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GLOBALER REPARATURSERVICE MULTIKULTURELLES MELBOURNE Roberto Levi Acobas, CEO von Printgraph Sanftes Tauchen „Es gibt eine Zukunft für das traditionelle Drucken.“ Mit hochmodernen Kreislauftauchgeräten gibt es keine Luftblasen mehr, die die Stille unter Wasser stören könnten. Die Meerestiere nähern sich dem Taucher, statt vor ihm zu fliehen.

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1 T-TIME 3-2015

Nr.

3-2015Das Magazin der Trelleborg Gruppe. Lösungen zum Dichten, Dämpfen und Schützen wichtiger Anwendungen.

GLOBALER REPARATURSERVICE MULTIKULTURELLES MELBOURNE

Nachhaltiges GeschäftBioschmierstoffe verringern die negativenUmwelt-auswirkungen

Roberto Levi Acobas, CEO von Printgraph

Unter Druck Absperrschieber an Bohrlöchern enthalten ein wichtiges Dichtungssystem

SanftesTauchen

„ Es gibt eine Zukunft für das traditionelle Drucken.“

Mit hochmodernen Kreislauftauchgeräten gibt es keine Luftblasen mehr, die die Stille unter Wasser stören könnten. Die Meerestiere nähern sich dem Taucher, statt vor ihm zu fliehen.

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Unter der Oberfläche

Sonder- und SpezialauSführung ReadyMoor Schnelllösehaken sind in jeder Farbe erhältlich, solange es schwarz ist.

eine Stadt mit herz Neera Khatiwada wohnt in Melbourne, der lebenswertesten Stadt der Welt.

Starke Vibrationen Die Herstellung von Betonrohren ist ein Härtetest für Dichtungen.

kein „bulldozing“ mehr Die neue Drillmaschine Espro von Kuhn arbeitet mit Reifen von Trelleborg.

06101618

Case 18 Leute & Trends 19 News/Update 22

In jeder ausgabe

Verantwortlich nach dem schwedischen Pressegesetz: Patrik Romberg

[email protected]: Karin Larsson [email protected]

Redaktion: Rosman [email protected]

Donna [email protected]: Appelberg Publishing

Projektleiterin: Petra LodénRedaktion: Hannah Kirsebom,

Maggie Hård af SegerstadArt-Director: Johan NohrDruck: Trydells Tryckeri

Coverfoto: Dave FleethamAbonnement:

www.trelleborg.com/subscribeAdresse: Trelleborg AB (Hrsg.)

Box 153, S-231 22 Trelleborg, SchwedenTel.: +46-(0)410-670 00 Fax: +46-(0)410-427 63

www.facebook.com/trelleborggroupwww.twitter.com/trelleborggroup

www.youtube.com/trelleborg www.trelleborg.com

T-Time erscheint dreimal pro Jahr. Die in dieser Publikation veröffentlichten Ansichten sind die des Autors oder der befragten Personen und entsprechen nicht in jedem Fall den Ansichten von

Trelleborg.

Wenn Sie Fragen über Trelleborg haben oder uns einen Kommentar über T-Time senden möchten, schreiben Sie bitte an

[email protected]

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inhalt 3-2015

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nach angaben der uno ist Wasser von ausschlagge-bender Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung, weil es im Zentrum einer Vielzahl von globalen Pro-blemen steht.

Trelleborg nimmt die Wasserprobleme sehr ernst – im Hinblick auf den Wasserverbrauch in unseren eige-nen Anlagen ebenso wie auf den Schutz von Gewässern vor Flüssigkeitsleckagen etwa durch Dichtungen in Ven-tilen und anderer Ausrüstung an Bohrlöchern Tausen-de von Metern unter der Wasseroberfläche.

Ein Produkt, mit dem Sie in Ihrer Freizeit in Kontakt kommen könnten, sind unsere Schläuche für Tauchge-räte. Auf den nächsten Seiten berichten wir über unsere langjährige Zusammenarbeit mit Poseidon – ein Beispiel für eine Anwendung, bei der sich Trelleborg nicht nur als Lieferant von Produkten, sondern auch als Anbie-

ter von Lösungen profiliert. Außerdem besuchen wir auch eine Küsten-

stadt, um das dortige Trelleborg-Werk näher kennen zulernen – Melbourne. Viel Spaß bei der Lektüre!

Peter NilssonPresident and ceo

text Nigel J. luhmaN fotoS Jeff RotmaN, PoseidoN

Peter Nilsson, President und ceo

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Neben einer Schildkröte schwimmen, mit einem Tintenfisch durchs Wasser gleiten oder einem Zackenbarsch auf Augenhöhe begegnen

– all das ist für Millionen von Tauchern nichts Ungewöhnliches. Wer jedoch auf ein Kreislauftauchgerät umsteigt, kommt noch enger mit der Unterwasserwelt in Kontakt.

GenieSSen Sie die Stille

edge [Se7en RebReatheR]

TexT Nigel J. luhmaN FoTos Jeff RotmaN, PoseidoN

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lle Gerätetaucher werden sich immer an ihren ersten Tauchgang erinnern, an die Stille unter Wasser, die nur vom Geräusch ihrer eigenen Atmung und der aufsteigen-den Luftblasen unterbrochen

wurde. Heute würde man dies sogar als störend empfinden. Mit dem neuesten Kreislauftauchgerät gibt es keine Luftblasen mehr.

Wie der Name schon andeutet, absorbiert ein Kreislauftauchgerät

oder Rebreather das Kohlendioxid der ausgeatmeten Luft, so dass der Taucher den ungenutzten Sauerstoffgehalt der Ausatemluft erneut einatmen kann. Der metabolisierte Anteil wird durch die Zufuhr von Sauerstoff ersetzt. Es gelangt keine Luft in Form von Luftblasen ins Wasser, die an die Oberfläche steigen.

Diese fast völlige Stille ermöglicht eine intensivere Interaktion mit der Unterwasserwelt. Fische und andere Meerestiere bewegen sich auf den Taucher zu statt von ihm weg. Sind Luftblasen vorhanden, werden kleine Fische ver-scheucht. Sie ziehen sich bei jedem Ausatmen in die Koral-len zurück. Größere Fische schwimmen ganz davon. Mit einem Kreislauftauchgerät bleiben die Fische oberhalb

A

Mit einem Kreislauftauchgerät kann ein Taucher wesentlich länger unter Wasser bleiben

als mit einem herkömmlichen Tauchgerät, weil der unver-

brauchte Sauerstoff recycelt und wieder verwendet wird, statt als

Luftblasen an die Oberfläche aufzusteigen.

edge [Se7en RebReatheR]

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des Korallenkopfes und die Hum-mer verkriechen sich nicht in einem Loch im Riff. Und ein weiteres Plus: Die Taucher können die Unterwas-serwelt nicht nur intensiver, sondern auch länger genießen.

Ein Kreislauftauchgerät verlän-gert die Dauer eines Tauchgangs und erhöht die Anzahl der mögli-chen Tauchgänge ohne erneutes Auf-füllen der Sauerstoffzylinder, da die Atemgase kontinuierlich recycelt wer-den. Dadurch verbraucht sich der

Sauerstoffvorrat nicht so schnell wie bei herkömmlichen Tauchgeräten. Hinzu kommt, dass die Nullzeit bei einem Kreislauftauchgerät weitaus länger ist. Dadurch lassen sich Tauchgänge verglichen mit gewöhnlichen Tauchgeräten bis auf das Dreifache verlängern.

