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Aktive Zentren 6. Zentrenwerkstatt | Dokumentation 15. Oktober 2015 Zentren - Identitätsstiftende Orte für Begegnung & Kommunikation

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Aktive Zentren

6. Zentrenwerkstatt | Dokumentation15. Oktober 2015Zentren - Identitätsstiftende Orte für Begegnung & Kommunikation

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Impressum

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und UmweltReferat Städtebauförderung / Stadterneuerung (IV C)Württembergische Straße 610707 Berlinfon: +49 (0)30 9(0)139-4917fax: +49 (0)30 9(0)139-4901www.berlin.de/aktive-zentren

Programmbeauftragter Aktive Zentren Berlincomplan Kommunalberatung GmbHVoltaireweg 414469 Potsdamfon: +49 (0)331 20151-0fax: +49 (0)331 20151-11www.complangmbh.de

Bildnachweise:Erik-Jan Ouwerkerkcomplan Kommunalberatung GmbH, Titel (Kirche Wei-ßenburger Straße)

Druck:Druckerei Arnold, Großbeeren

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeich-nungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

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Inhaltsverzeichnis

Aktives Zentrum Wilhelmstadt

EinführungEinführung in das Programmgebiet

Begrüßung und Einführung

Die Melanchthon-Kirche als Anker

VorträgeZentren auf dem Weg nach morgen?

Zentren als Orte für Experimente?

GebietsrundgängeGebietsrundgang I

Gebietsrundgang II

Im Dialog- WerkstattgesprächeWerkstattgespräch I Identitätsstiftende Kommunikations- und Begegnungsräume als Basis tragfähiger Zentrenfunktionen

Werkstattgespräch II Funktionale Vielfalt unterstützen - Infrastruk-tur als Anker, Netzwerke als Impulsgeber

Ausblick

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Aktives Zentrum Wilhelmstadt

Pichelsdorfer Straße im Programmgebiet Wilhelmstadt Spandau

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6Markus Schulte, Leiter Fachbereich Stadtplanung Beziksamt Spandau

Das Programmgebiet Wilhelmstadt

Markus Schulte, Fachbereichsleiter StadtplanungBezirksamt Spandau

Markus Schulte, Fachbereichsleiter Stadtplanung im Bezirk Berlin Spandau, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zentrenwerkstatt im Gemeindesaal der Melanchthon-Kirchengemeinde. Regelmäßig ist das Gemeindezentrum im Herzen der Wilhelmstadt ein Ort der Begegnung und darüber hinaus ein zentrales Ange-bot an die Bewohnerinnen und Bewohner, sich auszu-tauschen und sich aktiv in Projekte der Gemeinde und zur Entwicklung der Wilhelmstadt einzubringen. Damit unterstützen die Angebote des Gemeindezentrums ein zentrales Ziel im Aktiven Zentrum Wilhelmstadt, dessen Schwerpunkt in der Verbesserung des Zusammenlebens und der Interaktion der verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohner liegt.Neben der Behebung von funktionalen und gestalteri-schen Defiziten im öffentlichen Raum und innerhalb der zentrentragenden, überwiegend kleinteiligen Einzel-handels- und Gewerbestruktur sollen die Maßnahmen im Rahmen des Aktive Zentren Programms auch sozia-len Herausforderungen im Gebiet entgegenwirken. Hier treffen hohe Investitionsbedarfe zur Qualifizierung so-zialer Einrichtungen, Kitas und Schulen auf eine Sozial-struktur, die durch einen hohen Anteil an Transferleis-tungsempfängern und Kinderarmut gekennzeichnet ist.

Wichtige Meilensteine der Gebietsentwicklung waren die Sanierung und bauliche Ergänzung der Bertolt-Brecht-Oberschule und die Errichtung eines Kinder-spielplatzes in der Jägerstraße.Darüber hinaus wurden neue Grün- und Spielflächen geschaffen und der Zugang zum nahegelegenen Ha-velufer abschnittsweise verbessert. Die Nähe zur Havel bildet indes eines der Potenziale, mit denen die Wil-helmstadt als Standort für familiengerechtes Wohnen und wasserbezogene Freizeitnutzungen weiter profi-liert werden soll. Erwartet werden dadurch auch neue Impulse für die Pichelsdorfer Straße als funktionalem Rückgrat der Wilhelmstadt. Dieses lokale Einzelhan-dels- und Versorgungszentrum ist wie viele andere Aktiven Zentren einer hohen Verkehrsbelastung, Ge-staltungsdefiziten und „trading-down“-Effekten aus-gesetzt und damit eine komplexe Herausforderung, die durch gezielte Interventionen bewältigt werden soll. Parallel zum Fördermitteleinsatz nutzt der Bezirk wei-tere Steuerungsinstrumente wie u.a. Bebauungspläne, um die städtebauliche Neuordnung und Entwicklung in der Wilhelmstadt zu unterstützen und diese als Zent-rum sowie als Wohn- und Lebensort weiter zu stärken.

Einführung

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7Maria Berning, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Begrüßung und Einführung

Maria Berning, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Dass das Programm Aktive Zentren die richtigen Ant-worten auf Herausforderungen und Fragen in den Zentren bieten kann, stellt Maria Berning, Leiterin des Förderreferates IV C der Senatsverwaltung für Stadtent-wicklung und Umwelt, ihren Begrüßungsworten voran. Investitionen in den öffentlichen Raum, in Infrastruk-tur, lokale Partnerschaften und Kooperationen unter-stützen bereits seit dem Jahr 2008 die Qualifizierung ausgewählter Berliner Zentren. Das Programm und die in dessen Rahmen geförderten Projekte „haben keine natürlichen Feinde“! Vielmehr unterstützen die umge-setzten Maßnahmen die integrierte städtebauliche Ent-wicklung von nunmehr neun Berliner Zentren. Das Pro-gramm setzt auf den unterschiedlichsten Arbeits- und Abstimmungsebenen der Verwaltung, der Politik und der Stadtgesellschaft nachhaltige Impulse.Verlässliche Förderrahmenbedingungen sind für die Ak-teure auf Gebiets-, Bezirks- und Senatsebene unerläss-lich. Die aktuelle Verwaltungsvereinbarung zur Städte-bauförderung zwischen Bund und Ländern unterstützt dies, indem die bisherige Programmmittelausstattung bestehen bleibt. Auch der Berliner Senat behält die Höhe des Landesmittelanteils bei, somit wird die Be-deutung des Programms für die Berliner Zentrenent-

wicklung weiter gestärkt.Im Rahmen des ersten Einführungsvortrages der dies-jährigen Werkstatt werden zukunftsgerichtete Zentren-funktionen anhand aktueller Beispiele vorgestellt, der zweite Vortrag zeigt einen Weg, um neue Funktionen in den Zentren – zumindest temporär - zu etablieren. Die auf die beiden Rundgänge im Programmgebiet folgen-den Werkstattgespräche vertiefen diese Ansätze, indem sie die Frage nach erfolgreichen Beispielen, zukunftsfä-higen Strukturen und Prozessen thematisieren.

