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Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 1 - Inhalt: 1. Aktuelle Situation Winterraps und Mais 2. Winterraps, Zwischenfr. und Getreide, N-Düngung und Mikronährstoffe 3. Einsatz von Wachstumsreglern und Fungiziden in Winterraps 4. Kartoffeln - Braunfäule, Lagerkrankheiten, Keimhemmungsmittel 5. Sortenverträglichkeit bei chlortoluronhaltigen Präparaten beachten 6. Herbizidempfehlungen Herbst 2017 (Neuigkeiten, Schwerpunktempfehlung, weitere Kombinationsbeispiele) 1. Aktuelle Situation Winterraps und Mais Die ersten Rapsbestände haben mittlerweile das 4 Blattstadium erreicht oder schon überschritten. Diese Bestände bedürfen einer konsequenten Einkürzung, um ein Überwachsen vor Winter zu verhindern. Der Phoma-Druck ist bisher gering, so dass bei weit entwickelten Frühsaaten Azole mit rel. stark einkürzender Wirkung bevorzugt werden sollten. Der in der 35. oder 36. Kalenderwoche ausgesäte Raps ist dagegen in seiner Entwicklung deutlich zurück und präsentiert sich witterungsbedingt sehr unterschiedlich (kürzere Tage Tage, Nässe, Starkniederschläge nach der Saat, Verschlämmung). Ausfallgetreide läuft besonders in Mulchsaaten intensiv auf und muss zeitig im 2 bis 3 - Blattstadium bekämpft werden. Bei Mulchsaaten mit fehlender Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte ist mit einer zweiten Ausfallgetreideauflaufwelle zu rechnen. Bei den derzeitigen Witterungsbedingungen mit wechselhaftem Wetter, hohen Luftfeuchtigkeitswerten und der geringeren Wachsschicht sind höhere Wirkungsgrade beim Einsatz von Graminiziden zu erwarten (Behandlungen in den frühen Morgenstunden erzielen die höchsten Wirkungsgrade). Aufgelaufener Raps benötigt für die zügige Jugendentwicklung eine konkurrenzfreie Standraumsituation. Gelbschalen sollten aufgestellt und regelmäßig auf Rapserdfloh kontrolliert werden. Sind mehr als 50 Erdflöhe innerhalb von drei Wochen in den Gelbschalen, ist eine Behandlung mit einem Pyrethroid (z. B. Bulldock (300 ml/ha), Decis forte (75 ml/ha), Hunter (150 g/ha), Nr. 30 20. September 2017 Anzahl Seiten: 13 Dr. Albert Flaig Telefon: 06424 / 92 18 75 Fax: 06424 / 92 18 76 Mobil: 0173 / 527 01 68 E-Mail [email protected] Reinhard Schneider Telefon: 06692 / 91 82 37 Fax: 06692 / 91 82 38 Mobil: 0173 / 537 00 16 E-Mail: [email protected] Agrar Abteilung Pflanzenschutz Telefon: 0561 / 71 22 291 Fax: 0561 / 71 22 300 E-Mail: [email protected] Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen Telefon: 0551 / 79866-0 Fax: 0551 / 79866-20 E-Mail: [email protected] Raiffeisen Waren GmbH Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen Agro-In-Form AGRARBERATUNG Bestandesführung Bodenbearbeitung Sortenwahl Düngung Befallsprognosen Pflanzenschutz Betriebswirtschaft Vermarktung Agrar - Info - Fax

Agro-In-Form...Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 3 - • Kupfer wird bei der Ligninbildung benötigt (Verbesserung der Winterfestigkeit) • Das Kupfer hat eine Zusatzwirkung gegen den

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Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 1 -

Inhalt: 1. Aktuelle Situation Winterraps und Mais 2. Winterraps, Zwischenfr. und Getrei de, N-Düngung und Mikronährstoffe 3. Einsatz von Wachstumsreglern und F ungiziden in Winterraps 4. Kartoffeln - Braunfäule, Lagerkran kheiten, Keimhemmungsmittel 5. Sortenverträglichkeit bei chlortolur onhaltigen Präparaten beachten 6. Herbizidempfehlungen Herbst 2017 (Ne uigkeiten, Schwerpunktempfehlung, weitere Kombinationsbeispiele) 1. Aktuelle Situation Winterraps und Mais

Die ersten Rapsbestände haben mittlerweile das 4 Blattstadium erreicht oder schon überschritten. Diese Bestände bedürfen einer konsequenten Einkürzung , um ein Überwachsen vor Winter zu verhindern. Der Phoma-Druck ist bisher gering, so dass bei weit entwickelten Frühsaaten Azole mit rel. stark einkürzender Wirkung bevorzugt werden sollten. Der in der 35. oder 36. Kalenderwoche ausgesäte Raps ist dagegen in seiner Entwicklung deutlich zurück und präsentiert sich witterungsbedingt sehr unterschiedlich (kürzere Tage Tage, Nässe, Starkniederschläge nach der Saat, Verschlämmung). Ausfallgetreide läuft besonders in Mulchsaaten intensiv auf und muss zeitig im 2 bis 3 - Blattstadium bekämpft werden. Bei Mulchsaaten mit fehlender Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte ist mit einer zweiten Ausfallgetreideauflaufwelle zu rechnen. Bei den derzeitigen Witterungsbedingungen mit wechselhaftem Wetter, hohen Luftfeuchtigkeitswerten und der geringeren Wachsschicht sind höhere Wirkungsgrade beim Einsatz von Graminiziden zu erwarten (Behandlungen in den frühen Morgenstunden erzielen die höchsten Wirkungsgrade). Aufgelaufener Raps benötigt für die zügige Jugendentwicklung eine konkurrenzfreie Standraumsituation. Gelbschalen sollten aufgestellt und regelmäßig auf Rapserdfloh kontrolliert werden. Sind mehr als 50 Erdflöhe innerhalb von drei Wochen in den Gelbschalen, ist eine Behandlung mit einem Pyrethroid (z. B. Bulldock (300 ml/ha), Decis forte (75 ml/ha), Hunter (150 g/ha),

