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ACOS 354
ACOS 300
Digitale Netzschutztechnik für die
Mittel- und Hochspannung
ACOS 353 Gerichteter Überstromzeitschutz
Produktbeschreibung
ACOS 353
12/2015 2
Copyright Copyright © IDS GmbH Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise verboten.
Kein Teil dieses Dokumentes darf ohne schriftliche
Einwilligung der IDS GmbH in irgendeiner Form (Fotokopie,
Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke
der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter
Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt
oder verbreitet werden. Bei Zuwiderhandlungen behalten wir
uns Schadensersatzforderungen vor.
Technische Änderungen behalten wir uns vor.
IDS GmbH
Nobelstraße 18
D-76275 Ettlingen
GPM.10551.DE0101
Haftungsausschluss Ein Teil der in diesem Dokument beschriebenen Funktionen
sind optional in dem Sinne, dass nur bestimmte
Produktvarianten die angegebene Funktion enthalten. Es
können weitere, in diesem Dokument nicht beschriebene
Funktionen im System lauffähig sein, wobei kein Anspruch
auf diese Funktionen besteht.
Den Inhalt des Handbuches haben wir in Übereinstimmung
mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Abweichungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Der Inhalt des Handbuches wird regelmäßig überprüft.
Notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen
enthalten.
ACOS 353
12/2015 3
Inhalt
1 Systemdesign 6
2 Anwendung 8
3 Besondere Merkmale 9
4 Hardwarekonfiguration 10
5 Lokale Steuerung, Parametrierung und Diagnose 13
5.1 Bedienelemente und Online-Daten 13
5.2 Benutzerdefinierte Seiten 14
6 Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver 16
6.1 Systemvoraussetzungen 16
6.2 Hauptseite 17
6.3 Online-Daten 18
6.4 Ereignisliste 18
6.5 Störschriebe 19
7 Engineering-Tool 20
8 Software-Funktionen 22
8.1 Parametersätze 22
8.2 Schutzfunktionen 22
8.2.1 Übersicht 22
8.2.2 Unverzögerter Überstromschutz (IOC50, I>>>) 23
8.2.3 Überstromzeitschutz (TOC51, I>>) 24
8.2.4 Spannungsabhängige Überstromschutz-Funktion (VOC51V) 28
8.2.5 Überstrom-Richtungsschutz (TOC67, I Dir>, I Dir>>) 30
8.2.6 Erdschlussschutz, ungerichtet (IOC50N , Io>>>) 31
8.2.7 Erdschlussschutz abhängig ungerichtet (TOC51N, Io>, Io>>) 32
8.2.8 Erdschlussrichtungsschutz (TOC67N, Io Dir>, Io Dir>>) 33
8.2.9 Einschaltstrom-Erkennung und -Blockierung (INR2, I2h>) 35
8.2.10 Schieflastschutz (TOC46, I2>) 36
8.2.11 Thermischer Überlastschutz (TTR49L, T>) 37
8.2.12 Nullstromdifferentialschutz (DIF87N) 38
8.2.13 Überspannungsschutz (TOV59) 40
8.2.14 Unterspannungsschutz (TUV27, U<, U<<) 41
8.2.15 Erdüberspannungsschutz (TOV59N) 42
8.2.16 Drehfeldüberwachung (TOV47) 43
8.2.17 Überfrequenzschutz (TOF81) 44
ACOS 353
12/2015 4
8.2.18 Unterfrequenzschutz (TUF81) 45
8.2.19 Frequenzänderungsschutz (FRC81R) 46
8.2.20 Synchrocheck-/Synchronschalt-Funktion 47
8.2.21 AWE für Mittelspannungsnetze (REC79MV) 49
8.2.22 Spannungswandler-Überwachung (VTS) 50
8.2.23 Schutz vor Stromasymmetrie (VCB60) 53
8.2.24 Schalterversager-Schutz (BRF50, CBFP) 54
8.2.25 Gerichtete Leistungsüberwachung P>, P< (DOP32, DUP32) 55
8.2.26 Wattmetrische Erdschlusserfassung (WEF32N) 57
8.2.27 Transiente Erdschlussschutz-Funktion (TransEF) 59
8.2.28 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz (QU) 60
8.2.29 Mindeststromstufe (IMin) 62
8.2.30 Automatische Frequenz Entlastung (AFE) 64
8.3 Messfunktionen 65
8.3.1 Übersicht 65
8.3.2 Messwert-Vorverarbeitung 65
8.3.3 Strommessung 66
8.3.4 Spannungsmessung 66
8.3.5 Leistungsmessung 67
8.3.6 Übertragung der Messwerte 67
8.3.7 Stromwandler-Überwachung 69
8.3.8 Überwachungsfunktion für Leistungsschalter-Verschleiß 70
8.3.9 Störschriebe 71
8.4 Steuerungsfunktionen 72
8.4.1 Übersicht 72
8.4.2 Vereinfachte Auslöselogik (TRC 94) 72
8.4.3 Funktionsbaustein zur Steuerung des Leistungsschalters (CB1Pol) bzw. eines Trennschalters
(DisConn) 73
9 Technische Daten 74
9.1 Versorgungsspannung 74
9.2 Stromeingang 75
9.3 Spannungseingang 75
9.4 Digitalausgabe (Auslösemodul) 76
9.5 Digitaleingabe 76
9.6 Digitalausgabe 77
9.7 CPU 77
9.8 Prüfungen und Zertifikate 78
9.9 Mechanische Daten 78
10 Montagearten 79
ACOS 353
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10.1 Rack-Montage 79
10.2 Kragen-Montage 82
10.3 Konsolen-Montage 42TE 85
10.4 IP Schutzrahmen 86
10.5 Blendrahmen 42TE 87
10.6 Wand-Montage 88
11 Schematische Anschlussbeispiele 90
11.1 Anschluss Auslöse-, Strom- und Spannungseingangsmodul 90
11.2 Stromwandleranschluss für empfindliche Erdschlusserfassung 91
11.3 Anschluss des digitalen Eingabemoduls 92
11.4 Anschluss des digitalen Ausgabemoduls R8+80 93
12 Anwendungsbeispiele 94
12.1 Zweiseitig gespeiste Leitung (Ringleitung) 94
12.2 Automatische Wiedereinschaltung 95
12.3 Erdschlusserfassung in kompensierten und isolierten Netzen 96
12.4 Schalterversager-Schutz (BRF50) 97
12.5 Überstromschutz mit rückwärtiger Verriegelung 98
13 Bestellinformationen 99
13.1 Gerätekonfiguration ACOS 353 100
ACOS 353 Systemdesign
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1 Systemdesign
ACOS 353 ist ein Kombischutzgerät aus der ACOS 300 Schutzgeräteserie. Basis der Schutzgeräteserie
ist eine skalierbare Hardware-Plattform, die sich an unterschiedlichste Anforderungen anpassen
lässt. Der Datenaustausch erfolgt mit Hilfe eines Baugruppenträgers über einen digitalen 16-bit
Hochgeschwindigkeits-Parallelbus ohne Multiplex. Jedes Modul ist durch seinen Steckplatz
gekennzeichnet. Zwischen den Modul-Steckplätzen gibt es keinen Unterschied im Hinblick auf ihre
Funktionalität. Die einzige Einschränkung bildet die Position der CPU-Karte, diese ist stets Slot J
zugewiesen. Die integrierte Selbstüberwachungsfunktion minimiert das Risiko von
Funktionsstörungen des Schutzgeräts.
Standardisierte Schnittstellen erlauben eine nahtlose Integration der ACOS 300 Kombischutzgeräte in
nahezu jedes Stationsautomatisierungssystem.
Das Stationsautomatisierungssystem ACOS SAS besteht aus den folgenden Grundkomponenten, die
zu beliebigen Konfigurationen zusammengestellt werden können:
• ACOS 300 Schutzgeräte
• Feldeinheiten ACOS 750 SAS zum zentralen Aufbau oder dezentralen prozessnahen Aufbau
direkt an der Primäranlage
• Feldbedieneinheit ACOS OP07A bzw. TP07A zur Vor-Ort-Steuerung
• Stationseinheit bzw. Gateway zum zentralen Aufbau
• Stationsbedieneinheit zur Nahsteuerung; Aufstellung in der Anlage oder einer örtlichen
Warte
ACOS 353 Systemdesign
12/2015 7
Abbildung 1-1: Systemdesign
Stations-
ACOS 353 Anwendung
12/2015 8
2 Anwendung
Der gerichtete Überstromzeitschutz ACOS 353 ist ein Kombischutzgerät und wird vor allem als
Leitungsschutz in Netzkonfigurationen benötigt, in denen das Überstromkriterium und eine
Zeitstaffelung zur Gewährleistung der Selektivität nicht ausreicht. Dies ist stets bei doppelter
Einspeisung bzw. bei Ringnetzen gegeben. ACOS 353 kann unabhängig von der
Sternpunktbehandlung und ergänzend als Reserveschutz zu einem Transformatordifferentialschutz
eingesetzt werden. Nachfolgende Abbildung zeigt einen Überblick über alle Schutzfunktionen, die in
AOCS 353 enthalten sind. Eine Erläuterung der ANSI-Codierung ist unter 8.2.1 zu finden.
Abbildung 2-1: Übersicht Schutzfunktionen
Zur Steuerung des Leistungsschalters und weiterer Schaltgeräte stehen vorgefertigte
Automatisierungsfunktionen sowie Verriegelungen zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit über einen Funktionsplan nach IEC 61131-3 benutzerdefinierte Funktionen
hinzuzufügen.
Betriebsmesswerte, Zählwerte, digitale Zustände und Ereignisse werden erfasst und sowohl lokal am
Display als auch im Webserver als Online-Daten bzw. in einer Ereignisliste zur Anzeige gebracht.
acos 353
Schließen
Auslösung
4I
79 25
50 51 50BF
50N 51N 46
6068
Inrush49
3U
USammelschiene
67 67N 32
32N QU
27 59 59N
81 81R
AFE
ACOS 353 Besondere Merkmale
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3 Besondere Merkmale
ACOS 353-Kombischutzgeräte lassen sich wie folgt charakterisieren:
• Vollständiges Portfolio von gerichtetem Überstrom-und Erdschlussschutzfunktionen
• Verteilung der Schutz- und Steuerungsfunktionen auf zwei Prozessoren
• Umfangreiche Steuerungs- und Überwachungsfunktionen
• 3,5 Zoll großes Farb-Touch-Display (optional 5,7 Zoll)
• Integrierter Webserver
• Konfiguration über einen Funktionsplan nach IEC 61131-3
• Volle Kommunikationsfähigkeit nach IEC 61850 und IEC 60870-5-101/103/104
• Modulare Hardware
Als Reserveschutz sind ACOS 353 Kombischutzgeräte universell einsetzbar.
Die Bedienung des ACOS 353 Kombischutzgerätes erfolgt entweder lokal über das 3,5 Zoll große TFT-
Farb-Touch-Display (optional 5,7 Zoll) und Touch Keys oder von der Ferne über einen Webserver. Ein
grafisches Engineering-Tool zur Durchführung von Grundeinstellungen an System, Kommunikation,
Displayanzeige, Logik, Schutz- und Steuerungsparametern rundet das System ab.
ACOS 353 Hardwarekonfiguration
12/2015 10
4 Hardwarekonfiguration
Die Hardwarekonfiguration ist modular und umfasst hier beispielhaft folgende Module:
• Versorgungsspannung inkl. 2.fach Auslösemodul (Trip-Kontakte)
• Stromeingang
• Spannungseingang
• Digitale Ausgabe (8 Ausgänge)
• Digitale Eingabe (12 Eingänge)
• CPU
Abbildung 4-1: Standard-Bestückung ACOS 353
Folgende Optionen bzw. Varianten stehen zur Verfügung:
Versorgungsspannung:
• 24 V DC, 48 V DC, 60 V DC, 110 V DC, 220/230 V AC/DC
Stromeingang:
• Messbereich 1-3 Stromeingang 1/5 A
• Messbereich 4. Stromeingang:
o 1/5 A (Standard)
o 1/200 mA, Messbereich 5 x In (Option)
o 1/200 mA, Messbereich 50 x In (empfindlich) (Option)
PSTP+2101
12
345
678910
11
+
-
+
-
NO
NO
FAULTRELAY
DC
ACDC
CT+5151
12345678
CT
1C
T2
CT
3C
T4
R8+80
12345678910
11
12
13
14
15
16
O12+1101
12345678910
11
12
13
14
15
16
CPU+1201
MM/ST
Tx
Rx
SB
RJ-45
VT+2211
12345678
VT
1V
T2
VT
3V
T4
ACOS 353
12/2015
Spannungseingänge
• Messbereich 100/200/400 V
• Messbereich 230/400 (3
• Sensoreingänge 1-4 Spannungseingänge 3,25 V
Meldespannung:
• 24 V DC, 48 V DC, 60 V DC, 110 V DC, 110 V AC, 220 V DC, 230 V AC
Kommunikationsschnittstelle 1:
• Ethernet 100Base-FX (MM/ST), Ethernet 100Base
Kommunikationsschnittstelle 2:
• Ethernet 100Base-FX (MM/ST oder SM/FC), Ethernet 100Base
RS485/422
Serviceschnittstelle:
Ethernet Over Board (EOB), RJ-45
Kommunikationsprotokolle:
• Netzwerk:
o IEC 61850
o IEC 60870-5-104
o Modbus TCP
o DNP3 TCP
• Seriell1:
o IEC 60870-5-101
o IEC 60870-5-103
o Modbus
o SPA Bus
Anzahl Auslösekontakte:
• 2 Auslösekontakte
• 4 Auslösekontakte mit separatem Trip
ANMERKUNG
Bei den Auslösemodulen und dem kombinierten
ausschließlich mit Gleichspannung. Bei Anwendung eines digitalen Ausgabemoduls kann eine Auslösung
auch mit Wechselspannung erfolgen.
1 Setzt zweite Kommunikationsschnittstelle als seriellen Port
Hardwarekonfiguration
Messbereich 100/200/400 V
Messbereich 230/400 (3~ VAC)
4 Spannungseingänge 3,25 V
24 V DC, 48 V DC, 60 V DC, 110 V DC, 110 V AC, 220 V DC, 230 V AC
Kommunikationsschnittstelle 1:
(MM/ST), Ethernet 100Base-FX (SM/FC)
Kommunikationsschnittstelle 2:
FX (MM/ST oder SM/FC), Ethernet 100Base –TX, seriell LWL (Glas), seriell
45
104
101
103
mit separatem Trip-Modul
Bei den Auslösemodulen und dem kombinierten Versorgungsspannungsmodul erfolgt die Auslösung
ausschließlich mit Gleichspannung. Bei Anwendung eines digitalen Ausgabemoduls kann eine Auslösung
auch mit Wechselspannung erfolgen.
Setzt zweite Kommunikationsschnittstelle als seriellen Port voraus
Hardwarekonfiguration
11
TX, seriell LWL (Glas), seriell
Versorgungsspannungsmodul erfolgt die Auslösung
ausschließlich mit Gleichspannung. Bei Anwendung eines digitalen Ausgabemoduls kann eine Auslösung
ACOS 353 Hardwarekonfiguration
12/2015 12
Zusätzliche Schnittstelle für den Signalvergleichsschutz bzw. den binären Prozessbus:
• auf CPU-Modul:
o MM/ST
o SM/FC
• separates Kommunikationsmodul2
o MM/ST
o SM/FC
2 Belegt einen Steckplatz
ACOS 353 Lokale Steuerung, Parametrierung und Diagnose
12/2015 13
5 Lokale Steuerung, Parametrierung und Diagnose
Über den Touchscreen auf der Vorderseite des Geräts kann der Benutzer folgende Aktionen
durchführen:
• Parametereinstellungen
• Messwerte online anzeigen
• Digitale Zustände online anzeigen
• Ereignisse online anzeigen
• Systemeinstellungen ändern
• Kommunikationseinstellungen ändern
• mehrere kundenspezifische, benutzerdefinierte Displayseiten anzeigen/bearbeiten, z. B. Single-Line-Diagramme oder Soft-Button als benutzerdefinierte Funktionstaste
5.1 Bedienelemente und Online-Daten
Abbildung 5-1: Bedienelemente
Abbildung 5-2: Online-Daten
Touchscreen
Nächste Seite
Funktionstaste 1
Funktionstaste 2
ACOS 353 Lokale Steuerung, Parametrierung und Diagnose
12/2015 14
5.2 Benutzerdefinierte Seiten
Benutzerdefinierte Seiten lassen sich in EuroCAP erstellen und hinzufügen. Darüber hinaus können
die Funktionstasten für die Ausführung bestimmter Funktionen eingestellt werden. Nachfolgend ist ein
Beispiel mit Verwendung eines Single-Line-Diagramms zu sehen:
Abbildung 5-3: Beispiel für eine benutzerdefinierte Seite
Ausgangszustand:
• Die Funktionstaste 1 hat die Bedeutung „Ein“.
• Die Funktionstaste 2 hat die Bedeutung „Aus“.
Funktionstaste 1
Funktionstaste 2
ACOS 353 Lokale Steuerung, Parametrierung und Diagnose
12/2015 15
Der Benutzer schaltet den Leistungsschalter Q0 dann folgendermaßen aus:
1. Leistungsschalter Q0 auf dem Touchscreen anwählen: Das gewählte Objekt wird durch Blinken hervorgehoben.
2. Funktionstaste „Aus“ betätigen 3. Eingabe bestätigen 4. Der Dialog „Ergebnis: Erfolgreich“ erscheint. 5. Nach Quittierung dieser Meldung wird die Anzeige entsprechend aktualisiert, wobei sich
der Q0 Leistungsschalter nun in der "Aus"-Stellung befindet.
Alle Bedienschritte müssen zeitlich direkt hintereinander ausgeführt werden, sonst wird über ein
Timeout der Vorgang abgebrochen.