Poseidon entwickelt und baut seit 1958 Tauchausrüs-tung. Das jüngstes Modell Poseidon Se7en ist ein vollau-tomatisches Kreislauftauchgerät für Hobby- und Berufs-taucher. Wer einen Tauchschein besitzt, braucht nur noch einen entsprechenden Kurs zu absolvieren und kann dann direkt die Unterwasserwelt in dieser neuartigen Stille erle-ben. Die Schläuche für Se7en kommen von Trelleborg Industrial Solutions, dem Lieferant von Poseidon für die Schläuche der Druckminderer und -messer des Unterneh-mens seit über 40 Jahren.

„Es ist ganz Einfach eine Frage der Qualität“, erklärt Einkaufsleiter Georg Mammouch von Poseidon. „Wir haben in der Vergangenheit Alternativen ausprobi-ert, aber entweder waren wir oder die Taucher mit den anderen Schläuchen nicht zufrieden.“ Poseidon und Trelleborg haben schon früh auf ein erfolgreiches Konzept gesetzt: Trelleborg entwickelte einen Standard-schlauch für alle Poseidon-Produkte. Dieser Schlauch ist seither kaum verändert worden. „Und wir planen auch auf absehbare Zeit keine Änderungen“, meint Mam-mouch. „Alles hat von Anfang an gut funktioniert.“

Die Schläuche von Trelleborg für Druckminderer haben sich inzwischen über 40 Jahre Tag für Tag in aller Welt unter extremen Bedingungen bewährt. „Nehmen Sie allein die hohen Temperaturschwankungen, die solche Schläu-che aushalten müssen“, sagt Mammouch. „Ein Schlauch kann stundenlang der karibischen Sonne ausgesetzt sein und gelangt dann plötzlich innerhalb weniger Minuten in eine Wassertiefe von 30 Metern.“

Neben Tests auf Temperaturbeständigkeit verlangt Poseidon auch erfolgreiche Druck- und Belastungstests sowie die Erfüllung von Zulassungsbestimmungen und internationalen Stan-dards. Die U.S. Navy Seals, um nur ein Bei-spiel zu nennen, verwen-den die Druckminderer des Unternehmens eben-so wie Ahmed Gabr, der mit 332,35 Metern den Tiefenrekord im Geräte-tauchen hält. Die Druck-minderer von Poseidon sind auch die einzigen, die für Eistauchen zuge-lassen sind. Aber das ist eine andere Geschichte.

trEllEborg und PosEidonNachdem Trelleborg für Poseidon über vie-le Jahre nur ein Produktlieferant war, hat sich das Unternehmen in den vergangenen zwei Jah-ren zunehmend zu einem Anbieter von Lösun-gen entwickelt. Früher führte der Hersteller von Tauchausrüstung die Montagearbeiten im eige-nen Werk durch. Heute liefert Trelleborg die kompletten Schläuche einschließlich der von Poseidon verwendeten Kupplungen. Der Vor-teil für Poseidon liegt in der geringeren Anzahl von Lieferanten und für Trelleborg in einer ratio-nelleren, kostengünstigeren Produktion, da die Schläuche im Voraus montiert werden können. So lassen sich Engpässe vermeiden.

FÜR WEITERE INFORMATIONEN

stephane.dumont @trelleborg.com

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„ Wir haben bei der Qualität keine Abstriche gemacht.“Helen Chen, Fertigungsleiterin bei Trelleborg Offshore & Construction in Qingdao.

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Qingdao ist eine malerische Küstenstadt an der Süd-spitze der chinesischen Halbinsel Shandong am Gelben Meer. Bei den Olympischen Spielen 2008 war Qingdao der Austragungsort der Segelwettbewerbe. Auch eines der bekanntesten chinesischen Exportprodukte, das Tsingtao Bier, wird hier gebraut.

Trelleborg produziert in Qingdao Fender, Infrastruktur-produkte wie Dichtungslösungen für den Bau von Infra-struktur, Baggerschläuche und Schlauchdüsen sowie Anle-ge- und Vertäuungssysteme. Die Produktionsstätte wurde 2009 errichtet, aber die Produkte zum Anlegen und Ver-täuen von Schiffen wurden anfänglich vom Trelleborg-Werk für schiffstechnische Systeme in Melbourne gelie-fert. Die Einkäuferin Helen Chen, die fünf Jahre zuvor bei Trelleborg begonnen hatte, war für die Errichtung des Werks verantwortlich.

„Wir fingen klein an und setzten zunächst in erster Linie auf externe Zulieferer“, erinnert sich Chen, die heute

als Fertigungsleiterin bei Trelleborg Offshore & Construc-tion in Qingdao tätig ist. „Wir bezogen alle Komponen-ten von örtlichen Herstellern und übernahmen selbst die elektrotechnischen und mechanischen Montagearbeiten.“

Chen spielte auch eine entscheidende Rolle beim Auf-bau einer Lieferkette für die Anlege- und Vertäuungssys-teme des Unternehmens in China.

Der wichtigste Markt für das Werk in Qingdao waren bisher Onshore- und Offshore-Anlagen für die Verarbei-tung von Flüssigerdgas (LNG). Hier wird die Ausrüstung oft in einem potenziell explosiven Umfeld eingesetzt.

Um dafür geeignete Produkte herzustellen, bedarf es spezieller Kenntnisse und gut ausgebildeter Fachkräfte. Die Lösungen von Trelleborg mussten zudem von einem inter-national anerkannten Organ zertifiziert werden, weshalb das Qingdao-Werk einige sehr umfangreiche und strenge Audits absolvieren musste.

Nun ist die Zeit reif für eine Erweiterung des Produkt-angebots und einen Ausbau des Kundenstamms durch Gewinnung neuer Segmente wie etwa Handelshäfen.

Unter der Bezeichnung ReadyMoor hat Trelleborg eine Standardreihe von Schnelllösehaken entwickelt, die aus-schließlich in Qingdao gefertigt werden. Bisher wurden bereits über 300 Haken in China hergestellt.

Die Fabrik in Qingdao hat auch mit der Produkti-on von Kabeln für Gefahrenbereiche und Motorstarter begonnen und einen Dreijahresplan zur Einführung von CNC-gesteuerter Bearbeitung, Lackierung und Monta-ge aufgestellt.

Die ReadyMoor-Produkte sollen auf dem einheimi-schen und dem Weltmarkt vertrieben werden. Chen zufol-ge bietet der chinesische Markt enorme Geschäftsmög-lichkeiten, da Hafenbetreiber neue Bestimmungen und

Die Einführung des neuen Festmacher- und Windensystems ReadyMoor hat dem Geschäft von Trelleborg mit

Systemen zum Anlegen und Vertäuen von Schiffen in der chinesischen Stadt Qingdao Auftrieb verliehen. Weitere

Neuentwicklungen sind im Gange.text Jan Hökerberg foto Wang Jing

Bereit für mehr

helen chenWohnort: Schanghai seit 1995. Sie wurde 1977 in Ürümqi im autonomen Gebiet Xinjiang im äußersten Westen Chinas geboren und wuchs in Tianjin unweit von Peking auf.Ausbildung: Bachelor in Maschinen­bau (1999) der Shanghai Marine University.Berufliche Laufbahn: Nach ihrem Examen arbeitete Chen bei drei ver­schiedenen Unternehmen in China,

bevor sie 2004 als Einkäuferin zu Harbour & Marine Engineering mit Sitz in Australien wechselte, jedoch in Schanghai wohnen blieb. Zwei Jahre später übernahm Trelleborg das Unternehmen. Hobby: In Mode­, Reise­ und Einrich­tungsmagazinen schmökern, Filme anschauen und Musik hören. Lieblingssong: „Because You Loved Me“ von Céline Dion.

KnoW-hoW

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Vorschriften erfüllen müssen und dazu angehalten wer-den, ihre Anlagen zu modernisieren. Schnelllösehaken sind die Grundlage eines jeden modernen integrierten Vertäu-ungssystems. Sie bieten stabile zuverlässige Ankerpunkte für Festmacherleinen zur Sicherung des Schiffs am Kai.

