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Nr. 609 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Nestlé Deutschland AG Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 69681-69700 Frankfurt a.M., September 1987 UNC/EF Gründeraktie (R 6). Gründung 1987 zur Bündelung der deutschen Interessen der Schweizer Nestlé S.A. Mit fast 3 Mrd. DM Jahresumsatz und über 12.000 Beschäftigten einer der größten Lebens- mittelkonzerne. Tochterfirmen sind u.a. Allgäuer Alpenmilch, Libby, Thomy, Friskies, Herta, Maggi, Rowntree Mackingtosh, Nestlé-Alete und Warncke-Eiskrem. Mit dem bekannten Nestlé-Mar- kenzeichen. Bis auf ganz wenige Erinnerungs- stücke wurde die gesamte Auflage vernichtet. Ent- wertet. Nr. 610 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 85,00 EUR Neue Deutsch-Böhmische Elbeschiffahrt AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 2360 Dresden, 30.9.1907 EF- Gründeraktie, Auflage 3.000, nach Kapitalherab- setzung 1914 noch 2.700. 1907 gegründet. 1920 Bau eines Speichers im Dresdner Alberthafen. Die seit 1918 bestehende Betriebsgemeinschaft mit der Deutsch-Oesterreichischen Damfschiffahrt AG in Magdeburg führte 1921 zur Vollfusion. Ferner 1923 Aufnahme der Sächsisch-Böhmische Dampf- schiffahrts-Gesellschaft in Dresden durch Fusion. Die Flotte bestand jetzt aus 25 Schleppdampfern, 5 Eilfachtdampfern für den Verkehr nach Halle a. d. Saale, 10 Schrauben-Bugsierdampfern, 5 Bar- kassen und 69 Frachtschiffen. Ab 1925 Betriebsge- meinschaft mit der Vereinigte Elbeschiffahrts- Gesellschaft AG in Dresden. 1927 Erwerb eines großen Umschlagplatzes am Hamburger Hafen- becken “Haken”. 1936 Übernahme der Schiffswerft und Maschinenfabrik Dresden-Laubegast GmbH. Ab 1937 Betriebsgemeinschaft mit der Neue Nord- deutsche und Vereinigte Elbeschiffahrt AG in Hamburg. Letzte Großaktionäre waren die AG für Binnenschiffahrt (1941 als Reichswerke AG für Binnenschiffahrt “Hermann Göring” gegründet) mit 50,2 % und der Freistaat Sachsen mit 47,82 %). Auf DDR-Gebiet ging der Betrieb 1950 auf die Deut- sche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebszentrale (DSU) über. Die AG wurde 1951 von Dresden nach Hamburg verlagert. 1958 im Zuge einer Interes- sengemeinschaft Verpachtung der verbliebenen 2 Kähne und 5 Motorschiffe und der Umschlaganla- gen an die Schlesische Dampfer-Compagnie - Ber- liner Lloyd AG in Hamburg. 1967 in eine GmbH umgewandelt. Feine Eichenlaubumrandung mit Elementen des Jugendstils. In den vier Ecken sind die Häfen Tetschen, Dresden, Magdeburg und Hamburg genannt. Lochentwertet. Nr. 611 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft Aktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 3231 Berlin, 1.4.1936 EF Auflage 250. Gründung 1899 als „Rixdorf-Mitten- walder Eisenbahn“. Strecke Neukölln-Mittenwal- de-Schöneicherplan (33,2 km). 2/3 der Strecke wurden in der Ostzone 1947 entschädigungslos enteignet. Die Reststrecke Berlin Neukölln (Her- mannstr.)-Teltowkanal-Britz-Buckow-Rudow wird bis heute für den Güterverkehr intensiv genutzt (Personenverkehr 1955 eingestellt). Lochentwer- tet. Nr. 612 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 70,00 EUR Neustädter Emaillierwerke H. Ulbricht & Co. AG Sammelaktie 269.000 RM, Nr. 1-269 Neustadt Sa., 6.9.1943 VF Auflage 1 (R 12). Gegründet 1881, 1918 umgewan- delt in eine. Herstellung und der Vertrieb von Erzeugnissen der Eisen- und Metallbearbeitung sowie die Emaillierung und die Herstellung von Emaille. Haupterzeugnisse: Emaillierte Haus- und Küchengeräte und Krankenpflegeartikel. Seit 1939 bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Werk des Hauptaktionärs, der Firma Ernst Hecker AG in Aue. Im Zusammenhang mit der Enteignung der Ernst Hecker AG Aue wurden auch sämtliche Betriebsmittel der Neustädter Firma in Volksei- gentum überführt. Die Löschung aus dem Han- delsregister erfolgte 1950. Der Betrieb firmierte dann als VEB Emaillierwerk Neustadt (bis minde- stens 1967 nachweisbar). Grundkapital der Gesell- schaft: 275.000 RM, eingeteilt in 2 Sammelaktien (6.000 + 269.000 RM). Maschinenschriftliche Aus- führung, mit Originalunterschriften. Lochentwer- tet. Die vertikale Knickfalte am oberen Rand ein- gerissen. Unikat! Nr. 613 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Niederrheinische Bergwerks-AG Aktie 100 DM, Nr. 224635 Düsseldorf, November 1959 EF Auflage 20.000 (R 7). Gründung 1911 als GmbH, in der die Gewerkschaften “Großherzog von Baden”, “Ernst Moritz Arndt” und “Süddeutschland” zusammengeschlossen waren. Seit 1923 AG mit Sitz in Neukirchen, Sitz der Hauptverwaltung in Düsseldorf. Neugründung 1959 durch Umwand- lung der Gewerkschaft Leonhardt, wobei für 1 Kux nom. 7.000 DM Aktien ausgegeben wurden. Diese 1910 in Köln gegründete und später nach Halle a. Saale verlegte Gewerkschaft gehörte zum Michael- Konzern, der nach Enteignung des mitteldeut- schen Besitzes ab 1948 seine Struktur neu ordnen musste und sich dabei in die “Braunkohlen-Grup- pe” und die “Steinkohlen-Gruppe” aufteilte. Ursprung des Bergwerks mit 5 Schachtanlagen in Neukirchen-Vluyn, Kapellen und Tönisberg ist das Kohlenfeld „Verein“ in Moers (verliehen 1855). Das Feld wurde 1873/74 real geteilt in die Felder Norddeutschland (später im Besitz der Fried. Krupp AG) sowie Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland (diese drei Gewerkschaften gründeten 1911 zu gleichen Anteilen die Niederrheinische Bergwerks-GmbH). Die Förderung von Magerkohle und Anthrazit aus gleichmäßig und flach gelagerten Flözen überstieg 1960 die 2-Mio.-t-Grenze und machte die in Düs- seldorf börsennotierte AG zur ertragstärksten Zechengesellschaft des westdeutschen Steinkoh- lenbergbaus. 1969 Einbringung des Bergbauver- mögens in die Ruhrkohle AG, die sich bis dahin bereits 99,8 % der Aktien gesichert hatte. Die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn wurde erst Ende 2001 als eine der letzten des Ruhrgebiets stillgelegt. Ausgesprochen dekorativ, große Abb. mit rauchenden Schloten und Fördertürmen. Schöner und seltener DM-Wert. Rückseitig ent- wertet. Nr. 614 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Niedersächsische Landesbank AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 14765 Bodenwerder, 1.1.1923 EF- Auflage 16.100 (R 8). Gründung 1910 in Polle, Zweigstellen in Hameln und Emmerthal. Während des 1. Weltkrieges war der Betrieb eingestellt. 1919 übernahm eine regionale Investorengruppe den AG-Mantel frei von Verbindlichkeiten und nahm den Bankbetrieb auf neuer Grundlage wie- der auf. 1924 Konkurs. Mit kpl. Kuponbogen (dop- pelt so groß wie die Aktie). 101 Auktionshaus Gutowski • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010 Nr. 608 Nr. 609 Nr. 610 Nr. 611 Nr. 612 Nr. 613

44. Auktion am 12. Juli 2010

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Page 1: 44. Auktion am 12. Juli 2010

Nr. 609 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Nestlé Deutschland AGSammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 69681-69700Frankfurt a.M., September 1987 UNC/EFGründeraktie (R 6). Gründung 1987 zur Bündelungder deutschen Interessen der Schweizer NestléS.A. Mit fast 3 Mrd. DM Jahresumsatz und über12.000 Beschäftigten einer der größten Lebens-mittelkonzerne. Tochterfirmen sind u.a. AllgäuerAlpenmilch, Libby, Thomy, Friskies, Herta, Maggi,Rowntree Mackingtosh, Nestlé-Alete undWarncke-Eiskrem. Mit dem bekannten Nestlé-Mar-kenzeichen. Bis auf ganz wenige Erinnerungs-stücke wurde die gesamte Auflage vernichtet. Ent-wertet.