Genau wie die Seiten der Online-Messwert- und Ereignisanzeige wird auch diese Seite kontinuierlich
aktualisiert, d. h. jede Zustandsänderung wird angezeigt und entsprechend aktualisiert.
Bei Auftreten eines Fehlers erscheint eine Fehlermeldung mit entsprechendem Fehlercode und der
Ursache.
ACOS 353 Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
12/2015 16
6 Steuerung, Parametrierung und Diagnose per
Webserver
Die ACOS 300 Geräteserie bietet grundsätzlich die Möglichkeit der Gerätebedienung über einen WEB
Browser. Folgende Bedienungsmöglichkeiten werden vom Webserver der Geräte online bereit
gestellt:
• Darstellung der Gerätefront inkl. Display • Änderung der Schutzparameter • Anzeige von Messwerten • Anzeige von Ereignislisten • Anzeige der Systemeigenschaften • Anzeige und Abholung von Störschrieben (diese liegen im COMTRADE-Format bereit) • Download verschiedener Dateien (Rückdokumentation, Backup, Diagnose) • Bedienung verschiedener Gerätefunktionen (Unterstützung bei Simulation und Test) • Hinterlegen von Dokumentationen (z. B. Anschlussschema, Konfigurationsbeschreibungen,…) • Umfangreiche Statusanzeigen • Passwortverwaltung • Firmware-Update
6.1 Systemvoraussetzungen
Für den Zugriff auf den Webserver werden ein kompatibler Webbrowser und ein Ethernet-Anschluss
benötigt. Folgende Webbrowser können verwendet werden:
• Microsoft Internet Explorer Version 7.0 oder höher • Microsoft Internet Explorer 9.0 oder höher für grafische Darstellungen von Zeigerdiagrammen • Mozilla Firefox Version 7.0 oder höher
Für eine ordnungsgemäße Anzeige der Daten auf dem Bildschirm wird eine Bildschirmauflösung von
mindestens 1024 x 768 empfohlen. Innerhalb des Browsers muss JavaScript aktiviert sein. Aus
Sicherheitsgründen erlaubt das Gerät nur eine begrenzte Anzahl von gleichzeitigen
Netzwerkverbindungen.
ACOS 353 Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
12/2015 17
6.2 Hauptseite
Über diese Seite lässt sich die Frontplatte des Geräts bedienen. Das angezeigte Bedienfeld verhält
sich analog zum Touchscreen. Außerdem können von dieser Seite aus Stations- und Gerätenamen
geändert werden.
Abbildung 6-1: Hauptseite
ACOS 353
12/2015
6.3 Online-Daten
6.4 Ereignisliste
Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
Abbildung 6-2: Online-Daten
Abbildung 6-3: Ereignisliste
Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
18
ACOS 353
12/2015
6.5 Störschriebe
Abbildung
ANMERKUNG
Die angezeigten analogen und digitalen Spuren der
definiert und können durch den Nutzer individuell gestaltet werden.
Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
Abbildung 6-4: Störschriebabholung
Abbildung 6-5: WEB- Ansicht eines Störschriebs
Die angezeigten analogen und digitalen Spuren der Aufzeichnung werden im Konfigurationstool "EuroCAP"
definiert und können durch den Nutzer individuell gestaltet werden.
Steuerung, Parametrierung und Diagnose per Webserver
19
Aufzeichnung werden im Konfigurationstool "EuroCAP"
ACOS 353 Engineering-Tool
12/2015 20
7 Engineering-Tool
Das Engineering-Tool ist ein offline Tool mit dem die werksseitig gelieferte Grundkonfiguration des
Schutzgerätes an die konkreten projektrelevanten Anforderungen angepasst/ projektiert werden.
Diese Projektkonfiguration wird über ein Konfigurationsfile (EPC-File) in das Gerät eingespielt.
Mit dem Engineering-Tool können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
• Belegung/ Benennung der Ein-und Ausgänge
• Konfiguration der Schutzfunktionen/ der Gesamtschutzfunktion
• Definition der LED Anzeigen
• Erstellung/ Änderung von Offline-Parametersätzen
• Störschriebverhalten
• Kommunikationseinstellungen
Benutzerdefinierte Funktionen und Verriegelungen werden im grafischen Logikeditor realisiert.
Abbildung 7-1: Grafischer Logikeditor
ACOS 353 Engineering-Tool
12/2015 21
Benutzerdefinierte Seiten werden im grafischen LCD-Editor realisiert:
Abbildung 7-2 LCD-Editor
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 22
8 Software-Funktionen
8.1 Parametersätze
Zur Anpassung der Parameter-Einstellungen an den jeweiligen Netzzustand können bis zu sieben
Parametersätze angelegt werden. Die Parametersatzumschaltung erfolgt entweder manuell oder
automatisch durch einen definierten digitalen oder virtuellen Eingang.
8.2 Schutzfunktionen
8.2.1 Übersicht
Schutzfunktion IEC ANSI unverzögerter Überstromschutz I>>> 50 Überstrom-Zeitschutz I>, I>> 51 Überstromschutz, spannungsabhängig I> 51V Überstrom-Richtungsschutz I Dir>, I Dir>> 67 Erdschlussschutz, ungerichtet Io>>> 50N Erdschlussschutz, abhängig, ungerichtet Io>, Io>> 51N Erdschlussrichtungsschutz Io Dir>, Io Dir>> 67N Einschaltstrom Erkennung und Blockierung I2h> 68 Schieflastschutz I2> 46 Thermischer Überlastschutz T> 49 Nullstrom-Differentialschutz3 REF 87N Überspannungsschutz U>, U>> 59 Unterspannungsschutz U<, U<< 27 Erdüberspannungsschutz Uo>, Uo>> 59N Drehfeldüberwachung U2> 47 Frequenzschutz f<, f<<, f>, f>> 81 Frequenzänderungsschutz df/dt 81R Synchrocheck SYNC 25 Automatische Wiedereinschaltung 0�1 79 Spannungswandlerüberwachung 60 Schutz vor Stromasymmetrie 60 Schalterversagerschutz CBFP 50BF Gerichtete Leistungsüberwachung P>, P< 32 Wattmetrische Erdschlusserfassung I0-IEF 32N (67W) Intermittierender Erdschlussschutz4 I0-IEF 67N-IEF Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz QU 92 Mindeststromstufe I> Automatische Frequenz Entlastung AFE
Tabelle 8-1: Schutzfunktionen
Alle angegebenen Schutzfunktionen sind im Schutzgerät vorhanden. Bei Bedarf können nicht
benötigte Funktionen über das Engineering-Tool abgeschaltet werden.
3 ANSI 87N ist nicht in der Standardkonfiguration enthalten, ist jedoch projektspezifisch möglich
4 ANSI 67N-IEF ist nicht in der Standardkonfiguration enthalten, ist jedoch optional möglich.
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 23
8.2.2 Unverzögerter Überstromschutz (IOC50, I>>>)
Der unverzögerte Überstromschutz führt ohne zusätzliche Verzögerung zu einer Auslösung.
8.2.2.1 Auslösecharakteristik
T(I)=tOP, wenn I>Is
Abbildung 8-1: Auslösecharakteristik der Funktion (IOC50)
mit
tOP (s) theoretische Verarbeitungszeit, wenn I > IGS (ohne zusätzliche Verzögerung)
I Messwert des Stromes
IS Einstellwert der Überstromanregung (IOC50_StCurr_IPar_, Anregestrom)
8.2.2.2 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit unter Verwendung der Scheitelwert-Berechnung Auslösecharakteristik unverzögert < 6 % Rückfallverhältnis 0,85 Verarbeitungszeit bei 2 x IS < 15 ms Rückfallzeit * < 40 ms transientes Übergreifen 90 % unter Verwendung der aus der Fourier-Berechnung resultierenden Grundharmonischen Auslösecharakteristik unverzögert < 2 % Rückfallverhältnis 0,85 Verarbeitungszeit bei 2 x IS < 25 ms Rückfallzeit * < 60 ms transientes Übergreifen 15 %
I IS
tOP
t(I)
2*IS
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 24
8.2.3 Überstromzeitschutz (TOC51, I>>)
Die Überstromzeitschutz-Funktion realisiert auf der Grundlage der drei Phasenströme unabhängige
bzw. inverse Auslösecharakteristiken gemäß IEC- bzw. IEEE-Normen. Die Charakteristiken sind an IEC
60255-151, Ausgabe 1.0, 2009-08, angeglichen. Diese Funktion kann als Hauptschutz für
Mittelspannungsanwendungen oder als Reserve- bzw. Überlastschutz für Hochspannungs-
Betriebsmittel angewandt werden.
8.2.3.1 Auslösecharakteristik
8.2.3.1.1 UMZ-Charakteristik
t(I)=tOP, wenn I>IS
Abbildung 8-2: Unabhängige Überstrom-Charakteristik
mit
tOP theoretische Verarbeitungszeit, wenn I > IS
I Messwert des Stroms
IS Einstellwert der Überstromanregung (TOC51_StCurr_IPar_, Anregestrom)
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 25
8.2.3.1.2 AMZ-Charakteristik
���� = ��� � ��� – 1 + �� ����� > ��
mit
t(I) theoretische Verarbeitungszeit bei konstantem Strom,
k, c, α Konstanten zur Kennzeichnung der ausgewählten Kurve,
I Messwert des Stroms,
IS Einstellwert der Überstromanregung (TOC51_StCurr_IPar_, Anregestrom),
TMS Zeitfaktor (Verschiebung der Kurve auf der Zeitachse).
IEC ref Titel kr c α
1 A IEC Inv 0,14 0 0,02
2 B IEC VeryInv 13,5 0 1
3 C IEC ExtInv 80 0 2
4 IEC LongInv 120 0 1
5 ANSI Inv 0,0086 0,0185 0,02
6 D ANSI ModInv 0,0515 0,1140 0,02
7 E ANSI VeryInv 19,61 0,491 2
8 F ANSI ExtInv 28,2 0,1217 2
9 ANSI LongInv 0,086 0,185 0,02
10 ANSI LongVeryInv 28,55 0,712 2
11 ANSI LongExtInv 64,07 0,250 2
Tabelle 8-2: Konstanten der standardisierten inversen Charakteristiken
Die Grenze des wirksamen Bereichs der AMZ-Charakteristik (ID) lautet:
�� = 20 ∗ ��
Oberhalb dieses Werts erfolgt eine Auslösung gemäß UMZ-Charakteristik:
t�I� = TMS ! "#$%$&'()+ c+ wennI > I/ = 20 ∗ I0
Zusätzlich kann eine Mindestverzögerungszeit festgelegt werden. Diese Verzögerungszeit ist gültig,
wenn sie größer ist als t(I).
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 26
Rückfallverhalten:
Bei Einstellung einer IEC-Charakteristik erfolgt der Rückfall nach einer fest definierten Verzögerung.
Für eine Charakteristik nach ANSI gilt hingegen nachstehende Formel:
t1��� = ��� k31 − � ��� α� ����� < ��
mit
tr(I) theoretische Rückfallzeit bei konstantem Strom,
ky, α Konstanten zur Kennzeichnung der ausgewählten Kurve,
I Messwert des Stroms,
IS Einstellwert der Überstromanregung (TOC51_StCurr_IPar_, Anregestrom),
TMS Zeitfaktor (Verschiebung der Kurve auf der Zeitachse).
IEC ref
Titel kr α
1 A IEC Inv Rückfall nach einer fest definierten Verzögerungszeit 2 B IEC VeryInv
3 C IEC ExtInv 4 IEC LongInv 5 ANSI Inv 0,46 2 6 D ANSI ModInv 4,85 2 7 E ANSI VeryInv 21,6 2 8 F ANSI ExtInv 29,1 2 9 ANSI LongInv 4,6 2 10 ANSI LongVeryInv 13,46 2 11 ANSI LongExtInv 30 2
Tabelle 8-3: Rückfallkonstanten der normabhängigen Charakteristiken
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8.2.3.2 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösegenauigkeit 20 ≤ IS ≤ 1000 < 2 % Verarbeitungszeit-Genauigkeit ±5 % oder ±15 ms,
höherer Wert hat Vorrang Rückfallverhältnis 0,95 Rückfallzeit * abhängige Charakteristiken unabhängige Charakteristiken
ca. 60 ms
< 2 % oder ±35 ms, höherer Wert hat Vorrang
transientes Übergreifen < 2 % Ansprechzeit * < 40 ms Nachlaufzeit abhängige Charakteristiken unabhängige Charakteristiken
30 ms 50 ms
Einfluss des Zeitänderungswerts des Eingangsstroms (IEC 60255-151)
< 4 %
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8.2.4 Spannungsabhängige Überstromschutz-Funktion ( VOC51V)
Wenn die Überstromschutz-Funktion angewendet wird und der Strom im normalen Betrieb bezogen
auf den niedrigsten Fehlerstrom hoch sein kann, ist die korrekte Einstellung nur auf Grundlage von
Stromwerten nicht möglich. In diesem Fall kann jedoch, falls die Spannung während des Fehlers
wesentlich unter der niedrigsten Spannung im Betrieb liegt, die Spannung verwendet werden, um
zwischen dem fehlerhaften Status und dem normalen Betriebsstatus zu unterscheiden. Dies ist der
Anwendungsbereich der spannungsabhängigen Überstromschutz-Funktion.
Die Funktion hat zwei Betriebsmodi, abhängig von der Parameter-Einstellung:
• Spannungsbegrenzt
• Spannungsgesteuert.
8.2.4.1 Struktur des Schutz-Algorithmus
Abbildung 8-3 zeigt die Struktur des Algorithmus für den spannungsabhängigen Überstromschutz
(VOC51).
Abbildung 8-3: Struktur des Algorithmus für den spannungsabhängigen Überstromschutz
Characteristics L1
Decision logic
Characteristics L2
Characteristics L3
IL1Four
UL1Four
IL2Four
UL2Four
IL3Four
Parameters
UL3Four
Status signals
Binary
outputs
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8.2.4.2 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Betriebsgenauigkeit 20 ≤ GS ≤ 1000 < 2 % Arbeitszeitgenauigkeit ±5% od ±15 ms, je
nachdem, welcher Wert größer ist
Rücksetzverhältnis 0,95 Rücksetzzeit * Abhängige Zeit Bestimmte Zeit
ca. 60 ms
< 2% oder ±35 ms, je nachdem, welcher Wert größer ist
Transiente Überreichweite < 2 % Aufnahmezeit * < 40 ms Nachlauf Abhängige Zeit Bestimmte Zeit
30 ms 50 ms
Einfluss der Zeit, schwankender Wert des Eingangsstroms (IEC 60255-151)
< 4 %
* Gemessen mit Signal-Relais-Kontakt
Tabelle 8-4: Technische Daten der spannungsabhängigen Überstromschutz-Funktion
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8.2.5 Überstrom-Richtungsschutz (TOC67, I Dir>, I D ir>>)
8.2.5.1 Anwendung
Gerichtete Überstromzeitschutzgeräte werden vor allem in Netzkonfigurationen benötigt, in denen
das Überstromkriterium und eine Zeitstaffelung zur Gewährleistung der Selektivität nicht mehr
ausreicht. Dies ist stets bei doppelter Einspeisung (Ringleitung) gegeben.
8.2.5.2 Funktionsweise
Auf der Grundlage der gemessenen Spannungen und Ströme wählt der Block aus den sechs
möglichen Fehlerschleifen (L1L2, L2L3, L3L1, L1N, L2N, L3N) diejenige mit der kleinsten berechneten
Schleifenimpedanz aus. Auf Grundlage der Spannung und des Stroms der ausgewählten Schleife
liefert die Richtungsentscheidung eine Freigabe zur Auslösung, wenn die gemessenen Werte groß
genug für eine Richtungsentscheidung sind und der Fehler im Auslösebereich erkannt wird.
Abbildung 8-4: Richtungsentscheidung
8.2.5.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösegenauigkeit < 2 % Verarbeitungszeit-Genauigkeit falls Zeit-Faktor > 0,1 ±5 % oder ±15 ms,
höherer Wert hat Vorrang Genauigkeit in Mindestzeitbereich ±35 ms Rückfallverhältnis 0,95 Rückfallzeit ca. 100 ms transientes Übergreifen 2 % Ansprechzeit < 100 ms Speicherungs-Zeitintervall 50 Hz 60 Hz
70 ms 60 ms
Winkelgenauigkeit <3°
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8.2.6 Erdschlussschutz, ungerichtet (IOC50N , Io>>> )
Die Funktion „Erdschlussschutz, ungerichtet“ bewertet den Erdstrom und spricht ohne zusätzliche
Verzögerung an.
8.2.6.1 Auslösecharakteristik
t(G)=tOP wenn G>GS
Abbildung 8-5: Auslösecharakteristik der Funktion (IOC50N)
mit
tOP (s) theoretische Verarbeitungszeit, wenn I > IGS (ohne zusätzliche Verzögerung)
I Messwert des Stromes
IS Einstellwert der Überstromanregung (IOC50_StCurr_IPar_, Anregestrom)
8.2.6.2 Technische Daten
Scheitelwert-Berechnung:
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösecharakteristik (I > 0,1 In) unverzögert <6% Rückfallverhältnis 0,85 Verarbeitungszeit bei 2*IS < 15 ms Rückfallzeit * < 35 ms transientes Übergreifen 85 %
Fourier-Berechnung:
Funktion Genauigkeit Auslösecharakteristik (I > 0,1 In) unverzögert <3% Rückfallverhältnis 0,85 Verarbeitungszeit bei 2*IS < 25 ms Rückfallzeit * < 60 ms transientes Übergreifen 15 %
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8.2.7 Erdschlussschutz abhängig ungerichtet (TOC51N , Io>, Io>>)
Für die Funktion „Erdschlussschutz, abhängig, ungerichtet“ stehen unabhängige und inverse
Auslösecharakteristiken gemäß IEC- bzw. IEEE-Normen zur Verfügung. Die Charakteristiken sind an
IEC 60255-151, Ausgabe 1.0, 2009-08 angeglichen. Die abhängige Charakteristik entspricht der des
abhängigen Überstromzeitschutzes. Als charakteristische Größe gilt jedoch die
Nullsystemkomponente des Stromes.
