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Abschied der Arten Wie unser Lebenswandel die Natur in die Enge treibt

Abschied der Arten - WWF Deutschland · Treibhausgasen aus der Industrie, sondern auch die Vermeidung von Emissionen durch Entwaldung in die internationale Klimadiskussion einbezogen

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Abschied der ArtenWie unser Lebenswandeldie Natur in die Enge treibt

wwf-Studie_RZ 14.05.2008 21:52 Uhr Seite 1

EinleitungDer Ast, auf dem wir sitzen 3

Zentren der ArtenvielfaltDer bunte Planet 4

Gefährdungsursachen und WWF-LösungenLebensraumzerstörung 6Handel und Wilderei 9Ausverkauf in der Apotheke Natur 12Konflikte zwischen Mensch und Tier 13Klimawandel 14Invasive Arten und Krankheiten 16

WWF-Verbrauchertipps:Das können Sie tun 18

Inhalt

Eines von etwa 300 verbliebenen Sumatra-Nashörnern, Indonesien. © WWF-Canon / Alain Compost

WWF Deutschland2

ImpressumHerausgeber: WWF Deutschland, Frankfurt am Main • Stand: April 2008Autorin: Astrid Deilmann (WWF) • Redaktion: Christian Engel (WWF)Gestaltung: Wolfram Egert, Reichenau • Produktion: Natascha Schuck (WWF)Druck: Medialogik GmbH, Karlsruhe • Papier: 100% Recyclingpapier© 2008 WWF DeutschlandJeder Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung des Herausgebers.Titelfotos: © WWF-Canon / Martin Harvey, Andrew Kerr, Jürgen Freund, Nigel Dickinson, Istockphoto.com

wwf-Studie_RZ 15.05.2008 13:33 Uhr Seite 2

WWF Deutschland 3

Die Roten Listen der vom Aussterbenbedrohten Arten werden immer län-ger. Warum sollte uns das kümmern?Schließlich wissen wir, dass es in derGeschichte der Erde stets eine natürli-che Aussterberate gegeben hat. JedesKind kann mit den Dinosauriern min-destens ein prominentes Beispiel fürverlorene Arten nennen. Die Natursiebt aus, nur die, die sich optimal andie Lebensbedingungen anpassen,kommen durch. Aber: Es ist schonlange nicht mehr allein „die Natur“,die bestimmt, wann die Uhr für eineArt abgelaufen ist. Inzwischen treffenmeist wir Menschen die Entscheidung.Mit unserem Lebenswandel haben wires geschafft, dass die Aussterberateheute laut der WeltnaturschutzunionIUCN um den Faktor 1.000 bis 10.000höher liegt als in all den gut vier Mil-liarden Jahren der Evolution zuvor.

Gleich, auf welche Region der Erdewir blicken – die Probleme, diedazu führen, dass Arten für immerverschwinden, sind überall diesel-ben: Die Zerstörung von Lebens-raum durch Industrie, Landwirt-schaft, Infrastrukturmaßnahmenund Verschmutzung, die unbeküm-merte Nutzung von Tieren undPflanzen, der ungebremste Ver-brauch von Ressourcen sowie derfortschreitende Klimawandel.

Welche Auswirkungen das Ende derVielfalt auf die Zukunft der SpeziesMensch hat, lässt sich nicht präzisevorhersagen. Ebenso wenig wie derZeitpunkt, lässt sich nicht präzise vor-hersagen. Ebenso wenig wie der Zeit-punkt, an dem die kritische Masseerreicht und das Zusammenspiel derTiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorga-nismen mit unübersehbaren Folgengestört ist. Denn Wissenschaftler be-ginnen gerade erst zu verstehen, wiedas hoch komplexe Netzwerk Naturfunktioniert. Sicher aber ist: Mit jedemgekappten Faden schwindet für dienoch unentdeckten und die etwa zweiMillionen wissenschaftlich beschriebe-nen Arten ein Stück Überlebenschance.

Insbesondere seit den 1980er Jahrenhat die biologische Vielfalt rasantabgenommen. Das zeigt der LivingPlanet Index des WWF, ein Indikatorfür den Zustand der Erde.

Demnach werden wir bis zum Jahr2050 zwei Planeten benötigen, umunsere Bedürfnisse nach Nahrung,Energie und Infrastruktur zu decken.

Schon heute übersteigt unser Konsumdie natürliche Kapazität der Erde um25 Prozent.

Der Arten-Countdown ist ein Indika-tor für die massive Umweltzerstörungweltweit. Wir können beides mindes-tens bremsen. Die folgenden Seitengeben Beispiele aus der Arbeit desWWF und von TRAFFIC, dem ge-meinsamen Artenschutzprogramm desWWF und der WeltnaturschutzunionIUCN. Beide setzen sich in all ihrenProjekten dafür ein, die biologischeVielfalt auf der Erde und damit zu-gleich die natürlichen Lebensgrundla-gen der Menschheit zu bewahren.

Die Rote Liste der bedrohten Arten,die von der WeltnaturschutzunionIUCN seit 1963 in regelmäßigenAbständen herausgegeben wird,führt derzeit (Stand 2007) 16.306unterschiedlich stark gefährdeteArten. Das ist über ein Drittel dervon der IUCN weltweit untersuch-ten Tiere und Pflanzen.

Das WWF-Rettungsprogramm

Der WWF engagiert sich weltweitfür Schutzgebiete, um Lebens-räume für die Artenvielfalt dauer-haft zu sichern. Wir setzen unsfür die Ausweisung solcherGebiete ein oder kaufen selbstFlächen an und helfen finanziell,mit Know-how und Personalbeim Management.Der WWF und TRAFFIC arbeitenvor Ort mit der Bevölkerung,Behörden und Institutionen zu-sammen, um sie dazu zu bewe-gen, die natürlichen Ressourcennachhaltig zu nutzen. Damitleisten wir zugleich einen Beitragzur Armutsbekämpfung.Auf politischer Ebene kämpfenWWF und TRAFFIC für strengeGesetze zum Schutz der Naturund unterstützen Behörden beider Umsetzung.Der WWF wirbt um Akzeptanz für Wildtiere und unterstützt dielokale Bevölkerung dabei, sichgewaltlos vor Tieren zu schützen,die auf der Suche nach Lebens-raum menschlichen Siedlungennahe kommen – ob mit bären-sicheren Abfalleimern in derSchweiz oder mit Elefantenpa-trouillen in Indonesien.

Einleitung

Der Ast, auf dem wir sitzen

Kletterkünstler: Nebelparder in Kalimantan, Borneo. © WWF-Canon / Alain Compost

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In den ökologisch wertvollsten Regio-nen der Erde, den Global 200, hilftder WWF mit seinen Projekten, ge-fährdete Naturlandschaften sowie Tier-und Pflanzenarten zu schützen undRessourcen auf naturverträglicheWeise zu nutzen. Besonders in denletzten großen Tropenwaldgebieten derErde wie in Amazonien, dem Kongo-becken in Afrika und auf Borneo inSüdostasien, setzt sich der WWF dafürein, dass die letzten Wildnisgebieteder Erde auch in Zukunft intakt blei-ben und unter Schutz gestellt werden.

