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aktuell Neuigkeiten aus der Universität - Nr. 2 – Februar 2005- Neuigkeiten aus der Universität Redaktion: Uni-Pressestelle, ZUV, Zi. 3.07, Tel. 09 21/55-53 23/24, Fax -53 25, e-mail: [email protected] Im Internet: http://www.uni-bayreuth.de/presse Auflage: 2.500 Kommen und gehen Rufe an auswärtige Wissenschaftler Professor Dr. Dieter Neher, Universität Potsdam, auf den wieder zu besetzenden Lehrstuhl für Experimentalphysik II, Nachfolge Professor Dr. Markus Schwoerer Professor Dr. Andreas Hohmann, Universität Potsdam, auf den wieder zu besetzenden Lehrstuhl Sportwissen- schaft I, Nachfolge Professor Dr. Klaus Zieschang Abgelehnte Rufe an auswärtige Wissenschaftler Professor Dr. Ulrich Lemmer, Universität Karlsruhe, auf den wieder zu besetzenden Lehrstuhl für Experimental- physik II, Nachfolge Professor Dr. Markus Schwoerer Rufe an Bayreuther Wissenschaftler PDin Dr. Christiane Reinbothe, Pflanzenphysiologie, auf einen Chair d’Excellence an der Universität Grenoble I (Frankreich) Prof. Dr. Hans-Jörg Schmid, Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft, auf einen Lehrstuhl für Moderne Eng- lische Sprachwissenschaft an der Universität München Lehrbefugnis Dr. Karsten Kalbitz, Wissenschaftlicher Assistent beim Lehrstuhl Bödenökologie am BITÖK, für das Fachgebiet Bodenkunde zum 4. Februar 2005 Ernennungen PDin Dr. Petra Wagner, Lehrstuhl Sportwissenschaft II, zur Oberassistentin ab 30. Dezember 2004 Dr. Udo Schneider, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre III, zum Wissenschaftlichen Assistenten ab dem 1. April 2005 Dr. Christian Blodau, Lehrstuhl Hydrologie, zum Wissen- schaftlichen Assistenten ab dem 1. April 2005 Kathy Sahner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- stuhl Funktionsmaterialien, zur Wissenschaftlichen Assis- tentin ab dem 1. August 2005 Gerd Steinle-Neumann PhD, Juniorprofessor am Bayeri- schen Geoinstitut, zum Akademischen Rat z. A. zum 20. Januar 2005 Dr. Günter Motz, Keramische Werkstoffe, zum Aka- demischen Rat z. A. zum 1. Januar 2005 Bestleistung Lehramt Grundschule: Bestes Bayerisches Staatsexamen Mit einem Notendurchschnitt von 1,14 im 1. und 2. Staatsexamen hat die ehemalige Bayreuther Studie- rende Susanne Hellmuth, geb. Bopp, im Gleichrang mit 0 (!) weiteren Prüfungsteilnehmern die Platzziffer 1 erreicht. Sie war da- mit (bei 804 Mitbewerbern) baye- rische Jahrgangsbeste 2004 und ist nun Lehrerin in Ebers- dorf/Coburg. Herzlichen Glück- wunsch! Wieder bestellt Zweite Amtszeit für Hochschulratsmitglied Dr. Ihno Schneevoigt Dr. Ihno Schneevoigt (Allianz Versicherungs-AG) ist auf Vor- schlag der Universität für eine weitere Amtszeit bis zum 31. Oktober 2008 von Staatsminister Dr. Thomas Goppel zum Mitglied des Hochschulrates bestellt wor- den. Geehrt Prof. Spellenberg mit Orden „Palmes Acadé- miques" für seine Verdienste in Wissenschaft und Kultur geehrt Für seine langjährigen Verdienste um die Förderung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich hat Professor

aktuell · vanna, Kuba) ist mit dem Preis der Kubani-schen Akademie der Wissenschaften 2004 ausgezeichnet worden. Die Arbeiten befassten sich mit der "Wechsel-wirkung von Pflanzen,

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Page 1: aktuell · vanna, Kuba) ist mit dem Preis der Kubani-schen Akademie der Wissenschaften 2004 ausgezeichnet worden. Die Arbeiten befassten sich mit der "Wechsel-wirkung von Pflanzen,

aktuellNeuigkeiten aus der Universität - Nr. 2 – Februar 2005- Neuigkeiten aus der Universität

Redaktion: Uni-Pressestelle, ZUV, Zi. 3.07, Tel. 09 21/55-53 23/24, Fax -53 25, e-mail: [email protected] Internet: http://www.uni-bayreuth.de/presse

Auflage: 2.500

Kommen und gehen

Rufe an auswärtige WissenschaftlerProfessor Dr. Dieter Neher, Universität Potsdam, auf denwieder zu besetzenden Lehrstuhl für ExperimentalphysikII, Nachfolge Professor Dr. Markus SchwoererProfessor Dr. Andreas Hohmann, Universität Potsdam,auf den wieder zu besetzenden Lehrstuhl Sportwissen-schaft I, Nachfolge Professor Dr. Klaus ZieschangAbgelehnte Rufe an auswärtige WissenschaftlerProfessor Dr. Ulrich Lemmer, Universität Karlsruhe, aufden wieder zu besetzenden Lehrstuhl für Experimental-physik II, Nachfolge Professor Dr. Markus SchwoererRufe an Bayreuther WissenschaftlerPDin Dr. Christiane Reinbothe, Pflanzenphysiologie, aufeinen Chair d’Excellence an der Universität Grenoble I(Frankreich)Prof. Dr. Hans-Jörg Schmid, Lehrstuhl für EnglischeSprachwissenschaft, auf einen Lehrstuhl für Moderne Eng-lische Sprachwissenschaft an der Universität München

LehrbefugnisDr. Karsten Kalbitz, Wissenschaftlicher Assistent beimLehrstuhl Bödenökologie am BITÖK, für das FachgebietBodenkunde zum 4. Februar 2005

ErnennungenPDin Dr. Petra Wagner, Lehrstuhl Sportwissenschaft II,zur Oberassistentin ab 30. Dezember 2004Dr. Udo Schneider, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre III,zum Wissenschaftlichen Assistenten ab dem 1. April 2005Dr. Christian Blodau, Lehrstuhl Hydrologie, zum Wissen-schaftlichen Assistenten ab dem 1. April 2005Kathy Sahner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr-stuhl Funktionsmaterialien, zur Wissenschaftlichen Assis-tentin ab dem 1. August 2005Gerd Steinle-Neumann PhD, Juniorprofessor am Bayeri-schen Geoinstitut, zum Akademischen Rat z. A. zum 20.Januar 2005

Dr. Günter Motz, Keramische Werkstoffe, zum Aka-demischen Rat z. A. zum 1. Januar 2005

Bestleistung

Lehramt Grundschule: Bestes BayerischesStaatsexamenMit einem Notendurchschnitt von 1,14 im 1. und 2.Staatsexamen hat die ehemalige Bayreuther Studie-rende Susanne Hellmuth, geb.Bopp, im Gleichrang mit 0 (!)weiteren Prüfungsteilnehmern diePlatzziffer 1 erreicht. Sie war da-mit (bei 804 Mitbewerbern) baye-rische Jahrgangsbeste 2004 undist nun Lehrerin in Ebers-dorf/Coburg. Herzlichen Glück-wunsch!

Wieder bestellt

Zweite Amtszeit für Hochschulratsmitglied Dr.Ihno SchneevoigtDr. Ihno Schneevoigt (AllianzVersicherungs-AG) ist auf Vor-schlag der Universität für eineweitere Amtszeit bis zum 31.Oktober 2008 von StaatsministerDr. Thomas Goppel zum Mitglieddes Hochschulrates bestellt wor-den.

Geehrt

Prof. Spellenberg mit Orden „Palmes Acadé-miques" für seine Verdienste in Wissenschaftund Kultur geehrtFür seine langjährigen Verdienste um die Förderungder wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungenzwischen Deutschland und Frankreich hat Professor

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Dr. Ulrich Spellenberg heute von Generalkonsul Jean-Claude Schlumberger (München), den Orden „Palmes A-cadémiques“ erhalten.Der Bayreuther Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht,Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung leitetseit 25 Jahren Austauschprogramme mit mehreren Uni-versitäten in Frankreich. Zu seinen Verdiensten gehört be-sonders auch der seit vielen Jahren sehr erfolgreiche Stu-denten- und Dozentenaustausch im Rahmen des ERAS-MUS-SOCRATES-Programms der Europäischen Unionzwischen der Rechts- und WirtschaftswissenschaftlichenFakultät der Universität Bayreuth und der Faculté de droit,de sciences économiques et politiques der UniversitéMontesquieu Bordeaux IV.Spellenberg unterrichtet seit 1979 regelmäßig einmal imJahr als eingeladener Professor (professeur invité) an derjuristischen Fakultät der Universität Bordeaux deutschesZivilrecht und Rechtsvergleichung für französische Stu-denten. Es geht dabei auch um die Vorbereitung für derenStudienaufenthalte in Deutschland. Der Bayreuther Jura-professor hat selbst viele Jahre in Bayreuth französischesRecht unterrichtet, bevor dies durch Gastwissenschaftleraus Bordeaux übernommen werden konnte. Französi-sches Zivilrecht sowie Familien-, Erb- und Bodenrecht imfrankophonen Afrika sind auch die Forschungsschwer-punkte des nun mit dem angesehenen französischen Or-den ausgezeichneten Ulrich Spellenberg.

Das Bild zeigt beim Studium der Verleihungsurkunde (von links)Professor Ulrich Spellenberg, Genralkonsul Jean ClaudeSchlumberger und Dekan Professor Peter Oberender

Angesichts sinkender Bereitschaft in beiden Ländern, sichdie Sprache des Nachbarlandes anzueigenen, komme derArbeit Spellenbergs besondere Bedeutung zu, die mit demPreis anerkennend ausgedrückt werde, sagte Generalkon-sul Schlumberger bei der Verleihungszeremonie im Bei-sein eines Großteils der Professoren der Rechts- undWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

Mit dem von Napoleon dem I. 1808 geschaffenen Or-den „Palmes Académiques“ werden Personen geehrt,die sich besondere Verdienste um die Lehre und Wis-senschaft in Frankreich und die deutsch-französischePartnerschaft erworben haben.

Ausgezeichnet

Auszeichnung durch Deutsche Meteorologi-sche GesellschaftWie im Vorjahr konnten auch 2004/2005 wieder zweisehr gute Vordiplomleistungen in der Geoökologie miteiner einjährigen kostenlosen Mitgliedschaft in derDeutschen Meteorologischen Gesellschaft ausge-zeichnet werden.Die Auszeichnung erhalten Frau Michaela Dippold undHerr Lukas Gudmundsson. Der Bewerberkreis kommtaus den 10 Diplom-Studiengängen Meteorologie undden etwa 10 Studiengängen mit Nebenfach Meteoro-logie, zu denen auch die Bayreuther Geoökologie ge-hört.

Internationaler Forscherverbund mit Bayreut-her Beteiligung in Kuba ausgezeichnetEin internationaler Forschungsverbund unter Leitungvon Prof. Eduardo Ortega Delgado (Universität Ha-

vanna, Kuba) ist mit dem Preis der Kubani-schen Akademie der Wissenschaften 2004ausgezeichnet worden.Die Arbeiten befassten sich mit der "Wechsel-wirkung von Pflanzen, Insekten, Bakterien undMykorrhizen, und ihrer Rolle beim Mineralstoff-haushalt". Beteiligt sind Arbeitsgruppen ausKuba, Kanada, Spanien und die von ProfessorDiethelm Kleiner (Mikrobiologie) aus Bayreuth.Im Zuge der Arbeiten war der Bayreuther Mik-robiologe zweimal in Kuba; Fünf Gastwissen-schaftler aus Kuba besuchten im GegenzugBayreuth. Der Deutsche Beitrag wurde vomDAAD, dem Bundesbildungs- und -forschungsministerium und aus Mitteln der Uni-versität finanziert.

Preisgekrönt

Bernd-Rendel-Preis 2004 für BayreutherDiplomandin Merle RichterDer Vorstand der Deutschen Forschungsge-

meinschaft hat Frau Merle Richter einen der Bernd-Rendel-Preise 2004 zuerkannt.Der Preis wurde ihr aufgrund ihrer Diplomarbeit „Mög-lichkeiten und Grenzen der DNA-Analytik zur Rekon-struktion der Paläolandnutzung präkolumbischerIndianerschwarzerden (Terra Preta do Indio)“zugesprochen, die sie am Lehrstuhl für Bodenkundeund Bodengeographie (Professor Dr. Zech) und amLehrstuhl für ökologische Mikrobiologie (Prof. Dr.Harold Drake) 2002/2003 erarbeitet hatte.

