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1 Themen dieser Ausgabe: pHakten Newsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 1. Quartal 2012 Januar 2012 Zu alt ... oder zu viele Medikamente? 2 Warum Nahrungsergänzungsmittel 3 Die zehn bizarrsten Todesarten 7 Rezept des Monats: Vegetarische Paella mit Couscous 8 Vitamin D und der Winter Blues 9 Etwas für ganz Schlaue 10 Vorschulkinder und das Fernsehen 11 Februar 2012 Doppelt hält besser: Power-Paare unter den Nahrungsergänzungsmitteln 11 Keine Vorsorge durch die Vorsorge 12 Lachs- oder Leinöl: Falsche Frage, richtige Antwort 13 Depressionen und der Darm 14 Das Rezept des Monats: Apfel-Möhren-Couscous 17 Die „doppelte“ prophylaktische Brustentfernung - keine gute Idee 18 März 2012 Epidemie oder verkaufsfördernde Maßnahme? 20 Mehr als nur ein Placebo: Homöopathie in der Krebstherapie 20 Aluminium und Impfungen – ein tödliches Doppel 23 Die 10 populärsten Rauschmittel – und ihre faszinierende Geschichte 24 Hormonersatztherapie: wichtige Ursache von Brustkrebs 26 Das Rezept des Monats: Yamswurzeln mit Ingwer und Zimt 27

4flamingos pHakten 1. Quartal 2012

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pHakten-Newsletter des 4flamingos Verlages Rheine für die Monate Januar, Februar und März 2012

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1 4Flamingos pHakten 1. Quartal 2012

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

1. Quartal 2012

Januar 2012

Zu alt ... oder zu viele Medikamente? 2

Warum Nahrungsergänzungsmittel 3

Die zehn bizarrsten Todesarten 7

Rezept des Monats: Vegetarische Paella mit Couscous 8

Vitamin D und der Winter Blues 9

Etwas für ganz Schlaue 10

Vorschulkinder und das Fernsehen 11

Februar 2012

Doppelt hält besser: Power-Paare unter den Nahrungsergänzungsmitteln 11

Keine Vorsorge durch die Vorsorge 12

Lachs- oder Leinöl: Falsche Frage, richtige Antwort 13

Depressionen und der Darm 14

Das Rezept des Monats: Apfel-Möhren-Couscous 17

Die „doppelte“ prophylaktische Brustentfernung - keine gute Idee 18

März 2012

Epidemie oder verkaufsfördernde Maßnahme? 20

Mehr als nur ein Placebo: Homöopathie in der Krebstherapie 20

Aluminium und Impfungen – ein tödliches Doppel 23

Die 10 populärsten Rauschmittel – und ihre faszinierende Geschichte 24

Hormonersatztherapie: wichtige Ursache von Brustkrebs 26

Das Rezept des Monats: Yamswurzeln mit Ingwer und Zimt 27

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Januar 2012

Liebe Leser

Mehr als ein Drittel aller Medikamente, die jedes Jahrvon Ärzten verordnet werden, nehmen Menschen ein,die älter als 65 sind. Wenn auch Sie zu dieser Gruppegehören sollten, wissen Sie vermutlich ebenso gut wieich, dass Sie und ihre Altersgenossen im Durchschnittbis zu 6 unterschiedliche Medikamente schlucken (müs-sen???).

Polypharmakologie – so nennt man das, wenn mehrals ein Medikament zur Zeit verschrieben wird – ist inKrankenhäusern und Pflegeheimen ein noch größeresProblem, den dort erhält der durchschnittliche Patientoder Insasse mindestens sieben Medikamente am Tag.Wie eine aktuelle Untersuchung der britischen Regie-rung gezeigt hat, erhalten 80 % dieser Personengrup-pe Medikamente wie Anti-Demenz-Mittel, die häufig nurdazu dienen sollen, die Senioren ruhig zu stellen!

Und wäre das alleine nicht schon schlimm genug, stelltsich nun die Frage, ob es eventuell diese Medikamenteseien könnten, die hinter den Erkrankungen stecken,die man gewöhnlich mit dem Altern in Zusammenhangbringt.

„Mich deucht die Heilung schlimmer, als das Lei-den…“

Schon 1965, als das Fachgebiet der Geriatrie noch inden Kinderschuhen steckte, sagte Bernard Isaac,Geriatrieprofessor der Universität Birmingham, das fastjedes gesundheitliche Problem des älteren Menschenauf vier Grundübel zurückzuführen wären, welche dieLebenslänge beeinflussen: Immobilität, Inkontinenz,Instabilität und kognitiver Verfall.

Damals ahnte Professor Isaac nicht, dass diese vierBedrohungen oftmals eben durch die Medikamentehervorgerufen werden, die sie eigentlich beheben sol-len.

Immobilität und Instabilität: Durchschnittlich stürzt je-der dritte Mitbürger über 65 einmal im Jahr und 25 %dieser Personen sterben innerhalb von 6 Monaten nachihrem Sturz. Selbstverständlich gibt es zahlreiche Grün-de, warum ein älterer Mensch stürzen kann, aber manschätzt, dass für etwa 18% aller Fälle verschreibungs-pflichtige Medikamente verantwortlich sind.

Tranquilizer und Beruhigungsmittel wie Benzodiazepi-ne können das Sturzrisiko verdreifachen. Wie kanadi-sche Wissenschaftler festegestellt haben, sind die ge-fährlichsten Substanzen hier Flurazepam (Dalmadorm,Staurodorm) und Triazolam (Halcion) und nach ihrenErgebnissen, neigen Personen, denen man diese Mit-tel verordnet hat schon innerhalb der ersten 14 Tageihrer Medikamenteneinnahme vermehrt zu Stürzen.

Wie eine kleine amerikanische Untersuchung gezeigthat, wirken die Benzodiazepine unmittelbar auf das zen-trale Nervensystem (ZNS) und beeinflussen neuro-muskuläre Prozesse und das Gleichgewicht.

Inkontinenz: Die mangelnde Fähigkeit, Urin und/oderStuhl zu „halten“ gilt allgemein als unglückliche Folgedes Alterns. Tatsächlich kann eine solche Inkontinenzin allen Altersstufen und als Konsequenz unterschiedli-cher Gründe auftreten. Dennoch leidet jeder Zehnte imAlter über 65 und jeder Dritte im Alter von 80 und mehrJahren an einer fehlerhaften Blasenkontrolle.

Interessanter Weise können zahlreiche rezeptpflichti-ge Mittel vorübergehend eine Inkontinenz auslösen:Anticholinerge (die Nerven blockierende) Wirkstoffe, wieman sie in Antihistaminika, Antidepressiva, Opiaten undParkinsonmedikamenten ebenso findet, wie in Herz-medikamenten aus der Gruppe der Kalziumkanal-blocker und der Diuretika („Wasserpillen“) sind hier diebekanntesten Sünder.

Verfall der Denk- und Gedächtnisfunktionen : Ob-wohl das Altern zu den Hauptursachen des kognitivenVerfalls gehören, können pharmazeutische Wirkstoffebei der Verschlimmerung des Problems eine wichtigeRolle spielen. Amerikanische Wissenschaftler von derUniversität Florida haben herausgefunden, dass anti-cholinerge Substanzen wie z. B. Medikamente gegeneine hyperaktive Blase, einen Verfall der kognitivenFähigkeiten beschleunigen können.

Ergänzend ist eine andere Forschergruppe von derMedical University of South Carolina zu der Einsichtgekommen, dass zahlreiche häufig verordnete Medi-kamente Nebenwirkungen wie Verwirrung oderGedächtnisverlust mit sich bringen können, die allge-mein als Symptome eines kognitiven Verfalls gelten.

pHakt ist, dass ALLE Medikamente Nebenwirkungenhaben, auch wenn sie auf Wirksamkeit und Sicherheituntersucht worden sind. Denn meistens werden solcheTests isoliert und nur selten in Verbindung mit anderenMedikamenten durchgeführt. Daher kann niemand ge-nau sagen, ab man sich nicht möglicherweise langsamaber sicher vergiftet, wenn man zwei oder mehr Medi-kamente zur gleichen Zeit einnimmt – vom Risiko beisieben oder mehr Mitteln ganz zu schweigen!

Aufgrund der Beweise – und davon gibt es immer mehr– könnte eine Polypharmakologie hinter vielen der be-kannten gesundheitlichen Probleme unter älteren Men-schen stecken. Und da muss man sich denn doch dieFrage stellen, ob der Alterungsprozess ohne diese Mit-tel vielleicht doch etwa weniger erschreckend erschei-nen würde.Quellen: “Age-related disease? Or too many pharmaceuticals?”,HSI e-Alert UK Edition, 2 Januar 2012,

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Warum Nahrungsergänzungsmittel?

In den westlichen Staaten nehmen die meisten Erwach-senen ein Vitaminpräparat ein, obwohl ihre Ärzte glau-ben, die würfen damit nicht nur ihr Geld zum Fensterheraus, sondern gefährdeten zudem ihre Gesundheitund verkürzten ihr Leben.

Stattdessen – so die moderne Medizin – erhält einedurchschnittlich gesunde Person alle wichtigen Nähr-stoffe durch eine ausgewogene Kost.

Das ist eine Hypothese, die man Ärzten in der Universi-tät beibringt – bei denen innerhalb des fünfjährigen Stu-diums bestenfalls ein Tag für das Thema Ernährungangesetzt wird – und die Unterstützung durchRegierungsbehörden wie die amerikanische Food andDrug Administration (FDA) erhält. Und der britischeNational Health Service (NHS) konstatiert auf seinerWebseite: „Die meisten Menschen erhalten alle Vitami-ne und Mineralstoffe, die sie brauchen, durch eine aus-gewogene und abwechslungsreiche Kost.“

Folgt man dieser Betrachtung, sind Vitamin- undMineralstoffsupplemente Geldverschwendung. Und wasnoch schlimmer ist: Sie können uns umbringen –zu-mindest wenn man nach Studien geht, die regelmäßigStoff für Schlagzeilen liefern. Die letzte dieser Studien -die Iowa Women’s Health Study – kommt zu dem Er-gebnis, dass ältere Frauen, die Nahrungsergänzungs-mittel einnehmen, eher riskieren, früher zu sterben, alsFrauen, die keine Nahrungsergänzungsmittel einsetzen.Das größte Risiko scheinen Eisenpräparate mit sich zubringen (Arch Intern Med, 2011; 171: 1625–33).

2008 kam die einflussreiche Cochrane Collaboration zueinem ähnlichen Ergebnis, das tagelang die Medien be-herrschte. Durch eine Meta-Analyse von 67 medizini-schen Untersuchungen kamen die Cochrane - Forscherzu dem Ergebnis, dass Personen, die ein hoch dosier-tes Antioxidans wie Vitamin A, Beta-Karotin (wird imKörper in Vitamin A umgewandelt) oder Vitamin E ein-nehmen, eher starben, als Personen, die kein Nahrungs-ergänzungsmittel eingenommen hatten (CochraneDatabase Syst Rev, 2008, 2: CD007176).

Auf Basis dieser Studien diskutiert die EuropäischeUnion zur Zeit über die Stärke der Vitamin- und Mineral-stoffpräparate ,die man in ganz Europa frei (d. h. au-ßerhalb von Apotheken) kaufen kann. Die Alliance forNatural Health (ANH), eine Lobbyistengruppe befürch-tet nun, dass man die zukünftigen maximal erlaubtenMengen (MPL) für Nahrungsergänzungsmittel sehrniedrig halten wird, sodass diese Mittel keinen thera-peutischen Wert mehr haben.

Auch die FDA überlegt, den Verkauf von Nahrungs-ergänzungsmitteln in normalen Läden einzuschränkenund dabei auch Präparate zu verbieten, die in den letz-ten 20 Jahren auf den Markt gekommen sind, wenn siekeine teuren Zulassungsstudien durchlaufen.

Können wir tatsächlich schon dadurch gesund bleiben,dass wir uns ausgewogen ernähren? Oder benötigenwir trotzdem Nahrungsergänzungsmittel. Und wenn wirVitamin- und Mineralstoffpräparate einnehmen, steigernwir dadurch unsere Chancen auf einen frühzeitigen Tod?

Die durchschnittlich (gesunde) Person

Das Fundament für die Mengen an Nähstoffen, die wirfür die Gesunderhaltung unseres Körpers benötigen,sind die täglichen RDI-Werte (RDI = Reference DailyIntake), welche die früheren RDA – Werte (RDA,Recommended Daily Allowance = täglich empfohleneZufuhrmengen) ersetzen. Diese Mengen (s. dazuFaktenblatt B) sollen genügen, um den Bedarf von 98% der gesunden Personen zu decken und können durcheine gesunde Ernährung gedeckt werden – das zumin-dest ist die offizielle Position. Ausnahmen machen nurSchwangere und stillende Mütter, Kinder zwischen 6Monaten und 5 Jahren, Personen im Alter über 65 Jah-ren und Menschen mit dunklerer Hautfarbe, die VitaminD-Tabletten einnehmen sollten. Nach Angaben des NHSsollten auch Kinder bis zum 5 Lebensjahr ihre Ernäh-rung durch die Vitamine A und C ergänzen.

Das erste Problem mit diesem Universalrezept bestehtdarin, dass nur wenige von uns durchschnittlich, ge-sund oder beides sind. Jeder von uns ist biochemischeinzigartig. Nach Meinung von Dr. Damien Downing,hat eine Untersuchung an Meerschweinchen gezeigt,dass der individuelle Bedarf an Vitamin C um den Fak-tor 20 schwanken kann und man annehmen muss, „dasdies bei den Menschen ebenso aussieht.“

Unser Nährstoffbedarf unterliegt Variationen durch Al-ter und Geschlecht, Stressbelastungen und genetischenAnlagen. Manche von uns haben z. B. einen ererbten,deutlich höheren Bedarf an Folsäure und die VitamineB6, B12 und B2 und niedrigere Spiegel dieser Wertekönnen bei entsprechend vorbelasteten Frauen dasBrustkrebsrisiko erhöhen (Carcinogenesis, 2001; 22:1661–5), da diese aufgrund einer Variante eines be-stimmten Enzyms mehr Vitamin B6 benötigen, als RDIund RDA vorgeben.

Die RDI-Werte sollen der Erhaltung der Gesundheit die-nen, sind aber ungenügend, wenn wir krank sind oderunter einem chronischen Gesundheitsproblem leiden.Autistische Kinder z, B. brauchen deutlich größere Men-gen an Vitamin B6, als die klassischen Empfehlungensagen, ein 60 kg schweres autistisches Kind brauchtnach dem Ergebnisseen einer Untersuchung täglich1000 mg Vitamin B 6. (Autism Res Rev Intl, 1997; 11:3). Nach Empfehlungen der RDI reichen für eine durch-schnittlich gesunde Person täglich 2 mg!

Die ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung besteht aus vernünfti-gen Mengen der folgenden 5 Nahrungsmittelgruppen:

1.Obst und Gemüse: Hier werden täglich 5 Por-tionen empfohlen

2.Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Brot, Früh-stücksflocken, Kartoffeln und Teigwaren: Diese

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Speisen sollten ein Drittel dessen ausmachen, waswir täglich essen

3.Fleisch, Fisch Eier und Hülsenfrüchte sind allesgute Eiweißquellen und liefern nach Meinung desNHS zudem auch ein weites Angebot an Vitaminenund Mineralstoffen. Empfohlen werden zwei Por-tionen Fisch in der Woche

4.Milch und Molkereiprodukte wie Käse und Jo-ghurt gelten als weiterer Lieferant für Eiweiß undKalzium, sowie

5.Fett und Zucker: Energielieferanten und das Fun-dament der Kalorientheorie der Gewichtszunahme,die meisten von uns essen zu viel Fett und Zucker,was nach Auffassung des NHS zu Adipositas, Dia-betes vom Typ II, bestimmten Krebsarten, Herz-leiden und Schlaganfällen führen kann

Viele von uns – so der NHS - leiden unter chronischengesundheitlichen Problemen, weil wir uns nicht ausrei-chend an einer ausgewogenen Ernährung orientieren,und zu viel Fett und Zucker konsumieren, während wirzu wenig Obst und Gemüse zu uns nehmen.

Aber diese Hypothese einer ausgewogenen Ernährungist zu einfach. Sie differenziert nicht zwischen verarbei-teten (denaturierten) und nicht verarbeiteten Nahrungs-mitteln, zwischen herkömmlichen in Massen hergestell-ten und biologisch angebauten Nahrungsmitteln, zwi-schen individuellen Gesundheitsprofilen, unserem Al-ter, unserem Geschlecht und der Frage, ob wir untereiner chronischen Erkrankung leiden. Generell betrach-tet werden eine ganze Reihe von Problemen mit derNahrung übersehen, wodurch die ganze Theorie voneiner ausgeglichenen Ernährung in Frage gestellt wird.

“Frische” Nahrungsmittel

Die unausgesprochene Voraussetzung einer ausgewo-genen Ernährung ist, dass die von uns verzehrten Nah-rungsmittel „nahrhaft“ sind – sie müssen uns alle Vit-amine und Mineralstoffe liefern, die unser Körper be-nötigt, um zu funktionieren. Dabei verliert jedes Nah-rungsmittel vom Moment an, wo es gepflückt, ge-schlachtet, gebacken oder produziert wird, seinen Nähr-wert, was bedeutet: Je frischer eine Nahrungsmittel,desto besser ist es.

Allerdings hat eine Untersuchung der Nahrungsmittelin einem typischen (britischen) Supermarkt durch AlexRenton (MailOnline 26 March 2011) Folgendes gezeigt:

-„Frisches“ Lammfleisch aus Neuseeland kann beimEintreffen auf den Regalen bereits bis zu 2 Monatealt sein, und auch britisches Lammfleisch wird mit-unter erst einen Monet nach dem Schlachten ver-kauft.

-Brot kann bis zu 10 Tage alt sein, wenn es verkauftwird und hält bei uns zu Hause auch noch Tagelang, da es Konservierungsmittel und Schimmel-stopper wie Kalziumproprionat und Ascorbinsäureenthält. (Andererseits ist es auch nicht auszuschlie-ßen, dass dasselbe Brot schon zu schimmeln be-

ginnt, bevor sein MHD abgelaufen ist.

-Vom Huhn bis zum Verbraucher kann ein Ei biszu 10 Tage „unterwegs“ sein.

-Fisch liegt bis zu 12 Tage auf Eis, bevor man ihnim Supermarkt kaufen kann – und selbst dann liegter noch mehrere Tage in der Fischtheke herum,bevor er verkauft wird.

-Wenn Sie Fruchtsaft kaufen, kann der ein nahezubiblisches Alter von bis zu einem Jahr haben – unddas ist immer dann mit Sicherheit der Fall, wennes sich um einen Tetra-Pack mit Saft aus Konzen-traten handelt.

-Auch „frisches“ Gemüse ist bis zu 10 Tage alt, bevores in den Verkauf gerät. Das gilt in erster Linie fürimportierte Ware aus Übersee, Ofenkartoffeln kön-nen sogar bis zu 6 Monate alt sein

-Drei Viertel der Äpfel im Handel stammen aus demAusland und es kann bis zu 6 Monate dauern, bissie im Laden eintreffen. In der Zwischenzeit behan-delt man sie mit Wachs, damit sie schön und „ge-sund“ glänzend aussehen, und man lagert sie ingekühlten, mit Gas gefüllten Containern, das eineVergammeln der Früchte verhindern soll.Auch Bananen kommen erst 10 Tage nach derErnte in den Handel, sind sie in Plastiktütenverpackt, können sie auch schon mal 25 Tage altsein.