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Einführung

Die Melanchthron-Kirchengemeinde als Anker

Jens Jacobi, Pfarrer der Ev. Melanchthon-Gemeinde

Die Melanchthon-Kirchengemeinde ist ein Anker in der Wilhelmstadt, so Jens Jacobi, Gemeinde-Pfarrer und Gastgeber der diesjährigen Zentrenwerkstatt. Als sozia-le Institution übernimmt die Kirchengemeinde eine be-sondere Verantwortung für die Wilhelmstadt, die ein le-benswerter Stadtteil für alle Bevölkerungsgruppen sein soll. Doch die Wilhelmstadt bzw. der gesamte Stadtteil Spandau haben noch immer ein Imageproblem, stellt er fest und verweist auf ein jüngst veröffentlichtes „Be-zirksranking“ der Berliner Stadtillustrierten „zitty“. Spandau rangiert hier auf den hinteren Plätzen! Das muss auch aus Sicht der Kirchengemeinde geändert werden, weshalb sie eng mit dem Bezirk, der beauftrag-ten Prozesssteuerung und dem lokalen Geschäftsstra-ßenmanagement zusammenarbeitet.Doch was leistet die Kirche eigentlich für die Wilhelm-stadt? Jens Jacobi skizziert seine Rolle als Pfarrer und

Gemeindevertreter in der Wilhelmstadt, seine Aufgaben kommen am ehesten denen eines Managers gleich - ge-nauer genommen eines „Bewegers“, der sich umfas-send für das soziale Leben im Stadtteil einsetzt. Jens Jacobi und seine Unterstützer liefern tagtäglich Impul-se für die ehrenamtliche Arbeit und gestalten auf diese Weise aktiv das soziale Netzwerk in der Wilhelmstadt mit. Sie leisten hierbei nicht nur selbst Unterstützung für hilfsbedürftige Menschen im Gebiet, sondern bün-deln auch die dahingehenden Unterstützungsangebote aus der Bevölkerung. Ehrenamtlich agierende Bürger und Bürgerinnen aus der Wilhelmstadt engagieren sich auf vielen Ebenen. Schöne Beispiele sind der Wilhelmstädter Adventska-lender oder die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Ganz aktuell sind es natürlich die neu ankommenden Flüchtlinge, denen die Unterstützung der Wilhelmstäd-

Jens Jacobi, Pfarrer der Ev. Melanchthon-Gemeinde

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9Vorträge im Plenum der 6. Zentrenwerkstatt

ter besonders gilt. Jens Jacobi liegt viel daran, diesen Menschen zuzuhören und ihnen wo es möglich ist, zu helfen. Auch in den Gottesdiensten kann er beobachten, dass die ersten Neuankömmlinge bereits beginnen, sich in das gemeinschaftliche Leben in der Wilhelmstadt zu integrieren.Seit einiger Zeit ziehen Menschen aus unterschiedlichs-ten Berliner Stadtteilen in die Wilhelmstadt. Spandau-Klischees und Imageprobleme kennen diese neuen Be-wohnerinnen und Bewohner nicht, sie werden vielmehr von den Vorzügen des Stadtteils angelockt. Es kommen Familien mit dem Bedürfnis nach Idylle und Wassernä-he, Studenten auf der Suche nach Ruhe und bezahlba-rem Wohnraum, oder Arbeitspendler, welche die Nähe zum S-, Regional- und Fernbahnhof Spandau schätzen. Von und nach Spandau pendeln? Unterschätzt wird von vielen die gute ICE-Anbindung Spandaus. In weniger als

einer Stunde erreicht der ICE aus Wolfsburg den Bahn-hof Spandau - eine Reisezeit, die auch viele Berliner täglich innerhalb Berlins in Kauf nehmen.Die Kirche bildet für viele Menschen ein verlässliches so-ziales Angebot, einen Anker. „Kirche wird es immer ge-ben“, so Jens Jakobi, er blickt dabei auf das 100-jährige Bestehen der Melanchthon-Kirchengemeinde zurück, auf die Beständigkeit der Kirchgemeinde und die Konti-nuität gemeinnütziger Tätigkeit und sozialer Angebote. Dieses durch Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit ge-wachsene Identitätsbewusstsein der Gemeindemitglie-der kann ein Beitrag für ein neues Gemeinschafsgefühl und ein besseres Image in der Wilhelmstadt sein.

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Vorträge

Dr. Cordelia Polinna, Polinna Hauck Landscape + Urbanism

Zentren auf dem Weg nach morgen?

Dr. Cordelia Polinna, Polinna Hauck Landscape + Urba-nism

Berlins Zentren sind vielfältig, neben den Zentrums-bereichskernen City West und Alexanderplatz gibt es Stadtteilzentren an Ausfallstraßen, historische Orts-kerne, neue Zentren der städtebaulichen Moderne und die meist nicht integrierten Fachmarktzentren. Das Programm Aktive Zentren wirkt vor allem in Stadt- und Ortsteilzentren – den sogenannten „Sandwichzentren“. Wie wirken die aktuellen Trends im Einzelhandel auf die Funktionen, die Nutzungsmischung und die städtebau-liche Gestalt von Zentren? Welche neuen Angebote und Akteure, welche innovativen Impulse gibt es?

Dr. Cordelia Polinna widmete sich den aktuellen Her-ausforderungen, vor denen Stadt- und Stadtteilzentren nicht nur in Berlin aktuell stehen, anhand folgender Thesen:

1. Vertriebswege und Orte des Einkaufs unterliegen UmstrukturierungsprozessenOnline-Handel, Lieferdienste und co. verändern die Struktur des Einzelhandels und mit dieser die Anforde-rungen an die Zentren als traditionelle Handels- und Dienstleistungsorte. Gleichzeitig gewinnt die „Stadt der kurzen Wege“ vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden, aber auch umweltbewussteren Ge-sellschaft weiter an Bedeutung. Nicht zuletzt setzen die steigenden Renditeerwartungen vor allem in den Innenstädten lokale Einzelhändler und Unternehmen weiter unter Handlungsdruck, Verdrängungsprozesse bedrohen gewachsene Strukturen und führen zu Mono-funktionalität.

