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LERNEN UND LEHREN Raus aus der Stadt! Studierende brechen auf zur Landpartie _32/33 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 4/2018 Läuft Das neue Zentrallabor BEHANDELN UND PFLEGEN Jubiläum in der Transplantationsmedizin: Die 100. Nieren-Lebendspende _22 FORSCHEN UND WISSEN Mit Zellen heilen: Neue Forschergruppe untersucht spezielle Blutkörperchen _30

4/2018 Heft Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover · LERNEN UND LEHREN Raus aus der Stadt! Studierende brechen auf zur Landpartie _32/33 info Das Magazin der Medizinischen

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LERNEN UND LEHRENRaus aus der Stadt! Studierende brechen auf zur Landpartie _32/33

infoDas Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover

Hef

t 4/

2018

LäuftDas neue Zentrallabor

BEHANDELN UND PFLEGENJubiläum in der Transplantationsmedizin: Die 100. Nieren-Lebendspende _22

FORSCHEN UND WISSENMit Zellen heilen: Neue Forschergruppe untersucht spezielle Blutkörperchen _30

EDITORIAL info2

Da bekommen nicht nur Mädchen und Jungen große Augen. Es ist ein bisschen so, als ob sie an Weihnach-

ten eine große Modelleisenbahnanlage geschenkt bekommen hätten. Sie stehen davor und staunen: Hier kommt ein Zug vorbeigeflitzt, dort schiebt sich ein Wag-gon in einen Tunnel, hinten blinkt das Blaulicht auf der Miniaturfeuerwehr. So ähnlich erging es mir, als ich zum ersten Mal in unser neues Zentrallabor kam. Die winzigen Probengefäße finden wie von Geisterhand gesteuert ihren Weg, biegen mal rechts, mal links ab. Der Leitstand hat Ähnlichkeit mit einem modernen Stellwerk. Nur die Verspätung der Bahn, die gibt es nicht in der Laborstraße der MHH – zumin-dest jetzt nicht mehr.

Der Start hat sich gehörig verspätet, denn der Neubau des Gebäudes K 3 stand unter keinem guten Stern: Vier Jahre ver-zögerte sich die Inbetriebnahme. Doch jetzt läuft der Routinebetrieb in einem der modernsten Labore Europas reibungslos. Mehr dazu und zur Eröffnungsfeier er-fahren Sie in unserem Titelthema auf den Seiten 6 bis 10.

Die neuen Mitglieder unseres Hoch-schulrates, die neue Kinder-Ecke in der Mensa und den neuen Kita-Leiter der MHH stellen wir Ihnen in unserer Rubrik „Namen & Nachrichten“ vor (Seite 11 bis 21). Arbeiten, nur dann, wann man will? Klingt fantastisch – und ist auch möglich: in unserem Pflegestärkungsteam. Außer-dem geht es in der Rubrik „Behandeln &

pflegen“ (Seite 22 bis 24) um die 100. Lebendnierenspende bei Blutgruppenun-verträglichkeit und einen Teleradiologie-verbund.

Wie Weihnachten

6/2010 34/2018 EDITORIAL 3

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Das Neueste aus der Forschung in der Medizinischen Hochschule erfahren Sie auf den Seiten 25 bis 30: Sie lernen die Sprache der Masse kennen und unsere

neue Forschungsambulanz zu integrativer Chinesischer Medizin. Sie blicken Muko-viszidose-Forscherinnen und -Forschern über die Schulter, die beobachten, wie

sich Bakterien an die Lunge anpassen. Und Sie besuchen mit dem Spitzenforschungs-nachwuchs das Niedersächsische Zentrum für Implantatforschung.

Die Examensfeier, das Projekt „Land-partie“, die OSCE-Prüfungen, die Kinder-Uni und die Wohnraumkampagne für ausländische Studierende sind Themen bei „Lernen & Lehren“ (Seite 31 bis 36). Und schließlich stellen wir Ihnen wieder unsere tatkräftigen Unterstützerinnen und Unter-stützer in der Rubrik „Gäste und Feste“ (Seite 36 bis 39) vor.

Sie sehen, der heiße Sommer hat für uns von allem etwas parat gehabt. Viel Spaß beim Durchblättern und Lesen und einen wunderschönen Herbst wünscht Ih-nen Stefan Zorn

Verschwinden im „Tunnel“: Wie eine hypermoderne Eisenbahnanlage wirkt die Laborstraße.

Sport trotz Handicaps: Beim 1. Kunstherz-Lauf starten Patientinnen und Patienten gemeinsam mit 250 gesunden Läuferinnen und Läufern _37

INHALT info4

LÄUFT: DAS NEUE ZENTRALLBOR _6 MHH eröffnet neues Zentrallabor: „Was lange währt, wird endlich gut“ _8 Prüfen, klären, zeigen – in Speziallaboren_10 Laborstraße: Labordiagnostik auf höchstem Niveau

NAMEN UND NACHRICHTEN_11 Hochschulrat-Vorsitzender Dr. Lange: „Ich bin dankbar für das Vertrauen“_12 Familienfreundliche Bedingungen: Bewährtes um neue Ideen erweitert

_12 Dank Keksbuch und

Förderstiftung: Kinderecke

„Mensalino“ eröffnet

_14 Gemeinsam gegen den Krebs

_15 Parlamentarischer Abend des

Exzellenzclusters Hearing4all:

Ganz Ohr!

_16 Kongressvorschau

_16 Berufungen

_17 Personalien

_18 Korrektur: Verwechselte

Geschäftsbereiche

_18 Dienstjubiläen

_19 Ehrungen und Auszeichnungen

_19 In Gremien gewählt

_19 Examen bestanden

_20 Umweltfreundlich unterwegs

_20 Neues Design für MHH-Auftritt

_21 Kita-Leiter Martin Fulst: Zeit

nehmen zum Kennenlernen

BEHANDELN UND PFLEGEN_22 Eine Leben(d)spende: 100.

Nierentransplantation trotz

Blutgruppenunverträglichkeit

_23 Flexibel im Einsatz: das

Pflegestärkungsteam

_24 Teleradiologieverbund:

Internet statt Post oder Taxi

_24 Bücher von MHH-Autoren

FORSCHEN UND WISSEN_25 Die Sprache der Masse

_26 Drittmittel für Forschungs-

projekte in der MHH

_27 Chinesische Medizin: Das Beste

aus zwei Welten

_27 Leiden Sie unter

Spannungskopfschmerz?

_28 Wird er Millionär?

Zytopathologe Dr. Soudah

Anpassungsfähig: Eine Evolution en miniature _28Im Austausch: Bilder schneller übermitteln _24Spitze: Gemeinsam gegen den Krebs _14

Fotografin Karin Kaiser hat Einblicke in das neue Zentrallabor gewährt bekommen.

Sport trotz Handicaps: Beim 1. Kunstherz-Lauf starten Patientinnen und Patienten gemeinsam mit 250 gesunden Läuferinnen und Läufern _37

Geehrt: Julian Hövelmann erhält Stolte-Preis _34/35

4/2018 INHALT 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 21. September 2018.

Chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

Redaktion

Bettina Bandel (bb)Claudia Barth (cb)Simone Corpus (sc)Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg)Ursula Lappe (la)Camilla Mosel (cm)Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: Annika Morchner (am)Svenja Mareike Kiehne (sk)

Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KGAugust-Madsack-Straße 130559 HannoverTelefon (0511) 518-3001www.madsack-agentur.de

Anzeigen

Günter EvertVerlagsgesellschaft MadsackGmbH & Co. KG30148 HannoverKontakt Anzeigenverkauf:Telefon (0511) 518-2153 oder -2114Auflage: 14.000 Exemplare

Druck

Silber Druck oHGAm Waldstrauch 134266 NiestetalTelefon (0561) 52 00 70Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer: pulslos-leben (4/5), Tom Figiel (6), Philipp von Ditfurth (11, 36), berufundfamile/Thomas Ruddies/Christoph Petras (13), Stefan Koch (14), Daniela Beyer (15, 28), aus Abteilung oder privat (19, 20, 25, 30, 35), Tina Gerstenkorn (20, 38), Fink/PMR (27), Christian Sperling (32), Britta Führer (33), Bodo Koltermann (37), Wilfred Feege (38), Andreas Tecklenburg (39)

Anschrift der RedaktionMedizinische Hochschule HannoverPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitStefan Zorn Carl-Neuberg-Straße 130625 HannoverTelefon (0511) 532-6772Fax (0511) [email protected]

ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

_28 Evolution im Mini-Format

_29 Zu Besuch bei Hörforschern

_30 Mit Zellen heilen

LERNEN UND LEHREN_31 Examensfeier Humanmedizin:

„Wir brauchen Sie

händeringend“

_32 Lehrprojekt „Landpartie“:

Raus aus der Stadt, rein

ins Vergnügen!

_34 Tablets bei OSCE-Prüfungen

_34 Erfolgreich geforscht

_35 KinderUni: Schaut mal!

_36 Wohnraumkampagne: Lasst

uns nicht im Regen stehen

GÄSTE UND FESTE_37 Wandern für die Wissenschaft

_37 Pulslos ins Ziel

_37 Spende finanziert

Sommerfreizeit mit

HIV-positiven Kindern

_38 Kita-Kinder im Fußballfieber

_38 „Pfandtastisches“ Geschenk

_38 Kleine Herzen spenden Rad

_39 Medizintechniker geehrt: „Ich

habe einfach geholfen“

Anpassungsfähig: Eine Evolution en miniature _28

LÄUFT info6

Die Medizinische Hochschule Han-nover hat ihr neues Zentrallabor eröffnet. Dank modernster Tech-

nik mit einem hohen Grad an Automa-tisierung können damit täglich mehr als 3.000 Proben – vor allem Blut und Urin – an zentraler Stelle untersucht werden. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratme-tern stehen im neu errichteten Gebäude K 3 neben der zentralen Laborstraße wei-tere Labore für spezielle Untersuchungen zur Verfügung.

Der Niedersächsische Minister für Wis-senschaft und Kultur, Björn Thümler, sag-te am Mittwoch, 29. August, während der Feierstunde zur Eröffnung: „Die Pla-nungen waren komplex und langwierig, die Inbetriebnahme verzögerte sich leider immer wieder. Doch aus Problemen kann man lernen. Wir haben umgesteuert, Ent-scheidungsstrukturen verbessert und Ab-stimmungsprozesse optimiert. So wird, was lange währt, endlich gut“, betonte Minister Thümler. „Das neue Diagnos-tiklabor ist ein wichtiger Baustein für die Krankenversorgung der MHH. Mit dem zentralen Laborgebäude wird es möglich, Laboranalyseleistungen zukünftig noch schneller und präziser zu erbringen“, er-gänzte er.

Investitionen von mehr als 40 Millionen Euro

Der Minister spielte damit auf die Pla-nungsprobleme beim Bau des Gebäudes an. Nach der ursprünglichen Planung hät-te das Zentrallabor bereits vor vier Jahren den Betrieb im Neubau aufnehmen sollen. MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklen-burg, zuständig für das Ressort Krankenver-sorgung, blickte in seiner Begrüßungsrede nach vorn: „Alle Beteiligten haben aus die-sem Projekt eines gelernt: Die Verantwor-tung für die Planung, die Bauaufsicht und den späteren Betrieb muss in einer Hand liegen. Nun ist das Gebäude fertig und das Zentrallabor funktioniert prächtig.“

140 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter sind im Zentrallabor beschäftigt. Die Kosten für den Neubau, in den auch das

Institut für Transfusionsmedizin einzieht, belaufen sich auf 33,4 Millionen Euro. Die installierte Raumausstattung hat 1,8 Mil-lionen Euro gekostet. Der neu installierte Gerätepark hat einen Wert von mehr als sechs Millionen Euro.

Vorbild für moderne diagnostische Versorgung

Professor Dr. Korbinian Brand, Direk-tor des Instituts für Klinische Chemie und Leiter des Zentrallabors, erläuterte in sei-ner Rede zur Eröffnung die Vorzüge des neuen Zentrallabors: „Im Zentrallabor fin-den wir eine Zentralisierung und Konsoli-dierung der Labordiagnostik. Modernste Technologie wird auf der Laborstraße und in den Speziallaboren angewendet. Die Laborstraße ist größtenteils automatisiert und wird 24 Stunden an sieben Tage die Woche betrieben.“ Die Beteiligung von marktführenden Firmen erlaube die Re-alisierung eines führenden Konzepts in der EU. „Wir erreichen eine Optimierung der analytisch-diagnostischen Abläufe und eine Optimierung der betriebswirt-schaftlichen Situation“, betonte Professor Brand. „Die unmittelbare Nähe auf dem Unicampus erlaubt ein hohes Tempo bei der Durchführung, eine enge interdiszip-linäre Zusammenarbeit und eine direkte Rücksprache bei Problemen.“ Das Zentral-labor repräsentiere außerdem eine direkte Schnittstelle zu Forschung und Lehre. „Das Zentrallabor der MHH ist ein Vorbild, wie eine moderne diagnostische Patienten-versorgung in einem Universitätsklinikum durchgeführt werden sollte.“

Das Zentrallabor verfügt über eine zen-trale Leitstelle, die rund um die Uhr er-reichbar ist. Das Portfolio des Labors um-fasst 1.500 Parameter, die in den Proben bestimmt werden können, wie beispiels-weise Nieren- und Leberwerte, Sepsis- und Herzinfarktmarker, Blutgerinnungs-werte und hämatologische Analysen und virologische Diagnostik.

Professor Dr. Thomas Schulz, Vorsitzen-der des Zentrums Laboratoriumsmedizin und Direktor des Instituts für Virologie,

„Was lange währt, wird endlich gut“Im Beisein von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler hat die MHH ihr neues

Zentrallabor eröffnet. Mit vierjähriger Verspätung, aber modernster Technik. Ein Einblick.

„Die Laborstraße wird 24 Stunden am Tag, sie-ben Tage die Woche betrieben“: Professor Dr. Korbinian Brand erläutert die Funktionalitäten des Zentrallabors.

„An manchen Stellen konnten erst kürzlich entwickelte Geräte und Konzepte in die Abläufe im neuen Gebäude mit einbezogen werden“: Professor Dr. Thomas Schulz kann der Bauverzö-gerung auch etwas Gutes abgewinnen.

4/2018 DAS NEUE ZENTRALLABOR 7

betonte in seiner Rede, dass „die Entwick-lung auf dem Gebiet der automatisierten Diagnostik zurzeit mit raschen Schrit-ten vorangeht und die MHH deshalb die mehrjährige Verzögerung nutzen konn-te, um an manchen Stellen erst kürzlich entwickelte Geräte und Konzepte in die Abläufe im neuen Gebäude mit einzube-ziehen“.

Am Zentrallabor sind neben dem Insti-tut für Klinische Chemie und dem Institut für Virologie vier weitere Kliniken der MHH beteiligt: die Klinik für Hämatologie, Hä-mostaseologie, Onkologie und Stammzell-transplantation von Direktor Professor Dr. Arnold Ganser, die Klinik für Gastroentero-logie, Hepatologie und Endokrinologie von Direktor Professor Dr. Michael P. Manns, die Klinik für Immunologie und Rheumato-logie von Direktor Professor Dr. Reinhold E. Schmidt sowie die Klinik für Neurologie des kommissarischen Direktors Professor Dr. Martin Stangel. stz

Mehr zur Laborstraße lesen Sie auf Seite 10.Freuen sich gemeinsam, dass das Zentrallabor endlich läuft: Dr. Andreas Tecklenburg, Björn Thümler und Professor Dr. Ralf Lichtinghagen (von links).

Professor Dr. Ralf Lichtinghagen (Mitte) und Dr. Andreas Tecklenburg zeigen Wissenschaftsminister Björn Thümler (rechts) die neue Laborstraße.

LÄUFT info8

Aus ganz Deutschland erhält das Zentrallabor Blutproben, wenn es um eine bestimmte Art des „Mo-

nitorings“ geht: Bei Menschen, die Me-dikamente zur gezielten Unterdrückung ihres Immunsystems einnehmen müssen, ist es unabdingbar, dass sich die Konzen-tration eines solchen Arzneimittels im Blut immer auf einem bestimmten Niveau befindet – wie beispielsweise im Fall des Ciclosporins. Es muss regelmäßig über-prüft werden, ob die Patienten „richtig eingestellt“ sind.

Wichtig ist dies insbesondere für Organ empfänger, um Abstoßungsreakti-onen zu verhindern. Auch weitere Tests spielen im Zusammenhang mit Organ-transplantationen eine wichtige Rolle – etwa, wenn anhand einer Blutprobe über-prüft werden soll, ob ein Patient abstinent lebt, der aufgrund von Alkoholmissbrauch eine Spenderleber transplantiert bekom-men soll oder ob eine Nikotinabstinenz vorliegt, wenn eine Lungentransplantati-on erwogen wird.

All diese und viele weitere Spezialana-lysen führt das Team des Instituts für Kli-nische Chemie in weiteren Laborräumen im Gebäude K3 durch. Zudem können die Expertinnen und Experten dort beispiels-weise bei Krebs des Knochenmarks bereits frühzeitig Veränderungen von Eiweißen im Blut erkennen. Zu ihren Aufgaben gehört auch, im Urin verschiedene Zellen und Ei-weiße zu messen, die bei Blasen- oder Nie-renenbecken-Entzündungen vorkommen. Überdies können sie in einer Urinprobe anhand bestimmter Aminosäuren Stoff-wechselerkrankungen erkennen oder Dro-gen und Vergiftungen, zum Beispiel durch Knollenblätterpilze, nachweisen. Sie wid-men sich auch der Pharmakogenetik und können somit anhand veränderter Gene analysieren, ob ein Mensch ein bestimm-tes Medikament in der verabreichten Dosis verträgt oder nicht.

n Spezielle Diagnostik rund um Blut und Knochenmark: Die meisten Analysen der Hämatologie/Hämostaseologie laufen an der Laborstraße. Die Abteilung hat je-doch drei zusätzliche Bereiche für spezi-elle Untersuchungen. Einer davon widmet sich dem Thema Blutgerinnung: In Einze-lanalysen untersuchen die Fachleute dort beispielsweise die Funktionsfähigkeit der Thrombozyten. In einem weiteren Bereich geht es um die Leukämie- und Lympho-mdiagnostik. In diesem Labor werden Er-krankungen der Abwehrzellen und andere bösartige hämatologische Erkrankungen untersucht.

