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TITELGESCHICHTE Galilei – der gefährliche Griff nach den Sternen AKTUELLES Gastkommentar zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009 Theodor Billroth – Pionier der Chirurgie DIE M . U . NZE 20. Jahrgang 1. Ausgabe Jänner/März 2009

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  • TITELGESCHICHTE

    • Galilei – der gefährliche Griff nach den Sternen

    AKTUELLES

    • Gastkommentar zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009

    • Theodor Billroth – Pionier der Chirurgie

    DIE M.U.NZE

    20. Jahrgang

    1. Ausgabe

    Jänner/März 2009

  • 02 Veranstaltungen, Impressum03 VORWORT

    Welt im Wandel

    04 TITELGESCHICHTEGalilei – der gefährliche Griff nach den Sternen

    09 Gastkommentar: 2009 – das Internationale Jahrder Astronomie

    10 Präsentation der 100-Euro-Goldmünze „Krone des Hl. Römischen Reiches“

    11 Theodor Billroth

    14 MÜNZGESCHICHTE UND MÜNZGESCHICHTENPolitik prägt Geld – Geld prägt Politik, 6. Folge

    15 MÜNZE ÖSTERREICH-SHOP, Auflösung Münzquiz

    16 MÜNZE ÖSTERREICH-SHOP

    2 DIE MÜNZE

    Medieninhaber, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: MÜNZE ÖSTERREICH, Am Heumarkt 1, 1030 Wien. Tel. 01/717 15-0, www.austrian-mint.at – E-Mail: [email protected] Redaktion, Text, Grafische Gestaltung: JWT WIEN, Muthgasse 109, 1190 Wien. Wissenschaftliche Beratung: Kunsthistorisches Museum Wien– Münzkabinett. Hersteller: Leykam Druck GmbH & CoKG. Versand/Logistik: PRESSEL Direct Mail Services, Johann-Galler-Straße 10, 2120 Wolkersdorf. Erscheinungsweise:5x jährlich. Fotos: wenn nicht anders angegeben – MÜNZE ÖSTERREICH. Titelfoto: © Getty-Images Alle Preisangaben mit Vorbehalt.

    IMPRESSUM

    INHALT

    World Money Fair Berlinvom 6. bis 8. Februar 2009im Estrel Convention Cen-ter, Sonnenallee 225, D-12057 Berlin: Diese Mün-zenmesse ist die bedeu-tendste im deutschenSprachraum und zugleichdie wichtigste weltweit.Wer sich bereits am Jah-resanfang eingehend überbestehende Münzprogram-me und Novitäten infor-mieren will, ist hier rich-tig. Versäumen Sie nichtden Stand der MÜNZE ÖS-TERREICH mit den aktuel-len österreichischen Prä-gungen.

    Ausstellung „PFLICHT &EHRE – Kaiser Franz JosephI. und die Außenpolitik“vom 3. März bis 14. August2009 im Ausstellungsraumder MÜNZE ÖSTERREICH, AmHeumarkt 1, Wien 3: FranzJoseph und seine Ministerführten eine Politik derPflicht und Ehre. Öster-reich war damals von einerReihe gefährlicher Gegnerumgeben, die die Existenzdes Staates gefährdeten. In diesem Zusammenhangsind Außenpolitik undkriegerische Auseinander-setzungen zu bewerten.Trotz des redlichen Bemü-hens des Kaisers, dasStaatsschiff sicher durchdie Turbulenzen dieserZeit zu steuern, kam es1914 zum Schiffbruch.Die Ausstellung schildertanhand ausgewählter Ex-ponate diese spannendeEpoche Österreichs mit

    Kaiser Franz Joseph imMittelpunkt. Eintritt undKatalog sind frei.

    Numismata München am 7.und 8. März 2009 im M,O,C(Münchener Order Center),Lilienthalallee 40: Die be-liebte Münzenmesse, zuder es die österreichischenSammler nicht weit haben.Auch hier wartet ein vollesProgramm internationalerHändler mit einer Füllevon Neuigkeiten. Natür-lich ist die MÜNZE ÖSTER-REICH mit einem Standvertreten.

    Invest 2009 Stuttgart vom24. bis 26. April 2009 inder Neuen Messe Stutt-gart: Die deutsche „Ge-winn-Messe“ wird wiedereine große Zahl von Anle-gern anlocken, die in un-sicheren Zeiten vor allemnach sicheren Anlagemög-lichkeiten Ausschau hal-ten. Da ist natürlich dieMÜNZE ÖSTERREICH mitihren goldenen Anlagepro-dukten und dem großenKnow-how als Ansprech-

    partner für Ratsuchendeam richtigen Platz.

    Das numismatische Ereig-nis in Österreich: NUMIS-MATA JETZT AUCH IN WIEN– am 16. und 17. Mai 2009im Kongress-Center derReed Messe Wien, Messe-platz 1: Zum ersten Maldie renommierte Messemit dem internationalenNumismata-Standard inÖsterreich. Alles, wasRang und Namen in derFachwelt hat, wird hiervertreten sein. Die MÜNZEÖSTERREICH, seit Jahrenauf der Numismata Mün-chen, ist natürlich auchund gerade in Wien reprä-sentativ vertreten. Hierfinden Sie ÖsterreichsMünzausgaben auf einenBlick – und in Zeitenfinanzieller Unsicherheitden „goldenen Hafen“ derMÜNZE ÖSTERREICH mitdem „Wiener Philharmo-niker“. Den wichtigstenMessetermin für Öster-reichs Sammler undMünzliebhaber jetzt schonvormerken.

    VERANSTALTUNGEN

    OFFENLEGUNG LAUT PRESSEGESETZ: Medieninhaber: MÜNZE ÖSTERREICH AG, Am Heumarkt 1, A-1030 Wien. Tochter der Oesterreichischen Nationalbank, vertreten durchGeneraldirektor Kurt Meyer. Herausgeber-Richtlinien: Unabhängige österreichische Kundenzeitschrift für Numismatiker und Leser, die an Themen rund um Münzen und Medailleninteressiert sind.

    A K T U E L L E S

    Letzte Gelegenheit! Ausstellung „Die k. k.Eisenbahnen“ noch bis 6. Februar 2009 – imAusstellungsraum derMÜNZE ÖSTERREICH, Am Heumarkt 1, Wien 3.Eintritt und Katalog sind frei.

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  • DIE MÜNZE 3

    V O R W O R T

    Diese Erfahrung haben Sie be-stimmt auch schon gemacht:Manchmal sind es die kleinenDinge, die die großen Weichen stellen undunser Leben grundlegend verändern. Alsein italienischer Professorim Jahr 1609 in Padua einFernrohr ganz einfach um90 Grad drehte und es erst-mals in den Nachthimmelrichtete, änderte dies nichtnur sein eigenes Leben. Dieastronomischen Entdeckun-gen von Galileo Galileimachten ihn selbst mit ei-nem Schlag berühmt undgaben gleichzeitig derMenschheit eine völlig neueVorstellung von der Welt.Das 400-jährige Jubiläum des ersten Fern-rohrblicks in den Sternenhimmel nahmendie Vereinten Nationen zum Anlass, 2009zum Internationalen Jahr der Astronomiezu machen. Es soll den Beitrag dieser äl-testen Naturwissenschaft zu Gesellschaftund Kultur würdigen und das Interesseweltweit verstärken. Die MÜNZE ÖSTER-REICH beteiligt sich am Jahr der Astrono-mie mit einer weiteren Ausgabe aus der Sil-ber-Niob-Reihe, der 25-Euro-Bimetallmün-ze: Ein Ring aus Silber umschließt denInnenteil aus Niob. Die Wertseite zeigt dieErforschung des Mondes mit einer Sonde,auf der anderen Seite ist ein Porträt vonGalileo Galilei zu sehen. Ich bin überzeugtdavon, dass diese Münze mit der aktuellenPrägung – wie alle unsere bisherigen Bi-metallmünzen – wieder eifrig nachgefragtwird.

    Träumen von der ZeitmaschineNicht in den Nachthimmel, sondern ineinen tiefen Brunnen richtet in einer altenWiener Sage die Angestellte eines Bäckers

    ihren Blick und entdeckt dort den Basilisk,der seither an der Mauer des Bäckerhau-ses in der Schönlaterngasse verewigt ist.Ich erinnere mich selbst noch sehr gut andie Sagen meiner Kindheit. Sie machten

    mich neugierig auf das Le-ben in früheren Zeiten undich begann, mich für Ge-schichte zu interessieren.Damals entstand wohlmein Wunsch, eine Zeitma-schine zu erfinden, um inandere Jahrhunderte zureisen. Heute träume ichübrigens noch immer vondieser Maschine – aller-dings zur Produktion zu-sätzlicher Stunden, weilmir der Tag immer wieder

    zu kurz ist. Mit unserer Serie „Sagen undLegenden in Österreich“ wollen wir jeden-falls die Tradition des Geschichtenerzäh-lens aufgreifen und auch Sie, liebe Lese-rin, lieber Leser, dazu auffordern, die Neu-ausgaben zum Anlass zu nehmen, die eineoder andere Sage den Kindern in Ihrer Fa-milie zu erzählen und damit das Interessean Geschichte zu wecken oder zu vertiefen.„Der Basilisk“ steht im Frühjahr in unse-rem Ausgabeprogramm, „Richard Löwen-herz in Dürnstein“ folgt im Herbst.

