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Anja Mayer und Sabine Svitak ACT-Einführungsworkshop Der Einführungsworkshop richtet sich an alle Interessierten, die bisher noch keine oder nur geringe Erfahrungen mit ACT haben. Die Grundlagen und das Modell werden in diesem Workshop praxisnah und erfahrungsorientiert vermittelt. Teilnehmende können sowohl Erfahrungen in der therapeutischen Anwendung der vorgestellten Techniken sammeln als auch deren Wirkung im Umgang mit eigenen Anliegen erleben. Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmenden mit einer Reihe von ACT-Fertigkeiten und Erfahrungen auszustatten, die dazu ermutigen, ACT sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag verstärkt zu nutzen und die einen flexiblen Umgang mit persönlichen Herausforderungen und herausfordernden Patienten ermöglichen. Der Workshop gibt Antworten auf folgende Fragen: Welche Rolle spielen Sprache und logisches Denken bei der Entstehung menschlichen Leidens und psychischer Erkrankungen? Wie unterscheidet sich ACT als Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie von der kognitiven Verhaltenstherapie? Was bedeutet „Akzeptanz-und-Commitment-Therapie“? Wieso „Akzeptanz“ und was ist eigentlich „Commitment“? Was ist „psychische Flexibilität“? Wozu ist sie wichtig und wie können wir sie fördern? Was verbirgt sich hinter Begriffen wie „Hexaflex“, „Defusion“ und „Selbst-als-Kontext“? Wie wird ACT in der Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt? Was für Interventionen, Übungen und Metaphern gibt es und wie werden sie angewandt? ACT als Mittel gegen beruflichen Stress: Wodurch erleichtert ACT die therapeutische Tätigkeit? Teilnehmende erhalten im Kurs eine ausführliche Materialsammlung mit Informationen zu allen besprochenen Inhalten sowie einer Vielzahl ausgearbeiteter Übungen und Metaphern.

ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

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Page 1: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Anja Mayer und → Sabine Svitak

ACT-Einführungsworkshop

Der Einführungsworkshop richtet sich an alle Interessierten, die bisher noch keine oder nur geringe

Erfahrungen mit ACT haben. Die Grundlagen und das Modell werden in diesem Workshop praxisnah

und erfahrungsorientiert vermittelt. Teilnehmende können sowohl Erfahrungen in der

therapeutischen Anwendung der vorgestellten Techniken sammeln als auch deren Wirkung im

Umgang mit eigenen Anliegen erleben.

Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmenden mit einer Reihe von ACT-Fertigkeiten und Erfahrungen

auszustatten, die dazu ermutigen, ACT sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag verstärkt zu

nutzen und die einen flexiblen Umgang mit persönlichen Herausforderungen und herausfordernden

Patienten ermöglichen.

Der Workshop gibt Antworten auf folgende Fragen:

• Welche Rolle spielen Sprache und logisches Denken bei der Entstehung menschlichen

Leidens und psychischer Erkrankungen?

• Wie unterscheidet sich ACT als Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie von der

kognitiven Verhaltenstherapie?

• Was bedeutet „Akzeptanz-und-Commitment-Therapie“? Wieso „Akzeptanz“ und was ist eigentlich „Commitment“?

• Was ist „psychische Flexibilität“? Wozu ist sie wichtig und wie können wir sie fördern?

• Was verbirgt sich hinter Begriffen wie „Hexaflex“, „Defusion“ und „Selbst-als-Kontext“?

• Wie wird ACT in der Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt?

• Was für Interventionen, Übungen und Metaphern gibt es und wie werden sie angewandt?

• ACT als Mittel gegen beruflichen Stress: Wodurch erleichtert ACT die therapeutische

Tätigkeit?

Teilnehmende erhalten im Kurs eine ausführliche Materialsammlung mit Informationen zu allen

besprochenen Inhalten sowie einer Vielzahl ausgearbeiteter Übungen und Metaphern.

Page 2: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Michael Waadt

Prozessbasiertes Coaching (PBC)

Was im Bereich des Coachings häufig auffällt, ist ein mehr oder weniger konzeptloser Eklektizismus.

Überschlägt man die Liste der Fachbuch-Bestseller, stößt man hauptsächlich auf verschiedene

Toolboxen, Sammlungen von Techniken, Interventionen, Methoden. Aber wie lassen sich diese

unterschiedlichen Techniken und Methoden zu einem stimmigen Coachingansatz zusammenfügen?

Genau darum geht es im Modell des Prozessbasierten Coachings.

Workshopinhalte:

– PBC als methodenübergreifendes Framework

– Ein evolutionstheoretischer Ansatz

– PBC und ACT: die sechs Kernprozesse

– Die PBC-Matrix

– Fallkonzeption durch komplexe Netzwerke

– Fallbeispiele / Fallarbeit

Ziele:

Mein Ziel ist zu vermitteln, wie Sie mit dem Modell des Prozessbasierten Coachings eine

übergreifende, ganzheitliche Strategie für gezielte, nachhaltige Veränderung entwickeln, die Sie in

die Lage versetzt, für einen ganz spezifischen Klienten, in einer ganz spezifischen Situation, mit einem

ganz spezifischen Anliegen die richtige Intervention zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen.

Voraussetzungen:

Der Workshop richtet sich an Coaches, Trainer, Berater jedweder Provenienz, sofern Sie bereit sind,

über den Tellerrand Ihrer jeweiligen Schule hinauszublicken. Da das PBC auf ACT aufbaut, sind ACT-

Grundkenntnisse hilfreich, aber nicht notwendig. Viel wichtiger sind Offenheit und die Bereitschaft zu

interaktiver Gruppenarbeit.

Page 3: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Christina Lohr

Der Körper hilft, wo Worte fehlen – Mit Embodimenttechniken die therapeutische Arbeit beleben

In psychischen Krisen erleben unsere Patienten häufig eine sie überfordernde diffuse Gemengelage verschiedener Empfindungen, die sie kaum in Worte fassen können. Hier kann die Arbeit mit dem Körper schnell und effizient Licht ins Dunkel bringen. Gemeinsam mit dem Patienten wird im Raum ein Emotionales Feld (Hauke & Dall’Occhio) entwickelt, das alle Gefühle widerspiegelt, die mit einer konkreten Problemsituation verbunden sind. Mit Embodimenttechniken können so ganz selektiv, zuverlässig und in geschützter Weise Emotionen wie Trauer, Ärger, Angst aber auch Freude und liebevolle Gefühle erzeugt werden. So erlebt der Patient hautnah die Funktion und die Schubkraft der beteiligten Emotionen. Dies schafft nicht nur eine motivierende Grundlage für die Arbeit mit Akzeptanzstrategien, sondern setzt auch Energie für zukünftiges werteorientiertes Handeln frei. Als Therapeut erleben Sie vitalisierendes Arbeiten und unterstützen Ihren Patienten als Modell und Reflexionspartner.

Der Workshop bietet neben dem Einblick in die theoretischen Grundlagen auch die Möglichkeit die Umsetzung in der Praxis kennenzulernen. Die erfolgreiche Arbeit mit Embodimenttechniken erfordert das Erleben am eigenen Leib. Daher ist die Bereitschaft zu interaktiver Gruppenarbeit und Selbsterfahrung unerlässlich.

Page 4: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Rainer F. Sonntag

Jenseits des magischen Sechsecks: Vom Alltagsleben zur Dynamik relationaler Netze – und zurück

Ausgehend vom Hexaflex-Modell möchte ich ACT in diesem Workshop in einen umfassenderen Kontext stellen. Wir beginnen da, wo wir alle schon immer sind: im Kontext unseres gewohnten Alltags und der uns gewohnten Alltagsbegriffe (z.B. Mann, Frau, Gefühl, Gedanke, Tisch, Hund etc.). Von dort wandern wir im Uhrzeigersinn zur Frage eines CBS-gemäßen Menschenbildes (anthropologischer Kontext; Wie unterscheiden sich Katzen und Menschen?; unsere eigenen Werte) und über die Kontexte der therapeutischen Praxis (Was ist eigentlich Therapie?), des sozialen Zusammenlebens (therapeutische Beziehung und Gesellschaft; Perspektivenwechsel) und der philosophischen Besinnung (Weltanschauungen; die Frage: Was sind eigentlich Gründe?) bis hin zur wissenschaftlichen Grundlegung (Naturgeschichte als Ort der „middle level terms“; Verhaltensanalyse; RFT; Evolutionswissenschaft; Naturschutzökologie als Vorbild einer hochkomplexen Anwendung von Wissenschaft jenseits berechenbarer Kontrollierbarkeit).