Dabei kommt neben dem Mikroskop un-ter anderem die Durchflusszytometrie, das ist ein Messverfahren zur Analyse von Zel-len in Kombination mit Antikörpern, zum Einsatz. Mit dieser Untersuchungsmethode können die Experten auf bestimmte Eigen-schaften der Zelle schließen. Eine Krankheit, die in diesem Labor diagnostiziert werden kann, ist etwa die Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie (PNH), eine seltene Erkran-kung der blutbildenden Stammzellen. Im dritten Bereich werden molekulargeneti-sche Untersuchungen vorgenommen. Da-bei geht es hauptsächlich um die Diagno-se von Leukämien. Dieser Bereich befindet sich noch am alten Standort, ist aber an das Zentrallabor angegliedert.

n Nach Viren fahnden: Mehr als 40 ver-schiedene Viren kann das Team der Klini-schen Virologie in Blut und anderen Kör-perflüssigkeiten sowie in Gewebeproben nachweisen. Etwa die Hälfte dieser Analy-sen läuft vollständig automatisiert auf der Laborstraße. Die anderen Untersuchungen erfordern mehr Handwerk und finden in weiteren Laboren statt. Geht es beispiels-weise darum herauszufinden, ob sich in einer Blutspende HI-Viren befinden, kann mit einem Suchtest nach Antikörpern auf der Laborstraße oder dem Nachweis von

HIV-Genomen eine Infektion zuverlässig ausgeschlossen werden. Das Testergeb-nis ist dann negativ. Ist der Test positiv, so wird die Probe in dem weiteren Labor mit einem anderen Verfahren überprüft. Mit ähnlichen Untersuchungen wird der Thera-pieerfolg bei Patienten überprüft, die den HI-Virus in sich tragen.

Ebenfalls zum Tragen kommt der Nach-weis bei Viren, die sich auf die Atmung beziehen – beispielsweise Influenzaviren. Aber auch nach Cytomegalie-Viren fahn-det das Team: Das Virus ist für Patienten gefährlich, die Knochenmark oder ein Organ transplantiert bekommen haben. Ihr Blut wird regelmäßig daraufhin unter-sucht, damit im Falle des Falles umgehend eine Therapie begonnen werden kann.

Die Virologie sequenziert auch Ab-schnitte viraler Genome – um Resistenzen gegenüber antiviralen Substanzen festzu-stellen oder Viren zu typisieren. Dies ist zum Beispiel beim Adenovirus von Interes-se, dessen verschiedene Typen für immun-geschwächte Person unterschiedlich ge-fährlich sind. Zudem kann so auch geklärt werden, ob eine Infektion auf einer Station übertragen worden ist.

n Tests rund um Hormone und Autoimmu-nerkrankungen: Das Team der Klinik für

Prüfen, klären, zeigen – in SpeziallaborenDas Herzstück des Zentrallabors ist die Laborstraße. Doch

das ist nicht alles: Auch in den Räumen nebenan wird

emsig analysiert

Immunfluoreszenz: Mit dieser Methode wird im Speziallabor der Klinik für Immunologie und Rheumatologie Blut untersucht. Dabei macht ein fluoreszierender Farbstoff sichtbar, ob sich das eigene Immunsystem gegen körpereigene Zellen richtet.

4/2018 DAS NEUE ZENTRALLABOR 9

Gastroenterologie, Hepatologie und Endo-krinologie verfügt über ein breites Spekt-rum an diagnostischen Verfahren, die im Zentrallabor auf der Laborstraße sowie in weiteren Laboren stattfinden.

Beispielsweise werden Hormone be-stimmt, um zu überprüfen, ob die Schild-drüse, die Nebennieren, die Bauchspei-cheldrüse oder die Hirnanhangsdrüse gut funktionieren, ebenso werden Tests zu Zucker- oder Fettstoffwechselstörungen auf der Laborstraße angeboten. Wenn besondere Anforderungen an die Proben gestellt werden oder Analysen vorgenom-men werden sollen, die selten angefordert werden, geschehen diese Untersuchungen per Hand im speziell dafür vorgesehenen Endokrinologie-Labor.

Um Autoimmunerkrankungen des Darms und der Leber kümmert sich ein Team im zweiten Extra-Labor. Im Bereich der Autoimmunhepatitis, einer Leber-krankheit, bei der das Immunsystem ei-gene Leberzellen angreift, ist das darauf spezialisierte Labor dieser Klinik sogar eines der führenden in der Welt. Die Un-tersuchungen, bei denen Autoantikörper gemessen werden, laufen nicht automati-siert ab. Ein weiteres Beispiel, bei der solche spezielleren Untersuchungen erforderlich sind, ist die Zöliakie. Bei dieser angebore-

nen Erkrankung des Dünndarms kann man kein Gluten vertragen. Es handelt sich um eine Form einer Nahrungsmittelallergie ge-gen Getreideeiweiß.

n Wenn sich das Immunsystem „verläuft“: Im Speziallabor der Klinik für Immunolo-gie und Rheumatologie werden ebenfalls Untersuchungen durchgeführt, die nicht automatisiert auf der Laborstraße vorge-nommen werden können. Dabei geht es unter anderem um Autoimmunerkrankun-gen. Das sind Leiden, bei denen das körpe-reigene Immunsystem fehlreguliert ist und sich gegen gesunde körpereigene Zellen richtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter konzentrieren sich hierbei auf Au-toimmunerkrankungen, die dem rheuma-

tischen Bereich zugeordnet werden. Dazu gehört rheumatoide Arthritis („Rheuma“), die entzündliche Wirbelsäulen-Erkrankung Morbus Bechterew sowie andere Gefä-ßentzündungen wie etwa der systemische Lupus erythematodes. Das ist eine schwere Erkrankung, die zahlreiche innere Organ-systeme in Mitleidenschaft ziehen kann.

Aufwendige zelluläre Untersuchungen werden ebenfalls in dem Speziallabor zur Frage von Abwehrschwächen durchge-führt. Zum Beispiel werden T-Lymphozyten bestimmt. Dies ist für Patienten wichtig, die an sogenannten kombinierten Immunde-fekten leiden. Bei dieser Abwehrschwäche ist die zellvermittelte Immunabwehr unge-nügend ausgebildet, sodass es vor allem sehr häufig zu Infektionen kommt. bb/tg

Das Zentrallabor wird von fünf verschiedenen Instituten und Kliniken der MHH betrieben. Die jeweiligen Direktoren dieser Einrichtungen sind auch im Lenkungsgremium des Zentralla-bors vertreten. Der Vorsitzende des Gremiums ist Professor Dr. Korbinian Brand vom Institut für Klinische Chemie, sein Stellvertreter ist Professor Dr. Arnold Ganser von der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und

Stammzelltransplantation. Außerdem gehören Professor Dr. Thomas Schulz vom Institut für Virologie, Professor Dr. Michael Manns von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie sowie Professor Dr. Reinhold E. Schmidt von der Klinik für Immunologie und Rheumatologie dazu. Sechstes Mitglied im Len-kungsgremium ist Professor Dr. Martin Stangel von der Klinik für Neurologie. tg

n Das Lenkungsgremium

LÄUFT info10

Was früher in verschiedenen La-boren auf dem MHH-Gelände ablief, geschieht seit diesem

Sommer in einem Gebäude. Ein Großteil der medizinischen Labordiagnostik der Hochschule findet jetzt auf der oberen Eta-ge des neuen Gebäudes an der Carl-Neu-berg-Straße statt. Mehr als 3.000 Proben – vor allem Blut und Urin – werden täglich mithilfe modernster Geräte im Zentrallabor untersucht. Die Konzentration an einem Ort hat organisatorische, wirtschaftliche und qualitative Verbesserungen gebracht.

„Wir haben in allen Bereichen eine hervorragende technische Ausstattung und eines der führenden Laborkonzepte in Europa“, sagt Professor Dr. Korbinian Brand, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Leiter des Zentrallabors. Auf der Etage haben fünf Abteilungen ihre Analytische Plattform: Klinische Chemie, Hämatologie/Hämostaseologie, Klinische Virologie, Gastroenterologie/Endokrino-logie und Klinische Immunologie. Dort arbeiten verschiedene Berufsgruppen wie beispielsweise Laborärzte, Klinische Che-miker, Internisten, Medizintechniker, me-dizinisch-technische und chemisch-tech-nische Laborassistenten, Laborhelfer und Sekretärinnen, interdisziplinär zusammen.

Drei vollautomatisierte Linien

Das Herzstück des Zentrallabors ist die Laborstraße. Diese verfügt über drei vollau-tomatisierte Linien mit verschiedenen Mo-dulen, an denen zahlreiche Analysen par-allel stattfinden. Über ein vorgeschaltetes automatisiertes Präanalytikmodul werden die eingesandten Proben vorbereitet und direkt in die anschließende klinisch-chemi-sche, immunchemische beziehungsweise hämatologische Analytik eingeschleust. Dazu gehören unter anderem Bestimmun-gen von Nieren- und Leberwerten, die Identifizierung von Tumor-, Sepsis- oder Herzinfarktmarkern, Blutbilder oder auch pharmakologisch/toxikologische Untersu-chungen.

Ein Teilbereich wird von der Hämato-logie/Hämostaseologie unter Leitung von Professor Dr. Andreas Tiede betrieben. Dort gehört zum Beispiel die Bestimmung von Parametern der Blutgerinnung zu den

Routineanalysen. In einem weiteren Be-reich erfolgt schließlich unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Schulz der Nach-weis bestimmter Viren im Blut.

Vieles von dem, was in den alten Labo-ren händisch gemacht werden musste, ist jetzt automatisiert. „Die Anlage weiß, wel-chen Weg jedes einzelne Probenröhrchen gehen muss, es ist alles programmiert“, er-klärt Professor Dr. Ralf Lichtinghagen vom Institut für Klinische Chemie. Die Vorgänge an der Laborstraße muten fast futuristisch an: Probenröhrchen aus der gesamten MHH landen in einem Schüttsortierer und werden dort selbstständig eingescannt und in Ständer einsortiert. Anschließend werden die einzelnen Proben auf die Rei-se durch die Laborstraße geschickt. Dann wird automatisch pipettiert, vermischt, gemessen, entleert und gereinigt. Schließ-lich stellt ein Roboterarm die Proben in ein Kühlarchiv.

„Durch die Zentralisierung konnten die Laborabläufe schneller und wirtschaftli-

cher gestaltet werden“, erläutert Professor Lichtinghagen. So ist beispielsweise ein großes Blutbild – vom Eintreffen der Probe im Labor bis zum Bereitstellen der Ergeb-nisse in ALIDA oder SAP – in 30 Minuten erstellt. Die reinen Messungen einzelner Parameter dauern nur wenige Sekunden. Durch die Konzentration der Laborarbeiten an einem Ort müssen nicht mehr mehrere Geräte gleichen Typs an unterschiedlichen Stellen der Klinik unterhalten werden. Die Einrichtung ist an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden in Betrieb und verfügt über eine zentrale Leitstelle, die rund um die Uhr er-reichbar ist und gleichzeitig den gesamten externen Probenversand erledigt. Außer-dem ist im Zentrallabor die diagnostische Qualität gestiegen. „Dem gesteckten Ziel, analytische Fehler möglichst auf Null zu reduzieren, kommen wir sehr nahe“, sagt Professor Lichtinghagen. Das Analysen-spektrum hat sich durch den Einsatz der modernen leistungsstarken Geräte eben-falls vergrößert. tg

Labordiagnostik auf höchstem Niveau3.000 Proben werden jeden Tag im Zentrallabor untersucht – die meisten in der Laborstraße

Die einzelnen Bausteine der Laborstraße werden zentral überwacht…

… wie etwa dieser Archivierungsroboter.

Die Laborstraße kann an unterschiedlichen Stel-len mit Proben bestückt werden.

NAMEN UND NACHRICHTEN 114/2018

Der Hochschulrat der MHH hat zwei neue Mitglieder: Dr. Josef Lange und Dr. Sabine Johannsen gehören

dem Gremium an. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Mitglieder Dr. Lange zudem zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir der Senat der MHH und Wissenschaftsminis-ter Björn Thümler mit der Berufung in den Hochschulrat der MHH entgegenbringen, und werde mein Bestes tun, die MHH mit den Möglichkeiten des Hochschulrats zu begleiten und zu fördern“, sagte Dr. Lange.

„Zentrale Aufgabe des Hochschulrats ist, die MHH zu beraten und gegenüber Poli-tik und Öffentlichkeit zu unterstützen. Dies gilt vor allem bei den aktuellen Herausfor-derungen der MHH wie Exzellenzstrategie, Entwicklung des wissenschaftlichen und klinischen Profils, Gestaltung des Genera-tionswechsels in den Leitungspositionen zahlreicher Kliniken, Neubau und weitere Internationalisierung“, ergänzte der frühere Staatssekretär im Niedersächsischen Minis-terium für Wissenschaft und Kultur, der als ausgesprochener Kenner der Hochschulpo-litik gilt. Stellvertretende Vorsitzende bleibt die Präsidentin der Ärztekammer Nieder-sachsen, Dr. Martina Wenker.

MHH vor großen Aufgaben

Dr. Lange folgt auf Professor Dr. Jörn Ip-sen, der aus dem Hochschulrat ausgeschie-den ist. Ebenfalls neu im Hochschulrat ist Dr. Sabine Johannsen. Die Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wis-senschaft und Kultur übernimmt die Aufga-be als Vertreterin des Fachministeriums von Martina von Campe. „Dieses Amt ist mir besonders wichtig. Die MHH steht mit dem geplanten Klinikneubau vor großen Heraus-forderungen. Ich freue mich, der MHH bei dieser Aufgabe im Zusammenspiel mit dem Präsidium mit Rat und Tat zur Seite zu ste-hen und ihre Rolle als eine der führenden Universitätskliniken in Deutschland weiter zu stärken“, sagt Dr. Johannsen.

MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum dankte den beiden ausgeschiedenen Hochschulratsmitgliedern für ihre langjähri-ge Unterstützung. Gleichzeitig ist er erfreut, dass mit Dr. Lange ein erfahrener Hoch-schulexperte in den Hochschulrat einzieht. Dr. Lange war von 2003 bis 2013 Staatsse-kretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Mit Dr. Johannsen

gehört die derzeitige Staatssekretärin des Ministeriums dem Hochschulrat an. „Bei-de sind eminent wichtig, um aktuell und in Zukunft die richtigen Entscheidungen für die MHH zu treffen und so unseren erfolg-reichen Weg konsequent fortzusetzen“, betont Professor Baum. „Der erfolgreiche Weg der MHH wird so mit allem Nachdruck fortgeführt.“

Bereits während seines Studiums (Ka-tholische Theologie, Geschichte, Politische Wissenschaft) engagierte sich Dr. Lange hochschulpolitisch und war unter ande-rem von 1972 bis 1974 Mitglied der Bay-erischen Hochschulplanungskommission. Von 1974 bis 1979 arbeitete er als Refe-rent für Grundsatzfragen der Universitäts-entwicklung, Presse und Information sowie persönlicher Referent des Gründungsprä-sidenten der Universität Bayreuth. 1979 wechselte er als Referatsleiter zunächst zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn (bis 1984) und anschließend zur Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats in Köln. Von 1990 bis Anfang 2000 war Dr. Lange Generalsekretär der Hochschulrekto-renkonferenz und in dieser Zeit in einer Rei-he wissenschaftspolitischer Gremien, auch auf europäischer Ebene.

Im Januar 2000 wurde Dr. Lange Staats-sekretär für Wissenschaft und Forschung in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin und bekleidete diese Funktion bis zum Re-gierungswechsel im Juni 2001. Nach Tätig-keiten als Berater unter anderem für das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)

wurde der heute 70-Jährige am 4. März 2003 zum Staatssekretär im Niedersäch-sischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur berufen und war während seiner Amtszeit in zahlreichen wissenschafts- und kulturpolitischen Gremien.

Von Juni 2013 bis Mai 2014 war Dr. Lan-ge gemeinsam mit Professor Dr. Erik Harms, Universität Münster, kommissarischer Grün-dungsdekan der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg zum Aufbau der European Me-dical School Oldenburg-Groningen. Seit Mai 2013 ist er Mitglied des Economic Ad-visory Boards des Exzellenzclusters REBIRTH (Sprecher: Professor Dr. Axel Haverich). Seit 2004 ist er Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Sonnensystem-forschung Göttingen, seit Oktober 2014 des Verwaltungsrats des Pius-Hospitals Ol-denburg und seit Anfang 2017 des Rats für deutsche Rechtschreibung.

Dr. Sabine Johannsen, geboren 1954, ist seit dem 22. November 2017 Staatssekre-tärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Nach dem Studi-um der Volkswirtschaftslehre in Kiel mit an-schließender Promotion war Dr. Johannsen bei der Landesbank Schleswig-Holstein im Bereich Volkswirtschaft & Strategische Pla-nung tätig sowie von 1992 bis 2003 bei der NORD/LB in Hannover, dort unter ande-rem als Geschäftsführerin der Landestreu-handstellen. Seit 2003 bis zur Ernennung als Staatssekretärin war sie Vorstandsmit-glied der Investitions- und Förderbank Nie-dersachsen in Hannover. inf

„Ich bin dankbar für das Vertrauen“Gerade erst berufen – schon Vorsitzender: Dr. Josef Lange leitet den Hochschulrat der MHH

Neu im Hochschulrat: Dr. Josef Lange und Dr. Sabine Johannsen.

Dank Keksbuch und Förderstiftung: Kinderecke „Mensalino“ eröffnetAb sofort können Mädchen und Jungen in der Mensa in einem eigenen Bereich essen und anschließend spielen

NAMEN UND NACHRICHTEN info12

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Die Medizinische Hochschule Hannover ist erneut für ihre familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden,

ihr wurde zum fünften Mal das Zertifikat „au-dit familiengerechte Hochschule“ zuerkannt. Dr. Bärbel Miemietz, Gleichstellungsbeauf-tragte der MHH , hat die Urkunde am 27. Juni 2018 in Berlin aus den Händen von John-Phi-lip Hammersen, Geschäftsführer der Gemein-nützigen Hertie-Stiftung, und Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, entgegengenommen.

Die MHH trägt die Auszeichnung bereits seit 2005 und gehört damit zu den ersten Hochschulen bundesweit, die ihre Verein-barkeitspolitik strategisch mit dem audit ver-folgen. „Die neuerliche Bestätigung zeigt, dass wir mit unserer Strategie, die erprobten familienfreundlichen Strukturen und Ange-bote für Beschäftigte und Studierende fort-zuschreiben und immer wieder mit neuen Ideen zu erweitern, erfolgreich sind“, sagt Dr. Miemietz.