    Stationen in ÖsterreichMein ganz persönliches Ausgabe-Highlightin diesem Jahr sind die beiden Münzen ausunserer laufenden Serie „ÖsterreichischeEisenbahnen“. Vor allem die maschinellenAntriebe dieser Schienenfahrzeuge lassenmein Technikerherz höher schlagen. Geo-grafisch betrachtet können wir – andersals die Österreichische Bahn – mit unse-rem Ausgabeprogramm nicht in allen Städ-ten des Landes Station machen. Dennochversuchen wir, das Bundesgebiet um-

    fassend abzudecken. So widmen wir unsheuer neben Niederösterreich und Tirolauch dem Burgenland. In der Einsamkeit eines burgenländischenLandsitzes komponierte Joseph Haydnüber Jahrzehnte hinweg ein umfangreichesWerk – darunter zahlreiche Klaviersona-ten, deren musikalische Intensität undkompositorische Ausdruckskraft ich ganzbesonders schätze. Es ist diese räumlicheFerne von anderen Musikern und musika-lischen Strömungen, in der Haydn selbstden Grund für seine Einzigartigkeit sah.„Ich war von der Welt abgesondert“, sagter in einem bekannten Zitat, „[…] und somusste ich original werden.“ Mit der Aus-gabe unserer silbernen 5-Euro-Münze imJänner gedenken wir eines Musikers, deran einem gänzlich unbekannten Ort derWelt große Berühmtheit erlangte.

    Erfolgskurs 2009An der weltweit größten Münzmesse, derWorld Money Fair, werden wir im Februarin Berlin teilnehmen. Im Austausch mitrund 300 internationalen Branchenvertre-tern wird es mir Freude machen, einenBlick in unsere wirtschaftliche Zukunft zuwerfen. Ich erwarte – ganz ohne Fernrohr– für das Jahr 2009 eine Fortsetzung unse-res Erfolgskurses trotz schwieriger wirt-schaftlicher Rahmenbedingungen. Wir sindgut aufgestellt und dennoch flexibel, wer-den mit ausgezeichneter Qualität und ex-quisitem Design unseren Sammlern undAnlegern gleichermaßen Top-Produktebieten. Einige habe ich hier erwähnt, aus-führlicher werden wir Sie wie gewohnt indieser und den kommenden Ausgaben un-seres Magazins informieren. Auch wennsich unser aller Welt derzeit rasch ver-ändert: Unsere Münzen werden für Sieweiterhin einen wertvollen Beitrag zuIhrer Sammlung leisten oder Ihnen einfachFreude bereiten.

    HerzlichIhr

    Kurt MeyerGeneraldirektor der MÜNZE ÖSTERREICH

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    Bevor wir uns dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Genie Gali-leo Galilei und seinem Leben wid-men, begeben wir uns auf einen kurzenAusflug in die Geschichte der Astronomieim Allgemeinen. Das macht es einfacher,die Bedeutung Galileis für die Entwick-lung der Astronomie zu verstehen undauch sein angespanntes Verhältnis zu denvorherrschenden traditionellen Lehrmei-nungen und zur Kirche.Die Anfänge der Astronomie, der Wissen-schaft, die das Universum mit den Him-melskörpern erforscht, liegen im Dunkeln.

    Galilei – der gefährliche Griff nach den Sternen

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    T I T E L G E S C H I C H T E

    Ägypter, Babylonier und Chinesen mit ih-ren frühen Hochkulturen konnten bereitsbestimmte astronomische Ereignisse vo-rausberechnen. Im klassischen Griechen-land kam es zu ersten Versuchen, den Auf-bau des Kosmos zu erklären. Ausgehendvon Aristoteles (384–322 v. Chr.), der dieErde als Zentrum des Universums sah,herrschte bei uns bis ins ausgehendeMittelalter das so genannte PtolemäischeWeltbild. Diese geozentrische Weltord-nung hatte der griechische Astronom Clau-dius Ptolemäus um 150 n. Chr. in einemWerk festgehalten. Eine Revolution löste

    Nikolaus Kopernikus (1473–1543) aus, alser um 1510 von einem heliozentrischenPlanetensystem ausging. Auf Deutsch ge-sagt, bedeutete das vor allem: Nicht dieSonne dreht sich um die Erde, sondern dieErde um die Sonne. Allerdings ging Ko-pernikus noch von der klassischen Vorstel-lung der kreisförmigen Planetenbewegungaus. Dazu kam später ein wichtiger Bei-trag von Johannes Kepler (1571–1630) mitseinen Keplerschen Gesetzen, die Ellip-senbahnen der Planeten voraussetzten. Alldiese Betrachtungsweisen waren allerdingsunbewiesene Theorien, Hypothesen – undLehrmeinungen, die ganz und gar imGegensatz zur wörtlichen Auslegung desbiblischen Weltbildes standen. Im Ange-sicht der Macht der mittelalterlichen Kir-che und ihrer Inquisition war das also keinungefährliches Terrain. Erst Isaac Newton(1643–1727) lieferte mit seinem Gravita-tionsgesetz die theoretische Grundlage zurBerechnung der Planetenbewegungen, wo-durch es zur endgültigen Anerkennung desKopernikanischen Weltbildes kam.

    Eine viel versprechendewissenschaftliche KarriereGalileo Galilei, der am 15. Februar 1564in Pisa geboren wurde und am 8. Jänner1642 in Arcetri bei Florenz starb, war ita-lienischer Mathematiker, Physiker undPhilosoph – und auch Astronom. Galileikam aus einer Florentiner Patrizierfamilie.Schon sein Vater Vincenzo Galilei, eigent-lich Tuchhändler, war ein Neuerer – aller-dings auf dem Gebiet der Musik. Auch erverfügte schon über mathematische Kennt-nisse und einen gewissen Forschungs-drang.Mit diesem Erbe ausgestattet, trat seinSohn als Novize in ein Benediktinerklosterein. Er wäre vielleicht gern Mönch gewor-den. Der Vater aber hatte anderes mit ihmim Sinn und verpflichtete ihn zum Medi-zinstudium in Pisa. Nach vier Jahren er-kannte Galileo, dass das nicht das Richtigefür ihn war, und sagte der Medizinlauf-bahn ade. Er begab sich nach Florenz, umhier Mathematik zu studieren. Sein Geldverdiente er mit Privatunterricht. Darüberhinaus hielt er wissenschaftliche Vorträgein der Stadt. 1585/86 konstruierte er einehydrostatische Waage zur Bestimmung desspezifischen Gewichts. 1589 wurde erLektor für Mathematik an der UniversitätPisa. Die Position war ebenso ehrenvollwie schlecht bezahlt. Da kam ihm seinepraktische Ader zugute, um nicht mitknurrendem Magen schlafen gehen zumüssen: Er baute hilfreiche Instrumente,

    und – was noch wichtiger war – er konntesie auch verkaufen. In dieser Zeit entstandauch ein von ihm entwickeltes Thermome-ter, das allerdings noch ziemlich ungenauwar. Er untersuchte in dieser Zeit die Pen-delbewegung und fand heraus, dass es da-bei nicht auf das Gewicht, sondern auf dieLänge der Pendel ankam. Auch die Kon-struktion einer Pendeluhr wurde von ihmschon angedacht. Zur Untersuchung derFallgesetze machte er Experimente mit derschiefen Ebene, auf der er Kugeln ausunterschiedlichem Material rollen ließ.Dabei entdeckte er die Beschleunigungbzw. dass diese nicht mit der Geschwin-digkeit an sich identisch ist. Ob er auchFallversuche vom Schiefen Turm in Pisavorgenommen hat, wie vielfach behauptetwurde, ist nicht erwiesen. Beruhte diePhysik bisher teilweise auf Spekulationen,so ging es Galilei vor allem um sorgfältigeMessungen und praktische Lösungen, seies bei der Bestimmung von Fallgesetzenoder der Untersuchung der parabolischenBahn von Geschoßen. Galileo Galilei bewies nicht nur beim Er-finden von Instrumenten und ihrem Ver-trieb praktischen Sinn. Als Überlebens-künstler verstand er es auch, gute Bezie-hungen zu einflussreichen Persönlichkei-ten zu knüpfen. Solche guten Förderer eb-neten ihm den Weg zum Lehrstuhl für Ma-thematik in Padua, das damals zur Repu-blik Venedig gehörte. Hier war das Salär

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  • etwas üppiger als in Pisa. Trotzdem war esihm ein Anliegen, stets einiges dazuzuver-dienen. So gab er wiederum Privatunter-richt, wobei er unter seinen Schülern zweispätere Kardinäle hatte.