8.2.7.1 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Auslösegenauigkeit * 20 ≤ IS ≤ 1000 < 3 % Verarbeitungszeit-Genauigkeit ±5 % oder ±15 ms,
höherer Wert hat Vorrang Rückfallverhältnis 0,95 Rückfallzeit * abhängige Charakteristik unabhängige Charakteristik
ca. 60 ms
< 2 % oder ±35 ms, höherer Wert hat Vorrang
transientes Übergreifen 2 % Ansprechzeit ≤ 40 ms Nachlaufzeit abhängige Charakteristik unabhängige Charakteristik
30 ms 50 ms
Einfluss des Zeitänderungswerts des Eingangsstroms (IEC 60255-151)
< 4 %
* gemessen in Version In = 200 mA
Tabelle 8-5: Technische Daten der Funktion Erdschlussschutz, abhängig, ungerichtet
ACOS 353
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8.2.8 Erdschlussrichtungsschutz (TOC67N, Io Dir>, Io Dir> >)
8.2.8.1 Anwendung
Der Hauptanwendungsbereich der Erdschlussrichtungsschutzfunktion ist der Schutz vor Erdschlüssen
inklusive Erfassung der Richtung zum Fehlerort. Gerichtete Erdschlussschutzfunktionen werden
allem in Netzkonfigurationen benötigt, in denen das Überstromkriterium und eine Zeitstaffelung zur
Gewährleistung der Selektivität nicht mehr ausreicht. Dies ist stets bei doppelter Einspeisung
(Ringleitung) gegeben.
8.2.8.2 Funktionsweise
Der Richtungsentscheid gibt die Auslösung frei, wenn Erdspannung und Erdstrom für eine
Richtungsentscheidung ausreichend sind und der Fehler im Auslösebereich erkannt wird.
HINWEIS
Die Position der Vektoren in der nachfolgenden Abbildung weist auf eine Vorwärtsstörung hin,
h. der Erdschluss befindet sich in der geschützten Leitung (die positive Richtung des Stroms
verläuft von der Sammelschiene zur Leitung).
Software
Erdschlussrichtungsschutz (TOC67N, Io Dir>, Io Dir> >)
Der Hauptanwendungsbereich der Erdschlussrichtungsschutzfunktion ist der Schutz vor Erdschlüssen
inklusive Erfassung der Richtung zum Fehlerort. Gerichtete Erdschlussschutzfunktionen werden
allem in Netzkonfigurationen benötigt, in denen das Überstromkriterium und eine Zeitstaffelung zur
Gewährleistung der Selektivität nicht mehr ausreicht. Dies ist stets bei doppelter Einspeisung
id gibt die Auslösung frei, wenn Erdspannung und Erdstrom für eine
Richtungsentscheidung ausreichend sind und der Fehler im Auslösebereich erkannt wird.
Die Position der Vektoren in der nachfolgenden Abbildung weist auf eine Vorwärtsstörung hin,
h. der Erdschluss befindet sich in der geschützten Leitung (die positive Richtung des Stroms
verläuft von der Sammelschiene zur Leitung).
Abbildung 8-6: Richtungsentscheidung
Software-Funktionen
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Erdschlussrichtungsschutz (TOC67N, Io Dir>, Io Dir> >)
Der Hauptanwendungsbereich der Erdschlussrichtungsschutzfunktion ist der Schutz vor Erdschlüssen
inklusive Erfassung der Richtung zum Fehlerort. Gerichtete Erdschlussschutzfunktionen werden vor
allem in Netzkonfigurationen benötigt, in denen das Überstromkriterium und eine Zeitstaffelung zur
Gewährleistung der Selektivität nicht mehr ausreicht. Dies ist stets bei doppelter Einspeisung
id gibt die Auslösung frei, wenn Erdspannung und Erdstrom für eine
Richtungsentscheidung ausreichend sind und der Fehler im Auslösebereich erkannt wird.
Die Position der Vektoren in der nachfolgenden Abbildung weist auf eine Vorwärtsstörung hin, d.
h. der Erdschluss befindet sich in der geschützten Leitung (die positive Richtung des Stroms
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8.2.8.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösegenauigkeit < ±2 % Verarbeitungszeit-Genauigkeit ±5 % oder ±15 ms,
höherer Wert hat Vorrang Genauigkeit in Mindestzeitbereich ±35 ms Rückfallverhältnis 0,95 Rückfallzeit ca. 50 ms ±35 ms transientes Übergreifen < 2 % Ansprechzeit 25 – 30 ms Winkelgenauigkeit Io ≤ 0,1 In 0,1 In < Io ≤ 0,4 In 0,4 In < Io
< ±10 ° < ±5 ° < ±2 °
Winkel-Rückfallverhältnis vorwärts und rückwärts gesamte übrige Auswahl
10 ° 5 °
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8.2.9 Einschaltstrom-Erkennung und -Blockierung (IN R2, I2h>)
Bei Erregung eines induktiven Elements mit einem Eisenkern (Transformator, Drosselspule usw.),
treten hohe Stromspitzen auf. Dies ist auf die vorübergehende asymmetrische Sättigung des
Eisenkerns als nichtlineares Element im elektrischen Netz zurückzuführen. Die Größe des Eisenkerns
ist gewöhnlich ausreichend, um die Werte des eingeschwungenen magnetischen Flusses unterhalb
des Sättigungspunkts des Eisenkerns zu halten, so dass der Einschaltübergang langsam abklingt.
Diese Stromspitzen hängen außerdem von Zufallsfaktoren wie dem Phasenwinkel beim Zuschalten
des Elements ab. Je nach Form der Magnetisierungskurve des Eisenkerns können die erkannten
Spitzen um ein Vielfaches über den Bemessungsstromamplituden liegen. Darüber hinaus können die
hohen Ströme in Mittel- und Hochspannungsnetzen mit geringen Verlusten und geringer Dämpfung
über einen relativ langen Zeitraum anhalten. Nachfolgende Abbildung zeigt ein typisches Beispiel für
den zeitlichen Verlauf des Einschaltstroms in den drei Phasen eines Transformators.
Folglich können Überstromrelais, Differentialrelais oder Distanzrelais anregen und aufgrund der
andauernden hohen Stromspitzen fehlauslösen.
Abbildung 8-7: Beispiel: Typischer Einschaltstrom
Die Einschaltstrom-Erkennung und -Blockierung kann zwischen zu hohen Strömen, die durch Überlast
oder Fehler verursacht werden und den zu hohen Strömen während eines Einschaltzustands,
unterscheiden.
Mit Hilfe des grafischen Logikeditors können andere Schutzfunktionen während der Einschaltzeit
blockiert und somit Fehlauslösungen vermieden werden.
Einige Schutzfunktionen werden automatisch durch die Einschaltstrom-Erkennung und -Blockierung
blockiert, ein eigenständiger Funktionsbaustein ist jedoch zur Anwendung im grafischen Logikeditor
ebenfalls verfügbar.
8.2.9.1 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Stromgenauigkeit 20 – 2000 % von In ±1 % von In
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.10 Schieflastschutz (TOC46, I2>)
Die Funktion des Schieflastschutzes schützt die elektrischen Betriebsmittel vor zu hohen
unsymmetrischen Belastungen, hervorgerufen zum Beispiel durch ein- oder zweipolige Fehler,
Leiterbruch oder Schäden an Schalterpolen.
Der Funktionsbaustein TOC46 für Schieflastschutz spricht an, wenn die Gegensystemkomponente des
Stromes höher ist als der eingestellte Anregewert. Hierbei werden unabhängige bzw. inverse
Charakteristiken gemäß IEC- bzw. IEEE-Normen eingesetzt. Die Funktion bewertet den Effektivwert
der Grundharmonischen der Gegensystemkomponente des Stroms. Die Charakteristiken sind an IEC
60255-151, Ausgabe 1.0, 2009-08, angeglichen.
8.2.10.1 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösegenauigkeit 10 ≤ Gs [%] ≤ 200 < 2 % Verarbeitungszeit-Genauigkeit ±5 % oder ±15 ms,
höherer Wert hat Vorrang Rückfallverhältnis 0,95 Rückfallzeit * abhängige Charakteristik unabhängige Charakteristik
ca. 60 ms
< 2 % oder ±35 ms, höherer Wert hat Vorrang
transientes Übergreifen < 2 % Ansprechzeit bei 2 * Gs < 40 ms Nachlaufzeit abhängige Charakteristik unabhängige Charakteristik
25 ms 45 ms
Einfluss des Zeitänderungswerts des Eingangsstroms (IEC 60255-151)
< 4 %
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8.2.11 Thermischer Überlastschutz (TTR49L, T>)
Das Prinzip des Thermischen Überlastschutzes beruht auf der Messung der drei Phasenströme und
der Berechnung der Effektivwerte. Die anschließende Temperaturberechnung basiert auf dem
höchsten Effektivwert der Phasenströme sowie der schrittweisen Lösung der Thermischen
Differentialgleichung.
Diese Methode ergibt die "Übertemperatur", d. h. eine Temperatur über der Umgebungstemperatur.
Dementsprechend ist die Temperatur des Schutzobjekts die Summe aus der berechneten
„Übertemperatur“ und der Umgebungstemperatur. Die Umgebungstemperatur lässt sich mit Hilfe
einer Temperatursonde messen, die analoge elektrische Signale proportional zur Temperatur
erzeugt. Alternativ kann die Temperatur der Umgebung mit Hilfe eines Parameters eingestellt
werden. Liegt die berechnete Temperatur (berechnete "Übertemperatur" + Umgebungstemperatur)
oberhalb bestimmter Schwellenwerte, so werden entsprechende Zustandssignale generiert: Alarm,
Auslösung, Entriegelung.
Für eine korrekte Einstellung müssen die folgenden Werte gemessen und als Parameter eingestellt
werden:
• Bemessungslaststrom: bei der Messung kontinuierlich anstehender Strom
• Bemessungstemperatur: eingeschwungene Temperatur bei Bemessungslaststrom
• Grundtemperatur: Temperatur der Umgebung während der Messung der Bemessungswerte
• Zeitkonstante: gemessene Aufwärm-/Abkühl-Zeitkonstante der exponentiellen Temperaturfunktion
Ein Problem von Metallelementen (der geschützten Leitung), die der Sonnenstrahlung ausgesetzt
sind, besteht darin, dass sie sich im Vergleich zur Umgebungstemperatur auch ohne einen Heizstrom
erhitzen; außerdem werden sie vor allem durch den Wind abgekühlt. Dies bedeutet, dass der
Wärmedurchgangskoeffizient in hohem Maße von den Auswirkungen des Winds abhängt. Da die
Freileitungen entlang einer viele Kilometer langen Strecke in unterschiedlichen geografischen
Umgebungen angeordnet sind, können die Auswirkungen von Sonne und Wind nicht im Detail
berücksichtigt werden. Die beste Näherung besteht darin, die Temperatur eines bestimmten
stromlosen Freileitungsabschnittes zu messen, der den gleichen Umgebungsbedingungen ausgesetzt
ist wie die geschützte Leitung selbst. Der Thermische Überlastschutz „erinnert“ sich an die
vorhergehenden Lastzustände der Leitung und erfordert nur eine geringe Sicherheitsmarge zwischen
dem maximal zulässigen Strom und dem zulässigen kontinuierlichen Erwärmungsstrom der Leitung.
Dies erlaubt eine bessere thermische und damit energetische Auslastung der Leitung in einem weiten
Bereich von Lastzuständen und Umgebungstemperaturen.
8.2.11.1 Technische Daten
Funktion Genauigkeit Verarbeitungszeit bei I > 1,2 * Itrip < 3 % oder < + 20 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.12 Nullstromdifferentialschutz (DIF87N)
Grundsätzlich handelt es sich beim Nullstromdifferentialschutz um eine niederohmige
Differentialschutzfunktion, basierend auf der Nullstromkomponente. Sie kann beispielsweise zum
Schutze von Wicklungen mit geerdetem Sternpunkt vor Erdschlüssen eingesetzt werden.
Abbildung 8-8: Funktionsweise Nullstromdifferentialschutz
Der über den Sternpunkt fließende Strom wird mit der aus den Phasenströmen berechneten
Nullsystemkomponente verglichen. Liegt die Differenz der verglichenen Ströme über der
charakteristischen Kennlinie, so erfolgt eine Auslösung.
Der Stabilisierungsstrom (Bias) ergibt sich aus dem Maximum der Phasenströme und des über den
Sternpunkt fließenden Stroms.
Abbildung 8-9: Funktionsweise Nullstromdifferentialschutz
Zusätzlich kann ein Richtungsvergleich des am Sternpunkt gemessenen und des aus den
Phasenströmen berechneten Nullstroms durchgeführt werden. Bei kleinem Nullstrom trotz hohem
Fehlerstrom in den Phasen führt dies zu einer Verbesserung der Funktions-Stabilität. Ob ein
Richtungsvergleich durchgeführt werden soll, kann durch Parametereinstellung festgelegt werden.
ACOS 353 Software-Funktionen
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Abbildung 8-10: Funktionsweise Richtungsvergleich
8.2.12.1 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Ansprechcharakteristik 1 Haltepunkt Rückfallverhältnis 0,95 Charakteristik-Genauigkeit < 2 % Verarbeitungszeit < 35 ms Rückfallzeit < 25 ms
ACOS 353
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8.2.13 Überspannungsschutz (TOV59)
8.2.13.1 Funktionsweise
Die Überspannungsschutz-Funktion misst drei Phasenspannungen. Liegt eine von ihnen oberhalb des
eingestellten Anregewertes, so wird ein phasenselektives Anregesignal generiert.
8.2.13.2 Betriebsmodus
Das General-Anregesignal wird generiert, wenn eine der drei geme
eingestellten Anregewert liegt.
Der Auslösebefehl erfolgt erst, wenn die Verzögerungszeit verstrichen ist und die
Parametereinstellung darüber hinaus einen Auslösebefehl erfordert.
8.2.13.3 Auslösecharakteristik
OPtGt =)( wenn SGG >
Abbildung
mit
tOP theoretische Verarbeitungszeit, wenn G > G
G Messwert der Grundharmonischen der Phasenspannungen,
GS Einstellwert der Phasenspannungen.
8.2.13.4 Technische Daten
Funktion Ansprechgenauigkeit Sperrspannung Rückfallzeit U< → Un U< → 0 Verarbeitungszeit Minimale Verarbeitungszeit
Software
Überspannungsschutz (TOV59)
Funktion misst drei Phasenspannungen. Liegt eine von ihnen oberhalb des
eingestellten Anregewertes, so wird ein phasenselektives Anregesignal generiert.
Anregesignal wird generiert, wenn eine der drei gemessenen Spannungen über dem
Der Auslösebefehl erfolgt erst, wenn die Verzögerungszeit verstrichen ist und die
Parametereinstellung darüber hinaus einen Auslösebefehl erfordert.
Auslösecharakteristik
Abbildung 8-11: Unabhängige Überspannungscharakteristik
theoretische Verarbeitungszeit, wenn G > GS,
Messwert der Grundharmonischen der Phasenspannungen,
Einstellwert der Phasenspannungen.
Technische Daten
Wirksamer Bereich Genauigkeit < ± 0,5 % < ± 1,5 % 60 ms 50 ms
< ± 20 ms50 ms
Software-Funktionen
40
Funktion misst drei Phasenspannungen. Liegt eine von ihnen oberhalb des
eingestellten Anregewertes, so wird ein phasenselektives Anregesignal generiert.
ssenen Spannungen über dem
Der Auslösebefehl erfolgt erst, wenn die Verzögerungszeit verstrichen ist und die
Genauigkeit < ± 0,5 % < ± 1,5 %
< ± 20 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.14 Unterspannungsschutz (TUV27, U<, U<<)
8.2.14.1 Anwendung
Unterspannungsschutzeinrichtungen werden angewendet, wenn eine definiert verzögerte
Abschaltung eines Anlagenteils bei Unterschreiten eines eingestellten Spannungsgrenzwertes
erfolgen soll. Die Unterspannungsschutz-Funktion bewertet die drei Außenleiterspannungen. Liegt
eine von ihnen unterhalb der eingestellten Anregeschwelle (und oberhalb der festgelegten
Mindesthöhe), wird ein phasenselektives Anregesignal generiert.
8.2.14.2 Funktionsweise
Eine Generalanregung erfolgt abhängig vom eingestellten Funktionsmodus, sobald eine, zwei oder
alle drei Spannungen unterhalb des eingestellten Anregwertes (und über der festgelegten
Mindesthöhe) liegen. Der Auslösebefehl wird erteilt, nachdem die Verzögerungszeit verstrichen ist
und die Parametereinstellung darüber hinaus einen Auslösebefehl erfordert.
8.2.14.3 Auslösecharakteristiken ��6� = �78����69:; < 6 <6�
Abbildung 8-12: Auslösecharakteristik Unterspannungsschutz
mit
tOP theoretische Verarbeitungszeit, falls Umin< U < US,
U Messwert der Spannungen,
US Anregeschwelle U<
8.2.14.4 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Auslösegenauigkeit < ± 0,5 % Blockierungsspannung < ± 1,5 % Rückfallzeit U> → Un U> → 0
50 ms 40 ms
Verarbeitungszeit-Genauigkeit < ± 20 ms Minimale Verarbeitungszeit 50 ms
UUmin
tOP
t(U)
US
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8.2.15 Erdüberspannungsschutz (TOV59N)
Die Erdüberspannungsschutz-Funktion arbeitet gemäß unabhängiger Auslösecharakterisik.
