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Initiative gibt dem Finanzplatz ein Gesicht Schon seit 10 Jahren ein verlässlicher Partner mit einer starken und gewichtigen Stimme – Bestens für künftige Herausforderungen gewappnet Börsen-Zeitung, 1.9.2018 Die Initiative Frankfurt Main Fi- nance feiert ihr zehnjähriges Bestehen, und es ist mir eine große Freude, auch auf diesem Weg herz- lich zu gratulieren! Es sagt bereits viel über den Stellenwert und das Ansehen der Initiative aus, dass die Börsen-Zeitung zu diesem Anlass Sonderseiten veröffentlicht. Ich schließe mich dieser Wertschätzung ausdrücklich an und nutze gerne die Gelegenheit, mich bei den Verant- wortlichen für das langjährige Enga- gement zu bedanken. Der Finanzplatz Frankfurt ist für Hessen weit mehr als ein bedeuten- der Wirtschaftsfaktor. Er bereichert unser Land als eine zusätzliche Facet- te, auf die wir stolz sind. Seit Jahr- zehnten prägen die Bankentürme das Frankfurter Stadtbild. Man kann sie aus dem Flugzeug beim Start oder im Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen, beim Befahren verschie- dener Autobahnen in Hessen oder beim Blick vom Großen Feldberg aus bestaunen. In diesen eindrucksvollen Banken- türmen arbeiten im Frankfurter Stadtgebiet derzeit über 62 000 Men- schen. Sie sind bei 199 Banken beschäftigt – darunter etwa 160 internationale Institute. Das einzig- artige Netzwerk dieser Unternehmen wird durch erstklassige Forschungs- einrichtungen ergänzt. Darüber hinaus sind die wichtigsten Behör- den der Europäischen Finanzmarkt- aufsicht, die Europäische Zentral- bank (EZB) und unsere nationalen Aufseher Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht (BaFin) und Bundesbank an einem Ort vereint. Eine lebhafte Start-up-Szene und zahlreiche Fintechs runden das über viele Jahre gewachsene Ökosystem der Finanzbranche ab. Chancen erkennen und nutzen Die Hessische Landesregierung begleitet intensiv die Entwicklung des Finanzplatzes und hat mit Frankfurt Main Finance einen ver- lässlichen Partner. Nur im stetigen Austausch zwischen Politik und Indus- trie können wir auf aktuelle Entwicklungen der weltweit ver- netzten Finanzbranche reagieren. Die Politik trägt dabei die Verant- wortung, Rahmenbedingungen zu gestalten. Das gemeinsame Ziel von Frankfurt Main Finance und der Hessischen Landesregierung ist es, Chancen zu erkennen und zu nutzen und zugleich Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Dass wir in Frankfurt heute vom wichtigsten Finanzplatz Kontinentaleuropas sprechen, zeigt, dass unser Mitei- nander erfolgreich ist und wir gemeinsam bereits Vieles erreicht haben. Das ist Motivation, unsere Arbeit auch in Zukunft ambitioniert und selbstbewusst fortzusetzen. Eine stabile und prosperierende Volkswirtschaft fußt auf einem gesunden Finanz- und Kapitalmarkt. Wie stark dieses Wechselspiel ist, hat die Finanzkrise im Jahr 2008 gezeigt. Die Stoßwellen eines strauchelnden Finanzsektors waren weltweit und in beinahe allen Wirtschafts- und Lebensbereichen spürbar. Viele der zuvor gemachten Fehler flogen schlagartig und kumuliert auf, und es liegt heute im gemeinsamen Inte- resse von Politik, Finanz- und Real- wirtschaft, dass sich diese Krise nicht wiederholt. Dass sich genau in dieser Zeit die Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt von herausragender Bedeutung. Dies gilt nicht zuletzt, da hier das monetäre Herz der wich- tigsten Volkswirtschaft Europas schlägt. Frankfurt Main Fi- nance bildet seither die zentrale Plattform für Information und Aus- tausch. Bis heute haben sich 50 namhafte Mit- glieder angeschlossen, die sowohl Banken und Fintechs als auch Hoch- schulen und Beratungs- unternehmen repräsentieren. Ihre Anliegen zu verstehen, Kräfte zu bün- deln und Positionen zu formulieren ist der Auftrag der Frankfurt Main Finance. Die Verantwortlichen – allen voran der Präsident Dr. Lutz Raettig – erfüllen dies in herausra- gender Weise und nicht zuletzt auf- grund ihrer langjährigen Erfahrung und ihres beachtlichen internationa- len Netzwerks. Es geht aber auch darum, die Brü- cke zu Unternehmen der Realwirt- schaft und den Verbrauchern zu schlagen. Die Mechanismen des Banken- und Kapitalmarktes zu ver- stehen – insbesondere in Zeiten eines rasanten digitalen Wandels und einer weltweiten Vernetzung – ist nicht einfach und zugleich die Grundlage für Vertrauen. Hier war über lange Zeit ein Vakuum ent- standen, das nur durch das persön- liche Engagement, Information und das Herunterbrechen komplexer Sachverhalte aufgelöst werden konnte. Frankfurt Main Finance hat dem Finanzplatz in Frankfurt und den hier niedergelassenen Institu- ten ein Gesicht gegeben. Das schafft Glaubwürdigkeit, Ansehen und Verbindlichkeit. Kein einfacher Spagat In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Finanzindustrie stark verän- dert. Die Regulierungsstandards sind ungleich höher, und die Aufsichts- strukturen wurden gegenüber 2008 angepasst. In Europa sind wir ganz aktuell auf dem bedeutenden Weg zur Kapitalmarkt- und Bankenunion. Im Fokus der politisch Verantwortli- chen liegt bei allen vereinbarten Maßnahmen stets die Sicherung der Finanzmarktstabilität bei gleichzeiti- ger Wahrung der Wettbewerbsfähig- keit in einem internationalen Umfeld. Kein einfacher Spagat, der aktuell durch geopolitische Verände- rungen und den digitalen Wandel noch herausfordernder wird. Der Finanzplatz Frankfurt ist für diese Herausforderungen bestens gewappnet. Das besondere Netz- werk aller relevanten Marktteilneh- mer an einem Ort der kurzen Wege habe ich bereits beschrieben. Die Stabilität des Umfelds und das Ansehen der hiesigen Aufseher sind hoch und wichtige Standortfakto- ren. Hinzu kommt eine leistungs- starke Infrastruktur. Die Stadt ist mit dem Frankfurter Flughafen und den zentralen Bahn- und Straßen- verkehrsadern bestens an die euro- päischen und internationalen Hauptstädte angebunden, und der am Datendurchsatz gemessen größ- te Internet-Knoten der Welt „Deut- sche Commercial Internet Exchange“ (DE-CIX) liegt in Frank- furt. An den hiesigen Hochschulen und spezialisierten Forschungsein- richtungen bilden wir junge Talente aus, auf die wir stolz sind und um Von Volker Bouffier Ministerpräsident des Landes Hessen „Frankfurt Main Finance bildet seither die zentrale Plattform für Information und Austausch. Bis heute haben sich 50 namhafte Mitglieder angeschlossen, die sowohl Banken und Fintechs als auch Hochschulen und Beratungsunternehmen repräsentieren.“ „Der Finanzplatz Frankfurt ist für Hessen weit mehr als ein bedeutender Wirtschafts- faktor. Er bereichert unser Land als eine zusätzliche Facette, auf die wir stolz sind.“ die wir an anderen Finanzplätzen beneidet werden. Wir haben deshalb allen Grund, optimistisch und selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Es steht dem nichts im Wege, nach dem EU-Aus- tritt Großbritanniens, den wir bedauern, die Spitzenposition im europäischen Gefüge einzunehmen. Derzeit erleben wir in Kontinental- europa einen intensiven Standort- wettbewerb der Finanzplätze. Dabei geht es um die Frage, wer am meisten von den im Zuge des Brexit notwen- dig gewordenen Standortverlage- rungen internationaler Banken und Dienstleister aus London in die EU 27 profitiert. Dass inzwischen viele Experten – nicht nur in Deutschland – die Vermutung äußern, Frankfurt könne unter allen kontinentalen Finanzplätzen der große Gewinner werden, ist ein Teilerfolg, auf den wir stolz sind. Inseldenken aufgeben Zugleich bin ich jedoch der Über- zeugung, dass wir dieses Inseldenken aufgeben müssen. Europa wird inter- national nur dann wettbewerbsfähig sein, wenn wir kooperieren und von einem europäischen Finanzplatz sprechen können. Weltweit war Lon- don bisher in dieser Position akzep- tiert, und ich sage ganz selbstbe- wusst, dass wir diese Rolle perspekti- visch in Frankfurt übernehmen wol- len. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir langfristig attraktiv bleiben und Brücken nach Paris, Dublin, Luxem- burg und anderen Finanzplätzen schlagen. Aber auch die Verbindung zur City of London bleibt von Bedeu- tung. Hier sind Botschafter wie Frankfurt Main Finance gefragt. Der Brexit bietet uns ein Momen- tum, das es zu nutzen gilt. Wir schau- en uns daher im Austausch mit Marktteilnehmern sehr genau die hiesigen Rahmenbedingungen an und diskutieren, wo wir Weichenstel- lungen vornehmen können und wol- len, um langfristig attraktiv zu sein. Dabei beziehen wir unsere hohen Standards ebenso ein wie die Aktivi- täten unserer Konkurrenz und die Veränderungen in einem weltweiten Gefüge. Zwei Beispiele, die anschau- lich machen, wovon ich spreche: Zum einen die künftige Aufstellung der Abwicklung und Besicherung (Clea- ring) von in Euro lautenden Derivate- geschäften oder zum anderen die Überlegungen zu den künftigen Finanzaufsichtsstrukturen in Euro- pa. Hier werden die Leitplanken für die kommenden Jahre gesteckt, und wir beziehen klar Position. Wir begreifen die aktuellen He- r- ausforderungen als Chance. Gerade in diesem Prozess brauchen wir die starke und gewichtige Stimme der Frankfurt Main Finance. In diesem Sinne freue ich mich auf die Fortset- zung unserer Zusammenarbeit! Seit Jahrzehnten prägen Bankentürme das imposante, weltweit bekannte Frankfurter Stadtbild. Hier arbeiten derzeit über 62 000 Menschen. Foto: Frank Wagner/Fotolia Anzeige „Wir unterstützen Frankfurt Main Finance, weil … … wir am Finanzplatz Frankfurt groß geworden sind und Frankfurt Main Finance DIE Stimme des Finanzplatzes ist, die uns über viele Jahre schon begleitet.“ Carlo Kölzer, Group CEO, 360T Group … wir an die Zukunft des Finanzplatzes glauben.“ Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender, Deutsche Bank … Frankfurt in der sich verändernden wirtschaftlichen und politischen Landschaft Europas eine starke Stimme braucht.“ Dr. Cornelius Riese, Finanzvorstand, DZ BANK … der Erfolg des Finanzplatzes Frankfurt auch für den Erfolg unseres Unternehmens wichtig ist und wir dazu beitragen wollen, dass die enorme Bedeutung Frankfurts für Deutschland und Europa in noch viel mehr Köpfen richtig ankommt.“ Philipp Turowski, Partner – GSA Assurance COO, Ernst & Young Wirtschaftspruefungsgesellschaft … ein führender Finanzstandort eine kraftvolle Stimme braucht.“ Thomas Groß, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen … wir eine glaubwürdige Stimme im Dialog mit Politik, Medien und der Öffentlichkeit brauchen.“ Friedrich von Metzler, persönlich haftender Gesellschafter, B. Metzler seel. Sohn & Co. … wir dadurch auch als kleines Unternehmen an entscheidenden zukunftsbestimmenden Themen mitwirken können.“ Frank Ackermann, Geschäftsführender Gesellschafter, SDG INVESTMENTS … ein Austausch auf professioneller Ebene im stetigen Wandel unabdingbar ist. Frankfurt Main Finance bietet hierfür die ideale Plattform.“ Spiridon Sarantopoulos, General Manager, Steigenberger Frankfurter Hof … es wichtig ist, dass der Finanzplatz international mit einer Stimme stimmt, spricht und auch gehört wird.“ Stefan Winter, Head Investment Bank Deutschland, UBS Europe SE … Frankfurt seit 30 Jahren einer unserer wichtigsten europäischen Standorte ist und wir hier auf Wachstum setzen.“ Michael Schmitz, Co-Head of the Securities Division in Germany and Austria, Goldman Sachs International … wir an einem weltoffenen, international bekannten Finanzzentrum Frankfurt interessiert sind, das sich im Wettbewerb mit den anderen großen europäischen und außereuropäischen Finanzzentren behaupten kann.“ Dr. Andreas Knebel, Partner, White & Case LLP … wir das professionelle Engagement und die erstklassige Dialogplattform schätzen.“ Bernd Gegenheimer, Vorsitzender des Vorstands, ICF BANK … eine bessere Verzahnung von Wissenschaft und Praxis uns allen nutzt.“ Prof. Dr. Wolfgang König, Geschäftsführender Direktor des House of Finance, Goethe-Universität Frankfurt … der Verein den Finanzplatz wirkungsvoll im nationalen und globalen Wettbewerb positioniert.“ Dr. Oliver Sutter, Partner, Norton Rose Fulbright LLP Sonnabend, 1. September 2018 10 J AHRE FRANKFURT MAIN FINANCE Börsen-Zeitung Nr. 168 5

