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28 | metallzeitung 5 | 2015 Anne Frank war 15, als sie am 12. März 1945 in Bergen-Belsen an Typhus starb. Michael Gelber war acht, als er am 12. Januar 1944 aus dem holländischen Lager Wester- bork an der Rampe in Belsen ein- traf. Er überlebte. Als am 15. April 1945 Ber- gen-Belsen von britischen Trup- pen befreit wurde, vegetierten noch etwa 53 000 Überlebende auf dem Gelände. 13 000 von ihnen starben trotz Notversorgung. Al- lein im März 1945 waren bereits 18 000 gestorben. »In Bergen-Bel- sen gab es keine Gaskammern«, sagt Michael Gelber, »es war ein Krepierlager, in dem die Men- schen gequält und totgeschlagen wurden.« Dabei gab es zwei Kilometer wei- ter Lebensmittel und Medika- mente in Hülle und Fülle. Von den 480 SS-Leuten, darunter 45 Frauen, die das Lager bewach- ten, tauchten 250 sofort unter. Elf wurden von Militärgerichten zum Tode verurteilt, 19 erhielten Haft- strafen. Die meisten wur- den nicht vor Gericht gestellt. Am 8. Mai wird Michael Gelber auf der Gedenkveranstaltung der IG Metall ebenso sprechen wie Sally Perel als Zeitzeuge und Be- zirksleiter Hartmut Meine als Hauptredner. Felina Bodner von VW und Dennis Rieger von Salzgitter Flachstahl stellen die antifaschistische Arbeit der IG Me- tall-Jugend vor. DIE IG METALL GEDENKT DEN OPFERN DES NAZI-TERRORS Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg offiziell beendet. Grund für die IG Metall, in Bergen-Belsen 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus den über 50 000 Opfern und den weiteren 50 000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die in den Lagern in und um Belsen starben, zu gedenken. Mit dabei sind auch zwei Überlebende der Nazi-Diktatur. Interview mit Michael Gelber (79), der Bergen- Belsen überlebt hat und jetzt in Rotterdam lebt. In Frankreich wird die Rechte zweitstärkste Partei. In Deut- schland gehen wieder Nationale auf die Straße. Wie hoch schät- zen Sie die Gefahr dieser Grup- pen ein, die andere Menschen ausgrenzen wollen? Ich glaube weder, dass man Le Pen mit Pegida vergleichen kann, noch, dass sie so antise- mitisch sind, wie die Nazis es waren. Trotzdem haben sie ras- sistische Wurzeln, die jedoch mehr gegen den radikalen Islam gerichtet sind. Hier in Rotter- dam haben wir einen großarti- gen marokkanischen Bürger- meister, der nicht nur aktiver Muslim ist, sondern auch sehr erfolgreich gegen Dschihadisten vorgeht, die sich nach Syrien absetzen wollen. Die Zeitzeugen der Shoa ster- ben langsam aus. Die Zahl der Überlebenden wird weiter abnehmen. So ist der Lauf der Dinge. Ich halte es für meine Pflicht als Überlebender, im Namen der Opfer die Ge- schichte so lange zu erzählen, wie es mir möglich ist, seit 20 Jahren auch als Gastredner. Ist die Demokratie in Deutsch- land so gefestigt, dass es der Erinnerungskultur nicht mehr bedarf? Ich bin davon überzeugt, dass der Ansatz der IG Metall, die Geschichte lebendig zu halten, positiv, konstruktiv und wichtig ist. Es ist inzwischen eine Hal- tung auf dem Vormarsch, die Anzahl solcher Gedächnisveran- staltungen zu verringern oder gar ganz einzustellen. Ebenso steigt die Zahl der Publikatio- nen, die Juden sollten aufhören, sich selbst zu bemitleiden. So würden aber die Menschen, die unter den Grausamkeiten der Nazis gelitten haben, verges- sen. Die damaligen Ereignisse sind eine Warnung für künftige Generationen, dass solch un- menschlichen, mörderischen Regime die Welt niemand wie- der beherrschen sollten. Das hat nichts mit Demokratie zu tun. Es ist eine Frage der Aufklä- rung. Viele Schulen, beispiels- weise in England und Schwe- den, haben die Geschichte der Shoa gänzlich aus den Lehrplä- nen gestrichen. Das ist ein gro- ßer Fehler. 70 Jahre nach der Befreiung Fotos: Norbert Kandel (1), Sergeant Oakes IWM London (1), privat (1) Grab von Anne Frank in Bergen-Belsen: Rechts ein britischer Militärrabbiner vor einem der Massengräber

70 Jahre nach der Befreiung · 2015. 4. 28. · dem Gelände. 13 000 von ihnen starben trotz Notversorgung. Al-lein im März 1945 waren bereits 18000gestorben.»InBergen-Bel-sen gab

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  • 28 | metallzeitung 5 | 2015

    Anne Frank war 15, als sie am 12.März 1945 in Bergen-Belsen anTyphus starb. Michael Gelber waracht, als er am 12. Januar 1944 ausdem holländischen Lager Wester-bork an der Rampe in Belsen ein-traf. Er überlebte.

    Als am 15. April 1945 Ber-gen-Belsen von britischen Trup-pen befreit wurde, vegetierten

    noch etwa 53 000Überlebende aufdem Gelände. 13 000 von ihnenstarben trotz Notversorgung. Al-lein im März 1945 waren bereits18 000 gestorben. »In Bergen-Bel-sen gab es keine Gaskammern«,sagt Michael Gelber, »es war einKrepierlager, in dem die Men-schen gequält und totgeschlagenwurden.«

    Dabei gab es zweiKilometerwei-ter Lebensmittel und Medika-mente in Hülle und Fülle. Vonden 480 SS-Leuten, darunter 45Frauen, die das Lager bewach-ten, tauchten 250 sofort unter.Elf wurden vonMilitärgerichtenzumTode verurteilt, 19 erhieltenHaft- strafen. Die meisten wur-den nicht vor Gericht gestellt.

    Am 8. Mai wird Michael Gelberauf derGedenkveranstaltung derIG Metall ebenso sprechen wieSally Perel als Zeitzeuge und Be-zirksleiter Hartmut Meine alsHauptredner. Felina Bodner vonVW und Dennis Rieger vonSalzgitter Flachstahl stellen dieantifaschistische Arbeit der IGMe- tall-Jugend vor.

    DIE IG METALLGEDENKT DEN OPFERNDES NAZI-TERRORS

    Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg offiziell beendet. Grund für die IG Metall, inBergen-Belsen 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus den über 50 000 Opfernund den weiteren 50 000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die in den Lagern in und umBelsen starben, zu gedenken. Mit dabei sind auch zwei Überlebende der Nazi-Diktatur.

    Interview mitMichael Gelber(79), der Bergen-Belsen überlebthat und jetzt inRotterdam lebt.

    In Frankreich wird die Rechtezweitstärkste Partei. In Deut-schland gehen wieder Nationaleauf die Straße. Wie hoch schät-zen Sie die Gefahr dieser Grup-pen ein, die andere Menschenausgrenzen wollen?Ich glaube weder, dass man LePen mit Pegida vergleichenkann, noch, dass sie so antise-mitisch sind, wie die Nazis es

    waren. Trotzdem haben sie ras-sistische Wurzeln, die jedochmehr gegen den radikalen Islamgerichtet sind. Hier in Rotter-dam haben wir einen großarti-gen marokkanischen Bürger-meister, der nicht nur aktiverMuslim ist, sondern auch sehrerfolgreich gegen Dschihadistenvorgeht, die sich nach Syrienabsetzen wollen.Die Zeitzeugen der Shoa ster-ben langsam aus.Die Zahl der Überlebenden wirdweiter abnehmen. So ist derLauf der Dinge. Ich halte es fürmeine Pflicht als Überlebender,im Namen der Opfer die Ge-

    schichte so lange zu erzählen,wie es mir möglich ist, seit 20Jahren auch als Gastredner.Ist die Demokratie in Deutsch-land so gefestigt, dass es derErinnerungskultur nicht mehrbedarf?Ich bin davon überzeugt, dassder Ansatz der IG Metall, dieGeschichte lebendig zu halten,positiv, konstruktiv und wichtigist. Es ist inzwischen eine Hal-tung auf dem Vormarsch, dieAnzahl solcher Gedächnisveran-staltungen zu verringern odergar ganz einzustellen. Ebensosteigt die Zahl der Publikatio-nen, die Juden sollten aufhören,

    sich selbst zu bemitleiden. Sowürden aber die Menschen, dieunter den Grausamkeiten derNazis gelitten haben, verges-sen. Die damaligen Ereignissesind eine Warnung für künftigeGenerationen, dass solch un-menschlichen, mörderischenRegime die Welt niemand wie-der beherrschen sollten. Dashat nichts mit Demokratie zutun. Es ist eine Frage der Aufklä-rung. Viele Schulen, beispiels-weise in England und Schwe-den, haben die Geschichte derShoa gänzlich aus den Lehrplä-nen gestrichen. Das ist ein gro-ßer Fehler.