-„Frischmilch” hat beim Kauf ebenfalls schon dreiTage auf dem Buckel – dafür ist sie dank der Pa-steurisierung, einem Erhitzungsprozess, der Vita-min C und andere Nährstoffe vernichtet, im Kühl-schrank bis zu einer Woche haltbar

Wer wirklich die Vorteile einer “ausgewogenen Ernäh-rung“ nutzen will, muss lokal einkaufen, d. h, im Ideal-fall direkt beim Erzeuger oder selbst Obst oder Gemü-se anbauen. Aber auch in diesem Fall gibt es eine Rei-he weiterer Probleme.

Ausgelaugte Ackerböden

Intensive (wenn nicht sogar extensive) Anbautechnikenund Pestizideinsatz haben die Ackerböden ihrer Mineral-stoffe beraubt, und das hat die Qualität der Nahrungs-mittel verändert, die wir zu uns nehmen. Im Jahre 1900enthielt Weizen 90 % Proteine, heute liegt der Protein-anteil eher bei 9 %; 1948 lieferten 100 g Spinat 158 mgEisen, heute nur noch 1 mg (Gemmer E. Who StoleAmerica’s Health? Lecture, 1995).

Dadurch mangelt es uns allen an essentiellen Mineral-stoffen wie Magnesium, Chrom und Vanadium, wobeimanchen Menschen alle drei genannten Nährstoffe feh-len. Und diese Mangelzustände können durchaus hin-ter der ständig zunehmenden Diabetes-„Epidemie“ stek-ken, wie eine Reihe von Studien annehmen lässt. (AmJ Clin Nutr, 1992;55:1161–7; Diabetes, 1980; 29:919–25).

Eine Untersuchung aus dem Jahre 1995 kam zu dem

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Ergebnis, das mehr als 90 % der Erwachsenen unzu-reichende Mengen an Folsäure zu sich nehmen, wäh-rend die Zufuhr von Vitamin C und Magnesium bei 50% der Erwachsenen zu wünschen ließen. Bei allenUntersuchten war die Versorgung mit Eisen und Kalzi-um unzureichend (Can J Diet Pract Res, 2007; 68: 23–9).

Bei einer Studie mit 443 Männern und 876 Frauen ausder Gruppe der unteren Einkommensbezieher in Groß-britannien wiesen 25 % der Männer und 16 % der Frau-en einen Vitamin C-Mangel und ein erhöhtes Skorbut-risiko auf (J Public Health [Oxf], 2008; 30: 456–60).

Infobox: Unser täglicher Mangel

Hier folgen die Referenzwerte für essenzielle(lebenswichtige) Vitamine und Mineralstoffe (D.A.CH2000). Hierbei handelt es sich um Mindest-empfehlungen, die lediglich geeignet sind, ummassive Mangelerscheinungen vorzubeugen undnicht um die Mengen, die wir zur Aufrechterhaltungeiner optimalen Gesundheit benötigen. Für alle miteinem Sternchen (*) markierten Vitalstoffe istvermutlich eine drastische Erhöhung der Zufuhr-empfehlungen nötig.

Vitamin/Mineralstoff RDI

Vitamin A > 5000 IU

*Vitamin C 60 – 150 mg

Kalzium 1000 mg

Eisen < 20 mg

*Vitamin D < 400 IU

Vitamin E < 27,5 IU

*Vitamin K < 80 mcg

*Vitamin B6 < 2 mg

*Vitamin B12 < 4 mcg

*Magnesium < 400 mg

*Zink < 10 mg

Wie eine Untersuchung an Veganern ergab, liefertederen Nahrung nur 46 % der täglich empfohlenen Selen-zufuhr (www.rawfoodlife.com/Articles ___Research/Perfect_Food/perfect_food.html). Tatsächlich leiden diemeisten von uns an einem Selenmangel, der eine Rei-he von altersabhängigen gesundheitlichen Problemenauslösen können wie etwa Krebs, Herz-Kreislauf-Lei-den und Verlust der Hirnfunktion, so Forscher desChildren’s Hospital Oakland Research Institute in Kali-fornien (FASEB J, 2011; 25: 1793–814).

In einem begleitenden Editorial kommentiert der Her-ausgeber des FASEB-Journals, Dr. Gerhard Weiss-mann: „Diese Arbeit sollte endgültig die Debatte überdie Bedeutung beenden, täglich ein gutes Multivitamin-

und Mineralstoffpräparat einzunehmen. Wie dieser Be-richt zeigt, würde die Einnahme eines solchen Präpa-rats, das Selen enthält, eine gute Möglichkeit bieten,Mangelzustände zu beseitigen, die sich im Laufe derZeit in einer Art und Weise auswirken, die wir zur Zeitnoch zu wenig verstehen.“

Ergänzen oder nicht ergänzen?

Wenn unsere Nahrung uns nur unzureichend ernährenkann, sollte wir dann Vitamin- und Mineralstoff-supplemente einnehmen, um unsere Gesundheit zusichern? Und wenn wir das tun: Schadet uns das etwamehr, als dass es uns nützt?

Untersuchungen, die darauf hingewiesen haben, dassNahrungsergänzungsmittel töten können, sind massivvon Vitaminbefürwortern kritisiert worden, die diese Stu-dien als „schlechte Wissenschaft“ abtun. Dennoch las-sen die Ergebnisse dieser Studien – selbst wenn diesefehlerhaft sind –die Komplexität des Themas erkennen.

Nach Meinung von Dr. Robert Verkerk, Direktor derAlliance for Natural Health (ANH), sollten bei dem Ein-satz von Nahrungsergänzungsmitteln die folgendenFaktoren berücksichtigt werden:

-Isolierte Nährstoffe: Die meisten der nachteiligenStudien haben sich auf Personen konzentriert, dieisolierte und synthetisch hergestellte Vitamine wiez. B. Karotine (Vitamin A) oder Vitamin E eingenom-men haben. Wissenschaftler haben festgestellt,dass Nahrungsergänzungsmittel, die den Prozesswiderspiegeln, durch den wir Vitamine aus derNahrung aufnehmen, am einfachsten, effektivstenund sichersten einzunehmen sind. Daher scheinenkomplexere Produkte, deren Inhaltsstoffe syner-gistisch wirken, sicherer und vorteilhafter zu sein.

-Antioxidanzien: Die Standard- Antioxidanzien -Beta- Karotin, die Vitamine A, C und E sowie Selen– können eine paradoxe Wirkung haben und zuPro-Oxidanzien werden, wenn sie isoliert und in zugroßen Mengen eingenommen werden. Hohe Do-sen von synthetischem Vitamin E verringern dieAbsorption der wichtigeren antioxidativen Formendieses Vitamins, gamma-Tocopherol, das man inNahrungsmitteln und hochwertigeren Nahrungs-ergänzungsmitteln findet

-Synthetische Vitamine: Die synthetischen Formenvon Vitamin E – (alpha-Tocopherol), Beta-Karotinund Folsäure (Pteroylmonoglutaminsäure) können– isoliert eingenommen - bei einigen Personenschädlich wirken. Ungefährlich und weitaus effek-tiver sind diese Nährstoffe, wenn sie in den folgen-den Formen eingenommen werden: Vitamin E alsgemischte Tocopherole und Tocotrienole, Beta-Ka-rotin als gemischte natürliche Karotenoide und Fol-säure als natürliches Folat oder als 5-Methyl-Tetra-hydrofolat

Wie Forscher der Purdue-Universität erkannt haben,kann auch der Herstellungsprozess mancher

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Infobox: Wie und wo Nahrungsergänzungsmittel helfenEiner Hand voll Studien mit dem Ergebnis, dass Nahrungsergänzungsmittel das Leben verkürzen (können),stehen Tausende anderer Untersuchungen entgegen, die im Laufe der letzten Jahre gezeigt haben, dassdiese Substanzen ernste gesund-heitliche Probleme vorbeugen und sogar bessern können.

ALS (amyotrophe Lateralsklerose) – Wie so oft in der Geschichte der Erforschung der Nahrungs-ergänzungsmittel, versuchten Wissenschaftler der Harvard School of Public Health den Beweis, dass Vitaminekrankheitsauslösend wirken – und entdeck-ten das absolute Gegenteil. In einer Untersuchung mit 805 ALS-Kranken fanden die Forscher heraus, dass Vitamin E-Präparate helfen konnten, der Erkrankung vorzubeugen– und das besonders bei Frauen (Am J Epidemiol, 2011; 173: 595–602).

Krebs: Die tägliche Einnahme eines Multivitamin- und Mineralstoffpräparats kann helfen, Krebs vorzubeu-gen. In einer Meta-Analyse von mehreren Unter-suchungen von Nahrungsergänzungsmitteln kamen dieForscher zu dem Ergebnis, dass Vitaminpräparate bei Personen mit einem mangelhaften Ernäh-rungsstatusKrebserkrankungen vorbeugen können (Evid Rep Technol Assess, 2006; 139: 1–117).

Gebärmutterhalskrebs: Die Vitamine A (dazu gehört auch das Beta-Karotin), C und E gelten als wirksameSchutzstoffe gegen den Gebärmutterhalskrebs – das sagten Wissenschaftler, die 144 (Gebärmutter-halskrebs-) Patienten und 288 gesunde Personen gleichen Alters überwacht hatten (Nutr Cancer, 2010; 62: 181–9).

Dickdarmkrebs: Der Verzehr von mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukten konnte das Dickdarm-krebsrisikonicht reduzieren, was durch die langjäh-rige (> 5 Jahre) Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparatengelang. Dieser Effekt, so die Forscher, war besonders bei Frauen signifikant (Eur J Cancer Prev, 2007; 16:275–91).

Prostatakrebs: Zinkpräparate schützen vor Prostata-krebs. In einer Untersuchung mit 35.000 Männern tratbei denjenigen, die täglich durchschnittlich 15 mg Zink oder mehr eingenommen hatten, deutlich seltener einProstatakrebserkrankung auf, als bei den Männern, die kein Zink erhalten hatten (Nutr Cancer, 2009; 61:206–15).

Infektionen: Nahrungsergänzungsmittel können helfen, Infektionen vorzubeugen – und das besonders beiPersonen, die unter einem Diabetes vom Typ II leiden. Insgesamt 196 Diabetiker erhielten über einen Zeitraumvon 6 Monaten entweder Mikronährstoffe oder ein Placebo. Die Häufigkeit von Infektionen der oberen Atemwege(grippale Infekte, Erkältungen), von Panaritien (Abszessen des Nagelbetts), Entzündungen der ScheideHarnwegsinfekten und Zahngeschwüren war in der Verum-Gruppe deutlich geringer (Asia Pac J Clin Nutr,2011; 20: 375–82).

Entzündungen: Die Kombination der Vitamine C, E und Beta-Karotin senken sowohl das C-reaktive Protein(CRP) als auch die Homocysteinspiegel im Blut. Beide Stoff gelten als Anzeichen für entzündliche Prozesseim Körper, die wiederum als bekannte Verursacher vom über 80 Erkrankungen gelten, unter ihnen auch (undbesonders) Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (Public Health Nutr, 2011; 14: 2055–64).

Verlängerung der Lebensspanne: Schon Standarddosen eines Vitamin D-Supplements können uns helfen,länger zu leben. Vitamin D2 (Ergocalciferol) und D3 (Cholecalciferol) haben protektive Effekte beilebensbedrohenden Erkrankungen wie Krebs, kardiovaskuläre Leiden und Diabetes und fördern so dieLanglebigkeit (Arch Intern Med, 2007; 167: 1730–7).

Geistige Gesundheit: Vitamin D-Supplemente können uns helfen, im Alter die geistige Schärfe zu erhalten.In einer Untersuchung berichteten 5600 Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 80 Jahren, dass einwöchentlich eingenommenes Vitamin D-Präparat ihnen hilft, Gedächtnis und Konzentration zu verbessern(Neurology, 2010; 75: 1810–6).

Myocardinfarkt (Herzinfarkt): Die Vitamine A, C, D und E halbieren bei individueller Einnahme das Risikoeines Myocardinfarkts. Diese Schutzwirkung ist am stärksten bei Frauen, bei denen noch kein Herzleidenfestgestellt wurde. Aber auch ein Multivitamin-präparat, das 5 Jahre oder länger eingenommen wird, hat eineschützende Wirkung (Am J Clin Nutr, 2010; 92: 1251–6).

Osteoporose. Bei postmenopausalen Frauen helfen die Vitamine D und K, die Knochengesundheit zu bessern.In einer Untersuchung erhielten 51 Frauen, die alle ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufwiesen, eine mediterraneDiät mit einem niedrigen glykämischen Index, mussten an einem Aerobic-Programm teilnehmen und erhieltenentweder Vitamin D und K oder ein Placebo. In der Vitamin-Gruppe beobachteten die Wissenschaftler einedeutlichere Steigerung an Kollagen und anderer positiver Marker des Knochenstoffwechsels als in der Placebo-Gruppe (Nutr Res, 2011; 31: 347–55).

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Nahrungsergänzungsmittel die enthaltenen Vitamine„degradieren“ und sie so wertlos machen, wodurchsie möglicher Weise schädlich wirken.

Der Verklumpung entgegenwirkende Wirkstoffe – wiesie in Pulverform in den meisten Vitaminpräparaten undbesonders bei Vitamin C zum Einsatz kommen, kön-nen den Nährstoff auch bei niedrigen Temperaturen undgeringer Feuchtigkeit nicht gegen Schäden durchFeuchtigkeit schützen. Daher bieten solche Nahrungs-ergänzungsmittel oftmals nur geringe oder gar keineVorteile. Hat der Prozess der Degradierung erst einmalbegonnen, verändert sich das Produkt rasch von einemfesten in einen flüssigen Zustand, wird instabil und kanndann ggf. gesundheitliche Probleme verursachen (JFood Sci, 2011; 76: C1062–74).

Keine Opfer

Die Berücksichtigung dieser Faktoren lässt die angeb-lichen, von einer Hand voll Studien beobachteten „Killer-qualitäten“ der Nahrungsergänzungsmittel doch eherfragwürdig erscheinen. Die Iowa Women’s Health Studyz. B. bezieht sich auf Informationen aus einem Frage-bogen, der von 38.772 Frauen ausgefüllt worden ist, indem die Frauen allerdings nicht über Dosierung undArt der verwendeten Vitaminprodukte befragt wurden.Zu den „gefährlichen“ Nahrungsergänzungsmitteln ge-hörten nach Aussage der Forscher die Vitamine B6 undFolsäure sowie die Mineralstoffe Eisen und Kupfer.

Die Forscher hatten nicht nur versäumt, nach der Artder eingenommenen Nahrungsergänzungsmittel zu fra-gen, sondern sie interessierten sich weder über paral-lel verwendete Medikamente, den Ernährungszustandnoch für die Frage, ob die Befragte(n) schon subklini-sche Anzeichen einer chronische Erkrankung zeigten,die nicht durch die Nahrungsergänzungsmittel behobenworden waren.

Die Cochrane-Untersuchung, die drei Jahre zuvor ver-öffentlicht worden war, kam zu dem Ergebnis, dass vonden 232.500 Personen, die ein antioxidativ wirkendesNahrungsergänzungsmittel –Vitamin A, C oder E - ge-schluckt hatten, 13,1 % verstarben. In der Vergleichs-gruppe (ohne Nahrungsergänzungsmittel) betrug derAnteil der Todesopfer nur 10, 5 %. Allerdings hatten dieCochrane-Forscher zuvor 405 andere Studien überNahrungsergänzungsmittel von ihrer Analyse ausge-schlossen, bei denen es keine Toten gegeben hatte undbeeinflussten so das Ergebnisse schon im Voraus. Die67 Studien, die damit noch für die Meta-Analyse übrig

blieben, beschäftigten sich nur noch mit Personen, diebereits chronisch krank waren – und somit häufiger star-ben und solchen, die hoch dosierte Präparate an-wendeten. Das ist nach Meinung der ANH kein objekti-ves Spiegelbild des durchschnittlichen Nutzers vonNahrungsergänzungsmitteln.

Fazit

In ihren Abschlussbemerkungen äußern die Cochrane-Forscher die Meinung, ihre Resultate sprächen dafür,den Einsatz von Vitaminen schärfer zu kontrollieren undzu beschränken. Ein Skeptiker könnte argumentieren,diese Empfehlungen ließen die wahren Ansichten er-kennen. Eben diese Anklage ist auch gegenüber ande-ren Forschern geäußert worden, die zu dem Ergebnisgekommen sind, dass Vitaminpräparate tödlich wirkenkönnen.

Die zehn bizarrsten Todesarten

Wir alle kennen die Zahlen: Tausende von Menschensterben tagtäglich durch Dinge wie Krebs, Verkehrsun-fälle oder andere Missgeschicke. Aber wussten Sie,dass immer noch genügend Menschen durch einenSturz aus dem Bett sterben oder beim Versuch dahin-gerafft werden, etwas aus einem Automaten zu ziehen,dass auch diese pHaktoren in der allgemeinen Sterbe-statistik vorkommen?

Simsen beim Autofahren tötet in de USA jährlich6.000 Menschen

Wie eine Studie des Virginia Tech Transportation Insti-tute (VTTI) zeigt, steigt das Risiko einer Kollision miteinem anderen Fahrzeug um das 23-fache, wenn derFahrer während des Fahrens eine SMS verschickt

2.900 Personen werden jährlich in Afrika durch Nil-pferde getötet

Nach Ansicht zahlreicher Experten ist das Fluss- oderNilpferd das gefährlichste Tier in Afrika. Mit einem Ge-wicht von bis zu 4.000 Kilo (wie sieht da wohl der Body-Mass-Index aus) kann ein solches Tier beim Galoppeine Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h erreichen undist dafür bekannt, ohne einen bestimmten Grund Bootezum Kentern zu bringen und die Passagiere mit ihrengroßen scharfen Zähnen zu beißen. Zudem geltenFlusspferde als sehr aggressiv und haben keine Angstvor Menschen. Die meisten Menschen sterben, weil siezwischen ein Nilpferd und offenes Wasser oder eineFlusspferdkuh und ihr Junges geraten sind.

Schwangerschaft: Frauen, die während ihrer Schwangerschaft Vitamin C oder Ascorbinsäure einnehmen,senken dadurch die Wahrscheinlichkeit, in ein Krankenhaus aufgenommen werden zu müssen. In einerUntersuchung mit 384 Schwangeren erhielt die eine Hälfte täglich 400 mg Vitamin C. 42 % der Frauen indieser Gruppe mussten während ihrer Schwangerschaft nicht stationär betreut werden, in der Kontrollgruppebetrug dieser Anteil nur 27 % (Pan Afr Med J, 2011; 5: 15).

Wundheilung: Die Einnahme von Vitamin C und Zink hilft, die Wundheilung zu beschleunigen. Bei der Heilungvon Geschwüren und Operationswunden hilft diese Kombination besser, als nur Vitamin C (Curr Opin ClinNutr Metab Care, 2009; 12: 588–95).