Sodann werden wir den wissenschaftlichen Hintergrund praxisorientiert noch weiter in den Vordergrund holen. Wir schauen uns die Verhaltensentwicklung als einen natürlichen Selektionsprozess an, in dessen Verlauf sich – zum Segen oder Fluch – immer komplexere relationale Netze entwickeln. Schließlich untersuchen wir therapeutische Maßnahmen als Unterstützung von Menschen im Prozess ihrer Verhaltensentwicklung anstatt als Behandlung psychischer Störungen.

Der Zweck dieser Besinnungsübung ist ein zweifacher. Erstens soll er einen praxisnahen theoretischen Hintergrund liefern, der es erleichtert, funktional im therapeutischen Prozess zu arbeiten und in der fließenden Interaktion mit dem Patienten Metaphern und Übungen fortlaufend zu erfinden bzw. bereits bekannte prozessorientiert anzupassen. Zweitens soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass ACT auf diesem Planeten nicht allein existiert. Dass heißt, dass es die in diesem Workshop vorgestellte Hintergrundbeschreibung den Teilnehmern erleichtern soll, Beziehungen zu anderen therapeutischen Schulen sowie vielfältigen wissenschaftlichen, philosophischen und praxisbezogenen Auffassungen zu untersuchen und auf ihre Kompatibilität mit ACT, RFT und CBS zu überprüfen.

Der Stoff wird neben theoretischen Diskussionen mit praktischen Übungen und videoaufgezeichneten Rollenspielen entwickelt.

Zielgruppe: Alle, die an einer feinkörnigen und erfinderischen Entwicklung therapeutischer Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Patienten interessiert sind und sich entweder gerne mit Theorie befassen oder die an einer Theoriephobie leiden, von der sie sich den Umgang mit Theorie nicht länger verbieten lassen wollen. Ansonsten sollten Teilnehmer über gute Grundkenntnisse der ACT verfügen.

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→ Reimer Bierhals

Von der "Kunst" des Perspektiven-Wechsels

Wenn wir uns erlauben, Perspektiven zu wechseln, werden Sichtweisen auf uns selbst und auf unser inneres Erleben abseits des Gewohnten möglich. In ACT ist der Wechsel der Perspektive eine Möglichkeit, sich von eingefahrenen Konzepten zu emanzipieren und sich als Träger sowie Beobachter eigener Erfahrungen zu begreifen (Selbst als Kontext). Der Wechsel in eine mitfühlende Beobachter-Haltung ist Grundvoraussetzung für Veränderungsprozesse in Richtung eines nach persönlichen Werten ausgerichteten Lebens.

Im Workshop werden Prinzipien der Bezugsrahmentheorie von Sprache (engl. RFT) als Interventionen des Perspektiven-Wechsel praktisch erfahrbar gemacht, um sie in der Arbeit mit Klienten zu nutzen. Erfahrbar werden soll: wie wir mit unserem Verstand verschiedene Ereignisse und Erfahrungen miteinander verknüpfen und dabei eine bestimmte Perspektive auf die Dinge erzeugen. Es werden Techniken vorgestellt, wie sich der Verstand als Verknüpfungsmaschine bewusster nutzen lässt. Der Fokus der Übungen liegt auf klinische Anwendbarkeit. Schwerpunkt wird die Aktivierung einer Beobachter-Haltung sein, welche Flexibilität erlaubt.

Als Arten von Perspektiven-Wechsel kommen im Workshop zum Tragen: räumliche, zeitliche, personale Perspektiven-Wechsel sowie ein Wechsel der Beschreibungsebene für innere Erlebens-Qualitäten. Zudem wird im Sinne des Tagungsmottos: "Geht das mit ACT?" eine andere Perspektive auf das kognitive Umstrukturieren aus der KVT eingenommen, indem eine KVT-Standard-Intervention als Intervention des Perspektiven-Wechsels abgewandelt wird. Zusammenfassend bekommen die Teilnehmer mit der Wippen-Technik (vgl. www.psychotherapie-bewegt.de/wippencoaching) eine strukturierte Vorgehensweise auf Basis der ACT-Matrix vorgestellt, mit der sich Perspektiven-Wechsel auf strukturierte Weise in der Arbeit mit Klienten trainieren lässt – zur Stärkung der mitfühlenden Beobachterhaltung für ein Engagement in Richtung der eigenen Werte im Leben.

Ergänzender Hinweis: Die Morgen-Meditation „Walking Back Backwards“ greift Elemente des Perspektiven-Wechsels zur Stärkung des Beobachter-Selbst auf.

Empfohlene Literatur:

– Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6]

– Schoendorff, Webster, & Polk (2014). Under the Hood: Basic Processes Underlying the Matrix. In Polk & Schoendorff: The ACT Matrix (p.15-38). Oakland: Context Press. [für Beobachter-Perspektive mit der Martix)

– Ciarrochi & Bailey (2010). Akzeptanz und Commitment-Therapie in der KVT. Weinheim: Beltz [→ für den Perspektiven-Wechsel zwischen kognitiver Umstrukturierung und Defusion]

Page 6: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Ralf Steinkopff

Die Integration der MUSE Einfach mit Klinischer RFT Raum und Sprache für Gefühle und Bedürfnisse

finden

Weil Gefühle (teilweise) im vorsprachlichen Erleben angesiedelt sind, entziehen sie sich mehr einer Analyse als Gedanken. Zugleich sind sie nicht so greifbar und verortbar wie Körperempfindungen. Oft werden sie deswegen nur summarisch oder kategorial beschrieben. Das gilt umso mehr für unsere Klient*innen.

Ein wesentliches Ziel in ACT und klinischer RFT ist Klient*innen besser ihre Erfahrungen beobachten und benennen zu lassen. Das gilt umso mehr für schwer zu beschreibende Gefühle.

Die Integration der Multiplen und Spezifischen Emotionen (MUSE) unterstützt Menschen darin, Gefühlen und Bedürfnissen mehr Raum zu geben, sie wohlwollend und akzeptierend zu explorieren.

Wie können Sichtweisen des Funktionalen Kontextualismus und der RFT leicht und quasi spielerisch in die Kommunikation mit Klient*innen gebracht werden? Im Workshop sollen verschiedene Metaphern, Spiele, Fragen und Interventionen demonstriert und geübt werden, die eine nützlichere Haltung zu Gefühlen ermöglichen.

Der Workshop ist sowohl für Anfänger als auch für weit Fortgeschrittene geeignet. Es werden keine tieferen Kenntnisse im Funktionalen Kontextualismus oder in RFT vorausgesetzt. Vielmehr wird der Versuch gemacht, eine leicht gangbare Brücke zwischen den komplizierten theoretischen Konstrukten und einer alltagsnahen Vermittlung zu schlagen. Im Fokus steht der integrative Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen.

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→ Beate Ebert

Erfolgreich im Team – mit PROSOCIAL

PROSOCIAL hilft allen Arten von Teams und Gruppen ihre Ziele besser zu erreichen. Es ist eine spannende Weiterentwicklung der kontextuellen Methoden – zusätzlich verankert in den Evolutionswissenschaften und in der bahnbrechenden Arbeit einer Nobelpreisträgerin für Wirtschaftswissenschaften, Elinor Ostrom.

Jedes Team – ob es sich um Sport, Musik, Nachbarschaftshilfe oder was auch immer handelt – hat spezifische Ziele. Oft treten bei deren Umsetzung Hindernisse auf, sei es innerhalb der Gruppe (unterschiedliche Vorstellungen, Reibereien, Ausbeutung etc.) oder außerhalb der Gruppe (Vorschriften von höheren Instanzen, Konkurrenten, Naturkatastrophen etc.). Der Umgang mit diesen Hindernissen ist entscheidend für den langfristigen Erfolg im Team.

PROSOCIAL bietet einen Rahmen mit 8 Prinzipien, die intuitiv verständlich sind, jedoch bewusst implementiert werden müssen; dazu gehören z.B. die Verbindung der Gruppenziele mit den gemeinsamen Werten, die Identifikation hinderlicher bzw. förderlicher Verhaltensweisen, eine Einigung über Regeln und deren Monitoring mit entsprechenden Konsequenzen oder Mechanismen zur Konfliktlösung. In kurzer Zeit kann damit eine umfassende Gruppenstruktur etabliert werden.

