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ICK Die Transportbotschafter von TimoCom

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SUPERTRUCK Die Transportbotschafter von TimoCom

Jochen Dieckmann,53, Fahrer und Autor /

„Für diesen traum-haften Truck und fdie vorbildlichenArbeitsbedingungenin meinem neuen„Botschafter“-iobbin ich gerne ansLenkrad zurückgekehrt — auch wenn meGrundsatz nach jahrelangeeigentlich war, nicht mehr Lkwzu fahren“ -

\fom Meilenschrubberzum Imageträger —

wenn das mal keine Karriere in der Transport-

branche ist. Der TimoTruck, einFreightliner Classic XL, Baujahr2005, hat sie hingelegt. Als sich dieMarketing-Leute der DüsseldorferTransportbörse TimoCom im vergangenen Jahr Gedanken um eine Image-kampagne für die Branche machten,war schnell klar: Ein besonderer Trucksoll das Herzstück der Aktion und einrollender Botschafter sein.

Die Suche nach einem passendenFahrzeug führte letztlich nach Hasber

In monatelanger Arbeit wurde der Freightliner komplett zerlegt und neu aufgebaut.

gen bei Osnabrück, wo US-Truck-ImporteurWilly Klekamp seine Schmiede für außergewöhnliche Laster-Unikate betreibt.

Die Wahl fiel auf einen noch blaugrauenund recht unspektakulären Freightliner CIassic XL. Der Hauber lief sechs Jahre im Fuhr

park von Werner Enterprises in Omaha/Nebraska — als einer unter Tausenden,denn die Spedition ist eine der größtender USA. Klekamp hatte das Fahrzeugim Sommer 2011 in Nebraska abgeholtund zur Verschiffung quer durch dieUSA an die Ostküste gefahren.

Für seinen neuen Job als Transportbotschafter auf deutschen Straßen war natürlich eine etwas auffälligere Dienstkleidung gefragt. DieUmbauarbeiten dauerten fast einhalbes Jahr, aber wer sie regelmäßigmitverfolgte, war eher über dasTempo erstaunt als über die Dauer.Zuerst ging es um Basics, nämlichdie Technik. Klekamp und seinTeam rüsteten die Zugmaschinevon den in den USA üblichen 12

auf 24 Volt um und überholten den Motorund das Getriebe. Das komplette Bremssystem wurde ausgebaut und durch ein europäisches ersetzt, einschließlich Leitungen, Luftkessel, ABS, ALB, Bremsventile und soweiter. Für die deutsche Zulassung mussteaußerdem die Feststellbremse verändert werden, denn hierzulande muss damit eine stufenlose Bremsung möglich sein.

Vier Wochen vor Auslieferung sah dasInterieur noch „spartanisch“ aus.

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Früher brachte der TruckMineralwasser von Utah nach Kalifornien.

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1 Meilenschrubber-n Imageträger —

nn das mal keine Karre in der Transport-Der TimoTruck, einlassic XL, Baujahrhingelegt. Als sich dieite der Düsseldorfer

TimoCom im verganlanken um eine Image-die Branche machten,

ir: Ein besonderer TruckLück der Aktion und einhafter sein.nach einem passenden

:e letztlich nach Hasber

Jochen Dieckmann,53, Fahrer und Autor

„Für diesen traum- /haften Truck und /die vorbildlichenArbeitsbedingungenin meinem neuen„Botschafter“-Job 1bin ich gerne ansLenkrad zurückgekehrt — auch wenn meinGrundsatz nach jahrelangem Auf-Tour-Seineigentlich war, nicht mehr Lkw zu fahren.“

gen bei Osnabrück, wo US-Truck-ImporteurWilly Klekamp seine Schmiede für außergewöhnliche Laster-Unikate betreibt.

Die Wahl fiel auf einen noch blaugrauenund recht unspektakulären Freightliner CIassic XL. Der Hauber lief sechs Jahre im Fuhr

park von Werner Enterprises in Omaha/Nebraska — als einer unter Tausenden,denn die Spedition ist eine der größtender USA. Klekamp hatte das Fahrzeugim Sommer 2011 in Nebraska abgeholtund zur Verschiffung quer durch dieUSA an die Ostküste gefahren.