Verglichen mit dem anspruchsVollen Umfeld von LNG-Terminals müssen Handelshäfen andere Anforde-rungen erfüllen. Hier geht es vor allem um Funktionalität und oft auch um finanzielle Aspekte, die keinen Spielraum für Premium-Lösungen bieten.

„Dank unserer umfangreichen Erfahrung mussten wir bei der Qualität keine Abstriche machen“, sagt Chen. „Wir haben uns stattdessen darauf konzentriert, die Eigenschaf-ten neu zu definieren und das Produktangebot zu rationali-sieren, um eine wettbewerbsfähigere Lösung zu erreichen.“

Eine solche Rationalisierung war das „Ford Modell T“-Prinzip zur Farbgestaltung. „Wir sagen immer, ReadyMoor ist in jeder Farbe erhältlich, solange es schwarz ist“, sagt Chen mit einem Lachen.

Ein wichtiger Schritt bei der Weiterentwicklung des Qingdao-Werks war die Installation einer hochmodernen Prüfanlage für Schiffshaken. Die neue Maschine ermög-licht automatisierte Tests mit Probebelastungen sowie die Kalibrierung von Schnelllösehaken bis zu einer Höchstlast von 225 Tonnen. Bei der Konstruktion der Anlage hatten Effizienz und Sicherheit höchste Priorität. Sie ist in der Lage, bis zu 15 Haken pro Tag in einer einzigen Schicht zu kalibrieren, und bietet damit eine beträchtliche Wachs-tumskapazität.

Festmacherleinen mit einem einfachen Spannhebel lösen zu können, verringert den zeitlichen Aufwand für das Anlegen und Vertäuen.

Die neue Prüfanlage für Schiffshaken

kann bis zu 15 Haken in einer

einzigen Schicht prüfen.

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„Sie ist ein Meilenstein für unsere Möglichkeiten hier in Qingdao“, betont Chen. „Wir werden alle unsere Haken prüfen und bieten Kunden die Gelegenheit, bei den Tests dabei zu sein.“

Die Kais von Handelshäfen sind in der Regel mit Pol-lern versehen, die beim Anlegen eines Schiffes die manu-elle Handhabung der Festmacherleinen unumgänglich machen. Durch die Zusatzoption einer in den Ready-Moor Schnelllösehaken integrierten Winde wird dieses Problem eliminiert. Festmacherleinen unter voller Belas-tung mit einem einfachen Spannhebel lösen zu können, verringert den zeitlichen und personellen Aufwand beim Anlegen und Vertäuen. Das Ergebnis: beträchtliche Effi-zienzgewinne und mehr Sicherheit beim Festmachen von Schiffen.

Trelleborg ist weltweit führend bei Anlegehilfen,

Vertäuungssystemen und Überwachungstechnik für LNG-Terminals und hat bereits zwei Drittel aller LNG-Anlagen auf der Welt, Japan ausgenommen, mit Lösungen ausgestattet.

Die LNG-Industrie weist ein stetes Wachstum auf. Mit ReadyMoor schlägt Trelleborg einen neuen Kurs ein, um die Lücke zwischen einer Premium-Lösung für LNG-Ter-minals und einer Standardlösung mit Pollern zu schließen.

„Unser Betrieb in Qingdao wird eine zentrale Rolle für die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit in wichti-gen Marktsegmenten und für unser Wachstum spielen“, kommentiert Chen.

Derzeit beschäftigen sich nur wenige Mitarbeiter in Qingdao mit schiffstechnischen Produkten. „Der Ausbau im Bereich Anlege- und Vertäuungslösungen wird jedoch schon bald mehr Personal und zusätzliche Flächen erfor-dern“, erwartet Chen.

Vielseitige erfahrungIn ihren 16 Berufsjahren – elf davon bei Trelleborg – hat Helen Chen wert-volle Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Schifffahrtsindustrie gesammelt. Bevor sie zu Trelleborg kam, war sie im Vertrieb von schiffs-technischen Systemen und Kompo-nenten tätig.

Im Trelleborg-Werk in Melbourne begann sie im Einkauf und war für die Beschaffung in China zuständig. Als 2009 das Werk für Anlege- und Ver-täuungssysteme in Qingdao errichtet wurde, übernahm Chen die Betriebslei-tung und die Verantwortung für die Lie-ferkette. Dazu gehörte der Umgang mit einer Vielzahl von Lieferanten. Heute arbeitet sie als Fertigungsleiterin und seit 2014 auch als Verantwortliche für die Qualitätssicherung und Qualitäts-kontrolle des Werks.

Chen pendelt zwischen Schanghai, Qingdao und Australien und steht täglich mit dem globalen Team von Trelleborg für schiffstechnische Systeme in Verbindung.

FÜR WEITERE INFORMATIONEN

[email protected]

KnOW-hOW

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elbourne im äußersten Südosten Austra-liens hat fast 4,5 Millionen Einwohner, die sich über den gesamten Küstenstrei-fen entlang der Port Phillip Bay verteilen.

Die Stadt wurde 1835 von europä-ischen Siedlern gegründet, als sie auf einer Landfläche, die bis dahin von den

Aborigine-Stämmen der Kulin bewohnt war, eine Kolo-nie errichteten. Goldfunde in den 1850er Jahren sorg-ten dafür, dass sich die Stadt zu einem Wirtschaftszent-rum entwickelte und zum Ziel der ersten von zahlreichen Einwanderungswellen aus aller Welt wurde. Dank ihres hohen Lebensstandards und der guten Infrastruktur ran-giert Melbourne heute regelmäßig unter den lebenswer-testen Städten der Welt an oberster Stelle.

Global lokal [Melbourne]

Gelebtes MultikultiDie australische Stadt Melbourne hat zwar nicht die tollen Strände ihrer nördlichen Rivalin Sydney vorzuweisen – doch dafür hat sie viel Herz. Mit ihren vielen Einwanderern ist Melbourne das Zentrum einer blühenden Café- und Kunstszene und liegt in unmittelbarer Nähe zu einigen der spektakulärsten Landschaften Australiens. TexT Daniel Dasey foTo gettyimages

M

In Australien ist die Stadt viel-leicht am meisten für ihre blühende Café- und Restaurantszene bekannt. In Melbourne haben 35 Prozent der Einwohner einen Migrationshinter-grund. Hier wird kulturelle Vielfalt gelebt, was sich überall in der Stadt in einer Vielzahl von ausgezeichneten und preiswerten Restaurants der asia-tischen, arabischen, afrikanischen und europäischen Küche widerspiegelt. In den letzten Jahren ist der Stadtkern aus dem 19. Jahrhundert mit seinen engen Gassen und zahlreichen Arka-den zu einem Hotspot für Gastrono-mie, Shopping und Kunst geworden. Angesichts liberalerer Alkoholgeset-ze als in den meisten anderen austra-lischen Städten gibt es in Melbourne zudem unzählige skurrile und gemütliche Bars, die gern und häufig besucht werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten des Lan-des, die in den 1960er Jahren ihre Straßenbahnen abschafften, hat Melbourne die seine behalten. Mit der Straßenbahn lässt sich die Stadt hervorragend erkunden, weil man nach Belieben ein- und aussteigen

Port Phillip Bay.

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Eine 16 Jahre alte LiebeNeera Khatiwada kam 2007 zu Trelleborg. Sie ist bei Trelleborg Offshore & Construction in Melbourne in der Verwaltung beschäftigt.