Nr. 30 20. September

2017

Anzahl Seiten:

13

Dr. Albert Flaig Telefon: 06424 / 92 18 75 Fax: 06424 / 92 18 76 Mobil: 0173 / 527 01 68 E-Mail [email protected] Reinhard Schneider Telefon: 06692 / 91 82 37 Fax: 06692 / 91 82 38 Mobil: 0173 / 537 00 16 E-Mail: [email protected] Agrar Abteilung Pflanzenschutz Telefon: 0561 / 71 22 291 Fax: 0561 / 71 22 300 E-Mail: [email protected] Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen Telefon: 0551 / 79866-0 Fax: 0551 / 79866-20 E-Mail: [email protected]

Raiffeisen Waren GmbH Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen

Agro-In-Form A G R A R B E R A T U N G

Bestandesführung Bodenbearbeitung Sortenwahl Düngung Befallsprognosen Pflanzenschutz Betriebswirtschaft Vermarktung

Agrar - Info - Fax

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 2 -

Karate Zeon (75 ml/ha), Kaiso Sorbie (150 g/ha), Nexide (80 ml/ha), Shock Down (150 g/ha) oder Sumicidin Alpha (250 ml/ha) durchzuführen. Außerdem sollte auch verstärkt auf das Auftreten der Larven der Rübsenblattwespe und/oder der Kohlschabe/Kohlmotte geachtet werden. Diese Raupen haben in den vergangenen Jahren besonders in Südhessen und Westthüringen starke Schäden verursacht (Skelettierfraß). Der Winterraps sollte im Herbst mit einem Azolfungizid mit wachstumsregulatorischer Wirkung (z. B. Carax , Caramba , Hutton , Matador , Orius , Tilmor oder Toprex ) behandelt werden. Der Einsatz erfolgt ab dem 4 bis 6 - Blattstadium . Kombinationen mit Gräserherbiziden verstärken die wachstumsregulierende Wirkung. Auf Ackerfuchsschwanz resistenten Standorten sind vorzugsweise der Focus Aktiv Pack (1,5 – 2,5 l/ha Fokus Ultra + 1,5 – 2,5 l/ha Dash) oder 0,5 l/ha Select 240 EC + 1,0 l/ha Radiamix (Anwendung nur bis Mitte Oktober) einzusetzen. Select 240 EC hat zusätzlich eine gute Wirkung gegen die Einj. Rispe (Empfehlungen Fax 26, Seite 2-4 ). Wenn der optimale Termin nicht eingehalten wird, kann durch die Tankmischung Azol + Carax (1,0 l/ha) noch bis zum 8 - 10. Blatt (BBCH 34) eine Stauchung zur Absicherung der Überwinterung erfolgen. Bei einem Azoleinsatz sollten Sie auf jeden Fall ein Insektizid gegen Rapserdfloh und Bor nicht vergessen Wichtige Auflagen beim Einsatz von Runway: NG 349: Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Aminopyralid (z. B. Runway, Runway VA, Simplex) im folgenden Kalenderjahr. NG 350: Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Clopyralid (z. B. Ariane C, Duanti, Effigo, Lontrel 600) im folgenden Kalenderjahr. Neben den Maiszünslerlarven findet man auch verstärkt Blattläuse, Turcicum-Blattflecken (deutliche Sortenunterschiede sind zu beobachten) und Stängelfäule in den Maisbeständen . Auch die Unterschiede in der Standfestigkeit der Sorten sind nach dem ersten Herbststurm deutlich sichtbar geworden. Nach der Maisernte sollten die Flächen grundsätzlich gemulcht werden, um der Maiszünslerlarve keine Überwinterungsmöglichkeit in intakten Stängelinternodien zu bieten. 2. Winterraps, Zwischenfrüchte und Getreide, N-Düng ung und Mikronährstoffe Wenn der Raps durch ungünstige Bedingungen (größere Strohmengen bei pflugloser Bestellung, Verschlämmung, zu tiefer Aussaat, Nässe, Mäuse- und Schneckenschäden, Wildschäden etc.) im Wachstum gebremst ist und in der letzten Septemberwoche voraussichtlich erst 4 oder noch weniger Laubblätter bilden wird, kann bis 30. September (Rapsaussaat muss bis zum 15. Sept. erfolgt sein, gleiches ist auch bei Zwischenfrüchten zu beachten) mit 30 - 40 kg N/ha (z. B. Sulfan 24/6, KAS, Mehrnährstoffdünger) gedüngt werden. Bitte beachten Sie die neue Düngeverordnung. Um hohe und stabile Erträge abzusichern, empfiehlt es sich, schon im Herbst eine Mikronährstoffdüngung (z. B. mit B, Mn, Mo, Mn) vorzunehmen. Eine Optimierung der Mangan- und Kupferversorgung verbessert die Winterhärte des Bestandes. Eine Herbstbehandlung kann ab dem 4- Blattstadium i n Kombination mit einer Insektizid- oder Fungizidmaßnahme durchgeführ t werden . Im Winterraps sollten im Herbst ca. 200 g Bor/ha ausgebracht werden. Folgende Mikronährstoffdünger stehen zur Verfügung (Beispiele): • 1,0 l/ha Raiffeisen OptiSpur Raps (54 g/l N, 84 g/l S, 160 g/l MgO, 94 g/l Mn, 53 g/l B) + 1,0 l/ha Raiwa Bor • 1,5 l/ha YaraVita Raps FL (79 g/l N, 50 g/l B, 70 g/l Mn, 103 g/l Ca, 133 g/l MgO, 4 g/l Mo) + Raiwa Bor 0,8 l/ha • LEBOSOL – BorMagS (B, Mg, S), 2,0 l/ha • Raiwa Bor (B), 1,4 l/ha Warum Blattdüngung ? • Spurenelemente können im Mangel sein, auch wenn es nicht sichtbar ist (latenter Mangel) • Spurennährstoffe sind – auch wenn sie im Boden vorhanden sind – nicht immer verfügbar. Trockenheit, Nässe, Kälte, pH-Wert etc. behindern die Aufnahme. • Die Nährstoffe Bor, Mangan, Kupfer und Zink sind oft gleichzeitig im Mangel. • Die Raiffeisen OptiSpur-Produkte sind optimal auf die Ansprüche der Kulturen eingestellt. • Kombipräparate stellen eine ausgewogene Versorgung sicher. Auf Standorten mit leichten/anmoorigen Böden oder nach pflugloser Bestellung mit viel organischer Masse in der oberen Bodenschicht kann die Kupferversorgung über den Boden in eine Mangelsituation geraten. Für die Kupferversorgung über das Blatt oder den Boden bietet sich der Einsatz von Kupfer-Questuran an. In Betrieben die regelmäßig Gülle einsetzen ist die Kupferversorgung über den Boden gesichert.