Für seinen neuen Job als TransIL portbotschafter auf deutschen Stra

ßen war natürlich eine etwas auffälligere Dienstkleidung gefragt. DieUmbauarbeiten dauerten fast einhalbes Jahr, aber wer sie regelmäßigmitverfolgte, war eher über dasTempo erstaunt als über die Dauer.Zuerst ging es um Basics, nämlichdie Technik. Klekamp und seinTeam rüsteten die Zugmaschinevon den in den USA üblichen 12

auf 24 Volt um und überholten den Motorund das Getriebe. Das komplette Bremssystem wurde ausgebaut und durch ein europäisches ersetzt, einschließlich Leitungen, Luftkessel, ABS, ALB, Bremsventile und soweiter. Für die deutsche Zulassung mussteaußerdem die Feststellbremse verändert werden, denn hierzulande muss damit eine stufenlose Bremsung möglich sein.

Nach der Bremsanlage war die Lenkungdran, denn US-Trucks sind darauf ausgelegt,Tausende von Meilen geradeaus zu fahren,und haben leider extrem große Wendekreise.Mit dem nachträglichen Umbau ließ sich derLenkeinschlag vergrößern. Durch die8,80 Meter Längedes Haubers bleibtder Sattelzug dennoch in engen mitteleuropäischenInnenstädten etwas sperrig zu manövrieren.Aus Sicherheitsgründen bekam der Truckdeshalb nicht nur eine Rückfahrkamera eingebaut, sondern auch eine nach vorne.

Das Fahrzeug erhielt lange Trittbretter,dickere Highpipes, breitere Stoßstangen vorne und hinten sowie von Hand gefertigteStaukästen und Seiten-verkleidungen. Der Tankwurde mit Edelstahl ver

Markus hebel, 35,Großhandeiskaufmann und Fahrer

kleidet und vorne und hinten mit ledernenKappen verschönert. Insgesamt blinken undleuchten an dem Ami jetzt über 1.000 LEDsund eine eingebaute Nebelmaschine sorgtfür Showeffekte, wenn gefragt. Auch die In

nenausstattung istluxuriöser kaumvorstellbar. VomArmaturenbrett inWurzelholz ausVogelaugenahorn,

UCK7 Die Transportbotschafter von TimoCom

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Der Arbeitsplatz im TimoTruck spart

nicht an amerikanischem Design.

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Die originalen „Train Horns“vom Santa Fe Express versprechen ordentlich Laut.

Früher brachte der TruckMineralwasser von Utah nach Kalifornien.

Der Zuspruch, den der Truck

erhält, gebührt eigentlich

jedem Lkw und dessen Fahrer

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über Lenkrad und

er Arbeit wurde der Freightliner komplett zerlegt und neu aufgebaut.

Pedale, die Sitze bis hin zur Bespannung desgroßen Wohnraums mit blauem Stoff undweichem Alcantara fanden nur edelste Materialien Verwendung.

Der TimoTruck sieht aber nicht nur chicaus, er hat auch ordentlich Antritt. DieSechs-Zylinder-Caterpillar-Maschine unterder Haube erzeugt ein hervorragendes Dreh

moment. Bei der ersten Probefahrtwar noch kein Begrenzer eingebautund ein kurzer Moment versehentlichzu viel Gas geben reichte schon, umdem Gefährt eine Geschwindigkeit zuverleihen, die hier nicht näher Erwäh

„Mit Jochen zusam- nung finden muss. Jetzt ist der Bemen fahre ich den / . grenzer drin — das Fahrgefühl ist aberTimoTruck zu seinen immer noch genial. Wie schon erwähnt,Einsätzen wie zum ist der US-Truck nicht gerade wendigBeispiel zum Truck- -

Grand-Prix auf dem —

_. und auch das unsynchronisierte Fuller

Nürburgring oder irr—________________ Getriebe ist gewöhnungsbedürftig. Aberder Nutzfahrzeug-

- das Schöne daran ist, dass man sich daIAA im Herbst in Hannover. Ich mag den Größenunterschied, denn mit jeden Fahrfehler erlauben darf und

privat steige ich nach Feierabend in mein es trotzdem niemand gibt, der sauer reagiert.

klassisches Mmi Cabrio.“ Normalerweise erlebt man als Lkw-Fahrer

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täglich Verkehrsteilnehmer, die einem dasVier Wochen vorAuslieferung sah dasInterleur noch „spartanisch“ aus.

„Tapete“ und Möbel im Wohnzimmer bekennen jetzt Farbe in TimoCom-Blau.

Das Team von WiIly Klekamp verpasstedem Truck eine imposante Stoßstange.