Nr. 610 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 85,00 EUR

Neue Deutsch-BöhmischeElbeschiffahrt AGAktie 1.000 Mark, Nr. 2360Dresden, 30.9.1907 EF-Gründeraktie, Auflage 3.000, nach Kapitalherab-setzung 1914 noch 2.700. 1907 gegründet. 1920Bau eines Speichers im Dresdner Alberthafen. Dieseit 1918 bestehende Betriebsgemeinschaft mitder Deutsch-Oesterreichischen Damfschiffahrt AGin Magdeburg führte 1921 zur Vollfusion. Ferner1923 Aufnahme der Sächsisch-Böhmische Dampf-schiffahrts-Gesellschaft in Dresden durch Fusion.Die Flotte bestand jetzt aus 25 Schleppdampfern,5 Eilfachtdampfern für den Verkehr nach Halle a.d. Saale, 10 Schrauben-Bugsierdampfern, 5 Bar-kassen und 69 Frachtschiffen. Ab 1925 Betriebsge-

meinschaft mit der Vereinigte Elbeschiffahrts-Gesellschaft AG in Dresden. 1927 Erwerb einesgroßen Umschlagplatzes am Hamburger Hafen-becken “Haken”. 1936 Übernahme der Schiffswerftund Maschinenfabrik Dresden-Laubegast GmbH.Ab 1937 Betriebsgemeinschaft mit der Neue Nord-deutsche und Vereinigte Elbeschiffahrt AG inHamburg. Letzte Großaktionäre waren die AG fürBinnenschiffahrt (1941 als Reichswerke AG fürBinnenschiffahrt “Hermann Göring” gegründet)mit 50,2 % und der Freistaat Sachsen mit 47,82 %).Auf DDR-Gebiet ging der Betrieb 1950 auf die Deut-sche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebszentrale(DSU) über. Die AG wurde 1951 von Dresden nachHamburg verlagert. 1958 im Zuge einer Interes-sengemeinschaft Verpachtung der verbliebenen 2Kähne und 5 Motorschiffe und der Umschlaganla-gen an die Schlesische Dampfer-Compagnie - Ber-liner Lloyd AG in Hamburg. 1967 in eine GmbHumgewandelt. Feine Eichenlaubumrandung mitElementen des Jugendstils. In den vier Ecken sinddie Häfen Tetschen, Dresden, Magdeburg undHamburg genannt. Lochentwertet.

Nr. 611 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-GesellschaftAktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 3231Berlin, 1.4.1936 EFAuflage 250. Gründung 1899 als „Rixdorf-Mitten-walder Eisenbahn“. Strecke Neukölln-Mittenwal-de-Schöneicherplan (33,2 km). 2/3 der Streckewurden in der Ostzone 1947 entschädigungslosenteignet. Die Reststrecke Berlin Neukölln (Her-mannstr.)-Teltowkanal-Britz-Buckow-Rudow wirdbis heute für den Güterverkehr intensiv genutzt(Personenverkehr 1955 eingestellt). Lochentwer-tet.

Nr. 612 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 70,00 EUR

Neustädter Emaillierwerke H. Ulbricht & Co. AGSammelaktie 269.000 RM, Nr. 1-269Neustadt Sa., 6.9.1943 VFAuflage 1 (R 12). Gegründet 1881, 1918 umgewan-delt in eine. Herstellung und der Vertrieb vonErzeugnissen der Eisen- und Metallbearbeitungsowie die Emaillierung und die Herstellung vonEmaille. Haupterzeugnisse: Emaillierte Haus- undKüchengeräte und Krankenpflegeartikel. Seit 1939bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Werk

des Hauptaktionärs, der Firma Ernst Hecker AG inAue. Im Zusammenhang mit der Enteignung derErnst Hecker AG Aue wurden auch sämtlicheBetriebsmittel der Neustädter Firma in Volksei-gentum überführt. Die Löschung aus dem Han-delsregister erfolgte 1950. Der Betrieb firmiertedann als VEB Emaillierwerk Neustadt (bis minde-stens 1967 nachweisbar). Grundkapital der Gesell-schaft: 275.000 RM, eingeteilt in 2 Sammelaktien(6.000 + 269.000 RM). Maschinenschriftliche Aus-führung, mit Originalunterschriften. Lochentwer-tet. Die vertikale Knickfalte am oberen Rand ein-gerissen. Unikat!

Nr. 613 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Niederrheinische Bergwerks-AGAktie 100 DM, Nr. 224635Düsseldorf, November 1959 EFAuflage 20.000 (R 7). Gründung 1911 als GmbH, inder die Gewerkschaften “Großherzog von Baden”,“Ernst Moritz Arndt” und “Süddeutschland”zusammengeschlossen waren. Seit 1923 AG mitSitz in Neukirchen, Sitz der Hauptverwaltung inDüsseldorf. Neugründung 1959 durch Umwand-lung der Gewerkschaft Leonhardt, wobei für 1 Kuxnom. 7.000 DM Aktien ausgegeben wurden. Diese1910 in Köln gegründete und später nach Halle a.Saale verlegte Gewerkschaft gehörte zum Michael-Konzern, der nach Enteignung des mitteldeut-schen Besitzes ab 1948 seine Struktur neu ordnenmusste und sich dabei in die “Braunkohlen-Grup-pe” und die “Steinkohlen-Gruppe” aufteilte.Ursprung des Bergwerks mit 5 Schachtanlagen inNeukirchen-Vluyn, Kapellen und Tönisberg ist dasKohlenfeld „Verein“ in Moers (verliehen 1855).Das Feld wurde 1873/74 real geteilt in die FelderNorddeutschland (später im Besitz der Fried.Krupp AG) sowie Großherzog von Baden, ErnstMoritz Arndt und Süddeutschland (diese dreiGewerkschaften gründeten 1911 zu gleichenAnteilen die Niederrheinische Bergwerks-GmbH).Die Förderung von Magerkohle und Anthrazit ausgleichmäßig und flach gelagerten Flözen überstieg1960 die 2-Mio.-t-Grenze und machte die in Düs-seldorf börsennotierte AG zur ertragstärkstenZechengesellschaft des westdeutschen Steinkoh-lenbergbaus. 1969 Einbringung des Bergbauver-mögens in die Ruhrkohle AG, die sich bis dahinbereits 99,8 % der Aktien gesichert hatte. DieZeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn wurde erstEnde 2001 als eine der letzten des Ruhrgebietsstillgelegt. Ausgesprochen dekorativ, große Abb.mit rauchenden Schloten und Fördertürmen.Schöner und seltener DM-Wert. Rückseitig ent-wertet.

Nr. 614 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Niedersächsische Landesbank AGAktie 1.000 Mark, Nr. 14765Bodenwerder, 1.1.1923 EF-Auflage 16.100 (R 8). Gründung 1910 in Polle,Zweigstellen in Hameln und Emmerthal. Währenddes 1. Weltkrieges war der Betrieb eingestellt.1919 übernahm eine regionale Investorengruppeden AG-Mantel frei von Verbindlichkeiten undnahm den Bankbetrieb auf neuer Grundlage wie-der auf. 1924 Konkurs. Mit kpl. Kuponbogen (dop-pelt so groß wie die Aktie).

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Nr. 615 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Nixdorf Computer AGVorzugs-Aktie 50 DM, MusterPaderborn, Mai 1984 UNC/EF(R 10) Gründung 1952 als „Labor für Impulstech-nik“ in Essen von Heinz Nixdorf. 1968 Umfirmie-rung in Nixdorf Computer AG. Das Unternehmenstieg zu einem der bedeutendsten Computer-Her-steller mit einem Jahresumsatz bis zu 5 Mrd. DMauf, dann folgte ein fast genauso rasanter Abstieg.1990 brachte die Siemens AG ihren Geschäftsbe-reich Daten- und Informationssysteme ein undübernahm die Führung, gleichzeitig Umbenen-nung in Siemens Nixdorf Informationssysteme AG.1992 in die Siemens AG eingegeliedert. Druck vonG & D mit Weltkarte. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 616 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 65,00 EUR

Nord-DeutscheLebensversicherungs-AGNamens-Aktie 60 DM, BlanketteHamburg, Januar 1955 EF(R 10) Gründung 1928 als Tochtergesellschaft derNord-Deutsche Versicherungs-AG (zum 1.1.1969Fusion mit der Hamburg-Bremer Feuerversiche-rungsGesellschaft zur Nord-Deutsche und Ham-burg-Bremer Versicherungs-AG). KurseinstellungEnde 1976. Übertragung des Lebensversiche-

rungsbestandes auf die Hamburg-MannheimerVersicherungs-AG. Am 20.7.1978 Änderung desUnternehmensgegenstandes auf Betrieb derRechtsschutzversicherung und Änderung desNamens auf Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz-versicherungs-AG, heute noch so existierend.

