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AUSGABE 1. 2019 RUNDE GEBURTSTAGE SOFIA GUBAIDULINA UND JELENA FIRSSOWA 120. GEBURTSTAG ALEXANDER MOSSOLOW Neues zu seiner „Eisengießerei“

ALEXANDER MOSSOLOW

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AUSGABE 1. 2019

RUNDE GEBURTSTAGE

SOFIA GUBAIDULINAUND JELENA FIRSSOWA120. GEBURTSTAG

ALEXANDER MOSSOLOW Neues zu seiner „Eisengießerei“

die russische Musik der Moderne steht einmal mehr im Zentrum unseres ersten Magazins im neuen Jahr mit vorausblickenden Geburts- und Gedenktagen 2020/2021. Verfolgt man die Lebensgeschichten der beiden russischen Komponistinnen Sofia Gubaidulina und Jelena Firssowa vor allem in ihren frühen Jahren vor der Auflösung der Sowjetunion, gewinnt man auch tiefe Einblicke in die Geschichte und ihre Wirkung auf Kulturschaffende. Von prägenden Ein-drücken aus seiner georgischen Heimat und seiner Genesung von schwerer Krankheit weiß auch der Komponist Gija Kantscheli in Worten und musika-lischen Werken zu berichten.

Gleich auf drei 100. Geburtstage großer Persönlich-keiten der russischen Musikgeschichte wie Karen Chatschaturjan, Alexander Lokschin und Alexander Arutjunjan können wir mit unserem Ausblick auf die kommenden beiden Jahre hinweisen.

Außerdem berichten wir über ein Geburtstagsjubiläum des deutschen Komponisten Herbert Baumann, der mit seinen Ballett- und Bühnenmusiken und seiner spielfreudigen Instrumentalmusik vielen Musikern und Dramaturgen ein Begriff ist.

Dagmar SikorskiDr. Axel Sikorski

INHALT / CONTENT

03 / 24Runde Geburtstage von

Sofia Gubaidulina und Jelena Firssowa

06 / 26Gija Kantscheli

die neuesten Werke

08/ 28Alexander Mossolows

120. GeburtstagNeues zu seiner „Eisengießerei“

10Herbert Baumann

wird 95

12 / 29100. Geburtstage von

Chatschaturjan, Arutjunjan und Lokschin

14 Peter Ronnefeld85. Geburtstag

16 250. Geburtstag von

Ludwig van Beethoven 2020

18 Katja Tchemberdji

wird 60

19 / 31News

20 Geburts- und

Gedenktage 2020

23Vorschau 2021

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

2 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

IMPRESSUMQuartalsmagazin der SIKORSKI MUSIKVERLAGEerscheint mind. 4x im Jahr kostenfrei

VERLAGInternationale Musikverlage Hans Sikorski GmbH & Co. KG Johnsallee 23, 20148 HamburgT +49 40 41 41 00 - 0F +49 40 41 41 00 - [email protected]

REDAKTION Helmut Peters

ARTWORK Jo Kühmstedt, J4-Studio.com

FOTONACHWEISE S. 3/24 Jelena Firssowa © Dimitri Smirnov S. 5/25 Édouard Manet „Christus als Gärtner” © wikipedia S. 6/26 Gija Kantscheli © Priska Ketterer S. 12/29 Karen Chatschaturjan © Norbert Unfried S. 13/30 Portrait Alexander Lokshin © Tatyana Apraksina S. 14 Peter Ronnefeld © Gleie S. 16 Ludwig van Beethoven © wikipedia S. 18 Katia Tchemberdji © Angela Zohlen S. 19 /31 Claus-Steffen Mahnkopf © Gabriel Brand; Moritz Eggert © Mara Eggert; Peter Ruzicka © Salzburger Festspiele Archiv Johannes X. Schachtner © Horacio Alcala; Dejan Lazic © Susie Knoll

Alle anderen Bilder © Archiv Sikorski

HINWEIS Wo möglich haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Fotos/Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.

DATENSCHUTZ Wir hoffen, dass Ihnen unser Magazin gefällt. Sollten Sie mit der Zusendung nicht einverstanden sein, so lassen Sie uns dies bitte wissen, am einfachsten per E-Mail an [email protected]. Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich zum Zweck der Magazinzustellung. Sie können hiergegen Widerspruch einlegen, haben das Recht auf Einsicht sowie die Löschung Ihrer Daten, wenn dem keine anderen gesetzlichen Verpflichtungen entgegen stehen. Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter.

Die beiden russischen Komponistinnen leben in ziemlich weiter Entfernung voneinander. Sofia Gubaidulina fand nach ihrer Emigration aus der damaligen Sowjetunion ein Zuhause in dem kleinen, nahe Hamburg gelegenen Ort Appen (Schleswig-Holstein). Jelena Firssowa lebt mit ihrer Familie hin-gegen in St. Albans bei London. Am 21. März 2020 begeht die aus St. Petersburg stammende Jelena Firssowa ihren 70. Geburtstag. Im darauffolgenden Jahr am 4. Oktober 2021 feiert die Tartarin Sofia Gubaidulina ihren 90. Geburtstag.

Beide Komponistinnen stehen seit Jahrzehnten in einem engen Kontakt zueinander und verfolgen ihr Schaffen gegenseitig mit großem Interesse. „Ich habe Sofia Gubaidulina immer als eine der pro- fundesten und interessantesten Komponistinnen unserer Zeit angesehen“, sagt Jelena Firssowa. „Sie hat ihre ganz individuelle Stimme und einen

sehr persönlichen Blick auf unsere Welt. In ihrer Musik kann man eine sehr originelle Mischung aus westlicher und östlicher Kultur wahrnehmen. Für mich ist sie so etwas wie eine Schamanin in der Musik!“.

Als beide Komponistinnen noch in Russland lebten, kam es, vor allem in privaten Zirkeln in Moskau, immer wieder zu Begegnungen. Sowohl in der Woh-nung der Familie Jelena Firssowas, die mit dem Komponisten Dmitri Smirnow verheiratet ist, war Gubaidulina häufig zu Gast als auch bei zahlreichen Treffen im Umfeld des russischen Komponisten Edison Denissow, der für Firssowa ein ebenso wichtiger Mentor war wie die zwanzig Jahre ältere Gubaidulina. Im Jahr 1990 war Firssowa dann Mitbegründerin der russischen Gesellschaft für Neue Musik (ASM). Ein Jahr später emigrierte sie in den Westen.

Runde Geburtstage von

Sofia Gubaidulina und Jelena Firssowa

SOFIA GUBAIDULINA / JELENA FIRSSOWA

3 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

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bis 1997 als Professorin an der Universität Keele in Newscastle-under-Lyme tätig. Von 1999 bis 2001 unterrichtete Firssowa in Manchester.

„Als wir nach England gingen“, erinnert sich die Komponistin, „erhielten wir dort sehr wichtige Auf-träge (u.a. bei den ’Proms’. Ich war mit meinem Mann Dmitri Smirnow zu Aufführungen unserer Musik beim Southbank Festival in London einge-laden. In England hatten wir große Unterstützung durch unseren Freund Gerard McBurney, der für uns eine Art Forschungsstipendium in Cambridge organisierte, um uns im Vorfeld bei der Eingewöh-nung behilflich zu sein. So beschlossen wir, es zu versuchen, und waren erfolgreich.“ Der Dirigent und Bearbeiter Gerard McBurney zeichnet für viele Einrichtungen von Schostakowitschs Werken verantwortlich, darunter eine kongeniale Fassung der Operette „Moskau. Tscherjomuschki“.

Bis heute hat Firssowa weit über hundert Komposi- tionen geschrieben. In ihren Vokalwerken verwen-det sie oft Texte des russischen Dichters Ossip Mandelstam, der 1937 vom russischen Regime verhaftet wurde und ein Jahr später auf dem Weg in ein Arbeitslager starb. Aber auch ihre Instrumental- kompositionen sind fast immer mit Mandelstams Poesie verbunden, mit seiner Beziehung zur Kunst und zum Tod.

Christlicher Glaube und die Rolle der Kunst bei Sofia Gubaidulina

Wie bereits erwähnt, ist Firssowa davon überzeugt, dass Komponisten etwas mit Priestern und Gärtnern gemeinsam haben. Die zwanzig Jahre ältere Sofia Gubaidulina bezeichnet sie als eine Schamanin der Musik. Tatsächlich sind alle drei Begriffe in beson-derer Weise zur Charakterisierung von Gubaidulinas Denken und Schaffen, aber auch ihres Wesens in vielfacher Hinsicht geeignet. Sie züchte ihre Werke, sagte Gubaidulina einmal und unterstreicht damit das von Firssowa gewählte Bild des Gärtners in der Beschreibung ihrer Arbeitsweise.

Mit dem Bild des „Priesters“ ergeben sich in Gubai-dulinas Schaffen nicht wenige Anknüpfungspunkte. Ohne den christlichen Glauben und die Überzeu-gung, dass sich auch bei größten Konflikten immer ein Lösungsweg finden lässt, wäre die Musik Gubaidulinas undenkbar. „Mir scheint, dass der tiefste Sinn des Lebens ohne Religion verloren geht“, sagte Gubaidulina einmal. „Ohne die Religion existiert kein anderer ernster Grund für das Kompo-nieren, das ist absolut klar für mich.“

Die Religion empfindet Sofia Gubaidulina als das Wichtigste im Leben eines Menschen überhaupt. Mit Sorge sieht sie in unserer Zeit die Gefahr, dass die Religion verloren geht. „Im Westen habe ich

Während sich Sofia Gubaidulina schon immer auch für improvisatorische Musik interessierte und zum Beispiel in der gemeinsam mit den Komponisten Viktor Suslin und Vyacheslav Artyomov gegründeten Improvisationsgruppe Astreja aktiv war, legte Firssowa stets großen Wert auf Klarheit der Form und strukturelle Transparenz. Auch Gubaidulinas Liebe zu exotischem Instrumentarium aus aller Welt, vor allem aus dem fernöstlichen Raum (China und Japan), teilt Firssowa weniger. Die Jüngere nutzt im Wesentlichen traditionelles abendländisches Instrumentarium.

Komponisten sind wie Priester und Gärtner „Die Komponisten – natürlich nicht alle – haben viel mit Priestern und Gärtnern gemeinsam“, sagte Jelena Firssowa einmal. Eine in gewisser Weise überraschende Aussage, der Firssowa noch hinzu-fügte, dass Komponieren für sie Selbstvertiefung, Berührung mit der Schönheit und Verbindung zur immateriellen Welt bedeute. So erklärt sich, warum ihre meist kurzen und immer formbewussten Werke stets einen intimen und überaus lyrischen Charakter haben. Die Schönheit der Kunst auch in Zeiten poli-tischer Krisen und widriger Lebensumstände in den Mittelpunkt zu stellen, spricht für das große künstle-rische Selbstvertrauen Firssowas. 1950 als Tochter eines Physiker-Ehepaares in Leningrad geboren, begann sie bereits mit zwölf Jahren zu komponieren und erhielt vier Jahre später erstmals Komposi- tionsunterricht. 1970 wurde Firssowa am Moskauer Konservatorium Studentin von Alexander Pirumow. Mit zeitgenössischer Musik kam sie durch ihren Privatlehrer Edison Denissow in Kontakt. Durch ihn und durch Philipp Herschkowitz, einen Schüler von Alban Berg und Anton Webern, verinnerlichte sie das musikästhetische Denken der Zweiten Wiener Schule, das mehr oder weniger bis heute ihr Schaffen prägte. Doch auch Einflüsse französischer Kompo- nisten wie Olivier Messiaen und Pierre Boulez finden sich in Firssowas musikalischer Sprache wieder.

„Nicht sowjetwürdig!“1972 heiratete Jelena Firssowa den Komponisten Dmitri Smirnow. Mit ihm, Nikolai Korndorf und Edison Denissow gründete sie im Januar 1990 die Vereinigung zeitgenössischer Komponisten ASM, die mit einem eigenen Ensemble russische Werke im Ausland aufführte. 1979 wurden erstmals Werke von Firssowa in Köln, Venedig und Paris mit großem Erfolg aufgeführt. In demselben Jahr erlebte die junge Komponistin in der russischen Heimat jedoch einen herben Rückschlag: Der Komponistenverband griff ihre Werke als „nicht sowjetwürdig“ an.