8.2.15.1 Auslösecharakteristik
OPtUt =)( wenn SUU >
Abbildung 8-13: Auslösecharakteristik Erdüberspannungsschutz
mit
tOP (Sekunden) theoretische Verarbeitungszeit, falls U > US, fix, entsprechend Parameter-Einstellung,
U Messwert der Grundharmonischen der Erdspannung,
US Einstellwert der Erdspannung.
8.2.15.2 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Ansprechgenauigkeit 2 – 8 %
8 – 60 % < ± 2 % < ± 1.5 %
Rückfallzeit U> → Un U> → 0
60 ms 50 ms
Verarbeitungszeit 50 ms < ± 20 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 43
8.2.16 Drehfeldüberwachung (TOV47)
Die Drehfeldüberwachungsfunktion arbeitet auf Basis der im Gerät verfügbaren symmetrischen
Komponenten. Als Messgröße wird dabei die Spannung des Gegensystems verwendet, welche ein Indiz für ein linkes Drehfeld liefert. Durch die Wahl der Parameter kann die Funktion neben der
Ableitung des Drehfeldes (linkes Drehfeld wegen falscher Phasenfolge, Parametereinstellung: Us
>95% UN) ebenso als Phasenausfallschutz und als Schutz vor Unsymmetrie verwendet werden, da die
Spannung des Gegensystems bereits mit ansteigen der Unsymmetrie anwächst. Die
Drehfeldüberwachungsfunktion arbeitet gemäß der unabhängigen Auslösecharakterisik.
8.2.16.1 Auslösecharakteristik
OPtUt =)( wenn SUU >
Abbildung 8-14: Auslösecharakteristik Drehfeldüberwachung
mit
tOP (Sekunden) theoretische Verarbeitungszeit, falls U > US, fix, entsprechend Parameter-Einstellung,
U Messwert des Gegensystems,
US Einstellwert der Gegensystemspannung.
8.2.16.2 Technische Daten
Funktion Wirks amer Bereich Genauigkeit Ansprechgenauigkeit 2 – 8 %
8 – 98 % < ± 2 % < ± 1.5 %
Rückfallzeit U> → Un U> → 0
60 ms 50 ms
Verarbeitungszeit 50 ms < ± 20 ms Tabelle 8-6: Technische Daten der Drehfeldüberwachung
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 44
8.2.17 Überfrequenzschutz (TOF81)
8.2.17.1 Anwendung
Eine Abweichung der Frequenz von der normalen Systemfrequenz deutet auf ein Ungleichgewicht
zwischen erzeugter Leistung und dem Lastbedarf hin. Ist die verfügbare elektrische Leistung
verglichen mit der Leistungsabnahme der angeschlossenen Verbraucher groß, liegt die
Systemfrequenz über dem normalen Wert. Die Überfrequenzschutz-Funktion wird üblicherweise
eingesetzt, um die Erzeugung herunterzufahren, und auf diese Weise die Systemfrequenz zu regeln.
Eine weitere mögliche Anwendung besteht in der Erfassung eines unbeabsichtigten Inselbetriebs der
dezentralen Erzeugung und einiger Verbraucher. Im Inselnetz ist es unwahrscheinlich, dass der
erzeugte Strom dem Verbrauch entspricht. Folglich ist die Erfassung einer hohen Frequenz ein
möglicher Hinweis auf einen Inselbetrieb.
Eine präzise Frequenzmessung ist darüber hinaus das Kriterium für die Synchrocheck- und die
Synchronschalt-Funktion.
8.2.17.2 Betriebsmodus
Die präzise Frequenzmessung erfolgt durch Messung der Zeit zwischen zwei ansteigenden Flanken
am Nulldurchgang eines Spannungssignals. Für eine Akzeptanz der gemessenen Frequenz sind
mindestens vier aufeinanderfolgende identische Messungen erforderlich. Ebenso sind vier ungültige
Messungen erforderlich, um die gemessene Frequenz zu Null zurückzusetzen. Die bewertete
Spannung muss dabei über 30 % der Bemessungsspannung liegen.
Der Überfrequenzschutz generiert ein Anregesignal, wenn mindestens fünf gemessene
Frequenzwerte über der vorgegeben Höhe liegen.
8.2.17.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Betriebsbereich 40 – 70 Hz 30 mHz Wirksamer Bereich 45 - 55 Hz / 55 - 65 Hz 2 mHz Verarbeitungszeit min 140 ms Verzögerungszeit 140 – 60000 ms ±20 ms Rückfallverhältnis 0,99
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.18 Unterfrequenzschutz (TUF81)
8.2.18.1 Anwendung
Eine Abweichung der Frequenz von der normalen Systemfrequenz deutet auf ein Ungleichgewicht
zwischen erzeugter Leistung und dem Lastbedarf hin. Ist die verfügbare elektrische Leistung
verglichen mit der Leistungsabnahme der angeschlossenen Verbraucher groß, liegt die
Systemfrequenz unter dem normalen Wert. Die Unterfrequenzschutz-Funktion wird üblicherweise
eingesetzt, um die Erzeugung hochzufahren, und auf diese Weise die Systemfrequenz zu regeln.
Eine weitere mögliche Anwendung besteht in der Erfassung eines unbeabsichtigten Inselbetriebs der
dezentralen Erzeugung und einiger Verbraucher. Im Inselnetz ist es unwahrscheinlich, dass der
erzeugte Strom dem Verbrauch entspricht. Folglich ist die Erfassung einer niedrigen Frequenz ein
möglicher Hinweis auf einen Inselbetrieb.
Eine präzise Frequenzmessung ist darüber hinaus das Kriterium für die Synchrocheck- und die
Synchronschalt-Funktion.
8.2.18.2 Betriebsmodus
Die präzise Frequenzmessung erfolgt durch Messung der Zeit zwischen zwei ansteigenden Flanken
am Nulldurchgang eines Spannungssignals. Für eine Akzeptanz der gemessenen Frequenz sind
mindestens vier aufeinanderfolgende identische Messungen erforderlich. Ebenso sind vier ungültige
Messungen erforderlich, um die gemessene Frequenz zu Null zurückzusetzen. Die bewertete
Spannung muss dabei über 30 % der Bemessungsspannung liegen.
Der Unterfrequenzschutz generiert ein Anregesignal, wenn mindestens fünf gemessene
Frequenzwerte unterhalb des Einstellwerts liegen.
8.2.18.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Betriebsbereich 40 – 70 Hz 30 mHz Wirksamer Bereich 45 - 55 Hz / 55 - 65 Hz 2 mHz Verarbeitungszeit min 140 ms Verzögerungszeit 140 – 60000 ms ±20 ms Rückfallverhältnis 0,99
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 46
8.2.19 Frequenzänderungsschutz (FRC81R)
8.2.19.1 Anwendung
Eine Abweichung der Frequenz von der normalen Systemfrequenz deutet auf ein Ungleichgewicht
zwischen erzeugter Leistung und dem Lastbedarf hin. Ist die verfügbare elektrische Leistung
verglichen mit der Leistungsabnahme der angeschlossenen Verbraucher groß, liegt die
Systemfrequenz über dem normalen Wert, und ist sie klein, liegt die Frequenz unter dem normalen
Wert. Bei ausgeprägtem Ungleichgewicht ändert sich die Frequenz rasch. Die
Änderungsgeschwindigkeit der Frequenzschutz-Funktion wird eingesetzt, um das Gleichgewicht
zwischen Erzeugung und Verbrauch wiederherzustellen, und auf diese Weise die Systemfrequenz zu
regeln.
Eine weitere mögliche Anwendung besteht in der Erfassung eines unbeabsichtigten Inselbetriebs der
dezentralen Erzeugung und einiger Verbraucher. Im Inselnetz ist es unwahrscheinlich, dass der
erzeugte Strom dem Verbrauch entspricht. Folglich ist die Erfassung einer hohen
Änderungsgeschwindigkeit der Frequenz ein möglicher Hinweis auf einen Inselbetrieb.
Eine präzise Frequenzmessung ist darüber hinaus das Kriterium für die Synchronschalt-Funktion.
8.2.19.2 Betriebsmodus
Die präzise Frequenzmessung erfolgt durch Messung der Zeit zwischen zwei ansteigenden Flanken
am Nulldurchgang eines Spannungssignals. Für eine Akzeptanz der gemessenen Frequenz sind
mindestens vier aufeinanderfolgende identische Messungen erforderlich. Ebenso sind vier ungültige
Messungen erforderlich, um die gemessene Frequenz zu Null zurückzusetzen. Die bewertete
Spannung muss dabei über 30 % der Bemessungsspannung liegen.
Der Frequenzänderungsschutz generiert ein Anregesignal, wenn der df/dt-Wert über dem
Einstellwert liegt. Die Frequenzänderung wird als Differenz zwischen der aktuell gemessenen
Frequenz und der Frequenz drei Perioden zuvor, berechnet.
8.2.19.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Betriebsbereich -5 - -0,05 und +0,05 - +5 Hz/sec Ansprechgenauigkeit ±20 mHz/s Verarbeitungszeit min 140 ms Verzögerungszeit 140 – 60000 ms +20 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.20 Synchrocheck-/Synchronschalt-Funktion
8.2.20.1 Anwendung
Werden im Netzbetrieb zwei asynchrone Systeme gekoppelt, so können verschiedene Probleme
auftreten. Die hohen Stromspitzen verursachen Schäden an den Verbindungselementen, die
Beschleunigungskräfte führen zu einer Überbeanspruchung der Antriebswellen rotierender
Maschinen und die vom Schutzsystem eingeleiteten Maßnahmen haben eine unerwünschte
Trennung wichtiger Netzabschnitte zur Folge.
Zur Vermeidung solcher Probleme, ist zu prüfen, ob die miteinander zu verbindenden Systeme
synchron arbeiten. Ist dies der Fall, wird der Einschaltbefehl an den Leistungsschalter übertragen. Bei
Asynchronität wird der Einschaltbefehl verzögert, um die geeignete Position der Spannungsvektoren
auf den beiden Seiten des Leistungsschalters zueinander abzuwarten. Können die Bedingungen für
einen sicheren Einschaltvorgang innerhalb einer zu erwartenden Zeit nicht erfüllt werden, wird dieser
abgewiesen.
Die Bedingungen für einen sicheren Einschaltvorgang lauten wie folgt:
• Die Differenz zwischen den Spannungsamplituden liegt unterhalb des eingestellten Grenzwertes.
• Die Differenz zwischen den Frequenzen liegt unterhalb des eingestellten Grenzwertes.
• Die Phasenverschiebung zwischen den Spannungen auf beiden Seiten des Leistungsschalters liegt innerhalb der eingestellten Grenzen.
8.2.20.2 Betriebsmodus
Die Funktion verarbeitet sowohl das automatische Wiedereinschalten als auch manuelle
Einschaltbefehle.
Die Grenzwerte für das automatische Wiedereinschalten und manuelle Einschaltbefehle können
unabhängig voneinander eingestellt werden.
Die Funktion vergleicht die Leitungsspannung mit der Spannung einer der Sammelschienenabschnitte
(Sammelschiene1 bzw. Sammelschiene2). Die Auswahl der Sammelschiene erfolgt automatisch auf
der Grundlage eines vom Benutzer, unter Anwendung des grafischen Logikeditors, festgelegten
digitalen Eingangssignals.
Als Spannung kann eine „Leiter-Erde“- oder „Leiter-Leiter“-Spannung ausgewählt werden.
Die Funktion verarbeitet die Signale der Spannungswandler-Überwachung und gibt den
Einschaltbefehl nur im Fall von plausiblen Spannungen frei.
ACOS 353 Software-Funktionen
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Es gibt drei Betriebsmodi:
Spannungsprüfung:
o spannungslose Sammelschiene, spannungsführende Leitung, o spannungsführende Sammelschiene, spannungslose Leitung, o beliebig (einschließlich spannungslose Sammelschiene, spannungslose Leitun
Synchrocheck
o spannungsführende Leitung
o spannungsführende Sammelschiene
Synchronschaltung
o spannungsführende Leitung
o spannungsführende Sammelschiene
Werden die Bedingungen für „Spannungsprüfung“ bzw. „Synchrocheck“ erfüllt, generiert die
Funktion einen Freigabebefehl. Bei manueller oder automatischer Aufforderung zum Einschalten
wird zudem der Einschaltbefehl erteilt.
Bei Nichterfüllung der Bedingungen für spannungsführenden und synchronen Betrieb, wird innerhalb
der eingestellten Timeout-Vorgabe eine Synchronschaltung angestoßen. Innerhalb einer
vorgegebenen Wartezeit müssen die Bedingungen für ein sicheres Schalten erfüllt sein. Um ein
sicheres Einschalten zum Schließzeitpunkt der Leistungsschalterkontakte zu gewährleisten, muss die
zu erwartende Eigenzeit des Leistungsschalters als Parameterwert eingestellt werden.
Eine begonnene Synchronprüfung kann mit Hilfe einer vom Benutzer im grafischen Logikeditor
festgelegten Abbruchbedingung unterbrochen werden.
Im Betriebsmodus „Bypass“ werden die Freigabesignale durch die Funktion generiert und der
Einschaltbefehl ohne weitere Überprüfungen übertragen.
8.2.20.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit im wirksamen Bereich Bemessungsspannung Un 100/200 V, Parameter-Einstellung Wirksamer Spannungsbereich 10 - 110 % von Un ±1 % von Un Frequenz 47,5 – 52,5 Hz ±10 mHz Phasenwinkel ±3 ° Verarbeitungszeit Einstellwert ±3 ms Rückfallzeit < 50 ms Rückfallverhältnis 0,95 Un
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.21 AWE für Mittelspannungsnetze (REC79MV)
8.2.21.1 Anwendung
Die automatische Wiedereinschaltfunktion für Mittelspannungsnetze kann bis zu vier
Wiedereinschaltungen realisieren. Die Pausenzeit kann für jedes Wiedereinschalten individuell und
getrennt für Erdschlüsse und Fehler ohne Erdberührung eingestellt werden. Die Wiedereinschaltung
erfolgt stets dreiphasig.
Die Auslösung der automatischen Wiedereinschaltfunktion erfolgt durch Rückfall einer
Schutzfunktion und/oder durch Signalisierung des geöffneten Zustands des Leistungsschalter-
Hilfskontakts. Nach Ablauf der Pausenzeit, generiert die automatische Wiedereinschaltfunktion
einen Einschaltbefehl. Wenn die Störung nach wie vor besteht oder erneut auftritt, werden die
Schutzfunktionen innerhalb der „Sperrzeit“ (beginnend mit dem Einschaltbefehl) erneut wirksam und
der nachfolgende Zyklus beginnt. Erfolgt während dieser Zeitdauer kein erneutes Ansprechen, wird
der automatische Wiedereinschaltzyklus zurückgesetzt, bis eine neue Störung das Verfahren mit dem
ersten Zyklus wieder einleitet.
8.2.21.2 Technische Daten
Funktion Genauigkeit Betriebsdauer ±1 % des Einstellwerts oder ±30 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.22 Spannungswandler-Überwachung (VTS)
Die Spannungswandler-Überwachung generiert eine Meldung zur Angabe eines Fehlers im
Sekundärkreis des Spannungswandlers. Die Meldung kann beispielsweise als Warnhinweis dienen,
indem sie auf Störungen bei der Messung hinweist, oder sie kann das Ansprechen der Distanzschutz-
Funktion deaktivieren, sofern geeignete gemessene Spannungswerte für eine Distanz-Entscheidung
nicht verfügbar sind.
Die Spannungswandler-Überwachung ist für die Erfassung von fehlerhaften asymmetrischen
Zuständen des Spannungswandler-Kreises ausgelegt, die beispielsweise durch einen gebrochenen
Leiter im Sekundärkreis verursacht werden.
8.2.22.1 Struktur des Algorithmus für die Spannungswandler-Überwachung
Abbildung 8-15: Struktur des Algorithmus für die Spannungswandler-Überwachung
Parameter
VTS Algorithmus
Digitale Ausgangssignale
U0
U2
VTS
Dead Line Detection
I0
I2
Digitale Eingangssignale
Logik
UL1
UL2
UL3
IL1
IL2
IL3
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8.2.22.2 Algorithmus der Rückspannungserfassung (DLD)
Von diesem Modul wird entschieden, ob die "Bedingung Leitung_OK" oder die "Bedingung Leitung
spannungslos" gegeben ist. Dieses Modul zählt zur Messwert-Vorverarbeitungsphase.
Abbildung 8-16: Prinzipschema der Funktion
Die Parameter für die Funktion Rückspannungserfassung sind im Folgenden aufgelistet.
8.2.22.3 Algorithmus für die Spannungswandler-Überwachung
Für die Spannungswandler-Überwachung gibt es drei verschiedene Modi:
Erfassung der Nullsystemkomponente, Erfassung der Gegensystemkomponente und
Sonderanwendung.
Das Modul Spannungswandler-Überwachung-Algorithmus (VTS Algorithm) hat die Aufgabe zu
erkennen, ob die Bedingungen für den Zustand "SPANNUNGSWANDLER-ÜBERWACHUNG-
AUSFALL" ("VTS FAIL") entsprechend der für den ausgewählten Modus festgelegten Bedingungen
gegeben sind.
UL1Four
Dead lineDetection
UL2Four
IL1Four
IL2Four
UL3Four
IL3Four
Parameter
DigitaleEingangssignale
DLD_StUL1_Grl_
DLD_StUL2_Grl_
DLD_StUL3_Grl_
DLD_StIL1_Grl_
DLD_StIL2_Grl_
DLD_StIL3_Grl_
DLD_DeadLine_Grl_
DLD_LineOK_Grl_
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8.2.22.4 Entscheidungslogik
Das Entscheidungslogik-Modul verknüpft die digitalen Eingangssignale mit den Parametern, um den
Auslösebefehl der Funktion zu generieren.