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2. Der öffentliche Raum in den Zentren wird zur Bühne und Shopping ein Freizeiterlebnis mit Event-CharakterEine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums in Zentren gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dort in-szeniert sich vor allem die jüngere Stadtgesellschaft, nutzt den urbanen Raum als Bühne und trägt damit zur Belebung der Zentren bei. Die Qualifizierung des oft durch hohe Verkehrsbelastung, Unübersichtlichkeit sowie fehlende Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit gekennzeichneten öffentlichen Raumes ist ein erster Schritt, neue und attraktive Voraussetzungen einer künftigen Raumnutzung zu schaffen. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist der aus Programmitteln der Aktiven Zentren Berlin neugestaltete Alfred-Scholz-Platz.

3. Szenekieze als Identifikations- und TreffpunkteSzenekieze mit einer jeweils eigenen Mischung meist junger Unternehmen, Dienstleister und Einzelhändler ergänzen die Zentren um kreative Angebote, oft auch hybride Formate aus Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie. Diese Akteure nutzen online-Angebote für Vertrieb, Vermarktung und Vernetzung mit hoher Selbstverständlichkeit. Kleinteiliger und individueller funktionaler Mix übt eine hohe Anziehungskraft auf verschiedene Nutzer- und Akteursgruppen aus, welche diese Kieze als Treffpunkte mit hohem Identifikations-potenzial nutzen.

4. Zentren können in Zukunft auch Platz für lokale Pro-duktion, kleine und mittelständische Unternehmen und neue gemeinschaftliche Nutzungen bietenZentren sind zunehmend Orte von lokaler Produktion und Direktvermarktung, der Anteil gemeinschaftlicher Nutzungen steigt. Neue Vertriebswege, nicht rendite-orientierte Wertschöpfungsketten und vor allem die steigende Wertschätzung lokaler Produkte und traditi-onsreicher Unternehmen prägen den Einzelhandel zu-nehmend, darüber hinaus gewinnt der Erlebniswert von

Orten und Angeboten weiter an Bedeutung. Kunst- und Streetfoodmärkte wie in der Markthalle IX in Kreuzberg oder alternative Raumnutzungen wie der Klunkerkra-nich auf dem Dach der Neukölln Arkaden können bei-spielgebend für die Nachnutzung leerstehender Groß-strukturen und Kaufhäuser sein.

5. Gestaltung von Zentren in der äußeren Stadt: lokale Qualitäten stärken!Zentren in der äußeren Stadt stehen mit Blick auf eine zukunftsfähige Gestaltung vor weiteren Herausfor-derungen. Anders als bei Zentren in den Innenstadt-bereichen, die durch gründerzeitliche Strukturen und Blockrandbebauung geprägt sind, fehlt oft die städ-tebauliche Integration der meist großflächigen Ein-zelhandelsangebote. Die abweisende Architektur von Discountern sowie undefinierte öffentliche Räume mit großflächigen Parkplätzen und wenig Aufenthaltsqua-lität prägen oft das Erscheinungsbild dieser Zentren. Große Einkaufszentren wie das East Gate an der Mar-zahner Promenade entfalten Magnetwirkung, sind je-doch auch für einen Godzilla-Effekt verantwortlich, der die kleinteiligeren Strukturen in der Umgebung zerstö-ren kann.

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Events

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Local partnerships

formed

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Design work and feasibility

studies for future improvements

Public space improvement

projects

Local partnerships

revived or supported

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Shops’ security improved

Way-finding schemes

Marketing projects

Businesses supported

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Source: Regeneris Consulting, 2012; Fluid, 2014; Greater London Authority 2014Note: Outer London Fund round one and High Street 2012, number of projects by theme

W H AT ’ S B E E N A C H I E V E D

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improvements

3.9 Project

management

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improvements

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9.8 Marketing projects

3.1 Empty shop activation

8.7 Public art

6.3 Business support

6.1 Design work

and feasibility studies for future

improvements

1.6 Visual

merchandising

0.6 Crime

prevention

Source: Regeneris Consulting, 2012Note: Outer London Fund round one, estimated spend (%)

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monitoringBewertung und der Anpassung der Maßnahmen

Learning from Londons high Streets, gLa

Learning from Londons High Streets - ein Blick nach London zeigt Strategien auf, wie lokale Beson-derheiten gestärkt, Räume für Nutzungsvielfalt geschaffen und Synergien genutzt werden können.

Made in… - den wirtschaftlichen, sozialen und Identität stiftenden Wert in lokalen Angeboten zu erkennen und zu nutzen ist von besonderer Bedeutung, gezielte Marketingstrategien und die Steige-rung des Bekanntheitsgrades der lokalen Unternehmen und Händler ist dabei ein wichtiger Schritt. Temporäre Angebote und Events wie das Pop-up-Kino WoodStPopUp sowie die Förderung von Händ-lern durch Beratung und abgestimmte Schaufenstergestaltung unterstützen dieses lokale Marketing und stärken Image und Nachbarschaftsnetzwerke.

Zentren sind Orte von Gemeinschaft, sozialer Interaktion und Integration - dem öffentlichen Raum in den Zentren kommt daher eine besondere Bedeutung als Kommunikationsort und Treff-punkt zu. Entsprechend der Bedürfnisse der vielfältigen Nutzergruppen muß dieser robust und mul-tifunktional und dabei von hoher Aufenthaltsqualität sein. Die Attraktivität von Zentren ist nicht zuletzt abhängig von einer Nutzungsvielfalt, welche neben den traditionellen Handels- und Dienst-leistungsfunktionen auch Kultur- und Bildungsangebote für eine breite Nutzerschicht bereitstellt.

Vorträge

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Empfehlungen für die Berliner Aktiven Zentren

Horizont erweitern Den Einzelhandel in den Zentren verknüpft mit kulturellen Angeboten, der Kreativwirtschaft, neuen lokalen Produktionsformen oder gemeinschaftlichen Nutzungen zu denken, kann viele Synergieeffekte und neue Chancen ermöglichen.

Bedeutung erkennenGerade die (Sandwich-) Zentren bilden das Grundgerüst der nachhaltigen Stadtregion. Um die Be-deutung hybrider Nutzungen, lokaler Produktion und inhabergeführter Geschäfte in diesen Zentren besser zu verstehen und zu fördern, wären weitere Untersuchungen nach dem Motto „made in...“ und Konzepte zur Verbreitung dieser Botschaft hilfreich.

Allianzen schmiedenRückenwind aus der Politik, den Hochschulen, der Immobilienwirtschaft, der Kreativ- und Kulturszene kann helfen, Einzelhändler, Entwickler, lokale Bewohnerschaft, lokale Institutionen und Initiativen, Verwaltung etc. besser zu vernetzen und so auch „harte Nüsse“ (problematische Leerstände, ...) zu knacken.

Städtebauliche AkupunkturVor allem für die Zentren in der äußeren Stadt müssen spezifische Strategien zur städtebaulichen Qua-lifizierung auf Mikroebene entwickelt werden. Neue Ideen sind an konkreten Beispielen auszutesten.