    70 Jahre nach der BefreiungFotos: Norbert Kandel (1), Sergeant Oakes IWM London (1), privat (1)

    Grab von Anne Frank in Bergen-Belsen: Rechts ein britischer Militärrabbiner vor einem der Massengräber

  • metallzeitung 5 | 2015 | 29

    Die IG Metall setzt ein Zeichen für E-MobilitätFürTeilnehmer anTarifkommis-sionssitzungen und Besprechun-gen im Hannoveraner Gewerk-schaftshaus steht ab sofort eineCCS-Ladestation (CombinedCharging System) bereit. Noch2015 will die Bezirksleitung zweiDienstwagenmit einem Plug-in-Hybrid kaufen.

    »Wir wollen damit ein Zei-chen setzen für die Elektromobi-

    lität der Region«, sagt Bezirkslei-ter Hartmut Meine, der auchAufsichtsratsmitglied derMetro-polregion Hannover-Braun-schweig-Göttingen-Wolfsburgist. Bis 2020 sollen eine MillionElektroautos auf deutschen Stra-ßen rollen. Bis Ende 2014 sindrund 24 000 E-Autos, 90 000 mitHybridantrieb und etwa 5000Ladestationen registriert.

    Foto:LenaBelz(BetriebsratVW

    Braunschw

    eig)

    Foto:IGMetall

    Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

    Impressum

    IG Metall Bezirk Niedersachsenund Sachsen-Anhalt,Postkamp 12, 30159 Hannover,Telefon 0511 16 40 60,Fax 0511 16 40 650, E-Mail:[email protected]

    Homepage:igmetall-nieder-sachsen-

    anhalt.deVerantwortlich: Hartmut Meine,Redaktion: Norbert Kandel.

    Das Buch: »Ich war HitlerjungeSalomon«, 1993, 240 Seiten,Heyne-Verlag, Taschenbuch,8,99 Euro.

    Der Spielfilm: »Hit-lerjunge Salomon«,2004, 108 Minu-ten,DVD, 7,99 Euro.

    Die Dokumentation im ZDF:»Du sollst leben – Holocaust-Überlebende im Gespräch mitMarkus Lanz«, 75 Minuten,

    Mittwoch, 6. Mai2015, 23.15 Uhr. MitFilmszenen in Pei-ne, Braunschweigund Lodz.

    IN KÜRZE

    Autohaus Wolfsburgzurück zum TarifvertragErst als mehrere Hundert derüber 1000 Beschäftigten am17. März für eine Stunde dieBrocken hinwarfen, lenkte dasAutohaus ein: Ende 2014 hattedie Geschäftsführung der Un-

    ternehmensgruppe Hotz &Heitmann den Haustarif, dersich an dem Flächentarif desKfz-Handwerks in Nieder-sachsen orientiert, gekündigt,weil die Tarife angeblich zuhoch seien. Drei Tage nachdemWarnstreik einigte sichdas Autohaus mit der IG Me-tall: Der Haustarif tritt rück-wirkend zum 1. Januar 2015wieder in Kraft. Ende April,nach dem Auslaufen des Tarif-vertrags im niedersächsischenKfz-Handwerk, setzen sichbeide Seiten an einen Tischund verhandeln neu. »Eine ge-meinsame Lösung ist immerdie beste«, sagte WilfriedHartmann, Verhandlungsfüh-rer der IG Metall in der Kfz-Branche in Niedersachsen.

    F oto:SaschaQuell

    HITLERJUNGESALOMON

    Aus Peine von den Nazis vertrieben, gibt sich der Jude Sally Perel alsHitlerjunge aus und überlebt. Ab 1943 macht er im BraunschweigerVW-Werk eine Lehre als Dreher. Und schreibt später einen Weltbestseller.

    Mahner gegen Ideologien

    40 Jahre brauchte er, um zu spre-chen. Erst als er 1987 von derStadt Peine als Überlebender zurEinweihung der neuen Synagogeeingeladen wurde, suchte er dieStätten seiner Kindheit auf underzählte den Redakteuren derPeiner Allgemeinen seine Ge-schichte.Unddie ist bis heute un-glaublich.

    Am 21. April 1925 in Peinegeboren, flüchtet die Familie, dieeinen kleinen Schuhladen be-treibt, 1935 zunächst ins polni-sche Lodz, schickt Sally nachdem Überfall auf Polen 1939 inssowjetische Minsk, wo er 1941deutschen Truppen in dieHändefällt. Er gibt sich als Volksdeut-scher »Josef Perjell« aus, derKommandierende findet Gefal-len an dem Jungen, der als Über-

    setzer gute Dienste leistet – undschickt ihn im Sommer 1943 inein Eliteinternat der Hitlerju-gend (HJ) nach Braunschweig.

    Vormittags macht er in dertechnischen Ausbildung im be-nachbarten VW-Vorwerk eineLehre zumDreher und Schlosser,

    nachmittags wird ihm die Über-legenheit der deutschen Rasseeingeimpft. 1948 geht er nach Is-rael, betreibt zu zweit in Tel Aviveine kleine Reißverschlussfirma,bekommt einen Herzinfarkt undgeht 1987 in den Ruhestand.»Auf der Intensivstation nahmich mir vor, ein Buch zu schrei-ben. Ich wollte die Erlebnissenicht mit ins Grab nehmen.«

    Das Buch wurde ein Welt-bestseller, Sally ist seitdem bis zuviermal im Jahr auf Lesereise inDeutschland. Auch den neuenVW-Azubis erzählt er jedes JahrimHerbst seine Geschichte. Undwarnt vor Gewalt und Ausgren-zung und allen Ideologien.

    Ausbildung bei VW zum Dreher: Sally Perel Ende Januar 2015 vor »seiner«

    Gedenktafel auf dem Gelände des VW-Werkes in Braunschweig

    Die IG Metall elektrifiziert: Hartmut

    Meine vor der Ladestelle

    Stärke gezeigt: Warnstreik am17. März vor dem AutohausWolfsburg

  • IN KÜRZE

    BeitragsanpassungIm Kalenderjahr 2015 wer-den alle Beiträge entspre-chend der Tariferhöhung dermaßgeblichen Branche undder Rentenerhöhungen von2015 angepasst.Bei Fragen und für weitereInformationen: Telefon0531- 48088-20.

    30 | metallzeitung 5 | 2015

    Faire Arbeit und eine gute Rente sichernBRAUNSCHWEIGERDELEGIERTE ZUMGEWERKSCHAFTSTAG

    Die Braunschweiger IG Metall hat sich auf den 23. Gewerkschaftstag in Frankfurt am Mainim Oktober gut vorbereitet. Sie werden sechs Anträge zu betriebs- und gesellschaftspoliti-schen Themen stellen, die einen Beitrag zu den künftigen Handlungsfeldern der IG Metallleisten sollen.

    Vom 18. bis 24. Oktober werdensich rund 500 Delegierte auf dem23.OrdentlichenGewerkschaftstagin Frankfurt austauschen und dieHandlungsfelder der IGMetall fürdie nächsten vier Jahre festlegen.Die Braunschweiger haben sechsAnträge auf ihrer Delegiertenver-sammlung am 10. März beschlos-sen, die dort einfließen sollen.

    Rente. Das Rentenniveau sichernund ausbauen. Altersarmut undprekäre »Altersarbeit« verhindern.Bis 2030 droht das Rentenniveau(netto vor Steuern) auf 43 Prozentzu sinken.Wergesundheitsbedingtvor der gesetzlichen Rente ausstei-gen muss, ist meist auf die Grund-sicherung angewiesen. Eine vonNeoliberalengeforderteFlexi-Ren-te, das Arbeiten über die gesetzli-che Rentenaltersgrenze hinaus,führt zudem in prekäre Altersar-beit. Deshalb soll der DGB-Bun-desvorstand 2016 eine bundeswei-te Demonstration gegen dieseunsoziale Rentenpolitik organisie-ren, die in die Altersarmut führt.

    Bahnindustrie. Die Bahnindus-trie und deren Zuliefererbetriebesollen einenhöherenStellenwert in

    der Bundesverkehrs-politik bekommen. DieZukunftssicherung undWeiterentwicklungder Bahnpolitiksollen Leitzielederbundesdeut-schen Struktur-politik werden.Der IG Metall-Vorstand soll sichdeshalb für dieEinsetzung einesKoordinators für dieBahnpolitikstark machen.