AHRE RANKFURT AIN INANCE J F M F Initiative gibt dem ... · Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt von herausragender

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Page 1: AHRE RANKFURT AIN INANCE J F M F Initiative gibt dem ... · Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt von herausragender

Initiative gibt dem Finanzplatz ein GesichtSchon seit 10 Jahren ein verlässlicher Partner mit einer starken und gewichtigen Stimme – Bestens für künftige Herausforderungen gewappnet

Börsen-Zeitung, 1.9.2018Die Initiative Frankfurt Main Fi­-nance feiert ihr zehnjähriges Bestehen, und es ist mir eine große Freude, auch auf diesem Weg herz-lich zu gratulieren! Es sagt bereits viel über den Stellenwert und das Ansehen der Initiative aus, dass die Börsen-Zeitung zu diesem Anlass Sonderseiten veröffentlicht. Ich schließe mich dieser Wertschätzung ausdrücklich an und nutze gerne die

Gelegenheit, mich bei den Verant-wortlichen für das langjährige Enga-gement zu bedanken.

Der Finanzplatz Frankfurt ist für Hessen weit mehr als ein bedeuten-der Wirtschaftsfaktor. Er bereichert unser Land als eine zusätzliche Facet-te, auf die wir stolz sind. Seit Jahr-zehnten prägen die Bankentürme das Frankfurter Stadtbild. Man kann sie aus dem Flugzeug beim Start oder im Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen, beim Befahren verschie-dener Autobahnen in Hessen oder beim Blick vom Großen Feldberg aus bestaunen.