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Zentren als Orte für Experimente?

Paulina Habben, Go-PopUp

„Wie lange steht der Laden denn schon leer?“ ist eine der ersten Fragen, welche Paulina Habben und ihre Kol-legen Vermietungsinteressierten stellen, wenn diese sie erstmals telefonisch kontaktieren. Oft informieren sich potenzielle Vermieter und Mieter von Ladenlokalen je-doch zunächst über die Go-PopUp-Internetpräsenz.Diese funktioniert ebenso wie airbnb und andere online-Marktplätze für die temporäre Anmietung und Vermie-tung von Räumen, Go-PopUp ist eine online-Plattform für Ladenlokale. Leerstehende Läden, aber auch Teilflä-chen oder einzelne Regale können auf diesem Weg an-gemietet und vermietet werden. Mietausfall und unat-traktive Ladenleerstände können durch diesen Weg der Zwischenvermietung reduziert werden.Auch für potenzielle Mieter liegen die Vorteile auf der Hand: Die Mietdauer reicht von einem Tag bis zu sechs Monaten. Neue Produkte, Dienstleistungen und Ver-triebskonzepte können mit einem relativ geringen Ri-siko ausprobiert werden, zum Gesamtmietpaket gehört ebenso ein umfassender Versicherungsschutz.Das Konzept funktioniert nicht nur in Berlin, auch in weiteren Großstädten wie München, Wien, Paris und Amsterdam bietet das Unternehmen verschiedene Pop-Up Stores an.

Vorträge

Paulina Habben, Go-PopUp

Welches Angebot funktioniert an welchem Ort?Inwieweit der Pop-Up Store letztlich erfolgreich für den Mieter ist und neue Käufergruppen erschließt, ist ele-mentar abhängig von der Lage des angemieteten La-dens. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort unterstützt Go-PopUp. Die Analyse von Kaufverhalten und Käufergruppen sowie deren bevorzugten Einkaufs-lagen ist elementar für die Beratung von potenziellen Mietern. Darüber hinaus jedoch ist die Wahl des zum Angebot passenden Standortes ein Impuls für eine an-schließende längerfristige Vermietung des Ladenlokals und wertet damit indirekt das Gebäude und das Umfeld des Ladenlokals auf.„Leerstand erzeugt Leerstand!“Dieser Umstand ist vielen Eigentümern zunächst nicht bewusst. Doch ein längere Zeit leerstehender Laden ist unattraktiv, er provoziert die Neuorientierung benach-barter Mieter und damit einen funktionalen Mißstand im Quartier.„Pop Ups bringen Leben!“ Sie können Impulsgeber für die Entwicklung von Zen-tren sein, indem sie innovative Angebote in die Ge-schäftsstraßen bringen und neue Zielgruppen für diese Orte interessieren.

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Startseite der Go-PopUp Internetpräsenz

PopUp Ladenfläche im Bikinihaus Berlin

Fläche vermieten-Seite der Go-PopUp Internetpräsenz

Go PopUp Geschäft in der Weserstraße 53, Berlin-Neukölln

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Gebietsrundgang I

Wilhelmstadt „Zentrum“

Der Rundgang widmete sich den Projekten im west-lichen Teil des Programmgebietes und wurde durch Linda Tennert-Guhr, Gebietsbeauftragte KoSP GmbH, fachlich begleitet. Auch Nadine Ranft, Geschäftsstra-ßenmanagerin/ die raumplaner GmbH stand für Fra-gen zur Verfügung. Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den im Jahr 2015 fertiggestellten Spielplatz an der Jägerstraße besucht hatten, erreichten sie die St.-Wilhelm-Kirche. Die Kirchgemeinde ist Partner eines seit 2014 laufenden Kooperationsprojektes. Im Rahmen der Sanierung der denkmalgeschützten Kirche, Stahlbe-ton- Skelettbau von 1965, werden auch die für soziale und integrative Zwecke genutzten Räume im Unterge-schoss für das Projekt „Laib und Seele“qualifiziert. An-schließend besichtigten die Rundgangteilnehmer die im Jahr 2015 feierlich übergebene neuerrichtete und inten-siv genutzten Mehrzweckhalle der Bertolt-Brecht-Ober-

schule sowie den Standort der künftigen Sporthalle der Christoph-Földerich-Grundschule, deren Bau im Jahr 2018 beginnt. Die Neugestaltung des angrenzen-den Földerichplatzes mit neuen Spiel- und Sportangeboten sowie einer Marktfläche wurde bereits im Jahr 2011 be-endet. Der Rundgang endete mit einem Besuch in dem seit 2012 etablierten Stadtteilladen, welcher Treffpunkt für Stadtteilinitiativen und –gremien und Standort der Prozesssteuerung und des Geschäftsstraßenmanage-ments ist.

Gebietsrundgänge

Mehrzweckhalle der Bertolt-Brecht-Oberschule

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17Stadtteilladen Adamstraße im Programmgebiet Wilhelmstadt

Havel

Polizei

Senioren-

Wilhelmstadt

Sporthalle

Kombibad

(Uwe-Gaßmann-Bad)

Gottfried-Kinkel-Oberschule

Paul-Moor-Schule

Grundschule

Sporthalle

Senioren-

Kita

Konkordia

im Südparksportanlage

Bertolt-BrechtOberschule

Volkshochschule

Moschee

wohnheimSenioren-

Kietzer Feld

Kita

Post

Senioren-residenz

Rathaus

FeuerwacheSpandau-Süd

Spandau Süd

wohnheim

club

Baumarkt

Sportplatz

Sportplatz

Sportplatz

Sportplatz

Freizeit-

"Havelgarten"

Kreuz-fahrt-terminal

Stabholz-garten

Melanchthon-kirche

Sanierungsgebiet

aktives Stadtzentrum

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Kita

Jugend-freizeitheim

Kita Mosaik e.V.Behinderten-Werkstätten

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AdamstraßeBetcke- straße

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Wachenheimer Weg

Wever- straßeWever- straße

Metzer Platz

WörtherPlatz

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Weißenburger Straße

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KoSPBezirksamt

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1STADTTEILLADENEröffnung 2012

FÖLDERICHPLATZFertigstellung 2011

6MEHRZWECKHALLE BERTOLT-BRECHT-OBERSCHULEFertigstellung 2015

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GEPLANTE SPORTHALLECHRISTOPH-FÖLDERICH-GRUNDSCHULEgeplanter Baubeginn 2018

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ST. WILHELM-KIRCHEKooperationsprojekt

SPIELPLATZ JÄGERSTRASSEFertigstellung 2015

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KoSPBezirksamt

Spandau

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1SANIERUNGSGEBIETseit 2011

GEBIETSGRÖSSE104 ha

AKTIVES ZENTRUMseit 2010

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Fertigstellung 2015MEHRZWECKHALLE BERTOLT-BRECHT-OBERSCHULE3Die Errichtung des Neubaus mit 300 m² Fläche zzgl. Nebenflächen sowie baulicher und funktionaler Verbindung zum bestehenden Schulgebäude wurde aus AZ-Mitteln und bezirklichen Investitionsmitteln finanziert. Die Eröffnung konnte im März 2015 gefeiert werden.

