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4*qlrqsa#y-yv-v* ÊÁËÐËÀËÓËÉ KONTAKT Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: MONTAG, 26. SEPTEMBER 2016 · 71. JAHRGANG Nummer 225 www.az-web.de 1,40 Euro AachensVereine sind aller Ehren wert Wie vielfältig, bunt und wichtig Aachens Vereinsle- ben ist, davon konnten sich bei strahlendem Spätsom- merwetter Tausende Besu- cher beim Aktionstag „Eh- renwert“ überzeugen. 163 Vereine und Initiativen prä- sentierten sich rund um Dom und Rathaus. NAK macht immer den ersten Schritt Kammermusik in der Burg Frankenberg IM LOKALTEIL max Tag min Nacht WETTER Wetter Bunte Seite TELEGRAMME 1. FC Köln weiterhin ohne Niederlage Hamburg. Der 1. FC Köln und RB Leipzig bleiben in der Fuß- ball-Bundesliga weiter unge- schlagen. Beim 1:1 (1:1) hatte der Aufsteiger aus Sachsen am Sonntag leichte Vorteile. Der Hamburger SV hat die Konse- quenzen aus dem Fehlstart in die Saison gezogen und Trainer Bruno Labbadia beurlaubt. Nachfolger wird der Ex-Hoffen- heim-Trainer Markus Gisdol. In der weiteren Sonntagsbegeg- nungen siegte Hoffenheim gegen Schalke mit 2:1. Alemannia gewann den West- schlager der Regionalliga gegen RW Essen mit 1:0. (dpa) Sport „Erkelenzer Appell“ fordert Kohleausstieg Erkelenz. Ein deutschlandweites Bündnis hat in einem Appell den raschen Kohleausstieg an- gemahnt. 50 Organisationen, Kirchen und Bürgerinitiativen verfassten am Wochenende den „Erkelenzer Appell“, in dem sie Wirtschaftsminister Sigmar Ga- briel (SPD) kritisierten: Gabriel habe Aussagen zum Kohleaus- stieg aus dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung ent- schärft und gestrichen. Neue Braunkohlekraftwerke dürften nicht mehr genehmigt, Tage- bauplanungen müssten ge- stoppt werden. (red) ANREIZE FüR SPARER Rheinischer Sparkassenchef appelliert an Regierung Seite 5 DRITTER WANDERTAG 800 Leser, über 13 Kilometer und viele Informationen Seite 13 GAUCK-NACHFOLGE Große Koalition sucht gemeinsamen Kandidaten Seite 4 Was sind Fußball- Freestyler? So nennt man Sportler, die be- sondere Tricks mit dem Ball be- herrschen. Domi- nik und Adrian sind solche Profis. Die beiden müs- sen ganz schön viel trainieren. Bunte Hoch Nikolaus verabschiedet sich, Tief Vladiana kommt und bringt die Vorbo- ten des Herbstes mit – Wolken und Regen. Laut Wetterdienst bleibt es trotzdem überdurch- schnittlich warm. Seite 28 Hillary Clinton und Donald Trump schrei- ten zum ersten TV-Duell. Er muss bewei- sen, dass er präsidial ist; für sie geht es um ihre Glaubwürdigkeit. Millionen Amerika- ner werden vor dem Bildschirm sitzen. Vor dem Tourismusgipfel heute in Berlin hat Kanzlerin Angela Merkel mehr Reisen in die arabische Welt empfohlen. Schwer- punkte des 20. Tourismusgipfels sind die Terrorbedrohung und der Tourismus in der arabischen Welt. Tief Vladiana zieht heran Vorboten des Herbstes Hillary Clinton gegen Donald Trump Das erste TV-Duell Zahl des Tages 40 Termine Besuch: Frank- reichs Präsident François Hollande besucht Calais, wo Tausende Migran- ten in einem um- strittenen Flücht- lingscamp leben. Vertrag: Im kolum- bianischen Carta- gena unterzeich- nen die Regierung und die linke Gue- rillaorganisati- on Farc ihren Frie- densvertrag. Berliner Tourismusgipfel Reisen in arabische Welt Ein lebender Mythos steht vor Gericht Der Mann ist ein lebender Mythos. Ex-Agent Werner Mauss war für die