    Start der Teleskop-AstronomieAn Astronomie war Galilei ursprünglichnicht sonderlich interessiert. Das ändertesich gründlich mit einem Teleskop, dasGalilei nicht einmal erfunden hatte, ob-wohl er sonst ein großer Erfinder derunterschiedlichsten Geräte war – von demerwähnten Thermometer über einen Vor-läufer des Kugelschreibers bis zu einemautomatischen Tomatenpflücker.Die Erfindung des Fernrohrsim Jahr 1608 stammte vonHans Lipperhey aus Holland.Galilei erfuhr im Jahr darauf davonund baute aus Linsen, die im Handelerhältlich waren, ein Rohr mit etwa vier-facher Vergrößerung. Der Perfektionistmachte sich dann selbst daran, Linsen zuschleifen, und konnte durch das mit diesenLinsen gebaute Gerät die beobachtetenObjekte acht- bis neunmal so groß sehen.(Später brachte er es bis zur 33-fachenVergrößerung.) Er stellte sein Gerät dem

    Dogen von Venedig vor. Bei der veneziani-schen Regierung war man davon derart be-eindruckt, dass das Gehalt des Universi-tätsprofessors aus Padua verdoppelt wur-de. Den Herren war klar, dass dieses In-strument vor allem für die Seefahrt vongroßer Bedeutung war. Galilei aber wolltemit seinem Fernrohr weit über den Hori-zont des Meeres hinaus. Für ihn öffnetesich durch das Teleskop der Himmel. AbDezember 1609 erforschte er den Mondmit seinen Kratern. Es bot sich ihm einBild von rauen Mondgebirgen und Klüf-ten. Davon fertigte er eine Federzeichnungan. Aber der Mond war bei Weitem nichtsein einziges Untersuchungsobjekt. Soentdeckte er die vier größten Monde des

    Jupiter, die heute die Galileischen Mon-de genannt werden. Sein Teleskop

    rückte auch die Milchstraße nä-her, und auf einmal war

    klar, dass es sich dabeinicht um diffusen

    6 DIE MÜNZE

    Galileo Galileidemonstriert seinTeleskop.

    Replik von Galileis Teleskop.

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    Nebel, sondern um eine Ansammlungzahlloser Sterne handelte. Seine astrono-mischen Beobachtungen veröffentlichte er1610 zusammen mit seiner Mondskizze imSidereus Nuncius (Sternenbote). Nun warGalilei berühmt. Der Großherzog der Toskana, Cosimo II.de Medici, ein ehemaliger Schüler desMeisters, ernannte ihn 1610 zum Hofma-thematiker und Hofphilosophen. Außer-dem hatte er als Mathematikprofessor inPisa keinerlei strikte Lehrverpflichtung.Was konnte sich ein ewig wissensdurstigerForscher mehr an Freiheit wünschen! Dienutzte er unter anderem dafür, weitereastronomische Geheimnisse des Weltallszu lüften. So entdeckte er, dass der PlanetVenus Phasen ähnlich dem Mond hatte. Erschloss daraus, dass sich die Venus eineZeitlang hinter der Sonne verbarg, dannaber wieder zwischen Erde und Sonnestand.

    Der tiefe FallEs war eine Zeit des Umbruchs: Offizielldurfte an dem Ptolemäischen Weltbildnicht gerüttelt werden. Aber bei Weitemnicht alle Gebildeten der Zeit glaubtennoch daran. Viele Gelehrte – darunter auch

  • DIE MÜNZE 7

    etliche in den Klöstern – hatten großeSympathie für die Lehre des Kopernikus,ohne sich allerdings in den meisten Fällendazu zu bekennen. Schließlich bedeuteteWiderspruch zu kirchlichen GrundsätzenKetzerei – und Ketzer gehörten auf denScheiterhaufen. Galilei allerdings hattesich schon im Jahr 1597 in einem Brief anJohannes Kepler „aus der Deckung ge-wagt“ und zu erkennen gegeben, dass erein Anhänger des heliozentrischen Weltbil-des war.Im Jahr 1615 kam ein Werk des Kirchen-mannes Paolo Antonio Foscarini heraus,mit dem er beweisen wollte, dass die As-tronomie des Kopernikus nicht im Wider-spruch zur Bibel stand. Darauf hin kam eszu einer Untersuchung durch Kardinal Ro-bert Bellarmin – mit dem Ergebnis, dassdieses Buch verboten wurde. Bei der Gele-genheit kam auch ein astronomischesWerk Johannes Keplers auf den Index. DasHauptwerk des Nikolaus Kopernikus wur-de nur „suspendiert“. Das bedeutete, dassdieses Buch nur noch nach entsprechenderBearbeitung erscheinen durfte, die klarmachte, dass das Kopernikus-System le-diglich als mathematisches Modell zu be-trachten sei.Wie Galilei zu dem Ganzen stand, war einoffenes Geheimnis. Deshalb erhielt aucher eine deutliche Warnung. Bellarminschickte einen Brief an Galilei, in demdarauf hingewiesen wurde, dass das Sys-tem Kopernikus keinesfalls als Faktumdargestellt werden durfte, sondern besten-falls als Hypothese.Galilei verstand den „Wink mit dem Zaun-pfahl“ und hielt sich erst einmal mit öf-fentlichen Äußerungen in dieser Angele-genheit zurück. Allerdings bestieg 1623ein alter Bewunderer und Förderer des be-rühmten Gelehrten den Papstthron. Es warKardinal Maffeo Barberini, der sich alsPapst Urban VIII. nannte. Von ihm erhoff-te sich Galilei wohl „Rückenwind“. 1624kam er nach Rom und wurde mehrereMale von Papst Urban empfangen. Aber erbekam vom Papst nicht nur Anerkennung,sondern auch Ermutigung, mit Publikatio-nen über das kopernikanische Modell fort-zufahren.Nun machte sich der wegweisende „Hob-byastronom“ an sein grundlegendes Werk,an dem er jahrelang arbeitete, wobei ihnKrankheiten immer wieder zurückwarfen.1630 konnte er das Buch vollenden. InsDeutsche übersetzt, trägt es den Titel: Dia-log über die zwei wichtigsten Weltsysteme,das Ptolemäische und das Kopernika-nische. Er erhielt sogar eine vorläufige

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    Druckerlaubnis des zuständigen Inquisi-tors Riccardi in Rom. Es stellte sich aller-dings nachträglich heraus, dass bei diesemDialog das Ptolemäische Weltbild garnicht so gut wegkam, wie man es von Ga-lilei verlangt hatte. Auch blitzte in demBuch Ironie auf, die sogar Lieblingsgedan-ken des Papstes traf. Das war ein großerFehler. Der Papst zog seine schützendeHand zurück, und aus Rom kam die An-weisung an den Inquisitor in Florenz, dieVerbreitung des Buches zu verhindern.Dann wurde es bitterernst. Der Papst beor-derte Galilei nach Rom. Hier wohnte er inder toskanischen Botschaft. Anfang April1633 kam es zur Vernehmung, und Galileiwanderte für Wochen in ein Quartier unterder „Obhut“ der Inquisition. Am 30. Aprilräumte er vor der Inquisition seinen „Irr-tum“ ein, am 10. Mai bat er schriftlich umGnade. Aber der Prozess war unvermeid-lich. Er fand am 22. Juni 1633 statt. ImHinblick auf den Brief, den ihm seinerzeit

    Kardinal Bellarmin geschrieben hatte, lau-tete der Hauptvorwurf: Ungehorsam. Gali-lei blieb nichts anderes übrig, als seinenFehlern abzuschwören. Dadurch entkam erdem Scheiterhaufen, wurde aber zu le-benslangem Kerker verurteilt. Zum Glück sah die folgende Strafpraxisganz anders aus. Galilei verbrachte nachdem Urteil zunächst seinen Arrest in dertoskanischen Botschaft und kam nach einpaar Wochen unter die Aufsicht des Erzbi-schofs von Siena. Der gehörte jedoch zuGalileis Bewunderern, so dass sich derVerurteilte hier ganz gut von den ver-gangenen Schrecknissen erholen konnte.Schon nach fünf Monaten kehrte er sogarin seine Villa in Arcetri zurück. Natürlichwurde der Arrest nicht aufgehoben. Undals er wegen eines Leistenbruchs Florenti-ner Ärzte aufsuchen wollte, wurde ihm dieErlaubnis nicht erteilt. Im Gegenteil: Soll-te er noch einmal mit solchen Ansuchen andie Obrigkeit herantreten, könnte er durch-aus noch im Kerker landen, wurde ihmmitgeteilt. 1638 erblindete Galilei. Am 8. Jänner 1642 starb er. Ein feierlichesBegräbnis blieb ihm verwehrt.