Unsere Klimaanlage – Beispiel AmazonienDie Amazonas-Regenwälder mit ihrerüberwältigenden Artenvielfalt geltenals Kronjuwelen der Natur. Sie beher-bergen rund 40.000 Pflanzen-, 3.000Fisch- und 427 Säugetierarten. VieleGebiete des 6,7 Millionen Quadratki-lometer großen Dschungels sind nochnahezu unerforscht. Der riesige Ama-zonas-Regenwald ist aber nicht nurein Hort der Artenvielfalt, sondernauch die größte Klimaanlage der Welt.

Er „verwandelt“ Sonnenenergie durchVerdunstung in riesige Mengen Was-serdampf. Die dadurch entstehendenWolken versorgen den Wasserkreis-lauf des Regenwaldes und habengleichzeitig einen kühlenden Effektauf das Weltklima.

Deshalb kämpft der WWF dafür,dass nicht nur die Vermeidung vonTreibhausgasen aus der Industrie,sondern auch die Vermeidung vonEmissionen durch Entwaldung indie internationale Klimadiskussioneinbezogen wird.

Allerdings werden in Amazonien inden vergangenen Jahren jede Minutemindestens 4,5 Fußballfelder Regen-wald gerodet. Deshalb kämpft derWWF zusammen mit Partnern für einNetz aus großen Schutzgebieten. DieHälfte der geplanten Waldfläche vonder Größe Spaniens wurde bereitsunter Schutz gestellt. Zudem hat derWWF die Verantwortung für denbrasilianischen Nationalpark Juruenaübernommen.

Zentren der Artenvielfalt

Der bunte Planet

Riesenschmetterlinge saugen Mineralien aus dem Uferschlamm des brasilianischen Rio Juruena. © WWF-Canon / Zig Koch

WWF Deutschland

Bäume wachsen in den Himmel– Beispiel Kongo-BeckenIm Herzen Afrikas, im Kongo-Becken,erstreckt sich das zweitgrößte zusam-menhängende Regenwaldgebiet derErde. Es beheimatet über 400 Säuge-tierarten, mehr als 1.000 Vogelspeziesund wahrscheinlich über 10.000Pflanzenarten. Der WWF kümmertsich schon mehrere Jahrzehnte umden Erhalt dieses Naturparadieses,das in einer von politischen Krisengeschüttelten Region liegt.

Ein großer Erfolg gelang 2005:Erstmals unterzeichneten dieRegierungschefs zehn zentralafri-kanischer Staaten einen gemein-samen Naturschutzvertrag.

Er soll die Zukunft des Regenwald-gebietes sichern, etwa durch Aufbaueines Schutzgebietsnetzes, Förderungnachhaltiger Waldnutzung und grenz-überschreitende Zusammenarbeit beider Bekämpfung von Wilderern. Über4,5 Millionen Hektar neue Waldschutz-gebiete wurden bereits eingerichtet.

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Wie vielfältig ist Deutschland?

36 Prozent unserer untersuchteneinheimischen Tierarten sindbedroht, zudem 72,5 Prozent derLebensräume. Damit erreichtDeutschland mit die höchstenNegativwerte in Europa – vor allemwegen intensiver Flächennutzungund des Eintrags von Schad- undNährstoffen. Von dem EU-Ziel, denVerlust an biologischer Vielfalt biszum Jahre 2010 zu stoppen, istDeutschland weit entfernt. Es gibtkaum Wildnisgebiete. National-parke machen nur 0,54% derLandfläche aus. Dem internationa-len IUCN-Standard entspricht nurjeder vierte deutsche Nationalpark.www.wwf.de/cbd/naturschutz-in-deutschland

Um die Finanzierung dauerhaft zusichern, wurde auf Initiative derBrauerei Krombacher der TNS TrustFund gegründet. Rund 3,4 MillionenEuro aus den ersten drei Regenwald-Werbeaktionen flossen in die gemein-sam mit dem WWF gegründeteRegenwaldstiftung, die Grundlagedes Trust Funds.

Insel der Orang-Utans –Beispiel BorneoDie südostasiatische Insel Borneo isteines der letzten Regenwaldparadieseder Erde und Heimat der bedrohtenOrang-Utans. Hier leben 80 Prozentder letzten Menschenaffen Asiens.Ihre Zahl ist seit den 1990er Jahrenum zwei Drittel auf heute nur nochrund 55.000 Tiere gesunken. Schulddaran ist der legale und illegale Kahl-schlag, der die Wälder Borneos undseine Artenvielfalt bedroht. Zudemmachen Wilderer Jagd auf die Men-schenaffen. Junge Orang-Utans wer-den auf dem Schwarzmarkt verkauftund als Haustiere gehalten.

2005 forderte der WWF Deutschlandmit einer Kampagne: „Retten Sie denOrang-Utan-Wald auf Borneo“. Dennviele der auf Kosten des Regenwaldesauf Borneo und anderswo hergestell-ten Produkte finden wir in Läden in

Deutschland wieder. Dabei handeltes sich nicht nur um teure Edelhölzer,sondern auch um alltägliche Produktewie Papier, Taschentücher, Toiletten-papier und sogar Margarine undSchokolade. Diese Produkte enthaltenoft Palmöl aus Plantagen, zu derenPflanzung mitunter Regenwald gero-det wurde.

Der WWF fordert: Die Bundesregie-rung muss ihrer internationalen Ver-pflichtung zum Erhalt der biologischenVielfalt nachkommen. Projekte, wel-che die Zerstörung natürlicher Wäldernach sich ziehen, dürfen nicht mehrdurch Bundesbürgschaften unterstütztwerden. Der WWF fordert außerdem,nur noch Holz- und Papierproduktemit dem FSC-Siegel oder gleichwerti-gen Ökozertifikaten bei Regierungs-aufträgen einzusetzen und endlich eineuropaweites Urwaldschutzgesetz zu

beschließen, das den Handel mit ille-galem Holz unter Strafe stellt.

Obwohl die tropischen Wälderentlang des Äquators nur rundsieben Prozent der Landoberflächeausmachen, leben dort etwa dreiViertel aller Tier- und Pflanzenartender Erde. In nur drei Ländern –Brasilien, Indonesien und Mada-gaskar – durchstreifen mehr alsdie Hälfte aller Säugetierarten derWelt den Dschungel.

In welchem Ausmaß sich biolo-gische Vielfalt entwickeln kann,entdeckten Wissenschaftler imRegenwald Panamas: Im Blätter-dach eines einzigen Baumesfanden sie mehr als 1.200 ver-schiedene Arten von Käfern. 163davon hatten sich ausschließlichauf diese Baumart spezialisiert.

Orang-Utan-Wald landet auch in deutschen Haushalten – als Möbel, Papier oder Margarine. © WWF-Canon / Alain Compost

WWF Deutschland 5

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WWF Deutschland6

Abholzung für Kaffee- und Palmöl-plantagen, Regenwälder, die sich fürSojafelder in Rauch auflösen, Fluss-vertiefungen, Dämme, Straßenbau,Touristenburgen an Stränden – dieListe der Projekte, die Lebensraumzerstören, um kurzfristige wirtschaft-liche Entwicklung zu gewinnen, istlang. Und nicht immer sind die Ver-fehlungen in Entwicklungsländernzu suchen.