Nr. 617 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Nord-Deutsche Versicherungs-GesellschaftNamens-Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 13834Hamburg, Oktober 1930 EF+Auflage 21.226 (R 6). Alte, bereits 1857 gegründeteVersicherung. Zahlreiche Fusionen und Übernah-men in den 20er und 30er Jahren, u.a. mit derNord-West-Deutschen Versicherungs-AG, der Han-seatischen Versicherungs-AG und der Cöln-Ham-burger Versicherungs-AG. 1968 Verschmelzungmit der 1854 gegr. Hamburg-Bremer Feuer-Versi-cherungs-Gesellschaft zur “Nord-Deutsche undHamburg-Bremer Versicherungs-AG”. 1975 (inzwi-schen war die Münchener Rück mit 50 % beteiligt)Neugründung als Nord-Deutsche Versicherungs-AG. Bald darauf erwarb die WürttembergischeVersicherung 100 % der Aktien. 1998 Übertragungdes Versicherungsbestandes auf die Württember-gische und Badische Versicherungs-AG (heute:Wüstenrot & Württembergische). Der AG-Mantelging an die britische AIG UK Holdings PLC, eineTochter des im Zuge der Finanzkrise 2008/09 dannskandalumwitterten US-Versicherungsriesen AIG.

Nr. 618 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Nord-Deutsche Versicherungs-GesellschaftNamens-Aktie Lit. D 400 RM, Nr. 11880Hamburg, Oktober 1930 UNC/EFAuflage 19.324 (R 8). Vorliegende Aktie mit 25 %Teileinzahlung (galt ab 1939 als vollgezahlte 100-RM-Aktie).

Nr. 619 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Nord-Deutsche Versicherungs-GesellschaftNamens-Aktie Lit. C 1.000 DM, Teilblankette,Nr. 1793Hamburg, Juni 1956 UNC/EF(R 9)

Nr. 620 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Nord-Deutsche Versicherungs-GesellschaftNamens-Aktie Lit. B 400 DM, BlanketteHamburg, Juni 1956 UNC/EF(R 10) Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 621 Schätzpreis: 160,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Nord-West-Deutsche Hefe- und Spritwerke AGNamensaktie 250 RM, Nr. 374Hameln, 17.9.1941 EFAuflage 1.050 (R 6). Bei der Gründung 1907(anfangs mit juristischem Sitz in Hannover, 1918nach Hameln verlegt) übernahm eine Gruppe vonBäckermeistern eine in Hameln 1870 errichteteund seit 1895 stillliegende Zuckerfabrik einer Bre-mer Zuckerraffinerie. Die Hefe- und Spiritusfabrikerzeugte Hefe, Sprit, Backpulver und Puddingpul-ver. Um 1910 wurde in dem Fabrikgebäude außer-dem eine Teppich-Weberei untergebracht. 1940Hinzuerwerb der Hefefabrik Wilcke im ostpreußi-schen Rastenburg. 1974 Zusammenlegung desoperativen Geschäfts in der NordwestdeutscheHEFE-UNION (zusammen mit den Firmen R. Moor-mann in Werne und C. C. Christiansen in Flens-burg) und 1977 Verlegung der Hefeproduktionnach Monheim. Die bis heute bestehende AG(jetzt: NWDH Holding AG) hält eine Mehrheit amhefeproduzierenden Gemeinschaftsunternehmenund ist zudem mit der Entwicklung des eigenenGrundbesitzes befaßt (vor allem der ehemaligenFabrik in Hameln, dem HefeHof, seit 2000 eineShopping-Mall). Lochentwertet.

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Nr. 622 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Nordcement AGAktie 100 DM, Nr. 66085Hannover, Juli 1964 UNC/EFAuflage 40.000, kompletter Neudruck nach Umfir-mierung. Gründung 1898 als Norddeutsche Port-land-Cement-Fabrik Misburg. Später kontinuierli-che Expansion durch Aufkauf von Konkurrenten:Misburger Portland-Cement-Fabrik Kronsberg AG(1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG(1929), Portland Alemannia AG in Hannover undPortlandcementwerk Schwanebeck AG (1930),Portlandcementfabrik Hoiersdorf GmbH, Port-landzementwerk “Siegfried” Salzderhelden AGund Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Han-nover (1942). Alle diese Beteiligungen sowie dieBraunschweiger Portlandcementwerk AG, Salderwurden 1950/57 auf die Nordcement verschmol-zen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT AG.1973/75 Erwerb und anschließende Verschmel-zung der Portland-Cementfabrik Hardegsen AG. InBetrieb blieben die Werke Höver (Werk Aleman-nia), Hardegsen und Wunstorf. Großaktionär warbis in die 70er Jahre die AGIV, danach die Schwei-zer Holderbank (Mehrheit) und mit einer Schach-tel die Heidelberger Zement. Verschmelzung mitder Alsen GmbH und der Breitenburger Finanzhol-ding GmbH auf die Breitenburger Portland-Cement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG.Rückseitig entwertet.

Nr. 623 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Norddeutsche Kundenkreditbank AGAktie 100 DM, Nr. 10964Hannover, April 1957 EF+Auflage 12.500 (R 8). Gründung 1950 als Nieder-sächsiche Kundenkredit GmbH, 1954 Umwand-lung in Norddeutsche Kundenkreditbank GmbH.1957 in eine AG umgewandelt. Zweigniederlassun-gen in Braunschweig, Göttingen, Hildesheim, Kas-sel, Oldenburg, Osnabrück. Großaktionär: Braun-schweigische Staatsbank. Prägesiegel lochentwer-tet.

Nr. 624 Schätzpreis: 1.000,00 EURStartpreis: 750,00 EUR

Norddeutsche MunitionsfabrikSchoenebeck a. Elbe AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1463Gross Salze, 1.1.1900 EFAuflage 500 (R 9). “Schönebeck und Munition, dasist so wie Lübeck und Marzipan”, sprach Innenmi-nister Jeziorski 2004 beim 175-jährigen Jubiläumder Herstellung von Munition und Sprengstoff beider Lapua GmbH (vorm. SK Jagd- und Sportmuni-tion Schönebeck). Schon 1829 hatten Sellier & Bel-lot eine Fabrik im preußischen Schönebeck errich-tet, die im 1. Weltkrieg enteignet und 1922 auf dieÖsterreichische Waffenfabriks-AG übertragenwurde. Die Norddeutsche Munitionsfabrik Schoe-nebeck wurde 1898 gegründet mit einem Kapitalvon 1 Mio. M, welches 1900 um o,5 Mio. M erhöhtwurde. Der Fabrikbesitzer Dr. Paul Pondorf brach-te (gegen Gewährung von 300 Aktien) die von ihmerfundene Fabrikationsmethode mit allen Paten-ten ein. Zweck: Herstellung von Kriegsmunition,Waffen und Jagdpatronen. Im Herbst 1899 wurdeder Betrieb aufgenommen. Schon ein Jahr daraufgeriet die AG in Liquiditätsschwierigkeiten, weildie rumänische Regierung die Abnahme einergroßen Vertragsmenge Artilleriemunition verwei-

gerte. Im Herbst 1902 beschlossen die Aktionäredie Liquidation und gründeten gleichzeitig dieMunitionswerke Schönebeck GmbH (MWS) alsAuffanggesellschaft. Neuer Direktor wurde mitCastenholz ein Miteigentümer der SAXONIA Patro-nenfabrik GmbH in Köln. Die Kölner Fabrik wurdegeschlossen und die Produktion speziell rauchlo-ser Patronen nach Schönebeck übergeleitet. MWSwar zunächst nicht Mitglied des bestehenden Ver-kaufskartells (“Munitionsverband”) und wurdedeshalb von den Verbandsfirmen komplett boy-kottiert und insbesondere von der Belieferung mitZündhütchen abgeschnitten. Der KommerzienratAllendorfer (Besitzer der Kaiserbrauerei in Schö-nebeck), der schon zu den Mitbegründern derNorddeutschen Munitionsfabrik Schoenebeckgehört hatte, errichtete daraufhin auf seinenumfangreichen Grundstücken die Sprengstoff- undMunitionsfabrik A. & W. Allendorf, die dann auchMWS mit Zündhütchen belieferte. Schließlichübernahm die Lignose Sprengstoffwerke AG(vorm. Oberschlesische AG für Fabrication vonLignose, Schießwollefabrik für Armee und Marine,Kruppamühle) 1913 die Allendorf’sche Fabrik und1920 auch die MWS. Zu DDR-Zeiten in Volkseigen-tum weitergeführt. Bis heute ist Schönebeck einerder traditionsreichsten Standorte der Munitions-herstellung. Mit kpl. Kuponbogen.

