Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
<Datum> | Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | M. A. , Xiaohui Yang
Aktuelle Trends und Entwicklungen im
beruflichen Bildungssystem in Deutschland
Prof. Dr. Birgit ZieglerFachgebiet Berufspädagogik Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 2
Agenda
„Berufsgesellschaft“ (Fürstenberg 2000) - Theorierahmen zur Analyse von Trends und Entwicklungen
Entstehung Beruflicher Handlungsfelder – Perspektive Erwerbssystem
Transformationen im Erwerbssystem – Differenzierung beruflicher Handlungsfelder
Aneignung und Verteilung von (beruflicher) Handlungskompetenz – Perspektive Bildungssystem
Transformationen im Bildungssystem – Flexibilisierung beruflicher Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 3
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
These 1:
„Die moderne Arbeitsgesellschaft konstituierte sich in Deutschland tendenziell als ‚Berufsgesellschaft‘, und zwar in
einem fortdauernden Prozess der Institutionalisierung grundlegender Aspekte der Arbeitswirklichkeit: Berufswahl,
Berufsausbildung, Berufstätigkeit, Berufsstellung, Berufsprestige usw.“ (Fürstenberg 2000, S. 9)
Arbeit ≠ Beruf
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 4
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
Arbeit- funktional offen, z. B.
- Erwerbsarbeit- Eigenarbeit- ehrenamtliche Arbeit
- zielgerichtete Tätigkeit- Basis von Lernprozessen
Beruf- erwerbsbezogen - systematische Ausbildung- auf gewisse Dauer angelegt- informationshaltig z. B.
- spezifisches Kompetenzprofil- sozialer Status- Lebensführung
- identitätsstiftend/normbindend(Ich bin ….)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 5
Beruf als individuelle und gesellschaftl. Referenzkategorie
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
Beruf(Beruflichkeit)
Individuen
Erwerbssystem (abhängige + unabhängige Beschäftigung)
Bildungssystem
Politisches System /Rechtssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 6
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
These 2:
Die „Berufsgesellschaft“ befindet sich nicht im Zerfall, sondern in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der grundlegende Prozesse des Statuserwerbs und des
Erwerbs von Handlungskompetenz erfasst.
„Das Grundproblem einer zukünftigen Entwicklung der Berufsgesellschaft liegt in der Realisierung ihres Leitbilds: Berufsstatus als leistungsbezogene Qualifizierungs- und
Erwerbschance für jeden.“ (Fürstenberg 2000: 7)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 7
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
‚Berufsgesellschaft‘ ⇒ Wirkungszusammenhang von sozialen Handlungsfelder
Wie wird Arbeit zum Beruf, d. h. Wie entstehen berufliche Handlungsfelder?
Wie erfolgt die Besetzung von Berufspositionen in diesen Handlungsfeldern, d.h. wie wird berufliche Handlungskompetenz angeeignet und verteilt?
Wie prägt der Beruf Lebenslage und Lebensweg seines Trägers, d.h. wie wirken die berufsbezogenen Handlungsorientierungen?
Wie wirkt Berufsorientierung im gesellschaftlichen Spannungsfeld, d.h. welche Struktureffekte haben berufsbezogene Handlungsstrategien?
(Fürstenberg 2000: 12)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 8
Beruf als individuelle und gesellschaftl. Referenzkategorie
Theorierahmen „Berufsgesellschaft“
Beruf(Beruflichkeit)
Individuen
Erwerbssystem (abhängige + unabhängige Beschäftigung)
Bildungssystem
Politisches System /Rechtssystem
Entstehung beruflicher Handlungsfelder
Erwerb und Verteilung beruflicher Handlungs-kompetenz
Wirkung beruflicher Handlungsorientierungen
Handlungsstrategien ⇒Struktureffekte
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 9
Wie entstehen berufliche Handlungsfelder?