Fertigstellung 2011FÖLDERICHPLATZ5

Der Földerichplatz besteht aus drei Abschnitten: Kleinkindspielplatz, Bolzplatz und einer Fläche für Wochenmarkt und Feste. Die Eröffnung wurde im Dezember 2011 gefeiert.

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ÄPFEL

Zaun 100 cm Zaun 180 cmTrampolinSitzpilzeWasserspielBalancierenHüpfplattenNestschaukelSitzpodesteSpielpunkte

37,03m

Pferde-Wippenaschen imBauerngarten

balancieren aufRobinienstämmen

drehen mit der Mistgabel

der Kuh den Buckel runter rutschen

schaukeln im Nest

Holzpodest

Matschen auf Melkschemeln

Brunnen

balanciern über Mäuselöcher

Liege-Buddel-Brett

Spinnennetz

Sitzpilze

Grasinseln

Grasband

Trampolin

Sprachrohr

Sprachrohr

Spielpunkte

19,3

5m

Pfla

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g

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mau

er 4

5 cm

hoc

h

rollern um Sitzpodeste

Bänke mit Rückenlehne

Bänke mit RückenlehneFahrparcour

Abfalleimer

Hinweisschild Abfalleimer

hüpfen auf Heuballen

+ 1,20m

+ 0,60m

+ 0,40m

+ 0,60m

+ 1,50m

verkaufen im Hofladen klettern auf dem Heuboden

Zaun

100

cmho

ch

Zaun

180

cm

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h

Zaun 180 cm hoch

Sockelmauer mit Zaun 180 cm hoch

vorh. Klinkermauer ca. 250 cm hoch

neueLeuchte

Stall

Schafe und Ziegen

PL

ASBPF

MOS

Wackelhühner

3,00

m9,

00m

2,03

m0,

70m

1,50

mca

. 2,6

0m

18,00m

1,20m

Tafel

N

Dru

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: 18.

12.2

013

o

ut: B

PU

Bäume, Bestand

Bäume, Planung

Pflanzung, mittelhoch

Pflanzung,niedrig

Hinweisschild, Planung

Leuchte, Planung

Rasen

Betonpflaster

Asphalt

Mosaik

Mauern

Stahlband

Kantenstein (100x8x40)

Kantenstein (100x8x30)

Zaun

Holz

Betonplatte

Holzhackschnitzel(grün)

Holzhackschnitzel(gelb)

Sand

Flurstücksgrenze

Frischwasserleitung, Planung

Bearbeitungsgrenze

Höhen,Bestand

Höhen,Bestand

Abfalleimer

Ausstattungen/ Spielgeräte 34.89

34.89AS

MOS

PL

BFP

Unterschrift:Freigabe durch: Datum:

Bezirksamt Spandau von BerlinTiefbau- und LandschaftsplanungsamtCarl-Schurz-Str. 2/613597 Berlin

Projekt: Jägerstraße - Durchgangsbereich und Kinderspielplatz LOS2

Entwurf - Spielplatz LOS2

Leistungsphase: 3 Plannummer: 66.3.1.1.0

Datum: 18.12.2013

Maßstab: 1:100 Gez.: L. Abendroth

Geänd.:

Lechner Landschaftsarchitekten - Baseler Straße 167, 12205 Berlin - T 030. 84 70 98 60 - F 030. 84 70 98 61 - [email protected] - www.regine-lechner.de

Bauherr: Bezirksamt Spandau

Carl-Schurz-Straße 2/6, 13578 BerlinTiefbau- und Landschaftsplanungsamt

Fertigstellung 2015SPIELPLATZ JÄGERSTRASSE1Im Bereich der Wilhelmstadt fehlt es an Spielplätzen für Kleinkinder (0 bis 6 Jahre). Der Spielplatz in der Jägerstraße wurde neu angelegt. Dafür wurden Grundstücksteile ange-kauft. Die Auswahl der Spielgeräte fand unter Kinderbeteiligung, z. B. aus anliegenden Kitas, statt.

GEPLANTE SPORTHALLECHRISTOPH-FÖLDERICH-GRUNDSCHULEgeplanter Baubeginn 2018 4

Die denkmalgeschützte Grundschule hat wachsende Schülerzahlen zu verzeichnen, verfügt jedoch nur über unzureichende Sportmöglichkeiten in der alten Turnhalle und im Gymnastikraum. Geplant ist die Errichtung einer neuen Sporthalle mit zwei Hallenteilen ab dem Jahr 2018.

STADTTEILLADENEröffnung 2012 6Die ehemalige Postfiliale wurde durch das Bezirksamt zum Stadtteilladen umgebaut und im April 2012 eröffnet. Nutzer sind GSM, KoSP, Mitternachtssport und das Sozialteam Wil-helmstadt. Hier finden Sprechstunden, Bastelgruppen, Veranstaltungen und Beratungen statt.

ST. WILHELM-KIRCHEKooperationsprojekt 2Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1965 muss aus technischen und ener-getischen Gründen umfassend saniert werden. Aus AZ-Mitteln werden über vier Jahre hinweg die Fassade, das Dach, die Sanitär- und Heizungsanlage anteilig mit 50 Prozent bezuschusst. Weitere Zuschüsse erhält die Kirche aus der Denkmalförderung und vom Bonifaziuswerk.