Die Angst vor einem politischen Putsch und die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder führten 1991 zu dem Entschluss des Ehepaars, nach England zu emigrieren. Dort war Firssowa zunächst von 1993

SOFIA GUBAIDULINA / JELENA FIRSSOWA

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bemerkt, dass manche Menschen, die sich zur Kirche zählen, dieser kühler gegenüberstehen. Sie sind von ihrer Idee nicht ergriffen. Was aber gibt es sonst, das die Bedürfnisse der Menschen befrie-digen könnte? Ich glaube, dass die Kunst in dieser Situation die Hauptrolle spielt. Sie könnte ein wenig verändern, vielleicht kann sie sogar den Menschen helfen, neue Wege zu finden.“

Religion und Metaphysik spielen in Gubaidulinas Werk eine zentrale Rolle. Den Kompositionsvorgang sieht die Komponistin als einen Prozess „auf einer anderen Ebene in den Sphären meines Inneren, meines Geistigen, allein zu phantasieren.“ Anders als in der Malerei oder in der Literatur geht es in der Musik um die Verwandlung der Zeit. „Der Mensch hat diese verwandelte andere Zeit – die Zeit des Verweilens der Seele im Geistigen – in sich“, ist Sofia Gubaidulina überzeugt. „Doch sie kann verdrängt werden durch unser alltägliches Zeiterleben, in dem es keine Vergangenheit und keine Zukunft, sondern lediglich das Gleiten auf dem schmalen Grat einer sich unablässig bewegenden Gegenwart gibt. Die Aktivierung der anderen, essentiellen Zeit kann nur im Kunstwerk stattfinden.“

Jelena Firssowas Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester

Das Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester von Jelena Firssowa kam am 30. Juni 2017 in der Berliner Philharmonie zur Urauf-führung. Die Solisten waren damals der Geiger Vadim Gluzman und der Cellist Johannes Moser. Sie wurden vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Tugan Sokhiev begleitet. Das Doppelkonzert ist ein Auftragswerk des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und des Sinfonie- orchesters Norrköping (Ko-Auftraggeber).

Die Komponistin kommentiert ihr Doppelkonzert wie folgt: „Schon seit längerem hatte ich den Wunsch,

ein Doppelkonzert für Violine, Violoncello und großes Orchester zu schreiben, da ich das Doppelkonzert von Johannes Brahms sehr liebe und mich stets gefragt habe, warum sich Kompo-nisten so selten dieser Besetzung annehmen. Mein Konzert hat zwei Sätze, dazu eine Einleitung, die nur für Streichorchester und Glocken geschrieben ist. Ich komponierte zunächst den letzten Satz, der seit-dem der wichtigste Bestandteil meines Konzertes geblieben ist. Dieses Werk ist sehr persönlich und reflektiert meine Gedanken über das Geheimnis und die Bedeutung des Todes. In diesem Zusam-menhang fällt mir ein Zitat aus ‚Doktor Schiwago‘ von Boris Pasternak ein: ‚Kunst ist ständig mit zwei Dingen beschäftigt: Stets denkt sie über den Tod nach und schafft damit stets Leben.‘“

19.09.2019 NORRKÖPINGSE Jelena Firssowa,

Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester

Vadim Gluzman ViolineJohannes Moser Violoncello

Sinfonieorchester Norrköping Ltg.: Michail Jurowski

Bevorstehende Aufführungen von Werken Sofia Gubaidulinas

Erstaufführungen des WerkesSofia Gubaidulina: „Dialog: Ich und Du“ Konzert Nr. 3 für Violine und Orchester

01.02.2019 TALLINNEstn. EA

Vadim Repin ViolineEstnisches Nationales Sinfonieorchester

Ltg.: Andres Mustonen

23.02.2019 TEL AVIVIsr. EA

Vadim Repin ViolineLtg.: Andres Mustonen

19.06.2019 ORF WIENÖE

Vadim Repin ViolineRadio-Symphonieorchester Wien

Ltg. : Andres Mustonen

15.04.2019 SALZBURGUA Sofia Gubaidulina

„Der Zorn Gottes“ für Orchester

Staatskapelle DresdenLtg.: Christian Thielemann

– Auftragswerk der Osterfestspiele Salzburg –

SOFIA GUBAIDULINA / JELENA FIRSSOWA

Édouard Manet „Christus als Gärtner"

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GIJA KANTSCHELI

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Gija Kantscheli

die neuesten WerkeAm 10. August 2020 begeht der georgische Kompo-nist Gija Kantscheli seinen 85. Geburtstag. Von 1956 bis 1963 studierte er Komposition am Staatlichen Konservatorium von Tbilissi bei Ilja Tuskija, arbeitete daraufhin als freier Komponist und komponierte auch Film- und Bühnenmusik. Ab 1970 lehrte er selbst am Staatlichen Konservatorium Komposition und wurde ein Jahr später musikalischer Leiter des Staatlichen Akademischen Rustaweli-Theaters in Tbilissi. Von 1984 bis 1989 war Kantscheli Vorsitzender des Ge-orgischen Komponistenverbandes. 1991 zog er nach Berlin, wo er ein DAAD-Stipendium erhielt, und über-siedelte 1995 als Composer in residence der Flämi-schen Philharmonie Antwerpen nach Belgien, wo er seitdem lebt und freischaffend tätig ist.

Kantschelis Kompositionen sind stark von der Geschichte und der Kultur seiner Heimat geprägt. Er bezieht sich sowohl auf politische Themen als auch auf die georgische Folklore, vor allem die mehr- stimmigen volkstümlichen Gesänge seiner Heimat, ohne diese jedoch konkret zu zitieren. Kantschelis musikalischer Stil schwankt zwischen Modernität und Archaik. Atmosphäre erzeugt er durch mit- reißende Klangspektren, die in der Breite ihrer Sinn-lichkeit und unterschwelligen Religiosität zutiefst bewegen. Kantschelis jüngste Werke sind oft von Tod, Trauer und Verlust geprägt.

Es gibt aber immer wieder auch Stücke, in denen Kantscheli nach einer, wenn auch komplexen, neuen

GIJA KANTSCHELI

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Einfachheit sucht. Dies ist der Fall in seinem jüngeren Vokalwerk „Deda Ena“ für Sopran, Kinderchor und Kammerorchester, in dem der Komponist wieder einmal auf seine georgische Muttersprache zurück-greift.

Ein anderes Werk, „Middelheim“ für Klaviertrio und Streichorchester, ist erfüllt von tiefer Dankbarkeit gegenüber seinen Ärzten, die ihm in dem so benann-ten Krankenhaus in Antwerpen das Leben gerettet und weiterbehandelt haben.

Schließlich wendet sich Kantscheli mit fem Cellokonzert „T.S.D.“ wieder einmal der Gattung des Instrumentalkonzertes zu, was in dieser Form auch ein Novum in seinem Schaffen darstellt.

GIJA KANTSCHELIDeda Ena für Sopran, Kinderchor und

Kammerorchester (2017)1,1,0,0 – 0,0,0,0 – Schl

(hg.Bk, Doli, Gl, Tam-t, Vibr.), BGit, Harfe, Streicher

Das Werk, das Kantscheli ohne Auftrag schrieb, wurde bereits im Oktober 2017 in Tbilissi uraufgeführt.

„Deda Ena“ heißt auf Deutsch Muttersprache. Kantscheli strebt in diesem Werk nach einer Art „komplexen Einfachheit“, indem er, ähnlich wie beim Erlernen der Muttersprache, auf einfache musikalische Formeln und Klangprinzipien zurück-greift. So erklärt sich auch die Verwendung eines Kinderchores, der lediglich Buchstaben, Silben und Floskeln zu singen hat, die dem georgischen Alphabet entnommen sind.

„Deda Ena“ ist dem Kinderchor der georgischen Stadt Gori und Kantschelis Enkelkindern gewidmet.

GIJA KANTSCHELIMiddelheim

für Klaviertrio und Streichorchester (2015/2018)

Am 21. Juli 2018 kam im italienischen Pietrasanta die Orchesterfassung eines Klaviertrios von Gija Kantscheli mit dem Titel „Middelheim“ zur Urauffüh-rung. Es spielte das Georgische Kammerorchester Ingolstadt. „Middelheim“ ist eine orchestrale Erwei-terung von Kantschelis Klaviertrio, das bisher noch nicht zur Uraufführung kam. Die Anregung hierzu erfolgte durch das Sion Festival, das zusammen mit dem Festival von Pietrasanta (Toskana) die Uraufführung und die schweizerische Erstauffüh-rung organisierte. Das Werk ist nach dem Antwer-pener Krankenhaus benannt, das dem georgischen Komponisten Kantscheli bereits mehrfach das Leben gerettet hat, und ist den Ärzten dieses Krankenhauses gewidmet.

GIJA KANTSCHELI„T.S.D.“

für Violoncello und Orchester

Kantschelis jüngstes Werk ist ein Cellokonzert. Es trägt den Titel „T.S.D.“ (gemeint sind Tonika, Subdominante und Dominante) und gelangte am 11. November 2018 im Rahmen des Festivals ‚VivaCello‘ in Moskau zur Uraufführung. Uraufführungsort war das neue Zaryadye-Konzerthaus, das im September 2018 eröffnet wurde. Den Solopart übernahm der künstlerische Leiter des Festivals, Boris Andrianov. Das Werk wurde von der U-art Foundation für das Festival ‚VivaCello‘ in Auftrag gegeben.

11.11.2018 MOSKAUUA Gija Kantscheli,

„T.S.D.“ für Violoncello und OrchesterBoris Andrianov Violoncello

Sinfonieorchester ‚Novaya Rossiya’Ltg.: Nikoloz Rachveli

– Auftragswerk des Festivals VIVACELLO –

Aktuelle Aufführungen:

20.01.2019 PRAGTschech. EA Gija Kantscheli,

„Magnum ignotum” für Kammerensemble und Tonband

Ensemble des Prager Konservatoriums Ltg.: Pavel Trojan

14.03.2019 WIENÖE Gija Kantscheli

„Styx“Nils Mönkemeyer Viola

Wiener Singverein ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Ltg.: Andrey Boreyko

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ALEXANDER MOSSOLOW

Das Werk ist ein Klassiker des russischen Futu-rismus und erzielt in seiner Unmittelbarkeit immer wieder eine unerhörte Wirkung. Im Jahr 2020 gedenken wir des 120. Geburtstags von Alexander Mossolow (er wurde am 11. August 1900 in Moskau geboren), der mit seiner „Eisengießerei“ op. 19 ein in jeder Hinsicht eigenwilliges Werk veröffentlicht hat, das in seiner Kürze und Prägnanz von vielen Orches-tern gern auf ihre Konzertprogramme gesetzt wird.

Nun können wir sogar über eine vom Komponisten selbst verfasste Ensemblefassung dieses Orchester- klassikers berichten.

Wie eine Hochleistungsmaschine stöhnt und stampft das Orchester. Die Bläser werden zu Fabriksirenen, der Konzertsaal zur Werkshalle. In seiner „Eisen- gießerei“ fängt Alexander Mossolow die Klangwelt des technischen Zeitalters in ihrer ganzen Brutalität ein. Schon 1931, kurz nach seiner Entstehung, setzte

der Dirigent Sir Henry Wood das phänomenale Werk auf das Programm der „Last Night of the Proms“. Und weil das Stück so packend bildhaft ist, wagte der Dirigent Sir Ernest MacMillan bei einer kana-dischen Aufführung ein Jahr später, sich einen für Metallarbeiter typischen Blaumann bei dem Konzert überzustreifen und leitete das Toronto Symphony Orchestra sogar mit einem Schraubenschlüssel. Dies war sicher eine amüsante Idee, wird der großartigen Komposition aber doch nur teilweise gerecht.

Ensemblefassung der „Eisengießerei“ von Alexander Mossolow entdeckt!

Was aber bisher weitgehend unbekannt war: Mossolow hat von seiner „Eisengießerei“ eigen-händig eine Version für Kammerensemble ange-fertigt. Diese wurde durch die russische Musik-wissenschaftlerin Inna Barsova der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 29. Oktober 2017 war diese Fassung in Berlin in einem Konzert des ensemble unitedberlin erstmals in Deutschland zu hören.

Zu Alexander Mossolow Der am 11. August 1900 in Moskau geborene Alexander Mossolow kämpfte in den Jahren 1918 bis 1921 in der Roten Armee. Im Anschluss studierte er von 1921 bis 1925 am Moskauer Konservatorium bei Reinhold Glière und Nikolai Mjaskowski Kom- position. Von 1925 bis 1929 arbeitete er als Musik- redakteur beim Rundfunk. Die im Westen unter dem Titel „Die Eisengießerei“ bekannt gewordene Komposition „Zavod“ (eigentlich „Die Fabrik“) entstand in den Jahren 1926/27. Sie war ursprüng-lich für das nie realisierte Ballett „Stahl“ gedacht. „Die Eisengießerei wurde am 4. Dezember 1927 in einem Konzert zur Feier des 10. Jahrestages der Oktoberrevolution – übrigens zusammen mit Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 2 „An den Oktober“ – unter der Leitung von Nikolai Malko in der Lenin- grader Philharmonie uraufgeführt.

Das Werk fügt sich in eine Ästhetik von sogenannten „Maschinenmusiken“, zu denen auch Wladimir Deschewows Oper „Eis und Stahl“, Leonid Polowin-kins Orchesterstück „Teleskop II“ (beide 1930) und natürlich Arthur Honeggers programmatische Hommage an die legendäre Lokomotive „Pacific 231“ aus dem Jahr 1923 zählen.