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Autoerotische Asphyxation tötet jährlich 600 Men-schen

Als autoerotische Asphyxation bezeichnet man die Pra-xis, sich selbst zu würgen oder auf andere Art und Weisezu ersticken, um die sexuelle Erregung oder den Or-gasmus zu steigern. Wer dem Gehirn Sauerstoff vor-enthält, gerät ein einen Zustand erhöhter Wahrneh-mung, in dem es nicht zu schwer fällt, einen Fehler zumachen und sich selbst zu töten. Fragen Sie einfachdie 600 Todesopfer des vergangenen Jahres, wie ein-ach das ist ... ach, dumm, das geht ja nicht mehr!

450 Personen sterben jährlich in den USA, durcheinen Sturz aus dem Bett

Nach Angabe des CDC (Center for Disease Control)führt der Sturz aus dem Bett jährlich für mehr als 1,8Millionen Besuche in einer Notfallambulanz und mehrals 4.000 Krankenhauseinweisungen. Am meisten ge-fährdet sind die jüngsten und die ältesten Mitbürger,und weil wir mit zunehmendem Alter immer mehr anStabilität verlieren, gehören die über 65jährigen auchzu der Personengruppe, die mit den schwersten Fol-gen zu rechnen haben.

In Russland sterben im Jahr 100 Personen durchEiszapfen

Jedes Jahr häufen sich in Russland die Zahl der Per-sonen, die durch Eiszapfen getötet werden, welche vonschneebedeckten Dächern herabfallen.

Quallen töten auf den Philippinen jedes Jahr 20 –40 Personen

Obwohl die meisten Kontakte mit Quallen unangenehmaber auch ungefährlich sind, können einige dieser„Schleimbeutel“ einen anaphylaktischen Schock aus-lösen, der tödlich verläuft.

34 Personen werden in den USA zum Opfer des „be-sten Freundes des Menschen“

Jedes Jahr werden etwa 4,7 Millionen US-Bürger vonHunden gebissen und tagtäglich tauchen etwa 1.000Gebissene in den Notfallambulanzen der USA auf. Diehäufigsten Opfer einer Hundeattacke: Kinder, die insGesicht gebissen wurden.

Auch Ameisen töten jährlich 30 Menschen

Es gibt etwa 280 Ameisearten, die einen Menschen tö-ten können und die Feuer-Ameisen und die afrikani-schen Siafu-Ameisen sind die tödlichsten. Da Ameisenin Kolonien mit bis zu 20 Millionen (!) Tieren leben, kön-nen Ameisen ihre Beute recht einfach überwinden. Diemeisten Menschen sterben, weil sie in der Nähe einesAmeisenbaus eingeschlafen sind und dann einem ana-phylaktischen Schock durch die zahlreichen Bisse unddas Gift erliegen.

Jedes Jahr fallen 13 Personen einem Verkaufs-automaten zum Opfer.

Jedes Jahr kippen Verkaufsautomaten um und zerquet-schen dabei 10 - 13 Menschen

Vier Tote durch Achterbahnen

Die Gefahr bei der Benutzung einer Achterbahn dahin-gerafft zu werden, ist eher klein. In den USA nutzen dieBürger insgesamt 900 Millionen mal eine Achterbahn,und nur in einem von 124.000 Fällen kommt es dadurchzu einer Verletzung.

Wie Untersuchungen zeigen, hat es in den Jahren 1994bis 2004 insgesamt 40 Todesopfer durch eine Achter-bahn gegeben und auch heute beträgt die jährliche Ster-beziffer in den USA 4 Personen.Quelle:Beverly Jenkins, 10 Incredibly Bizarre Death Statistics,www.Oddee.com, 12/12/2011

Rezept des Monats

Vegetarische Paella mit Couscous

Zutaten

Olivenöl

1 große Zwiebel , gehackt

1 mittelgroße rote Paprika, geputzt und gewürfelt

1 mittelgroße grüne Paprika, geputzt und gewürfelt

2 Knoblauchzehen, zerdrückt

1 ½ TL Paprikapulver

½ l Gemüsebrühe

2 große Tomaten (Roma) entkernt und grob gehackt

250 g Erbsen, TK-Ware

250 g Kichererbsen

2 Karotten, geputzt und in feine Würfel zerteilt

¼ EL. Safranfäden, zerrieben

¼ EL Cayenne-Pfeffer

375 g Couscous

6 Artischockenherzen, in Viertel geteilt

Grüne Oliven mit Paprika gefüllt

1 rote Paprika in Ringe geschnitten

1 Zitrone, in schmale Scheiben geschnitten

Frisch gehackte Petersilie

Zubereitung:

1.Einen großen schweren Topf bei mittlerer Hitzewarm werden lassen. Den Boden des Topfes dünnmit Olivenöl bedecken. Zwiebeln und Paprika hin-zugeben und sautieren bis das Gemüse anfängt,weich zu werden (etwa 5 Minuten).Knoblauch und Paprikapulver hinzugeben undnochmals 1 Minute ziehen lassen. Brühe und dienächsten 6 Zutaten hinzugeben und zum Köchelnbringen, dann die Hitze auf mittelschwach redu-zieren. Den Topf abdecken und alles für 5 Minutenköcheln lassen, damit sich die Aromen verbinden

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können. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2.Den Couscous zu der Gemüsemischung gebenund nochmals eine Minute köcheln lassen. Vom Herdnehmen, abdecken und 5 Minuten ruhen lassen.Couscous wieder mit einer Gabel auflockern.Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Allesauf eine Platte oder in eine Schüssel geben. Mitden Artischockenherzen, den roten Paprikastük-ken, den Zitronenscheiben und den Oliven gar-nieren. Mit der Petersilie bestreut servieren.

Ergibt 6 Portionen

Nähstoffprofil pro Portion

373 Kcal 77.5 g Kohlenhydrate

0 mg Cholesterin 1.9 g Fett:

0 g gesättigte Fettsäuren 17,9 g Ballaststoffe

454 mg Natrium 16.3 g Proteine

Vitamin D und der Winter Blues

Für viele von uns sind die Wintermonate gleichbedeu-tend mit einer so genannten Winterdepression oder „sai-sonal abhängigen Depression“ (SAD). Wie eine Unter-suchung mit 81.000 Frauen gezeigt hat, litten die Teil-nehmerinnen mit der höchsten Vitamin D-Aufnahmedeutlich seltener unter depressiven Symptomen (Am JClin Nutr, 2011; 94: 1104–12). Wenn Sie also auch voneiner SAD betroffen sind, sollte Sie sich am besten oftund lange an der frischen Luft aufhalten, wenn die Son-ne scheint.

D steht für Depression

Auch bei der Bewertung der Wirkung von Vitamin D aufdie geistige Gesundheit von 80 älteren Patienten zeig-te sich, dass die Personen mit den niedrigsten VitaminD- Spiegeln elfmal wahrscheinlicher zu einer depressi-ven Störung neigten (Am J Geriatr Psychiatry, 2006;14: 1032–40). Zudem wurde die Aufnahme von mehrals 400 IU Vitamin D durch die Nahrung mit einem 20% geringeren Risiko für die Symptome einer Depressi-on in Zusammenhang gebracht, als die Zufuhr von 100IU. Allerdings brauchen Erwachsene vermutlich täglichüber 800 IU Vitamin D, um eine positive Auswirkungauf Krebs- und Herzinfarktrisiko zu erreichen. Es istmöglich, dass das Vitamin die Depressionen nicht nurunmittelbar im Gehirn, sondern auch durch seine ent-zündungshemmenden Eigenschaften bekämpft. VitaminD-Rezeptoren finden sich im gesamten Körper und auchim Gehirn und das Vitamin ist zusätzlich an Stoff-wechselprozessen im Hippocampus und im Cerebellum(Kleinhirn) beteiligt. Beide Bereiche des Gehirns spie-len eine wichtige Rolle bei der Planung, der Verwaltungvon Informationen sowie der Bildung neuer Erinnerun-gen eine Rolle.

Zudem ist das Vitamin E für eine regelrechte Funktiondes Immunsystems bei der Bekämpfung entzündlicherVorgänge notwendig, die im Körper depressiver Perso-nen deutlich häufiger vorzufinden sind.

Lasst die Sonne rein

In den USA resultieren nur etwa 30 % des Vitamin D –Gehaltes im menschlichen Körper aus dem Kontakt mitSonnenlicht – vermutlich das fatale Ergebnis der un-glücklichen öffentlichen Empfehlungen nahezu aller„Gesundheitsexperten“ , die Sonne zu meiden um ei-nem Hautkrebs vorzubeugen – wobei tatsächlich dasdurch den Kontakt mit der Sonne im Körper produzier-te Vitamin D Krebs vorbeugen kann. Nach Kontakt mitSonnenlicht synthetisiert die haut Vitamin D3-Sulfat, dasanders als die meisten Vitaminsupplemente wasserlös-lich ist. Diese Form von Vitamin D kann sich somit ohneEinschränkungen über den Blutkreislauf im Körper aus-breiten, wohingegen die Nahrungsergänzungsmittelzum Transport das „böse“ LDL-Cholesterin benötigen.Auch orale zugeführtes, (nicht schwefelsaures) VitaminD kann nicht in diese wirksamere Sulfatform umgewan-delt werden.

Das ist ein überzeugender Grund, den überwiegendenAnteil seines Vitamin D-Bedarfs aus Sonnenlicht zugewinnen. Wenn das nicht möglich ist. Sollte man da-für sorgen, ein orales Vitamin D-Supplement einzuneh-men, dass entweder als Öl oder als Tablette erhältlichist. Die Deckung des Vitamin D-Bedarfs durch die Er-nährung dürfte problematisch sein, da nur sehr wenigeNahrungsmittel Vitamin D enthalten. Interessanter Wei-se ist Vitamin D das einzige Vitamin, dass man nicht inder Muttermilch findet. Die vermutlich beste Vitamin D-Quelle ist der (Dorsch-)Lebertran (300µg/100 g), da-nach folgen Fische wie Aal (90 µg/100g), Bückling (30µg/100g), Matjes (27 µg/100g) und Lachs (16,3 µg/100g), Thunfisch und Makrele, die besten pflanzlichenQuellen sind Avocados (5 µg/100g) und Steinpilze (3,1µg/100g).

Übrigens 1 µg (Mikrogramm) entspricht 40 IU (interna-tionalen Einheiten) Vitamin D

Sag dem Blues Good Bye

Den meisten depressiven Personen können auch fol-gende Maßnahmen helfen:

-Sportliche Aktivität: Für die Verbesserung derStimmung hilft regelmäßige körperlich Aktivitätmehr, als Antidepressiva und kann sogar eineDepressionen verhindern bzw. heilen

-Verzicht auf Zucker und Fruktose: Beide Sub-stanzen haben eine verheerende Wirkung auf dieGehirnfunktion –mehr darüber findet sich in demBuch von William Duffy, The Sugar Blues, WarnerBooks Inc., 1975)

-Erhöhung der Zufuhr qualitativ guter Omega3-Fettsäuren: Unser Gehirn besteht zu etwa 70 %aus Fett (Docosahexaensäure), weshalb eine ste-tige Zufuhr von Omega 3-Fettsäuren aus tierischenQuellen (wie z. B. Krill-Öl) hilft, das Gehirn funk-tionsfähig zu halten. Wie eine Studie zeigte, leidenPersonen mit niedrigeren Omega 3-Konzentrationenim Blut häufiger unter Depressionen und habendarüber hinaus eine negativere Einstellung zu ihrem

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Leben, während Menschen mit höheren Omega 3-Spiegeln emotionell im Allgemeinen positiveraufgestellt sind (Psychother Psychosom, 2009; 78:125–7).

Eine hervorragende pflanzliche Quelle für Omega 3-Fettsäuren ist der Portulak, den man in Suppen undSalate geben, dämpfen, pürieren, wie Spinat zube-reiten und als Blattgemüse verzehren kann:Portulak hat einen wunderbaren, leicht sauer-salzigenGeschmack und enthält mehr Omega 3-Fettsäuren,als jede andere essbare Pflanze.

-Bewältigung von emotionellem Stress: Dazu gehörenstresslindernde Techniken wie Massagen, autogenesTraining, das Führen eines Tagebuchs, die sehreffektiv sein können.

Da eine Depression immer eine ernstzunehmendegesundheitliche Störung darstellen kann, ist eineSelbstbehandlung nicht immer zu empfehlen. Statt-dessen sollte man sich mit einem qualifizierten Thera-peuten in Verbindung setzen, der Sie bei Ihren Bemü-hungen begleiten und unterstützen kann.

Quelle:Harald Gaier, Winter Blues & Vitamin D; WDDTY vol 22, no 30,Januar 2012

Etwas für ganz Schlaue

Wie einach es ist, auch intelligente Menschen durchden Kakao zu ziehen, zeigt ein Beispiel aus den USA.Dort forderte ein Student die Besucher einer Wissens-messe auf sich in eine Unterschriftenliste einzutragen.Mit diesen Unterschriften wollte er die Behörden dazuauffordern, eine chemische Substanz mit dem NamenDihydrogdenmonoxid zu verbieten oder zumindest de-ren Einsatz zu begrenzen.

Er führte 7 Gründe auf, warum man das Dihydrogen-monoxid verbieten sollte:

1. Es kann zu exzessiven Schweißausbrüchen undErbrechen führen

2. Es ist ein bedeutender Bestandteil des saurenRegens

3. In gasförmiger Struktur kann es schwere Verbrennungen auslösen

4. Zufälliges Einatmen kann zum Tode führen

5. Die Substanz unterstützt die Erosion

6. Sie verringert die Wirksamkeit von Autobremsen

7. Man hat sie in Tumoren von Krebskranken gefun-den

Von 50 Besuchern der Messe unterschrieben 43 diePetition, 6 Personen waren unentschieden.

Und einer sagte „Nein“. Offensichtlich hatte er imChemieunterricht besser aufgepasst und wusste, dassDihydrogenmonoxid der chemische Namen des Was-sers istQuelle:HSI e-Alert UK Edition, 12. 12. 2001

Vorschulkinder und das Fernsehen

Selbst die verantwortungsvollsten Eltern – die auch nichtim Traum daran denken würden, Ihr Vorschulkind Stun-den vor dem Fernseher zu „parken“ – dürften wohl abund an die „Glotze“ einsetzen, um ihr Kind kurzfristig zubeschäftigen. Manchmal braucht man einfach diese 15oder 20 Minuten für ein wichtiges Telefonat, die Vorbe-reitung des Mittagessens oder einfach, um etwas „Zeitfür sich“ zu gewinnen. Und wirklich – wie schädlich kön-nen eine halbe Stunde für ein kleines Kind denn schonsein?

Wie sich gezeigt hat vermutlich ziemlich gefährlich. Wieeine Untersuchung von Psychologen der Universität vonVirginia in Charlottesville gezeigt hat, können schon ei-nige Minuten eines typischen Zeichentrickfilms für Kin-der die geistige Schärfe des „Zusehers“ negativ beein-flussen. Es gibt eine umfangreiche Sammlung von For-schungsergebnissen, nach denen der TV-Konsum jün-gerer Kinder langfristig mit einer gestörten kognitiveFunktion im Zusammenhang steht, aber darüber, wasnach kürzeren Perioden des Fernsehens passiert, wis-sen wir bisher nur wenig.

In dieser Untersuchung wurden 60 vierjährige Teilneh-mer in drei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 sah neun Mi-nuten eines „äußerst populären Zeichentrickfilms übereinen animierten Schwamm, der im Meer lebt“ (wer daswohl sein mag?). Die zweite Gruppe sah neun Minuteneines Beitrags über einen Jungen im Kindergarten unddie dritte Gruppe sah gar nicht fern, sondern verbrach-te „ihre“ neun Minuten mit Malen.

Nach den neun Minuten mussten alle Kinder 4 Testsdurchlaufen. Diese Tests waren angelegt, um die exe-kutive Funktion zu messen, die sich aus den Einzel-fähigkeiten Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit,Problemlösungsfähigkeiten und der Fähigkeit zusam-mensetzte, Befriedigung zu verzögern. Die exekutiveFunktion gilt allgemein als Marker für einen möglichenErfolg in der Schule … aber vermutlich nicht in der WallStreet.

Wenig überraschend war, erreichten die Kinder, dieSponge Bob und seine Freunde gesehen hatten, deut-lich schlechtere Werte, als die Kinder der anderen zweiGruppen. Was die Forscher aber dennoch überrasch-te, war die Tatsache, dass die exekutive Funktionsfä-higkeit der Kinder bereits nach einem so kurzen Be-trachten des Zeichentrickfilms derart reduziert wurde.Dabei sollte wir nicht vergessen, dass manche Elternkeinerlei Probleme haben, ihren Kindern zu gestattensolche Filme tagtäglich und stundenlang zu sehen.

Über welche Zeitspannen reden wir hier eigentlich? Nun,diese Frage kann vermutlich die Quebec LongitudinalStudy of Child Development beantworten, ein Gemein-schaftsprojekt von Wissenschaftlern der Universitätenvon Michigan und Montreal, bei dem über 1.300 Kindervon der Kindheit bis zum Alter von 10 Jahren verfolgtwurden. Die Wissenschaftler fragten die Eltern dieserKinder, wie lange ihre Kinder im, Alter von 29 Monaten

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(2 Jahre, 5 Monate) und 53 Monaten (4 Jahre, 5 Mona-te) täglich fernsehen. Es kam heraus, dass die zwei-jährigen Kinder im Durchschnitt etwas weniger als 9Stunden und die Fünfjährigen etwas unter 15 Stundenvor dem Fernseher verbringen.

Die Kinder wurden im Alter von 10 Jahren noch einmalbegutachtet. Dabei stellte sich heraus, dass jede zu-sätzliche Stunde TV-Konsum mit einem Rückgang derUnterrichtsbeteiligung und dem Erfolg in Mathematiksowie einer stärkeren Schikane durch Mitschüler, einersitzenden Lebensführung, einem vermehrten Konsumvon Junk Food und schließlich einem höheren Body-Mass-Index (BMI) korrespondierte

Das ist eindeutig nicht die Startposition, die wir uns fürunsere Kinder wünschen. Aber was kann man als El-tern tun, wenn sich schon neun Minuten „Sponge Bob“derart verheerend auf das Gehirn auswirken können?(Man muss sich nur die Löcher in Sponge Bobs Gehirnansehen, um zu ahnen , dass da etwas nicht stimmenkann). Es hilft vermutlich auch nicht, seinen Fernseheauf EBay zu versteigern. Stattdessen sollte man versu-chen, seine Kinder mit körperlichen Aktivitäten zu be-schäftigen, was die meisten von ihnen lieben werden.Gute und altmodische Basteleien, Rätsel und Spielekönnen sie über einen längeren Zeitraum beschäftigenund dabei ihre motorische Kontrolle und ihre mentalenFähigkeiten schulen.