2006 belegte der WWF in einer Stu-die, dass mit EU-Subventionen ein-malige Naturschätze zerstört werden.Allein in Spanien entstehen mit EU-Geldern 20 Dämme und 16 Straßenmitten in europäischen Natura 2000-Schutzgebieten – das ist die höchsteSchutzkategorie, die es in der EUgibt. Auf den hoch subventioniertenStraßen kommen immer wiederExemplare der meistgefährdeten

Wildkatze der Erde um, IberischeLuchse, von denen es höchstensnoch 150 Tiere gibt. Kaum bessersieht es in anderen EU-Staaten aus:In Griechenland wurde mit Geldaus der EU-Regionalentwicklungeine Autobahn mitten durch dieHeimat der geschützten Braunbärengebaut, in den Donau-Staaten drohtein einzigartiger Naturraum demweiteren Ausbau des Flusses zumOpfer zu fallen.

Der WWF kämpft weltweit auf politi-scher Ebene und mit praktischer Hilfevor Ort gegen die Naturzerstörung:

Mit Biogas gegen die Abholzung in Nepal„Eines Morgens wachte ich auf undsagte zu meinem Mann: Wir brau-chen einen Biogaskocher, auch wennwir dafür einen Kredit aufnehmenmüssen“, erzählt Jari Maya Tamang.Die Mittvierzigerin hat sich durchge-setzt und die erste Biogasanlage inihr Dorf Badreni in Nepal gebracht.Inzwischen kochen 80 Prozent derHaushalte in dem Ort südwestlichvon Kathmandu mit Biogas.

Badreni liegt am Chitwan NationalPark inmitten des Teraibogens imSchatten des Himalaya, Heimat einerder größten überlebenden Populatio-nen des Königstigers sowie desPanzernashorns. Der Druck auf dieLandschaft nimmt bei einer Bevölke-rung von 6,7 Millionen Menschenstetig zu. Besonders der tägliche Ver-brauch von bis zu 2,5 Kilo Feuerholzpro Familie verursacht Probleme.

Der WWF hilft bei der Finanzierungvon Mikrokrediten für Biogasan-lagen. Bis Ende 2009 sollen imWWF-Projekt 7.500 Biogasanlagenentstehen, die aus den Faulgasen derFäkalien von Mensch und Vieh kli-mafreundlich Energie gewinnen:Eine durchschnittliche Biogasanlagespart 4,5 Tonnen Feuerholz jährlichund damit fast vier Tonnen CO2-Emissionen.

Rumpsteak statt Urwald: Für Rinderfarmen gerodeter Wald im brasilianischenNationalpark Juruena. © WWF / Zig Koch

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Lebensraumzerstörung

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Von den kleinbäuerlichen Biogasan-lagen, die der WWF auch in ChinasPanda-Region Minshan fördert, profi-tiert nicht nur die Umwelt. Die hygie-nischen Bedingungen in Badrenihaben sich deutlich verbessert, ebensodie häufigen Atemwegserkrankungen,die durch den Rauch des offenenFeuers in geschlossenen Räumen ver-ursacht werden.

Lebensbäume fürdie Könige von Sabah Im Nordosten Borneos, im malaysi-schen Bundesstaat Sabah, engagiertsich der WWF Deutschland seit 2005.Nur in diesem Teil Borneos lebenOrang-Utans Seit' an Seit' mit Asiati-schen Elefanten und der BorneoUnterart des Sumatra-Nashorns imselben Lebensraum.

Doch der schrumpft. In einem Teildes WWF-Projektgebiets leben auf12.000 Hektar etwa 440 Orang-Utans.Ihre Heimat wurde in den letzten 30Jahren vor allem durch die Umwand-lung von Regenwald in Ölpalm-Plantagen zu etwa 80 Prozent zerstört.

Durch den Segama-Fluss und zahllosePlantagen von einem nahen Forstre-servat abgeschnitten, leben die Nicht-schwimmer wie auf einer Insel. Unddie ist kein Paradies: Weil viele ihrerNahrungsbäume gefällt wurden, sinddie Orang-Utans von Hunger bedroht.

Um ihnen zu helfen und die biologi-sche Vielfalt zu stützen, forstet derWWF Flächen auf und pflanzteinheimische, schnell wachsendeNahrungs- und Nistbäume. Danebenunterstützen wir die Einrichtunglokaler Baumschulen. GewünschterNebeneffekt: Neue Erwerbsquellenfür die einheimische Bevölkerung.

Nach der Brandrodung. © WWF-Canon / John E. Newby

Königstiger im Kanha-Nationalpark, Indien. © WWF-Canon / Roger Hooper

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auf der Erde lebte, gibt es nur noch1.400 Exemplare – weckt bei Men-schen zahlreiche Begehrlichkeiten.Aquakultur, Fischerei, starker Schiff-verkehr, Meeresverschmutzung,Militär-Manöver der Marine sind daseine, das so genannte Alumysa-Pro-jekt das andere.

Das Großprojekt soll Energie für dieProduktion von Aluminium liefern.Dazu sind drei bis fünf Staudämmesowie ein großer Hafen geplant.Dadurch würden über 10.000 HektarWald und Seen verloren gehen, dieFlussökosysteme sich verändern.Außerdem würden der Hafenbau undder wachsende Frachtschiffverkehrviel Lärm verursachen. Dies wäreein großes Problem für die empfind-lichen Wale, die sich mittels Sonarorientieren. Schon heute gilt Lärm

8 WWF Deutschland

Schutz für dieGrößten vor ChileSensationelle Entdeckung im Jahr2003: Vor der Südküste Chiles, in derRegion Chiloé-Corcovado, stoßenWissenschaftler auf eine Blauwal-Population. Sie finden etwa 150 Tiere,von denen mindestens elf Kälberhaben.

Das Gebiet ist als einer der „HotSpots“ der Artenvielfalt bekannt,von den weltweit 124 Meeressäuge-tierarten leben 51 dort. Dass es aberfür Blauwale eines der wichtigstenNahrungs- und Aufzuchtsgebiete dersüdlichen Hemisphäre ist, hatte nie-mand geahnt.

Doch das für den stark gefährdetenBlauwal wichtige Gebiet – vomgrößten bekannten Tier, das jemals

als eine der Hauptursachen für dieKollision von Walen mit Schiffen,bei denen die Tiere oft schwer ver-letzt oder getötet werden.

Der WWF und die chilenische Nicht-regierungsorganisation Centro Balle-na Azul haben im Jahr 2004 eine Ini-tiative gestartet, um ein 50.000Quadratkilometer großes Meeres-und Küstenschutzgebiet im Golf vonCorcovado einzurichten. Zuerst sollein lokales Netzwerk zum Schutz dermarinen Lebensräume aufgebaut wer-den. Denn nur wenn die Bedürfnisseder ansässigen Bevölkerung respek-tiert werden und sich die Menschenvor Ort an den Planungen für einSchutzgebiet beteiligen, wird derGolf von Corcovado den Blauwalenein sicherer Lebensraum sein.