Abbildung 8-17: Logikschema der Entscheidungslogik
8.2.22.5 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Anregestrom Io = 0 A I2 =0 A
<1 % <1 %
Eigenzeit < 20 ms Rückfallverhältnis 0,95
Tabelle 8-7: Technische Daten der Spannungswandler-Überwachung
DLD_StIL1_GrI
VTS_Fail_GrI_
DLD_StIL2_GrI
DLD_LineOK_GrI_
DLD_StIL3_GrI
DLD_DeadLine_GrI
DLD_StUL1_GrI
DLD_StUL2_GrI
DLD_StUL3_GrI
OR NOT
AND
t
200
R
S
ANDVTS_Fail_int_
VTS_Blk_GrO_
OR
t
100
NOT
NOT
R
S OR
AND
t
100
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.23 Schutz vor Stromasymmetrie (VCB60)
8.2.23.1 Anwendung
Die Funktion „Schutz vor Stromasymmetrie“ erfasst eine Asymmetrie bei der Strommessung. Im
Gegensatz zur Funktion „Stromwandler-Überwachung“ ist diese Funktion in der Lage einen
Auslösebefehl zu generieren. Ansonsten sind die Funktionsweisen beider Funktionen nahezu
identisch.
8.2.23.2 Funktionsweise
Die Funktion wählt den maximalen und minimalen Phasenstrom aus. Liegt die Differenz zwischen
diesen Werten über dem eingestellten Grenzwert, generiert die Funktion ein Anregesignal. Eine
notwendige Vorbedingung für die Generierung eines Anregesignals ist, dass der Maximalwert der
Ströme zwischen 10 % und 150 % des Bemessungsstroms liegt.
8.2.23.3 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Ansprechgenauigkeit bei In < 2 % Rückfallverhältnis 0,95 Verarbeitungszeit 70 ms
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8.2.24 Schalterversager-Schutz (BRF50, CBFP)
8.2.24.1 Anwendung
Nachdem eine Schutzfunktion einen Auslösebefehl generiert hat, wird erwartet, dass der
Leistungsschalter ausschaltet und der Fehlerstrom unter die zuvor festgelegte normale Höhe abfällt.
Erfolgt dies nicht, muss ein zusätzlicher Auslösebefehl generiert werden, damit der Fehler durch die
nachgeschalteten Leistungsschalter beseitigt wird. Gleichzeitig kann nach Bedarf ein erneuter
Auslösebefehl an den (die) Leistungsschalter generiert werden, von dem (denen) eine Abschaltung
erwartet wird.
8.2.24.2 Technische Daten
Funktion Wirksamer Bereich Genauigkeit Strom-Ungenauigkeit <2 % Zeit bis erneute Auslösung ca. 15 ms BF Zeit-Ungenauigkeit + 5 ms Strom-Rückfallzeit 20 ms
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8.2.25 Gerichtete Leistungsüberwachung P>, P< (DOP3 2, DUP32)
8.2.25.1 Anwendung
Die gerichtete Leistungsüberwachung wird eingesetzt, um die im Netz befindlichen Betriebsmittel,
hauptsächlich Generatoren, vor zu hohen Wirk- und/oder Blindleistungen zu schützen.
8.2.25.2 Funktionsweise P> (DOP32)
Auf der Grundlage der gemessenen Spannungen und Ströme berechnet die Funktion die dreiphasige
Wirk- und Blindleistung (Punkt S in nachfolgender Abbildung) und vergleicht die P-Q-Koordinaten mit
den festgelegten Charakteristiken in der Leistungsebene. Die Charakteristik ist als eine auf dem Punkt
SS liegende und senkrecht zur Richtung von SS verlaufende Linie definiert. Der Punkt SS wird durch
die Amplitude der „Anregeleistung“ und den „Richtungswinkel“ definiert. Der gerichtete
Leistungsschutz P> spricht an, wenn der Winkel des Vektors S-SS bezogen auf die Richtungslinie
zwischen 90° und -90° liegt.
Bei einer Anregung wird die „Anregeleistung“ um einen bestimmten Hysterese-Betrag verringert.
Abbildung 8-18 Richtungsentscheidung der Rückleistungsschutz-Funktion
Q
P
Q
P
Richtungs-winkel
Anrege-leistung
S
α
SS
S-SS
Auslösung
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8.2.25.3 Funktionsweise P< (DUP32)
Auf der Grundlage der gemessenen Spannungen und Ströme berechnet die Funktion die dreiphasige
Wirk- und Blindleistung (Punkt S in nachfolgender Abbildung) und vergleicht die P-Q-Koordinaten mit
den festgelegten Charakteristiken in der Leistungsebene. Die Charakteristik ist als eine auf dem Punkt
SS liegende und senkrecht zur Richtung von SS verlaufende Linie definiert. Der Punkt SS wird durch die
Amplitude der „Anregeleistung“ und den „Richtungswinkel“ definiert. Der gerichtete Leistungsschutz
P< spricht an, wenn der Winkel des Vektors S-SS bezogen auf die Richtungslinie zwischen oberhalb
von 90° oder unterhalb von -90° liegt.
Bei einer Anregung wird die „Anregeleistung“ um einen bestimmten Hysterese-Betrag erhöht.
8.2.25.4 Technische Daten
Funktion wirksamer Bereich Genauigkeit Messung P,Q I > 5 % In < 3 %
Q
P
Richtungs -winkel
Anrege-leistung
S
?
SS
S- SS Auslösung
Abbildung 8-19: Richtungsentscheidung der gerichteten Leistungsüb erwachung P<
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.26 Wattmetrische Erdschlusserfassung (WEF32N)
8.2.26.1 Einsatzbereich
Die Entscheidung, die von der gerichteten wattmetrischen Erdschluss-Schutzfunktion getroffen wird,
basiert auf der berechneten Wirkleistung der Restspannung und des Reststroms. Diese Funktion
dient zur Ermittlung von Erdschlüssen vornehmlich in kompensierten Netzen, in denen die Richtung
der Blindleistung vom Kompensationsgrad abhängig ist und die Erdschlussrichtung lediglich durch die
Wirkleistungskomponente der Leistung angezeigt wird. Für diesen Anwendungsfall ist die Einstellung
für den charakteristische Winkel „0“. Wird diese Funktion z.B. in isolierten Netzen genutzt, so ist die
optimale Einstellung für den charakteristischen Winkel 90 Grad.
Diese Funktion arbeitet mit einer Konstantzeit-Kennlinie. Die Ausführung kann durch
Parametereinstellungen sowie durch externe Sperrsignale blockiert werden.
8.2.26.2 Funktionsweise
Die Eingänge der Funktion sind die Fourierschen harmonischen Basiskomponenten des Reststroms
(3lo) und der Restspannung (3Uo).
Der Funktionsblock „Richtungsentscheidung“ erzeugt ein Signal mit der Wertigkeit TRUE, wenn
die Restspannung UN=3Uo ausreichend ist für eine gerichtete Entscheidung,
der Reststrom IN=3Io ausreichend ist für eine gerichtete Entscheidung
der Vektor des Reststroms auf der komplexen Ebene innerhalb des vom charakteristischen
Winkel (RCA) und dem Betriebswinkel (ROA) festgelegten Bereichs liegt (s. Abb. 1-1), und
die berechnete Wirkleistung über dem Einstellwert liegt.
A
Abbildung 8-20: Richtungsentscheidung
mit
ROA = Relais-Betriebswinkel
RCA = charakteristischer Winkel des Relais
ACOS 353
12/2015
ANMERKUNG
Die Position der Vektoren in
liegt auf der geschützten Linie (die positive Richtung des Stroms läuft von der Sammelschiene bis zur Leitung).
8.2.26.3 Technische Daten
Funktion Betriebsgenauigkeit Genauigkeit Verarbeitungszeit
Genauigkeit innerhalb des min. Zeitraums Rückfallverhältnis Transiente ÜberempfindlichkeitAnsprechzeit Winkelgenauigkeit 3Io ≤ 0,1 In 0,1 In < 3Io ≤ 0,4 In 0,4 In < 3Io Winkel-Rückfallverhältnis Vorwärts/ rückwärts alle anderen
Software
Die Position der Vektoren in Abbildung 8-20zeigt einen Vorwärtsfehler, d.h. die Position des Erdschlusses
liegt auf der geschützten Linie (die positive Richtung des Stroms läuft von der Sammelschiene bis zur Leitung).
Technische Daten
Wirksamer Bereich Genauigkeit < ± 2%
± 5% oder ±15 ms (je nachdem, welcher Wert größer ist)
Genauigkeit innerhalb des min. ± 35ms
0,95 Transiente Überempfindlichkeit < 2% ± 35 ms
25 – 30 ms
< ± 10° < ± 5° < ± 2°
10° 5°
Software-Funktionen
58
zeigt einen Vorwärtsfehler, d.h. die Position des Erdschlusses
liegt auf der geschützten Linie (die positive Richtung des Stroms läuft von der Sammelschiene bis zur Leitung).
Genauigkeit
± 5% oder ±15 ms (je nachdem, welcher Wert größer ist)
± 35 ms
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 59
8.2.27 Transiente Erdschlussschutz-Funktion (TransE F)
8.2.27.1 Anwendung
Die transiente Erdschlussschutz-Funktion kann in kompensierten oder isolierten Netzen
verwendet werden, um die fehlerhafte Stelle im Falle eines Erdschlusses zu ermitteln.
8.2.27.2 Betriebsmodus
Abbildung 8-21: Fehlerstrom-Richtung
Abbildung 8-21: zeigt das vereinfachte Schema für die Erdschluss-Berechnung in
kompensierten Netzen.
Das Schema vernachlässigt die Mit- und die Nebenimpedanzen. Das Nullimpedanz-
Ersatznetz ist detailliert: Es zeigt die korrekten Stellen (Nr. 1 im Schema), die Stelle mit dem
Erdschluss (Nr. 2 im Schema) sowie die Petersen-Spule. Die gepunkteten Pfeile zeigen die
positive Richtung der Stromwandler an und die durchgehenden Pfeile zeigen den Stromfluss
im Fall eines Erdschlusses an Stelle 2.
8.2.27.3 Technische Daten Funktion Wert Genauigkeit Betriebsgenauigkeit < ±2 % Zeitgenauigkeit ±5% oder ±15 ms,
je nachdem, welcher Wert größer ist
Genauigkeit in minimaler Zeitspanne
±35 ms
Tabelle 8-8: Technische Daten der transienten Erdschlussschutz-Funktion
IC11 IC2
1 2
G U0
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 60
8.2.28 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz (QU) In ihren Netzanschlussregeln fordern die Netzbetreiber von den Erzeugungsanlagen eine
Funktionalität zur Spannungsstützung im Fehlerfall, um Spannungseinbrüche im Netz verhindern zu
können. Beim konventionellen Maschinenschutz besteht diese aus Spannungs- und Frequenzrelais,
die bei Über- beziehungsweise Unterschreitung bestimmter Schwellwerte zur Trennung der
Erzeugungsanlage vom Netz führt.
Durch den steigenden Anteils erneuerbarer Energien an der Stromproduktion, allen voran
Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen, müssen auch diese Erzeuger im Fehlerfall die Netzspannung
durch Blindleistungsabgabe (übererregter Betrieb) stabilisieren. Eine Grundlage hierfür bildet die
Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsfunktion (QU).
8.2.28.1 Anwendung Die Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutzfunktion muss, gemäß TransmissionCode 2007
und der technischen Richtlinie „Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz - Richtlinie für
Anschluss und Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz“ des BDEW, folgende
Bedingungen erfüllen:
Bei Absinken und Verbleib der Spannung am Netzanschlusspunkt auf und unter einen Wert von 85%
der Bezugsspannung (Un in Hoch- und Höchstspannungsnetzen (380/220/110kV) bzw. Uc in
Mittelspannungsnetzen) und gleichzeitigem Blindleistungsbezug am Netzanschlusspunkt
(untererregter Betrieb) muss die Erzeugungsanlage mit einer Zeitverzögerung von 0,5s vom Netz
getrennt werden. Der Spannungswert bezieht sich auf den größten Wert der verketteten
Netzspannungen, d.h. dass alle drei Spannungen den Wert von 85% Uc unterschreiten müssen. Die
Trennung hat am Generatorleistungsschalter zu erfolgen. Diese Funktion erfüllt die Überwachung der
Spannungsstützung.
8.2.28.2 Funktionsweise Die Funktionsweise des QU-Schutzes erfolgt durch Überwachung einer reinen Blindleistungsschwelle
(Variante 2 gem. FNN Lastenheft Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz (Q-U-Schutz)). Die
Auslösekennlinie ergibt eine Gerade, die parallel zur Wirkleistungsachse verläuft:
Abbildung 8-22: Auslösebereich bei konstanter Blindleistungsüberwachung
Q/S
P/S0,5
0,5
Netz PNetz P
Q-Schwellwert
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.28.3 Zusätzliche Freigabekriterien Zusätzlich zur Blindleistung ist ein Freigabestrom als Freigabekriterium einzustellen. Die logische
Verknüpfung aller Freigabekriterien ist in Abbildung 8-23 dargestellt.
Abbildung 8-23: Prinzipskizze der Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsfunktion
8.2.28.4 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Auslösecharakteristik Definite Time Spannungsmessung U > 10% Un < 2% Strommessung I > 10% In < 2% Messung von P, Q < 5% Verarbeitungszeit < 125 ms Rückfallverhältnis <0,99 Rückfallzeit < 100 ms Verzögerungszeit 0.1 - 2.0 s 1% or ± 25 ms
Q1
P1
Blindleistungsrichtung
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8.2.29 Mindeststromstufe (IMin)
Der Mindeststromstufe-Funktionsblock vergleicht die Fourier-Grundkomponenten der
Eingangsstromsignale mit dem Betriebsstrom-Parameterwert.
Falls alle drei Werte den eingestellten Wert überschreiten, schaltet sich die Funktion ein.
Wenn die Zeitverzögerung abgelaufen ist, erstellt die Funktion ein Timeout-Signal. Diese
Funktion wird zurückgesetzt, sobald einer der Phasenströme unter den eingestellten Wert
fällt.
8.2.29.1 Auslösecharakteristik
OPtGt =)( wenn SGG >
Abbildung 8-24: Abhängige Mindeststromstufe-Charakteristiken
wobei
tOP (in Sekunden) theoretische Kommandozeit, falls G>GS, fix, entsprechend
voreingestelltem Parameter
G Messwert der charakteristischen Größe, Grundharmonische der
Phasenströme
GS voreingestellter Wert der charakteristischen Größe
G
GS
tOP
t(G)
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.29.2 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Auslösegenauigkeit 5 ≤ Gs ≤ 100 % < 2 % oder 5 mA,
Höherer Wert hat Vorrang Verarbeitungszeit-Genauigkeit ±5% oder ±10 ms,
Höherer Wert hat Vorrang Rückfallverhältnis (wenn G>10%) 0,95 Rückfallzeit* Abhängige Charakteristiken
Ca. 50 ms
Transientes Übergreifen < 2 % Ansprechzeit * < 40 ms Nachlaufzeit Abhängige Charakteristiken
40 ms
Einfluss des Zeitänderungswerts des Eingangsstroms (IEC 60255-151)
< 4 %
* gemessen mit Meldungsrelaiskontakt
Tabelle 8-9: Technische Daten der Mindeststromstufe-Funktion
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.2.30 Automatische Frequenz Entlastung (AFE) Die Berücksichtigung der veränderten Erzeugungssituation erfordert von den Netzbetreibern
zusätzlich zu den bekannten Maßnahmen der Stabilisierung der Netzfrequenz eine erweiterte
Möglichkeit das Absinken der Netzfrequenz zu verhindern. Hierzu ist ein technischer Hinweis
„Technische Anforderungen an die automatische Frequenzentlastung“ von der FNN-Projektgruppe
Lastabwurf erarbeitet worden.
Dieser Hinweis liegt der AFE Schutzfunktion zu Grunde und ermöglicht im Rahmen der eingestellten
Parameter das Trennen von Netzteilen (Wirklasten) als integraler Bestandteil der Schutzgeräte im
Mittelspannungsfeld.
8.2.30.1 Anwendung
Im Falle eines Einbruchs der Frequenz unterhalb definierter Grenzen soll eine automatische
Lastanpassung, mit dem Ziel Wiederherstellung eines Leistungsgleichgewichtes zwischen Erzeugungs-
und Verbrauchsleistung, durchgeführt werden. Eine Grundlage hierfür bildet die Automatische
Frequenz Entlastung (AFE) die als fertiger Funktionsbaustein in der ACOS300 Geräteserie enthalten
ist.
8.2.30.2 Technische Daten Funktion Genauigkeit Auslösecharakteristik Definite Time Arbeitsbereich für Frequenz 45-55 Hz 2 mHz
Spannungscharakteristik <2%* Stromcharakteristik
- Wenn die Einstellung<10%
- Wenn die Einstellung>=10%
<5%*,** <1%*,**
Leistungscharakteristik <3%* Verarbeitungszeit 180 ms ±20ms
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.3 Messfunktionen
8.3.1 Übersicht
Messfunktion Strommessung (I1, I2, I3, Io) Spannungsmessung (U1, U2, U3, U12, U23, U31, Uo, Useq), Frequenzmessung Leistung (P, Q, S, cosf) Zählung (Energie: E+, E-, Eq+, Eq-) Stromwandler-Überwachung Überwachungsfunktion für Leistungsschalter-Verschleiß Überwachung der Auslösekontakte Störschriebe
8.3.2 Messwert-Vorverarbeitung
Die Messwert-Vorverarbeitung dient der Anpassung gemessener Größen an die anschließende
Signalverarbeitung. Die meisten Schutzfunktionen verwenden die Grundharmonischen der Messwerte,
andere Funktionen benötigen darüber hinaus die zweite (z.B. Einschaltstromstabilisierung) oder die
fünfte Harmonische. Hauptaufgabe der Messwert-Vorverarbeitung ist die Berechnung der Fourier-
Komponenten. Die Zerlegung eines Systems in seine symmetrischen Komponenten gehört ebenfalls
zu den Aufgaben der Messwert-Vorverarbeitung. Die charakteristische Größe bei symmetrischen
Fehlern ist die Mitsystemkomponente eines Messsystems (z.B. Strom oder Spannung).