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1 SUPERTRUCK Die Transportbotschafter von TimoCom

Gefühl vermitteln, man sei nicht mehr als einärgerliches rollendes Verkehrshindernis.Über die lange Nase des Freightliner hinweg,sieht die Welt gleich anders aus. LachendeGesichter, staunende Blicke, die den Exotenneugierig beäugen, anerkennendes Kopfnicken. Alle freuen sich, winken, grüßen. Seitder Truck offiziell unterwegs ist, kommenschätzungsweise mehrere Fotos auf jedenKilometer, den er bisher gefahren hat. Erstaunlicherweise fragen viele sogar vorherhöflich, ob sie fotografieren dürfen.

Als Supertruck-Fotograf Otto Miedl fürdas Fotoshooting zu diesem Artikel nachDüsseldorf kam, ging es für eine Runde mitFahraufnahmen die A 46 entlang. Das Foto-Auto, in dem Otto saß, fuhr auf der linkenSpur. Er beugte sich weit heraus aus demBeifahrerfenster, um den Truck, der sichganz rechts hielt, in Szene zu setzen. Damitsolche Bilder gelingen, der Lkw scharf bleibtund die Landschaft verwischt, müssen beideFahrzeuge die gleiche Geschwindigkeit halten. Obwohl sich der Verkehr dahinter auf-

staute, hat niemand gehupt. Sogar die Autosauf der mittleren Spur warteten, um denFotografen niQht zu behindern. So ergeht esdem TimoTruck oft. Fast jeder lässt ihn voroder vorbei, niemand schimpft, wenn er maletwas langsamer vom Fleck kommt. Schade,dass den wenigsten Menschen bewusstscheint, wie ungerecht das ist, bezogen aufalle Kollegen, die in ihren Actros, MAN, Pizzablechen oder welchen Marken auch immerunterwegs sind — schließlich sind sie nochviel mehr als „nur Transportbotschafter. II

Damit wir uns richtig verstehen“ — dasMotto der langfristig angelegten Image-

und Akzeptanzkampagne soll der TimoTrucknicht nur als Schriftzug auf seiner Plane„transportieren“, sondern im wörtlichen Sinnden Menschen nahebringen. „Wir möchtenVerantwortung wahrnehmen und etwas fürunsere Kunden tun“, erklärt Unternehmens-Sprecher Marcel Frings die Intention hinterdem Projekt. Zum Kundenkreis der Düsseldorfer Fracht- und Laderaumbörse TimoComgehört fast die gesamte Transportbranche.„Einerseits ist Deutschland Logistik-Weltmeister, andererseits ist das Branchen-Imagehierzulande im Keller und der Lkw als solcherfür nicht wenige ein rotes Tuch. Wenn es unsgelingt, mehr Verständnis für den Straßengüterverkehr und die Menschen, die hart füreinen reibungslosen Warenfluss arbeiten, zuerzeugen, haben wir alle etwas davon.“Im Rahmen der Kampagne, die kürzlich offiziell „losrollte“, unterstützt TimoCom aktuell

Die Installation der Aktion „Ein Lebenohne Lkw“ zeigt, was das bedeutenwürde (o.). Das Heck unterstreicht

die Kooperation mit „Hand inHand durchs Land“ (Ii.).

die Aktion „Rausaus dem totenWinkel“. Sie betreibt aktiv Aufklärung vor allem fürSchulkinder derKlassenstufendrei bis fünf. DenKindern, aberauch erwachsenen Fahrradfahrern, bringtdie Aktion nahe,was der toteWinkel ist undwie man sichervor oder nebeneinem Lkw her-fährt.Weiterhin bemühen sich die Düsseldorfer um Nachwuchsförderung und informieren Jugendliche und jungeErwachsene über die vielfältigen Berufe unddie Perspektiven in der Transportbranche. Mitder TruckerFreunden, dem Internet-Forum fürLkw-Fahrer, engagiert sich TimoCom außerdem für die Aktion „Hand in Hand durchsLand“. Deren Logo ziert unübersehbar dieHecktür des Freightliner-Gespanns — und zwaraußen wie innen, damit die Botschaft für einbesseres Miteinander auch bei geöffnetemPortal noch ankommt.Alle Infos zu den Projekten und Aktionender Transportbotschafter gibt es unter

www.transportbotschafter.de oder beiFacebook unter www.facebook.

com/transportbotschafter.

1 Die Transportbotschafter

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TimoComSprecher Marcel Frings

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