EINWOHNER_INNEN13.269 (Stand: 31.12.2014)

Gebietsrundgang I

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18

Gebietsrundgang II

Entlang der Havel

Der östliche Teil des Programmgebiets bis zur Havel wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Rundgangs II besucht und durch Andreas Wilke, Ge-bietsbeauftragter Wilhelmstadt/KoSP GmbH, fachlich begleitet.Ausgehend vom Veranstaltungsort in der Pichelsdorfer Straße führte der Rundgang in südliche Richtung vorbei an den heterogenen Quartieren zwischen Gründerzeit-, 20er- bis 30er-Jahre-Bebauung und Nachkriegsarchi-tektur. Ziel des Spaziergangs war der Infrastrukturkom-plex Götelstraße an der Havel, welcher aus Mitteln des Aktive Zentren Programms und weiterer Mittel saniert und aufgewertet wird. Während die Kindertagesstät-ten Hoppetosse und Wassergeister saniert werden, soll der stark sanierungsbedürftige Sportjugendklub Wild-wuchs ab 2016 durch einen Neubau ersetzt werden. Die Leiterin für Jugendarbeit, Frau Fuchs, informierte über die geplanten Maßnahmen und die Angebote im Sportjugendclub. Aufgrund der aktuellen Anforderun-

gen zur Flüchtlingsunterbringung muss der temporäre Umzug der Einrichtung in Container während der Bau-zeit entfallen, eine Alternativlösung steht noch aus. In der Einrichtung leben derzeit 6 junge Flüchtlinge. Auf sehr positive Erfahrungen kann Frau Fuchs hinsichtlich der Integration der Flüchtlinge zurückblicken, welche durch die Jugendlichen, die den Sportjugendclub regel-mäßig aufsuchen, maßgeblich unterstützt wird. Trotz-dem mangelt es auch diesen Flüchtlingen an wetterfes-ter, warmer Kleidung, sodass sich Herr Evertz spontan bereit erklärte, am nächsten Tag noch einmal vorbei zu kommen und festes Schuhwerk in passender Größe zu spenden.Abschließend führte der Rundgang entlang des Havel-ufers zurück zum Veranstaltungsort. Die Neugestal-tung und funktionale Aufwertung des Havelufers sowie dessen bessere räumliche Vernetzung mit den zentra-len Quartieren der Wilhelmstadt ist ebenfalls ein Maß-nahmenschwerpunkt im Programm Aktive Zentren.

Gebietsrundgänge

Impressionen aus dem Sportjugendclub „Wildwuchs“

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19

Havel

Polizei

Senioren-

Wilhelmstadt

Sporthalle

Kombibad

(Uwe-Gaßmann-Bad)

Gottfried-Kinkel-Oberschule

Paul-Moor-Schule

Grundschule

Sporthalle

Senioren-

Kita

Konkordia

im Südparksportanlage

Bertolt-BrechtOberschule

Volkshochschule

Moschee

wohnheimSenioren-

Kietzer Feld

Kita

Post

Senioren-residenz

Rathaus

FeuerwacheSpandau-Süd

Spandau Süd

wohnheim

club

Baumarkt

Sportplatz

Sportplatz

Sportplatz

Sportplatz

Freizeit-

"Havelgarten"

Kreuz-fahrt-terminal

Stabholz-garten

Melanchthon-kirche

Sanierungsgebiet

aktives Stadtzentrum

51

23

4

Christoph-Földerich-Grundschule

Földerichplatz

Wilhelm-kirche

St.

AdamstraßeBetcke- straße

Göte

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Wachenheimer Weg

Wever- straßeWever- straße

Metzer Platz

WörtherPlatz

Melanchthon-platz

Pich

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Wilh

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Weißenburger Straße

Franz- straße

KoSPBezirksamt

Spandau

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ROUTE

2FREIFLÄCHE GÖTELSTRASSE 70Gestaltung

SPORTJUGENDCLUB WILDWUCHSNeubau ab 20163

BEHINDERTENWERKSTÄTTEN MOSAIK E. V.

54

KITA WASSERGEISTERSanierung

KITA HOPPETOSSESanierung

21

KoSPBezirksamt

Spandau

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ROUTE

2SANIERUNGSGEBIETseit 2011

GEBIETSGRÖSSE104 ha

EINWOHNER_INNEN13.269 (Stand: 31.12.2014)

AKTIVES ZENTRUMseit 2010

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Behindertenwerkstätten haben erfahrungsgemäß eher das Interesse einer Abschottung von „irritierenden“ Einflüssen als einer offenen Anlage. Das Einbeziehen in die Planung erfordert hier eine Reaktion auf die besonderen Bedürfnisse.

Die Kita Hoppetosse ist eine Einrichtung, die bereits seit ihrer Eröffnung auf Inklusion ausgerichtet ist. Während sich Teile der Konzeption bestätigt haben, sind andere auf die jetzigen Anforderungen anzupassen. Insbesondere die Außenanlagen sind verbesse-rungsbedürftig.

Der Wildwuchs ist die Jugendfreizeiteinrichtung mit einem enormen Einzugsbereich und einer entsprechenden Bedeutung. Der Begriff „Jugendfreizeit“ ist dabei fast schon ver-harmlosend. Die Einrichtung leistet Enormes in Bezug auf Prävention, Krisenmanagement und Integration. Die ursprünglich geplante Erneuerung des Bestandsgebäudes von 1960 hat allerdings gezeigt, dass die Substanz dafür zu schlecht ist. Es wird daher ein Neubau geschaffen werden, der zusätzlich ein Familienzentrum aufnehmen wird.

Neubau ab 2016SPORTJUGENDCLUB WILDWUCHS3

GestaltungFREIFLÄCHE GÖTELSTRASSE 705Zum Sportjugendclub Wildwuchs (3) gehört auch die Sportanlage mit Bolzplatz, Street-Basketball-Anlage und Skateanlage. Diese sollen und müssen erneuert werden. Dabei werden sie in ein Gesamtkonzept zum Freiraum eingegliedert. Hierfür ist ein Umbau der „Waldfläche“ Götelstraße 70 zu einer öffentlichen Grünanlage und die Einbindung in die Grünwegeverbindung Havelufer geplant.

SanierungKITA HOPPETOSSE1

BEHINDERTENWERKSTÄTTEN MOSAIK E. V.

DIE ENTSTEHUNG EINES CLUSTERS

4

KITA WASSERGEISTERSanierung 2Die Schwestereinrichtung der Kita Hoppetosse residiert in einem Gebäude aus dem Anfang der 1960er-Jahre. Neben einer Angleichung der technischen Ausstattung an heutige Standards sind auch die baulichen Voraussetzungen für eine gute pädagogische Arbeit verbesserungsbedürftig. In unmittelbarer Nachbarschaft war zuletzt über Jahre eine provisorische Kita in Containern als Ersatzstandort für in der Erneuerung befindliche Objekte betrieben worden.

Die Konzentration von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur im Randbereich der Wilhelmstadt hat seine Gründe in der Entstehung des Wohnquartiers. Die ehemals durch Hafennutzungen belegten Flächen waren frei und verhältnismäßig unkompliziert verfügbar. Die Clusterbildung wird jetzt als Chance für ein Zentrum mit sich ergänzenden Nutzungen gesehen. Die Entwicklung wird nach einem Gesamtkonzept stattfinden.