Alexander Mossolows 120. Geburtstag

Neues zu seiner „Eisengießerei“

8 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

ALEXANDER MOSSOLOW

9 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

8 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

Mossolow schrieb vier Opern, Oratorien, sechs Sinfonien und eine Reihe von Instrumentalkonzer-ten. In den 20er Jahren praktizierte er einen streng architektonischen Stil, eine Art „Baukastensatz“ mit Reihungen und Häufungen überwiegend unver- änderlicher Elemente. In der Harmonik zeigen sich im Unterschied zu anderen Vertretern dieser Rich-tung Züge zu einer neuen Linearität, einem linearem Kontrapunkt und Bestrebungen zur Vollchromatik und Klangdissonanz, die in der „Eisengießerei“ vor allem vor dem programmatischen Hintergrund aus-gespielt wird. Wie Dmitri Schostakowitsch wurde auch Alexander Mossolow in den 1930er Jahren wegen seiner Ästhetik angegriffen. Schließlich wurde er sogar inhaftiert. Nach seiner Haft entsagte er jeglichen modernistischen Tendenzen in seinem Schaffen. Im Programmheft zur Berliner Aufführung der Ensemblefassung der „Eisengießerei“ hieß es: „(...) Mossolow spürt hier nicht nur dem exotisch schillernden Faszinosum industrialisierter Technik nach, sondern will vor allem die reale Arbeits-welt in die Kunst hineinholen. Er unterstreicht das ‚lyrische’ Hauptthema des Stücks akustisch (und optisch), indem er die Hornisten dabei im Stehen spielen lässt. Das Werk beginnt verhalten, in mannig- facher Arbeitsteilung, allmählich aber reichert sich das ostinate Treiben alsbald um weitere Motive und perkussive Akzente an: ein fulminanter Bolero ineinandergreifender Arbeitsabläufe, über dem das Blech zweimal zu einer Art Hymnus oder, wie ein zeitgenössischer Kritiker meinte, ‚Stahlgesang’ anhebt (...)

ALEXANDER MOSSOLOWDie Eisengießerei

op. 19 [1928] 3,3,3,3 – 4,3,3,1 – Pk, 3 Schl

(u.a. Eisenblech-Bogen), StreicherSpieldauer: 4 Min.

Besetzung der Ensemblefassung:1,1,1,1 – 2,1,1,0 – Pk, gr.Tr., kl.Tr., Becken, Harm,

Klav, 2 Vl, Va, Vc, Kb

Weitere wichtige Werke von Alexander Mossolow

Mossolow hatte durchaus auch ein Faible für Satire und Groteske, vergleichbar dem etwas jüngeren Dmitri Schostakowitsch. Ein Beispiel ist das Vokal-werk „Vier Zeitungsannoncen“ für mittlere Stimme und Klavier op. 31, das zur gleichen Zeit wie die „Eisengießerei“ im Jahr 1926 komponiert wurde. Die „Vier Zeitungsannoncen“ wurden von der Sängerin Roswitha Trexler im April 1979 im WDR Köln zur deut-schen Erstaufführung gebracht und vom russischen Komponisten Edison Denissow für Singstimme und Kammerensemble bearbeitet.

ALEXANDER MOSSOLOWVier Zeitungsannoncen

für mittlere Stimme und Klavier op. 31 (russ./dt./frz.) (1926)

Ensemblefassung (Denissow):1,1,1,1 – 1,1,1,0 – 2 Schl (u.a. Vibr, Marimba),

Harfe, Klav, Vl, Va, Vc, Kb

Einen vergleichbar satirischen Ansatz haben auch die „Drei Kinderszenen“ für Singstimme und Klavier op. 18. Mit dem Stil eines romantischen Kinderliedes hat dieses 1926 vollendete Vokalwerk kaum mehr etwas zu schaffen. In einem dieser Lieder kombiniert Mossolow gar auf ironische Weise ein Wiegenlied Tschaikowskys mit einem Schlager aus dem Ersten Weltkrieg. Der Sikorski Verlag bietet die „Drei Kinderszenen“ in einer Kammerorchesterbearbei-tung Edison Denissows an.

ALEXANDER MOSSOLOW / EDISON DENISSOWDrei Kinderszenen

für Singstimme und Kammerorchester op. 18 (russ.) (1981)

1,1,1,1 – 1,1,1,0 – Schl (u.a. Gl, Glsp, Vibr), Harfe, Klav, Vl, Va, Vc, Kb

HERBERT BAUMANN

10 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

„Musik ist eine hohe Kunst, doch auch das Leben ist eine Kunst. Herbert Baumann beherrscht beides“, schrieb Franzpeter Messmer einmal über Herbert Baumann in der Neuen Musikzeitung (7-8/10). Am 31. Juli 2020 steht der 95. Geburtstag des Komponisten bevor, und Herbert Baumann wird ihn wie eigentlich jeden seiner Geburtstage im Kreise seiner vielen Wegbegleiter, Freunde und Familien-mitglieder begehen. Viele Stücke seines riesigen Werkkataloges – er schrieb neben Orchester-, Chor- und Kammermusik mehr als 500 Bühnenmusiken und über 40 Fernsehfilmmusiken – werden regelmäßig aufgeführt. Vor allem seine Ballettmusiken „Rumpel-stilzchen“ und „Alice im Wunderland“ gehören zum Stammrepertoire vieler deutscher Bühnen.

Seine durchweg musikantische und eingängige Musik, die Esprit und Eleganz besitzt und bei aller Heiterkeit nicht selten auch elegische Töne an-schlägt, den Hörer mit vielen klanglichen Reizen und rhythmischen Pointen zu erfreuen sucht, erreicht die Hörer unmittelbar. Das „Rumpelstilzchen“-Ballett allein erlebte schon über 220 Aufführungen.

Diese Musik sei nicht nur hervorragendes Hand-werk, schreibt Franzpeter Messmer weiter, sondern sie verstehe es, den Hörer gefangen zu nehmen und ihm etwas mitzuteilen: die Freude an Rhythmen, am Zusammenspiel der Stimmen, am jeweils speziellen Klang der Instrumente, an in Musik erzählten Geschichten und Dramen. „Wer seine Musik einmal kennen gelernt hat, wird sofort, wenn er sie zufällig im Radio hört, sagen: Das ist ein Stück von Baumann. Diese Musik hat ihre unverkennbar eigene Physiognomie.“

Herbert Baumann wurde am 31. Juli 1925 in Berlin ge-boren und hatte dort auch im Schatten des Zweiten Weltkriegs eine unbeschwerte Kindheit. Trotz seiner frühen Neigung zur Musik schrieb er sich zwei Jahre später auf Wunsch seines Vaters für ein Architekturstudium ein, begann aber bald darauf, zeitgleich bei Sergiu Celibidache in dessen erster Saison bei den Berliner Philharmonikern Dirigieren zu studieren, und wechselte schließlich ganz zur Musik. Zum Komponieren kam er über ein als Dirigier-Übung gedachtes selbstgeschriebenes

Herbert Baumann

wird 95

HERBERT BAUMANN

11 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

10 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

kleines Stück, das Celibidache an den Kompositions- lehrer Paul Höffer weitergab, der daraufhin Bau-mann kostenlosen Kompositionsunterricht anbot.

So studierte Baumann zwei Jahre lang am Inter- nationalen Musikinstitut in Berlin bei Paul Höffer und nach dessen Tod bei Boris Blacher. Nebenbei komponierte er als Leiter der Bühnenmusik für die Freilichtbühne am Waldsee. Als am Deutschen Theater Berlin die Stelle des Direktors für Bühnen-musik frei wurde, schlug Höffer den 22-jährigen für diese vor, und für die nächsten sechs Jahre schrieb Baumann viele Bühnenmusiken für das Deutsche Theater. Außerdem war er als Gast noch an vielen anderen Schauspielbühnen in ganz Deutschland tätig. 1953 wechselte er zu den Staatlichen Schau-spielbühnen in West-Berlin und zog 1970 nach München, wo er am Bayerischen Staatsschauspiel arbeitete und für drei Theater gleichzeitig kompo-nierte. Seit 1979 komponiert Baumann freiberuflich. 1998 gründete er die Herbert-Baumann-Stiftung, ursprünglich zur Förderung der Zupfmusik durch Konzerte, Wettbewerbe und Festivals. Mittlerweile wird dort auch andere Musik unterstützt.

Baumann schrieb außer den insgesamt über 500 Bühnenmusiken auch viel Musik für Hör- und Fern-sehspiele und Dokumentar- und Spielfilme, sowie Orchesterwerke, Kammermusiken und Orgel- und Chorkompositionen. Was Herbert Baumanns Musik so besonders und mitreißend macht, ist die Natürlichkeit und der Einfallsreichtum, mit denen er Anklänge an verschiedenste Musikstile zuweilen in außergewöhnlichen Kammermusikbesetzungen verbindet; unter seinen 78 kammermusikalischen Kompositionen sind nicht selten ungewöhnliche Instrumentierungen, wie die des Stücks „Con una Marcetta“ mit zwei Oboen und Englischhorn. Für Blockflöten liegen in unserem Hause die Spielmusik in sieben Sätzen für Blockflöte sowie Tänzerische Inventionen (1953) für drei Blockflöten vor. 1960 schrieb Baumann ein Divertimento für Oboe, Klari-nette und Fagott. Es gibt ein rhythmisch-verspieltes und tänzerisches Streichquartett in C (1961), das sich musikalisch an das Divertimento des 18. Jahr-hunderts anlehnt, und ein Bläserquintett (1982); in den Strophen für zwei Violoncelli verwendet der Komponist das Volkslied „Es geht eine dunkle Wolk’ herein“. Im „Rondo mit Mozart“ für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott von 1992 spielt Baumann musikalisch mit einem Menuett des achtjährigen Wunderkinds.

In seiner fröhlichen Art und seinem gesunden Optimismus neigt Herbert Baumann zum Tänzeri-schen, Rhythmischen und Lebendigen in der Musik. Er komponiert gern für Laien, schreibt die Musik, die gerade gebraucht wird, und will die Menschen an die Musik heranführen. Gern verwendete er hierfür

folkloristische Themen, wie etwa in den Werken Italienische Suite (1955), Nordische Impressionen (1959) oder Mexikanische Suite (1959). Diese im Titel schon zu findende musikalische Anschau-lichkeit erinnert daran, dass der Großteil seines Schaffens auf der Bühne oder auf der Leinwand zur Aufführung kam; ähnlich verhält es sich mit dem Orchesterwerk „Brooklyn-Bridge“ (1957) – und der Ouvertüre-Fantasie „Robin Hood“ (1961). Aus der Bühnenmusik zu Shakespeares „Wie es euch gefällt“ (1959) gibt es eine gleichnamige Suite. Von 1963 stammt das Allegro capriccioso für Klavier und Orchester. Avantgardistische Tendenzen sind in seinen früheren Kompositionen, beispielsweise in der Ouvertüre „Rotor“ (1956), zu erkennen. 1983 schrieb er außerdem das elegische Streichtrio „Herbstmusik“, das auf einer anfangs vorgestellten Zwölftonreihe basiert, die teilweise aleatorisch von den Instrumenten aufgegriffen wird.

Vor allem auch viele der Werke für Zupforchester bzw. Gitarristen, die Herbert Baumann seit 1962 anfänglich aus Freundschaft zu dem Konzertgitarris-ten und Leiter des Saarländischen Zupforchesters Siegfried Behrend für diesen schriebt, sind tech-nisch nicht allzu kompliziert, aber effektvoll gestaltet: zum Beispiel das Konzert für Gitarre und Streichorchester (1958). Dieses arrangierte er 1982 darüber hinaus noch einmal als Konzert für Gitarre und Zupforchester. 1961 erschienen die „Contrasti“ für Gitarre und gemischten Chor.

Bedeutend sind auch seine zwei Ballette: „Alice im Wunderland“ wurde am 23. Dezember 1984 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden uraufgeführt. Es wird eine Entstehungsgeschichte des Alice- Romans erzählt – Lewis Carroll unterrichtet als Mathematiklehrer täglich aufmüpfige Schüler und flüchtet sich in seiner Freizeit in eine Fantasiewelt, in der er sich das Mädchen Alice ausdenkt und ihre fantastischen Abenteuer miterlebt. Durch die vielfarbige und kontrastreiche kompositorische Gestaltung (das Schlagwerk besteht aus 26 Einzel-instrumenten!) werden hier viele sehr verschie-dene Stimmungen erzeugt und farbenfrohe Bilder gemalt.

Die Musik ist auch für Kinder leicht verständlich. Nach der Uraufführung beauftragte Helge Thoma, Intendant der Städtischen Bühnen Augsburg, Herbert Baumann mit dem nächsten Ballett für die Vorweihnachtszeit 1986 – „Rumpelstilzchen“. Ebenso wie „Alice im Wunderland“ war auch dieses Ballett mit über zweihundertfünfzig Aufführungen sehr erfolgreich. In diesem für Familien konzipierten Werk finden sich einfallsreiche und eingängige Melodien, unterstützt durch Volks- oder Kinderliedzitaten; dabei arbeitet Baumann überwiegend mit Leit- motiven.