    „... und sie bewegt sich doch!“Was blieb von Galileo Galilei und seinemWerk? Völlig neue Erkenntnisse, die dasuniverselle Weltbild der Menschheit verän-dert, ja revolutioniert haben. Daneben ver-blassen einige unvermeidliche kleine Feh-ler. Dazu gehört, dass er das Auf und Ab der Gezeiten ausschließlich von der

    Galilei verteidigt vor der Inquisition sein Buch.

    Galileo Galilei demonstriert seineastronomischen Theorien einemMönch.

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  • Sein Verhältnis zum Klerus bzw. zu vielenVertretern der Kirche war gar nicht soschlecht. Das erklärt auch seine Behand-lung nach dem Urteil, das übrigens drei

    Erdbewegung ableitete. Dazu zählteauch seine Annahme, dass die Ko-meten nur optische Effekte wären.Sein größter Irrtum war wohl dasFesthalten an den Kreisbahnen derPlaneten.Wesentlich ist seine Absage an allesIrrationale in den von ihm gepfleg-ten Wissenschaften. Das Universumbezeichnete er als Buch und sagte:„Es ist in der Sprache der Mathema-tik geschrieben, und deren Buchsta-ben sind Kreise, Dreiecke und ande-re geometrische Figuren, ohne die esdem Menschen unmöglich ist, eineinziges Wort davon zu verstehen ...“So sehr er in der Wissenschaft auf Klarheitdrängte, so „unordentlich“ war sein Fami-lienleben: Galilei hatte mit seiner Haushäl-terin drei Kinder.

    8 DIE MÜNZE

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    der zehn urteilenden Kardinälenicht unterzeichneten. Er musstenie wirklich die Kerkerstrafe antre-ten.Auch wenn Galilei ein gläubigerMensch war, setzte er für die Wis-senschaft Maßstäbe, nicht blind denVorgaben der Autoritäten zu folgen,sondern den Dingen auf den Grundzu gehen. Nach seiner Verurteilungsoll Galileo Galilei gesagt haben:„... und sie (die Erde) bewegt sichdoch!“ Obwohl dieser Ausspruchoffensichtlich ins Reich der Legen-de gehört, könnte er durchaus dasMotto seines konsequenten For-

    schens ohne Zugeständnisse sein. Inzwi-schen weiß die Welt, wie Recht er hatte.Am 2. November 1992 wurde er vom Vati-kan rehabilitiert. �

    Die 25-Euro-Bimetallmünzen in der Kombination Silber-Niob sind einevon Sammlern begehrte österreichische Spezialität. Zum Internationa-len Jahr der Astronomie 2009 erscheint nun eine neue Ausgabe dieser tech-nischen und künstlerischen „Bravourstücke“. Das Jubiläumsjahr der Astro-nomie beruht auf einem Beschluss der UN-Generalversammlung aus demDezember 2007 bzw. auf einer Initiative der Internationalen AstronomischenUnion (IAU). Gefeiert werden 400 Jahre innovative Astronomie: Galileo Ga-lilei verwendete im Jahr 1609 zum ersten Mal ein Teleskop (nach der Erfin-dung des Holländers Hans Lipperhey), um die Sterne zu beobachten. Im sel-ben Jahr erschien das Buch Astronomia Nova von Johannes Kepler. Im Inter-nationalen Jahr der Astronomie 2009 soll die Bedeutung der Astronomie fürWissenschaft, Kultur und Alltag hervorgehoben werden. Ein Beitrag dazu ist die neue Bimetallmünze. Wie immer ist der Außenringaus Silber und der Innenteil (die so genannte Pille) aus Niob, das diesmal in einem satten Goldgelb erscheint. Gestalter beider Münzseiten ist HerbertWähner.Eine Seite zeigt links – vom Silberring zur Pille übergehend – den Aus-schnitt eines Porträts von Galileo Galilei (1564–1642). Dahinter sehen wireine Mondzeichnung nach Galilei. Ausgehend von der Jahreszahl 1609 wirdrechts von unten nach oben die Entwicklung der Astronomie anhand derjeweiligen Fernrohre dargestellt. Am Anfang ist Galileis „Perspektivglas“abgebildet, weiter geht es zu Newtons Teleskop und zur Sternwarte inKremsmünster. Darüber sind ein zeitgenössisches Teleskop und zwei Radio-teleskope zu sehen. Den Abschluss bildet links oben ein Weltraumteleskop.Davor – in der Mitte – sind die Sonne und die umkreisende Erde stilisiertdargestellt. Ebenfalls in der Mitte oben ist das Jahr 2009 der historischenJahreszahl unten gegenübergestellt. Der Text JAHR DER ASTRONOMIEzieht sich bogenförmig am Rand der Pille von oben nach unten hin.Auf der anderen Seite ist die Pille sozusagen mit der Rückseite des Mondesidentisch. Eine Mondsonde auf der linken Seite, die vom Silberring in denNiobteil übergeht, erforscht die Mondoberfläche. Oberhalb der Sonde, vomMond teilweise verdeckt, befindet sich auf dem Silberring die Erdhalbkugelmit Sicht auf Europa. Die Worte REPUBLIK ÖSTERREICH im Silber-ring verlaufen im Halbbogen von links oben nach rechts unten. Unten in derMitte steht der Nennwert 25 EURO. Zwischen beiden Textelementen strahltdie Sonne. Die Darstellungen auf dem Silberring beider Seiten sind mit einem Strahlen-kranz unterlegt, der auf der Wertseite besonders prägnant zur Geltungkommt. Die Randleiste auf beiden Seiten ist erhöht.

    Erhältlich in allen Sparkassen, im Münzhandel sowie im MÜNZE ÖSTERREICH-SHOP Wien und Innsbruck.Eine Bestellkarte finden Sie in der Heftmitte.

    Die Münze erhalten Sie inattraktiver Verpackung mitEchtheitszertifikat. Sie istgesetzliches Zahlungsmittelin der Republik Österreich.

    NEUE 25-EURO-BIMETALLMÜNZEJAHR DER ASTRONOMIE

    Ausgabetag: 11. März 2009Entwurf: Herbert WähnerNennwert: € 25,–Gesamtdurchmesser: 34 mmRing: 9 g Ag (fein)

    900 Tausendstel Silber100 Tausendstel Kupfer

    Kern: 6,5 g reines NiobAuflage: max. 65.000 Stück ausschließlich

    in der Sonderqualität „Handgehoben“

    Empfohlener Erstausgabepreis: € 44,95 (inkl. 10 % MwSt.)

    Nach seiner Verurteilung wurde Galilei einigeMonate arrestiert, durfte danach in seine Villazurückkehren, blieb jedoch weiter unter Hausarrest.

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  • G A S T K O M M E N T A R

    Holland im Oktober 1608: Der Brillen-schleifer Hans Lipperhey erkennt erst-mals, wie man Linsen so kombinierenkann, dass sie ein Teleskop – ein Instrument,das Objekte näher heranrückt – ergeben. Ersucht daraufhin in Den Haag um ein Patent an.Dieses Patent wird ihm jedoch nicht verliehen,da in Den Haag die neue Erfindung bereits be-kannt ist. Dennoch gilt das Jahr 1608 als das„Erfindungsjahr“ des Fernrohrs, da es das ersteJahr in der Geschichte der Menschheit ist, ausdem uns offizielle Dokumente zum Thema Teles-kop überliefert sind.Einer der Ersten, die als Astronomen von demneu erfundenen Fernrohr Gebrauch machten,war der Italiener Galileo Galilei. Als er 1609 einvon ihm selbst gebautes „Sehrohr“ auf helleHimmelsobjekte richtete, machte er eine Reiherevolutionärer Entdeckungen. Er publizierte sie1610 in seiner Schrift Sidereus Nuncius (Ster-nenbote). Wir lesen dort erstaunliche Dinge:Der Mond ist nicht, wie man jahrhundertelangglaubte, eine perfekte Kugel, sondern ist –ebenso wie die Erde – übersät von Bergen undTälern, außerdem von Kratern und Rillen, diebei geeignetem Sonnenstand lange Schattenwerfen. Die Erde ist nicht der einzige Himmels-körper, der von einem Trabanten umkreist wird,sondern auch der Riesenplanet Jupiter wird vonMonden umkreist, und zwar sogar von vierStück. Noch heute nennen wir die vier größtenJupitermonde „Galileische Monde“ – sie habenaber überdies noch Eigennamen: Io, Europa,Ganymed und Kallisto. Die Sonne ist nicht „ma-kellos“, sondern zeigt auf ihrer Oberflächewechselnde Flecken. (Derzeit sind übrigens be-sonders wenige davon zu sehen.) Die Milch-straße besteht keineswegs aus einer Flüssig-keit, sondern aus unzähligen, weit entferntenSternen, die nur für das freie Auge zu einemmatt schimmernden Band verschwimmen.Doch nicht nur in Italien und nicht nur mit demTeleskop wurden zu jener Zeit bedeutende Fort-schritte in der Astronomie erzielt. In Mitteleuro-pa (genauer gesagt in Heidelberg) veröffent-lichte der damals in Prag arbeitende Johannes