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Frau Richter ist derzeit Doktorandin an der EAWAG (Eid-genössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserrei-nigung und Gewässerschutz), Schweiz, und befaßt sichdort mit dem Thema „Sorption und Bioverfügbarkeit vonVeterinärantibiotika“Die Deutsche For-schungsgemeinschaftvergibt seit 2002 jedesJahr den Bernd-Rendel-Preis an junge Diplom-Geowissenschaftler. DerPreis ist nach dem frühverstorbenen Geologie-studenten Bernd Rendelbenannt worden, dessenAngehörige das Preis-geld gestiftet haben.Zielgruppe sind junge,noch nicht promovierteDiplom-Geowissenschaftler(Geologen, Mineralogen, Geophysiker, Ozeanographen,Geodäten), deren bisherige Forschungsarbeiten nicht ab-geschlossen sein müssen, aber Qualität und Originalitätaufweisen. Der Preis soll die Teilnahme an internationalenKongressen und Tagungen ermöglichen.

Forschungsprojekte

Erste Forschungsarbeiten am InterdisziplinärenZentrum für Schulforschung und LehrerbildungangelaufenNachdem im Sommersemester für ausgewählte Arbeits-schwerpunkte Projektgruppen gebildet und erste Vorar-beiten gestartet wurden, soll über zwei konkrete Projekteberichtet werden:(1) Entwicklung eines gemeinsamen Konzepts zur Unter-richtsvorbereitungEin fächer- und schulartenübergreifendes Grundkonzeptfür schriftliche Unterrichtsvorbereitungen soll entwickeltund den Studierenden an unserer Universität im Rahmender schulpraktischen Studien an die Hand gegeben wer-den. Ein Papier von Prof. Schorch wurde an alle Lehren-den in der Lehramtsausbildung verteilt und mit ihnen dis-kutiert.In einem Projekt des Lehrstuhls Schulpädagogik soll empi-risch geprüft werden, ob Unterrichtsvorbereitung nur ein„Feiertagsgeschäft“ in der Ausbildung ist oder als ein not-wendiger Baustein professionellen Handelns gelten kann.Durch eine Fragebogenerhebung bei Lehrkräften lässt sichbeantworten, ob sich je nach Schularten, Fächern, Berufs-erfahrung oder Persönlichkeitsmerkmalen die Unterrichts-vorbereitungen unterscheiden. Als Ziel sollen Essentialsabgeleitet werden, die von Lehrkräften bei ihrer Unter-richtsvorbereitung zu ihrer Unterstützung eingehalten wer-den sollten.(2) Motivation und Interessen von LehramtsstudierendenStudienerfolg hängt zum einen von der Fähigkeit ab, diejeweiligen Studienanforderungen zu bewältigen. Zum an-deren wird die Motivation oder Anstrengungsbereitschaft

durch die Übereinstimmung zwischen Zielen und Er-wartungen der Studierenden und den tatsächlichenStudienbedingungen beeinflusst.Durch einen umfangreichen Fragebogen sind Interes-sen und Erwartungen der Erstsemester für ein Lehr-amt an unserer Universität zu Beginn des Winterse-mesters durch den Lehrstuhl Psychologie erhobenworden und sollen am Ende des nächsten Sommer-semesters zum zweiten Mal erfragt werden.Erste Analysen zeigen, dass sich die verschiedenenLehrämter sowohl in ihrer Begründungs- als auch in ih-ren Interessensstrukturen für das Studium unterschei-den, während sich die Berufsinteressen durch gemein-same Skalen abbilden lassen, natürlich in unter-scheidbaren Ausprägungsgraden. Interessant dürftendie gemeinsamen oder unterscheidbaren Änderungensein, die sich nach den Erfahrungen des ersten Stu-dienjahres in den Antworten der verschiedenen Lehr-amtsstudierenden nachweisen lassen.Diese Ergebnisse sollen in Planungen für neue Lehr-formen und die stärkere Verzahnung zwischen Fach-und Praxisausbildung einfließen, wie sie in der Um-gestaltung der Lehramtsstudiengänge in Bachelor- undMasterstudiengänge möglich wird.

DFG-Forschergruppe

Zwischen Himmel und Erde – Bodenprozesseund ihre Wechselwirkungen mit dem KlimaExtreme Wetterlagen werden häufiger – und vermut-lich ist der Boden davon stärker betroffen als bisherangenommen. Bayreuther Umweltwissenschaftler fan-

den hierfür in den vergangenen Jahren zahlreicheHinweise. Jetzt bewilligte die Deutsche Forschungs-gemeinschaft (DFG) dem Zentrum für Ökologie undUmweltforschung BayCEER an der Universität Bay-reuth die Forschergruppe „Dynamik von Bodenprozes-sen bei extremen meteorologischen Randbedingun-gen“.Der Forschergruppe stehen in den nächsten drei Jah-ren 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werdenzehn Doktoranden- und zwei Techniker-Stellen finan-ziert. Eine Verlängerung des Forschungsprojekts umweitere drei Jahre ist möglich.Bodenkundler, Hydrologen, Mikrobiologen und Pflan-zenökologen werden die Bodenprozesse und ihreWechselwirkungen mit dem Klima am Beispiel einesWald- und eines Moorbodens im Fichtelgebirge unter-suchen. Forscher des BayCEERs betreuen siebenTeilprojekte und sind für die Koordination der For-schergruppe verantwortlich. Zwei weitere Teilprojekte

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werden von Wissenschaftlern der Universitäten Jena undGöttingen betreut.„Die Bewilligung ist ein großer Erfolg für die BayreutherUmweltforschung“, freut sich der Bayreuther Bodenökolo-ge und Sprecher der Forschergruppe, Professor EgbertMatzner. Forschergruppen werden laut DFG nur für Ko-operationen eingerichtet, die sich durch höchste Qualitätund Originalität auf internationalem Niveau auszeichnen.Besonders hervorgehoben hat die DFG die einmaligenForschungsbedingungen im Fichtelgebirge und die Mög-lichkeit, einen wichtigen Beitrag für die Klimaforschung zuleisten.

Forschungsförderung

Volkswagenstiftung fördert Workshop BayreutherReligionswissenschaftler in SüdafrikaDie Volkswagenstiftung hat Mittel für einen Workshop zumThema "Sharia-Debates and their Perception by Christiansand Muslims in Selected African Countries. Tendencies,Dynamics, and Perspectives - a Comparative and Multidis-ciplinary Approach" bewilligt.Der Workshop findet vom 10. bis 13. Februar 2005 in Kap-stadt, Südafrika, statt und wird von Dr. Franz Kogelmann(Islamwissenschaft, Bayreuth) und Prof. Dr. Ulrich Berner(Religionswissenschaft I, Bayreuth), in Zusammenarbeitmit Prof. Dr. Kurt Beck (Ethnologie, Universität München)geleitet. Teilnehmen werden Wissenschaftler aus Südafri-ka, Tansania, Kenya, Nigeria und dem Sudan.

Premier League

Neue EU-Förderung für das Bayerische Geoinsti-tut - Ausstattung steht europäischen Spitzenfor-schern zur VerfügungZiel der Forschungspolitik der Europäischen Union in ih-rem 6. Rahmenprogramm ist es, die Spitzenpositionen eu-ropäischer Forschungsteams zu bewahren und auszubau-en. Dies wird nur gelingen, wenn sich diese Forschergrup-pen auf eine Infrastruktur stützen, die dem modernstenStand der Technik entspricht. Im EU-Programm „Förde-rung von Forschungsinfrastrukturen – Grenzüberschrei-tender Zugang“ wird die Mitarbeit in bestehenden, exzel-lenten Forschungseinrichtungen und der Ausbau dieserForschungsinfrastrukturen gefördert.Ein in diesem Programm von Prof. David Ru-bie/Bayerisches Geoinstitut eingereichter Projektantragwar erfolgreich. Seit Jahresbeginn wird das BayerischeGeoinstitut der Universität Bayreuth wegen seiner einzig-artigen Ausstattung auf dem Gebiet der experimentellenGeo- und Materialwissenschaften unter extremen Bedin-gungen durch die Europäische Union gefördert.Über einen Zeitraum von vier Jahren stellt die EU fast eineMillion Euro zur Verfügung, um Geo- und Materialwissen-schaftlern, Physikern und Chemikern grenzüberschreitenddie Nutzung der wissenschaftlichen Einrichtungen des In-stituts zu ermöglichen. Damit wird das Geoinstitut als eineForschungsstätte anerkannt, die weltweit führend ist undderen Infrastruktur auch anderen europäischen Gruppenerlaubt, in dieser „ersten Liga“ mitzuspielen.

Bis Ende 2008 wird so Forschern aus der gesamtenEU und den Partnerstaaten durch Übernahme vonReise-, Aufenthalts- und Experimentkosten ermöglicht,insgesamt 324 „Experimenttage“ am Geoinstitut zuverbringen. Die Gäste werden in Bayreuth die in Eu-ropa einzigartigen Hochdruck-/Hochtemperatur-Apparaturen sowie die analytische Ausstattung mit derwissenschaftlichen, technischen und logistischen Un-terstützung durch das Geoinstitut für ihre Forschungs-ziele einsetzen.

Fit-Macher

Zukünftige Absolventen machen sich mit As-sessment Center Training fit für den Be-rufseinstiegWie schon in den letzten beiden Jahren war das dies-jährige Assessment Center am 14. Januar 2005 einKooperationsprodukt des Studienganges Philosophy &Economics, vertreten durch Juniorprofessor Dr. Dr. A-lexander Brink, des BWL-Lehrstuhls für Personal- undFührungslehre (Prof. Dr. Torsten Kühlmann) sowie derAXA AG, vertreten durch Regionalbereichsleiter undAC-Leiter, Ralf Meyer.Assessment Center (AC) sind ein in der Praxis großerUnternehmen häufig verwendetes Evaluationsinstru-ment für Bewerber mit Blick auf zukünftige Führungs-positionen. In einem AC werden die Bewerber in derSimulation berufspraktischer Situationen von Jurorenbeobachtet, mit dem Ziel ihre Sozial-, Kommunikati-ons- und Präsentations-Kompetenzen zu evaluieren.Die insgesamt 17 hoch qualifizierten Teilnehmer, diesich für das AC-Training erfolgreich beworben hatten,setzten sich zusammen aus zehn BWL-Studierenden,sechs P&E-Studierenden (zwei aus dem Master- so-wie vier aus dem Bachelor-Programm), einem Wirt-schaftsmathematiker und einem Sportökonomen. Da-bei waren es hauptsächlich examens- respektive ab-schlussnahe Studierende, die diese Gelegenheitnutzten, um sich auf zukünftige Bewerbungssituatio-nen vorzubereiten. Die meisten Teilnehmer verfügtenbereits über Auslandserfahrung, Berufspraxis undstarkes außeruniversitäres Engagement. Auffällig war,dass die wenigen Studierenden mit relativ niedrigerSemesterzahl mit ihren Assessment Center Leistun-gen im oberen Drittel der Teilnehmer rangierten.Als Juroren stellten sich Elisabeth Prechtl (Mitarbeite-rin des Lehrstuhls für Personal- und Führungsleh-re/BF/M-Bayreuth), Ludwig Merker (ebenfalls Mitar-beiter des Lehrstuhls für Personal- und Führungsleh-re), Marion Wagner (Personalberaterin), Dietmar Riess(Medienagentur-Leiter „Die Agentur“), Peter-MichaelSchabert (ehem. Vorstandsmitglied E.ON Bayern undVizepräsident Lions Club Bayreuth) und Ralf Meyerzur Verfügung, der die Veranstaltung von Seiten derAXA AG leitete.In der ca. neunstündigen Veranstaltung mussten dieTeilnehmer in drei Modulen der kritischen Beurteilungder Juroren stellen: eine Gruppenpräsentation, einVerkaufsgespräch und ein Einzelinterview. Nach je-dem Modul erhielten die Teilnehmer ein ausführliches

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und individuelles Feedback durch die Juroren. In den Pau-sen wurden die Teilnehmer mit Allgemeinwissens-,Sprach- und Logik-Tests beschäftigt. Der Großteil der AC-Aufgaben wurde auf Videofilmen festgehalten. Die Studie-renden erhalten diese Aufzeichnungen und den dreistärksten und herausragendsten Teilnehmern wird – wieim letzten Jahr – eine individuelle einstündige Video-Analyse durch Alexander Brink und Ralf Meyer angeboten.Die finanziellen Mittel für die Videoaufzeichnungen sowiedie Beköstigung der Teilnehmer und Juroren brachte RalfMeyer von der AXA AG auf. Ihm sei an dieser Stelle ge-sondert gedankt.Auch in den folgenden Jahren soll an dem AssessmentCenter Training festgehalten werden, um zukünftigen Bay-reuther Uni-Absolventen den Berufseinstieg zu erleichtern.