    Branche. DieBranchenar-beit der IGMetall als LobbyderAr-beitnehmerinnen und Arbeitneh-mer soll als Gegenpol zurLobbyarbeit der Industrie verstärktwerden. Die IGMetall muss ihr in-dustriepolitisches Engagement fürdenErhaltunddenAusbauvonBe-schäftigung auf allen deutschenund europäischen Handlungsfel-dern ausbauen und mit der Bran-chenarbeit verzahnen.

    Leistung und Arbeit.Ganzheitli-che Produktionssysteme, LeanAd-

    ministration, kontinuierliche Ver-besserungsprozesse und Zielver-einbarungen sowie Total QualityManagement haben die Leistungs-anforderungen für die Beschäftig-ten, besonders im administrativenBereich und im Engineering, dras-tisch erhöht. Deshalbmuss die De-batte über Leistungs- und Arbeits-politik in der IGMetall und in denBetrieben verstärkt geführt unddievorhandenen Instrumente gegendiese Leistungsverdichtung bessergenutzt und ausgebaut werden.

    Bildung. Die Bildungsarbeit derIGMetall soll besser verzahnt wer-den. Hierfür sollen unter Berück-sichtigungregionalerBesonderhei-ten Seminarkonzepte erarbeitetwerden, umdieAnschlussfähigkeitsowohl zwischen einzelnenModu-len als auch zwischen regionalenundzentralenAngeboten sicherzu-stellen.

    Leiharbeit. Die Leiharbeit wirdvon den Arbeitgebern genutzt, umStammbelegschaften zu reduzie-ren, die Lohnkosten zu senken unddieGewinneweiter zumaximieren.Damit übendieArbeitgeber erheb-

    Braunschweig

    Herkules blickt auf die WasserspieleDie traditionelle Seniorenfahrt geht in die-

    sem Jahr nach Kassel-Wilhelmshöhe. Dort

    steht der acht Meter hohe Herkules auf sei-

    nem Sockel und blickt auf die Wasserspiele.

    Seit Juni 2013 ist der Herkules als Teil des

    Bergparks Weltkulturerbe. Er ist die erste künstlerisch gestaltete

    Großfigur des deutschen Absolutismus und gilt als Vorläufer der

    Freiheitsstatue.

    Weitere Programmpunkte sind für den Tagesausflug am 26. August

    2015 geplant. Die Fahrt dauert voraussichtlich von 8 bis 18 Uhr.

    Anmeldung: Bis 1. Juni 2015 bei Erhard Dierschke, circa 25 Euro proPerson, Telefon 05331-4 67 67. E-Mail: [email protected]

    Seniorenfahrt zum Kasseler Weltkulturerbe

    Impressum

    IG Metall Braunschweig

    Wilhelmstraße 5

    38 100 Braunschweig

    Telefon 0531 480 88-0

    [email protected]

    Redaktion: Detlef Kunkel

    (verantwortlich), Eva Stassek

    lichen Druck auf die Stammbe-schäftigten und auf die Tarifverträ-geaus.Deshalbwird indemAntragzur Leiharbeit gefordert, dass dieBundesregierung ein Gesetz erlas-sen soll, das die Leiharbeit flächen-deckend verbietet.

    Gewählte Delegierte der IG Metall Braunschweig zum Gewerkschaftstag: Stefan Hölzer (Vertrauens-körperleiter VW BS), Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender VW BS), Eva Stassek (Zweite Bevollmäch-tigte der IG Metall Braunschweig), Lutz Bertram (Betriebsratsvorsitzender BMA). Rechts außen: Det-lef Kunkel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig (Vorstandsmitglied der IG Metall).

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    »Das Tarifergebnis wird positivaufgenommen «, sagt IG Metall-Tarifkommissionsmitglied DieterLosch. »Wirwirtschaften inSeesenprofitabel und die Erhöhungensind absolut tragbar für das Unter-nehmen.«

    In dieser Tarifrunde musstendie Beschäftigten den Druck aufdie Arbeitgeber wie in der Metall-undElektroindustriemitAktionenerheblich erhöhen. An den bun-desweiten zusätzlichen Betriebs-versammlungen am 13. März ha-ben alle Werke mitgemacht. BeiCrown Nahrungsmitteldosenin Seesen kamen 280 Teil-nehmer.

    Ab Juli steigen dieEntgelte um 3,4 Prozent.ImMai werden die Ein-malzahlungen (sieheSpalte rechts) ausge-zahlt. Neben den Er-höhungen wird derEinstieg in die Ge-

    spräche über einen ›ZukunftsplanGuteArbeit‹ vondenBeschäftigtenbefürwortet«, berichtet Tarifkom-missionsmitgliedDirkSchulz. »Vorallem der Einstieg mit dem ThemaAltersvorsorge.«

    Die Auftragsbücher in Seesensind voll. Der Standort bietet alseinziges Werk im Crown-Konzernvier Cluster-Segmente an. ObwohlinSeesenProfit erwirtschaftetwird,

    will die Schwei-zer Mutterdie Um-satzkostenweiter

    senken. Schulz: »Wir stehen imscharfen internen Konzernwettbe-werb und oft sind die Kennziffernnicht wirklich vergleichbar.« DiePersonalkosten in Deutschlandsind nur ein kleiner Teil der Um-satzkosten.

    Ende März 2015 hat das Ma-nagement drei Betriebsvereinba-rungen gekündigt. Losch: »DiewollenanunserePrämienran.«DieBetriebsrätewerdenmitder IGMe-tall die Verhandlungen mit demManagement führen: »NotwendigeKostensenkungen müssen auf denPrüfstand. Dabei muss die Ver-

    gleichbarkeit der Werkeverbessert werden. Wirerwarten im Gegenzugauch Zusagen zurStandort- und Be-schäftigungssiche-rung und die ange-kündigte Tarif-flucht muss vomTisch.«

    Süd-Niedersachsen-Harz

    ImpressumIG MetallSüd-Niedersachen-HarzTeichstraße 9-11,37154 NortheimTelefon 05551 98870-0

    igmetall-snh.de

    Redaktion: Martina Ditzell(verantwortlich)

    Tarifergebnis mit Perspektive

    Verbandsaustritt angekündigtCROWN IN SEESEN Die Belegschaften der Feinstblechpackungsindustrie waren sich

    einig. Am Freitag, den 13. März, haben alle Werke gleichzeitig einezusätzliche Betriebsversammlung organisiert und die Arbeitgeberzu einem vernünftigen Tarifangebot bewegt. Jetzt gilt es, einenVerbandsaustritt bei Crown in Seesen zu verhindern.

    TARIFABSCHLUSS

    3,4 Prozent fürFeinstblechpackungenAm 18. März 2015 konntedie IG Metall mit den Ar-beitgebern der Feinstblech-packungsindus-trie ein Tarif-ergebnis erzie-len. »DasErgebnis ist mitNullmonatengut. Die Ein-malzahlungenfür die Be-schäftigtenund Azubisfangen dasauf«, erläutertdie Zweite BevollmächtigteMartina Ditzell von der IGMetall Süd-Niedersachsen-Harz. »Dieses Ergebnis konn-te nur durch bundesweiteAktionen der Beschäftigtenerzielt werden, die denArbeitgebern Druck gemachthaben.«

    Die rund 3500 Beschäf-tigten der Feinstblechpa-ckungsindustie erhalten ab1. Juli 2015 3,4 Prozent mehrGeld. ImMai wird zudem ei-ne Einmalzahlung von 150Euro ausgezahlt. Die Auszu-bildenden erhalten imMaieinmalig 75 Euro.

    Zudem haben die Ar-beitgeber eine Verhandlungs-verpflichtung über den »Zu-kunftsplan Gute Arbeit«abgegeben, der vier Them-enfeld umfasst: Altersvorsor-ge ausbauen, innovativ aus-bilden und qualifizieren,Arbeit und Privatleben besservereinbaren und gesundbleiben bei der Arbeit.Der Entgelttarif läuft bisEnde Mai 2016.

    Wie ist die Tarifrunde bei Ardaghin Sessen gelaufen?Torsten Tomczak: Die Belegschaftfreut sich, dass die Arbeitgebereingelenkt und diesen Tarif-

    abschluss mit der IGMetall vereinbarthaben. Wir sind unsaber sicher, dass

    unsereAktiondas

    Ergebnis erst ermöglicht haben.Marina Viebraus: Rund 100Kolleginnen und Kollegen sind am13. März zu unserer zusätzlichenBetriebsversammlung gekom-men. Das hat Eindruck gemacht.Die Arbeitgeber wollten keinenStreik, schließlich ist die Auf-tragslage gut.