Perspektive: Erwerbssystem
Entstehung beruflicher Handlungsfelder
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 10
Entstehung beruflicher Handlungsfelder
Perspektiven/Dimensionen d. Entstehung, Ausdifferenzierung und Verfestigung beruflicher Handlungsfelder
soziotechnisch ⇒ Rationalisierung ⇒ Anforderungsprofile ⇒„Gebrauchswert“ von Arbeit
sozialökonomisch ⇒ Arbeitsmarkt ⇒ Segmentierung ⇒ „Tauschwert“ von Arbeit
sozialrechtlich ⇒ berufl. Handlungsfeld als sanktioniertes Regelsystem
sozialkulturell ⇒ „Berufsrollen“ als Sozialisationsinstanz Fürstenberg 2000
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 11
Entstehung beruflicher Handlungsfelder
fremd-gesteuerte Routine-arbeit
fachspezifische Einzelleistung in unvorher-sehbarenSituationen
Gradation:Beruflichkeit abhängig vom Ausmaß erforderlicher Handlungskompetenz
Beruf ⇒ Erscheinungsformen
Rationalisierungsgrad der BerufstätigkeitMonopolisierungsgrad der Berufsmärkte Verrechtlichungsgrad der Berufsausübung Identifizierungsgrad
Fürstenberg 2000
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 12
Transformationen
Auslöser („Megatrends“) Technologische Entwicklungen
Internationale Arbeitsteilung (Globalisierung)
Flexible Arbeitsorganisation
Re-Qualifizierung
Verfestigung der Frauenberufsarbeit
sozialverträgliche Ansprüche an Arbeitsgestaltung
individualisiertes Anspruchsniveau
[Demografischer Wandel]
[Kriege ⇒ Flucht, Migration]Fürstenberg 2000
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 13
Transformationen im Erwerbssystem
Transformationen im Erwerbssystem (Differenzierung beruflicher Handlungsfelder)
Trends und Entwicklungen
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 14
Transformationen im Erwerbssystem
Zunahme an Arbeitsteilung ⇒ Produktivitätssteigerung, Arbeitsverdichtung
Sektorale Verschiebung („Verlagerungsthese“) ⇒ „Tertiarisierung“, Quartärer Bereich (Wissensdienste); Non-Profit-Bereich?
Tendenz zu höheren Qualifikationsanforderungen („Verdrängungsthese“)
Verallgemeinerung oder Entgrenzung stabiler, beruflicher Anforderungsprofile („Entgrenzungsthese“) [„Entberuflichungsthese“]
Steigende Komplexität der Beschäftigungsverhältnisse („Gradationsthese“ hinsichtlich Stabilität) ⇒ Kontinuum der Erscheinungsformen zwischen „Prekariat“ ⇔ Dauerberuf [„Entberuflichungsthese“]
Selbstständigkeit ⇒ „Neue“ / “Schein“Selbständigkeit
in Anlehnung an Fürstenberg 2000
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 15
Transformationen im Erwerbssystem
Sektoraler Verschiebung (Erwerbstätige)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 16
Transformationen im Erwerbssystem
Produktivität/Arbeitsverdichtung (Verhältnis Entwicklung der Erwerbstätigen [Folie 15] zur Bruttowertschöpfung)
17,15
17,86
20,10
528,19
582,83
802,16
891,67
1401,34
1789,52
1991
2003
2014
Dienstleistungsbereich
Produzierendes Gewerbe
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
Bruttowertschöpfung (Mrd.) nach Sektoren
1437,01
2002,03
2611,78
Quelle: Statista. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/255682/umfrage/bruttowertschoepfung-nach-wirtschaftsbereichen (letzer Zugriff: 29.05.2015)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 17
Transformationen im Erwerbssystem
Quelle: BMBF: Strukturdatenfür Deutschland(2015): Bildung und Forschung in Zahlen
Tendenz zu höheren Qualifikations-anforderungen:„Verdrängungs-these“⇒ Chancen auf dem Arbeitsmarkt
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 18
Transformationen im Erwerbssystem
„2012 sind die Personen mit hohem Bildungsstand in allen Altersgruppen zu rund 30% häufiger erwerbstätig als jene mit niedrigem Bildungsstand.“ (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014: 8)
„Verdrängungsthese“
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 19
Transformationen im Erwerbssystem
(Mai/Marder-Puch, 2013: 488)
„Neue“ Selbstständigkeit(staatliche Förderung)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 20
Transformationen im Erwerbssystem
Individualisierungsstrategien ⇒ „Wissensberufe“ (Stehr 1998, Kurtz 2003), „Arbeitskraftunternehmer“ (Voss/Pongratz 1998)
Betriebliche Arbeitsmarktstrategien ⇒ „Stammbelegschaften“, „Corporate Identity“, („Intrapreneur“)
Herausbildung europäischer und globaler Arbeitsmärkte
sozialrechtlich: „Verberuflichung“ ⇔ „Entberuflichung“
Beruf als Leitbild bzw. Leitnorm
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 21
Transformationen im Erwerbssystem
Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014: 41
Beruf als Leitnorm? Berufliche Abschlüsse 2012
Berufliche Abschlüsse 1964/65(Geissler, R.: 2011: 278)
Hochschulabschluss (Uni) 3%Abschluss (FS, HTL) 9%Lehre/“Anlehre“ 20%Ungelernte 63%
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 22
Aneignung und Verteilungberuflicher Handlungskompetenz
Perspektive: Bildungssystem
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 23