Wissenschaftler bei der Beobachtung eines Wals vor der Südküste Chiles. © Rodrigo Hucke

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9WWF Deutschland

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Handel und WildereiDer Handel mit Pflanzen und Tierenaus der Wildnis ist ein Milliardenge-schäft. Allein in der EuropäischenUnion beläuft sich der legale Handelnach Erkenntnissen von TRAFFIC,dem gemeinsamen Artenschutzpro-gramm der WeltnaturschutzunionIUCN und des WWF, jährlich aufrund 90 Milliarden Euro.

Wie hoch der illegale Handel zu be-ziffern ist, lässt sich nur mutmaßen.Interpol schätzt ihn auf 20 MilliardenUS-Dollar und stuft die Gewinnspan-nen im Schmuggel von Wildartendamit auf Platz 3 ein, gleich hinterDrogen- und Waffenschiebereien. Derillegale Handel bedeutet eine ernst-hafte Gefahr für das Überleben vielerArten, schlicht weil er nicht nachhal-tig geschieht. So hat die hohe Nach-frage nach Tigerprodukten dazu ge-führt, dass nach neuesten Zählungenweltweit nur noch 3.200 bis 4.500 derRaubkatzen durch die Wildnis streifen.Der Appetit auf Kaviar hat dieStörbestände einbrechen lassen – inEuropa kommt der ursprünglich hei-mische Fisch so gut wie überhauptnicht mehr vor. Und obwohl interna-tional streng kontrolliert und von Ver-brauchern weltweit dank intensiverAufklärung größtenteils geächtet,sterben vor allem in West- undZentralafrika nach wie vor Elefantenwegen ihrer Stoßzähne.

Um den illegalen Handel einzudäm-men, arbeiten WWF und TRAFFICan verschiedenen Fronten:

• politisch auf nationaler und interna-tionaler Ebene an Gesetzen undRegularien

• in der Weiterbildung und Aufklärungvon Vollzugsbehörden wie Zoll undPolizei, um die Aufdeckungsrate zuerhöhen (s. Kasten)

• lokal in Projekten mit der Bevöl-kerung vor Ort, um alternativeEinkommensquellen zu schaffen

Ein Großteil des Artenhandels ist vonwirtschaftlicher Bedeutung und unter-

liegt internationalen und nationalenNaturschutz-, Jagd-, Forst- oderFischerei-Bestimmungen.

Auf internationaler Ebene haben sichdie meisten Staaten – nicht zuletztnach Überzeugungsarbeit von WWFund TRAFFIC – auf Abkommengeeinigt, um Wildarten vor unkon-trolliertem Handel und vor Übernut-zung zu schützen. Ob CITES, ETISoder CBD: Hinter diesen Kürzelnstecken lebensrettende Maßnahmen.

Das Washingtoner Artenschutz-übereinkommen CITES (Conventionon International Trade in Endange-red Species), dem derzeit rund170 Staaten angehören, regelt seit1973 den internationalen Handelmit bedrohten Tier- und Pflanzen-arten. Derzeit dürfen etwa 34.000Wildarten nur kontrolliert gehan-delt werden.

ETIS, kurz für Elephant Trade Infor-mation System, erfasst seit 1989weltweit alle Beschlagnahmungenvon Elfenbein und anderen Elefan-tenprodukten – bislang über 11.000Fälle aus mehr als 80 Ländern –, undanalysiert Ausmaße und Trends vonillegalem Elfenbeinhandel. ImSchnitt werden weltweit jeden Monat1,5 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt.Besonders Nigeria, die Demokrati-sche Republik Kongo, Kamerun,China und Thailand sind in den ille-galen Handel verstrickt.

Das 1992 verabschiedete Überein-kommen zum Schutz der biologischenVielfalt (Convention on BiologicalDiversity – CBD) ist eine Besonder-heit: Es ist das erste internationaleRegelwerk, das den Schutz und dieNutzung der belebten Umwelt durchden Menschen umfasst. Dies betrifftdie Vielfalt der Lebensräume, derArten aber auch die genetische Viel-falt innerhalb einer Art.

Inzwischen sind dem völkerrechtlichverbindlichen Übereinkommen 189Staaten und die Europäische Unionbeigetreten. Die Hauptziele der CBD:Der Erhalt der biologischen und gene-tischen Vielfalt, die nachhaltige Nut-zung der Ressourcen und die gerechteAufteilung der Profite und Vorteile,

Im Dienst für den Artenschutz: Spürhundam Flughafen. © WWF / Birgit Felgentreu

Der richtige Riecher gegen Schmuggler

Auf Initiative von WWF undTRAFFIC werden seit 2007 inDeutschland Artenspürhunde aus-gebildet. Die Hunde sollen demZoll dabei helfen, auf deutschenFlughäfen bedrohte Tiere undPflanzen – ob tot oder lebendig –in Koffern und Kisten zu erschnup-pern und damit Schmugglern dasHandwerk zu legen. Bislang sindArtenspürhunde u.a. in Stuttgart,Nürnberg und Düsseldorf im Ein-satz, weitere Flughäfen wie Frank-furt sollen 2008 folgen.

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die sich aus dieser Nutzung ergeben.Vor allem mit diesem entwicklungs-politischen Aspekt geht die CBD überdie Inhalte früherer Umwelt- undArtenschutzabkommen hinaus.

Zwischen Armutsbekämpfungund Artenschutz –der Kampf gegen illegalenBuschfleischhandel

„Nachtspinat“ – so nennen die Men-schen in Afrikas größtem Auffangla-ger das illegal erbeutete Fleisch vonWildtieren, das sie nach Einbruch derDunkelheit zubereiten. Die Flüchtlin-ge im Nordwesten Tansanias wissen,dass es verboten ist, Schimpansenund andere bedrohte Arten zu töten,aber sie haben keine Wahl. Die Ver-sorgung der 548.000 Menschen mitProtein ist schlecht und Hauptursachefür die Wilderei, wie eine Studie vonTRAFFIC 2008 zeigte.

Armut und Krieg können die biologi-sche Vielfalt genauso bedrohen wierasantes Wirtschaftswachstum. Der

Handel mit so genanntem Busch-fleisch blüht in West- und Zentralafri-ka: Jedes Jahr werden alleine in Zen-tralafrika fast zwei Millionen TonnenFleisch von bedrohten Arten gehan-delt und verzehrt. Da viele Artenbereits stark dezimiert sind, tötenWilderer mittlerweile sogar Tiere, dieals heilig gelten und deren Verzehreigentlich tabu ist, wie zum BeispielFlusspferde.

Ursache für den blühenden Handelist zum einen die Armut der Bevölke-rung, die ihren Bedarf an tierischemEiweiß durch Wildfleisch deckt.Buschfleisch kostet meist nur einViertel des Preises von Rind-,Schwein- oder Ziegenfleisch. Aberder kommerzielle Handel mit Busch-fleisch nimmt auch zu, weil immerneue Holztransport-Straßen durchzuvor undurchdringlichen Wald füh-ren. Damit dringen Menschen inGegenden vor, in denen Flora undFauna bislang ungestört waren, undgreifen ungehemmt im "Selbstbedie-nungsladen Natur" zu.