    Das Ergebnis mit Nullmonaten?Tomzcak: Das Ergebnis wurdedurchweg positiv aufgenommen.Der Ausgleich über die Einmal-zahlung wird akzeptiert.Viebraus: Auch die Verhand-lungsverpflichtung über den»Zukunftsplan Gute Arbeit« istsehr gut angekommen. Wir müs-sen alle länger arbeiten und dafür

    müssen die Rahmenbedingungengeschaffen werden.

    Ist der Start in die Gesprächeüber Altersvorsorge richtig?Tomzcak: Absolut. Zunächst wer-den erst einmal die altersvorsor-gewirksamen Leistungen tarifdy-namisch um den Prozentsatz derEntgeltsteigerung angehoben.Jetzt muss man über zukünftigeModelle nachdenken. Zudem neh-men bei uns bereits heute siebenProzent der Belegschaft dieAltersteilzeit in Anspruch. Aberauch die anderen Themenfeldersind trotz bereits vorhandenemQualifizierungsfond in derBranche und betrieblichenGesundheitszirkeln wichtig.

    Tarifkommissionsmitglieder: Dieter Losch und Dirk Schulz. Nicht im

    Bild sind Harald Kratzberg und Marcel Polenz ( Jugendmandat).

    Tarifkommissionsmitglieder: Marina

    Viebraus und Torsten Tomczak, nicht

    im Bild: Jan Böttcher

    Martina Ditzell,

    Zweite Bevoll-

    mächtigte der

    IG Metall Süd-

    Niedersachsen-

    Harz

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    Altersbegrenzung in der DreischichtDEMOGRAFIE-PROJEKTBEI KANNEGIESSER

    2011 haben die Betriebsräte bei Kannegiesser ihr »Demografie-Projekt« gestartet. Betriebsratsvor-sitzender Torsten Keller setzt dabei auf ein Setzkastensystem mit Maßnahmen für junge und ältereKollegen. Dazu gehört eine Betriebsvereinbarung zur Altersbegrenzung im Dreischichtbetrieb. ErsteErfolge sind das Sinken des Krankenstands in der Produktion und die Verjüngung der Belegschaft amStandort Sarstedt.

    Alfeld-Hameln-Hildesheim

    Impressum

    IG MetallAlfeld-Hameln-Hildesheim,Bahnhofstraße 18-20,31785 Hameln, Telefon 05151936 68-0.Alfeld, Telefon 05181 84 61-0.Hildesheim,Telefon 0512176 95-0.

    alfeld-hameln-hildesheim.igmetall.de

    Redaktion: Uwe Mebs(verantwortlich)

    Betriebsräte sind gefordert, den demografischen Wandel in den Betrieben jetzt für junge und ältere Kolleginnen und Kollegen mitzugestalten.

    »Bei uns drohte 2011 der Alters-durchschnitt weiter zu steigen. Bis2016 wäre die Zahl der Beschäftig-tenüber55 Jahrevon26auf 31Pro-zent gestiegen«, erläutert Betriebs-ratsvorsitzender Torsten Keller.»Wir mussten handeln, denn dieGeschäftsleitung hatte das Themanoch nicht auf dem Programm.«

    Zunächst haben die Betriebs-räte die Situation analysiert. Dabeistellte sich heraus, dass sowohl beidenaltersgerechtenArbeitsplätzen,bei derAusbildung als auch imGe-sundheitsmanagement etwas pas-sierenmusste. In regelmäßigenGe-sprächen mit der Geschäftsleitung,die mit Power-Point-Präsentatio-

    Mike Wasner, Gewerkschafts-sekretär der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim:»Es ist fast schon fünf vor zwölf.

    Der demografische Wandel durch

    alternde Belegschaf-

    ten und oft durch

    steigende

    Krankenstände

    ist bereits

    heute sichtbar.

    Trotzdem ha-

    ben viele

    Demografie-Projekt der IG Metall

    Personalabteilungen noch immer

    keine Rezepte. Deshalb sind

    jetzt die Betriebsräte in den

    Unternehmen gefordert, mit

    Konzepten die Arbeitsbedingun-

    gen von morgen mitzugestalten.

    Wir bieten hierzu einen Arbeits-

    kreis Demografie an. Denn ge-

    meinsam kann man besser und

    schneller Ideen entwickeln.

    Jeder ist eingeladen, mitzu-

    machen.«

    [email protected]

    nen gut vorbereitet wurden, konn-ten die Betriebsräte einen Setzkas-ten von Maßnahmen aushandeln.Inzwischen istdieZahlderüber55-Jährigen auf 22 Prozentgesunken. Der Kran-kenstand der 115 Be-schäftigten in Sarstedt,davon85 inderProduk-tion, ist gesunken.

    Es gibt inzwischen ei-ne Betriebsvereinbarung»Altersbedingte Verset-zung« im Drei-Schicht-Betrieb, die53-Jährigen einenAnspruch auf einenalternativen Arbeits-

    platz sichert, wenn sie wechselnmöchten. Zudem gibt es eine au-ßertarifliche zusätzliche Altersteil-zeit und wieder eine Betriebsrente.Es gibt auch die Möglichkeit, vonVollzeit auf Teilzeit zu wech-seln: Statt fünf Tage nur vierTage dieWoche zu arbeiten.

    Die Betriebsräte und dieGeschäftsleitungpflegen eine kon-zernübergreifendeAllianz mit der Fir-

    maMiele inLehrte, umgemeinsamweitere Ideen in Sachen Demogra-fie zu entwickeln.

    Ein breites Gesundheitsmana-gement sorgt dafür, dass der Kran-kenstandweiter sinkt.Überdenbe-triebsärztlichen Dienst könnenergonomisch stark beanspruchteBeschäftigte sich umfassend che-cken lassen undMaßnahmen überdas sogenannte Kannegiesser-Re-zept wie Massagen in Anspruchnehmen. Es gibt Tafeln mit Übun-gen in den Büros, die Beschäftigtein den »bewegten Pausen« als be-zahltenAusgleichmachen können.

    Ein weiterer Baustein dieses Setz-kastens ist der Ausbau der Ausbil-dung. Azubis können zunächstzweieinhalb Jahre Industrieanla-gen-Mechaniker in Sarstedt lernenund dann in drei Jahren den Elek-triker in Vlotho draufsetzen. Kan-negiesser zahlt dort die Wohnungund die Fahrtkosten.

    Zum Demografie-Projekt ge-hören auch dieWerbung vonAzu-bis an Schulen, um Nachwuchs-mangel vorzubeugen. Ein Per-sonalpool zwischen drei Standor-ten sichert den Fachkräftebedarf.Keller: »Wir haben noch viele Ide-en und bleiben dran, denn nurwerhartnäckig und rechtzeitig als Be-triebsratsgremium handelt, kannGute Arbeit für die Beschäftigtenmitgestalten«.

    Torsten Keller:

    »Strukturiert die de-

    mografische Ent-

    wicklung im Betrieb

    planen«

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    Hannover

    ANKÜNDIGUNG

    ErfolgreicheTarifrunde 2015 –BeitragsanpassungNach unserer überaus er-folgreichen Tarifauseinan-dersetzung 2015 erlaubenwir uns, für alle Kolleginnenund Kollegen in der Metall-und Elektroindustrie eineBeitragserhöhung von 3,4Prozent ab Mai 2015 vorzu-nehmen. n

    TERMINE

    Seniorenvoll-versammlungam 6. Mai um 14 Uhr imDGB Haus mit dem ThemaFlüchtlingspolitik der StadtHannover.Referieren werden unter an-deren Melanie Walter, Be-reichsleiterin Migration undIntegration der Stadt Han-nover sowie Anne Volk-mann, UnterstüzerInnen-kreis der FlüchtlingshilfeHannover. n

    Gegen das VergessenGEDENK-VERANSTALTUNG

    70 Jahre nach den Erschießungen von Zwangsarbeitern aufdem Seelhorster Friedhof

    Die IG Metall Hannover und dieLandeshauptstadt Hannover hat-ten am 6. April zu einer Gedenk-veranstaltung auf den SeelhorsterFriedhof eingeladen. Vor 70 Jah-ren – am 6. April 1945 – ermorde-te dieGestapo dort 154Zwangsar-beiter. Vier Tage später wurdeHannover durch die Alliierten be-freit.