CHATSCHATURJAN / ARUTJUNJAN / LOKSCHIN

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100. Geburtstage von Karen Chatschaturjan,

Alexander Arutjunjan und Alexander Lokschin

Karen ChatschaturjanTatsächlich ist der 1920 in Moskau geborene armenische Komponist Karen Chatschaturjan mit dem großen und ihn an internationaler Bekannt- heit weit überragenden Aram Chatschaturjan verwandt: Er ist dessen Neffe. Am 19. September 2020 gedenken wir seines 100. Geburtstags.

Karen Chatschaturjan, der am 19. Juli 2011 ver-starb, stammte aus einer künstlerisch engagierten Familie. Seine Mutter war eine Schauspielerin, sein Vater Produzent eines Moskauer Theater-studios. Nach anfänglichen Kompositionsstudien bei Heinrich Litinski studierte Karen Chatscha-turjan ab 1945 am Moskauer Konservatorium und wurde von Wissarion Schebalin, Dmitri Schos-takowitsch und Nikolai Mjaskowski (dessen Kompositionsklasse er angehörte) gefördert. 1949 beendete er sein Studium und wurde 1952 – neben seiner kompositorischen Tätigkeit – Hochschullehrer. Aus seinem knappen Œuvre wird ersichtlich, dass er vor allem Anregungen von Paul Hindemith, Igor Strawinsky und Dmitri Schostakowitsch aufgriff. Zu Karen Chatschaturjans bekanntesten Werken zählt neben zwei Sinfonien, Orgelwerken und Streicherkammermusik das Ballett „Cipollino“ („Zwiebelchen“), das in einer Choreographie von Arila Siegert im März 2008 als Gastspiel des

Ballettstudios Hilger-Lee mit dem Orchester der Litauischen Staatsoper Vilnius in der Kölner Oper zur deutschen Erstaufführung gelangte. Das aparte, überaus unterhaltsame Werk ist eine Empfehlung. Ein weiteres wirkungsvolles Werk von Karen Chatschaturjan ist außerdem die sinfonische Suite „Im Zirkus“ aus dem Jahr 1968 sowie die Intro- duktion und Fuge für Orgel. Ein beliebtes Kammer-musikwerk ist zudem die Sonate für Violoncello und Klavier von 1966.

Karen Chatschaturjan schrieb zudem etliche Film-musiken vor allem zu Trickfilmen des sowjetischen Filmstudios Sojusmultfilm.

Alexander ArutjunjanIm Vergleich zu anderen Instrumenten, vor allem zu anderen Blasinstrumenten, wurde die Trompete in der Neuen Musik mit ihr gewidmeten Werken außergewöhnlich oft und reich bedacht. Das war ein Jahrhundert vorher keineswegs so. Obwohl sich die Ventiltrompete seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Orchesterliteratur ganz und gar durchgesetzt hatte, wurde sie als Soloinstrument doch eher selten ver-wendet. Im 20. Jahrhundert änderte sich das nach-haltig. Komponisten wie Henri Tomasi, Ernest Bloch und André Jolivet schrieben eigene Solostücke

CHATSCHATURJAN / ARUTJUNJAN / LOKSCHIN

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für die Trompete. Eines der bekanntesten Konzerte stammt aus der Feder von Alexander Arutjunjan.

Arutjunjan wurde in Jerewan geboren. Am 23. September 2020 gedenken wir seines 100. Geburts-tags Der armenische Komponist absolvierte das Konservatorium seiner Heimatstadt mit Auszeich-nung in den Fächern Klavier und Komposition. Von 1946 bis 1948 studierte er in Moskau Komposition bei Heinrich Litinski und Instrumentation bei Nikolai Pejko. Seit 1954 wirkte er als künstlerischer Leiter der Armenischen Philharmonie in Jerewan. Aus- gezeichnet wurde er mit dem Staatspreis der UdSSR (1949) und dem Staatspreis der Armenischen SSR (1970). Für seinen Stil war die armenische Folklore nachhaltig prägend. Arutjunjan leitete seit den 50er Jahren eine Kompositionsklasse am Konservatorium Jerewan, aus der zahlreiche bedeutende russische Komponisten hervorgegangen sind.

Sein Trompetenkonzert stammt aus dem Jahr 1950 und entstand in Moskau für den Virtuosen Timofej Dokschizer. Dokschizer war es auch, der die heute üblicherweise gespielte Solokadenz hierzu beisteuer-te. Ungewöhnlich ist in jedem Fall der Aufbau dieses Konzertes, das mit einem Andante anhebt. Erst im da-rauffolgenden in As-Dur stehenden Allegro energico formt sich das Hauptthema heraus, sogleich gefolgt von einem ganz dem klassischen Sonatenhauptsatz nachempfundenen lyrischen zweiten Thema. In einem Zwischenteil zeigt Arutjunjan seine meisterhafte Beherrschung polyphoner Satztechniken. In der „klassischen“ Durchführung präsentieren sich Solist und Orchester in einem lebendigen Dialog. Anstelle eines langsamen Satzes erklingt ein zwischenspiel-artiges Meno mosso, und gleich darauf ein von der Spieldauer kaum längerer Rekurs auf das Tempo primo. Der Hauptthemenkomplex wird hier noch ein-mal hymnisch überhöht, bis das Werk mit der virtuo-sen Solokadenz schließt. Trompeter lieben das Stück, in Münster sprach der junge Solist Lukas Speckmann gar von einem phänomenalen Tummelplatz für jeden virtuosen Kollegen und natürlich auch sich selbst.

Das Trompetenkonzert von Alexander Arutjunjan machte Timofej Dokschizers Namen weltberühmt. Neben Dmitri Schostakowitschs Konzert für Klavier, Trompete und Orchester op. 35 zählt Arutjunjans Beitrag zu diesem Genre zu den meistgespielten Trompetenkonzerten Russlands. Im Frühjahr 2005 war Timofej Dokschizer, der bekannte russische Trompe-ter, Bearbeiter und Herausgeber von Trompetenlite-ratur, im Alter von 84 Jahren gestorben. Timofej Dok-schizer hat auch „Im Stile von Albéniz“ für Trompete und Klavier von Rodion Shchedrin herausgegeben.

Kein Geringerer als Sergei Nakariakov hat für eine der besten Einspielungen von Arutjunjans Trompeten- konzert bei Warner Classics gesorgt. „Gott war auf

der Suche nach einem Trompeter“, hatte Jean- Jacques Roth bereits 1993 in Montreux gesagt und die Laufbahn des künftigen Stars prophezeit, „er wählte Sergei Nakariakov!“

Alexander LokschinAlexander Lasarewitsch Lokschin wurde am 19. September 1920 in Bijsk, einer am Nordrand des zentralasiatischen Altai-Gebirges gelegenen Stadt, geboren. Nach einer ersten pianistischen Ausbil-dung in Nowosibirsk ging er 1937 an das Tschai-kowsky-Konservatorium in Moskua, wo er Schüler von Nikolai Mjaskowski und Heinrich Litinski wurde. Da er jedoch in seiner Abschlussarbeit Gedichte von Charles Baudelaire vertonte, was den Zensur- behörden missfiel, wurde er nicht zum Examen zu-gelassen. Nach beendigung seines Kriegsdienstes durfte er sein Studium 1944 doch noch abschließen.

Von 1945 bis 1948 arbeitete er als Instrumentations-lehrer am Moskauer Konservatorium, bis er erneut in Ungnade fiel und suspendiert wurde, weil er in sei-nem Unterricht Werke von Mahler, Berg oder auch Strawinsky behandelt hatte. Von 1949 bis zu seinem Tod im Jahre 1987 war Lokschin als freischaffender Komponist tätig. Neben zahlreichen Liedern und Chören, Film- und Bühnenmusiken sind folgende Werke entstanden: 11 Sinfonien, Klavierkonzert, Ungarische Fantasie für Violine und Orchester, Dramatische Ouvertüre für Orchester, Drei Szenen aus „Faust“ für Sopran und Orchester und mehrere kammermusikalische Werke (u.a. Klarinettenquin-tett, Streichquintett, Violinsonate, Klaviervaria- tionen). Allerdings wurden seine dem Expressio- nismus nahestehenden Kompositionen zu seinen Lebzeiten kaum aufgeführt. Insbesondere Rudolf Barshai setzte sich für Lokschins Werke stark ein, konnte jedoch nicht verhindern, dass dessen Schaf-fen stets eine Randerscheinung in den Konzert- programmen blieb.

PETER RONNEFELD

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Der deutsch-österreichische Komponist, Pianist und Dirigent Peter Ronnefeld, eine unter anderem von Herbert von Karajan wesentlich geförderte Hoch-begabung, stammte aus einer Musikerfamilie. Sein Vater war als Bratscher in der Dresdner Staats- kapelle angestellt, die Mutter war Buchhändlerin. Peter Ronnefeld wurde am 26. Januar 1935 in Dresden geboren. Wir gedenken im Jahr 2020 seines 85. Geburtstags.

Nach dem Krieg hatte Peter Ronnefeld das Glück, an die Dresdner Waldorfschule zu kommen, wo seine große Begabung früh erkannt wurde. Mit Begeisterung nahm er Klavierunterricht und begann zudem früh zu komponieren. Unter anderem entstand schon 1949 eine Kleine Suite für Orchester. Nach dem Schulabschluss im Jahr 1950 begann der junge Peter Ronnefeld sein Studium an der Berliner Musikhochschule. Hier waren Hans-Erich Riebensahm (Klavier) und Boris Blacher (Komposition) seine inspirierenden Lehrer.

Nach Abschluss seines Berliner Studiums ermög-lichte es ihm ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, seine Studien in Paris bei der Pianistin Yvonne Lefébure und dem Komponisten Olivier Messiaen fortzusetzen. Messiaen war es, der Ronnefelds großes Instrumentationstalent er- kannte und förderte und die Grundlagen für die aus- gesprochen klangfarbenreiche Musik des jungen Mannes legte.

Neben seiner kompositorischen Leidenschaft zog es Peter Ronnefeld gleichermaßen auch zum Dirigieren. Bevor er 1955 am Salzburger Mozarteum selbst eine Lehrtätigkeit begann, nahm er an einem Dirigierkurs in Siena teil und gewann den Dirigen-ten-wettbewerb in Hilversum. In den Salzburger Jahren freundete sich Ronnefeld mit Herbert Feuer- stein und mit dem österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard an, der in seiner frühen Oper „Die Nachtausgabe“ die Sprechrolle eines Wacht-meisters übernahm.

Peter Ronnefeld85. Geburtstag vom Komponisten

der „Ameise“

PETER RONNEFELD

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1958 holte Herbert von Karajan Ronnefeld als Solo-Repetitor und Assistent an die Wiener Staatsoper. Daneben wirkte er auch als Cembalist im damals neu gegründeten Concentus musicus von Nikolaus Harnoncourt.

In Wien trug er sich mit ersten Gedanken zu seinem Hauptwerk, der Oper „Die Ameise“. Das Werk, dessen Libretto er zusammen mit Richard Bletschacher entwickelte, entstand in den Jahren 1959 bis 1961. Unter Ronnefelds Leitung wurde es am 21. Oktober 1961 an der Deutschen Oper am Rhein in Düssel-dorf uraufgeführt. Dabei führte der Filmregisseur Wolfgang Liebeneiner Regie. Das Stück erzählt von einem unglücklichen Gesangslehrer und seiner begabten Schülerin Formica. Als diese ermordet wird, kommt der unschuldige Lehrer ins Gefängnis. Dort hält er sich in einem Kästchen eine Ameise. Mit künstlerischer Besessenheit und unbändigem Willen gelingt es ihm, die Grenzen der Natur zu durchbrechen und der Ameise das Singen beizubringen.

Zu diesem Zeitpunkt war Peter Ronnefeld bereits als Chefdirigent an der Oper Bonn tätig. Dort zählten u.a. Otto Tomek und Bernd Alois Zimmermann, der Ronnefeld bat, die Uraufführung seiner Oper „Die Soldaten“ zu leiten, zu seinem Freundeskreis. Schon 1963 wechselte Ronnefeld dann als Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor an das Opernhaus Kiel. In dieser Zeit dirigierte er auch die Berliner und die Wiener Philharmoniker und war ein hoch geschätzter Gast an der Königlichen Oper in Kopenhagen.

Als Dirigent engagierte sich Peter Ronnefeld in sei-nem viel zu kurzen Leben intensiv für die Neue Musik seiner Zeit. Die Uraufführung und Schallplatten-

einspielung von Isang Yuns Werk „Fluktuationen“ sowie die Uraufführung von Heinz-Friedrich Hartigs Oratorium „Wohin“ op. 41 sind nur einige Beispiele.Am 7. April 1965 wurde vom Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main eine viersätzige Suite der Oper „Die Ameise“ urauf- geführt. In demselben Jahr erkrankte Peter Ronnefeld an unheilbarem Krebs. Dennoch setzte er sich im Frühjahr 1965 u.a. intensiv mit der Partitur der Oper „Ein Traumspiel“ seines langjährigen Freundes Aribert Reimanns auseinander, konnte aber die Uraufführung nicht mehr leiten. Am 6. August 1965 starb Peter Ronnefeld im Alter von nur dreißig Jahren in Kiel. Das Dirigat der Neuinszenie-rung der „Ameise“, deren Premiere Peter Ronnefeld für den 18. September 1965 in Kiel geplant hatte, übernahm Gerd Albrecht in Vertretung für seinen verstorbenen Kollegen.

