4/7 Das Aufspüren ver- steckter Belastungen mit Schimmel ... · „Solange keine erhöhten Mengen anzüchtbarer Spo-ren in der Raumluft gemessen werden, besteht keine Gesundheitsgefahr.“

4/7 Das Aufspüren ver-steckter Belastungenmit Schimmel-spürhunden

4/7.1 Pro und Contra Spürhund

Nach über zehnjährigem Einsatz von Schimmelspür-hunden stellt sich die Frage, warum trotz eines gerin-gen Kostenaufwands von 50,00 bis 200,00 Euro proWohnung immer noch so wenige Hunde in Deutsch-land eingesetzt werden und welche Bedenken dage-gen bestehen. Grundsätzlich fällt auf, dass eine ernst-hafte Diskussion unter Sachverständigen fast niestattfindet, sondern es wird versteckt und emotionalvon Personen kommentiert, die noch nie an einemSpürhundeinsatz teilgenommen haben. Insofern dis-kutieren zwei Parteien, eine die mit dem erfolgrei-chen Einsatz der Hunde vertraut ist, und eine zweite,die sich noch nicht informieren konnte oder wollte.

Es erübrigt sich sicher jede weitere Nachfrage, wennin einer medizinischen Fachzeitschrift „von einemEinsatz des Hundes abgeraten wird, weil dieser keineärztliche Beurteilung machen und keine wichtigeKeimdifferenzierung liefern kann“, denn die Aufgabebesteht einzig und allein darin, versteckte Schimmel-belastungen in Innenräumen zu markieren.

Ebenso laienhaft ist die Kritik, wonach der Hundunzuverlässig sei, „weil er Sporen ab einer Höhe von40 – 80 cm oberhalb Nasenhöhe nicht melden kann“.

Das Aufspüren versteckter Belastungen mit Schimmelspürhunden 4/7 • Seite 1

4 Ursachen und Bewertung von Schimmelschäden

Stand Juni 2006

Eine sachliche Diskussion kann

vielen schimmel-kranken Personen

helfen

Das wurde bisher von Schimmelspürhunden nie ver-langt, denn sie markieren keine Sporen in der Raum-luft, sondern lediglich Bereiche mit auffälligen Aus-gasungen von lebenden und abgestorbenen Pilzenund Bakterien aus Böden, Wänden oder Decken.

Natürlich können bei der Schimmelsuche ebenso wiebei allen anderen Tätigkeiten falsche Beurteilungenvorkommen. Wenn Fehler auftauchen, liegen dieseallerdings in der Verantwortung des Hundeführers,der die falschen Schlüsse aus den Markierungen ge-zogen hat oder etwas verlangt, was nicht im Leis-tungsvermögen des Hundes liegt.

Welche Motivation haben Kritiker mit ihren Kom-mentaren wie „Der Einsatz von Schimmelpilzhundenist sehr umstritten“ oder „Über die Treffsicherheitdes Markierens bestehen in der Fachwelt große Dif-ferenzen und Meinungsverschiedenheiten“?

Warum scheut man sich in einem Umweltministeri-um, mit einem einzigen Telefonat Informationen ein-zuholen, statt in einer Broschüre Sorgen zu äußern,„wie ein solcher Hund und der Hundeführer auszu-bilden sind“? Neben der tatsächlich notwendigenSchaffung von Prüfkriterien für Schimmelsuchhundesollten vielleicht eher die zahlreichen im Gesund-heitswesen tätigen, z. T. „selbst ernannten“ Schim-melsachverständigen zur Ausbildung geschickt undgeprüft werden?