Führung im Fokus

Die MHH hat als langjährig auditierte Ar-beitgeberin ein verschlanktes, sogenanntes Dialogverfahren durchlaufen, in dem sie sich auf das Optimierungspotenzial in einzelnen

ausgesuchten Bereichen ihrer Vereinbar-keitspolitik konzentriert. Neben der Unter-stützung von Familien durch umfangreiche Betreuungs-, Beratungs- und Informations-angebote stehen – auch vor dem Hinter-grund der niedersächsischen Dialoginitiative für eine geschlechtergerechte Hochschulkul-tur – vor allem die Bereiche Personalentwick-lung und Führung im Fokus. Das erteilte Zer-tifikat hat nun einen dauerhaften Charakter. Es muss alle drei Jahre zur Qualitätssicherung mit einem erneuten Dialogverfahren bestä-tigt werden.

Um die Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie zu stärken, setzt die MHH einer-seits auf ein umfassendes Angebot an Kinder-betreuungsmöglichkeiten und andererseits auf die gezielte Förderung von Nachwuchs-wissenschaftlerinnen. Die MHH schreibt ihr Betreuungsangebot für Kinder, mit dem sie an der Spitze der deutschen Universitäten liegt, fort: Auf dem Hochschulgelände gibt es drei Kindertagesstätten mit insgesamt bis zu 397 Ganztagsbetreuungsplätzen. Das Angebot umfasst Krippe, Kindergarten und Hort. Ergänzend dazu gibt es eine Betreu-ung in den Oster-, Sommer- und Herbstferien sowie eine Notfallkinderbetreuung, die allen MHH-Angehörigen an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung steht.

Bewährtes um neue Ideen erweitertFamilienfreundliche Arbeits- und Studienbedingungen fördern die Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie an der MHH bereits seit zwölf Jahren

In der Mensa: Andrea Aulkemeyer

und Dr. Eckard Schenke eröffnen

mit den Kindern sowie Ludwig

Gieseke, Leiter der Zentralküche, und

seiner Stellvertrete-rin Jutta Reinholz die

Spiel- und Ess ecke „Mensolino“.

Dank Keksbuch und Förderstiftung: Kinderecke „Mensalino“ eröffnetAb sofort können Mädchen und Jungen in der Mensa in einem eigenen Bereich essen und anschließend spielen

NAMEN UND NACHRICHTEN 13

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4/2018

Die familiengerechte Infrastruktur mit Still- und Wickelraum in Bibliotheksnähe sowie Eltern-Kind-Raum für Studierende im zentralen Lehrgebäude wird in Zukunft um einen Eltern-Kind Bereich in der Mensa erweitert. Die Unterstützung von pflegen-den Angehörigen wird verstärkt in Angriff genommen.

Programme verstetigt

Das Mentoringprogramm und das Ha-bilitationsprogramm für hoch qualifizier-te Wissenschaftlerinnen sind verstetigt. Weiter verstärkt wird die Verantwortung von Führungskräften für das Thema Fa-milienbewusstsein. Jährliche ebenso wie anlassbezogene Personalgespräche sollen in Zukunft konsequent die Vereinbarkeits-thematik aufgreifen und zum Beispiel den Wiedereinstieg nach einer Elternzeit regeln.

Gleichberechtigte Partnerschaften werden unter anderem durch die Arbeitszeitgestal-tung unterstützt, und die Möglichkeit, einen Väterbeauftragten zu installieren, wird ge-prüft. Fortbildungen zu geschlechtergerech-ter Führung werden verankert.

Vor dem Hintergrund der demografi-schen Entwicklung will die MHH ihre Posi-tion als attraktive Arbeitgeberin und Ausbil-dungsstätte weiter festigen und ausbauen. „Durch familiengerechte Strukturen wollen wir hoch motivierte Studierende für uns gewinnen und exzellente Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anziehen“, sagt MHH-Präsident Pro-fessor Dr. Christopher Baum. Der Präsident sieht Familienfreundlichkeit als einen Pro-zess, der sich ständig weiterentwickelt, und unterstützt den Prozess seit seinem Amtsan-tritt mit großem Nachdruck und der Bereit-stellung entsprechender Ressourcen. inf

Ausgezeichnet: Dr. Bärbel Miemietz (rechts) und Andrea Klingebiel mit dem Zertifikat.

Bunte Stühle, Bilderbücher und Bau-klötze – Kinder, die mit ihren Eltern in

die MHH-Mensa kommen, können nun in einem eigenen, 25 Quadratmeter gro-ßen Bereich essen und dann auch dort spielen, während ihre Mütter oder Väter in Ruhe zu Ende speisen. Die Kinderecke „Mensalino“ entstand auf Initiative des Gleichstellungsbüros der MHH im Rahmen der Zertifizierung „audit familiengerechte hochschule“. Dank tatkräftiger Unterstüt-zung zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte Mensalino am 3. Juli eröffnet werden. Besonders wichtig war dabei die Förderstiftung MHHplus, die das

Projekt mit 17.000 Euro unterstützte. Die Summe kam durch einen Spendenauf-ruf sowie den Verkauf eines Buches mit Keksrezepten zusammen. Einige Mädchen und Jungen der Betreuungseinrichtungen Campuskinder, Hirtenkinder und Weltkin-der hatten das Glück, als erste die neue Kinderecke zu erobern – gleich am Tag der Eröffnung. Sie setzten sich an die kleinen Tische, tranken Saft und blätterten in den ausgelegten Büchern. „Wir freuen uns, dass die Eltern in Ruhe essen können, wäh-rend ihre Kinder Spaß im Mensalino ha-ben“, sagte MHH-Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer bei der Eröffnung. bb

NAMEN UND NACHRICHTEN info14

Kooperation zum Wohle der Patien-tinnen und Patienten: Die Medizini-sche Hochschule Hannover (MHH)

und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben heute bei einer Sitzung im Niedersächsischen Ministerium für Wis-senschaft und Kultur (MWK) in Hanno-ver beschlossen, sich gemeinsam bei der Deutschen Krebshilfe um den Titel „On-kologisches Spitzenzentrum“ zu bewer-ben. MHH und UMG haben im Bereich der Onkologie bereits große Verbundprojekte mit starken onkologischen Komponenten erfolgreich beantragt, unter anderem das HighMed-Projekt.

Für Niedersachsen von großer Bedeutung

„Die MHH und die UMG sind in For-schung, Lehre und Krankenversorgung auf verschiedenen Feldern international aus-gewiesen. Beide Universitätskliniken ha-ben in den letzten Jahren ihre Aktivitäten auch in der Onkologie ausgebaut“, sagt Professor Dr. Heyo K. Kroemer, Sprecher des Vorstandes der UMG. „Die gemeinsa-me Antragstellung von MHH und UMG ist für Niedersachsen von großer Bedeutung. Bisher gibt es im Zentrum Deutschlands

trotz hoher Patientenzahlen kein solches Onkologisches Spitzenzentrum. Das wol-len wir ändern.“

Dr. Andreas Tecklenburg, Vizepräsident der MHH, sieht in der gemeinsamen Be-werbung die logische Fortsetzung der vorangegangenen Entwicklung: „Mit der Auditierung unseres Claudia von Schil-ling-Zentrums für universitäre Krebsmedi-zin und der erneuten positiven Begutach-tung haben wir den Grundstein gelegt und wollen im nächsten Schritt auch unsere Forschungsanstrengungen gemeinsam mit den Göttinger Partnern zum Wohle unse-rer Patienten noch besser koordinieren.“

Der Niedersächsische Wissenschaftsmi-nister Björn Thümler lobt die Zusammen-arbeit beider niedersächsischen hochschul-medizinischen Einrichtungen: „Der Aufbau eines onkologischen Spitzenzentrums ist der Königsweg zur erstklassigen Versor-gung der Patientinnen und Patienten in Niedersachsen. Ich freue mich sehr, dass die Medizinischen Hochschule Hannover und die Universitätsmedizin Göttingen dieses herausragende Projekt mit gebün-delten Kräften gemeinsam verwirklichen wollen.“

Fortschritte in der Vorbeugung, Früh-erkennung, Diagnostik und Therapie der

Krebserkrankungen haben die Überleben-schancen und die Lebensqualität krebs-kranker Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Lücke im Zentrum Deutschlands schließen

Die Standards der medizinischen Ver-sorgung von Krebspatientinnen und Krebs patienten sind nach Einschätzung der Deutschen Krebshilfe bundesweit bis-lang jedoch noch sehr unterschiedlich. Mit der Etablierung Onkologischer Spitzenzen-tren ermöglicht die Deutsche Krebshilfe allen Krebskranken eine noch bessere, in-dividuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Bislang existiert im Zentrum Deutschlands kein Onkologisches Spitzenzentrum, die nächsten Standorte sind Berlin, Hamburg und Essen.

Die UMG und die MHH haben bis zum Herbst 2019 Zeit, um an ihrer gemeinsa-men Strategie zu feilen und den Antrag zu formulieren. Zu diesem Zweck soll ein ge-meinsames Lenkungsgremium eingesetzt werden. Eine paritätisch besetzte Arbeits-gruppe mit Experten beider Häuser wird eingerichtet. inf

Gemeinsam gegen den KrebsMHH und UMG wollen zusammen Onkologisches Spitzenzentrum werden

Gemeinsame Beratung im Ministerium: Mit vereinten Kräften wollen die hochschulmedizinischen Kliniken in Göttingen und Hannover den Titel „Onkolo-gisches Spitzenzentrum“ erringen.

NAMEN UND NACHRICHTEN 154/2018

Das war ein spannender Abend für Jasmin: Die zehnjährige Cochlea- Implantat-Trägerin hat Ende Juni

viele Menschen mit ihrer Schlagfertigkeit beeindruckt – unter ihnen auch der Nie-dersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler und Hannovers Regionspräsiden-ten Hauke Jagau. Mit weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft waren die beiden der Einladung des Exzellenzclusters Hea-ring4all zum Parlamentarischen Abend in das Leineschloss in Hannover gefolgt, um sich über die Hörforschung an der MHH, der Universität Oldenburg und der Leibniz Universität Hannover aus erster Hand zu informieren.

Aktuell arbeitet der Exzellenzcluster mit Hochdruck an der Verwirklichung des Ziels, das Hören für alle Menschen zu verbessern. Nun, am Ende der sechsjährigen Förderpe-riode stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse im Rahmen des Parlamentarischen Abends vor und ga-ben einen Ausblick, wie sie sich die Zukunft des Hörens vorstellen. Mehr als 100 Gäste waren gekommen, hörten das Grußwort des Ministers sowie vier kurze Vorträge von ausgewählten Forschern des Clusters. Anschließend informierten sie sich tieferge-hend an zehn ausgewählten Info-Ständen zu den Themen, die die Forscher bearbei-ten.

Die Leibniz Universität etwa zeigte ihre Arbeit an ihrem hocheffizienten Hörgerä-te-Prozessor, dem sogenannten KAVUAKA. Die Kollegen der Universität Oldenburg stellten ihr transparentes Earpiece vor sowie das cEEGrid für die Nutzung der Brain-Com-puter-Interfaces-Technologie zur Steuerung

von Hörsystemen, also quasi die Steuerung per Gedankenkontrolle. Das dritte Exponat aus Oldenburg waren die Forschungshörge-räte: mobile Plattformen für Forschung und Lehre, Open-Source-Lösungen für die gute Reproduzierbarkeit von Forschungsergeb-nissen sowie der „Coktailparty-Prozessor“ im Hörgerät für die Wiederherstellung des binauralen Hörens mit Signalverarbeitung und künstlicher Intelligenz.

Forschung zum Cochlea-Implantat

Die Hörforscher der MHH präsentierten an mehreren Ständen ihre breit aufgestell-te Forschung zum Cochlea-Implantat: an-gefangen beim Elektrodendesign wie der intelligenten Selbstformung der Elektrode, über die Miniaturmedikation im Innenohr, um neue Chancen für Regeneration und Therapie zu eröffnen, bis hin zur Signal-verarbeitung mit MP3-Technik und künst-

licher Intelligenz. Auch musIC 3.0 war ein Ausstellungsthema, das eigens für Coch-lea-Implantat-Träger konzipierte Konzert, das Professor Dr. Waldo Nogueira von der HNO-Klinik der MHH bereits zum zweiten Mal organisiert hatte.

Für den Exzellenzcluster war der Abend erfolgreich, denn alle Gäste zeigten sich beeindruckt von der Leistung der Forscher. „Das Land Niedersachsen ist stolz auf die Arbeit im Exzellenzcluster Hearing4all. In den vergangenen Jahren wurden interna-tional sichtbare Erfolge in der individuellen Hördiagnostik und der entsprechend ange-passten Versorgung mit persönlichen Hör-hilfen erzielt“, sagte Wissenschaftsminister Thümler.

Um alle gesteckten Ziele realisieren zu können, bemühen sich die Forscher aus Hannover und Oldenburg derzeit um eine Fortsetzung der Exzellenzclusterförderung ab Januar 2019. Ergebnisse wird es Ende September geben. db

Ganz Ohr!Die zehnjährige Jasmin beeindruckt Wissenschaftsminister Björn Thümler beim Parlamentarischen Abend des Exzellenzclusters Hearing4all

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Cochlea-Implantat- Trägerin Jasmin konnte ihre Zuhörer, Wissenschaftsminis-ter Björn Thümler (Mitte) und Professor Dr. Thomas Lenarz, beim Parlamen-tarischen Abend beeindrucken.

infoNAMEN UND NACHRICHTEN16

VORSCHAU AUF KONGRESSE, SYMPOSIEN UND TAGUNGEN DER MHH

September 2018

26. September: Forum

n ANGIOLOGISCHES FORUMVeranstalter: MHH-Klinik für Kardiologie und AngiologieAuskunft/Anmeldung: Melinda GutschendiesTelefon: (0511) 532-8129E-Mail: [email protected]: www.mhh-kardiologie.deUhrzeit: 18 UhrOrt: Courtyard Hotel, Hannover, Maschsee

Oktober 2018

24. Oktober: Forum

n HERZFORUMVeranstalter: MHH-Klinik für Kardiologie und AngiologieAuskunft/Anmeldung: Melinda GutschendiesTelefon: (0511) 532-8129E-Mail: [email protected]: www.mhh-kardiologie.deUhrzeit: 18 UhrOrt: Altes Rathaus, Karmarschstraße 42, 30159 Hannover

27. Oktober: Forum für Ärzte und Patienten

n HÖRREHABILITATION BEI AKUSTIKUSNEURINOM

Veranstalter: HörZentrum Hannover mit der Vereinigung Akustikus Neurinom e. V.Auskunft/Anmeldung: Sandra KadenTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: 10–13.30 UhrOrt: Deutsches HörZentrum Hannover der MHH

November 2018

3. November: Tag der offenen Tür der MHH

n „JEDEN TAG FÜR DAS LEBEN“Veranstalter: MHH-PressestelleAuskunft/Anmeldung: Simone Corpus

Telefon: (0511) 532-6774E-Mail: [email protected]: 11–15 UhrOrt: MHH, Gebäude J1

10. November: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologen

n PATHOLOGIEVeranstalter: Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, MHH-Institut für PathologieAuskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah SoudahTelefon: (0511) 532-4512Fax: (0511) 532-5799E-Mail: [email protected]: 9.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

16. November: Festveranstaltung

n PROMOTIONSFEIER DER MHH ZUR VERLEIHUNG DES DOKTORGRADES MIT ÜBERGABE DER PROMOTIONSURKUNDEN

Veranstalter: Der PräsidentAuskunft/Anmeldung: Ulrike NieterTelefon: (0511) 532-6013E-Mail: [email protected]: 15.15 UhrOrt: MHH, Hörsaal F , Gebäude J1, Ebene 1

Dezember 2018

1. Dezember: MHHs Rhythm

n AKTUELLE ASPEKTE DER RHYTHMOLOGIE

Veranstalter: Professor Dr. Johann Bauersachs, MHH-Klinik für Kardiologie und AngiologieAuskunft/Anmeldung: Melinda GutschendiesTelefon: (0511) 532-8129E-Mail: [email protected]: www.mhh-kardiologie.deUhrzeit: 9 Uhr

BERUFUNGENn Professor Dr. med. Christian Wahl-Schott, LMU München, hat den Ruf auf die W3-Professur für Neurophysiologie am Institut für Neurophysiolo-gie, MHH, zum 1. Juli 2018 angenommen.n Professor Dr. med. Dr.-Ing. Michael Marschol-lek, MHH, hat den Ruf auf die W3-Professur für „Medizinische Informatik“ am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Standort MHH, zum 1. August 2018 angenommen.n Die W3-Heisenbergprofessur für „Molekulare Therapien in der Hämatologie“ von Herrn Profes-sor Dr. med. Michael Heuser, MHH, wurde zum 1. August 2018 um zwei Jahre verlängert.n Professor Dr.-Ing. Theodor Doll, MHH, hat den Ruf auf die unbefristete W2-Professur für

„Biomaterial Engineering“ in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, MHH, zum 1. Juni 2018 angenommen.

BERUFUNGEN AN ANDERE HOCHSCHULENn Professorin Dr. rer. nat. Melanie M. Brinkmann, MHH/HZI Braunschweig, hat zum 1. Juli 2018 den Ruf auf die W2-Professur für „Genetik der Viren“ an der Technischen Universität Braunschweig angenommen.

Kontakt:Dr. Sabine BarlachTelefon (0511) [email protected]

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html

NAMEN UND NACHRICHTEN 17

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PERSONALIENERNENNUNGENZur Außerplanmäßigen Professorin/zum Außer-planmäßigen Professor:

n Privatdozent Dr. phil. Dipl. Psych. Thomas von Lengerke, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie,n Privatdozent Dr. med. Mehmet Ali Altintas, Klinik für Plastische, Hand- und Ästhetische Chirurgie am Krankenhaus Bergmannsheil Buer in Gelsenkirchen.

HABILITATIONENDie Venia legendi erhielten:

n Dr. med. Philipp Ivanyi, Klinik für Hä-matologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, für das Fachgebiet Hämostaseologie, Onkologie,n Dr. rer. nat. Anke Kraft, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, für das Fachgebiet Experi-mentelle Medizin,n Dr. med. Marcus Krüger, Klinik für Thoraxchirurgie des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau, für das Fach-gebiet Thoraxchirurgie,n Dr. med. Anne Limbourg, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungs-

chirurgie, für das Fachgebiet Experimen-telle Plastische und Ästhetische Chirurgie,n Dr. med. Kurt-Wolfram Sühs, Klinik für Neurologie, für das Fachgebiet Neuro-logie.