    An diese grausamen Ereig-nisse erinnerten Dirk Schulze,Erster Bevollmächtigter IGMetallHannover und Oberbürgermeis-ter Schostok. Der Leiter der Städ-tischen Erinnerungskultur Dr.Karljosef Kreter machte in seinerhistorischen Zusammenfassungdeutlich, dass die Verantwortung

    zur Erinnerung an dieses Verbre-chen bei uns liegt: »Wo endet dieGeschichte dieser Tat? Bei uns!«.

    Pavel Reshetnikov, Vize-Ge-neralkonsul Russlands, sagte, dassaus der Vergangenheit Lehren ge-zogen und Frieden und die Ko-existenz der Völker vorangetrie-ben werden müssen. Dem schlosssich auch die IG Metall Jugend in

    ihrem Beitrag inhaltlich an. DieJugendlichen mahnten, dass Or-ganisationen wie Pegida Einhaltgeboten werden müsse.

    ImAnschluss an die Gedenk-veranstaltung legten die Teilneh-menden gemeinsam Kränze, Blu-men und 154 Kerzen an derGedenkstelle auf dem Friedhofnieder. n

    Impressum

    IG Metall HannoverPostkamp 1230159 HannoverTelefon 0511 124 02-0Fax 0511 124 02-41E-Mail:[email protected]

    Internet:igmetall-hannover.de

    Redaktion: Dirk Schulze (ver-antwortlich), Pia Pachauer

    Gesamtbetriebsvereinbarung abgeschlossenWABCO: Gesamtbetriebsvereinbarung Werkverträge abgeschlossen!

    Am 27. März hat die Tarifkom-mission der IGMetall einstimmigdie Forderungen aufgestellt. »Wirwerden mit einer Tarifforderungvon 5,5 Prozent mehr Entgelt beieiner Laufzeit von zwölf Monatenund der Forderung nach einemQualifizierungstarifvertrag in dieTarifauseinandersetzung mit denArbeitgeberverbänden gehen«, soIG Metall-Branchensprecher undMitglied der TarifkommissionNorbert Saft vom AH Senne, Bar-

    singhausen. »Wir dürfen uns inden Entgelten nicht abhängen las-sen. Wir brauchen auch in Zu-kunft guten Nachwuchs in denBetrieben. Die Attraktivität spie-gelt sich eben auch im Entgelt wi-der«, untermauert Rainer Pykavom AH Hentschel, Mitglied derVerhandlungskommission, dieHöhe der Forderung. Dirk Masurvon MAN Laatzen, Mitglied derVerhandlungskommission, unter-streicht die Bedeutung des The-

    Jens Schäfer: »Wir als Betriebsrathaben ein hohes Interesse daran,dass Werkverträge eingedämmtund nicht die Kernkompetenzenwie beispielsweise unsere IT, Ma-schineninstandhaltung, die Pro-duktentwicklungoderunsere inter-ne Logistik durch Fremdfirmenersetzt oder ausgehöhlt werden.

    Denn Kernkompetenzen sind das,was WABCO Hannover starkmachtundüber Jahrzehntezuwirt-schaftlichem Erfolg geführt hat.Damit wir diesen Erfolg auch inZukunft sicherstellen können,müssen genau diese Kernkompe-tenzen in der Hand von WABCObleiben. Dabei geht es auch umviel

    Geld: 2014allein12,1Millio-nen Euro für Werk- undDienstverträge in Hannover.DerGesamtbetriebsrathat inden letzteneineinhalb Jahrensehr intensivdafürgekämpft,dass es endlich eine Analyseund daraus folgend eine Re-gulierung von Werk- und

    Dienstverträgen gibt. Dieshaben wir mit dem Ab-schluss der Gesamtbe-triebsvereinbarung zum 5.März 2015 erreicht. Das istein erster Erfolg, hin zurRegulierung und zu einersinnvollenBegrenzungvonWerkverträgen!« n

    mas Qualifizierung der Beschäf-tigten: »DieTechnik unserer LKWentwickelt sich immer weiter. Da-mit jeder damit Schritt haltenkann, ist ständige Qualifizierungnotwendig.Die Zeiten für die not-wendigen Qualifizierungen dür-fen aber nicht zu Lasten der Be-schäftigten ausgelegt werden«.Die ersten Verhandlungen mitdenArbeitgeberverbänden findenam20. April 2015 statt.Wir halteneuch auf dem Laufenden. n

    Wir für mehr!Die Tarifauseinandersetzung 2015 für das Kfz-Handwerk Niedersachsen läuft unter diesem Motto.

    Betriebsrats-

    vorsitzender

    der WABCO

    GmbH: Jens

    Schäfer

    Dirk Schulze (l.) und Oberbürger-

    meister Stefan Schostok bei der

    Kranzniederlegung.

    Der Ortsjugendausschuss beteiligte

    sich ebenfalls an der Gedenkveran-

    staltung am 6. April .

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    Nienburg-Stadthagen

    Bildung ist nicht allen zugänglichFAMILIENSEMINARIN WALSRODE

    In diesem Jahr haben sich die 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dem fünftägigen Seminar vorOstern mit dem Thema Bildung beschäftigt. Die Bildungsteilzeit ist in der diesjährigen Tarifrunde anden Arbeitgebern gescheitert. Trotzdem gab es einen Teilerfolg, der Betriebsräten mehr Handlungs-spielraum gibt. In den Arbeitsgruppen wurde analysiert, welche Handlungsfelder es außerdem gibt.

    Eine Forderung der IG Metall inder Tarifrunde 2015 war die Bil-dungsteilzeit, um den Beschäftig-ten ein selbstbestimmtes Recht aufQualifizierung zu geben. Das woll-ten die Arbeitgeber nicht. Dabeiwäre dieser Schritt notwendig ge-wesen, um Beschäftigten den Wegzuebnen, sich auchaufdie künftigeDigitalisierungderArbeitswelt vor-zubereiten.

    Auch beim Familienseminar warBildung das Thema. Welche Mög-lichkeiten haben Betriebsräte nachdem Tarifabschluss? Die Beschäf-tigten haben einen jährlichen An-spruch auf ein Qualifizierungsge-spräch mit demArbeitgeber.

    Wie soll gute Bildung für alleaussehen? Dafür haben sich dieTeilnehmer die Bildungsgeschichteangesehen und die aktuelle Situati-

    Impressum

    IG Metall Nienburg-StadthagenMühlenstraße 14,31582 Nienburg undProbsthäger Straße 4,31655 Stadthagen,Telefon 05021 96 00-0 und05721 97 44-0.

    igmetall-nienburg-stadthagen.de

    Redaktion: Thorsten Gröger(verantwortlich)

    Seit den siebziger Jahren lädt die IG

    Metall zum traditionellen Familiense-

    minar ein. Sabrina Wirth von der IG

    Metall: »Wir wollen damit die Arbeit

    der ehrenamtlichen Kolleginnen und

    Kollegen wertschätzen und uns bei

    den Familienangehörigen bedanken,

    die auch auf einen Teil der gemeinsa-

    men Freizeit für das Engagement ihrer

    Partner verzichten.«

    In diesem Jahr waren 31 Teilnehme-

    rinnen und Teilnehmer mit insgesamt

    27 Kindern und Jugendlichen in Wals-

    rode dabei.

    Seminareinblicke

    on sowie das Bildungssystem ana-lysiert. Schwerpunktewarenaußer-dem der Lobbyismus in den Schu-len, die einseitige Berichterstattungin den Medien und die fehlendeChancengleichheit in der Bildung,vor allem für Kinder aus Arbeiter-familien und für Frauen. Trotzdemgibt es Handlungsspielräume fürmehr Bildung, die aufgezeigt wur-den.

    Die Teamer des Seminars waren Stefan Brandt, Michael Estel, Sabrina und

    Darijusch Wirth und Martin Krügel (nicht im Bild): »Jedes Mitglied im Team

    soll seine Stärken einbringen.«

    Die Jugendmannschaft

    beim Familienseminar

    wurde von Julia Hen-

    sel und Getraud Lange

    (links außen) ge-

    coacht: »Klare Ansa-

    gen und ein spannen-

    des Programm

    brachten das Team

    zusammen.«

    Teil der Wissenserarbeitung warauch eine Rallye mit 17 Stationen,an denen Jung und Alt gemeinsamFragen zur Bildung beantwortenmussten.EineEx-Analphabetinhatihre Lebensgeschichte vorgestellt.Der Abendfilm »Monsieur Claudeund seine Töchter«, der mit allenVorurteilen gegenüber anderenKulturen spielt, sorgte für Diskus-sionen.