Was lieben Sie an Melbourne?Ich bin vor 16 Jahren von Nepal nach Melbourne gezogen und habe mich sofort in die Stadt verliebt. Sie wurde zur lebenswertes-ten Stadt der Welt gewählt, und ich verstehe auch war-um. Sie hat alles, was man braucht – egal, ob es um Freizeitgestaltung, Gastrono-mie oder Shopping geht. Melbourne ist eine ech-te Multikulti-Stadt mit Menschen aus aller Welt, und sie ist ein Paradies für Künstler. Überall sieht mit die tollen Werke von Straßenkünstlern. Eini-ge beschweren sich über das Wetter. Manch-mal haben wir vier verschiedene Jahreszeiten an einem Tag, aber ich mag das – obwohl es im Som-mer bis zu 44 Grad heiß werden kann.

Was sollten Besucher in Melbourne auf keinen Fall verpassen?Das Southbank-Viertel. Man kann am Ufer des Yarra River entlang spazieren und die schöne Aussicht genießen. Dort gibt es jede Menge Cafés und Restaurants. Dort befindet sich auch das Crown Casino, das größte Spielcasino der südlichen Halbkugel. Das dort gebotene abend-liche Feuerspiel können Sie bei einem schönen Abendessen genießen.

Zu empfehlen sind auch die Docklands im Westen der Stadt. Es ist ein saniertes Viertel mit einem großen Shoppingcenter und dem Mel-bourne Star Ferris Wheel. Eine Fahrt auf diesem Riesenrad lohnt sich unbedingt wegen des phan-tastischen Ausblicks.

Der gesamte Bundesstaat Victoria, in dem Melbourne liegt, ist für seine vielen Parks bekannt. Egal, wo man sich befindet, gibt es immer einen Park zum Ausruhen. Zwei meiner Lieblingsparks sind die Treasury Gardens und die Fitzroy Gardens mit wunderbaren Wasseranlagen.

Melbourne

TrELLEborg in AusTrALiEnTrelleborg hat in diesem Jahr seine Präsenz in Australien durch den Erwerb von Armstrong Tyres erweitert, einem Dienstleistungs- und Ver-triebsunternehmen für Landwirtschaftsreifen mit Sitz in Bendigo im Bun-desstaat Victoria. Das Unternehmen hat sich auf Reifen und komplette Radeinheiten für Erstausrüster und Traktorhändler spezialisiert. Neben dem Vertrieb von Landwirtschaftsreifen ist Trelleborg auch in den Spar-ten Engineered Products und Marine Systems in Australien tätig.

kann. In Melbourne gibt es über 100 Kunstgalerien. In der National Gal-lery of Victoria kann man bedeuten-de Werke von Aborigine-Künstlern sowie von australischen und europä-ischen Künstlern bewundern. Mit der Straßenbahn erreicht man auch den beliebten Küstenvorort St. Kilda mit tollen Cafés und dem Luna Park, einem Vergnügungspark im alten Stil.

DiE mEisTEn mELbournEr sind Sportfans, egal ob es sich um Aust-ralian Football, Rugby, Fußball oder Motorsport handelt. Ein besonderes Event ist der Spring Racing Carnival, eine Serie von Pferderennen, die jedes Jahr im Oktober und November statt-findet. Die Rennen besucht man tra-ditionell elegant gekleidet.

Melbourne ist ein idealer Ausgangs-punkt für Naturfreunde. Auf der nahe-gelegenen Insel Phillip Island gibt es ein Vogelschutzgebiet. Sie ist von Hun-derten von Pinguinen bewohnt, die jeden Abend zur Freude der Beobach-ter an Land watscheln. Die Great Oce-an Road ist ein spektakulärer Abschnitt einer Küstenstraße, der in Torquay westlich von Melbourne beginnt. Der

Dandenong Ranges National Park nördlich der Stadt verbindet das Stadt-gebiet mit dem australischen Busch.

Melbourne ist zudem von Weingü-tern umgeben. Da australische Wei-ne weltweit hoch angesehen sind, ist eine Weintour sehr zu empfehlen. Die Weinregionen Yarra Valley, Morning-ton Peninsula, Geelong, Sunbury und Macedon Ranges liegen alle in unmit-telbarer Nähe und sind mit einem Mietauto leicht zu erreichen. Nach einer Weinprobe sollte man allerdings den Wagen stehen lassen – zwar hat Australien keine Null-Promille-Gren-ze, aber die Polizei führt häufig Alko-holkontrollen auf den Straßen durch und verhängt saftige Bußgelder, wenn man mit zu viel Alkohol im Blut am Steuer erwischt wird.

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ameron International Corporation bie-tet ein umfangreiches Portfolio an Fer-tigungs- und Servicelösungen für unter-schiedlichste Anwendungen – in allen Klimazonen von der Arktis bis zur Wüste und geografischen Regionen vom Gebir-ge bis zum Meer. Dazu zählen auch Tief-

seebohrungen. Hier, Tausende von Metern unter der Was-seroberfläche, spielen Absperrschieber eine entscheidende Rolle. Sie sind Teil der am Bohrloch angebrachten Absper-rorgane des so genannten Blowout-Preventer-Sta-pels und steuern den Druck des zu fördernden Erdöls oder Erdgases. Absperrschieber müssen Drücken von bis zu 1.000 bar und Temperaturen von über 150 Grad standhalten. Jeder Schieber enthält ein funktionskritisches Dichtungssystem als letzte Barriere, die verhindert, dass Flüssigkeit in die Umwelt gelangt.

Trelleborg Sealing Solutions arbeitet bereits seit mehr als drei Jahrzehnten mit Cameron zusammen und hat speziell für die auf härtes-te Betriebsbedingungen zugeschnittenen Regel-ventile des Unternehmens Ventilschaftabdichtun-gen entwickelt. „Als weltweit führender Anbieter von Produkten und Systemen zur Durchfluss-regelung sowie entsprechender Dienstleistun-gen für die Erdöl-, Erdgas- und Prozessindustrie wählen wir unsere Lieferanten sorgfältig aus, um sicherzustellen, dass wir stets optimale Lösungen bekommen“, erklärt Kyle Krenek, Sourcing Team Lead bei Cameron International. „Wir nehmen Trelleborg, weil das Unternehmen die beste Ventilschaftabdichtung herstellt, ein modernes leistungsstarkes Produkt, das unsere extrem hohen Standards erfüllt.“

Die außergewöhnlich robusten Turcon®-Dichtungen sind komplett aus einem Werkstoff auf PTFE-Basis

(Polytetrafluorethylen) und Metall hergestellt und enthal-ten keine Gummikomponenten, weshalb sie im Hinblick auf Materialverträglichkeit oder explosive Dekompression keine Probleme verursachen. Sie wurden ursprünglich im Trelleborg-Werk in Denver im US-Bundesstaat Colorado entwickelt und werden auch heute noch dort produziert.

Da Diese spezielle Dichtung ausschließlich in der Fab-rik in Colorado hergestellt wird, waren die Lieferungen an Cameron ein logistischer Alptraum. Insgesamt 28 Teile-

nummern und gewaltige Liefermengen für Ein-satzorte in aller Welt warfen große Probleme auf. Im Mai 2014 begannen Trelleborg und Came-ron gemeinsam mit der Konzeption eines neuen Liefer- und Lagersystems zur Sicherstellung von Just-in-Time-Lieferungen. Heute hat Trelleborg die relevanten Komponenten ständig auf Lager, wobei der Bestand zu gleichen Teilen zwischen den USA und Europa aufgeteilt ist. Die Logis-tikzentren befinden sich in Fort Wayne (Indiana) sowie in Stuttgart. Cameron informiert Trelleborg über die voraussichtlichen Abnahmemengen, um die Produktions- und Lieferplanung fein-einzustellen. Auf diese Weise ist Trelleborg in der Lage, die Teile am selben oder nächsten Tag über-all dorthin zu liefern, wo Cameron sie braucht. Das neue System wurde im Februar 2015 einge-führt und läuft seither reibungslos.