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Stand Juni 2006

Abb. 4/7.1: Zielsicher markiert „Qvissla“ den ver-steckten Schimmelbefall

Auch ein Professor für Bauschadensfragen wirdsicher nach konkreten Informationen über die Ein-satzmöglichkeiten eines Schimmelspürhundes nichtweiter verängstigt feststellen: „Es darf nicht sein,dass demnächst zum Luftdichttest auch noch eine,Schimmelpilzspürhund-Unauffälligkeitsbescheini-gung’ gefordert wird und bei Auffälligkeiten ein denindividuellen Vorlieben des hinzugezogenen Toxiko-logen überlassenes kostspieliges Untersuchungspro-gramm zur Widerlegung des Verdachts auf ,mikrobi-elle Kontamination’ veranlasst werden muss“. Manmuss sich von der Praxis überzeugen lassen, denn ...

1. Nach umfangreichen praktischen Erfahrungen tre-ten Schimmelbelastungen in ca. 85 % der Fälle ver-steckt in Fußböden, Wänden oder Decken auf.

2. In nur weniger als 10 % der Fälle können Mikroor-ganismen überhaupt mit einer Sporenmessung inder Raumluft erfasst werden. Selbst bei einersichtbaren Belastung kann ohne eine aktuelleSporulation und zufällig fehlender Thermik zumMesszeitpunkt gerade keine Raumluftbelastungmit Sporen vorliegen.



Stand Juni 2006

Keine Polemik.Die Verknüpfungvon technischenund gesundheit-

lichen Fragen ist besser

3. Massive Ausgasungen von in Gebäudeteilen ver-steckten lebenden und abgestorbenen Mikroorga-nismen können eine Gesundheitsgefahr darstellen.

4. Schimmelspürhunde sind in Kombination mit an-deren Methoden der mit Abstand zuverlässigste,schnellste und kostengünstigste Weg, um vorsor-gend oder bei vorhandenen Schimmelerkrankun-gen den Ort und den Umfang der versteckten Be-lastungen herauszufinden.

4/7.2 Die Methodendiskussion

In Deutschland werden unzählige technische Belangedurch Gesetze, Normen und Richtlinien bis ins letzteDetail geregelt. Umso erstaunlicher ist die Feststel-lung, dass es im Bereich der Schimmelmesstechni-ken relativ wenige Regeln gibt. Zudem sind vorhan-dene Empfehlungen fast nur an gerätetechnischen,monetären, mikrobiologischen Möglichkeiten desGutachters ausgerichtet, aber nicht an gesundheitli-chen Zielsetzungen.

Sehr wichtige Verbesserungen haben sich allerdingsseit 2002 mit dem vom Umweltbundesamt herausge-gebenen „Schimmelpilz-Leitfaden“1 und dem „Schim-melpilzsanierungs-Leitfaden“2 aus dem Jahr 2005 er-geben.

Damit verbindet sich für alle Betroffenen die großeHoffnung, dass Gutachter ebenso wie Ärzte, Anwälteund Richter diese neuen und zeitgemäßen Aus-führungsregeln beachten und sich berufsfremdeSachverständige jetzt auch an diese Leitfäden halten.



Stand Juni 2006

Regelungen durchdas UBA

1 „Schimmelpilz-Leitfaden“: Leitfaden zur Vorbeugung, Unterrichtung,Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen;erstellt durch die Innenraumlufthygienekommission des Umweltbun-desamtes; Berlin 2002.

2 „Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden“: Leitfaden zur Ursachensucheund Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen; erstelltdurch die Innenraumlufthygienekommission des Umweltbundesamtes;Dessau 2005.

Vorzugsweise durch die modellhaften und zukunfts-weisenden Aktivitäten schwedischer Spezialistenwurde vor über zwei Jahrzehnten eine Entwicklungeingeleitet, die mehr und mehr zum Standard in derMikrobiologie und Umweltmedizin wird. Einer Veröf-fentlichung von anerkannten und erfahrenen Exper-ten kann dazu entnommen werden:3

„Der Umweltausschuss der Kassenärztlichen Vereini-gung Schleswig-Holstein und das Institut für experi-mentelle Toxikologie des Universitätsklinikums Kielweisen darauf hin, dass auf der Basis neuer wissen-schaftlicher Erkenntnisse bei der gesundheitlichenBewertung von Schimmelbefall in Innenräumen einUmdenken erfolgen sollte.