PROMOTIONENIm II. Quartal 2018 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Adil Akman, Christiane Albrecht, Silke Asch, Nenia Baerbock, Anna Katharina Baumann, Li Cao, Mayra Choudhry, Anselm DerdaKonstantin Deutsch, Svenja Drave, Mee-Ling Eddy, Lazaros Giousmpasis,Nathalie Graen, Markus Grunewald,Eileen Gülke, Maximiliane Hallbaum,Linnea Hevelke, Ariane Heicke,Eileen-Julya Hempel, Marius Hoepfner,Ulrike Hoffmann, Anna Holz, Juwita Hübner, Gesa Hüneke, Niklas Kahlen, Johanna Knitsch,Christine Knuth, Finn Kornau, Diana Kreul,Alicja Kunikowska, Enno Mammen,Rodica Memmesheimer, Chris MohrmannRuslan Natanov, Belal Neyazi,Fabian Nimczewski, Anna Lena Orlemann,

Iris Pollmann, Lisa Marie Rausch,Lars Rebiger, Anne Röttger, Catherin Sophie Rumpel, Julian Schlebbe,Elisa Schmidtmann, Katinka Schorling,Inga Schünke, Katrin Schüür,Cornelia Schultze, Olga Solyanik,Mai Stockhammer, Eduardo Suero,Anne Voigts, Jan Oliver Warncke,Lea Weber, Christian von Witzendorff,Eske Ubben

n zum Dr. med. dent.:Christiane Mayer, Sina Neumann

n zum Dr. rer. nat.:Haroon Arshad, Azeem Ahmed Iqbal,Arslan Arinc Kayacelebi, Franziska Kenneweg, Markus Lange, Katharina Neuhäuser, Katharina Preuß,Tianbang Wang

Kontakt:Ulrike NieterTelefon (0511) [email protected]

4/2018

NAMEN UND NACHRICHTEN info18

DIENSTJUBILÄEN40-JÄHRIGES JUBILÄUM:am 2. April 2017

n Uta Fliegener, Gesundheits- und Kran-kenpflegerin auf der Station 82,

am 7. Juni 2018n Antonius Paxmann, Mitarbeiter im Zentralarchiv für Patientenakten,

am 15. Juni 2018n Ingo Wilhelm, Leitung des Kranken-haussozialdienstes,

am 3. Juli 2018n Angela Strote, Stationsassistentin in der Abteilung Klinikmanagement,

am 1. Juli 2018n Professor Dr. med. dent. Hüsamettin Günay, stellvertretender Klinikdirektor in der Klinik für Zahnerhaltung, Parodonto-logie und Präventive Zahnheilkunde,n Professor Dr. rer. nat. Konstantin Miller, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Humangenetik,n Martina Schönbach, Medizinisch-Tech-nische Assistentin im Institut für Klinische Chemie,

am 13. Juli 2018n Kordula Brückmann, Medizinisch-Tech-nische Assistentin in der Hannover Unified Biobank (HUB),

am 1. August 2018n Heidi Bogumil, Tierpflegerin im Zentra-len Tierlabor, n Simon Brandmaier, Mitglied im Perso-nalrat,n Sabine Dreyer, Tierpflegerin im Zentra-len Tierlabor;

25-JÄHRIGES JUBILÄUM:am 11. Oktober 2016

n Jolanthe Bednarczyk, Chemisch-Techni-sche Assistentin in der Klinik für Pädiatri-sche Nieren-, Leber- und Stoffwechseler-krankungen,

am 9. Juni 2018n Friederike May, Medizinisch-Technische Assistentin in der Klinik für Nuklearme-dizin,

am 15. Juni 2018n Guellue Corumluoglu, Dokumentations-

assistentin in der Abteilung MKR-Ma-nagement,

am 16. Juni 2018n Astrid Hinte, Medizinisch-Technische Assistentin im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,

am 19. Juni 2018n Doris Neumayer, Sekretärin im Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung,

am 20. Juni 2018n Claudia Schlese, Sachbearbeiterin in der Abteilung Entlassungsmanagement,n Regina Lohmann, Präparatorin im Institut für Pathologie,

am 21. Juni 2018n Bianca Harder, Sachbearbeiterin in der Abteilung Patientenabrechnung,

am 28. Juni 2018n Katharina Schmidt, Medizinisch-Techni-sche Assistentin im Institut für Transfusi-onsmedizin,

am 1. Juli 2018n Kerstin Ellrott, Medizinisch-Technische Assistentin im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,n Siegfried Hinz, Verwaltungsmitarbeiter im Institut für Diagnostische und Inter-ventionelle Radiologie,n Angela Jugl, Medizinische Fachange-stellte in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie,n Heidrun Makowsky, Arzthelferin in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie,n Christa Mallies, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 53a,n Stephan Zindler, Sachbearbeiter in der Abteilung Strategisches Controlling,

am 5. Juli 2018n Artur Kelm, Mitarbeiter in der Abteilung Veranstaltungsmanagement,

am 7. Juli 2018n Hans-Werner Zeisig, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station 74b,

am 9. Juli 2018n Miroslav Macanovic, Mitarbeiter in der Zentralküche,

am 11. Juli 2018n Solveig Brandes, Mitarbeiterin in der Poststelle,n Gabriela Kraut, Laborhilfe im Institut für Virologie,

am 15. Juli 2018n Frank Hurkuck, Biologisch-Technischer Assistent im Institut für Funktionelle und Angewandte Anatomie,n Kathrin Peter, Sachbearbeiterin im Zentraleinkauf,

am 22. Juli 2018n Ludmilla Schöpp, Mitarbeiterin in der Zentralküche,

am 31. Juli 2018n Melanie Ohlmann, Sachbearbeiterin in der Abteilung Personalentwicklung,

am 1. August 2018n Andrea Dörge, Krankengymnastin in der Klinik für Rehabilitationsmedizin,n Patricia Hogreve, Sekretärin in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie,n Katja Kleemann, Fotografin in der Klinik für Augenheilkunde,n Annegret Märker-Lezius, Informatikerin im Zentrum für Informationsmanagement,n Christiane Maschek, Leiterin der Schule für Medizinisch-Technische Laboratoriums assistent/innen (MTAL),n Dr. Gustav Meyer, Wissenschaftler im Institut für Zellbiochemie,n Janet Ostmeyer, Pharmazeutisch-Tech-nische Assistentin in der Zentralapotheke,n Kirsten Ramsden, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 16,n Professor Dr. med. Stefan Ückert, Wissenschaftler in der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, n Isabell Wittur, Biologisch-Technische Assistentin im Zentralen Tierlabor,n Martina Zeichen, Krankengymnastin in der Klinik für Rehabilitationsmedizin.

Kontakt: Ursula Lappe Telefon (0511) [email protected]

Korrektur zum Artikel „Den Erfolg mitgestalten“

Es war heiß, sehr heiß in meinem Büro, als ich für das jüngste Hochschulmaga-zin MHHinfo den Artikel „Den Erfolg mitgestalten“ (Seite 15) geschrieben habe. Mehr als 30 Grad. Und trotzdem entschuldigt das nicht den Fehler, den ich gemacht habe. Der neu geschaffene Geschäftsbereich „Patienten- und Erlös-

management“ ist der fünfte Geschäfts-bereich, kurz GB V.

Im Text habe ich aber fortwährend vom GB IV geschrieben. Das ist der Ge-schäftsbereich Logistik, den nach wie vor Andreas Kohlhase leitet, bei dem ich mich für den Fauxpas entschuldigen möchte. Der neue GB V wird von Indra Schröter geleitet – zumindest das hat im Artikel gestimmt. Stefan Zorn

Verwechselte Geschäftsbereiche

Andreas Kohlhase leitet den GB IV.

Indra Schröter leitet den GB V.

NAMEN UND NACHRICHTEN 194/2018

EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN

n Dr. rer. nat. Mesbah Alam, Klinik für Neu-rochirurgie, errang im Juni 2018 in Münster den Posterpreis Neuromo-dulation der Deutschen Gesellschaft für Neuro-chirurgie (DGNC) in Höhe von 500 Euro. Damit gewürdigt wurde seine

Präsentation „Deep brain stimulation of the centromedian-parafascicular nucleus affects apomorphine-induced alteration of striatal fast and medium spiking interneu-rons in a rat model“.

n Professor Dr. Andrej Kral, Institut für AudioNeuroTechnologie, Abteilung für Experimen-telle Otologie (VIANNA), wurde im Juli 2018 von der Nationalen Akademie Leopoldina zum Mitglied ernannt.

n Dr. med. Gökce Hatipoglu Majernik, Kli- nik für Neurochirurgie, wurde von der Me-

dizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Uni-versität Erlangen-Nürn-berg mit einem Poster-preis in Höhe von 250 Euro ausgezeichnet für ihre Dissertation „Effekte von Tyrosinkinase-Inhibi-

toren bei primären und sekundären intra-kraniellen Tumoren – eine in-vitro-Studie“.

n Privatdozentin Dr. Stephanie Stiel, Ins-titut für Allgemeinme-dizin, wurde im Juni 2018 in Berlin mit dem Team der Hornhaut-bank Aachen, Unikli-nik der RWTH Aachen, ausgezeichnet mit dem Ludwig-Erhard-Preis in

Bronze in der Kategorie „Kleinstorgani-sation“. Die Hornhautbank Aachen ist verantwortlich für die Gewinnung von Spenderhornhäuten, deren Aufarbeitung und Konservierung sowie für das Bereit-stellen von Transplantaten. Der Preis ist

der älteste und hochwertigste deutsche Excellence-Preis, mit dem Unternehmen oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um Excellence made in Germany verdient gemacht haben.

n Dr. rer. nat. Tetyana Yevsa, PhD, Klinik für Gastroenterologie, He-patologie und Endokri-nologie, wurde im März 2018 in Paris, Frankreich, ausgezeichnet mit dem „Gilead Sciences Interna-tional Research Scholars Program in Liver Disea-

se“, dotiert mit 130.000 US-Dollar. Mit diesem Forschungspreis gewürdigt wurde ihre Arbeit „Deciphering the Role of B Lymphocytes in Fatty- and Other Precance-rous Liver Diseases“.

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) 532-6772 [email protected]

Das Internationale Graduiertenkolleg IRTG 1273 „Strategies of human pathogens to establish acute and chronic infections“ haben im Juni 2018 erfolgreich abgeschlossen mit der Promo-tionsprüfung

n zum Dr. rer. nat.:Katharina Borst und Tharini Ashtalakshmi Selvakumar.

Im Juni 2018 haben den internationalen MD/PhD-Studiengang „Molecular Medicine“ an der Hannover Biomedical Research School

(HBRS) erfolgreich bestanden mit der Promoti-onsprüfung

n zum PhD:Rishikesh Lotke, Indien, Institut für Virologie,Neha Mishra, Indien, Innere Medizin, Rheumatologie, Universität Greifswald (früher Klinik für Immunologie und Rheu-matologie, MHH),Zengkai Pan, China, Klinik für Hämato-logie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation.

Erfolgreich abgeschlossen haben im Juni 2018 das internationale PhD-Programm „Regenerative Sciences“ fünf Studierende mit der Promotionsprüfung

n zum Dr. rer. nat.:Sandra Baus, Dorothe Eicke, Bulat Sydy-kov, Monika Szepes, Tom Wahlicht.

n Professor Dr. med. Hans Christiansen, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, wurde von der Deutschen Ge-sellschaft für Radioonkologie (DEGRO) als Schriftführer im Vorstand der DEGRO-Ar-beitsgruppe „Studierende/Club 100“ be-stätigt.n Privatdozent Dr. med. Andreas Jokuszies, Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Neu-rophysiologische Entwicklungsförderung (DGNE) in den wissenschaftlichen Beirat gewählt.

n Professor Dr. med. Joachim K. Krauss, Kli-nik für Neurochirurgie, wurde im Januar 2018 zum Präsidenten der Deutschen Aka-demie für Neurochirurgie (DANC/GANS) gewählt.n Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Institut für Molekulare und Translationale Thera-piestrategien (IMTTS), wurde im Rahmen der COST-Aktion „Catalysing transcrip-tomics research in cardiovascular disease (CardioRNA)“ als stellvertretender Dele-gierter des Management Committee für Deutschland benannt. Die Aktionen der „European Cooperation in Science and

Technology (COST)“ sind ein Instrument, das der Vernetzung nationaler Forschungs-aktivitäten auf europäischer Ebene dient. Diese COST-Aktion wird für zunächst vier Jahre implementiert und beginnt im Okto-ber 2018.n Dr. med. Bettina Wiegmann, MD, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, wurde vom Vorstand des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) berufen, die Vertretung des DZL im Lenkungskreis „Prävention“ der Deut-schen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG) zu übernehmen.

IN GREMIEN GEWÄHLT

EXAMEN BESTANDEN

NAMEN UND NACHRICHTEN info20

Die MHH hat einen neuen Messe-stand. Seinen ersten Einsatz feierte er auf der Jobmesse in Hannover

Ende Juni. Hier konnte sich jeder über die an der MHH angebotenen Ausbildungs-berufe sowie freie Stellen informieren, für Interessierte gab es Informationen zu Bundesfreiwilligendiensten, Praktika und Hospitationen. Die Idee, dass die MHH auf Jobmessen ihre Präsenz mit einem eige-nen Messestand steigern muss, kam aus dem Geschäftsbereich Pflege.

In der AG Personalmarketing, die seit November 2017 tagt, überlegen Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter aus dem Pfle-gebereich, dem ärztlichen Bereich, aus Personalmanagement und -entwicklung sowie den Digitalen Medien und dem Veranstaltungsmanagement, wie man die Attraktivität des Arbeitgebers MHH in der Öffentlichkeit erhöhen und präsenter ma-chen kann. Um diese Ziele umsetzen zu können, wurde die Idee des eigenen und professionellen Messestands aufgenom-men und umgesetzt. „Uns war wichtig, dass der Messestand das Profil der MHH abbildet, um diese dann an Interessierte auf den Jobmessen auch so weitergeben zu können“, sagt Bettina Wobst, Pflege-dienstleitung der MHH-Kinderklinik.

Zum Inventar des neuen Messestandes gehören zwei Stehtische, eine Theke so-wie ein Monitor mit Touchscreen, um Vi-deos oder weiterführende Informationen im Hintergrund laufen zu lassen. Dank Roll-ups und Beachflags kann jede Abtei-

lung den Messestand individuell gestalten. Auch die Wände sind flexibel aufstellbar, sodass der Stand an jede Fläche angepasst werden kann. Natürlich dürfen auch die typischen kleinen Giveaways am Messe-stand nicht fehlen. So waren besonders die Äpfel mit dem MHH-Logo und die MHH-„Tabletten“-Dosen, gefüllt mit bun-ten Schokolinsen, gefragt.

Freiwillig auf der Jobmesse

„Der Stand war kontinuierlich gut be-sucht und es ergaben sich nette Gespräche und tolle Begegnungen mit potenziellen Mitarbeitern. Auch ehemalige Patienten sind auf uns zugekommen und erzählten uns von ihren positiven Erfahrungen mit der MHH. Die Stimmung unter uns im Ausstellerteam war sehr positiv und es hat uns sehr gefreut, den Interessierten etwas über die große und vielfältige Mischung

von Berufen an der MHH zu erzählen“, be-richtete Victoria Prochnau, Referentin der MHH-Geschäftsführung Pflege.

Danken möchte sie auch den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern, die die MHH freiwillig am Wochenende auf der Job-messe vertreten haben, sowie dem Team des Veranstaltungsmanagements, welches den Stand transportiert, aufgebaut und mit Blumen und Dekorationen hergerich-tet hat.

In diesem Jahr stehen noch vier weitere Jobmessen an, auf denen sich die MHH jetzt professionell mit ihrem neuen, ein-prägsamen Design präsentieren kann und dabei hoffentlich viele Interessierte für die Arbeit hier begeistern wird. Die MHH prä-sentiert sich auf weiteren Jobmessen: am 1. und 2. September in Braunschweig, am 8. und 9. September in Osnabrück, am 10. und 11. November in Bielefeld und am 17. und 18. November in Bremen. sk

Neues Design für MHH-Auftritt Ein neuer Messestand rückt die MHH in besseres Licht

Gut besucht: der neue Messestand der MHH.

Zwei neue Hybrid-Autos ergänzen den MHH-Fuhrpark

„Es ist schon eine feine Sache, ohne Lärm und Dreck durch die Stadt zu fah-ren“, erklärt Thomas Richter und nennt gleich die Hauptvorteile eines Hybrid-Au-tos. „Wir sind eine große Uniklinik und versuchen, mit gutem Beispiel voranzu-gehen“, sagt er. Die Reichweite, die nur mit dem Elektromotor zurückgelegt wer-den kann, beträgt 50 Kilometer. Beson-ders im Stadtverkehr und im Stau wird

mit dem Elektromotor gefahren. Auf Au-tobahnen kommt der Verbrennungsmo-tor zum Zug, der auch die Elektrobatte-rie wieder aufladen kann. Ebenfalls zum Aufladen befindet sich vor Gebäude K16 eine Ladesäule.

Der leise Elektromotor birgt auch einen Nachteil: Man wird im Stadtverkehr oft überhört. „Man muss als Fahrer wirklich sehr aufpassen, da sich viele Fußgänger und Radfahrer nur auf ihr Gehör verlas-sen. Besser immer noch mal gucken, ob die Straße auch wirklich frei ist“, sagt Richter. sk

Umweltfreundlich unterwegs

Der VW Passat tankt Strom: Egbert Meinecke, Andreas Novak und Thomas Richter (von links) vor dem Gebäude K16.

NAMEN UND NACHRICHTEN 214/2018

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Martin Fulst schwingt sich jeden Morgen aufs Fahrrad, um zu seiner neuen Arbeitsstätte zu

kommen. Da er in Kleefeld wohnt, hat er es nicht weit: Der 36-Jährige leitet seit Ap-ril die Betriebskindertagesstätte Campus-kinder der MHH. „Ich wurde gut aufge-nommen und fühle mich sehr wohl hier“, sagt er.

Martin Fulst stammt aus Laatzen und hat dort auch sein Abitur gemacht so-wie seinen Zivildienst im unqualifizierten Krankentransport des Deutschen Roten Kreuzes geleistet. Nach dem Studium der Sozialpädagogik und der Religionspäda-gogik arbeitete er zunächst vier Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit im evange-lisch-lutherischen Kirchenkreis Burgdorf. Er organisierte und betreute Freizeiten, er-teilte Konfirmandenunterricht, begleitete Seminare für Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres für das Diakonische Werk.