Konfisziertes „Buschfleisch“. © WWF-Canon /Martin Harvey

Die Arbeit von TRAFFIC

TRAFFIC, das gemeinsame Arten-schutzprogramm von WWF undder Weltnaturschutzunion IUCN,untersucht, überwacht und doku-mentiert den Handel mit wild-lebenden Tier- und Pflanzenarten.Seit 1976 unterstützt das Pro-gramm die Aufgaben von CITESund anderer Abkommen. Weltweitsind TRAFFIC-Mitarbeiter als ver-deckte Ermittler unterwegs, umBehörden Hinweise und Informa-tionen zur Arten-Mafia geben zukönnen. TRAFFIC unterstütztweltweit Aufklärungsarbeit undSchulungen von Zoll- und Polizei-Vollzugsbehörden. Studien vonTRAFFIC über den Wildarten-handel führen zur Änderung vonGesetzen und Regularien, umArten zu schützen und den Handelnachhaltiger zu gestalten.

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Gorillas und Schimpansen werdenmittlerweile von professionell aus-gestatteten Wildererbanden abge-schlachtet, in die Städte gebracht unddort auf dem Markt verkauft. InZentralafrika ist der illegale Busch-fleischhandel zur Bedrohung Num-mer eins für die heimische Tierweltgeworden. Gegessen wird alles: vomElefanten bis zur Riesenhamsterratte.Die Einführung von Jagdquotenkonnte bislang nicht dazu beitragen,die Buschfleisch-Wilderei einzudäm-men – ein lukratives Geschäft lässtsich nicht mit Quoten verderben.

Aus Sicht des WWF ist der Kampfgegen den illegalen und nicht nach-haltigen Handel mit Buschfleisch nurmit einer starken Fokussierung aufArmutsbekämpfung zu gewinnen.

Das bedeutet: Lebensräume schüt-zen und die Bevölkerung dabeiein- beziehen; den Menschen vorOrt Verantwortung und Gewinn fürdie nachhaltige Nutzung übertra-gen; sie zu Paten für die bedrohtenArten machen.

2006 ergab eine WWF-Studie, dassausgewogene Nutzungsrechte nichtnur bedrohten Arten helfen und dasEinkommen der Bevölkerung fördern,

sondern ihnen auch Zugang zu Was-ser, Gesundheit und Bildung bieten.

Beispiel Brasilien: Seit die Seen in den Überschwem-mungsgebieten des Amazonas natur-verträglicher genutzt werden, hatsich die Fischproduktion dort rasanterhöht – um 60 Prozent binnen einesJahrzehnts.

Beispiel Südafrika: Das Projekt „Working for Wetlands“schuf 1.400 neue Arbeitsplätze vorallem für Frauen und bewahrtezugleich 40 bedrohte Feuchtgebieteim Quellbereich von Flüssen.

Mit diesem Ansatz ließe sich derNiedergang der biologischenVielfalt auch weltweit stoppen.In mehr als 70 der 238 wertvollstenÖkoregionen der Erde betreibt derWWF bereits Erste Hilfe undnachhaltige Vorsorge zum Schutzder Naturgüter.

Legale Jagd oder illegales Buschfleisch? Ein WWF-Wildhüter bei der Kontrolle.© WWF-Canon /Martin Harvey

Der WWF-Souvenirführer unterstützt denArtenschutz. © WWF

Kaviar: Legal nur mit Label

Um die überfischten Störbeständezu schützen und den illegal operie-renden Kaviarhändlern das Hand-werk zu legen, gelten für Verbrau-cher seit Kurzem zwei wichtigeRegelungen. Wer mehr als 125Gramm der begehrten Stör-Eier indie EU importiert, überschreitetseit Februar 2008 die Eigenbedarf-Freigrenze und macht sich somitstrafbar, wenn er keine Import-genehmigung der EU vorweisenkann. Außerdem muss die Kaviar-Dose seit Juli 2006 mit einemCITES-Etikett versehen sein, ausdem u.a. die Herkunft und dasFangjahr ersichtlich sind. Seit1998 sind alle Störarten durch dasWashingtoner Artenschutzüberein-kommen CITES geschützt.

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der WWF gemeinsam mit Partnerneine international anwendbare, klareHandlungsanleitung zur Wildsamm-lung von Heil- und Aromapflanzenentwickelt, den ISSC-MAP (Interna-tionaler Standard zur nachhaltigenWildsammlung von Heil- und Aro-mapflanzen). Dessen Prinzipien undKriterien zeigen verständlich auf, wiedie Pflanzenbestände im Einklangmit Mensch und Natur genutzt wer-den können.

Neben ökologischen Kriterien wiezum Beispiel der Abschätzung einernachhaltigen Erntemenge vor Ortund geeigneter Sammelmethoden,sind auch soziale Aspekte wichtigerBestandteil dieses Standards. Hierzuzählen verantwortungsvolle Ge-schäftsmethoden, die Anerkennungder Gewohnheitsrechte der lokalenbzw. indigenen Bevölkerung unddes traditionellen Wissens sowie dieangemessene Bezahlung der Samm-ler. Derzeit wird der ISSC-MAPin Projekten in Indien, Nepal, Kam-bodscha, Lesotho, Brasilien undSüdosteuropa auf seine Anwendbar-keit getestet.

Für die wirksame Umsetzung desISSC-MAP sind starke Partner ausIndustrie, Zertifizierung, Natur-schutzbehörden und auf Ebene desRessourcenmanagements sowie derSammlung nötig. Gemeinsam wird sodaran gearbeitet, die Wildsammlungder Pflanzen nachhaltig zu gestalten,um die Bestände auf lange Sicht zuerhalten. Schließlich sind sie dieGrundlage für unser aller Gesund-heitsvorsorge und sichern nicht zuletztdas Einkommen für die Menschenvor Ort.

Getrocknete Knollen der Orchideenart Gastrodia elata und andere bedrohteHeilpflanzen auf dem Qingping-Markt in Kanton, China. © WWF / Astrid Deilmann

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Ausverkauf in der Apotheke NaturÜber 70 Prozent der Weltbevölkerunggreifen auf pflanzliche Wirkstoffe fürihre gesundheitliche Grundversorgungzurück. Die Weltgesundheitsorganisa-tion WHO schätzt, dass der Welt-markt für Arzneimittel aus Pflanzeneinen Wert von über 42 MilliardenEuro im Jahr hat. Dabei wurden bisheute erst etwa zehn Prozent der Blü-tenpflanzen auf ihren möglichenmedizinischen Nutzen untersucht.Insgesamt werden weltweit etwa50.000 bis 70.000 Pflanzenarten intraditioneller und moderner Medizingenutzt. Bis zu 15.000 davon sindnach Schätzungen der IUCN bereitsin ihren Beständen bedroht. InDeutschland basieren mehr als 50Prozent der heute gebräuchlichenArzneimittel auf Heilpflanzen bezie-hungsweise auf deren Inhaltsstoffen.

Ein Aspekt der vielen nicht bewusstist: über 70 Prozent der weltweitverwendeten Arten stammen ausWildsammlung, das heißt sie wer-den nicht kommerziell angebaut.

