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SONDERTEIL PEINE „Haltung ist bei uns ausdrücklich erwünscht“ EXKLUSIV- INTERVIEW Weltenbummler Die Innovationsgesellschaft der TU Braunschweig Muntermacher Aus der Startup-WG in den Fitnesshimmel Christiane Hesse Personalvorstand Volkswagen Financial Services AG Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg Juli 2016 | Nr. 60

„Haltung ist bei uns ausdrücklich erwünscht“€¦ · Fitnessgadgets für den Olympia-Sommer 2016 4 Gelesen Neue Kochbücher 5 Titel Christiane Hesse, Personalvorstand, Volkswagen

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SonderteilPeine

„Haltung ist bei uns ausdrücklich erwünscht“

exkluSiv-

interview

WeltenbummlerDie Innovationsgesellschaftder TU Braunschweig

MuntermacherAus der Startup-WG in den Fitnesshimmel

Christiane Hesse Personalvorstand Volkswagen Financial Services AG

Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg

Juli 2016 | Nr. 60

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3 Inhalt

Impressum Herausgeber BZV Medienhaus GmbH | Verlag und Redaktion BZV Medienhaus GmbH, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig | Telefon (0531) 39 00 0 Geschäftsführung Claas Schmedtje, Manfred Braun, Michael Wüller | Redaktionsleitung Christian Göttner (verantwortlich), Dr. Holger Isermann Redaktion Elif Bülbül, Jörg David, Kristina Künnemeyer, Bastian Lüpke | Layout Chris Collet | Anzeigen Michael Heuchert (verantwortlich) | E-Mail [email protected] Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH, Gabelsbergerstrasse 1, 59069 Hamm | Auflage 10.000 Exemplare DAS MEDIENHAUS

Liebe Leserinnen und Leser,nicht nur die Europa-meisterschaft in Frank-reich, sondern auch Volkswagen in Wolfs-burg sorgt diesen Som-mer weltweit für Wirbel in den Medien. Der regi-onale Auto-Gigant steht oft nicht gut da, obwohl es auch Erfolgsgeschich-ten zu vermelden gibt. Eine davon: Die Volks-wagen Financial Services AG, Europas größter auto-mobiler Finanzdienstleister, der immer wieder Rekorder-löse für den Konzern einfährt. Für das richtige Team sorgt dort Personalchefin Christiane Hesse, eine sympathische und starke Frau im Vorstand, die wir für unser Titel-Inter-view besucht haben.Aber auch sonst haben wir die vergangenen Wochen nicht mit Jubeln vor dem Fernseher verbracht, sondern waren unterwegs in der gesamten Region 38, um inte-ressante Menschen zu treffen und innovative Unterneh-men kennzulernen, neue Fitnessdrinks zu probieren oder Roboter beim Montieren zu beobachten. Von wegen Som-merpause – wir machen munter weiter und richten uns schon jetzt auf einen heißen redaktionellen Herbst ein. Bleiben Sie dran und erholen Sie sich gut.

Ihre Standort38 Redaktion

„Haltung ist bei uns ausdrücklich erwünscht“

EXKLUSIV-

INTERVIEW

WeltenbummlerDie Innovationsgesellschaft

der TU Braunschweig

MuntermacherAus der Startup-WG in den Fitnesshimmel

Christiane HessePersonalvorstand Volkswagen Financial Services AG

Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg

Juli 2016 | Nr. 60

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Gefunden Fitnessgadgets für den Olympia-Sommer 2016 4Gelesen Neue Kochbücher 5Titel Christiane Hesse, Personalvorstand, Volkswagen Financial Services AG 6Sonderteil Peine Peines Wirtschaft im Wandel 12Meldungen Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft 22Portrait Braunschweiger Fitnness- und Lifestyledrink-Startup 24Unternehmen Matec Gruppe 26Wissenschaft Die Innovationsgesellschaft der TU Braunschweig 28Wissenschaft Burkhardt Nelius und Arne Koch von der iTUUBS im Interview 30Kolumne Wirtschaftskolumne von Nadine Nobile & Sven Franke 32Engagement Einsatz für Bildung und Soziales 33Coaching Jens Corrsen, Trainer für Persönlichkeitsentwicklung, im Interview 34Rückblick IHK Lüneburg-Wolfsburg Sommerfest, Perschmann Jubiläum, Sparkassen Open Come Together, Joppe - Exklusive Küchen Neueröffnung 36Persönlich Dr. Ulrich Schenk, Geschäftsführer evers Arbeitsschutz GmbH 38

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Trainieren für OlympiaFitnessgadgets für den Sommer 2016

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Die Tasse mit VerstandWasser ist für den Körper

lebenswichtig und als Faust-regel gilt: 30 ml Wasser pro Kör-pergewicht. Durch die Arbeit, Stress oder auch Vergesslichkeit schaffen es die meisten nicht, den täglichen Wasserbedarf zu decken. Die intelligente Tasse von Gyenno erinnert mit kurzen Textmeldun-gen am Display Wasser zu trin-ken. Damit Verbrennungen an hei-ßen Getränken wie Tee verhindert werden, lässt der akkubetriebene Gyenno Cup am unteren Rand des Bechers ein rotes LED-Licht auf-leuchten und warnt vor zu hohen Temperaturen. Den Wasserbedarf abzudecken, war noch nie so ein-fach. (amazon.com, 123 $/110 €).

Der Schuh für SmarteSchritt für Schritt verbesserte Fitness: Der Smartshoe

von Digitsole ist via Bluetooth mit der App verbunden und zeigt an, wie viele Kilokalorien während des Gehens/Laufens verbrannt wurden und zählt die Schritte automa-tisch mit. Ein weiteres Feature ist die selbstständige Anpas-sung: Der Schuh passt sich der Fußform an und wird auto-matisch enger. Falls sich kalte Füße ankündigen: Eine integrierte Heizung ermöglicht es, durch die Smartshoe-App die Temperatur des Schuhinnenlebens zu bestimmen. Der akkubetriebene Schuh ist ab dem 1. September 2016 erhältlich. digitsole.com, circa 420 €.

Digitaler PersonaltrainerBeim Krafttraining kann eine falsche Ausführung der

Übung zu fatalen Verletzungen führen. Wer Zuhause mit freien Gewichten trainiert, hat keinen Personaltrai-ner, aber genau hier springt die Gymwatch ein. Die App, die mit dem Sensor verbunden ist, gibt Feedback durch die Sprachausgabe, ob eine Übung zu schnell, zu langsam oder fehlerhaft ausgeführt wurde. Auch beim Zählen der Wie-derholungen unterstützt die Gymwatch. Das Verletzungs-risiko wird dank des „Livecoachings“ minimiert und eine saubere Ausführung der Technik garantiert. Empfohlen wird zwei Gymwatches – jeweils an Arm und Bein – zu tragen. (store.gymwatch.com, zwei Stück 289 €)

Vielseitiger FahrradnavigatorDem Verkehr beim Fahrradfahren mehr Aufmerksam-

keit schenken – und Polizeianzeigen vermeiden: Das Cobi-System, was Echtzeit-Informationen über das Wet-ter, die Fitnessleistung und die Navigation anzeigt, kann mithilfe der Sprachausgabe bedient werden. Benötigt wird hierzu das eigene Smartphone, welches an der Cobi-Hal-terung befestigt wird. Unterwegs telefonieren, ohne die Hände vom Lenker abzusetzen, funktioniert dank des Dau-men-Controllers mit dem Personen aus der Kontaktliste angerufen werden können. (eu.store.cobi.bike, 299 €)

Schneller, höher, weiter – die Olympischen Sommerspiele finden vom 5. bis zum 21. August 2016 in Rio de Janeiro, Brasilien statt. Für alle, die nicht nur Sport schauen, sondern auch Sport machen möch-ten, haben wir vier aktuelle Fitnessgadgets für den Sommer zusammengestellt.

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5 Gelesen

Straße, Erde und Zen

EB-Elm Bau GmbHHauptverwaltungKönigslutterBraunschweiger Str. 22b38154 Königslutter( 0 53 53 - 91 348 10+ [email protected]üwww.elmbau.de

Mit seinen rund 200 Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern istdie EB-Elm Bau GmbH mit Sitzin Königslutter eines der größ-ten Handwerksunternehmen inNorddeutschland.In den durch erfahrene Meistergeführten Gewerken werdensämtliche Handwerkerleistun-gen in nachgewiesener Qualitäterledigt. Das Unternehmen ver-fügt zudem über ein hochmo-dernes Abbundzentrum und istdamit auf den Bau von beson-ders energieeffizienten Holz-

rahmenhäusern spezialisiert. AlsTeil der FIBAV-Unternehmens-gruppe hat sich die Elm Baunicht nur den Slogan „Qualitätohne Kompromisse“ zum Zielgesetzt, sondern arbeitet kun-denorientiert nach der Devise„Alles aus einer Hand“.Diese Kombination und gezielteAbstimmung der Handwerker-leistungen auf hohem Qualitäts-niveau sind der Schlüssel zumErfolg, der die EB-Elm Bau seitmehr als 20 Jahren am Marktbestehen lässt.

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Qualität am Bau als Schlüssel zum Erfolg

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Neue Kochbücher kritisch betrachtet

Die Zen-Gebote des KochensFrank Oehler, Hinnerk Polenski | Kösel Verlag

Frank Oehler ist ein neugieriger

Mensch und neben-bei ein deutscher Top- Koch und Gas-tronom, den man u.a. aus der RTL2-Doku-Soap „Die Kochprofis“ kennt. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich zudem mit dem „Weg des Zen“ und ist Schüler des Zen-Meisters Hinnerk Polenski, der Seminare für Führungs-kräfte gibt. In diesem unaufgeregten Buch mit Fotos beim Meditieren, von Buddhas oder blühenden Pflanzen geht es weniger ums Essen (wichtig sind aber die Tomate und der Tee), als viel-mehr um Achtsamkeit: „Auf dich ach-tend, achtest du auf andere. Auf andere achtend, achtest du auf dich selbst“, schreibt Oehler, der nicht bekehren, aber aufmerksam machen möchte: „Zen ist Arbeit. Zen ist rigoros, gradli-nig und kompromisslos. Aber der Weg macht auch Freude...“. Ein ruhiges, ganz persönliches Plädoyer zweier empathi-scher Männer, die für einen bewusste-ren, respektvolleren Umgang mit Nah-rung, Körper und Seele stehen. C.G.

Food Truck VeganAdam Sobel| Unimediaca/Narayana Verlag

In Amerika gehö-ren sie längst zum

Straßenbild, aber auch in vielen Tei-

len Europas bieten immer mehr Trucks ihre Gerichte mittags, abends und auf Events an. Alle rollenden Küchen haben eines gemeinsam: sie wechseln ihren Standort und bieten meist eine hohe Qualität ihrer Gerichte (Stich-wort: Produkte von lokalen Erzeugern) zu guten Preisen an. Einer dieser Koch-Aktivisten ist Adam Sobel vom Cinna-mon Snail Food Truck aus New York, der auf 200 Seiten typische amerika-nische Frühstücksideen wie Pfannku-chen aus blauem Mais und Cashew-Hafer-Waffeln, Sandwiches wie das Miso-Teriyaki-Seitan-Baguette und die Salbei-Tempeh-Semmel, aber auch Hauptspeisen wie Tofu in Rosmarin-Hanfsamen-Kruste und maisgefüllte rote Quinoa-Kroketten vorstellt. Wer es lieber süßer mag, greift zum Pinien-kern-Krapfen oder Kastanien-Donut. Vielseitig, vegan, lecker und mit viel Leidenschaft gekocht. Hier geht Liebe wirklich durch den Magen! C.G.

Straight from the EarthMyra & Marea Goodman| Unimediaca/Narayana Verlag

Aus einem klei-nen Samen ent-

wickelt sich irgend-wann mal eine vollständige, präch-

tige Pflanze. Aus einem kleinen geerb-ten Himbeerfeld mit einem Straßen-verkaufsstand entwickelte sich 1984 die Earthbound Farm, die mittler-weile der größte Erzeuger biologischer Lebensmittel in Nordamerika ist. Myra Goodman und ihre Tochter Marea, die als passionierte Verfechterin biologi-scher Landwirtschaft und Lebensmittel gelten, erklären auf 240 Seiten ihre Phi-losophie und Leidenschaft, nennen u.a. zwölf Gründe für Bio, geben viele hilf-reiche Informationen und präsentieren hundert Rezepte, die von kulinarischen Traditionen aus der ganzen Welt inspi-riert sind. Unterteilt in sieben Kapitel (Frühstück, Salate, Suppen, Vorspeisen, Hauptgerichte, Beilagen und Desserts) tischt das dynamische Duo zahlrei-che vollwertige Gerichte direkt ‚aus dem Schoß der Erde‘ auf, die nicht nur schmecken, sondern auch fit für den (Arbeits-)Tag machen. C.G.

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„Unser Land braucht flexiblere lebensphasenorientiertere Arbeitsmodelle“Personalvorstand Christiane Hesse über die Anziehungskraft der Volkswagen Financial Services AG, Ethik im Management und eine Generation, die nach Feedback verlangt, aber Lob sucht

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Braunschweigs Bankplatz liegt in der Innenstadt. das grösste Finanzinstitut der Region allerdings hat seinen Sitz einige Kilometer entfernt an der Gifhorner Straße. Allein in der Hauptniederlassung der Volkswagen Financial Services AG arbeiten rund 5.500 Menschen, mehr

als 15.200 sind es weltweit. Damit ist die Volkswagen-Tochter zugleich Europas größter Finanzdienstleister rund ums Auto. Seit der Gründung im Jahr 1994 ist man massiv gewachsen, auch 2015 war wieder ein Rekordjahr: 16,6 Millionen Verträge liegen im Bestand und haben 1,9 Milliarden Euro erlöst. Doch Volkswa-gen Financial ist nicht nur ökonomisch erfolgreich, sondern auch als Arbeitge-ber beliebt. Standort38 traf Personalvorstand Christiane Hesse zum exklusiven Titelinterview und hat nachgefragt, was ihr Unternehmen so anziehend macht, ob Dieselgate bei der VW-Tochter möglich wäre und wie sie sich als eine von wenigen Frauen in der Männerdomäne Vorstand schlägt. Sie könne sich „ganz gut behaupten“, versichert die 59-Jährige glaubhaft und wirkt trotz Design-Büro mit standesgemäßer Weitblickgarantie auffallend geerdet wie empathisch.

ding-Mitarbeiter hier am Standort Braunschweig. Wenn wir Mitarbeiter für eine längere Zeit ins Ausland schi-cken, gibt es eine intensive Vorberei-tung. Dazu gehört auch ein interkultu-relles Training.

Sind Sprachkenntnisse bei Bewerbungen noch ein Thema oder muss man darüber gar nicht mehr reden, weil es im Grunde jeder mitbringt?Das ist immer noch ein Thema. Wir stel-len schließlich auch Schulabgänger als Auszubildende ein. Eine gute Schulnote in Englisch bedeutet übrigens nicht, dass die Auszubildenden sich trauen, über die Hürde der direkten Kommunikation zu gehen. Das Eine ist es, dem Lehrer ein englisches Gedicht aufzusagen – das Andere, die Scheu zu überwinden, die Sprache auch im wahren Leben anzu-wenden. Aber natürlich sind die Eng-lischkenntnisse bei den jungen Leuten deutlich besser als früher.