Sein Sozialpädagogisches Anerken-nungsjahr absolvierte Fulst unter anderem in einem Jugendzentrum. 2012 wechselte er zum Christlichen Verein Junger Men-schen (CVJM) in Hannover. Der internati-onale Jugendaustausch mit Jugendlichen aus Spanien, USA, Russland, Japan und Is-rael – beispielsweise die Vorbereitung der Jugendlichen, die Organisation, die Durch-führung der Austauschmaßnahmen und die Finanzierung der Aufenthalte und die Suche nach Gastfamilien – gehörte zum

Schwerpunkt seiner Arbeit. „Das alles war interessant, aber die Arbeit mit Ehrenamt-lichen bedingt Arbeitszeiten, die nicht be-sonders familienfreundlich sind, da es vie-le Abend- und Wochenendtermine gibt“, sagt Fulst, der inzwischen geheiratet hatte und Vater eines Jungen geworden ist. Also suchte er eine neue Herausforderung mit besser geregelten Arbeitszeiten.

Erster Ansprechpartner

In der Betriebskita der MHH kann er seine bisherigen Berufserfahrungen gut gebrauchen: „Auch hier muss ich viel or-ganisieren, planen und absprechen, damit alles gut läuft“, sagt der neue Leiter. Das betrifft die pädagogischen Konzepte und die Personalplanung genauso wie das Qualitätsmanagement und die Instandhal-tung des Gebäudes. „Außerdem bin ich natürlich der erste Ansprechpartner für die Eltern und mein Team“, erklärt Fulst.

Zu seinem Team gehören 38 Erzieherin-nen und ein Erzieher, die in neun Grup-pen insgesamt 186 Kinder betreuen. Die Mädchen und Jungen sind zwischen acht Wochen und 14 Jahre alt. „Es bedeutet mir viel, alle Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sowie alle Abläufe in der Kita gut zu kennen. Denn manchmal sehen die Din-ge auf dem Papier ganz einfach aus, sie sind es in der Praxis aber nicht“, stellt er fest. „Es ist wichtig, mit dabei zu sein und

sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.“ Deshalb hat er sich auch vorgenommen, in den ersten sechs Monaten mit jedem Teammitglied ein ausführliches persönli-ches Gespräch zu führen und in allen Be-treuungsgruppen zu hospitieren. tg

Zeit nehmen zum KennenlernenMartin Fulst ist neuer Leiter der Kita Campuskinder

Nah dran an der praktischen Arbeit in der Kita: Martin Fulst.

BEHANDELN UND PFLEGEN info22

Nierenlebendspenden sind keine Seltenheit mehr. Ein prominen-tes Beispiel ist Bundespräsident

Frank-Walter Steinmeier, der 2010 sei-ner Ehefrau Elke Büdenbender eine Niere spendete. An der MHH wurden seit Be-ginn des Nierentransplantationsprogram-mes Ende der 60er-Jahre über 900 Nieren-lebendspenden realisiert. Was viele nicht wissen: Lebendspenden sind sogar mög-lich, wenn die Blutgruppen von Spender und Empfänger nicht zusammenpassen. In der MHH führten Chirurgen im Juni die-ses Jahres die 100. Nierenlebendspende trotz Blutgruppenunverträglichkeit durch. Dabei schenkte Florian S. (29) aus dem Landkreis Gifhorn seiner Ehefrau Ann-Ka-thrin (27) eine Niere.

Schon in der Kindheit funktionierten die Nieren von Ann-Kathrin S. wegen einer Autoimmunerkrankung nicht richtig. Trotz medikamentöser Behandlung verschlech-terte sich die Leistung der Organe stetig. „Anfang dieses Jahres hatte sich die Situa-tion so zugespitzt, dass ich dialysepflichtig wurde und gleichzeitig auf die Warteliste für eine Organspende kam“, berichtet die junge Frau, die in der Qualitätssicherung eines Unternehmens arbeitet.

„Das alles kam nicht überraschend, daher hatten wir uns in der Familie schon länger Gedanken über eine Lebendspen-de gemacht“, erinnert sich Florian S. Nachdem der spendebereite Vater von Ann-Kathrin S. aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage kam, rückte der Ehemann als möglicher Spender in den Fokus. Der Industriemechaniker war kern-

gesund und bereit, seiner Frau eine Niere zu geben.

Doch es gab eine Hürde. Florian S. hat die Blutgruppe A, seine Frau die Blutgrup-pe 0. „Das schließt eine Spende eigent-lich aus, denn die beiden Blutgruppen sind nicht kompatibel. Passend wäre eine Spenderin oder ein Spender gewesen, der ebenfalls die Blutgruppe 0 hat“, erklärt Professorin Dr. Faikah Güler von der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen.

Wartezeit kann bis zu zwölf Jahre betragen

Die Wartezeit auf eine Spende mit die-ser speziellen Blutgruppen-Konstellation beträgt in Deutschland bis zu zwölf Jahre – die längste durchschnittliche Wartezeit auf eine neue Niere. Für Ann-Kathrin S. wären das zwölf Jahre an der Dialyse ge-wesen. Über eine so lange Zeit hätte das Verfahren sie viel Lebensqualität und auch Lebensdauer gekostet. Denn an der Dialy-se schreitet die Gefäßalterung und mit ihr das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich schneller voran.

Glücklicherweise musste die Patientin nicht so lange warten. „Weil die Aussicht auf ein neues Organ so schlecht war, ent-schlossen wir uns zu einer sogenannten ABO-inkompatiblen Transplantation“, er-läutert Dr. Gerrit Grannas von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplanta-tionschirurgie. Der erste Eingriff dieser Art wurde an der Hochschule 2004 durchge-führt – bei dem Ehepaar S. sollte er bereits zum 100. Mal erfolgen. Damit eine Trans-

plantation trotz Blutgruppenunverträg-lichkeit gelingt, müssen vor dem Eingriff die Blutgruppen-Antikörper gegen den Spender beseitigt werden. Dafür braucht der Empfänger eine immunsuppressive Vorbehandlung zur Unterdrückung der Antikörperbildung und schließlich kurz vor der Transplantation auch noch eine spezi-elle Art der Blutwäsche, um die restlichen Antikörper zu entfernen.

So war es auch bei Ann-Kathrin S. Am 14. Juni wurde zunächst ihrem Mann eine Niere entnommen, wenige Stunden später ihr das Organ eingepflanzt. „In den ersten Wochen nach der Operation fiel uns vieles schwer, inzwischen können wir den Alltag aber recht gut bewältigen und schauen nach vorn“, sagt die junge Frau.

Zu Optimismus hat das Paar, das auch weiterhin von den MHH-Transplantations-medizinern betreut wird, guten Grund. „Je kürzer die Zeit an der Dialyse, desto gesünder ist der Empfänger bei der Trans-plantation und desto länger ist norma-lerweise auch die Überlebenszeit des Or-gans“, erklärt Dr. Nicolas Richter von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Trans-plantationschirurgie. Hinzu komme, dass bei Lebendspenden die Überlebensrate des Organs generell größer ist als bei der Transplantation der Niere eines Verstorbe-nen. „Dennoch ist die Lebendspende eine Ausnahme. Sie kann die Transplantation von Organen hirntoter Menschen nicht er-setzen, sondern nur ergänzen“, betont Dr. Richter. Er erinnert daran, dass zurzeit rund 8.000 Menschen in Deutschland auf eine neue Niere warten. tg

Eine Leben(d)spendeZum 100. Mal: Ärzte transplantieren Niere trotz Blutgruppenunverträglichkeit

Der Beginn eines „neuen“ Lebens: das Ehepaar Florian und Ann-Kathrin Sildatke (Mitte) im Kreise der Ärzte Dr. Florian Vondran, Dr. Gerrit Grannas, Dr. Anna Baumann, Dr. Akin Sarisin und Dr. Nicolas Richter (von links).

BEHANDELN UND PFLEGEN4/2018

Seit Anfang dieses Jahres ist das sogenannte Pflegestärkungsteam (PST) in der MHH ak-tiv. „Wir sind ein festes Team, haben aber

keine gemeinsame Station“, erklärt Teamleiter Dino Zander. „Unsere Pflegekräfte sind flexi-bel im Einsatz. Sie können angefordert werden und unterstützen die Kolleginnen und Kollegen immer dort, wo es gerade personelle Engpässe oder Arbeitsspitzen gibt.“ Die Mitarbeiter des PST werden jeden Tag neu eingeteilt. Manchmal arbeiten sie nur eine Schicht oder kürzer auf einer bestimmten Station, manchmal auch einige Tage. Dann folgt der nächste Einsatzort.

Das Konzept kommt an

Nach dem ersten halben Jahr zieht Zander eine positive Bilanz: „Das Konzept kommt pri-ma an, sowohl beim Pflegestärkungsteam, bei den Stationsmitarbeitern als auch bei den Pfle-gedienst- und Stationsleitungen.“ Er freut sich, dass sein Team jetzt sogar von zehn auf 20 volle Stellen aufgestockt wird. Der Bedarf ist da.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pfle-gestärkungsteams müssen zwar bereit sein, auf

verschiedenen Stationen zu arbeiten, genießen für ihre Flexibilität aber den Vorteil, einen festen Dienstplan zu haben. Wie dieser aussieht, kön-nen sie sich aussuchen. So ist es beispielsweise möglich, nur im Früh- oder nur im Spätdienst zu arbeiten. Ebenso wählbar ist der Arbeitsumfang, also Voll- oder Teilzeit. Es gibt auch eine „famili-enfreundliche“ Schicht von 8 bis 14 Uhr.

Dafür hat sich beispielsweise Ann-Katrin Winkler entschieden. „Ich bin alleinerziehende Mutter und diese Schicht ist sehr gut mit den Betreuungszeiten der Kita vereinbar“, sagt sie. Darüber hinaus findet sie die Arbeit im Pflege-stärkungsteam sehr abwechslungsreich und spannend. „Ich lerne ständig etwas Neues hinzu und werde in den Stationen freundlich empfan-gen.“

Das PST-Büro soll bald rund um die Uhr be-setzt sein. Die Stationen können sich dann bei Bedarf 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr melden und Unterstützung anfordern. „Wenn es ihnen zum Beispiel bei Ausfällen oder Arbeits-spitzen nicht gelungen ist, selbst eine ausrei-chende Kompensation zu organisieren, schaue ich, was sich machen lässt“, erklärt Dino Zander. In etwa 80 Prozent der Fälle kann er Verstärkung schicken.

Hilfe für den Notfall

„Bei den knappen personellen Ressourcen war es früher sehr schwierig, akute Engpässe zu überbrücken“, erläutert Janine Oelker, Bereichs-leitung Unfallchirurgie. „Zu wissen, dass ich im Notfall Unterstützung vom PST-Team bekommen kann, verschafft mir eine gewisse Sicherheit. Die Zusammenarbeit mit dem Team läuft sehr gut.“

Das PST-Team hat einen Gesamtumfang von 20 vollen Stellen. Bis Ende Dezember dieses Jah-res sollen diese mit Teil- oder Vollzeitkräften be-setzt sein. Damit die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter – alle verfügen über eine abgeschlossene Krankenpflegeausbildung und sind darüber hin-aus teilweise auch spezialisiert – gut auf die un-terschiedlichen Anforderungen in den einzelnen Stationen vorbereitet sind, durchlaufen alle eine spezielle Fortbildung. Der einwöchige Kurs mit Themen wie Notfallmanagement, Deeskalations-training und Krisenkommunikation fand erstmals im vergangenen Februar statt und soll, komplett oder in einzelnen Modulen, regelmäßig wieder-holt werden. tg

Flexibel im Einsatz: das PflegestärkungsteamEin fester Dienstplan mit Schichten in verschiedenen Stationen hat sich bewährt

Haben ihr Wissen aufgefrischt: Ceylan Ayten, Ulrike Goer-ke, Sina Golon (sitzend) und Meryam Turna (von links) vom Pflegestärkungsteam.

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BEHANDELN UND PFLEGEN info24

Bei vielen Patienten liefern Bilder entscheidende Informationen. Wie lautet die genaue Diagnose? Wie

kritisch ist die Erkrankung? Welche Be-handlung ist die beste? Antworten können Ärzte oft erst geben, wenn sie Aufnahmen aus Computer- oder Magnetresonanzto-mografien, Röntgenuntersuchungen und anderen Bilddaten auswerten. Um diese sicher und schnell zwischen verschiedenen Kliniken und Praxen übermitteln zu können, hat sich die MHH im April dem Westdeut-schen Teleradiologieverbund (TRV) ange-schlossen. Im ersten Schritt können die Bild-daten empfangen werden, später soll auch der Versand realisiert werden.

Die elektronische Kommunikation löst den Versand per Post oder Taxi ab. „Wir verbessern dadurch die Versorgung der Patienten, denn durch die neue Technik werden Verzögerungen der Behandlung oder Doppeluntersuchungen vermieden“, sagt Projektleiterin Sibylle Schiele von der Stabsstelle Betriebsorganisation, Innova-tions- und Qualitätsmanagement (BIQ).

Außerdem können Zweitmeinungen und Konsile schneller bearbeitet werden. Aus der MHH nehmen bisher folgende Einrich-tungen teil: die Kliniken für Unfallchirurgie, für Neurologie, für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin sowie die Institute für Diagnostische und Interventionelle Radiolo-gie sowie für Diagnostische und Interventi-onelle Neuroradiologie.

Daten besser austauschen

Die Intensivstation 67 der MHH-Kinder-klinik beispielsweise nutzt das neue System zum besseren Datenaustausch im Pädiatri-schen Intensivnetzwerk. Die Station ist das

Zentrum dieses Netzwerks, dem mehr als 40 Kinderkliniken angeschlossen sind. Aus den Partnerkliniken kommen jedes Jahr 200 junge Patienten als Notfälle auf die Station 67. Bei den meisten Aufnahmeanfragen spielt ein bildgebendes Verfahren eine zentrale Rolle. „Die auswärtigen Kollegen schicken uns das Bildmaterial zur Ansicht, und wir überlegen uns gemeinsam am Te-

lefon, was zu tun ist“, sagt Kinderarzt Dr. Guntram Schwörer. Muss das Kind zur Wei-terbehandlung schnell in die MHH geholt werden? Oder kann eine Verlegung vermie-den werden? Hier ist kardiologischer oder intensivmedizinischer Rat gefragt. „Früher konnten die Kollegen uns per Mail ledig-lich Standbilder oder kurze Videosequen-zen schicken. Heute können die Kliniken, die ebenfalls an den Teleradiologieverbund angeschlossen sind, uns vollständige Daten-sätze übermitteln“, erklärt Dr. Schwörer.

Auch Radiologe Dr. Christian von Falck sieht in der Schnelligkeit der Bilddatenüber-tragung einen großen Vorteil: „Wenn ein le-bensrettender Eingriff geplant wird, müssen die Bilder am besten noch vor dem Patien-ten in der Klinik sein.“ Dem kann Dr. Frank Donnerstag aus der Neuroradiologie nur zustimmen. „Bei der Versorgung von aku-ten Schlaganfällen beispielsweise kommt es auf jede Sekunde an.“ Dr. von Falck erhofft sich von dem System außerdem eine Ver-einfachung der Arbeitsabläufe, denn das Institut für Diagnostische und Interventio-nelle Radiologie ist in der MHH eine zent-rale Schaltstelle für Bildgebung. Jedes Jahr werden dort Aufnahmen im fünfstelligen Bereich von internen und externen Kliniken eingelesen. „Das meiste muss aufwendig händisch bearbeitet werden. Mit dem neu-en System haben wir die Chance, dass die physischen Datenträger irgendwann über-flüssig sind“, sagt Dr. von Falck.

Bisher sind dem Teleradiologieverbund 360 Einrichtungen angeschlossen. „Wir sind davon überzeugt, dass sich dieses Netzwerk, das sich in Nordrhein-Westfalen entwickelt hat, auch in unserer Region eta-bliert“, erklärt Sibylle Schiele. tg

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei Sibylle Schiele, Telefon (0511) 532-6398, [email protected].

Internet statt Post oder Taxi Schneller und sicherer Austausch von Bilddaten über den Teleradiologieverbund

Nutzt die neue Technik bereits: Dr. Guntram Schwörer empfängt über den Teleradiologieverbund Bild-daten aus Partnerkliniken.

Hans Christiansen, Michael Bremer (Hrsg.):„Strahlentherapie und Radi-oonkologie aus interdiszip-linärer Sicht“, 6. vollständig überarbeitete Ausgabe 2018,ISBN 978-3-86541-907-1,Lehmanns (Verlag)

Dirk Dressler, Eckart Altenmüller, Joachim K. Krauss (Hrsg.):„Treatment of Dystonia“,1. Auflage 2018, ISBN 978-1-316-99841-0 (E-Book), Cambridge Univer-sity Press

Professor Dr. Roland Seifert (Hrsg.):„Basiswissen Pharma- kologie“, 1. Auflage 2018,ISBN 978-3-662-56302-1,Springer Verlag Berlin, Heidelberg

Bücher von MHH-Autoren

FORSCHEN UND WISSEN 254/2018

So vielfältig wie noch nie kann das Team der Zentralen Forschungsein-richtung „Proteomics“ nun Eiweiße

aus Körperzellen analysieren. Denn seit dem 1. Juli steht dieser Core Unit ein neu-es Massenspektrometer zur Verfügung – das beste, das es zurzeit auf dem Markt gibt. Die Finanzierung dieses Gerätes im Wert von 1,13 Millionen Euro haben sich das Land Niedersachsen und der Bund je zur Hälfte geteilt. Den Antrag zur Finan-zierung des Gerätes stellte das Proteo-mics-Team gemeinsam mit den Instituten für Toxikologie, für Zellbiochemie, für Bio-physikalische Chemie sowie für Klinische Biochemie.

„In jeder Körperzelle gibt es mindestens 10.000 verschiedene Eiweiße. Wir können mehr als 75 Prozent davon einwandfrei identifizieren und quantifizieren“, sagt Proteomics-Leiter Professor Dr. Andreas Pich. Sein zum Institut für Toxikologie ge-hörendes Team hilft damit, Krankheiten auf wissenschaftlicher Ebene genauer zu verstehen, was langfristig zu besseren The-rapien führt.