Unsymmetrische Fehler, wie z.B. ein zweipoliger Kurzschluss ohne Erdberührung oder auch eine
unsymmetrische Last, haben einen zunehmenden Anteil der Gegensystemkomponente eines
Messsystems zur Folge. Die Nullsystemkomponente eines Messsystems spielt erst bei Fehlern mit
Erdberührung eine Rolle und dient somit als charakteristische Größe für Erdschlussschutzfunktionen.
8.3.2.1 Fourier-Berechnung
Das Software-Modul der Fourier-Berechnung ermittelt individuell die Grundharmonischen der
Phasenspannungen und der Phasenströme.
8.3.2.2 Effektivwertberechnung (RMS)
Das Software-Modul der Effektivwertberechnung ermittelt die Effektivwerte der Phasenströme. Die
Abtastfrequenz der Berechnungen beträgt 1 kHz; theoretisch werden daher die Effektivwerte der
Frequenz-Komponenten unterhalb von 500 Hz korrekt berücksichtigt.
8.3.2.3 Berechnung der Gegensystemkomponente
Dieses Modul berechnet die Gegensystemkomponenten auf der Grundlage der Grundharmonischen
der Phasenspannungen und der Phasenströme.
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.3.2.4 Berechnung der Nullsystemkomponente
Dieses Modul berechnet die Nullsystemkomponente der Spannung und des Stroms auf Basis der
Fourier-Komponenten der Phasenspannungen und Phasenströme.
8.3.3 Strommessung
Ein Stromeingabemodul ist mit vier Stromeingängen ausgerüstet. An den ersten drei Stromeingängen
gehen die drei Phasenströme (IL1, IL2, IL3) ein, der vierte Eingang ist für die Nullkomponente des
Stroms, für die Nullkomponente des Stroms der parallelen Leitung oder für einen beliebigen
zusätzlichen Strom reserviert. Dementsprechend verfügen die ersten drei Eingänge über gemeinsame
Parameter, während der vierte Stromeingang eine individuelle Einstellung erfordert.
Jedem Stromeingabemodul sind separate Funktionsbausteine zur Strommessung zugeordnet.
Aufgaben der Strommessung:
• die erforderlichen Parameter im Zusammenhang mit den Stromeingängen einstellen
• die abgetasteten Stromwerte für die Störschriebe liefern
• die folgenden grundsätzlichen Berechnungen durchführen:
Amplitude und Winkel der Grundharmonischen
wahrer Effektivwert
• die berechneten Stromwerte an die nachfolgenden Softwaremodule liefern
• die berechneten Werte für eine Online-Anzeige und die Kommunikation liefern
8.3.3.1 Technische Daten
Funktion Bereich Genauigkeit Stromgenauigkeit 20 – 2000 % von In ±1 % von In
Tabelle 8-10: Technische Daten des Stromeingangs
8.3.4 Spannungsmessung
Ein Spannungseingabemodul ist mit vier speziellen Spannungseingängen ausgerüstet. Die ersten drei
Spannungseingänge sind die drei Phasenspannungen (UL1, UL2, UL3), der vierte Eingang ist für die
Erdspannung oder, zum Zwecke einer Synchronschaltung, für eine Spannung von der anderen Seite
des Leistungsschalters reserviert. Sämtliche Eingänge verfügen über einen gemeinsamen Parameter
für die Typauswahl: 100 V oder 200 V.
Jedem Spannungseingabemodul sind separate Funktionsbausteine der Spannungsmessung
zugeordnet.
Darüber hinaus steht ein Korrekturfaktor zur Verfügung, falls die sekundäre Bemessungsspannung
des Haupt-Spannungswandlers (z. B. 110 V) nicht mit der Bemessungsspannung der
Spannungseingänge übereinstimmt.
ACOS 353 Software-Funktionen
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Aufgaben der Spannungsmessung:
• die erforderlichen Parameter im Zusammenhang mit den Spannungseingängen einstellen
• die abgetasteten Spannungswerte für die Störschriebe liefern
• die folgenden grundsätzlichen Berechnungen durchführen:
Amplitude und Winkel der Grundharmonischen
wahrer Effektivwert
• die berechneten Spannungswerte an die nachfolgenden Softwaremodule liefern
• die Berechnungswerte für eine Online-Anzeige und die Kommunikation liefern
8.3.4.1 Technische Daten
Funktion Bereich Genauigkeit Spannungsgenauigkeit 30 % … 130 % < 0.5 %
Tabelle 8-11: Technische Daten des Spannungseingangs
8.3.5 Leistungsmessung
Die Eingangswerte sind die Sekundärwerte der Spannungs- und der Stromwandler. Die
entsprechenden Signale werden von den Funktionsbausteinen der „Spannungsmessung“ und der
„Strommessung“ vorverarbeitet. Auf Grundlage der vorverarbeiteten Messwerte und der eingestellten
Wandler-Parameter berechnet der Funktionsbaustein „Leistungsmessung“, je nach Hard- und
Software-Konfiguration, die primären Effektivwerte der Spannungen und Ströme sowie einige
zusätzliche Messwerte wie Wirk- und Blindleistung und symmetrische Komponenten der Spannungen
und Ströme. Die entsprechenden Werte sind als Primärgrößen verfügbar und können in der Online-
Anzeige dargestellt bzw. der Kommunikationsschnittstelle zur Verfügung gestellt werden.
8.3.5.1 Technische Daten
Funktion Bereich Genauigkeit Stromgenauigkeit 20 – 2000 % von In ±1 % von In Spannungsgenauigkeit 5 - 150 % von Un ±0,5 % von Un Leistungsgenauigkeit I > 5 % In ±3 % Frequenzgenauigkeit U > 3,5 % Un
45 Hz – 55 Hz 2 mHz
Tabelle 8-12: Technische Daten der Leistungsmessung
8.3.6 Übertragung der Messwerte
Mess- und Rechenwerte werden in bestimmten Zeitabständen an das SCADA-System gemeldet. Die
Übermittlung bedeutender Mess- bzw. Rechenwertänderungen kann durch die Funktion der
Leitungsmessung, gemäß Parameter-Einstellung, auf verschiedene Weise ausgelöst werden.
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 68
8.3.6.1 Übertragungsmodus „Delta-Event“
Ist für den Meldevorgang der Modus „Delta-Event“ ausgewählt, wird eine Meldung generiert, wenn der
Messwert das Hystereseband um den zuvor gemeldeten Wert überschreitet. In nachfolgender
Abbildung wird gezeigt, dass der Strom einen höheren Wert erreicht als der in "report1" gemeldete
Wert PLUS der eingestellten Hysterese, dies hat "report2" zur Folge usw.
Abbildung 8-25: Meldevorgang bei Auswahl des Modus „Delta-Event“
8.3.6.2 Übertragungsmodus „Integral“
Der Modus „Integral“ generiert eine Meldung, wenn der Betrag das Zeitintegrals des Messwerts seit
der letzten Meldung in positiver oder negativer Richtung größer wird als die eingestellte Hysterese
(multipliziert mit 1 Sekunde). In folgender Abbildung wird gezeigt, dass der über die Zeit integrierte
Strom größer wird als der mit 1 s multiplizierte Hysterese-Wert, dies hat "report2" zur Folge" usw.
Abbildung 8-26: Meldevorgang bei Auswahl des Modus „Integral“
8.3.6.3 Periodische Übertragung
Das zyklische Übertragen wird unabhängig von Änderungen der Messwerte generiert, sobald die
festgelegte Periodendauer erreicht ist.
report1 report2 report3
Hystereseband
report1 report2 report3 report4
- +
+
-
Hysterese multipliziert
mit 1 s
ACOS 353 Software-Funktionen
12/2015 69
8.3.7 Stromwandler-Überwachung
8.3.7.1 Anwendung
Die Stromwandler-Überwachung erfasst Asymmetrien bei der Strommessung.
8.3.7.2 Funktionsweise
Die Funktion wählt den maximalen und minimalen Phasenstrom aus. Liegt die Differenz zwischen
diesen Werten über dem eingestellten Grenzwert, generiert die Funktion ein Anregesignal. Eine
notwendige Vorbedingung für die Generierung eines Anregesignals ist, dass der Maximalwert der
Ströme zwischen 10 % und 150 % des Bemessungsstroms liegt.
Eine Fehlermeldung wird nach der festgelegten Verzögerungszeit generiert.
8.3.7.3 Technische Daten
Funktion Wert Genauigkeit Anlaufgenauigkeit bei In < 2 % Rückfallverhältnis 0,95 Verarbeitungszeit 70 ms
Tabelle 8-13: Technische Daten der Stromwandler-Überwachung
ACOS 353
12/2015
8.3.8 Überwachungsfunktion für
Wenn ein Leistungsschalter einen Strom unterbricht, führt der Lichtbogen zwischen den Kontakten zu
einem gewissen Metallabtrag. Ist der Metallabtrag aufgrund des Brennens des Lichtbogens
beträchtlich, müssen die Kontakte ausget
zulässigen Kurzschlüsse mit Hilfe entsprechender Formeln festgelegt, beispielsweise:
Σ N x Ik = CycNum wobei:
N = Anzahl der Kurzschlüsse, Ik
Gesamtwert der gewichteten Ausschaltströme.
In nachfolgendem Diagramm wird die Anzahl der Unterbrechungen als Funktion des
Kurzschlussstroms dargestellt, dem die Kontakte in einem Leistungs
bevor der Metallabtrag durch Abbrand so gravierend wird, dass die Kontakte ausgetauscht werden
müssen.
Abbildung 8-27: Beispiel: Anzahl Unterbrechungen als Funktion des Absch
Die abfallende Gerade wird von zwei Punkten bestimmt: Anzahl der Unterbrechungen eines Stroms
von 1 kA und Anzahl der Unterbrechungen des Auslöse
Die Überwachungsfunktion für den Verschleiß des Leistungss
Stromes jeder Unterbrechung und berechnet den dabei verursachten Verschleiß. Erreicht die
berechnete Verschleißsumme ihren Grenzwert, wird eine Warnmeldung, zur Durchführung der
erforderlichen Wartung am Leistungsschal
8.3.8.1 Technische Daten
Funktion Stromgenauigkeit Genauigkeit bei der Verfolgung der theoretischen Verschleißmerkmale
Tabelle 8-14: Technische Daten der Leistungsschalter
Software
Überwachungsfunktion für Leistungsschalter- Verschleiß
Wenn ein Leistungsschalter einen Strom unterbricht, führt der Lichtbogen zwischen den Kontakten zu
einem gewissen Metallabtrag. Ist der Metallabtrag aufgrund des Brennens des Lichtbogens
beträchtlich, müssen die Kontakte ausgetauscht werden. Von den Herstellern wird die Anzahl der
zulässigen Kurzschlüsse mit Hilfe entsprechender Formeln festgelegt, beispielsweise:
= Kurzschlussstrom in kA (Effektivwert bei Abschaltung), CycNum =
Gesamtwert der gewichteten Ausschaltströme.
In nachfolgendem Diagramm wird die Anzahl der Unterbrechungen als Funktion des
Kurzschlussstroms dargestellt, dem die Kontakte in einem Leistungsschalter standhalten können,
bevor der Metallabtrag durch Abbrand so gravierend wird, dass die Kontakte ausgetauscht werden
: Beispiel: Anzahl Unterbrechungen als Funktion des Abschaltstroms
Die abfallende Gerade wird von zwei Punkten bestimmt: Anzahl der Unterbrechungen eines Stroms
von 1 kA und Anzahl der Unterbrechungen des Auslöse-Bemessungsstroms des Leistungsschalters.
Die Überwachungsfunktion für den Verschleiß des Leistungsschalters ermittelt den Höchstwert des
Stromes jeder Unterbrechung und berechnet den dabei verursachten Verschleiß. Erreicht die
berechnete Verschleißsumme ihren Grenzwert, wird eine Warnmeldung, zur Durchführung der
erforderlichen Wartung am Leistungsschalter, generiert.
Technische Daten
Bereich Genauigkeit 20 – 2000 % von In ±1 % von In 5%
Technische Daten der Leistungsschalter-Verschleißüberwachung
Software-Funktionen
70
Verschleiß
Wenn ein Leistungsschalter einen Strom unterbricht, führt der Lichtbogen zwischen den Kontakten zu
einem gewissen Metallabtrag. Ist der Metallabtrag aufgrund des Brennens des Lichtbogens
auscht werden. Von den Herstellern wird die Anzahl der
zulässigen Kurzschlüsse mit Hilfe entsprechender Formeln festgelegt, beispielsweise:
= Kurzschlussstrom in kA (Effektivwert bei Abschaltung), CycNum =
In nachfolgendem Diagramm wird die Anzahl der Unterbrechungen als Funktion des
schalter standhalten können,
bevor der Metallabtrag durch Abbrand so gravierend wird, dass die Kontakte ausgetauscht werden
altstroms
Die abfallende Gerade wird von zwei Punkten bestimmt: Anzahl der Unterbrechungen eines Stroms
Bemessungsstroms des Leistungsschalters.
chalters ermittelt den Höchstwert des
Stromes jeder Unterbrechung und berechnet den dabei verursachten Verschleiß. Erreicht die
berechnete Verschleißsumme ihren Grenzwert, wird eine Warnmeldung, zur Durchführung der
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.3.9 Störschriebe
Die Störschrieb-Funktion zeichnet analoge und digitale Signale auf. Die Anregung erfolgt durch ein
digitales Eingangssignal, wobei die Anregebedingungen im grafischen Logikeditor definiert werden.
Die Aufzeichnungsdauer vor einem Fehler, die maximale Aufzeichnungsdauer und die
Aufzeichnugsdauer nach einem Fehler können durch Parameter festgelegt werden.
8.3.9.1 Aufzeichnungsmodus
Bei Erfüllung der Anregebedingungen, beginnt die Störschrieb-Funktion mit der Aufzeichnung der
konfigurierten analogen und digitalen Signale. Bei den analogen Signalen kann es sich um
Spannungen und Ströme handeln, die über Eingabemodule gemessen werden, oder um berechnete
Analogwerte (wie Symmetrische Komponenten usw.).
Die Anzahl der konfigurierten digitalen Signale für die Aufzeichnung ist auf 64 begrenzt und es können
bis zu 32 analoge Kanäle aufgezeichnet werden.
Erfolgt der Rückfall des Auslösesignals bereits zu einem früheren Zeitpunkt als der eingestellten
maximalen Aufzeichnungsdauer, so wird die Aufzeichnung bereits zu diesem Zeitpunkt abgebrochen.
Um einen neuen Aufzeichnungsvorgang einzuleiten, muss während oder nach der Ausführung der
Aufzeichnung die Auslösebedingung zurückgesetzt werden.
8.3.9.2 Aufzeichnungsformat
Die Aufzeichnungen werden im COMTRADE-Standardformat abgelegt.
• Die Konfiguration ist durch die Datei .cfg festgelegt
• die Daten werden in der Datei .dat gespeichert
• Klartext-Kommentare können in der Datei .inf abgelegt werden
8.3.9.3 Herunterladen und Bewerten der Störschriebe
Das Herunterladen der Datensätze wird im Kapitel „Steuerung, Parametrierung und Diagnose per
Webserver“ detailliert beschrieben. Die drei Dateien sind in einer .zip-Datei verpackt. Mit diesem
Verfahren wird sichergestellt, dass die drei zusammengehörenden Dateien (.cfg, .dat und .inf) unter
demselben Speicherpfad abgelegt werden.
Die Auswertung kann mit einer beliebigen, dem COMTRADE-Format kompatiblen, Analysesoftware
vorgenommen werden.
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.4 Steuerungsfunktionen
8.4.1 Übersicht
Steuerungsfunktion Erklärung TRC94 Vereinfachte Auslöselogik CB1Pol Steuerung eines Leistungsschalters DisConn Steuerung eines Trennschalters
Tabelle 8-15: Steuerungsfunktionen
8.4.2 Vereinfachte Auslöselogik (TRC 94)
8.4.2.1 Anwendung
Die vereinfachte Auslöselogik arbeitet entsprechend der vom Standard IEC 61850 für den „logischen Knoten der Auslöselogik“ geforderten Funktionalität. Das entsprechende vereinfachte Software-Modul ist anwendbar, wenn ausschließlich dreiphasige Auslösebefehle erforderlich sind.
8.4.2.2 Funktionsweise
Die Funktion empfängt die Auslösebefehle der im Gerät implementierten Schutzfunktionen und verknüpft die digitalen Signale und Parameter mit den Ausgängen des Geräts.
Die Auslösebefehle werden vom Benutzer mit Hilfe des grafischen Logikeditors definiert. Das Ziel der Entscheidungslogik besteht darin, eine minimale Impulsdauer selbst für den Fall festzulegen, dass die Schutzfunktionen einen sehr kurzzeitigen Fehler erfassen.
8.4.2.3 Technische Daten
Funktion Genauigkeit
Impulsdauer Einstellwert < 3 ms Tabelle 8-16: Technische Daten der vereinfachten Auslöselogik
ACOS 353 Software-Funktionen
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8.4.3 Funktionsbaustein zur Steuerung des Leistungs schalters
(CB1Pol) bzw. eines Trennschalters (DisConn)
8.4.3.1 Anwendung
Der Funktionsbaustein zur Steuerung des Leistungsschalters bzw. eines Trennschalters dient der Integration der Leistung- bzw. Trennschalter-Steuerung in das Stationsleitsystem. Zusätzlich wird die Leistungs- bzw. Trennschalter-Steuerung durch die Anwendung einer aktiven Seite im Touchscreen unterstützt.