Um die Sammlung von Heilpflanzenauf nachhaltige Füße zu stellen, hat

Der Wert der Artenvielfalt

Wie beziffert man den Wert derNatur? Die IUCN rechnet vor, dassdie Ökosysteme der Welt uns jähr-lich Waren und Dienstleistungenim Umfang von 33 Billionen US-Dollar liefern. Damit sind siewirtschaftlich mehr als doppelt soerfolgreich wie die Menschheit.Biologische Vielfalt sichert Existen-zen. Ohne funktionierende Ökosys-teme mit großer Artenvielfalt kön-nen die 1,1 Milliarden Menschen,die von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben müssen, ihreGrundbedürfnisse nicht decken,gerade weil 70 Prozent in ländli-chen Gebieten der Erde leben. DieWälder der Erde stellen uns imweltweiten Schnitt Dienstleistungenund Rohstoffe von 750 Euro proHektar und Jahr zur Verfügung.Die Meere liefern uns jährlichungefähr 100 Millionen TonnenFisch, Krusten- und andere Meeres-tiere. Wie schnell und dramatischesich die rapide Abnahme einer ein-zigen Art auswirkt, bekamen 2007die USA zu spüren: durch ein Bie-nensterben kam es zu Ernteaus-fällen, weil zwei Drittel aller ange-bauten Feldfrüchte auf Bestäubungangewiesen sind. Die finanziellenVerluste beliefen sich auf etwa 14Milliarden US-Dollar.

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Fast überall auf der Welt liegenLebensräume von großen und bedroh-ten Wildtierarten wie Inseln in einemMeer aus Kulturlandschaften. Des-halb kommt es oft zu Konfliktenzwischen Wildtieren und Menschen.Schneeleoparden in Nepal reißen Viehder Nomaden, Elefanten im südlichenAfrika zertrampeln Äcker, Wölfe undBraunbären in Europa machen sichgelegentlich über Nutztiere her. Damitgefährdete Wildtiere nicht wegen Viehoder Feldfrüchten getötet werden,sucht der WWF mit den betroffenenMenschen nach Lösungen, damitWildtiere und Menschen im selbenLebensraum existieren können.

Beispiel Sumatra: Wie Elefanten Elefanten helfen Lisa und Ria gehören zur erstenElefanten-Schutzpatrouille Sumatras.Seit 2004 überwachen die beidenElefantendamen zusammen mit zweiBullen den Lebensraum ihrer wildenArtgenossen, die wenigen noch ver-bliebenen Regenwälder von TessoNilo. Einer ihrer beiden Sprößlinge,das Elefantenweibchen „Nella“ gehtschon regelmäßig mit auf Streife.

Die vier Elefanten waren einst inPlantagen gefunden worden und lebennun unter der Obhut von WWF-Ran-gern. Ihre Aufgabe besteht darin, ihrewild lebenden Artgenossen von denMenschen fernzuhalten. Denn um zuüberleben, drängen die letzten 210Sumatra-Elefanten auf der Suche nachNahrung immer weiter aus den rasantschrumpfenden Regenwäldern in diePlantagen und Dörfer vor. Hat sichwieder einmal ein Elefant verirrt, wirder mit Megafonen und Schreckschuss-Kanonen vertrieben. So bewahrt dieSchutzpatrouille die Tiere davor, vonaufgebrachten Anwohnern gefangen,erschossen oder vergiftet zu werden.

Beispiel Alpen: Anwälte für die Braunbären In den italienischen und österrei-

chischen Alpen leben heute etwa 30Braunbären. Deshalb hat sich der

WWF für die Einführung von „Bären-anwälten“ eingesetzt. Sie sind Mittlerzwischen Mensch und Wildtier undberaten die Bevölkerung und Touris-ten, wie sie sich bei Begegnungen mitBären verhalten sollen. Bärenanwälteveranlassen auch, dass, was seltenvorkommt, auffällige Tiere mit Sen-dern ausgestattet und so überwachtoder mit harmlosen Gummikugelnund Krachern auf Distanz gehaltenwerden. Reißt ein Braunbär dennochein Nutztier, kümmert sich der Bären-anwalt darum, dass der Besitzer ent-schädigt wird. Inzwischen hat sich mitUnterstützung durch den WWF auchBayern klar zu einem Bärenmanage-ment nach österreichischem Vorbildbekannt, um auf den nächsten nachDeutschland einwandernden Bärenbesser vorbereitet zu sein. www.wwf.de/braunbaer

Beispiel Ostdeutschland:Sympathie für den „bösen“ Wolf In Deutschland gibt es immer mehrWölfe in ihrer angestammten Heimat.Allerdings stoßen sie nicht überallauf Gegenliebe: Obwohl als bedrohteArt besonders geschützt, werden sieOpfer von gezielten illegalen Tötun-gen. Auch haben viele MenschenAngst davor, in der Nähe von Wölfenzu leben. Andere, meist ärmere Län-der wie Rumänien oder Bulgarien,

machen uns vor, wie die Koexistenzvon Wölfen und Menschen aussehenkann. Dort gibt es Hunderte von Wöl-fen, die von der Bevölkerung toleriertwerden. Im Osten Deutschlands, wobislang die meisten Wölfe zu findensind, sucht der WWF den Dialog mitJägern und Schafhaltern, um auch beiunterschiedlichen Interessen für dieRückkehr der Wölfe zu werben.Außerdem arbeiten wir mit Behörden,Institutionen und Organisationenzusammen, um die Bevölkerung aufdie zurückkehrenden Großen Beute-greifer aufmerksam zu machen undsie z. B. über das Verhalten der Wölfezu informieren.

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Konflikte zwischen Mensch und Tier

Der Wolf – wieder heimisch, aber nochnicht überall willkommen.© Shutterstock.com / Holger Ehlers

Elefantenpatrouille auf Sumatra. © WWF / Syamsuardi

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Nach Ansicht führender Wissen-schaftler haben wir noch rund zehnbis 15 Jahre, um einen dramatischenKlimawandel abzuwenden. Dazumüssen wir den Anstieg der boden-nahen Temperaturschicht im globalenDurchschnitt möglichst weit unterzwei Grad Celsius gegenüber demvorindustriellen Wert halten.

Steigt die Temperatur darüber hinausan, drohen uns deutlich katastropha-lere Schäden. Die Verknappung desWassers etwa würde bei einem Tem-peraturanstieg von 3 Grad Celsiusgleich fünfmal so viele Menschenbedrohen wie bei einem Anstieg umzwei Grad Celsius. Auch wäre beiweiterer Erwärmung mit der dauer-haften und weitgehenden Schmelzeder antarktischen Gletscher und demGrönlandeisschild zu rechnen – mit

dem Risiko großer Überflutungenfür rund 180 Millionen Menschen.

Nach den Prognosen werden sichauf der Nordhalbkugel nicht nur dieKlimazonen nach Norden verschie-ben, sondern auch Niederschlags-häufigkeiten starken regionalenÄnderungen unterliegen und Wetter-extreme zunehmen. Dadurch werdenbestimmte Lebensräume kleineroder ganz verschwinden – mitunkalkulierbaren Folgen für diebetroffene Tier- und Pflanzenwelt.Es wird Gewinner geben auf Seitender mobilen und anpassungsfähigenArten, aber auch eine lange Listeder Verlierer. Heute bereits selteneund gefährdete Spezialisten werdenes umso schwerer haben, sich denEntwicklungen anzupassen.