Die 8 Prinzipien werden im Workshop anhand von Praxisbeispielen vermittelt, so dass Sie sie auf Ihre eigenen Gruppen übertragen können.

PROSOCIAL ist ein toller Beitrag zur bewussten Weiterentwicklung prosozialen Verhaltens und in allen Bereichen unseres sozialen Zusammenlebens anwendbar.

Page 8: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Reimer Bierhals

Morgen-Meditation „Walking Back Backwards“

Den eigenen Weg noch einmal gehen, in den eigenen Spuren – allerdings rückwärts, bewusst, Schritt für Schritt – und zwar intermittierend zwischen körperlichem Rückwärtsgehen und imaginativen Rückwärtsgehen in der Zeit: Die Geh-Meditation wechselt mit Reflexion des vergangenen Kongress-Tages und dessen persönlicher Bedeutung sowie mit der körperlichen meditativen Geh-Einheiten.

Die Geh-Meditation greift Aspekte des Workshops „Von der Kunst des Perspektiven-Wechsels“ auf. Es macht das ‚deictische framing‘ im Sinne der Bezugsrahmentheorie der Sprache (engl. RFT) als Achtsamkeitsübung erfahrbar. Mit dieser Meditation soll der Wechsel in eine mitfühlende Beobachter-Haltung gestärkt werden, um sich selbst als Träger aller inneren Erfahrungen bewusst zu werden, welche mit dem äußeren Erlebnis-Strom verbunden sind.

Der genaue Ablauf der Meditation ist abrufbar unter:

https://www.psychotherapie-bewegt.de/walk-back-meditation/

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→ Eckhard Roediger

Kontextuelle Schematherapie

Schematherapie (ST) wurde von Young und später von Arntz als Erweiterung der kognitiven Verhaltenstherapie konzipiert. Sie bezieht in ihrem Störungsmodell biographische Erfahrungen mit ein und vermittelt den Patienten so ein „Inneres Arbeitsmodell“, das im „Labor einer nachbeelternden therapeutischen Beziehung“ durch erlebnisaktivierende Techniken in einer korrigierenden emotionalen Erfahrung verändert werden soll. Durch die Erweiterung der therapeutischen Perspektive mit Elementen der Acceptance and Commitment Therapy (ACT) wie Achtsamkeit, Akzeptanz, Disidentifikation, funktioneller Kontextualismus und Wertebezug wird die ST zu einer Therapie der sog. „3. Welle“, in der Veränderung und Akzeptanz flexibel ausbalanciert werden können. In dem Workshop wird dieser integrierte Ansatz vorgestellt und es werden kleine gemeinsame Übungen gemacht. Kenntnisse in der ST oder ACT sind nicht notwendig.

Ablauf:

– Einführung in die Grundlagen der Schematherapie (mit kleinen Übungen für die Teilnehmer)

– Einführung in die Grundlagen der Acceptance and Commitment Therapy und ihr Beitrag für die Erweiterung der Schematherapie zu einer kontextuellen (bzw. 3. Welle-)Therapie.

– Die praktische Anwendung der ACT-Prozesse beim Aufbau des Erwachsenenmodus in Modus-Dialogen auf Stühlen

– Demonstration und Übungen der TN in Kleingruppen unter Anleitung

Literaturempfehlung:

Roediger E., Stevens B & Brockman R (2018). Contextual Schema Therapy. Oakland: New Harbinger.

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→ Valerie Kiel und → Jan Martz

ACT steht auf Funktionalen Kontextualismus – und du?

Seit Jahren gibt es eine Diskussion darüber, ob es für Praktiker notwendig sei, sich mit den philosophischen Grundlagen von ACT vertieft zu beschäftigen. Unsere eigene Erfahrung der letzten Jahre ist, dass dies für eine fundierte Arbeit mit ACT höchst nützlich ist und uns ermöglicht, unsere eigene Arbeit kritisch zu reflektieren und kreativer zu werden.

In diesem Workshop vermitteln wir praxisnah, wie der funktionale Kontextualismus unsere praktische Arbeit als Therapeut, Arzt, Trainer, etc. beeinflussen und bereichern kann.

Wir alle betrachten die Welt meist unbewusst durch eine bestimmte philosophische "Brille", was unsere Arbeit maßgeblich beeinflusst. Wir stellen dir die "Hauptbrillen" vor, und wenden uns dann vertieft der "Brille" des funktionalen Kontextualismus zu. Diese Brille tragen wir nicht häufig. Wir zeigen dir im Workshop, wie wir sie bewusst aufsetzen können, und erörtern die Vorteile, die dies für unser Leben und unsere Arbeit bringt.

Vorteile aus unserer Sicht: Wir müssen uns nicht auf das Erlernen von Techniken wie Metaphern und Übungen alleine verlassen. Wir können erkennen, wann wir die funktional-kontextualistische Perspektive verlassen haben und damit nicht mehr im Sinne von ACT arbeiten. Wir können leichter mit Kollegen aus anderen therapeutischen Richtungen kommunizieren und auch von ihnen lernen, ohne uns unnötig abzugrenzen.

Zielgruppe: Dieser Workshop richtet sich an alle, die gerne mit uns den Sprung in die Tiefe der ACT-Grundlagen wagen und damit ihren Blickwinkel auf ihre Arbeit und die Welt erweitern wollen.

Page 11: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Beate Ebert

Unser Körper – unser Zuhause – unser Zugang zu Transformation: Metaphern spielen

In diesem anwendungsorientierten Workshop geht es um Freude und Effizienz in der

psychotherapeutischen Arbeit mit der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) durch den

Einsatz des Körpers. Wir können Metaphern spielen und dadurch ein starkes Erleben bei unseren

Klientinnen bewirken. Dadurch entsteht Bewusstheit in entscheidenden Nuancen, über die wir im

Gespräch leicht hinweggehen. Das Bewegen im Raum setzt sowohl bei uns als TherapeutInnen als

auch bei unseren KlientInnen Überraschendes in Bewegung.

In diesem Workshop arbeiten wir kreuz und quer durch die Hexaflex-Prozesse (das klinische

Handwerkszeug der ACT) mit lebendigen Übungen oder auch mit einem ganz feinen Hineinhören in

den eigenen Körper und kleinen imaginativen Reisen, die sich dadurch ergeben.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, dank unserer Fähigkeit, sinnhafte Bezüge zwischen allen

möglichen beliebigen Reizen herzustellen. Ganz nebenbei versöhnen wir uns mit unserem oft so

kritisch betrachteten Körper, der uns wunderbare Dienste in diesen Übungen leistet.

Der Workshop funktioniert am besten, wenn Sie bereit sind, Ihre eigenen Erfahrungen einzubringen,

da Sie diese auch am besten in Ihrem Körper wahrnehmen können. Sie können gerne mit und ohne

Vorerfahrungen in der ACT kommen.

Page 12: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Hagen Böser

“Ich mache mir große Sorgen um unseren Sohn!“ ACT in der Arbeit mit Angehörigen

Für Angehörigengespräche ist im klinischen Alltag oft wenig Zeit und wenn sie stattfinden, dann steht die Psychoedukation über die Störung des Patienten im Vordergrund. Von Seiten der Angehörigen gibt es häufig die Sorge vor Schuldzuweisungen oder die Skepsis selbst als „krank“ angesehen zu werden. Hier bietet der störungsunspezifische Behandlungsansatz von ACT mit dem Konzept der „Psychischen Flexibilität“ eine gute Hilfe für die Arbeit mit Angehörigen. Neben der medizinisch diagnostischen Perspektive mit ihren klassischen Behandlungsverfahren bietet ACT Angehörigen einen Fertigkeitenkatalog (Hexaflex) unabhängig von Krankheit, den sie für den erkrankten Angehörigen und für sich selbst verwenden können. Der Workshop erläutert die ACT-Ansätze, die in Angehörigengruppen oder in Angehörigengesprächen verwendet werden können. Vorkenntnis von ACT ist nicht notwendig, stört aber auch nicht, wenn man an der Umsetzung von ACT in der Angehörigenarbeit interessiert ist.

Page 13: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Mirjam Tanner und → Herbert Assaloni

Shrink, wie geht es dir?

Selbstfürsorge für Pschotherapeuten – Geht das mit ACT?