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Die Besichtigung der Auktionsware istvom 5. bis zum 9. Juli 2010 in den Räumender Bürogemeinschaft Salzbergstrasse 2

in Wolfenbüttel möglich. Bitte vereinbarenSie einen Besichtigungstermin mit mir!

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Nr. 625 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Norddeutsche Portland-Cement-Fabrik MisburgAktie 1.000 Mark, Nr. 1940Hannover, 26.11.1904 VF+Auflage 400. Gründung 1898. Später kontinuierli-che Expansion durch Aufkauf von Konkurrenten:Misburger Portland-Cement-Fabrik Kronsberg AG(1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG(1929), Portland Alemannia AG in Hannover undPortlandcementwerk Schwanebeck AG (1930),Portlandcementfabrik Hoiersdorf GmbH, Port-landzementwerk “Siegfried” Salzderhelden AGund Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Han-nover (1942). Alle diese Beteiligungen sowie dieBraunschweiger Portlandcementwerk AG, Salderwurden 1950/57 auf die Nordcement verschmol-zen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT AG.1973/75 Erwerb und anschließende Verschmel-zung der Portland-Cementfabrik Hardegsen AG. InBetrieb blieben die Werke Höver (Werk Aleman-nia), Hardegsen und Wunstorf. Verschmelzung mitder Alsen GmbH und der Breitenburger Finanzhol-ding GmbH auf die Breitenburger Portland-Cement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG.Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 626 Schätzpreis: 350,00 EURStartpreis: 175,00 EUR

Norddeutsche Versicherungs-Bank AGNamensaktie 1.000 Mark, Nr. 3077Berlin, 15.7.1919 EF+Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1915. Rückversiche-rung in allen Zweigen, 1919 auch Aufnahme derdirekten Transport-Versicherung. 1925 nachAblehnung eines Vergleichsantrages in Anschluß-konkurs gegangen. Lochentwertet.

Nr. 627 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Nordgummiwerke AGAktienanteilschein 5 RM, Nr. 1667Berlin, Juni 1925 EF+(R 8) Gründung 1871 als „Norddeutsche Gummi-und Guttapercha-Waaren-Fabrik vorm. Fonrobert& Reimann AG“, 1923 umbenannt in Nordgummi-werke AG. Hergestellt wurden Gummifabrikate fürtechnische, pharmazeutische und chirugischeZwecke sowie Kurz- und Spielwaren. Das Fabrik-grundstück Tempelhofer Ufer 16-18 war rd. 4.400qm groß, das 1913 erworbene zweite Fabrikarealin Mariendorf rd. 20.000 qm. Bis 1926 in Berlin bör-sennotiert. 1927 wegen Preisrückgängen unddamit verbundenen Wertverlusten der Vorräte inVergleich gegangen. Die Betriebe, die zuletzt nochca. 500 Mitarbeiter beschäftigten, wurden stillge-legt. Anschließend erwarb die Bankkommissions-firma Curt Landsberg-Berlin die Aktienmehrheitund benannte die Gesellschaftum in „TempelhoferUfer-Grundstücks-AG“. Geschäftszweck war nundie Vermietung der Fabrikareale am TempelhoferUfer und in Mariendorf. 1937 erloschen, nachdemein Konkursverfahren mangels Masse gar nichterst eröffnet werden konnte. Lochentwertet. Nur15 Stücke aus dieser Emission sind bekannt!

Nr. 628 Schätzpreis: 160,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Nordhäuser Aktien-BrauereiAktie 500 RM, Nr. 989Nordhausen, 1.5.1928 EFAuflage 1.250. Gründung 1889 durch Zusammen-gehen des Städt. Gosebrauhaus (gegr. 1729), desBrauverein auf Aktien (gegr. 1845) und der Braue-rei Spangenberg (gegr. 1849). Die Brauerei war, miteigener Mälzerei, Vor dem Hagentor 1 ansässig.Bierniederlagen in Ellrich, Bad Lauterberg, Herz-berg, Osterode, Großbodungen, Sondershausen,Stolberg, Roßla und Benneckenstein. Nach 1945enteignet. Schönes Wappen im Unterdruck. Loch-entwertet.

Nr. 629 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Nordostdeutsche Bank KGaAAktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 125108Königsberg i.Pr., 17.1.1923 EF-Auflage 100.000 (R 9). Gründung 23.10.1922. Am8.12.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens. Deko-rativ, Vignetten mit Dampfer, Pflug und Fabrik.

Nr. 630 Schätzpreis: 80,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Nordstern AllgemeineVersicherungs-AGNamens-Aktie 100 DM, Nr. 258707Köln und Berlin, Januar 1974 UNC/EFGründung 1866 in Berlin als Preußische Feuer-Ver-sicherungs-AG. Umbenannt 1914 in Nordstern-Preußische Feuer-Versicherungs-AG, 1929 in Nord-stern und Vaterländische, 1932 in Nordstern Allge-meine Versicherungs-AG. 1949 Errichtung eineszweiten Hauptsitzes in Köln, 1996 Aufhebung desSitzes in Berlin (am Nordsternplatz). 1999 auf dieAXA Colonia Versicherung AG verschmolzen. MitFirmensignet. Rückseitig entwertet.

Nr. 631 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Nordstern Lebensversicherungs-AGNamensaktie 1.000 DM, Nr. 115Köln und Berlin, Juni 1956 UNC/EFAuflage 800. Gründung 1866 als Nordstern-Lebens-versicherungs-AG in Berlin. 1878 Fusion mit derSchlesischen Lebensversicherung, gegr. 1872 inBreslau. 1906 Übernahme der VaterländischeLebensversicherungs-AG, gegr. 1872 in Elberfeld.

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Die Zuschläge erfolgen zum niedrigstmöglichen Preis, auch wenn Sieschriftlich höher geboten haben!

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1920 Fusion mit der “Teutonia” Versicherungs-AG,gegr. 1852 in Leipzig. 1922 Bestandsübertragungauf die ALLBA Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG. 1925 Umfirmierung in Allba NordsternLebensversicherungs-AG, 1936 in NordsternLebensversicherungs-AG. 1996 wurde der Sitz inBerlin aufgehoben. 1999 Verschmelzung auf dieAXA Colonia Lebensversicherung AG.

Nr. 632 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Nordwestdeutsche Kraftwerke AGAktie 100 DM, Nr. 2793Hamburg, März 1953 EF(R 8) Gründung 1900 durch Siemens & Halske undSchweizer Finanzfreunde als „Siemens ElektrischeBetriebe“. Übernommen wurde zunächst das vonSiemens errichtete und betriebene Elektrizitäts-werk im spanischen Malaga sowie das Elektrizitäts-werk und die Straßenbahn in Weimar. Späterkamen u.a. die Werke Pisa, Alessandria, Nixdorf,Türmitz, Asch, Oberleutensdorf, München-Ost,Hof, Lübeck, Harburg, Südharz und Wiesmoorhinzu. Nach dem 1. Weltkrieg gingen die ausländi-schen Investments verloren. 1925 anläßlich derÜbernahme der Aktienmehrheit durch den Preußi-schen Staat Umfirmierung in “NordwestdeutscheKraftwerke AG” und Sitzverlegung nach Hamburg.1985 mit dem Großaktionär PreußenElektra AG ver-schmolzen und in die VEBA eingegliedert, somitheute Teil des Energieriesen E.ON. Lochentwertet.

Nr. 633 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Nürnberger Lebensversicherung AGSammelaktie Lit. A 10 x 100 RM, Nr. 3641-50Nürnberg, 1.9.1939 EF+(R 7) Gründung 1884 als Nürnberger Lebensversi-cherungs-Bank, schon im Jahr darauf bot dieNürnberger als erste private Versicherung in Bay-ern auch Unfallversicherungen an. 1906 Aufnahmedes Haftpflichtgeschäfts. 1938 Umfirmierung inNürnberger Lebensversicherung AG. 1952 Grün-dung der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG für das Sachgeschäft. 1957 Übernahme der„Hamburger Beamten-Sterbekasse von 1881“. 1990wurde der Versicherungsbestand auf die NeueNürnberger Lebensversicherung AG übertragen(das “Neue” entfiel gleich darauf wieder). DieUrsprungsgesellschaft, an der die Deutsche Bankheute wesentlich beteiligt ist, änderte ihrenNamen in Nürnberger Beteiligungs-AG. Sie ist dieDachgesellschaft der Nürnberger Versicherungs-gruppe. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 634 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

Nußdorfer Bierbrauerei AGAktie 1.000 RM, Nr. 2392Wien, Januar 1941 EF+Auflage 2.600 (R 8). Gründung 1908 unter Über-nahme der 1819 gegründeten Nußdorfer Bier-brauerei von Bachofen & Medlinger. Erzeugt wur-den auch Liköre und Fruchtsäfte sowie Malzpro-dukte. 1950 wurden die Brauereimaschinen inWien abgebaut und nach Brasilien verschifft, wo1953 wieder Bier gebraut wurde. Heute eine dergrößten Brauereien Südamerikas. Prägesiegellochentwertet.