Auch Vorlesen bzw. seine Kinder anregen, sich selbstmit Büchern zu beschäftigen, ist in diesem Alter äußerstwertvoll. Und wenn man dann doch den Fernseher an-stellt und wer von uns täte das nicht hin und wiedersollte man sich auf strenge Zeitlimits einigen und – waswohl noch wichtiger ist – darauf achten, welche Art vonProgrammen der Nachwuchs sieht.Quelle:Beth Levine, Preschoolers and TV, Daily Health Tips NewsletterNovember 22, 2011

Februar 2012

Liebe Leser,

Wir alle wissen, dass es im Show-Business, der Musikoder der Politik immer wieder Frauen und Männer ge-geben hat, die sich gegenseitig so stark unterstützt undgefördert haben, dass sie zu wahren „Power-Paaren“geworden sind: Katherine Hepburn & Spencer Tracy,John Lennon und Yoko, Ono, Bill und Hilary Clinton,Angelina Jolie und Brad Pitt oder die deutsche Power-Paar-Variante Oskar Lafontaine und Sarah Wagen-knecht,– ach nee, die sind auf den zweiten Blick viel-leicht doch nicht so geeignet:

Aber nicht nur auf den oben genannten Gebieten kenntman das Phänomen, wo eine Kombination aus 2 Fak-toren mehr bietet, als nur die Summe ihrer Teile. GuteBeispiele für dieses Phänomen sind z. B. Kalzium undVitamin D oder Glucosamin und Chondroitin. Darüberhinaus gibt es aber auf dem Gebiet der Nahrungs-ergänzungsmittel bzw. Nahrungsmittel noch weiterePower-Paare, die Ihnen weniger bekannt sein dürften.Hier folgen ein Paar dieser Nährstoff-Power-Paare, dieIhnen zusammen noch mehr nützen, als einzeln einge-nommen.

Rooibos-Tee und Acai-Extrakt: Der Rooibos-Teesteckt voller Antioxidantien. Darüber hinaus ist er dafürbekannt, nervöse Spannungszustände zu lindern undVerdauungsprobleme zu lösen. Die Acai ist eine brasi-lianische Beere. Sie neutralisiert freie Radikale, da sieebenfalls reich an Antioxidantien ist. Zusammen mitRooibos-Tee genommen kann man die antioxidativeKapazität der Acai-Beere um weitere 46 % erhöhen, soein Bericht der Texas A&M University in der ZeitschriftFood Chemistry (Food Science. 2010;118: 17-25.)

Grapefruitsaft und Coenzym Q 10 (CoQ10): Es istbekannt, dass Grapefruitsaft dazu neigt, mit zahlreichenMedikamenten wie z. B. Statinen Wechselwirkungeneinzugehen – die leider nicht immer positiv sind. Aberwenn man zu seiner täglichen CoQ10-Kapsel Grape-fruitsaft trinkt, erhöht das die Aufnahme des wichtigenHerzschutzstoffes um nahezu 50 %! (Food Science.2010;120:552-555)

CoQ10 ist ein wirksames Antioxidans und versorgt dieZellen mit zusätzlicher Energie, was besonders für Herz-muskel- und Gehirnzellen der Fall ist. Mit zunehmen-dem Alter aber nehmen die CoQ10-Spiegel im Körperab. Und das kann die Gefahr von Herzschwäche, Herz-infarkten, chronisch entzündlichen Leiden und erhöh-tem Blutdruck steigern.

Durch die tägliche Einnahme von 2 x 60 mg CoQ10 miteinem Glas Grapefruitsaft kann man dieses Risiko sen-ken. Und wenn Sie schon einen Beta-Blocker oder eincholesterinsenkendes Medikament einnehmen (müs-sen) sollten Sie die CoQ10-Dosis auf (2 x) 100 mg stei-gen!

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Curcumin und Vitamin D: Curcumin, einer der Be-standteile des Currypulvers, hat eine stark entzündungs-hemmende Wirkung. Darüber hinaus ist es mit einemverringerten Risiko für Krebs und Nierenversagen in Zu-sammenhang gebracht worden. Letztlich hilft derPhytonährstoff auch, den Blutzucker zu regulieren undverringert den Muskelkater nach extremer sportlicherBetätigung.

Wie Wissenschaftler der Universität von Kalifornien inLos Angeles (UCLA) herausgefunden haben, kannCurcumin in Kombination mit Vitamin D das menschli-che Gehirn vor den gefährlichen Amyloid-Plaques schüt-zen, Diese Plaques werden mit der AlzheimerschenKrankheit in Verbindung gebracht (Journal of Alzhei-mer’s Disease. 2009;17:703-717.).

Empfohlen wird die tägliche Einnahme von 400 mgCurcumin und 2.000 IU Vitamin D. Grundsätzlich machtes unter dieser Therapie Sinn, jährlich die Vitamin D-Spiegel im Serum bestimmen zu lassen.

Omega-3 Fettsäuren und Glucosamin: Da die Ome-ga 3-Fettsäuren eine stark entzündungshemmende Wir-kung haben, eignen sie sich besonders gut für Patien-ten mit einer Arthrose. Und wenn man zu der GleichungGlucosamin hinzuaddiert, wirkt das noch besser.

Nach den Ergebnissen einer klinischen Studie mit 177Personen, die unter einer leichten Arthrose von Hüft-oder Kniegelenken leiden, können Omega 3-Fettsäurenhelfen, die gelenksanierenden Eigenschaften vonGlucosamin zu steigern (Advances in Therapy. 2009Sep;26(9):858-71.). Täglich 3.000 bis 4.000 mg einesomega-3reichen Fisch- oder Krill-Öl-Präparates mit1,500 mg Glucosamin über den Tag verteilt dürften aus-reichen, um Entzündungen und Schmerzen zu zähmen.

Kalzium und Vitamin K: Alles Kalzium dieser Welt wirdIhrem Skelett nichts nützen, wenn es nicht in den Kno-chen abgelagert werden kann. Und dafür sorgt das Vit-amin K. Wie zahlreiche Studien ergeben haben, akti-viert Vitamin K Proteine, die dafür sorgen, dass dasKalzium zur Absorption an die Knochen gelangt (Alter-native Medicine Review. 2010;15:199-222).

Allerdings muss man hier warnen: Wenn Sie eine The-rapie mit blutverdünnenden Medikamenten wie Couma-din, Aspirin oder Marcumar durchführen müssen, be-günstigt Vitamin K in hohen Dosen die Blutungsneigung.Dosisempfehlung hier. Täglich 1.200 mg Kalzium und1.000 µg Vitamin K

Quelle:David Blyweiss, MD, The New Power Couples, ANMHealth Newsletter, 01. 06. 2011

Keine Vorsorge durch die Vorsorge

Für die profitable Vorsorge-Industrie ist der November2011 ein wirklich schlechter Monat gewesen. Zuerst hatdie amerikanische Preventative Services Task ForceMännern empfohlen, sich bei der Prostatakrebsvorsorgenicht weiter auf den PSA-Test zu verlassen. Diese Emp-fehlung folgte auf Spuren einer US- Studie, die heraus-gefunden hatte, dass Männer, die sich regelmäßig aufeinen erhöhten PSA-Wert untersuchen ließen, öfter anProstatakrebs verstarben, als Männer, die sich dieserUntersuchung nicht unterzogen hatten.

Als nächstes kam die selbe Task Force zu dem Schluss,dass auch der Goldstandard des alljährlichen PAP-Ab-striches zur Gebärmuttderhalskrebs-Vorsorge mehrschadet, als nützt, da er eine Fehlerquote von bis zu60% aufweist. In dieser Fehlerquote enthalten sindfalsch positive Befunde, die potentiell schädliche Pro-zeduren und Tests nach sich ziehen können sowie Er-gebnisse, bei denen bestehende Krebserkrankungenvollständig übersehen wurden, was in 20 bis 45 % allerFälle vorkommt. Die Beratergruppe empfahl eine Ver-ringerung der PAP-Tests auf einmal alle drei Jahre.

Als nächstes kam eine Untersuchung des NationalCancer Institute (NCI) zu dem Ergebnis, das Frauennun doch nicht mehr einmal im Jahr mammographiertwerden sollten, da auch in diesem Fall eine Fehlerquo-te von 60 % üblich ist (4). Die Untersuchung regt an,dass es auch hier reichen würde, diese Untersuchungjedes zweite Jahr durchzuführen.

Und nun sagt das NCI außerdem, dass Thorax-Rönt-genaufnahmen absolut nicht dazu beitragen, die Todes-fälle durch Bronchialkrebs zu reduzieren und man die-se Untersuchung bei offensichtlich gesunden Personenkomplett unterlassen sollte. Diese Empfehlungen ent-stammen einer dreizehnjährigen Untersuchung vonmehr als 250.000 Personen, von denen einige pro Jahrviermal eine solche Thoraxuntersuchung erhalten hat-ten. Personen, deren Thorax regelmäßig geröntgt wor-den war, starben öfter an Lungenkrebs, als Personen,die niemals geröntgt worden waren – und das unab-hängig davon, ob sie geraucht hatten oder nicht. Die-ses Ergebnis vermag kaum zu überraschen, wenn manweiß , dass Röntgenstrahlen als stark krebsauslösendgelten. Und obwohl die Task Force schon 2004 zu die-sem Ergebnis gekommen war, „verordnen“ Ärzte bisheute diese Untersuchung besonders gerne bei Rau-chern. Wie Robert Smith, Leiter der Abteilung für Krebs-vorsorge der American Cancer Society kommentierte,„Niemand empfiehlt das und trotzdem passiert es rechthäufig.“

Dennoch stimmen die Experten nach wie vor überein,dass eine solche Röntgenuntersuchung sinnvoll für allesein könnte, die bereits Symptome einer möglichenLungenkrebserkrankung zeigen – so etwa nach demMotto: Springst du über den Hund, springst du auchüber den Schwanz. Und angesichts der Tatsache, dassder Bronchialkrebs zu den häufigsten Todesursachengehört, haben die US-Wissenschaftler nie die Idee

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aufgegeben, dass eine regelmäßige Überprüfung aufdiese Erkrankung eine gute Sache wäre. UnglücklicherWeise gilt ausgerechnet das CT als beste Alternativefür die Röntgenaufnahmen. Eine Studie, welche dieWirksamkeit von Röntgenuntersuchungen mit der vonCTs verglichen, kam zu dem Resultat, dass die CT-Untersuchungen tatsächlich die Sterbequote durchBronchialkrebs um 20 % senkten, aber an dieser Stu-die hatten nur starke Raucher teilgenommen. Und mit95 (!) % ist die Fehlerquote eines CTs weit außerhalbjedweder Toleranz. Bedenkt man die immense psychi-sche Belastung einer falschen Bronchialkrebs-Diagno-se sowie die unnötige potentielle Belastung durch an-dere Maßnahmen und fügt die Tatsache hinzu, dassjedes CT genügend Strahlung freisetzt, um die Familien-katze zu garen, scheint auch das CT nur einen Wert zuhaben, wenn schon ein Verdacht besteht, das irgendetwas nicht in Ordnung ist.

Das Fazit: Viele von uns, die im Rahmen ihrer jährli-chen Vorsorgeuntersuchungen gestochen, gestoßen,gekratzt und bestrahlt worden sind, könnten etwas ent-täuscht darüber sein, dass all das Geld und all die Zeitfür nichts und wieder nichts– oder zumindest für wenigwaren. Weiß man um den Mangel an Vorteilen durcheinige der Tests und den Nebenwirkungen der ganzenRöntgenstrahlen und dem psychischen Fallout durchfalsch positive Befunde, dann wird man sich der Emp-fehlung seines Arztes, was man tun und was man las-sen sollte, mit größerer Skepsis nähern.

Nachdem wir uns jahrelang anhören mussten, dass unsder Verzicht auf diese Untersuchung oder jenen Testdas Leben kosten könnte, fällt es uns jetzt noch schwe-rer, dem Rat zu folgen, andere vorbeugende Maßnah-men zu treffen, wie zum Beispiel die alljährlich Grippe-schutzimpfung oder eine HPV-Impfung für unsere elf-jährige Tochter. Und die aktuelle Ankündigung des ame-rikanischen Center for Disease Control and Prevention(CDC), die diesjährige Grippeimpfung wäre nur zu 59% wirksam, kann unser Vertrauen ebenfalls nur in sehrgeringem Maße wieder herstellen, zumal sich die vomCDC erwähnten Prozentzahlen auch noch als sehr op-timistisch erwiesen haben. Trotzdem sollten wir nichtallzu überrascht sein, schließlich war die Grippe-schutzimpfung der vergangenen Jahre ohnehin nichtsehr erfolgreich.

Und somit ist wieder einmal alles klar: Unsere besteChance besteht darin, gesund zu bleiben, indem manein gesünderes Leben führt. Wenn Sie sich zumindestoptimal ernähren und regelmäßig für eine ausreichen-de Entgiftung sorgen, verfügen Sie auch über ein star-kes Immunsystem, das mit den Nebenwirkungen klarkommt, die diese Tests und Impfungen mit sich bringen– wenn sie denn wirklich davon profitieren wollen.

Quelle:

Hiyaguha Cohen; Screening Tests Screened Out, DailyHealth Tips Newsletter 6. Dezember 2011

Lachs- oder Leinöl: Falsche Frage, richtigeAntwort

Während die Debatte, ob Fischöl oder pflanzliche Ome-ga 3-Öle wie Raps-, Lein-, oder Kürbiskernöl – um nurein paar zu nennen – unverändert ausgefochten wird,wollen wir hier einmal erörtern, warum, die Frage falschist und wie Sie selbst mit ein paar Erläuterungen dierichtige Antwort für sich finden können.

Die Grundlage hinter den Empfehlungen, die Ernährungmit Fischöl oder Leinöl zu ergänzen ist recht einfach:Unser Körper benötigte die essentiellen Fettsäuren,kann sie aber selbst nicht herstellen. Das bedeutet. Manmuss diese Substanzen entweder durch die Ernährungoder durch ein Nahrungsergänzungsmittel zuführen.Und dabei ist es wichtig, ein ideales Gleichgewicht zwi-schen den beiden essentiellen Omega 6- und Omega3-Fettsäuren zu schaffen. Das dürfte den meisten vonIhnen bereits bekannt, ein, sollte hier aber noch einmalerwähnt werden – nur so zur Sicherheit.

Das Problem dabei ist, das die klassische mitteleuro-päische Kost ein radikales Ungleichgewicht von Ome-ga 6- und Omega 3-Fetten schafft, wobei oft genug dasVerhältnis Werte von bis zu 20 zu 1 erreichen kann.Diese Art von Ungleichgewicht nun kann eine ganzeReihe gesundheitlicher Probleme schaffen: von Er-schöpfung, trockener Haut und Gedächtnisschwächebis hin zu ernsteren Problemen wie Herzerkrankungenund Gefäßproblemen

Sowohl Fischöl als auch .Leinöl enthalten essentielleFettsäuren – keine Frage. Aber anders als häufig in derLiteratur beschrieben – und davon gibt es eine ganzeMenge - sind diese Fettsären nicht austauschbar unddie eine ist nicht unbedingt besser, als die andere. Wich-tig für die Entscheidung ob Lachs- oder Leinöl sollteimmer Ihre persönliche Situation sein.

Hier sind einige Kriterien, die Ihnen bei Ihrer Entschei-dung helfen können.

Szenario 1: Entzündungen und Ihr Immunsystem

Während Entzündungen erst einmal eine perfekte, nor-male, gesunde Reaktion des Körpers auf Erkrankun-gen sind, kann ein Ungleichgewicht in unserer Ernäh-rung dazu führen, dass entzündliche Prozesse zu oftaufflammen – und dann Krankheiten schaffen, statt siezu verhindern. Das ist eines der grundsätzlichen Pro-bleme, wenn wir unserem Körper zu viele Omega 6-Fetsäuren zuführen – dadurch löst unser Körper ent-zündliche Prozesse aus, die überflüssig sind.

Zur Zeit kennen wir über 80 unterschiedliche Auto-immunerkrankungen, darunter Lupus erythematodes,Diabetes Typ I, Zöliakie, Multiple Sklerose, MorbusCrohn, rheumatoide Arthritis, Morbus Graves und dasSjögren Syndrom – um nur ein Paar zu nennen. An denmeisten wenn nicht an allen dieser Erkrankungen sindentzündliche Prozesse beteiligt.

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Es ist bewiesen worden, dass Fischöl diese Entzün-dungen besser bekämpfen kann, als Leinöl und ande-re pflanzliche Omega 3-Öle. Diese Tatsache ist einerder wichtigsten Faktoren im Rahmen dieses Szenarios.

Szenario 2: Die Augen und die Sehkraft

Es gibt eine Reihe von Problemen mit der Sehkraft, diebesonders gut auf Fischöl, Leinöl Leinsamen oder ei-ner Kombination aus den drei Erwähnten reagieren.Sowohl das Fisch- als auch das Leinöl können helfen,chronisch trockene Augen zu „schmieren“ und das Ri-siko senken, an einer Makuladegeneration oder einemGrauen Star zu erkranken – obwohl paradoxer Weiseein Zuviel an geschrotetem Leinsamen in der Kost dasRisiko einer Makuladegeneration steigern kann. Undobwohl Fisch- und Leinöl bei den erwähnten Erkran-kungen des Auges bzw. der Sehkraft gleichermaßenwirksam sind, kann in diesem Fall das Leinöl bei Be-darf auch alleine helfen.

Szenario 3: Ihre Ernährung

Hier ist die Entscheidung vermutlich am ehesten an Ihrepersönliche Situation gebunden. Nur Sie wissen ver-mutlich, wie das Verhältnis von Omega 6-zu Omega 3-Fettsäuren ist, das Sie mit Ihrer täglichen Kost aufneh-men. Haben Sie eine Schwäche für Donuts oder Muff-ins? Kochen Sie viel mit Pflanzen- oder Olivenöl? Le-ben Sie von Lachs und ziehen Sie frisches Gemüseirgendwelchen Fertiggerichten vor?

Wenn Sie Fisch lieben und ihn auch regelmäßig essen,dürfte Ihre Ernährung nur wenig denaturierte Fertigge-richte enthalten und Ihnen würde [zum Ausgleich IhrerOmega 6-/Omega 3-Ratio] Lein-, Kürbiskern- oderRapsöl ausreichen. Und wenn in Ihrer Familie schonFälle von Grauem Star oder Makuladegeneration vor-gekommen sind, könnten Fisch- oder Leinöl eine guteWahl sein.

Wenn Sie kein Freund von Fisch sind, aber keine Pro-bleme mit Fisch- oder Krill-Öl Kapseln haben, würdeman Ihnen diese Nahrungsergänzungsmittel empfeh-len – zur Sicherheit in höherer Dosierung.

Wenn Sie Vegetarier oder sogar Veganer sind, mussLeinöl reichen – aber Sie sollten zusätzlich auch nocheine Hand voll Walnüsse oder Nachtkerzenöl einset-zen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, vermehrt ent-zündungshemmende Nahrungsmittel wie Grüntee, Kur-kuma, Kelp oder Blaubeeren in Ihren Speiseplan ein-zubauen und in der Küche Olivenöl statt Sonnenblu-men- oder Färbedistelöl zu verwenden.

Leiden Sie allerdings unter irgendeiner Autoimmun-erkrankung oder chronisch entzündlichen Leiden, dürf-te das Fischöl in Kombination mit einer Ernährung ihrebeste Wahl sein, in der die Zufuhr von Omega 6- undOmega 3-Fettsäuren optimiert ist.