Massenspektrometer-Analysen führt die Core Unit für alle interessierten MHH-For-scherinnen und -Forscher durch. Dabei kümmert sich das Team um alle Schritte von der Probenvorbereitung bis zur Daten-auswertung. Für die massenspektrometri-

sche Analyse zerlegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Eiweiße zunächst in Peptide, deren Massen dann im Massen-spektrometer bestimmt werden. Zur ge-naueren Analyse werden die Peptide par-allel im Massenspektrometer fragmentiert und die Massen der Fragmente ebenfalls gemessen. Mihilfe einer Datenbanksuche kann anhand der Peptid- und Fragment-massen die Aminosäuresequenz der Pep-tide ermittelt und damit das entsprechen-de Protein identifiziert werden. bb

An Analysen interessierte Wissenschaftler können sich gern wenden an Professor Dr. Andreas Pich, [email protected].

Die Sprache der MasseDie zentrale Forschungseinrichtung „Proteomics“ hat ein neues Massenspektrometer

Am neuen Massenspektrometer „Orbitrap Fusion Lumos“: Das Proteomics-Team von Professor Dr. Andreas Pich (links).

Kowala, Schroeder, Rademacher, Dr. Beißner, Wahner, Dr. Pramann, Dr. KütemeyerRechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB

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■ Medizinrecht■ Versicherungsrecht / Verkehrsrecht■ Erbrecht■ Familienrecht■ Arbeitsrecht■ Miet- undWEG-Recht

Karsten KowalaRechtsanwalt und NotarFrank SchroederRechtsanwalt und NotarFachanwalt für ErbrechtFachanwalt für ArbeitsrechtDirk RademacherRechtsanwaltFachanwalt für ArbeitsrechtDr. Mady BeißnerRechtsanwältinFachanwältin für Familienrecht

FrankWahnerRechtsanwaltFachanwalt für MedizinrechtFachanwalt für VerwaltungsrechtDr. Oliver PramannRechtsanwaltFachanwalt für MedizinrechtDr. Jens KütemeyerRechtsanwalt

Königstraße 34 | 30175 Hannover | Telefon 05 11-99 05 30 | Fax 0511 99053 99 | [email protected] | www.kanzlei34.de

FORSCHEN UND WISSEN info26

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin, bewilligte …n Privatdozent Dr. phil. Heiko Stoff, Ins-titut für Geschichte, Ethik und Philoso-phie der Medizin, 279.199 Euro im Rah-men des Verbundprojektes „Dinge und Sexualität. Produktion und Konsumtion im 20. und 21. Jahrhundert“ für das Teilprojekt „Optimierungsobjekte: Die Konstitutionierung einer auf Begehren ausgerichteten Sexualökonomie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin, bewilligte mit Unterstützung des DLR Projektträgers …n Privatdozent Dr. phil. Heiko Stoff, Ins-titut für Geschichte, Ethik und Philoso-phie der Medizin, 50.000 Euro für das Forschungsvorhaben „BatLotH – Bio-ethik und das Erbe des Holocaust“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n Professor Dr. med. Joachim K. Krauss, Klinik für Neurochirurgie, 203.000 Euro für Forschungsarbeiten zum Thema „Im-pedanzoptimierung durch elektrophore-tische Deposition von laser-generierten kolloidalen Nanopartikeln auf der Ober-fläche von Platin-Iridium Makroelekt-roden für die tiefe Hirnstimulation und Platin-Wolfram-Mikroelektroden für die Ableitung neuronaler Aktivität“.n Professor Dr. med. Tillman Krüger, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie

und Psychotherapie, 213.430 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Besser älter werden mit Musikunter-richt: Auswirkungen von Musikunter-richt auf Kognition, Perzeption, Motorik und begleitende hirnplastische Effekte bei Senioren in Deutschland und in der Schweiz“. Dies ist ein Kooperationspro-jekt mit der Hochschule für Musik, The-ater und Medien Hannover (HMTMH), die ebenfalls 213.430 Euro für dieses Forschungsvorhaben erhält.n Dr. rer. nat. Claudia Neunaber, Klinik für Unfallchirurgie, und einer weiteren Wissenschaftlerin, 501.100 Euro für das Forschungsvorhaben „Einfluss des Alters und der Alkoholintoxikation auf die Frakturheilung und das regenerative Potential nach Trauma-Hämorrhagie im murinen Tiermodell“. Dies ist ein Koope-rationsprojekt mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Der GKV-Spitzenverband, Berlin, bewil-ligte …n Professor Dr. Dipl.-Psych. Uwe Hart-mann und Professor Dr. med. Tillmann Krüger, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsy-chiatrie und Psychotherapie, 1,93 Millio-nen Euro für fünf Jahre. Gefördert wird das Präventionsprojekt Dunkelfeld (PPD) „Kein Täter werden“. Die Projektleitung hat Professor Dr. Tillmann Krüger über-nommen.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover, be-willigte …n Dr. rer. biol. hum. Christine Wolters, In-stitut für Geschichte, Ethik und Philoso-phie der Medizin, 214.050 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Be-hinderung als gesellschaftliche Heraus-forderung. Lebensläufe und Erwerbsbio-graphien von gliedmaßenamputierten Kriegsversehrten des Zweiten Weltkriegs in der frühen Bundesrepublik“.

Kontakt: Ursula LappePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

Das Beste aus zwei WeltenNeue Forschungsambulanz:

Chinesische Medizin soll

mit westlichen Therapien

der Rehabilitativen Medizin

verbunden werden

Rund 100 Gäste aus China und Deutschland eröffneten am 8. Juni 2018 feierlich die „Forschungsam-

bulanz für Integrative Chinesische Medi-zin“ der Klinik für Rehabilitationsmedizin. In dieser Ambulanz werden nach ärztlicher Diagnostik sowohl rehabilitative Techni-ken, wie zum Beispiel Physio-, Trainings- oder Ergotherapie, als auch Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt, etwa Akupunktur, Schröpf-medizin oder Tuina-Massagen. Das Ziel ist immer, die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln. „Wir erwar-

Akupunktur, Ayurveda, Osteopathie, Mind-Body-Medicine – dies sind nur Bei-spiele der komplementärmedizinischen Konzepte, die bereits in mehreren Klinken und Instituten der MHH teilweise seit vielen Jahren für Patientinnen und Patienten an-geboten werden, auf deren Gebieten schon lange geforscht wird und die im Studium gelehrt werden. Wir stellen in den kommen-den Ausgaben des MHHinfo die Angebote zur komplementären und alternativen Me-dizin vor, die es bereits in der MHH gibt. bb

n Komplementäre und alternative Medizin an der MHH

FORSCHEN UND WISSEN 274/2018

ten, dass für manche die Rehabilitation nach westlichen Standards die besten Behandlungsergebnisse bringt, für ande-re der chinesische Ansatz und für weitere die innovative Kombination aus beiden medizinischen Konzepten“, betonte Pro-fessor Dr. Christoph Gutenbrunner, Leiter der Klinik für Rehabilitationsmedizin, bei der Eröffnung.

Das Team der neuen Ambulanz legt seinen Fokus auf Erkrankungen des Bewe-gungsapparates. Es geht aber davon aus, dass die Kombination beider Medizinsyste-me auch bei Erkrankungen anderer Organ-systeme hilft – beispielsweise bei Allergien, Kopfschmerz und Migräne, Depression, Störungen im Schlaf-Wachrhythmus, Reiz-darm-Syndrom oder Inkontinenz. Um die Methoden bestmöglich kombinieren zu können, hat das Team um Dr. Jörg Schil-ler – Tim Kellner, Anne Ostermann, Katrin Höpner, Vanessa Bono, Lei Jiang, Professor Dr. Matthias Karst und Professor Dr. Mat-thias Fink – bereits mit einer klinischen Studie begonnen: Dabei untersuchen sie die Wirksamkeit von Akupunktur und Me-dizinischer Trainingstherapie bei häufigen Spannungskopfschmerzen.

Die Ambulanz für Integrative Chinesi-sche Medizin steht für alle Patienten mit Indikation zur Behandlung mit TCM-Me-thoden offen, wobei die Kosten in der

Regel von den Patienten selbst getragen werden müssen. Für im Rahmen der Stu-dien durchgeführte Therapien entstehen den Patienten keine Kosten. Die For-schungsambulanz arbeitet wissenschaft-lich mit der „Chinese Academy of Chinese Medical Sciences“ (CACMS), Peking, zusammen und erhält finanzielle Mittel von der chinesischen Firma Tasly. „Die MHH freut sich auf eine spannende wis-senschaftliche und medizinische Zusam-menarbeit“, sagte Professor Dr. Hermann Haller in Vertretung für MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum in seiner Begrüßungsrede bei der Eröffnungsfeier.

Professor Dr. Heyo Eckel, Mitglied des Vorstands der Ärztekammer, ergänzte: „Hier wird ein vielversprechender Weg gegangen.“

„Wir streben an, in Zukunft mit meh-reren Abteilungen im Schulterschluss zu arbeiten, und hoffen, für die Patienten strukturierte Angebote machen zu kön-nen. Das ist für mich die Medizin der Zu-kunft: eine Kombination aus Schulmedizin und komplementärer Medizin auf hohem Niveau und möglichst als Kassenleistung. Aber das geht nur mit vielen Spezialisten und Wissen- und Praxisaustausch“, sagte Dr. Schiller. bb

Eröffnen die neue Forschungsambulanz (von links): die Professoren Gutenbrunner, Eckel und Haller sowie Haidong Zhu von der chinesischen Regierung und Professor Luqi Huang (CACMS).

Die Forschungsambulanz für Integ-rative Chinesische Medizin sucht für eine klinische Studie zur Wirkung von Akupunktur und Trainingstherapie auf Schmerz und Lebensqualität erwachse-ne Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Spannungskopfschmerz.

Nicht teilnehmen können Patien-tinnen oder Patienten mit Migräne, schweren internistischen oder psychi-atrischen Erkrankungen. Die Teilnahme

an der Studie ist kostenfrei und bein-haltet grundsätzlich keine Gabe von Medikamenten. Sämtliche im Rahmen der Studie erhobenen Informationen werden streng vertraulich behandelt.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/reha-projekte.html. Studientelefon: (0511) 532-4164. Wir freuen uns auf Ihren Anruf und rufen schnellstmöglich zurück. bb

Leiden Sie unter Spannungskopfschmerz?

FORSCHEN UND WISSEN info28

Eine Million Proben werden es wohl nicht mehr werden, bis Dr. Bisharah Soudah im April 2020 in Rente geht. Aber auch die Zahl der bisher schon von ihm begutachteten Fälle ist be-achtlich: 800.000- bis 900.000-mal hat der Leiter des Bereichs Zytopa-thologie des Instituts für Pathologie einzelne aus einem Gewebeverband herausgelöste Zellen oder kleine Zell-komplexe mit unterschiedlichen Me-thoden angefärbt und mikroskopiert, um herauszufinden, ob sie gesund oder krank sind. Meist geht es dabei um Tumore, beispielsweise um die Di-agnose von Gebärmutterhalskrebs aus einem Abstrich. Oft schaut Dr. Soudah aber auch, ob Zellen entzündet sind.

„Je früher man Krebs erkennt, des-to besser kann man ihn in den Griff bekommen und so den Patienten viel Leid ersparen“, sagt der im israeli-schen Haifa geborene und in Spanien ausgebildete Experte, der seit 1980 in der MHH arbeitet. Manchmal reichen ihm nur ein bis zwei Zellen, die zum Beispiel per Abstrich oder Punktion ge-wonnen worden sind, für die Diagnos-tik sowie zur Vor- und Nachsorge von Tumorerkrankungen. Dr. Soudah ist nicht nur für die MHH aktiv, er begut-achtet auch Zellen, die er von anderen Krankenhäusern in Niedersachsen zu-gesandt bekommt. Zudem führt er im In- und Ausland Workshops durch und engagiert sich seit Jahren bei Kongres-sen als Referent. Darüber hinaus bildet er Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in verschiedenen Ländern weiter, unter anderem in Kambodscha, Vietnam und Afghanistan. bb

Wird er Millionär?Dr. Soudah sieht jeder Zelle an, ob sie Krebs hat

Das in der Umwelt weit verbreitete Bakterium Pseudomonas aerugino-sa ist für gesunde Menschen in der

Regel harmlos. Doch bei geschwächtem Immunsystem kann es schwere akute In-fektionen auslösen, sodass das Bakterium zu den bedeutendsten Krankenhauskei-men zählt. Wenn es die Atemwege von Patienten mit der angeborenen Stoffwech-selerkrankung Mukoviszidose besiedelt – wie es bei 80 Prozent der jugendlichen und erwachsenen Betroffenen der Fall ist –, führt dies zu chronischen Infektionen, stark geschädigtem Lungengewebe und vermin-derter Lungenfunktion. Die Behandlung wird umso schwieriger, je erfolgreicher sich das Bakterium an die Lunge anpasst. Im Laufe der zum Teil über Jahrzehnte andau-ernden chronischen Infektion erfolgt dabei auch eine Evolution von Pseudomonas ae-ruginosa in der Lunge.

Ein Forscherteam der Klinik für Pädiatri-sche Pneumologie, Allergologie und Neo-natologie hat nun diese bakterielle Evolu-tion über Zeiträume von bis zu 30 Jahren analysiert. Dazu hat es die Erbinformatio-nen (Genome) von Pseudomonas-Isolaten sequenziert, also von Populationen, die in den Lungen leben. Die Isolate stammen aus einer einmaligen, inzwischen rund 6.000 Bakterienstämme umfassenden Sammlung, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Mikrobio-logie entstanden ist. Dazu sind seit 1983

kontinuierlich Atemwegsisolate von Mu-koviszidose-Patienten der MHH zusam-mengetragen worden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler entdeckten, dass sich die Bakte-rien je nach Schwere der Lungenfunktion anders entwickeln: „Bei den schwer er-krankten Patienten setzte sich ein einziger Pseudomonas-Stamm durch, wohingegen die Bakterien in den Lungen der weniger betroffenen Patienten ständig neue über-lebensfähige Varianten bildeten“, sagt Pro-fessor Dr. Burkhard Tümmler aus der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie. Zudem scheint es unter-schiedliche Evolutionsmechanismen zu ge-ben: Die Bakterien der schwer erkrankten Patienten wiesen viel drastischere Ände-rungen im Erbmaterial auf als die Bakterien der nur mild erkrankten Patienten.

„Mithilfe dieser Kenntnis über die Ent-wicklung der Bakterien kann künftig die Behandlung besser individuell auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt werden“, sagt Professor Tümmler. Die wissenschaft-liche Fachzeitschrift „American Journal of Respiratory Cell and Molecular Biology“ veröffentlichte die Ergebnisse des Teams, zu dem Dr. Nina Cramer, Dr. Jens Klock-gether und Dr. Sebastian Fischer gehören. Gefördert wurde das Projekt durch den Sonderforschungsbereich 900 „Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle“. bb

Evolution im Mini-Format Mukoviszidose-Forscher beobachten, wie sich Bakterien an die Lunge anpassen

Zeigen Röhrchen mit Bakterien aus der Stammsammlung: Dr. Nina Cramer, Dr. Jens Klockgether und Dr. Sebastian Fischer.

Am Mikroskop: Zytopathologe Dr. Bisharah Soudah.

FORSCHEN UND WISSEN 294/2018

Es waren die 30 besten Nachwuchs-wissenschaftler aus Indien und Thai-land, die auf Einladung der DFG

Anfang Juli bei ihrer Deutschland-Tour auch den Exzellenzcluster Hearing4all am Standort MHH besucht haben. Jedes Jahr wählt die DFG die besten Nachwuchswis-senschaftler aus und holt sie nach Lindau am Bodensee, um mit Nobelpreisträgern über wissenschaftliche und gesellschaftli-che Themen zu diskutieren.

In diesem Jahr trafen sich 39 Nobel-preisträger und 600 junge Forschende zum Schwerpunktthema „Physiologie und Me-dizin“. Anschließend ging es für 30 junge Inder und Thailänder bei der sogenannten „Post Lindau Tour“ für eine Woche zu ausgewählten Forschungseinrichtungen in Deutschland, neben der MHH zu den Universitäten in Bonn, Berlin und Dres-den sowie einigen Max-Planck-Instituten. Dabei waren die Themenschwerpunkte Immunologie, dauerhafte Implantate, mo-lekulare Zellbiologie, Infektionsbiologie, experimentelle Biophysik und regenerative Therapien.

Station war dieses Jahr auch der Ex-zellenzcluster Hearing4all an der Medizi-

nischen Hochschule Hannover. Begrüßt wurden die jungen Forschenden von Pro-fessor Dr. Thomas Lenarz, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO), und Professor Dr. Dr. Andrej Kral, Leiter des Instituts für AudioNeurotech-nologie VIANNA. Nach einem einfüh-renden Vortrag über die HNO-Klinik und ihre Hörforschung, vor allem im Rahmen von H4A, ging es für die Gruppe zu den Forschungseinrichtungen des VIANNA im Niedersächsischen Zentrum für Bio-medizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) gleich neben dem MHH-Campus: Unter anderem zeigte Professor Kral das Labor für Elektrophy-siologie, die Mittelohrforschung, die computer assistierte Chirurgie und den schalltoten Raum, der die jungen Forscher sichtlich beeindruckte.

Wie hört ein CI-Träger?

Im Deutschen HörZentrum erläuterte Professor Dr. Andreas Büchner die An-passung eines Cochlea-Implantats (CI), demonstrierte an einem Innenohrmo-dell die Insertion einer CI-Elektrode und

führte den Echtzeitsimulator vor, der die Frequenzauflösung eines CI simuliert, also zeigt, wie ein Patient mit der Hörprothese vermutlich hört – da es immer ein subjek-tiver Eindruck ist, lässt sich das natürlich nie mit Gewissheit darstellen.

Insgesamt waren die Teilnehmer von Hearing4all, aber auch von der gesam-ten Tour beeindruckt: „Es war eine ech-te Lifetime Opportunity – wir haben viel Nützliches für unsere persönliche und wissenschaftliche Entwicklung gelernt. Das Treffen und die Tour haben mein Ver-ständnis von Wissenschaft und Forschung nachhaltig beeinflusst“, sagte die Teilneh-merin Vidhi Shah von der Dharmsinh Desai University in Nadiad, Gujarat.

„Für uns war es ein sehr spannender Tag, mit derart hochkarätigen jungen Menschen zu sprechen und ihnen unsere Forschung zu zeigen“, resümierte Profes-sor Lenarz, und Professor Kral stimmte dem zu. Beide bekräftigten, in vier Jahren wieder zur Verfügung zu stehen, wenn die DFG erneut zum Schwerpunktthema Medizin den weltweit besten Wissen-schaftsnachwuchs zur Post Lindau Tour einlädt. db

Zu Besuch bei den HörforschernErst das Treffen mit Nobelpreisträgern, dann besucht der Spitzenforschungs-Nachwuchs den Exzellenzcluster Hearing4all

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Beeindruckte Besucher: Forschungskoordinator Dr. Henning Voigt zeigte den Gästen das NIFE.