Die therapeutische Beziehung ist als der bedeutsamste Wirkfaktor in der Psychotherapie inzwischen allgemein anerkannt. Dies lässt uns zu eigentlichen Beziehungsarbeitenden werden. Studien legen gleichsam dar, dass ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen mehr belastet sind als die Durchschnittsbevölkerung.* Sie geben an, gereizt und emotional erschöpft zu sein, und beklagen sich über zu wenig erholsamen Schlaf und über Zweifel an ihrer therapeutischen Effektivität. Sie machen sich Sorgen über die Anzahl und Schwere der Störungen ihrer Klientinnen und über ihre suizidgefährdeten Patienten. Wie bringen Psychotherapeutinnen die hohen Anforderungen in ihrem Beruf und an ihre Therapiebeziehungen mit ihren sehr hohen Belastungen unter einen Hut? Geht das? Geht das mit ACT, FAP, CFT ...?

Im Workshop vermitteln wir, wie die Prinzipien der ACT, Übungen aus der CFT und FAP genutzt werden können, um unsere Ressourcen und unsere Resilienz zu stärken. Wir zeigen, wie angesichts von Leid und Schmerzen von Patienten in der alltäglichen Arbeit Empathie-Distress begegnet und vorgebeugt werden kann. Die mitfühlende Verbundenheit mit dem eigenen Erleben und den persönlichen Werten hilft dabei, sich zu festigen und immer wieder die Balance zu finden und zu halten. Das ist die Voraussetzung für Präsenz und dafür, sich mutig einlassen zu können in authentische und hilfreiche Therapiebeziehungen. Im Workshop geht es darum, sich gegenseitig zu unterstützen und zu lernen, sich mit all diesen Belastungen und Schwierigkeiten sicherer zu fühlen und Sinnhaftigkeit und Erfüllung in unserer Arbeit zu finden.

*Ch. Reimer, H.B. Jurkat, A. Vetter, K. Raskin; Lebensqualität von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten; Psychotherapeut 2005 50:107–114

M. Sonnenmoser, Gesundheitsbewusstsein von Psychotherapeuten: Beruf mit vielen Belastungen; Deutsches Ärzteblatt, PP 5, Ausgabe November 2006, Seite 507

Page 14: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Sabine Student und Jan Martz

Achtsamkeit am Morgen

In einer ersten halben Stunde wollen wir im Stile des Zens ganz in Stille sitzen. In einer zweiten halben Stunde bieten wir eine geleitete Achtsamkeitsübung an.

Page 15: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Joe Oliver

Acceptance & Commitment Therapy for Psychosis: A Mindful Approach to Recovery

Do you work with clients who experience distressing psychosis? Wondering how ACT - and mindfulness in general - can help? Want to help your clients more effectively manage distressing symptoms so they can lead full, rich and meaningful lives? In this two-day, experiential workshop, Joe will introduce the core skills and knowledge to help people recover from psychosis, using Acceptance and Commitment Therapy for Psychosis (ACTp). ACTp is a powerful behavioural approach that incorporates acceptance and mindfulness techniques to help people to disentangle from difficult thoughts, feelings or distressing experiences in order to engage in behaviours that are guided by personal values. The workshop will draw on the Joe’s experience using ACTp across a variety of settings (inpatient, outpatient, community, recovery and early intervention) and involve ACTp case formulation, group role-play and presenter’s audio/video material of therapy sessions.

In this workshop you will learn:

• How to develop focused functional assessments psychosis using the ACT model

• Ways to understand how ACTp can be a pragmatic treatment for people with early and established psychosis as well as carers of people with psychosis

• How to use ACT metaphors and exercises adapted for treatment of psychosis

• Key skills in facilitating ACTp in individual and group-based settings

• How to create meaningful formulations together with your clients

• Ways to safely and effectively use mindfulness

• How to use defusion with very strongly held beliefs

• Skills to use values to create meaning

• Key psychological flexibility skills in working with voices, paranoia and delusions.

Page 16: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Frank-Udo Stepputat

„Bleibe und beginne da, wo du bist!“ – Einführung in die Prinzipien von Achtsamkeit, Akzeptanz und (Selbst-) Mitgefühl

Das Praktizieren von Achtsamkeit hat viele ineinandergreifende Aspekte. Neben der Übung des offenen Präsent-Seins geht es u.a. um die Akzeptanz der eigenen geistigen Aktivität und die Entwicklung von Mitgefühl und Selbstmitgefühl. „Bleibe und beginne da, wo du bist“ lautet eine Anweisung in der Meditationspraxis zur Umsetzung von Achtsamkeit im Alltag. Das drückt auch eine Haltung aus, die wir unseren Klienten in der therapeutischen Begegnung anbieten können. Dieser Workshop gibt eine theoretische Übersicht über die Prinzipien von Achtsamkeit und zeigt praktische Übungen zum Kennenlernen und Vertiefen der Achtsamkeitspraxis. Es werden Übungen angeleitet, die man mit sich selbst und/oder gemeinsam mit Klienten ausführen kann. Schwerpunkte werden gesetzt auf der Schulung des inneren Beobachters im Hier und Jetzt, der Akzeptanz von (schwierigen) Gefühlen und Gedanken und dem Entwickeln von (Selbst-)Mitgefühl.

Page 17: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Klaus Ackermann

Das ABC des guten Lebens: ACT und ACT-Matrix bei Abhängigkeitserkrankungen

Basierend auf den langjährigen Anwendungserfahrungen einer Rehabilitationsfachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Menschen vermittelt der Workshop Grundkenntnisse und Fertigkeiten, um die ACT-Matrix in Gruppen und Einzelkontakten erfolgreich nutzen können und dabei psychische Flexibilität und Bewältigungskompetenzen von Menschen mit Konsumstörungen wirksam zu erweitern.

In einer Einführungsveranstaltung bieten wir allen Patientinnen und Patienten unserer seit 2014 bestehenden ACT-Teamspezialisierung in vier jeweils 90-minütigen Sitzungen einen ersten Zugang zur Perspektive der psychischen Flexibilität, wie sie im ACT-Hexaflex dargestellt und mit der ACT-Matrix leicht vermittelt werden kann. Hierbei geht es einerseits darum, sprachlich-symbolische Kontexte herzustellen, in denen Richtungen und Werte wieder handlungsleitende Bedeutung gewinnen können. Andererseits soll belastendes psychisches Erleben (Suchtdruck, Hilflosigkeit, Angst, Wut…) durch die Veränderung kognitiver Bezugsrahmen in seiner funktionalen Qualität verändert werden. Im Workshop werden die wesentlichen Übungen und Teile des zugehörigen Protokolls einschließlich Matrix-Workbook (Webster 2015) und Matrix-Quiz anwendungsnah vorgestellt. Das Leitmotiv des „guten Lebens“ mit Achtsamkeit, Bereitschaft und Commitment als dem „ABC des guten Lebens“ erscheint dabei besonders geeignet, um den ACT-Kernprozessen einen gut vermittelbaren, handlungsleitenden Bezugsrahmen zu geben. Unabhängig von einer etwaigen Abstinenzentscheidung oder anderen Vorstellungen zum weiteren Konsum kann die Ausrichtung auf persönlich sinnstiftende Lebensthemen und -richtungen („Wer oder was ist Ihnen wichtig?“) psychotherapeutischen Interventionen bzw. persönlichen Veränderungsbemühungen eine übergreifende Richtung verleihen. Die ACT-Matrix führt die Prozesse psychischer Flexibilität in kompakter und in leicht handhabbarer Weise zusammen, nach Wilson „schließt sie die Lücke zwischen klinischer Praxis und dem komplexeren Modell der psychischen Flexibilität“. Ihr regelmäßiger Gebrauch kann zu einem persönlichen Koordinatensystem beitragen, in dem wertkongruentes Verhalten an die Stelle süchtigen Verhaltens tritt.

Page 18: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Veronika Kuhweide, → Kristina Domonell und → Elisabeth Jufer

ACT und Pflege – Wie geht das?

Die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) haben im Jahr 2012 eine Vorreiterrolle eingenommen und als deutschsprachige Klinik ACT als therapeutische Grundorientierung für eine ihrer psychotherapeutischen Abteilungen gewählt: die Abteilung Verhaltenstherapie-stationär (VTS). Für uns als Behandlungsteam ist vor allem die Haltung, die mit ACT verbunden ist, von großer Bedeutung. Der dabei vermittelte Wechsel der Perspektive auf das innere Erleben ist eine Bereicherung. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es mit ACT gut möglich ist, Patientinnen und Patienten durch pflegerische Interventionen in ihrem Alltag zu unterstützen, diesen mit ihnen zu gestalten und sie beim Umgang mit auftretenden Stress- und Krisensituationen zu beraten. Dabei steht die Wiedergewinnung von Flexibilität und Wertorientierung im Fokus. Als interdisziplinäres Behandlungsteam versuchen wir, ACT-Einflüsse zu leben, und fühlen uns durch die praktizierte Achtsamkeit unterstützt. Dabei folgen wir dem Grundsatz „Auf unserem gemeinsamen Weg handeln wir wertorientiert und begegnen uns auf Augenhöhe.