Visiting Scholar in Residence

Einladung für Neuzeithisto-riker Professor Hiery nachNeuseelandProf. Dr. Hermann Hiery, Inha-ber des Lehrstuhl für NeuesteGeschichte, hat vom MacmillanBrown Centre for Pacific Studiesan der Universität Canterbury,Christchurch, Neuseeland, eineEinladung als Visiting Scholar inresidence für 2005 erhalten.

Sprachkurse

Neu ab dem 20. März: Kostenordnung für Kursedes Sprachenzentrumsie Hochschulleitung hat am 25. Januar eineOrdnung verabschiedet, die die Kostenbeteili-gung an den vom Sprachenzentrum angebo-tenen Kursen regelt. Sie tritt zum 20. März inKraft.Danach sind für die an der Universität immat-rikulierten Studierenden weiter diejenigenSprachkurse kostenlos, die nach den für denjeweiligen Studiengang geltenden Prüfungs-ordnungen oder Studienordnungen Gegens-tand des Studiums in einem Pflicht-, Wahl-pflicht-, Hauptfach- oder Nebenfachbereichsind. Auch Programm- und ERASMUS-Studenten und Gaststudierende sind von denKostenbeteiligung ausgenommen.Für alle anderen Kursangebote, die das Spra-chenzentrum anbietet, wird ein Kostenbeitragvon 20,- € fällig. Bei Sprachkursen, die eineSelbstlernkomponente enthalten, wird die alsPräsenzunterricht geleistete Semesterwo-chenstundenzahl für die Berechnung desKostenbeitrages heran gezogen. Nur 10,- € beträgt derKostenbeitrag dann, wenn ein Sprachkurs mit mehr als 30Teilnehmern statt findet.

Fällig wird der Kostenbeitrag dann, wenn als „festerKursteilnehmer“ gilt, das ist 3 Wochen nach Zusagezur Teilnahme an einem Kurs. Man ist dann verpflich-tet, den Kostenbeitrag bis zu den allgemeinen durchAnschlag am Schwarzen Brett des Sprachenzentrumsfestgesetzten Termin zu entrichten.Die Ordnung liegt im Präsidialbüro während derDienstzeit aus und kann auch an den SchwarzenBrettern in den Gebäuden der Universität eingesehen

Blick zurück

Prozessintegration als logistische Herausfor-derung in der AutomobilzulieferindustrieAm 18. Januar konnte Prof. Dr. Torsten Eymann vomLehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (BWL 7) BernhardPluhatsch als Vertreter der LEONI AG zu einem Gast-vortrag im Auditorium Maximum (Bild unten) begrüßen.Vor über 400 Interessierten referierte der Leiter IT-Infrastruktur des weltweit größten Herstellers vonDrähten, Kabeln und Bordnetzsystemen über die Pro-zessintegration als logistischer Herausforderung fürAutomobilzulieferer.Besondere Anstrengungen liegen im Bereich der Zu-lieferindustrie in immer komplexer werdenden Pro-dukten bei gleichzeitiger Verringerung der Bestell- undLieferzeiten. Pluhatsch verdeutlichte dies anhand zahl-reicher Praxisbeispiele, die einen guten Einblick in dasAufgabenfeld eines klassischen Zulieferbetriebes er-möglichten. So werden in hochwertigen Fahrzeugenwie beispielsweise einem Porsche 911 Bordnetze mitüber drei Kilometern Kabelsträngen und mehr als3.000 Kontaktstellen verlegt. Die verschiedenen indivi-duellen Ausgestaltungsmöglichkeiten des Fahrzeugs,die der Automobilhersteller seinen Kunden ermöglicht,bedeuten für den Zulieferer pro Modell über fünf Millio-nen mögliche Ausstattungsvarianten beim dazugehöri-

gen Bordnetz. Statistisch gesehen wird in der Produk-tion dadurch nur alle 120.000 Stück ein identischesBordnetz gefertigt.

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In seinen weiteren Ausführungen ging Pluhatsch auf dieAnforderungen einer Just-in-Time-Belieferung ein. Für Zu-lieferer wie LEONI bedeutet dies neben 100%iger Ter-mintreue eine immer kürzere Durchlaufzeit zwischen Be-stellung und Auslieferung sowie hohe Flexibilität bei O-deränderungen. Diese Herausforderungen sind nur durchden verlässlichen Einsatz moderner Informationstechnolo-gie zu bewältigen, die dadurch immer größere strategischeBedeutung erlangt. Besonders die Integration von Prozes-sen bei Disposition, Produktion, Versand usw. ermöglichtdie Erfüllung dieser Vorgaben. Daneben erlangt die Si-cherstellung der Datenübermittlung zwischen den welt-weiten Standorten einen hohen Stellenwert. Um einenständigen Austausch von Daten mittels EDI sicherzustel-len, bedient sich das Unternehmen diverser parallel ver-fügbarer Kommunikationskanäle, die von der einfachenTelefonleitung, über Hochgeschwindigkeitsglasfasernetzebis zur Datenübertragung via Satellit reichen.Zulieferfirmen wie LEONI verdanken ihre weltweite Spit-zenposition im Vergleich zu Wettbewerbern neben einerhohen Produktqualität insbesondere dem Einsatz von In-formationstechnologie, die die Einhaltung von Lieferzeitenbei gleichzeitig hoher Flexibilität in der Produktion sicher-stellt. Am Ende seines Vortrages stellte sich Pluhatsch füreine kurze Diskussion zur Verfügung, bei der insbesonde-re Fragen zum Krisenmanagement bei Transportstörungenoder Produktionsausfällen an ausländischen Standortengestellt wurden.

DAK-Vorstand Herbert Rebscher über gesteuer-ten Leistungswettbewerb im GesundheitswesenTrotz der jüngsten Diskussionen zur langfristigen Siche-rung der Finanzierungsgrundlagen im Gesundheitswesen,hat das Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) dasBeil an den verkrusteten und überholten Kollektivvertraggelegt. Es gelte nun die Chancen, eines gesteuertenLeistungswettbewerbs zu begreifen und mit den Stell-schrauben zu experimentieren, so dass Fazit des Vortra-ges „Ökonomische Probleme der Sicherstellung und dieMöglichkeiten des selektiven Kontrahierens“ von Dr. h. c.Herbert Rebscher, Vorstand der Deutschen Angestellten-krankenkasse. Herbert Rebscher sprach im Rahmen derRahmen der sozial- und gesundheitspolitischen Vortrags-reihe, die zusammen vom Lehrstuhl von Prof. Dr. Dr. h. c.Peter Oberender und der Forschungsstelle für Sozialrechtund Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth or-ganisiert wird.Die neuformulierten Möglichkeiten einer Integrationsver-sorgung nach dem § 140 a-d SGB V stelle einen Paradig-mawechsel im deutschen Leistungsgefüge dar, konsta-tierte Rebscher. War bislang der Grundsatz „einheitlicheund gemeinsame Verträge“ aller Kassen mit den Leis-tungserbringern vorherrschendes Paradigma der Leis-tungsgestaltung, so sein nun mit der Reform eine neueForm der Regelversorgung definiert worden. Insbesonderestehe dabei die Übertragung von Entscheidungskompe-tenzen auf die Beteiligten und die dadurch bewirktenMarkt- und Machtpositionen ebenso zur Debatte wie dieSteuerungseffizienz unterschiedlicher Vertragsstrukturenund Honorierungssysteme. Der bislang feststellbare Man-gel an Integration von Versorgungsinhalten und -abläufensowie die Probleme bei der Umsetzung neuer rechtlicher

Möglichkeiten zur Verbesserung der Integration habenihre Ursache nur in historisch, jedoch nicht funktionalerklärbaren Unterschiedlichen zwischen den verschie-denen Sektoren des Gesundheitswesens.Rebscher betonte, dass die Betrachtung des Sicher-stellungsauftrags lediglich auf die ambulante Versor-gung bezogen, wesentlich zu kurz greife. Vor demHintergrund, dass auf 20 % der Patienten 80 % derLeistungen entfallen würden, die nicht nur episoden-haft, sondern ständig auf ein Zusammenspiel derLeistungen von Vertragsärzten, Krankenhäuser, Reha-und Pflegeeinrichtungen oder Krankengymnasten an-gewiesen seien, müsse der Fokus vielmehr auf einervernünftigen und qualitätsgesicherten Organisation dergesamten Versorgungssituation dieser ernsthaft undabsehbar dauerhaft Erkrankten gelegt werden. Dies istjedoch eine andere Ebene der Diskussion. Hier stelltsich die Frage nach der Funktionsfähigkeit der ge-meinsamen Selbstverwaltung zur Sicherstellung derGesundheitsversorgung der gesetzlich Krankenversi-cherten. Die Befürchtungen der Ärzteschaft vor derzukünftigen Möglichkeit der Krankenversicherung se-lektiv zu kontrahieren, sei eine der größten Reformblo-ckaden im System. Dabei werde die Chance, durchselektive Verträge modellhaft neue Strukturen, insbe-sondere der organisierten Zusammenarbeit zu testen,systematisch unterschätzt. Sowohl die Krankenversi-cherung als auch die Leistungserbringer werden sichan der Qualität ihrer Leistung messen müssen. Dabeisetze er bewusst auf den Wettbewerbsprozess als„Entdeckungsverfahren“.In der abschließenden Diskussion wurde insbesonderedie Frage diskutiert, inwiefern die Liberalisierungen imLeistungsgeschehen durch das GMG ein sequentiellerAnsatz im Rahmen eines Transformationsprozessesder Gesundheitsversorgung sei. Rebscher betonte da-bei dezidiert die Legitimation einer solidarischen Wett-bewerbsordnung, die im Rahmen eines normativ ge-wählten Umverteilungssystems zwar versucht, Anreiz-elemente zu implementieren, aber bewusst keinen de-finiten Versicherungswettbewerb anstrebe. Als Schrittzur Fortentwicklung könne eine derartige solidarischeWettbewerbsordnung dienen, konstatierte Prof. Obe-render im Rahmen der sehr engagiert geführten Aus-sprache. Langfristig gelte es aber, einem Leitbild desGesundheitswesens zu folgen, das durch eine einheit-liche wettbewerbliche Grundlage für alle Beteiligtengetragen sei. So könne es nicht angehen, dass Leis-tungserbringer zurecht dem Kartellrecht unterworfenwerden, insbesondere bei der Prüfung regionaler Mo-nopole, die gesetzlichen Krankenversicherung jedochbei selektiven Verträgen durch ihren Status als Kör-perschaft des öffentlichen Rechts weiterhin geschütztblieben. Wettbewerbsprozesse bedürften einer einheit-lichen Wettbewerbsordnung für alle Beteiligten, resü-mierte der Bayreuther Gesundheitsökonom Oberen-der.

Controlling professioneller FußballvereineIm Dezember des vergangenen Jahres war Dr. OliverHaas, Leiter des Bereichs Sportmanagement derTumTech GmbH in München, erneut zu Gast am

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Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement von Prof. Dr.Herbert Woratschek.

Dr. Haas war bereits vor eineinhalb Jahren zu Gast in Bay-reuth und stellte damals den Entwurf eines Instrumentszum Controlling von Sportvereinen vor. Zwischenzeitlich istdieses Instrument fertig gestellt und wird in Fußballverei-nen der ersten Bundesliga implementiert. Der Gast ausMünchen stellte den aktuellen Stand dieses Controlling-Instruments im Rahmen der Vorle-sung „Controlling für Dienstleis-tungsunternehmen“ vor.Die Studierenden erhielten mit demGastvortrag von Dr. Haas zum einenein interessantes Beispielt aus derControlling Praxis und zum andereneinen Einblick in eine betriebswirt-schaftliche spannenden Branche.