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    TERMINE

    Veranstaltungen Senioren■ 5. Mai, 15.30 UhrThema: Wie kaufe ichrichtig ein?Referentin: Annette Liebner,Verbraucherzentrale Nieder-sachsenDie Veranstaltung findetin der Gaststätte»Zum Schreberstübchen«,Am Bröckerweg 55, in Os-nabrück statt. TelefonischeAnmeldungen bitte unter0541 33838–1121.

    OrtsjugendausschussDer OJA trifft sich am7. Mai um 18 Uhr imGewerkschaftshaus.

    BEITRAGS-ANPASSUNGDie Mitgliedsbeiträge in derSanitär-, Heizungs-, Klima-und Klempnertechnik wur-den zum 1. April um 2,9Prozent angepasst.

    Die Beiträge der Leihar-beitnehmer wurden zum 1.April um 3,5 Prozent ange-passt.

    Die Mitgliedsbeiträge inder Eisen- und Stahlindus-trie werden zum 1. Mai um1,7 Prozent angepasst.

    BÜROGESCHLOSSENAm 15. Mai bleibt unser Bü-ro geschlossen (Brückentag).

    Nach dem Geschäftsbericht sowieaktuellen Themen der Bevoll-mächtigten Peter SpiekermannundStephanSoldanskiwurden fol-gendeKollegen als ordentlicheDe-legierte zum Gewerkschaftstag imHerbst dieses Jahres gewählt: Jür-gen Lagemann, Betriebsratsvorsit-zender bei der Lear Corporation,André Lücke, Betriebsratsvorsit-zender bei KME sowie Peter Spie-kermann, Erster Bevollmächtigter.

    Wir mischen mit. Der Gewerk-schaftstag findet alle vier Jahrestatt, zu diesem senden alle Ver-waltungsstellen entsprechend ih-rer Mitgliederzahl Delegierte.Diese beraten und bestimmen dieAufgaben und Ziele der IGMetallfür die bevorstehenden vier Jahreund wählen den Vorstand der IGMetall.

    ImMittelpunkt der Delegier-tenversammlung standdasDebat-tenpapier des IG Metall Vorstan-des. Es stellt zentrale gesell-schafts-, organisations-, betriebs-und tarifpolitische Debatten undHerausforderungen vor und leitetdaraus wichtige Fragestellungen

    ab. Alle Mitglieder der IG Metallhaben aktuell noch die Gelegen-heit zu einer Rückmeldung unddamit die Chance, sich an der De-batte um die zukünftige Ausrich-tung der IG Metall zu beteiligen.Für unsere Verwaltungsstelle be-schloss die Konferenz Anträge zusieben verschiedenen Themenbe-reichen zum Gewerkschaftstag:■ MehrBetriebsrätinnen undBe-

    triebsräte braucht das Land■ Strategie gegenBranchenwech-

    sel und Tarifflucht■ Rentenniveau verteidigen und

    Rentenzugang verbessern

    ■ Streikbruch verhindern■ Keine gesetzliche Regelung der

    Tarifeinheit!■ Demokratie statt Konzern-

    macht – TTIP und CETA stop-pen!

    ■ Lücken im SE- und SEBG-Recht schließen.

    Die Delegierten zum Gewerk-schaftstag erhielten die Aufgabe,diese amGewerkschaftstag zu be-stärken. ■

    Kfz-Handwerk Tarifrunde 2015Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld und einen Qualifizierungstarifvertrag.

    Nach der Metall- und Elektroin-dustrie und der Sanitär-, Hei-zungs-, Klima- und Klempner-technik startet nun das Kfz-Handwerk in die Tarifrunde 2015.

    Nach intensiver Diskussionstimmten die Vertreter der Tarif-kommission am 27. März 2015 inHannover über folgende Forde-rungen ab: eine Entgelterhöhungfür zwölf Monate um 5,5 Prozentsowie einen Qualifizierungstarif-vertrag. Begründet wird die For-derung nach einer Erhöhung mit

    der guten wirt-schaftlichen Si-tuation derKfz-Betriebe.

    Der Tarif-vertrag für dieWeiterbildungwird nötig, weil sich im Kfz-Handwerk ein Fachkräftemangelabzeichnet. Mit diesem Tarifver-trag können wir hier gegensteu-ern. Die erste Tarifverhandlungfand am 20. April 2015 zwischender IG Metall und der Tarifge-

    meinschaft IDKs e.V. statt. Tarif-fragen sind Machtfragen. UnsereAufgabe ist es nun, die Arbeitge-ber von der Richtigkeit unsererForderung zu überzeugen und inden Betrieben entsprechendenDruck auszuüben. ■

    Der Gewerkschaftstag kommtDELEGIERTEDISKUTIEREN

    Auf der letzten Delegiertenversammlung wurden die Delegiertenzum 23. Ordentlichen Gewerkschaftstag gewählt. Die Delegiertenbeschlossen ebenfalls, sieben Anträge aus der Region zu stellen.

    Die Delegiertenversammlung bei der Antragsberatung

    Impressum

    IG Metall OsnabrückAugust-Bebel-Platz 149074 OsnabrückTelefon 0541 33838-0Fax 0541 33838-1124E-Mail:[email protected]

    Internet:igmetall-osnabrueck.de

    Redaktion:Peter Spiekermann(verantwortlich), StephanSoldanski, Kirsten Schäffer

    Osnabrück

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    TERMINE

    Tag der Befreiung■ 8. Mai, 16 UhrGedenkveranstaltung mitKranzniederlegung am Pei-ner Herzberg, Hauptredner:Hubertus Heil

    IN KÜRZE

    Zeichen gegen RassismusAm Tag gegen Rassismushieß es im gut gefüllten Salz-gitteraner Gewerkschafts-haus: »Flüchtlinge Willkom-men«. Unter demMotto»Gegen Fremdenhass undHetze – no Pegida« wurdeein klares Zeichen gegenRassismus und für ein welt-offenes Deutschland gesetzt.Der Abend endete mit demEin-Mann-Theaterstück»Hurria!« (arabisch für»Freiheit«) über das Rechtauf Migration.

    Aufgrund derVorgaben durch dieEU muss die Bundesregierungnun ein Nationales Entsorgungs-programm für radioaktive Abfälleerstellen. Die Bundesregierungberuft sich dabei auf die Rechts-kraft des Planfeststellungsbe-schlusses Schacht Konrad. Dabeiignoriert sie völlig, dass grundle-gende Eckpfeiler des ProjektsKonrad (Lagerung in einem Ge-winnungsbergwerk, Lagerung ineinemRohstoffvorkommen, nichtrückholbare Lagerung) nicht demaktuellen Stand vonWissenschaftund Technik entsprechen undauch nicht heilbar sind. Aufgrundbestehender Gesetze muss dieÖffentlichkeit bei der Erstellungdes Nationalen Entsorgungspro-gramms beteiligt werden. Vondaher haben alle BürgerinnenundBürger bis zum31.Mai 2015Gele-genheit, zum Entwurf des Pro-

    gramms Stellung zu nehmen.Diesist wahrscheinlich die letzte Mög-lichkeit, Einwendungen gegen dieEinlagerung von Atommüll inSchacht Konrad zu erheben unddie dürfen wir nicht verstreichenlassen! Die IG Metall hat daher

    zusammen mit dem Oberbürger-meister, der AG Schacht Konradund dem Landvolk eine Stellung-nahme erarbeitet (Beilage zu die-sermetallzeitung).Wer sich dieserEinwendung anschließen will,kann dies per Unterschrift tun. ■

    Gedenken an 70 Jahre KriegsendeVeranstaltung erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus.

    Etwa 500 Menschen nahmen ander Gedenkstunde am 11. Aprilauf dem ehemaligen Appellplatzdes KZ Drütte teil. Darunter wa-ren BundeswirtschaftsministerSigmar Gabriel, Konzernvorstand

    Prof. Dr. Jörg Fuhrmann, Kon-zernarbeitsdirektor MichaelKieckbusch und die niedersächsi-sche Kultusministerin FraukeHeiligenstadt. Hauptgäste warenjedoch die ehemaligen KZ-Häft-

    linge Joanna Fryczkowska undStefania Bajer aus Polen.

    Die Rede und Performanceder Auszubildendenwar ein emo-tionaler und beeindruckenderBeitrag, besonders für die beidenÜberlebenden. Die Sonderaus-stellung »Überdauert! Effekten –Objekte – Erinnerungen« ist nochbis zum 31. Juli in der Gedenk-stätte zu sehen. Mehr dazu aufder Homepage des ArbeitskreisesStadtgeschichte: gedenkstaette-salzgitter.de ■ ez

    Konrad stoppen – jetzt!WIDERSTAND INDER REGION

    Nationales Entsorgungsprogramm bietet eine neue Möglich-keit, weiter Widerstand zu leisten: Ein Einwendungsverfahrengegen die Einlagerung von Atommüll in Schacht Konrad istmöglich. Diese Chance müssen wir nutzen!