8.4.3.2 Betriebsmodus
Der Funktionsbaustein zur Steuerung des Leistungs- bzw. Trennschalters erhält Fernbefehle vom SCADA-System und lokale Befehle vom Touchscreen des Geräts, führt die vorgeschriebenen Prüfungen durch und sendet die Befehle an den Leistungs- bzw. Trennschalter. Er verarbeitet die vom Leistungs- bzw. Trennschalter kommenden Zustandssignale und leitet sie an die Zustandsanzeige des Touchscreens und an das SCADA-System weiter.
Hauptmerkmale:
• Die Zustandssignale und Befehle der Synchrocheckfunktion werden verarbeitet.
• Sperrfunktionen können vom Benutzer mit Hilfe des grafischen Logikeditors definiert werden.
• Mit Hilfe des grafischen Logikeditors können Blockierbedingungen definiert werden.
• Der Funktionsbaustein unterstützt IEC 61850 Steuermodelle.
• Sämtliche notwendigen Zeitvorgabe werden innerhalb des Funktionsbausteins durchgeführt:
Zeitbegrenzung für die Ausführung eines Befehls
Steuerimpuls-Dauer
Filterung der Leistungsschalter-Zwischenstellung
Prüfung der Zeiten für Synchrocheck- und Synchronschaltung
Steuerung der einzelnen Schritte bei manuellen Befehlen
• Schaltspielzähler
• Ereignis-Meldung
8.4.3.3 Technische Daten Funktion Genauigkeit Verarbeitungszeit ±5 % oder ±15 ms, es gilt der höhere Wert
Tabelle 8-17: Technische Daten der Leistungsschalter-Steuerung
ACOS 353 Technische Daten
12/2015 74
9 Technische Daten
9.1 Versorgungsspannung
Merkmal Wert Überbrückungszeit bis zu 200 ms (bei Ausfall der Versorgungsspannung:
gemessen bei Nenneingangsspannung und Nennleistungsaufnahme)
System 110V DC, 220/230V AC/DC PS+2101
Gleichspannung: 90-300V DC Wechselspannung: 80-255V AC Nennleistung: 20W
System 24V DC, 48V DC, 60V DC PS+4201
Gleichspannung: 18-72V DC Nennleistung: 20W
System 110V DC, 220/230V AC/DC inkl. 2 Auslösekontakten PSTP+2101
Gleichspannung: 90-300V DC Wechselspannung: 80-255V AC Nennleistung: 20W Bemessungsspannung Auslösekontakte: 110V DC, 220V DC oder potentialfrei Max. Schaltspannung: 242V DC Dauerbelastung: 8A Einschaltleistung: 0,5s, 30A Ausschaltleistung bei L/R=40ms: 4A DC
System 24V DC, 48V DC, 60V DC inkl. 2 Auslösekontakten PSTP+4201
Gleichspannung: 18-72V DC Nennleistung: 20W Bemessungsspannung Auslösekontakte: 24V DC, 48V DC oder potentialfrei Max. Schaltspannung: 72V DC Dauerbelastung: 8A Einschaltleistung: 0,5s, 30A Ausschaltleistung bei L/R=40ms: 4A DC
Temperatur- und Spannungsüberwachung
systemeigene Selbstüberwachungs-Schaltungen
Ausgänge mit Kurzschluss-Schutz ja Wirkungsgrad >70 % passiver Kühlkörper ja Steckverbinder (Strom) Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/2
Stecker: Weidmüller BLA2 Fehlerrelais-Steckverbinder Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/3
Stecker: Weidmüller BLA3 Auslösestromkreis-Überwachung für jeden Auslösekontakt
ja
Steckverbindertyp Auslösekontakt Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/12 Stecker: Weidmüller BLA12
Tabelle 9-1: technische Daten Versorgungsspannungen
ACOS 353 Technische Daten
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9.2 Stromeingang
Modul/Typ CT+5151 CT+5102 CT+5101
Kanalnummer 1 - 4 1 - 3 4 1 - 3 4 wählbarer Bemessungsstrom In [A]
1; 5 1; 5 0,2; 1 1; 5 0,2; 1
Strom-Messbereich 50 x In 50 x In 50 x In 50 x In 5 x In Relative Genauigkeit [%] ± 1 ± 1 ± 1 ± 1 ± 1 Phasenwinkel-Genauigkeit bei Ix ≥ 10%
≤ 0,5° ≤ 0,5° ≤ 0,5° ≤ 0,5° ≤ 0,5°
Leistungsaufnahme bei Bemessungsstrom [VA]
≤0,1 ≤0,1 ≤0,2 ≤0,1 ≤0,5
Thermische Belastung [A] kontinuierlich 20 20 20 20 7 1 s 500 500 50 500 20 10 ms 1200 1200 100 1200 50
Tabelle 9-2: technische Daten Stromeingänge
9.3 Spannungseingang
Merkmal Wert Anzahl Spannungseingänge 4 (VT+2211) Nennfrequenz 50Hz, 60Hz Nennspannung (wählbar) 100 V/√3, 100 V, 200 V/√3, 200 V, nach
Parameter Genauigkeit +/- 0,5 % Spannungsmessbereich 0,05 Un-1,2 Un Elektronischer Eisenkern-Flussausgleich ja kontinuierliche Steh-Spannung 250 V Leistungsaufnahme des Spannungseingangs ≤1 VA bei 200 V relative Genauigkeit ±0,5 % Frequenzmessbereich ±0,01 % bei Ux ≥ 25 % der Nennspannung Messung des Phasenwinkels ≤ 0,5 º bei Ux ≥ 25 % von Un reduzierte Leistungsaufnahme 50 mW bei 100V auf VT+2215, 4. Kanal Steckverbinder 8-polig, rückseitig Steckverbindertyp Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/8
Stecker: Weidmüller BLA8 Tabelle 9-3: technische Daten Spanungseingänge
ACOS 353
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9.4 Digitalausgabe (Auslös
Merkmal Anzahl Ausgänge Schaltspannung
Schaltleistung Ausschaltleistung (L/R = 40 ms)Einschaltleistung Dauerbelastung Auslösestromkreis-Überwachung für jeden Auslöse-Kontakt Steckverbindertyp
Tabelle 9-4: technische Daten Digitalausgaben
ANMERKUNG
Die angegebenen Daten gelten für eigenständige Auslösemodule TRIP+... und für die Kontakte in den
kombinierten Spannungsversorgungsmodulen PSTP+...
9.5 Digitaleingabe
Merkmal Anzahl Eingänge Meldespannung Spannungsbereich (logisch 0) Spannungsbereich (logisch 1 digitale Filterung pro Kanal Stromaufnahme Steckverbinder Steckverbindertyp
Tabelle 9-5: technische Daten Digitaleingaben
Digitalausgabe (Auslös emodul)
Wert 4 (unabhängige Auslösekreise) 110V DC, 220V DC (TRIP+1101) 220V DC (TRIP+2201) 110V DC, 220V DC oder potentialfrei (TRIP+2101)24V DC, 48V DC oder potentialfrei (TRIP+4201)
Ausschaltleistung (L/R = 40 ms) bei 220 V DC: 4 A 30 A (0,5 s) 8 A
Überwachung für jeden Ja
Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/12Stecker: Weidmüller BLA12
: technische Daten Digitalausgaben
Die angegebenen Daten gelten für eigenständige Auslösemodule TRIP+... und für die Kontakte in den
kombinierten Spannungsversorgungsmodulen PSTP+...
Wert 12 (4x3 gemeinsam gewurzelt) 220 V (O12+2201) 110 V (O12+1101) 60 V (O12+4801)
< 0,64 x Un > 0,8 x Un ja 2 mA/Kanal 16-polig, rückseitig Anschlussbuchse O12: Weidmüller SLA90/16Stecker O12: Weidmüller BLA16
: technische Daten Digitaleingaben
Technische Daten
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potentialfrei (TRIP+2101) 24V DC, 48V DC oder potentialfrei (TRIP+4201)
Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/12
Die angegebenen Daten gelten für eigenständige Auslösemodule TRIP+... und für die Kontakte in den
O12: Weidmüller SLA90/16
ACOS 353 Technische Daten
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9.6 Digitalausgabe
Merkmal Wert Anzahl Ausgänge 8 (unabhängig) (R8+00) bzw.
12 (4x3 gemeinsam gewurzelt) (R12+0000) Schaltspannung 250 V AC/DC Ausschaltleistung (L/R = 40 ms) bei 220 V DC: 0,2 A Dauerbelastung 8 A Steckverbinder 16-polig, rückseitig Steckverbindertyp R8-Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/16
R8-Stecker: Weidmüller BLA16 bzw. R12-Anschlussbuchse: Weidmüller SLA90/16 R12-Stecker: Weidmüller BLA16
Tabelle 9-6: technische Daten Digitalausgaben
9.7 CPU
Merkmal Wert Prozessor 2 x 500 MHz Speicher SDRAM
Flash-Speicher (Konfiguration, Parametern und Firmware)
Bedien- und Anzeigeelemente 4 Touch Keys (Ein, Aus, Blättern, LED-Bestätigung) 16 LED (frei konfigurierbar, 3-farbig) Individuell gestaltbarer LED-Beschriftungs-Einschub
Visualisierung 3.5” TFT Farb-Touch-Display; 320*240 Bildpunkte Service- Parametrierschnittstelle 1x Ethernet 10/100 Base-TX
Kombinierte Ethernet/COM-Schnittstelle (Ethernet Over Board)
Protokolle IEC 61850 (zertifiziert durch KEMA) IEC 60870-5-103 IEC 60870-5-104
Stationsbus 1 x 100Base-FX 1 x 100Base-FX oder 1 x 100Base-TX
Serielle Kommunikation 1 x RS 422/RS 485 oder 1 x LWL (Glas- oder Kunststofffaser)
Prozessbus 1 x 100Base-FX Tabelle 9-7: technische Daten CPU
ACOS 353 Technische Daten
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9.8 Prüfungen und Zertifikate
Kriterium Norm Isolationsfestigkeit Stoßspannung Stehwechselspannung
EN 60255-5, Klasse III EN 60255-5, Klasse III
Störfestigkeit Statische Luftentladung Elektromagnetische Felder Burst Surge Induzierte HF-Ströme Magnetfelder mit energietechnischen Frequenzen Spannungseinbrüche und Kurzzeitunterbrechungen Gedämpft schwingende Wellen
EN 61000-4-2, IEC 60255-22-2 EN 61000-4-3, IEC 60255-22-3 EN 61000-4-4, IEC 60255-22-4 EN 61000-4-5, IEC 60255-22-5 EN 61000-4-6, IEC 60255-22-6 EN 61000-4-8 EN 61000-4-11 IEC 60255-22-1, EN 61000-4-18
Störaussendung Störabstrahlung Störspannung/Störstrom
EN 55011, IEC 60255-25 EN 55011, IEC 60255-255
Kommunikationsprotokoll IEC 61850 Certificate Level A
IEC 61850-6, 7-1, 7-2, 7-3, 7-4 und 8-1
Umgebungsbedingungen Temperatur Lagerung Temperatur Betrieb Luftfeuchte
-40°C … +70°C -25°C … +55°C max. 90% (nicht kondensierend)
Tabelle 9-8: Prüfungen, Zertifikate
9.9 Mechanische Daten
• Größe:
½ 19 Zoll (42TE), 3HE, 269,4 x 132,5 x 242 (B x H x T in mm)
19 Zoll (84TE), 3HE, 483 x 132,5 x 242 (B x H x T in mm)
• Verchromte Aluminium-Oberfläche
• optionaler Einbausatz mit Schutzklasse IP54 verfügbar
ACOS 353
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10 Montagearten
Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick bezüglich der vielfältigen Montagearten die die ACOS300 Geräteserie ermöglicht. Die Einbauvarianten sind mit Ausnahme der Schutzgeräteserie ACOS33x für alle Geräte identisch und werden (84TE) unterschieden.
Montageart Rack Montage Semi-Flush/ Kragenmontage Konsolen Montage IP Schutzrahmen (IP54) Blend- Abdeckrahmen/ Wand-Montage
10.1 Rack-Montage
Die Rack-Montage erlaubt den Einbau in eine Schalttafel, in die Tür eines Schaltschrankes bzw. Niederspannungsniesche aber auch in einen Schwenkrahmen (84 TE).
Abbildung
Bei dem Einbau in einem Ausschnitt erlaubt diese Einbauart eine frontseitige aber auch eine
rückseitige Montage. Die hierfür notwendigen Maße entnehmen Sie bitte der nachfolgenden
Abbildung. Die Angaben in Klammer repräsentieren die Montage hinter dem Ausschnitt (rückseitig).
ANMERKUNG
Für 42TE Geräte wird diese Montageart inkl. Zubehöroption "Blendrahmen" empfohlen. Hierüber
sind Spaltmaße bis zu 10mm zulässig.
Montagearten
Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick bezüglich der vielfältigen Montagearten die die ACOS300 Geräteserie ermöglicht. Die Einbauvarianten sind mit Ausnahme der Schutzgeräteserie ACOS33x für alle Geräte identisch und werden zusätzlich nach Rackgröße 19/2" (42TE) bzw. 19"
42TE Rahmen 84TE Rahmen Remote DisplayX X X X X X X X X X X X
Montage erlaubt den Einbau in eine Schalttafel, in die Tür eines Schaltschrankes bzw. Niederspannungsniesche aber auch in einen Schwenkrahmen (84 TE).
Abbildung 10-1: Bemaßung der Frontplatte – „Rack-Montage"
Bei dem Einbau in einem Ausschnitt erlaubt diese Einbauart eine frontseitige aber auch eine
rückseitige Montage. Die hierfür notwendigen Maße entnehmen Sie bitte der nachfolgenden
Klammer repräsentieren die Montage hinter dem Ausschnitt (rückseitig).
Für 42TE Geräte wird diese Montageart inkl. Zubehöroption "Blendrahmen" empfohlen. Hierüber
sind Spaltmaße bis zu 10mm zulässig.
Montagearten
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Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick bezüglich der vielfältigen Montagearten die die ACOS300 Geräteserie ermöglicht. Die Einbauvarianten sind mit Ausnahme der Schutzgeräteserie
zusätzlich nach Rackgröße 19/2" (42TE) bzw. 19"
Remote Display
Montage erlaubt den Einbau in eine Schalttafel, in die Tür eines Schaltschrankes bzw.
Bei dem Einbau in einem Ausschnitt erlaubt diese Einbauart eine frontseitige aber auch eine
rückseitige Montage. Die hierfür notwendigen Maße entnehmen Sie bitte der nachfolgenden
Klammer repräsentieren die Montage hinter dem Ausschnitt (rückseitig).
Für 42TE Geräte wird diese Montageart inkl. Zubehöroption "Blendrahmen" empfohlen. Hierüber
ACOS 353 Montagearten
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Abbildung 10-3: Rack-Montage 42TE (a-frontseitig, b-rückseitig)
84 TE Gerät 1 42 TE Gerät 1
84 TE Gerät 2 42 TE Gerät 2
Abbildung 10-2: Ausschnittmaße Rackmontage
a b
ACOS 353 Montagearten
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Abbildung 10-4: Rack-Montage 84TE (a-frontseitig, b-rückseitig)
Abbildung 10-5: 42TE Bemaßung von oben
242
a b
ACOS 353 Montagearten
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10.2 Kragen-Montage Diese Montageart ist für 42TE und 84TE Geräte verfügbar. Über diese Montageart wird bei Tür- oder
Schrankeinbau eine Reduzierung der Einbautiefe erreicht. Die Kragen sind in verschiedenen Maßen
(Reduzierung um 30, 45 und 60 mm) und in individuellen RAL Lackierungen verfügbar und können
front-/ oder rückseitig des Ausschnittes montiert werden..
Ausschnitt
Einbaukragen
ACOS 353 Montagearten
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Abbildung 10-6: Maße der Kragen-Montage 84TE
xxxx 0 IIII
COMCOMCOMCOM
ACOS 353 Montagearten
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Abbildung 10-7: Kragen-Montage 42TE
Ausschnitt
Einbaukragen
ACOS 353 Montagearten
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10.3 Konsolen-Montage 42TE Die Konsolen- Montage ist eine Sondermontageart die es ermöglich mehrere Geräte sehr dicht
nebeneinander auf einer Rückwand oder Montageplatte zu montieren. Hierzu verfügt das ACOS300
über seitlich in das Gehäuse integrierte Einpressmuttern. Das Gerät wird dann in der Konsole, welche
z.B. auf einer Rückwand montiert ist, mit vier Schrauben aufgehängt. Im gelösten Zustand der
Schrauben sind durch die in der Konsole enthaltenen Langlöcher Schwenkbewegungen des Gerätes
möglich wodurch an den rückseitigen Anschlüssen des Gerätes Montagen erfolgen können.
Abbildung 10-8: Maße der Konsole 42TE
ACOS 353 Montagearten
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10.4 IP Schutzrahmen Über diesen Schutzrahmen, welcher frontseitig montiert wird, wird eine verbesserte IP Schutzklasse
(IP54) erreicht. Diese Option ist für 42TE und für 84 TE Geräte, welche in der Rack-Montageart
ausgeführt sein müssen, verfügbar.
Abbildung 10-9: Ansicht des IP Schutzrahmen
Abbildung 10-10: Maße 42 TEC IP Schutzrahmen
ACOS 353 Montagearten
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10.5 Blendrahmen 42TE Der Blendrahmen ist eine optionale Erweiterung der Rack-Montageart und kann auch nachträglich
bei Geräten verwendet werden die frontseitig montiert sind. Er eignet sich insbesondere für Anlagen
in denen der Türausschnitt mechanisch nicht optimal ausgeführt ist und somit Spaltmaße existieren
(z.B. bei sekundärtechnischen Ertüchtigungen bestehender Schaltanlagen). Der Rahmen verfügt über
vier M4 Bohrungen zur rückseitigen Verschraubung. Alternativ verfügt der Rahmen über magnetische
Haltepunkte wodurch eine Installation auf Blechtüren ohne Verschraubungen erfolgen kann. Durch
die abdeckenden Flächen werden sämtliche Montageschrauben sowie die Rack-Montage Haltewinkel
des ACOS300 Gerätes verdeckt. Hierdurch wird eine einheitliche und optisch saubere
Montageansicht erreicht.