15. Doktoranden-Seminar desGDCh-AK „Separation Scien-ces“ in Kloster BanzDas 15. Doktoranden-Seminar desArbeitskreises „Separation Scien-ces“ der GDCh fand vom 9. bis 11.Januar 2005 statt, zum dritten Malorganisiert vom Lehrstuhl Umwelt-chemie und Ökotoxikologie im Bil-dungszentrum Kloster Banz. Im e-hemaligen Benediktiner-KlosterBanz zwischen Lichtenfels und BadStaffelstein trafen 117 Doktorandenund Analytiker aus Hochschule undIndustrie zusammen.Die Abgeschiedenheit, der nüchterne Komfort der Zimmer,die zurückhaltend festliche Atmosphäre, zuverlässigeTechnik im Seminar-Saal, erstklassige Küche und vielfälti-ge Möglichkeiten der Freizeit-Gestaltung, wie Kegelbahn,Tischtennis, Schwimmbad, Sauna, Billard-Spiel und„Bierstübla“ – all dies bildete einen ansprechenden undangemessenen Rahmen.Professor Frank eröffnete die Tagung mit einem kurzen Ü-berblick über die kulturgeschichtlichen Glanzpunkte des„Gottesgartens“ am Obermain und dankte den industriellenSponsoren für die gute finanzielle Unterstützung. In sei-nem kurzen Vortrag gedachte er des am 19. November

2004 verstorbenen Professors Wilfried A. König, einemPionier der gas-chromatographischen Enantiomeren-Trennung.Im ersten Vortrag berichtete Dr. Meissner (NovartisPharma AG) über Anwendungen der Kapillare-lektrophorese in der industriellen pharmazeutischenQualitätskontrolle; anschließend stellte Professor Don-di (Universität Ferrara, Italien) eine etwas exotischeTrenntechnik vor, die Field Flow Fractionation. Dr.Molnár vom Institut für Angewandte Chromatographie(Berlin) skizzierte seinen Weg zum selbstständigen A-nalytiker; und einen Blick in die Zukunft bis 2030 ver-suchte Herr Gerstel (Joint Analytical Systems, Moers).32 Doktoranden stellten anschließend und an den bei-den folgenden Tagen die Ergebnisse ihrer For-schungsarbeiten vor, davon 20 in englischer Sprache.Abschließend wurde der beste Vortrag gewählt: mitrund 21 % der Stimmen gewann Wolfram Brüchert (AKHeumann, Mainz) mit seinem Vortrag über „Online-Kopplung der Gelelektrophorese mit ICP-MS“; zweizweite Plätze teilten sich Anis Mahsunah (AK Steiner,Saarbrücken) und Christoph Meyer (AK Albert, Tübin-gen) mit je 9 % der Stimmen, und den vierten Platzbelegte Claudia Martin (AK Schlosser, Halle).

Die Teilnehmer des Doktoranden-Seminars im Kaisersaalvon Kloster Banz

Zum zweiten Mal wurde der Ernst-Bayer-Preis für eineherausragende Publikation junger Nachwuchswissen-schaftler verliehen. Professor Engewald überreichteden Preis im Kaisersaal an Dr. Jens Dahlmann (Ap-plied Biosystems; früher AK Luckas, Jena). Anschlie-ßend fasste dieser seine Arbeiten zur LC-MS-Analytikund Strukturaufklärung cyanobakterieller Toxine in ei-nem kurzen Vortrag zusammen.Zum Abschluss am Dienstag-Mittag fasste ProfessorFrank die Ergebnisse und Eindrücke kurz zusammen,dankte noch einmal den zahlreichen industriellen

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Sponsoren und schloss damit die Banz-Serie der Dokto-randen-Tagung. Im nächsten Jahr wird das 16. Doktoran-den-Seminar vom 8. bis 10. Januar 2006 im hessischenHotelpark Hohenroda stattfinden, noch einmal or-ganisiert vom AK Frank.

Exkursionen des Lehrstuhls BWL V in dasBamberger Bosch Werk und zur Sana cli-nic.log nach MünchenZum Jahresende veranstaltete der Lehrstuhl BWLV, Professor Schlüchtermann, zwei Exkursionen.Am 6. Dezember 2004 besuchte der LehrstuhlProduktionswirtschaft und Industriebetriebslehredas weltweit zweitgrößte Fertigungswerk des in-zwischen weltgrößten Automobilzulieferers Ro-bert Bosch GmbH in Bamberg. In diesem Werkstellen die beiden größten Geschäftsbereiche vonBosch, Gasoline und Diesel Systems, Benzin-und Dieseleinspritzkomponenten wie beispiels-weise Zündkerzen und Common Rail Injektorenfür Kraftfahrzeuge aller Art her. An der rasch aus-gebuchten Exkursion nahmen Prof. Dr. Schlüch-termann und 30 interessierte Studenten teil.Der Exkursionstag begann mit einer ausführlichen Prä-sentation der Robert Bosch GmbH durch den Personalre-ferenten Christoph Müller, der vor seinem Eintritt bei Boschals wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betrieb-liches Personalwesen und Führungslehre (Prof. Dr. Kühl-mann) der UBT tätig gewesen ist. Er stellte auch detailliertdie Geschichte und die Produkte des Bamberger BoschWerkes dar und erläuterte die zahlreichen Einstiegsmög-lichkeiten für Diplomkaufleute bei Bosch.Nach der Einführungsrunde wurde der Typ eines Ein-spritzventils präsentiert, der in bedeutsamen Mengen imBamberger Werk produziert wird. Im Rahmen der Erläute-rungen wurde generell auf die technischen Funktionen ei-nes Einspritzventils und auf die speziellen Kosten-, Marke-ting- und Absatzaspekte des ausgewählten Typs einge-gangen. Darüber hinaus wurden die Einordnung des Ven-tiltyps in die Produktpalette und die absatzwirtschaftlichenVerflechtungen mit anderen Vorkomponenten erläutert.Im Anschluss daran konnten sich die Studenten selbst einBild von der Montage des Einspritzventils im Rahmen ei-nes Fertigungsrundgangs machen. Dabei wurde deutlich,dass auf Grund der hohen Präzisionsanforderung und desRationalisierungsdrucks in der Fertigung hochautomati-sierte Fertigungsstraßen zum Einsatz kommen.Der zweite Teil der Exkursion bestand aus einer Reihe vonFachvorträgen aus unterschiedlichen Funktionsbereichendes Bamberger Werkes. Ein besonderer Schwerpunkt lagdabei auf der aktuellen Einführung des Bosch ProductionSystem (BPS), das analog dem Toyota Production Systemin den nächsten Jahren für eine schlanke Gestaltung derFertigung (sog. lean production) bei Bosch sorgen soll.Aus dem Themengebiet des BPS sind hier zwei Bereicheexemplarisch herausgegriffen. Neben den speziellenProblemen der Robert Bosch GmbH bei der Einführungvon Lean Production in Zusammenhang mit komplexerenReihen- und Sortenfertigungen wurde ausführlich die In-vestitionsbewertung von Lean-Production-Projekten dar-

gestellt, durch die insbesondere langfristige Kosten-Erlöswirkungen derartiger Projekte erfasst werdensollen.

Lagerbesichtigung der Exkursionsteilnehmer bei der clinic.login Eching

Ein weiteres interessantes Thema war der Vortrag ü-ber China. Wie viele andere Firmen will auch die Ro-bert Bosch GmbH von den Chancen des chinesischenWirtschaftswachstums profitieren. Neben den Chan-cen müssen aber auch die zahlreichen Risiken be-rücksichtigt werden. Dieser Dualismus wurde im Vor-trag differenziert betrachtet, indem die speziellenChancen und Risiken herausgearbeitet wurden, diesich für einen weltweiten Automobilzulieferer bei einemSchritt in ein Niedrigkostenland wie China ergeben.Hierzu zählen neben dem Umgang mit der dortigenAdministration v.a. die Bereiche Standortplanung, Lo-gistik und Qualitätssicherung. Abgerundet wurden dieFachvorträge durch einen Beitrag über die zunehmen-de Vernetzung von weltweiten Simultaneous Enginee-ring-Teams in speziellen temporären Centers, in de-nen alle am Entwicklungsprozess Beteiligten zusam-mengefasst werden. Durch diese einheitliche undkomprimierte Infrastruktur sollen bei Bosch v.a. dieEntwicklungszeiten bei Neueinführungen stark verkürztwerden. Weiterhin wird dafür Sorge getragen, dassweltweit Bamberger Qualitätsstandards bei der Er-zeugnisproduktion zur Anwendung kommen. Den Ab-schluss des Tages bildete eine Diskussion zwischenden Studenten und Herrn Müller über einzelne The-menbereiche des Exkursionstages. Dabei wurde deut-lich, dass die Robert Bosch GmbH hohe Erwartungenan die Berufsanfänger stellt, aber auch zu entspre-chenden Fördermaßnahmen bereit ist.Die bereits zum zweiten Mal durchgeführte Exkursionbestach durch eine sehr gute Organisation und ein re-ge Diskussionsteilnahme der teilnehmenden Studen-ten. Der Lehrstuhl Produktionswirtschaft und Industrie-betriebslehre bedankt sich bei Herrn Müller und hofftauf eine weitere gute Zusammenarbeit zwischen demBamberger Bosch Werk und dem Lehrstuhl.

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In Zusammenarbeit mit dem AKGM (Arbeitskreis für Ge-sundheitsökonomie und –Management e.V.) führte derLehrstuhl am 13. Dezember eine weitere Exkursion durch,die zur clinic.log GmbH nach Eching bei München führte.Erklärtes Ziel dieser Logistik- und Dienstleistungsgesell-schaft, einer Tochtergesellschaft der Sana Kliniken GmbH& Co. KGaA, ist es, ein ganzheitliches Modell für die Ver-sorgung der angeschlossenen Kooperationskrankenhäu-ser anzubieten und Unterstützung in den Bereichen „Stra-tegischer Einkauf“, „Interne und Externe Logistik“ und „O-perativer Einkauf“ anzubieten. Durch Zusammenarbeit mitdem Logistikpartner Rhenus eunova GmbH wird eine or-ganisatorische Trennung der operativen Beschaffung undder Logistikaufgaben umgesetzt. Die Einladung in das re-gionale Logistikzentrum erfolgte durch Herrn Andreas Ha-mann, der als Projektleiter der clinic.log durch die Veran-staltung führte.Die 25 teilnehmenden Studierenden der Gesundheitsöko-nomie erhielten ausführliche Informationen über die Ge-schichte und die Entwicklungsperspektive der traditionsrei-chen Sana Kliniken und der noch jungen clinic.log mit ih-ren Produkten. Neben traditionellen logistischen Kernleis-tungen, also Transport, Umschlag und Lagerhaltung bietetdie clinic.log weitere Zusatz- und Informationsleistungenmit Anknüpfungspunkten zu z. B. Energieversorgung undGerätemanagement an.Beeindruckt zeigten sich die Studenten vor allem über dieDarstellung der Vorteile und der Wirkungsweise eines re-gionalen Logistikzentrums. Damit eine sinnvolle Notver-sorgung möglich ist, sollte die räumliche Entfernung zwi-schen einem regionalen Logistikzentrum und den Klinikenmaximal 100 km betragen, bzw. eine Stunde Fahrtzeitnicht überschreiten. Alle Waren werden von der Industriezentral ins Logistikzentrum angeliefert. Die Lieferung er-folgt bereits nach Verbrauchsstellen der Kliniken kommis-sioniert. Die Kliniken erhalten geprüfte und nach Kosten-stellen bereits gegliederte Monatsrechungen, was den in-ternen Aufwand deutlich reduziert.Die clinic.log versorgt derzeit 15 Kliniken an 18 Standortenund verantwortet mittlerweile einen Jahresumsatz von 8Mio. Euro. Interesse weckte vor allem auch das neueeProcurement-System Sana eEins, das eine kompletteAbwicklung des komplexen Einkaufsgeschehens auf elekt-ronischem Wege ermöglichen soll und wohl die zentraleHerausforderung für die nächste Zeit sein wird.Über die Abwicklung der operativen Logistikkomponentereferierte im Anschluss Herr Malte Michael von der Rhe-nus eunova GmbH. Im Auftrag der Sana Kliniken versorgtdas Unternehmen über 3.000 angeschlossene Kranken-hausbetten und kommissioniert monatlich 22.000 Positio-nen.Bei einer anschließenden Führung durch das Lager, daseine Lager- und Handlingfläche von 2.500 qm einnimmt,konnten sich die Studenten ein Bild machen über die Her-ausforderung der Organisation eines solchen Logistikzent-rums und wurden für einige praktische Herausforderungensensibilisiert. Von Eching aus erfolgt einmal täglich dieAuslieferung zu den Übergabepunkten auf den Kranken-hausgeländen. Die Prozessabwicklung erfolgt komplett ü-ber ein Medical Warehouse System.

Die rege Diskussion bestätigte, dass die Veranstaltungvon beiden Seiten aus sehr gut angenommen wurde.Herr Hamann freut sich darauf, bald wieder die Bay-reuther Gesundheitsökonomen in Eching begrüßen zudürfen.