Nr. 635 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

NVA Waren-Handels-AGAktie 50 DM, Nr. 5447Wilhelmshaven, Mai 1975 EF/VFGründeraktie (R 8). Gründung 1887 als Konsumge-nossenschaft. Die spätere co op WilhelmshavenKonsumgenossenschaft eG wurde 1975 in eine AGumgewandelt. 1978 drei Neueröffnungen, darunterdas Jade-Einkaufs-Zentrum, Wilhelmshavensgrößtes Kaufhaus. 1983 Inbetriebnahme eines dermodernsten Zentrallager in Deutschland. Ab 1987wurde das gesamte operative Geschäft von der coop AG in Frankfurt/Main gesteuert, die zur Jahres-mitte die Aktienmehrheit übernommen hatte. Balddarauf erscheint als Mehrheitsaktionär die ASKODeutsche Kaufhaus AG, Saarbrücken (über dieTochter Deutsche SB-Kauf AG), die in den 80erJahren “der” Highflyer an der Börse war unddurch kesse Werbesprüche (“wo sich im Einzel-handel die Ärsche reiben”) von sich reden mach-te. Mit der schwach gewordenen ASKO letztlich1997 Teil der METRO-Gruppe geworden, diezuletzt bei der NVA nach einer drastischen Kapi-talherabsetzung als alleiner Aktionär erscheint.

Nr. 636 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

O & K Orenstein & Koppel AGAktie 50 DM, Nr. 1170Berlin, August 1994 UNC/EFGründung 1876, seit 1897 “AG für Feld- und Klein-bahnenbedarf (vorm. Orenstein & Koppel).” 1909fusionsweise Aufnahme der Arthur Koppel AG(die sich 1885 vom Stammhaus gelöst hatte). Ab1911 Interessengemeinschaft mit der LübeckerMaschinenbau-Gesellschaft (die schließlich 1950in einer Fusion mündete), nun auch Herstellung

großer Trocken- und Schwimmbagger. 1912 Über-nahme der Maschinenfabrik Montania vorm. Ger-lach & König in Nordhausen. 1920 Firmenände-rung in “Orenstein & Koppel AG”. 1930 Übernah-me der Aktienmehrheit bei Dessauer Waggonfa-brik AG und der Gothaer Waggonfabrik AG.1940/41 Firmenänderung in “Maschinenbau- undBahnbedarf-AG” (ab 1949 aber wieder Orenstein &Koppel AG). 1955 Erwerb der Motoren- undSchlepperfabrik Normag GmbH in Hattingen(Ruhr). 1986 Erwerb der Aktienmehrheit der FAUNAG, Lauf a. d. Pegnitz. Weitere eigene Werke inBerlin (Hydraulikbagger, Gabelstapler, Radlader),Butzbach (Muldenkipper), Dortmund (Hydraulik-bagger, Grader, Güterwagen), Ennigerloh (Bre-cher- und Mahlanlagen), Hattingen (Hydraulik undGetriebebau, Rolltreppen), Kissing (Radlader, Gra-der), Lübeck (Tagebau-, Band- und Umschlaganla-gen, Naßbaggertechnik und Schwimmkrane)sowie Neunkirchen (Hydraulikkrane und -bagger,Nutzfahrzeuge). Verwaltungssitz von O & K warschon seit langem Dortmund. Der dort ebenfallsansässige Großaktionär Hoesch AG wurde mit sei-ner kränkelnden Tochter nie wirklich glücklich;1994 schließlich wurde zur Sanierung sogar eineKapitalherabsetzung notwendig. Prägesiegel loch-entwertet.

Nr. 637 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Oberland Glas AGAktie 50 DM, Probedruck, nullgeziffertBad Wurzach, Juli 1986 UNC(R 10) Gründung 1946. In den Werken Bad Wurz-ach und Neuburg/Donau werden mit über 1.000Beschäftigten Glasverpackungen produziert. MitKuponbogen.

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Nr. 638 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Obstland Dürrweitzschen AGNamensaktie 50 DM, Nr. 4305Dürrweitzschen, August 1991 EF+Gültige Aktie! Die Gesellschaft ging 1991 aus derLPG Obstproduktion Dürrweitzschen hervor. Siegilt als einer der größten und ältesten Obsterzeu-ger in Sachsen (Schwerpunkt Apfelanbau, aberauch Birnen, Kirschen und Pflaumen). MitKupons.

Nr. 639 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

ÖKOLOGIK ECOVEST AGSammelaktie Lit. L 10 x 5 DM, Nr. L340Erlangen, November 1999 UNC/EF(R 8) Die 1996 gegründete AG machte die typischeKarriere einer New-Economy-Scheinblüte: 5 Mio.DM wollte man für ökologische Firmenbeteiligun-gen einsammeln, 1997 Gründerpreisträger der IHKNürnberg (kein Mensch weiß eigentlich mehrwarum), bald darauf wurde die in ÖKOLOGIK ECO-VEST AG umbenannte und nach Frankfurt/Mainverlagerte AG ein Fall für die Anlegerschützer.Künstlerische große Zeichnung (halbe Aktien-fläche) mit Friedenstaube und jungem Mädchen,das ein Bäumchen pflanzt. Rückseitig entwertet.

Nr. 640 Schätzpreis: 240,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Ofen-, Porzellan- und Tonwaren-Fabrik Mügeln GmbHNamens-Anteilschein Serie I. 500 RM, Nr. 53Mügeln, Bezirk Leipzig, 8.4.1929 VF+(R 9) Gründung 1895. Herstellung von Steingut-und Keramikartikeln, besonders Wandplatten undÖfen. Die Gesellschaft besaß eine Kaolingrube inPoppitz. Um 1925 waren etwas 300 Mitarbeiterbeschäftigt. 1936 Nominalwert herabgesetzt auf300 RM. Lochentwertet. Nur 9 Stücke sindbekannt!

Nr. 641 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Ohlauer Hafenbahn- und Lagerei-AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1466Ohlau, 1921 EF+Mit Eindruck “Aktien-Ausgabe 1921” auf Vor-druck von 1918 . Gründung 1917 zum Betrieb derOhlauer Hafenbahn, des Oderhafens mit Hafen-und Lagereianlagen und einer Kalksandsteinfa-brik. Letzter Großaktionär war die „SchlesischeBergwerks- und Hütten-AG“. Umrahmung imJugendstil. Lochentwertet.

Nr. 642 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Oldenburger Versicherungs-Ges.Aktie 100 RM, Nr. 2436Oldenburg i.O., 15.9.1928 EFAuflage 10.000. Gründung 1857. Versicherte alles,was versichert werden kann: Feuer-, Mietverlust-,Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-, Ein-bruchdiebstahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-,Valoren-, Luftfahrt-, Film- und Sturmschaden-Versi-cherung. 1964 Übernahme des Versicherungsbe-standes durch die Aachener und MünchenerFeuer-Versicherungs-Gesellschaft. Sehr schöneUmrandung. Lochentwertet.

Nr. 643 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Oldenburgische Landesbank (Spar- und Leihbank) AGAktie 1.000 RM, Nr. 2840Oldenburg i.O., Februar 1935 EF+Auflage 3.000. 1868 gegründet, zu den Gründerngehörte auch der Oldenburgische Staat. Bis 1875

besaß die Bank sogar das Notenprivileg und gabeigene Banknoten aus. 1935 Verschmelzung mitder bereits 1845 gegründeten „OldenburgischenSpar- & Leihbank“. Heute die größte private Regio-nalbank in Deutschland mit 175 Niederlassungenim Nordwesten und 3.000 Mitarbeitern. Amtlichnotiert in Hamburg und Bremen, Großaktionärwar jahrzehntelang die Dresdner Bank. Deren ehe-maliger Großaktionär ALLIANZ übernahm dieOLB-Beteiligung als eigene Schiene für Bankpro-dukte zum 1.1.2009, als die Dresdner Bank an dieCommerzbank abgegeben wurde. Seitdem gibt esals “Allianz Bank” auch eine OLB-Niederlassung inMünchen, die wiederum 130 Agenturfilialen in Alli-anz-Versicherungsagenturen unterhält. Prägesie-gel lochentwertet.