Szenario 4: Rheuma

Sollte Sie unter einer Erkrankung des rheumatischenFormenkreises leiden, an der die Gelenke beteiligt sind(Arthritis, Arthrose usw.), empfiehlt es sich, einen Teil

Ihrer Omega 3-Fettsäuren in Form eines Krill-Öl-Prä-parates zuzuführen. Wie umfangreiche Untersuchun-gen gezeigt haben, scheint Krillöl - anders als Lachsöl -besonders gut geeignet, entzündliche Probleme in denGelenken abklingen zu lassen.

Darüber hinaus gibt es noch einige Leiden, die ihreEntscheidung weiter komplizieren könnte. Wenn Sie z.B. ein blutverdünnendes Medikament (Baby-Aspirin,Marcumar usw.) einnehmen müssen, sollten Sie vor derEinnahme eines Fischölpräparates Ihren Arzt konsul-tieren, da diese Substanzen die Gefahr einer uner-wünschten Blutung erhöhen können.

Leiden Sie unter Diabetes oder Schizophrenie, kann essein, das Ihr Körper nicht in der Lage ist, die alpha-Linolensäure (ALA) in die Docosahexaensäure(DHA)und Eicosapentaensäure (EPA) umzuwandeln, dieOmega 3–Fettsäuren, die vom Körper am besten ge-nutzt werden können. In diesem Fall wäre dann einFisch- oder Krillölpräparat die richtige Wahl, da die bei-den Fettsäuren hier bereits komplett vorliegen. Darüberhinaus können Fisch- und Leinöl eine Erhöhung derBlutzuckerspiegel bewirken, weshalb ihr Einsatz beiDiabetikern ebenfalls mit dem behandelnden Arzt ab-gestimmt werden sollte.Quellen:David Blyweiss, M.D. Why 'To Flax or To Fish?' is The Wrong Questionand The Right Answer, Advanced Natural Medicine Bulletin February10, 2012Duda MK, et. al., Fish oil, but not flaxseed oil, decreases inflammationand prevents pressure overload-induced cardiac dysfunction.Cardiovasc Res. 2009 Feb 1;81(2):319-27. Epub 2008 Nov 17.Pinheiro MN Jr, et. al., Oral flaxseed oil (Linum usitatissimum) in thetreatment for dry-eye Sjögren's syndrome patients. Arq Bras Oftalmol.2007 Jul-Aug ;70(4):649-55.

Depressionen und der Darm

Der Darm ist der Vater der Trübsal

Arabisches Sprichwort

„Ich bin mir erstmals zu Beginn der 80iger Jahre derNotwendigkeit des Managements depressiver Störun-gen bewusst geworden. Leider waren zu der Zeit mei-ne einzige Werkzeuge Medikamente und sportliche Ak-tivität. Dadurch wurde ich zu einem Experten für Anti-depressiva der ersten Generation und verordnete die-se buchstäblich Tausenden von Patienten. ... Ich brauch-te fast 10 Jahre, um aus dem Medikamentenkarussellauszusteigen und um zu begreifen, dass Medikamenteniemals die Ursache beseitigen und nur dazu dienen,die Symptome zu bemänteln. Sie waren eindeutigNICHT die Lösung.“

Dr. Josef Mercola

Neue Untersuchungen zeigen, dass an der Pathoge-nese (Entstehung) depressiver Störungen entzündlicheProzesse beteiligt sein können. Darüber hinaus habeneinige Studien gezeigt, das Depressionen regelmäßigmit entzündlichen Prozessen im Magen-Darm-Trakt,Autoimmunstörungen und anderen Erkrankungen inZusammenhag stehen bei denen chronische Entzün-

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dungen als wichtige Einflussfaktoren wirken. Es istmöglich, dass eine Depression die neuropsychiatrischeManifestation eines chronischen Entzündungssyndromsist. Und die primäre Ursache dieser Entzündung könn-te eine Funktionsstörung der „Darm-Hirn-Achse“ sein.(1)

Appendix: Was ist eine Depression?

Diagnostische Kriterien für schwerwiegende de-pressive Störungen

A: Der Patient leidet 2 Wochen oder länger die meisteZeit unter depressiver Stimmung (ist traurig oderfühlt sich “leer”) oder unter einem Verlust an Inte-resse oder Freude. Darüber hinaus weist er 4 odermehr der folgenden Symptome auf:

-Schlaf: Leidet fast jeden Tag unter Schlaf-losigkeit oder Hypersomnie (schläft sehr viel)

-Interesse: Die meiste Zeit deutlich verringertesInteresse oder Spaß an allen Aktivitäten

-Schuld: Die meiste Zeit exzessive oder unan-gemessene Schuldgefühle oder ein Gefühl derWertlosigkeit

-Energie: Die meiste Zeit Verlust von Energieoder Erschöpfung

-Konzentration. Leidet die meiste Zeit unterverminderter Denk- und/oder Konzentrations-fähigkeit, ist meistens entscheidungsunfähigoder –unwillig

-Appetit: Geringerer oder vermehrter Appetit

-Psychomotorisch: Psychomotorische Erregungoder Verlangsamung

-Selbstmordneigung: Wiederholt Gedanken anden Tod – Verklärung des Selbstmords

B. Die Symptome erfüllen nicht die Kriterien für ma-nisch depressive Episoden

C. Die Symptome führen zu signifikantem Disstressoder einer Beeinträchtigung sozialer, arbeitsbe-dingter oder anderer wichtiger Funktionsbereiche.

D: Die Symptome beruhen nicht auf den physio-logischen Wirkungen einer Substanz (z. B. einerSuchtdroge, eines Medikaments) oder eineranderen Erkrankung

E.: Die Symptome lassen sich nicht als Folge vonTrauer oder Verlust definieren^

Die Vorstellung, dass eine Entzündung im Darm mit denSymptomen einer Depression in Verbindung stehen,scheint auf den ersten Blick weit hergeholt, macht aberSinn, wenn man die komplexe Verbindung zwischenIhrem Gehirn und Ihrem Verdauungstrakt in Betrachtzieht.

Vielleicht ist das beste Beispiel für diese Verbindung,das “Kribbeln im Bauch“, das man hat, wenn man ner-vös oder aufgeregt ist – hier bewirken Ihre Gedanken –also Ihr Gehirn – Symptome im Bauch. Aber es gibtnoch eine weitere Verbindung über die schon genann-ten schwachen entzündlichen Prozesse, die als einwichtiger Verursacher von zahlreichen Erkrankungengelten, die oftmals parallel zu depressiven Störungenanzutreffen sind.

Depressionen: Ergebnis chronischer Entzündung?

Eine aktuelle Übersichtsarbeit vom September 2011weist auf mehrere Mechanismen hin, durch die eineEntzündung im Gastrointestinaltrakt eine wichtige Rol-le bei der Entwicklung einer Depression haben kann.Dazu gehört:

Eine Depression findet sich häufig in Kombination mitEntzündungen des Magen-Darm-Trakts. Autoimmun-störungen wie auch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, neurodegenerativen Leiden, Diabetes vomTyp II oder Krebs, an denen chronische geringgradigeEntzündungsprozesse als verursachender Faktor be-teiligt sind. Daher stammt die Einschätzung der Wis-senschaftler, dass „eine Depression die neuro-psych-iatrische Manifestierung eines chronischen Entzün-dungssyndroms ist.“

Die Forschung läst darauf schließen, dass die primäreUrsache eines entzündlichen Prozesses eine Funkti-onsstörung der „Darm-Gehirn-Achse“ sein könnte: IhrDarm ist gewissermaßen ihr zweites Gehirn – das sichwährend der Schwangerschaft aus dem gleichen Ge-webe entwickelt hat – und enthält große Mengen desNeurotransmitters Serotonin, der mit der Stimmungs-kontrolle in Verbindung gebracht wird.

Man darf nie vergessen, dass die Bakterienflora unse-res Darms ein aktiver und integrierter Teil unseres Kör-pers ist und als solcher stark von der Ernährung ab-hängig ist und äußerst sensibel auf den Lebensstil rea-giert. Wer große Mengen an denaturierten und verar-beiteten Nahrungsmitteln oder gesüßten Getränkenverzehrt, dessen Darmflora wird mit größter Wahr-scheinlichkeit geschädigt sein, da verarbeitete Nah-rungsmittel generell eine gesunde Darmflora zerstörenund Zucker in allen Formen gezielt pathogene Darm-bakterien und Hefepilze mästet und darüber hinaus auchnoch systemische Entzündungsprozesse fördert.

Wie eine ständig wachsende Anzahl von Untersuchun-gen gezeigt hat, kann die Behandlung einer gastro-in-testinalen Entzündung mit Probiotika, B-Vitaminen, Vit-amin D und Omega 3-Fettsäuren auch die Symptomeeiner Depression lindern und die Lebensqualität ver-bessern, indem sie die entzündungsfördernden Stimulizum Gehirn vermindern.

Alles bisher Gesagte kulminiert sich in der Tatsache,dass chronische Entzündungsprozesse im Körper dieFunktionen vieler Körpersysteme unterdrücken und imGehirn ein größeres Chaos anrichten können. Und da-bei sieht es so aus, als ob Entzündungen mehr als nur

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ein weiterer Risikofaktor für depressive Störungen ist,sie könnten tatsächlich DER eine Risikofaktor sein, demsich alle anderen unterordnen.

Obwohl es bei dem folgenden Beitrag um Schwan-gerschaftsdepressionen geht, wirkt eine entzündlicheReaktion auf gleiche Art und Weise bei allen Formeneiner Depression. In einem Artikel in der Zeitschrift„Breastfeeding“ mit dem Titel: "A New Paradigm forDepression in New Mothers: The Central Role ofInflammation..." (Ein neues Paradigma für die Depres-sion junger Mütter: Die zentrale Rolle der Entzündung)schreiben die Autoren:

„Nach dem alten Paradigma gelten die Entzündungenals einer von mehreren Risikofaktoren einer Depressi-on. Dieses neue Paradigma basiert au neueren Unter-suchungen, die darauf hinweisen, dass physische undpsychische Stressoren eine Entzündung steigern. Da-durch bewirken diese Erkenntnisse einen wichtigenParadigmenwechsel der Depression: Die Entzündungist nicht einfach mehr einfach EIN Risikofaktor, es istDER Risikofaktor, dem sich alle anderen unterordnenmüssen“:

„Darüber hinaus erklärt die Entzündung, warum psycho-soziale, verhaltensbedingte und physische Risikofak-toren das Depressionsrisiko steigern. Das gilt für gene-relle Depressionen ebenso wie für die Schwan-gerschaftsdepression.“

„Frauen in der Schwangerschaft und nach der Entbin-dung reagieren auf diese Faktoren besonders sensi-bel, da während des letzte Schwangerschaftsdrittels dieKonzentration entzündungsfördernder Zytokine deutlichzunimmt . und das in einem Zeitraum, in dem sie be-sonders durch Depressionen gefährdet sind. Danebenbewirken neue Erfahrungen der Mutterschaft wie ge-störter Schlaf, nachgeburtliche Schmerzen und vergan-gene oder aktuelle psychische Traumen, die ebenfallsals Stressoren wirken, einen weiteren Anstieg dieserentzündungsfördernden Zytokine.“

Warum Zucker ein weiterer wichtiger Faktor bei De-pressionen ist

Über dieses Thema gibt es ein großartiges Buch vonWilliam Duffy, The Sugar Blues. In diesem Buch vertrittDuffy das zentrale Argument, dass Zucker eine extremgesundheitsschädliche und abhängig machende Sub-stanz ist, und dass man lediglich durch eine einzigeVeränderung in seiner Ernährung – den Verzicht aufZucker wo möglich – eine erheblich vorteilhafte Wir-kung auf Ihre geistige Gesundheit haben kann.

Duffy rät sogar, Zucker vollkommen aus der Ernährungdes psychisch Kranken zu streichen und behauptet, die-se Maßnahme könnte bei einigen von ihnen eine effek-tive Therapie sein.

Es wird immer klarer, dass ein Grund, warum sich Zuk-ker so desaströs auf Ihre geistige Gesundheit auswir-ken kann, darauf beruht, dass der Zuckerkonsum im

Körper eine Lawine chemischer Reaktionen auslöst, diechronische Entzündungen fördern.

Zudem verändern ein Übermaß an Zucker und/oderFruktose das Verhältnis von guten zu bösen Darmbak-terien, das ebenfalls eine unverzichtbare Rolle für Ihregeistige Gesundheit spielt. Zucker wirkt gewisserma-ßen wie ein Dünger oder Brennstoff für die pathogenenKeine, Hefepilze und Pilze, welche die guten (pro-biotischen) Keime im Darm hemmen.

So hat man z. B. vor kurzem entdeckt, dass das pro-biotische Bakterium Lactobacillus rhamnosus deutlicheAuswirkungen auf die GABA-Konzentrationen in be-stimmten Gehirnbereichen hat und das StresshormonKortikosteron senkt, was zu einem verminderten angst-und depressionsbezogenen Verhalten führt. Wenn Siegroße Mengen an verarbeiteten Nahrungsmitteln undgesüßten Getränken (die in aller Regel reich an Frukto-se sind) verzehren, wird Ihre Darmflora mit größterWahrscheinlichkeit stark angegriffen sein – und glei-ches gilt dann auch für Ihre geistige Gesundheit. Daherist das erste Gebot in der Behandlung einer Depressi-on: Reduzieren Sie deutlich die Zufuhr von Zucker, auchund besonders von Fruktose, und von Getreide!

Man sollte nie vergessen, dass Zucker im Körper eben-falls zu einer exzessiven Freisetzung von Insulin füh-ren kann, wodurch eine Hypoglykämie (Unterzuckerung)ausgelöst wird, was Ihr Gehirn dann dazu bringt, Glut-amat in Konzentrationen auszuschütten, die Gereizt-heit, Depressionen, Ärger, Angst, Panikattacken sowieein erhöhtes Suizidrisiko bewirkt.

Daher wird eine Reduktion der Zufuhr von Zucker all-gemein und besonders von Fruktose auf eine Gesamt-menge von weniger als 25 g am Tage eine der wirk-samsten Maßnahmen bei der Behandlung einer Depres-sion sein – wobei gleichzeitig noch chronische Entzün-dungen bekämpft und eine gesunde Darmflora geför-dert werden.

(Anmerkung: Dr. Kenny De Meirleir, ein belgischer Wis-senschaftler, der mit dem neuen Mt. Sinai ME/CFSForschungszentrum zusammenarbeitet, hat berichtet,dass ein großer Prozentsatz der Patienten mit ME/CFS(Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Er-schöpfungssyndrom) Anzeichen für eine geschädigteDarmschleimhaut sowie Probleme bei der Fruktoseab-sorption zeigen, die eine Aktivierung des Immunsystemsbewirken. Er selbst behandelt solche Fälle primär mitAntibiotika zur Senkung der Anzahl pathogener keimeund dann mit einem Probiotikum zur Wiederherstellungder Darmflora).

Der Verzehr von mehr als 25 g Fruktose wird sich deut-liche auf die Biochemie des Gehirns und Ihre allgemei-ne Gesundheit auswirken – und das definitiv in der fal-schen Richtung. Übrigens: Der durchschnittliche US –Bürger verzehrt täglich das Dreifache dieser Menge unddarüber hinaus noch etwa 170 g Zucker.

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Wie die Linderung gastrointestinaler EntzündungenIhre depressiven Beschwerden lindert

Wir haben bereits die Bedeutung einer Einschränkungder Zucker- und Fruktosezufuhr geredet, die eine derbesten Möglichkeiten zur Beseitigung gastrointestinalerEntzündungsprozesse darstellt. Darüber hinaus sollteSie aber auch darauf achten, dass Ihr Darm regelmä-ßig neu mit guten Bakterien oder Probiotika „aufgefor-stet“ wird, welche die Basis eines gesunden Magen-Darm-Trakts ausmachen.

Dafür empfehlen sich zusätzlich die folgenden Schritte:

-Fermentierte (milchsaure) Nahrungsmittel: Im-mernoch der beste Weg zu optimalen Verdauungs-funktionen, solange man die traditionellen, nichtpasteurisierten Versionen wählt. EmpfehlenswerteNahrungsmittel sind Lassi (ein indisches Joghurt-getränk, das vor dem Essen serviert wird), fermen-tierte Milch von Weidetieren wie z. B. Kefir, milch-sauer eingelegtes Gemüse wie Weißkohl (Sauer-kraut, Kimchi), Chinakohl, grüne Bohnen, Gurken,Zwiebeln, Möhren, Kohlrüben, Avocado, Kürbis undNatto (fermentierte Sojabohnen).

Wer regelmäßig fermentierte Nahrungsmittel wiediese in seinen Speiseplan aufnimmt – die wie be-reits erwähnt NICHT pasteurisiert sein dürfen (diePasteurisierung tötet die natürlich in diesen Speisenvorkommenden Milchsäurebakterien ab), - trägtzum Gedeih seiner guten Darmkeime bei

-Ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel:Obwohl ich nicht generell ein Befürworter von Nah-rungsergänzungsmitteln bin – meines Erachtenssollten die Mehrzahl der Nährstoffe mit der Ernährungaufgenommen werden – machen Probiotika da eineAusnahme. … Wenn Sie keine fermentiertenNahrungsmittel essen (wollen), macht es sehr vielSinn, ein qualitativ gutes probiotisches Nahrungs-ergänzungsmit-tel einzunehmen.

Probiotika wirken unmittelbar auf die Gehirnchemieund übermitteln durch den Vagus-Nerv stimmungs-und verhaltenssteuernde Signale bis ins Gehirn,was ein weiterer Grund dafür ist, dass der ZustandIhres Darms so eine profunde Wirkung auf diegeistige Gesundheit haben kann – und umgekehrt.

Zwei weitere wichtige Faktoren zur Behandlung einerEntzündung des Gastrointestinaltrakts, die ebenfallsdepressive Symptome bessern können, sind:

-Omega 3-Fette aus tierischen Quellen: DieseFettsäuren regeln nicht nur entzündliche Prozesseund Reaktionen, sondern sie beeinflussen zudemdas Ergebnis depressiver Störungen. Wenn Sie al-so gerade mit einer Depression zu kämpfen haben,ist die Einnahme eines Omega 3-Fettes tierischerHerkunft , wie z. B. Krill-Öl eine einfache und wirk-same Maßnahme.

-Vitamin D: Die wenigsten von uns wissen, dassein Vitamin D-Mangel oft mit Entzündungen und

Depressionen daher kommt. Wie eine aktuelleStudie gezeigt hat, neigten Personen mit niedrigenVitamin D-Spiegeln im Blut elfmal (!) häufiger zudepressiven Störungen, als Personen mit normalenVitamin D-Werten. Also sollten Sie dafür sorgen, dassIhre Vitamin D-Spiegel im „grünen Bereich“ sind, in-dem sie sich regelmäßig in der Sonne aufhalten.Alternativ können Sie auch ein qualitativ gutes VitaminD-Präparat nehmen, sollten dann aber unbedingtregelmäßig Ihre Vitamin D-Werte kontrollieren lassen.

Es gibt reichlich Hinweise für die Beteiligung des Ma-gen-Darm-Trakts an einer Reihe neurologischer undpsychiatrischer Erkrankungen. Wer das berücksichtigt,weiß auch, dass die Ernährung ihrer Darmflora mit gu-ten Bakterien von der Wiege bis zur Bahre von extre-mer Wichtigkeit ist.