Peter Ronnefeld„Die Ameise“. Oper in 4 Akten (1961)

13 Gesangssolisten, Chor (SATB)3(3Picc,AFl),3(EnglHorn),3(BKlar),3(KFag) –

4,3,3,1 – 5 Pk, 4-6 Schl (Trgl, Kast, 2 Tempelbl, 2 Tomt, Tamb, kl.Tr, gr.Tr, kl.Bk, gr.Bk, Tam-t,

Glsp, Xyl, Vibr), Klav, Cel, StreicherInstrumente hinter der Szene: 0,0,0,0 – 0,3,3,0 –

kl.Tam-t, gr.Tam-t, HarfeBühnenmusik I: 0,0,3(2 Es-Klar),0 – 0,3,3,0 –

1 Schl (Tomt, kl.Tr, gr.Tr, kl.Bk, gr.Bk), SchlagbassBühnenmusik II: 0,0,1,0 – 0,0,0,0 –

1 Schl (kl.Tr, Bk), Klav

LUDWIG VAN BEETHOVEN

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LUDWIG VAN BEETHOVEN /JAN MÜLLER-WIELAND

Beethovens Egmont-OuvertüreTranskription für die Besetzung

von Strawinskys „L’Histoire du soldat“ (2001)Klav, Fag, Kornett, Pos, Schl, Vl, Kb – 8 Min.

LUDWIG VAN BEETHOVEN /DMITRI SCHOSTAKOWITSCH

Adagio cantabile für Orchesternach der Klaviersonate Nr. 8 op. 13, 2. Satz (1920)

2,2,2,2 – 2,0,0,0 – Streicher – 6 Min.

Flohlied aus Goethes „Faust”

für Bass und Orchester (1975)3,2,2,2 – 2,0,0,0 – Streicher – 2 Min.

LUDWIG VAN BEETHOVEN /RUDOLF BARSCHAI

Kammersinfonie für Streichorchester op. 74anach dem Streichquartett Es-Dur

op. 74 (2007) – 30 Min.

LUDWIG VAN BEETHOVEN /RUDOLF BARSCHAI

Kammersinfonie für Kammerorchester op. 59,1anach dem Streichquartett F-Dur op. 59,1 (2007)

1,3,2,2 – 2,0,0,0,– Streicher – 40 Min.

LUDWIG VAN BEETHOVEN / FRANZ LISZT /JOHANNES X. SCHACHTNER

Symphonie Nr. 5 für Klavier und Orchester (2014)3,3,3,3 – 4,2,2Kornette (ad lib.),

3,1 – Pk, Klav, Streicher – 35 Min.

250. Geburtstag von

Ludwig van Beethoven

2020Der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven im Jahr 2020 wirft seine Schatten voraus. Wir haben Werke aus unseren Katalogen zusammengestellt, die sich mit dem großen Klassiker auf unterschiedlichste Weise auseinandersetzen.

LUDWIG VAN BEETHOVEN

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16 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

LUDWIG VAN BEETHOVEN / SLAWA ULANOWSKIDie Wut über den verlorenen Groschen

für Schlagzeug und Orchester (1994)1,0,2,1 – 0,,0,0,0 – Pk, Schl, Streicher – 6 Min.

LERA AUERBACHLudwigs Alptraum

für Klavier (2007) – 7 Min.

MORITZ EGGERTHämmerklavier XXV

Abweichung für Klavier – Hommage à Beethoven (2014)

GRIGORI FRIDStreichquartett Nr. 5 op. 70

„Im Gedenken an den 150. Todestagvon Ludwig van Beethoven“ (1977) – 11 Min.

JOHANNES HARNEITBeethoven-Skizzen

(Keßlersches Skizzenbuch)für Orchester (2006)

1,2,2,2 – 2,2,0,0 – Pk, Streicher /6/5/4/3/1) – 25 Min.

Beethoven-Skizzen (Landsberg 5)für Ensemble (2006)

1,1,1,1 – 2,1,0,0 – Schl, Klav, Streicher (1/1/1/1/1) – 25 Min.

LEONID HRABOVSKYFür Elise

für Klavier (1988) – 9 Min.

VIKTOR JEKIMOWSKIMondscheinsonate

für Klavier (1993) – 10 Min.

GIDON KREMERKadenzen und Eingänge zu Beethovens

Violinkonzert op. 61 (1986)1,2,2,2 – 2,2,0,0 – Pk, Streicher – 5 Min.

DEJAN LAZICKadenzen zu Beethovens

Klavierkonzert Nr. 1(2017) – 3 Min.

Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzert Nr. 2

(2017) – 3 Min.

Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzert Nr. 3

(2017) – 4 Min.

Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzert Nr. 4

(2017) – 6 Min.

JAN MÜLLER-WIELANDEgmonts Freiheit oder Böhmen liegt am Meer

für Sprecher, Sopran, Chor, Orgel und Orchester.Textcollage von Jan Müller-Wieland

frei nach Goethe, Grillparzer, Bachmann, Trakl, Kraus und Roth (2013)

3,3,3,3 – 6,4,4,1 – Pk, 3-4 Schl, Harfe, Cel, gr. Orgel,Streicher (16/14/12/10/8) – 90 Min.

PETER RUZICKAStreichquartett Nr. 7

„... Possible-A-Chaque-Instant“ (2016) – 40 Min.

JOHANNES X. SCHACHTNERSymphonischer Essay

für Kammerensemble (2007/2016)(mit Bezügen zu

Beethovens Symphonie Nr. 8)1,1,1,1 – 1,0,0,0 – Pk, Streicher

(1/1/1/1/1) – 13 Min.

ALFRED SCHNITTKEKadenzen zu Beethovens

Violinkonzert op. 61für Solo-Violine, zehn Violinen und Pauken

(1975-1977) – 8 Min.

ALEXANDER WUSTINHommage à Beethoven

Konzert für Schlaginstrumenteund kleines Orchester (1984)

1,1,1,1 - 1,0,0,0 - 7 Schl, Synth (ad lib.),Streicher (12/0/10/8/6) – 20 Min.

Werke in Kombination mit Beethovens Symphonie Nr. 9:

LERA AUERBACHLob des Friedens

für Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bariton, gem. Chor und Orchester (2013)

2,2,2,2 – 2,1,1,1 – Pk, Schl, Harfe, Klav, Cel, Streicher – 28 Min.

GIJA KANTSCHELIDixi

für gem. Chor und Orchester (2009)4,3,3,3 - 4,4,4,1 - Pk, 4 Schl, Spinett, Akk,

Harfe, Klav, BGit, Streicher – 23 Min.

KATJA TCHEMBERDJI

18 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

Katja Tchemberdji wird 60 „Vom Tastenlineal bis

zu Bogentänzen“Die russische, heute in Berlin lebende Komponistin Katia Tchemberdji begeht am 6. Mai 2020 ihren 60. Geburtstag. Zu ihren wichtigsten Werken zäh-len „Ma’or“ für Klarinette solo, „Drei Bogentänze“ für Violoncello und Klavier, „Abschiedsgesänge“ für vier Vokalsolisten und Kammerorchester, die Kammeroper „Max und Moritz“ und das sogenannte Heidelberg-Trio für Klarinette, Violine und Klavier.

Bereits als Siebenjährige wurde Tchemberdji in die Zentrale Musikschule des Moskauer Konservato-riums aufgenommen, an dem sie 1978 ihre Studien in den Fächern Komposition, Musiktheorie und Klavier fortführte. Ihre wichtigsten Lehrer waren Nikolai Korndorf und Juri Cholopow. 1984 legte Katia Tchemberdji sämtliche Examina mit Auszeichnung ab. Von 1984 bis 1990 unterrichtete sie an der Gnessin- Musikhochschule in Moskau. Seit 1990 lebt und arbeitet sie in Berlin. Im Jahr 2003 trat Tchemberdji eine Lehrstelle für Komposition für Kinder und Jugendliche an der Neuköllner Paul-Hindemith- Musikschule an.

Als Komponistin und Pianistin gleichermaßen gefragt, wurde Katia Tchemberdji zu zahlreichen internationalen Kammermusikfestivals eingeladen. Sie unternahm ausgedehnte Konzertreisen als Begleiterin der Cellistin Natalia Gutman. Katia Tchemberdji erhielt zahlreiche Kompositionsauf- träge von namhaften Musikern und Veranstaltern. Ihr überwiegend introvertierter, lyrisch-expressiver Stil entfaltet besonders in ihrer Klavier- und vokalen Ensemblemusik berührende Klangwirkungen. Zuletzt stand sie im Mittelpunkt des Kammermusik-festivals CLASSIX Kempten 2017.

Eine ihrer wichtigsten Erfindungen im Bereich der Klavierpädagogik ist das „Tastenlineal“, das als Lerngerät und Spielzeug für Klavierschüler dient. Es hilft das Gehör zu prüfen und zu stützen sowie Tonleitern, Akkordfolgen und einfache Melodien auf der Tastatur zu finden und – durch Verschieben des Lineals – zu transponieren. Das Tastenlineal hat die Länge einer Oktave und ist in 13 Felder (pro Taste 1 Feld) unterteilt.

RUZICKAS „BENJAMIN“ AM THEATER HEIDELBERG

Die in Hamburg am 3. Juni 2018 uraufgeführte Oper „BENJAMIN“ von Peter Ruzicka wird am Thea-ter Heidelberg am 9. Februar 2019 ihre Premiere in einer Inszenie-rung von Ingo Kerkhof erleben.

DIVERTIMENTO NR. 3 „CONCETTOZAIDE“ VON

SCHACHTNER IN AUGSBURGDer Trompeter Matthias Höfs ist der Solist des neuen Werkes „ConcettoZaide“. Divertimento Nr. 3 für Trompete und Kammer- orchester von Johannes X. Schachtner. Domonkos Héja leitet bei der Uraufführung des Werkes in Augsburg am 24. Februar 2019 die Augsburger Philharmoniker. Schachtners „ConcettoZaide“ basiert auf Material aus dem un-vollendet gebliebenen Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart.

KROATISCHE ERSTAUFFÜHRUNG VON DEJAN LAZICS KONZERT IM

ISTRISCHEN STILDejan Lazics Konzert im istrischen Stil für Klavier und Orchester wird mit ihm selbst als Solisten in Zagreb am 8. März 2019 seine kroatische Erstaufführung erleben. David Danzmayr leitet das Zagreb Philharmonische Orchester.

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG DER SINFONIE NR. 2 VON

AWET TERTERJANAwet Terterjan, der Komponist der Oper „Das Beben“, die mehrere Spielzeiten lang am Münchner Gärtnerplatztheater lief, ist auch ein bedeutender Sinfoniker. In Plauen wird am 25. Januar 2019 die Sinfonie Nr. 2 für Männerstimme, gem. Chor und Orchester des Armeniers zur deutschen Erst-aufführung gebracht. Der Tenor André Gass ist der Solist. Vladimir Yaskorski leitet den Extrachor des Theaters Plauen-Zwickau, die Singakademie Plauen und das Phil-harmonische Orchester Plauen- Zwickau.

CLAUS-STEFFEN MAHNKOPF BEIM BERLINER FESTIVAL „ULTARSCHALL“ Die Neuen Vocalsolisten und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Leitung von Michael Wendeberg bringen am 20. Januar 2019 beim Berliner Festival für Neue Musik „Ultraschall“ das Werk „Dov’è?“ für 5 Gesangssolisten und Orchester von Claus-Steffen Mahnkopf zur Uraufführung.

KANTSCHELIS „MAGNUM IGNOTUM“ IN PRAG

Das oft gespielte Werk „Magnum ignotum“ für Kammerensemble und Tonband von Gija Kantscheli wird am 20. Januar 2019 in Prag zur tschechischen Erstaufführung gebracht. Pavel Trojan leitet das Ensemble des Prager Konservato-riums.

ESTNISCHE UND ISRAELISCHE ERSTAUFFÜHRUNGEN VON

GUBAIDULINAS 3. VIOLINKONZERT „DIALOG: ICH UND DU“

Vadim Repin ist der Solist bei der estnischen Erstaufführung von Sofia Gubaidulinas 3. Violinkonzert „Dialog: Ich und Du“ am 1. Februar 2019 in Tallinn. Er wird begleitet vom Estnischen Nationalen Sinfonie- orchester unter der Leitung von Andres Mustonen. Die israelische Erstaufführung, ebenfalls mit Vadim Repin als Solisten und Maestro Andres Mustonen, folgt am 23. Februar 2019 in Tel Aviv.

„DIE SCHNEEKÖNIGIN“ VON MARIUS FELIX LANGE

NUN AUCH IN BONNMarius Felix Langes Opernadap- tion des berühmten Märchens „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen wurde schon oft inszeniert. Am 27. Januar 2019 hat das Werk nun auch Premiere in Bonn. Es spielt das Beethoven-Orchester Bonn, die Leitung hat Daniel Johannes Mayr.