Einmal pro Monat bringen sich die beiden Unternehmen gegenseitig auf den neuesten Stand. „Nur durch unsere langjährige enge Zusammenarbeit mit Came-ron International können wir präzise verstehen, vor welche Herausforderungen das Unternehmen in seinem speziellen Bereich gestellt wird und entsprechend darauf reagieren“, kommentiert Eric Bucci, Spartenleiter Erdöl und Erdgas in Amerika bei Trelleborg Sealing Solutions.

C

In enger Zusammenarbeit mit Cameron International hat Trelleborg ein modernes Liefersystem entwickelt,

das speziell auf den hohen Dichtungsbedarf des Unternehmens zugeschnitten ist.

text Nigel J. luhmaN foto gettyimages

Bessere geschäfte [Cameron]

FÜR WEITERE INFORMATIONEN

eric.bucci @trelleborg.com

PunktgenaueKoordination

Kyle Krenek

Eric Bucci

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Über Cameron1922 entwarfen Jim Abercrombie und Harry Cameron den ersten Blowout-Preventer (BOP) in ihrer Werkstatt in Houston im US-Bundesstaat Texas. Diese Erfindung revolutionierte die junge auf-strebende Bohrindustrie, und schon bald wurden die BOPs von Cameron in so entfernten Ländern wie Mexiko und Venezuela eingesetzt. Die Technologie von Cameron wurde wegweisend für die Bohrindustrie. Damit machte sich das Unternehmen einen Namen in der Erdöl- und Erdgasproduk-tion an Land und in der Tiefsee. Inzwischen hat sich Cameron zu einem globalen Konzern mit einem Produktportfolio für eine breite Spanne von vor- und nachgelagerten Märkten im Onshore- und Offshore-Bereich entwickelt. 2014 beschäftigte Cameron weltweit 24.000 Mitarbeiter in über 300 Werken und erzielte Umsatzerlöse in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar. Der Hauptsitz befindet sich nach wie vor in Houston.

Im August 2015 kündigten Schlumberger Limited und Cameron gemeinsam die Fusion beider Unternehmen an. Ziel sei die Zusammenlegung von zwei einander ergänzenden Technologie-Portfolien.

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Bioschmierstoffefür umweltfreundliche

lösungen

Blue dimension**Blue Dimension bezieht sich aufProdukte und Lösungen von Trelleborg,die nicht nur die Bedürfnisse der Kundenbefriedigen, sondern auch dem Wohl vonMensch und Gesellschaft dienen.

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Ausgehend von einem marktorientierten Ansatz investiert Trelleborg massiv in Forschung und Entwicklung, damit Kunden Bioschmierstoffe der neuen Generation einsetzen können. TexT Valerie Harding FoTo gettyimages

FÜR WEITERE INFORMATIONEN

joe.savina @trelleborg.com

Übliche Anwendungen FÜr bioschmiersToFFeViele Unternehmen setzen heute Bioschmierstoffe ein, um ihre geschäfts-tätigkeit nachhaltiger zu gestalten. die häufigsten anwendungsbereiche für Bioschmierstoffe sind:•landwirtschaftsmaschinen wie traktoren und erntemaschinen •Forstmaschinen wie stammlader, Forwarder und Kettensägen•anlagen und maschinen in skigebieten wie lifte, schneemobile und Pisten-

maschinen•Wasserfahrzeuge und ausrüstung in ökologisch sensiblen gewässern wie

schwimmbagger, trawler und schleusenanlagen.

abbaubare Hydraulikflüssigkeiten eindeutig klassifiziert sind, gibt es innerhalb der Klas-sifizierungen immer noch zu viele Variationen, um verallgemeinernde Aussagen über die chemische Kom-patibilität zu machen“, erklärt Savina.

Wichtig ist auch die Frage, ob der neue Schmier-stoff mit dem vorhandenen kompatibel ist. „Das Mischen nicht kompatibler Flüssigkeiten verursacht Filter-, Ent-schäumungs- und Wasserabscheidungsprobleme, um nur

einige zu nennen“, erklärt er. „Das Ergebnis ist in der Regel schlechter als die Eigenschaften jeder Flüssigkeit für sich. So können etwa Additive der einen Zusammensetzung die Wirkung von

Additiven der anderen zunichtemachen.“

sAvinA empFiehlT außerdem zu untersuchen, ob die neue Flüssigkeit mit der vorhandenen Dichtungslösung kompatibel ist: „Prüfen Sie frühzeitig im Konstruktions-prozess die Kompatibilität mit vorhandenen bekannten Dichtstoffen, um nicht in die Situation zu geraten, drasti-sche Änderungen beim Dichtungslieferanten oder an der Dichtungskonstruktion vornehmen zu müssen. Verfüg-barkeit und Kosten sind wichtige Kriterien bei der Wahl von Dichtungen. Eine nicht geplante Änderung des Dich-tungsmaterials kann Ihre Optionen erheblich einschrän-ken. Dichtungskompatibilität bedeutet weitaus mehr als die Absolvierung eines 70-Stunden-Tauchtests.“

Und als letztes kommt es darauf an, das Dichtungsmate-rial möglichst genau zu spezifizieren. „Wenn die Erfahrung mit einer Flüssigkeit nicht genügend Vertrauen schafft, wird empfohlen, die Zusammensetzung zu spezifizieren“, meint Savina. „Die Interaktionen zwischen Dichtwerkstof-fen und Hydraulikflüssigkeiten sind äußerst komplex und können je nachdem, welche Chemikalien aufeinander ein-wirken, sehr unterschiedliche Folgen haben.“

Wenn Unternehmen, die planen Bioschmierstoffe in einem ökologisch sensiblen Umfeld einzusetzen, diese Schritte befolgen, sollte dem Erfolg des Projekts nichts mehr im Wege stehen.

immer mehr unTernehmen suchen nachhaltigere Lösun-gen für ihre Geschäftstätigkeit und entscheiden sich für Bioschmierstoffe.

Diese biologisch rasch abbaubaren und für Mensch und Gewässer unschädlichen Schmierstoffe basieren in der Regel auf pflanzlichen Ölen und nicht auf Mineralölen, die aus Rohöl gewonnen werden. Unter Bioschmierstof-fen findet man Hydrauliköle sowie Motor-, Achsen- und Getriebeöle. Sie werden häufig in Agrarmaschinen wie Kränen, Traktoren und Ladungsträgern verwendet, um potenzielle Bodenverunreinigungen in landwirtschaftli-chen Anbaugebieten zu vermeiden.

Durch die Entwicklung von geeigneten Dichtungs-lösungen spielt Trelleborg eine entscheidende Rolle für die Anwendung solcher nachhaltiger Schmierstoffe.

Joe Savina ist Ingenieur für Fluidtechnik-Anwendun-gen bei Trelleborg Sealing Solutions in den USA und weiß, dass bei konstruktionstechnischen Überlegungen die jeweiligen Reaktionen solcher Schmierstoffe auf Aus-rüstungskomponenten und Dichtwerkstoffe berücksich-tigt werden müssen. „Hydraulikflüssigkeiten und Dicht-werkstoffe haben etwas gemeinsam: Beide sind äußerst komplexe und variable Mischungen“, erklärt er. „Umwelt-

freundliche Hydraulikflüssigkeiten zeichnen sich wie alle Hydraulikflüssigkeiten durch eine stark variie-rende Zusammensetzung aus. Dies gilt nicht nur für die Wahl und Mischung der Grundstoffe, sondern auch für die vielen Zusatzstoffe, die beigemischt wer-den, um die verlangten Eigenschaften zu erzielen.“

Savina zufolge hat Trelleborg massiv in die For-schung und Entwicklung investiert, um sicherzustellen, dass die Dichtwerkstoffe des Unternehmens mit den meis-ten handelsüblichen Bioschmierstoffen kompatibel sind. Aufgrund der komplexen Chemie zwischen Schmierstoff

und Dichtung rät er Unternehmen, die den Ein-satz von Bioschmierstoffen in Erwägung zie-hen, bei der Wahl der optimalen Dichtungslö-sung eng mit Trelleborg zusammenzuarbeiten.