FORSCHEN UND WISSEN info30

Endlich ist es so weit: Bestimmte Im-munzellen, die schon vor rund 30 Jahren entdeckt worden sind, kön-

nen nun umfassender als bisher unter-sucht werden – das ist vor allem deshalb so wichtig, weil man mit ihnen sehr wahr-scheinlich Infektionen und Krebs thera-pieren kann.

Eine neue Forschungsgruppe, die FOR 2799, widmet sich diesen sogenannten Gamma-delta-T-Zellen, die in großer Zahl in fast allen Schleimhäuten des Körpers vorkommen, zum Beispiel im Darm und im Lungengewebe. Dafür wird die Forscher-gruppe von der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) mit mehr als zwei Millio-nen Euro für drei Jahre unterstützt.

„Wir wollen herausfinden, welche Rolle diese weißen Blutkörperchen bei der körpereigenen Abwehr spielen, und Projekte auf den Weg bringen, die sie in der Krebs-Therapie einsetzen“, erläutert Professor Dr. Immo Prinz vom Institut für Immunologie, Sprecher der neuen For-schungsgruppe. Bisher sei hauptsächlich die andere Sorte der T-Zellen erforscht worden, die sogenannten Alpha-Be-ta-T-Zellen. Der Biochemiker hat bereits

zeigen können, dass auch Gamma-del-ta-T-Zellen eine adaptive Immunantwort zeigen. „Ich freue mich sehr, dass wir die-sen Forschungsbereich nun noch effizien-ter als bisher angehen können, da diese Zellen eine interessante Perspektive als neuartiges Zell-Therapeutikum bieten“, sagt Professor Prinz.

Zwei Projekte an der MHH

Die Forschungsgruppe „Receiving and Translating Signals via the gamma-delta T- Cell Receptor” ist überregional und hat ihre Standorte in Hannover, Kiel, Tübingen, Frei-

burg, Erlangen und Würzburg. Sie besteht sowohl aus sehr erfahrenen Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftlern als auch aus Nachwuchsforscherinnen und -forschern. An der MHH sind neben der Koordination zwei der insgesamt sieben Forschungspro-jekte angesiedelt: eines von Professor Prinz und eines der Nachwuchswissenschaftlerin Sarina Ravens, PhD, die nun selbstständige Projektleiterin werden konnte. „Ich freue mich sehr darauf, die Forschungsziele wei-terentwickeln zu können, und auch auf die Aufgabe, ein kleines Team zu führen“, sagt sie. Die MHH erhält von der Gesamt-fördersumme für diese Projekte sowie zur Koordination der Forschungsgruppe etwa 650.000 Euro.

Die Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler der FOR 2799 werden un-ter anderem der Frage nachgehen, wie der Gamma-Delta-T-Zell-Rezeptor bei der Immun reaktion genau aktiviert wird und welche Konsequenzen eine solche Aktivie-rung hat. Dabei befassen sie sich sowohl mit biochemischer und zellbiologischer Grundlagenforschung, mit Modellsystemen im Labor und im Tierversuch, als auch mit klinisch relevanten Patientenstudien. bb

Mit Zellen heilenNeue Forschungsgruppe untersucht, welche Rolle spezielle weiße Blutkörperchen bei Infektionen und Krebs spielen

Gemeinsam stark: Teamgeist ist wichtig für die neue Forschungsgruppe 2799.

Sie erforschen Gamma-delta-T-Zellen: Sarina Ravens, PhD, und Professor Dr. Immo Prinz.

LERNEN UND LEHREN 314/2018

Die Freude über das Erreichte stand den gut 60 Absolventinnen und Absolventen deutlich ins Gesicht

geschrieben, als sie von Dr. Eckhard Schenke, dem stellvertretenden Vorsitzen-den des Ehemaligenvereins MHH-Alumni e.V., begrüßt wurden. Aber auch für die, die die jungen Ärzte in ihr Berufsleben verabschiedeten, war es ein emotionaler Moment. „Ich bin stolz darauf, Sie nun als Kolleginnen und Kollegen bezeichnen zu dürfen!“, eröffnete Studiendekan Profes-sor Ingo Just seine Rede. Obwohl es nicht der erste Examensjahrgang war, den er beglückwünschte, sah man ihm deutlich an, dass er jedes dieser Worte aus vollem Herzen sprach. Über 360 Gäste verfolgten seine Rede.

Auch Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, zeig-te sich erfreut über die frischgebackene Verstärkung: „Wir brauchen Sie hände-ringend – ob in den Kliniken oder Praxen, in der Stadt oder auf dem Land.“ Aber sie gab auch Ratschläge mit auf den Weg: „Bleiben Sie neugierig und selbstkritisch, denn Ihre Patienten werden Ihnen immer wieder Rätsel aufgeben. Aber gerade das macht die Sache so spannend – und für mich zum schönsten Beruf der Welt.“

Auch kritische Töne

Absolventin Marie Dücker nutzte ihre Rede, um neben positiven auch kritische Töne anzuschlagen. Wie man sich im komplexen Gesundheitssystem mit seinen immer stärkeren wirtschaftlichen Zwän-gen den Idealismus bewahren könne, der einst den Ausschlag für die Studienwahl gegeben hatte, fragte sie sich. Und war damit nicht allein, wie der laute Beifall zeigte.

Dennoch blies nach diesem Moment der Nachdenklichkeit niemand Trübsal. Das wäre zu der Musik von South Town Soul auch schwer möglich gewesen. Absolventin Johanna Ernst (Trompete), Absolvent Stefan Lenhof (Bass) und die fünf übrigen Bandmitglieder versetzten mit ihren gut gelaunten Rhythmen von Funk bis Soul die Stuhlreihen in heftige Schwingungen – und könnten uns auf einer der nächsten Examensfeiern wieder begegnen, nämlich dann, wenn Keyboar-der Lukas Matthes den Abschluss seines Medizinstudiums feiert. am

„Wir brauchen Sie händeringend“Ein kleines Jubiläum: Der MHH-Alumni-Verein veranstaltete die 20. Examensfeier für Humanmedizin

Noch unklar: Wer bekommt am Ende die Rose von Dr. Eckhard Schenke?

Der MHH-Alumni e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und engagiert sich seither für eine lebendige Beziehung der Medizini-schen Hochschule Hannover zu ihren ehe-maligen Studierenden und Mitarbeitern. Neben der Organisation der Examensfeiern für die Humanmedizin organisiert der Ver-ein regelmäßig Praxiskurse für Studierende sowie die Veranstaltungsreihe „Die MHH im Gespräch“, in deren Rahmen viertel-jährlich interessante Themen aus der MHH vorgestellt werden. Zusätzlich unterstützt der Alumni-Verein das MHH-Deutschlandsti-pendium und verschiedene kleinere Projekte in der Lehre. Informationen zum Verein und weitere Fotos von der Examensfeier finden Sie online unter www.mhh-alumni.de. am

n Aktive Ehemalige

Gut gelaunt und mitreißend: South Town Soul. Nachdenklich: Marie Dücker.

Rat gebend: Dr. Martina Wenker.

LERNEN UND LEHREN info32

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Ist Patientenversorgung auf dem Lande anders als in der Großstadt? Um Studie-renden einen Einblick in die ärztliche Tä-

tigkeit in ländlichen Regionen zu geben, bietet das Institut für Allgemeinmedizin im fünften Studienjahr das mit ausgewählten Landkreisen abgestimmte Gesamtkonzept „Landpartie“ an: „Raus aus der Stadt, rein ins Vergnügen!“ Dabei absolvieren die Studierenden ihr zweiwöchiges Blockprak-tikum in einer hausärztlichen Praxis der beteiligten Landkreise und werden vor Ort betreut. Neben dem Landkreis Zeven/Bre-mervörde mit zehn Praktikumsplätzen ist nun auch der Heidekreis mit fünf Landarzt-praxen dabei, im nächsten Jahr kommt die Region Hameln/Pyrmont/Schaumburg hin-zu. „Die Kooperation mit den lokalen Ver-antwortlichen funktioniert hervorragend, und von den Studierenden kommt viel posi-tives Feedback zurück“, sagt Privatdozentin Dr. Jutta Bleidorn, Lehrverantwortliche des MHH-Instituts für Allgemeinmedizin.

Ohne Auto geht gar nichts

Die MHH-Studierenden Laura Wiedde-kind (24) und Christian Sperling (30) haben mitgemacht und sind mit einer Menge po-sitiver Erfahrungen an die MHH zurückge-kommen. Christian Sperling war im Mai im Landkreis Zeven/Bremervörde, im Ortsteil Fahrendahl der Gemeinde Gnarrenburg in der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis von Kerstin Stuhr und Dr. Michael Ecker. Da die Gegend von Mooren geprägt ist, dort

früher Torf gestochen wurde und durch den Ortsteil ein ehemaliger Torfschifffahrts-kanal verläuft, heißt die Praxis Moorpra-xis. Nicht nur der Name versprach dem MHH-Studenten ländliche Einblicke, auch das große Einzugsgebiet: „Ohne Auto geht da gar nichts“, sagt Sperling.

Der Landkreis hatte ihm ein Hotelzim-mer in Bremervörde organisiert, von dort waren es mit dem Auto 15 Minuten zur Praxis. Doch diesen Weg zur Arbeit legte der angehende Mediziner gerne zurück. „Bei einem Blockpraktikum in der Region Hannover ist man oft auch auf ein Auto angewiesen und nicht günstiger unterwegs als bei der ,Landpartie‘.“.

„Ich hätte nie gedacht, dass es nichts geben würde, was mir keinen Spaß ge-

macht hätte“, betont Sperling. „Ich habe von Anfang an viel Einblick in die Praxis-arbeit bekommen, durfte assistieren und nach einigen Tagen sogar eigenverant-wortlich Patienten behandeln.“ Dabei sei es ein großer Vorteil gewesen, dass die Praxis neben klassischen Fällen wie Erkäl-tungen und Rückenschmerzen auch Pati-enten mit Erkrankungen des Fachgebiets Innere Medizin behandelt. So konnte der MHH-Student von Sonografie über EKG bis hin zu Koloskopie und Gastroskopie alles mitmachen. Auch bei Hausbesuchen begleitete er die Ärztin und war nah an den Patienten vor Ort.

Beeindruckt habe ihn, wie digitalisiert und gut organisiert die Praxis gewesen sei. „Ein großes Lob möchte ich auch der guten

Raus aus der Stadt, rein ins Vergnügen!Das Lehrprojekt „Landpartie“ des MHH-Instituts Allgemeinmedizin zieht immer weitere Kreise

Christian Sperling mit Dr. Michael Ecker und Kerstin Stuhr in der Landarztpraxis in Fahrendahl.

LERNEN UND LEHREN 334/2018

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Raus aus der Stadt, rein ins Vergnügen!Das Lehrprojekt „Landpartie“ des MHH-Instituts Allgemeinmedizin zieht immer weitere Kreise

Organisation vor Ort aussprechen. Es gab eine Informationsveranstaltung am Anfang, gemeinsame Essen zum Austausch mit den anderen Teilnehmern und ein großes Frei-zeitangebot.“ Er möchte wiederkommen, vielleicht zur Famulatur. Eine Niederlassung und das Landarztleben könne er sich auch vorstellen. Die Landpartie habe sein Interes-se fürs Landleben geweckt. Für die ersten Berufsjahre zieht es ihn jedoch ins Getüm-mel einer Klinik. „Ich möchte mich als Arzt auch noch in Lehre und Forschung einbrin-gen können.“ Empfehlen möchte er so ein Landpartie-Blockpraktikum aber auf jeden Fall seinen Mitstudierenden: „Es erwei-tert den eigenen Horizont und ermöglicht großartige Einblicke und Erfahrungen.“

Drei für den Heidekreis

Das kann auch Laura Wieddekind be-stätigen. Die 24-jährige MHH-Studentin machte sich gemeinsam mit ihren beiden Kommilitoninnen Frederike Schwick und Miriam Schweinefuß als Erste auf den Weg in den Heidekreis, um dort das neue An-gebot zu testen. Zwar waren sie in unter-schiedliche Praxen eingeteilt, aber beim großen Freizeitangebot entdeckten sie die Region auch gemeinsam.

In der Gemeinschaftspraxis von Dr. Jens Schlake und Barbara Woesthoff in Walsro-de traf Laura Wieddekind auf einen beson-ders motivierten Landarzt, der sie sogar in seiner Familie aufnahm und ihr auch nach Feierabend Einblick in das Leben auf dem

Land gab. „Ich konnte in der Praxis viel selber machen, auch mehrere Sono-Ab-domen durchführen, was mir wirklich viel gebracht hat“, erzählt sie. „Zudem habe ich durchaus andere Charaktere kennen-gelernt und interessante Krankheitsbilder gesehen, die in der Stadt eher nicht vor-kommen.“

Besonders spannend fand sie die Gate-keeper-Funktion des Landarztes, da er von seinen Patienten in der Regel als Erstes aufgesucht wird. „Das hat meinen Blick geschult zu erkennen, wer so krank ist, dass eine Einweisung ins Krankenhaus not-wendig ist“, erzählt Wiedekind, die in zwei Fällen selbst den Krankenwagen gerufen hat. Nach diesem Praktikum kann sie sich vorstellen, später als Landärztin zu arbei-ten. „Vorher konnte ich mir da noch keine Meinung bilden, jetzt weiß ich, was mich erwartet und wie abwechslungsreich und herausfordernd zugleich dieser Beruf sein kann.“ dr

Weitere Informationen zur „Landpartie“ gibt es im MHH-Institut für Allgemeinmedizin bei Isabel Kitte unter der E-Mail-Adresse [email protected] oder im Internet unter www.mh-hannover.de/ allgemeinmedizin.html.

Laura Wieddekind (Mitte) mit ihren beiden Freundinnen, den MHH-Studentinnen Frederike Schwick (links) und Miriam Schweinefuß im Hei-dekreis.

LERNEN UND LEHREN info34

BMEP-Stipendiat Julian Hövelmann erhält den Hilmar Stolte-Preis für die beste Präsentation beim Sommerforum

Mit dem Hilmar Stolte-Preis für her-ausragende Präsentationen ist jetzt

Julian Hövelmann, MHH-Student und Stipendiat des Austauschprogramms „Biomedical Exchange Program“ (BMEP), ausgezeichnet worden. Der 25-Jährige promoviert derzeit in der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie bei Professor Dr. Johann Bauersachs. Während eines BMEP-Forschungsaufenthaltes in Südafri-

ka untersuchte er eine seltene, zum Ende der Schwangerschaft oder in den ersten Monaten nach der Entbindung auftre-tenden Herzschwäche, die sogenannte peripartale Cardiomyopathie (PPCM). Seine Ergebnisse stellte er beim Sommer-forum des BMEP-Vereins in englischer Sprache einem Fachpublikum vor und er-hielt dafür die besondere Auszeichnung. Seit fast 40 Jahren unterstützt das BMEP, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), den akademi-schen Nachwuchs an der MHH und gibt den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit, in einem Forschungslabor in den USA oder einem anderen fernen Land zu arbeiten und ihre Ergebnisse bei Kongressen vorzutragen.

Hövelmann absolvierte von September 2017 bis April 2018 eine achtmonatige Forschungszeit bei Professorin Karen Sli-wa am Hatter Institute for Cardiovascular Research in Africa (HICRA) an der Uni-versity of Cape Town (UCT), Südafrika. Während seines Forschungsaufenthal-tes untersuchte der BMEP-Stipendiat die Bedeutung pathologischer Veränderun-gen des 12-Kanal-Elektrokardiogramms (EKG) für die Prognose von Patientinnen mit PPCM. Die Diagnose dieser seltenen Erkrankung ist schwierig, da die dabei auftretenden Symptome häufig physio-logischen Veränderungen des weiblichen Körpers zum Ende einer Schwangerschaft ähneln. Die Pathophysiologie sowie po-tenzielle Risikofaktoren dieser Erkrankung

Erfolgreich geforscht

Auch in diesem Jahr haben insge-samt 263 Studierende im zweiten Studienjahr die mündlich-prakti-

schen OSCE-Prüfungen (objective structu-red clinical examination) im Modul „Dia-gnostische Methoden“ absolviert. An sich nichts Neues, doch wer erwartet hatte, dass die Prüferinnen und Prüfer wie in den vergangenen Jahren ein Klemmbrett mit Papierbögen in den Händen hielten, wur-de überrascht. Erstmals kamen 14 Tablets bei den Prüfungen zum Einsatz, mit denen die Leistungen der Studierenden elektro-nisch bewertet wurden.

Dazu bekamen die Studierenden einen individuellen QR-Code, den die Prüfenden dann an jeder Prüfungsstation einscann-ten und so direkt den Bewertungsbogen auf dem Tablet vorliegen hatten. Bereits im Sommer 2014 gab es den ersten Ver-such, Tablets bei den OSCE-Prüfungen ein-zubinden, um sowohl den Prüfungsablauf als auch die Datenauswertung zu verein-fachen.

Doch die Datenerfassung sowie die Si-cherung entsprachen nicht den gewünsch-ten Anforderungen, und so wurde wieder

auf Papier umgestellt. In diesem Jahr und im Zweitversuch der Tablet-Einführung wurden die Bewertungsbögen dreifach gesichert und gespeichert, sodass nichts schiefgehen konnte: in der App auf dem Tablet, durch einen Screenshot nach jeder Prüfungsstation und über einen zentralen Server. Zur Sicherheit wurden die klassi-schen Papierbögen vorbereitet und lagen griffbereit vor Ort, falls ein technisches Problem aufgetreten wäre. Dies war je-doch nicht der Fall, die Prüfung verlief rei-bungslos und ohne technische Probleme. Außerdem gab es vorab für alle Prüfende eine verpflichtende Schulung, um den kor-

rekten Umgang mit den Tablets zu lernen und zu üben.

„Die Vorteile für den Einsatz von Tab-lets liegen auf der Hand. Die Bewertungs-bögen müssen nicht mehr einzeln per Hand ausgewertet werden, sondern die Ergebnisse liegen sofort vor. Dies verein-facht den gesamten Prüfungsablauf und ermöglicht eine sichere sowie schnelle Da-tenauswertung“, erklärt Dr. Kambiz Afs-har, Assistenzarzt des MHH-Instituts für Allgemeinmedizin und Lehrverantwortli-cher des Moduls.