    Auszubildende der Salzgitter AG gestalteten die diesjährige Gedenkveranstal-tung durch eine beeindruckende Performance. Foto: AK Stadtgeschichte

    Im Namen des OMA übergabenHuseyin Uc (l.) und Cemal Ince(m.) eine Spende in Höhe von2100 Euro an den niedersächsi-schen Flüchtlingsrat (Kai Weber,r.), die evangelische Familienbil-dungsstätte SZ und die CaritasPeine.

    Impressum

    IG Metall Salzgitter-PeineChemnitzerstr. 3338226 SalzgitterTelefon 05341 8844-0Fax 05341 8844-20E-Mail:[email protected]

    Internet:igmetall-salzgitter-peine.de

    Redaktion:Wolfgang Räschke(verantwortlich),Ina Biethan

    Salzgitter-Peine

    Unter den Zuhörern: Zeitzeuginnen Jo-anna Fryczkowska und Stefania Bajer

    Mehrere Hundert Metallerinnen und Metaller waren am 26. März dem Aufruf derIG Metall gefolgt und versammelten sich mit Vertretern des Landvolks und ande-ren Widerstandsgruppen zu einer eindrucksvollen Kulisse vor der Aula des Gym-nasiums in Fredenberg. Hier sollte später eine Podiumsdiskussion zum Thema»Konrad« mit den politisch Verantwortlichen stattfinden.

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  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    Halle-Dessau

    TERMINE

    Am 7. Mai Theater!Ein schönes Event erwartetGewerkschafter, ihre Fami-lien und Freunde am Don-nerstag, 7. Mai, 19 Uhr: Da-rio Fos Komödie »Bezahltwird nicht!«Ort: Puschkinhaus, Kardi-nal-Albrecht-Straße 6(5 Euro für Mitglieder/10Euro für Nichtmitglieder)

    Eine Gewerkschaft fürs LebenVORGESTELLT: DIEORTSVORSTANDS-MITGLIEDER

    Klaus-Dieter Wurzler gehört zu den Ortsvorstandsmitgliedern dieser Wahlperiode.Der 62-Jährige engagiert sich vor allem in der AGA-Arbeit. Im Gewerkschafts-Servicebüroin Hettstedt hält er jeden ersten und dritten Dienstagnachmittag des Monats Sprechstunde.

    Ein Höhepunkt der antirassisti-schen Bildungswochen im Märzwar die von der IG Metall organi-sierte Veranstaltung zur Haltungder Gewerkschaften gegenüberZuwanderung und Migration.

    Im gut besuchten Saal des Al-ten Hühnermanhattans entspannsich eine rege Diskussion zwi-schen einem vorwiegend jungenPublikum und ihren Gesprächs-

    partnern im Podium. Besonderserfrischend war der Diskussions-beitrag von Petra Wlecklik vomIG Metall-Vorstand.

    Die Politologin begründetepointiert, warum sich Gewerk-schaften nicht nur aus reinemGutmenschentum mit Migrationbeschäftigen müssen, sondernworin die Spielräume für ihr En-gagement liegen.

    Die Leitung der Verwaltungsstelleist der Ortsvorstand. Dieser wirdvonderDelegiertenversammlung,dem »kleinen Parlament« unsererVerwaltungsstelle, gewählt. Er be-steht aus der Ersten Bevollmäch-tigten undKassiererin, demZwei-ten Bevollmächtigten und denBeisitzerinnen und Beisitzern.

    Der aktuelle Ortsvorstand wurdeim Juni 2012 gewählt.

    »Wenn die Kollegen aus demErwerbsleben ausscheiden, sollensie wissen, dass es für die IG Me-tall-Mitglieder Regionalgruppengibt, die für sie da sind«, sagt derAGA-Aktive (AußerbetrieblicheGewerkschaftsarbeit) Klaus-Die-terWurzler. Es bestünde also keinGrund, im dritten Lebensab-schnitt aus der Gewerkschaft aus-zutreten. »Die IG Metall ist eineGewerkschaft fürs Leben«, versi-chert der erfahrene Ehrenamt-

    liche. »Zur Zeit treibtmich und meine Kolle-gen das Projekt ›55 plus‹um, in dem es darumgeht, unsere Mitgliederauch bei Renteneintrittin der IG Metall zu hal-ten«, erklärt der ge-wählte Delegierte zumGewerkschaftstag. »Wirsind dabei, Betriebsrätefür dieses Thema zu sensibilisie-ren, damit der solidarischeGrundgedanke auch bei den Se-niorenweiterlebt.« So sei es in den

    Belegschaften gut aufge-nommen worden, dasssich Senioren undErwerbslose an denjüngsten Warnstreiksbeteiligt haben. »Ichselbst bin in der IG Me-tall, weil ich noch etwaserreichen will für dieKollegen«, sagt der stu-dierte Kältetechniker

    und Leiter der RegionalgruppeHettstedt.Kontakt: [email protected] n

    Podiumsdiskussion formte StandpunkteRege Aussprache zu Zuwanderung, Willkommenskultur, Migration und Gewerkschaften

    Erste Erfolge kann sich der sie-benköpfige Betriebsrat vonMahleBehr Berga auf die Fahnen schrei-ben: Die 130 Beschäftigten desTechnologieentwicklers und Zu-lieferers für Pkw und Nutzfahr-zeuge wählten erstmals im Sep-tember 2014 einen Betriebsrat.

    Ein großes Ziel wurde schonimMärz 2015 erreicht: EinHeran-führungstarifvertrag an den Flä-chentarifvertrag. Er beinhaltetetwa ab 1. Januar 2017 die Sen-kung der Wochenarbeitszeit auf38 Stunden.

    Laufen lernenImpressum

    IG Metall Halle-Dessaun Büro HalleBöllberger Weg 2606110 HalleTelefon 0345 135 89-0n Büro DessauGrenzstraße 506849 Dessau-RoßlauTelefon 0340 87 14-0E-Mail:[email protected]:

    halle-dessau.igmetall.deRedaktion:Almut Kapper-Leibe (verant-wortlich), Jutta Donat

    Podiumsdiskussion

    Aktion für einen Tarifvertrag bei Mahle Behr Berga

    530., 3('&%#"'!421/-+/+-2)

    Klaus-Dieter

    Wurzler

    IGMetallArchiv

    Foto:privat

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    Magdeburg-Schönebeck

    ALLES GUTE

    Wir gratulieren zumGeburtstag im Mai

    95 Jahre Ilse Gruß93 Jahre Richard Pelzer,

    Walter Koch92 Jahre Zita Basista91 Jahre Vera Golz,

    Editha Schmadke90 Jahre Paul Neutsch,

    Waldemar Eichler, GerhardQuandt

    89 Jahre Elfriede Löber88 Jahre Helmut Riedel,

    Hans-Georg Plumbohm87 Jahre Horst Blume86 Jahre Gertraude

    Jendreschak, Ruth Schaudin,Ewald Ebert

    85 Jahre Ingeborg Fiedler,Johannes von Brosinsky,Rudolf Meyer

    80 Jahre ReinholdLutteroth, Ulrich Riecke,Hansgeorg Tübke, HeinzNiescher, Otto HeinzFriedrich, AnnemarieSchöne, Eberhard Kloos,Hans-Jürgen Müller,Waldtraut Eckstein, HerbertDübner, Paul Clemens, LeoRenner, Klaus Dieter Garz,Adelheid Mueller, JürgenScheid, Hartwig Schumann,Werner Göttmann

    75 Jahre Rolf Schwietzer,Horst Rott, Siegfried Wolf,Ernst Ulrich Wache, GünterRönspies, Gerda Horn,Siegfried Weigel, ElfriedeWaldt, Gerhard Wojke, EgonDeistler, Karin Kunze,Helmut Gast, WolfgangDehn, Gerlinde Gronwald,Egon Pidde, Peter Anton,Jürgen Kruse, SigridGödecke, Georg Becker,Fritz Lüttge, WilliPflugmacher, Karl HeinzBaumann, Bruno Bloch,Anton Heil, Hanna Briese,Ernst Dörder, DieterSchneidewind, Klaus Seliger,Walter Kind, Knud Schwai-ger, Lothar Weise, KonradBraun, Horst Franke, BärbelJaneck, Peter Kämmer, Man-fred Schulze, Manfred Kluge

    70 Jahre Peter Nord-mann, Ingeborg Kempe,Gudrun Sonntag, KarinFiedler, Peter Oesemann,Hans Müller, Norbert Thiel,Uwe Preuße, Karin Meyer

    Schönebecker Senioren aktivTHEMAGESUNDHEIT

    Am 8. April traf sich die Schönebecker Seniorengruppe im AWO-Zentrumin der Otto-Kohle-Straße zu einer Informations- und Diskussionsrunde mitApotheker Lars Mischer von der Schönebecker Mischer-Apotheke.

