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AKTIVITÄTSBERICHT 2014

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AKTIVITÄTSBERICHT 2014

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I. Vorwort 1

II. Assurance Qualité 2-4 II.1 Geriatrisches Assessment II.2 Zufriedenheitsumfrage bei BewohnerInnen und Angehörigen

III. Aktivitätsentwicklung 5-7

IV. Forschung und Entwicklung 8-10 IV.1 Forschungsaktivitäten IV.2 Entwicklungsaktivitäten IV.3 Wissenschaftliche Veröffentlichungen

V. Ressources Humaines 11-19 V.1 Testimonials aus dem Senioriealltag - Luxembourg: Service Technique - Pétange: Hospitality - Consdorf: Coordination relations résidant et familles - Contern: Palliative Care V.2 Kennzahlen V.3 Fort- und Weiterbildung V.4 Personalfest, Qualitäts- und Innovationspreis, Uhrenverteilung

Inhalt

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I. Vorwort

Liebe Freunde der ZithaSenior,liebe Leserinnen und Leser,

die Direktion und der Verwaltungsrat sind erneut zufrieden und dankbar für das gelungene Jahr 2014. Mit dem Ausscheiden der Klinik aus der Zitha-Gruppe stellen sich nun allein die vier Seniorien in die Tradition der Luxemburger Zitha-Schwestern: ZithaSenior ist Zitha. Dieser ebenso verantwortungsvollen wie herausfordernden Aufgabe widmen sich die Verantwortlichen und die MitarbeiterInnen unseres Unternehmens gerne. Die Mitglieder des Verwaltungsrates danken allen Beschäftigten der ZithaSenior für ihre motivierte und liebevolle Arbeit zum Wohle der alten Menschen. Wir wissen, wie anspruchsvoll die Arbeit vielfach ist, und haben eine hohe Wertschätzung für die Arbeit unseres Pflegepersonals.

Unsere vier Pflegeeinrichtungen waren zu jeder Zeit voll belegt. Der Anteil der pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren nahm erneut leicht zu. Der Trend der vergangenen Jahre hat sich also fortgesetzt, auch wenn wir seit einiger Zeit feststellen, dass die Pflegeversicherung restriktiver bei der Bewilligung von Pflegdienstleistungen vorgeht. Dieser wohl auch politisch gewollten Veränderung kann ZithaSenior sich ausreichend anpassen.

Eine Bedrohung für die weitere Entwicklung ist jedoch der Wille der Politik, die Vergütung der Pflegekräfte weiter in Anlehnung an die Gehälter des öffentlichen Dienstes steigen zu lassen, ohne jedoch die Vergütung der Pflegeversicherung angemessen anzuheben. Hierdurch käme auf den gesamten Pflegesektor eine schwere Belastung zu.

Der nachfolgende Jahresbericht gibt Ihnen eine Reihe von Einblicken in unsere Arbeit. Es erfüllt uns mit Stolz, auf die erfolgreichen Bemühungen unseres qualifizierten Fachpersonals hinzuweisen, die Betreuung der Pflegebedürftigen weiterzuentwickeln. Die wissenschaftliche Begleitung unserer Arbeit ermöglicht es, Fortschritte zur Prävention im Alter sowie Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensqualität auch im hohem Alter schnell zugunsten unserer Bewohner in die Praxis umzusetzen.

Mit herzlichem Dank für die wohlwollende Begleitung unserer Arbeit grüßt Sie

Hans Jürgen Goetzke

Präsident des Verwaltungsrates

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Luxemburg, im Mai 2015

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Nach offizieller Einführung des neu definierten Geriatrischen Assessments im Januar 2014 in den Seniorien von ZithaSenior kann nun in 2015 die erste Bilanz aus den gewonnenen Daten gezogen werden.

Rückblick: eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitarbeitern unterschiedlichster Disziplinen tagte in 2013 neun Mal (etwa alle sechs Wochen), um die Anwendung unterschiedlicher Testverfahren zu systematisieren. Die Arbeitsgruppe war dazu über 18 Monate hinweg aktiv.

Mit Jahresbeginn 2014 startete die Pilotphase des neuen Geriatrischen Assessments in den vier Seniorien in Consdorf, Contern, Luxemburg und Petingen. Dabei erfolgte die Erfassung der Ergebnisse sowohl auf unternehmensspezifischen Formularen, als auch digital im neu eingesetzten informatisierten Bewohnerdossier.

II. Assurance Qualité

II.1 Geriatrisches Assessment

Die verschiedenen Tests werden bei ZithaSenior zur Identifikation des körperlichen und geistigen

Gesundheitszustandes unserer Bewohner genutzt.

Die gewonnenen Daten dienen der Adaptierung der

angebotenen Pflegeleistungen zur Unterstützung der Autonomie.

Die für das Assessment ausgewählten und wissenschaftlich validierten Tests wurden, wie in Grafik 1 dargestellt, in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt.

Da sich die Tests in ihrer Anwendung auch nach dem körperlichen und geistigen Zustand des jeweiligen Bewohners unterscheiden, wurde die Häufigkeit der Durchführung systematisiert.

Grafik 1

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Bereits bei der Aufnahme eines neuen Bewohners werden alle Funktionsbereiche anhand einiger der für die Funktionsbereiche definierten Tests (siehe Tabelle 1) überprüft, um einen ersten Eindruck über den körperlichen und kognitiven Zustand des Bewohners gewinnen zu können. Schon vor der Aufnahme erfolgt die Anamnese seiner Biographie in semi-struktierter Form.