Viele Mittelständler in der Region haben es beim Recruiting nach eigener Aus-kunft schwer, weil große Arbeitgeber wie Volkswagen Financial Services oder auch die Konzernmutter attraktivere Angebote machen können. Gibt es auch für Sie Mit-bewerber, mit denen Sie um Fach- und Führungskräfte ringen müssen?Natürlich, insbesondere, was Kompe-tenzen im Bereich IT angeht. Mitarbei-ter mit diesen Fachkenntnissen werden in allen Bereichen gesucht. Nicht nur bei Banken, sondern auch bei Großhandels-ketten, Automobilbauern oder Stahlher-stellern. Nun ist Braunschweig bekann-termaßen nicht unbedingt das Mekka der IT. Insofern konkurrieren wir mit anderen Unternehmen sowohl aus der Region als auch aus anderen Städten. Da muss man sich ziemlich lang machen.

In welchen anderen Bereichen ist der Fach-kräftemangel noch ein Thema für Sie?Bei den Spezialisten, insbesondere für das Risikomanagement. Nach der Ban-kenkrise sind die regulatorischen Anfor-derungen bei Banken und Versicherun-gen angestiegen. Alle suchen deshalb händeringend Menschen, die sich auf diesen Spezialgebieten auskennen.

Das Magazin Neon fragt in seiner aktuel-len Ausgabe „Ist Arbeit verlorene Zeit?“ – was antworten Sie?Diese Frage stellt sich die Menschheit

Ihre Krisenfestigkeit seitdem entwickelt?Sie war schon immer sehr gut. Das liegt vor allem an unserem Geschäftsmodell. Wenn Sie ein Auto leasen oder finanzie-ren, dann ist das für die meisten Men-schen das Letzte, was sie nicht abzah-len wollen. Sie brauchen das Auto, um zur Arbeit zu kommen und um über-haupt mobil zu sein. Wenn das Auto abgeholt wird, bekommt das außerdem die gesamte Nachbarschaft mit. Insofern haben wir eine geringe Ausfallrate…

…aber die Restwerte dürften zur Heraus-forderung werden, oder?Natürlich hat die Diesel-Thematik das Restwertrisiko beeinflusst. Dafür haben wir aber eine entsprechende Risiko-vorsorge gebildet. In der Folge der Die-selthematik forderte die Bankenaufsicht übrigens mehrere Sonderberichte an, in denen wir zeigen konnten, wie solide wir aufgestellt sind.

Können Mitarbeiter gleichzeitig Menschen und Ressourcen sein?Für mich sind alle Mitarbeiter Men-schen. Sie kommen schließlich nicht als Ressource mit zwei Beinen in das Unternehmen, sondern als Menschen mit ihren Fähigkeiten, Eigenheiten und Vorlieben. Wenn Sie Kapazitäten pla-nen, dann reden Sie von Personalkapa-zitäten, sonst schauen Sie ganzheitlich auf den Menschen.

Sie sind in rund fünfzig Ländern aktiv. Wie viel interkulturelles Knowhow benö-tigen Ihre Mitarbeiter für die Arbeit quer über den Globus?Voraussetzung ist erst einmal ein siche-res Englisch. Insbesondere für die Hol-

Frau Hesse, was unterscheidet die Volks-wagen Financial Services AG von einer klassischen Bank?Erst einmal haben wir ein anderes Geschäftsmodell. Wir sind keine Invest-ment-Banker, sondern bieten Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen rund um das Auto. Was uns ferner wesentlich unterscheidet, ist die Nähe zur Indus-trie. Wir leben und arbeiten im Volks-wagen Konzern und haben den Auftrag, als Absatzförderer für Volkswagen und seine zwölf Marken zu fungieren.

2015 war für Sie ein Rekordjahr. Sie haben 16,6 Millionen Verträge im Bestand und 1,9 Milliarden Euro verdient. Wie würden Sie sich im Konzert der großen Finanzins-titute einordnen? Wir werden mittlerweile nicht mehr nur noch von der nationalen Banken-aufsicht überwacht, sondern ebenfalls von der Europäischen Zentralbank. Das liegt daran, dass wir zu den 128 größten europäischen Banken gehören…

…trotzdem haben Sie für die kommenden Jahre einen Sparkurs angekündigt. 2016 und 2017 sollen die Kosten um 300 Milli-onen Euro reduziert werden. Warum?Aufgrund der Dieselthematik ist der Geldeinkauf für uns gegenwärtig teu-rer geworden. Darauf wollen wir nicht mit höheren Zinsen für unsere Kunden reagieren, sondern stattdessen u.a. mit einer Effizienzsteigerung gegenwirt-schaften – auch ohne zu wissen, wie lange diese erhöhten Kosten für unsere Refinanzierung anhalten.

Vor zwei Jahren mussten Sie sich dem Stresstest der EZB stellen. Wie hat sich

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lässt sich auf Diskussionen ein. Proble-matisch könnte werden, dass die Gene-ration sehr nach Feedback verlangt, aber oftmals eigentlich Lob sucht.

Sie vermissen Kritikfähigkeit? Mit Kritik kann die Generation nicht so gut umgehen. Wenn man ihnen sagt: „Du hast deine Stärken, an der ein oder anderen Stelle sehe ich allerdings noch Entwicklungsfelder“, dann lassen sie die Ohren hängen. Ich vermute, der Ursprung liegt auch in der Erziehung, weil Eltern versuchen, Kompetenzen in ihre Kinder hineinzuloben. Dann kom-

men sie ins Unternehmen und können schwer damit umgehen, dass es so nicht weitergeht. In Amerika ist das noch stär-ker ausgeprägt.

Wie viel Hierarchie braucht es, um ein Unternehmen Ihrer Größe effizient zu organisieren?Wir im Hause haben drei Hierarchieebe-nen, das finde ich eher schlank. Wenn es um die Frage geht, wer Verantwor-tung übernimmt, sind einige Leute, die vorher für eine flache Struktur waren, ausgesprochen schnell verschwunden Nichtsdestotrotz muss man in der Hin-sicht in Deutschland experimentierfreu-diger werden. Ich habe gerade mit mei-

nen Mitarbeitern darüber geredet, ob wir uns so etwas wie eine Vorgesetzten-wahl zutrauen würden…

…und?Es wäre schön, das mal ausprobieren zu können. Vielleicht kommt am Ende dieselbe Führungsmannschaft heraus, vielleicht eine ganz andere. In einem Großunternehmen gibt es allerdings ausgesprochen viele Regeln und auch Absprachen mit der Arbeitnehmerver-tretung. Das macht es mit der Experi-mentierfreudigkeit schwieriger. Ich würde mir wünschen, dass die neue

Generation mehr Mut zum Ausprobieren mitbringt...

…und die Arbeitswelt verändert? Ich weiß gar nicht, ob uns wirklich die Mitarbeiter so sehr verändern oder nicht viel-mehr die Technologien. Da ist zum Beispiel der Kunde, der alles online erledigen möchte. Dadurch müssen wir uns als Unternehmen verändern. Das erwarte ich sowohl von jemandem, der schon 20 Jahre im Unternehmen ist, als auch von jemandem, der erst einen Monat da ist. Ich persönlich finde Wandel prima. Nichts ist schrecklicher, als 20 Jahre auf derselben Teppichfliese zu sitzen und immer die gleichen Aufgaben machen zu müssen.

Wie viel Work darf es für eine gute Work-Life-Balance sein?Das hängt von der Lebens-phase ab, in der man sich befindet. Insofern mag ich den

Begriff der lebensphasenorientierten Personalpolitik. Wenn jemand gerade Vater oder Mutter geworden ist, möchte er oder sie logischerweise schnell nach Hause zum Partner und zum Kind. Auch wenn man im Alter vielleicht ein Eltern-teil zu pflegen hat, kann sich der Fokus verschieben. Es gibt aber auch Phasen im Leben, in denen man beruflich rich-tig Gas geben möchte und auch kann – meistens nach dem Studium oder wenn die Kinder schon älter sind Wir soll-ten am Arbeitszeitenregime rütteln. Unser Land braucht wesentlich flexib-lere lebensphasenorientiertere Modelle.

An dieser Stelle dürften die Arbeitnehmer- Foto

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schon ziemlich lange. Ist es die Bürde des Abendlandes oder ist Arbeit auch Erfüllung? Für mich ist Arbeit Erfüllung.Ich schätze es, mit anderen Menschen zusammenzukommen, Herausforde-rungen zu bewältigen, Anerkennung zu bekommen. Nun mag es auch Berufe geben, die sich diejenigen, die sie aus-üben, nicht unbedingt erträumt haben. Dann ist Arbeit wahrscheinlich eher eine Bürde.

Die Arbeit am Band, auch bei VW, wird häufig in diesem Zusammenhang genannt…So äußern sich in der Regel Menschen, die am Schreib-tisch sitzen und sich nicht vorstellen können, wie es ist, in einer Fabrik zu arbei-ten. Auch das ist eine sehr herausfordernde Arbeit und durch Teamarbeit auch nicht monoton. Wenn die Men-schen in Rente gehen, hört man sie häufig erzählen, was für eine schöne Zeit sie hat-ten, wie sie der Zusammen-halt geprägt hat und warum sie gerne zur Schicht gegan-gen sind.

Glauben Sie an die Existenz der Generation Y und wenn ja, vor welche Herausforderungen stellt diese Arbeitgeber?Ich glaube an ihre Existenz, weil ich sie persönlich erlebt habe. Wenn Sie mich danach fragen, welche Auswirkungen dies für Unternehmen hat, dann finde ich, dass bei der Debatte immer eine Seite zu kurz kommt. Es wird so getan, als müss-ten sich die Unternehmen komplett umstellen, weil eine neue Sorte Mensch auf den Arbeitsmarkt strömt. Dabei wird häufig vergessen, dass Unterneh-mensstrukturen und -kulturen auch den Menschen prägen.

Sehen Sie eine Chance – oder eher eine Herausforderung?Beides. Einerseits ist es schön, dass Leute mit einem frischen Blick kom-men, das finde ich sowieso immer gut. Wir ermutigen Kollegen immer zum Nachfragen und idealerweise gibt der Vorgesetzte keine billige Antwort à la „Das war schon immer so“, sondern

Christiane Hesse gibt sich zukunftsorientiert: „Ich persönlich finde Wandel prima.“

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vertreter hellhörig werden…Flexibilisierung heißt nicht Ausdeh-nung: Es geht um die Möglichkeit, in jungen Jahren mal ein halbes Jahr 45 Stunden in der Woche zu arbeiten, um dann im Gegenzug an anderer Stelle kürzer zu treten. Oder auch im Rah-men einer Weiterbildung nur vier Tage die Woche ins Büro zu kommen und am fünften Tag Neues zu lernen. Das ist für mich Work-Life-Balance und eben nicht, dafür zu sorgen, dass alles gleich gemacht wird.

Der Mathematiker und Autor Prof. Dr. Gunter Dueck hat im Standort38-Inter-view gesagt, dass eine hohe Arbeitsbelas-tung Innovation verhindert: „Aktionis-tische können gar nicht ohne Herzrasen zuschauen, wenn jemand ruhig nach-denkt, also einfach Cash verbrennt und das Ergebnis versaut“. Wie viel Leerlauf ist in Ihrem Unternehmen erlaubt?Es ist in der Tat ein Trugschluss zu glau-ben, dass man Menschen – die nicht an Stückzahlen gemessen werden – zu 100 Prozent auslasten kann. Sie bezah-len Ihre Angestellten schließlich auch nicht, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit oder unter der Dusche eine kluge Idee haben. Ich rauche selbst und ich habe auch nichts dagegen, wenn man bei der Gestaltung des eigenen Arbeitsta-ges auch „mal Fünfe grade“ sein lässt – solange es sich mit den Phasen, in denen man dann auch Gas gibt, die Waage hält.

Klingt nach einem positiven Menschenbild…Ja, das ist im Grunde die Urfrage für uns Personaler. Sie müssen ein völlig ande-res Personalkonzept haben, wenn Sie davon ausgehen, dass der Mensch nur seinen eigenen Vorteil sucht. Wenn Sie an das Gute im Menschen glauben, geben Sie ihm Freiraum und versuchen, die Bedingungen so zu schaffen, dass er von sich aus motiviert ist. Meine Auf-fassung ist, dass sich in einem guten Arbeitsklima – in dem ich Menschen fair behandele, sie fördere und fordere – auch Leistung entfaltet.

Kennen Sie Personaler-Kollegen, die noch an die Peitsche glauben?Ohne Namen nennen zu wollen – frü-her gab es Menschen, die sagten: „Ent-lassen wir mal drei Mitarbeiter, damit die anderen merken, wo der Hammer hängt.“ Diese Einstellung habe ich aber in den vergangenen 15 Jahren kaum

noch gehört. Das ist die alte Garde. Man sagt ja gern, dass jeder Trend nochmal wieder kommt. Dieser hoffentlich nicht.

Haben Ihre Mitarbeiter genug Freiheit?Wir nehmen immer wieder an Arbeit-geberwettbewerben teil, etwa bei „Great Place to Work“. In den Kommentaren der Mitarbeiter wird sehr stark her-ausgestellt, dass sie froh sind, in einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur gut bezahlt und entsprechende Sozial-leistungen hat, sondern sich auch durch ein gutes Arbeitsklima auszeichnet.

Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen?Wer freut sich nicht über einen ersten Preis? Zumal, wenn man ihn dreimal hintereinander gewinnt. Nachhaltig ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, bedeutet schon eine Anstrengung. Es kostet Kraft, diese Themen neben den Vertriebs- und finanziellen Zielen auf der Agenda im Unternehmen zu halten.

Der Abgas-Skandal verdeutlicht die Bedeutung von Ethik im Management – ist dieser Aspekt unterschätzt worden? Bei uns ist Ethik seit 2009 ein großes Thema. Wir haben unter Herrn Witter unsere Strategie „Wir2018“ entwickelt und sind schon sehr stolz darauf, dass

wir von diesem Zeitpunkt an nicht nur definiert haben, was wir erreichen wol-len – sondern auch wie. Die Unterneh-mens- und Führungswerte haben wir mit unserer Belegschaft diskutiert und verabschiedet. Das ist natürlich erst mal nichts Außergewöhnliches, sondern in den meisten Unternehmen verbreitet. Da stehen dann auf Plakaten Werte und das war´s dann auch schon.

Was haben Sie besser gemacht?Sie werden bei uns kaum Plakate mit Werten finden. Wichtig ist, dass die Grundsätze in die Personalinstrumente eingehen. Natürlich muss das Ganze erst einmal bekannt gemacht werden. Meine Erfahrung aber ist, dass viele Unter-nehmen nach diesem einen Schritt oft denken, dass sie fertig sind. Wir glau-ben dagegen, dass die Arbeit dann erst anfängt. Da habe ich großes Glück mit meinen Vorstandskollegen, die das Thema alle wichtig finden und ganzheit-lich denken. Das ist als Dienstleistungs-unternehmen, in dem sie direkten Kun-denkontakt haben, auch notwendig.

Inwiefern?Ich glaube nicht, dass man den Kunden zufrieden stellen kann, wenn im Unter-nehmen kein gutes Klima herrscht. Inso-

Allein 5.500 Angestellte arbeiten in der VWFS-Zentrale an der Gifhorner Straße in Braunschweig.

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fern benötigt man eine positive Unter-nehmens- und Führungskultur. Ich würde sagen, das ist uns ganz gut gelun-gen. Dennoch sind wir damit nie fertig – im Rahmen der Dieselthematik haben wir es nochmal aufgegriffen. Haben uns gefragt: Gibt es etwas, das wir bei uns verändern müssen? Könnte so etwas bei uns auch passieren?

Und…könnte es?Wir haben für uns schon 2009 den Wert Mut definiert. Das bedeutet, dass unsere Mitarbeiter sich nicht verstecken sollen, wenn der Wind mal von vorne kommt. Oder, dass man nicht nur bei schönem Wetter kreativ ist und auch seine Mei-nung vertritt. Es gibt auch vereinzelte Stimmen im Hause, die sagen: „Lasst die Personaler ruhig reden. Wenn man sonst nichts zu tun hat, kann man sich mit der Kultur beschäftigen.“ Aber auch der Letzte wird nun hoffentlich auf-grund der Dieselthematik begriffen haben, wie wichtig das Thema ist.