    Kepler 1609 seine Astronomia Nova – eines derbahnbrechendsten Bücher über unser Sonnen-system. Es enthält unter anderem die beidenersten Keplerschen Gesetze. Sie lauten in ver-einfachter Formulierung:1. Keplersches Gesetz:„Die Bahnen der Planeten sind Ellipsen, inderen Brennpunkt die Sonne steht.“2. Keplersches Gesetz:„In gleichen Zeiten überstreicht die Verbin-dungslinie Planet–Sonne gleiche Flächen.“Außerdem gelang Kepler eine physikalische Be-gründung der von ihm aufgestellten himmels-mechanischen Gesetze.Galilei und Kepler lösten durch ihre Arbeiteneine wahre Flut von Entdeckungen und neuenErkenntnissen aus. Die ständige Erweiterungunseres astronomischen Wissens hält bis heute– ins Zeitalter der satellitengesteuerten Him-melsbeobachtungen – an. Die moderne Zivilisa-tion ist ohne die neuen Erkenntnisse der Astro-nomie kaum vorstellbar. Wegen der kulturhisto-rischen Bedeutung der ersten wissenschaft-lichen Betrachtung des Nachthimmels miteinem Fernrohr hat die UN-Vollversammlungam 20. Dezember 2007 das Jahr 2009 zumInternationalen Jahr der Astronomie erklärt.In vielen Ländern soll dieses Ereignis denMenschen nahe gebracht und mit Aktionengefeiert werden.Das Internationale Jahr der Astronomie 2009(IYA 2009) ist eine Veranstaltung, die Menschenin mehr als 120 Ländern dieser Erde gemeinsamzum Nachdenken über ihren Platz im Universumeinlädt und gleichzeitig nationale Barrieren undGrenzen sprengt. Amateur- und Berufsastrono-men wollen auf die Bedeutung der Astronomienicht nur für die reine Wissenschaft, sondernauch für die Gesellschaft allgemein aufmerk-sam machen. Das IYA 2009 hat deswegen astro-nomische Institutionen aller Art angeregt, Men-schen auf die Schönheit des Sternhimmels auf-merksam zu machen. Dazu gibt es neben unter-schiedlichen Schwerpunkten in den einzelnenLändern auch nationenübergreifende Projekte,wie zum Beispiel die 100 Stunden Astronomie.

    Bei dieser Aktion werden weltweit den Men-schen vom 2. bis 5. April 2009 aus den bestenSternwarten der Welt Bilder und Informationenzur Astronomie vermittelt.Generell ist es eines der wichtigen Ziele desAstronomiejahres, möglichst vielen Menschenden Blick auf den Sternhimmel und/oder durchein Fernrohr zu ermöglichen.Das Weltall: Du lebst darin – entdecke es! – so lautet das Motto des Astronomiejahres inÖsterreich und Deutschland. Neben Angebotenzur Beobachtung des Nachthimmels mit einemFernrohr gibt es in beiden Ländern Schwer-punkte, die sich für drei Monate mit einerbesonderen Thematik beschäftigen. Einer derSchwerpunkte ist die Eindämmung der sogenannten Lichtverschmutzung, um den Blick zuden Sternen auch nachfolgenden Generationenzu ermöglichen.Während an vielen Orten sich langsam Arbeits-gruppen und Interessengemeinschaften bilden,gibt es in Österreich bereits eine spektakuläreAktion: Seit dem 15. Februar 2008 rollt einFernverkehrszug der Österreichischen Bundes-bahnen (ÖBB EC 669 von Bregenz nach Graz)als Werbeträger für das Internationale Astrono-miejahr 2009 durch Österreich. �

    DR. LAURA TANVUIApromovierte 2005 am Institut für Astronomie derUniversität Wien und ist Mitarbeiterin des Projekts„Internationales Astronomiejahr 2009“.

    DR. THOMAS POSCH ist Astronom an der Universitätssternwarte Wienund koordiniert die österreichischen Beiträge zumInternationalen Astronomiejahr 2009.

    DIE MÜNZE 9

    2009Das Internationale Jahr der Astronomie

    IN ÖSTERREICH GEPLANTESCHWERPUNKTTHEMEN • Sternstunden der Astronomie In der wöchentlichen Ö1-Reihe „Wissen aktuell“werden zentrale astronomische Erkenntnisseeiner breiten Öffentlichkeit nahegebracht.

    • Wie viele Sterne sehen wir noch? Die menschliche Gesundheit leidet unter einemÜbermaß an künstlichem Licht, was zu Schlaf-störungen führen kann und durch Lichterflut derStädte den Sternhimmel immer mehr ver-schwinden lässt. All diese Aspekte werden unterdem Schlagwort „Lichtverschmutzung“ zu-sammengefasst.

    • Astronomie und NaturerlebenAuf belebten Straßen, in Naturschutzgebieten,Nationalparks und in wunderschön gelegenenSternwarten wird diese Faszination in der Ak-tion „Astronomie und Naturerleben“ vermittelt.Österreichisches Internetportal mit allen Ver-anstaltungen zum Astronomiejahr 2009:www.astronomie2009.at

    Das Projekt „Internationales Astronomiejahr2009“ wird in Österreich vom Bundesministe-rium für Wissenschaft und Forschung finanziellunterstützt.

    Von Laura Tanvuia und Thomas Posch

    2009Das Internationale Jahr der Astronomie

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    Von Laura Tanvuia und Thomas Posch

  • Experten raten seit jeher all denen, die et-was Geld auf die „hohe Kante“ legenkönnen, einen gewissen Prozentsatz ihrer Er-sparnisse in Gold anzulegen. Im Jahr 2008hat offensichtlich eine besonders große Zahlverantwortungsbewusster Menschen diesegoldene Regel beherzigt. Viele Kunden derMÜNZE ÖSTERREICH jedenfalls dürften reali-siert haben, dass sie – vor allem in Zeiten an-gespannter Wirtschaftslage – mit Gold aufder sicheren Seite sind. Deshalb verzeichnetedie MÜNZE ÖSTERREICH 2008 ihr bestes Ab-satzjahr für Goldanlageprodukte seit Beste-hen des Unternehmens in seiner jetzigenForm. Rund 1,5 Millionen Unzen Gold wur-den von Anlegern im vergangenen Jahr bei

    A K T U E L L E S

    1. Was versteht man unter dem AusdruckDoppelschlag?

    a) Gängige Methode, um ein ausgeprägteresMünzrelief zu erhalten.

    b) Eine Form der Fehlprägung.c) Das gleichzeitige Prägen von zwei Münzen.d) Zuschlag (durch Verdoppelung der Steuer-

    schuld) bei Steuervergehen im Mittelalter.

    2. Welche österreichische Münze aus Silber(Ag) wurde später durch eine andere Aus-gabe aus Kupfer-Nickel (Cu-Ni) ersetzt?

    a) Die 2-Euro-Münze.b) Die 1-Euro-Münze.c) Die 1-Schilling-Münze.d) Die 10-Schilling-Münze.

    3. Welcher König erhielt den Beinamen „der Falschmünzer“?

    a) Friedrich II. der Große von Preußen (1712–1786).

    b) Philipp der Schöne von Frankreich (1285–1314).

    c) Ludwig II. von Bayern (1845–1886).d) Victor Emanuel II. von Italien (1820–1878).

    4. Was besagt der Begriff Majuskel?a) Münzherr im alten Griechenland.b) Kennzeichen des Prägemeisters auf

    Münzen.c) Großer Buchstabe auf einer Münze.d) Materialfehler (Einschluss von

    Fremdmaterial) bei Münzen.

    Nun eine besonders knifflige Frage:5. Woraus bestand das sonderbare Notgeld,

    das im Jahr 1685 in Kanada ausgegebenwurde?

    a) Aus getrockneten Brotkugeln.b) Aus zerschnittenen Spielkarten.c) Aus Porzellanscherben.d) Aus ausgestanzten Amtsstempeln von alten

    Dokumenten.