Denn in Wirklichkeit haben wir alle zwei Gehirne – ei-nes im Kopf und eines im Bauch. Und jedes dieser Ge-hirne benötigt seine eigenen Nährstoffe.Quelle:Joseph Mercola, MD*, A Doctor Explores the Surprising Immune-Mood Connection, ProHealth December 7, 2011

Das Rezept des Monats:

Apfel-Möhren-Couscous

Zutaten für 2 Portionen

100 g Couscous

Salz

200 g Möhren

2 El Zitronensaft

Pfeffer

2 El Olivenöl

1 roter Apfel

4 Stiele Minze

60 g Schafskäse

Zubereitungszeit 35 min

Zubereitung

100 g Couscous mit 100 ml kochendem Wasser undSalz in einer Schüssel mischen und 5-7 Min. quellenlassen.

200 g Möhren schälen und fein raspeln. 2-3 ElZitronensaft mit 3 El Wasser, Salz, Pfeffer und 2 ElOlivenöl verquirlen.

1 roten Apfel ungeschält in feine Streifen schneiden,mit den Möhren unter das Dressing und dann mitdem Couscous mischen.

Die Blättchen von 4 Stielen Minze abzupfen, hackenund darüber streuen. Mit 60 g zerbröseltemSchafskäse servieren.

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Die „doppelte“ kontralaterale prophylaktischeMastektomie – eine schlechte Idee

Einige Prominente haben in letzter Zeit die Medien be-schäftigt, weil sie sich nach einer Brutkrebsdiagnosedazu entschieden hatten, beide Brüste zu entfernen –auch wenn nur eine der Brüste befallen war. Diese Pro-zedur – der Begriff „Eingriff“ oder Operation reicht hierm. E. nicht mehr aus – ist unter dem Namen kontra-laterale prophylaktische Mastektomie (CPM) bekanntgeworden und wird den Frauen als eine Art Versiche-rung angeboten – nach dem Motto: wer keine zweiteBrust hat, wird dort schwerlich einen zweiten Brustkrebs-tumor entwickeln.

Obwohl die Zustimmung für diese operative Prozedurrapide ansteigt, fehlen bisher noch die Beweise für eineWirkung. Stattdessen haben Forscher der PerelmanSchool of Medicine an der Universität Pennsylvania an-gekündigt, dass nach den Resultaten einer Untersu-chung eine CPM wenig Vorteile liefert – dafür aber er-hebliche negative Effekte auf die Frauen hat.

Tatsächlich zeigt die Untersuchung, dass die Operati-on bei Frauen, die nicht unter einem erblich bedingtenBrustkrebs leiden, tatsächlich das Maß der Lebenser-wartung verringert, in dem auch die Lebensqualität(technisch „qualitätsangepasste Lebenserwartung“) ein-fließt. Etwa 90 % aller Frauen mit Brustkrebs habenKEINE genetischen Risikofaktoren, das heißt: DiesesErgebnis betrifft die überwiegende Mehrheit der Frau-en mit Brustkrebs, bei denen eine (bzw. wie hier zwei)Brüste entfernt wurden

Wie der Studienleiter, Robert G. Prosnitz, MD, MPH,Professor für Strahlenmedizin und Onkologie an der Per-elman School of Medicine, berichtet, hat die Zahl deroperativen Entfernungen von gesunden und nicht vonKrebs befallenen Brüsten in den letzten Jahren um 150% zugenommen. Er hoffe, so Prosnitz, dass die Ergeb-nisse seiner Studie Ärzten und Patienten helfen könn-ten, aufgrund des Verständnisses über Vorteile und Ri-siken präventiver (vorsorglicher) Mastektomien die rich-tige Entscheidung zu treffen

Die Begeisterung für die Entfernung gesunder Brüste –keine gute Idee

„Wir haben den Verdacht, dass viele der Frauen, diesich für eine CPM entscheiden, in dem Glauben han-deln, dieser Eingriff würde Ihr Risiko, an Brustkrebs zusterben, substantiell verringern,“ so Dr. Prosnitz. „Wirhingegen haben entdeckt, dass das Risiko einer Frau,an ihrem „ersten“ Brustkrebs zu sterben, deutlich hö-her ist, als die Gefahr einem bisher noch nicht entwik-kelten Tumor in der gesunden Brust zum Opfer zu fal-len. Darüber hinaus wird der moderate Gewinn an Le-benserwartung deutlich durch den Verlust an Lebens-qualität wett gemacht.“

Wie die Studie gezeigt hat, produziert eine CPM einemoderate Zunahme der Lebenserwartung, und das vorallem bei jungen Frauen mit Krebs im frühen Stadium –

die aber profitieren ohnehin von einer besseren Pro-gnose. Aber auch in dieser Patientengruppe überwogdie Gefahr, an ihrem Primärtumor zu sterben, ganz ein-deutig das Sterberisiko durch einen Tumor, der sich ir-gendwann in der Zukunft in der anderen Brust entwik-keln könnte.

Darüber hinaus zeigte die Studie auch die negativenAspekte einer CPM ,die selten diskutiert wird. Als Er-gebnis chirurgischer Komplikationen, Gefühlsverlust inder Brust und anderer Probleme scheint die Prozedurdie Lebensqualität zu verringern. Fazit von Dr. Prosnitzund Kollegen: Unabhängig von Alter, Krebsstadium undTumortyp ist für alle Patienten die bevorzugte Strate-gie, den Eingriff nicht durchführen zu lassen.

„Zu Beginn unserer Untersuchung wussten wir bereits,dass eine CPM Frauen mit lokal fortgeschrittenemBrustkrebs nicht helfen kann,“ erklär Dr. Prosnitz. „Wasuns allerdings wirklich überrascht hat, ist der Mangelvon Vorteilen für die Frauen – und da selbst in der Grup-pe mit den optimalsten Vorbedingungen.“Quellen:S. L. Baker, Removing unaffected breast in women with cancer resultsin little benefit, many problems naturalnews.com 8, Dezember 8 2011;h t t p : / / w w w . n a t u r a l n e w s . c o m /z034351_double_mastectomy_breast_cancer_prevention.htmlhttp://www.uphs.upenn.edu/news/http://www.naturalnews.com/breast_cancer.htmlhttp://www.msnbc.msn.com/id/21424046/ns/health-cancer/t/more-women-having-double-mastectomies/

IMPRESSUM

4Flamingos pHakten

Herausgeber: 4Flamingos Verlag GbRRheineMünsterstrasse 8648431 Rheine,

Tel.: 05971/401585Fax: 05971/13017E-Mail: [email protected]: monatlichViSdPR: A. Berendes

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März 2012

Liebe Leser,

Bitte halten Sie sich fest und rechnen Sie mit demSchlimmsten – ich werde Ihnen jetzt etwas mitteilen,was Ihnen vermutlich bis dato komplett unbekannt war:Aller Wahrscheinlichkeit nach leiden Sie unter einerGeisteskrankheit.

Und wenn das jetzt noch nicht zutrifft, könnte es bereitsmorgen der Fall sein – spätestens aber dann, wenn dieaktualisierte Version des Diagnostic and Statistical Ma-nual of Mental Disorders (DSM-5) auf den Markt kommt.

Leider ist das kein Scherz und ich bin auch nicht etwaverrückt geworden. Schon jetzt gibt es Befürchtungen,dass das neue DSM-5, das aller Voraussicht nach imJahre 2013 zur Anwendung kommt, automatisch dieZahl der Personen erhöhen wird, die als psychisch krankbeurteilt werden können. Darüber hinaus wird es dieSchwelle für die Diagnose bestehender Probleme wiez. B. der Aufmerksamkeitsstörung ADHS deutlich her-absetzen.

Je mehr, desto besser … zumindest für die Pharmain-dustrie

Denn das DSM wird von Berufsorganisationen wie derAmerican Psychological Association (APA) und denmeisten Experten für Geisteskrankheiten in den USAeingesetzt – und „bedient“ damit den größten Gesund-heitsmarkt der Welt. So übernehmen die meisten Kran-kenversicherungen in den USA nur die Kosten für dieBehandlung eines psychischen Leidens, wenn diesesauch im DSM aufgeführt wird oder zumindest nachDSM-Standards diagnostiziert wurde.

Aber nicht nur US-Bürger sind von der Aktualisierungdes Handbuches betroffen. Denn auf der ganzen Weltverwenden die Experten zur Bestimmung seelischerLeiden das ICD (International Classification of Diseases)der Weltgesundheitsbehörde, das im Wesentlichen aufdem DSM beruht.

Was aber sind die Folgen?

Wie Peter Kinderman, Leiter des Instituts für Psycholo-gie an der Universität Liverpool sagt, könnten unter denneuen Richtlinien Personen, die scheu, schüchtern oderexzentrisch sind, Gefahr laufen, als psychisch kranketikettiert zu werden.

Und die Kritiker fürchten, dass die Pharmaindustrie hin-ter den Kulissen der APA ihre Fäden zieht. In der Ver-gangenheit ist die APA schon mehrfach wegen ihrerengen Verbindungen zur Pharmaindustrie angegriffenworden und das besonders, weil im leitenden Gremi-um der APA zahlreiche Pharmavertreter sitzen und APA-Mitglieder bereits öfter von der Pharmaindustrie gespon-sert wurden.

Einer dieser unsicheren Kantonisten ist Dr. Alan Schatz-berg, früherer Leiter der Psychiatrieabteilung an deramerikanischen Stanford-Universität. Schatzbergmusste von seinen Ämtern zurücktreten, als man ent-deckte, dass er von der Pharmaindustrie Hunderttau-sende Dollars erhalten hatte.

Interessant ist, dass sogar einige Mitglieder des APA-Präsidiums über den dubiosen Aktualisierungsprozessdes DSM besorgt sind. Wie einer von ihnen sagt, wä-ren viele der neuen Diagnosen per Mehrheitsbeschlussentstanden, als „würde man sich auf das Restaurantzum Abendessen einigen.“

Also, so geht das: Man sucht sich den Namen und dieSymptome einer neuen „psychischen Erkrankung“ zu-sammen die einigermaßen glaubwürdig klingen und mitdenen sich die eine oder andere Milliarde an Medi-kamentenumsätzen machen lässt, stimmt ab und dieErkrankung mit den meisten Stimmen wird dann insDSM aufgenommen?

Dieser Unsinn muss aufhören!

Kinderkrams?

Tatsächlich kann man mit psychischen Erkrankungenjede Menge Geld machen und wie wir wissen, ist daseine Gelegenheit, auf welche die Pharmaindustrie nurungern verzichtet. Und psychische Erkrankungen sindgewissermaßen das Lieblingsgebiet des amerikani-schen Pharmamarktes, der auf jährlich 700 MilliardenDollar geschätzt wird.

Wie eine Untersuchung der WHO gezeigt hat, erfüllenetwa 48 % aller US-Bürger im Laufe ihres Lebens min-destens einmal eine der Kategorien für psychische Er-krankungen im DSM-4 (der zur Zeit noch aktuellen DSM-Variante) – und die größte davon betroffene Bevölke-rungsgruppe sind die Kinder!

Nach den aktuellen Richtlinien kann jedes Kind, dassich seinen Eltern widersetzt, mit einer „oppositionellenTrotzstörung“ diagnostiziert werden. Zeigen Sie mir einKind, das sich noch nie im Leben mit seinen Eltern ge-stritten hat … das gehört eindeutig zu einer total nor-malen Entwicklung.

Seit die „oppositionelle Trotzstörung“ als eine reale „psy-chische Erkrankung“ kategorisiert wurde, ist die Zahlder Verordnungen von Psychopharmaka für Kinder fastum die Hälfte angestiegen. Die Umsätze mit Pillen ge-gen das kindliche ADHS mit Kaugummigeschmack sindvon 4,05 Milliarden $ im Jahre 2006 auf 7,42 Milliarden$ gestiegen und die Menge der verordneten Antidepres-siva hat seit Erscheinen des DSM-4 um mehr als 400%zugenommen.

2010 hat die amerikanische Pharmaindustrie 4,5 Milli-arden Dollar für die Werbung ausgegeben, dazu gehö-ren unter anderem auch Plakate für die Wartezimmervon Kinderärzten, auf denen man die Namen von Psy-chopharmaka auf Bauklötzen sehen konnte. Diese Ak-tion wurde zu einem massiven Erfolg für die Pharmain-dustrie, da nun etwa 4 % aller amerikanischen Kinder

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ein verschreibungspflichtiges Medikament erhalten undso Antipsychotika jährlich einen Umsatz von 15 Milliar-den Dollar generieren.

Und die Kosten?

Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass dieseMedikamente häufig gefährliche Nebenwirkungen ha-ben, ist doch schon der Gedanke lächerlich, dass inden USA jeder Fünfte – vom Kind bis zum Greis – re-gelmäßig ein Psychopharmakon einnimmt. Da wundertes auch nicht, dass die Überdosierung rezeptpflichtigerArzneimittel in den letzten Jahren zu einer der häufig-sten Todesursachen geworden ist.Quellen:Drugs for shy or eccentric people?, HSI e-Alert, UK Edition, 22. 02.2012The redefinition of mental health, published 17.02.12,moneyweek.comSenate Targets Stanford Psychiatrist Over Conflicts, published on-line 25.06.08, pharmalot.comUS Health agency revises conflict of interest rules, published online23.08.11, cchrint.org

Epidemie oder verkaufsfördernde Maßnahme?

Eine Gruppe des Erasmus Medizinzentrums in Rotter-dam behauptet, eine Mutation des H5N1- (Vogel-grippevirus) geschaffen zu haben, das sich von einemauf ein anderes Frettchen übertragen lässt. Frettchenähneln dem Menschen biologisch so weit, dass dieseVirus auf von einem Menschen auf den anderen über-tragbar sein könnte und – nun endlich – die lange er-wartete Vogelrippe-Epidemie mit Tausenden – ach wasMillionen – Toten auslösen würde

Es ist vermutlich eines der großen Rätsel dieser Welt,warum Wissenschaftler offensichtlich nichts bessereszu tun haben, als ein mittelmäßig gefährliches Virus sozu verändern, dass es zu einem deutlich gefährliche-ren Erreger wird – es sei denn, man möchte der Phar-maindustrie Schützenhilfe leisten, damit die noch mehrMedikamente Impfstoffe oder Ähnliches verhökernkann.

Erinnern wir uns kurz: Die Vogelgrippehysterie erreich-te im Jahr 2006 seinen Höhepunkt, nachdem sich welt-weit die nationalen Regierungen als Reaktion auf dieWarnungen von Seuchen - „Experten“ – sie prophezei-ten weltweit 7 Millionen Tote - mit Unmengen des Anti-virus-Mittels Tamiflu eingedeckt hatten. So hatte diebritische Regierung der Pharmaindustrie 14 MillionenPackungen abgekauft, die US-Regierung brachte essogar auf 20 Millionen Packungen.

Interessant dabei ist, dass genau zu dem Zeitpunktversucht wird, das Gespenst einer weltumfassendenund tödlichen Vogelgrippe-Seuche wieder zu beleben,wo die Tamiflu-Vorräte aus 2006 ihr MHD erreichten.

Ein Schelm, wer Böses dabei denktQuellen:Daily Mail, February 8, 2012).Bird flu pandemic warning – or are they still trying to shift the drugs?,WDDTY 15 February 2012,http://www.wddty.com/bird-flu-pandemic-warning-or-are-they-still-trying-to-shift-the-drugs.html

Mehr als nur ein Placebo: Homöopathie in derKrebstherapie

Ärzte bezeichnen sie als „Nonsens auf Stelzen“, briti-sche Medizinprofessoren möchten Regierung und Ge-sundheitsbehörden am liebsten heut noch als morgendazu zwingen, die Homöopathie aus dem Leistungs-katalog des britischen National Health Service (NHS)zu streichen – und trotzdem haben Studien, die von derUS – Regierung finanziert wurden gezeigt, dass dieHomöopathie eine unserer wirksamsten Waffen ge-gen den Krebs sein könnten. Nach den Ergebnissenklinischer Studien wirken eine Reihe homöopathischerSubstanzen ebenso gut, wie arrivierte Chemo-therapeutika und nur durch die Homöopathie konntenTausende von Krebserkrankungen rückgängig gemachtwerden.

Der außerordentliche Erfolg von homöopathischen Mit-teln – die zum Teil Hunderte von Malen verdünnt wur-den – gegen die gefürchtetste Erkrankung wird tagtäg-lich in mehreren homöopathischen Kliniken in Kolkata(Kalkutta), Indien demonstriert.

In einer Analyse der Arbeit der Prasanta BanerjiHomeopathic Research Foundation, behandelte manvon 1990 bis 2005 21.888 Patienten mit bösartigenTumoren ausschließlich mit Homöopathie – es wurdenweder Chemotherapie noch Radio- (Strahlen-) therapieeingesetzt. Wie klinische Berichte zeigten, kam es in19 % oder 4158 der Fälle zu einer kompletten Remissi-on der Tumoren, bei weiteren 21 % (4596 Patienten)kam es zu einer Stabilisierung oder Besserung der Er-krankung. Die Patienten, deren Tumoren sich stabili-siert hatten, wurden noch 2 bis 10 Jahre weiter beob-achtet, um die Verbesserung zu überwachen (Banerji,2008).

Diese Ergebnisse zeigen, dass homöopathische Mittelalleine in der Lage sind, 40 % aller Krebserkrankungenzu bessern oder zu stabilisieren, ein Ergebnis, das denoptimalsten Erfolgsquoten der konventionellen Tumor-therapie um nichts nachsteht, dabei aber keine derdesaströsen Nebenwirkungen von Chemo- und Strah-lentherapie zu erwarten sind.

Das homöopathische Therapieprotokoll der Stiftung –das Banerji-Protokoll – ist unter Laborbedingungen un-abhängigen Tests unterzogen worden und zwei derMedikamente, Carcinosin und Phytolacca haben sichbei der Behandlung von Brustkrebs als ebenso wirk-sam erwiesen wie das Zytostatikum Taxol (Int J Oncol,2010; 36: 395–403).

Alle von der Stiftung verwendeten Mittel sind auf demMarkt erhältlich, und Ruta C6 s gehört zu den regelmä-ßig verordneten Substanzen. Das Protokoll bezieht sichauf den Einsatz von technologisch hochwertigerScreening-Ausrüstung und der Kombination von zweiMitteln – zwei Vorgehensweisen, die eigentlich nicht mitklassischer Homöopathie in Zusammenhang stehen,wo meistens nur ein Mittel eingesetzt wird, dass exaktdem Körper/Geist-Profil des Einzelnen übereinstimmt.

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Eine zweite Klinik in Kolkata – das Advanced Homeo-pathic Health Care Centre – berichtet über ähnlicheErfolge mit seinen Krebspatienten, aber obwohl die Er-folge gut dokumentiert wurden, sind sie dennoch nichtdem gleichen Grad an wissenschaftlicher Kontrolle un-terzogen worden, wie die Prasanta Banerji Foundation

Aufmerksamkeit erregen

Die Erfolge der Banerji-Stiftung erregten im Westenerstmals im Jahre 1995 Aufmerksamkeit, als Dr.Prasanta Banerji und sein Sohn, Dr. Pratip Banerji aufder 6. Internationalen Konferenz für Krebsforschung 6Patienten mit Hirntumoren vorstellten, die sich nur durchden Einsatz homöopathischer Mittel zurück entwickelthatten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Banerjisseit 1992 in ihrer Stiftung bei Krebspatienten homöopa-thische Mittel ausgetestet und behandelten nach eige-nen Aussagen täglich bis zu 120 Krebspatienten.