Abbildung 10-11: Blendrahmen 42TE
ACOS 353
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10.6 Wand-Montage Diese Montageart ist für den Einbau in Verteilerkästen, Schaltschränke oder auf Montageplatten
geeignet. Das Gerät wird in mit rückseitigen Befestigungswinkeln
Haltepunkten der Wand-Montageeinheit verschraubt werden kann. Die Halterung bietet zur
vereinfachten Montage der Anschaltung die Möglichkeit die Halteschrauben links
des Gerätes zu lösen, um dann das Ger
schwenken.
ANMERKUNG
Diese Montageart ist für 42TE und 84TE Geräte verfügbar. Es ist unbedingt darauf zu achten,
dass ein möglicher Schwenkbereich links oder rechts vom Gerät zur Verfügung steht.
Abbildung 10-12: Bemaßung des Wandeinbausatzes 42TE mit Schwenkrahmen
Diese Montageart ist für den Einbau in Verteilerkästen, Schaltschränke oder auf Montageplatten
geeignet. Das Gerät wird in mit rückseitigen Befestigungswinkeln geliefert mit denen es dann an den
Montageeinheit verschraubt werden kann. Die Halterung bietet zur
vereinfachten Montage der Anschaltung die Möglichkeit die Halteschrauben links
des Gerätes zu lösen, um dann das Gerät über die gegenüberliegende Seite bis zu 90 Grad zu
Diese Montageart ist für 42TE und 84TE Geräte verfügbar. Es ist unbedingt darauf zu achten,
dass ein möglicher Schwenkbereich links oder rechts vom Gerät zur Verfügung steht.
: Bemaßung des Wandeinbausatzes 42TE mit Schwenkrahmen – Draufsicht
Montagearten
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Diese Montageart ist für den Einbau in Verteilerkästen, Schaltschränke oder auf Montageplatten
geliefert mit denen es dann an den
Montageeinheit verschraubt werden kann. Die Halterung bietet zur
vereinfachten Montage der Anschaltung die Möglichkeit die Halteschrauben links- oder rechtseitig
ät über die gegenüberliegende Seite bis zu 90 Grad zu
Diese Montageart ist für 42TE und 84TE Geräte verfügbar. Es ist unbedingt darauf zu achten,
dass ein möglicher Schwenkbereich links oder rechts vom Gerät zur Verfügung steht.
Draufsicht
ACOS 353 Montagearten
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Abbildung 10-13: Bemaßung des Wandeinbausatzes 84TE mit Schwenkrahmen – Draufsicht
ACOS 353
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11 Schematische
11.1 Anschluss Auslöse
Abbildung 11
ANMERKUNG
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier
aus diesem Grund nur beispielhaft sein. Die beschaltung des vierten Eingangs des Strom bzw.
Spannungsmoduls ist optional.
Schematische Anschlussbeispiele
Schematische Anschlussbeispiele
Anschluss Auslöse -, Strom- und Spannungseingangsmodul
11-1: Beispiel Holmgreenschaltung mit Richtungsmessung
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigten Anschlussbelegungen können
aus diesem Grund nur beispielhaft sein. Die beschaltung des vierten Eingangs des Strom bzw.
Spannungsmoduls ist optional.
Schematische Anschlussbeispiele
90
und Spannungseingangsmodul
gezeigten Anschlussbelegungen können
aus diesem Grund nur beispielhaft sein. Die beschaltung des vierten Eingangs des Strom bzw.
ACOS 353 Schematische Anschlussbeispiele
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11.2 Stromwandleranschluss für empfindliche Erdschl usserfassung
Abbildung 11-2:Stromwandleranschluss
ACOS 353
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11.3 Anschluss des digitalen Eingabemoduls
Modulansicht "F"5 O12+
Nr. Name
1 BIn_F
2 BIn_F
3 BIn_F
4 Wurzel
5 BIn_F05
6 BIn_F
7 BIn_F0
8 Wurzel
9 BIn_F
10 BIn_F
11 BIn_F11
12 Wurzel
13 BIn_F13
14 BIn_F14
15 BIn_F15
16 Wurzel
ANMERKUNG
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
diesem Grund nur beispielhaft sein..
5 Digitale Ein- und Ausgabemodule können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
„F“
O12+2101
12345678910
11
12
13
14
15
16
Schematische Anschlussbeispiele
Anschluss des digitalen Eingabemoduls
Name
BIn_F01
BIn_F02
BIn_F03
Wurzel
BIn_F05
BIn_F06
BIn_F07
Wurzel
BIn_F09
BIn_F10
BIn_F11
Wurzel
BIn_F13
BIn_F14
BIn_F15
Wurzel
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
diesem Grund nur beispielhaft sein..
le können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
Schematische Anschlussbeispiele
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Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
le können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
ACOS 353
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11.4 Anschluss des digitalen
Modulansicht "G"6 R8+
Nr. Name
1 BOut_G01
2 Wurzel
3 BOut_G02
4 Wurzel
5 BOut_G03
6 Wurzel
7 BOut_G04
8 Wurzel
9 BOut_G05
10 Wurzel
11 BOut_G06
12 Wurzel
13 BOut_G07
14 Wurzel
15 BOut_G08
16 Wurzel
ANMERKUNG
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
diesem Grund nur beispielhaft sein..
6 Digitale Ein- und Ausgabemodule können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
„G“
R8+80
12345678910
11
12
13
14
15
16
Schematische Anschlussbeispiele
Anschluss des digitalen Ausgabemoduls R8+80
Name
BOut_G01
Wurzel
BOut_G02
Wurzel
BOut_G03
Wurzel
BOut_G04
Wurzel
BOut_G05
Wurzel
BOut_G06
Wurzel
BOut_G07
Wurzel
BOut_G08
Wurzel
Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
diesem Grund nur beispielhaft sein..
und Ausgabemodule können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
Schematische Anschlussbeispiele
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Die Modulbestückung/ die Hardware ist bestellabhängig. Die hier gezeigte Anschlussbelegung kann aus
und Ausgabemodule können jedem freien Steckplatz zugeordnet werden. Hier beispielhaft Slot
ACOS 353 Anwendungsbeispiele
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12 Anwendungsbeispiele
12.1 Zweiseitig gespeiste Leitung (Ringleitung)
Zweiseitig gespeiste Leitungen stellen eine erhöhte Anforderung an die Selektivität. Bei einem Fehler
auf Leitungsabschnitt „I“ würden ungerichtete Überstromzeitschutzrelais bereits gemäß ihrer
Staffelzeiten die Leitungsabschnitte „II“und „III“ von der „rechten“ Netzeinspeisung trennen.
Leitungsabschnitt „I“ würde anschließend nach Ablauf der höchsten Staffelzeit (hier 0,9 s) vom Netz
getrennt. Das komplette Netz wird außer Betrieb gesetzt und Selektivität somit nicht gewährleistet.
Die Anwendung des gerichteten Überstromzeitschutzes (ANSI 67) bewahrt hingegen die Selektivität
durch Freischalten nur des fehlerbehafteten Leitungsabschnitts „I“. Relais „B“ löst gemäß Staffelplan
in Schnellzeit (0,3 s) aus und trennt Leitungsabschnitt „1“ von der „rechten“ Netzeinspeisung. Die
endgültige Klärung des Fehlers erfolgt durch Trennung des Leitungsabschnitts „I“ von der „linken“
Netzeinspeisung, gemäß eingestellter Auslösezeit in Relais „A“.
Abbildung 12-1: Beispiel für gerichteten Überstromzeitschutz
ACOS 353 Anwendungsbeispiele
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12.2 Automatische Wiedereinschaltung
Ein Großteil der an Freileitungen auftretenden Fehler sind nicht permanenter Natur, so dass nach
einer Kurzunterbrechung der Lichtbogen erlischt und der Betrieb nach anschließender automatischer
Wiedereinschaltung fortgesetzt werden kann. Solche Fehlerursachen können beispielsweise durch
Tiere oder Geäst entstehen, die kurzzeitig das Isolationsvermögen des Freileitungssystems
herabsetzen.
Ein Fehler auf Leitungsabschnitt „II“ der zweiseitig gespeisten Leitung hat das Ansprechen der Relais
in den beiden Stationen „C“ und „D“, gemäß eingestellten Staffelzeiten, zur Folge. Nachdem der
Fehler abgeschaltet ist, erfolgt die Anregung der automatischen Wiedereinschaltung (AWE), je nach
Einstellung entweder nach Rückfall einer angeregten Schutzfunktion oder nachdem der
Leistungsschalter über Hilfskontakte den Zustand „AUS“ anzeigt. Nach Ablauf der in den Relais
eingestellten Pausenzeiten und erteilter Synchrocheck-Freigabe, erfolgt der Wiedereinschaltbefehl.
Nach Ablauf der Sperrzeit gilt der Fehler als geklärt und die AWE wird auf den ersten Zyklus
zurückgesetzt. In den meisten Fällen ist der Fehler nach einmaliger Kurzunterbrechung tatsächlich
eliminiert. Kommt es während der Sperrzeit jedoch erneut zur Auslösung einer Schutzfunktion, so
wird der zweite Zyklus vorbereitet. Insgesamt können bis zu vier Zyklen durchlaufen werden.
Die automatische Wiedereinschaltfunktion ermöglicht kurze Unterbrechungszeiten bei absoluter
Selektivität.
Abbildung 12-2: Beispiel für automatische Wiedereinschaltung
0,9s
DC
0,3s 0,6s 0,6s 0,9s0,3s
67 7967N
67 7967N
acosacosacosacos 353 acosacosacosacos 353
I II III
25 25
ACOS 353
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12.3 Erdschlusserfassung in kompensierten und isolierten Netzen
Bei Fehlern in kompensierten und isolierten Netzen treten nur relativ kleine Fehlerströme auf. Die
exakte Messung dieser Fehlerströme erfordert unter Umständen den Einsatz einer empfindlichen
Erdschlusserfassung.
Bei dem Stromeingangsmodul +CT5101 kann für den vierten Stromeingang, der für die
Erdstrommessung zuständig ist, ein kleinerer Nennstrom von 200 mA
Weise werden auch sehr kleine Fehlerströme erfasst. Die empfindliche Erdschlusserfassung erfolgt in
der Regel durch Kabelumbauwandler. Die Anschlussweise eines Kabelumbauwandlers an das
entsprechende Stromeingangsmodul ist in
Zur Gewährleistung der selektiven Erdschlusserfassung wird zusätzlich zum Erdstrom die
Nullsystemspannung U0 berechnet bzw. gemessen, um
durchzuführen.
Abbildung
HINWEIS
Erfolgt der Anschluss der Spannungen über eine V
berechnet werden!
A
0,9s
I
67 67acos 353
B
0,
Anwendungsbeispiele
Erdschlusserfassung in kompensierten und isolierten Netzen
Bei Fehlern in kompensierten und isolierten Netzen treten nur relativ kleine Fehlerströme auf. Die
e Messung dieser Fehlerströme erfordert unter Umständen den Einsatz einer empfindlichen
Bei dem Stromeingangsmodul +CT5101 kann für den vierten Stromeingang, der für die
Erdstrommessung zuständig ist, ein kleinerer Nennstrom von 200 mA eingestellt werden. Auf diese
Weise werden auch sehr kleine Fehlerströme erfasst. Die empfindliche Erdschlusserfassung erfolgt in
der Regel durch Kabelumbauwandler. Die Anschlussweise eines Kabelumbauwandlers an das
entsprechende Stromeingangsmodul ist in Kapitel 11.2 dargestellt.
Zur Gewährleistung der selektiven Erdschlusserfassung wird zusätzlich zum Erdstrom die
berechnet bzw. gemessen, um anschließen eine Richtungsbestimmung
Abbildung 12-3: Beispiel für Erdschlusserfassung
Erfolgt der Anschluss der Spannungen über eine V-Schaltung, so kann die Nullsystem
0,6s 0,3s
IIIII
67N353
B
,3s 0,6s
Anwendungsbeispiele
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Erdschlusserfassung in kompensierten und isolierten Netzen
Bei Fehlern in kompensierten und isolierten Netzen treten nur relativ kleine Fehlerströme auf. Die
e Messung dieser Fehlerströme erfordert unter Umständen den Einsatz einer empfindlichen
Bei dem Stromeingangsmodul +CT5101 kann für den vierten Stromeingang, der für die
eingestellt werden. Auf diese
Weise werden auch sehr kleine Fehlerströme erfasst. Die empfindliche Erdschlusserfassung erfolgt in
der Regel durch Kabelumbauwandler. Die Anschlussweise eines Kabelumbauwandlers an das
Zur Gewährleistung der selektiven Erdschlusserfassung wird zusätzlich zum Erdstrom die
anschließen eine Richtungsbestimmung
Nullsystem-spannung nicht
0,9s
ACOS 353 Anwendungsbeispiele
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12.4 Schalterversager-Schutz (BRF50)
Nachdem eine Auslösung durch eine Schutzfunktion stattgefunden hat, folgt die Freischaltung des
fehlerbehafteten Betriebsmittels. Eine erfolgreiche Fehlereliminierung ist durch den Rückgang des
Fehlerstroms und/oder die Signalisierung des ausgeschalteten Leistungsschalters über
entsprechende Leistungsschalterhilfskontakte gekennzeichnet. Je nach Parametereinstellung wird
ein Reserve-Auslösebefehl durch die Schalterversager-Schutzfunktion erteilt, sobald diese ein
Fehlverhalten des betreffenden Leistungsschalters erkennt.
Abbildung 12-4: Beispiel für Schaltversagerschutz
67
BRF50
acos 353
Einspeisefeld
110/20 kV
Reserve Auslösung
20kV
ACOS 353 Anwendungsbeispiele
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12.5 Überstromschutz mit rückwärtiger Verriegelung
Die rückwärtige Verriegelung ist ein Blockierverfahren und kann eingesetzt werden um z. B.
Sammelschienenfehler zu erkennen und in kurzer Zeit abzuschalten. Hierzu werden die
Anregesignale der einzelnen Abgangsrelais über eine Ringleitung abgefragt. Steht keine Anregung an,
so muss sich der Fehler auf der Sammelschiene befinden und der einspeisende Transformator kann
ohne Verzögerung von der Sammelschiene getrennt werden. Regt hingegen eines der Abgangsrelais
an, d. h. der Fehler befindet sich im entsprechenden Abgang, so wird das Anregesignal über die
Ringleitung dem Schutz des Einspeisefelds als Blockiereingang zugeführt. Somit ist gewährleistest,
dass lediglich der fehlerbetroffene Abgang abgeschaltet wird. Erst die Erkennung eines
Schalterversagens führt zur Trennung des einspeisenden Transformators (vgl. 0).
Abbildung 12-5: Beispiel für rückwärtige Verriegelung
ACOS 353 Bestellinformationen
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13 Bestellinformationen
Laut Bestellcode könne folgende Optionen gewählt werden:
• Versorgungsspannung
• Meldespannung
• Montagevariante
• Kommunikationsschnittstellen
• Serviceschnittstelle (Wartungsschnittstelle)
• Displaygröße (3,5" oder 5,7")
• Abgesetztes Display
• Kommunikationsprotokoll
• Enthaltene I/O Grundkonfiguration
• Zusätzliches I/O-Modul in Rack-Position „H“
• Zusätzliches I/O-Modul in Rack-Position „I“
• Anzahl der Trip Auslösekontakte
• Messbereich des vierten Stromeingangs
• Prozessbusschnittstelle (binärer Prozessbus)
• Schaltgruppenanpassung, falls die Bezugsspannung von der NS-Seite eines Transformators
bezogen wird
ACOS 353 Bestellinformationen
12/2015 100
13.1 Gerätekonfiguration ACOS 353
Allgemeine Eigenschaften:
• Umfangreiche Schutz- und Steuerungsfunktionen
• 4 kapazitive „touch keys“ (Ein, Aus, Blättern, LED-Bestätigung)
• 16 LED (frei konfigurierbar, 3-farbig)
• integrierter Webserver
• Konfiguration über einen Funktionsplan nach IEC 61131-3
Hardwareeigenschaften:
• I/O Kontakte: gemäß Modulbestückung
• Strommessung: 4 Eingänge, Kanal 1-3: 1A/5A, Kanal 4: optional 1A/5A oder 0,2A/1A (Messbereich: 50xIn) oder 0,2A/1A (Messbereich: 5xIn), jeweils einstellbar
• Spannungsmessung: 4 Eingänge, 100V, 200V einstellbar
• Gehäuse: Aluminium verchromt, 19/2"" Rack, 235 x 132,5 x 242 (BxHxT in mm)
Schutzfunktionen:
• unverzögerter Überstromschutz (ANSI 50)
• Überstrom-Zeitschutz (ANSI 51)
• Überstrom-Richtungsschutz (ANSI 67)
• Erdschlussschutz ungerichtet (ANSI 50N)
• Erdschlussschutz, abhängig, ungerichtet (ANSI 51N)
• Erdschlussrichtungsschutz (ANSI 67N)
• Wattmetrische Erdschlusserfassung (ANSI 32N)
• Einschaltstrom Erkennung und Blockierung (ANSI 68)
• Schieflastschutz (ANSI 46)
• Thermischer Überlastschutz (ANSI 49)
• Überspannungsschutz (ANSI 59)
• Unterspannungsschutz (ANSI 27)
• Überspannungsschutz (ANSI 59N)
• Drehfeldüberwachung (ANSI 47)
• Frequenzschutz (ANSI 81)
• Frequenzänderungsschutz (ANSI 81R)
• Synchrocheck (ANSI 25)
• Automatische Wiedereinschaltung (ANSI 79)
• Schalterversagerschutz (ANSI 50BF)
• QU Schutz (ANSI 92)
• Automatische Frequenz Entlastung (AFE)