Haltung ist bei Ihnen also kein Karriere-hindernis?Haltung ist bei uns ausdrücklich erwünscht. Ich würde aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht auch bei uns Leute von ihrem Chef abgebürstet werden, wenn sie wider-spenstig sind. Grundsätzlich muss man sagen, dass man bei Volkswagen eigent-lich kein Held sein muss, um Kritik zu äußern. Wir haben einen sehr starken Betriebsrat, eine Compliance-Organisa-tion, ein Ombudsmann-System und Ver-trauensleute der IG Metall, an die man sich wenden kann.

Wie durchleuchten Sie Ihre Bewerber?Erst einmal erhalten wir eine normale Bewerbung in digitaler Form samt Lebenslauf. Dann telefonieren wir, um ein erstes Gespräch mit den Bewerbern zu führen und abzuklopfen, ob man zueinander passt. Danach folgt für jeden Mitarbeiter – egal ob Tarifmitarbeiter oder obere Führungskraft – ein Einstell-Assessment. Das besteht unter ande-rem aus einem Interview: Wir schauen ob die fachlichen Qualifikationen pas-sen, ob er geeignet ist. Das andere ist der Check von Analysefähigkeiten und sozialen Kompetenzen.

Scannen Sie auch die Profile in sozialen Medien?

Nicht systema-tisch. Der persön-liche Eindruck ist entscheidend. Der ist durch nichts zu erset-zen. Weder durch Facebook-Profile, noch durch klassi-sche Bewerbungs-unterlagen.

Was sind die Stol-persteine bei einer Bewerbung?Fachkenntnisse sind die Grund-lage von allem. Ein Bewerber muss aber auch zu uns passen. Jemand, der viel-leicht in einem Start-Up arbei-tet und den gan-zen Tag etwas erfinden will, ist bei einem Unter-nehmen wie unserem, das sehr stark reguliert ist, nicht an allen Stellen gut aufgehoben. Genauso wenig passen Ein-zelgänger in unser Unternehmen, oder Menschen, die viel Wissen haben, es allerdings nicht vermitteln können oder wollen. Wir brauchen Teamplayer und sind überzeugt davon, dass nur in der Zusammenarbeit gute Ergebnisse ent-stehen.

Welchen Stellenwert hat das Gehalt für die Zufriedenheit?Ich glaube, es ist weniger die Höhe des Gehaltes, als die Fairness im Ver-gleich mit anderen Mitarbeitern. Wenn ich gute Leistungen zeige, möchte ich nicht weniger bekommen als mein Kol-lege nebenan. Deshalb muss man bei der Vergütung Wert darauf legen, dass es gerecht zugeht. Es ist kein Geheim-nis, dass Volkswagen besser als andere bezahlt und deshalb viele Menschen zu uns kommen. Sie dann dauerhaft glück-lich zu machen, ist eine viel größere Herausforderung. Bei den Nachbarn oder in der Kneipe schneidet das Unter-nehmen möglicherweise besser ab, als auf den Fluren hier bei uns (lacht).

Sind Ihre Mitarbeiter besonders anspruchsvoll?

Durchaus. Nehmen wir mal unseren „Frech Daxe“-Betriebskindergarten. Wir wussten von Anfang an: Wenn wir so einen Kindergarten gründen und auf-bauen, dann kann das nicht der normal geforderte Standard sein. Insofern haben wir die Latte deutlich höher gelegt. Wir sagen aber auch: Dafür, dass wir besser als andere bezahlen und mehr bieten, darfst du auch mal einen Schritt schnel-ler gehen. Wir erwarten auch mehr.

Was haben Sie für einen Karrierebegriff?Klassischerweise wird als Karriere ein vertikaler Aufstieg bezeichnet. Davon muss man sich ein Stück weit verab-schieden. Wenn sich jemand horizon-tal entwickelt, im Unternehmen unter-schiedliche Aufgaben übernehmen kann, im Vertrieb war und vielleicht in das Personalwesen kommt – dort Trai-nings übernimmt – dann ist das doch klasse. Er hat unterschiedliche Erfah-rungen gemacht, verschiedene Kompe-tenzen gesammelt. Auch Projektleiter zu werden, ist eine Form von Karriere, wird klassischerweise aber nicht als solche bezeichnet. Das finde ich nicht richtig.

Welchen Ruf hat die Region als Lebens-mittelpunkt für Arbeitnehmer und wie hat sich dieser über die Jahre verändert? Fo

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Fast futuristisch wirkt das in Weiß gehaltene Vorstandsbüro. Farblich sticht vor allem das Warhol-Portrait von Marilyn Monroe über dem Schreibtisch hervor.

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Fast futuristisch wirkt das in Weiß gehaltene Vorstandsbüro. Farblich sticht vor allem das Warhol-Portrait von Marilyn Monroe über dem Schreibtisch hervor.

Wir haben viele Bewerber, die aus dem Süden oder auch Norden kommen und bisher nur die Autobahnabfahrt ken-nen. Wenn sie dann erst einmal hier sind, sind sie häufig begeistert. Die Stadt hat wirklich viel zu bieten. Das Einzige, was ihr in meinen Augen noch gut tun würde, wäre etwas mehr Flair.

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Allianz für die Region und anderer regio-naler Akteure?Es ist eine schwere Aufgabe, alle Akteure mit ihren unterschiedlichen Interessen und unterschiedlichen Aufträgen unter einen Hut zu bekommen. Wir können uns noch an Zeiten erinnern, in denen sich die Bürgermeister in den Zeitungen Schlachten geliefert haben. Das ist bes-ser geworden. Nichtsdestotrotz geht es mir persönlich zu langsam voran.

Sie sind eine von wenigen Frauen in der Männerdomäne Vorstand. Macht es das für Sie schwerer? Nein. Ich würde es natürlich begrüßen, wenn mehr Frauen in Führungspositio-nen wären. Das ist gar keine Frage – und das nicht nur, weil es sich der Gesetzge-ber auf die Fahne geschrieben hat. Ich fand es immer angenehmer, in diver-sen Teams zu arbeiten, aber ich bin bei

Volkswagen als Frau unter Männern groß geworden und kann mich schon ganz gut behaupten.

Ist es an der Zeit, dass aus der Gender- eine Diversity-Debatte wird?Natürlich ist das Thema wichtig, aber ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit der Frage von Frauen in Führungsposi-tionen. Wir sind seitdem in Deutschland leider nur in homöopathischen Dosen vorangekommen. Manchmal habe ich den Eindruck, man will davon ablenken, indem man jetzt das noch viel größere Fass Diversity aufmacht. Nichtsdesto-trotz ist Diversity – insbesondere in internationalen Unternehmen – wichtig!

Was sind Ihrer Meinung nach die größ-ten Hindernisse auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit?Es ist vor allem ein westdeutsches Mit-telstandsproblem und hängt stark am gesellschaftlich vorherrschenden Rol-lenbild. In Russland haben wir 60 Pro-zent aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. Dort halten die Frauen klassischerweise das Geld zusammen, die Männer geben es, um dem Kli-schee zu entsprechen, eher aus. Auch in Mexiko haben wir einen hohen Frauen-anteil in Führungspositionen, etwa 30 Prozent. Zwischen den Ländern gibt es große kulturelle Unterschiede.

Sehen Sie eine gläserne Decke?Nein. Meine Kollegen sind keine Schau-spieler, die sich verstellen. Sie bemühen sich schon, Frauen zu sehen, die etwas können und das Zeug zu mehr haben. Aber das gesellschaftliche Rollenver-ständnis verhindert schon eine ganze Menge. Sonst ließe sich kaum erklären, warum wir in einem und demselben Unternehmen in Mexiko oder Russland ganz andere Frauenanteile in Führungs-positionen haben als hier.

Sie haben Germanistik und Politologie stu-diert und zunächst als Lehrerin gearbei-tet. Heute sitzen Sie als Vorstand in einem Finanzunternehmen und sind damit ein lebendes Beispiel dafür, dass nicht nur der direkte Karriereweg zum Erfolg führt. Hand aufs Herz, welche Chance haben Quereinsteiger bei Ihnen?Es war eine Zeitlang das Nonplusul-tra, wenn man angeblich schon in der Grundschule wusste, dass man Infor-matiker oder Maschinenbauer wer-

den wollte. Erstens glaubt das sowieso niemand, so schön man es im Lebens-lauf auch aufbereiten mag. Und zwei-tens bin ich sicher, dass es Menschen stärker macht, wenn sie Umwege gegan-gen oder vielleicht auf die Nase gefallen sind. Wichtig ist, dass man wieder auf die Füße kommt, weitermacht und nach vorne schaut. Das sind Qualitäten, die wir im Unternehmen gut gebrauchen können.

Was zeichnet eine gute Lehrerin aus?Einerseits geht es darum, jeden Schüler ernst zu nehmen – in seinen Eigenhei-ten zu respektieren. Andererseits, dass man neben der fachlichen Ausbildung Orientierung gibt und Grenzen setzt. Das kommt heute an der einen oder anderen Stelle zu kurz und hängt wohl auch damit zusammen, dass die Eltern sich verändert haben…

Was hat Ihnen in der Schule gefehlt? Ich bin ein Teamplayer, an der Schule herrscht aber eher Einzelkämpfer-tum. Das bringt die Struktur mit sich – also die Tatsache, dass jeder Lehrer alleine vor den Schülern steht und sei-nen Unterricht macht. Ich hätte mir gewünscht, dass es innerhalb der Leh-rerschaft mehr Diskussionen und die Möglichkeit gibt, stärker in den fachli-chen Austausch zu gehen. Das habe ich so nicht erlebt.

Waren Sie eine strenge Lehrerin?Ich glaube schon. Verständnisvoll, aber auch streng. Die Schüler wussten bei mir schon, an wem sie waren…

Ist das „Umsatteln“ schwer gefallen?Überhaupt nicht. Es war schließlich mein Wunsch.

Was tun Sie, wenn Sie nicht arbeiten?Als erstes kümmere ich mich um die Familie. Meine Mutter ist 88 Jahre und lebt seit zwei Jahren bei uns, weil sie Unterstützung braucht. Wir haben eine Tochter und werden in Kürze Groß-eltern, darauf freuen wir uns schon. Ansonsten koche ich sehr gerne mit meinem Mann. Wir laden uns zum Bei-spiel Freunde nach Hause ein, kochen, schauen Sportschau und genießen ein Glas Wein. Außerdem machen wir gerne Fahrradtouren und reisen. Und ich lese nach wie vor viel – das ist sicherlich von meinem Germanistikstudium hängen geblieben. Christian Göttner, Holger Isermann

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12Sonderteil Peine

Peines Vergangenheit ist mit dem Stahl und der Hütte verbunden, wie

es bei kaum einem anderen Standort der Region 38 der Fall ist. Unvergessen im kollektiven Gedächtnis ist wohl das Wunder von Lengede, bei dem zwar 29 Bergleute starben, zahlreiche aber den Weg aus der Grube zurück ans Tages-licht fanden – elf davon erst nach 14 Tagen. Etwa zehn Jahre später war dann Schluss mit dem Erzabbau. Die Stahl-krise hatte der Branche einen Schlag verpasst, unter dem die Peiner Wirt-schaft zu leiden hatte. Doch Spuren hin-terlässt dieser Wirtschaftszweig noch heute in der Region. Die IG Metall fei-ert derzeit bundesweit ihr 125-jähriges Bestehen. Eine der ersten Geschäftsstel-len der Gewerkschaft war die Niederlas-sung in Peine, die ebenfalls seit 125 Jah-ren besteht. Die Salzgitter AG und die

Peines Wirtschaft im WandelVon der Stahltradition zur modernen Industrie

Peiner Träger haben die Peiner Stahl-wirtschaft inzwischen wieder zur Ren-tabilität geführt, auch wenn sie vom Umfang her mit den Goldenen Zeiten nicht zu vergleichen ist.

Die Wirtschaft hat sich gewandelt. Die Ilseder Hütte mitsamt der Gebläsehalle ist inzwischen eine moderne Eventloca-tion. Im gesamten Landkreis Peine gibt es eine Vielzahl moderner Unterneh-men aus den unterschiedlichsten Bran-chen. Große Namen wie Rausch, Pelikan und Härke stehen für Lebensmittel-Pro-dukte und Verbrauchsgüter mit dem Siegel „Made in Peine”. Innovative Fir-men wie Prakla Bohrtechnik oder Pei-ner Umformtechnik führen die Tradi-tion der schweren Industrie in Peine mit ihren Produkten weiter.

Zudem besticht Peine mit einem enor-men Standortvorteil. Zwischen den

Großstädten Braunschweig und Han-nover gelegen und mit Autobahn- und Schienen-Anschluss versehen, ist die Eulenstadt ein attraktiver Wohnort für Pendler und optimal für alle Branchen mit hohem Transportaufkommen.

Nicht von ungefähr kommt es, dass Meyer & Meyer, Spezialist für Fashion-logistik, derzeit für den Online-Händler Zalando eine riesige Lagerfläche baut.

Die Pendler-Hochburgen des Land-kreises befinden sich etwa im Osten mit Wendeburg und Vechelde. Dort hat sich wiederum einiges an Gewerbe angesam-melt, sodass die Wirtschaft im Kleinen auch dort boomt.

Rund 300 Mitarbeiter sind in Peine an einer süßen Produktion beteiligt. Der Schokoladenfabrikant Rausch aus Ber-lin unterhält damit seinen größten Pro-duktionsstandort in der Eulenstadt. Dort Fo

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Die Peiner Träger GmbH produziert jährlich rund eine Million Tonnen Stahl, der zu klein- und großformatigen Trägern verarbeitet und für verschiedenste Bauprojekte in alle Welt verkauft wird. Die Stranggießanlage II auf dem Foto bearbeitet Brammen, die als Vormaterial für Bleche und Bänder benutzt werden.

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13 Sonderteil Peine

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werden die Rausch Plantagen-Scho-koladen sowie Auftragsproduktionen für Großkunden abgewickelt. Die Pei-ner Rausch-Produkte werden mit Hilfe modernster Anlagen-Technik herge-stellt. „Das Erfolgsgeheimnis liegt in der besonderen Qualität unserer Rohstoffe, wie beispielsweise unserem Edel-Kakao, und der Fertigung am Standort Peine”, betont Stefan Rombach aus der Abtei-lung PR und Kommunikation.

Das Unternehmen bemüht sich zudem um Wissensvermittlung. So trägt etwa das Peiner Schokoladenmuseum dazu bei, „das Wissen über Kakao und Scho-kolade zu mehren und ein Bewusst-sein für den wertvollen Rohstoff Edel-kakao zu schaffen”, erklärt Rombach. Zudem gebe es Pläne, das SchokoLand, ein beliebtes Ausflugsziel der Region, zu modernisieren.

Auch Röchling Automotive gehört zu den großen Arbeitgebern in Peine mit rund 350 Arbeitsplätzen auf dem 55.000 Quadratmeter großen Firmengelände. „Peine liegt verkehrsgünstig zwischen Braunschweig und Hannover und ist

somit gut erreichbar”, erklärt Ernst Plat-ten, Marketing-Chef des Unternehmens, das seinen Stammsitz in Mannheim hat.

Der Standort habe Tradition. Im Jahr 1969 wurde die Firma Kusto in Peine gegründet. 1974 erfolgte die Über-nahme durch die Firma Casimir Kast, 1992 durch den Röchling-Konzern. „Wir haben hochqualifiziertes Personal, besonders im Bereich der Kunststoff-

Verarbeitung. Zudem verfügen wir über einen hohen Automatisierungsgrad – ein klarer Vorteil für eine effektive Fer-tigung”, sagt Platten.

