend Leistung, um die schwere Ladung auch abseits der asphaltierten Strassen sicher zu bewegen.

Das Kerngeschäft der Zaugg Trans-porte GmbH ist heute der Trans-port von Rundholz aus dem gan-zen Emmental in die verschiedenen Weiterverarbeitungsbetriebe im Kanton Bern und in der Zent-ralschweiz. Aber auch Bauholz oder die bei der Verarbeitung an-fallenden Holzschwarten werden

zur Weiterverarbeitung oder -ver-wertung transportiert. Neben Aus-hilfen werden insgesamt drei fest-angestellte Mitarbeiter beschäftigt, die für alle Aufgaben eingesetzt werden können.

Scania Schweiz AGSteinackerstrasse 578302 Kloten044 800 13 64tobias schoenenberger@ scania.chwww. scania.ch

Der Scania G480 CB 6x4 29 m/t Epsilon-Kran

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A U S L E S E

Inserat-WW-2 19.02.13 10:03 Seite 1

NEUERSCHEINUNGEN

Waren sicher transportieren

Jeder Lkw-Fahrer muss wissen, wie er seine Ladung zu sichern hat. Beim Verladen und Sichern von Waren sind aber meist meh-rere beteiligt: Absender, Verlader, Fahrzeughalter und Fahrer. Sie müssen einander zuarbeiten und sich aufeinander verlassen kön - nen, ganz besonders bei der Si-cherung. Fehler bei der Ladungs-sicherung können folgenschwer sein. Die 60-seitige neu aufgelegte Bro-schüre «Ladungssicherung – Praxis

der Verkehrs- und Arbeitssicher-heit» bietet dazu praxistaugliche Informationen. Alle, die mit Lkw-Transporten zu tun haben, �nden darin eine eingängige Darstellung der rechtlichen Grundlagen und Verantwortlichkeiten sowie der physikalischen Grundlagen der La-dungssicherung und ihrer Auswir-kungen auf das Beladen von Fahr-zeugen: der wirkenden Kräfte, der Bedeutung der Reibung, des Schwerpunkts und der Standsi-cherheit. Auf diesen Grundlagen

Mit der Natur

Die QD-Strategie (QD für Quali�-zieren-Dimensionieren) ist eine na-turnahe Waldbaustrategie, bei der man in einem multifunktionalen Wald mit möglichst geringen Ein-griffen möglichst wertvolles Holz erzeugt. Sie funktioniert nach dem Pareto-Prinzip: 20% der Gesamt-wuchsleistung eines Waldes entfal-len auf astfreie Mäntel der Bäume und erzeugt damit 80% der Rein-erlöse aus dem Holzverkauf. Das neue Buch der beiden Forst-spezialisten Georg Josef Wilhelm und Helmut Rieger legt mit vielen Beispielen und Illustrationen dar, wie sich die QD-Strategie in der Praxis umsetzen lässt.

Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch. Der Mensch muss mit sei-

beschreibt die Broschüre die ver-schiedenen Fahrzeugaufbauten und die daran angepassten Lade- und Zurrtechniken. Eine Checkliste für den Fahrer rundet die Bro-schüre ab.

Verlag Dr. Ingo Resch GmbHMaria-Eich-Strasse 77D-82166 Gräfel�ng+49 89 854 65 0www.resch-verlag.com

nem Wirtschaften das Gefüge der natürlichen Umwelt bewahren, denn die natürliche Umwelt ist seine Existenzgrundlage. Dies schafft er nicht, wenn er gegen die

Natur arbeitet, sondern indem er die Natur für sich arbeiten lässt. So bestimmt z.B. die richtige Wahl von Auslesebäumen am richtigen Platz den Erfolg der Erziehung von Wertholz.

Die Autoren beschränken sich je-doch nicht auf waldbauliche De-tails, sondern bringen dem Leser regelmässig den Blick fürs Ganze in Erinnerung, indem sie die ver-schiedenen Disziplinen der Wald-wirtschaft miteinander verbinden: die Auslese von Zukunftsbäumen und die Feinerschliessung, die Er-ziehung in der Altersphase und die Biotopvielfalt, wirtschaftliche Aspekte des Waldbaus …Im letzten Kapitel des Buches be-werten die Autoren die QD-Strate-gie, beschreiben deren Vorzüge und zeigen deren Grenzen auf.

Die QD-Strategie soll kein enges und starres Regelwerk sein, sie weist dem Anwender Handlungs-beschränkungen auf und macht ihn auf Risiken aufmerksam. Gleichzeitig eröffnet sie ihm aber Spielräume bei der Umsetzung. Eine der wichtigsten Botschaften des Buches lautet: den Wald ge-brauchen, ohne sein «Netzwerk des Lebens» zu beschädigen.

ISBN 978-3-8001-7858-2

VERANSTALTUNGEN

Management waldartiger Bestände im urbanen Bereich

Am 14. 3. 2013 �ndet das Bayeri-sche Baumforum zu diesem ak-tuellen Thema am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan statt.Die breite Themenpalette der Fach-vorträge umfasst das Erkennen na-turschutzrelevanter Merkmale an Baumbeständen, die Baump�ege, die Baumkontrolle, die Baum-schädlinge Mistel und Phytoph-

thora-Pilz sowie die aktuelle Rechtsprechung bezüglich der Verkehrssicherungsp�icht.In der angegliederten Fachausstel-lung zeigen fünfzehn Aussteller neue Produkte zur Baump�ege und Baumkontrolle.

Datum: 14. 3. 20138.00–16.15 Uhr

Ort: Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan, Hörsaal 15, Zentrales HörsaalgebäudeMaximus-von-Imhof-Forum 6, 85354 Freising

Anmeldeschluss: 11. 3. 2013kostenlose Veranstaltung

www.forstzentrum.de

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