Der erste Schritt dabei ist, den Dichtungs- und Flüssigkeitslieferanten die Leistungs- und Kompatibilitätsanforderungen deutlich darzule-

gen. „Obwohl umweltfreundliche und biologisch

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Querschnitt durch das Rohr vor dem Zusammenfügen.

Die F165-Dichtung ist sicher in die Muffe einbetoniert.

Technologie

Gute Idee inder Pipeline

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Querschnitt durch das zusammen-gefügte Rohr. Man erkennt, wie sich die Form der F165-Dichtung an die Muffenverbindung anpasst. Dies gewährleistet eine haltbare Verbindung, beständig gegen inter-nen und externen Druck auch unter Einwirkung von Scherkräften und Winkelversatz.

Wer die massiven Betonrohre für Abwas-ser- und Wasserversorgungssysteme sieht, könnte meinen, dass ihre Herstellung nicht so schwer sein kann: einfach Beton in eine Form gießen und dann warten, bis er ausgehärtet ist.

Tatsächlich ist aber die Fertigung von Betonrohren ein sehr anspruchsvoller Pro-zess. Wichtig ist die richtige Konsistenz des Betons. Durch intensives Rütteln wird der Beton verdichtet. Die Rohre werden in der Regel in vertikalen Formen gegos-sen und können je nach Durchmesser bis zu sieben Tonnen wiegen. Wird das Rohr mit einem integrierten Dichtungssystem versehen, werden Gummidichtungen ein-betoniert, die dafür sorgen, dass die Rohr-abschnitte vor Ort wasserdicht zusammen-gefügt werden können.

Das Rütteln zur Verdichtung des Betons kann jedoch dazu führen, dass einige Dichtungen während des Ferti-gungsprozesses verrutschen. „Das Prinzip, Dichtungen bei der Rohrfertigung zu inte-grieren, gibt es schon seit über 35 Jahren, aber bisher waren die meisten Dichtun-gen eine Art Kompromiss“, erklärt Julian West, Produktleiter für Rohrdichtungen bei Trelleborg Industrial Solutions. Mit

so Wird die F165 hergestellt Die Forsheda F165 Dichtung besteht aus zwei Sorten EPDM-Gummi (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer). Dicht-lippen und Dichtelement – also im Wesentlichen das Teil, das mit einem anderen Rohrstück zusammengefügt wird – sind aus einem Weichgummi mit dem Härtegrad 50 IRHD gefertigt. Das entspricht in etwa der Weichheit eines durchschnittlichen Fahrradschlauchs, erklärt Julian West, Produkt leiter für Rohrdichtungen.

Die Formteile sind aus härterem Gummi (70 IRHD), der in seiner Zähigkeit fast Kunststoff gleichkommt und die Sta-bilität der Dichtung während des Rohrfertigungsprozesses erhöht.

Trelleborg verwendet für die Herstellung dieser Dichtun-gen eine Koextrusionstechnik, bei der die beiden Gummi-sorten zusammen durch Formwerkzeuge gepresst werden.

bevorzugte Konstruktion“, so West. „Der zuständige Fach-verband empfiehlt diese Lösung.“

Die neue Reihe wird vier ältere Dichtungsproduk-te ersetzen, mit denen Trelleborg verschiedene Nischen-märkte beliefert hatte. „Wir haben unser Angebot durch ein System erweitert, das unser gesamtes Know-how auf diesem Gebiet und alle Eigenschaften, die man von einer Rohrdichtung erwartet, in sich vereint“, sagt West über das neue Produkt, dessen Entwicklung zwei Jahre in Anspruch genommen hat.

F165 vereinfacht nicht nur den Rohrfertigungs-, sondern auch den Installationsprozess. Die innovative Dichtung ist ideal für die mechanische Rohrverlegung. Sie erfordert geringeren Personalaufwand und weniger Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen vor Ort. „Diese Dichtung ist eine äußerst effiziente und leistungsstarke Lösung“, meint West. „Das sind gute Nachrichten für die Kunden von Trelleborg – und für Trelleborg.“

Ein neues modernes System zur Herstellung von Gummidichtungen ermöglicht die effizientere Fertigung riesiger Betonrohre und sorgt für ein wasserdichtes Zusammenfügen der Rohrabschnitte. text JoHn FRanK illustration Trelleborg Foto geTTyimages

dem neuen System Forsheda F165 von Trelleborg soll sich das jetzt ändern.

F165 ist ein Rohrdichtungssystem mit einer aus zwei Gummisorten bestehenden integrierten Dich-tung, die während der Rohrproduktion trotz des Rüt-telns nicht verrutscht. Ein härterer Gummi bietet eine hohe Spannung gegen die im Herstellungsprozess ein-gesetzte Stahluntermuffe und gewährleistet den festen Sitz der Dichtung.

„Das Dichtungssystem ist allen unseren bisherigen

FÜR WEITERE INFORMATIONEN

julian.west @trelleborg.com

Lösungen und ähnlichen auf dem Markt erhältlichen Systemen weit über-legen“, betont West. „Der größte Vorteil ist die Stabilität dieser Dichtung wäh-rend des Rohrfertigungsprozesses.“

Ob sich eine Dichtung bewegt hat, weiß der Rohrhersteller erst, wenn das Rohr ausgehärtet ist. Sollte eine verrutscht sein, kann er das Rohr nur noch wegwerfen. Durch F165 lässt sich die Ausschussrate beträchtlich verringern, meint West: „Mit unserer Dichtung werden die Rohrhersteller bei ihrer tägli-chen Fertigung ein Problem weniger haben.“

Anfang 2015 begann Trelleborg mit der Vermarktung der neuen Dichtung für die gängigsten Rohrgrößen in Großbritannien. West sieht jedoch Deutsch-land als besonders wichtigen Markt für das Produkt angesichts des hohen Stan-dards der deutschen Rohrproduktion. „Integrierte Dichtungen sind hier die

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EffiziEntE DrillmaschinE wirD zum marktErfolgUm bei der Entwicklung seiner neuen Universaldrillmaschine Espro Probleme wie den „Bulldozing“-Effekt von Anfang an zu vermeiden, hat sich der Landmaschinenhersteller Kuhn an seinen langjährigen Partner Trelleborg Wheel Systems gewandt.TexT Claudia B. Flisi foTo Kuhn

Der „BullDozing“-effekT kann für Landwirte, die gleichzeitig ihre Produktivität maximieren und ihre Kos­ten senken wollen, zu einem echten Problem werden. Man spricht von Bulldozing, wenn ein Traktor Mengen von Erde vor sich anhäuft, was zu einer Verlangsamung des Fahrzeugs führt. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es mehr PS – ein klassischer Fall von Energieineffizienz.