Besonderheiten des Standorts Peine lassen sich in Zahlen ausdrücken: „Wir verarbeiten 7.370.000 kg Granulat pro Jahr und stellen daraus 70.000 Teile her. Jeden Tag verlassen rund 32 LKW unser Werk, die unsere Erzeugnisse schnell

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Die Geschäftsführer Jürgen und Robert Rausch auf einer Kakaoplantage auf der Insel Trinidad.

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14Sonderteil Peine

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und pünktlich zum Kunden bringen. Ein klarer Vorteil ist die logistische Nähe, die Versorgung der Kunden Volkswa-gen, der Daimler-Werke in Bremen und Berlin sowie Volvo in Schweden”, sagt der Marketing-Leiter. Paradox: Die VW-Abgasaffäre ist für Röchling eher positiv. ”Durch die Abgasaffäre haben unsere innovativen Produkte noch einen größeren Stellenwert erhalten.

Wir rechnen sogar mit einem Zuwachs der Verkäufe unserer SCR-Tanksysteme und Active Grille Shutter”.

Starker Mittelstand mit Tradition

Die guten Bedingungen für mittelstän-dische Unternehmen in Stadt und Land-kreis Peine loben auch die Gesellschaf-ter der Goy & Balke Maschinenbau

GmbH. Sie produzieren seit 1989 an der Gaußstraße 7 mit inzwischen 15 Mitar-beitern und fühlen sich in Peine wohl. Von dort aus beliefern sie zahlreiche namhafte deutsche Unternehmen von Stiebel Eltron bis VW mit Montageau-tomaten und anderen Vorrichtungen für immer effizentere Produktion.

„Das große Thema der nächsten Jahre wird Industrie 4.0”, sagt Karl-Heinz Goy, der die Firma mit Peter Balke gründete. Die Kunden verlangen immer moder-nere Technik, die alle Maschinenbauer besonders fordern wird. „Dadurch ist die Nachverfolgbarkeit in allen Produk-tionsphasen für unsere Kunden gewähr-leistet”. Die technische Entwicklung der Steuerungstechnik mit immer mehr Schnittstellen verlange allerdings auch das entsprechend qualifizierte Personal. Nicht von ungefähr gehören die Auszu-bildenden von Goy & Balke zu den bes-ten in ihren Jahrgängen, arbeiten Inge-nieure in den Entwicklungsabteilungen.

Bereits seit Anfang der 70er Jahre existiert die Hoffmann Maschinen- und Apparatebau GmbH aus Lengede. Georg

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Das Megathema Industrie 4.0 spielt auch in Peine z.B. bei Goy & Balke Maschinenbau GmbH eine wichtige Rolle.

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15 Sonderteil Peine

Die Zeiten ändern sich ...Wir auch!!!Wir investieren in unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kunden.Seit fast 30 Jahren entwickeln und fertigen wir Vorrichtungen, Sondermaschinen,Handhabungssysteme und Montageautomaten.

Flexible und intelligente Produktionssysteme verändern aktuell klassische Fertigungsparadigmen.Robotik und vernetzte Systeme sind dabei eine der Schlüsselelemente. Deshalb bieten wir unserenKunden die Möglichkeit ab dem 3. Quartal dieses Jahres Versuche und Simulationen mit einem7-Achs-Robersystem durchzuführen.

Entwicklungsingenieure aus dem Bereich Maschinenbau sowie Regenerative Energienund Energieeffizienz verstärken unser Konstruktions- und Planungsteam und könnenunseren Kunden auf folgenden Gebieten beratend zur Seite stehen:

• Steuerungstechnik für Anlagen und Sondermaschinen• Individualisierte Softwareentwicklung im Bereich der Automatisierungstechnik

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• Schnittstellenentwicklung und die intelligente Vernetzung von Maschinen• Energie-, Stoffstrom- und Materialflussanalyse zur Steigerung der Effizienz derMaschinen- und Anlagentechnik.

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Hoffmann, cleverer Werkzeugmacher und Ingenieur machte sich in einer Holzbaracke in Braunschweig selbst-ständig. Bis dahin betrieb er eine Indus-trievertretung für importierte Ölne-belabscheider. Bald erkannte er, was den metallverarbeitenden Betrieben in Deutschland fehlte: Filteranlagen, die im Mikrometerbereich pro Minute zwi-schen 150 bis 20.000 Liter Öl filtern und rückkühlen. Heute ist Hoffmann Spezialist für intelligente Systemlösun-gen im Bereich Kälte- und Filtertechnik, beschäftigt 200 Mitarbeiter, davon 24 Auszubildende in sieben Berufsbildern. Auf 30.000 qm Fläche werden sämtli-che Anlagen und Komponenten unter strengster Qualitätskontrolle gefertigt.

Noch weiter zurück reicht die Firmen-geschichte der Hermann Kappe GmbH, die über fünf Generationen weit ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Seit über 125 Jahren errichtet die Kappe Bauunter-nehmung sowohl Wohnhäuser, Indus-trie – und Gewerbebauten als auch Sozialimmobilien wie Pflegeheime, Ärz-tezentren und Studentenwohnanlagen.

Zudem wurden Schulen, Kindergärten und Amtsgebäude realisiert.

Ergänzt wird das Portfolio der Kappe Unternehmensgruppe, die seit 1999 von Dipl.-Wirtschaftsingenieur Hendrik Kappe geführt wird, durch ein umfang-reiches Projektentwicklungsgeschäft.

Ein echtes Peiner Traditionsunterneh-men sind auch die Stadtwerke. Sie feiern im September ihr 150-jähriges Bestehen.

1866 als Gaswerk gegründet, haben sich die Stadtwerke seitdem vom Versorger für Gas, Strom, Wasser und Fernwärme zum modernen Energiedienstleistungs-unternehmen mit 125 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von knapp 52 Mil-lionen Euro entwickelt. Neben ihrem Kerngeschäft betreiben die Stadtwerke Peine ein Parkhaus und eine Tiefgarage und das Bad P3. Zudem haben die Stadt-

Stadtwerke Peine: In diesem Jahr feiert das Traditionsunternehmen sein 150-jähriges Jubiläum.

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werke die kaufmännische Betriebsfüh-rung für den Eigenbetrieb der Stadtent-wässerung Peine sowie die technische Betriebsführung der Straßenbeleuch-tung der Stadt Peine inne. „Energie-wende, technische Innovationen und veränderte Kundenbedürfnisse füh-ren zu tiefgreifenden Veränderungen in der Energieversorgung”, erklärt Petra Kawaletz von der Unternehmenskom-

munikation. Die zukünftige Energie-versorgung sei zunehmend regenerativ, dezentral und digital.

Die Stadtwerke stehen also zukünf-tig etwa vor der Herausforderung, eine Vielzahl dezentraler Einspeiser in ihr Netz zu integrieren. Gleichzeitig ver-ändert sich das Nutzungsverhalten der Kunden durch die Ausschöpfung von Energieeffizienzpotenzialen oder durch

neue Technologien wie beispielsweise E-Mobilität oder Batteriespeicher. „Wir setzen deshalb verstärkt auf ein intelli-gentes Stromnetz, in welchem Strom-erzeuger, Verbraucher, Speicher und Netzbetriebsmittel kommunikations-technisch miteinander vernetzt sind, um den Systembetrieb zu optimieren. Ziel ist es, auch in Zukunft eine ökono-misch-effiziente und nachhaltige Strom-versorgung mit niedrigen Verlusten und hoher Verfügbarkeit zu gewährleisten“, sagt Kawaletz. Daher investieren die Stadtwerke Jahr für Jahr mehr als eine Million Euro allein in ihr über 600 Kilo-meter langes Stromnetz.

Volatile Energiepreise, Kostendruck durch immer strengere regulatorische Vorgaben, technische Innovationen und sich ändernde Kundenbedürfnisse stel-len nicht nur Stadtwerke vor große Her-ausforderungen. Die Energiewirtschaft unterliegt einem rasanten Wandel und wird in den nächsten Jahren noch dyna-mischer und komplexer werden. Das spürt man schon heute im Kraftwerk Mehrum, das bis auf weiteres manche

„Kulinarischer Botschafter Niedersachsens": Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen (rechts), bei der Urkundenübergabe an Martin Härke, Betriebsleiter der Peiner Braumanufaktur Härke (Mitte).

Als inhabergeführtes, mittelständisches Fachgeschäft aus der Region,stehen wir mit unserem guten Namen ganz persönlich für die Einhal-tung unserer Produkt- und Leistungsversprechen gerade.Bei uns erhalten Sie keine angeblichen Rabatte, sondern eineehrliche Preis-/Leistungsdarstellung.

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Lücke schließen muss, die von der Ener-giewende geschlagen wurde. Die mäch-tigen Kühltürme und Schornsteine sind im Peiner Land weithin sichtbar.

Elektrische Energie kann nicht wie Öl oder Gas in großen Mengen gespei-chert werden, erklären die Kraftwerks-mitarbeiter. Es sei deshalb notwendig, Strom immer zeitgleich mit dem aktuell auftretenden Bedarf zu produzieren. Das geht nicht, wenn die Sonne hinter Wol-ken verborgen sei oder der Wind nicht wehe. Das Steinkohlekraftwerk am Mit-tellandkanal lieferte dagegen 2016 fast 3.000 Gigawattstunden. Dank moder-ner Filteranlagen konnten die dabei auf-tretenden Umweltbelastungen ständig reduziert werden.

Traditionelle Braukunst

Beim Härke Hoffest zeigte sich Ende Mai einmal mehr, wie eng die Braumanufak-tur Härke im Peiner Land verankert ist. Tausende kamen auf das Betriebsge-lände, um einige unbeschwerte Stun-den bei Musik und Gerstensaft zu ver-

bringen. Das traditionsreiche Brauhaus ist allerdings weit mehr als eine stim-mungsvolle Festkulisse. Auch nach dem Kooperationsvertrag mit dem Einbecker Brauhaus im Jahr 2013 sind die Brau-meister in Peine immer auf der Suche nach neuen Bierspezialitäten. Amber Ale heißt das neueste Produkt aus Peine.

Althergebrachte Braukunst und moderne Technik schließen sich indes

nicht aus. So bekommt die Braumanu-faktur Härke drei neue Gärtanks für jeweils 76.000 Liter Härke Bier. Mit moderner Ventiltechnik und präziser Messtechnik lassen sich die Abläufe noch besser koordinieren. Übrigens profitiert auch die Braumanufaktur bei der Beschaffung der Rohstoffe wie beim Absatz der Produkte von der guten Ver-kehrsanbindung der Eulenstadt.

Fashionlogistik-Spezialist Meyer & Meyer baut in Peine-Ost eine neue Halle für den Internet-Versandhandel.

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Neue Logistikhalle für Versandhändler

Ein logistischer Vorteil, den auch der Osnabrücker Fashionlogistik-Spezialist Meyer & Meyer zu schätzen weiß. Das Unternehmen erweitert seinen Stand-ort Peine kontinuierlich. Erst 2015 wurde eine weitere, 25.000 Quadratme-ter große Logistikhalle für Paket- und Liegeware in Betrieb genommen. Sie

bietet Platz für knapp eine halbe Mil-lion Pakete. Die Investitionssumme lag bei etwa 20 Millionen Euro.

Die neue Halle steht im Gewerbege-biet Peine-Ost in unmittelbarer Nähe zum 2006 eröffneten Meyer & Meyer Logistikzentrum für hängende Beklei-dung. „Peine ist für uns ein strategisch bedeutender Standort und die Halle eine ideale Ergänzung zum bestehen-

den Hängewarenzentrum“, erklärt Michael Meyer, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmens-gruppe Meyer & Meyer im Gesräch mit Standort38. Die Immobilie soll als Dis-tributionszentrum für Fashion- und Lifestyle-Produkte genutzt werden und befindet sich in unmittelbarer Nähe zweier wichtiger Verkehrsadern, zwi-schen der A 2 und dem Mittellandka-nal und ist damit infrastrukturell sehr gut angebunden. Sie ist aktuell mit zwei Bühnen ausgestattet, die zusammen weitere 10.000 qm Fläche bieten. „Ein Großteil der Logistikfläche ist bereits durch unsere Kunden belegt”, sagt Ale-xander Preisler. Und in Zusammenar-beit mit dem umsatzstarken Online-Versandhändler Zalando, der seinen Hauptsitz in Berlin hat, wird derzeit an der Woltorfer Straße neben dem Meyer & Meyer-Areal ein Warenlager für Bekleidung und Schuhe errichtet. Mit diesem Millionenprojekt wird Zalando auch neue Arbeitsplätze in Peine in allerdings bislang noch nicht genann-ter Anzahl schaffen.

Am 31. August 2015 unterzeichneten Gerhard Brunke,Vorstandssprecher Volksbank Peine (v. l.) und Jürgen Brinkmann, Vorstandssprecher der Volksbank BraWo (v. r.), sowie Mark Uhde; Horst Salzwedel, Ralf Schieren-böken, Torsten-Armin Kietzmann sowie Michael F. Müller (hinten, v. l.) den Kooperationsvertrag.

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Volksbanken haben sich ja bekanntlich das Image gegeben, den Weg freimachen zu können. Ganz in diesem Sinne ent-wickelt sich die Fusion der Volksbanken Vechelde-Wendeburg mit der Volksbank Helmstedt und der Volksbank Wolfen-büttel-Salzgitter. Seit Herbst 2014 führ-ten die Vorstände der drei Volksbanken intensive Gespräche über eine mögli-che Kooperation mit dem anschließen-den Ziel einer Verschmelzung.

Die beteiligten Banken haben inzwi-schen das Votum ihrer General- und Vertreterversammlungen, um „die im Rahmen der Kooperation folgende enge Zusammenarbeit und Abstimmung in einer Verschmelzung der drei Volksban-ken münden” zu lassen.

Auf diesem Wege entsteht ein neues Institut mit einem Bilanzvolumen von etwa 1,7 Milliarden Euro und fast 500 Mitarbeitern. Auch angesichts einer überdurchschnittlichen Eigenkapital-ausstattung erwarten die Verantwortli-chen ein Wachsen am Markt.

Damit reicht der Einfluss des Geldhau-ses über den Landkreis Peine hinaus in die Stadt Salzgitter sowie die Landkreise Wolfenbüttel, Helmstedt und Börde hin-ein. Mit derzeit 37 Filialen und weite-ren 17 Selbstbedienungs-Zentren will die neue Volksbank weiter in der Fläche vertreten sein.

Mit der Zustimmung der jeweiligen Vertreterversammlungen in Peine sowie

in Wolfsburg verschmelzen die beiden Genossenschaftsbanken noch im lau-fenden Jahr – sogar rückwirkend zum 1. Januar 2016. Alle 48 Filialen sollen unverändert erhalten bleiben.

Kreissparkasse 150 Jahre jung

Grund zur Freude gab es zudem in der Kreissparkasse Peine. Allerdings war die

Der Hauptsitz der Kreissparkasse Peine an der Celler Straße.

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20Sonderteil Peine

Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Beste-hen, das jüngst in der Ilseder Gebläse-halle gefeiert wurde, vorerst die letzte der Kreissparkasse. Denn auch die Kreissparkasse Peine hat einen stra-tegischen Partner gefunden und wird wie die Sparkasse Goslar/Harz am 1. Januar 2017 von Hildesheim über-nommen. Nach der Fusion zur Spar-kasse Hildesheim Goslar Peine bildet sich die drittgrößte Niedersachsens, mit einer gemeinsamen Bilanzsumme von sieben Milliarden Euro.

