1
5 KOMPETENZ & INNOVATION Die Reise ist noch nicht zu Ende Die Durst Phototechnik AG zeigt auf, wie Innovation und Kompetenz in der Euregio zu neuen Stärken auf internationaler Ebene führen können. Das Bundesland Tirol ist für Unternehmen aus dem Bereich der Industrie ein fruchtbarer Boden. Wie die Zusammen- arbeit über Grenzen hinweg bestens funktioniert, beweist das Unternehmen Durst Photo- technik AG aus Brixen. Der Standort Lienz ist für den Spe- zialisten ein wichtiger Baustein in der Erfolgsgeschichte des weltweit tätigen Unternehmens. Die Erfolgsgeschichte „Durst“ und die Zukunſt skizziert Christoph Gamper, CEO und Miteigentümer. Die Durst Phototechnik AG hat ihren Ursprung in Brixen, Südtirol, wo 1936 die Gebrüder Julius und Gilbert Durst ge- meinsam mit der Familie Ober- rauch das Unternehmen für Fototechnologien gründeten. Über die Jahrzehnte entwickel- te und produzierte Durst Foto- apparate und Fotolaborgeräte, die noch heute sinnbildlich für die Innovationskraſt, Ferti- gungsqualität und Nachhaltig- keit des Unternehmens stehen. Trotz der Erfolge und der gro- ßen Nachfrage aus aller Welt, blieb die Durst Phototechnik dem Lebensraum Südtirol treu und baute seinen Stammsitz kontinuierlich weiter aus – das sieht man auch ganz klar an der „neuen“ Durst, die bereits jetzt, ein halbes Jahr nach der Er- öffnung, ein Wahrzeichen der Innovation an der Einfahrt zu Brixen geworden ist. Mit dem Einstieg in die Ink- jet-Technologie zur Jahrtau- sendwende und der Zielsetzung große industrielle Digitaldruck- maschinen zu entwickeln, stieß Durst in Brixen allerdings an seine Grenzen, denn es fehlten qualifizierte Facharbeiter in den Bereichen Metallverarbeitung und Mechatronik. „Diese waren aber in Osttirol über die tech- nischen Lehranstalten wie der HTL verfügbar und die Region bot zu dem Zeitpunkt auch wei- tere attraktive Rahmenbedin- gungen an, um Unternehmen außerhalb des Tourismussek- tors anzusiedeln“, erinnert CEO Gamper. So wurde im Jahr 2000 der Durst Standort Lienz gegrün- det. Von Anfang an wurde da- bei auch die Strategie verfolgt, nicht nur ein neues Produk- tionswerk zu errichten, sondern auch ein Innovationszentrum aufzubauen, in der Grundla- genforschung für Technologien von morgen betrieben werden sollten. Heute sind die Labore der Durst Wissenschaſtler im sogenannten „Kristall“-Gebäu- de untergebracht. „Man kann sagen, dass der Standort Lienz den Grundstein für die Internationalisierung der „neuen“ Durst gelegt hat. Heute umschließt die Durst Gruppe 20 Niederlassungen weltweit und das Unternehmen entwickelt sich stetig weite“, be- tont Gamper. So wurde 2018 zusammen mit König & Bauer, einem der größten traditionel- len Druckmaschinenhersteller weltweit, ein Joint Venture für die Eroberung neuer Märkte im Verpackungsbereich gegründet. Die Tochter in Lienz ist dabei für die Entwicklung und Pro- duktion der Digitalen Druck- anlagen im Wellpappenbereich (Verpackung) verantwortlich. Mit Tirol verbindet man vor allem Berge und Tourismus, aber die Region bietet auch als Technologiestandort viele Vor- teile. Die Menschen sind hier naturverbundener, so dass der Begriff der Nachhaltigkeit nicht bloß eine Phrase ist, sondern sich zu einem Unternehmens- wert entwickelt. Beispielswei- se werden in den Tinten der Druckmaschinen lösemittel- freie Inhaltsstoffe verwendet, um keine giſtigen oder toxi- schen Verbindungen bei den Printprodukten zu erzeugen. „Das mag in der ersten Be- trachtung richtig und heroisch klingen, bedeutet aber beispiels- weise auch, dass die Farbe Rot eines führenden Soſtdrink-Her- stellers nicht 100% auf den Wer- bematerialien gedruckt werden kann, da diese Farbe bisher nur mit „giſtigen“ Solventtinten pro- duzierbar ist. Wie es dann mit umweltfreundlichen Alternati- ven doch möglich wird, ist nicht nur das Ergebnis der Durst For- schung an den Fluiden, sondern sicherlich auch der sprichwört- lichen Tiroler Sturheit geschul- det“, so Gamper. Durst zählt in Lienz neben Liebherr, Hella und Loacker zu den bekannten und renom- mierten Unternehmen in der Region und ist mit über 220 Mitarbeitern am Standort auch ein relevanter Arbeitgeber. Als ein führendes Technologieun- ternehmen ist Durst dem ste- tigen Wandel in der Wirtschaſt unterworfen und zur kontinu- ierlichen Innovation gezwun- gen, um den Unternehmens- erfolg zu sichern. Durch die vielfältigen Aufgabenstellun- gen ist Durst besonders für ex- perimentierfreudige und tech- nologiebegeisterte Menschen als Arbeitgeber interessant und das spricht sich auch bei Exil-Tirolern rum, die zurück in die Heimat wollen. Auch das Durst Management verfügt über langjährige Erfahrungen im Ausland. Das ist auch not- wendig, um den Brückenschlag zur Internationalisierung fort- zusetzen. Die Reise ist noch nicht zu Ende - nach inzwischen 6 Jah- ren mit Christoph Gamper als CEO und Miteigentümer an Bord entwickelt sich die Durst Gruppe zu einem Internationa- len Lösungsanbieter im Bereich digitale Druck & Prozesstech- nologie – vom Pixel zum Out- put, von der Dekoration hin zur Verpackung und weiter in den Bereich industrieller 3D Druck. „Die Zukunſt hat soeben erst begonnen – und der Standort Lienz ist ein wichtiger Bau- stein für das weitere Wachstum der Gruppe“, versichert CEO Christoph Gamper. Die Durst Phototechnik AG steht für Innovation – das neue Gebäude in Brixen verdeutlicht dies ebenso wie das sogenannte „Kristall“-Gebäude in Lienz. Christoph Gamper, CEO und Miteigentümer, ist überzeugt, dass die „Reise noch nicht zu Ende ist“. Foto: Durst Phototechnik AG (3)