Die vorab definierte Häufigkeit der Anwendung der einzelnen Tests erlaubt nun in 2015 eine qualitative Auswertung der Umsetzung.

Eine Übersicht über die Häufigkeit der Anwendungen dieser Tests bietet Grafik 2.

Es ist deutlich zu erkennen, dass der angestrebte Wert von durchschnittlich einem Test pro Bewohner pro Jahr nicht zu 100% erreicht werden konnte. Bereits zu Jahresbeginn 2015 ist eine Annäherung hinsichtlich der Anwendung der übrigen Tests an das gesetzte Ziel zu verzeichnen.

II. Assurance Qualité

Grafik 2

Tabelle 1

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ZithaSenior führte im Rahmen des Qualitätsmanagements Anfang November 2014 eine erneute Zufriedenheitsumfrage bei seinen Bewohnern sowie deren Angehörigen durch.

Ziel der Umfrage war die Identifikation der für die Allgemeine Zufriedenheit und der für eine etwaige Weiterempfehlung wichtigen Kriterien und deren jeweilige Ausprägung.

Von den insgesamt 511 versendeten Umfragen (Angehörige = 383, BewohnerInnen = 128) wurden 238 Fragebögen an ZithaSenior zurückgesandt, was einer durchschnittlichen Rücklaufquote von 46,6% entspricht.

II. Assurance Qualité

II.2 Zufriedenheitsumfrage bei BewohnerInnen und Angehörigen

Dies ist die zweite Umfrage in dieser Form nach 2012.

Die erfassten Umfragewerte seitens der Angehörigen werden in Grafik 3 dargestellt, die der Bewohner in Grafik 4. Eine detailliertere Analyse und Interpretation der Umfrage befindet sich derzeit in der Erstellung und wird im Laufe des 3. Quartals 2015 auf der Internetseite von ZithaSenior (www.zithasenior.lu) abrufbar sein.

Grafik 4

Grafik 3

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BEWOHNERKENNZAHLEN

Consdorf Contern Luxemburg Petingen Gesamt

Zahl der Bewohner

2014 42 144 71 149 406

2013 42 144 71 148 405

2012 42 101 73 135 351

2011 42 72 152 266

2010 42 72 141 255

2009 43 73 80 196

2008 43 70 79 192

Belegungsquote

2014 98,61% 96,82% 98,42% 99,96% 98,45%

2013 99,78% 96,83% 98,81% 99,74% 98,79%

2012 99,74% 62,21% 98,31% 99,53% 89,95%

2011 99,57% 98,64% 99,85% 99,35%

2010 99,35% 99,23% 87,02% 95,00%

2009 98,83% 98,28% 99,93% 99,01%

2008 98,00% 99,00% 96,00% 97,67%

III. Aktivitätsentwicklung

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Die Belegungsquote der Zimmer ist nach wie vor optimal und sicher maximal.Tabelle 1

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III. Aktivitätsentwicklung

Der Anteil der Bewohner mit hohem Bedarf an Pflege stieg noch etwas an, um sich bei 88% einzupendeln. Dies entspricht der Realität, dass autonome Senioren kaum noch eine Seniorie aufsuchen. Reges Interesse besteht aber für die im Jahr 2015 zu eröffnende Seniorenresidenz, exklusiv für autonome Bewohner.

Der Bedarf an Grundpflege stabilisierte sich im Jahr 2014 auf einen Durchschnitt von etwas mehr als 16 Stunden pro Woche, wohl gewußt, dass dies nur zwei Drittel der Pflegeleistungen darstellt und ein Drittel an unterstützenden Maßnahmen (Betreuung, Aktivierung und Rehabilitation) dazu kommt.

Diese untestützenden Maßnahmen (Soutien) legen aber den wesentlichen Grundstein für eine qualitativ hochwertige Begleitung und Betreuung dar. Bei ZithaSenior werden sie prinzipiell von geschulten, fachkompetenten Therapeuten aus den Bereichen Ergotherapie, Kinesitherapie, Psychologie und Gesundheitspflege angeboten.

PFLEGEBEDARF

Consdorf Contern Luxemburg Petingen Gesamt

% Pflege- bedürftige

pro Seniorie

2014 91,37% 85,24% 86,32% 91,47% 88,60%

2013 93,06% 78,34% 81,57% 90,73% 85,93%

2012 88,69% 79,09% 79,79% 85,85% 83,36%

2011 89,20% 79,00% 89,20% 85,80%

2010 82,33% 77,78% 83,81% 81,31%

2009 74,85% 70,02% 96,84% 80,57%

2008 80,00% 62,00% 94,00% 78,67%

Grundpflege(Durchschnitt an

Stunden/Be-wohner/Woche)

2014 15,44 13,56 20,23 17,31 16,64

2013 14,93 13,19 19,95 16,75 16,21

2012 15,88 9,67 16,86 20,99 15,85

2011 16,63 18,96 17,00 17,53

2010 16,52 15,22 16,66 16,13

2009 21,80 18,08 18,44 19,44

2008 19,17 18,71 17,67 18,52

Tabelle 2

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VERTEILUNG NACH GESCHLECHT DER BEWOHNERJahre Consdorf Contern Luxemburg Petingen Gesamt