Bundesregierung in geheimen Mis- sionen im Einsatz. Doch nun droht dem 76-Jährigen Gefäng- nis. Der Vorwurf: Steuer- hin- terzie- hung. Im deutschen Luft- verkehr hat es die- ses Jahr schon mehr als 40 Zwischenfäl- le mit Drohnen ge- geben. Das teilte die Deutsche Flugsiche- rung am Sonntag mit. 2015 waren es insgesamt 14 Fälle. Kinderarmut, Steuersystem Das meinen unsere Leser Seite 12 WAS HEUTE WICHTIG IST Fabrikbesichtigung einmal anders: Bei einem virtuellen Rund- gang durch einen Guckkasten mit gerade mal 25 Quadratmetern Grundfläche konnten Besucher am Wochenende realitätsnah se- hen, wie etwa Produktionsabläufe organisiert werden können. Die „Aixcave“ war nicht die einzige Möglichkeit, bei „Aachen 2025“ den digitalen Wandel zu erleben. DIE SEITE DREI Fabrikbesichtigung in der Zukunft Foto: Andreas Herrmann Einer Studie zufolge stecken die Kommunen heute deutlich weniger Geld in die Modernisierung als noch vor 20 Jahren. KfW-Experten sehen wegen der ausbleibenden Investitionen den Bildungserfolg gefährdet. Schulen fehlen 34 Milliarden Euro Frankfurt. Bei der Modernisierung von Schulgebäuden hinken Städte und Gemeinden mit rund 34 Mil- liarden Euro hinterher. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der KfW-Bankengruppe zur Finanz- lage der Kommunen, die der Deut- schen Presse-Agentur vorliegt. Die- ser Investitionsstau erschwere Bil- dungserfolge in Deutschland, heißt es. „Der Investitionsrückstand zeigt, wie weit wir von einer idea- len Schulinfrastruktur entfernt sind“, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Deutschland inves- tiere im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich in sein Bil- dungssystem. Die Kommunen steckten demnach im vergange- nen Jahr 2,9 Milliarden Euro in ihre Schulgebäude. Das sei zwar ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2014 von rund 115 Millionen Euro, aber ein Minus von 1,3 Mil- liarden Euro mit Blick auf 1995. Damals machten der Untersu- chung zufolge Bau-Investitionen noch über 45 Prozent der kommu- nalen Gesamtausgaben für Schu- len aus, 2015 waren es nur noch 25 Prozent. Die Studie der Banken- gruppe stützt sich auf Ergebnisse von regelmäßigen Befragungen kommunaler Kämmerer. In den Regionen gibt es große Unterschiede. Ein wesentlicher Grund für die Entwicklung sei der geringe finanzielle Spielraum: „Kommunen mit angespannter Haushaltslage fehlt es oft an Mög- lichkeiten, dringend notwendige Investitionen voranzutreiben“, heißt es. Für die nachhaltige Haus- haltsplanung von Städten und Ge- meinden stünden alle föderalen Ebenen in der Pflicht. Angesichts der knappen Kassen müssten viele Kommunen in ver- schiedenen Bereichen Investitio- nen streichen, und das betreffe lei- der auch die Schulen, sagte der Vi- ze-Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Alexander Handschuh. Es sei wünschens- wert, dass die Länder ihre Zuwei- sungen an die Kommunen erhöh- ten. Zudem sei eine zusätzliche Entlastung von Sozialleistungen nötig. Dadurch werde der finan- zielle Spielraum der Städte und Ge- meinden größer, auch für Investi- tionen in Schulen. Kritik an der Investitionspolitik der Bundesregierung übte die soge- nannte Fratzscher-Kommission. Es gebe abgesehen vom Verkehrssek- tor in allen Bereichen eindeutige Defizite, urteilten die Experten. Eine offizielle Erklärung will die 2014 einberufene Kommission, die nach Marcel