    Und zum Schluss unser Beitrag zum Jahr derAstronomie 2009:6. Welcher Astronom war auch Vorsteher

    einer königlichen Münze?a) Galileo Galilei.b) Nikolaus Kopernikus.c) Johannes Kepler.d) Isaac Newton.

    (Auflösung auf Seite 15)

    Viel zu wissen ist sicher von Vorteil. Neueszu lernen ist aber auch „nicht ohne“. So kommt bei diesem Quiz jeder und jedeauf seine (ihre) Rechnung.

    TESTEN SIE IHR MÜNZWISSEN!

    In der Kuppelhalle des Wiener Kunsthistori-schen Museums begrüßte Dr. Sabine Haag,Direktorin der Kunstkammer, Weltliche undGeistliche Schatzkammer, in einer kurzenAnsprache die Gäste. Sie zeigte sich erfreut,dass ein ambitioniertes Projekt in diesem„imperialen Rahmen“ vorgestellt wurde. Die Festrede des Abends hielt Kerry R. J.Tattersall, Marketingdirektor der MÜNZEÖSTERREICH. Er skizzierte den geschicht-lichen Rahmen rund um die Krone, die1.000 Jahre europäische Geschichte sym-bolisiert. Als Ehrengast des Abends konnteer den Historiker Dr. Michael Habsburg ansRednerpult bitten. „Wer die Schatzkammer aufsucht, findet eineeinzigartige Fülle abendländischer Symbo-le“, sagte das Mitglied der Familie Habsburg,„und im Mittelpunkt steht die OttonischeKrone.“ Er wies besonders auf die symbol-

    10 DIE MÜNZE

    trächtigen acht Platten hin, aus denen dieKrone besteht. Sie sei im Aufbau ein klarestheologisches Konzept und ein Ausdruckchristlicher Frömmigkeit.Zum Abschluss dankte Mag. Gerhard Star-sich, Vorstandsdirektor der MÜNZE ÖSTER-REICH, dem Kunsthistorischen Museum da-für, dass es möglich war, die neue Münze inden prachtvollen Räumen vorzustellen. Überdie Entstehung der Serie verriet er: „DasInteresse der Österreicher an identitätsstiften-den Symbolen hat uns zu der Serie inspi-riert.“ In der Folge stellte er die schöne neueGoldmünze im Detail vor. Je ein Exemplarder neuen Münze war als Dankeschön für Dr. Sabine Haag und Dr. Michael Habsburgreserviert.Ein junges Streichquartett verschönte denfestlichen Abend durch Klänge von JosephHaydn. �

    Mag. Gerhard Starsich undDr. Michael Habsburg (re.).

    der MÜNZE ÖSTERREICH erworben. Einen„Löwenanteil“ mit über 750.000 Unzen hattedabei der weltberühmte „Wiener Philharmo-niker“. Das ist absoluter Rekord seit 1989.Auch in Zukunft ist Gold für alle Anleger einbedeutender Sicherheitsfaktor.Ebenfalls überaus groß war die Nachfrageseit der Einführung des silbernen „WienerPhilharmonikers“ im Februar 2008. Der im-mense Erfolg dieser Novität hat alle Erwar-tungen übertroffen. Man ging in der MÜNZEÖSTERREICH ursprünglich davon aus, rundzwei Millionen Stück im Einführungsjahr ab-zusetzen. Tatsächlich erreichte man bis Jah-resende 2008 fast das Vierfache, nämlichknapp acht Millionen Stück. �

    Präsentation der 100-Euro-Goldmünze

    „Krone des Hl. Römischen Reiches“

    Goldenes Rekordjahr 2008Mit Gold und Silber auf Nummer sicher

  • A K T U E L L E S

    Es war ein besonderer Glücksfall, dasssich der Triumph der modernen Chi-rurgie im letzten Drittel des 19. Jahr-hunderts in Wien ereignete. Zwei Fesselnhatten die Chirurgen bisher behindert: Im-mer wieder verstarben Patienten nach einergelungenen Operation an einer darauffol-genden (akzidentellen) Wundfieberkrank-heit, und eine länger dauernde Operationwar wegen der dabei auftretenden Schmer-zen undenkbar.Am Ende der ersten Hälfte des 19. Jahrhun-derts fielen diese beiden Fesseln: Die erste

    Theodor Billroth(1829–1894)Von Doz. Dr. Manfred Scopec,Institut für Geschichte der Medizin

    Billroth im Hörsaal der Universität.

    DIE MÜNZE 11BillrothsTrachiotomie-Set.

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    © IMAGNO/Austrian Archives

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    A K T U E L L E S

    12 DIE MÜNZE

    Vollnarkose wurde in Boston 1846 ausge-führt, und man erkannte, dass eine schmerz-lose Operation möglich sei. In Wien wurdedie erste Äthernarkose von Franz Schuh(1804–1865) bereits im Jänner 1847 durch-geführt. Die Feststellung von Ignaz Philipp Semmel-weis (1818–1865), dass die Übertragbarkeiteiner eiterbildenden Substanz von einemMenschen auf den anderen die Ursache desKindbettfiebers sei, deren praktische Aner-kennung leider lange Zeit auf sichwarten ließ, eröffnete ferner auchder operativen Tätigkeit derÄrzte in der zweiten Hälftedes 19. Jahrhunderts einebisher unbekannte Mög-lichkeit, Infektionen vorzu-beugen.Dies war die Situation, alsman in Wien nach dem Todvon Franz Schuh einen Nach-folger suchen musste. Kaiser Franz Joseph I. wünschteals Nachfolger von Schuh den damals57-jährigen Franz Freiherrn von Pitha(1810–1875), Chirurgieprofessor an der Jo-sephs-Akademie. Doch Pitha, der Billrothschon seit 1853 kannte, wusste, dass nurdieser die Erwartungen des Professorenkol-legiums erfüllen konnte, das einen Mannwünschte, der „nicht nur in der praktischen

    Chirurgie, sondern auch in physiologischenund pathologisch-anatomischen Forschun-gen einen großen Ruf genießt ... und erwar-ten lässt, die modernste Richtung der Chi-rurgie in ihrer Beziehung zur Physiologieund pathologischen Anatomie glänzend zuvertreten“.Deshalb erklärte Pitha gelegentlich bei einerAudienz beim Kaiser: „Billroth wird michhundertmal überflügeln.“ Schließlich lösch-ten die fachlichen Qualitäten des Kandida-

    ten alle Gegenargumente aus, undder Pastorensohn aus Rügen, der

    bei Ludwig Traube in Berlindissertiert hatte, nahm mitFreuden den Ruf nach Wien an.Am 20. August 1867 tratBillroth, der jedwedeKunst, über alles aber die

    Musik liebte, sein Amt inWien an, wo er mehr als ein

    Vierteljahrhundert lehrte undbald der Mittelpunkt der medizini-

    schen Fakultät und des gesellschaft-lichen Lebens der Donaumetropole wurde.Musik und Medizin beherrschten BillrothsLeben. 1886 schrieb er an seinen Freund Jo-hannes Brahms: „Ich habe noch nie einengroßen Forscher kennen gelernt ... der nichtim Grunde eine Art von Künstler gewesenwäre, mit reicher Fantasie und kindlichem