♀2014 40% 73% 70% 78% 65%

2013 51% 72% 74% 79% 69%

2012 52% 71% 75% 77% 69%

2011 61% 79% 78% 75%

2010 68% 78% 78% 75%

2009 70% 79% 84% 78%

2008 69% 81% 86% 80%

♂2014 60% 27% 30% 22% 35%

2013 49% 28% 26% 21% 31%

2012 48% 29% 25% 23% 31%

2011 39% 21% 22% 25%

2010 32% 22% 22% 25%

2009 30% 21% 16% 22%

2008 31% 19% 14% 20%

III. Aktivitätsentwicklung

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DURCHSCHNITTSALTER DER BEWOHNERJahre Consdorf Contern Luxemburg Petingen Gesamt

♀2014 78 84 88 85 84

2013 79 83 86 85 83

2012 80 84 87 84 84

2011 83 86 84 84

2010 83 86 84 84

2009 86 86 84 85

2008 84 87 84 85

♂2014 65 80 84 83 78

2013 65 80 84 83 76

2012 68 80 83 82 78

2011 71 84 81 79

2010 71 85 80 79

2009 70 84 80 78

2008 70 84 80 78

Das Altersprofil der Bewohner veränderte sich im Laufe der letzten Jahren kaum. Zu unterstreichen ist aber die Tendenz, dass unter den Bewohner etwas mehr Männer sind.

Tabelle 3

Tabelle 4

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a) Projekt „Lebensqualität chronische mehrfachbeeinträchtigter Abhängigkeitskranker“Das Projekt hat zum Ziel die Lebensqualität von chronisch mehrfachbeeinträchtigten Abhängigkeitskranken anhand unterschiedlichster Methoden zu untersuchen.

Unterprojekt: Emotionsregulation, Herzratenvariabilität und LebensqualitätErkenntnisse interner Studien zur Fremd-/Selbstbeurteilungen der Lebensqualität unserer chronisch mehrfachbeeinträchtigter Abhängigkeitskranken legt die Suche nach objektiveren Indikatoren zur Erfassung der Lebensqualität bei dieser Gruppe von Bewohnern nahe. Die Herzratenvariabilität gilt als zuverlässiger Biomarker zur Untersuchung von Emotionsregulation beim Menschen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Fähigkeit zur Anpassung der Emotion (dh Emotionsregulation) an die sich verändernden Umweltbedingungen in direktem Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit und Lebensqualität steht. Es ist mittlerweile ebenfalls hinreichend belegt, dass die Herzratenvariabilität als guter Indikator für diese Anpassung der Emotionen gilt. Auf dieser Grundlage erhoffen wir uns zusätzliche und präzisere Hinweise auf die Lebensqualität unserer Bewohner und können dementsprechend in Abhängigkeit der Ergebnisse unsere Betreuungsangebote anpassen. Externe Studienpartner/Mitarbeiter: Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg (Prof. Dr. Claus Vögele) und des Lillehammer University College (Dr. Stefan Sütterlin) statt. Start: 11/2013. Dauer: 3 Jahre.

b) Projekt „ZithaGeriatricScreening“In enger Zusammenarbeit mit der ZithaKlinik, zielte das Projekt ZithaGeriatricScreening darauf ab, Profile geriatrischer Patienten zu erstellen. Die erstellten Patientenprofile dienten dazu sogenannte clinical pathways of care für geriatrische Patienten innerhalb der ZithaGruppe neu zu definieren und somit die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bestmöglich auf die Heterogenität der älteren Patientenschaft zu adaptieren. Externe Studienpartner/Mitarbeiter: ZithaKlinik, Rééducation Gériatrique. Start: 04/2013. Dauer: 6 Monate.

Unterprojekt „Profilage Résidants“Auf der Grundlage des im Januar 2014 abgeschlossenen Projektes „ZithaGeriatricScreening“ wurde das Projekt zur Profilerstellung von langzeitbetreuten Pflegeheimbewohnern ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist es, auf Basis des regelmäßig stattfindenden geriatrischen Assessments, Profile der Bewohner zu erstellen. Externe Studienpartner/Mitarbeiter: Universität Luxemburg, INSIDE (Prof. Dr. D. Ferring). Start: 06/2014. Dauer: 18 Monate.

c) Projekt „GAITRite“Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Begleitung und die Förderung des Einsatzes eines Ganganalysesystems das dazu dient, zeitliche und räumliche Gangparameter zu untersuchen.

Unterprojekt: Luxembourg Gait Analysis (LGA) ProjektDas Ziel der LGA Studie besteht darin, Stabilitäten/ Instabilitäten im Gang zu messen und somit neue Muster und Parameter zu beschreiben die den Prozess des Gehens charakterisieren. Hierzu wird der pressure imaging Technik angewendet. Pressure imaging ermöglicht die visuelle Darstellung von Druckpunkten und die Veränderung dieser während dem Gehen. Endziel dieser Forschungsarbeit soll sein, Softwarelösungen bereit zu stellen zur einfacheren Interpretation von Gangprofilen in Abhängigkeit der zugrunde liegenden Erkrankung. Externe Studienpartner/Mitarbeiter: Luxembourg centre of science and technology (LIST ; A. Jahnen), Pontifical University of Paraná, Brasilien (Prof. Dr. Marcelo Rudek), Angers University Hospital (Prof. Dr. O. Beauchet). Start: 02/2013. Dauer: 3 Jahre.

