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GWP Gesellschaft für Werkstoffprüfung mbH
Georg-Wimmer-Ring 25 +49 (0)8106 994 110 [email protected]
D-85604 Zorneding/München +49 (0)8106 994 111 www.gwp.eu © G
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› Wissen schafft Fortschritt®
» Ablagerungen einer durchkorrodierten Abgasleitung: REM/EDX- und XRD-Untersuchungen
› Technische Mitteilung 20120813
› Max Diedering Leitung Labor-Service Senior-Experte für Metallographie & Fraktographie [email protected]
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1. Zusammenfassung
Eine wassergekühlte Abgasleitung wurde durch Lochbildung undicht.
Die Ablagerungen an beiden Seiten der Abgasleitung wurden mit EDX und XRD untersucht. Die Rußablagerungen im Inneren enthalten neben dem erwarteten Kohlenstoff auch die Eisenoxide Goethit und Hämatit. Formeln einfügen Die Ablagerungen im Außenbereich enthalten die Eisenoxide Hämatit, Magnetit und Kalk in Form von Kalzit.
Welche Schlüsse kann man ziehen?
Inhalt
1. Zusammenfassung ......................................................................................................... 2
2. Aufgabenstellung ............................................................................................................ 3
3. Erhaltene Proben ........................................................................................................... 3
4. Untersuchung ................................................................................................................. 3
4.1. Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (REM, EDX) .................................... 3
4.2. Röntgenpulverdiffraktometrie (XRD)............................................................................... 4
5. Ergebnis und Bewertung ................................................................................................ 4
6. Bildanhang ..................................................................................................................... 6
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2. Aufgabenstellung
Am Beispiel von Ablagerungen eines korrodierten Rohrs sollen im Rahmen eines Demo-Be-richtes die GWP-Methoden REM/EDX und XRD vorgestellt werden, die üblicherweise für La-bor-Services oder Schadensanalysen Anwendung finden.
Es handelt sich um Ablagerungen einer wassergekühlten Abgasleitung die chemisch und strukturell charakterisiert werden sollten. Die Ablagerungen treten an der inneren Seite als Abgasrückstände und an der wassergekühlten Außenseite als Wasserrückstände auf.
Die Ursache sollte gefunden werden …
Die Untersuchung gliedert sich in folgende Bereiche:
Elementanalyse mittels EDX
Röntgenpulverdiffraktometrie (XRD)
3. Erhaltene Proben
Der GWP wurden folgende Proben zur Verfügung gestellt:
Tabelle 1: erhaltene Proben
Eingang GWP # Bezeichnung Bemerkung
06.03.2012 1 Abgasrückstände ca. 5 g in Jiffy-Pack
06.03.2012 2 Wasserrückstände ca. 5 g in Jiffy-Pack
4. Untersuchung
Die Untersuchungen wurden von 2012-03-01 bis 2012-03-13 durchgeführt.
4.1. Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (REM, EDX)
Mit energiedispersiver Röntgenmikrobereichsanalyse (EDX) wird die elementare Zusammensetzung der Probe ermittelt. Dazu wird die durch Wechselwirkung des Elektronstrahls mit den Probenatomen emittierte, für jedes chemische Element charakteristische Röntgenstrahlung im Röntgenphotometer gemessen (Spektrallinien oder Peaks). Werden die Energien der Röntgenlinien über die Impulsdichte (cps/eV -Quanten pro Sekunde pro eV) als Maß für die Intensität aufgetragen, erhält man das für die Probe charakteristische EDX-Spektrum. Über komplexe mathematische Routinen kann eine standardfreie quantitative Auswertung der Spektren durchgeführt werden. Die zugehörigen EDX-Spektren sind im Anhang gezeigt.
Prüfparameter:
Elektronenstrahlquelle: Rasterelektronenmikroskop (REM) JEOL JSM 6480 LV
EDX-System: RÖNTEC XFlash 400 (SDD-Röntgendetektor)
Anregungsenergie: 20 keV
Bildgebung: Sekundärelektronenkontrast
Analysenmodi: Punktanalyse und Elementverteilungsbilder in Falschfarbendarstellung
Nachweisgrenze: ca. 0,1 Gew.-%
Informationstiefe: Wenige Mikrometer
Räumliche Auflösung: 0,5 bis 5 µm, abhängig von Probenrauheit und Anregungsenergie
Auswertung: Programm Esprit 1.8, Bruker AXS Microanalysis, semiquantitativ
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Tabelle 2: Chemische Zusammensetzung (EDX) der Proben in normierten Gew.-%
Probe C O Mg Si Ca Fe Pb S
Abgasrückstände 6,7 34,3 - - 1,8 55,9 - 1,1
Wasserrückstände 2,2 28,2 0,2 0,2 18,9 47,3 2,5 0,04
4.2. Röntgenpulverdiffraktometrie (XRD)
Die Ablagerungen wurden mittels Röntgenpulverdiffraktometrie (engl.: X-Ray Diffraction XRD) untersucht. Im Anhang werden die aufgenommenen Beugungsdiagramme, mit je einer eingeschriebenen Phasenzuordnung, die durch Vergleich des Beugungsdiagramms mit der Referenzdatenbank (Powder Diffraction File, PDF) als Phase identifiziert worden ist, gezeigt. Die Probe enthält neben einem amorphen/feinkristallinen Anteil die nachfolgend genannten kristallinen Phasen. Die XRD-Diffraktogramme sind im Anhang dokumentiert.