    Sinn. Da bin ich wieder bei meinem altenSteckenpferd: Wissenschaft und Kunstschöpfen aus derselben Quelle.“Wie sah Billroths Werdegang aus? Als Sohneines Pastors in Bergen auf der Insel Rügengeboren, mit fünf Jahren Halbwaise gewor-den, interessierte sich der Heranwachsendein erster Linie für Musik. Die kluge Mutter,die – selbst bald erkrankt – bei ihren fünfSöhnen das Regiment freiwilliger, liebevol-ler Unterordnung einzuführen imstande war,blieb ihm zeitlebens ein Vorbild. Zunächst galt es zu entscheiden, ob Musikoder Medizin der Beruf des Studenten wer-den sollte. Maßgeblichen Anteil an demendgültigen Entschluss zur Medizin hatteder befreundete Göttinger Chirurg WilhelmBraun (1799–1883). Bernhard von Langen-beck (1810–1887) wurde in Berlin Billrothsmaßgeblicher Lehrer. Stets aber beschäftigtesich der Assistent der Chirurgie auch mitFragen der theoretischen Medizin. Fragender Physiologie und der Pathologie suchte erselbst mit dem Experiment und unter demMikroskop zu beantworten. Seine Fragestel-lungen erwuchsen bald aus der Praxis.Wenn man bedenkt, dass Billroth, erst 27-jährig, im Jahre 1856 im Besetzungsvor-schlag der Lehrkanzel für pathologischeAnatomie in Berlin zugleich mit Rudolf Vir-chow (1821–1902) genannt wurde, kannman sich eine Vorstellung davon machen,wie großartig der wissenschaftliche Ruhmdes jungen Gelehrten bereits gewesen seinmuss. Schließlich aber zog Billroth denDienst unmittelbar am Kranken doch weitmehr an als die theoretische Medizin.1860 wurde er als Chirurg nach Zürich be-rufen. Weiter hielten ihn Fragen der theore-tischen Medizin, allerdings von eminentpraktischer Bedeutung, in Bann.Das Heilen der Wunde, seine Ursache, seineVerzögerung durch Eiterbildung, das Wund-fieber waren solche Probleme, die demChirurgen tagtäglich begegneten. Sie warenrätselhaft, kaum beeinflussbar und die mü-hevollste chirurgische Technik, die glänzenddurchgeführte Operation, konnte für den Pa-tienten sinnlos sein, wenn ihn eine Infektionerfasste: Er starb septisch, an Wundrose, anWunddiphtherie, an Brand. Billroth gelangder Nachweis, dass Wundfieber auf Infek-tionen beruht, die nicht durch die Luft, son-dern durch Kontakt mit „kleinsten Lebe-wesen“ hervorgerufen werden. Daher for-derte er in seinem Wirkungsbereich „Rein-lichkeit bis zur Ausschweifung“ und erzieltedamit auch beachtliche Erfolge. Nachdem Billroth von Zürich aus Beru-fungen nach Rostock und Heidelberg ab-gelehnt hatte, konnte er dem Ruf nach

    Theodor Billroth, Begründer der modernenBauchchirurgie, war auch Vater der modernenKrankenpflege. 1879 wurde das Rudolfinerhausgegründet. Dem Spital war die erste Kranken-pflegeschule Wiens angeschlossen. Rechts: Billroths Buch „Die Krankenpflege imHaus und im Hospital“.

  • Wien nicht widerstehen. In Wien betrat eroperatives Neuland: Mit der ersten Öso-phagusresektion (Speiseröhrenentfernung)1871, der Kehlkopfexstirpation (völligeEntfernung des Kehlkopfs) 1873 und denbeiden Formen der Magenresektion (Ma-genentfernung) Billroth I (1881) und Bill-roth II (1885) eröffnete er drei neue Ope-rationsgebiete. Niemals wagte er einenchirurgischen Eingriff am Menschen,wenn nicht vorher durch zahllose Experi-mente die Gewissheit gegeben war – so-weit dies überhaupt möglich ist –, dass dieMethode erfolgreich und als Standardme-thode in allen ähnlich gelagerten Fällenausführbar sei; mit seinen eigenen Wortengesagt, dass die Operation „beim Men-schen als Probe auf eine schon vorher alszweifellos richtig erkannte Rechnung be-trachtet werden kann“. Billroth veröffent-lichte neben schonungslosen Statistikenauch Berichte über geglückte und misslun-

    gene operative Neuerun-gen und forderte die Be-obachtung von Patientenüber mehrere Jahre nachihrer Entlassung.Neben der Behandlungder Kranken lag ihm de-ren Pflege besonders amHerzen, und er sorgteauch für eine tauglicheAusbildung des Pflege-personals. Das Rudol-finerhaus in Wien-Döb-ling, das – unter dem Pa-tronat des Kronprinzen,dessen Namen es auchheute noch trägt – 1882zur Heranbildung vonweltlichen Krankenschwestern eröffnetwurde, ist Billroths fortbestehendes Werk.Bei seiner Antrittsvorlesung in Wien hatteBillroth gesagt: „Wollen Sie mir auf mei-

    Die Münze ist offizielles Zahlungsmittel in der Republik Österreich. Erhältlich in allen Banken, Sparkassen, im Münzhandel sowie im MÜNZEÖSTERREICH-SHOP Wien und Innsbruck.Die Bestellkarte für die Münze und das Etui finden Sie in der Heftmitte.

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    Der aus Deutschland stammende Theodor Billroth war nicht nurein bedeutender Chirurg der Wiener Medizinischen Schule, derwichtige Entwicklungen auf dem Gebiet der Bauch- und Kehlkopf-chirurgie einleitete, er führte auch die Mischnarkose (Äther undChloroform) ein. Er war ab 1867 Universitätsprofessor in Wien undtrat auch mit organisatorischen Maßnahmen hervor. So veranlassteer den Bau des Rudolfinerhauses zur Ausbildung von Krankenpfle-gerinnen.Die neue Münze ist eine goldene Reverenz an den großen Arzt. DieGestaltung der Wertseite stammt von Helmut Andexlinger. Wir se-hen das Porträt Billroths, eines würdigen älteren Herrn mit ent-schlossenen und zugleich gütigen Zügen. Mit seinem Vollbart er-scheint er als der typische, seiner Wissenschaft verhaftete Professorvergangener Zeit. Über dem Porträt im rechten Bereich ziehen sicham Münzrand sein Name und seine Lebensdaten hin: THEODORBILLROTH 1829–1894. Links oben ist das Nominale 50 EUROplatziert, darunter das Ausgabejahr 2009. Am unteren Münzrandsind bogenförmig die Worte REPUBLIK ÖSTERREICH ange-ordnet. Wie auf jeder Münze der Serie gehört der Äskulapstab zudem Sujet. Das Medizinersymbol erscheint links neben dem Porträt.Die zweite Seite hat Herbert Wähner gestaltet. Hier tut sich aufkleinstem Raum sehr viel, ohne dass man die Übersicht verliert. DasHauptmotiv zeigt Theodor Billroth im Kreis von Kollegen und As-sistenten während einer Operation. Die Szene ist einem Gemäldevon Adalbert Franz Seligmann nachempfunden (Originalgemälde inder Österreichischen Galerie, Wien). Durch einen Kreisbogen ge-trennt verläuft rechts von unten nach oben der Text DER BILL-ROTH’SCHE HÖRSAAL. Links unten ist ein Rundbild einge-klinkt. Es zeigt einen Ausschnitt der Gebäudefront des alten WienerAllgemeinen Krankenhauses, und zwar den Trakt, in welchem demVernehmen nach der Hörsaal Billroths angesiedelt war. Über dergesamten Abbildung liegt ein chirurgisches Besteck: Skalpell undSpezialscheren.

    AUS DER SERIE „GROSSE MEDIZINER ÖSTERREICHS“DIE DRITTE 50-EURO-GOLDMÜNZE „THEODOR BILLROTH“

    Ausgabetag: 11. Februar 2009Entwurf: H. Andexlinger/H. WähnerFeinheit: 986/1000 AuFeingewicht: 10 gDurchmesser: 22 mmNominale: € 50,–Auflage: max. 50.000 Stück

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    nen Wegen, selbst wenndieselben mühsam sind,treulich folgen, so hoffeich, dass die WienerSchule ihre ewige Jugendbewahren werde. Sie,meine Herren, müssenfreilich das Meiste dazuthun, denn die Zukunfteiner Schule beruht aufder Arbeit der Schüler,wie die Zukunft einesStaates auf der Arbeitseiner Bürger.“Seine Schüler Czerny,Eiselsberg, Gussenbauer,Hacker, Mikulicz, Wini-warter – um nur einige

    zu nennen – wurden später Lehrkanzelvor-stände für Chirurgie in vielen Ländern unddie Person Billroths geradezu zur legendä-ren Figur des großen Chirurgen. �

    DIE MÜNZE 13

    Billroth mit Czerny, einemseiner Schüler (als Sanitäter).

    A K T U E L L E S

  • 14 DIE MÜNZE

    A K T U E L L E S

    Sie begannen als Tuchhändler, bautendann den ersten internationalenBankkonzern auf und wurden späterHerzöge, Königinnen und Päpste. Gemeintsind die Medici. Schon früh bekleidetensie Stadtämter in Florenz und waren seitdem 15. Jahrhundert – mit zwei Unterbre-chungen – praktisch die Herren der Stadt.Dass sie die Kunst förderten und durch ihrMäzenatentum Florenz zu einer der schön-sten Städte der Welt machten, war nur einangenehmer „Nebeneffekt“ für die Allge-meinheit.