IV. Forschung und Entwicklung

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IV.1 Forschungsaktivitäten

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Unterprojekt: BIOMATHICS - Internationales NetworkingVollwertiges Mitglied im internationalen Forschungskonsortium BIOMATHICS.

IV. Forschung und Entwicklung

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a) Centre de la Mémoire et de la Mobilité Michel Rodange (CeM² Michel Rodange)Aufbau eines spezialisierten geronto-geriatrischen Zentrums mit folgender Zielsetzung : (1) Primär- und Sekundärprävention von altersbedingten kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen, (2) Erhalt und Förderung der Autonomie älterer Menschen, (3) Erhöhung der Lebensqualität älterer Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Zentrum richtet sich an ältere autonome Menschen mit leichten kognitiven und/oder motorischen Beeinträchtigungen. Angeboten werden (1) Persönliches Check-up der Mobilität und der kognitiven Leistungsfähigkeit, und (2) Förderung der kardiorespiratorischen Ausdauer (CARDIOfit), der Mobilität und Gangsicherheit (MOBILfit), und der kognitiven Leistungsfähigkeit (NEUROfit). Eröffnung des Zentrums: September 2015

b) Projekt CONNECTDas von der Fondation du Grand-Duc et de la Grande-Duchesse finanzierte und von der Forschungsgruppe „Ageing and Life Span Development“ der Forschungseinheit INSIDE (Leitung: Prof. Dr. D. Ferring) der Universität Luxemburg realisierte Projekt hat zum Ziel eine Webplatform zu entwickeln um informellen Helfern von an Demenz erkrankten Familienmitgliedern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. ZithaSenior nimmt als Mitglied der eigens für das Projekt erstelle Expertengremium teil. Weitere Mitglieder sind: Ministère de la Famille et de l’Intégration, Association Luxembourg Alzheimer (ALA), RBS – Center For Altersfroen. Start: 12/2014 - 03/2016

Presse

IV.2 Entwicklungsaktivitäten

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Artikel in FachzeitschriftenSteinmetz, J.-P., Theisen-Flies, C., & Federspiel, C. (2014). Views on quality of life differ between alcohol related brain damaged individuals and their healthcare professionals. Applied Research in Quality of Life. DOI 10.1007/s11482-014-9365-8

Steinmetz, J.-P. & Federspiel, C. (2014). The effects of cognitive training on gait speed and gait variability in old adults: Findings from a pilot study. Aging Clinical and Experimental Research. DOI 10.1007/s40520-014-0228-9

BuchkapitelHoffmann, M. & Steinmetz, J.-P. (2014). Psychogerontologie. In Steffgen, G., Michaux, G., & Ferring, D. (Eds.). Psychologie in Luxemburg: Ein Handbuch. Luxembourg: Editions Binsfeld.

Mündliche PräsentationenSteinmetz, J.-P. (2014) Gait analysis in old adults, Oslo and Akerhuis University College of Applied Sciences, September 11, Oslo, Norway.

Steinmetz, J.-P., Theisen-Flies, C., Vögele, C., Federspiel, C., & Sütterlin, S. (2014). Vagal mediierte Herzratenvariabilität als physiologisches Korrelat der Lebensqualität von Patienten mit weitreichenden alkoholinduzierten Hirnschädigungen. Oral presentation at séance des communications courtes of the Société des Sciences médicales du Grand-duché de Luxembourg, May 19, Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL), Luxembourg.

Cornu, V., Steinmetz, J.-P. & Federspiel, C. (2014). Zusammenhang zwischen Gang und selektiver Aufmerksamkeit im Alter. Oral presentation at séance des communications courtes of the Société des Sciences médicales du Grand-duché de Luxembourg, May 19, Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL), Luxembourg.

PosterpräsentationenSteinmetz, J.-P., Theisen-Flies, C., Vögele, C., Federspiel, C., & Sütterlin, S. (2014). Heart rate variability as a potential measure for quality of life in elderly patients with wide spread alcohol related impairments: A pilot study. Poster at the 22nd Nordic Congress of Gerontology, May 26-28, Gothenburg, Sweden.

Federspiel, C.& Steinmetz, J.-P. (2014). Caractéristiques du grand vieillard fragile hospitalisé en urgence. Poster at the 10th CIFGG, May 14-16, Liège, Belgium.

Federspiel, C, Bracker, H., & Steinmetz, J.-P. (2014). L’organisation des activités de soutien pour les personnes âgées démentes en long séjour. Poster at the 10th CIFGG, May 14-16, Liège, Belgium.

Cornu, V., Steinmetz, J.-P., & Federspiel, C. (2014). Marche et attention selective chez les personnes âgées. Poster at the 10th CIFGG, May 14-16, Liège, Belgium.

Cornu, V., Steinmetz, J.-P., & Federspiel, C. (2014). Effets d’un entraînement cognitif sur la marche chez les personnes âgées. Poster at the 10th CIFGG, May 14-16, Liège, Belgium.

IV. Forschung und Entwicklung

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IV.3 Wissenschaftliche Veröffentlichungen

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Seit 2013 arbeite ich als „Agent Technique“ im Bereich Facility Management der Seniorie St Jean de la Croix Luxembourg. Meinen Beruf im Bereich „Chauffage/Sanitaire“ habe ich in einem spanischen Unternehmen erlernt.