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 3 -

• Kupfer wird bei der Ligninbildung benötigt (Verbesserung der Winterfestigkeit) • Das Kupfer hat eine Zusatzwirkung gegen den Falschen Mehltau • Kupfer reduziert die Pyknidien von Septoria tritici auf Weizenblättern

Empfehlung: Winterraps: 0,4 - 0,8 l/ha Kupfer-Questuran flüssig (ab 2 - Blattstadium) Getreide: 0,4 l/ha Kupfer-Questuran flüssig (Einsatz solo oder in Tankmischung mit Herbiziden) Kupfer-Questuran sollte aus Verträglichkeitsgründen nicht in TM mit Butisan Gold, Butisan Kombi, Fuego Top u. a. in auflaufenden Raps gespritzt werden. Kupfer-Questuran ist nicht mit borhaltigen Mikronährstoffdüngern und Bittersalzmengen über 5 kg/ha mischbar.

Zu Wintergerste nach einer Getreidevorfrucht dürfen bis zu 30 kg Ammonium- bzw. 60 kg/ha Gesamtstickstoff nur bis Ende September gedüngt werden, wenn die Saat bis Ende September erfolgt.

3. Einsatz von Wachstumsreglern und Fungiziden in W interraps Empfehlungen (Beispiele)

Fungizid / Wachstumsregler

Entwicklungs -stadium vom Raps

Aufwandmenge l/ha

Bemerkungen

Carax 4 – 6 Blattstadium

0,5 – 0,7 – 1,0

> 8-Blattstadium 1,0 l/ha, höhere Menge bei wüchsigen Sorten und gegen Phoma

Efilor 4 – 6 Blattstadium 0,5 – 0,7 bessere Wirkung gegen Phoma als Carax Carax + Tilmor ab 6 Blattstadium 0,5 + 0,5 sehr wüchsige Bestände, gute Wirkung

gegen Phoma Tilmor 4 – 6 Blattstadium 0,75 – 1,0 beide Präparate haben eine Toprex 4 – 6 Blattstadium 0,4 – 0,5 gute Phomawirkung Matador (Tebuconazol + Triadimenol)

4 – 6 Blattstadium 0,6 – 0,8 Triadimenol verstärkt die Phomawirkung, höhere Menge bei wüchsigen Sorten

Hutton/Orius 4 - 6 Blattstadium 0,5 – 0,8 und gegen Phoma 6 – 8 Blattstadium 0,6 – 1,0 Caramba

4 – 6 Blattstadium 0,5 – 0,8 kürzt bei hohen Temperaturen stärker ein als Hutton, höhere Menge bei wüchsigen

6 – 8 Blattstadium

0,7 - 1,0

Sorten und gegen Phoma

Hutton/Orius + Caramba

6 – 8 Blattstadium

0,6 + 0,4

verbessert die wachstumsregulatorische Wirkung von Hutton/Orius

Ampera ab 6 Blattstadium (BBCH 16 – 29)

1,5 Standfestigkeit

Haben die Rapspflanzen bis zum 05. Oktober das 4-Blattstadium noch nicht erreicht, sollte die Aufwandmenge beim Einsatz der Azolfungizide Carax, Caramba, Hutton, Matador oder Orius zur Verbesserung der Winterfestigkeit nicht mehr über 0,5 l/ha liegen oder ganz auf eine Behandlung verzichtet werden! Die Aufwandmenge beim Tilmor sollte dann nicht mehr über 0,75 l/ha und beim Toprex nicht über 0,35 l/ha liegen.

4. Kartoffeln - Braunfäule, Lagerkrankheiten, Keimh emmungsmittel Durch die regionalen Niederschläge der vergangenen Tage besteht besonders bei spät reifenden Kartoffelsorten die Gefahr, dass neu gebildete Krautfäulesporen die Knollen erreichen und Braunfäuleinfektionen hervorrufen. In spät reifenden Sorten sollte auch die Alternaria beobachtet werden. Ein konsequenter Einsatz mancozebhaltige Fungizide (z. B. Dithane NeoTec, Electis u. a.) oder von Ortiva oder Signum bis zur Krautregulierung ist die einzige Möglichkeit, Ertragsverluste zu reduzieren. Zur Bekämpfung von Lagerkrankheiten (Silberschorf, Fusarium-Arten, Trockenfäule) an Pflanzkartoffeln ist die wasserlösliche Beize Diabolo (100g/l Imazalil) sehr gut geeignet. Diabolo wird nach der Ernte während der Einlagerung auf die Pflanzkartoffeln aufgespritzt. Die Aufwandmenge beträgt 150 ml/t in maximal 2,0 l Wasser/t. Empfehlung: Bei der Anwendung sollte 150 ml/t Diabolo in 150 ml/t Wasser ausgebracht werden.