5 Die Reise ist noch nicht zu Ende...„Die Zukunft hat soeben erst begonnen – und der Standort Lienz ist ein wichtiger Bau-stein für das weitere Wachstum der Gruppe“, versichert

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 5 Die Reise ist noch nicht zu Ende...„Die Zukunft hat soeben erst begonnen – und der Standort Lienz ist ein wichtiger Bau-stein für das weitere Wachstum der Gruppe“, versichert

5K O M P E T E N Z & I N N O VAT I O N

Die Reise ist noch nicht zu EndeDie Durst Phototechnik AG zeigt auf, wie Innovation und Kompetenz in der Euregio zu neuen Stärken auf internationaler Ebene führen können.

Das Bundesland Tirol ist für Unternehmen aus dem Bereich der Industrie ein fruchtbarer Boden. Wie die Zusammen-arbeit über Grenzen hinweg bestens funktioniert, beweist das Unternehmen Durst Photo-technik AG aus Brixen. Der Standort Lienz ist für den Spe-zialisten ein wichtiger Baustein in der Erfolgsgeschichte des weltweit tätigen Unternehmens. Die Erfolgsgeschichte „Durst“ und die Zukunft skizziert Christoph Gamper, CEO und Miteigentümer.

Die Durst Phototechnik AG hat ihren Ursprung in Brixen, Südtirol, wo 1936 die Gebrüder Julius und Gilbert Durst ge-meinsam mit der Familie Ober-rauch das Unternehmen für Fototechnologien gründeten. Über die Jahrzehnte entwickel-te und produzierte Durst Foto-apparate und Fotolaborgeräte, die noch heute sinnbildlich für die Innovationskraft, Ferti-gungsqualität und Nachhaltig-keit des Unternehmens stehen. Trotz der Erfolge und der gro-ßen Nachfrage aus aller Welt, blieb die Durst Phototechnik dem Lebensraum Südtirol treu

und baute seinen Stammsitz kontinuierlich weiter aus – das sieht man auch ganz klar an der „neuen“ Durst, die bereits jetzt, ein halbes Jahr nach der Er-öffnung, ein Wahrzeichen der Innovation an der Einfahrt zu Brixen geworden ist.