Die gesundheitlichen Folgen von Schimmelexposi-tionen nehmen zu. Sie reichen von chronischen Er-krankungen der Atemwege (allergisches Asthma)und des HNO-Traktes (hier insbesondere Entzündun-gen der Nasennebenhöhlen) über Kopfschmerzen biszur chronischen Erschöpfung.

Aus internationalen Veröffentlichungen sowie aktuel-len Untersuchungsergebnissen des „Messwagensder Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Hol-stein“ muss geschlossen werden, dass die bishergängige Praxis zur Beurteilung einer Gesundheitsge-fährdung durch Schimmelpilze mittels der Messungvon lebenden, kultivierbaren Sporen in der Raumluftnicht ausreicht. Viele öffentliche Institutionen, Ge-sundheitsämter und Sachverständige arbeiten jedochimmer noch ausschließlich nach dieser herkömm-lichen Methode und kommen daher zu falschenBewertungen.“

Weiter wird in dieser Veröffentlichung von praxis-erfahrenen Medizinern festgestellt:



Stand Juni 2006

3 Umweltausschuss der kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Hol-stein; Institut für experimentelle Toxikologie der Uni Kiel; Juni 2002.

„Bei Verdacht auf mikrobielle Belastungen muss auchnach nicht sichtbarem Vorkommen gesucht werden.Alter, trockener Befall muss untersucht und dann ent-fernt werden, denn auch von versteckten, abgestor-benen Pilzen und Bakterien können MVOC sowie dieihnen anhaftenden Toxine in die Raumluft gelangenund Allergien oder andere Erkrankungen auslösen.“

Obwohl vorstehende Erkenntnisse eigentlich ausrei-chend bewiesen und wissenschaftlich belegt sind,gibt es immer noch Aussagen aus den Reihen vonMedizinern und Gutachtern, die diese Fakten schlichtund einfach ignorieren und sinngemäß feststellen:„Solange keine erhöhten Mengen anzüchtbarer Spo-ren in der Raumluft gemessen werden, besteht keineGesundheitsgefahr.“ Dies ist nicht nur falsch, son-dern dadurch werden unzählige krank machendeUmstände für betroffene Hausbewohner ignoriert,die zu unübersehbaren Gesundheitsschäden und Fol-gekosten führen können.

4/7.3 Ein Methodenvergleich

In Kooperation mit verschiedenen Laboren und mitden wissenschaftlichen Auswertungen durch dasInstitut für Umwelttoxikologie an der Universität Kielwurde vom Autor ein Methodenvergleich zur Unter-suchung von Schimmelpilzbelastungen durchge-führt. Das Ergebnis in der Zusammenfassung:

Zehn Gebäude, bei denen zunächst der Verdacht aufmikrobielle Schäden, jedoch kein offensichtlicherBefall vorlag, wurden mittels verschiedener Metho-den auf Schimmelbefall untersucht. Weiterhin wur-den 25 exponierte Personen zu Symptomhäufigkei-ten vor und nach Sanierungsmaßnahmen befragt.Nach Auffinden der Quelle des Befalls wurden in



Stand Juni 2006

Die Ausga-sungen versteckter Mikroorganis-men dürfennicht ignoriert werden

allen zehn Fällen Materialanalysen durchgeführt, dieeinen durchweg hohen versteckten mikrobiellenBefall verifizierten.

In fünf Fällen wurde ein Schimmelspürhund erfolg-reich zum Auffinden versteckter Quellen eingesetzt.Luftanalysen auf Sporen bzw. Gesamtkeimzahlenmittels zweier Methoden wiesen jeweils nur in dreiFällen mit gegenüber der Außenluft erhöhten Wertenauf den mikrobiellen Befall hin, und nur in einem Fallwar dies übereinstimmend.