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 4 -

Keimhemmungsmittel (Beispiele) Besonders bei Veredlungskartoffeln spielt die chemische Keimhemmung eine größere Rolle. Im Speisekartoffelbereich wird häufig mit der energetisch aufwendigen und kostspieligen Kühlung gearbeitet. Die im Handel befindlichen Präparate beinhalten alle den Wirkstoff Chlorpropham. Je nach Formulierung werden die Mittel mit einem Pulverstreuer , auf einem Förderband mit ULV-Düse oder mit einem Heißnebelgerät ausgebracht. Behandelt werden sollte nur schalenfeste, saubere u nd trockene Ware . Bei nicht schalenfesten, beschädigten und feuchten Knollen ist das Risiko des Schalenbrandes zu beachten. Flüssige Präparate besitzen aufgrund gleichmäßigerer Dosierung Vorteile gegenüber Pulverformulierungen. Bei der Vermarktung über den Einzelhandel ist die v orgeschriebene Kennzeichnungspflicht für behandelte Ware zu beachten .

Präparat

Gro-Stop 1% DP, Tixit, Polder DUST

Gro-Stop Basis, NeoNet Start, Polder Basic

Gro-Stop Ready

Gro-Stop Fog

Neonet 300 HN

Neonet 500 HN

Polder HOT FOG

Gehalt/ Formulierung

Pulver 300 g/l 120 g/l 300 g/l 300 g/l 500 g/l 300 g/l

Aufwand-menge pro t Kartoffel

2 kg, 2 kg, 1,5 kg

60 + 120 - 140 ml Wasser

150 ml 25 ml ab 2. Appl. 12,5 ml

1.Appl. 40 ml 2. - 4. Appl. 26,7 ml

1.Appl. 24 ml 2. - 4. Appl. 16 ml

1.Appl. 25 ml 2. - 7. Appl. 12,5 ml 8.Appl. 20 ml

Applikations-art Stäuben Sprühen (ULV) Sprühen (ULV)

Heiß-nebeln Heißnebeln Heißnebeln Heißnebeln

Anzahl der Anwendungen

1 1 1 7 4 4 8

Wartezeit F F F F F F F

F = durch zugelassene Anwendung abgedeckt Wichtiger Hinweis: • keine Behandlung von Pflanzkartoffeln • die Lagerungsstelle mit chlorprophamhaltigen Mitteln behandelten Kartoffeln nicht zur Lagerung von Pflanzkartoffeln oder Saatgut benutzen

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 5 -

5. Sortenverträglichkeit bei chlortoluronhaltigen P räparaten beachten (Stand: Juli 2017) Von den Winterweizensorten haben folgende Sorten keine Verträglichkeitsprobleme nach dem Einsatz von chlortoluronhaltigen Präparaten (z. B. Carmina 640, Lentipur 700, Toluron 700 SC u. a.):

Neue Tests sind im Herbst 2017 geplant. Nach den bisherigen Erfahrungen der Fa. ADAMA Deutschland GmbH ist keine besondere Empfindlichkeit einzelner Weizensorten gegen Chlortoluron bei der zugelassenen Aufwandmenge von 2,0 l/ha Trinity (500 g/ha Chlortoluron) festgestellt worden. Erst bei Chlortoluron-mengen über 500 g/ha sollte die Sortenverträglichkeit beachtet werden. Sorten mit Verträglichkeitsproblemen bzw. noch nich t getestet: z. B. Achim, Ambello, Apostel, Atomic, Arezzo, Axioma, Barranco, Benchmark, Bergamo, Bosporus, Boss, Bruce, Chiron, Euclide, Findus, Galerist, Gustav, Hyvento, Impression, Kamerad, Kashmir, KWS Eternity, KWS Maddox, KWS Salix, KWS Talent, LG Imposanto, LG Magirus, Moschus, Nordkap, Porthus, RGT Sacramento, Rubisko, Sheriff, Solehio 6. Herbizidempfehlungen Herbst 2017 (Neuigkeiten, S chwerpunktempfehlung, weitere Kombinationsbeispiele) Packs, Sets, Veränderungen bzw. neue Formulierungen Auf Packs oder Sets sollten Sie nur dann zurückgreifen, wenn sie deutlich preiswerter sind als die Einzelpräparate und auch nur dann, wenn beide Partner sinnvoll im Betrieb einzusetzen sind (z. B. Cadou FORTE Set = 0,75 l/ha Bacara FORTE + 0,3 kg/ha Cadou SC, Alliance SuPrim = 65 g/ha Alliance + 65 ml/ha Troller, Sumimax-Vertix-Pack = 60 g/ha Sumimax + 80 g/ha Vertix, Picona LEXUS Pack = 2,5 l/ha Picona + 20 g/ha Lexus, Filon Pack = Filon (Boxer) + Acupro (Alliance), Carmina Complett Pack = 1,5 l/ha Carmina 640 + 65 g/ha Alliance.