Der Bereich Service Technique der Seniorie St Jean de la Croix Luxembourg besteht momentan aus 3 Personen: 1 Vorgesetzter und 2 Agents Techniques.

Überwachen der technischen Anlagen wie z.B Lüftung, Heizungsanlage, Wasseraufbereitungsanlage, usw. gelten als tägliche Arbeit. Mein Vorgesetzter teilt uns morgens die Aufgaben auf. Alle Pannen die über Nacht oder am Wochenende vorgekommen sind, werden in Angriff genommen, wobei einige als prioritär behandelt werden müssen.

Die Pfleger beauftragen den „Agent Technique“ auch mit diversen Missionen, wie z.B. defekte Lampen, verstopfte Waschbecken, kaputte Rollladen, verschlossene Türen, usw. Diese Arbeiten müssen direkt erledigt werden, da sie die Bewohner teilweise einschränken.

Die Instandsetzung der Bewohnerzimmer ist eine weitere Aufgabe des Agent Technique; sie umfasst: Neuanstrich, Auffrischung des Badezimmers, Inventarisierung der hausinternen Möbel.

Pflegebedürftige Bewohner, die einen Termin beim externen Arzt haben, werden vom Facility Management in Begleitung eines Pflegers mit dem Firmenwagen zur Arztpraxis gefahren.

Die Seniorie verfügt über einen großen Konferenzsaal, der den Events entsprechend hergerichtet werden muss. Dieser Raum wird auch für interne und externe Festveranstaltungen zu Verfügung gestellt.

Im Sommer ist Gartenarbeit angesagt; der Vorgarten der Seniorie Saint Jean de la Croix Luxembourg wird bei den ersten Sonnenstrahlen auf Vordermann gebracht. Unser Arbeitsumfeld ist sehr vielfältig und jeder Tag gestaltet sich anders, so dass keine Routine aufkommt. Eine neue Herausforderung für das Team wird die Eröffnung der Résidence Nicolas Wies.

Bei größeren Aufträgen arbeiten wir mit externen Firmen zusammen. In diesen Fällen übernimmt unser Team die Überwachung und Abnahme der Arbeiten.

V. Ressources humaines

V.1 Testimonials aus dem Senioriealltag

Luxembourg: Agent Technique

Enrique ESPINAR PEREZ

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In der Brasserie der Seniorie sollen sich die Bewohner sowie die Familien herzlich willkommen fühlen. Ich möchte, dass das Gefühl des Eintritts in eine Wohlfühloase hervorgerufen wird bei unseren Gästen. Genauso wie im Theater, empfinde ich die Eingangstür der Brasserie als Vorhang zur Aufführung. Die Gäste kommen in die Brasserie, um einen angenehmen Moment zu verbringen und um etwas zu erleben, was ablenkt.

Das Wohlbefinden der Bewohner und deren Familien liegt mir sehr am Herzen. Daher soll in der Brasserie jeden Tag gelacht werden, indem ich ihnen humorvoll einen kleinen Witz erzähle. Spaß soll sein, so können die Bewohner für ein paar Stunden vom Alltag abschalten.

Die Veranstaltungen von vielfältigen Aktivitäten in der Brasserie wie z.B Konzerte, Live Musik, Quiz, Theater, Tanz, Karneval, Oktoberfest und nicht zu vergessen unsere traditionelle Sylvesterparty verschönern den Alltag der Bewohner und bringem die gewünschte Abwechslung.

Im Restaurant haben die Bewohner täglich zwei verschiedene Tagemenüs zur Auswahl und damit alle Wünsche erfüllt werden, bieten wir Ihnen eine zusätzliche Auswahl an à la carte-Gerichten an. Um das Mittagessen noch angenehmer zu gestalten, sind unsere Tische mit viel Liebe und je nach Saison eingedeckt und dekoriert. Eine lockere Atmosphäre wird durch eine schöne Hintergrundmelodie hervorgerufen. Im Sommer steht den Gästen die schöne Terrasse der Brasserie zur Verfügung, sei es zum Mittagessen oder nachmittags um einen leckeren Eisbecher von der Eiskarte zu genießen.

Am Nachmittag bietet die Brasserie Kaffee und hausgemachte Konditorei an. Hier treffen wir jeden Tag unsere Stammgäste am sogenanntem „Stamminet“. Dieses Treffen am Nachmittag ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufes einer Gruppe von Stammgästen bestehend aus Bewohnern und Familien. Der Treffpunkt ist aus dem täglichen Programm der Gäste nicht wegzudenken und hat eine große Bedeutung, bereitet ihnen viel Freude und zeugt von der Integration ins soziale Leben.

Allen Bewohnern in Begleitung ihrer Familien oder alleine, ob dementiell verändert oder kognitiv autonom, ob pflegebedürftig oder nicht, bietet die Brasserie eine gute Gelegenheit, sich mit anderen Gästen auszutauschen, Freundschaften zu pflegen sowie neue Bekanntschaften zu machen.

Auch die Geburtstage der Bewohner werden in der Brasserie groß gefeiert. Dem Wunsch des Einzelnen wird Rechnung getragen, indem das Fest so individuell wie möglich gestaltet wird. Das Funkeln in den Augen des Bewohners bereitet uns viel Freude.