Luftanalysen auf MVOC wiesen mit erhöhten Innen-raumkonzentrationen in sieben von zehn Fällen aufeine versteckte mikrobielle Quelle hin, und in allenzehn Fällen war der Innenluft-/Außenluftquotient derMVOC deutlich erhöht. Befragungen der Bewohner(n = 25) wiesen in sieben von zehn untersuchten Ge-bäuden auf gesundheitlich relevante mikrobielle Ex-position hin. In sieben von acht Fällen nahmen dieBeeinträchtigungen von 22 Bewohnern nach den Sa-nierungsmaßnahmen deutlich ab

Demnach bietet der Nachweis einer niedrigen Kon-zentration an Schimmelpilzen in der Raumluft keiner-lei Sicherheit dahin gehend, dass nicht doch ein ge-sundheitsgefährdender Schimmelpilzbefall vorliegt.

4/7.4 Vor- und Nachteile vonMess- und Suchmetho-den

Im „Schimmelpilz- Leitfaden“1 wird zu den verschie-denen Messmethoden und -verfahren wie folgt Stel-lung genommen.



Stand Juni 2006

„Es gibt kein Verfahren zur Probenahme, Aufarbei-tung und Bestimmung von Schimmelpilzen, das füralle Fragestellungen anwendbar ist.“

Daraus lassen sich die folgenden Erkenntnisse zu-sammenfassen:4

• Die Bestimmung der kultivierbaren luftgetragenenPilzsporen in der Innenraumluft ist nur eine Mo-mentaufnahme; sie ist mit einer hohen Streuungund mit einem großen Unsicherheitsfaktor behaf-tet. Es kann vorkommen, dass Ergebnisse vonLuftkeimsammlungen negativ ausfallen, obwohlein Schaden vorliegt.

• Toxische und sensibilisierende Wirkungen luft-getragener Pilzsporen gehen sowohl von kultivier-baren als auch von nicht kultivierbaren Sporenaus.

• Nützlich ist in vielen Fällen die Untersuchung einerMaterialprobe.

• Die Bestimmung von MVOC kann einen Hinweisdarauf geben, ob ein verdeckter mikrobieller Scha-den vorliegt – dieser muss dann genauer lokalisiertwerden.

• Der Einsatz eines Schimmelpilzspürhundes wirdals Ersatz oder als Ergänzung mikrobieller Mes-sungen oder von MVOC-Messungen bei nichtsichtbaren, aber vermuteten Schimmelpilzschädenvorgeschlagen.



Stand Juni 2006

Keiner hat den Anspruch auf dieeinzig richtige Methode

Nicht der Gut-achter, sonderndie Beweisfragebestimmt dasVerfahren

4 Weitere Einzelheiten: www.umweltbundesamt.de.

4/7.5 Warum werden Schim-melspürhunde ein-gesetzt?

Wenn der Umfang und die Ortslage eines verstecktenSchimmelschadens nicht ermittelt werden könnenoder vielleicht aus Kostengründen ganz auf teureBeprobungen verzichtet werden muss, hat sich derEinsatz eines Schimmelspürhundes als wertvolleErgänzung oder Ersatz bei der Feststellung gesund-heitsgefährdender versteckter mikrobieller Belastun-gen (z. B. in Wänden und im Fußbodenaufbau) er-wiesen.

Die Schweden haben schon vor über 20 Jahren dasProblemfeld der versteckten Pilze entdeckt und sinddeshalb nicht nur beim Einsatz von Spürhunden, son-dern auch in Bezug auf Analysen und Sanierungsme-thoden führend. Die Hunde werden dort nicht nur beieinem Krankheitsverdacht eingesetzt, sondern derKäufer geht bei einem Hauskauf meist auf „Nummersicher“ und fragt nach dem Begehungsprotokoll mitdem Schimmelspürhund. Ebenso werden Schulenund Kindergärten auf diese Weise überprüft.