Actros Bombus Etana JB Asano Ludwig Petrus Spontan

Adler Bonanza Euclide Asano Manager Pionier Tarso

Akratos Boregar Edward Jenga Manitou Ponticus Tiger

Akteur Boxer Farandole Johnny Matrix Potenzial Tobak

Alexander Brilliant Faustus Joker Meister Princeps Tommi

Alfons Bussard Florian Julius Memory Produzent Toras

Alves Buteo Folklor Kerubino Mescal Profilus Torrild

Anapolis Chevalier Forum Kometus Midas Rebell Tuareg

Apache Colonia Franz Kompass Mirage Retro Türkis

Apertus Cubus Frument Kranich Monopol RGT Reform Winnetou

Apian Dekan Genius Kredo Mulan Ritmo Zeppelin

Ararat Desamo Gordian KWS Ohio Rumor Zobel

Arezzo Dichter Gourmet Ferrum Opal Sailor

Arktis Discus Hattrick KWS Loft Orcas Sarmund

Astardo Drifter Helmond KWS Montana Pamier Schamane

Attraktion Edgar Hermann Lahertis Paroli Skagen

Avenir Elixer Hybnos Landsknecht Partner Skalmeje

Barok Esket Hybred Levendis Patras Smaragd

Batis Estevan Hycory Limes Pegassos Sokrates

Bernstein Estivus Inspiration Linus Pepital Sophytra

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 6 -

Neue bzw. relativ neue Produkte: 1. Vertix (16 g Lexus + 64 g Harmony), 80 g/ha in WW, WR und TR (H), im Frühjahr nur in WW. Mischungspartner sind z. B.: Boxer, Herold, Malibu, Sumimax, Stomp Aqua, Picona oder Trinity. 2. Carpatus SC (400 g/l Flufenacet + 200 g/l Diflufenican) mit einer Aufwandmenge von 0,6 l/ha in WW, WR, TR und Dinkel. Carpatus SC entspricht von der Wirkstoffzusammensetzung dem Herold SC ist aber nur im Nachauflauf zugelassen (BBCH 10-13) . Carpatus SC hat keine Zulassung in der Wintergerste . 3. Fence (480 g/l Flufenacet) in WG und WW mit einer Aufwandmenge von 0,5 l/ha. Das Produkt ist vergleichbar mit 0,48 l/ha Cadou SC (500 g/l Flufenacet). Mischpartner: z. B. Diflanil 500 SC, CTU, Lexus, Absolute M, Sumimax. 4. Jura (14 g/l Diflufenican + 667 g/l Prosulfocarb) mit 4,0 l/ha in WW, WG, WR, TR und Winterhafer gegen Unkräuter, Einj. Rispe und Windhalm (BBCH 00-13). Keine ausreichende Wirkung gegen Afu, Klatschmohn und Kornblumen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen deutlich, dass der zunehmenden Verungrasung (Windhalm, Ackerfuchsschwanz, Rispenarten, Trespen) nur durch eine optimale Bekämpfungsstrategie entgegengewirkt werden kann. Auf Standorten mit rel. starkem Ungräserdruck , frühen und normalen Aussaatterminen sollte deshalb im Herbst eine Herbizidmaßnahme durc hgeführt werden . Nur bei einem geringen Ungras- und Unkrautbesatz sowie bei Spätsaaten kann im Herbst eventuell auf eine Behandlung verzichtet werden. Eine gezielte und sinnvolle Resistenzvermeidungsstr ategie gewinnt zunehmend auch in Hessen an Bedeutung . Wirkungsverluste bei Herbiziden gegen Ackerfuchsschwanz und Windhalm sind besonders bei den blattaktiven Wirkstoffen (siehe Übersicht) zu finden. Es macht keinen Sinn, Wirkstoffe aus derselben Wirkungsklasse zu wechseln oder zu kombinieren, vielmehr müssen Wirkstoffe aus unterschiedlichen Wirkungsklassen während der Vegetation (Herbst-, Frühjahrseinsatz) bzw. der Fruchtfolge eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund bilden die im Herbst zugelassenen Bodenherbizide aus den Wirkungsklassen E, F, K und N (siehe Übersicht) das Fundament für eine sichere Resistenzvermeidungsstrategie. Im Winterroggen sollte möglichst auf flufenacethaltige Herbzide (z. B. Cadou SC, Fence, Carpatus SC, Herold SC, Malibu) verzichtet werden, da immer wieder über Ausdünnungen, Wuchshemmungen und Ertragsminderungen berichtet wird. Schwerpunktempfehlung Windhalm

Aufwandmengen = l/kg/ha ** Abstände bei Einsatz einer 90 % abtriftmindernden Düse NW 800 = Kein Einsatz vom 1. Nov. bis 15. März NW 504 = Keine Anwendung auf drainierten Flächen * Trinity solo bis 2,0 l/ha keine Drainauflage

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 7 -

Schwerpunktempfehlung Ackerfuchsschwanz

Aufwandmengen = l/kg/ha ** Abstände bei Einsatz einer 90 % abtriftmindernden Düse NW 800 = Kein Einsatz vom 1. Nov. bis 15. März NW 504 = Keine Anwendung auf drainierten Flächen

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 8 -

Herbizidmanagement bei der Gräserbekämpfung (Beispi ele)

Optimalen Einsatztermin einhalten (BBCH 09-13)

Optimalen Einsatztermin einhalten (BBCH 11 - 25) NAF Resistenz -

risiko

Wi.-Gerste

Malibu (K) Bacara forte (F)

BeFlex + Herold (F,K) Cadou Forte Set (F,K)

Herold SC (K) Boxer/Filon/Roxy 800 (N)

gering

Toluron 700 (C) + Stomp Aqua (K) oder + Picona (K) oder + BeFlex (F) Viper Compact (C)

Malibu + Axial 50 (A) Bacara forte + Axial 50

Cadou Forte Set + Axial 50

Toluron 700 SC + Picona

Axial 50 (A) mittel - hoch

Wi.-Weizen

Malibu Bacara forte

BeFlex Cadou Forte Set

Herold SC, Carpatus SC Sumimax (E)

Herold + Boxer/Roxy 800

Sumimax (E)

gering

Toluron 700 SC + Stomp Aqua oder + Picona oder + BeFlex

Viper Compact (C)