V. Ressources humaines

Pétange: Agent en Hospitality

Nancy JONAS

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Mit großem Einsatz und Unterstützung aller Mitarbeiter der Brasserie bieten wir den Bewohnern der Seniorie St Joseph Pétange Lebensfreude und Verschönerung des Alltags. Auch in schlechten Zeiten haben wir immer ein offenes Ohr für unsere Gäste. Wir hören ihnen respektvoll zu und am Ende erreichen wir fast immer ein kleines Schmunzeln.

Die Brasserie ist eine lebensfreudige Bühne und bleibt ein offener Ort, wo auch die Familien der Verstorbenen Trost finden können. Täglich lüftet sich der Vorhang immer neu und es ist kein Tag wie der andere. An überraschenden Momenten und an Mut zur Veränderung fehlt es uns nicht, was auch den ganzen Reiz meiner Arbeit ausmacht.

V. Ressources humaines

Consdorf: Coordinatrice relations résidant et famille

Die Bewohner in der Seniorie St Joseph Consdorf sind zum Teil pflegebedürftige Senioren und zum anderen Teil chronisch mehrfach abhängige Bewohner, die durch ihre Krankheit in ihrem Alltag unselbständig geworden sind und einen strukturierten Tagesablauf, viel Anleitung und eine vertrauensvolle Begleitung benötigen.

Die Entscheidung, das eigene Zuhause zu verlassen, um in ein anderes Zuhause umzuziehen, ist ein sehr einschneidender Zeitpunkt im Leben aller Menschen. Er ist verbunden mit “sich eingestehen”, dass verschiedene Defizite an Autonomie und Selbstversorgung immer offensichtlicher werden. Es bedeutet zu lernen, in einer Gemeinschaft mit anderen Bewohnern zu leben, in einem unbekannten Umfeld. Es bedeutet auch unterwegs zu sein zum langsam nahenden Ort des Abschiednehmens am Lebensende.

Diese Entscheidung wird sehr oft nicht freiwillig getroffen. Sie kann auch häufig nicht mehr von der Person eigenständig getroffen werden. In diesen Fällen kämpfen die Angehörigen oft mit den Gefühlen des “im Stich Lassens” oder „Abgeben-Müssens“ ihrer Liebsten in andere sorgende Hände.

In dieser Zeit brauchen die Person und ihre Angehörigen oder der gerichtlich festgelegte Vormund einen vertrauensvollen und empathischen Ansprechpartner. Die “Coordinatrice Relations Résidant et Famille”, CRRF, tritt in diesem Moment in Kontakt mit dem potentiellen neuen Bewohner und seinen Angehörigen. Sie besucht die Person zu Hause oder in der Klinik, falls sie hospitalisiert ist oder in einer Rehabilitation- oder Stabilsierungsphase ist. Sie erörtert das Pflegekonzept der Seniorie und wie der Alltag gestaltet ist. Sie lädt die Angehörigen und wenn möglich auch den potentiellen Bewohner zu einer Besichtigung des Hauses ein.

Mariette FISCHBACH

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V. Ressources humaines

Beim Eintritt in das neue Zuhause ist die CRRF anwesend und macht die Verbindung mit dem professionellen Pflege- und Betreuungsteam der Seniorie. Das Gefühl von Sicherheit, Respekt, Wertschätzung und “nicht urteilen oder bewerten” soll sich schnellstmöglich entwickeln. Die CRRF bringt alle medizinischen und soziale Informationen sowie auch schon ausgesprochene persönliche Wünsche und Bedürfnisse mündlich und schriftlich in das Team ein.

Die CRRF bleibt für den Bewohner, die Angehörigen oder den Vormund der Ansprechpartner wenn Probleme entstehen, in schwierigen sozialen Situationen, im Fall von Beschwerden, relationellen Problematiken oder anderen Schwierigkeiten oder Missverständnissen. Zusätzlich bietet sie, zusammen mit anderen spezialisierten Berufsgruppen, den Angehörigen Gespräche an mit dem Ziel, die Bedürfnisse des Bewohners, der Angehörigen aber auch des Teams zu erörtern und gemeinsam die bestmöglichen Vorgehensweisen zu definieren. Diese Gespräche dienen auch oft dazu, über das Krankheitsbild zu informieren und die Biographiearbeit zu ergänzen. Sie geben auch den Angehörigen die Möglichkeit, über belastende Gefühle oder schwierige Erlebnisse zu erzählen.

Im Alltag und auch besonders wenn der Allgemeinzustand des Bewohners sich verändert und er sich dem Lebensende nähert, ist eine professionelle Begleitung garantiert, die seinen physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen Rechnung trägt. Die Angehörigen sind in die bedürfnisorientierte Begleitung eingeschlossen.

Einen Menschen begleiten heißt, an seiner Seite zu gehen, in seinem Rhythmus, und die Richtung zu respektieren, die er einschlägt.

Die wichtige Rolle des Ansprechpartners bleibt über den Tod des Bewohners hinaus bestehen. Der CRRF bleibt, solange es erwünscht ist, in einem diskreten Kontakt mit den hinterbliebenen Angehörigen.

Die Konzepte von Dementia Care und Palliative Care, welche in den ZithaSenior Seniorien mit viel Sorgfalt in internen Weiterbildungen gelehrt werden, kommen den Bewohnern während dem Lebensabschnitt in der Seniorie, aber speziell wenn sie sich dem Lebensende nähern, zu Gute.