Gebietsrundgang II

Götelstr. 68 „Kita Hoppetosse“

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Im Dialog - Werkstattgespräche

Impressionen aus den Werkstattgesprächen und der Kaffeepause

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Im Dialog - Werkstattgespräche

Identitätsstiftende Kommunikations- und Begegnungsräume als Basis tragfähiger Zentrenfunktionen

Das Werkstattgespräch I wurde durch Mandy Adam, BA Mitte und Ina Zerche, Programmbegleitung Aktive Zentren/complan GmbH moderiert. Themenschwerpunkt war der öffentliche Raum in den Aktiven Zentren, dessen Rolle als Kommunikations- und Begegnungsort sowie die Anforderungen an dessen Funktionalität und Gestaltung anhand nachfolgender Fragen:

• Welche Funktionen tragen besonders zur Belebung von Zentren bei?• Tragen hohe Qualitätsansprüche an Stadt - und Prozessgestaltung zur Attraktivität der Zentren bei?

Welche besonderen Herausforderungen resultieren aus diesen Qualitätsanforderungen, wie wurden diese gelöst?

• Wie werden Bedürfnisse der lokalen Akteure, Anwohnerinnen/Anwohner, Unternehmen etc. berücksichtigt? Welche Kommunikations- und Beteiligungsformate haben sich hierbei bewährt?

Funktionale Vielfalt unterstützen - Infrastruktur als Anker, Netzwerke als Impulsgeber

Das Werkstattgespräch II wurde durch Sabine Antony, BA Marzahn-Hellersdorf und Armin Busch, Pro-grammbegleitung Aktive Zentren/complan GmbH moderiert. Im Mittelpunkt des Gespräches stand die Rol-le von Kultur- und Bildungseinrichtungen, sozialen Angeboten und Akteuren für eine stabile und attraktive Funktionalität der Zentren:

• Welche Rolle und Verantwortung haben kulturelle, soziale und Bildungseinrichtungen für die Funktions-fähigkeit, Lebendigkeit und Attraktivität der Zentren?

• Durch welche Interventionen kann das Engagement dieser Akteure gestärkt werden? • Welche Kooperations- und Netzwerkmodelle haben sich besonders bewährt, wie kann Verbindlichkeit

hergestellt werden?

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23

Im Dialog - Werkstattgespräche Mandy Adam zum Maßnahmenschwerpunkt Kleiner Tiergarten,

Programmgebiet Turmstraße

Im Ergebnis der baulichen Umgestaltung des Areals sollte eine

vielfältige Nutzbarkeit und hohe Aufenthaltsqualität erreicht

werden. Die Neubelebung des Parks sollte im Einklang stehen mit

den Bedürfnissen aller Nutzergruppen, auch der Szenetreff sollte

erhalten bleiben. Die Beteiligung der Nutzergruppen an der Maß-

nahmenvorbereitung und -umsetzung stellte eine hohe Heraus-

forderung dar. Es galt vor allem, die Bedürfnisse der Nutzer mit

denkmalpflegerischen Anforderungen u.a. bei der Wiederherstel-

lung des historischen Senkgartens, in Einklang zu bringen.

Horst Evertz und Alexander Matthes zum Maßnahmenschwerpunkt Alfred-Scholz-Platz, Programmgebiet

Karl-Marx-Straße/Sonnenallee Im Vorfeld der Neugestaltung des ehemaligen Platzes der Stadt Hof zum Alfred-Scholz-Platz wurden Qua-

litätsstandards definiert hinsichtlich der Neugestaltung als auch der künftigen Funktionalität des Platzes.

„Es muß schon etwas da sein ….!“- vorhandene Nutzergruppen und lokale Akteure wurden von Anfang an

in die konzeptionelle Vorbereitung der Platzneugestaltung eingebunden, um eine tragfähige Funktionalität

und Gestaltqualität zu erreichen. Nach Fertigstellung der Maßnahme erfolgte die „Platzbespielung“ durch

unterschiedlichste Akteure mit Hilfe des Aktionärsfonds. Zur Qualitätssicherung gehört jedoch auch eine

kontinuierliche soziale Kontrolle. In diesem Fall gewährleistet dies der Betreiber der RixBox – einem zentral

auf dem Platz gelegenen Streetfoodangebot-, welcher gleichzeitig „ein Auge auf den Platz hat“ und auch

Anprechpartner für Events auf dem Platz ist.

Peter Eismann zu den Maßnahmenschwerpunk-

ten im neuen Programmgebiet Bahnhofstraße

Lichtenrade

Auch in der Bahnhofstraße als funktionalem

Rückgrat des Programmgebietes ist das The-

ma: Gestaltung qualitätvoller Kommunika-

tions- und Begegnungsräume ein wichtiger

Themenschwerpunkt. Neben der Klärung von

Eigentumsverhältnissen und der Neugestaltung

von Schlüsselgrundstücken gehört die kontinu-

ierliche Einbindung und Beteiligung der vielfäl-

tigen Akteursgruppen zu den ersten Aufgaben-

schwerpunkten im Programmgebiet.

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Sabine Antony zum Maßnahmenschwerpunkt Freizeitforum FFM

Marzahner Promenade

Die Einrichtung ist seit vielen Jahren ein Anker im Gebiet mit einer Viel-

zahl an sozialen, Sport- und Freizeitangeboten für Kinder, Jugendliche

und Erwachsene. Die Angebote des FFM ziehen einerseits viele Besucher

an, andererseits ist das Gebäude stark sanierungsbedürftig und hat eine

sehr schlechte CO²-Bilanz. Eine umfassende Sanierung des Gebäudes ist

geplant, hiermit soll dessen Funktionalität erhalten und Gestaltqualität

verbessert werden. Darüber hinaus ist das die Voraussetzung, um neue

Formate und Events am Standort zu integrieren und diesen damit auch

mit Blick auf künftige Nutzer attraktiv zu gestalten.

Ann-Christin Rolfes-Bursi zur Maßnahme Familienarkaden, Programmgebiet Karl-Marx-Straße/ Sonnenallee

Die Familienarkaden sollen als zentral gelegenes Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien die soziale Infra-

struktur im Programmgebiet künftig bereichern. Neben der Sicherung der vorhandenen Infrastruktur gehören

die Errichtung eines Jugendklubs, eines Spielplatzes oder auch die Schaffung eines neuen Angebotes für Kita-

nutzung und sowie weiterer Angebote für Familien zu den Wünschen potenzieller Nutzer. Eine Vielzahl unter-

schiedlicher Akteure und Konstellationen prägen das Gebiet, Interessen- und Nutzungskonflikte hinsichtlich der

Neugestaltung des Blockinnenbereichs zeichnen sich aufgrund mangelnder Freiflächen ab.