Fratzscher, dem Präsidenten des Deutschen Insti- tuts für Wirtschaftsforschung (DIW) benannt ist, im Oktober ab- geben. (dpa) Kleinkind stirbt beim Spielen auf alter Zeche Hückelhoven. Ein fast Zweijähriger ist nach einem Unfall auf einem ehemaligen Zechengelände in Hü- ckelhoven gestorben. Wie die Poli- zei am Sonntag mitteilte, war der Junge am Samstag mit anderen Kindern und den Eltern auf dem Gelände unterwegs. Die Kinder hätten nahe einer Metalllore einem Schienentransportwagen – gespielt, als sie aus bislang unge- klärten Gründen auf den Jungen kippte. Er verletzte sich schwer und kam in eine Klinik nach Mön- chengladbach. Dort sei er noch im Laufe des Nachmittags gestorben, hieß es. Die Polizei ermittelt. Nach Angaben von Polizeispre- cher Karl-Heinz Frenken handelt es sich um einen „tragischen Un- glücksfall“. Noch sei nicht klar, ob der kleine Junge in Begleitung sei- ner Eltern in diesem Bereich des ehemaligen Zechengelände unter- wegs war. „Auf jeden Fall waren an- dere Kinder dabei“, so Frenken. Derzeit gastiert in einem anderen Bereich ein Zirkus. Seite 9 Stärkung für Kraft, Dämpfer für Löhrmann Bochum/Oberhausen. Die SPD und die Grünen in NRW haben auf ihren Parteitagen die Weichen für die Landtagswahl im kommenden Jahr gestellt. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde auf dem Parteitag der NRW-SPD in Bochum mit 98,45 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzende wiedergewählt. Für die Grünen zieht Sylvia Löhr- mann zwar erneut als Spitzenkan- didatin in den Landtagswahl- kampf – auf dem Parteitag in Ober- hausen bekam sie aber einen Dämpfer. Mit knapp 81 Prozent der Stimmen schnitt sie wesentlich schlechter ab als 2012. Kraft zeigte sich angesichts der Zustimmung gerührt: „Nach fast zehn Jahren so ein Ergebnis. Das haut mich wirklich um.“ Mit Blick auf die Wahl am 14. Mai 2017 si- gnalisierte Kraft, dass sie weiter auf das Bündnis setze. (dpa) Seite 4 Grüne: 2030 soll jeder vierte Weg mit dem Rad zurückgelegt werden Ein grüner Pfeil für Radler? Berlin. Die Grünen wollen Deutschland zur Fahrradrepublik ausbauen. Bis 2030 soll jeder vierte Weg nur noch auf zwei Rädern zu- rückgelegt werden. Dieses Ziel for- muliert die Partei in einem Forde- rungskatalog, den die Grünen- Bundestagsfraktion morgen be- schließen will und der unserer Zei- tung vorab vorliegt. Derzeit wür- den erst etwa 13 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. In dem Papier verlangen die Grünen neben einer Verdreifa- chung der Bundesmittel für den Fahrradverkehr Änderungen im Verkehrsrecht und mehr Hand- lungsspielräume für die Kommu- nen. So sollen Kommunen einen neuen grünen Rechtsabbiegepfeil nur für Fahrradfahrer installieren dürfen, damit sich weniger Radler an Kreuzungen vor roten Ampel sammeln. (mar) Flüchtlingsgipfel setzt auf mehr Grenzschutz Lücken schließen Wien. Im Kampf gegen illegale Mi- gration wollen die Staaten auf der Balkanroute mit Unterstützung der EU letzte Lücken beim Grenz- schutz schließen. Dies wurde bei einem Flüchtlingsgipfel von elf Staaten in Wien deutlich. Grie- chenland hat laut Kanzlerin An- gela Merkel (CDU) einen Hilfsan- trag zum Einsatz der Grenzschutz- agentur Frontex gestellt. Auch sol- len die Bemühungen um Rückfüh- rungsabkommen mit Ägypten, Ni- ger, Mali, Senegal, Pakistan und Afghanistan verstärkt werden. (dpa) Seite 2, Kommentar Seite 4