In diesen eindrucksvollen Banken-türmen arbeiten im Frankfurter Stadtgebiet derzeit über 62 000 Men-schen. Sie sind bei 199 Banken beschäftigt – darunter etwa 160 internationale Institute. Das einzig-artige Netzwerk dieser Unternehmen wird durch erstklassige Forschungs-einrichtungen ergänzt. Darüber hinaus sind die wichtigsten Behör-den der Europäischen Finanzmarkt-aufsicht, die Europäische Zentral-bank (EZB) und unsere nationalen Aufseher Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht (BaFin) und Bundesbank an einem Ort vereint. Eine lebhafte Start-up-Szene und zahlreiche Fintechs runden das über viele Jahre gewachsene Ökosystem der Finanzbranche ab.

Chancen erkennen und nutzen

Die Hessische Landesregierung begleitet intensiv die Entwicklung des Finanzplatzes und hat mit Frankfurt Main Finance einen ver-lässlichen Partner. Nur im stetigen Austausch zwischen Politik und Indus­trie können wir auf aktuelle Entwicklungen der weltweit ver-netzten Finanzbranche reagieren. Die Politik trägt dabei die Verant-wortung, Rahmenbedingungen zu

gestalten. Das gemeinsame Ziel von Frankfurt Main Finance und der Hessischen Landesregierung ist es, Chancen zu erkennen und zu nutzen und zugleich Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Dass wir in Frankfurt heute vom wichtigsten Finanzplatz Kontinentaleuropas sprechen, zeigt, dass unser Mitei-nander erfolgreich ist und wir gemeinsam bereits Vieles erreicht haben. Das ist Motivation, unsere Arbeit auch in Zukunft ambitioniert und selbstbewusst fortzusetzen.

Eine stabile und prosperierende Volkswirtschaft fußt auf einem gesunden Finanz- und Kapitalmarkt. Wie stark dieses Wechselspiel ist, hat die Finanzkrise im Jahr 2008 gezeigt. Die Stoßwellen eines strauchelnden Finanzsektors waren weltweit und in

beinahe allen Wirtschafts- und Lebensbereichen spürbar. Viele der zuvor gemachten Fehler flogen schlagartig und kumuliert auf, und es liegt heute im gemeinsamen Inte-resse von Politik, Finanz- und Real-wirtschaft, dass sich diese Krise nicht wiederholt.

Dass sich genau in dieser Zeit die Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt

von herausragender Bedeutung. Dies gilt nicht zuletzt, da hier das monetäre Herz der wich-tigsten Volkswirtschaft Europas schlägt.

Frankfurt Main Fi­-nance bildet seither die zentrale Plattform für Information und Aus-tausch. Bis heute haben sich 50 namhafte Mit-glieder angeschlossen, die sowohl Banken und Fintechs als auch Hoch-schulen und Beratungs-

unternehmen repräsentieren. Ihre Anliegen zu verstehen, Kräfte zu bün-deln und Positionen zu formulieren ist der Auftrag der Frankfurt Main Finance. Die Verantwortlichen – allen voran der Präsident Dr. Lutz Raettig – erfüllen dies in herausra-gender Weise und nicht zuletzt auf-grund ihrer langjährigen Erfahrung und ihres beachtlichen internationa-len Netzwerks.

Es geht aber auch darum, die Brü-cke zu Unternehmen der Realwirt-schaft und den Verbrauchern zu schlagen. Die Mechanismen des Banken- und Kapitalmarktes zu ver-stehen – insbesondere in Zeiten eines rasanten digitalen Wandels und einer weltweiten Vernetzung – ist nicht einfach und zugleich die Grundlage für Vertrauen. Hier war über lange Zeit ein Vakuum ent-standen, das nur durch das persön-liche Engagement, Information und das Herunterbrechen komplexer Sachverhalte aufgelöst werden konnte. Frankfurt Main Finance hat dem Finanzplatz in Frankfurt und den hier niedergelassenen Institu-ten ein Gesicht gegeben. Das schafft Glaubwürdigkeit, Ansehen und Verbindlichkeit.

Kein einfacher Spagat

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Finanzindustrie stark verän-dert. Die Regulierungsstandards sind ungleich höher, und die Aufsichts-strukturen wurden gegenüber 2008 angepasst. In Europa sind wir ganz aktuell auf dem bedeutenden Weg zur Kapitalmarkt- und Bankenunion. Im Fokus der politisch Verantwortli-chen liegt bei allen vereinbarten Maßnahmen stets die Sicherung der Finanzmarktstabilität bei gleichzeiti-ger Wahrung der Wettbewerbsfähig-keit in einem internationalen Umfeld. Kein einfacher Spagat, der aktuell durch geopolitische Verände-rungen und den digitalen Wandel noch herausfordernder wird.

Der Finanzplatz Frankfurt ist für diese Herausforderungen bestens gewappnet. Das besondere Netz-werk aller relevanten Marktteilneh-mer an einem Ort der kurzen Wege habe ich bereits beschrieben. Die Stabilität des Umfelds und das Ansehen der hiesigen Aufseher sind hoch und wichtige Standortfakto-ren. Hinzu kommt eine leistungs-starke Infrastruktur. Die Stadt ist mit dem Frankfurter Flughafen und den zentralen Bahn- und Straßen-verkehrsadern bestens an die euro-päischen und internationalen Hauptstädte angebunden, und der am Datendurchsatz gemessen größ-te Internet-Knoten der Welt „Deut-sche Commercial Internet Exchange“ (DE-CIX) liegt in Frank-furt. An den hiesigen Hochschulen und spezialisierten Forschungsein-richtungen bilden wir junge Talente aus, auf die wir stolz sind und um

VonVolker Bouffier

Ministerpräsident des Landes Hessen

„Frankfurt Main Fi­nance bildet seither die zentrale Plattform für Information und Austausch. Bis heute haben sich 50 namhafte Mitglieder angeschlossen, die sowohl Banken und Fintechs als auch Hochschulen und Beratungsunternehmen repräsentieren.“

„Der Finanzplatz Frankfurt ist für Hessen weit mehr als ein bedeutender Wirtschafts-faktor. Er bereichert unser Land als eine zusätzliche Facette, auf die wir stolz sind.“

die wir an anderen Finanzplätzen beneidet werden.

Wir haben deshalb allen Grund, optimistisch und selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Es steht dem nichts im Wege, nach dem EU-Aus-tritt Großbritanniens, den wir bedauern, die Spitzenposition im europäischen Gefüge einzunehmen. Derzeit erleben wir in Kontinental-europa einen intensiven Standort-wettbewerb der Finanzplätze. Dabei geht es um die Frage, wer am meisten von den im Zuge des Brexit notwen-dig gewordenen Standortverlage-rungen internationaler Banken und Dienstleister aus London in die EU 27 profitiert. Dass inzwischen viele Experten – nicht nur in Deutschland

– die Vermutung äußern, Frankfurt könne unter allen kontinentalen Finanzplätzen der große Gewinner werden, ist ein Teilerfolg, auf den wir stolz sind.

Inseldenken aufgeben

Zugleich bin ich jedoch der Über-zeugung, dass wir dieses Inseldenken aufgeben müssen. Europa wird inter-national nur dann wettbewerbsfähig sein, wenn wir kooperieren und von einem europäischen Finanzplatz sprechen können. Weltweit war Lon-don bisher in dieser Position akzep-tiert, und ich sage ganz selbstbe-wusst, dass wir diese Rolle perspekti-visch in Frankfurt übernehmen wol-

len. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir langfristig attraktiv bleiben und Brücken nach Paris, Dublin, Luxem-burg und anderen Finanzplätzen schlagen. Aber auch die Verbindung zur City of London bleibt von Bedeu-tung. Hier sind Botschafter wie Frankfurt Main Finance gefragt.