F. Hartmann und M. Albrecht

Deutschland im Wandel: Vortrag des Münch-ner Historikers Prof. Michael WolffsohnIm Rahmen der Vortragsreihe „Deutschland im Wan-del“ sprach am 18. Januar Prof. Dr. Michael Wolffsohn(Universität der Bundeswehr, München) über„Deutschland: Vom Amerikanismus zum Antiamerika-nismus, vom Anti-Antisemitismus zum Antizionismus,vom Westen ins Abseits?“Das Anwachsen einer antiamerikanischen Grundstim-mung in weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit derGegenwart folgt ebenso wie die Ausbreitung antizio-nistischen Gedankengutes langfristigen, historischenEntwicklungslinien und ist deswegen nicht primär Aus-fluss aktueller politischer Auffassungsunterschiede;vielmehr legen letztere nur ohnehin bestehendegrundlegende gesellschaftliche Stimmungsbilder of-fenbar. Diese Grundthese vertrat der renommierteHistoriker Professor Dr. Michael Wolffsohn von der U-niversität der Bundeswehr in München anlässlich einesVortrags an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft-lichen Fakultät am 18. Januar. Auf Einladung von Prof.Dr. Dr. h. c. Peter Oberender (Lehrstuhl für Volkswirt-schaftslehre IV) ging der Referent im vollbesetztenHörsaal vor mehr als 150 Studenten und Gästen alsAbschluss der Vortragsreihe „Deutschland im Wandel“der provokanten Frage: „Deutschland: Vom Amerika-nismus zum Antiamerikanismus, vom Anti-Antisemitismus zum Antizionismus, vom Westen insAbseits?“, nach.In seinem in freier, lebendiger Rede und nicht ohneAnflüge von Selbstironie vorgetragenen Referat stellteProfessor Wolffsohn zunächst die Entwicklung vonAntiamerikanismus und Amerikanismus im Spiegel derdeutschen Geschichte unter Bezugnahme auf demo-skopische Erhebungen dar. So sei seit 1776 die USAin Teilen der deutschen Öffentlichkeit zwar Freiheits-vorbild gesehen worden; damit sei die USA gleichzeitigzum Feindbild reaktionärer Kräfte geworden. DieseUSA-Sicht zeige somit Kontinuität von der Restaurati-onszeit über die Zeit des 1. Weltkrieges bis in dieWeimarer Zeit und das Dritte Reich.Nach der im Kennedy-Besuch im Juni 1962 kulminie-renden Zeit des deutsch-amerikanischen „Honigmon-des“ nach dem 2. Weltkrieg, hätte mit dem Vietnam-Krieg ein dramatischer Wandel des Amerikabildesstattgefunden, der diesmal von der politischen Linkenausgegangen sei. Während reaktionäre Kräfte denUSA gegenüber ohnehin traditionell distanziert gege-nübergestanden hätten, wäre in der 1968er-Zeit dieUSA für die politische Linke geradezu unter der Devise„USA – SA – SS“ zur Inkarnation des Faschismus ge-worden. Seit dieser Zeit sei, so Professor Wolffsohn,der Antiamerikanismus in weiten Teilen der deutschenGesellschaft fest verankert. Das durch den Dissens in

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der Irak-Frage zu Tage getretene Zerwürfnis in dendeutsch-amerikanischen Beziehungen lege damit nur oh-nehin seit langem bestehende Grundtendenzen in der öf-fentlichen Meinung bloß.Eine ähnliche Wandlung, so Professor Wolffsohn, hättesich im Israelbild der deutschen Öffentlichkeit vollzogen.Wenngleich der Anti-Antisemitismus nach wie vor Teil derbundesdeutschen Staatsräson sei, und dies hoffentlichauch bleibe, so habe sich doch parallel zum Bruch mit denUSA durch die „Neue Linke“ auch ein Wandel von einerprozionistischen Einstellung hin zu einer eher antizionisti-schen Grundmelodie in der deutschen Öffentlichkeit breitgemacht. Antizionismus bezeichne dabei nicht eine sich antagespolitischen Fragen entzündende Israelkritik, sondernein grundsätzliches Bestreiten der „Legitimität des jüdi-schen Charakters des jüdischen Staates“. Antizionisti-sches Gedankengut habe mittlerweile eine „unglaublicheBreite“ in der deutschen Gesellschaft erreicht, Israel trageheute für viele die „Fratze des faschistischen Staates“ undsei einer der am wenigsten beliebten Staaten der Welt. Pa-radoxerweise habe damit altes, „rechtes“ Gedankengut ü-ber Israel unter dem Einfluss der „Neuen Linken“ bis weitin die deutsche Gesellschaft hinein Verbreitung gefunden.Auch geopolitisch schlage sich die sich seit dem Ende desKalten Krieges und unter dem Einfluss der amerikakriti-schen Haltung der deutschen Öffentlichkeit stehende Ab-wendung von der transatlantischen Partnerschaft trotz derEuropäisierung weniger in der Herausbildung neuer Mus-ter der Außenpolitik nieder, sondern vielmehr im Wieder-zutagetreten historischer Kontinuitäten. So finde sichDeutschland, so der Münchener Zeitgeschichtler, zuneh-mend wieder in einer politischen Mittellage in einem Euro-pa, das weniger durch feste Partnerschaften als durchständig wechselnde Konstellationen und Koalitionen ge-kennzeichnet sei.In der anschließenden zwar regen und kontroversen, je-doch stets sachlichen Diskussion unterstrich ProfessorWolffsohn nochmals nachdrücklich, dass aus seiner Sichtdie zunehmende kulturelle Amerikanisierung durch Jeansund McDonalds lediglich eine vordergründige sei, dieMentalitäten weltweit sich aber eher in Richtung zuneh-mender Ablehnung Amerikas entwickelten.Ihr Spiegelbild fände darüber hinaus die zunehmendeUSA- und israelkritische Haltung der deutschen Öffentlich-keit in einer auch demoskopisch nachweisbaren zuneh-menden deutschlandkritischen Sicht in Israel. Insbesonde-re die in Israel auf Unverständnis stoßende deutsche Ab-lehnung des Irak-Krieges habe auch dort tiefsitzende, his-torisch begründete Ressentiments gegen Deutschlandswieder zum Leben erweckt. Wegen der engen politischenund emotionalen Bindung Israels an Amerika schlage sichdie Klimaverschlechterung im transatlantischen Verhältnisquasi notwendigerweise auch im deutsch-israelischenVerhältnis nieder.Als kühler Analytiker konstatierte Professor Wolffsohn,dass das Auseinanderbewegen zwischen der deutscheneinerseits und der jüdischen bzw. amerikanischen Weltandererseits letztlich auf tiefgreifenden, aber im Spiegelder Geschichte der jeweiligen Gesellschaften dennochverständlich machbaren Auffassungsunterschieden hin-sichtlich der Legitimität von Gewalt als Mittel der Politik,

hinsichtlich des Stellenwertes der „Nation“ und des ei-genen „Territoriums“ für eine Gesellschaft und hin-sichtlich der Bedeutung der Religion für den Staat be-ruhe. Seine eigene Rolle sieht der deutsche Historikerjüdischen Glaubens dabei darin, als Brückenbauerzwischen beiden „Welten“ zu dienen, die jeweiligenunterschiedlichen „Wertvorstellungen“ verständlich zumachen und so gegen die Auseinanderentwicklungzwischen deutscher und jüdischer Welt zu kämpfen.Allerdings, so bekannte er in seinem Schlussplädoyer,sei die beobachtbare zunehmende Distanz zwischenDeutschland und der jüdischen Welt nach Jahrzehntender Annäherung für ihn heute „schockierend“. Wie tiefder Graben bereits sei, belege nicht zuletzt die „Kam-pagne“ gegen seine Person, die er im letzten Jahrdurchzustehen hatte. Zunehmend fühle er selbst des-wegen Resignation.In seinem Schlusswort dankte Professor Oberenderdem Referenten herzlich für seinen offenen Vortrag.Gerade an Universitäten sei solch offener Gedanken-austausch ohne Tabus und Polemik immer wieder nö-tig. In diesem Sinne sprach er auch den Diskutantenseine Anerkennung für ihre sachliche Diskussionfüh-rung aus.

EU-Arbeitstreffen an der Universität BayreuthIn den ersten Januartagen fand an der Universität Bay-reuth ein Arbeitstreffen der BIOHEAD-Koordinatorenstatt: Die Professorin Dr. G. de Carvallho (UniversitätBraga, Portugal), Prof. Dr. P. Clement (Universität Ly-on I, Frankreich) und Prof. Dr. Franz XaverBogner vonder Universität Bayreuth bereiteten innerhalb vonknapp vier Tagen das so genannte „Kick-off Meeting“vor. In diesem Arbeitstreffen wurde vor allem die Koor-dination des umfangreichen Arbeitsprogramms desersten Projektjahres arrangiert und die empirischen E-valuationsinstrumente endgültig abgestimmt, die in al-len beteiligten Teilnehmerstaaten eingesetzt werden.

Die drei Koordinatoren des EU-Forschungsprojekts BIO-HEAD (von links nach rechts): Prof. Dr. Franz.X. Bogner(Bayreuth), Professorin Dr. G. de Carvallho (Braga) und Prof.Dr. P. Clement (Lyon)Das Kick-off Meeting selbst fand am darauf folgendenWochenende an vier Arbeitstagen an der UniversitätBraga in Portugal statt. Es waren 35 Mitglieder aus

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den 19 Teilnehmerstaaten anwesend. BIOHEAD (Biology,health and environmental education for better citizenship)ist ein dreijähriges Forschungsprogramm, das sich denunterschiedlichen Traditionen und Ansätzen der Umwelt-und Gesundheitsbildung in den ausgewählten europäi-schen und nordafrikanischen Ländern beschäftigt.Je nach Intensität der Mitarbeit im Projekt unterscheidensich 3 Ebenen: Neben der Koordinatorengruppe ist diesdie so genannte Kooperationengruppe aus sechs Ländern,die für die Entwicklung, Anwendung und Übersetzung derempirischen Instrumente zuständig ist sowie die so ge-nannte Anwendungsgruppe, die in ihren jeweiligen Län-dern die diversen Erhebungen durchführen.

Exkursion zu Helios in Berlin: eine gemeinsameVeranstaltung des Lehrstuhls VWL IV und desVereins für Gesundheitsökonomie und Gesund-heitsmanagementAls besonderes Highlight im gesundheitsökonomischenStudium haben sich in den letzten Jahren Praxisexkursio-nen entwickelt, die es erlauben, mit Führungskräften desGesundheitswesens über neueste Entwicklungen undTrends zu diskutieren und dabei das erworbene theoreti-sche Wissen vor dem Hintergrund der Praxiseindrücke zuhinterfragen. Die jüngste Exkursion zu den Helios Klinikenin Berlin-Buch, die zusammen vom Lehrstuhl von Prof. Dr.Dr. h.c. Peter Oberender und der studentischen InitiativeArbeitskreis für Gesundheitsökonomie und Gesundheits-management e. V. unternommen wurde, hat dabei vielfälti-ge Eindrücke und Gesprächsmöglichkeiten ermöglicht, dieallen Teilnehmern ein sehr anspruchsvolles und auch ab-wechslungsreiches Programm geboten hat. Eingeladenwurden die Bayreuther Studenten von Jörg Reschke, demVerwaltungsleiter der Helios Kliniken in Berlin.Thematischer Höhepunkt waren Referate zu Fragen desGesundheitsmanagements und der aktu-ellen Entwicklung im Krankenhaussektor,die als „Vortragsreihe im Grünen Salon“dargeboten wurden. Als interessanteVerknüpfung zwischen aktueller Gesund-heitspolitik und theoretischem Interessekonnten die Ausführungen über die Er-fahrungen mit der Poliklinik am KlinikumBerlin-Buch betrachtet werden. Vor demHintergrund der aktuellen Diskussion ummedizinische Versorgungszentren fandendie Inhalte zur Struktur und der perso-nellen Gestaltung der Poliklinik besonde-res Interesse. So sind beispielsweise alleangestellten Ärzte der Poliklinik gleichzei-tig am Klinikum tätig und es sollen dabeiinsbesondere synergetische Effekte er-zielt werden.Große Aufmerksamkeit erregte auch dieDarstellung neuester Methoden bildge-bender therapeutischer Verfahren und O-perationstechniken. Beim Besuch derRobert-Rössle-Klinik konnten verschiedene Möglichkeitenvon OP-Simulationen, infrarotbasierte Navigation oderphotodynamische Therapien in Augenschein genommenwerden. Weiterhin wurden Einsatzfelder der Kardio-

Magnet-Resonanz-Tomographie dargestellt und soaugenscheinlich die Bedeutung medizinischen Fort-schritts dargelegt. Anschließend konnten Einblicke indas Trainee-Programm für Führungskräfte gewonnenwerden.Die Breite der Helios-Aktivitäten in Berlin wurde mit ei-nem Besuch des Biotechnologieparks am CampusBerlin-Buch deutlich. Dort arbeitet beispielsweise dasHelios Klinikum Berlin zusammen mit dem Max-Delbrück-Zentrum Molekulare Medizin an Fragestel-lungen der Gen- und Genomforschung.Allen Teilnehmern der Exkursion wurde deutlich, dasses ein sehr wichtiger Baustein der gesundheitsökono-mischen Ausbildung in Bayreuth ist, theoretischesMethodenwissen kontinuierlich mit Beispielen der Pra-xis zu verknüpfen. In diesem Sinne war die Exkursionnach Berlin ein voller Erfolg.