    „Eine Hand wäscht die andere“ Wir beginnen mit Giovanni di Bicci de’Medici, dem Gründer des Bankenimpe-riums. Der 1360 geborene Giovanni lerntedas Bankgeschäft zunächst „von der Pikeauf“, und zwar in der Bank eines Cousins.Er hatte wohl von Anfang an „das richtigeHändchen“ fürs Geld, denn bald war erPartner und Leiter der Filiale in Rom.1397 kam er wieder nach Florenz undgründete mit zwei Partnern eine Bank. Dereine Teilhaber stieg wieder aus, währenddie verbliebenen Bankiers bald zu denreichsten Bürgern von Florenz gehörten.Schon Giovanni hatte Einfluss auf dieStadtregierung von Florenz. Allerdingsblieb er „der Mann im Hintergrund“. 1429 wurde sein Sohn Cosimo (der Alte)sein Nachfolger. In dieser Zeit war Florenzmit seinen 50.000 Einwohnern ein Finanz-zentrum, das mehr als 20 Bankhäuser auf-zuweisen hatte. Der Florin (Goldgulden)wurde hier seit dem 13. Jahrhundert ge-prägt und erhielt von der Stadt seinen Na-men. Die Fürsten von Genua und Venedig,die im Welthandel eine gewichtige Rollespielten, waren Bankkunden in Florenz(und bald auch bei Cosimo) mit einem un-ersättlichen Bedarf nach Krediten. Cosimo „kurbelte“ das Bankgeschäft erstso richtig an und verschaffte sich großenEinfluss auf die Politik, ohne sich dabei in

    der Öffentlichkeit in den Vordergrund zudrängen. Er hatte ein sehr einfaches Prin-zip, das auch heute noch in Politik undWirtschaft gilt, nämlich „eine Hand wäschtdie andere“. Er baute unermüdlich Bezie-hungen auf. Wer sich mit ihm gut stellte –und selbst über Einfluss verfügte, derkonnte über ihn zu Ämtern und Pfründengelangen. Natürlich wurden dafür entspre-chende Gegenleistungen erwartet. Beste-chung, Intrigen und Erpressung waren imdamaligen Florenz an der Tagesordnung.Und Cosimo erwies sich als Meister aufdiesem Gebiet. Allerdings fiel auch er selbst einer dieserIntrigen kurzfristig zum Opfer. Von einerkonkurrenzierenden Gruppe bestochen,beschlossen die Florentiner Ratsherren,Cosimo zu verhaften und mit den engstenVerwandten aus der Stadt zu verbannen.Ein Grund war leicht zu finden. Aber werzahlt, schafft an – und wer mehr zahlt,kann auch eine Verbannung rückgängigmachen. Die Medici hatten das Geld undden Einfluss, und nach ein paar Monatenwar der Spuk vorbei.

    Der erste Bankkonzern Cosimo konnte zurückkehren und seinNetz der Einflussnahme und auch sein eu-ropaweites Bankennetz ausbauen. Und daswar gewaltig. Mit der Zeit gab es Bankfili-alen der Medici in Pisa, Mailand, Basel,Genf, Lyon, Avignon, Brügge, Antwerpenund London. Gleichzeitig wurden dieBankverbindungen für einen regen Handelmit Luxusgütern genutzt. Wer konnte denMächtigen einschließlich des Papstes sel-tene Luxusgüter aus der Ferne schnell ver-schaffen? Die Medici lieferten promptBrokat, Pelze, Silber und Edelsteine fürdie Reichen und Einflussreichen in Flo-renz. Andererseits waren Zitrusfrüchte undOlivenöl aus Italien an den Höfen im Nor-den hoch willkommen. So machte manGeschäfte, so machte man sich Freunde.

    Damit das europaweite Filialnetz ohne dieheutigen Kommunikationsmöglichkeitenfunktionierte, hatte Cosimo ein Rezept,das seiner Zeit weit voraus war. Währendein Patriarch der damaligen Zeit in seinenKontoren alles bis zum letzten Ärmelscho-ner unter Kontrolle haben wollte, hielt Co-simo seine ausländischen Führungskräfte„an der langen Leine“. Heute würde mansagen: er dezentralisierte sein Unterneh-men. Es gab keine weisungsgebundenenGeschäftsführer, sondern Mitinhaber mitviel Eigenverantwortung, die mit bis zu 40Prozent am Gewinn beteiligt waren. Frei-lich war dabei bedingungslose Loyalitätvonnöten. Allerdings konnte es ein Partnerdes großen Medici dabei selbst zu Reich-tum bringen. Für den „Konzernherrn“ wiederum brachtedas zwei weitere Vorteile: Erstens brauchteer für Fehler oder Verluste in den einzel-nen Medici-Banken nicht geradezustehen,zweitens musste er seine Zeit nicht mitKleinigkeiten verplempern. Er traf sich lie-ber in der Villa Medici, der Zentrale, mitAbgesandten europäischer Fürstenhäuserund Fürsten selbst, die Bares für ihren auf-wändigen Lebensstil und die noch aufwän-digeren Kriege brauchten, und gab hier die großen Linien für das internationaleKreditgeschäft vor. �

    Das nächste Mal geht es darum, wie dieMedici die Bankiers der Päpste wurdenund wie Mitglieder der Familie späterselbst das Amt des Papstes bekleideten.

    Münzgeschichte &Münzgeschichten6. Folge: Politik prägt Geld – Geld prägt Politik

    Cosimo de’ Medici (der Alte) prägteden Spruch: „Eine Hand wäscht dieandere.“

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    1. Antwort b)Man spricht von einem Doppelschlag bei einer Fehlprägung, wenn die Kon-turen eines Münzbildes ganz oder zum Teil auf der Münze doppelt sichtbarsind. Bei antiken Münzen tritt dieser Fehler öfter auf, ist aber meist nichtwertmindernd. Die Alternativen sind mehr oder weniger gut erfunden.

    2. Antwort d)Für ältere Leser wird die Frage nicht allzu schwierig gewesen sein. Man er-innert sich: Von 1957 bis 1973 war das 10-Schilling-Stück aus Silber. 1974 wur-de diese Ausgabe eingezogen. Stattdessen kam ein neuer Zehner in einerKupfer-Nickel-Legierung. Auch der Revers änderte sich: Das Österreichwap-pen wurde vom Bundesadler abgelöst. Die Dame mit der Goldhaube auf derWertseite blieb in beiden Fällen gleich. Auch vom 1-Schilling-Stück gab es imLauf der Zeit zwei verschiedene Ausgaben. Keine davon war jedoch aus Sil-ber. Die 1- und 2-Euro-Stücke waren und sind Bimetallmünzen in einer Kom-bination aus einer Kupfer-Nickel- und einer Nickel-Messing-Legierung.

    3. Antwort b)Die Verschlechterung der Geldqualität unter der Regentschaft von Philippdem Schönen war derart gravierend, dass er den Beinamen „der Falschmün-zer“ erhielt. Die anderen Könige sind wahllos aus dem Lexikon herausge-griffen und für Münzverschlechterungen nicht verantwortlich. Oder doch?Jedenfalls hat keiner von den drei anderen einen so wenig erfreulichenSpitznamen erhalten.

    4. Antwort c)Majuskeln sind nichts anderes als Großbuchstaben auf Münzen, wie sie vor-

    wiegend für Münzbeschriftungen verwendet werden. Und wenn doch ein-mal Kleinbuchstaben auf Münzen vorkommen, dann sind das Minuskeln.Natürlich gibt es auch griechische Münzherren, Kennzeichen von Prägemeis-tern und Materialfehler – aber eben nicht unter dieser Bezeichnung.

    5. Antwort b)Wer soll so etwas wissen?! Ganz recht. Die erfundenen Alternativen sindmindestens ebenso glaubwürdig – bzw. unglaubwürdig – wie die richtigeAntwort. Die Geschichte mit den zerstückelten Spielkarten ist folgende: ImJahr 1685 kam im damals noch französischen Kanada eine heiß ersehnteGeldsendung aus Frankreich nicht an. Die Soldaten wollten aber ihren Sold.Zuerst legten die Verantwortlichen ihr eigenes Geld zusammen, um die Trup-pen zu bezahlen. Doch als auch das zu Ende war, wurden sämtliche Spielkar-ten der Soldaten eingezogen und in vier Teile zerschnitten. Mit der jewei-ligen amtlichen Unterschrift darauf wurden die Kartenschnipsel zu Geld. Tja, Sachen gibt es. Wenn heutige Finanzkrisen doch auch so leicht zu lösenwären!

    6. Antwort d)Vielleicht haben es Geschichtsprofessoren unter unseren Lesern gewusst. Dieanderen mussten wohl raten. Wenn Sie auf Sir Isaac Newton getippt haben,war das der Haupttreffer. Auch wenn der englische Mathematiker, Physikerund Astronom auf ganz anderen Gebieten berühmt wurde, hatte er in Eng-land auch ganz maßgeblich mit Münzen zu tun: 1696 wurde Newton zumMünzprüfer ernannt und 1699 zum Vorsteher der königlichen Münze. Nunsind Sie vermutlich um dieses Wissen reicher, genau so wie der Verfasser die-ses Münzquiz, der durch Zufall auf diese Tatsache gestoßen ist.

    DAS MÜNZ-QUIZ – DIE AUFLÖSUNG

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