Nr. 644 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

OMB Mitarbeiter-BeteiligungsgesellschaftmbH der UnternehmensgruppeOldenbourgAnteilschein 500 DM, Nr. 9660730Kirchheim, 1.7.1996 EF+(R 9) Die Gesellschaft fungierte als Mitarbeiterbe-teiligungsgesellschaft der Oldenbourg-Gruppe.Sehr dekorativ mit Porträt von Rudolf Oldenbourg(1811-1903), dem berühmten Verlagsgründer. Lin-ker Rand mit Abhfetlochung.

Nr. 645 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Optische Werke Ernst Rohrbach & Co. AGAktie 1.000 Mark, Nr. 5207Rathenow, Juni 1923 EF.Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1921 als Ratheno-wer Optik AG, 1922 umbenannt wie oben. Fabrika-tion von Brillengläsern, Fassungen, überhauptaller optischen Artikel. Das Hauptwerk in Rathe-now (Turnplatz 2) beschäftigte 400 Mitarbeiter,ein 1922 für die Massenherstellung von Brillenglä-sern in Betrieb genommenes Zweigwerk in Schol-lene an der Havel (Lkr. Stendal) weitere 200. Alseines der unzähligen Opfer der Weltwirtschafts-

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krise 1931 in Konkurs gegangen. Großes Querfor-mat mit breiter Jugendstil-Umrahmung. MitKupons ab 1927.

Nr. 646 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Orenstein & Koppel AGAktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 4260Berlin, August 1933 EFAuflage 10.000 (R 9). Zur Firmengeschichte siehebitte das Los Nr. 636 auf Seite 105. Unentwertet.Sehr niedrig vom Einlieferer limitiert!

Nr. 647 Schätzpreis: 450,00 EURStartpreis: 175,00 EUR

Osnabrücker Aktien-BierbrauereiAktie 1.000 DM, Nr. 4010Osnabrück, Oktober 1971 EF+Als 200er Stück der OAB gültige Aktie, Auflagenur 250 Stück. Gründung als Privatbrauerei 1860,AG seit 1870. In der Brauerei in der Bergstr. 35wurde neben Bergquell-Pilsener, OsnabrückerEdel-Export und Malzbier auch Pepsi-Cola, Mirin-da und Florida Boy Orange hergestellt. Anfang der70er Jahre hatte Rudolf August Oetker aus Biele-feld seine Beteiligung zu einer Mehrheit ausge-baut, 1983 wurde der Geschäftsbetrieb auf dieebenfalls zu seinem Brauerei-Imperium gehörendeDortmunder Actien-Brauerei übertragen. 1993umfirmiert in “OAB Osnabrücker Anlagen- undBeteiligungs-AG”, nachdem die STEUCON Grund-besitz- und Beteiligungs-AG aus Delmenhorst denMantel der immer noch in Hannover börsenno-tierten AG übernommen hatte. Mit beiliegendenKupons. Nicht entwertet!

Nr. 648 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Osnabrücker Ziegelwerke AGAktie 100 RM, Nr. 842Osnabrück, 11.5.1934 EFKompletter Neudruck wegen Neustückelung, Auf-lage 1.000 (R 7). Gründung 1899, Sitz bis 1915 inHellern, dann in Osnabrück. 1919 aufgekauftdurch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O. Kra-mer & Co. GmbH (gegr. 1872) und mit dieseranschließend fusioniert. 1920 Erwerb der Ziegel-werk GmbH Lüstringen. In Betrieb waren zuletztzwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen.1938 in Liquidation gegangen. Mit drei Liquidati-onsstempeln der Dresdner Bank. Lochentwertet.

Nr. 649 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Ostdeutsche Bau-AGAktie 100 RM, Nr. 53Breslau, Oktober 1926 EF(R 7) Gründung 1922 in Oppeln, ab 1925 Sitz inBreslau. Übernahme und Ausführung von Hoch-und Tiefbauten jeder Art, Herstellung und Handelmit Baumaterialien. 1927 wurde das Vergleichs-verfahren eröffnet, 1929 sollte Beschluß der Liqui-dation gefasst werden. Lochentwertet.

Nr. 650 Schätzpreis: 400,00 EURStartpreis: 175,00 EUR

Ostdeutsche Eisenbahn-GesellschaftAktie 1.000 Mark, Nr. 1321Bromberg, 1.10.1899 EFGründeremission, Auflage 4.000 (R 9). Gründung1893 als Ostdeutsche Kleinbahn-AG in Bromberg,1899 umbenannt wie oben, 1903 Sitzverlegungnach Königsberg i.Pr. 1899 übernahm die Gesell-schaft die von Lenz & Co. in Ostpreußen erbautenEisenbahnen und die Betriebsverträge. 1901 Ver-kauf der Kleinbahnen im Landkreis Bromberg (92km, Spurweite 600 mm) an den Kreis Bromberg.Seit 1912 war die AG für Verkehrswesen (die spä-tere AGIV) Alleinaktionär. Zuletzt besaß dieGesellschaft keine eigenen Bahnstrecken mehr,sondern hatte die Betriebsführung für 17 ost- undwestpreußische Kleinbahnen mit zus. 922 kmStreckenlänge und vier verschiedenen Spurwei-ten. Zeitweise auch Betriebsführung der MemelerKleinbahnen (50 km) und der elektrischenStraßenbahn in Memel (11 km). Beteiligt an derSamlandbahn (99 %), der Haffuferbahn (35 %) und

den Ostpreußischen Kleinbahnen (7 %). Mit bei-liegendem Erneuerungsschein. Weniger als 10Stück sind bekannt!

Nr. 651 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Ostdeutsche Textilindustrie AGAktie 100 RM, Nr. 22863Landeshut i. Schl., Juni 1931 VFAuflage 20.000 (R 8). Gründung 1907 als Schlesi-sche Textilwerke Methner & Frahne AG. 1931Umfirmierung wie oben anlässlich der Übernahmeder AG für Schlesische Leinen-Industrie (vormalsC. G. Kramsta & Söhne, gegr. 1797). KatastrophaleUmsatzrückgänge und Verluste im Geschäftsjahr1932 (10 der 11 Werke in Schlesien und derTschechei lagen bereits still) erzwangen 1933 denLiquidationsbeschluss. Nicht lochentwertet.

Nr. 652 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Ostdeutsche Textilindustrie AGAktie 1.000 RM, Nr. 2467Landeshut i. Schl., Juni 1931 EFAuflage 6.000 (R 8). Gründung 1907 als Schlesi-sche Textilwerke Methner & Frahne AG. 1931Umfirmierung wie oben anlässlich der Übernahmeder AG für Schlesische Leinen-Industrie (vormalsC. G. Kramsta & Söhne, gegr. 1797). KatastrophaleUmsatzrückgänge und Verluste im Geschäftsjahr1932 (10 der 11 Werke in Schlesien und derTschechei lagen bereits still) erzwangen 1933 denLiquidationsbeschluss. Lochentwertet. Nur 19Stücke aus dieser Emission sind bekannt!

Nr. 653 Schätzpreis: 750,00 EURStartpreis: 375,00 EUR

Paderborner Elektricitätswerk und Straßenbahn-AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1198Paderborn, 9.1.1909 EF/VFAuflage 1.200 (R 8). Gründung 1909 zur Versor-gung von Stadt und Kreis Paderborn, Kreis Bürenund Freistaat Lippe mit elektrischer Energie. 41Städte und Landgemeinden wurden aus demKraftwerk Paderborn versorgt, das 1927 mit demRWE-Fernleitungsnetz zusammengeschaltetwurde. Das Straßenbahnnetz in 1.000-mm-Spurgliederte sich in das auf preußischem Gebiet lie-gende Paderborner Netz (zus. 25 km) und das imFürstentum Lippe gelegene Detmolder Netz (zus.54 km). Beide Netze hatten seit 1920 in Schlangen

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Verbindung. Gleich bei der Gründung 1909 wurdevon der Westfälische Kleinbahnen AG die 8,2 kmlange Strecke Paderborn-Neuhaus-Sennelagerübernommen (3,7 km langer Anzweig nach Elsen1913 eröffnet), 1911 ging die 13,6 km lange StreckePaderborn-Bad Lippspringe-Schlangen in Betrieb.Das Detmolder Netz wurde 1918 übernommen vonder Lippischen Elektricitäts-AG (deren Aktien manohnehin zu 100 % besaß). Es bestand aus denStrecken Detmold-Berlebeck-Johannaberg (8 km,eröffnet 1900/03), Detmold-Heidenoldendorf-Pivitsheite (6,8 km, eröffnet 1926/28), Schlangen-Externsteine-Horn (12,7 km, eröffnet 1923), Horn-Detmold (9 km, eröffnet 1920) und Horn-Bad Mein-berg-Blomberg (eröffnet 1924/26). Damit betriebdie Gesellschaft mit über 200 Mitarbeitern dasgrößte Überlandstraßenbahnnetz Deutschlands.Mit 2 Lokomotiven, knapp 40 Triebwagen und ca.70 Beiwagen wurden in den 20er Jahren fast 5 Mio.Fahrgäste im Jahr befördert. Das Detmolder Netzwurde 1954, das Paderborner Netz 1963 stillge-legt. Heute betreibt die 1980 in PESAG umbenann-te AG neben der Energieversorgung den öffentli-chen Personenverkehr der Stadt Paderborn mit 70Omnibussen auf 32 Linien mit 847 km Strecken-länge. 2003 mit den Energiewerken Wesertal unddem Elektrizitätswerk Minden-Ravensburg zurE.ON Westfalen-Weser AG fusioniert. Großformati-ges Papier. Doppelblatt, lochentwertet. Nur 20Stücke aus dieser Emission sind bekannt!