Malibu + Axial 50 Bacara forte + Axial 50

Cadou Forte Set + Axial 50 Lexus (B)

+ Stomp Aqua/Malibu Lexus + Boxer/Roxy 800

Absolute M (B) Viper Compact (C)

Atlantis (B) Attribut (B)

Axial 50 Traxos (A)

Broadway (B)

mittel - hoch

Wi.-Roggen Triticale

Malibu Bacara forte

BeFlex Cadou Forte Set

Herold SC, Carpatus SC Herold + Boxer/Roxy (N) (keine Zulassung in TR)

gering

Lentipur 700 SC + Stomp Aqua oder + Picona

Lexus + Stomp Aqua Lexus + Boxer

(keine Zulassung in TR) Absolute M

Atlantis WG Attribut

Axial 50, Traxos Broadway

mittel - hoch

Wi.-Raps

Kerb flo (K), Cohort oder Milestone (ab Beginn Vegetationsruhe)

Kerb flo, Cohort oder Milestone

bis Februar gering

Agil-S, Fusilade u. a. (A) mittel - hoch

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 9 -

Herbizidempfehlungen in Wintergetreide in Abhängigk eit vom Einsatztermin (Beispiele)- Herbst 2017

Windhalm und Unkräuter einschl. Klettenlabkraut (mi t rel. breitem Wirkungsspektrum)

Produktanwendung vom Vorauflauf bis zum 3 – Blattstadium . Die optimalen Einsatztermine sollten unbedingt eingehalten werden.

Präparate Aufwand l/kg/ha, optimaler Termin

Bemerkungen

Bacara FORTE 0,8 - 1,0 BBCH 10 – 12

gute Breitenwirkung, keine ausreichende Wirkung gegen Kornblumen, Ausfallraps ab Laubblattstadium wird nicht ausreichend erfasst, bei Bedarf Zusatz von 15 (Ausfallraps) – 22,5 (Korn blume) g/ha Pointer SX/Trimmer SX .

BeFlex 0,5 BBCH 09 - 10

gegen Efeublättrigen Ehrenpreis, Klatschmohn und Klettenlabkraut keine ausreichende Wirkung. Zusatz von 1,0 l/ha CTU verbessert die Kamille-, Windhalm und Vogelmierewirkung . Teilwirkung gegen

keimende Trespen in Wintergerste . BeFlex + Partner 0,4 – 0,5

BBCH 09 - 10 TM: 0,5 l/ha Beflex + 0,6 l/ha Herold oder + 3,5 l/ha Malibu, Trespenbekämpfung in Wintergerste!! Ackerfuchsschwanz wird miterfasst. Gegen Windhalm 2,5 l/ha Malibu + 0,3 l/ha BeFlex.

BeFlex + Boxer 0,4 + 2,5 BBCH 09 - 10

wird nur im Winterweizen empfohlen . Sicherere Wirkung gegen Windhalm, Einj. Rispe und Klettenlabkraut .

Viper Compact 1,0 BBCH 10 - 23

nicht ausreichend gegen Einj. Rispe > BBCH 11 (der Zusatz von 1,0 -1,5 l/ha CTU verbessert die Wirkung). Optimaler Anwendungstermin BBCH 10 – 13.

Filon Pack 3,0 + 0,06 BBCH 10 - 12

keine Zulassung in TR . Schwäche gegen Kornblume . Stark gegen Windhalm, Einj. Rispe und Ausfallraps.

Herold SC, Carpatus SC (+ Alliance/Pointer SX)

0,3 - 0,4 + 0,035/

0,02 BBCH 09 – 13

gute Breitenwirkung, keine ausreichende Wirkung gegen Kornblumen, bei zu später Anwendung oder Trockenheit Probleme bei Klette. Eine TM mit 1,5 l/ha CTU, 1,0-1,5 (bei Einj. Rispe) l/ha Trinity oder 50 g Vertix* verbessert die Kamille- und Windhalmwi rkung . Alliance oder Pointer SX/Trimmer SX verbessert die Wirkung gegen Kamille und Ausfallraps. Carpatus nicht in WG und nur im NA (BBCH 10-13).

Malibu (+ Alliance/Pointer SX)

2,5 – 3,0 + 0,035/

0,02 BBCH 09 – 11

Wirkungsstärken und Schwächen ähnlich wie bei Herold, bei reduzierten Aufwandmengen Nachbehandlung im Frühjahr z. B. mit Primus Perfect. Eine TM mit CTU (1,5 l/ha) oder 60 g Vertix* verbessert die Windhalm- und Kamillewirkung . Alliance oder Pointer SX/Trimmer SX verbessert die Wirkung gegen Kamille und Ausfallraps.

Sumimax*

0,06

BBCH 09 - 11

nur in WW zugelassen . Sehr gute Windhalmwirkung bei Einsatz ab dem 20. Ok tober (feuchter Boden/Niederschlag), breites Wirkungsspektrum (u. a. gegen Storchschnabel, Erdrauch, Vergissmeinnicht). Bei Behandlungen vor dem 20. Oktober sind TM mit 1,0 – 1,5 l/ha CTU, 0,15 l/ha Fence, 65 g/ha Alliance oder 63 g/ha Vertix zu empfehlen. Klettenwirkung kontrollieren !

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 10 -

Absolute M*

0,18

BBCH 11 - 13

für Windhalmstandorte und Standorte mit mittlerem Afu-Druck, breites Wirkungsspektrum (u. a. gegen Storchschnabel, Kornblume, Kreuzblütler). Auf Standorten mit extremen Windhalmbesatz bringt e ine TM mit 1,0 l/ha CTU, 1,5 l/ha Stomp Aqua, 0,15 l/ha Herold SC/Carpus SC oder 0,12 l/ha Fence eine zusätzliche Wirkungsabsicherung.