Dr. Sen Pathak, Professor für Zellbiologie und Genetikam Anderson Krebszentrum der Universität Texas(MDACC) in Houston nahm Kontakt zu den Banerjisauf und organisierte mit Ihnen einen Versuch, bei demzwei homöopathische Mittel, Ruta 6 und CalcareaPhosphorica 3X bei 15 Patienten mit einem Hirntumorerprobt wurden. Bei sechs der sieben Patienten mit ei-nem Gliom – ein bestimmter Typ von Hirntumor – kames zu einer kompletten Regression. Im Rahmen einerbegleitenden In-vitro-Laborstudie zeigte sich, dass dieMittel in den Krebszellen Signale provozierten, die zueinem, programmierten Tod der Zellen führte (Apoptose)(Int J Oncol, 2003; 23: 975–82).

Die Konsequenz aus diesem Vorgang ist bemerkens-wert. Gliome gelten gemeinhin als nicht heilbar, von10.000 Betroffenen bei denen im Jahr in den USA al-lein die Diagnose „Gliom“ gestellt wird, leben ein Jahrspäter nur noch 50 %, nach zwei Jahren ist nur nochjeder Vierte am Leben (The Washington Post, 20 May2008).

Die Wissenschaftler des MDACC waren durch die Er-gebnisse so beeindruckt, dass sie sofort damit began-nen, homöopathische Mittel als Teil ihrer Krebsbehand-lung auszugeben.

Im Jahre 1999 bewertete das amerikanische NationalCancer Institute (NCI) das Banerji-Protokoll bei 10 Per-sonen mit unterschiedlichen Krebsformen. Bei 4 Fällenvon Bronchial- und Speiseröhrenkrebs bestätigten dieForscher eine teilweise Reaktion auf die homöopathi-schen Mittel. Keiner der Patenten hatte sich zuvor ei-ner konventionelle Krebstherapie unterzogen.

Das NCI kam zu der Ansicht, dass es genügend Be-weise für eine Wirksamkeit gäbe, um eine weitere Er-forschung des Banerji-Protokolls zu rechtfertigen - einhistorischer Vorgang, da sich zum ersten Mal eine offi-zielle Gesundheitsbehörde in den USA mit einem alter-nativen Konzept der Krebstherapie beschäftigte (OncolRep, 2008; 20: 69–74).

Ein Blick ins Labor

Um die Mechanismen der homöopathischen Mittel aufdie Krebszellen zu verstehen, untersuchten 8 Wissen-schaftler des MDACC die Wirkung von vier homöopa-thischen Mitteln - Carcinosin C 30, Conium maculataC3, Phytolacca decandra C 200 du Thuja occidentalisC 30 – auf zwei Brustkrebs-Zelllinien. Etwa 50.000 Zel-len wurden mit den Mitteln und einem Placebo – einerLösung ohne die aktiven Inhaltsstoffe der Mittel – füreinen Zeitraum zwischen einem und vier Tagen in Kon-takt gebracht. Dieses Experiment wurde insgesamt drei-mal wiederholt.

Zwei der untersuchten Mittel - Carcinosin undPhytolacca – erreichten eine Reaktion von bis zu 80 %,was bedeutet, dass sie eine Apoptose – einen program-mierten Zelltod – herbeiführten. Im Vergleich dazubrachte es die Placebo-Lösung nur auf eine dreißig-prozentige Reduktion, was bedeutet, dass die Wirkungder Mittel doppelt so hoch war, wie beim Placebo.

Zudem war die Wirkung bei den höheren Verdünnun-gen am stärksten und hielt zudem auch am längstenan – was die von Homöopathen gemachten Erfahrun-gen über so genannte „Hochpotenzen“ bestätigt.

Die Mittel lösen eine “apoptopische Kaskade“ aus dieden normalen Wachstumszyklus der Krebszellen un-terbrach, wobei aber die umgebenden restlichen Zel-len nach Angaben der Wissenschaftler nicht betroffenwaren. Anders ausgedrückt betraf die Wirkung nur dieKrebszellen, während herkömmliche Chemotherapeuti-ka jede wachsende Zelle angreifen. Und wie die For-scher bestätigten, war die Wirkung von Carcinosin undPhytolacca ebenso stark wie die Wirkung von Taxol(Paclitaxel), dem am häufigsten bei Brustkrebs einge-setzten Chemotherapeutikum (Int J Oncol, 2010; 36:395–403).

Mit Ruta an die Wurzel des Problems

Obwohl Carcinosin und Phytolacca im Labor gute Re-sultate zeigten, nehmen viele der Patienten der Stiftungdas Mittel Ruta 6 ein – und das nach den Ergebnisseneiner Analyse von 27 amerikanischen Patienten mitGehirntumoren mit besten Erfolgen – die Hälfte derPatienten befand sich bereits im Krebsstadium IV, demEndstadium.

Bei 18 der 127 Patienten, die nur Ruta eingenommenund keine herkömmliche Tumortherapie erhalten hat-ten, waren die Tumoren nach den Befunden einesMagnetresonanztomogramms (MRI) vollständig ver-schwunden, bei weitere 9 Betroffenen stellte sich einedeutliche Regression des Tumors dar. Bei der Hälfteder Teilnehmer waren die Tumoren stabil und bei 27Patienten waren sie weiter gewachsen. Summa sum-marum war bei 79 % der Patienten durch Ruta eineleichte oder große Besserung eingetreten.

Bei einer früheren Untersuchung der Stiftung mit Pati-enten, die Ruta zusammen mit einer konventionellenChemotherapie für Gehirntumoren eingenommen hat-

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ten, profitierten 72 % von der Kombination Ruta-Che-motherapie was erkennen lässt, dass Ruta alleine mitSicherheit ebenso effektiv, wenn nicht sogar effektiverals das Chemotherapeutikum wirkt – allerdings ohnedessen schwere Nebenwirkungen mit sich zu bringen(http://health.groups.yahoo.com/group/Ruta C6)

In einer weiteren Untersuchung mit Gehirntumorfällen– 48 Patienten mit einem malignen Gliom und 44 mitMeningeomen - die zwischen 1996 und 2001 in derStiftung behandelt worden waren, wiesen die 91 Pati-enten, die ausschließlich mit Ruta und Calciumphosphori-cum behandelt worden waren, eine durch-schnittliche Überlebenszeit von 92 Monaten aus, wäh-rend 11 andere Betroffene, die konventionell therapiertwurden und die Homöopathie nur ergänzend erhaltenhatten, eine Überlebenszeit von 20 Monaten auf. Da-gegen kam es bei 7 % der Homöopathiepatienten zueiner kompletten Heilung, bei 60 % lag eine deutlicheBesserung vor, 22 % waren stabil ohne eine merklicheVerbesserung oder Verschlechterung und bei 11 %schließlich kam es zu einer Verschlechterung mit Todder Betroffenen (Prasanta Banerji HomeopathicResearch Foundation, www.pbhrfindia.org).

Die andere Klinik

Wie bereits erwähnt, existiert in Kolkata noch eine zweitehomöopathisch operierende Klinik, die seltsamer Wei-se von zwei weiteren Banerjis betrieben wird – Parimalund seinem Sohn Paramesh. Diese Klinik, dasAdvanced Homeopathic Health-care Centre hat nichtganz das Interesse westlicher Mediziner erregen kön-nen, obschon sich die Erfolgsberichte der „anderenBanerjis“ ähnlich beeindruckend anhören, aber nochnicht durch unabhängige Wissenschaftler verifiziertworden sind.

Paramesh Banerjis Großvater, Dr. Pareshnath Banerjihatte bereits 1918 in Indien eine homöopathische Kli-nik gegründet und sein Werk wurde durch seinen SohnParimal fortgeführt, der aus der klassischen Homöopa-thie eine neuen Spielart entwickelt hat, die er als Fort-geschrittene Homöopathie“ bezeichnet.

Mit dieser Methode setzt er homöopathische Mittel ineiner Art und Weise ein, wie ein konventionell arbeiten-der Mediziner Medikamente benutzen würde, indem erein Symptom nach dem anderen behandelt. Ein Krebs-patient mit Schmerzen würde also zuerst etwas gegendie Schmerzen erhalten. Wie Parimal behauptet, istseine Methode [streng] wissenschaftlich und basiert aufetwa 4 Millionen Fällen, die in den vergangenen Gene-rationen von Mitgliedern seiner Familie behandelt wur-den; die Ergebnisse könnten von jedem erfahrenen Arztreproduziert werden.

Die Behauptungen, welche die Banerjis für ihre „fortge-schrittene Homöopathie“ aufstellen, sind beachtenswert.Wie sie behaupten, könnten 95 % ihrer Patienten aufjedwede Form der Chirurgie verzichten, auch wenn sieunter einer ernsthafteren Erkrankung wie z. B. Krebsleiden. Obwohl das Zentrum keine klinischen Studien

vorlegen kann, liefern schon die Fallberichte ein beein-druckendes Bild:

-Eine 65jährige Frau mit fortgeschrittenem Bauch-speicheldrüsenkrebs, deren Tumor zu groß war,um entfernt werden zu können und die jede andereForm der konventionellen Behandlung ablehnte,war zwei Jahre, nachdem sie mit der fortgeschrit-tenen Homöopathie begonnen hatte, noch amLeben.

-Ein 35jähriger Mann litt unter einem malignen Na-senpolypen, der so groß war, dass er das linke Na-senloch komplett ausfüllte. Anfangs hatte man denPolypen noch operativ entfernt, aber er wuchs im-mer wieder nach. Seit 2007 aber wurde kein wei-terer operativer Eingriff mehr versucht, der Patientverlässt sich vollkommen auf die fortgeschritteneHomöopathie und der Tumor ist nicht wieder nach-gewachsen.

-Ein 14jähriger Junge hatte ein fortgeschrittenesGliom, das aufgrund seiner Ausdehnung schongegen den Augapfel drückte. Seine einzige Thera-pie bestand – laut Angaben des Zentrums - ausder fortgeschrittenen Homöopathie und binneneines Jahres waren alle seine Beschwerden ver-schwunden. Nachdem er früher im Koma gelegenhatte, kann der Junge heute wieder herumlaufenund spielen.

-Bei einem 24jährigen Mann hatte sich ein Gehirn-tumor bis in das Rückenmark ausgebreitet. Da die-ser Tumor wegen der zu erwartenden anhaltendenLähmungserscheinungen nicht konventionell be-handelt werden konnte, wurde der Patient mit fort-geschrittener Homöopathie behandelt. Nach denMRI-Befunden stellte der Tumor sein Wachstumein und der Patient konnte sein Leben ohne Symp-tome weiter führen.

Weitere Forschungsergebnisse

Außerhalb Indiens sind Untersuchungen über die Wir-kung homöopathischer Mittel bei Krebs sehr begrenzt,vor allem, weil man die Homöopathie als ein Verfahrensieht, das nahe am Placebo angesiedelt ist und daherals Therapie ethisch nicht vertretbar bewertet wird. Ausdiesem Grund haben die wenigen westlichen Studiendie Homöopathie primär als palliatives Verfahren ein-gesetzt, mit dem man die Nebenwirkungen von Chemo-und Strahlentherapie in den Griff bekommen möchte.

In einer dieser Studien erhielten 100 Frauen mit Brust-krebs eine einstündige Beratung durch einen Homöo-pathen, der gebeten wurde, etwas gegen drei der vonden Frauen gewählten Beschwerden zu unternehmen,die ein Ergebnis der konventionellen Tumortherapiewaren. Die 67 der 100 Frauen, die ihre homöopathi-sche Begleittherapie abgeschlossen hatten, berichte-ten alle über „eine deutliche Besserung“ ihrer Beschwer-den wie Hitzewallungen, Erschöpfung, Angst und De-pressionen, auch wenn die Mittel nicht schmerzlinderndwirkten (Palliative Med, 2002; 16: 227–33).

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Bei einer weiteren Untersuchung mit Frauen, die unterBrustkrebs litten, wurde das homöopathische MittelVeratrum mit einem Placebo bei der Behandlung vonHitzewallungen verglichen, die durch die Einnahme desÖstrogenhemmers Tamoxifen bedingt waren. 26 derFrauen erhielten das Verum (also Veratrum), 30Veratrum und ein Placebo und 27 weitere Frauen er-hielten nur ein Placebo. Beide Gruppen, d. h. sowohldie Veratrum- als auch die Veratrum-Placebo-Gruppeberichteten über eine Verbesserung ihrer Symptome,wohingegen die Nur-Placebo-Gruppe keine Verände-rungen feststellten (J Altern Complement Med, 2005;11: 21–7).

Die Homöopathie kann auch helfen, einige der Neben-wirkungen einer Strahlentherapie bei einer Gruppe aus32 Frauen mit Brustkrebs zu lindern. Die Hyper-pigmentierung, d. h die Verdunkelung der Haut nacheiner Bestrahlungstherapie war in der Homöopathie-gruppe weniger ausgeprägt, als in einer Kontrollgruppevon 29 Frauen, die kein homöopathisches Mittel erhal-ten hatten, darüber hinaus war die Gesamtzahl der ge-samten Nebenwirkungen ebenfalls reduziert (BrHomeopath J, 2000; 89: 8–12).

Das homöopathische (Komplex-)Präparat Traumeel,das bei Haut- und Muskelproblemen eingesetzt wird,ist in zahlreichen Tests erfolgreich untersucht worden.In einer dieser Untersuchungen wurde es 15 Patienten(im Alter zwischen 3 und 25 Jahren) verabreicht, beidenen man wegen einer Krebserkrankung eineStammzelltransplantation durchgeführt hatte, um eineStomatitis (Mundschleimhautentzündung) zu behan-deln. Im Vergleich mit einem Placebo, das man eineKontrollgruppe aus weiteren 5 Personen gegeben hat-te, kann das Traumeel die Schwere und Dauer einerStomatitis „signifikant reduzieren“ (Cancer, 2001; 92:684–90). Bei einer zweiten Studie wurde Traumeel eben-falls zur Behandlung einer Stomatitis 20 Personen mitunterschiedlichen Krebsarten verabreicht. Das Mittelverringerte die Dauer der Symptome auf „nur“ 6 Tage,in der Placebogruppe dauerte es mehr als doppelt solang (13 Tage), bis die Beschwerden abklangen (BiomedTher, 1998; 16: 261–5).

Eine individualisierte homöopathische Behandlung halfeiner Gruppe von 45 Frauen, die wegen einerBrustkrebserkrankung behandelt worden waren. DieHomöo-pathika wurden verordnet, um die Symptomeeiner Anti-Östrogen-Therapie zu lindern. Die Schwereder Hitzewallungen und anderer Symptome mit Aus-nahme der Gelenkschmerzen ließ nach, während dieMarker für Lebensqualität und allgemeines Wohlbefin-den ansteigen (Homeopathy, 2003; 92: 131–4). Eineweitere Gruppe von 20 Frauen, die sich von einer kon-ventionellen Brustkrebstherapie mit Tamoxifen erholten,berichtete ebenfalls darüber, dass Schwere und Häu-figkeit ihrer Hitzewallungen zurückgingen (Homeopathy,2002; 91: 75–9).

Das schwarze Loch

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich erst

kürzlich dem Chor der Stimmen westlicher Nationenangeschlossen, nach deren Auffassung die Homöopa-thie und ihre Wirkung nichts anders als ein Placebo-effekt ist. Als Reaktion auf eine Kampagne des Voice ofYoung Science Network für ein Verbot der Förderungvon Homöopathie in Entwicklungsländern hat die WHOkonstatiert, dass die Homöopathie keine Lösung für dasHIV, Malaria oder Tuberkulose bieten kann.

In seiner Zustimmung zum WHO-Statement kommen-tierte Dr. Robert Hagan, ein Mitglied des Voice of YoungScience Network: „Wir brauchen auf der ganzen WeltRegierungen, welche die Gefahren der Föderung vonHomöopathie für lebensbedrohende Erkrankungen er-kennen.“ (BBC News, 20 August 2009;

http://news.bbc.co.uk/2/hi/ 8211925.stm)

Dennoch – genau das ist es, was die Homöopathie inIndien leistet. In der indischen Kultur wird die Homöo-pathie als eine echte medizinische Therapieform ak-zeptiert und Gesetze sorgen dafür, das homöopathischarbeitende Therapeuten vernünftig geschult und regi-striert werden.

Es verwundert, wenn gute medizinische Studien, die vonder amerikanischen Regierung und leitenden amerika-nischen Wissenschaftlern gefördert werden, nicht be-achtet oder gar diskutiert werden. Sicher, Krebs ist eineso ernste Bedrohung, dass jeder Weg mit einem offe-nen Herzen verfolgt werden und nicht der Pharmaindu-strie oder akademischen Geheimbünden überlassenwerden sollte. Die konventionelle Medizin bietet keinewirklich effizienten Lösungen, blockiert aber dennochalles, was nach einer solchen Lösung aussehen könn-te – und das gilt besonders für so etwas, was für ihreAugen so „unmöglich“ und „unsinnig“ aussieht, wie dieHomöopathie.Quellen:Bryan Hubbard , Much more than placebo: Homeopathy reversescancer, WDDTY Vol. 22, 12. March 2012,.http://www.wddty.com/much-more-than-placebo-homeopathy-reverses-cancer.html

Aluminium und Impfungen – ein tödlichesDoppel

Aluminium wird Impfstoffen schon seit etwa 90 Jahrenin dem Glauben beigefügt, es rege den Körper zur Pro-duktion krankheitsbekämpfender Antikörper an. Aller-dings ist das Aluminium ein Gift und zahlreiche handel-übliche Impfstoffe wie Pneumonie-, Tetanus- und HPV-Impfungen enthalten davon große Mengen. Das Re-sultat: Kinder erhalten von dem giftigen Aluminium mehr,als die jeweiligen Kontrollbehörden für sicher haltenund bei Erwachsenen erhöht sich die lebenslange An-reicherung von Aluminium im Körper. Diese Megadosenkönnen sich verheerend auf das Gehirn auswirken,meint der Newsmax-Gesundheitsexperte Dr. RussellBlaylock und alle möglichen Probleme provozieren –von Gehirnschäden bei Kindern bis zu Alzheimer beiErwachsene.

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„Aluminium wirkt toxisch,” so Blaylock. „ÜberzeugendeUntersuchungen haben gezeigt, dass Aluminium selbstin geringen Konzentrationen als kumulativ wirkendesNervengift wirkt. Es hat die Tendenz, sich im Hippo-campus zu konzentrieren, einem Gehirnbereich, derwichtig für unverzichtbare Funktionen wie Lernfähigkeit,Gedächtnis und Verhalten ist.