MORITZ EGGERTS „TEUFELS KÜCHE“ WIRD IN MÜNSTER PRÄSENTIERT

Moritz Eggerts beliebtes Event-Stück „Teufels Küche“, in der allerlei Schabernack mit genialer Musik veranstaltet wird, wird von Frank Röpke am Theater Münster neu inszeniert. Premiere ist am 3. Februar 2019.

19 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

18 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

NEWS

20 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

GEBURTS- UND GEDENKTAGE 2020

01. JANUARWerner Heider(*01.01.1930)90. Geburtstag- Klavierspielplatz- „Mit 20 Fingern“ für Klavier- Reflexionen. Suite für Bläseroktett

03. JANUARBoris Ljatoschinski(03.01.1895 – 15.06.1968)125. Geburtstag- Sinfonien Nr. 2-5- Slawische Suite für Orchester

15. JANUARChristian Anders (*15.01.1945)75. Geburtstag- „Malibu-Sinfonie“ für Orchester

18. JANUARIsaak Dunajewski(18.01.1900 – 25.07.1955)120. Geburtstag- „Die Kinder des Kapitän Grant“. Ouvertüe- „Freier Wind“. Operette

26. JANUARPeter Ronnefeld (26.01.1935 – 06.08.1965)85. Geburtstag- „Die Ameise“. Oper

27. JANUARHelmut Zacharias(27.01.1920 – 28.02.2010)100. Geburtstag- Geigenvirtuose und Komponist

28. JANUARLeonid Hrabovsky(*28.01.1935)85. Geburtstag- „Hlas I“ für Violoncello solo- Kleine Kammermusiken Nr. 1 und 2- Concerto misterioso- „La Mer“. Melodram für Sprecher, gem. Chor und Orchester

06. MÄRZKarl-Bernhard Sebon (06.03.1935 – 01.04.1994)85. Geburtstag- Bearbeiter des Soloparts des Violinkonzertes d-moll von Aram Chatschaturjan für Flöte

12. MÄRZHans-Jürgen Neuring(*12.03.1950)70. Geburtstag- Autor von „Piano for Two“ Swinging Pop Duets (SIK 1289)

15. MÄRZPeter Heidrich (*15.03.1935)85. Geburtstag- Variationen über „Happy Birthday“ für Streichquartett oder: Streichorchester / Kammerorchestrer / Orchester- Variationen über Mendelssohns Hochzeitsmarsch für Streichquartett

21. MÄRZJelena Firssowa (*21.03.1950)70. Geburtstag- Requiem für Sopran, gem. Chor und Orchester nach Texten von Anna Achmatowa- „Beyond the Seven Seals“ für Orchester- Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester- Kammerkonzerte Nr. 1-5- Musik für 12 für Kammerensemble- Streichquartette- Drei Gedichte von Ossip Mandel- stam für Singstimme und Klavier

22. MÄRZHelmut Winschermann (*22.03.1920)100. Geburtstag- Bearbeiter zahlreicher Werke von Georg Philipp Telemann, Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach

29. MÄRZRichard Müller-Lampertz (29.03.1910 – 23.09.1982)110. Geburtstag- Oper „Chenaux“- Moldavia-Suite für Orchester- u.a. Albéniz-Bearbeitungen

30. MÄRZTatjana Smirnowa(30.03.1940 – 06.06.2018)80. Geburtstag- Kanzone für Violine und Klavier- „Musik des Meeres“. Sinfonisches Konzert

06. APRILHeinz Geese (06.04.1930 – 23.04.2008)90. Geburtstag- Bearbeiter (Chor)- Arrangeur von Chormusik- Bearbeiter der „Vier Impressionen“ von Jacques Offenbach für Violoncello und Orchester

30. APRILWladimir Tarnopolski(*30.04.1955)65. Geburtstag- Konzert für Violoncello und Orchester- „Psalmus poenitentialis“ Konzert für Chor, Violine solo, Schlagzeug und Orgel (Harmonium)

03. MAIAnatoli Wedernikow (03.05.1920 – 29.07.1993)100. Geburtstag- Bearbeiter des Scherzos aus der 5. Sinfonie von Sergej Prokofjew

06. MAIKatia Tchemberdji (*06.05.1960)60. Geburtstag- „Ma’or“ für Klarinette solo- „Drei Bogentänze“ für Violoncello und Klavier- „Abschiedsgesänge“ für vier Vokalsolisten und Kammerorchester- Kammeroper „Max und Moritz“- Heidelberg-Trio für Klarinette, Violine und Klavier

08. MAI Vytautas Laurušas (*08.05.1930)90. Geburtstag- Orgelsonate- Streichquartette Nr. 1 und 2

KOMPONISTENBEARBEITER

TEXTDICHTER

GEBURTS- UND GEDENKTAGE 2020

13. MAIXiaoyong Chen(*13.05.1965)65. Geburtstag- „Floating Colours“ für Orchester- „Interlaced Landscapes” für Orchester- „Diary I” für Klavier

15. MAIAndrej Eschpai (15.05.1925 – 08.11.2015)95. Geburtstag- Konzert für Orchester und vier Soloinstrumente- Violinkonzerte Nr. 1 und 2- Sinfonie Nr. 6 „Liturgische“ für Chor und Orchester

17. MAIStephan Marc Schneider(*17.05.1970)50. Geburtstag- Ballett „Medea“- Oper „Kalkwerk-Frikassee“ nach dem Roman „Das Kalkwerk“ von Thomas Bernhard

17. MAIEino Tamberg(27.05.1930 – 24.12.2010)90. Geburtstag- Trompetenkonzerte Nr. 1 und 2

28. JUNINikolai Karetnikow (28.06.1930 – 10.10.1994)90. Geburtstag- Kammersinfonie- Ballett „Klein Zaches genannt Zinnober“- Singspiel „Till Eulenspiegel“

29. JUNIVyacheslav Artyomov(*29.06.1940)80. Geburtstag- „Tristia“ für Trompete, Klavier und Orchester- Elegiensinfonie für zwei Violinen, Schlagzeug und Streicher- „Totem“ für sechs Schlagzeuger

21. JULIHans Bradtke (21.07.1920 – 12.05.1997)100. Geburtstag- Textdichter von „SH-Boom“- Textdichter von „Bravo, bravo, beinah wie Caruso“

30. JULIWerner Cyprys(19.04.1922 – 30.07.2000)20. TodestagBearbeiter von - „Übers Jahr, wenn die Kornblumen blühen“

31. JULI Herbert Baumann(*31.07.1925)95. Geburtstag- Mexikanische Suite für Orchester- „Rondo mit Mozart“ für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott (oder vier Klarinetten)- Ballettmusiken „Alice im Wunderland“ und „Rumpelstilzchen“

07. AUGUSTVeljo Tormis (07.08.1930 – 21.01.2017)90. Geburtstag- Ouvertüre Nr. 2 für Orchester

08. AUGUSTNikolai Mjaskowski(20.04.1881 – 08.08.1950)70. Todestag- Pathetische Ouvertüre für Orchester- Sinfonien Nr. 1, 2, 7, 8, 9, 10, 12, 16, 21, 22, 24, 25, 27- Konzert für Violine und Orchester- Konzert für Violoncello und Orchester

10. AUGUSTGija Kantscheli (*10.08.1935)85. Geburtstag- „Mit einem Lächeln für Slawa“ für Violoncello und Klavier- Zyklus „Leben ohne Weihnacht“- „Valse Boston“ für Klavier und Streichorchester- „Amao omi” für gem. Chor und Saxophonquartett- „T.S.D.” für Violoncello und Orchester

21 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

20 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

- „Styx“ für Viola (Violine), Chor und Orchester- „Vom Winde beweint“. Liturgie für Orchester und Solo-Viola

10. AUGUSTLes Humphries (10.08.1940 – 26.12.2007)80. Geburtstag- „Mexico“- „Mama Loo“- Titelmelodie zur Fernsehserie „Derrick“

11. AUGUSTAlexander Mossolow(11.08.1900 – 12.07.1973)120. Geburtstag- Die Eisengießerei

21. AUGUSTAnatoljius Šenderovas(*21.08.1945)75. Geburtstag- Vier Miniaturen für Violoncello und Klavier op. 18 23. AUGUSTSulchan Zinzadse (23.08.1925 – 15.09.1991)95. Geburtstag- 24 Präludien für Violoncello solo- Miniaturen für Streichquartett oder Streichorchester- Konzert Nr. 2 für Violoncello und Orchester

02. SEPTEMBERAndrej Petrow (02.09.1930 – 15.02.2006)90. Geburtstag- Ballettmusik „Die Erschaffung der Welt“- „Der Meister und Margarita“ Fantasie für Orchester

09. SEPTEMBERWilli Nagel (09.09.1920 – 30.07.1991)100. Geburtstag- Autor bekannter Keyboard- und E-Orgelschulen

22 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

10. SEPTEMBERBoris Tschaikowski (10.09.1925 – 07.02.1996)95. Geburtstag- Klavierquintett- Konzert für Klavier und Kammerorchester- Sinfonietta für Streichorchester

11. SEPTEMBERArvo Pärt (*11.09.1935)85. Geburtstag- Collage über B-A-C-H- Concerto piccolo über B-A-C-H für Trompete, Streichorchester, Cembalo und Klavier- Sinfonien Nr. 1 und Nr. 2 - „Pro et Contra”. Konzert für Violoncello und Orchester

19. SEPTEMBERAlexander Lokschin(19.09.1920 – 11.06.1987)100. Geburtstag- Streichquintett- Sinfonie Nr. 5 „Shakespeare- Sonette“ für Bariton, Harfe und Streichorchester- „Margarete”. Drei Szenen aus Goethes „Faust” für Sopran und Kammerorchester

19. SEPTEMBERKaren Chatschaturjan(19.09.1920 – 19.07.2011)100. Geburtstag- „Im Zirkus”. Sinfonische Suite für Orchester- Trio für Horn, Violine und Klavier- Sinfonien Nr. 1 und 2- Ballett „Cipollino”

20. SEPTEMBERSiegfried Behrend(19.11.1933 – 20.09.1990)30. Todestag- Gitarrist und Bearbeiter

23. SEPTEMBERAlexander Arutjunjan (23.09.1920 – 28. März 2012)100. Geburtstag- Konzert für Trompete und Orchester (Bearb.: Dokschizer, Timofei)- Konzert für Horn und Orchester- Sinfonietta für Streichorchester

GEBURTS- UND GEDENKTAGE 2020

25. SEPTEMBERWilly Richartz (25.09.1900 – 08.08.1972)120. Geburtstag- „Hein spielt abends so schön auf dem Schifferklavier“- „Mädels, jetzt ist Damenwahl“

30. SEPTEMBERWalter Kollo(28.01.1878 – 30.09.1940)80. Todestag- „In Werder beim Roten Johannisbeerwein“- Kuss-Tango

01. OKTOBERHans Poser(08.10.1917 – 01.10.1970)50. Todestag- Konzert für Orchester- „Gesang Jeremiae“ für gemischten Chor und Instrumente- Wandsbeker Tänze für Blockflötenquartett- „Die Bassgeige“. Kammeroper nach Anton Tschechow

02. OKTOBERUlrich Busch-Orphal(*02.10.1955)65. Geburtstag- „Ultramarin“ für Klavier- „Pflanzenschrift“-Quartett für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier

05. OKTOBERWalter Brandin(05.10.1920 – 24.07.1995)100. Geburtstag- Textdichter der Oper „Der Glücksfischer“

21. OKTOBERLotar Olias(23.12.1913 – 21.10.1990)30. Todestag- „Auf einem Bein kann keiner stehen“- „Bahia-Blues“

23. OKTOBERHarald Böhmelt (23.10.1900 – 15.10.1982)120. Geburtstag- „Kleiner Mann, was nun?“- „Wer die Heimat liebt“

02. NOVEMBERRudolf Barschai(28.09.1924 – 02.11.2010)10. Todestag- Bearbeiter von Werken Schostakowitschs, Prokofjews, Beethovens, Bachs u.a.