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kontaktZeitungsverlag AachenGmbHPostfach 500 110, 52085 aachen

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Redaktion:Telefon: 02 41 / 51 01 - 310(montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr)Fax : 02 41 / 51 01 - 360

Verlag (Zentrale):Telefon: 02 41 / 51 01 - 0E-Mail:[email protected]

AZ im internet:

Montag, 26. SepteMber 2016 · 71. Jahrgang

nummer 225 www.az-web.de 1,40 euro

▶ aachensVereine sindaller ehrenwert

Wie vielfältig, bunt undwichtig Aachens Vereinsle-ben ist, davon konnten sichbei strahlendem Spätsom-merwetter Tausende Besu-cher beim Aktionstag „Eh-renwert“ überzeugen. 163Vereine und Initiativen prä-sentierten sich rund umDomund Rathaus.

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1. FC Köln weiterhinohne NiederlageHamburg.Der 1. FC Köln undRB Leipzig bleiben in der Fuß-ball-Bundesliga weiter unge-schlagen. Beim 1:1 (1:1) hatteder Aufsteiger aus Sachsen amSonntag leichte Vorteile. DerHamburger SV hat die Konse-quenzen aus dem Fehlstart indie Saison gezogen und TrainerBruno Labbadia beurlaubt.Nachfolger wird der Ex-Hoffen-heim-TrainerMarkus Gisdol. Inder weiteren Sonntagsbegeg-nungen siegte Hoffenheimgegen Schalkemit 2:1.Alemannia gewann denWest-schlager der Regionalliga gegenRWEssenmit 1:0. (dpa)▶ Sport

„Erkelenzer Appell“fordert KohleausstiegErkelenz. Ein deutschlandweitesBündnis hat in einemAppellden raschen Kohleausstieg an-gemahnt. 50 Organisationen,Kirchen und Bürgerinitiativenverfassten amWochenende den„Erkelenzer Appell“, in dem sieWirtschaftsminister Sigmar Ga-briel (SPD) kritisierten: Gabrielhabe Aussagen zumKohleaus-stieg aus demKlimaschutzplan2050 der Bundesregierung ent-schärft und gestrichen. NeueBraunkohlekraftwerke dürftennichtmehr genehmigt, Tage-bauplanungenmüssten ge-stoppt werden. (red)

anreize für SparerRheinischer Sparkassenchef

appelliert an Regierung

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DritterWanDertaG800 Leser, über 13 Kilometer

und viele Informationen

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Gauck-nachfoLGeGroße Koalition sucht

gemeinsamen Kandidaten

▶ Seite 4

Was sindFußball-Freestyler?So nennt manSportler, die be-sondere Tricksmit dem Ball be-herrschen. Domi-nik und Adriansind solche Profis.Die beidenmüs-sen ganz schön vieltrainieren.▶ Bunte

Hoch Nikolaus verabschiedet sich, TiefVladiana kommt und bringt die Vorbo-ten des Herbstes mit –Wolkenund Regen. LautWetterdienstbleibt es trotzdem überdurch-schnittlich warm.▶ Seite 28

Hillary Clinton und Donald Trump schrei-ten zum ersten TV-Duell. Er muss bewei-sen, dass er präsidial ist; für sie geht es umihre Glaubwürdigkeit. Millionen Amerika-ner werden vor dem Bildschirm sitzen.

Vor dem Tourismusgipfel heute in Berlinhat Kanzlerin Angela Merkel mehr Reisenin die arabischeWelt empfohlen. Schwer-punkte des 20. Tourismusgipfels sind dieTerrorbedrohung und der Tourismus in derarabischenWelt.

Tief Vladiana zieht heran

Vorboten des Herbstes

Hillary Clinton gegen Donald Trump

Das erste TV-Duell

Zahl des Tages

40Termine

Besuch: Frank-reichs PräsidentFrançois Hollandebesucht Calais, woTausendeMigran-ten in einem um-strittenen Flücht-lingscamp leben.

Vertrag: Im kolum-bianischen Carta-gena unterzeich-nen die Regierungund die linke Gue-rillaorganisati-on Farc ihren Frie-densvertrag.

Berliner Tourismusgipfel

Reisen in arabischeWelt

Ein lebenderMythos stehtvor GerichtDerMann ist einlebender Mythos.Ex-AgentWernerMauss war für dieBundesregierungin geheimenMis-sionen im Einsatz.Doch nun drohtdem 76-Jährigen

Gefäng-nis. DerVorwurf:

Steuer-hin-terzie-hung.