Auch bei diesem Zusammenschluss geht es um sichere Perspektiven für Mitarbeiter und Kunden. Vorstandsvor-sitzender Jürgen Hösel spannte beim Jubiläum deshalb voller Zuversicht den Bogen vom Gründungsjahr 1866 bis 2017. Der Name des Geldhauses habe sich in der Geschichte mehrfach geän-dert, von der „Sparcasse der Gemein-den des Amtes Peine” zur „Sparkasse des Kreises Peine zu Peine”. Im Feb-ruar 1936 fusionierte die Stadtsparkasse Peine durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums mit der Kreisspar-kasse. „Das Geschäftsgebiet änderte sich, die Produkte, die Kundenwün-sche. Aber eines ist immer geblieben: Der Bezug zum Geschäftsgebiet und den Menschen, die hier leben – Spar-kasse bleibt Sparkasse”, bekräftigte Vor-standsvorsitzender Hösel.

Der Peiner Landrat Franz Einhaus, gleichzeitig Verwaltungsratsvorsitzen-

der der Kreissparkasse, sieht in der Fusion den einzig richtigen Weg der Zukunftssicherung. Für die Kunden im Peiner Land, wie auch für Mitarbeiter.

Attraktives Wohnen im Peiner Land

Mit den genannten Standortvortei-len sowie einer großen Lebensqualität ist der Landkreis Peine und die Stadt zudem ein attraktiver Wohnort.

Die Pendlerströme in Richtung Wolfs-burg, Hannover, Hildesheim, Salzgitter und Braunschweig laufen in der Regel über gut ausgebaute Bundesstraßen oder die Autobahn 2. So gehört der Ostkreis

längst zum Braunschweiger Speckgürtel, locken die Bau- und Gewerbegebiete in Broistedt und der übrigen Gemeinde Lengede sowohl Betriebe als auch Bür-ger aus dem nahen Salzgitter an.

Pluspunkte der Peiner Nachbarn sind eine funktionierende Infrastruktur in den Zentren der Gemeinden und gute Dorfgemeinschaften. Gerade im Ost-kreis laden zudem die Wasserwege des Mittellandkanals und des Stichkanals auch zu Radtouren oder anderen Exkur-sionen ein. So verbinden sich wirt-schaftlich wichtige Verbindungen mit Naherholung. Das Peiner Land hat eben einiges zu bieten. Jörg David, Bastian Lüpke

Peine: Attraktiver Wohnort mit idyllischen Stadtteilen und vielen Grünflächen. Hinzu kommt die günstige Lage der Stadt und ihre gute Anbindung an umliegende Großstädte.

Die St.-Jakobi-Kirche: Der frühen Gotik nachempfundener Sandsteinquaderbau. Foto

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Bezahlbares Wohnen für BraunschweigEin Projektentwickler aus Peine baut Wohnungenfür Ein- und Zwei-Personen-Haushalte

Deutschland und seine Bevölkerung verändernsich: Die Menschen leben länger, starten später indas Berufsleben, sind beruflich mobiler als früher.Und immer mehr Menschen leben dauerhaft oderphasenweise allein.

Ein paar Zahlen: 1991 lag der Anteil der 1- und 2-Per-sonen-Haushalte an der Gesamtzahl der Haushaltenoch bei knapp über 60%. 2011 waren es bereits74%, und für 2030 rechnet das Statistische Bundes-amt mit über 80%. Bei ca. 41 Millionen Haushalteninsgesamt also über 32 Millionen Haushalte mit nurein oder zwei Bewohnern!

In attraktiven Universitätsstädten ist der Trend be-sonders ausgeprägt. In Münster ist bereits heutemehr als jeder zweite Haushalt ein Ein-Personen-Haushalt. Tendenz: Stark steigend.

Öffentliche Aufmerksamkeit gewann das Themadurch die Verkürzung der Regelschulzeit und Ab-schaffung der Wehrpflicht. Plötzlich strömten dop-pelte Abiturientenjahrgänge an die Universitätenund ließen die Nachfrage nach Studentenbudenhochschnellen, was die Preise auch für normaleWohnungen nach oben zog. Hendrik Kappe, Ge-schäftsführer der Hermann Kappe GmbH aus Pei-ne, erkannte das Potenzial und reagierte früh. InHannover entwickelte er für einen internationalenInvestor eine Anlagemit 300 Studentenapartments.Es folgte ein Projekt in Braunschweig mit 108 Apart-ments an der Wilhelmstraße, derzeit sind weitere88 Apartments an der Wendenstraße im Bau.

Besonderheit der Braunschweiger Apartmenthäu-ser: Kapitalanleger und Selbstnutzer kauften dieeinzelnen Wohnungen mit 1 bis 2 Zimmern und Grö-ßen von rd. 20 bis 45 m². Die Nachfrage war enorm– sowohl von Käufern, als auch von Mietern. Weit

vor Fertigstellung waren die Häuser verkauft unddie Wohnungen von Mietern reserviert.

Im Zuge der Projekte fiel auf, dass nicht nur Studen-ten nach kompakten, bezahlbaren Wohnungen su-chen. Singles aller Altersgruppen, Berufsstarter,Gastdozenten und Berufspendler reihten sich in dieListe der Suchenden ein. Insbesondere Apartmentsmit separatem Schlafraum, Einbauküche und Bal-kon stehen bei ihnen hoch im Kurs. Dementspre-chend wurde beim Projekt an der Wendenstraßeein hoher Anteil 2-Zimmer-Apartments realisiert.Mit Erfolg: Dieser Wohnungstyp wurde besondersstark nachgefragt. Immer mehr Menschen wählenbewusst eine kleinere Wohnung, um Miete und Ne-benkosten zu reduzieren.

Als nächstes Projekt in Braunschweig ist ab 2017eine Quartiersentwicklung im östlichen Stadtgebietgeplant. Der Themenschwerpunkt steht schon fest,und wie sollte es anders sein: Bezahlbares Wohnenin ansprechender Qualität.

Auch hier sollen neben größeren Investoren wiederkleinere private Anleger zum Zuge kommen undApartments kaufen können. Die Nähe zu Uni undInnenstadt, perfekte ÖPNV-Anbindung und einattraktiver Mix aus Wohnen, Einkaufen und einigenBüroflächen werden bei Käufern und Mietern wie-der für starke Nachfrage sorgen, ist sich Kappe si-cher.

Informationen zum aktuellen Projekt finden Sieunter www.city-apartments-braunschweig.de.Herrmann Kappe GmbHKastanienallee 231224 Peine

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22Meldungen

Sascha Köckeritz, Leiter der Braunschweiger Privat-bank, grenzt sich mit seinem Geschäftsmodell ab.

Matthias Müller, Vorstandschef der Volkswagen AG, will das Unternehmen bis 2015 neu aufstellen.

Michael Volke wurde zum 1. Oktober zum Vorstands-vorsitzenden der Mast-Jägermeister SE ernannt.

Michael Doering, Knud Maywald und Dr. Stefan Hanekopf, Vorstände der Öffentlichen Versicherung.

IHK-Präsident Helmut Streiff (rechts) zeichnete u.a. ein Projekt von Eintracht Braunschweig aus.

Öffentliche-BilanzWenngleich es im Vorjahr nicht an Unwetterschäden und Wohnungsein-brüchen in der Region mangelte, steht die Öffentliche Versicherung Braun-schweig 2015 mit einem Nach-Steuer-Gewinn von 28,8 Millionen Euro bei einem Umsatz von 416,6 Millionen Euro gut da. Bei der Bilanzpressekonfe-renz verkündete das Vorstands-Trium-virat Doering, Maywald und Hanekopf auch eine Eigenkapitalsumme von bei-nahe 314 Millionen Euro – das sucht in der Branche, betrachtet man die Größe des Unternehmens, seines gleichen. Maywald betonte: „Wir sind optimis-tisch, dass wir den Bilanzgewinn noch steigern können...“

Banken-TestZum neunten Mal widmete sich die Pri-vate Banking Prüfinstanz, bestehend aus dem Verlag Fuchsbriefe und Dr. Richter | IQF, der Qualität der Anla-geberatung für Stiftungen. Die Ergeb-nisse des Qualitätstests wurden kürz-lich im Report „Wer sichert Wert und Ausschüttungen“ veröffentlicht. Die beteiligten Banken und unabhängi-gen Vermögensverwalter wurden dafür in bis zu fünf Kategorien geprüft. Als Sieger des wichtigen Tests ging die Braunschweiger Privatbank mit der DZ Privatbank hervor. Das Hambur-ger Bankhaus Berenberg belegte Platz 2 und die Bank für Kirche und Caritas in Paderborn Rang 3.

Neue StrategieMit Milliardensummen für Elektroau-tos, neue Dienstleistungen und autono-mes Fahren will sich der Volkswagen Konzern aus der Abgas-Krise befreien – und mit einer Strategie bis zum Jahr 2025 grundlegend neu aufstellen. Vor-standschef Matthias Müller sagte die zusätzlichen Bereiche sollten zur zwei-ten Säule neben dem Kerngeschäft werden. VW solle auf das „neue Zeital-ter der Mobilität“ ausgerichtet werden. In den nächsten neun Jahren werde dafür ein zweistelliger Milliardenbetrag investiert. Die großen Zukunftsthemen sind alternative Antriebe wie E-Moto-ren und die digitale Revolution mit mehr Internet im Auto.

Vorstands-WechselIm Dezember 2015 besuchten wir Paolo Dell´ Antonio zu einem auführ-lichen Standort38-Titel-Interview – jetzt gibt er, nach 18 Jahren, das Amt des Jägermeister-Vorstandes ab. Der 52-Jährige, Sprecher des Vorstands, erklärte, dass er zum Ende des Jahres aus dem Wolfenbütteler Traditionsun-ternehmen ausscheiden werde, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Zum 1. Oktober übernimmt der 51-jährige Michael Volke die Posi-tion des Vorstandvorsitzenden. Flo-rian Rehm, größter Einzelaktionär und starke Person im Hintergrund, über-nimmt zudem zum 1. Oktober 2016 den Aufsichtsratsvorsitz.

IHK-SozialtransferpreisDas Projekt „Lernort Stadion“ von Ein-tracht Braunschweig wurde mit dem auf 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des Sozialtransferpreises der IHK aus-gezeichnet. Seit 2012 befassten sich knapp 1.500 Jugendliche eine Trai-ningswoche lang mit Fußball, aber auch mit gesellschaftspolitischen The-men wie Diskriminierung und Rassis-mus. Zwei weitere mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preise erhielten ein Pro-jekt der Öffentlichen Versicherung Braunschweig mit dem Förderverein des Waldforums Riddagshausen e. V. sowie das Salzgitteraner Projekt „Wie-derbelebung des Stadtteils Steterburg – Steterburg wird attraktiv“.

Stolz auf die erneute Top-Platzierung: Dr. Jens Böl-scher, Geschäftsführer der Welfen Akademie.

„Zeit“-RankingDie Welfen Akademie, seit 2006 in Braunschweig an der Salzdahlumer Straße beheimatet, hat bereits mehr als 1.000 Studenten ausgebildet. Die pri-vate Berufsakademie arbeitet mit rund 80 Unternehmen zusammen – das Stichwort lautet Dualität. Im bedeu-tenden Hochschul-Ranking der „Zeit“ behauptete das Unternehmen im dua-len Fach Betriebswirtschaftslehre den Platz unter den besten Fünf in Deutschland – und gilt damit als Top-Adresse für Fach- und Führungskräfte der Zukunft. Benotet wurden unter anderem die Bereiche „Studiensitua-tion insgesamt“: Schulnote 1,5. Sowie „Studierbarkeit“: Schulnote 1,4. Fo

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Ulrich Markurth, Oberbürgermeister von Braun-schweig, freut sich über zusätzliche Finanzmittel.

Die Salzgitter AG ist durch chinesischen Dumping-Stahl in die Krise geraten – das merkt die Stadtkasse.

Gewerbesteuer-Minus„Wenn Volkswagen hustet, dann hat Wolfsburg eine Grippe“, lautet ein viel-zitierter Spruch. Im Falle von Salzgit-ter jedoch müsste die Diagnose wohl „Lungenentzündung“ lauten: Denn der Rat der 100.000-Einwohner-Stadt befasste sich Mitte Juni mit dem Ver-lust von voraussichtlich 40 Millionen Euro Gewerbesteuer-Einnahmen; 25 Millionen Euro weniger als dieses Jahr geplant. Und Salzgitter leidet gleich doppelt: Als Standort des größten VW-Motorenwerks unter der Abgas-Affäre. Und als Heimat der Salzgitter AG auch unter deren Gewinneinbruch als Folge des chinesischen Dumping-Stahls auf dem Weltmarkt.

RegionalförderungDie Oberbürgermeister der Städte BS, SZ und WOB, Ulrich Markurth, Klaus Mohrs und Frank Klingebiel freuen sich über die Zustimmung der SPD-Landtagsfraktion für eine deutliche Aufstockung der Regionalisierungsmit-tel für den Großraum Braunschweig. Bereits zu Beginn des Jahres 2015 hat-ten sie gefordert, die jahrzehntelange Benachteiligung der Region zu beenden und zudem um zusätzliche jährliche Regionalisierungsmittel von jährlich 25 Millionen Euro gebeten. Diese Mit-tel kommen dem Zweckverband Groß-raum Braunschweig zu.

Jens Geissmann arbeitet bei der Battery-Lab-Factory, die vier Millionen Euro von der EU bekommt.

55,6 Millionen EuroIm Jahr 2015 flossen deutlich weniger Fördermittel von Bund, Land und der Europäischen Union in unsere Region. 55,6 Millionen Euro betrug im Vorjahr die Fördersumme der N-Bank, Förder-bank des Landes Niedersachsen, 2014 waren es noch 84 Millionen Euro. Der Grund dafür ist laut Vorstandschef Mi-chael Kiesewetter vor allem der Über-gang in die neue Förderperiode der EU. In den Geschäftsbezirk Braunschweig flossen mit 24,2 Millionen Euro die meisten Zuschüsse in Infrastruktur, Städtebau, Kultur und Umweltschutz. Gefördert wurden auch Innovationen in der Wissenschaft, wie die Battery-Lab-Factory der TU Braunschweig.

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Zukünftige Batterie-Systeme werden sich von aktu-ellen unterscheiden – und vielleicht hier produziert.

Die Zukunft der BatterieDer Betriebsrat der Volkswagen AG und die IG Metall verfolgen schon lange eine Fertigung von Batterie-Zel-len in Deutschland, die in E-Autos inte-griert werden. Nicht nur neue Arbeits-plätze könnten dadurch entstehen, auch die Abhängigkeit von ausländi-schen Lieferanten könnte verhindert werden. Zugleich würden Wissen und Wertschöpfung in Deutschland aufge-baut. Über eine Fertigung in Salzgitter wird diskutiert und spekuliert. Bis VW die Zellen in Großserie fertigt, könnten Investitionen von bis zu zehn Milliar-den Euro notwendig werden.

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Die MuntermacherEin Braunschweiger Startup will mit einem eigenen Fitnessdrink durchstarten

Nils Bodendiek, Alexander Strauß und Patric Stielau wollen mit ihrem Fitness- und Lifestylegetränk die Kühlschränke der gesundheitsbewussten Zielgruppe erobern.