„Wie aktuelle Beiträge zum Aluminium gezeigt haben,provoziert Aluminium in Impfstoffen im Gehirn wach-sender Kinder erhebliche Probleme“, so Blaylock. „DieVerdachtsmomente werden immer mehr, dennoch nei-gen Behörden und Ärzte dazu, diesen Sachverhalt zuignorieren. Sie lehnen es ab, sich mit den Beweisen zubeschäftigen, da diese eindeutig sind und ihnen Angstmachen.“

Von den heute 36 unterschiedlichen Impfstoffen, die wirKindern verabreichen, enthalten 8 das gefährliche Alu-minium“ erläutert Dr. Balylock. „Wie eine Untersuchungergeben hat, erhalten Kinder (Aluminium-) Dosen, dieum das sechsundvierzigfache höher sind, als die vonden Behörden festgelegten Maximalmengen.“

Die Schulmedizin befürwortet Impfungen, um Kinderdavor zu schützen, durch Kinderkrankheiten geschä-digt oder gar getötet zu werden, so Blaylock. „Aber die-ser Fall tritt äußerst selten ein,“ fügt er hinzu. „Und hiergeht es darum, vollkommen gesunden Kindern Impf-stoffe zu verabreichen, die bewirken können, dass sichihr Gehirn nicht normal entwickelt und die Betroffen fürden Rest ihres Lebens neurologisch ruinieren.“

Wie ist es zu rechtfertigen, dass man komplett normaleKinder in Gefahr bringt, wenn die Erkrankungen, ge-gen die man kämpft, deutlich seltener auftreten, als dieKomplikationen durch die Impfungen?“ fragt er.

Blaylock: „Das alles macht keine Sinn. Man riskiert nichtdas Gehirn von Millionen Kindern, nur weil möglicherWeise 200 Kinder an einer bestimmten Infektions-erkrankung sterben könnten.“ Und außerdem gibt erzu bedenken, das die Impfungen auch noch das Immun-system schädigen können.

Und nur wenig besser geht es Erwachsenen, diealuminiumhaltige Impfstoffe erhalten haben. „Bei älte-ren Menschen sehen wir eine lebenslange Aluminium-anreicherung des Körpers und ihre Abwehrsysteme sinddarüber hinaus deutlich schwächer, so dass sie auf diegiftigen Wirkungen von Aluminium auf das Gehirn nochviel anfälliger reagieren., warnt Dr. Blaylock.

“Mit zunehmenden Alter erhöhen sich die Zahl der ent-zündlichen Prozesse im Gehirn, wobei das Aluminiumdiese Entzündungen nur verstärkt und beschleunigt.Darüber hinaus gibt es reichlich Hinweise dafür, dassdas Aluminium die Wirkung anderer Giftstoffe wie Pe-stizide, Herbizide, Quecksilber und Fluor verschlimmert.Letzten Endes sorgt die Aluminiumanreicherung dafür,dass das Gehirn schneller altert. „Dadurch öffnet maneine ganzen Reihe neurologischer Störungen wieAlzheimer, Parkinson oder ALS (amyotrophe Lateral-sklerose) Tür und Tor.“

Handelsübliche Impfstoffe mit Aluminium:

DTaP (Diphtherie, Tetanus und Pertussis) —625 mcg

Hepatitis B — 375 mcg

Hepatitis A — 250 mcg

Hib (Haemophilus influenzae type B) — 225 mcg

PVC (Pneumonie-Konjugat-Impfstoff) —125 mcg

HPV (Gardasil) - in jeder der drei Impfstoffdosen225 mcg Aluminium.

„Jahrelang haben wir alle die Gefahren von Aluminiumin Impfstoffen übersehen und uns auf das Quecksilberkonzentriert, vor allem, wenn es um den Autismus ging,so Dr. Blaylock. Ich habe mir schon früher Sorgen überdas Aluminium in Impfstoffen und den Auswirkungenauf das Gehirn gemacht. Und jetzt, nach vielen Jahrenbeginnen auch andere, dieses Thema zur Kenntnis zunehmen.“

Nach Ansicht von Dr. Blaylock hat die Anzahl neurolo-gischer Störungen wie Alzheimer, ALS Multipler Sklero-se oder Parkinson explosionsartig zugenommen. „Dashat nichts mit der ältre werdenden Bevölkerung zu tun,das ist eine Folge von Toxinen wie Aluminium in Impf-stoffen. Aber diese Wahrheit will niemand hören.“Quelle:Sylvia Booth Hubbard, Aluminum and Vaccines — A Brain-De-stroying Duo, Says Top Doc, Newsmax.Com Thursday, February16, 2012 7:53 AM

Die 10 populärsten Rauschmittel – und ihrefaszinierende Geschichte

1. Alkohol – Sumerisches Reich

Alle Freunde des Alkohols befinden sich in guter Ge-sellschaft, da ihr „Stoff“ schon so alt ist, wie die Mensch-heit – zumindest wenn man sich auf Radiokarbon-untersuchungen von Krügen aus dem 8. Jahrhundert v.Chr. verlässt, die man in Jiahu, China gefunden hat.Aber erst mit der Entwicklung landwirtschaftlich orien-tierter Gesellschaften begann der Wein richtig zu spru-deln. Handschriftliche Belege aus dem sumerischenReich dokumentieren die Verwendung und die Mengenvon „kash“ – so nannte man das Bier – die gebrautwurden. Diese Dokumente weisen zudem darauf hin,dass die Sumerer reguläre Orte zum Verzehr des Biershatten – ähnlich wie heutige Gaststätten. Gerne wur-den die alkoholischen Getränke auch den Göttern alsOpfer dargeboten und man sprach ihnen sogar zivilisa-torische Eigenschaften zu: Das Gilgamesh-Epos berich-tet von einem wilden Mann namens Endiku, der sichzum Anschluss an die Zivilisation überzeugen ließ, nach-dem er sieben Krüge kash getrunken hatte, „freundlichwurde und aus Freude zu singen begann“ (offensicht-lich sollen an diesem Vorgang auch leichte Mädchenbeteiligt gewesen sein.)

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2. Peyote - Mexiko

Mescalin – der psychoaktive Inhaltsstoff der Peyote-Pflanze, die natürlich in Mexiko und im Südwesten derUSA vorkommt – ist vermutlich seit 3780–3660 v. Chr.bei religiösen Zeremonien eingesetzt worden. Das zu-mindest verraten ebenfalls die Radiokarbonmessungenvon getrockneten Knöpfen, die man in einer Höhle amRio Grande in Texas gefunden hat. Erste schriftlicheBerichte über den Peyote-(Ab-)Usus lieferten katholisch-spanische Eroberer, die Mexiko erforschten und überdas Essen und Trinken von Peyote während religiöserZeremonien entsetzt waren. Um den weiteren Konsumzu kontrollieren, gingen die Missionare schnell dazuüber, ihre „frisch gewonnene Lämmchen“ zu dem Ge-ständnis aufzufordern, die halluzinogenen Eigenschaf-ten der Droge zu kennen – kurz nachdem sie ihnenFragen wie „Hast Du je das Fleisch eines Menschengegessen“ oder „Trinkst Du das Blut anderer?“ gestellthatten. Und dann wurde der heidnische Peyote-Pilzdurch den christlichen Weihrauch ersetzt – der bekannt-lich ja ebenfalls ganz schön „antörnt“!

3) Marihuana: Sibirien

Halten Sie die aktuelle Diskussion über den Einsatz vonMarihuana in der Medizin für ein neues Thema? Nichtwirklich. Schon der chinesische Kaiser Shen Nungempfahl 2737 v. Chr. als erster, aus den Blättern einenTee zur Linderung von Menstruationsbeschwerden,Gicht, Rheuma, Malaria und sogar – paradoxer Weise– von Gedächtnisproblemen herzustellen. Die Skythen,ein Volksstamm, der im 7. Jahrhundert v. Chr. in Sibiri-en lebte, nahmen es mehr von der spaßigen Seite: BeiBeerdigungen warfen Sie Marihuanasamen auf Steine,die man zuvor erhitzt worden waren und inhalierten diefreiwerdenden Dämpfe, um sich (und vermutlich auchihre Trauer) zu betäuben. Russische Archäologen hat-ten bereits 1929 den Verdacht geäußert, dass dieSkythen regelmäßig zum Vergnügen Marihuana rauch-ten – in Gräbern hatten sie die dazu erforderlichen „Pfeif-chen“ gefunden.

4) Opium: Griechenland

Die Sumerer scheinen wirklich ein fröhliches Volk ge-wesen zu sein: Neben der Herstellung von Bier kulti-vierten sie außerdem den Opium-Mohn, der von ihnenals „Pflanze der Freude“ bezeichnet wurde. Sie vermit-telten ihre Erfahrungen mit der Freude durch das POpium an die Assyrer, die das Wissen ihrerseits an dieBabylonier, Ägypter und Griechen weiter reichten. ZurBlütezeit des antiken Griechenlands hatten zypriotischeBauern Erntemesser von chirurgischer Qualität entwik-kelt, mit denen sie das Letzte aus dem Mohn heraus-holten, und die Extrakte aus der Pflanze waren ein re-gulärer Bestandteil des berüchtigten Schierlingsbe-chers, mit dem man missliebige Zeitgenossen zu exe-kutieren pflegte. Während dieser Periode wurden dieMohnknospen für so bedeutend gehalten, dass die häu-fig mit der Kleidung oder den Besitztümern von drei Göt-tern abgebildet wurden: Hypnos (Schlaf), Nix (Nacht)und Thanatos (Tod)

5) Coca: Peru

Die frühe Verwendung der Coca-Blätter resultiert auseiner glücklichen Kombination aus optimalem Wetterund den Hochplateaus der südamerikanischen Anden.Von der Ära der Inkas bis hin zu den südamerikani-schen Revolutionskriegen kauten Arbeiter und Solda-ten die Coca-Blätter, um Sauerstoffaufnahme undWachsamkeit zu steigern, was ihnen half, zu kämpfenund Waren oder Botschaften über lange Entfernungenzu transportieren, ohne dabei viel Nahrung oder Ruhezu benötigen. Wie ein europäischer Reisender späterbemerkte. „Während jeder Europäer angehalten undsein Lager aufgeschlagen hätte, hielten die nur mit Lum-pen bekleideten barfüßigen Indios nur kurz inne, umihre Coca-Blätter zu kauen.“

6) Laudanum und Morphin: Großbritannien/USA

Die Mohnblüte mag im Nahen Osten entdeckt wordensein, aber ihre Umwandlung in unschuldig wirkendeSalze, Injektionslösungen oder Flüssigkeiten war einProdukt der industriellen Revolution westlicher Natio-nen. Im 19. Jahrhundert begeisterten sich besondersweiße Frauen für eine flüssige Opiumzubereitung na-mens Laudanum, die durch den Versandhandel oderörtliche Apotheker vertrieben wurde. Auch der britischeSchriftsteller Samuel Taylor Coleridge war ein engerFreund des Laudanums, dessen berauschende Wir-kung ihn möglicher Weise zu seinem Gedicht KublaKhan inspiriert haben könnte. Nach dem amerikani-schen Sezessionskrieg erweiterten verwundete,morphinsüchtige Soldaten den Bedarf für Opium-produkte weiter und in allen größeren Städten wie NewYork oder San Franzisko wurden reihenweise Opium-höhlen eröffnet.

7) Kokain: Österreich

Nachdem die Inhaltsstoffe der Coca-Pflanze Ende des19. Jahrhunderts zu Kokain synthetisiert und der Weltpräsentiert worden waren, fanden sie im berühmtestenPsychoanalytiker, Dr. Siegmund Freud einen unverhoff-ten Förderer. Auch noch nachdem der versucht hatte,einen Freund von seiner Morphinsucht zu heilen, in-dem er ihn mit Kokain bekannt machte (der Freund starb7 Jahre später, nicht mehr „nur“ morphin- sondern jetztauch noch kokainsüchtig), pries Freud die Droge alsAllheilmittel gegen alles an – von Kopfschmerzen überDepressionen bis hin zu sexueller Impotenz. Und aucher selbst war einem Rendezvous mit der „weißen Lady“nicht ganz abgeneigt, wie Briefe an seine Verlobte er-kennen lassen: „Wenn ich komme, werde ich dich rotküssen und füttern, bis du plump wirst. Und dann wirstdu lernen, wer der Stärkere ist: ein kleines Mädchen,das nicht genug isst oder ein großer, wilder Mann mitKokain im Körper. … Ich sammle zur Zeit die Literaturfür ein Lobgedicht für diese magische Substanz.“

8) Amphetamin: Deutschland

Der in Deutschland lebende und arbeitende RumäneLazar Edeleanu synthetisierte 1887das Amphetamin,das in den nächsten 50 Jahren weltweit als (wirksa-

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mes) Erkältungsmittel und Diätpille eingesetzt wurde.Mit Ausbruch des II. Weltkriegs allerdings wurde dasAmphetamin –zusammen mit dem in Japan hergestell-ten, injizierbaren Methamphetamin – eine Waffe, wieU-Boote oder Kampfflugzeuge. Tausenden von Solda-ten auf beiden Seiten der Front verabreichte man Dro-gen, um sie während der nächtlichen Dauerfeuer undBombenabwürfe wach zu halten und japanischeKamikazepiloten ließen sich vor ihren Flügen Meth-amphetamin-spritzen verabreichen. Besonders vomdeutschen „Blitzkrieg“ weiß man, dass er im wesentli-chen durch den Gebrauch von Amphetamin durch dieJagdflieger beeinflusst wurde. Allerdings wendete sichdas deutsche Militär um 940 vollständig vom Amphet-amin ab, als man erkannte, dass die Substanz unglaub-lich abhängig machte.

9) MDMA: USA

Obwohl es schon 1912 durch einen Chemiker entdecktworden war, der für Merck arbeitete, war über diepsychoaktiven Wirkungen des MDMA nur wenig be-kannt, bis es ein exzentrischer Chemiker namens Alex-ander Shulgin 1967 im Rahmen eines Projekts für DowChemical synthetisierte. Nachdem Shulgin einemFreund eine geringe Menge an MDMA als Geschenkverabreicht hatte, wurde die Substanz in Psychologen-kreisen zum Fokus der therapeutischen Anstrengun-gen , ein Arzt bezeichnete die Droge sogar als „Penizil-lin für die Seele“: Kurze Zeit später tauchte das MDMAin der Szene von Dallas auf und die amerikanischeDrogenbehörde DEA beeilte sich, die Droge so schnellwie möglich als illegal zu erklären – wobei sie sich er-bitterte Kämpfe mit den amerikanischen Psychologenliefern musste. Shulgin hatte inzwischen ein Buch mitdem Titel PIHKAL (das ist die Abkürzung für Phen-ethylamines I Have Known and Loved – Phenethyl-amine, die ich gekannt und geliebt habe) verfasst undveröffentlicht, das noch heute als ein Rezeptbuch fürso genannte Clubdrogen weltweit Anerkennung findet.

10) Benzodiazepine: New Jersey

Während er in den 30iger Jahren des 20. Jahrhundertsfür die Firma Hoffman-LaRoche in New Jersey potenti-elle Beruhigungsmittel erforschte, entdeckte derpolnischstämmige US- Wissenschaftler Leo Sternbachdas Benzodiazepin, das später unter dem NamenLibrium bekannt wurde. Als nächstes folgten Valium undKlonoprin, beide ebenfalls von Sternbach entdeckt. Esdauerte nicht lange, bis die angstgeprägte Gesellschaftder Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem erhöhten Ver-brauch der „Benzos“ führte und Tausende von Anhän-gigen produzierte. Sternbach hingegen führte seine Kar-riere erfolgreich weiter. Vermutlich auch deswegen, weiler niemals eine Abhängigkeit von seinen eigenen Ent-deckungen entwickelte. „Meine Frau lässt nicht zu, dassich sie einnehme,“ berichtete er in einem Interview im„New Yorker.“Quellen:Jacqueline Detwiler, The 10 Most Seductive Drugs -- And TheirFascinating History, AlterNet February 9, 2012,h t t p : / / w w w . a l t e r n e t . o r g / s t o r y / 1 5 4 0 6 7 /the_10_most_seductive_drugs_--_and_their_fascinating_history

Aus die Maus: Hormonersatztherapie wichtigeUrsache von Brustkrebs

Die (früher bei Frauen in den Wechseljahren standard-mäßig eingesetzte) Hormonersatztherapie (HET) isteine wichtige Ursache von Brustkrebs. Das haben Wis-senschaftler in der letzten Woche eindeutig bestätigt –und damit den aktuellen Versuchen von Medizinern eineeindeutige Absage erteilt, dieses Behandlungsverfahrenwieder aufleben zu lassen.

Denn seit dem Jahre 2002, als die ersten umfangrei-chen Berichte über die Gefahren der HET an die Öf-fentlichkeit drangen, ist die Zahl der Brustkrebs-Neu-erkrankungen drastisch zurückgegangen. Forscher derBreast Cancer Surveillance hatten damals die Vermu-tung geäußert, dass eine HET das Tumorwachstumfördert.

Seit Veröffentlichung von Studien über die Gefahrender HET hatten Mediziner versucht, der Behandlungwieder zu ihrer früheren Popularität zu verhelfen, in-dem sie versuchten, die Krebsgefahr zu verniedlichen.Eines ihrer Argumente: Frühere HET-„Opfer“ ließen sichweniger untersuchen, weshalb man keine Krebserkran-kungen entdeckt hätte.

Genau das Gegenteil aber ist wahr: Wie StudienleiterinDiana Buist berichtet, lassen sich ehemalige HET-Pati-entinnen häufiger untersuchen.Quellen:Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention, 2012; doi: 10.1158/1055-9965).Forget the apologists, HRT is a major cause of breast cancer, WhatDoctors Don´t Tell You, 29/02/2012,http://www.wddty.com/forget-the-apologists-hrt-is-a-major-cause-of-breast-cancer.html

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Das Rezept des Monats

Yamswurzeln mit Ingwer und Zimt

Die gesundheitsfördernden Karotenoide der Yamswur-zel verleihen der Pflanze nicht nur ihre wundervolleFärbung, sondern sind auch eine hervorragende Quel-le für das Provitamin A (Beta-Karotin), das wichtig fürdie Verbesserung der Immunfunktion ist. Des weiterensättigen die zahlreich vorhandenen Ballaststoffe, ohneHüften und Taille zu sehr zu beanspruchen.

Zubereitungszeit 25 Minuten

4 Portionen

Zutaten

1,5 Kilo Yamswurzeln

½ mittelgroße Zwiebel, halbiert und in dünne Scheibengeschnitten

4 mittelgroße Knoblauchzehen,. Gehackt

1 ½ EL fein geriebener Ingwer

½ TL Zimt

½ EL Honig

1 EL und ¼ Liter Gemüsebrühe

Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

1.Zwiebeln in Scheiben schneiden, Knoblauch hak-ken und für etwa 5 Minuten stehen lassen, um diegesundheitsfördernden Eigenschaften zu verbes-sern

2.Yamswurzeln in 2,5 cm große Würfel zerteilen

3.1 EL Brühe in einem Stiltopf erhitzen. Die Zwiebelnfür 3 Minauten unter ständigem Rühren glasig wer-den lassen. Knoblauch und Ingwer dazugeben undeine weitere Minute unter ständigen Rühren weitersautieren

4.Yamswurzeln, Zimt, Honig und ¼ l Brühe hinzu-geben. Gut vermischen und auf schwacher Hitzefür 15 Minuten im zugedeckten Topf ziehen lassen,bis die Yamswurzeln gar sind. Mit Salz und Pfefferabschmecken.