In diesem Workshop wollen wir unser interdisziplinäres Abteilungskonzept vorstellen und durch pflegerische Kurzinterventionen praktisch erfahrbar machen. Dabei stellen wir die alltagsbezogenen Kompetenzen ins Zentrum des Workshops und folgen dem Ansatz «ACT leben und lernen».

Page 19: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Rahel Bernhard-Wüest

ACT und BBAT (Basic Body Awareness Therapy)

Die BBAT (Basic Body Awareness Therapy) hilft u.a Menschen mit chronischen Schmerzen, Angst- und Zwangsstörungen und Suchtproblematiken. Fehlt ihnen die Akzeptanz für die aktuellen Situationen, wird der Umgang mit dem eigenen Körper schwierig und das In-Kontakt-Treten mit dem sozialen Umfeld erschwert. Beim BBAT wird mit einfachen, ressourcenorientierten Bewegungen gelernt die aktuellen Vorgänge wertfrei wahrzunehmen und in Verbindung mit seiner Körpermitte, dem Atem- und Bewegungsfluss und der Stabilität (Körperlängsachse und Bodenkontakt) zu gelangen.

Wie bei ACT spielt auch in der BBAT die Präsenz eine große Rolle. Mit dem Stabilen Ich / Beobachtenden Ich, welches in der BBAT nicht spezifisch so benannt wird und trotzdem ins ACT Konzept wunderbar integrierbar ist, werden nicht nur auf Körperebene die Empfindungen wahrgenommen, sondern auch die Gedanken und Gefühl bewusst gemacht und diese, mit dem Ziel der wertfreien Beobachtung, dann auch wieder losgelassen, im Sinne von Gedanken leicht nehmen. Ein Ziel ist es auch, dies in der Kommunikation in der Gruppe zu üben. Der werteorientierte Ansatz spiegelt sich in dem ressourcenorientierten Vorgehen wieder. Es wird instruiert, sich innerhalb der eigenen Grenzen zu bewegen.

Im Rahmen dieses Workshops möchte ich die Verbindung der beiden Konzepte aufzeigen. Dabei beginnen wir mit einer praktisch durchgeführten Selbsterfahrungsstunde mit anschließendem Austausch. Nachdem ich dann die BBAT theoretisch erklärt habe, mit den Verbindungen zu ACT, werde ich nochmals eine Selbsterfahrungsrunde machen, damit Sie die nun entstehenden Unterschiede wahrnehmen können.

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→ Tanja Cordshagen-Fischer, → Johannes Kühner, → Nikola Zieren

ACT mit Kindern und Jugendlichen: Ein Erfahrungsaustausch

ACT mit Kindern, Jugendlichen und Familien steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Dabei

ist die Arbeit mit Metaphern, kreativen Materialien und erlebnisorientierten Übungen prädestiniert

für Kinder und Jugendliche. In einem kurzen Vortrag möchten wir die Arbeit mit ACT in unseren

Praxen mit Kindern, Jugendlichen und Familien vorstellen. Wir zeigen Übungen, die sich in der Arbeit

mit dieser Altersgruppe bewährt haben. Dabei greifen wir auf Materialien und Impulse von Russ

Harris, Sacha Rombouts, Sheri Turrell, Louise Hayes, Ben Sedely und anderen zurück. In der

anschließenden Diskussion laden wir dazu ein, eigene Impulse und Übungen beim Einsatz von ACT in

verschiedenen Beratungs- und Therapie-Kontexten mit Kindern, Jugendlichen und Familien

darzustellen.

Zudem wollen wir dieses Treffen dafür nutzen, uns in der Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen

besser zu vernetzen.

Page 21: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Ina Englbrecht und → Anastasia Simakov

ACT-Gruppentherapie im stationären psychosomatischen Setting

Ziel des Workshops ist die Vorstellung verschiedener ACT-Interventionen im Rahmen

psychotherapeutischer Gruppentherapien mit verschiedenen psychosomatischen Störungsbildern

(Depression, Somatisierungsstörung, Essstörung, Angststörungen etc.) und die Einordnung in den

psychotherapeutischen Gesamtprozess.

Grundlage des Workshops bilden Erfahrungen aus der ACT-Gruppentherapie im stationären Setting

mit verschiedenen psychosomatischen Störungsbildern. Dabei soll auf Chancen und Grenzen der

gruppentherapeutischen ACT-Therapie von stark belasteten PatientInnen, wie PatientInnen mit

Essstörung oder schwer depressiver PatientInnen ebenso eingegangen werden wie auf die

Behandlung von weniger stark belasteten PatientInnen, wie leichte depressive Störungen oder

Anpassungsstörungen, z.B. in der psychosomatischen Rehabilitation.

Außerdem wird die Integration der psychotherapeutischen ACT-Gruppentherapie in das

psychosomatische Gesamtkonzept (Einzeltherapie, Kunsttherapie etc.) skizziert.

Im Rahmen von Einzel- und Gruppenübungen (teils mit Selbsterfahrungsanteil) werden den

TeilnehmerInnen Interventionen praxisnah vermittelt.

Möglichkeiten der Integration in den Therapieprozess in verschiedenen Gruppenkonstellationen

werden gemeinsam diskutiert.

Es sind keine Vorerfahrungen in ACT nötig. Aktive Teilnahme wird vorausgesetzt. Max. 20

TeilnehmerInnen.

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→ Nathali Klingen und → Nikola Zieren

Let's ACT! – Selbsterfahrung für Therapeuten

ACT ist ebenso eine Lebensphilosophie wie ein Therapieverfahren. Als Therapeuten vergessen wir manchmal, wie es um die Akzeptanz unserer eigenen Gefühle, um die Distanz zu unseren eigenen Kognitionen und um unsere persönlichen und therapeutischen Werte steht.

In diesem Workshop steht die selbst-Erfahrung im Vordergrund. Ob in der Arbeit mit schwierigen Patienten oder in persönlichen Konflikten. Ob „alte ACT-Hasen” oder komplette Neulinge. Ob Sie das Hexaflex rückwärts im Schlaf herunterbeten können oder sich unsicher sind, wofür die drei Buchstaben von ACT stehen: Der Workshop ist für alle offen, die ACT am eigenen Leib und mit allen Sinnen erleben möchten. Die Teilnehmer sind herzlich eingeladen, eigene Fragestellungen mitzubringen.

Themen könnten sein:

– Welche Werte habe ich als Therapeut und wie bringe ich sie in meine Arbeit ein?

– Was leitet mein therapeutisches Handeln?

– Wo gehe ich in meine eigenen Denkfallen?

– Wo bleibe ich "stecken" mit den Patienten und was hat das mit mir zu tun?

– Was ist meine "Kontrollagenda"?

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→ Martin Bonensteffen

ACT embodied – Psychische Flexibilität, Kernfähigkeiten und Metaphern körperlich erleben und gestalten

ACT zeigt, wie wir erfüllt leben können, indem wir uns in unserer Verletzlichkeit bejahen und uns auch 'unerfreulichen inneren Erlebnissen' zuwenden. Das zu tun, ist jedoch kontraintuitiv, da unser Drang, Probleme zu lösen und Angst, Schmerz und Traurigkeit zu vermeiden, sehr tief sitzt.

Genau hier setzt ACT mit der Entwicklung psychischer Flexibilität an. Wir können lernen:

• unsere Gedanken mit Interesse zu bemerken und uns unseren Emotionen neugierig zu öffnen,

• unsere tiefsten Werte zu entdecken … gerade auch dort, wo es weh tut …

• und dann konkrete Schritte in diese Richtung zu machen und Gewohnheiten auf das hinzu entwickeln, was uns wirklich wirklich wichtig ist.

Wie hilfreich unser Körper bei all dem sein kann, soll in diesem Workshop erfahrbar werden.