Contern: Palliative Care im multidisziplinären Team

Als Kinésitherapeutin in der Seniorie Sainte Zithe Contern betreue ich Menschen, die bei ihrem Einzug in unser Haus spüren, dass dies ihre letzte Bleibe sein wird. Der Gedanke an den Tod und die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit ziehen mit ein. Mein Beruf fordert mich zum therapeutischen Handeln auf, ich suche immer wieder nach Lösungen um Autonomie und Funktionen des Bewohners zu erhalten. Ist dies in der Endphase nicht mehr möglich, wird die physiotherapeutische Pflege häufig in Frage gestellt.

Die Lehrgänge bei Omega90 stärkten mich in der Gewissheit, dass ich im Einklang mit meiner professionnellen Ausbildung auch zur Umsetzung von „meiner“ palliativen Begleitung finden würde.

Ich bin fest vom Stellenwert des Kinésitherapeuten in der ganzheitlichen und interdisziplinären Betreuung des Menschen am Lebensende überzeugt. Die Kernpunkte der Pallliativpflege lassen klare Aufgaben für ihn erkennen, der Wechsel vom kurativ-therapeutischen zum palliativen Ansatz wird durch immer wieder neu angepasste Ziele errreicht, die den Menschen weder überfordern noch in Versagenssituationen bringen.

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V. Ressources humaines

Schmerzlinderung, Lagerung, Erhalt der restlichen Autonomie, Bewegungsförderung, Förderung der Atemfunktion und des Kreislaufes, Verbesserung des Schlafes, Stressabbau, …, all dies trägt sowohl zur Lebensqualität als zum psychischen Wohlbefinden des Menschen bei und stärkt somit auch seine Fähigkeit zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Unterstützen und Einbinden der Angehörigen spielt in der Begleitung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Dem Kinésitherapeuten stehen zum Erreichen seiner Ziele viele unterschiedliche Therapien zur Auswahl; Kommunikationsfähigkeiten, große Flexibilität und die Freude an der Teamarbeit sollte er mitbringen. Das Wesentliche für mich ist das ganzheitliche Erfassen des Menschen, nicht nur mit seinem körperlichen Leiden, sondern auch mit seinen Überlegungen, seinen Gefühlen, und Ängsten, seiner Spiritualität; dies macht aus der palliativen Pflege nicht nur eine medizinische Disziplin, sondern eine Haltung der Zwischenmenschlichkeit.

Als „Körpertherapeut“ möchte ich die Chance nutzen, die die physische Nähe bietet, und aus Berühren Berührung entstehen lassen. Ich werde von Therapeutin zur Begleiterin, wenn ich den Menschen einfühlsam in seiner seelischen Verfassung abhole, achtsam alles Anvertraute zum Leitfaden meiner Begleitung mache.

Eine von Sanftheit geprägte Nähe, die Verständnis und Wohlwollen vermittelt, die sanfte Ruhe bringt und die Wut abklingen lässt.

Dem Therapeuten wird am Lebensende der übliche Wind aus den Segeln genommen, der Schwerpunkt liegt nicht im Tun, im Handeln, nicht im Motivieren oder Antreiben, sondern im Zuhören, im Dasein, im Mitaushalten. Nicht der Therapeut bestimmt das Angebot, sondern der Bewohner.

Wie ein roter Faden durch all unsere Angebote zieht sich für mich die Möglichkeit, über die Körperarbeit den Menschen zu erreichen und ihn über das Körperliche hinaus zu berühren, „seine Seele zu streicheln“.

In Berührung kommen, berührt werden, ein „Hin-und-Her“ von Geben und Nehmen zwischen Bewohner und Therapeut, so würde ich die von professionneller Nähe und Wahrhaftigkeit geprägte Beziehung beschreiben. Die achtsame Berührung stärkt die Selbstwahrnehmung des Menschen, sie bietet Raum fürs Vertrauen und Verbundensein, Gefühle wie Sicherheit, grenzenlose Annahme, Zuwendung werden für den Bewohner greifbar.

Über die Berührung kann mir die Kontaktaufnahme mit Menschen gelingen, die ich über die anderen Sinne nicht mehr erreiche (beim dementen Menschen, in der Endphase…). Die taktile Sinnesempfindung, so wie das Hören, bleiben bis zuletzt erhalten, auch wenn das Bewusstsein beeinträchtigt ist. Beide Sinne bieten mir wundervolle Kommunikationsbrücken, die mir ein Ummanteln und Einhüllen in Geborgenheit bis zum Ende ermöglichen.

Edith GOERENS

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V. Ressources humaines

Ängste und Unruhe können positiv beeinflusst werden wenn es mir gelingt, dem Menschen über die Berührung Zugang zu verschaffen zu wohltuenden Körperwahrnehmungen oder zu positiv abgespeicherten Körpererfahrungen.

Hierzu benutze ich das sanfte, absolut schmerzfreie Bewegen des Körpers, in leichten Wiegebewegungen, auch mal zusammen mit Streichberührungen, dabei spreche ich mit dem Bewohner, benenne, was ich eben tue, welchen Körperteil ich berühre oder bewege, achte auf Reaktionen und Signale. Die propriozeptive Wahrnehmung erlaubt dem Menschen seinen Körper in Bewegung, seine „Körperlichkeit“ zu spüren; dies stärkt sein Körperselbstbild sowie sein Selbstwertgefühl. Diese Berührung erfordert die ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich vermeide umschließende Griffe, damit der Bewohner sich stets selbstbestimmt aus der Berührung lösen kann. Ich möchte erreichen, dass der Mensch sich selbst als Einheit erfährt, Körper und Geist miteinander versöhnt, eine Versöhnung mit dem eigenen Körper, auch wenn dieser schmerzt, auch wenn die Kraft nachlässt. Ich kann den Menschen unterstützen in der Annahme des körperlichen Verlustes sowie der liebevollen Wahrnehmung des eigenen Körpers bis zuletzt.