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Es ist das grosse Versprechen des Internetzeitalters: Dass es nur eine gute Idee und einen Compu-

ter für den unternehmerischen Erfolg braucht. In einem Wohnblock in der Querumer Straße schicken sich drei junge Männer gerade an zu bewei-sen, dass die These der digitalen Chan-cengleichheit keine hohle Phrase ist. Die Geschäftsidee kam Patric Stielau irgendwo zwischen Hantelbank und Beinpresse. Wie in der Szene üblich, hat

der 24-Jährige seinen Körper vor dem Workout mit Trainingsboostern frisiert. Die Pulvermischungen aus hochdosier-tem Coffein und Aminosäuren machen den Körper zwar auf den Punkt top-fit, lassen ihn nach dem Training aber in ein Leistungsloch fallen. Stielau, der sich von seinem Job als Werkzeugme-chaniker bei VW freistellen ließ und Wirtschaftsingenieurwesen an der TU studierte, saß in der Folge k.o. im Hör-saal. Er stieg auf Energydrinks um, war

mit der ungesunden Lösung aber nicht zufrieden und erkannte einen Markt.

Einige Monate später sitzt der neben-berufliche Fitnesstrainer mit zwei lang-jährigen Freunden, die mittlerweile Geschäftspartner sind, in der gemein-samen Wohn- und Arbeitsgemeinschaft und lächelt. 150.000 Dosen ihres Fit-ness- und Lifestylegetränks mit dem Namen fos BCAA hat das dynamische Trio inzwischen verkauft. Sie haben eine Niederlassung in Dubai eröffnet und

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Coffein, Aminosäuren, Vitamin C und Fructose sind die wesentlichen Bestandteile des fos-Drinks. 2,49 Euro kostet das Fitness- und Lifestylegetränk.

„Sales as Fuck“: Wachstum ist für die Braunschweiger Gründer gerade die größte Herausforderung.

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nehmen gerade die Balearen sowie Aus-tralien in Angriff. Alexander Strauß, der mit seinem Bachelor in BWL aus Magde-burg zurück in die Heimat kam, ist im Team für die Zahlen verantwortlich und muss eingestehen, dass die Buchhaltung den Verkaufszahlen hinterher hinkt: „Wir haben aktuell keinen Überblick, die Lagerhaltung war am Anfang sehr auf Geschwindigkeit ausgelegt.“ Er lacht und schiebt nach: „Aber unsere Dosen sind verkauft und es gibt uns noch.“ Nils Bodendiek übernahm die Bereiche IT und Social Media und will passend zu seinem neuen Lebensweg als Unterneh-mer ein BWL-Studium beginnen.

Aufstehen, arbeiten, essen, Sport. Wer ambitionierte Ziele hat, für den rennt die Zeit. „Das ist ja das Schöne“, sagt Strauß, der sich selbst beim Training als Botschafter in eigener Sache fühlt. Natürlich geht es nur noch im Team und mit gebrandeter Kleidung ins Studio. Der fos-Drink ist immer im Gepäck. Die drei Braunschweiger haben ihn gemein-sam mit einem österreichischen Lebens-mittellabor und Abfüller entwickelt und nicht an Muntermachern gespart: 32 Milligramm Coffein, das ist der gesetzli-che Grenzwert. Außerdem gibt es Ami-nosäuren für den Muskelaufbau, Vita-min C und Fruktose statt Süßstoffe. „Ich habe lange recherchiert und mit Exper-ten gesprochen. Der Geschmack war eine Herausforderung“, erklärt Stielau. Denn Aminosäuren sind relativ bitter. Als Ergebnis erinnert der Inhalt der wei-ßen Dosen in etwa so stark an die ext-rem süßen Mitbewerber Red Bull, Mons-ter und Co. wie die FOS Drinks GmbH an ein klassisches Startup.

Bis zum heutigen Tag sind die drei Gründer ohne Kredite oder Förder-mittel ausgekommen und haben statt-dessen das eigene Ersparte angezapft. „Wir machen es lieber selbst und war-ten nicht auf einen Investor, mit dessen Spielgeld wird uns Dinge leisten kön-nen, die wir nicht brauchen“, erklärt Stielau mit breiter Brust. Repräsenta-tive Räumlichkeiten zum Beispiel, oder Firmenwagen. Anfangs waren sie bei verschiedenen Banken, aber die forder-ten Lebensläufe oder Projektskizzen. Und dafür ist keiner von ihnen aus dem eigenen Erwerbslebenslauf ausgeschert. „Wir wollten schnell loslegen und wach-sen“, erinnert sich Bohndieck. Dazu passt, dass sie schon angefangen haben die sozialen Medien zu beackern, als es

noch gar kein Produkt gab. Unter dem Stichwort Focus Livestyle interviewten sie Athleten und waren bei Facebook, Youtube und Instagram aktiv. Dort fin-det heute das Product Placement statt. Wer erfolgreich die Fitnesswelt erobern will, braucht Blogger und muss sie bezahlen. „Aus finanziellen Gründen blieb uns nur diese Pullstrategie“, erklärt Bohndiek. Sie setzen auf Sportler wie

den Wolfenbütteler Nachwuchsboxer Patrick Rokohl oder die Youtuber Phil-lip Zwoll und Nils Schlieper und wollen mit ihnen wachsen.

Doch nicht nur beim Marketing, auch beim Produkt sieht Stielau noch Luft nach oben und deutet auf verschiedene Tüten mit weißen Pulvern auf seinem Schreibtisch. „Wir wollen mehr Ami-nosäuren unterbringen und den Preis über größere Abnahmemengen sen-ken.“ 2,49 Euro kostet eine Dose online bisher. In den nächsten Wochen soll der Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel starten – zunächst in Norddeutschland. Im Supermarktregal könnte perspek-tivisch eine ganze Produktfamilie aus der Braunschweiger Fitnessschmiede zum Verkauf stehen. Neben verschiede-nen Getränkevarianten denken die drei zum Beispiel an Pancakes und andere nährwertoptimierte Fertiggerichte. Am nötigen Selbstbewusstsein man-gelt es Stielau und Co. jedenfalls nicht: „Wir wollen in ein paar Jahren Red Bull angreifen. Das Produkt wirbt sehr stark im Sportumfeld, passt dort aber eigent-lich nicht hin.“ „Sales as fuck“ steht als Ansporn auf dem Whiteboard im WG-Wohnzimmer. Denn damit der Primus aus Fuschl am See die Braunschwei-ger irgendwann auf dem eigenen Radar erkennt, ist ordentliches Wachstum nötig. Die Erfolgsformel dafür hat das Trio bereits ausreichend erprobt: Auf-stehen, arbeiten, essen, Sport... Holger Isermann

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Seine Herkunft kann Hans Mat-schi nicht verbergen. Möglicher-weise sorgt der badische Dialekt

sogar für den nötigen Vertrauensvor-schuss, als der Unternehmer im Herbst 1991 beschließt, ein Dienstleistungs-unternehmen an der Schnittstelle zwi-schen Automobil- und Maschinenher-stellern zu gründen. Die Idee ist, sich nicht vertikal zu spezialisieren, sondern eine Querschnittsfunktion zu überneh-men. „Unsere Kunden sollten nur noch

Alles aus einer HandWolfgang Lüdecke und Hans Matschi wollen mit der Matec-Gruppe weiter an der Schnittstelle zwischen Automobil- und Maschinenherstellern wachsen

einen Ansprechpartner haben und wir den gesamten Prozess managen“, betont der Geschäftsführer der Matec-Gruppe in seinem klimatisierten Büro am Braunschweiger Hafen. „Wir waren in Deutschland die Ersten, die vor 25 Jah-ren nach diesem Generalunternehmer-prinzip aktiv geworden sind. Das war für die konservative Maschinenbauerbran-che ein Novum und es hat zwei Jahre Überzeugungsarbeit gekostet, bis die ersten Aufträge kamen.“ Denn die High-

tech-Lieferanten aus dem Süden haben zunächst große Zweifel, ob ein exter-ner Dienstleister genug Knowhow auf-bringen kann, um ihre Maschinen auf-zubauen und zu warten. Faktisch jedoch bestehen die Anlagen zu einem Groß-teil aus Standartteilen. „Egal, wo sie eine Fräsmaschine kaufen, sie wird zu 80 Pro-zent eine Steuerung von Siemens haben. Die Führungsbahnen stammen alle von Bosch-Rexroth“, erklärt der selbster-nannte Workaholic, der mit seinem

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Team damals schnell auf Wachstums-kurs geht. Um die Jahrtausendwende folgt der Umzug von Hannover nach Braunschweig. Die Landeshauptstadt ist damals im Expo-Rausch und die meis-ten der Mitarbeiter wohnen ohnehin in der Region 38. Bereut hat er den Schritt bisher nicht, auch wenn es im Hafenge-biet Probleme mit den Datenleitungen gibt. Denn sein Unternehmen profitiert trotz digitaler Unterversorgung deutlich vom Standort, zum Beispiel in Form des Lohngefälles zwischen Ost und West wie Nord und Süd. Dort sitzen die meis-ten Anlagenlieferanten, die beispiels-weise Volkswagen mit Maschinen ver-sorgen. „Seit Lopez erwartet VW bei Defekten maximal 24 Stunden Reakti-onszeit.“ Bei mehreren hundert Kilome-tern Entfernung eine Herausforderung – für die Matec-Mitarbeiter vor Ort kein Problem. Die montieren und warten allerdings nicht nur Maschinen, sondern entwerfen auch komplette Automations-anlagen, wenn Standardlösungen an ihre Grenzen stoßen. Ein Roboter im charak-teristischen KUKA-Orange wartet in der Halle bereits auf die Montage, zwei wei-tere sollen im Laufe der Woche ange-liefert werden. Bis dahin müssen die Baupläne stehen, an denen die Konst-rukteure einige Räume weiter noch eif-rig basteln.

So bunt wie das Tätigkeitsfeld erscheint auch die Struktur des Fir-menverbunds. „Mit dem Konst-rukt können wir 500 Millionen Euro Umsatz machen, es sind aber nur 8“, meint Matschi und lacht. Insge-

samt fünf Töchter mit sechs Stand-orten bündelt die Unternehmens-gruppe in der Dachmarke Matec pur. Jede hat ihren eigenen Geschäftsfüh-rer. Wolfgang Lüdecke steht der größ-ten von ihnen, der Matec Services vor. „Er ist mein designierter Nachfolger“, sagt Matschi und zieht an seiner Ziga-rette. Lüdecke ist schon viele Jahre an Bord, außerdem Gesellschafter. Beide Unternehmer eint vor allem die Sorge an der Personalfront. Aktuell stehen 68 Mitarbeiter auf ihrer Lohnliste. Die meisten sind hochqualifizierte Fach-arbeiter aus den Bereichen Mecha-

Am Rechner entwirft ein Konstrukteur eine Automationsanlage für VW.

Ein Roboter im charakteristischen KUKA-Orange wartet auf die Montage.

nik, Hydraulik und Steuerungstech-nik. Fast 20 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen sie in Fortbildungen, wer-den über Tarif bezahlt. Trotzdem muss das Unternehmen seinen Nachwuchs mittlerweile sogar an der Grenze zur Ukraine rekrutieren. „Die Mitarbei-ter sind vier Wochen hier und haben dann eine Woche Urlaub in der Hei-mat“, erklärt Lüdecke, der zudem im Rahmen der Qualifizierungsinitia-tive gern zehn Flüchtlinge einstellen würde. Es gebe allerdings noch viele Fragezeichen bei den Behörden.

Klar sind dagegen die Unterneh-mensziele: Die Matec-Gruppe soll innerhalb der nächsten drei Jahre auf ambitionierte 15 Millionen Euro Umsatz wachsen. Während der Finanz-krise im Jahr 2010 ist der Dienstleister zwischenzeitlich auf unter 2 Millionen Euro abgestürzt. „Damals herrschte der nackte Überlebens- und Existenz-kampf", erinnert sich Matschi. Entlas-sungen, Kurzarbeit, Beleihungen der privaten Immobilien. Seitdem ging es stetig bergauf. Selbst die Abgasaf-färe konnte die Bilanz nicht nachhal-tig dämpfen. Vor kurzem hat sich der Dienstleister an der Thüringer Jena-tec GmbH beteiligt. Ein Schritt, der beim Wachstum und Fachkräfteman-gel hilft, wie Matschi versichert: „Frü-her hat man Unternehmen gekauft, um Kunden zu gewinnen, heute kauft man für neue Mitarbeiter.“ Holger Isermann

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rechtlichen Institution abbilden. Die ITUBS ist eine klassische GmbH und damit im Umgang mit Geldern deutlich freier, als es eine Hochschule je sein könnte. Nelius: „Wir sind häufig dort tätig, wo die Universität als öffentliche Einrichtung nicht aktiv werden kann.“

Dabei ist eine Transfergesellschaft wie die ITUBS in der Hochschulland-schaft alles andere als Standard. In der Gründungszeit vor gut 10 Jahren waren die Vorbilder rar gesät. Als Ideengeber fungierte damals der Stuttgarter Trans-ferdienstleister Steinbeis, auch wenn Fo

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Zwischen den WeltenDie Innovationsgesellschaft der Technischen Universität Braunschweig

Weisser Industrie-Chick, ein papierener Kicker und einige Minuten Wartezeit, weil

die Gesprächspartner noch im wöchentlichen Kurs für Busi-ness Englisch sitzen. Es braucht nicht viel Über-zeugungsarbeit, um rela-tiv schnell zu verstehen, dass die Innovationsgesell-schaft der Technischen Universi-tät Braunschweig (ITUBS) keine klassi-sche Hochschuleinrichtung ist und sein soll. Schließlich wurde sie 2005 expli-

zit gegründet, um dem freien Markt einen Platz an der Seite der Universi-tät einzuräumen. Die Zusammenarbeit

zwischen beiden Welten regelt ein Kooperationsvertrag, sie wurde

von Prof. Dr. Jürgen Hessel-bach vorangetrieben. „Er war immer ein weitsichtiger Präsi-dent. Die ITUBS ist sein Baby“,

betont Geschäftsführer Burk-hardt Nelius. Denn schon damals

ließen sich Industrieprojekte mit dem Ziel eines Technologietransfers immer schwerer im Haushalt einer öffentlich-

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Carolo-Cup: auch der Wettstreit der selbstfahrenden Mini-Autos wird innerhalb der iTUBS realisiert.

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das heute niemand mehr so laut sagen möchte. Man habe sich einfach in eine völlig andere Richtung entwickelt.

„Mittlerweile gibt es immer mehr Uni-versitäten, die neidisch nach Braun-schweig schauen und gern eine ähnliche Einrichtung hätten. Denn die Probleme sind für alle Hochschulen die gleichen“, erklärt Prokurist Arne Koch, der seit 2013 an Bord ist. „Wir sind die Trans-fergesellschaft mit dem flexibelsten und schlankesten Modell, das wir kennen.“ Die Zusammenarbeit mit der Techno-logietransferstelle der TU sowie Prof. Dr. Asghari vom Institut für Entrepre-neurship laufe sehr gut. In einem eigens gegründeten Technologietransferkreis treffen sich alle Akteure der TU zum regelmäßigen Austausch.

Der Banker Burkhardt Nelius kam 2010 von außen dazu, um „Wachstum zu generieren, dass iTUBS langfristig die Möglichkeit geben sollte, professionelle Strukturen aufzubauen. Schnell wurde mir klar, dass wir aufhören mussten, wie eine Würstchenbude zu agieren.“ Mitt-lerweile betreut ein interdisziplinäres Team aus elf Physikern, Architekten und Betriebswirtschaftlern 104 Technologie-transferzentren. Ein solches TTZ kön-nen insbesondere die Professoren der TU Braunschweig gründen. Dazu ist ledig-lich die Verabschiedung einer gemein-samen Geschäftsordnung mit der iTUBS notwendig. Ein TTZ fungiert innerhalb der Gesellschaft als Kostenstelle. „Für die Professoren ist es sehr komfortabel, mit uns zusammen -zuarbeiten. Sie müs-

sen sich um nichts kümmern: Risikoma-nagement, juristische Beurteilung, Ein-kauf, Abwicklung, Steuererklärung – wir erledigen alles aus einer Hand“, erklärt Koch, der die TTZs als Profitcenter ver-steht. Das Konzept kommt an: Rund fünf Millionen Euro Umsatz hatte die Trans-fergesellschaft 2015 im Portfolio. 2010 waren es noch gut 600.000 Euro. Neben großen Industrieprojekten gehören auch Veranstaltungen wie der Carolo Cup und sogar Tagungen dazu, weil es selbst eine buchhalterische Herausforderung sei, ein Sponsoring oder Catering abzurechnen.