Dem funktional kontextuellen Lernprinzip "erst erleben, dann erklären" folgend, werden wir zunächst in kleinen Übungen einzelne Aspekte verkörpern und die Wirkung unmittelbar spüren. Im zweiten Teil werden wir die Erfahrungen dann in die aktuellen Konzepte von ACT, CBS (kontextuelle Verhaltenswissenchaften), RFT (Relations-Bildungs-Theorie) und Hypnosystemik einordnen und einige Bezüge zur Neurobiologie und Evolutionsforschung knüpfen. Und schließlich werden wir, orientiert an Fällen, Fragen und Themen der Teilnehmer*innen, mit Kombinationen und mehrschrittigen Abfolgen unterschiedlicher Elemente experimentieren und auch ACT-Metaphern erleben und gestalten.

Lernchancen

Dieser Workshop will ermöglichen, dass die TN:

• ACT als konsequent werte- und verhaltensorientiert kennenlernen.

• entdecken, wie eine offene, neugierige, ‘alles Erleben bejahende’ Haltung möglich wird

• unterscheiden lernen zwischen dem, was wir 'machen' können und was nicht, und erleben, wie man diese Kräfte für Veränderung und Entwicklung mobilisieren kann.

• entdecken, wie ein Ausstieg, aus 'verfahrenen' und sogar 'hoffnungslosen' Situationen möglich wird.

• Interventionen und Metaphern spielend erleben und gestalten, so dass ein Einsatz am Montagmorgen möglich wird.

Zielgruppe

Einsteiger, die ACT kennenlernen wollen, Fortgeschrittene, die ihr Wissen vertiefen wollen und Erfahrene die sich inspirieren lassen wollen.

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→ Charles Benoy

Symposium: ACT in der Klinik

Die Akzeptanz- und Commitment Therapie hat sich in den letzten Jahren erfolgreich in der

deutschsprachigen psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungslandschaft etabliert. So

findet ACT auch mehr und mehr als therapeutische Grundausrichtung Einzug in das stationäre und

tagesstationäre Behandlungssetting. Für die Wahl von ACT sprechen das transdiagnostische und

wissenschaftlich fundierte Ätiologie- und Behandlungsmodell, das breite, flexible und primär auf die

Förderung von Kernkompetenzen fokussierte Methodenspektrum und die flexible und übergreifende

Anwendbarkeit auf verschiedene stationäre und tagesstationäre Behandlungskonzepte.

ACT als Grundorientierung in ein stationäres oder tagesstationäres psychiatrisches Setting zu

Implementieren und fortlaufend zu leben, kann das Behandlungsteam jedoch auch vor

Herausforderungen stellen oder beispielsweise mit Erwartungen von Patienten interferieren.

Das vorliegende Symposium öffnet den Raum für einen regen Erfahrungsaustausch, in dem sowohl

Chancen als auch Herausforderungen mit der ACT im stationären und tagesstationären Setting

aufgegriffen und diskutiert werden.

Im ersten Teil des Symposiums werden mehrere Referentinnen und Referenten über Ihre ACT-

basierten stationären und tagestationären Behandlungskonzepte berichten. Sie werden darüber

informieren, welche Bausteine der ACT sie wie in ihrem Klinikalltag einsetzen, sowie über welchen

Weg diese implementiert wurden.

Im Anschluss an die Präsentationen werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion Erfahrungen

ausgetauscht und Herausforderungen sowie Chancen der ACT im stationären und tagesstationären

Setting diskutiert. Dabei werden vor allem auch Fragen und Anregungen aller Teilnehmenden aus

dem Plenum aufgegriffen.

Für alle, die selber stationär oder tagestationär mit ACT arbeiten, oder über eine entsprechende

Implementierung nachdenken oder diese gar bereits planen, sollte dieses Symposium von

besonderem Interesse sein.

Chair:

Dr. phil. Charles Benoy, Leitender Psychologe der stationären ACT-Abteilung für Angst-, Zwangs- und

somatoforme Störungen am Zentrum für Psychosomatik und Psychotherapie an den Universitären

Psychiatrischen Kliniken in Basel, Schweiz

Referentinnen/Referenten (vorläufiger Stand):

Dr. rer. soc. Klaus Ackermann, Teamleiter und Psychologischer Psychotherapeut, Median Klinik

Wilhelmsheim: Stationäre Rehabilitation von Alkoholabhängigkeiten

Dr. med. Igor Tominschek, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Tagesklinik Westend,

München, Bereich Angststörungen

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Dr. Dipl.-Psych. Christian Klesse, Psychologischer Psychotherapeut, Stationäre Behandlung von

Zwangsstörungen, Universitätsklinikum Freiburg

Johanna Colling, Melanie Spahmann, psychologische Psychotherapeutinnen, Prof. Dr. med. Ulrich

Voderholzer, Ärztlicher Direktor/Chefarzt, Schön Klinik Roseneck, stationäre Behandlung von Ess- und

Zwangsstörungen

Page 26: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Tanja Cordshagen-Fischer

Das geht und macht Spaß – ACT-Gruppenpsychotherapie in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Kinder und Jugendliche müssen vielfältige Herausforderungen bewältigen, erleben immer wieder Veränderungen und sind mit den unterschiedlichsten Erwartungen konfrontiert. Ebenso wie wir Erwachsenen verschmelzen Kinder und Jugendliche mit Gedanken, verstricken sich in Erlebensvermeidung, folgen ihren „Selbstgeschichten“ und engen damit ihren Verhaltensspielraum im Umgang mit ihren Herausforderungen ein. Insbesondere Jugendliche befinden sich in einem Alter, in welchem die Beschäftigung mit eigenen Werten äußerst relevant für sie ist.

Wir bieten in unserer Praxis für Kinder, Jugendliche und Familien ACT-Gruppenpsychotherapien für Kinder, für Jugendliche sowie junge Erwachsene an. Dabei arbeiten wir mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach dem von Sheri Turrell und Mary Bell entwickelten Programm „ACT for Adolescents“ und mit den Kindern nach einem selbst entwickelten Protokoll mit einem „tierischen“ Protagonisten. Die ACT mit ihren Metaphern, den erlebnisorientierten Methoden und ihrer intensiven Beziehungsgestaltung auf Augenhöhe bietet breite Möglichkeiten für den Einsatz von kreativen Methoden und damit eine ideale Voraussetzung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Bezugspersonen.

In dem Workshop möchten wir sowohl den Ablauf der Gruppentherapien mit den Jugendlichen als auch den Ablauf mit den Kindern vorstellen, die begleitende Elternarbeit darstellen, von unseren Erfahrungen berichten, mit Euch Übungen ausprobieren und in einen Austausch über die Möglichkeiten der ACT-KJP mit Euch gehen.

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→ Philipp Schiebler

ACT und KVT kreativ kombinieren und Synergien nutzbar machen

ACT hat als Teil der dritten Welle der Verhaltenstherapie viele Neuerungen gebracht und entwickelt sich stetig weiter. In diesem Workshop werden wir ACT mit Techniken der KVT kombinieren, gerade in jenen Bereichen, in denen sie widersprüchlich erscheinen, und in denen wahrscheinlich noch Entwicklungspotential steckt, wie z.B. im Bereich der kognitiven Umstrukturierung. Anhand einer Baukasten-Struktur werden wir Kombinationsmöglichkeiten mithilfe von Fallbeispielen erproben und so das kreative Potential von ACT und KVT explorieren. Grundlage hierfür bilden vor allem das Hexaflex-Modell und die Meta-Kognitive-Theorie.

Zielgruppe: Fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene

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→ Jan Martz

Arbeiten mit ACT bei Menschen mit Essstörungen

Therapeutische Arbeit mit solchen Menschen bringt besondere Herausforderungen mit sich: Durch schweres Untergewicht oder rasche Gewichtsabnahme kann sehr viel Druck entstehen, rasch eine "Lösung" umzusetzen, wodurch eine Therapie zu einem "Kampf" ausarten kann. Wie können wir hier mit einer ACT-Haltung arbeiten, Prozesse von Akzeptanz, Commitment, Wertearbeit, Defusion, Selbstprozesse und Achtsamkeit sinnvoll einsetzen? Fallkonzeptualisierung, Chronifizierung, Angehörigenarbeit, Therapieverträge sind Themen, die im Workshop bearbeitet werden.

Page 29: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Marie Christine Dekoj und → Herbert Assaloni

ACT und BREEMA Durch Körperarbeit psychologische Flexibilität erfahren

Mit Breema Körperarbeit kultivieren wir die Kunst, präsent zu sein. Unser Körper ist neben der Sprache das wichtigste «Werkzeug» des Psychotherapeuten. Präsenz ist die Voraussetzung für den Aufbau einer sicheren, haltgebenden Beziehung, die Exploration und Exposition ermöglicht und den Patienten einlädt, neue Erfahrungen zu machen. Die Arbeit an unserer körperlichen Präsenz fördert auch Geistesgegenwärtigkeit und Selbstfürsorge. In diesem Workshop wird also unsere eigene Körperlichkeit und Präsenz im Vordergrund stehen.