27. NOVEMBERNico Dostal (27.11.1895 – 21.10.1981)125. Geburtstag- Operette „Extrablätter"

04. DEZEMBERRoman Ledenjow (*04.12.1930)90. Geburtstag- „Vier Skizzen“ für Kammerensemble op. 17- Drei Nocturnes für Kammerorchester op. 19

09. DEZEMBERBoris Tischtschenko(23.03.1939 – 09.12.2010)10. Todestag- Konzert für Klavier und Orchester- Konzert für Violoncello, 17 Bläser, fünf Schlaginstrumente und Orgel- Violinkonzerte Nr. 1 und 2 Sinfonien Nr. 2 „Marina“, Nr. 3, 5 und 6

17. DEZEMBERLudwig van Beethoven(17.12.1770 – 26.05.1827)250. Geburtstag- Ludwig van Beethoven / Jan Müller-Wieland: Beethovens Egmont-Ouvertüre. Transkription für die Besetzung von Strawinskys „L’Histoire du soldat“- Ludwig van Beethoven / Slawa Ulanowski: „Die Wut über den verlorenen Groschen“ für Schlagzeug und Orchester

23. DEZEMBERMalte Rühmann(23.12.1960 – 11.05.2008)60. Geburtstag- Kleines Scherzo über ein Thema von Alfred Schnittke für Klavier

23 SIKORSKI MAGAZINE 01.2019

22 SIKORSKI MAGAZIN 01.2019

29. JANUAR Ulrich Leyendecker(*29.01.1946)75. Geburtstag- Instrumentalkonzerte für Bass- klarinette, Gitarre, Viola, Violine, Violoncello- Symphonien Nr. 1-5- „Versunken in die Nacht“ für Sopran und Kammerorchester- „Canción última“ für Alt und Kammerorchester- Leopardi-Gesänge für Alt, Tenor und Orchester- Quintett für Bassklarinette und Streichquartett

03. MÄRZVladislav Shoot(*03.03.1941)80. Geburtstag- „Confession“ für Orgel- Kammersinfonie Nr. 4- „Ex animo“ für Orchester

23. APRILSergej Prokofjew(23.04.1891 – 05.03.1953)130. Geburtstag- „Krieg und Frieden“. Oper- „Romeo und Julia“. Ballett- „Cinderella“. Ballett- „Peter und der Wolf“ für Sprecher und Orchester- Symphonien Nr. 5-7- Sinfonisches Konzert für Violoncello und Orchester- Klaviersonaten Nr. 5-9- „Alexander Newski“. Filmmusik- „Iwan der Schreckliche“. Filmmusik

12. SEPTEMBERFrancisco Tanzer(12.09.1921 – 25.10.2003)Textdichter folgender Kompositionen (in Auswahl)- Edison Denissow: Requiem für Sopran, Tenor, Chor und Orchester- Sofia Gubaidulina: „Garten von Freuden und Traurigkeiten“ für Flöte,Viola und Harfe (Sprecher ad lib.)- Sofia Gubaidulina: Perception für Sopran, Bariton, sieben Streicher und Tonband nach Versen Francisco Tanzer- Alexander Knaifel: Agnus Dei für vier Instrumentalisten

21. SEPTEMBERSulchan Nassidse(17.03.1927 – 21.09.1996)25. Todestag- Klavierquartett- Streichquartette Nr. 1-5- „Fresken“ für Orchester- Sinfonie Nr. 5 „Pirosmani“- Kammersinfonie Nr. 3 für Streichorchester

24. OKTOBERSofia Gubaidulina(*24.10.1931)90. Geburtstag- Violinkonzerte „Offertorium” und „In tempus praesens”- Hommage à T.S. Eliot für Sopran und Oktett - Streichquartette Nr. 1-4- „Johannes-Passion“ für Solisten, Chor und Orchester- „Glorious Percussion“. Konzert für

Schlagzeugensemble und Orchetser- „Fachwerk“ für Bajan, Schlagzeug und Streichorchester- „In croce“ für Violoncello und Orgel (oder Bajan)- Oratorium „Über Liebe und Hass“

18. NOVEMBERSlawa Ulanowski(*18.11.1951)70. Geburtstag- „An der Klagemauer” für Violine oder für Oboe und Klavier- „Erinnerungen“ für Violoncello solo

24. NOVEMBEREdison Denissow(06.04.1929 – 24.11.1996)25. Todestag- „Der Schaum der Tage”. Oper- „Peinture“ für Orchester- Requiem für Sopran, Tenor, Chor und Orchester- Instrumentalkonzerte für Violine, Viola (oder Altsaxophon), Flöte, Gitarre, Klarinette- „Tod ist ein langer Schlaf“. Variationen über ein Thema von Joseph Haydn für Violoncello und Orchetser- „Die Sonne der Inka“. Vokalzyklus für Sopran, drei Sprecher und 11 Instrumentalisten- Bläseroktett

02. DEZEMBERJüri Reinvere(*02.12.1971)50. Geburtstag- „Through A Lens Darkly“ für Orchester- “Und müde vom Glück, fingen sie an zu tanzen” für Orchester

VORSCHAU 2021

GEBURTS- UND GEDENKTAGE 2020/2021

24. DEZEMBEREino Tamberg(*27.05.1930 – 24.12.2010)10. Todestag- Trompetenkonzerte Nr. 1 und 2

31. DEZEMBERAlexi Matchavariani(23.09.1913 – 31.12.1995)25. Todestag- Oper „Hamlet“- Ballett „Othello“- Sinfonien Nr. 1-7- Streichquartette Nr. 1-6- Konzert für Violine und Orchester

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SOFIA GUBAIDULINA / JELENA FIRSOVA

DEAR READERS,Once again the focus of our first issue in the new year falls on modern Russian music, with an eye to the anniversaries and centennials of 2020-21.

To follow the life stories of the Russian composers Sofia Gubaidulina and Jelena Firsova, especially their early years before the collapse of the Soviet Union, is to gain deep insights into history and the way it affects artists.

The composer Giya Kancheli also knows how to capture, in words and music, the formative influences of his native Georgia and his recovery from severe illness.

Over the next two years we look forward to centen-nials of the births of three leading Russian musicians at once: Karen Khachaturian, Alexander Lokshin and Alexander Arutiunian.

We also report on the birth anniversary of Herbert Baumann, a German composer familiar to many musicians and dramaturges for his ballet and theatre scores and his playful instrumental music.

Dagmar SikorskiDr. Axel Sikorski

Round birthdays for SOFIA GUBAIDULINA AND

JELENA FIRSOVA

These two Russian composers live fairly far apart. After emigrating from what was then the Soviet Union, Sofia Gubaidulina found a home in the small town of Appen, near Hamburg in Schleswig-Holstein. In contrast, Jelena Firsova lives with her family in St Albans near London. On 21 March 2020 this composer, born in St Petersburg, will celebrate her 70th birthday; one year later, on 4 October 2021, the Tatar composer Sofia Gubaidulina will celebrate her 90th. Both women have been in close contact for

decades and follow each other's output with keen interest. 'I've always considered Sofia Gubaidulina to be one of the most profound and interesting composers of our time', says Jelena Firsova. 'She has her own distinctive voice and a very personal view of our world. One perceives a very original mixture of Western and Eastern cultures in her music. To me, she's something like a musical shaman!'

When the two women still lived in Russia they met again and again, especially in private circles in Moscow. Not only was Gubaidulina a frequent guest at the family home of Firsova, who is married to the composer Dmitri Smirnov, they also met many times in the circles of the Russian composer Edison Denisov, who was an important mentor to both women despite their 20-year difference in age. Then, in 1990, Firsova co-founded the Russian Society of Contemporary Music (ASM). One year later she emigrated to the West.

Sofia Gubaidulina has always been interested in improvised music, even playing in the improvisation group Astreya which she founded jointly with the composers Viktor Suslin and Vyacheslav Artyomov. Firsova, in contrast, has always placed great value on clarity of form and structural transparency. Nor does she entirely share Gubaidulina's love of exotic instruments from all over the world, particularly from the Far East (China and Japan). The younger com- poser basically employs the instrument families traditional in the West.

Composers are like priests and gardenersAs Jelena Firsova once said, 'Composers – not all of them of course – have much in common with priests and gardeners'. It's a somewhat surprising statement, to which Firsova adds that, to her, com-posing means self-exploration, coming into contact with beauty and the nonmaterial world. This explains why her generally short and always care-fully wrought compositions are invariably intimate

and highly lyrical in character. Placing beauty of art at the midpoint, even in times of political crisis and adversity, speaks for Firsova's great artistic self-assurance. Born in 1950 into a family of Leningrad physicists, she already started composing at the age of 12 and received her first composition lessons four years later. In 1970 she became a student of Alexander Pirumov at Moscow Conservatory. Her private teacher Edison Denisov brought her into contact with contemporary music. Thanks to him and Philipp Herschkowitz, a pupil of Alban Berg and Anton Webern, she internalised the musical aesthe-tic of the Second Viennese School, an aesthetic that has more or less dominated her music to the present day. But her musical language also reveals the influ-ence of such French composers as Olivier Messiaen and Pierre Boulez.

'Unsoviet!'In 1972 Jelena Firsova married the composer Dmitri Smirnov. In 1990 she and her husband, together with Nikolai Korndorf and Edison Denisov, founded the Union of Contemporary Composers (ASM), which per-forms Russian works abroad with its own ensemble. The first performances of her music in Cologne, Venice and Paris in 1979 met with great acclaim. But in the same year the young composer received a bitter setback in her native Russia: the Composers' Association attacked her music as 'unsoviet'. Fearing a political backlash and worried about the future of their children, the couple decided in 1991 to emigrate to England. There Firsova initially became a professor at the University of Keele near Newcastle -under-Lyme (1993-97) and taught in Manchester (1999-2001).

'When we moved to England', Firsova recalls, 'we were given some very important commissions, including at the Proms. I and my husband, Dmitri Smirnov, were invited to performances of our music at the South Bank Festival in London. We were

greatly supported in England by our friend Gerard McBurney, who arranged a sort of research fellow-ship in Cambridge to help us become accustomed to our new life. So we decided to try or luck, and were successful.' The conductor and arranger Gerard McBurney is responsible for many arrangements of Shostakovich's works, including a brilliant version of the operetta Moscow: Cheryomushki.

Firsova has written well over 100 compositions to date. Her vocal works often make use of words by the Russian poet Osip Mandelstam, who was im- prisoned by the Russian régime in 1937 and died one year later en route to a labour camp. But her instru-mental works too are almost always connected with Mandelstam's poetry, his relation to art and death.

Christian faith and the role of art in the music of Sofia Gubaidulina

As mentioned above, Firsova is convinced that composers have something in common with priests and gardeners. She refers to Sofia Gubaidulina, a composer 20 years her senior, as a musical shaman. Indeed, in many ways all three concepts are suitable for depicting Gubaidulina's thought and music, and even her nature. As Gubaidulina once put it, she 'grows' her works, thereby underscoring the gardener metaphor that Firsova chose to describe her working methods.

There are a good many points of departure for the 'priest' metaphor in Gubaidulina's music. It would be unthinkable without her Christian faith and her conviction that even the severest conflicts will admit of a solution. 'It seems to me', she once said, 'that the deepest meaning of life would be lost without religion. Without religion there would be no serious reason to compose music: of that I am absolutely certain'.

Sofia Gubaidulina regards religion as the most important thing in every human life. She views with great concern the atrophying of religion in our day: 'I've noticed that many people in the West belong to the church but regard it with detachment. They are not gripped by its idea. But what else is there to satisfy the needs of human beings? I believe under these circumstances that art plays the paramount role. It could change a few things, and perhaps even help people to find new paths.'

Religion and metaphysics bulk large in Gubaidulina's work. She views the act of creation as a process of 'fantasising on a different level in the spheres of my inner being, my spirit'. Unlike painting or literature, music is concerned with the transformation of time. She is firmly convinced that 'human beings harbour this different, transformed time, during which the soul lingers in the spiritual realm. But it can be

SOFIA GUBAIDULINA / JELENA FIRSOVA

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Édouard Manet „Christus as a Gardener"

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suppressed by our day-to-day experience of time, where there is no past or future but merely a slipping and sliding along the narrow path of an endlessly moving present. Only a work of art can activate this other, essential time.'

Jelena Firsova's Double Concerto for violin, cello and orchestra

Jelena Firsova's Double Concerto for violin, cello and orchestra was premièred in the Berlin Philharmonie on 30 June 2017. The soloists were Vadim Gluzman (violin) and Johannes Moser (cello), accompanied by the Deutsches Symphonie-Orchester, Berlin, under the baton of Tugan Sokhiev. The work was commissioned jointly by the Deutsches Symphonie-Orchester and the Norrköping Symphony Orchestra.

Firsova has the following to say about the work: 'For a long time I wanted to write a double concerto for violin, cello and full orchestra, for I dearly love Brahms's Double Concerto and always asked myself why composers so rarely adopt this scoring. My concerto has two movements plus an intro- duction written entirely for string orchestra and bells. I began by composing the last movement, which has remained the most important part of my concerto ever since. This work is very personal and reflects my thoughts on the mystery and significance of death. I am reminded in this connection of a quo-tation from Boris Pasternak's Doctor Zhivago: 'Art is always, ceaselessly, occupied with two things: it constantly reflects on death and thereby constantly creates life'.