Anregend

Bayreuther VWL-Absolventin beim Treffen derÖkonomie-Nobelpreisträger in Lindau dabeiAlljährlich treffen sich am Bodensee Nobelpreisträgerverschiedener Disziplinen mit ausgewählten Studie-renden und Absolventen ihrer Fachrichtungen am Bo-densee. Das traditionsreiche Treffen wurde im vergan-genen Jahr um eine Dimension erweitert. Nach Laure-aten aus Physik, Chemie und Medizin gaben sicherstmals die Preisträger der Wirtschaftswissenschaftenim Gedenken an Alfred Nobel ein Stelldichein. Mit da-bei unter 180 Teilnehmern aus aller Welt: Die VWL-Absolventin aus Bayreuth, Alice Weidel, die auf Vor-schlag von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender teilneh-men konnte.

Das Foto zeigt Alice Weidel mit dem Nobelpreisträger JohnNash.

Das Treffen diente dem Dialog mit Nachwuchswissen-schaftlern aus den wirtschaftswissenschaftlichen Dis-

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ziplinen. Diskutiert wurde unter anderem zu den Themen„Anreize für Innovation und Wissensvermehrung“ sowie„Kommunikation und Interaktion zwischen Wirtschaftswis-senschaftlern und Entscheidungsträgern“. Neben größerenDiskussionsveranstaltungen waren auch kleine Ge-sprächsgruppe mit den Preisträgern eingeplant.Elf Preisträger waren anwesend: Prof. Dr. James Bucha-nan (Preisträger 1986), Prof. Dr. Robert Solow (1987),Prof. William Sharpe (1990), Prof. Robert Fogel (1993), Dr.John Nash (1994), Prof. Dr. Reinhard Selten (1994), Prof.James Mirrlees (1996), Prof. Robert Merton (1997), Prof.Robert Mundell (1999), Prof. Daniel McFadden (2000) undProf. Clive Granger (2003).Alice Weidel mit den Schwerpunkten in Geld- und Kapital-markttheorie sowie Internationalen Wirtschaftbeziehungenhierzu: „Die Diskussionen mit den hochdekorierten Wirtschafts-wissenschaftlern waren eine außerordentliche Herausfor-derung für mich. Vor allem mit dem Nobelpreisträger undMitbegründer der Geldtheorie, Professor Robert Mundell,über den Sinn und über die pragmatische Implementierungeiner globalen Einheitswährung regelrecht zu streiten, wareine einmalige Erfahrung für mich. Deshalb sollte auch inZukunft eine Teilnahme von Bayreuther Ökonomen unterallen Umständen gefördert und auf diese Weise der inter-nationale Wissensaustausch - vor allem unter jungen Wis-senschaftlern - intensiviert werden. Zudem haben mir dieDiskussionen mit den ausländischen Akademikern verglei-chend vor Augen geführt, dass ein Hochschulwettbewerbin Deutschland für eine effektivere Erschließung sowieFörderung geistigen Potentials durch dezentrale Such- undEntdeckungsmechanismen förderlich wäre.“

Software

Universität Bayreuth ab dem SommersemesterTeil des University-Alliance-Programms von SAPIn den letzten Jahrzehnten hat sich die Informationstechnikin atemberaubendem Tempo entwickelt, was grundlegen-de Veränderungen bei industriellen Prozessen mit sichbrachte. Dadurch veränderten sich nicht zuletzt die Anfor-derungen an die akademische Ausbildung. Neben derVermittlung von fachspezifischem und methodischem Wis-sen gewinnt die Beherrschung komplexer Softwareinstru-mente immer größer Bedeutung. Dabei wird nicht mehr nurfür einzelne Unternehmensteile, sondern bereichsüber-greifend geplant. Zumeist kommen Enterprise ResourcePlanning (ERP)-Softwaresysteme zum Einsatz. Marktfüh-rer in diesem Segment ist der deutsche SoftwareherstellerSAP.Mit Beginn des kommenden Sommersemesters und demBeitritt zum University-Alliance-Programm des Software-konzerns SAP trägt die Universität Bayreuth dieser Ent-wicklung Rechnung. Koordiniert von Prof. Dr. Torsten Ey-mann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik ander RW-Fakultät, steht den Studierenden und Dozenten abdem kommenden Sommersemester die betriebswirtschaft-liche Standardsoftware von SAP® R/3® zur Verfügung.Interessierte haben dann die Möglichkeit, im Rahmen einerzunächst zweistündigen Vorlesung theoretische und prak-tische Erfahrungen im Umgang mit der Software zu sam-

meln. Der Fokus liegt dabei auf der Vermittlung be-triebswirtschaftlicher Problemstellungen und der Er-gänzung des Lehrprogramms um den Umgang mitkomplexen Softwareprodukten. SAP-Software gehörtheute mit weltweit 22.000 betrieblichen Nutzern und ü-ber zwölf Millionen Anwendern bei vielen Unterneh-men zum Standard und stellt für Absolventen einewichtige Qualifikation für den Eintritt ins Berufslebendar.Die Verfügbarkeit und Wartung der Software wirddurch eine Kooperation mit einem SAP-Hochschulkompetenzzentrum (SAP-HCC) in Verbin-dung mit der Anbindung der Universität Bayreuth andas deutsche Forschungsnetz (DFN) sichergestellt.Diese Lösung bietet für die Universität viele Vorteile.Aufwand und Kosten für den technischen Betrieb wer-den auf ein eindeutig zu kalkulierendes Minimum be-grenzt. Ebenso ist bei Bedarf neben dem Betrieb desBasissystems R/3 auch die Ausbildung in speziellenBranchenlösungen und vertiefenden Tools möglich.

Gutachter

Umweltchemiker Professor Hartmut Frank e-valuierte in ChinaProfessor Dr. Hartmut Frank, Umweltchemie und Ö-kotoxikologie, war vom 31. Januar 2005 bis zum 3.Februar 2005 als auswärtiger Gutachter zur Evaluie-rung der Abteilungen Biotechnologie/AnalytischeChemie des Institutes of Chemical Physics der Chine-sischen Akademie der Wissenschaften in Dali-an/China.

Blick nach vorne

3 mal Seminar, 3 mal Bewegung, 3 mal online:Bildung und Bewegung im Elementarbereich,Bewegte Grundschule, Bewegte weiterführen-de SchuleDie am Institut für Sportwissenschaft entwickelten On-line-Seminare „Bewegte Schule/Grundschule“ für Leh-rerinnen und Lehrer sowie für Studierende aus Bayernund „Bildung & Bewegung im Elementarbereich“ fürErzieherinnen werden im Sommersemester 2005 wie-der vom Institut für Sportwissenschaft an der Univer-sität Bayreuth angeboten. Neu im Kurskatalog ist dasOnline Seminar „Bewegte Schule/ weiterführendeSchule“. Die Inhalte des bereits bestehenden Ange-bots für die Grundschule wurden nun auch für Haupt-,Real- und Berufsschulen sowie für Gymnasien ange-

passt.Die „Bewegte Schule“ wurde ins Leben gerufen, damitKinder im Bewegungsbereich optimale Entwicklungs-

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möglichkeiten bekommen, ihre Gesundheitspotentiale ge-stärkt und damit gleichzeitig beste Voraussetzungen für

Lernen in der Schule geschaffen werden. In einer „Be-wegten Schule“ wird Bewegung im Schulalltag zum Prinzip

des Lernens und Lebens gemacht. Die Förderung vonBewegung hat positive Auswirkungen auf die motorische,kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kin-dern. Der Versuch, Schule als Lebens-, aber auch als Be-wegungsraum neu zu denken, möchte einerseitsden veränderten Entwicklungsbedingungen vonKindern Rechnung tragen, andererseits (zukünfti-gen) Lehrerinnen und Lehrern Wege aufzeigen,ihren Unterrichtsalltag bewegter und damit auchfür sie selbst entspannter zu gestalten.Es geht also um die Frage, wie Bewegungsräumeund Bewegungszeiten in der Schule genutzt wer-den können, um den Kindern vielfältige Bewe-gungs- und Lernerfahrungen zu ermöglichen.Inhalte praxis- und realitätsnah vermittelnIn dem praxisnahen und handlungsorientiertenOnline-Seminar werden neben wichtigen Kennt-nissen auch Kompetenzen vermittelt, um die I-deen der „Bewegten Schule“ im Alltag umsetzenzu können. Verschiedene Medien wie Videos,Fotos, Audios oder Texte bringen den Teilnehme-rinnen und Teilnehmern die Inhalte der siebenEinheiten realitätsgetreu nahe.

Kooperativ online lernenDas Konzept des virtuellen Seminars bietet die Möglich-keit, neue Lernformen in virtuellen Räumen unter Berück-sichtigung sozialer Perspektiven zu nutzen, denn: E-Learning muss nicht einsam sein! In Kleingruppen von vierbis fünf Personen müssen die dargebotenen Einheiten im14-tägigen Rhythmus aktiv und selbsttätig erarbeitet undthemenspezifische, kooperative und kollaborative Aufga-ben gelöst werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmererarbeiten gemeinsam Konzepte und Ideen, wie sie dasLernen und den Lebensraum Schule bewegt und somitkindgerecht und gesundheitsfördernd gestalten können.Geschulte Tutorinnen unterstützen dabei und geben eindifferenziertes Feedback auf die Lösungen.Mit Schwung auch durch den Elementarbereich

Von der Struktur ähnlich aufgebaut ist das Online-Seminar „Bildung & Bewegung im Elementarbereich“.Im Mittelpunkt steht auch hier die Frage, wie man mitBewegung die Bildung und Entwicklung von Kindernfördern kann. Grundlage für des virtuelle Angebot bil-det der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan. Diedort verankerten Inhalte werden in den sieben Einhei-ten mit Bewegung verknüpft:Bewegte Bildung von der Kindheit bis zum Erwachse-nenalterMit den drei Online-Seminaren bestehen nun Ange-bote für die unterschiedlichen Zielgruppen, um dasZiel, mehr Bewegung in unsere Bildungsinstitutionenzu bringen, von Anfang an zu unterstützen.Teilnahmevoraussetzungen:Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brauchen einenInternetzugang und Grundkenntnisse im Umgang mitdem Computer – den Rest lernt man „by doing“!Zertifizierung:Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer einen Schein.Weitere InformationenWeitere Informationen zu den Online-Seminaren undzur Anmeldung erhält man auf der Homepage:www.bewegtebildung.uni-bayreuth.de

oder per E-Mail:[email protected] bei Dr. Stefan Brunner, Verena Popp, Ina Thie-me, Tel.: 0921/55-3593, Institut für Sportwissenschaft,Universität Bayreuth.

Lehrerfortbildung: 34. Ausgabe des erfolgrei-chen Kolloquium Mathematik-DidaktikZu den klassischen Lehrerfortbildungen gehört seitJahren das Kolloquium Mathematik-Didaktik. Seine 34.Auflage findet am 23. Februar statt und beschäftigtsich mit Themen wie „Landeswettbewerb Mathematik -Schüler begeistern sich fürs Beweisen“ (StR AlbrechtKliem, Wirsberg-Gymnasium Würzburg) oder „Das

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Projekt DigiO – Digitale Oberstufe“ (Dr. Manfred J. BauchKlett-Verlag Stuttgart).Am Nachmittag werden den Fachlehrerinnen und -lehrernfür Mathematik an Gymnasien, Fachoberschulen und Re-alschulen, die wieder aus Oberfranken und der nördlichenOberpfalz kommen werden, weiter die Themen „FraktalePolyeder“ (Dr. Christoph Pöppe, Spektrum-Verlag Heidel-berg) und „Über Wege, Bäume und Touren: Die diskreteMathematik der Routenplanung (Prof. Dr. Peter GritzmannTU München) geboten

Tagung: Auf dem Weg zum Islamischen Religi-onsunterricht in Deutschland. Eine Zwischenbi-lanzAm 21./22. Februar 2005 veranstaltet Prof. Dr. ChristophBochinger (Lehrstuhl für Religionswissenschaft II) zusam-men mit Prof. Dr. Mathias Rohe von der Juristischen Fa-kultät der Universität Erlangen-Nürnberg und weiterenKollegen eine Fachtagung zum Thema Islamischer Religi-onsunterricht.Zielsetzung ist es, die derzeitigen Initiativen in verschiede-nen Bundesländern im Bereich von Schulversuchen undLehrerbildungsmodellen zum Islamischen Religionsunter-richt in Deutschland besser zu vernetzen.Neben Erfahrungsberichten – u.a. aus dem dreijährigenModellversuch an der Universität Bayreuth unter Federfüh-rung des muslimischen Grundschullehrers Harry HarunBehr – stehen auch die Weiterentwicklung eines Lehrpla-nes und die Darlegung von konkreten Perspektiven zurRealisierung des Islamischen Religionsunterrichtes inDeutschland auf dem Programm.Die Tagung wird von der Akademie der Diözese Stuttgart-Rottenburg ausgerichtet und von der Bosch-Stiftung geför-dert.