Die neun Prinzipien der Breema-Körperarbeit werden vorgestellt und in Beziehung gesetzt mit psychologischer Flexibilität und den Hexaflex-Prozessen. Wir werden Selbstbreema und Partnerübungen machen, die Erfahrung im Austausch miteinander reflektieren und über den Transfer des Erlebten in unsere tägliche Arbeit und in unser Leben sprechen.

Bequeme Kleidung erforderlich. Wir machen Übungen im Sitzen, Stehen und Liegen.

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→ Karin Schraml

Resilienz-stärkende ACT-Workshops für offene Gruppen

Während meines 10-jährigen Auslandsaufenthalts in Schweden habe ich mich am Stressforschungsinstitut der Universität Stockholm intensiv mit chronischem Stress und Stressprävention auseinandergesetzt und dabei u.a. ACT – die Akzeptanz und Commitment-Therapie – als hilfreiche Behandlungsmethode entdeckt. Seit 2009 unterstütze ich v.a. chronisch gestresste Menschen darin, engagiert gemäß ihrer Werte zu leben, und verfüge über einen breiten Erfahrungsschatz in der Anwendung von ACT, sowohl im Einzelsetting aber auch in der Arbeit mit Gruppen. Der Inhalt meines Vortrags beschäftigt sich mit der Gestaltung einladender ACT-Workshops für Gruppen zur Steigerung individueller Resilienz, durch Vermittlung von Fähigkeiten zum wertegeleiteten Handeln und achtsamen Umgang mit erlebten Hindernissen. ACT findet dabei Anwendung als Basis für allgemeines Kompetenztraining zur Verbesserung von psychischer Belastbarkeit, Flexibilität und Verhaltenswirksamkeit.

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→ Jona Kräenbring

Werte und Commitment –

Grundlagen und Besonderheiten bei Menschen mit süchtigem Verhalten

Im Mittelpunkt dieses Workshops steht die Arbeit mit Werten und Commitment. Gemeinsam werden wir dazu Übungen, Metaphern und andere Interventionen durchführen und diskutieren. Nachdem ein grundlegendes Verständnis vermittelt wurde, werden wir uns schwierigen Situationen stellen, die in diesem Zusammenhang auftauchen können. Wir lernen die Phänomene pliance und counterpliance kennen und entwickeln dafür geeignete Umgangsformen. Ebenso wollen wir Lösungsansätze für „das Problem der fehlenden Werte“ erarbeiten. Anschließend sollen Besonderheiten der Werte- und Commitment-Arbeit mit Menschen mit Doppeldiagnosen (Suchterkrankung bei gleichzeitig vorliegender Persönlichkeitsstörung, affektiver oder psychotischer Erkrankung) vorgestellt werden.

Ziel ist, dass die Teilnehmer diesen Workshop mit neuen Methoden und Fähigkeiten verlassen, um ihre Klienten beim Führen eines engagierten und wertebasierten Lebens zu unterstützen

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→ Anja Bilsing

ACT durch Yoga erfahren

Der Workshop richtete sich an alle, die erkunden möchten, wie ACT durch Yoga bereichert werden kann. Alle sind herzlich eingeladen zu neuen Erfahrungen auf alten Übungswegen.

Übungen aus dem Yoga, Āsana (Körperhaltungen) und kleine Vinyasa (Bewegungsfolgen), werden gemeinsam praktiziert, erfahren und eingeordnet unter der Fragestellung „Geht das mit ACT? Wie kann Yoga sinnvoll zur Stärkung der ACT-Kernkompetenzen eingesetzt werden?“

Im Workshop soll erforscht werden, inwieweit auch einzelne kleine Bewegungsabläufe oder Körperhaltungen im Rahmen einer Therapiestunde hilfreich sein können.

Alle Übungen stammen aus dem Viniyoga. Im Viniyoga werden Yogaübungen individuell an den Übenden angepasst. Nicht die Form des Āsana, sondern die Funktion steht im Mittelpunkt. Die Qualität des Übens ist entscheidend. So wird beim Üben von Āsana die Qualität "stabil und leicht" (stira sukha) angestrebt. Eine Körperübung wird in diesem Yogakonzept zum Āsana, wenn sie achtsam, mit Stabilität und Leichtigkeit geübt wird, wenn Atem und Bewegung aufeinander abgestimmt sind und die Körperachse erreicht wird im Sinne einer integrativen Körperansprache.

In einem kleinen theoretischem Teil wird auf die vegetative Zustandsänderung durch Yoga in Richtung Verbundenheit und Sicherheit eingegangen(1) und es werden Parallelen zwischen der alten Weisheitslehre Yoga Sūtra und ACT aufgezeigt. Der Schwerpunkt des Workshops liegt aber auf den praktischen Übungen.

(1) Yoga Therapy and Polyvagal Theory: The Convergence of Traditional Wisdom and Contemporary Neuroscience for Self-Regulation and Resilience.Sullivan MB, Erb M, Schmalzl L, Moonaz S, Noggle Taylor J, Porges SW, Front Hum Neurosci. 2018

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→ Nathali Klingen und → Michael Waadt

Macht ACT Sinn? – Die existenzielle Perspektive in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie

Freiheit, Einsamkeit, Tod, Sinn(losigkeit) – die großen existenziellen Themen, die sich aus nahezu keiner Therapie ausklammern lassen. Wie geht die ACT damit um? Was kann die ACT von den existenziellen Ansätzen lernen?

Dieser Workshop ist interaktiv und ein Work-Shop im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir werden uns gemeinsam dieses komplexe Thema erarbeiten und – hoffentlich lebhaft, flexibel und humorvoll – darüber diskutieren. Los geht’s mit zwei Impulsreferaten.

Das erste ist von Nathali Klingen …

– Überblick über die wichtigsten existenziellen Ansätze und ihre Vertreter

– Zentrale Themen der existenziellen Ansätze

– Perspektiven der Sinnfindung in der Psychotherapie

– Abgrenzung und Gemeinsamkeiten zur ACT

– Bedeutung und Impulse für die ACT, v.a. hinsichtlich Wertearbeit und Selbst-als-Kontext

… das zweite von Michael Waadt:

In diesem Kurzreferat geht es um die einigermaßen vertrackte Frage: „Wer bin ich?“

– Wenn wir versuchen, dieses „Ich“ in den Griff zu bekommen, entgleitet es uns immer wieder. Jean Paul Sartre vertritt die Auffassung, dass der Mensch grundsätzlich nicht definierbar ist, weil bei ihm die „Existenz“ der „Essenz“ vorausgeht. Was bedeutet das im Zusammenhang von ACT und RFT?

– In jedem Fall spielt dabei die Einbindung in den Kontext eine zentrale Rolle. Erst durch ein „Du“ wird das „Ich" zum „Ich". Und gleichzeitig ist das „Ich" eine ständige Antwort auf die vielfältigen Anrufungen der Welt (Lacan). Welche Auswirkungen hat das auf die Therapie und auf die therapeutische Beziehung?

– Und zuletzt: Dieses „Ich" ist nicht in erster Linie selbst-erlebt, sondern immer sprachlich vermittelt. Dadurch wird es zu etwas sehr Fragilem und Unsicheren (Tugendhat). Wir stoßen immer wieder darauf, dass wir nicht notwendig sind, sondern kontingent. Um diesen Fehler zu beheben, suchen Menschen häufig nach religiösem oder spirituellem Halt. Wie können wir uns als ACT-Therapeutinnen dazu positionieren?

Nach dieser thematischen Einführung werden wir uns in kleinen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Aspekten und Fragestellungen aufteilen (z.B.: Werte sind in der ACT frei wählbar, aber ist der Sinn es auch? Kann man Sinn konstruieren? Funktioniert hier die Frage der Funktionalität noch? Kommt die Sinnfrage im ontologischen Sinne in der ACT zu kurz?). Abschließend gehen wir dann in die große Diskussionsrunde in den gemeinsamen Austausch.

Ziel des Workshops? Natürlich die Klärung der Sinnfrage, ein für allemal.