Der Brexit bietet uns ein Momen-tum, das es zu nutzen gilt. Wir schau-en uns daher im Austausch mit Marktteilnehmern sehr genau die hiesigen Rahmenbedingungen an und diskutieren, wo wir Weichenstel-lungen vornehmen können und wol-len, um langfristig attraktiv zu sein. Dabei beziehen wir unsere hohen Standards ebenso ein wie die Aktivi-täten unserer Konkurrenz und die

Veränderungen in einem weltweiten Gefüge. Zwei Beispiele, die anschau-lich machen, wovon ich spreche: Zum einen die künftige Aufstellung der Abwicklung und Besicherung (Clea-ring) von in Euro lautenden Derivate-geschäften oder zum anderen die Überlegungen zu den künftigen Finanzaufsichtsstrukturen in Euro-pa. Hier werden die Leitplanken für die kommenden Jahre gesteckt, und wir beziehen klar Position.

Wir begreifen die aktuellen He­­r­-ausforderungen als Chance. Gerade in diesem Prozess brauchen wir die starke und gewichtige Stimme der Frankfurt Main Finance. In diesem Sinne freue ich mich auf die Fortset-zung unserer Zusammenarbeit!

Seit Jahrzehnten prägen Bankentürme das imposante, weltweit bekannte Frankfurter Stadtbild. Hier arbeiten derzeit über 62 000 Menschen. Foto: Frank Wagner/Fotolia

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„Wir unterstützen Frankfurt Main Finance, weil …

… wir am Finanzplatz Frankfurt groß geworden sind und Frankfurt Main Finance DIE Stimme des Finanzplatzes ist, die uns über viele Jahre schon begleitet.“

Carlo Kölzer, Group CEO, 360T Group

… wir an die Zukunft des Finanzplatzes glauben.“

Christian Sewing,Vorstandsvorsitzender, Deutsche Bank

… Frankfurt in der sich verändernden wirtschaftlichen und politischen Landschaft Europas eine starke Stimme braucht.“

Dr. Cornelius Riese,Finanzvorstand, DZ BANK

… der Erfolg des Finanzplatzes Frankfurt auch für den Erfolg unseres Unternehmens wichtig ist und wir dazu beitragen wollen, dass die enorme Bedeutung Frankfurts für Deutschland und Europa in noch viel mehr Köpfen richtig ankommt.“

Philipp Turowski, Partner – GSA Assurance COO, Ernst & Young Wirtschaftspruefungsgesellschaft

… ein führender Finanzstandort eine kraftvolle Stimme braucht.“

Thomas Groß, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen

… wir eine glaubwürdige Stimme im Dialog mit Politik, Medien und der Öffentlichkeit brauchen.“

Friedrich von Metzler,persönlich haftender Gesellschafter, B. Metzler seel. Sohn & Co.

… wir dadurch auch als kleines Unternehmen an entscheidenden zukunftsbestimmenden Themen mitwirken können.“

Frank Ackermann, Geschäftsführender Gesellschafter, SDG INVESTMENTS

… ein Austausch auf professioneller Ebene im stetigen Wandel unabdingbar ist. Frankfurt Main Finance bietet hierfür die ideale Plattform.“

Spiridon Sarantopoulos,General Manager, Steigenberger Frankfurter Hof

… es wichtig ist, dass der Finanzplatz international mit einer Stimme stimmt, spricht und auch gehört wird.“

Stefan Winter, Head Investment Bank Deutschland, UBS Europe SE

… Frankfurt seit 30 Jahren einer unserer wichtigsten europäischen Standorte ist und wir hier auf Wachstum setzen.“

Michael Schmitz,Co-Head of the Securities Division in Germany and Austria, Goldman Sachs International

… wir an einem weltoffenen, international bekannten Finanzzentrum Frankfurt interessiert sind, das sich im Wettbewerb mit den anderen großen europäischen und außereuropäischen Finanzzentren behaupten kann.“

Dr. Andreas Knebel,Partner, White & Case LLP

… wir das professionelle Engagement und die erstklassige Dialogplattform schätzen.“

Bernd Gegenheimer,Vorsitzender des Vorstands, ICF BANK

… eine bessere Verzahnung von Wissenschaft und Praxis uns allen nutzt.“

Prof. Dr. Wolfgang König,Geschäftsführender Direktor des House of Finance, Goethe-Universität Frankfurt

… der Verein den Finanzplatz wirkungsvoll im nationalen und globalen Wettbewerb positioniert.“

Dr. Oliver Sutter, Partner, Norton Rose Fulbright LLP

Sonnabend, 1. September 2018 10 JAHRE FRANKFURT MAIN FINANCE Börsen-Zeitung Nr. 168 5

Page 2: AHRE RANKFURT AIN INANCE J F M F Initiative gibt dem ... · Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt von herausragender

Die Zukunft können wir nur vernetzt denkenHierfür ist Frankfurt gut gerüstet – Forum schafft Raum für Diskurse zu vielen Themen

Börsen-Zeitung, 1.9.2018Frankfurt Main Finance vereinigt zwei Traditionen, die für Frankfurt besonders bedeutsam sind. Das ist zum einen die bis in das 13. Jahrhun-dert zurückgehende Geschichte als Handels- und Finanzplatz, zum anderen die ebenso lange Historie bürgerschaftlichen Engagements. Es gehört bei uns zur Tradition der Händler und Gilden, die gemeinsa-men Interessen durch Eigeninitiative zu unterstützen. Der Verein Frank-furt Main Finance führt dieses Prin-zip in moderner Form weiter, wes-halb ich als Oberbürgermeister der Stadt herzlich zum zehnjährigen Jubiläum gratuliere.

Eng am Puls der Stadt

Frankfurts Wohlstand ist untrenn-bar mit seiner Rolle als internationa-ler Finanzplatz verbunden. Mit sei-nem klaren Bekenntnis zur Region als zweitgrößtem Wirtschaftsraum der Republik ist Frankfurt Main Finance für uns zu einem unersetzli-chen Partner im Standortmarketing geworden.

Dabei betont die Initiative nicht nur die harten Standortfaktoren

tung Frankfurts als Start-up-Hub. Fast alle bewerten das Gründerklima als „gut“ oder „sehr gut“.

Die Statistik bestätigt diese Einord-nung. Berlin hat 3,7 Millionen Ein-wohner, Hamburg 1,86 Millionen. Frankfurt, mit 730 000 Einwohnern die fünftgrößte deutsche Großstadt, liegt bei den Gründungen auf Platz 3. Um diese Entwicklung zu forcieren, habe ich die Initiative zur Gründung eines großen Institutes für künstliche Intelligenz ergriffen. Dieses soll Brü-cken bauen zwischen Wissenschaft und Theorie sowie Wirtschaft und Pra-xis. Wir werden so die Chancen der technologischen Zukunft einem brei-ten Publikum aus Wirtschaft und Gesellschaft zugänglich machen.

Vielversprechendes Ökosystem

Die positive Entwicklung in unse-rer Stadt bestätigen auch andere. In einer von der Goethe-Universität und weiteren Partnern in Auftrag gegebe-nen Studie heißt es: „Die Botschaft ist klar: Frankfurt ist ein vielverspre-chendes Ökosystem, aber es gibt immer noch Schlüsselbereiche, in denen die Zusammenarbeit dringend notwendig ist.“ Hier zeigt sich eine

weitere wertvolle Funktion der Ini-tiative: Die Stadt hat einen Partner an ihrer Seite, der mit kritischem Blickwinkel auf Verbesserungs-potenziale hinweist. Denn wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausru-hen. Das funktioniert aber nur im Zusammenspiel vieler. Hierzu zählen nicht nur die mehr als 200 Kreditins-titute – davon rund 160 Auslands-banken – und die Regulierer wie Europäische Zentralbank (EZB), Deutsche Bundesbank und Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsauf-sicht (BaFin).