Es braut sich was zusammen. © Shutterstock.com / Zastol`skiy Victor Leonidovich

Flagge zeigenfür Symbolfiguren

Mit Unterstützung seiner Fördererkonnte der WWF die Bestände sogenannter „Flaggschiffarten“ wiedes Sibirischen Tigers oder desGroßen Pandas stabilisieren undvor dem Aussterben bewahren.Sie stehen stellvertretend für vieleandere Arten eines bestimmtenLebensraums im Zentrum derArbeit des WWF. Und sie sindzugleich, wie etwa der Eisbär, ander Spitze der Nahrungskette emp-findliche Indikatoren für Umweltver-änderungen durch Klimawandel,Wilderei und Lebensraumverlust.

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Klimawandel

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Obwohl die massiven Veränderungenerst in der Zukunft erwartet werden,macht sich der Klimawandel bereitsheute deutlich bemerkbar. Seit Jah-ren wird beispielsweise in Deutsch-land die Ausbreitung mediterranerArten nach Norden dokumentiert,wie das vermehrte Auftreten desBienenfressers und der Feuerlibelle.Andere Arten hingegen ziehensich in kühlere Gegenden zurück,etwa die Ringdrossel oder derTannenhäher.

Deshalb muss die Energieversorgungdrastisch geändert werden. Ziel istes, Energie zu sparen, sie effizientereinzusetzen, Energien mit wenigbis gar keinen CO2-Emissionen zuzu fördern. Nur so kann dem Eis-bären am Nordpol wie den Korallen-riffen vor Australien dauerhaftgeholfen werden.

Beispiel Torfsumpfwälder Mit finanzieller Unterstützung derdeutschen Post renaturiert derWWF seit 2008 Torfsumpfwälderin Indonesien. Parallel wird eininternationaler Standard für wald-bezogene Klimaschutzprojekteentwickelt. Das Projekt soll dabeihelfen, die trockengelegten Wald-flächen des Sebangau-Nationalparkswieder in einen natürlichen Zustandzu bringen.

Mit konkreten Maßnahmen wie demBau von Dämmen zur Anhebung desGrundwasserspiegels und Auffors-tungen soll die ökologische Funktionder Wälder als Wasserspeicher undZentrum der Artenvielfalt wiederher-gestellt werden. So werden Umwelt-schäden durch Torfbrände und diedamit verbundene Freisetzung vonCO2-Emissionen gemindert.

Bis Ende 2008 soll dabei eine neueinternationale Zertifizierungsmethodefür freiwillige Klimaschutzprojekteim Waldbereich entwickelt werden –als wissenschaftliche Grundlage fürden nachhaltigen Klimaschutz. Damitsoll u.a. nachweisbar werden, wieviel CO2 durch die Renaturierungeingespart werden konnte.

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Eiskalt erwischt: Die Eisbären spüren den fortschreitendenKlimawandel mit als Erste. © Digital Vision

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Lebensraum abgenommen, Ulmens-plintkäfer in Allianz mit Pilzen das„Ulmensterben“ eingeleitet, Wasch-bären sich breit gemacht.

Der Mensch ist daran nicht unschul-dig. Seit große Strecken mit demSchiff oder Flugzeug überwundenwerden können, werden auch Tiereund Pflanzen in alle Herren Länderverschleppt – natürliche Artenbarrieren

wie Gebirge oder Ozeane versagen.Unzählige fremde Organismen befin-den sich an oder in Verpackungenvon Früchten, Blumen, Holz, Pflan-zenteilen oder Tieren, an Schiffsrümp-fen oder im Ballastwasser von Schif-fen. In Deutschland sind etwa 1.150nicht-heimische Tier- und 12.000Pflanzenarten registriert, von denensich über 860 fest etabliert haben.

Beispiel:Die Arenga-Palme auf JavaAuf der indonesischen Insel Javawird im Ujung Kulon National Parkeine Palme zur Plage: Die Arenga-Palme macht sich in dem UNESCO-Weltnaturerbe breit. Inzwischen sindbereits 70 Prozent des 30.000 Hek-tar-Waldes mit der Palme bedeckt,die dabei Nahrungspflanzen derbedrohten Java-Nashörner verdrängt.

Der WWF bereinigt derzeit mit Hilfevon Wissenschaftlern und Freiwilli-gen zunächst 25 Hektar, um denNahrungspflanzen der Nashörnerwieder eine Chance zu geben.Insgesamt ist geplant, mindestenswieder 250 Hektar umzuwandeln.

Bedrohung durch Krankheiten– Beispiel Ebola Im Dezember 2006 veröffentlichtedas Magazin Science eine Studie, derzufolge in einem 2.700 Quadratkilo-meter großen Gebiet im Nordwestender Republik Kongo und in Gabunzwischen 2001 und 2005 etwa 5.500Flachlandgorillas am Ebola-Virusgestorben sind. Das Ebola-Virus,benannt nach dem gleichnamigenFluss in Nordkongo, kann von einembis heute unbekannten Wirt auf Men-schen und andere Säugetiere übertra-gen werden. Vor allem Fledermäusewerden als natürlicher Wirt des Virusangesehen. Mittlerweile wurden Ebo-la-Antikörper auch in einer Wild-schweinart des zentralafrikanischenRegenwaldblocks nachgewiesen. Dasheißt, dass die Tiere zwar in Kontaktmit dem Virus gekommen sind, aberoffenbar nicht daran erkranken.

In Australien drohen Feigenkakteen alles zu überwuchern – von der Rinderweide biszu heimischen Arten. © WWF-Canon / John E. Newby

Gefährdungsursachen und WWF-Lösungen

Invasive Arten und Krankheiten

Sie sind ungebetene Gäste, die jedeMenge Ärger machen: Invasive Arten,Pflanzen und Tier also, die in eineneigentlich fremden Lebensraum ein-dringen, sich dort rasant vermehrenund die einheimische Flora und Fau-na verdrängen oder durch Auffressenund Krankheitserreger direkt dezi-mieren. So haben AmerikanischeFlusskrebse hierzulande dem heimi-schen Vertreter praktisch überall den

Bedroht auch durch das Ebola-Virus: Gorilla-Familie in der DemokratischenRepublik Kongo. © WWF-Canon / Martin Harvey

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Genau das ist besonders bedrohlich,da Wildschweine zum bevorzugtenJagdwild der lokalen Bevölkerunggehören. Dadurch besteht die Gefahreiner direkten Übertragung auf denMenschen durch Verzehr des Wild-schweinfleisches.

Ebola gehört zu den gefährlichstenViruserkrankungen und führt beimMenschen häufig binnen wenigerTage zum Tod. Allerdings kann dieÜbertragung offenbar nur dann statt-finden, wenn es zu einem direktenBlutkontakt kommt oder infiziertesFleisch gegessen wird.

Genau das geschieht im Kongo-becken in Zentralafrika, wo derRegenwald von Holzfällern inrasender Geschwindigkeit abge-holzt wird und immer mehr Men-schen in einstmals dünn besiedelteGebiete vordringen. Der Verzehrvon Buschfleisch dürfte in direktemZusammenhang mit dem Über-springen des Ebola-Virus auf denMenschen stehen.