Nach fast zweijähriger Ausbildung und umfangrei-chen Prüfungen der Fähigkeiten von Hund undHundeführer wurden im Mai 1999 in dem neu ge-gründeten Firmenzweig „Schimmelspürhund ServiceDeutschland“ zwei schwedische Hunde mit einemKostenaufwand von je 30.000,00 Euro in Dienst ge-stellt.

Ein Spürhund wird durch die Räume geführt, wo erStellen mikrobieller Ausgasungen markiert. Hundehaben mit etwa 220 Millionen Geruchsrezeptoren inder Nase eine etwa 42-mal größere Empfindlichkeit



Stand Juni 2006

Eine kosten-günstige Kon-trolle vor demHauskauf kanngroßen Scha-

den verhindern

wie der Durchschnittsmensch. Aufgrund dieses her-vorragenden Geruchssinns der Hunde und ihrer ex-zellenten Abrichtung mit jahrzehntelanger Erfahrungliegt die Trefferquote bei der täglichen Arbeit prak-tisch immer bei nahezu 100 %. Das ist ebenso wie beiden parallel ausgebildeten Minensuchhunden oderDrogenhunden kein Zufall, denn auch dort sind keinefalschen Markierungen erlaubt.

4/7.6 Wann werden Hunde eingesetzt?

Diese Frage nach der Suche versteckter Belastungentaucht dann auf, wenn

• vom Arzt oder nach Befragung der Patienten „ty-pische Symptome“ für eine Schimmelbelastunggenannt werden und gleichzeitig keine Hinweiseauf Belastungen vorliegen;

• über zurückliegende, falsch „sanierte“ Wasser-schäden berichtet wird, wie z. B. im Estrich, der –oft nach Einschaltung von Versicherung und Sach-verständigen – nur getrocknet und mit chemischenMitteln behandelt wurde;

• ein Haus gekauft werden soll und zerstörende Ma-terialprüfungen nicht möglich sind.

4/7.7 Wie wird die Arbeit desSchimmelspürhundeskontrolliert?

In der Praxis werden die Markierungen des Hundesdurch die Analyse von Materialproben regelmäßigbestätigt.



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Für die „Schimmelambulanz Deutschland“ konntenach der Bearbeitung von über 1000 Fällen bisherder Nachweis für die Unfehlbarkeit des Hundes durchdie Feststellung von deutlichen erhöhten Mengen anPilzen und / oder Bakterien in Materialproben er-bracht werden, die aus dem (versteckten) markiertenBereich entnommen wurden.

Häufig ist aus Kostengründen keine Analyse möglich,aber meist erübrigten sich diese sowieso, weil nachÖffnung des Fußbodens oder der Außenwandver-kleidung die Feuchtigkeit ebenso wie die Schimmel-belastung deutlich optisch und geruchlich auch fürden Laien zu erkennen sind.

4/7.8 Welche Vorteile habenSchimmelspürhunde?

Abb. 4/7.2: Schimmelspürhunde – immer im Dienst-wagen dabei



Stand Juni 2006

Unfehlbarkeitdes Hundes?

Zusammenfassend hat der Einsatz eines Schimmel-spürhundes folgende Vorteile:

• Jederzeit verfügbar und einsetzbar, da bei allenOrtsterminen im Messwagen dabei

• Keine Ausfälle oder Unsicherheit wie bei chemi-schen oder mikrobiologischen Analysen

• Das Ergebnis liegt sofort vor, und weiterführendeMaßnahmen, wie z. B. Probenahmen, können un-mittelbar danach erfolgen

• Im Vergleich zu einzelnen Untersuchungen auf Ma-terial- wie Luftbelastung ist der Hund wesentlichbilliger, da der Einsatz nicht pro Raum gerechnetwird, sondern für die ganze Wohnung, das Haus,die Schule, den Bürotrakt usw.