Page 34: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Frank-Udo Stepputat

ACT – Gruppen-Supervision am Beispiel der Interaktionsbezogenen Fallarbeit (IFA)

Die Interaktionsbezogene Fallarbeit, kurz IFA, ist ein Supervisionsverfahren in der Großgruppe mit 8 bis 10 Teilnehmern. Sie ist das verhaltenstherapeutische Äquivalent zur tiefenpsychologischen Balintgruppe und Pflichtbaustein in der ärztlich-verhaltenstherapeutischen Ausbildung. IFA kann aber auch in anderen Kontexten (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Beratungsstellen, u.a.) eingesetzt werden. Die IFA ist ein Bindeglied zwischen praktischer Tätigkeit, Supervision, Selbsterfahrung und psychologischer Theorie. Der Workshop bietet Therapeuten (PsychologInnen, ÄrztInnen u.a. Interessierten) die Möglichkeit, diese Form der Supervision kennen zu lernen und zeigt wie ACT-Interventionen in die Gruppenarbeit integriert werden können. In einer strukturierten Abfolge wird der Fall eines Teilnehmers mit Hilfe der ganzen Gruppe supervidiert. Gearbeitet wird mit kurzen Achtsamkeits-Einheiten, Rollenspielen und den Assoziationen und Ideen der Gruppenmitglieder.

Keine Vorerfahrung notwendig. Maximal 10 Teilnehmer.

Literatur:

Stepputat F. (2018): Achtsamkeit und Akzeptanz in der interaktionsbezogenen Fallarbeit. Theorie und Praxis der interaktionsbezogenen Fallarbeit – IFA-Gruppe, Hrsg. Christian Ehrig, Rudolf Knickenberg, Serge K.D. Sulz, Psychotherapie 2018, 44-55, CIP-Medien, München

Page 35: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Reimer Bierhals

Common Fate – abseits vom Verstecken hinter „So müsste ich sein“-Masken

Auch als Therapeuten verstecken wir uns oft hinter schützenden Selbst-Konzepten und benutzen „Masken“, wie wir glauben, dass wir sein müssten. Dieses Schicksal teilen wir mit unseren Klienten. Es sind allerdings nicht nur die sozial akzeptierten Selbstkonzepte wie z.B. „Ich bin ein einfühlsamer Therapeut“, die uns behindern können, wenn wir ihnen in unserem Handeln zu starr folgen. Sondern uns blockieren ebenso selbst-abwertende Konzepte in unseren Möglichkeiten, flexibel in Richtung der eigenen Werte zu handeln.

In diesem Erfahrungsworkshop soll erlebbar werden, was passiert, wenn wir ein verletzliches „geheimes“ Selbstkonzept bereitwillig unseren Mitmenschen offenlegen. Ziel ist, einen Raum von Mitmenschlichkeit durch dieses Bezeugen zu schaffen, eine Haltung, welche die Arbeit mit ACT auszeichnet. Denn das geht mit ACT! Möglichkeiten werden vorgestellt, wie sich diese Haltung in die konkrete Arbeit mit Klienten übertragen lässt.

Dabei werden Fertigkeiten des Austausches eingeübt, welche nach dem ACL-Konzept von Mavis Tsai (www.livewithacl.org) einen tiefen zwischenmenschlichen Kontakt mit Bewusstheit, Mut und Warmherzigkeit ermöglichen (Infos auf deutsch unter: www.psychotherapie-bewegt.de/acl-meetup/).

Hintergrund: Dieser Erfahrungsworkshop ist Teil der Initiative, eine deutsche Version des Common-Fate-Films für PatientInnen und TherapeutInnen zu schaffen. Dieser Film soll zeigen, dass wir alle dem Schicksal unterliegen: nämlich unsere „geheimsten“ Gedanken/Konzepte über uns mitunter für „wahr“ zu nehmen, und dabei zu vergessen, dass wir als Menschen bedingungslos wert-voll sind.

Statt sich zu verstecken und mit dem Selbstkonzept zu fusionieren, soll der Film Mut machen, sich zu zeigen und eine Verbindung der Menschlichkeit zu einzugehen.

Ein Film sagt manchmal mehr über ACT als viele Worte …

Die englische Version des Films und Infos über Teilnahme an der Initiative sind abrufbar unter: www.psychotherapie-bewegt.de/common-fate/

Page 36: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Alexander Weiser und → Martin Bonensteffen

OpenSpace ACTiv – gemeinsam weiterdenken und aktiv werden

„So manche der besten Ideen entstehen in der Kaffee-Pause.“ OpenSpace hat diese Erfahrung vieler Menschen als Methode nutzbar gemacht. Menschen bringen Ihre Themen ein, finden andere Interessierte, kommen ins Gespräch, denken gemeinsam nach … und weiter … und vereinbaren am Ende vielleicht sogar eine weitere Zusammenarbeit.

Frei nach "Alles kann, nichts muss." und "Es gibt nichts Gutes, außer mensch tut es." will dieses Format konkrete Möglichkeiten schaffen, dass die TN sich im Sinne des Kongress-Mottos „Geht das mit ACT?“ austauschen, sich gegenseitig inspirieren und auch aus gemeinsamen Impulsen neue Anwendungen oder Konzepte entstehen lassen.

Dieser Workshop will die Kongress-Teilnehmer*innen einladen und ermutigen:

• die Fülle von Impulsen vom Kongress gemeinsam zu reflektieren und daraus erste Schritte zur Umsetzung im Alltag zu entwickeln.

• sich vielleicht auf der Basis ähnlicher Handlungsimpulse oder geteilter Interessen mit anderen ACT-Interessierten zu vernetzen.

• und sich möglicherweise über die Frage "What do you want? – What is your obstacle?" zu wechselseitiger Unterstützung zusammenfinden.

Konkret kann zu Beginn des OpenSpace jede*r Teilnehmende eigene Ideen, Fragestellungen und Erfahrungen oder Vernetzungs- und Unterstützungs-Wünsche einbringen. Anschließend gibt es dann in zwei bis drei Zeitspannen an mehreren Orten parallel die Möglichkeit zum Austausch und zur kreativen Arbeit. Die Teilnehmenden können zwischen den Themen wechseln, so dass in Summe eine echte Fülle von Inhalten von vielen Menschen parallel bearbeitet werden kann.

Wir bieten diesen OpenSpace auf der Basis unserer vielfältigen positiven Erfahrung mit diesem Ansatz an und sind davon überzeugt, dass dieses Format nicht nur den einzelnen TN nutzt, sondern auch die Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb der deutschen ACT-Community weiter stärken kann.

Page 37: ACT-Einführungsworkshop · – Villatte, Villatte, & Hayes (2016). Mastering the Clinical Conversation: Language as Intervention. New York: Guilford Press [va. Kapitel 3 und 6] –

→ Ralf Steinkopff

Wie reduzieren wir Komplexität so, dass sie funktioniert?

Funktionaler Kontextualismus, klinische RFT und das therapeutische Gespräch

Unser Erleben ist ausgesprochen komplex, und Sprache kann immer nur einen kleinen Teil davon abbilden. Auf der anderen Seite ist unsere Sprache immer noch so komplex, dass es wie ein Wunder erscheint, dass wir uns sinnvoll miteinander unterhalten können.

ACT beruht auf der Philosophie des Funktionalen Kontextualismus und der Relational Frame Theory (RFT), die Kognition und Sprache untersucht und dafür zunächst sehr einfache Bausteine nutzt. Das kleine Einmaleins der RFT ist schnell erklärt. Wenn man dagegen die RFT in ihrer Bedeutung für menschliche Kommunikation und Beeinflussung verstehen will, ist man schnell wieder in großer Komplexität gefangen.

Es klafft in der Vermittlung eine Lücke, so als ob man mit dem Einmaleins und den Grundrechenarten die Flugbahn eines ballistischen Körpers in der unterschiedlich dichten Erdatmosphäre vorhersagen soll. Wir erfahrenen ACT-Trainer*innen beherrschen dieses Einmaleins, aber sind oft überfordert, wenn wir mit der RFT das reale, private und öffentliche Verhalten unserer Klient*innen vorhersagen und beeinflussen sollen.

Im Vortrag soll ein einfacher, spielerischer Zugang zum Funktionalen Kontextualismus und zur RFT gewonnen werden, wie er auch in Therapien oder Workshops genutzt werden kann.

Außerdem soll untersucht werden, wie Menschen so Komplexität reduzieren können, dass sie noch im jeweiligen Kontext funktional ist. Das kann sowohl das Alltagsleben unserer Klient*innen als auch unseren Austausch mit ihnen meinen.