Im deutschen Luft-verkehr hat es die-ses Jahr schonmehrals 40 Zwischenfäl-le mit Drohnen ge-geben. Das teilte dieDeutsche Flugsiche-rung am Sonntagmit. 2015 waren esinsgesamt 14 Fälle.

Kinderarmut, Steuersystem Das meinen unsere Leser▶ Seite 12

WaSHEuTEWICHTIG IST

Fabrikbesichtigung einmal anders: Bei einem virtuellen Rund-gang durch einenGuckkastenmit gerademal 25QuadratmeternGrundfläche konntenBesucher amWochenende realitätsnah se-

hen, wie etwa Produktionsabläufe organisiert werden können.Die „Aixcave“ war nicht die einzige Möglichkeit, bei „Aachen2025“ den digitalenWandel zu erleben. ▶ DiE Seite Drei

Fabrikbesichtigung in der Zukunft

Foto:andreasHerrm

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Einer Studie zufolge stecken die Kommunen heute deutlich weniger Geld in die Modernisierung als nochvor 20 Jahren. KfW-Experten sehen wegen der ausbleibenden Investitionen den Bildungserfolg gefährdet.

Schulen fehlen 34Milliarden EuroFrankfurt. Bei der Modernisierungvon Schulgebäuden hinken Städteund Gemeinden mit rund 34 Mil-liarden Euro hinterher. Das ist dasErgebnis einer Untersuchung derKfW-Bankengruppe zur Finanz-lage der Kommunen, die der Deut-schenPresse-Agentur vorliegt. Die-ser Investitionsstau erschwere Bil-dungserfolge in Deutschland,heißt es.

„Der Investitionsrückstandzeigt, wie weit wir von einer idea-len Schulinfrastruktur entferntsind“, sagte KfW-ChefvolkswirtJörg Zeuner. Deutschland inves-tiere im internationalen Vergleichunterdurchschnittlich in sein Bil-dungssystem. Die Kommunen

steckten demnach im vergange-nen Jahr 2,9 Milliarden Euro inihre Schulgebäude. Das sei zwarein leichter Anstieg im Vergleichzu 2014 von rund 115 MillionenEuro, aber ein Minus von 1,3 Mil-liarden Euro mit Blick auf 1995.Damals machten der Untersu-chung zufolge Bau-Investitionennoch über 45 Prozent der kommu-nalen Gesamtausgaben für Schu-len aus, 2015waren es nur noch 25Prozent. Die Studie der Banken-gruppe stützt sich auf Ergebnissevon regelmäßigen Befragungenkommunaler Kämmerer.

In den Regionen gibt es großeUnterschiede. Ein wesentlicherGrund für die Entwicklung sei der

geringe finanzielle Spielraum:„Kommunen mit angespannterHaushaltslage fehlt es oft an Mög-lichkeiten, dringend notwendigeInvestitionen voranzutreiben“,heißt es. Für die nachhaltige Haus-haltsplanung von Städten undGe-meinden stünden alle föderalenEbenen in der Pflicht.

Angesichts der knappen Kassenmüssten viele Kommunen in ver-schiedenen Bereichen Investitio-nen streichen, und das betreffe lei-der auch die Schulen, sagte der Vi-ze-Sprecher des Deutschen Städte-und Gemeindebundes, AlexanderHandschuh. Es sei wünschens-wert, dass die Länder ihre Zuwei-sungen an die Kommunen erhöh-

ten. Zudem sei eine zusätzlicheEntlastung von Sozialleistungennötig. Dadurch werde der finan-zielle Spielraumder Städte undGe-meinden größer, auch für Investi-tionen in Schulen.