Über Grenzen hinausschauen

Für den analytischen Blickwinkel sorgt das dichte Netzwerk der Finanzwissenschaft in der Region. Ebenso nötig ist es, über die eigenen Grenzen hinauszuschauen, etwa in das Versicherungswesen, in die Real-wirtschaft oder zu anderen Finanz-plätzen. Hierfür bietet der Verein Frankfurt Main Finance den passen-den Rahmen, weshalb die Stadt zu seinen Mitgliedern zählt. Denn die Zukunft des Finanzplatzes können wir nur vernetzt denken. Hierfür ist die Stadt gut gerüstet!

Frankfurts wie verkehrsgünstige Lage, Standort von Unternehmen internationalen Ranges sowie die Rolle als europäisches Zentrum der Geldpolitik und -regulierung. Sie wirbt ebenso engagiert mit der Lebensqualität der Region. Das

geschieht eng am Puls der Stadt: Wer News zum Gewinn des DFB-Pokals durch die Eintracht oder über die neue Altstadt sucht, wird auf den Seiten von Frankfurt Main Finance fündig. Wer als Neuankömmling Freizeittipps sucht, findet sie auch hier. „Finanzplatzinitiative“ mag spröde klingen, ist es aber nicht.

Frankfurt Main Finance schafft als Forum Raum für Diskurse zu vielen Themen, die sich mit dem Finanz-platz beschäftigen. Dabei bindet der Verein Akteure aus Wirtschaft, Poli-tik, Medien, Wissenschaft, Verwal-tung und Verbänden ein. Er führt so

mehrere Blickwinkel zusammen und überwin-det die Grenzen der genannten Disziplinen. Impulse wie etwa zu Sus-tainable Finance, die wirtschaftliche und öko-logische Komponenten vereinen, zeigen das bei-spielhaft auf.

Von diesem interdiszi-plinären Ansatz profitie-ren Finanzplatz und Stadt. Ebenso vielfältig ist die Herangehenswei-se: Tagungen, Get-toge-

thers, Reisen zu internationalen Standorten, Fachpublikationen zum Download, Social-Media-Angebote – ein Kommunikationsmix, dessen Facettenreichtum beeindruckt. Hier ist die Stadt gerne Partner, wie zuletzt mit einer gemeinsamen Tour für Wirtschaftsjournalisten zum The-ma Euro-Clearing.

VonPeter Feldmann

Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

Finanzplatzinitiative findet weltweit GehörFMF weiß Kompetenz und Wertschätzung in allen Belangen der Finanzindustrie zu nutzen

europäischen Finanzplatzinitiativen als Erste FMF redefähig und hatte die Aufmerksamkeit der Weltpresse für sich. Interviews wurden im Viertel-stundentakt gegeben.

Das brachte FMF in die Position eines gefragten Ansprechpartners. Bis heute wurde FMF allein im Zusammenhang mit dem Brexit in mehr als 90 Ländern der Erde in knapp 6 500 Artikeln in fast 2 000 verschiedenen Medien zitiert. Der erzielte Medienäquivalenzwert liegt bei rund 100 Mill. Dollar.

Keine leichte Aufgabe

In den ersten Jahren, die auf die Gründung folgten, galt es dagegen zunächst, den Verein zu etablieren, die Arbeitsabläufe einzurichten, The-men zu besetzen und die Finanzkrise aufzuarbeiten. Wichtig war es, über-haupt Gehör zu finden, relevant zu sein und dafür Gelder einzusam-meln. Das ging nur über die Verbrei-terung der Mitgliederbasis. Es ist nie-mals eine leichte Aufgabe, für ein öffentliches Gut private Gelder ein-zusammeln. In unserer Gründungs-zeit umso mehr.

Wir erinnern uns alle, August 2008: Die Finanzkrise stand vor ihrem Höhepunkt, dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Investment-bank Lehman Brothers. Die Finanzin-dustrie war damit beschäftigt, Risiken zu verringern und Ausgaben tunlichst zu vermeiden. Umso mehr gilt unser Dank den Mitgliedern, den zwölf Gründungsmitgliedern und den rund 50 seither hinzugestoßenen. Ohne sie gäbe es uns nicht. Danke!

Die Finanzkrise und ihr Verlauf gaben die Themen nicht nur für die

bindung aus Kooperation und Wett-bewerb, in aller Munde. Ihr ge­hört die Zukunft, ebenso wie der Nachhal-tigkeit. Dem Frankfurter Green-Fi-nance-Cluster leihen wir ebenso ger-ne unsere Stimme, wie vielen ande-ren wertvollen Initiativen.

Die beiden jüngst vergangenen Jahre waren jedoch geprägt vom Bre-xit, von den möglichen Auswirkungen des Ausscheidens Großbritanniens aus der Europäischen Union und damit unmittelbar verbunden der sich wandelnden Rolle Frankfurts als dem wichtigsten Finanzzentrum innerhalb der EU. Der Brexit brachte Frankfurt in direkte Konkurrenz zu anderen Finanzstandorten in Europa, nach-dem London die Rolle des führenden Finanzzentrums in­nerhalb der EU absehbar abgeben würde. Eine der unmittelbaren Folgen des Brexit war eine Selbstbesinnung Frankfurts und der Region auf die Stärken und Vor-teile, die diese Stadt und ihre Umge-bung ausmachen.

Die Zusammenarbeit mit den ver-schiedenen Institutionen der Wirt-schaftsförderung, mit den politisch Verantwortlichen in Stadt und Land, ebenso wie mit Beratern, Anwälten und allen anderen Akteuren am Standort ist über die Jahre enger und effizienter geworden. Davon profi-tieren die Arbeit von FMF und der Finanzplatz. Wer dabei oft vergessen wird, ist die Aufsicht. Ja, die deutsche Aufsicht ist eine Stärke des Finanz-platzes. Kompetent, klar, fordernd und zuverlässig wird sie internatio-nal wahrgenommen.

Bei allem wohlbegründeten Selbst-bewusstsein des Finanzplatzes war es eine kluge Entscheidung, im Werben um die Verlagerung von Arbeitsplät-

zen von London an den Main nicht aggressiv oder gar spaltend aufzutre-ten. Frankfurt will Brücken bauen, nicht einreißen. „Wel­come to Frank-furt“ und „Let’s build a new London Bridge“ waren die Mottos unserer Kampagne, mit der um die Ansied-lung von Banken nach dem Brexit geworben wurde und wird. Diese Ausrichtung hat sich bewährt.

Ein riesiger Erfolg

Bis heute haben sich 25 Banken entschieden, Geschäft in Frankfurt auf- oder auszubauen, Arbeitsplätze werden folgen. Die Bedeutung der Finanzmetropole nimmt zu. Ein riesi-ger Erfolg, ohne Zweifel. Ein Erfolg aber, der gesichert und nach Mög-lichkeit erweitert werden muss. Eine Aufgabe, bei der FMF seine Rolle übernehmen wird.

Ein Jubiläum ist nicht nur ein An­-lass zu feiern, sondern auch Gelegen-heit, Danke zu sagen. Der Dank von FMF gilt all unseren Mitstreitern und Kritikern. Der Dank gilt auch Ein-tracht Frankfurt. Mit den drei Frank-furt Main Finance Cups in den Jahren 2014 bis 2016 gelang uns erstmals, eine breitere Öffentlichkeit in der Region zu erreichen, und – eine Her-zensangelegenheit – vielleicht auch infolgedessen kamen Finanzplatz und Eintracht endlich wieder ein gutes Stück näher zusammen. Wenn es nun auch der Eintracht gelingt, eine dauerhaft führende europäische Rolle zu spielen, kaum auszudenken.