Im Dialog - Werkstattgespräche

Renate Villnow zu den Maßnahmenschwerpunkten im neuen Programmgebiet

Residenzstraße Reinickendorf

Die sinkende Aufenthaltsqualität im öffentlichen Straßenraum der Residenzstraße

und der angrenzenden Plätze war ein Schwerpunkt, mit welchem sich der Bezirk

Reinickendorf um die Aufnahme in das Programm Aktive Zentren beworben hat.

Dabei ist ein Eingriff in den Straßenraum der vierspurigen Bundesstraße B96 nicht

möglich, welche neben dem Flugverkehr nach und von Tegel die Hauptlärmquelle

im stark lärmbelasteten Programmgebiet darstellt.

Eine Besonderheit des Programmgebietes ist dessen hoher Freizeit- und Erholungs-

wert u.a. durch den Freiraum rings um den Schäfersee. Dieser öffentliche Raum soll

künftig besser an die Residenzstraße angebunden werden. In einem ersten Schritt

wird der Eingangsbereich vom Straßenraum in Richtung Schäfersee neugestaltet,

Starterprojekt ist die Aufwertung des denkmalgeschützten Kiosks am Schäfersee.

Darüber hinaus soll auch die nahegelegene UNESCO-Welterbestätte Weiße Stadt

Reinickendorf durch ein geeignetes Leitsystem und eine attraktive Wegegestaltung

enger mit der Residenzstraße verknüpft werden.

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Karsten Scheffer zum Maßnahmenschwerpunkt Leopoldplatz,

Programmgebiet Müllerstraße

Der Leopoldplatz ist ein zentraler Ankunfts- und Aufenthaltsort

im Programmgebiet Müllerstraße. Auf diesen konzentrieren sich

verschiedene Angebote und sehr unterschiedliche soziale Grup-

pen, sodass im Vorfeld der Neugestaltung des Platzes Nutzungs-

konflikte vorprogrammiert waren. Diese wurden während der

Konzepterstellung klar definiert und umfassend berücksichtigt.

Neben einer Zonierung des Platzes zur Entzerrung von Nutzungen

wurde bereits während er Baumaßnahmen das Team Leo etab-

liert, welches eine kontinuierliche Ansprechbarkeit nicht nur für

die sogenannte Szene sicherstellt. Die Einrichtung eines tempo-

rären Cafés auf dem Platz unterstützte die Maßnahmen zur so-

zialen Kontrolle. Die Zukunft wird zeigen, ob sich dies langfristig

bewährt.

Im Dialog - Werkstattgespräche Rene Plessow zur Maßnahme Neubau der Schillerbibliothek, Programmgebiet Müllerstraße

Die auf dem Rathausplatz neuerrichtete Schillerbibliothek ist Bezirkszentralbibliothek und darüber hinaus zentraler

Bildungs- und Begegnungsort im Programmgebiet. Um die Bedeutung des Standortes und dessen Funktion umfassend

zu würdigen, wurde der Standort im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens geplant. Das Projekt ist ein Schlüsselpro-

jekt der Gesamtmaßnahme im Programmgebiet und Schwerpunkt des sogenannten Bildungsbands, zu welchem auch

der Beuth-Hochschulcampus und die Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz gehören.

Der öffentliche Raum des Rathausplatzes soll neugestaltet und damit zum Pendant des gegenüberliegenden Leopold-

platzes werden. Er stellt ebenso die Verbindung zum Campus der Beuth-Hochschule dar. Neue Zielgruppen wie zum

Beispiel Studierende sollen über attraktive Angebote wie ein Café und Lesemöglichkeiten im Freien angelockt werden.

Andreas Wilke zum Maßnahmenschwerpunkt

Neugestaltung des Havelufers, Programmgebiet

Wilhelmstadt

Der öffentliche Raum in der Wilhelmstadt und

insbesondere das Havelufer sollen belebt und

zu Identität stiftenden Orten in der Wilhelm-

stadt werden. Vor allem am Havelufer gestaltet

sich das noch zäh: Um nachhaltig neugestalten

zu können, ist der Dialog mit den Nutzern not-

wendig – diese fehlen. Um alte Funktionen wie-

der aufleben zu lassen und neue Nutzungen zu

etablieren, müssen die Wilhelmstädter zunächst

hinsichtlich der Potenziale, aber auch der Pro-

bleme entlang der Havel sensibilisiert und die

Wahrnehmung dieses öffentlichen Raums erhöht

werden.

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Sowohl qualitätsvolle öffentliche Räume als auch be-darfsgerechte Infrastrukturangebote sind wichtige Kommunikations- und Begegnungsorte in den Aktiven Zentren. Lokale Akteure und Netzwerke wirken als Im-pulsgeber und Katalysatoren, sie sind wichtige Partner, wenn es um die Sicherung, die Ergänzung oder Qualifi-zierung von Raum und Raumfunktionen geht.Maria Berning, Matthias von Popowski, Mandy Adam und Ina Zerche gaben einen kurzen Überblick über die Diskussionsthemen in den beiden Werkstattgesprä-chen. Dabei wurde deutlich, dass die Grenzen zwischen den diskutierten Themenschwerpunkten fließend sind und eine hohe Qualität sowohl in Prozessen als auch in der Vorbereitung und Realisierung von baulichen Inves-titionen notwendig ist. Vielfältige, bedarfsgerechte und darüber hinaus möglichst unverwechselbare Orte zu schaffen ist eine Aufgabe in allen Programmgebieten. Die Erkenntnisse aus dem einführenden Vortrag von Dr. Cordelia Polinna waren aufschlussreich hinsichtlich der Funktionen und Qualitäten, welche zukunftsfähige Zen-tren und Räume auszeichnen können. Neue Ideen und Instrumente zur temporären Mobilisierung und passge-

nauen Nachnutzung von Räumen oder eben auch zur Verhinderung funktionaler Missstände im Programm-gebiet vermittelte der Vortrag von Paulina Habben.Wieviel Steuerung durch den Bezirk benötigen diese Prozesse? Folgende Statements zu dieser Frage fassten die Ergebnisse der Werkstattgespräche gut zusammen:

• Eine frühzeitige Definition von Qualitätsstandards für Prozess und Produkt, gemeinsam mit lokalen Akteuren und künftigen Nutzern, ist eine gute Basis für die Tragfähigkeit geplanter Maßnahmen.

• In der Anfangsphase müssen vor allem Kommuni-kations- und Beteiligungsprozesse strukturiert und unterstützt werden. Sobald Strukturen etabliert sind, können sich Bezirke und externe Begleiter schrittweise aus dem Prozess zurückziehen.

• Eine Konzentration auf „Leuchtturm“-Projekte er-scheint im Rahmen der Programmumsetzung oft sinnvoll und impulsgebend, da finanzielle und per-sonelle Ressourcen stark gebündelt werden.

Ausblick

Maria Berning, , Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

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27Impressionenen aus der Wilhelmstadt

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