Einflussfaktoren auf Aneignung und Verteilung von HKStrukturen Beschäftigungssystem (Hierarchie beruflicher Positionen) Bildungssystem (Hierarchie von Bildungsgängen, Struktur der Curricula)
Prozesse (Fremd- und Selbstselektion) Entwicklung beruflicher Aspirationen und Orientierungen Entwicklung von Bildungsaspirationen ⇒ Wahlverhalten Übergangsprozesse im Bildungssystem
(Schulwahl ⇒ Berufswahl ⇒ berufliche Erstausbildung) Berufseinstieg (Bildungssystem ⇒ Beschäftigungssystem) Übergangsprozesse im Beschäftigungssystem
(berufliche Fort- und Weiterbildung, Berufswechsel)
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 24
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
schulische Grund-bildung(mehrgliedrig)
Hochschulstudium(tertiärer Bereich)
Berufliche Erstaus-bildung(Sekundar-bereich)
VD
Prim
äre
Sozia
lisat
ion
Beschäftigungs-system
(Qualifikation)
(Handlungs-kompetenz)
(Erwerbsberuf)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 25
Beruf ⇒ Spektrum Ausbildungsberufe/ Erwerbsberufe
Beruf„Ausbildungsberufe“(nicht akademisch)
akademische Berufe und akad. Fortbildungsberufe
tertiäre Ausbildungsgänge
(Erwerbs-)Berufe n. d. amtlichen Berufsklassifikation
Muster von Arbeitstätigkeiten/Positionen(ca. 25 Tsd. KldB 2010)
Aus- und Fortbildungsberufe nach BBiG/HWOim Dualen System(ca. 330) (BIBB 2014)
„Schulberufe“ nach Bundes- oder Landesrecht (ca. 100-170)(Feller 2004, Bosch 2010)
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 26
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
schulisch-akademisch
arbeitsbezogensituativ
„Handeln“
„Wissen“
partikular/unsystematisch
„Wissen“
„Handeln“
fachlich-systematisch
berufsbezogendualistisch
„Handeln“
„Wissen“
handlungs-systematisch
Basiskonzepte des Erwerbs (berufl.) Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 27
Aneignung und Verteilung beruflicher Handlungskompetenz
Transformationen im Bildungssystem(Flexibilisierung von Handlungskompetenz)
Trends und Entwicklungen
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 28
Transformationen im Bildungssystem
Gewichtsverlagerung im schulischen Grundbildungssystem ⇒ „Bildungsexpansion“
Strukturwandel ⇒ höhere Durchlässigkeit allgemeine/berufliche Bildung(EU-Strategie „lebenslanges Lernen“, Öffnung des Hochschulzugangs EQR, DQR, ECVET)
Ausbildungskrise „Duales System“ („Ausbildungsbereitschaft“, „Ausbildungsreife“ ⇒ „Übergangssystem“)
Modernisierung und Flexibilisierung der Ausbildungsordnungen:Neuordnungen (Berufskonzept ⇔ Modularisierung)
Komplexitätszunahmen der Anforderungen: Fachlichkeit ⇒Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 29
Schüler/innen im 8. Schuljahr (Sekundarstufe I) nach Schularten in % (1952-2013)
(BMBF 2015: Bildung und Forschung in Zahlen, Bild 27)
Bildungsexpansion!
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 30
Entwicklung der Studienberechtigten 1980-2013
Quelle: BMBF 2015: Bildung und Forschung in Zahlen
Bildungsexpansion!
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 31
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 4
Stufe 5
Stufe 6
Stufe 7
Stufe 8
EQRMetarahmen
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 4
Stufe 5
Stufe 6
Stufe 7
Stufe 8
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 4
Stufe 5
Stufe 6
Stufe 7
Stufe 8
NQRLand A
NQRLand B
A
A
A
A
B
B
B
B
Transformationen im Bildungssystem
Europäische u. Nationale Qualifikationsrahmen
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 32
DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen)⇒ bildungsbereichsübergreifend (Beschluss BMBF und KMK Okt.
2006)
⇒ alle Qualifikationsbescheinigungen, Diplome, Europass-Dokumente mit Verweis a. d. entsprechende EU-Niveau (bis 2012)
⇒ später Integration von informellen Lernergebnissen
⇒ „Gleichwertigkeit“ nicht „Gleichartigkeit“ von Qualifikationen
⇒ Transparenzinstrument, nicht zugangsregulierend
⇒ Kompetenzorientierung ⇒ „Handlungskompetenz“
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 33
Zuordnungen formaler Abschlüsse zu Niveaustufen(Stand Mai 2013)
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 34
Ausbildungskrise „Duales Systems“
Ausbildungsbeteiligung nach Zuständigkeits-bereichen
Quelle: BIBB-Datenreport 2015, S. 33.
Transformationen im Bildungssystem
Anzahl „Neuverträge“
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 35
Ausbildungskrise „Duales System“ Nach den Ergebnissen der Kosten-Nutzen-Erhebung des BIBB entstanden den
Betrieben im Ausbildungsjahr 2012/2013 Bruttokosten in Höhe von rd. 17.900 € pro Auszubildenden und Jahr. Unter Berücksichtigung der Erträge lagen die Nettokosten bei 5.200 €
Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung war auch 2013 rückläufig. Zum Ende des Berichtsjahres beteiligten sich 438.000 Betriebe an der Ausbildung, die Ausbildungsbetriebsquote verringerte sich auf 20,7 %, wobei ein Teil der Betriebe die von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen konnte.
Unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31. Dezember 2013 hatten 42,3 % einen Realschul- und 29,5 % einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der Studienberechtigten betrug 25,3 %.
Quelle: http://www.bibb.de/datenreport/de/2015/30649.php
Flexibilisierung von Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 36
Ausbildungskrise „Duales Systems“
Ausbildungsmarkt:Angebots-Nachfrage-Relation1992 – 2014(klassische Berechnung)
Angestrebt: 112,5 %
Quelle: BIBB-Datenreport 2011 S. 33 ; BIBB-Datenreport 2015, S.17, S.30.
Flexibilisierung von Handlungskompetenz
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 37
Ausbildungskrise „Duales Systems“
Verteilung der Neuzugänge auf die Sektoren des beruflichen Ausbildungs-systems2005-2013Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2014), S. 98
Übergangssystem
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 38
Modernisierung und Flexibilisierung von Ausbildungsordnungen
Kernquali-fikationen(alle Berufe)
profilprägendeFachquali-fikationen
Spezifische Fachqualifikationen der betrieblichenEinsatzgebiete/Fachbereiche
Qualifikationsbreite
Jahre
2,0
3,0
1,0
Beispiel: IT-Berufe- IT-Systemelektroniker/in- Fachinformatiker/in- IT-Systemkauffrau/-mann- Informatikkauffrau/-mann
Kernqualifikationen Inhalte d. - Elektrotechnik- Elektronik- Informatik- Betriebswirtschaft
Transformationen im Bildungssystem
Schelten 2010: 96
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 39
Transformationen im Bildungssystem
Veränderte Übergänge Schule – Berufsausbildung
Verlängerung von Berufseinstiegen
Berufswechsel ⇒ Erstausbildung nachhaltig
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 40
Quelle: BMBF 2015: Bildung und Forschung in Zahlen –Bild 1
Strukturdatenfür Deutschland2009 … 2013
6 an allgemeinenu. beruflichenSchulen
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 41
Übergang von der Schule in nachschulische Werdegänge⇒ Entwicklung der Übergangszahlen in ausgewählten iABE Sektoren in % (2005-2014)
Quelle: BMBF 2015: Bildung und Forschung in Zahlen
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 42
Im Jahr 2014 sind erstmalig in der Bildungsgeschichte Deutschlands genauso viel Anfänger*innen in einer Dualen Ausbildung und im Hochschulbereich zu verzeichnen!! (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014: 8)
Transformationen im Bildungssystem
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 43
von jungen Frauen und Männern am häufigsten gewählte Ausbildungsberufe
Transformationen im Bildungssystem
Quelle: BMBF: Berufsbildungsbericht 2014
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 44
Transformationen im Bildungssystem
Abb. 1-1: Anbieter dualer Studiengänge 2004–2014Quelle: vgl. BIBB, 2014, S.7
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
sonstige Hochschulen
Universitäten
Akademien
Fachhochschulen
Duales Studium als neue Form tertiärer Berufsbildung
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 45
Transformationen im Bildungssystem
BMBF (2014): Attraktivitätdes dualen Ausbildungs-systems aus Sicht von Jugendlichen, S. 79
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 46
Ist „Beruflichkeit“ ein Auslaufmodell oder leben Totgesagte länger?
(frei nach Gonon 2006)
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 47
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
22.02.2016 | | Prof. Dr. Birgit Ziegler, Arbeitsbereich Berufspädagogik, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | 48
Quellen
BMBF: Strukturdaten für Deutschland (2015): Bildung und Forschung in Zahlen BMBF (2014): Attraktivität des dualen Ausbildungssystems aus Sicht von Jugendlichen Bundesinstitut für Berufsbildung (2014): Ausbildung plus: Duales Studium in Zahlen Bundesinstitut für Berufsbildung (2011) Datenreport. Bundesinstitut für Berufsbildung (2015) Datenreport. Gonon, P. (2006): Totgesagte leben länger. Oder: Der Beruf bzw. „Beruflichkeit“ als
zentrale Kategorie der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. In: Arnold, R./Gonon, P: Einführung in die Berufspädagogik. UTB
Fürstenberg, F. (2000): Berufsgesellschaft in der Krise. Auslaufmodell oder Zukunftspotential. Berlin
Mai, C.-M./Marder-Puch, K. (2013): Selbständigkeit in Deutschland. In: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, (https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Arbeitsmarkt/SelbststaendigkeitDeutschland_72013.pdf?__blob=publicationFile)