Stomp Aqua 3,5 – 4,5 VA – BBCH 21

gute Saatgutabdeckung notwendig. Bei Anwendung im NA ist ein Zusatz von z. B. 0,25 – 0,3 l/ha Trend sinnvoll.

Boxer

3,5 - 4,5

BBCH 10 - 12

Schwächen gegen Kamille, Stiefmütterchen, Knöteriche, Kornblumen, großer Ausfallraps, Klatschmohn; Nachbehandlung z.B. mit Pointer SX ; nicht bei Nachtfrostgefahr und Nässe (Wintergerste) spritzen. Nur in bis Ende Oktober gedrilltem Winterweizen anwenden. Ein gleichmäßig hergerichtetes abgesetztes Saatbett und eine ausreichende Feuchtigkeit begünstigt die Wirkung. Gute Saatgutabdeckung wichtig.

Carmina Complett (Carmina + Alliance)

1,5 + 0,065 BBCH 10 - 29

gegen Einj. Rispe und Weidelgräser 2,5 l/ha. Alliance verbessert die Wirkung gegen Erdrauch und Klatschmohn. Keine ausreichende Wirkung gegen Klettenlabkraut!

Stomp Aqua + Carmina 640 2,0 + 1,0 BBCH 10 - 29

breites Wirkungsspektrum. Ausreichende Wirkung auch gegen Kamille, Kornblume, Klatschmohn und Klettenlabkraut.

Trinity 2,0 BBCH 10 - 13

drei Wirkstoffe mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus gegen Ungräser und Unkräuter. Keine Drainauflage bei 2,0 l/ha . Sicher auch gegen Mohn und Storchschnabelarten. Der Zusatz von 1,0 l/ha CTU verbessert die Wirkung gegen Kornblumen. Klettenwirkung nicht immer ausreichend .

Picona + Lexus* (Picona LEXUS Pack)

2,0 + 15 BBCH 11 - 13

breite Mischverunkrautung, insbesondere Mohn, Kornblume, Storchschnabel und Kamille, Schwäche jähr. Rispe, nicht in Wintergerste.

Stomp Aqua + CTU ** 1,5 – 2,25 + 1,5 - 2,0 BBCH 11 - 21

häufig keine ausreichende Wirkung gegen Ausfallraps, evtl. 10 - 15 g/ha Pointer SX/Trimmer SX oder 50 g/ha Alliance beimischen. Stomp Aqua kann auch durch Activus SC oder Picona e rsetzt werden!

* nicht in Wintergerste, Sumimax nur in WW, ** bei allen CTU - haltigen Präparaten sind die Anwen dungsbeschränkungen einzuhalten!

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 11 -

Ackerfuchsschwanz und Unkräuter einschl. Klettenlab kraut, mit rel. breitem Wirkungsspektrum (Winterweizen, Winterroggen, Triticale und Wintergerste )

Behandlungstermin: Stadium Spitzen bis 3. Blattstadium (BBCH 09 – 13, siehe Tabelle)

Präparate

Aufwand kg/l/ha, optimaler Termin

Bemerkungen

Herold SC 0,5 - 0,6 BBCH 09 – 11

evtl. Nachbehandlung mit Primus Perfect gegen Kornblumen, Kamille und Klettenlabkraut. Bei größerem Ausfallraps + 20 g Pointer SX/Trimmer SX, 50 g Alliance oder 25 ml Saracen .

Herold SC + CTU

0,5 – 0,6 + 1,5 BBCH 09 - 12

verbesserte Wirkung gegen Kornblumen, Kamille und Ackerfuchsschwanz. Bei größerem Ausfallraps + 20 g Pointer SX/Trimmer SX, 50 g Alliance oder 25 ml Saracen .

Malibu

4,0 BBCH 09 – 11

keine ausreichende Wirkung gegen Kornblumen und häufig gegen Ausfallraps, evtl. Nachbehandlung mit Primus oder Pointer SX/Trimmer SX. Bei größerem Ausfallraps + 20 g Pointer SX/Trimmer SX, 50 g Alliance oder 25 ml Saracen .

Cadou FORTE Set 0,3 + 0,75 – 1,0 BBCH 09 – 11

Schwäche gegen Kornblumen (evtl. Nachbehandlung mit Pointer SX/Trimmer SX).

Boxer + Herold SC

2,0-3,0 + 0,5 BBCH 09 – 12

Schwäche gegen Kamille und Kornblume. Nicht bei Nachtfrostgefahr (Wintergerste) spritzen. Nur in bis Ende Oktober gedrilltem Winterweizen anwenden. Ein gleichmäßig hergerichtetes abgesetztes Saatbett und eine

ausreichende Feuchtigkeit begünstigt die Wirkung . Gute Saatgutabdeckung wichtig. Carmina 640 3,5

BBCH 10 - 29 Bei Roggen und Winterweizen können Sortenverträglic hkeitsprobleme auftreten . Zur Absicherung der Gräserwirkung sind z. B. Kombinationen mit Fence, Herold SC, Malibu, Alliance oder Ralon Super möglich.

Carmina 640 + Malibu 1,5 + 3,0 BBCH 10

für Standorte mit schwerbekämpfbaren Afu . Breites Wirkungsspektrum.

CTU + Stomp Aqua + Trend

2,5 – 3,0 + 2,25 + 0,3

BBCH 11 – 21

evtl. 10 – 15 g/ha Pointer SX/Trimmer SX, 40 g/ha Alliance oder 25 ml Saracen gegen Ausfallraps beimischen. Stomp Aqua kann auch durch Picona ersetzt werden!