Hauptbestandteil der mündlich-prakti-schen OSCE-Prüfungen sind unter anderem

Mit der Zeit gehenTablets ersetzen Papierbögen bei den OSCE-Prüfungen

LERNEN UND LEHREN 354/2018

Erfolgreich geforscht

sind noch in großen Teilen unverstanden. Die Regeneration der Herzfunktion bei

PPCM variiert stark. Viele Patientinnen weisen unter medikamentöser Therapie der Herzschwäche sowie unter Einsatz des spezifischen Medikaments Bromocriptin eine gute Erholung der Herzfunktion auf. „Bei einem kleineren Anteil der Frauen verbleibt jedoch trotz optimaler Therapie eine chronische Herzschwäche. Es sind bis heute nur wenige Faktoren bekannt, die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ei-ner PPCM-Erkrankung eine Erholung der Herzfunktion prognostizieren können“, erklärt Hövelmann seinen Forschungsan-satz.

In einer Studie an einer Kohorte von insgesamt 66 südafrikanischen Patien-tinnen mit PPCM nutzte er das 12-Ka-nal-EKG als weit verfügbares und kos-

tengünstiges diagnostisches Hilfsmittel und konnte mit seinem Team zeigen, dass EKG-Auffälligkeiten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung häufig sind. Dabei stell-ten die Nachwuchswissenschaftler fest, dass bestimmte pathologische EKG-Ver-änderungen eine fehlende Regeneration der Herzfunktion nach sechs Monaten vorhersagen konnten. Diese Ergebnisse stellte Hövelmann beim BMEP-Sommer-forum sowie im Mai 2018 auf dem Herz-schwäche-Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Wien vor und reichte sie zur Publikation ein. Zur Durchführung von weiterführenden Untersuchungen erhielt er außerdem eine individuelle Forschungsunterstützung der „Rare Disease Foundation“. dr

Warum hat das Auge keine Knochen? Antworten dar-auf gibt Dr. Dorothee Brock-

mann, Oberärztin der MHH-Klinik für Augenheilkunde, allen wissbegierigen Mädchen und Jungen, die am Dienstag, 23. Oktober, zur Vorlesung für Kinder in die MHH kommen. Beginn ist um 17.15 Uhr im Hörsaal F. Damit startet die Kinder UniHannover wieder in ein neues Wintersemester. Weitere Vorlesungen der Leibniz Universität, der Hochschule Hannover, der Stiftung Tierärztliche Hochschule und der Hochschule für Musik, Theater und Me-dien Hannover folgen in den Wintermonaten.

Bei der MHH-Vorle-sung von Dr. Dorothee Brockmann geht es um das Sinnesorgan Auge. Licht ist einer der stärksten Sinnesreize und der Lichtsinn einer der ältesten in der Entwicklung. Schon kleine Algen im Meer orientieren sich zum Sonnenlicht, ebenso Blumen oder Schnecken. In der Tierwelt gibt es viele verschiedene Au-genformen. Das Auge des Menschen ist ein faszinierendes Organ, das fein abgestimmt ist. Es ähnelt einer Kamera in einem Fotoapparat und wird häufig auch damit verglichen. In der Vorlesung

erfahren die Kinder, wie das Menschen-auge aufgebaut ist, wie es funktioniert, warum das Auge auch ohne Knochen formstabil sein kann und warum man-che Menschen eine Brille tragen müs-sen. Außerdem erklärt die MHH-Augen-ärztin, was das Gehirn mit den Bildern macht, die das Auge herstellt. Das kön-nen die Kinder auch selber an Bildern ausprobieren.

Außerdem können sich die jungen Studentinnen und Studenten auf weite-

re Vorlesungen freuen: Dienstag, 27. Novem-ber, Leibniz Universität, Professor Dr. Georg Ste-inhauser: „Wer brennt hier für die Physik? Wir sind Feuer und Flam-

me!“ Dienstag, 4. Dezember, Hochschu-le Hannover, Professor Dr.-Ing. Martin Pfeiffer und Professor Dr.-Ing. Lars Gusig: „Wo wohnst und fährst du morgen?“ Dienstag, 5. Februar 2019, Tierärztliche Hochschule, Professor Dr. Karl-Heinz Waldmann: „Wie viel Schwein braucht der Mensch?“ Dienstag, 19. Februar, Hochschule für Musik, Theater und Me-dien, Professor Emmanuel Le Divellec: „Was macht den Kirchenmusikerberuf so besonders?“ Weitere Informationen unter www.kinderuni-hannover.de. dr

Schaut mal!Neue Vorlesungsreihe der KinderUni startet im Oktober

Ausgezeichnet: Halgard Stolte und Professor Karsten Dreinhöfer vom Vorstand des BMEP e.V. mit Julian Hövelmann (Mitte).

die körperliche und neurologische Unter-suchung, die strukturierte Befundung von Röntgenbildern des Thorax, die Anwen-dung von Gesprächsführungstechniken bei der Anamneseerhebung und Diagno-seübermittlung sowie praktische ärztliche Tätigkeiten wie Blutentnahme, das Legen einer Venenverweilkanüle oder einer Ma-gensonde. Diese Fähigkeiten werden an neun Stationen im Skills-Lab der MHH ge-prüft. Auf 700 Quadratmetern können die Medizinstudierenden hier praktische und kommunikative Fertigkeiten erlernen und sich so bestmöglich auf ihre Rolle als Ärz-tinnen und Ärzte vorbereiten. sk

Dr. Kambiz Afshar und die MHH- Studierende Kim Bläsing (10. Fachsemes-ter) stellen eine Prüfungssituation nach.

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Kurz vor Beginn des Wintersemes-ters ruft die Initiative Wissenschaft Hannover Privatvermieterinnen und

-vermieter auf, internationalen Studieren-den Wohnraum anzubieten. Die Gesichter der Kampagne sind die 29-jährige Elekt-ro- und Informationstechnik-Studentin Kyounghye Cho aus Südkorea und der 23-jährige Maschinenbaustudent Ra-jesh Sriram aus Indien. Unter dem Motto

„Lasst uns nicht im Regen stehen“ weisen beide auf die schwierige Lage von mehr als 5.900 ausländischen Studierenden hin, die für ein Studium oder eine Doktorarbeit in die Landeshauptstadt gekommen sind und dringend Wohnraum suchen.

Internationalen Studierenden fällt es besonders schwer, bezahlbaren Wohn-raum zu finden. Sie begegnen immer noch Vorurteilen, haben kaum Kontakte in Han-

nover und wenig Zeit für die Zimmersuche kurz vor Studienbeginn.

Wer Wohnraum zur Verfügung stellen will, sollte sich unter dieser Adresse melden: Studentenwerk Hannover, Akquise/Vermitt-lung Privatwohnraum, Birte Wiedenroth, wochentags zwischen 9 und 13 Uhr, Telefon (05 11) 76-88 069, zimmer@studentenwerk- hannover.de, www.lasstunsnichtimregenste hen.de. inf

Lasst uns nicht im Regen stehenInternationale Studierende suchen ein Zuhause: Die Initiative Wissenschaft startet Wohnraumkampagne Kyounghye Cho und Rajesh Sriram werben für Studentenzimmer.

GÄSTE UND FESTE 374/2018

Es fällt alles leichter, und der Sport ist mittlerweile zur Routine geworden, sagt Christa Schäfer aus dem Extertal

und Teilnehmerin an der Studie REBIRTH active 60+. Sie wanderte am Abend des 10. Julis gemeinsam mit 52 Studienteilneh-merinnen und -teilnehmern entlang des Sternberger Rundwegs. Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Tho-rax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, und Ideengeber für die Studie, sowie Pro-fessor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des Insti-tuts für Sportmedizin, hatten zu der Wan-derung eingeladen.

Im Anschluss kehrte die Wandergruppe im Biergarten „Hotel Burg Sternberg“ ein. „Ich freue mich sehr, dass wir so viele für die Studie und die Wanderung aktivieren konnten“, sagt Professor Haverich, der selbst aus dem Kreis Lippe stammt. Er zeig-te sich beeindruckt von dem Engagement und Gemeinschaftsgefühl, das sowohl die

Teilnehmer als auch die Extertaler Hausärz-te während der Studie entwickelt haben. Professor Tegtbur ergänzte: „Die Teilneh-mer zeigten ausgesprochen gute sportliche Leistungen und einen hohen Aktivitäts-grad.“ Eine so konsequente Beteiligung gebe es bei Studien selten. „Auch im All-tag konnte ich in den vergangenen Mo-naten immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Gemeinde beispielsweise beim Walken beobachten“, erzählt Monika Rehmert, Bürgermeisterin der Gemeinde Extertal. Sie kennt die Stu-dienbeteiligten aus dem Rathaus, die dort in den vergangenen sechs Monaten regel-mäßig zu verschiedenen Kraftmessungen und weiteren Treffen erschienen sind.

Zu den Unterstützern gehört auch Landrat Dr. Axel Lehmann. „Aus den Un-tersuchungen können wir nachhaltige Maßnahmen für die Gesundheit der Be-wohner im Kreis Lippe ableiten.“ cm

Wandern für die WissenschaftTeilnehmer der Studie REBIRTH active 60+ sind sportlich aktiv

Mit Begeisterung dabei: die Teilnehmer der Studie REBIRTH active 60+.

Sport trotz Handicaps? Für eini-ge Kunstherz-Patienten der MHH kein Problem. Beim 1. bundeswei-ten Kunstherzlauf Mitte August in Rüningen zeigten sie, was trotz der mechanischen Pumpe im Körper als Linksherzunterstützungssystem alles möglich ist. Sie starteten in einer Staffel zu einem 24-Stun-den-Lauf. Dabei wurden sie von 250 gesunden Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterstützt. Auch Professor Dr. Jan Schmitto von der Klinik für Herz-, Thorax- Transplan-tations- und Gefäßchirurgie lief für seine Kunstherz-Patienten mit. Den Startschuss gab Klinikdirektor Pro-fessor Dr. Axel Haverich, gleichzeitig Schirmherr der Veranstaltung.

Die Läufer wurden von 500 Ver-wandten und Freunden angefeuert. „Trotz der extremen Hitze kamen wir alle glücklich ins Ziel“, berichtet Friedrich Lück, Sprecher des Selbst-hilfevereins Pulslos leben. Der Ver-ein hatte den Lauf organisiert und ihn unter das Motto „Pulslos ins Ziel“ gestellt. Da die Miniaturpum-pe kontinuierlich Blut pumpt, kann bei den Patienten kein Puls gefühlt werden. Am Rande des Events stan-den Mitglieder des Vereins und Ex-perten der MHH für Gespräche rund um das Thema „Herzschwäche und Kunstherz“ zur Verfügung. „Es war eine tolle Veranstaltung“, sagt Fried-rich Lück. „Wir sind nächstes Jahr wieder am Start – ganz sicher!“ tg

Spende finanziert Sommerfreizeit mit HIV-positiven KindernDie Sonne lachte vom Himmel, als Ma-

ria Röske, selbstständige Unternehmerin bei der Firma proWin, Mitte Juli einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Profes-sor Dr. Ulrich Baumann und seinen Verein zur Unterstützung Aids-kranker Kinder e.V. überreichte. Die Summe diente dazu, die jährliche Sommerfreizeit mit HIV- positiven Kindern zu finanzieren. Profes-sor Baumann und seine Familie luden die Kinder Ende Juli für eine Woche an die Ostsee ein.

Seit 17 Jahren bildet die jährliche Som-merfreizeit das Flaggschiff des 1997 ge-

gründeten Vereins. „Für viele Kinder und ihre Familien ist dies oft der einzige Urlaub im Jahr. Wir haben hier etwas erreicht, was

man so nicht kaufen kann“, betont Profes-sor Baumann das Besondere der Familien-freizeit: Nähe und Gemeinschaft.

Während der Freizeiten entstehen neue Freundschaften und es findet ein Austausch mit anderen Betroffenen statt. Einer der Gründe für die Spenderin Ma-ria Röske, diesen Verein zu unterstützen. „Durch meine ehemalige Chefin bin ich auf Professor Baumann und seine Organi-sation aufmerksam geworden und finde es klasse, was geleistet wird. Außerdem war es mir wichtig, dass ich ein regionales Pro-jekt unterstütze.“ sk

Pulslos ins Ziel

Maria Röske und Professor Dr. Ulrich Baumann.

GÄSTE UND FESTE info38

Kleine Herzen spenden Rad

Mit diesem Geschenk ging für Jo-hanna Briegert, Sabine Toussaint, Kerstin Kaps und Marina Werberg ein großer Wunsch in Erfüllung: Dem Phy-siotherapieteam der MHH-Kinderklinik steht jetzt ein Fahrradergometer spe-ziell für Kinder zur Verfügung. Wegen seines geringeren Tretwiderstands eig-net sich das Gerät optimal, um Kinder beispielsweise nach einer Herzoperati-on zu mobilisieren und ihre Ausdauer effizient zu steigern. Gespendet wurde das Ergometer vom Verein Kleine Her-zen Hannover e.V., der sich seit vielen Jahren mit zahlreichen großen und kleinen Projekten für das Wohlergehen der kleinen Patientinnen und Patienten der Kinderherz-Klinik einsetzt. tg

Eine tolle Idee, Spenden zu sam-meln, hatten die Schülerinnen und Schüler der Event AG der Han-

nah-Arendt-Schule in Hannover: Sie stell-ten an der ganzen Schule Flaschenboxen auf und sammelten darin Pfandflaschen. Viele Mitschüler nutzten die Boxen und verzichteten zugunsten der guten Sa-che auf das Flaschenpfand – so kamen in knapp sechs Monaten 700 Euro für den Verein Kleine Herzen Hannover zusam-men. Der Verein mit der Vorsitzenden Ira Thorsting unterstützt seit 13 Jahren die Kinderherzklinik der MHH.

Zur Spendenübergabe kamen die Leh-rerin Karin Hoffmann, die Projektleiter Fulya Türkücü und Vincent Pederson von der Hannah-Arendt-Schule in die MHH. Gemeinsam mit Professor Dr. Philipp Beer-baum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedi-zin, sahen sie sich die vielen erfolgreichen Projekte an, die der Verein Kleine Herzen Hannover bereits an der MHH finanziert hat. Und sie erfuhren auch, was mit ihrem Geld passiert: Die Spende der Schule wird in die Neugestaltung des Wartebereichs der Klinikambulanz investiert. inf

„Pfandtastisches“ GeschenkSchüler sammeln Flaschen für kranke Kinder

Ira Thorsting (links) und Professor Beerbaum (Mitte) freuen sich über das Engagement von Karin Hoff-mann (Zweite von links), Fulya Türkücü (rechts) und Vincent Pederson (Zweiter von rechts).

Der Kita-Cup löst jedes Jahr Begeiste-rung bei den kleinen Fußball-Fans der MHH-Kindertagesstätten aus. In diesem Jahr ertönte der Anpfiff am 15. Juni – ei-nen Tag nach dem Start der Fußball-Welt-meisterschaft in Russland. Jeweils zwei Mannschaften der Einrichtungen Cam-puskinder, Weltkinder und Hirtenkinder bestritten das Turnier. Auf das Sportereignis hatten sich die Mädchen und Jungen gut vorbereitet. „Wir haben einmal pro Woche ein Fuß-ballangebot für alle und konnten so gut trainieren“, erklärt Daniel Munde. Er ist Erzieher im Hort der Campuskinder und

organisierte den Kita-Cup mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Für das Tur-nier bildeten die Kinder Mannschaften und wählten Namen für die Teams. „FC Dortmund“, „Deutschland“ und „96 Weltkinder“ jubelten am Ende über die drei ersten Plätze. Alle gingen mit einem Pokal, Urkunden und Medaillen vom Feld. Außerdem gab es ein kleines Geschenk von Hannover 96, der den Kita-Cup sponserte. Und so wurde das Fußballjahr 2018 für die kleinen Kicker ein viel größerer Erfolg als für die „Kollegen“ der Nationalmann-schaft … tg

Kita-Kinder im Fußballfieber

Johanna Briegert, Sabine Toussaint, Kerstin Kaps und Marina Werberg freuen sich über das spezielle Fahrradergometer (von links).

GÄSTE UND FESTE 394/2018

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Es ist so gar nicht seine Sache – im Mittelpunkt zu stehen. Doch dieses Mal ist der Medizintechniker Jens

Hildewerth-Lüder nicht drum herum ge-kommen. MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum überreichte ihm für sein rasches und vorbildliches Handeln als Dank und Anerkennung ein Niedersachsen-Pferd der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.

Alles begann im September vergange-nen Jahres. Jens Hildewerth-Lüder, der in der Klinischen Chemie arbeitet und auch damals schon alle Hände voll mit dem Auf-bau des neuen Zentrallabors zu tun hatte, bekam an einem Freitagnachmittag einen Hilferuf aus einem anderen MHH-Institut. Dort hatte es einen technischen Defekt mit Totalschaden in einer Zentrifuge ge-geben. Sie ließ sich nicht mehr öffnen, der Inhalt – Gefäße mit äußerst kritischen

viralen Proben – konnte nicht gesichert werden. Die Mitarbeiter hatten kurzer-hand Kontakt mit dem Service-Team der Herstellerfirma aufgenommen. Dort ver-wies man auf den MHH-Kollegen mit dem umfangreichen Fachwissen: Jens Hilde-werth-Lüder aus dem Institut für Klinische Chemie.

So pragmatisch wie Hildewerth-Lüder ist, reagierte er auch in diesem Fall: „Es gab ein Problem, ich sagte meinem Chef, dass ich dort helfen könnte – und dann habe ich einfach geholfen.“ Der Medizin-techniker konnte das Gerät fachmännisch öffnen, den gefährlichen Inhalt sichern und hat mit seinem unkomplizierten, raschen und umsichtigen Handeln eine größere Havarie verhindert. Doch nicht nur das: „Wir haben die Prozesse jetzt so verändert, dass sich nach menschlichem

Ermessen dieser Störfall auf keinen Fall wiederholen kann.“

Eigentlich, so sagt Jens Hildewerth-Lü-der, der seit zwölf Jahren in der MHH ar-beitet, habe er doch nur seinen Job ge-macht. Den aber so umsichtig, dass fortan ein weißes Porzellanpferd aus der Manu-faktur an der Weser seinen Schreibtisch ziert. stz

„Ich habe einfach geholfen“Medizintechniker für rasches Handeln vom Präsidenten geehrt

Schnell und umsichtig reagiert: Professor Baum verleiht Jens Hildewerth-Lüder ein Niedersach-sen-Ross.