Seit 2003 finanziert der WWF For-schungen zur Ebola-Seuche. WWF-Experten helfen zudem in Zentral-afrika mit, Affenpopulationen zuüberwachen, Wilderei zu verhindern,Holzeinschlag einzudämmen unddurch Aufklärungsarbeit die heimi-

sche Bevölkerung vom Töten derAffen und deren Verzehr abzuhalten.Die Flachlandgorillas im vom WWFDeutschland mitbetreuten Dzanga-Sangha-Schutzgebiet in der Zentral-afrikanischen Republik gelten bislangals frei von Ebola.

Putzig, aber problematisch: Waschbär in Deutschland. © Shutterstock.com / Holger Ehlers

Macht seinem europäischen Verwandten den Garaus: Amerikanischer Flusskrebs.© Shutterstock.com / Uwe Ohse

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umweltverträgliche Waldwirtschaft.Indem in diesen Wäldern Holz zwargefällt, die Vielfalt der Pflanzen undTiere aber erhalten bleibt und auf diesozialen Interessen der MenschenRücksicht genommen wird. Weltweiterfüllten bereits über 90 MillionenHektar Wald die FSC-Kriterien füreine nachhaltige Forstwirtschaft.(www.wwf.de/fsc)

Beispiel Fisch – MSC und MACDas blaue Siegel des Marine Steward-ship Council (MSC) auf der Verpa-ckung garantiert, dass beim Fang die-ses Meeresbewohners dessen Bestandnicht überfischt, kein Lebensraumzerstört und kein überflüssiger Bei-fang mitgefischt wurde. Wer wissenwill, welchen Fisch man unbesorgtessen kann und von welchen man bes-ser lässt, weil die Bestände überfischtsind, greift zum WWF-Fischführer.

Außerdem empfiehlt der WWF allenAquarianern, nur Meerwasserfische

Walbeobachtung statt Wal-Burger: Touristen zeigen in Island, wie es gehen kann.© Shutterstock.com / Sam Chadwick

WWF-Verbrauchertipps

Das können Sie tun!Ein wichtiges Fazit aus der Natur-schutzerfahrung des WWF lautet: Nurwer einen dauerhaften Nutzen aus denNaturgütern zieht, schützt sie auch,anstatt sie für kurzfristigen Profit fürimmer zu zerstören.

Deshalb fördert der WWF in seinenProjekten auch die nachhaltigeNutzung der Natur. Das bedeutet:Es darf nicht mehr aus der Naturentnommen werden als nach-wächst – bei der Ernte von Holzund Heilpflanzen genauso wie beider Nutzung von Wildtieren anLand und im Meer. Als Verbrauchersollten Sie auf Folgendes achten:

Beispiel Holz - FSCDer WWF unterstützt das Gütesiegelfür nachhaltige Forstwirtschaft desForest Stewardship Council (FSC).Holz und Papier mit dem FSC-Siegelstammen garantiert nicht aus Raub-bau, sondern fördern sozial- und

zu kaufen, deren Herkunft nach denKriterien des Marine AquariumCouncil (MAC) zertifiziert ist. Ergarantiert einen nachhaltigen Fangder Tiere. (www.wwf.de/fischfuehrer)

Beispiel MedizinalpflanzenDer WWF hat neben vielen anderenMaßnahmen gemeinsam mit vielenExperten und Partnern einen interna-tionalen Standard für die Wildsamm-lung von Heilpflanzen entwickelt.Nun setzt sich der WWF dafür ein,dass der Standard weltweit umgesetztwird und nur Produkte gehandeltwerden, die schonend gesammelteHeilpflanzen enthalten.

Derzeit können Sie als Verbraucher esden Produkten noch nicht ansehen, obdie Pflanzen naturverträglich gesam-melt wurden. Aber Sie sollten in Dro-gerien und Apotheken nachfragen,woher die Grundstoffe stammen, ausdenen Ihr Wunschprodukt hergestelltwurde. Nur gemeinsam mit Ihnenkönnen wir den Heilpflanzenhandeldazu bewegen, nur nachhaltig gesam-melte Pflanzen einzusetzen!

Beispiel UrlaubÖko-Tourismus ist ein Wachstums-markt, der entscheidend zum Erhaltder biologischen Vielfalt gerade inarmen Ländern beitragen kann. Seit2007 arbeitet der WWF daher auchmit dem „forum anders reisen“ zu-sammen, um Reisen in Ökoregionenund WWF-Projektgebiete anzubieten.Außerdem unterstützt die Umwelt-stiftung Touren zur Walbeobachtung.Was man aus dem Urlaub an Souve-nirs mitbringen darf, zeigt der WWF-Souvenirführer. Im Kreditkartenfor-mat klärt er darüber auf, welche Arteninternational geschützt sind und nichtgekauft werden dürfen. (www.wwf.de/tourismus)

Generell gilt: Je bewusster Siekonsumieren, desto besser!Sparen Sie nicht nur Energiesondern helfen Sie mit, bedrohteArten zu bewahren.

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19WWF Deutschland

CBD Convention on Biological Diversity, Übereinkommen zumSchutz der biologischen Vielfalt

CITES Convention on International Trade in Endangered Species,Washingtoner Artenschutzübereinkommen

ETIS Elephant Trade Information System, Überwachungssystemfür illegalen Handel mit Elefantenprodukten

FSC Forest Stewardship Council, Gütesiegel für nachhaltigeForstwirtschaft

ISSC-MAP International Standard for Sustainable Wild Collection ofMedicinal and Aromatic Plants, Internationaler Standard zurnachhaltigen Wildsammlung von Heil- und Aromapflanzen

IUCN International Union for the Conservation of Nature andNatural Ressources, Weltnaturschutzunion

MAC Marine Aquarium Council, Gütesiegel für nachhaltig gefan-gene Meerestiere im Aquarienhandel

MSC Marine Stewardship Council, Gütesiegel für nachhaltigeFischereiwirtschaft

TRAFFIC Gemeinsames Artenschutzprogramm von WWF und Weltna-turschutzunion IUCN

Glossar

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Artenschutz und TRAFFICRebstöcker Straße 5560326 Frankfurt am MainTel. 0 69 / 79 144-183Fax 0 69 / 79 144- 231 [email protected]

Der WWF Deutschland ist Teil des World Wide Fund ForNature (WWF) – einer der größten unabhängigen Naturschutz-organisationen der Welt. Das globale Netzwerk des WWF istin mehr als 100 Ländern der Erde aktiv. Weltweit unterstützenuns über fünf Millionen Förderer.

Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebietenund eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben. Deshalb müssen wir gemeinsam

- die biologische Vielfalt der Erde bewahren- erneuerbare Ressourcen naturverträglich nutzen und- die Umweltverschmutzung verringern und

verschwenderischen Konsum eindämmen.

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„Uns wird heißer als uns lieb ist“ – der Klimawandel macht den antarktischen Pinguinen zu schaffen. Verkleidete WWF-Aktivistenprotestieren auf der UN-Klimakonferenz in Bali im Dezember 2007 gegen die schleppenden Verhandlungen. © WWF

www.wwf

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WWF DeutschlandRebstöcker Straße 5560326 Frankfurt am MainTel. 0 69 / 79 144-0Fax 0 69 / 79 144-112 [email protected]