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Ackerfuchsschwanz Behandlungstermin: ab 1 - 2. Blattstadium bis Beginn Bestockung (BBCH 10 – 29, siehe Tabelle), nicht in Wintergerste!!!

Präparate

Aufwandmenge kg/l/ha

Bemerkungen

Stomp Aqua + Lexus + Trend

2,0 – 2,5 + 0,02 + 0,25

BBCH 11

nicht bei Nachtfrostgefahr anwenden ! Zusatz von 0,1 l/ha Silwet Gold oder 0,25 – 0,3 l/ha Trend verbessert die Wirkung.

Picona + Lexus (Picona LEXUS Pack)

2,5 + 0,02 BBCH 11 - 13

breite Mischverunkrautung, insbesondere Mohn, Kornblume, Storchschnabel, Kamille und jähr. Rispe.

Malibu + Lexus 3,0 + 0,02 BBCH 11 - 12

Wirkstoffkombination (Boden-, Blatt- und Dauerwirkung auf Afu), Schwäche gegen Ackerstiefmütterchen, für Resistenzstandorte . 3,0 l/ha Malibu können auch mit 0,5 l/ha Viper Compact gemischt werden.

Boxer + Lexus 3,0 + 0,02 BBCH 11 - 12

für Standorte mit schwerbekämpfbaren Afu . Evtl. Nachbehandlung gegen Stiefmütterchen und Klatschmohn.

Herold SC + Viper Compact

0,6 + 0,5 BBCH 10 - 12

Viper Compact schließt die Wirkungslücken.

Trinity + Lexus 2,0 + 0,02 BBCH 11 - 12

sichere Wirkung gegen Klettenlabkraut, Kornblume und Storchschnabel.

Boxer + Absolute M + Lexus

2,0 + 0,09 + 0,01 BBCH 11

bessere Wirkung gegen Ausfallraps und Stiefmütterchen als Boxer + Lexus. Preiswerte Tankmischung gegen Ackerfuchsschwanz mit günstigen Abstandsauflagen!

Sword 0,25 BBCH 11 - 29

Sicherere Wirkung gegen Afu im Vergleich zum Axial 50. Gegen Windhalm etwas schwächer als Axial.

Traxos 1,2 BBCH 11 – 29

Traxos hat ebenfalls sowohl gegen Ackerfuchsschwanz als auch gegen Windhalm eine gute Wirkung . Sicherere Wirkung gegen Afu im Vergleich zum Axial 50.

Traxos + Stomp Aqua + CTU

1,0 2,25 + 1,5

gute Breitenwirkung, geringe Bodenwirkung auf Ackerfuchsschwanz, evtl. 15 g/ha Pointer SX gegen Ausfallraps und Kamille beimischen. BBCH 11 - 29

Behandlungstermin: ab 1 - 2. Blattstadium bis Beginn Bestockung (BBCH 10 – 29, siehe Tabelle), auch in Wintergerste!!!

Malibu + Axial 50 3,0 – 4,0 + 0,7 - 0,9 BBCH 11 – 25

sehr gute Breitenwirkung, nicht immer ausreichende Wirkung gegen Klettenlabkraut, Kamille und Ausfallraps, Blatt – und Bodenwirkung, schlechte Wirkung gegen Kornblumen.

Ralon Super 0,8 – 1,2 BBCH 11 – 29

Ralon Super hat eine etwas bessere Wirkung gegen Windhalm als gegen Afu , im Frühjahr Einsatz eines Breitbandherbizides erforderlich.

Axial 50 0,9 ab BBCH 11 – 29 Axial 50 hat sowohl gegen Ackerfuchsschwanz als auc h gegen Windhalm eine gute Wirkung .

Agro-In-Form Fax Nr. 30 Seite 13 -

Ralon Super + Monfast

0,8 – 1,0 + 0,4 BBCH 11 – 29

Ein Additivzusatz verbessert die Wirkung!!

Carmina + Alliance + Ralon S. + Monfast

1,5–2,5 + 0,05–0,065 + 1,0 + 0,4

gegen eine breite Mischverunkrautung, aber keine ausreichende Wirkung gegen Klettenlabkraut . BBCH 13 – 29 .

Ralon Super oder Axial 50

+ Stomp Aqua + CTU

0,6 – 0,8 oder 0,7 - 0,9

2,25 – 2,5 + 1,5

w. o., aber auch in der Wintergerste zugelassen ! BBCH 11 – 29.

CTU (Chlortoluron) –Produkte: CTU 700, Lentipur 700, Lotus Lentipur 700 und UP CT U sind in WW, WG, WR und TR zugelassen, Toluron 700 SC und Profi CTU nur in WW und WG . Bei CTU-Mengen > 1,5 l/ha sollte die Sortenverträgl ichkeit beim Winterweizen beachtet werden! Trespenbekämpfung in Wintergetreide im Herbst

Kultur Präparat

Wintergerste Herbstbehandlung BBCH 09 – 10 (wichtig, nicht späte r!!!) 0,5 l/ha Beflex + 3,5 l/ha Malibu oder + 0,6 l/ha Herold SC

Winterweizen Herbstbehandlung BBCH 12 - 25 Atlantis WG 0,4 kg/ha + FHS 0,8 l/ha + 30 l/ha AHL

Winterroggen Triticale

Herbstbehandlung BBCH 12 - 25 Atlantis WG 0,3 kg/ha + FHS 0,6 l/ha + 30 l/ha AHL

Folgende Präparate sind in Tankmischung mit Atlanti s WG möglich: 2,0 l/ha Stomp Aqua oder 0,75 l/ha Bacara Forte Anmerkung: Atlantis WG hat keine Zulassung in Wintergerste! Agro- In-Form Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, ohne Gewähr für Vollständigkeit und AGRARBERATUNG Richtigkeit. Gebrauchsanleitungen der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln sind zu beachten