„Wir müssen mit unseren Angebo-ten beweglich bleiben. Alle statischen Transfergesellschaften sind mittler-weile vom Markt verschwunden“, sagt Nelius, der in das junge Team, das „noch nicht durchs Leben versaut ist“ auch die Gelassenheit des Alters ein-bringen will. Er lacht.

Zwar müsse er manchmal auch „eini-ges an Chaos ertragen, aber unsere Partner spüren den authentischen Drang, etwas bewegen zu wollen.“ Die iTUBS ist eben keine klassische Hoch-schuleinrichtung. Holger Isermann

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N: Sowohl als auch. Wir sitzen genau an der Schnittstelle…K: …und gehören aus der Perspektive der jeweiligen Gruppe nie wirklich dazu. Für die Universität sind wir Teil der Wirtschaft, für die Unternehmer Teil der Hochschule.

Ist die iTUBS nicht eine Einladung für die Professoren, sich privat den akademischen Titel zu vergolden?K: Die iTUBS ist ein gutes Argument für Berufungsverhandlungen, weil die TU neben der eigenen noch eine frei-ere Struktur anbietet, in der die Profes-soren wirtschaftlich tätig werden kön-nen. Dazu müssen sie nicht mehr selbst ausgründen…

…was früher die Regel war?

„Die Freiheit der Forschung ist ein hohes Gut“

Burkhardt nelius und Arne Koch von der iTUBS über die Unabhängigkeit der Forschung, schwer zu kapitalisierende Forschungsergebnisse und die not-wendigkeit einer gemeinsamen regionalstrategie für Gründer

Wäre es falsch zu behaupten, dass es Sie nur gibt, weil die TU als öffentliche Ein-richtung in ihrem wirtschaftlichen Han-deln beschränkt ist?Nelius: Die Rahmenbedingungen sind durch verschiedene Gesetzesnovellen restriktiver geworden. Beispiele sind das Wissenschaftszeitarbeitsgesetz und die Trennungs- und Vollkostenrechnung. Sie können aber nicht einfach die Geset-zeslage verändern, denn der öffentlich-rechtliche Bereich ist viel größer als die Hochschullandschaft. Für alle gelten die gleichen Spielregeln. Das macht wirt-schaftliches Handeln an den Hochschu-len in der Tat schwer.

Ist es denn überhaupt erwünscht?N: Bei jedem neuen TU-Gebäude, das in den letzten Monaten eingeweiht wurde,

haben die Vertreter der Politik die Fahne des Technologietransfers hoch-gehalten. Aber in der Tat fragen wir uns jeden Tag, welche Tools man den Hoch-schulen an die Hand gibt, um diesen Transfer konkret zu realisieren.

Empfinden Sie die Freiheit von Lehre und Forschung vor allem als ökonomisches Hindernis oder können Sie dem Gedanken auch etwas Positives abgewinnen?Koch: Die Freiheit ist ein hohes Gut, das sich die Hochschulen dringend bewah-ren sollten. Viele Professoren denken genauso und sagen uns, dass sie Unter-nehmer geworden wären, wenn es ihnen vor allem ums Geld gehen würde.

Was ist Ihr Selbstverständnis: Sind Sie Wirtschafts- oder Hochschulförderer?

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N: Die Professoren, die neben ihrem Job an der Hochschule noch selbstständig tätig sein wollten, haben früher eigene Unternehmen gegründet. Dieses Prinzip ist schon immer sehr verbreitet.

Die iTUBS fördert also kein privatwirt-schaftliches Handeln, sondern gibt ihm nur einen geregelten Rahmen?N: Wir strukturieren die Geschäftstätig-keit und machen sie für die Hochschule transparent. In den Verträgen ist bei-spielsweise klar geregelt, welche Kosten entstehen, wenn für Projekte Ressour-cen der Universität genutzt werden. Im letzen Jahr konnten wir allein eine halbe Million Euro solcher Nutzungsentgelte an die TU überweisen.K: Auch die Überschüsse aus unseren Dienstleistungstätigkeiten kommen der braunschweigischen Hochschulland-schaft zu Gute. Wir beteiligen uns zum Beispiel an der Ausrichtung des Hein-rich-Büssing-Preises oder anderen Ver-anstaltungen.

Die Region ist sehr forschungsintensiv. Macht sie genug aus ihren Möglichkeiten?K: Nein. Das liegt aber nicht unbedingt an den Forschungseinrichtungen. Selbst zukunftsweisende Forschungsergeb-nisse sind schwer zu kapitalisieren, weil in Deutschland die Bereitschaft, Beteili-gungskapital zur Verfügung zu stellen, relativ gering ist. Ein anderes Problem sind große Konzerne, die Absolventen oder Post-Docs mit guten Ideen gern ins Unternehmen holen, sodass es nicht zu einer Ausgründung kommt.

Die attraktiven Arbeitsbedingungen bei Volkswagen hemmen also den Technolo-gietransfer in der Region? K: Gründerjahre bedeuten wenig Ein-kommen und Sicherheiten. Wir spre-chen bei Hightech-Gründungen in der Regel von hervorragend ausgebildeten Elektrotechnikern oder Maschinenbau-ern mit Doktortitel, auf die alternativ ein gut bezahlter Job in der Industrie wartet. In den letzten Jahren haben sich sehr viele von ihnen für den Konzern und gegen die Gründung entschieden.

Fehlt den Deutschen die Gründungskultur?K: Auf jeden Fall. Die Möglichkeit einer Gründung wird den Studierenden und Absolventen viel zu wenig bewusst gemacht. Es gibt ein gewaltiges Infor-mationsdefizit.

N: Gründer müssten professionell und vor allem interessensneutral betreut werden. Das ist zum Beispiel bei Busi-ness Angels nicht immer gegeben, weil die Betreuung sehr an Einzelpersonen hängt. Außerdem wäre es wichtig, den Gründern früh klarzumachen, dass sie sich möglichst schnell unabhängig von Fördertöpfen machen. Ziel sollte es immer sein, ein Unternehmen zu ent-wickeln, das sich selbst trägt. Gründer müssen selbst Geld verdienen und es nicht irgendwo her organisieren.

Die Digitalisierung mit ihren Folgen für die Automobilregion und dem steigenden Innovationsbedarf dürfte Ihnen rosige Zukunftsaussichten bescheren, oder?K: Absolut. Es gab aufgrund des Abgas-Skandals zwar auch Befürchtungen bei uns, aber bisher wirkt sich die Krise nicht dramatisch aus.N: Volkswagen ist schon bewusst, dass sie an einem aktuell nicht sparen dürfen – und zwar an der Forschung.

Die regionale Landschaft aus Wirtschafts- und Gründungsförderung ist relativ bunt und vielfältig. Wie sehr braucht es einen klugen Kopf, der die zahlreichen Akteure an einen Tisch holt, um die Aktivitäten zu bündeln und eine gemeinsame Strategie zu entwerfen?K: Das ist absolut notwendig. Wir brau-chen dringend jemanden, der auf das Thema einen Deckel macht. Das Grün-derquartier ist für den Startup-Bereich ein guter Anfang, aber was es eigentlich bräuchte, wäre ein strukturierter Pro-

zess, der den Gründern die vielen ver-schiedenen Möglichkeiten und Akteure in der Region systematisch vorstellt.N: Das Bewusstsein dafür ist bei den politischen Akteuren vorhanden, aber es ist eine große Herausforderung, so viele Akteure einzufangen.

Wer könnte eine solche Führungsrolle beanspruchen?N: Zum Beispiel ein Herr Wunderling-Weilbier oder Herr Leppa oder auch Herr Asghari. Möglicherweise wäre das eine sinnvolle Konstellation. Für den Anfang braucht es aber ein Konzept.K: Die Politik ist zunächst gefragt, Struk-turen zu schaffen, aber nicht unbedingt am Ende auch der Ansprechpartner zu sein. Unserer Erfahrung nach sind viele Institutionen, die glauben, eine wich-tige Rolle zu spielen, bei den Gründern selbst kaum ein Thema. Möglicherweise braucht es ein initiativ aus der Mitte der Szene entstandenes Startup, das wiede-rum die Startups betreut.

Herr Nelius, Sie kommen nicht aus der Wissenschaft… N: Ich bin von Haus aus Banker, war Pro-kurist bei der Nord/LB in Braunschweig und bekam mit 56 Jahren das Angebot, in den Vorruhestand zu gehen. Nach drei Jahren rannte mich dann diese Geschichte hier um.

Waren Sie noch nicht ruhestandsreif?N: Nein. Mit 59 Jahren können Sie nicht komplett aufhören. Sie verlieren sonst den Kontakt zum Leben. Ich wollte noch etwas bewegen und nicht auf einer Park-bank sitzen und Tauben füttern. Als man einen neuen Geschäftsführer für die iTUBS suchte, der explizit nicht aus der TU kommt, ist irgendwann mein Name gefallen.

Macht Ihnen der fehlende Stallgeruch den Job schwerer oder sogar leichter?N: Die Kernkompetenzen meiner Vor-gänger lagen nicht unbedingt im wirt-schaftlichen Bereich. Hier habe ich meine Stärken. Dafür wird die Hoch-schule für mich immer ein fremder Organismus bleiben und ich bin froh, dass Arne Koch durch seine Erfah-rungen an der TU genau diese Struk-turen kennt. Wir haben ein tol-les Team und ein gutes Produkt – das müssen wir jetzt verkaufen. Holger IsermanniTUBS-Prokurist Arne Koch.

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rgLaue Sommernächte, zirpende Grillen und der Geruch von Grillfleisch in der Luft. Millionen von Menschen fiebern

nicht nur dem EM-Finale sondern vor allem ihrem Urlaub ent-gegen. Sie auch?Wir haben ihn uns hart erarbeitet. Unzählige Meetingma-rathons haben wir tapfer überstanden, nervige Kollegen in Zaum gehalten und anstrengende Kunden von unserem Pro-dukt überzeugt. Nun steht die Belohnung an für diese Stra-pazen: Unser lang ersehnter Jahresurlaub. Wir haben ihn dringend nötig – diesen Urlaub. Wir haben uns ausgepow-ert und ganzen Einsatz gezeigt – immer im Dienst für unsere Firma, unser Team. Und damit wir ihn uns auch so richtig verdienen, muten wir uns in den drei, vier Wochen vor dem Urlaub besonders viel zu? Zusätzliche Telefonkonferenzen, zusätzliche Mails und zusätzliche Abendschichten vor unse-rem Notebook. Schließlich soll „alles Wichtige“ vor dem Urlaub fertig sein. Oft verlieren wir in diesem Tohuwabohu den Blick für das

Sind Sie reif für die inSel?Wesentliche. Wir hetzen mit Tun- nel-blick in Richtung Urlaub. Irgendwie muss das doch zu schaffen sein, diese „alles Wich-tige“! Zu kurz kommt dabei nicht nur die Vorfreude auf den Urlaub. Auch der Kontakt zu uns selbst und anderen kommt zu kurz. Wir folgen einem Glaubenssatz, der nicht unser eigener ist. Oder ist es vielleicht ein unbestimmba-res schlechtes Gewissen, das uns plagt? Wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann auf dieses wiederkehrende Ritual blicken und darin ein kollektives Zwangsverhalten erkennen. Haben Sie sich überlegt, was Ihnen besonders wichtig ist, kurz vor dem Urlaub? Ist es nicht vielleicht doch der Kol-lege, den gerade private Sorge plagen und für den Ihr offenes Ohr eine Stütze wäre? Ist es vielleicht ein Familienfest dem Sie Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken soll-ten. Zumindest in dem Moment, in dem Sie sich dafür auch die Zeit nehmen. Oder ist es vielleicht Ihr Vorsatz aus dem letzten Jahr, nie wieder so gestresst in den Urlaub zu fahren, wie im letzten?

Eine Kolumne von nadine nobile & Sven Franke New work

Sven Franke führt seit Jahren Prozesse der Mit-arbeiterbeteiligung in Un-ternehmen ein. 2013 hat der Change Manager und Gründer das Projekt „AU-GENHÖHE“ mitinitiiert. Er ist außerdem als Dozent an der TU Berlin tätig.

Nadine Nobile ist Führungskraft in einer bundesweit tätigen Stif-tung. Die Wirtschaftspä-dagogin begleitete das Projekt AUGENHÖHE von Anfang an. Hier baute sie vor allem die Social Media Kanäle mit auf.

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Christian Hecker (Fliesen Winter), Rüdiger Schmidt (Oskar Kämmer) Torsten Bierwisch und Lutz Tan-tow (Team), Julien Mounier (BS Energy).

Radrennenquer durch Amerika

Finanziellen Rückenwind bekommt das regionale Inklusions-Rad-Team „Spe-cial Unified Lions“. Die strapazier-fähige Truppe erhält aus der Braun-schweiger Wirtschaft 15.000 Euro Unterstützung. Die Unternehmen Flie-sen Winter, Oskar Kämmer Schule, BS Energy, PSD-Bank und b2 werbeagen-tur sponsern die acht Ausdauersportler mit und ohne geistige Behinderung für das 5.000 Kilometer lange „Race across America“ (RAAM).

Golfturnierfür United Kids

„Tiger & Friend“ lautete der Titel des Charity Golfturniers, das von der Volksbank BraWo und dem Bundes-verband mittelständische Wirtschaft (BVMW) ausgerichtet wurde. 82 Teil-nehmer spielten auf der idyllischen Anlage des Golfclubs Wolfsburg bei Bokensdorf. Gewinner waren am Ende benachteiligte Kinder in der Region, da 4.250 Euro für die United Kids Found-ations, dem Kindernetzwerk der Volks-bank BraWo, gesammelt wurden.

Anton Niesporek (BVMW BS/WOB) und Claudia Kayser (Volksbank BraWo), links im Vordergrund, mit den Gewinnern des Charity Golfturniers.

Engagement

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SportabzeichenSparkassen-Wettbewerb

Im vergangenen Jahr haben Sport-ler/innen des SV Arminia Vechelde e.V. erfolgreich am bundesweiten, mit 100.000 Euro dotierten, Sportabzei-chen-Wettbewerb der Sparkassen-Finanzgruppe teilgenommen – und wurden vor kurzem für ihr besonde-res Engagement mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Bundesweit waren 927 Schulen, Sportvereine und Sparkas-sen dabei und haben insgesamt 105.000 Sportabzeichen gemeldet.

Vertreter der Landessparkasse überreichten einen Scheck für den SV Arminia Vechelde e.V. 