Prüfparameter:
Gerät : SIEMENS D 5000
Analysenmodus: Bragg-Brentano-Geometrie (2Theta/Theta)
Messbereich 14° bis 90° 2Theta
Schrittweite: 0,100°
Messzeit: 2 s pro Schritt
Auswertung: Qualitativ, Identifizierung durch „International Crystallographic Diffraction Database (ICDD). Quantitativ, Rietveldverfeinerung mittels Sietronics Siroquant
Probenvorbereitung: Homogenisiert durch Feinmahlen
Tabelle 3: Phasenzusammensetzung der Proben
Probe Phase Formel PDF # Quantifizierung* in %
Abgasrückstände Hämatit Fe2O3 040-04-8410 62
Goethit Fe2O3 H2O 000-01-0401 38
Wasserrückstände Hämatit Fe2O3 040-04-8410 43
Magnetit Fe3O4 040-09-8431 21
Kalzit CaCO3 010-75-4353 36
*Der amorphe Anteil der Proben konnte nicht bestimmt werden. Die Reflexintensitäten bei Probe 1 (Abgasrückstände) sind sehr gering, ein größerer amorpher Anteil ist daher zu vermuten. Bei Probe 2 traten nicht identifizierbare Reflexe auf.
5. Ergebnis und Bewertung
Die chemische Zusammensetzung der Proben wurde im REM/EDX bestimmt. Hauptbestandteile beider Proben sind Eisen, Kohlenstoff, Sauerstoff und Kalzium. Die quantitative Phasenzusammensetzung der Proben wurde ebenfalls festgestellt. Neben Kalk in Form von Kalzit treten Hämatit, Magnetit und Goethit auf.
Im Inneren Ablagerungsbereich tritt verstärkt Ruß auf, der in den XRD Analysen zu den geringen Reflexintensitäten führt. Die niedrigen Intensitäten der Hämatit- und Goethitreflexe sind ein Zeichen der geringen Kristallisation.
Im Außenbereich ist der Goethit vollständig umkristallisiert. Hier tritt neben Hämatit auch Magnetit auf, der aus dem gelösten Eisenionen und Wassermolekülen bei Temperaturen größer ca. 180 °C gebildet wird. Der Kalzit ist die Endstufe der Kristallisationsreihe der
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Kalziumkarbonate und ist ein Zeichen dafür, dass im Außenbereich auch diese Reaktion vollständig abgelaufen ist.
Auf Grund der vorliegenden Untersuchungen kann als Ursache für die Lochbildung Heißgaskorrosion von innen angenommen werden. Aggressive schwefelhaltige Verbindungen am Rohrinneren könnten in Zusammenhang mit einem feuchten Abgas (T < 950 °C), oder evtl. durch Schwitzwasser während zyklischer Abschaltvorgänge des Betriebs, für die Schädigung des Abgasrohres verantwortlich sein. Eine Möglichkeit zur Verhinderung der Heißgaskorrosion wäre das Aufbringen einer Cr2O3-Deckschicht im Falle eines Dauerbetriebs. Sollte das Rohr zyklischen Temperaturschwankungen unterworfen sein, können evtl. Plasmaspritzschichten hilfreicher sein, da sie weniger zur Bildung von Rissen neigen. Alternativ kann eine bessere Kontrolle der Abgaszusammensetzung Heißgaskorrosion verhindern.
Hier könnte man noch als Empfehlung typische Werkstoffe für Abgasanlagen einfügen
Zorneding, den 13. August 2012
i.A. Max Diedering Dr. J. Nickl
Bearbeiter Interne Prüfung
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6. Bildanhang
Bild 2:
Integrales EDX-Spektrum der Abgasrückstände.
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Bild 1:
REM-Aufnahme der Abgasrückstände
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Bild 3:
REM-Aufnahme der Wasserrückstände.
Bild 4:
Integrales EDX-Spektrum der Wasserrückstände.
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Bild 5:
XRD-Pattern der Abgasrückstände.
Bild 6:
XRD-Pattern der Wasserrückstände.
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Bild 7:
EDX-Mapping der Abgasrückstände
Dedizierte Phasen-aufteilung bei den Elementen S, Ca, Si.
Restliche Elemente homogen verteilt.
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