Schließen möchte ich mit dem Wort von Johann Wolfgang von Goe-the, einem der berühmtesten Söhne Frankfurts: „Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“

Börsen-Zeitung, 1.9.2018Frankfurt Main Finance (FMF) begeht in diesem Monat sein zehn-jähriges Jubiläum, nicht ohne Stolz, auf das Geleistete, nicht ohne Selbst-kritik, was hätte besser gemacht wer-den können, und nicht ohne Respekt vor dem, was absehbar noch vor uns liegt, aber doch auch mit Zuversicht und wohlbegründeter Hoffnung.

FMF ist seit nunmehr einem Jahr-zehnt die Stimme des Finanzplatzes.

Damit ist nicht nur die Stadt Frank-furt gemeint, sondern auch die ge­-samte Region. Die Initiative zur Gründung des Vereins ging vom damaligen Ministerpräsidenten Ro­-land Koch und der früheren Oberbür-germeisterin der Stadt Frankfurt Pet-ra Roth aus. Beide wollten einen offensichtlichen Mangel beheben. Denn es fehle, so analysierte im August 2008 die „Börsen-Zeitung“ treffend, anders als in Frankreich oder in Großbritannien, an einer wir-kungsvollen, übergreifenden Ver-marktung des nationalen Finanz-zentrums. Es fehlte diesem wichti-gen, für eine entwickelte Volkswirt-

schaft so bedeutungsvollen Indus­-triezweig in Deutschland ein eigenstän­diges und vernehmliches Sprachrohr.

Zweck des Vereins, wie ihn das Gründungsdokument formuliert, war folgerichtig und in erster Linie, die Position Frankfurts und des Rhein-Main-Gebiets als Wirtschafts-standort und insbesondere als Stand-ort für Finanzdienstleistungen im internationalen Wettbewerb zu stär-

ken. Ein Auftrag, den die Verantwortlichen über die Jahre zielgerichtet verfolgt und bis heute nicht aus den Augen ver-loren haben.

„Frankfurt Main was?“ So konnte der bereits erwähnte Beitrag dieser Zeitung die wohl gängi-ge Reaktion auf die Fra-ge nach Frankfurt Main Finance zuspitzen – im Jahr der Gründung zutreffend und provo-kant. Heute, zehn Jahre

später, lässt sich mit Fug und Recht behaupten und mit Zahlen belegen, dass die Finanzplatzinitiative welt-weit Gehör findet, als kom­petenter Ansprechpartner in allen Belangen der Finanzindustrie ge­schätzt wird und dies für die Positionierung des Standorts zu nutzen weiß.

Das kam nicht von selbst. Ein Bei-spiel: Frankfurt Main Finance war vorbereitet, als der Brexit die euro-päische Landkarte der Finanzbran-che buchstäblich über Nacht durchei-nanderwirbelte. In den ersten Stun-den, nachdem das offizielle Ergebnis des Referendums in Großbritannien feststand, war von den betroffenen

VonDr. Lutz Raettig

Präsident von Frankfurt Main Finance

Fintechs nehmen einen breiten Raum im Angebot der Initiative ein. Unternehmen, welche die Stadt besonders im Fokus hat, – ebenso wie Frankfurt für diese als Alternative zu

anderen Standorten wie Berlin immer wichtiger wird: Die Bera-tungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) befragte 2017 bun-desweit 450 Unternehmen, deren Gründung nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Darunter waren 50 Start-ups im Großraum Frankfurt, auch aus den Branchen E-Commerce und Financial Services. 90 % davon rechnen mit einer steigenden Bedeu-

„Es gehört bei uns zur Tradition , die gemein-samen Interessen durch Eigeninitiative zu unterstützen. Der Verein Frankfurt Main Finance führt dieses Prinzip in moderner Form weiter.“

Medien, sondern auch für FMF vor. Bis heute ist es wesentliches Anliegen der Finanzplatzinitiative, damals verlorenes Vertrauen in die Finanz-branche wiederzugewinnen, auf die unverzichtbaren Leistungen der Finanzindustrie für die Wohlfahrt eines Staates und ihre gesellschaftli-che Relevanz hinzuweisen ebenso wie junge Talente für die Branche zu interessieren.

Weitere Themen kamen hinzu: Zuerst: RMB Clearing, dann Fintech, Regtech, Insurtech, Legaltech – die Ansiedlung, Förderung und Finan-zierung junger Start-up-Unterneh-

men in der Region, die die Digitalisie-rung auf die Prozesse all dieser Bran-chen übertragen. So gelang es nicht zuletzt dank des Einsatzes von FMF, Frankfurt quasi noch in letzter Minu-te zum Fintech-Cluster neben Berlin zu machen. Selbstredend hat die Region das Vertrauen gerechtfertigt und seither einiges an verlorenem Terrain aufgeholt. Wurden wir am Anfang noch gefragt, ob wir wohl wüssten, dass Fintechs den etablier-ten Banken Konkurrenz machen wür-den, so ist heute Coopetition, die Ver-

„FMF ist seit nunmehr einem Jahrzehnt die Stimme des Finanz­-platzes. Damit ist nicht nur die Stadt Frankfurt gemeint, sondern auch die ge­samte Region.“

2011Erster Frankfurt Finance SummitErstmals richtet der Verein als ideeller Träger die jährliche Veranstaltung für Top-Entscheider aus Banken, Zentral-banken, Versicherungen, Aufsichts-behörden, Börsen, Politik und Wissen-schaft aus. Zu den Referenten zählen u. a. Angela Merkel, Wolfgang Schäuble,Michel Barnier und Christine Lagarde.

2014Studie „Financial Centers 2025“Im Rahmen einer Studie der WHU Otto Beisheim School of Management werden Bekanntheit etc. des Vereins erhoben und aktualisierte Ziele für die Arbeit von Frankfurt Main Finance abgeleitet. Im Fokus steht u.a. der Aufbau eines für FinTechs attraktiven Ökosystems, da Frankfurt droht, in diesem Bereich zurückzufallen.

2015FinTech DialogforumMit der Gründung des FinTech Dialog-forums starten FMF und EY eine Initiative, um den Finanzplatz im nationalen und internationalen Wettbewerb konkurrenz-fähiger zu machen. Elf Arbeitsgruppen entwickeln und initiieren zahlreiche Maßnahmen, aus denen u. a. das TechQuartier hervorgeht.

2016Beginn der Brexit-KommunikationMit dem britischen EU-Referendum vom 23. Juni 2016 beginnt eine Informations-kampagne zum Finanzplatz, in deren Verlauf bis heute Meinungen und Botschaften des Vereins in über 2000 Print- und Onlinemedien in 94 Ländern erschienen sind.

2009Finanzplatz-Jahrbuch2009 erscheint in deutscher und englischer Sprache das erste Jahrbuch mit dem Titel „Von Einsichten zu Aussichten – der Finanzplatz Frankfurt“. 2010 folgt Ausgabe zwei zum Thema „In Arbeit – auf dem Weg zu einer neuen Finanzordnung“.

2014Renminbi-HandelszentrumEine von FMF geleitete Unterarbeits-gruppe führt zur Ernennung Frankfurts zum ersten Offshore-Renminbi-Abwicklungszentrum in Europa. Ergänzend wird eine Informationsbro-schüre entwickelt und auf einer internationalen Roadshow für mittel-ständische Unternehmen eingesetzt.