Als Kuhn, einer der weltgrößten Landmaschinenher­steller, vor drei Jahren beschloss, eine neue Universaldrill­maschine unter der Bezeichnung Espro zu entwickeln, wandte man sich für die Konstruktion der Packerreifen an seinen langjährigen Partner Trelleborg. „Wir wählten Trelleborg, weil das Unternehmen schon seit 32 Jahren unser Partner ist und für unsere Wünsche immer ein offe­nes Ohr hat“, berichtet Matthieu Schmitt, Produktlei­ter für Espro bei Kuhn. „Trelleborg zeigt viel Verständ­nis für unsere Bedürfnisse und reagiert schnell darauf.“

In diesem Fall schlug Trelleborg einen Reifen vor, der nicht nur die agronomischen Kriterien, sondern auch die Transportanforderungen erfüllen kann. Das Reifenpro­fil war so ausgelegt, dass es im Feld den Boden sowohl auflockern als auch verdichten würde, um ihn für die Saat vorzubereiten. Beim Transport wäre der Reifen in der Lage, Lasten bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde zu tragen. Außerdem wünschte sich Kuhn einen selbstreinigenden Reifen, um ein über­mäßigen Anhäufen von Erde zu vermeiden.

nach inTensiver zusammenarBeiT und einer Reihe von Prototypen war die Lösung für die Espro Maschi­ne abgeschlossen. Das Ergebnis waren Reifen mit rela­tiv geringem Druck, großem Durchmesser und einem engen Profil mit kantigen aggressiven Stollen. Die Räder sind versetzt angeordnet und erleichtern so den Abtrans­port von Erde und Reststoffen zum hinteren Teil der Maschine.

Die Espro ist im Februar 2015 auf dem Markt ein­geführt worden. Die Reaktionen waren bisher positiv. Schmitt zufolge gibt es von Testanwendern keine Berichte über Schäden oder vorzeitigen Verschleiß. Dagegen bestä­tigen sie, dass sich weniger Erde an den Reifen ansam­melt. Die guten Ergebnisse schreibt er der langjährigen Partnerschaft und engen Zusammenarbeit zwischen Kuhn und Trelleborg zu.

Die Packerreifen der Espro-Drillmaschine

lockern den Boden und verdichten ihn für eine

optimale Saatbettbereitung.

case [Kuhn]

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[email protected]

T-TiME 3-201518

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Die

mÜckein der

welt des print

Der Buchdruck wird nicht verschwinden, aber weitgehend digital erfolgen, meint Roberto Levi Acobas, CEO von Printgraph. Parallel dazu wird man für Publikationen wie Kunstbände und hochwertige

Hochglanz-Kataloge weiterhin den Offsetdruck verwenden, um die gewünschte Präzision und Qualität zu erzielen. Mit anderen

Worten: Druckerzeugnisse bleiben uns erhalten. TexT Claudia B. Flisi foTo Maurizio CaMagna

LeuTe & Trends

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ImBüro von Roberto Levi Acobas hängt ein gerahmtes Zitat des Dalai Lama an der Wand: „Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“

„Das ist die Devise meines Unter-nehmens“, sagt Levi, geschäftsführen-der Direktor des Familienunterneh-mens Printgraph. „Wir konkurrieren ständig mit großen multinationalen Akteuren. Deshalb müssen wir aggres-siv, schnell und clever sein. Nur so können wir uns abheben.“

Genau das tut Printgraph schon seit 1961, als sein Vater Elia Levi Acobas die Firma in einem Mailänder Vorort gründete. Printgraph agierte anfäng-lich als Wiederverkäufer von druck-technischen Produkten, die damals in Italien nicht erhältlich waren.

Als Roberto Levi in das Familien-unternehmen eintrat, absolvierte er zunächst ein Praktikum bei Reeves, um deren Produkte kennenzulernen. Die Partnerschaft wurde noch enger, als Trelleborg 2006 Reeves aufkaufte.

Nach dem plötzlichen Tod von Elia Levi 1999 übernahm Roberto Levi das Ruder. Durch Herstellung und Vertrieb von selbst entwickelten patentierten Produkten veränderte er die Geschäftsstrategie von Printgraph, führte jedoch die Tätigkeit als Wie-derverkäufer fort. „Ich wollte schon immer eigene Erzeugnisse schaffen und produzieren“, bemerkt er.

Als im September 2008 die

Weltwirtschaft in die Krise geriet, traf ihn das gleich doppelt, weil sie die Veränderungen in der Branche beschleunigte, die der Digitaldruck eingeleitet hatte. Levi erkennt den dramatischen Wandel in der Druck-technik, ist aber nach wie vor davon überzeugt, dass Print überleben wird.

EinErsEits würdEn heute kleine Aufträge wie Geschäftskarten und Flyer, die früher im Offset-Verfah-ren gedruckt wurden, digital ausge-führt. Viele Zeitungen und Magazine erschienen nur noch digital, und ein-mal verschwundene Märkte kämen nicht mehr wieder, meint er.

Andererseits boome die Verpa-ckungsbranche, teilweise infolge des Wachstums in Schwellenländern wie China, Indien und Teilen von Afrika. Weltweit erhalten Verbrauchsgüter wie Nahrungsmittel und Kosmetik-produkte durch hochwertige Verpa-ckungen einen Mehrwert.

Gedruckte Bücher würde es immer geben, aber viele davon wird man digital drucken. Kunstbücher mit ihrem hohen Anspruch an Präzision und Qualität blieben eine Domäne des Offsetdrucks. Das gleiche gelte für Kataloge, vor allem für hochglanzbe-schichtete, laminierte, im Prägedruck gefertigte oder sonst wie veredelte Exemplare. „Fragen Sie Armani, Tif-fany, Bulgari – alle sagen, sie werden auch weiterhin auf Druckerzeugnisse setzen“, erklärt Levi.

Nach der Krise von 2008 widme-ten sich Levi und andere Druckereibe-triebe mit großem Eifer den Aufgaben der kommenden vier Jahre und kon-zentrierten sich dabei auf ihr eigenes Unternehmen in der Hoffnung, die größeren Fragen würden sich unter-dessen in Luft auflösen. Das geschah jedoch nicht. Deshalb beschloss Levi, die Lösung liege in der Zusammenar-beit, und wandte sich an ARGI (Asso-ciazione Rappresentanti Grafici Ita-lia).

ARGI war 1983 von fünf Unter-nehmen für den Vertrieb von Drucke-reibedarf in Italien gegründet worden. Printgraph schloss sich dem Ver-band 2004 an, und 2012 hatte ARGI bereits 35 Mitglieder. Viele von ihnen sind große multinationale Unterneh-men und einige, die (wie Printgraph) sowohl Produzent als auch Wieder-verkäufer. Im Zuge der Krise hatte sich die Einstellung entwickelt: Jeder ist sich selbst am nächsten. Levy rief jedoch alle Mitglieder an und sagte: „Wir müssen uns an einen Tisch set-zen und über unsere gemeinsamen Probleme reden.“

30 Unternehmen waren dazu bereit. Sie trafen sich im Februar 2013 in einer Grafikschule. Der Ort war bewusst gewählt. Levi machte sei-nen Kollegen klar, dass weder sie noch die Studenten eine Zukunft hätten, wenn sie mit ihrer mörderischen Ver-triebstaktik so weitermachen wür-den. Nach 2008 hatte sich die itali-enische Druckindustrie um die 34

robErto LEvi AcobAsWohnort: Mailand Ausbildung: Examen in Rechnungswesen Beruf: CEO von Printgraph, Entwickler und Vertreiber von Produkten für die DruckindustrieSelbstbeschreibung: Unternehmer, Manager, Erfinder und VisionärHobbys: „Ich liebe alle Arten von Sport und habe mir dabei schon oft die Knochen gebrochen.“ Lieblingsfarben: Blau und LichtgrünLieblingskünstler: Leonardo da Vinci. „Er konnte einfach alles, und ich finde alles großartig, was er geschaffen hat.“Musik: „Ich bin viel unterwegs und höre dabei gern Musik über Kopfhörer. Coldplay ist meine Lieblingsband.“ Bewundertes Industrieobjekt: „Boeing-Flugzeuge. Die 777 ist per-fekt.“Familie: Seit 1997 verheiratet mit Silvia, Sohn Alessandro, zwei Labradore namens Giannino und Chica.