Mit dem Einstieg in die Ink-jet-Technologie zur Jahrtau-sendwende und der Zielsetzung große industrielle Digitaldruck-maschinen zu entwickeln, stieß Durst in Brixen allerdings an seine Grenzen, denn es fehlten qualifizierte Facharbeiter in den Bereichen Metallverarbeitung und Mechatronik. „Diese waren aber in Osttirol über die tech-nischen Lehranstalten wie der HTL verfügbar und die Region bot zu dem Zeitpunkt auch wei-tere attraktive Rahmenbedin-gungen an, um Unternehmen außerhalb des Tourismussek-tors anzusiedeln“, erinnert CEO Gamper.

So wurde im Jahr 2000 der Durst Standort Lienz gegrün-det. Von Anfang an wurde da-bei auch die Strategie verfolgt, nicht nur ein neues Produk-tionswerk zu errichten, sondern auch ein Innovationszentrum

aufzubauen, in der Grundla-genforschung für Technologien von morgen betrieben werden sollten. Heute sind die Labore der Durst Wissenschaftler im sogenannten „Kristall“-Gebäu-de untergebracht.

„Man kann sagen, dass der Standort Lienz den Grundstein für die Internationalisierung der „neuen“ Durst gelegt hat. Heute umschließt die Durst Gruppe 20 Niederlassungen weltweit und das Unternehmen entwickelt sich stetig weite“, be-tont Gamper. So wurde 2018 zusammen mit König & Bauer, einem der größten traditionel-len Druckmaschinenhersteller

weltweit, ein Joint Venture für die Eroberung neuer Märkte im Verpackungsbereich gegründet. Die Tochter in Lienz ist dabei für die Entwicklung und Pro-duktion der Digitalen Druck-anlagen im Wellpappenbereich (Verpackung) verantwortlich.

Mit Tirol verbindet man vor allem Berge und Tourismus, aber die Region bietet auch als Technologiestandort viele Vor-teile. Die Menschen sind hier naturverbundener, so dass der Begriff der Nachhaltigkeit nicht bloß eine Phrase ist, sondern sich zu einem Unternehmens-wert entwickelt. Beispielswei-se werden in den Tinten der

Druckmaschinen lösemittel-freie Inhaltsstoffe verwendet, um keine giftigen oder toxi-schen Verbindungen bei den Printprodukten zu erzeugen. „Das mag in der ersten Be-trachtung richtig und heroisch klingen, bedeutet aber beispiels-weise auch, dass die Farbe Rot eines führenden Softdrink-Her-stellers nicht 100% auf den Wer-bematerialien gedruckt werden kann, da diese Farbe bisher nur mit „giftigen“ Solventtinten pro-duzierbar ist. Wie es dann mit umweltfreundlichen Alternati-ven doch möglich wird, ist nicht nur das Ergebnis der Durst For-schung an den Fluiden, sondern sicherlich auch der sprichwört-lichen Tiroler Sturheit geschul-det“, so Gamper.

Durst zählt in Lienz neben Liebherr, Hella und Loacker zu den bekannten und renom-mierten Unternehmen in der Region und ist mit über 220 Mitarbeitern am Standort auch ein relevanter Arbeitgeber. Als ein führendes Technologieun-ternehmen ist Durst dem ste-tigen Wandel in der Wirtschaft unterworfen und zur kontinu-ierlichen Innovation gezwun-

gen, um den Unternehmens-erfolg zu sichern. Durch die vielfältigen Aufgabenstellun-gen ist Durst besonders für ex-perimentierfreudige und tech-nologiebegeisterte Menschen als Arbeitgeber interessant und das spricht sich auch bei Exil-Tirolern rum, die zurück in die Heimat wollen. Auch das Durst Management verfügt über langjährige Erfahrungen im Ausland. Das ist auch not-wendig, um den Brückenschlag zur Internationalisierung fort-zusetzen.

Die Reise ist noch nicht zu Ende - nach inzwischen 6 Jah-ren mit Christoph Gamper als CEO und Miteigentümer an Bord entwickelt sich die Durst Gruppe zu einem Internationa-len Lösungsanbieter im Bereich digitale Druck & Prozesstech-nologie – vom Pixel zum Out-put, von der Dekoration hin zur Verpackung und weiter in den Bereich industrieller 3D Druck. „Die Zukunft hat soeben erst begonnen – und der Standort Lienz ist ein wichtiger Bau-stein für das weitere Wachstum der Gruppe“, versichert CEO Christoph Gamper.

Die Durst Phototechnik AG steht für Innovation – das neue Gebäude in Brixen verdeutlicht dies ebenso wie das sogenannte „Kristall“-Gebäude in Lienz.

Christoph Gamper, CEO und Miteigentümer, ist überzeugt, dass die „Reise noch nicht zu Ende ist“. Foto: Durst Phototechnik AG (3)