    Auf demGewerkschaftstag vom18.bis 24. Oktober 2015 werden fast500 Delegierte der IG Metall überzentrale politische Fragen undHer-ausforderungen diskutieren unddie programmatischen Leitliniender IG Metall für die nächsten vierJahre festlegen. Die IGMetallMag-deburg-Schönebeck hat bereits inderDelegiertenversammlung am9.März unsere Teilnehmer gewählt,die in Frankfurt am Main unsereInteressen vertreten und unsereAnträge an den Gewerkschaftstagdurchsetzen sollen. n

    Wer aktive Seniorenarbeit leistenwill, muss gesund und fit sein.Deshalb nahmen unsere Seniorengern gute Ratschläge von Apothe-ker Lars Mischer entgegen. Er in-formierte über die Einflüsse und

    Wechselwirkungen von Medika-menten, gab Tipps zur Anwen-dung von Salben und Pflasternund legte den Teilnehmern ansHerz, sich beim Arzt oder Apo-theker ihres Vertrauens umfas-

    send beraten zu lassen. Im An-schluss an eine gemütliche Rundemit Kaffee und Kuchen stimmteBärbel Behrens mit ihrenMitglie-dern den Jahresplan der Senioren-gruppe ab. n

    Unsere Delegierten zum 23. Ordentlichen Gewerkschaftstag

    Impressum

    IG MetallMagdeburg-SchönebeckErnst Reuter-Allee 39 (City Carré)39104 MagdeburgTelefon 0391 532 93-0Fax 0391 532 93-40E-Mail: [email protected]

    Internet:magdeburg.igmetall.de

    Redaktion:Detlev Kiel (verantwortlich)

    Bernd Klocke,

    Betriebsratsvorsitzender

    bei Thyssenkrupp Pres-

    ta, Mitglied im KBR so-

    wie Mitglied der Tarif-

    und Verhandlungskom-

    mission in Sachsen-

    Anhalt

    Hannelore Laudan,

    langjährige Betriebs-

    ratsvorsitzende im Bosch

    Communication Center

    und heute Bildungs-

    referentin bei der

    IG Metall Magdeburg-

    Schönebeck

    Siegfried Goldschmidt,

    langjähriger Betriebs-

    ratsvorsitzender bei

    Schaeffler in Magdeburg

    und unser Zweiter

    Bevollmächtigter bei der

    IG Metall Magdeburg-

    Schönebeck

    Andreas Buchweitz,

    Rechtsanwalt und juristi-

    scher Berater der IG

    Metall Magdeburg-

    Schönebeck

    Jasmin Beier,

    Betriebsrätin bei FAM in

    Magdeburg und Mitglied

    im Ortsjugendausschuss

    (OJA)

    Stefan Beymann,

    absolvierte sein

    Freiwilliges Soziales Jahr

    in der Verwaltungsstelle

    und ist Mitglied des OJA

    Als Delegierte gewählt:

    Als Ersatzdelegierte gewählt:

  • 30 | metallzeitung 5 | 2015

    1. MAI

    Veranstaltungsübersicht■ HalberstadtGästehaus Spiegelsberge,Biergarten: 10 Uhr, Redner:Grußwort: Andreas Henke,Oberbürgermeister, ReinerStraubing, DGB, JohannesGrabbe, DGB. Kultur- undFamilienprogramm: LEOCober Band, PapageienShow »Apollo & Co.«, Info-stände.

    ■ WernigerodeMarktplatz, ab 10 Uhr, Red-ner: Reiner Papendieck,DGB, Volker Friedrich, StadtWernigerode, Tatjana Stoll,IG Metall. Kultur- und Fami-lienprogramm: MichaelKauczor »One-Man-Band«Micky, Spielmannszug »Blau-Weiß« Derenburg,Infostände.

    ■ IlsenburgMarktplatz: ab 9.30 Demons-trationszug zur Harzlandhal-le; Harzlandhalle: ab 10 bis13 Uhr Familienfest, Redner:Ulrich Förster, IG Metall.

    ■ OscherslebenWaldschenke imWiesen-park, ab 10 Uhr, Redner: Do-reen Hildebrandt, Die Linke,Annett Flachshaar, Ver.di.Kultur- und Familienpro-gramm: Feuerwehrblaskapel-le Satuelle , Line DancerOschersleben, Infostände.

    ■ QuedlinburgAlten- und Pflegezentrum»Am Kleers«, ab 9.45 Uhr,Redner: Kai-Gerrit Bädje,AWO, Petra Grimm-Benne,AWO, SPD. Kultur und Fa-milienprogramm: Halber-städter Stadtbläser, EinetalerBlasmusikanten, Theater-stück der Kita Kinderland»Bummi«, Gruppe Mosaik

    Wertgutscheine gelten bei al-len hier angegebenen Veran-staltungen. (zum Beispiel fürein Getränk oder eine Brat-wurst).

    Zur Erfüllung dieser 45 Jahrezählen alle Pflichtbeitragszeiten.Also solche aus einer versiche-rungspflichtigen Beschäftigungoder (selbstständigen) Tätigkeit.Ohne Differenzierung werdenZeiten des Arbeitslosengeldbezu-ges wartezeitbegründend aner-kannt, wenn sie länger als zweiJahre vor Rentenbeginn liegenoder durch Geschäftsaufgabeoder Insolvenz des Arbeitgebersbedingt sind.

    Hingegen werden diese nichtgenerell anerkannt, wenn die Ar-beitslosigkeit ohne diese Ereignis-se innerhalb von zwei Jahren vorRentenbeginn eingetreten ist.

    Nach unserer Überzeugungist es nicht gerechtfertigt, Arbeits-losengeldbezieher grundsätzlichvon der Erfüllung der Wartezeitauszuschließen,wenndieArbeits-losigkeit schicksalshaft in denletzten zwei Jahren vor dem Ren-tenbeginn eingetreten ist.

    Diese willkürliche Ungleich-behandlung verstößt nach unsererÜberzeugung gegen das Grund-gesetz. Inzwischen befinden sichdie ersten Musterverfahren imKlagewege vor den Sozialgerich-ten. Damit am Ende der langwie-rigen verfassungsrechtlichen Prü-fung keine Verluste eintreten,

    wird folgende Vorgehensweiseempfohlen:1. Altersrente für besonders lang-jährige Versicherte beantragen(im Formantrag ankreuzen).2. Gleichzeitig die Rente für lang-jährig Versicherte ankreuzen.3. Beide Rentenarten ab dem glei-chen Monat beantragen.4.Gegen die dann ergehendenBe-scheide (sowohl positive als auchablehnende Rentenbescheide)Widerspruch binnen Monatsfristab Zugang des Bescheides beimzuständigen Rentenversiche-rungsträger einlegen und daraufhinweisen, dass über den Wider-spruch zunächst nicht entschie-den werden soll.

    IG Metall-Mitglieder habenes gut, dawir auch zu diesemThe-

    ma kostenlose Rechtsberatunganbieten und selbstverständlichauch die Formulierung der Wi-derspruchsschreiben überneh-men. ■

    Die abschlagsfreie AltersrenteERSTE MUSTER-VERFAHREN

    Seit 1. Juli 2014 können Versicherte mit vollendetem63. Lebensjahr die abschlagsfreie Altersrente bean-spruchen, wenn sie 45 Jahre berufstätig waren.

    Gewerkschaftstag 2015Delegierte der IG Metall Halberstadt

    DieDelegiertenversammlung derIG Metall Halberstadt hat auf ih-rer letzten Sitzung beschlossen,für dasHalberstadt-Mandat beimGewerkschaftstag AndreasGroch, Nemak,Wernigerode, undals dessen Stellvertreter UlrichFörster, IIlsenburger Grobblech,Ilsenburg auf den Gewerk-schaftstag zu entsenden. Für das

    Überhangsmandat wurden Burk-hard Büttner (VEMmotors,Wer-nigerode) und als dessen Stellver-treter Janek Tomaschefski (IGMetall Halberstadt) gewählt. DerGewerkschaftstag der IG Metallfindet vom 18. bis 24. Oktober2015 in Frankfurt am Main statt.

    igm-gewerkschaftstag-2015.de

    Halberstadt

    Impressum

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    Redaktion:Tatjana Stoll (verantwortlich),Janek Tomaschefski