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34Coaching

„Mach das, was du tust, mit ganzem Herzen“ Einer von Deutschlands renommiertesten Trai-nern für Persönlichkeitsentwicklung im Interview

Es ist wichtig, dass die Beteiligten einer Idee (Gewinn der Europameisterschaft) dienen, die größer als ihr Ego (persön-liche Ziele) ist. Das heißt, dass ein Spie-ler, der während eines Spiels ausge-tauscht wird, sich dafür beim Trainer bedankt. „Danke, dass sie mich vom Feld nehmen. Wenn wir ohne mich bes-ser spielen, dann ist es gut so!“

Wie sind Sie Trainer für Persönlichkeits-entwicklung geworden und warum braucht die Welt solche Trainer wie Sie?Ich habe lange Zeit als Therapeut in einer Praxis gearbeitet. Ich kenne die Mechanismen menschlichen Denkens und Handelns. Besonders Führungs-kräfte konzentrieren sich täglich dar-auf, ihre Mitarbeiter weiter zu entwi-ckeln. Dann sind sie noch in Projekten engagiert und zuhause sagen sie meis-tens auch ihrer Familie, wo es lang geht. Dabei vergessen sie, sich selbst effektiv zu führen. Man kann andere erfolgrei-cher führen, wenn man auch sich selbst entwickelt. Diesen Prozess unterstütze ich. Es ist die Persönlichkeit, die den Unterschied macht. Vom Chef inspi-rierte Mitarbeiter nutzen ihre Potenzi-ale, besonders in Stresssituationen.

Sie blicken auf vierzig Jahre Berufserfah-rung zurück. Was hat sich in Bezug auf die Freude und Selbstzufriedenheit der Men-schen geändert? Insbesondere in Bezug auf die Arbeitswelt?In den letzten Jahrzehnten fühlen sich die Menschen zusehends fremdbe-stimmter. Als Globalplayer im wach-senden Wettbewerb, in ständigen Change-Prozessen involviert, sind sie oft überfordert. Das schlägt aufs Gemüt. Mithilfe der Philosophie des Selbst-Entwicklers lernen sie, eine positive Gestimmtheit in sich zu erzeugen. Das macht sie unabhängig von wechselnden Situationen. So werden sie zum Boss ihres Erlebens und Tuns.

Sie sagen, Ohnmachtsgefühle und Opfer-haltung hätten sowohl im Beruf als auch im Privatleben zugenommen. Worin sehen Sie den Grund für diese Entwicklung?Der Anspruch auf persönliches Glück nimmt in unserer Konsumgesellschaft stetig zu. Je weniger man seine Bedürf-nisse erfüllt bekommt, desto frust-rierter ist man. Das erhöht die Unzu-friedenheit und das Ansteigen der Jammerquote.

Herr Corssen, Sie coachen unter anderem Führungskräfte aus der Wirtschaft und erfolgreiche Profisportler. Was sind die wichtigsten Dinge, die Sie dieser besonde-ren Klientel empfehlen?Die Erfolgsformel für sie lautet: Ver-folge dein Ziel, als ob du es nicht hät-test und mach das, was du tust, mit gan-zem Herzen. Man konzentriert sich also auf den Prozess. Mit der Visionstechnik stellt man sich intensiv vor, wie es sich anfühlt, wenn man das Ziel erreicht hat. Man färbt sich sozusagen sein Unterbe-wusstsein mit diesem emotionalen Bild. Dann vergisst man das Ziel und gibt sein täglich Bestes. Man fokussiert sich auf

sein optimales Verhalten und verliert sich nicht im Streben nach Perfektion.

Warum benötigen diese vermeintlichen Erfolgsmenschen überhaupt Ihre Hilfe? In der Komplexität der Arbeitsanforde-rungen verliert man im Stress oft den Überblick. Ich helfe ihnen dabei, ihre Energie auf das Wesentliche zu kon-zentrieren. Dazu gehört auch, dass man bestimmte Aufgaben vertrauensvoll an andere delegiert.

Was würden Sie dem Deutschen National-team raten, um die Fußball-Europameis-terschaft 2016 zu gewinnen? Fo

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Jens Corssen ist seit über vierzig Jahren als Diplompsychologe, Verhaltenstherapeut und Firmen-Coach tätig.

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35 Coaching

Im privaten Leben sehen Sie die Mann-Frau-Beziehung vor allem durch die selbst-bewusste, fordernde Frau belastet. Warum ist das so und worin besteht das Konflikt-potenzial beim Mann?Die Frauen werden vom Mann unabhän-giger, auch in finanzieller Hinsicht. Wer sich stärker fühlt, fordert auch mehr ein. Wenn der Mann seine Partnerin als dominant oder bestimmend erlebt, zieht er sich zurück oder wehrt sich. Kommt es zu Beziehungsstörungen. Wer setzt sein Bedürfnis durch? Der Selbst-Ent-wickler hingegen entscheidet sich, an seinem Partner zu wachsen. Er fängt mit seiner Entwicklung bei sich an.

Was hat es mit dem Begriff des „Selbst-Entwicklers“ und den vier wichtigen Werkzeugen auf sich?Wer die Erfüllung seiner Bedürfnisse an andere delegiert, manövriert sich mit der Zeit in eine Ohne-Macht-Situation. Man wird zu seines eigenen Glückes Schmied, wenn man sich der vier Werk-zeuge des Selbst-Entwicklers bedient.Selbst-Bewusstheit: was kostet mich

mein Denken? Selbst-Verant-wortung: ich bin zu 100% für mein Tun und Erleben ver-antwortlich. Selbst-Vertrauen: positive Zukunftsbilder fest-halten und Vereinbarungen mit sich selbst einhalten. Selbst-Überwindung: die Angst zeigt mir das Tor zum Mehr. Gewohnte Gleise ver-lassen und so neue Erfahrun-gen sammeln. Dadurch verän-dert man sich.

Inwieweit hängen Zufrieden-heit und Erfolg zusammen?Wer sein Selbstwertgefühl und seine Zufriedenheit abhängig vom Erreichen privater und beruflicher Ziele macht, gefährdet auf Dauer seine seelische Gesundheit. Er wird nie wirklich zufrie-den sein, weil das Ankommen am Ziel erfahrungsgemäß wie-der neue Wünsche hervorbringt. Ich bin der Überzeugung, dass

Zufriedenheit ein Akt der Entscheidung ist.

In Ihrem neuen Buch „Das Corssen-Prinzip“ veranschauli-chen Sie Ihre Philosophie und geben Tipps durch humorvolle und bebilderte Geschichten. Denken Sie, die Menschen können Ihre Ansätze durch Allegorien besser verinnerlichen?Das Gehirn verändert sich über emotionali-sierendes Erleben. Neu-ronale Verknüpfungen entstehen über Erfah-rungen. Ich habe des-halb die Geschichten und die gezeichneten Bilder gewählt.

Dienen Survival-Man und Happy-Man dem Leser dazu, das Spektrum seiner Möglichkeiten aufzuzei-gen? Survival-Man wirkt ja oft wie der Schwarzmaler und das schlechte Gewis-sen des Menschen …Fo

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Die beiden so verschiedenen Coaches verfolgen unterschiedliche Ziele: Survi-val-Man verteidigt das Reich der Sicher-heit (keine Experimente, sich anstren-gen, um das Gewohnte zu erhalten = Überlebens-Modus). Während Happy-Man das Tor zum Reich der Möglichkei-ten öffnet (Potenzialentfaltung, neues Erleben, Lebensfreude = Erlebens-Modus). Gegen Ende versöhnen sich die beiden Kontrahenten, weil die Men-schen sie ja beide brauchen: Überleben, um erleben zu können.

Was möchten Sie mit Ihrem Buch beim Leser bewirken?Das Corssen-Prinzip besagt: Jeder Mensch ist verantwortlich für sein Erleben und Tun, sein Lebensglück. Also verlasse die deprimierende War-teposition, stoppe dein Wehklagen über das Leben, die anderen und dich und nutze die so eingesparte Energie für Deine Möglichkeiten!

Christian Göttner, Kristina Künnemeyer

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36Rückblick

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150. FirmenjubiläumTag der offenen Tür bei PerschmannAnlässlich des 150. Firmenjubiläum der Perschmann Gruppe gab es Anfang Juni erstmals einen Tag der offenen Tür am Fir-mensitz in Braunschweig-Wenden. Rund 2.500 Besucher, da-runter zahlreiche Kunden, Partner und Mitarbeiter erkundeten den neu gestalteten Perschmann-Campus. Ehrengast war der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider.

Kommunikation und TaktikZukunftsmacher mit Prof. Dr. Jack nasherSmart, eloquent, imponierend präsentierte sich Witschafts-

psychologe und Verhandlungsprofi Prof. Dr. Jack Nasher bei der „Zukunftsmacher“-Reihe im ausverkauften BZV-Medien-

haus. (S)ein Rat: Immer hohe und konkrete Ziele setzen.

„Erfahrung, Persönlichkeit und Zeit“Sommerfest der IHK Lüneburg-Wolfsburg mit 700 GästenIhr traditionelles Sommerfest feierte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg – im Rahmen ihres 150. Bestehens in und um die St. Jo-hanniskirche in Lüneburg. Mehr als 700 Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, waren der Einladung gefolgt, darunter auch Christian Rickerts, Vorstandsvorsitzender des Vereins Wikimedia Deutschland und Minis-terpräsident Stephan Weil. Letzterer betonte in seiner Festrede: „Die IHK vertritt die Interessen der regionalen Wirtschaft und ist für uns ein wichtiger Ansprech-partner, wenn es darum geht, gemeinsam die niedersächsische Zukunft zu gestal-ten“, betonte er. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Ehrenamt. „Unsere Ehrenamtlichen bringen ihre Erfahrung, Persönlichkeit und Zeit ein und geben damit unserer Mitmach-IHK ein Gesicht“, sagte IHK-Präsident Olaf Kahle.

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Erster AufschlagSparkassen open Sponsoren come TogetherDer erste Aufschlag zur 23. Auflage des ATP-Tennisturniers Sparkassen Open in Braunschweig wurde im Steigenber-ger Parkhotel Braunschweig gemacht. Harald Tenzer, Turnierveranstalter und Geschäftsführer der Brunswiek Marketing GmbH, und Volker Jäcke, Leitung Eventorganisation, stellten Sponsoren, Medien- und Kommunika-tionspartnern das umfangreiche Pro-gramm in einem entspannten Rahmen vor. „Wir wollen dem Publikum und den Spielern ein gleichbleibend hohes Niveau anbieten“, betonte Tenzer und rechnet „erneut mit rund 32.000 Besu-chern“. Trotz Fußball-EM ist er sich sicher, dass die mit 106.500 Euro Preis-geld dotierte Veranstaltung, die vom 2. bis 9. Juli 2016 auf der Anlage des Braunschweiger THC im Bürgerpark stattfindet, wieder ein großer Erfolg wird. Der Auftakt-Abend bei sommer-lichen Temperaturen wurde abgerun-det von einem leichten Büffet und vie-len guten Gesprächen auf der Terrasse.

Cooles Küchen-QuartierJoppe – Exklusive Küchen neueröffnungVor rund 30 Jahren wurde Joppe – Exklusive Küchen gegründet. Mit dem Umzug des bulthaup-Studios aus der Villa in die neuen Räumlichkeiten im Viewegs Quartier, Heinrich-Büssing-Ring 15, geht die Unternehmensgeschichte weiter. Geschäfts-führer Werner und Andreas Joppe begrüßten dort zur Eröffnung viele Freunde, Kunden und Geschäftspartner.

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Hinter jeder Technik steckt ein Mensch“, betont Dr. Ulrich Schenk, Geschäftsführer der

Arbeitsschutz GmbH mit Hauptsitz in evers Braunschweig. Fokussierte der Arbeitsschutz vormals nahezu aus-schließlich Technik und physische The-men, widmet er sich heute zunehmend mentaler Gesundheit; Themen wie Stressreduktion, Führungsverhalten und bewusstem Medienumgang. Die 1975 von Harri Evers gegründete Personen-gesellschaft evers Dienste wurde 2003 in eine GmbH umfirmiert. Seit dem Jahr 2014 wird das Unternehmen mit Depen-dancen in Bremen, Dresden und Mag-deburg von Dr. Schenk geleitet. „Ich begegnete dem Unternehmen mit einer Gesamtsteuerungsperspektive“, hält der promovierte Biologe fest und erin-nert sich: „Ursprünglich habe ich in der Umweltforschung gearbeitet. Über eine Anstellung bei der Bundesforschungsan-stalt für Landwirtschaft (FAL) bin ich in die IT-Branche und dann in die Private-Equity-Szene mit Schwerpunkt Unter-nehmensnachfolge-Projekte gekommen. Bei evers bestand eine offene Nachfolge-frage und so wurde mir der Geschäfts-führerposten angeboten.“

Die neue Leitung setzt auf Werte, Mission und Vision – die Genese eines Leitbildes – die alle 37 Mitarbeiter gemein-sam entwickelten. New Work in Braunschweig: Neben Teambuilding-Maßnahmen wie dem Firmenlauf stellt Mitgestaltung einen Schlüsselbegriff dar. Für die Angestellten gibt es „Zeitin-seln“, die ihnen z. B. das Erarbeiten von Maßnahmen zur Quali-tätssteigerung ermög-lichen. „Ein Work-shop adressierte das Thema evers 2050, denn wir dürfen auch kreativ spin-nen und vor allem Visionen entwi-ckeln. Ein weiterer Fokus gilt der Trans-parenz – seit seinem Antritt präsentiert Dr. Schenk der Belegschaft die Jahresabschlüsse: „Wie sollen unsere Mitarbeiter sonst Verständnis für bestimmte, auch wirtschaftlich begrün-dete Entscheidungen haben? Zudem hilft mir der freie Austausch von Ansichten ,blinde Flecken‘ zu erkennen.“ Die inner -

unternehmerische Entwicklung soll auch nach außen deutlich werden – so arbeitet evers an einem neuen Erscheinungsbild, das den Wandel beschreibt, ohne die Wurzeln zu vergessen. Über seine Kun-denunternehmen betreut evers mehr als 30.000 Mitarbeiter und Führungskräfte. Der operative Kontakt zu den Kunden erfolgt regelmäßig durch Teams aus Sicherheitsingenieuren, Arbeitsmedi-zinern und Fachkräften, welche sicher-heitstechnische und arbeitsmedizinische Beratung gemäß Arbeitssicherheitsge-setz durchführen. Das Leistungsspekt-rum reicht von der Unterstützung in der Entwicklung und Umsetzung kurzfristi-ger Maßnahmenpläne bis zur Gestaltung und Einführung langfristiger Strategien. Und das in allen Aspekten der Arbeits-sicherheit, der Arbeitsmedizin, des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, der Sicherheits- und Gesundheitskoor-dination auf Baustellen, im Brand- und Umweltschutz, im Datenschutz, bei Prü-fungen und Schulungen.

Dabei nimmt die Nachfrage nach der gesetzlich vorgeschriebenen Gefähr-

dungsbeurteilung psychischer Belastung zu: „Beruflich wie pri-

vat: Man muss bewusst Zeiten schaffen, in denen man Dinge konzentriert bearbeitet, sonst wird man wahnsinnig“, kon-

statiert der Geschäftsführer. Kein Wunder, dass der Famili-

enmensch leidenschaftlich gerne joggt: „Dabei geht es mir nicht ums Optimie-ren – Laufen hat für mich etwas Medi-tatives.“ Diese Ausgeglichenheit scheint

der 54-Jährige in seine Führungs-position zu transferieren:

„Meine persönliche Mis-sion besteht darin,

aktiv Sinnhaftigkeit in die Arbeitswelt zu bringen. Nur wer einen Teil sei-ner Leidenschaft in den Beruf inte-grieren kann, ist

motiviert und bleibt gesund. Moderner

Arbeitsschutz! Unter-nehmen müssen sich hier

weiterentwickeln, um sich halten und wachsen zu können.“ Diese Leitgedanken sollen stets als Credo über allem Handeln bei evers stehen und sind zugleich Wegweiser für eine zeitgemäße Unternehmenszukunft. Kristina Künnemeyer

Dr. Ulrich Schenk, Geschäftsführer der evers Arbeitsschutz GmbH in Braunschweig

Der Schreibtisch von …

Blinder Fleck an der Bürowand: M. C. Eschers Werk

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