Kritik an der Investitionspolitikder Bundesregierung übte die soge-nannte Fratzscher-Kommission. Esgebe abgesehen vom Verkehrssek-tor in allen Bereichen eindeutigeDefizite, urteilten die Experten.Eine offizielle Erklärung will die2014 einberufene Kommission,die nach Marcel Fratzscher, demPräsidenten des Deutschen Insti-tuts für Wirtschaftsforschung(DIW) benannt ist, imOktober ab-geben. (dpa)

Kleinkind stirbtbeimSpielenauf alter ZecheHückelhoven. Ein fast Zweijährigerist nach einem Unfall auf einemehemaligen Zechengelände inHü-ckelhoven gestorben.Wie die Poli-zei am Sonntag mitteilte, war derJunge am Samstag mit anderenKindern und den Eltern auf demGelände unterwegs. Die Kinderhätten nahe einer Metalllore –einem Schienentransportwagen –gespielt, als sie aus bislang unge-klärten Gründen auf den Jungenkippte. Er verletzte sich schwerund kam in eine Klinik nachMön-chengladbach. Dort sei er noch imLaufe des Nachmittags gestorben,hieß es. Die Polizei ermittelt.

Nach Angaben von Polizeispre-cher Karl-Heinz Frenken handeltes sich um einen „tragischen Un-glücksfall“. Noch sei nicht klar, obder kleine Junge in Begleitung sei-ner Eltern in diesem Bereich desehemaligen Zechengelände unter-wegswar. „Auf jeden Fall waren an-dere Kinder dabei“, so Frenken.Derzeit gastiert in einem anderenBereich ein Zirkus. ▶ Seite 9

Stärkung fürKraft, Dämpferfür LöhrmannBochum/Oberhausen.Die SPDunddie Grünen in NRW haben aufihren Parteitagen die Weichen fürdie Landtagswahl im kommendenJahr gestellt. MinisterpräsidentinHannelore Kraft wurde auf demParteitag derNRW-SPD inBochummit 98,45 Prozent der Stimmen alsLandesvorsitzendewiedergewählt.Für die Grünen zieht Sylvia Löhr-mann zwar erneut als Spitzenkan-didatin in den Landtagswahl-kampf – auf demParteitag inOber-hausen bekam sie aber einenDämpfer. Mit knapp 81 Prozentder Stimmen schnitt siewesentlichschlechter ab als 2012.

Kraft zeigte sich angesichts derZustimmung gerührt: „Nach fastzehn Jahren so ein Ergebnis. Dashaut mich wirklich um.“Mit Blickauf die Wahl am 14. Mai 2017 si-gnalisierte Kraft, dass sieweiter aufdas Bündnis setze. (dpa) ▶ Seite 4

Grüne: 2030 soll jeder vierte Wegmit dem Rad zurückgelegt werden

Ein grüner Pfeil für Radler?Berlin. Die Grünen wollenDeutschland zur Fahrradrepublikausbauen. Bis 2030 soll jeder vierteWeg nur noch auf zwei Rädern zu-rückgelegt werden. Dieses Ziel for-muliert die Partei in einem Forde-rungskatalog, den die Grünen-Bundestagsfraktion morgen be-

schließenwill und der unserer Zei-tung vorab vorliegt. Derzeit wür-den erst etwa 13 Prozent allerWegemit dem Fahrrad zurückgelegt.

In dem Papier verlangen dieGrünen neben einer Verdreifa-chung der Bundesmittel für denFahrradverkehr Änderungen im

Verkehrsrecht und mehr Hand-lungsspielräume für die Kommu-nen. So sollen Kommunen einenneuen grünen Rechtsabbiegepfeilnur für Fahrradfahrer installierendürfen, damit sich weniger Radleran Kreuzungen vor roten Ampelsammeln. (mar)

Flüchtlingsgipfel setzt auf mehr Grenzschutz

Lücken schließenWien. Im Kampf gegen illegale Mi-gration wollen die Staaten auf derBalkanroute mit Unterstützungder EU letzte Lücken beim Grenz-schutz schließen. Dies wurde beieinem Flüchtlingsgipfel von elfStaaten in Wien deutlich. Grie-chenland hat laut Kanzlerin An-

gela Merkel (CDU) einen Hilfsan-trag zum Einsatz der Grenzschutz-agentur Frontex gestellt. Auch sol-len die Bemühungen umRückfüh-rungsabkommenmit Ägypten, Ni-ger, Mali, Senegal, Pakistan undAfghanistan verstärkt werden.(dpa) ▶ Seite 2, Kommentar Seite 4