2015Frankfurt Finance CupEine Kooperation mit der SG Eintracht Frankfurt stärkt die Verbindung von Fußball und Finanzplatz, die u. a. eine vielbeachtete Konferenz und eine öffentlichkeitswirksame Austragung des Frankfurt Finance Cups mit Fußballclubs internationaler Börsenplätze hervor-bringt. Danke Eintracht!

2015FinTechGermany Award „Golden Garage“Seit 2015 richtet Frankfurt Main Finance jedes Jahr mit der WM Gruppe, den Business Angels Rhein-Main und Techfluence die Vergabe des führenden deutschen Investorenpreises für FinTech-Unternehmen aus.

2017Veröffentlichung MultiplikatorenstudieIm Auftrag des Vereins berechnet die WHU die Multiplikatoreneffekte des Zuzugs von Brexit-Bankern. Ergebnis: Jeder zusätzliche Arbeitsplatz in der Frankfurter Finanzindustrie bringt der Rhein-Main-Region zwischen 3,6 und 8,8 weitere Jobs außerhalb der Finanz-branche; bis zu 88 000 neue Stellen sind möglich.

© Börsen-Zeitung Quelle: Frankfurt Main Finance

Meilensteine Frankfurt Main Finance2009Gründung von FIRMAuf Initiative von Frankfurt Main Finance wird im Nachgang zur Finanzkrise das Frankfurter Institut für Risikomanage-ment und Regulierung, getragen von der Gesellschaft für Risikomanagement und Regulierung e. V., gegründet.

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20182016 2017

6 Börsen-Zeitung Nr. 168 10 JAHRE FRANKFURT MAIN FINANCE Sonnabend, 1. September 2018

Page 3: AHRE RANKFURT AIN INANCE J F M F Initiative gibt dem ... · Initiative Frankfurt Main Finance gründete, war ein wichtiges Signal und für den Finanzplatz Frankfurt von herausragender

Allseits respektierter und gesuchter GesprächspartnerFrankfurt Main Finance verbindet sachliche und menschliche Seiten der Region und des Finanzzentrums glaubwürdig

Von Anfang an durfte nicht unter-schätzt werden, dass zu der Beson-derheit der Initiative gehört, dass ihr aus den Bereichen der Sparkassen, der Genossenschaftsbanken und der Privatbanken gleichermaßen An­-erkennung widerfährt. Sie wurde damit auch bei der nationalen Gesetzgebung zu einer Initiative, die jenseits der Sektoreninteressen für die gesamte Finanzwirtschaft spre-chen kann. Dieser Beitrag wird auch von der Politik in Berlin und Wiesba-den sehr geschätzt und kann noch ausgebaut werden.

Wir haben es derzeit mit einer völ-lig überregulierten Industrie zu tun, die gemeinsam mit der Politik noch immer schwer an den Folgen der letz-ten Finanzkrise zu arbeiten hat. Im internationalen Wettbewerb ist dabei eine gute und sichere Regulie-rung ebenso von Bedeutung wie die Möglichkeit der Industrie, ohne überbürokratische Hürden ihre Geschäftsmodelle flexibel zu ändern und dem immer schnelleren Kreis-lauf der Innovationen anzupassen. Die aktuelle Diskussion um die Ände-rung arbeitsrechtlicher Vorschriften zugunsten eines flexibleren Einsat-zes von weit überdurchschnittlich verdienenden Mitarbeitern im Investment Banking könnte dafür ein Prüfstein werden.

Spätestens seit dem Anfang dieses Jahrzehnts ist die Finanzindustrie – durchaus verständlicherweise – nicht populär. Für Frankfurt ist sie aber neben dem Flughafen der entschei-dende Träger für Wohlstand und Ent-wicklung. Zugleich ist damit eine Branche in Frankfurt zu Hause, die mit schnellen technischen Innovatio-nen sich unweigerlich verändern

Börsen-Zeitung, 1.9.2018Frankfurt am Main hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zu dem wichtigsten kontinentaleuro-päischen Finanzplatz entwickelt. Das war keineswegs selbstverständlich. Schaut man über die Jahrzehnte zurück, so waren München, Stuttgart oder Düsseldorf durchaus ebenfalls bestrebt, eine solche Rolle auszufül-len. Die Konzentration der Finanz-institute und die europäische Konso-

lidierung haben dazu geführt, dass die Kräfte nun am Main gebündelt sind. Die aktuellen Entwicklungen um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union werden die-se Entwicklung weiter verstärken.

Vor diesem Hintergrund war es im Jahr 2008 eine wichtige Initiative der am Standort Frankfurt ansässigen Banken und der Politik in Stadt und Land, diesem wichtigen Industrie-zweig auch ein eigenständiges Sprachrohr zu verschaffen. Das war keine Konkurrenz zu den Gremien einer Industrie- und Handelskammer oder dem Bankenverband. Vielmehr war es die Etablierung einer eigen-ständigen Position derjenigen, die im weiteren Sinne den sogenannten Finanzsektor darstellten. Dies war sowohl im Interesse der Politik, die eine neutrale Gesprächsebene such-te, als auch der Wirtschaft, die jen-seits der unterschiedlichen Positio-nen verschiedener Finanzinstitute und ihrer Verbände mit einer einheit-lichen Darstellung die Politik für eine gemeinsame zukünftige Entwick-lung gewinnen wollte.

Essenzielle Rolle

Mit der Gründung wurde aller-dings auch deutlich, dass damit zugleich eine Organisation entstehen würde, die außerhalb Frankfurts und außerhalb Deutschlands in glaub-würdiger Weise mit anderen Akteu-ren der Finanzindustrie über die Vor- und Nachteile des Standortes Frank-furt sprechen kann. Auch diese Rolle ist über die Jahre immer wichtiger geworden.

Die Akteure in Frankfurt haben sich schon vor langer Zeit von der illusionären Vorstellung verabschie-det, in Zahl der Arbeitsplätze und internationaler Bedeutung die Vor-reiterrolle Londons in Europa an-greifen zu können. Dazu sind die Größenunterschiede zu erheblich. Aber auf dem europäischen Konti-nent kann Frankfurt am Main durch-aus jeden Wettbewerb bestehen. Das liegt an der Präsenz so wichtiger Regulierungsbehörden wie der Euro-päischen Zentralbank (EZB), der Bundesbank und großen Teilen der deutschen Finanzaufsicht. Es liegt aber auch an der Internationalität

der Banken und der durch den Flug-hafen gesicherten Internationalität der Stadt. Der Vergleich mit der Ver-tretung des Finanzplatzes London durch die „City of London Corpora-tion“ ist aber durchaus auch heute ein legitimer Ansporn.

Für alle diejenigen in den Unter-nehmen, die sich zur Mitarbeit in der Frankfurter Initiative bereiterklärt haben, ist dies zusätzlicher Aufwand. Nicht nur dem das vergangene Jahr-zehnt prägenden Vorsitzenden Dr.

Lutz Raettig und dem Geschäftsfüh-rer Hubertus Väth, sondern auch vie-len Mitstreitern in der Frankfurter Stadtgesellschaft und der Politik ist es zu verdanken, dass in den heuti-gen Tagen „Frankfurt Main Finance“ ein allseits respektierter und gesuch-ter Gesprächspartner ist.

Zu keinem Zeitpunkt der Geschichte waren mehr Führungs-kräfte und Mitarbeiter von interna-tionalen Banken gleichzeitig auf

Standortsuche in Euro-pa als heute. Fast alle diese Untersuchungen enden mit einem klaren Vorteil für Frankfurt. Dennoch sind viele, oft zu viele, skeptisch, ob Lebensqualität, Infra-struktur, Ausbildungs-möglichkeiten und Ban-kenregulierung so gestaltet sind, dass Frankfurt wirklich das Rennen gewinnen wird. Dabei geht es nicht nur um Zahlen und Fakten.