Ein grundlegender Aspekt der Palliative Care ist für mich die Vernetzung aller therapeutischen Kenntnisse des Pflegeteams. Ob Arzt, Psychologe, Sozialarbeiter, Kranken-Altenpfleger, Erzieher, Ergo-Kinésitherapeut, Psychomotoriker, Pastoralassistent, Benevole, ..., wir brauchen uns gegenseitig und sollten uns mit Demut und Respekt in unserem Können stärken, gegenseitig bereichern, voneinander lernen und gemeinsam als Pfleger und Menschen den Sterbenden in seinem Sinne begleiten. Jeder trägt nicht nur mehr die Verantwortung für sein eigenes Handeln, sondern auch für das des Teams. Eine gemeinsam gefundene Behandlungsvision wird gemeinsam zur Umsetzung getragen. Persönliches Profilieren ist hier fehl am Platz, das Wohl des sterbenden Menschen sollte uns leiten.

Nicht immer und nicht unendlich kann der Körper geheilt werden, unser Leben jedoch können wir heilen durch die tiefe Verbundenheit von Körper, Geist und Herz. In dieser Einheit erfüllt sich unsere Sehnsucht „eins zu sein mit sich selbst“.

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MITARBEITERKENNZAHLEN

Consdorf Luxemburg Petingen Contern ZithaSenior Centrale Gesamt

Zahl der Mitarbeiter 65 114 220 187 12 598

Durchschnittsalter 42 37 38 37 42 39

♀ 93% 87% 85% 87% 58% 82%

♂ 7% 13% 15% 13% 42% 18%

Teilzeitkräfte 47% 27% 25% 23% 25% 29%

Fehlzeiten 2,89% 4,88% 5,68% 5,65% 1,96% 4,21%

Neueinstellungen 8 31 24 35 2 100

Austritte 5 31 23 29 0 88

davon Pension 1 1 4 0 0 6

Behinderte Mitarbeiter 0 0 2 0 0 2

V. Ressources humaines

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V.2 Mitarbeiterkennzahlen

Im Jahr 2014 blieb die Mitarbeitergesamtzahl konstant, nachdem sie in den Jahren 2011, 2012 und 2013 aufgrund der Eröffnungen in Petingen und Contern sehr stark angewachsen war.

Im Jahr 2014 wurde eine eigenständige Abteilung Ressources Humaines Centrale bei ZithaSenior aufgebaut; erfahrene Mitarbeiter aus der ZithaKlinik und von der Zentralverwaltung von ZithaSenior legten die Grundsteine. Sie arbeiten in enger Kooperation mit den dezentralisierten Coordinatrices Ressources Humaines.

Tabelle 1

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V. Ressources humaines

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Personalfest Am 27. Juni fanden sich rund 260 Mitarbeiter am Ufer der Mosel in Remich ein, um kurz darauf auf der “River Diva” ihren Platz einzunehmen und das 5. Personalfest zu feiern. Bei herrlichem Sommerwetter, einem köstlichen Buffet und vom DJ geleiteter Musik wurden, in Anwesenheit von Generaloberin Sr Brigitte und Generaldirektor Hans Jürgen Goetzke, verschiedene Auszeichnungen verliehen.

V. 4 Personalfest, Uhrenverleihung Qualitäts- und Innovationspreis

Während des Jahres 2014 wurden diverse Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter von ZithaSenior angeboten.

Die Grobgliederung in vier Hauptsegmente ist wie folgt:

1) Verwaltung und IT: GI Care, Webclient, Key Sas 2) RH: Leitbild, Coaching, Tutoren Ausbildung, Einführung neuer Mitarbeiter 3) Qualität, und Sicherheit: Erste-Hilfe-Kurs, Brandschutz und Evakuierungsmaßnahmen, Hygiene

4) Fachausbildung und Berufspraktiken: Dementia Care, Palliative Care, Services Kultur, Kinästhics, H.I.L.DE., Geriatrisches Assessment, Validation, CmA-Korsakoff, HACCP, Abfallmanagement, Polymedikation, Rechte der älteren Menschen, Wundversorgung, Inkontinenz, Transmissions ciblées

V. 3 Fort- und Weiterbildung

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UhrenverleihungAm 22. Oktober wurden in der Seniorie Ste Zithe Contern, die Verdienstuhren überreicht. Zu den geehrten Gästen zählten Jubilare, die bereits seit 10, 25 oder 35 Jahren bei ZithaSenior beschäftigt sind. Frau Maria MACHADO LOUREIRO, aus der Seniorie St Joseph Pétange, wurde für 35 Jahre Dienstzeit ausgezeichnet.

“Prix de l’innovation et de la qualité” Anschließend wurde unter tosendem Applaus der Preis für Innovation und Qualität verliehen. Dieser ging an an das Team “Encadrement” aus der Seniorie Ste Zithe Contern, das sich mit dem Projekt “Hippohaff - Tiergestützte Interventionen / Ein neuer Weg der Aktivierung” hierfür beworben hatte.