Zu Gast

Dr. Sergiy Gladchenko Humboldt-Stipendiat beiExperimentalphysiker Professor Dr. EskaDr. Sergiy Gladchenko (Kharkov) ist ein Humboldt-Stipendium zur Forschung der Arbeitsgruppe des Experi-mentalphysikers Professor Dr. Georg Eska bewilligt wor-den. Gladchenko wird ab Mai Gast in Bayreuth sein.Seine Forschungen befassen sich mit dem Massetransportvon normal- und suprafluidem Helium und Heliumgemi-schen durch nanostrukturierte Löcher. Von besonderenInteresse sind dabei die nichtlinearen Phänomene in denSupraflüssigkeiten.

Mehrere Gäste beim Lehrstuhl Mathematik VI-II/Agebraische GeometrieMehrere Gäste haben sich in letzter Zeit am LehrstuhlMathematik VIII/Algebraische Geometrie (Professor Dr.Fabrizio Catanese) aufgehalten.So hielt Dr. Paola Frediani (Pavia) während ihres Bay-reuth-Aufenthaltes (9.-16.1.05) einen Vortrag mit dem Titel"Real Torus Bundles". Der Besuch der italienischen Ma-thematikerin gehörte zu einer Kooperation im Rahmen des

Schwerpunktprogrammes "Globale Methoden in derKomplexen Geometrie".Ebenfalls im Rahmen dieses Schwerpunktpogrammeswar Prof. Michel Brion (Grenoble) vom 17.-29. Januargast am Lehrstuhl und hielt hier einen Kolloquiumsvor-trag mit dem Titel "Classification of algebraic varietieswith symmetries" sowie einen Seminarvortrag.Als Gast von der Stanford University (USA) kommt imFebruar (8.- 13.2.) Prof. Jun Li an den Lehrstuhl Pro-fessor Cataneses und wird hier einen Kollquiums-vortrag und einen Vortrag im Mitarbeiterseminar hal-ten.

Unterwegs

Konferenz Wirtschaftsinformatik 2005: Kon-gressteilnahme des Lehrstuhls BWL VIIProf. Dr. Torsten Eymann, Dipl.-Inf. Werner Streitber-ger, Dipl.-Kfm. Falk Zwicker und Dipl.-Kfm. MichaelReinicke, jeweils vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinfor-matik, werden vom 23. bis 25. Oktober 2005 an derKonferenz „Wirtschaftsinformatik 2005“ teilnehmen.Die WI 2005 ist die Konferenz im deutschsprachigenRaum, bei der die führenden Forscher im interdis-ziplinären Forschungsfeld Wirtschaftsinformatik ihreErgebnisse alle zwei Jahre präsentieren.Die diesjährige Konferenz findet in Bamberg statt undzieht vermutlich über 500 Teilnehmer an. Vorgetragenwerden die aktuellen Ergebnisse der Forschung an derSchnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Informa-tik. Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik ist bei denVorträgen durch eine Publikation von Dipl.-Kfm. Mi-chael Reinicke mit dem Titel „Eine ökonomische Be-wertung der Dienstauswahlverfahren in service-orientierten Overlaynetzen“ vertreten.Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit der Zuteilungweltweit verteilter, ungenutzter Rechenkapazitäten zurDurchführung aufwändiger Rechenoperationen. DieserThematik widmet sich auch das Projekt CATNETS amLehrstuhl für Wirtschaftsinformatik. CATNETS ist einEU-finanziertes Forschungsprojekt der UniversitätBayreuth und zeigt alternativ eine neue, skalierfähigeMöglichkeit für die Ressourcenzuteilung, die auf Kon-zepten ökonomischer Selbstorganisation basiert.

Bayreuther Mathematiker bei Tagung in Ober-wolfach und Sommerschule in IsraelVom 13. Bis zum 19. Februar werden sich die Bay-reuther Professoren Fabrizio Catanese (MathematikVIII/Algebraische Geometrie( und Thomas Peternell(Mathematik I/Komplexe Analysis)Zusammen mit PDin Dr. Ingrid Bauer-Catanese, Dr.Fabio Tonoli und Christian Böhning an der Tagung"Komplexe Algebraische Geometrie" in Oberwolfach(Leiter: Fabrizio Catanese, Yujiro Kawamata (Tokyo),Gang Tian (MIT) und Eckart Viehweg (Essen)) auf-halten.Anschließend reist Professor Catanese wird vom 19-27.2.05 zur Summer School der Europäischen Ma-thematischen Vereinigung (EMS) nach Eilat, Israel. Die

Page 15: aktuell · vanna, Kuba) ist mit dem Preis der Kubani-schen Akademie der Wissenschaften 2004 ausgezeichnet worden. Die Arbeiten befassten sich mit der "Wechsel-wirkung von Pflanzen,

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Summer School wird organisiert von Prof. Boris Kunyavskiand Dr. Tzachi Ben-Itzhak (Emmy Noether Research In-stitute for Mathematics).Im Rahmen des Proramms wird der Bayreuther Mathema-tiker eine Reihe von vier Vorlesungen über das Thema"Braid groups, mapping class groups, and algebraic curvesand surfaces" halten.

Professor Nickel ausländischer Berater für For-schungsprojekt in MexicoAuch nach seiner Pensionierung hat Professor Dr. HerbertJ. Nickel, der bis zum Herbst 2000 in Bayreuth die Regio-nale Entwicklungsforschung betrieb, seine Forschungstä-tigkeiten fortgesetzt. Seit Oktober vergangenen Jahres ister für drei Jahre als ausländischer Berater in ein gemein-sames Forschungsprojekt des Colegio de México und desInterdisziplinären Forschungszentrums der UNAM (Univer-sidad Autónoma de México) aufgenommen worden.Das Projekt beschäftigt sich mit Quellen der mexikani-schen Industriegeschichte (Industriearchäologie) und In-dustriekartographie und trägt die formelle Bezeichnung:„Fuentes para la historia de las empresas de México: re-construcción de la geografia económica con base en do-cumentos iconográficos y carográficos“. Professor Nickelwurde aufgrund seiner Publikation zur Industriearchäologie

Yucatáns und zur Historischen Kartographie Mexikos zurTeilnahme an dem Projekt eingeladen.Ein zunächst zweimonatiger Forschungsaufenthalt vonOktober bis Dezember vergangenen Jahres wurde durchdas Wissenschaftler-Austauschprogramm des DAAD undseinem mexikanischen Partner CONACYT (Consejo Naci-onal de Ciencia y Technologia) finanziell unterstützt. EndeOktober 2004 nahm Professor Nickel mit einem Vortragund zwei Ausstellungen von Photos und Postern zur In-

dustriearchäologie Yucatáns am Zweiten Nationalkon-gress an der UNAM teil.Inzwischen wurden die Präsentationen zu einer Ge-samtausstellung zusammengeführt. Sie ist derzeit inder Bibliothek der Facultad de Economia an der UNAMzu sehen. Die Ausstellung soll im Laufe dieses an dasColegio de México, das Instituto Mora in México sowiean das Staatsarchiv von Puebla gehen. Im Rahmendes Projekts sind zwei weitere Forschungsaufenthalteim Frühjahr und Herbst diesen Jahres geplant.

Prof. Breitinger veranstaltete fachübergreifen-den Workshop in KamerunEin großes Medienecho – Fernsehen und Radio inKamerun berichteten ebenso wie drei private Radio-stationen und BBC World Service – und eine Ehrungfür den Organisator Professor Dr. Eckhard Breitinger,begleiteten das Alumni-/Graduierten-Semimar „Wo-men - Popular Culture and Land use“, das vom 10. biszum 15. Januar an der Universität von Buea in Kame-run statt fand.Wieder vom Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) unterstützt kamen die Teilnehmer ausNigeria, Südafrika, Malawi und Deutschland sowie 45aus Kamerun von den Universitäten Yaoundé I,Dchang und Buea. Außerdem nahmen, so ProfessorBreitinger, „bis zu 120 Kameruner Studenten“ an derfünftägigen Veranstaltung teil.

Und es gab eine Ehrung in Form einer sogenannten„commendation“ (Empfehlung) der gastgebenden Uni-versität für den Bayreuther Spezialisten für EnglischeLiteratur in Afrika.

Mitmachen!

Wie bezahlen Sie? Umfrage zum Internethan-delIm Internet werden inzwischen Waren und Dienstleis-tungen verschiedenster Art zum Kauf angeboten undauch rege durch die Kunden nachgefragt.Der Einkauf im Internet ist heute für die meisten Inter-netnutzer quasi alltäglich. Allerdings hat die Fragenach der Bezahlweise von Internetprodukten in denletzten Jahren ihre Brisanz nicht verloren. Lange Zeit

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galten die Zahlungsverfahren als schwerer Hemmschuhfür die Entwicklung des Internethandels.Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit am Lehrstuhlfür Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre der UniversitätBayreuth wird untersucht, wie die aktuell verfügbarenVerfahren benutzt und durch die Kunden und Leistungs-anbieter eingeschätzt werden. Welche Schwachstellen undVerbesserungsmöglichkeiten werden bei Nachfragern undAnbietern gesehen? Die wissenschaftlichen Arbeit stütztsich auf zwei Umfragen, die sich an Internethändler einer-seits und an ihre Kunden andererseits richten.Eine Teilnahme an der Umfrage ist unter der Internetad-ressewww.bezahlen-online.dederzeit noch möglich. Fragen dazu beantwortet Dipl.-Kfm.Lars Jäger, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Univer-sität Bayreuth, Lehrstuhl BWL I – Finanzwirtschaft undBankbetriebslehre,e-mail:[email protected] .

Screenshot der Internetseite

Zu Gast

Gast aus Nigeria bei Afrika-Historiker ProfessorDr. Dierk LangeVom 11. Januar bis zum 24. Februar hält sich ProfessorOlufemi Omosini von der Obafemi Awolowo University ofIfe, Nigeria, als Gastprofessor des Afrika-Instituts bei Pro-fessor Dr. Dierk Lange, Geschichte Afrikas, auf.Nach seinem Studium in Cambridge lehrte er seit 1969 anseiner Heimatuniversität Ife. In Bayreuth beteiligt er sich ander Vorlesung „Neuzeitliche Geschichte Westafrikas“ undan ethnologischen und historischen Forschungen zu Ife,der traditionellen Kulturhauptstadt der Yoruba. Seine Ar-beiten zu den Veränderungen der Königreiche Yorubawährend der Kolonialzeit bereichern die Forschungen desBayreuther Afrikahistorikers zu langen Dauer und zu denphönikischen Frühformen der Globalisierung in Schwarzaf-rika um die Perspektive des schnellen Wandels in der E-poche der neuzeitlichen Globalisierung.

Professor Constantin Fetecau im Januar zuBesuch am Lehrstuhl von Prof. AkselMit einem DAAD Stipendium kam Prof. ConstantinFetecau Anfang Dezember für zwei Monate nachDeutschland. Zuerst war er in Hamburg bei Prof. Böh-me. Im Januar kam er zum Lehrstuhl von Prof. NuriAksel (Technische Mechanik und Strömungsmecha-

nik) nach Bayreuth.Constantion Fetecau (Bild) arbeitet am Institut für Ma-thematik an der Technischen Universität von Iasi inRumänien. Er ist Mathematiker mit dem Arbeits-schwerpunkt Strömungsmechanik nicht-NewtonscherFluide.Aufgrund von Einladungen hatte er bereits verschie-dene Auslandsaufenthalte, u. a. an der Texas A&MUniversity bei Prof. Rajagopal. Prof. Fetecau hat zahl-reiche Publikationen in renommierten Zeitschriften wieZAMM, ZAMP, Acta Mech., Arch. Mech., Int. J. Non-linear Mech., C. R. Acad. Sci. Paris.Am Lehrstuhl Prof. Aksels beschäftigt er sich mit An-fangsrandwertproblemen bei Burgers-Fluiden.