Es geht oft um Lebensgefühl und um Lebenserfahrungen. „Frankfurt Main Finance“ hat die außerge-wöhnliche Chance, die sachlichen und menschlichen Seiten der Frank-furter Region und des Finanzplatzes Frankfurt in allen Präsentationen glaubwürdig zu verbinden.

Nach einem Jahrzehnt kann man sicher sagen, dass die Gründung einer solchen Interessenvertretung der Finanzindustrie in Frankfurt rich-tig und wichtig war. Man kann sicherlich auch sagen, dass sich nach

zehn Jahren die Nachhaltigkeit der damals gegründeten Initiative erwie-sen hat. Auf diesem stabilen Funda-ment geht es nun in das nächste Jahr-zehnt. Auch dieses Jahrzehnt wird von Herausforderungen geprägt sein, die die nationale Gesetzgebung, die regionalen Aktivitäten und auch die Industrie selbst fordern werden.

Deutschland ist nach wie vor in einer Situation, in der die Erträge der Banken im Vergleich zu denen in den übrigen europäischen Ländern sehr deutlich zurückliegen. Es wird des-halb Kosteneinsparungen, Personal-reduzierungen und Standortschlie-ßungen geben. Für das Finanzzen­-trum mit den weltweiten oder regio-nalen Hauptquartieren kann das durchaus eine Stärkung bedeuten. Aber es verändert die Ansprüche an die Mitarbeiter, das Gehaltsniveau und die am Sitz der Unternehmen angesiedelten Dienstleister. Ohne den Brexit wäre mit einer Verringe-rung der Zahl der in Frankfurt beschäftigten Mitarbeiter zu rechnen gewesen, nun kann das auch deutlich anders kommen.

Zunehmende Internationalität

Unabhängig davon, ob es mehr Mitarbeiter oder anders ausgebildete Mitarbeiter sein werden, sie werden veränderte Ansprüche an die Region haben. Die Internationalität wird zunehmen, also werden mehr inter-nationale Schulen gebraucht. Die Ausbildung an den Hochschulen in der Region muss sich auf die verän-derte Aufgabenstellung gerade auch im Bereich von Risikomanagement und allgemeiner Banksteuerung ein-stellen. Auch das kulturelle Angebot der Stadt muss den Wettbewerb mit den anderen Metropolen Europas dadurch bestehen, dass neben den großartigen vorhandenen Einrich-tungen spezielle Events zur Beliebt-heit der Region beitragen. Bei der korrekten Beschreibung der Anfor-derungen, die hier auf die Region zukommen, kann die Finanzplatz-Initiative einen sehr wichtigen Bei-trag leisten.

VonRoland Koch

Rechtsanwalt, Aufsichtsrats-vorsitzender der UBS Europe SE, Ministerpräsident a.D.

„Zu keinem Zeitpunkt der Geschichte waren mehr Führungskräfte und Mitarbeiter von inter­-nationalen Banken gleichzeitig auf Standort­-suche in Europa als heute. Fast alle diese Untersuchungen enden mit einem klaren Vorteil für Frankfurt.“

„Nach einem Jahrzehnt kann man sicher sagen, dass die Gründung einer solchen Interessenvertretung der Finanzindustrie in Frankfurt richtig und wichtig war. Man kann sicherlich auch sagen, dass sich nach zehn Jahren die Nachhaltigkeit der damals gegründeten Initiative erwiesen hat.“

wird. Frankfurt wird dabei auch ein guter Arbeitsplatz für junge Men-schen sein, die von hier aus ihre zukünftige Welt gestalten werden. Es wäre gut, wenn es gelingt, dass Stadt- und Regionalpolitik ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger mit Zuver-

sicht und auch mit ein wenig Stolz auf diese Unternehmen und ihre Arbeitnehmer blicken würden.

Wirtschaft und Politik brauchen die Unterstützung der Bürger bei der Schaffung attraktiver Rahmenbe-dingungen für den Finanzplatz.

„Frankfurt Main Finance“ ist ein wichtiger Vermittler zwischen allen betroffenen Menschen und Institu-tionen. Das hat die Initiative im ver-gangenen Jahrzehnt bewiesen, und genau das wird auch in Zukunft von ihr erwartet.

Frankfurt steht auf einzigartige Weise für Moderne und Tradition. Foto: CPN/Fotolia

„Frankfurt Main Finance steht für …

… Gesellschaft, Kooperation und Innovation – eine enge Zusammenarbeit, um die Finanzbranche in Deutschland und international zu fördern.“

Andreas Günther, Managing Director, Broadridge (Deutschland)

… eine breite Vielfalt und ein großes Netzwerk engagierter Player am attraktivsten Finanzplatz Europas.“

Robert Restani, Vorstandsvorsitzender, Frankfurter Sparkasse

… erfolgreiches und nachhaltiges Engagement für Deutschlands stärksten Finanzplatz.“

Eva Wunsch-Weber,Vorsitzende des Vorstandes, Frankfurter Volksbank

… intelligenten Dialog und starke Initiativen, die die Zukunft des Finanzplatzes Frankfurt gestalten.“

Alexandre Traub,Co-Head of the Securities Division in Germany and Austria, Goldman Sachs International

… ein klares Bekenntnis zum Standort Frankfurt und für interessante Kontakte in die Finanzwelt und Politik.“

Nick Jue, Vorstandsvorsitzender, ING-DiBa

… gradlinigen und beherzten Einsatz für Frankfurt und seinen Finanzplatz.“

Ralf Lochmüller,Gründer und CEO, Lupus alpha Asset Management

… das LinkedIn der Frankfurter Finanzszene mit erstklassigen Kontakten auch auf internationalem Parkett.“

Matthias Hübner, Partner im Bereich Financial Services, Oliver Wyman

… die Stimme des Finanzplatzes der Region Frankfurt Rhein-Main – somit auch für die Stadt Eschborn und deren erfolgreiche Unternehmen aus der Finanzbranche.“

Mathias Geiger Bürgermeister, Stadt Eschborn

… die Positionierung von Frankfurt am Main als attraktiver Finanzplatz weltweit.“

Uwe Becker, Bürgermeister und Stadtkämmerer, Stadt Frankfurt am Main

… einen engagierten Einsatz für die Interessen aller Mitglieder am Finanzplatz Frankfurt Rhein-Main.“

Udo Kersting, Chief Revenue Officer, vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste

… Aufgeschlossenheit für neuen Schwung durch FinTechs.“

Felix Röscheisen, Generalbevollmächtigter, Werthstein

… eine sehr erfolgreiche Bündelung der Interessen des Finanzplatzes Frankfurts und Deutschlands.“

Prof. Dr. Markus Rudolf, Rektor, Otto Beisheim School of Management

Frankfurt Main Finance dankt diesen und rund 40 weiteren Mitgliedern

für Ihre Unterstützung.

Informationen zu einer Mitgliedschaft �nden Sie unter www.frankfurt-main-�nance.com

… die Förderung des und den Austausch über den Finanzplatz Frankfurt in unruhigen Zeiten. Angesichts von Brexit, politischen und besonders auch technologischen Veränderungen beteiligt sich die Frankfurt School of Finance & Management gerne mit exzellenter Forschung und Lehre an der Debatte.“

Prof. Dr. Nils Stieglitz,Präsident, Frankfurt School of Finance & Management

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Sonnabend, 1. September 2018 10 JAHRE FRANKFURT MAIN FINANCE Börsen-Zeitung Nr. 168 7