„Fragen Sie Armani, Tiffany, Bulgari – alle sagen, sie wer-den auch weiterhin auf Druckerzeugnis-se setzen.“

LEutE & trEnds

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Grafikschulen des Landes praktisch nicht mehr gekümmert. In Ermange-lung von finanziellen Mitteln lernten die Studenten die Theorie ohne prak-tischen Bezug.

Nach aNsicht voN Levi war die Wie-derbelebung dieser Schulen eine wich-tige Aufgabe für ARGI. Außerdem sollte der Verband einen formellen Verhaltenskodex für alle Mitglieder formulieren und bei diesen durchset-zen. Das bedeutete unter anderem,

„nicht den Markt für alle anderen zer-stören“, so Levi.

Levis Engagement bei ARGI führte dazu, dass er 2014 zum Verbandsprä-sident ernannt wurde. Als erster Präsi-dent, der nicht aus einem multinatio-nalen Unternehmen kommt, weiß er, dass ein Konzernchef und ein Klein-unternehmer völlig unterschiedliche Perspektiven haben.

In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Die Druckindustrie befin-det sich im Wandel, und niemand

weiß, wohin genau der Weg führt, meint Levi, aber er beharrt darauf, dass Druckerzeugnisse nicht tot sind. „Es gibt eine Zukunft für das traditio-nelle Drucken“, betont er. „Wir müs-sen uns jedoch anpassen. Man muss daran glauben, was man tut, und man muss erkennen, wohin sich der Markt entwickelt.“

Ansonsten ist es, als würde man versuchen, eine Mücke im Schlafzim-mer totzuschlagen, ohne das Licht anzuschalten.

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Trelleborg haT eine völlig neue Twin Forestry-Reifenserie auf den Markt gebracht, die die bes-ten Eigenschaften der früheren Serie mit innovati-ver leistungssteigernder Technologie kombiniert. Die Konstruktion – unter anderem mit Progressi-veTraction™ und Profilbasis mit Schollenbrechern – stellt eine neue Generation von selbstreinigen-den Reifen für anspruchsvolle Forstanwendungen dar, die sich durch überlegene Traktionsleistung auszeichnet. Die ProgressiveTraction-Techno-logie verbessert die Effizienz und Leistung des Reifens durch einen Doppelstollen, der je nach

Bodenverhält nissen zu verschiedenen Zeiten die Traktion nach Bedarf kontinuierlich erhöht.

„Die neue Serie spiegelt unsere gesam-te Erfahrung und all unser Know-how aus der Forstwirtschaft wider“, sagt Susan-na Hilleskog, Leiterin des nordischen Geschäfts bei Trelleborg Wheel Systems. „Dank ihrer verbesserten Traktion, Ver-schleißbeständigkeit, Stabilität und Gelän-defähigkeit ist sie ideal für die harten Ein-satzbedingungen in Forstgebieten.“

Im hoTelkomplex pIne grove Resort im US-Bundesstaat Wisconsin musste ein defek-tes Abwassergussrohr unter einem Betonboden neu ausgekleidet werden. Trelleborg Industri-al Solutions lieferte für die Rohrsanierung das System Drainplus Liner 2.0. Es war die erste Installation dieser Innovation in Nordamerika. Sie bietet eine wasserdichte Sanierungslösung in einem graben losen Verfahren. „Es mussten keine größeren Bau- oder Stemmarbeiten im Hotel durchgeführt werden, was ein großer Vor-teil ist“, sagt Jeff Healy, Geschäftsführer des Installateurs Great Lakes TV Seal Inc.

Durch eIn kooperaTIonsabkommen mit dem Reparaturdienstleister ProFloat kann Trelleborg nun in Afrika einen Reparaturservice für Auftriebselemente bereitstellen, der beträcht-liche Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglicht. „An Auftriebsmodulen von Steigrohren können jederzeit Schäden auftreten, die die Einhaltung von Projektfristen gefährden“, erklärt Shaun Louw, Geschäftsführer von ProFloat. „Deshalb ist es wich-tig, dass das beschädigte Modul schnellstmöglich begutachtet, repariert und an seinen Einsatzort zurückgeschickt wird.“

Trelleborg ist der einzige Anbieter von Auftriebs-modulen für Steigrohre mit einem Reparatur service in Afrika, der von Erstausrüstern zugelassen ist. Mark Angus, Executive Vice President bei Trelle borg Offshore & Construction, erklärt: „Wir freuen uns, unseren Kunden, die vor der afrikanischen Küste tätig sind, diesen Service über unseren Partner Pro-Float anbieten zu können. Das ist der erste Schritt zu einem globalen Angebot an Reparaturleistun-gen, damit wir unsere Kunden jederzeit und über-all unterstützen können.“

news [uPDaTE]

Neue Forstreifenserie

Reparaturservice spart Zeit und Geld

Erste US-Installation von Drainplus Liner 2.0

Drainplus Liner 2.0

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Trelleborg isT offizieller Partner des Future Farms Projekts unter der Leitung von AGCO, einem glo-balen Hersteller und Vertreiber von Landwirtschaftsma-schinen. Eingeleitet wurde das Projekt Ende Mai mit der Eröffnung eines Landwirtschaftsbetriebs und eines Aus-bildungszentrums unweit von Lusaka in Sambia. Hier ste-hen nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und die Stei-gerung des Bodenertrags durch effizientere Nutzung von afrikanischen Landwirtschaftsressourcen im Mittelpunkt. Paolo Pompei, Leiter Land- und Forstwirtschaftsreifen bei Trelleborg Wheel Systems, freut sich über die Stärkung der strategischen Partnerschaft mit AGCO und fühlt sich geehrt, am Projekt beteiligt zu sein: „Es wird dabei helfen, Lösungen für die Herausforderungen bereitzustellen, vor denen jeder Landwirt in Afrika steht – einem Kontinent, der für die Zukunft der Landwirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle spielt.“

Der dünne orangene Streifen in einem Vollgummireifen ist die Pit Stop Line von Trelleborg. Sie beendet die Unsicherheit in Bezug auf den richtigen Zeitpunkt für den Austausch von Vollgummireifen an Gabelstaplern.

Partner in agrarProjekt

Erkennen Sie, welchem Zweck dieser orangene Streifen dient? Die Antwort finden Sie unten.

Orangener Streifen

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trelleborg ist weltweit führend in der Entwicklung von Polymerlösungen, die kritische Anwendungen dichten, dämpfen und schützen – in allen anspruchsvollen Umgebungen. Unsere innovativen Lösungen tragen zu einer beschleunigten und nachhaltigen Entwicklung bei unseren Kunden bei. Die Trelleborg Gruppe erzielt einen Jahresumsatz von ungefähr 22 Milliarden SEK (2,48 Milliarden Euro, 3,29 Milliarden USD) und ist in über 40 Ländern vertreten. Die Gruppe umfasst fünf Geschäf tsbereiche: Trelleborg Coated Systems, Trelleborg

Industrial Solutions, Trelleborg Offshore & Construction, Trelleborg Sealing Solutions und Trelleborg Wheel Systems. Darüber hinaus ge hören zu Trelleborg 50 Prozent von TrelleborgVibracoustic, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Dämpfungssysteme für leichte und schwere Fahrzeuge. Das Unternehmen erzielt in 20 Ländern einen Jahresumsatz von 16 Milliarden SEK (1,78 Milliarden Euro, 2,36 Milliarden USD). Die Trelleborg- Aktie wird seit 1964 an der Stockholmer Börse gehandelt und ist an der Nasdaq Stockholm, Large Cap, not ier t. www.trelleborg.com.

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Trelleborg is a world leader in engineered polymer solutions that seal, damp and protect critical applications in demanding environments. Our innovative solutions accelerate performance for our customers in a sustainable way. The Trelleborg Group has local presence in over 40 countries around the world. www.trelleborg.com TRELLEBORG.COM

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