Nr. 654 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Papierfabrik BaienfurtAktie 1.000 RM, Nr. 12856Baienfurt (Wttbg.), Januar 1928 EFAuflage 3.000 (R 7). Gründung 1871 am Unterlaufder Wolfegger Ach. Zwei Jahre später wurde daserste Tapeten- und Packpapier ausgeliefert. 1883wurde die Zellstoffproduktion aufgenommen. ImJahr 1926 lief in Baienfurt der erste Karton vonder Maschine. 1968 wurde die Fabrik in den Feld-mühle-Konzern integriert, 1990 übernahm derSchwedische Stora-Konzern die Feldmühle AG.Lochentwertet.

Nr. 655 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

PATRIA Versicherungs-AG für Handel und IndustrieNamensaktie 1.000 RM, Nr. 1210Köln, April 1929 EF+Auflage 1.000. Gründung 1921 von den Warenhäu-sern Wertheim, Karstadt und Tietz. Gehörtezuletzt zum Konzern der Zürich-Versicherung. DieAktien wurden von der Agrippina-Gruppe, derRudolph Karstadt AG und der Leonhard Tietz AGübernommen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 656 Schätzpreis: 85,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Patrizier-Bräu KGaAAktie 50 DM, Nr. 8490Nürnberg, März 1996 UNC/EFGegründet 1972 unter Mitwirkung der Bayeri-schen Hypotheken- und Wechsel-Bank durch Ver-schmelzung der Brauerei Humbser-Geismann AGund der Grüner-Bräu AG in Fürth, der H. Hennin-ger-Reifbräu AG in Erlangen, der Hofbräu AG Bam-berg , der Lederer-Bräu AG in Nürnberg, der Stern-bräu Dettelbach AG und der Würzburger Bürger-bräu AG. In Betrieb blieben dabei die BraustättenBamberg, Dettelbach, Erlangen (H. Henninger-Reifbräu), Erlangen (Erich-Bräu) und Fürth.Außerdem an der 1903 gegründeten BrauereiGebrüder Maisel Ansbach GmbH zu 100 % betei-ligt. In der Patrizierbräu hatte die Unternehmens-gruppe Schickedanz (Quelle) ihre Bier-Interessenzusammengefasst. 1996 Übertragung der Brauereisamt Nebenbetrieben auf die neugegründeteTucher Bräu KG, Nürnberg (Gruppe Hans Insel-kammer). Der AG-Mantel wurde nach Hamburgverkauft, wo die Gesellschaft jetzt als OCEANICAAG firmiert (spezialisiert auf Schiffsbeteiligun-gen). Schönes Firmen-Signet mit Golddruck, Faksi-mile-Unterschrift Gustav Schickedanz. Lochent-wertet.

Nr. 657 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Pegulan-Werke AGAktie 50 DM, Nr. 651Frankenthal/Pfalz, September 1987 EF+(R 7) Gründung 1946 als Pfälzische GummiwerkeGmbH, 1962 Umwandlung in die Pegulan-WerkeAG. 1979 Übernahme der Wehra Teppiche undMöbelstoffe GmbH, Wehr/Baden. Hergestellt wur-den Bodenbeläge aus Textil, PVC und Vinyl, Folien

aller Art sowie Kunststoff- und Keramikartikel.Werke in Frankenthal, Konz bei Trier, Ramsteinund Otterberg/Pfalz. An allen großen Börsennotiert, letzter Großaktionär war die SwedishMatch AB, Stockholm. Lochentwertet.

Nr. 658 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 70,00 EUR

Pfälzische Lederwerke AGAktie Lit. C 1.000 RM, Nr. 728Rodalben, 23.3.1934 EFAuflage 216 (R 7). Gründung 1921. Haupterzeug-nis: Vacheleder. 1930-1934 erhebliche Steigerungvon Produktion und Umsatz. 1935 Erweiterungder Lagerräume, 1938 Errichtung eines dreistöcki-gen Gerbereigebäudes an Stelle des alten Gruben-hofgebäudes. Im Zweiten Weltkrieg schwerbeschädigt, aber 1950 produzierte die Fabrik wie-der. Lochentwertet.

Nr. 659 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Pfälzische Presshefen- und SpritfabrikAktie 1.000 Mark, Nr. 884Ludwigshafen am Rhein, 20.7.1894 EFAuflage 300. Gründung 1888 unter Übernahme derFabrik der Fa. S. Lederle (Jägerstr. 21/22). Aller

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anfallende Sprit wurde von der Reichsmonopol-verwaltung für Branntwein abgenommen. Nebender Preßhefe- und Spiritus-Fabrikation auchBetrieb einer Mühle. Ferner beteiligt bei der Rati-bor Dampf-Mehlmühlen KG und der RheinhofHotel AG in Ludwigshafen. Ab 1955 in Liquidation.Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet.Originalsignaturen. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 660 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Phänomen-Werke Gustav Hiller AGAktie 50 DM, Nr. 1701Hamburg, März 1969 EFAuflage 2.284 (R 7). Gründung 1888, seit 1917 AG.Ab 1900 Produktion von Motorrädern, ab 1907 vonDreirädern. Ab 1913 Herstellung besonders schö-ner und teurer Luxuswagen. Im Produktionspro-gramm waren außerdem Fahrräder und Nutzkraft-fahrzeuge von 1,5 t Tragfähigkeit. 1927 Einstellungder PKW-Produktion zugunsten der Herstellungluftgekühlter LKW’s unter der Marke „Phänomen-Granit“. Nach der Enteignung 1945 produzierteder Betrieb als VEB „Robur“ weiter. Die AG verleg-te zur Verwertung des Westvermögens ihren Sitznach Hamburg (dort bis 1976 amtlich börsenno-tiert). Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 661 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 125,00 EUR

Pilsner UrquellBiervertriebsgesellschaft mbHSammel-Genuss-Schein, Nr. 151-160Berlin, 9.3.1916 VF+(R 8) Im tschechischen Pilsen wird seit 1842 dasBier gebraut, das als das erste nach Pilsner Arthergestellte Bier gilt. Entwickelt hat das intensivherbe, mit leichter karamelisierter Süße versetzteBier der bayrische Braumeister Josef Groll. Das imBürgerlichen Brauhaus Pilsen gebraute “PilsnerUrquell” war seinerzeit eine der ersten ganzgroßen international vertriebenen Biermarkenund bereits seit 1898 als Marke geschützt. Schon1913/14 überschritt die Jahresproduktion 1 Mio.Hektoliter, eine damals schier unglaubliche Zahl.Nach 1945 wurde das Bürgerliche Brauhaus Pilsen

verstaatlicht und mit der 1869 gegründeten ErstePilsener Aktienbrauerei (Marke Gambrinus)zusammengeschlossen. 1992-94 als Plzensky Praz-droj a.s. (deutsch: Pilsner Urquell AG) reprivati-siert, 1999 vom Konzern South African Breweriesübernommen worden (seit 2004 als SAB Miller derweltgrößte Brauereikonzern). Großes Hochfor-mat, Originalunterschriften. Lochentwertet. Ein-getragen auf F. & M. Camphausen in Liq.

Nr. 662 Schätzpreis: 85,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Pirelli Deutschland AGSammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 6141-6160Breuberg/Odenwald, Januar 1987 EF+(R 6) Gründung 1906 als Veithwerke. Ab 1930 auchProduktion von Autoreifen, 1964 Übernahme derMehrheit durch Pirelli und Umfirmierung in„Veith-Pirelli AG“. Seit 1987: Pirelli DeutschlandAG mit Sitz in Breuberg/Odenwald. Mit Firmensi-gnet. Mit Restkupons. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 663 Schätzpreis: 40,00 EURStartpreis: 20,00 EUR

Pommersche Landschaft4,5% Pfandbrief 1.000 RM, Nr. 15876Stettin, 1.7.1940 VFDie Landschaften (Landschaftliche Kreditvereine)waren Verbände von (adligen) Gutsbesitzern,durch deren Vermittlung sich Gutsbesitzer untersolidarischer Haftung aller anderen Mitgliederund durch Ausgabe von Pfandbriefen günstigenDie Gründung der Landschaften gilt als VerdienstFriedrichs des Großen, der durch Kabinettsordervom 15.7.1770 die Errichtung der Landschaft fürdie Provinz Schlesien genehmigte. Die bis Kriegs-ende in Stettin ansässige Pommersche Land-schaft (Gründung 13.3.1781) ist die drittältesteLandschaft. Für die Ausführung allgemeinerBankgeschäfte neben dem Realkredit gliederte siesich später die „Landschaftliche Bank der ProvinzPommern“ an. Nicht entwertet und mit Kupons,mit Lieferbarkeitsbescheinigung, ausgestellt 1949in Osterode/Harz vom Treuhänder des Vermö-gens der Schlesischen Landschaftlichen Bank zuBreslau.