4/7.9 Beispiele für typische mit Schimmelpilz befalleneBaumaterialien, die vonSpürhunden markiertwurden

4/7.9.1 Beispiel 1

Material: Estrichdämmung und Randstreifen: Poly-styrol, Mineralfaser, Kork, Kokosfaser, Schaumstoff,Granulat

Ursache: alte Wasserschäden, auch nach Trocknungund chemischer Behandlung oder fehlende Sperrenauf der Sohle



Stand Juni 2006

Abb. 4/7.3: Feuchte und verschimmelte Dämmungunter Parkett, Folie und Estrich wegen fehlenderAbklebung zur Sohle

Abb. 4/7.4: Polystyrol nach Langzeitwasserschaden



Stand Juni 2006

4/7.9.2 Beispiel 2

Material: verklebte Bodenbeläge (z. B. Kork, Linoleumoder Parkett) oder Unterlagen (Kork, Pappe, Schaum-stoff) unter schwimmend verlegtem Laminat oderParkett

Ursache: Zu hohe Feuchte in nicht ausreichend aus-getrocknetem Zementstrich

Abb. 4/7.5: Erhöhte Feuchtewerte und Schimmel-befall in Materialien auf zu feuchtem Estrich



Stand Juni 2006

Abb. 4/7.6: Polystyroldämmung ohne Abklebung aufder Sohle und unter zu feuchtem Estrich, der dampf-dicht nach oben abgesperrt ist

4/7.9.3 Beispiel 3

Material: innen liegende Außenwanddämmung: Holz-wolleplatten, Gipskarton, Polystyrol, Profilhölzer, Iso-tapete

Ursache: feuchte Wände (z. B. Keller) oder unzurei-chend gedämmte Außenwände mit Taupunkt imWandaufbau



Stand Juni 2006

Abb. 4/7.7: Polystyrolverkleidung vor einer feuchtenAußenwand in einem Kinderzimmer



Stand Juni 2006

Abb. 4/7.8: Im Kinderzimmer wird zur Wärmedäm-mung eine Paneele an der kalten Außenwand ange-bracht

Abb. 4/7.9: Massiver Schimmelbefall hinter der Panee-le – kranke Kinder sind die Folge



Stand Juni 2006

4/7.9.4 Beispiel 4

Material: Tapeten und Putz

Ursache: Schimmel wurde nicht entfernt, sondernnur chemisch behandelt, gestrichen oder übertape-ziert

Abb. 4/7.10: Typischer übertapezierter Schimmelscha-den



Stand Juni 2006

4/7.9.5 Beispiel 5

Material: ungedämmte Holzdielen auf Balkenlage

Ursache: Unterlüftung fehlt oder wurde beseitigt,meist im Erdgeschoss bei alten Häusern

Abb. 4/7.11: Versteckter Schimmelbefall unter alten,ungedämmten Dielen mit fehlender Unterlüftung

4/7.9.6 Beispiel 6

Material: Korkböden oder Korkdämmung

Ursache: Altschäden aus dem Rohmaterial oder derLagerung



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Abb. 4/7.12: Neuer Korkbelag, auf dem der Hund starkmarkiert hat

Abb. 4/7.13: Ergebnis der Mikroskopie: Ca. 5.000 dun-kle Myzelstücke pro cm2. Ebenso wurden vereinzelthelle, noch plasmahaltige Myzelien und auch mehre-re Conidien festgestellt



Stand Juni 2006

4/7.9.7 Weitere schimmelanfälligeMaterialien

Material: Fasern unter PVC-Bodenbelag

Material: Gasbeton, Blähton, Gipsputz nach langerFeuchteinwirkung

Abschließend bleibt zu hoffen, dass zukünftige Studi-en zu neuen Erkenntnissen bezüglich der Messme-thoden und der Beurteilung von mikrobiellen Belas-tungen als kausale Ursachen für die vielfältigstenKrankheitserscheinungen kommen.



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