Idw

Eine Bayreuther Idee wird 10 Jahre altInformationsdienst Wissenschaft (idw), das ist heuteder Inbegriff für deutschsprachige Nachrichten aus derWissenschaft. Journalisten recherchieren dort, Pres-sestellen veröffentlichen ihre Mitteilungen auf derPlattform im Internet, Privatleute lassen sich über ak-tuelle Forschung und Veranstaltungen informieren o-der surfen in der Linksammlung. Dieser Tage gibt esden Dienst, der an den drei Universitäten Bochum,Bayreuth und Clausthal seinen unkonventionellen An-fang nahm, seit zehn Jahren. Gefeiert wird am10.März in Potsdam mit BMBF-Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen und dem Vorstandsvorsitzendendes FZ Jülich, Prof. Joachim Treusch.23.000 Abonnenten, gut 570 angeschlossenen Ein-richtungen, rund 85.000 Pressemeldungen im Archivund täglich knapp ein Dutzend Anfragen um Expertenvon Journalisten aller Medien – die reinen Zahlen desheutigen idw (http://idw-online.de) haben die Kinder-schuhe längst verlassen. Die Grundidee hat sich über

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das erste Jahrzehnt erhalten und wird den idw auch in Zu-kunft prägen: Wissenschaft mehr in die Öffentlichkeit zutragen.Nach dem Vorbild der amerikanischen Expertendatenbank„ProfNet“ entwickelten die Öffentlichkeitsarbeiter der Uni-versitäten in Bayreuth und Bochum sowie der TU Claus-thal1994 die Idee, eine ähnliche Vermittlungsstelle mit Hilfeder neuen Medien aufzuziehen. So erfanden sie Elster, die„Elektronische Technologie für europaweite Recherche“.Sie vernetzten die Pressestellen der beteiligten For-schungseinrichtungen und vermittelten Journalisten Ex-perten als Ansprechpartner. Eine E-Mail – damals einewenig verbreitete Neuheit – oder ein Anruf genügten.

Die Idee solch di-rekter Kommuni-kation zwischenWissenschaft,Medien und zu-nehmend auchPrivatleuten fandAnklang. Im Janu-ar 1995 kamen ei-ne erste Web-Seite im Internetund der Versandvon Pressemittei-lungen über Mai-linglisten hinzu,ein Bereich, derden Erfolg des idwmaßgeblich aus-

macht. 20 Themenforen entstanden, die bis heute dieGrundlage für die Sachgebiete im idw bilden. Um dasProjekt zu betreiben, gingen die Gründer viele Wege: eineProjektförderung des Bundes sicherte die Anfangsphase(rund 2 Mio. Mark über drei Jahre), auch andere Fördererwie „Wissenschaft im Dialog“ halfen der nun als „Informati-onsdienst Wissenschaft“ auftretenden Internet-Plattform.Der idw entwickelte sich dank gezieltem Marketing undwachsender Teilnehmerzahl zu „der“ WWW-Adresse fürdeutschsprachige Wissenschaft.Heute bildet der idw selbst eine feste Größe. Er ist als ein-getragener Verein organisiert und durch die Beiträge fi-nanziell stabil. Fünf feste Mitarbeiter/innen auf Halbtags-stellen kümmern sich um den kundenoriertierten Serviceund die Weiterentwicklung des Dienstes, in Bayreuth sinddas die idw-Mitarbeiterinnen Christine Vörtler und SylviaTräris (Tel. 55-5321).In seinen Reihen vereint er Mitglieder aus Deutschland,Österreich, der Schweiz sowie verschiedenen europäi-schen Ländern. Ein eigenes web-basiertes Bedienungs-system erlaubt den selbstständigen Zugriff über das Inter-net rund um die Uhr. Es lässt sich dank moderner Technikflexibel an zukünftige Anforderungen anpassen. Einigezeichnen sich bereits ab und versprechen spannendeMöglichkeiten: Der idw will sich über den deutschsprachi-gen Raum hinaus Richtung Europa öffnen. Alternative Be-zugsmöglichkeiten für Informationen neben E-Mail werdenan Bedeutung gewinnen (RSS-Feed), und auch inhaltlichmuss der idw laufend auf die Ansprüche der Nutzer undder modernen Kommunikation reagieren.

Der idw im Internet: http://idw-online.deKontakt: [email protected]

Gut anzuschaun

CampusGalerie zeigt „looking south“ von Flo-rian Thomas und ab April Werke von Prof.Werner KnauppNoch bis zum 15. Februar ist in der CampusGalerie imunteren Foyer des Audimax die Ausstellung "lookingsouth" mit Werken des Künstlers Florian Thomas zusehen.Thomas, der aus Neustadt an der Waldnaab in der O-berpfalz stammt, ist ein leidenschaftlicher Bilderma-cher. Seine photographischen Arbeiten sind deshalbunter denselben Vorzeichen zu betrachten wie seineabstrakten Gemälde und die nach Photovorlagen ent-standenen gegenständlichen Bilder

Im April/Mai ist eine Ausstellung mit Werken des beiNürnberg lebenden Professor Werner Knaupp, einemMitglied der Bayerischen Akademie der SchönenKünste, gezeigt.

Ausstellung: Französische Kinder- und Ju-gendliteratur in der ZentralbibliothekDie Geschichte der französischen Kinder- und Ju-gendliteratur umfasst mehr als drei Jahrhunderte. Anden Anfang kann man die Fabeln von Jean de LaFontaine stellen (1668), die zwar ursprünglich nicht fürKinder verfasst wurden, die aber später zu beliebtenKindertexten wurden. Solche französische Kinder- undJugendliteratur wird derzeit an in der Zentralbibliothekder Universität ausgestellt. Es handelt sich dabei umein Projekt der „Literaturwissenschaft: berufsbezogen“,das bis zum Ende des Monats gezeigt wird.Zu sehen sind eine große Auswahl von Büchern, vondenen viele auch bei Erwachsenen großen Erfolg hat-ten wie z. B. „Der kleine Prinz“ und „Asterix“. Außer-dem werden in einer Sonderabteilung Jugendbücheraus und über Schwarzafrika gezeigt.

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LesestoffDymitr Ibriszimow und Eva Rothmaler (eds.)Tesserae of Borno – In memoriam of Wilhelm Seiden-sticker (1938 – 1996)Frankfurter AfrikanistischeBlätter 16.Rüdiger Köppe Verlag 2004,144 S.ISBN 3-89645-018-2Band 16 der Frankfurter Afrika-nistischen Blätter mit dem TitelTesserae of Borno ist demdeutschen Afrikanisten WilhelmSeidensticker gewidmet, der1996 mit 58 Jahren in Maidugu-ri, Borno State, Nigeria viel zufrüh starb. Er verbrachte dreißigJahre seines Lebens in Nordnigeria, wo er geforscht undgelehrt hat. Seine multi- und interdisziplinären Arbeitenund Ideen prägten viele seiner afrikanischen, europäi-schen und amerikanischen Studenten und Kollegen.Der Titel verweist sowohl auf die Vielseitigkeit der Interes-sen von Wilhelm Seidensticker wie auch auf den Inhalt desBandes: Die Bayreuther Herausgeber vereinen Beiträgeeiniger seiner ihm nahestehenden Freunde, Kollegen undSchüler, die Aspekte der Sprache, Geschichte und Ethno-graphie von Borno behandeln.

Frank RiegGrafikprogrammierung für WindowsEine OpenGL- und GDI-EinführungFachbuch Verlag, Leipzig 2005296 Seiten, Paperback., € 24,90ISBN 3-446-40009-5

Computergrafikist ein Gebiet,das jeden Bet-rachter fasziniert.Nicht nur imConsumerbe-reich, wie Filme(Herr der Rin-ge!), Werbespotsusw. sondernauch besondersim technischenBereich: CAD-und Finite Ele-mente Program-me erlaubenheute Entwürfeund Berechnun-gen von viel bes-serer Qualität alsfrüher. Viele Stu-denten, Techni-

ker und Ingenieure würden schon aus beruflichem Interes-se gerne solche 2D und 3D- Grafik-Programme selbst pro-grammieren oder zumindest deren interne Arbeitsweiseverstehen wollen – aber der Einstieg ist relativ schwierig,denn es gibt wenig Literatur über dieses Thema, und

wenn, dann in englischer Sprache. Häufig gehen dievorhandenen Standardwerke sehr stark auf die Theo-rie ein, und die Programmbeispiele sind auf hoherAbstraktionsebene. Oft bekommt man sie erst gar nichtans Laufen. Der Leser, der einfach möglichst schnellselbst programmieren möchte, bleibt im Regen stehen.Diese Lücke soll das Buch schließen, und zwar derart,daß der Leser bereits nach kurzer Lektüre das ersteBeispielprogramm laden, übersetzen und vor allenDingen verstehen kann. Die Theorie zur Computergra-fik wird auf ein Minimum beschränkt. Ein Buch vomPraktiker für Praktiker.Die Website zum Buch (www.cad.uni-bayreuth.de)enthält über 20 vollständige und eigenständige Pro-grammbeispiele, die der Leser sofort übersetzen, ver-ändern und erweitern kann.Zielgruppen sind Studenten der Ingenieurwissen-schaften, der Physik, der Mathematik, der Chemie(z.B. Darstellung von Molekülen), Techniker und Inge-nieure, außerdem interessierte Schüler und alle Com-puterfreaks, die selbst programmieren.Akintuye AkinyemiYoruba Royal PoetryYoruba Praise PoetryBayreuth African Studies Series 71Bayreuth 2005, 410 S., € 39,95ISBN 3-927510-84-X

Alexie Tcheuyap (Ed.)Cinema and Social Discourse in CameroonBayreuth African Studies Series 69Bayreuth 2005, 365 S., € 29,95ISBN 3-927510-82-XHaike FrankRole-Play In South African TheatreBayreuth African Studies Series 70Bayreuth 2005, 375 S., € 29.95ISBN 3-927510-83-1Wotsuna KhamalwaIdentity, Power, And Culture: Imbalu Initiation A-mong The Bamasaba In Uganda

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Bayreuth African Studies Series 68Bayreuth 2005, 263 S., € 24.95ISBN 3-927510-81-5

Gewählt

Neue Frauenbeauftragte in zwei Fakultäten ge-wähltIn zwei Fakultäten sind neue Frauenbeauftragte gewähltworden. In der Kulturwissenschaftlichen Fakultät wählteder Fachbereichsrat Ende Janur die Privatdozentin amLehrstuhl Katholische Theologie I, Dr. Ulrike Bechmann,zur FrauenbeauftragtenUnd die Dipl.-Gesundheitsökonomin Judith Gehlert, Wis-senschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinmana-gement und Gesundheitswissenschaften, ist am 19. Janu-ar vom Fachbereichsrat zur Stellvertretenden Frauenbe-auftragten der Rechts- und WirtschaftswissenschaftlichenFakultät gewählt worden

Verstorben

Stellvertretender Personalratsvorsitzender AlfredSchulzNach langer und schwerer Krankheit ist am 26. Dezemberletzten Jahres der langjährige stellvertretende Vorsitzendedes Personalrats der Universität Bayreuth, Alfred Schulz,gestorben. Er wurde 55 Jahre alt.

Alfred Schulz kam 1979 als Technischer Angestellteran die noch junge Universität Bayreuth und arbeitetebeim Lehrstuhl für Organische Chemie II. Dort wurdeer Sicherheitsbeauftragter des Lehrstuhls.Nachdem er 1982 erstmals für den Personalrat kandi-dierte und als Ersatzmitglied erste Erfahrungen sam-meln konnte, wurde er 1990 in den Personalrat ge-wählt, dem er bis zuletzt angehörte.1994 wurde er Stellvertretender Vorsitzender und vonseinen dienstlichen Aufgaben freigestellt, um sich ganzder Arbeit für seine Kolleginnen und Kollegen widmenzu können.Seine Arbeitsschwerpunkte waren vor allem der Ar-beitsschutz und die Bekämpfung von Unfall- und Ge-sundheitsgefahren bei der täglichen Arbeit sowie dieOrganisation der sozialen Aufgaben des Personalra-tes.Als ihn seine Krankheit zum Schwerbehindertenmachte, wurde er auch zum stellvertretenden Vertrau-ensmann der Schwerbehinderten gewählt und setztesich auch für deren Belange ein.Viele Mitglieder der Universität werden ihn für seinenEinsatz für seine Mitmenschen gerne in Erinnerungbehalten.

Dienstjubiläen

25 Jahre im Öffentlichen DienstElfriede KüfnerVerwaltungsangestellte im Rechenzentrum am31.Dezember 2004Reinhard StühlerMitarbeiter in der Mechanikwerkstatt am 31. Dezember2004Harald KolbMitarbeiter in der Zentralen Technik am 31. Dezember2004Akad. Direktor Dr. Pedro GerstbergerWissenschftliches Sekretariat von BITÖK am 1. Feb-ruar 2005

In eigener SacheNatürlich sollte auch diese Ausgabe von UBT-aktuellwie gewohnt pünktlich zum Monatsbeginn erscheinen,doch ein krankheitsbedingter Ausfall in der Redaktionließ dieses Ziel nicht zu. Wir bitten um Verständnis.

REDAKTIONSSCHLUSS für die nächste Ausgabe von UBT-aktuell (3/2005)

Montag, 21. März 2005