Nr. 664 Schätzpreis: 35,00 EURStartpreis: 20,00 EUR

Pommersche Landschaft4,5% Pfandbrief 500 RM, Nr. 14209Stettin, 1.7.1940 VFGleiche Gestaltung wie das Los davor, nur anders-farbig. Nicht entwertet und mit Kupons, mit Lie-ferbarkeitsbescheinigung, ausgestellt 1949 inOsterode/Harz vom Treuhänder des Vermögensder Schlesischen Landschaftlichen Bank zuBreslau.

Nr. 665 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 20,00 EUR

Portland-Cementwerk Saxonia AGvorm. Heinr. Laas SöhneAktie 1.000 Mark, Nr. 4768Gloethe, November 1922 VFAuflage 1.500 (R 8). Von der Vorgängerfirma wurdebereits seit 1864 ein Kalkwerk und eine Ziegeleibetrieben, seit 1889 auch Fabrikation von Port-land-Cement. AG seit 1899. In Berlin börsennotier-te Familiengesellschaft. Nach 1946 VEB Zement-werk Bernburg, nach der Privatisierung 1990 vonder Woermann Bauchemie GmbH & Co. KG,zugehörig zur Schwenk Zement KG in Ulm, erwor-ben, 2003 an Degussa weiter gegeben. Sehr deko-rativ, großes Wappen im Unterdruck. Unentwertet.

Nr. 666 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Portland-Zementwerke Heidelberg AGAktie 300 RM, Nr. 65345Heidelberg, August 1938 EFAuflage 75.000 (R 6). Gegründet 1874 als Portland-Cement-Werk Heidelberg, Schifferdecker & SöhneoHG, 1899 Änderung des Firmennamens in Port-land-Cementwerk Heidelberg vorm. Schiffer-decker & Söhne AG, 1901 erneute Änderung inPortland-Cementwerke Heidelberg und MannheimAG, 1918 in Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart AG und 1938 in Portland-Zementwerke Heidelberg AG. 1978 Änderung derFirma in Heidelberger Zement AG. 2001 Mehr-heitsbeteiligung an Indocement. Der Konzernna-me wird HeidelbergCement. Die Firma zählt heutemit 70.000 Mitarbeitern in 50 Ländern zu dengrößten Zementherstellern der Welt. Mit dekorati-vem Wappen im Unterdruck. Prägesiegel lochent-wertet.

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Nr. 667 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Portland-Zementwerke Heidelberg Aktie 100 DM, Nr. 28609Heidelberg, Juni 1960 EFAuflage 10.000. Gründung 1873, 1899 Umwandlungin eine AG unter der Firma Portland-CementwerkHeidelberg AG vorm. Schifferdecker & Söhne.Nach Übernahme von Wettbewerbern umbenannt1901 in “Portland-Cementwerke Heidelberg undMannheim AG” und 1918 in “Portland-Zementwer-ke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart AG”. Weiterübernommen wurden 1927 die Ziegelei Schmid &Co. in Lochhausen b. München und 1935-39 achtweitere Zementfabriken im süddeutschen Raum.Umfirmiert 1938 in Portland-Zementwerke Heidel-berg AG, 1978 in Heidelberger Zement AG. Heuteeiner der größten Baustoffhersteller Europas,machte erst kürzlich durch das Merckle-Übernah-meangebot Schlagzeilen. Rückseitig als ungültigabgestempelt.

Nr. 668 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Porzellan-Industrie-AG BerghausAktie 1.000 Mark, Nr. 359Auma, 1.7.1912 EF/VFGründeraktie, Auflage 600. Gegründet am29.4.1912, eingetragen am 29.9.1912. Hergestelltwurden elektrotechnische Porzellane für Hoch-und Niederspannung, Porzellanleuchten. DerBetrieb bestand bis nach 1945. Sehr dekorativ,Abb. Strom-Masten, mit Golddruck umkränzterIsolator. Lochentwertet.

Nr. 669 Schätzpreis: 85,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Praha Portfolio Beteiligungen AGSammelaktie 50 x 50 DM, Nr. 500219Heidenrod, Dezember 1994 UNCGründung 1994 für Beteiligungen aller Art vor-nehmlich in Osteuropa, insbesondere in derTschechischen Republik. 1997 Sitzverlegung nachWiesbaden, 2000 Umfirmierung in European Stra-tegic Portfolio (ESP) AG und Sitzverlegung nachFrankfurt/M. Mit 29 % an der European Broker AGin Wiesbaden beteiligt. Lochentwertet.

Nr. 670 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Prignitzer Eisenbahn-GesellschaftPrior.-Stamm-Aktie 300 Mark, Nr. 5353Perleberg, 1.3.1885 EF/VFGründeraktie, Auflage 4.500. Konzessioniertwurde die Prignitzer Eisenbahn 1884 für den Bauund Betrieb der 45 km langen Nebenbahn von Per-leberg über Pritzwalk nach Wittstock (Dosse).1895 wurde die Bahn von Wittstock (Dosse) ausum weitere 16,5 km bis zur preußisch-mecklen-burgischen Grenze verlängert. Auf preußischerSeite schloß daran das 1,8 km lange Gleis zumBahnhof Buschhof an, wo Anschluß an das Netzder Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisen-bahn bestand. 1900 wurde der Prignitzer Eisen-bahn auch die Betriebsführung der OstprignitzerKreiskleinbahnen (29 km normalspurige Kleinbah-nen und 70 km Schmalspurbahnen in 750-mm-Spur) sowie der Westprignitzer Kreiskleinbahnen(63 km Normalspur und 31 km Schmalspur) über-tragen. 1932 wurde der Betrieb der Wittenberge-Perleberger Eisenbahn, deren Eigentümer dieStadtgemeinde Perleberg war, mit der PrignitzerEisenbahn zusammengelegt. Als in dieser Bezie-hung absolute Ausnahmeerscheinung unter dendeutschen Klein- und Nebenbahnen war die Prig-nitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel und völ-lig schuldenfrei. Im Zuge der letzten großen Eisen-bahn-Verstaatlichungswelle 1941 als Ganzes ohneAbwicklung auf das Deutsche Reich (Reichseisen-bahnvermögen) übergegangen. Lochentwertet.

Nr. 671 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 120,00 EUR

Prignitzer Eisenbahn-GesellschaftPrior.-Stamm-Aktie 1.000 Mark, Nr. 9690Perleberg, 28.11.1894 EFAuflage 360. Lochentwertet. Mit kpl. anh. Kupon-bogen.

Nr. 672 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

PROVINZIAL Feuerversicherungsanstaltder RheinprovinzGenußschein 1.000 DM, Nr. 5240Düsseldorf, 1.12.1987 EF/VF(R 9) Gründung 1836 in Koblenz. 1875 Sitzverle-gung nach Düsseldorf. Im Laufe seiner Geschichtehat sich das Unternehmen zu einem der führen-den öffentlich-rechtlichen Individualversichererentwickelt. Begeben wurden Genußscheine imGesamtnennbetrag von 3 Mio. DM, die vorrangigvon aktiven PROVINZIAL-Mitarbeitern gezeichnetwurden. Die Genußscheininhaber hattenAnspruch auf eine jährliche Ausschüttung in Höhevon 7,875% des Genußrechtskapitals. Abheftlo-chung; als ungültig abgestempelt.

Nr. 673 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Quante AGSammel-Vorzugs-Aktie 50 x 50 DM, Nr. 800116Wuppertal, August 1990 EF+(R 10) Gründung bereits 1892 durch WilhelmQuante als “Fabrik für Telephon- und Telegra-phenbaumaterialien” in Wuppertal-Elberfeld. 1988Umwandlung der Quante GmbH in eine AG. 1991Gang an die Börse, mit den zugeflossenen Mittelnkonnte durch Kauf der französischen Pouyet-Gruppe die Stellung als führender Anbieter vonTelekommunikationstechnik weiter verstärkt wer-

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