19 SEPT 2019 NORRKÖPINGSwedish première of Jelena Firsova:

Double Concerto for violin, cello and orchestra

Vadim Gluzman violin; Johannes Moser celloNorrköping Symphony Orchestra

cond. Michail Jurowski

Upcoming performances of works by Sofia Gubaidulina:

First performances of Sofia Gubaidulina's 'Dialogue: I and You'

Concerto no. 3 for violin and orchestra

1 FEB 2019 TALLINNFirst Estonian performance

Vadim Repin violinEstonian National Symphony Orchestra

cond. Andres Mustonen

23 FEB 2019 TEL AVIVFirst Israeli performance

Vadim Repin violinAndres Mustonen, conductor

19 JUNE 2019 WIENAustrian Radio, Vienna

First Austrian performance Vadim Repin violin

Vienna RSO, cond. Andres Mustonen

15 APRIL 2019 SALZBURGWorld première of

Sofia Gubaidulina's Wrath of God for orchestra

Dresden Staatskapelle, cond. Christian Thielemann

– Commissioned by the Salzburg Easter Festival –

GIYA KANCHELIthe latest works

On 10 August 2020 the Georgian composer Giya Kancheli will celebrate his 85th birthday. From 1956 to 1963 he studied composition with Ilya Tuskiya at the State Conservatory in Tiflis, after which he worked as a freelance composer and also wrote film scores and incidental music. In 1970 he joined the conservatory's teaching staff; one year later he became the musical director of the State Academic Rustaveli Theatre in Tiflis. He served as chairman of the Georgian Composers' Association from 1984 to 1989. In 1991 he moved to Berlin on a scholarship from the German Academic Exchange Service, and in 1995 he relocated to Antwerp, Belgium, where he functioned as composer-in-residence at the Flemish Philharmonic. Since then he has lived in Antwerp as a freelance composer.

GIYA KANCHELI

Kancheli's compositions are heavily influenced by the history and culture of his native Georgia. He draws both on political topics and on Georgian folk- lore, particularly the polyphonic folk songs of his native land, but without explicitly quoting them. His musical style varies between modernity and archaism. He generates atmosphere with exhilara-ting sound spectrums that leave audiences deeply moved by the breadth of their sensuality and their subliminal religiosity. His most recent works are often marked by death, grief and loss.

But again and again Kancheli produces works in which he seeks a new, if complex, simplicity. This is the case in his recent vocal work Deda Ena for soprano, children's choir and chamber orchestra. Here he turns once again to his native Georgian language. Another work, Middelheim, for piano trio and string orchestra, is filled with deep gratitude toward the doctors who saved his life in the like-named Antwerp hospital and have continued his treatment.

Finally Kancheli returned to the concerto genre with his cello concerto T.S.D. – a novelty in his creative output.

GIYA KANCHELIDeda Ena for soprano, children's choir

and chamber orchestra (2017)1.1.0.0 – 0.0.0.0 – perc (sus.cym, doli,

glock, tam-t, vib), bgtr, hp, str

Written without a commission, this work was already premièred in Tiflis in October 2017. In English, 'Deda Ena' means 'native language'. Here Kancheli aspires to a sort of 'complex simplicity' by resorting to simple musical formulae and sonic principles, as when learning a mother tongue. This also explains his use of a children's choir that merely sings letters, syllables and snippets from the Georgian alphabet.

Deda Ena is dedicated to the children's choir of the Georgian city of Gori and to Kancheli's grandchildren.

GIYA KANCHELIMiddelheim

for piano trio and string orchestra (2015, rev. 2018)

On 21 July 2018 the orchestral version of a piano trio by Giya Kancheli, entitled Middelheim, was premiè- red in Pietrasanta, Italy, by the Georgian Chamber Orchestra of Ingolstadt. Middelheim is an orchestral expansion of his piano trio, which still awaits its first performance. The suggestion came from the Sion Festival, which arranged for the première and the first Swiss performance together with the Pietrasanta Festival (Tuscany). The work takes its

name from the Antwerp hospital that has already saved the composer's life several times, and is dedicated to its doctors.

GIYA KANCHELIT.S.D.

for cello and orchestra

Kancheli's most recent work is a cello concerto entitled T.S.D. (for tonic, subdominant and dominant). It received its première on 11 November 2018 at the VivaCello Festival in Moscow. The performance venue was the new Zaryadye Concert Hall, which opened its doors in September 2018. The solo part was taken by the festival's artistic director, Boris Andrianov. The work was commissioned for the VivaCello Festival by the U-art Foundation.

11 NOV 2018 MOSCOWPremière: Giya Kancheli

T.S.D. for cello and orchestraBoris Andrianov cello

Novaya Rossiya Symphony Orchestracond. Nikoloz Rachveli

– Commissioned for the VivaCello Festival –

Upcoming performances:

20 JAN 2019 PRAGUEFirst Czech performance

Giya KancheliMagnum ignotum

for chamber ensemble and pre-recorded tape Prague Conservatory Ensemble

cond. Pavel Trojan

14 MAR 2019 VIENNAFirst Austrian performance

Giya KancheliStyx

for viola, choir and orchestraNils Mönkemeyer viola

Wiener SingvereinORF Radio Symphony Orchestra, Vienna

cond. Andrey Boreyko

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GIYA KANCHELI

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ALEXANDER MOSOLOV'S 120TH BIRTHDAY

and new things about his Iron Foundry

It's a classical work of Russian Futurism and still packs a massive impact time and time again with its immediacy. In 2020 we will celebrate the 120th anniversary of the birth of Alexander Mosolov (b. Moscow, 11 August 1900), whose trenchant and concise Iron Foundry (op. 19), a headstrong work in every sense of the term, is frequently programmed by many orchestras.

Now this orchestral masterwork is even appearing in an ensemble version prepared by the composer himself.

The orchestra groans and thunders like a high- powered engine. The winds become factory sirens, the concert hall a factory floor. Mosolov's Iron Foundry captures the sound of the technological era in all its brutality. As early as 1931, shortly after its inception, the conductor Sir Henry Wood programmed this phenomenal piece on the Last Night of the Proms. And because it's so viscerally pictorial, the conductor Sir Ernest MacMillan doffed a metal worker’s boiler suit and conducted the Toronto Symphony Orchestra with a monkey wrench when he gave the Canadian première a year later – an idea which, though surely amusing, does only partial justice to this magnificent piece.

But until now one thing has passed largely unnoticed: Mosolov himself prepared a version of Iron Foundry for chamber ensemble. It has been made acces-

sible to the public by the Russian musicologist Inna Barsova, and received its first German hearing in Berlin during a concert of ensemble unitedberlin on 29 October 2017.

Ensemble version of Alexander Mosolov's Iron Foundry

resurfaces!The Russian musicologist Inna Barsova has un- earthed the manuscript of an ensemble version of Iron Foundry in Alexander Mosolov's own hand. This version was heard for the first time in Berlin on 29 October 2017.

Who was Alexander Mosolov?Alexander Mosolov was born in Moscow on 11 August 1900. After fighting in the Red Army from 1918 to 1921, he studied composition with Reinhold Glière and Nikolai Myaskovsky at Moscow Conser-vatory (1921-25). He then worked as a music editor in the broadcasting field (1925-29). The work Zavod (The Factory), known in the West as Iron Foundry, was composed in 1926-27, originally for an unre-alised ballet called 'Steel'. It received its première on 4 December 1927 during a concert celebrating the tenth anniversary of the October Revolution, along with Dmitri Shostakovich's Second Symphony ('To October'). The Leningrad Philharmonic was conducted by Nikolai Malko.

Iron Foundry adheres to an aesthetic of so-called 'machine music' that also includes Vladimir Deshevov's opera Ice and Steel, Leonid Polovinkin's orchestral piece Telescope II (both 1930) and of course Arthur Honegger's programmatic tribute of 1923 to the legendary locomotive Pacific 231.

Mosolov wrote four operas, oratorios, six sympho-nies and a number of instrumental concertos. In the 1920s he practiced a rigorously architectural style, a sort of 'building block technique' with concate-nations and accumulations of largely unchanging elements. Unlike many other representatives of this stylistic current, his harmony reveals traits of a new linearity, linear counterpoint and aspirations toward total chromaticism and sonic dissonance, all of which feature markedly in the programmatic back-drop of Iron Foundry. Like Shostakovich, he came un-der attack in the 1930s for his aesthetic and was even thrown into prison. After his release he disavowed any and all modernist tendencies in his music.

The programme booklet for the Berlin performance of the ensemble version reads as follows: 'Here Mosolov not only tracks down the exotic, scintillating magic of industrial technology, but seeks above all to incorporate the actual working environment into art. He emphasises the "lyrical" main theme of the piece acoustically (and visually) by having the horns

ALEXANDER MOSOLOV’S IRON FOUNDRY

play while standing. The piece opens with sustained sounds in a multiple division of labour. Gradually the ostinato textures acquire new motifs and percussive accents, creating a rousing bolero of interlocking work processes above which the brass twice rise to a sort of anthem or, to quote a contemporary critic, a "hymn of steel".'

ALEXANDER MOSOLOVIron Foundryop. 19 (1928)

3.3.3.3 – 4.3.3.1 – timp, 3 perc (incl. steel sheet), str

Duration: 4 minsScoring of ensemble version:

1.1.1.1 – 2.1.1.0 – timp, bd, sd, cyms, harm, pf, 2 vn, va, vc, db

Other major works by Alexander MosolovMuch like the young Dmitri Shostakovich, Mosolov had a penchant for satire and the grotesque. One example is his vocal piece Four Newspaper Advertisements for medium voice and piano (op. 31). Composed in 1926 at the same time as Iron Foundry, it received its first German performance in April 1979, when Roswitha Trexler sang it at West German Radio in Cologne. It was also arranged for voice and chamber ensemble by the Russian composer Edison Denisov.

ALEXANDER MOSOLOVFour Newspaper Advertisements

for medium voice and piano, op. 31 (Russ., Ger., Fr.), 1926

Ensemble version (arr. Denisov):1.1.1.1 – 1.1.1.0 – 2 perc (incl. vib, mar),

hp, pf, vn, va, vc, db

A similar satiric bent can be found in Three Children's Scenes for voice and piano (op. 18).Stylistically this vocal work of 1926 has little in common with the children's songs of the romantic era. One of the songs even goes so far as to satiri-cally combine a lullaby by Tchaikovsky with a popular tune from the First World War. Sikorski now offer Three Children's Scenes in an arrangement for chamber orchestra by Edison Denisov.

ALEXANDER MOSOLOV /EDISON DENISOV

Three Children's Scenes for voice and chamber orchestra, op. 19 (Russ.), 1981

1.1.1.1 – 1.1.1.0 – perc (incl. bells, glock, vib), hp, pf, vn, va, vc db

First centennial of the births of KAREN KHACHATURIAN,

ALEXANDER ARUTIUNIAN AND ALEXANDER LOKSHIN

Karen KhachaturianIt's true: the Armenian composer Karen Khachaturian (b. Moscow, 1920) is related to the far more famous worldwide figure of Aram Khachaturian, being his nephew. On 19 September 2020 we will celebrate the 100th birthday of this composer, who died on 19 July 2011. Karen Khachaturian hailed from an artis- tically minded family: his mother was an actress, his father a producer at a Moscow theatre studio. After early composition lessons with Heinrich Litinski he enrolled at Moscow Conservatory in 1945 and was promoted by Vissarion Shebalin, Dmitri Shostakovich and his composition teacher Nikolai Myaskovsky. After completing his studies in 1949 he became an active composer and, from 1952, a college teacher. His slender oeuvre suggests that his main influences were Paul Hindemith, Igor Stravinsky and Shostakovich. Besides two sympho-nies, organ pieces and music for string ensemble, his best-known works include the ballet Cipollino (Little Onion). It received its German première in March 2008 at Cologne Opera, where the Hilger-Lee Ballet Studio mounted a guest performance with the Lithuanian State Opera Orchestra (Vilnius) and choreography by Arila Siegert. This pert and enter-taining work is highly recommended. Other effective compositions by Karen Khachaturian are the sym-phonic suite In the Circus (1968), Introduction and Fugue for organ, and a favourite piece of chamber music, the Sonata for Cello and Piano (1966). He also composed a number of film scores, particularly for animated films from the Soviet studio Soyusmultfilm.

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KHACHATURIAN / ARUTIUNIAN / LOKSHIN

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Alexander ArutiunianCompared to other instruments, especially from the wind family, the trumpet has been extraordinarily favoured in contemporary music. This was hardly the case a century ago. Although the valve trumpet has held a firm place in the orchestral repertoire since the mid-19th century, it was rarely used as a solo instrument. This situation changed lastingly in the 20th century, when composers such as Henri Tomasi, Ernest Bloch and André Jolivet wrote solo pieces specifically for the trumpet. One of the best-known concertos stems from the pen of Alexander Arutiunian.

Arutiunian was born in Yerevan, Armenia, 100 years ago on 23 September 1920. After taking a degree with high honours in piano and composition at the local conservatory, he studied composition with Heinrich Litinski and orchestration with Nikolai Peyko in Moscow (1946-48). In 1954 he was appointed artistic director of the Armenian Philharmonic in Yerevan. He was awarded the State Prize of the Soviet Union (1949) and the State Prize of the Armenian Soviet Socialist Republic (1970). His style was lastingly influenced by Armenian folk music. From the 1950s he headed a composition class at Yerevan Conservatory from which many important Russian composers emerged.

Arutiunian's Trumpet Concerto was composed in Moscow in 1950 for the virtuoso Timofei Dokschitzer, who also added the solo cadenza usually played today. The concerto is unusual in its design as it opens with a slow movement. Only in the following Allegro energico in A-flat major does the main theme emerge, immediately followed by a lyrical second theme in time-honoured sonata-form tradi-tion. An intermediate section reveals Arutiunian's mastery of contrapuntal techniques. In the 'classical' development section the soloist and orchestra enter a lively dialogue. Instead of a slow movement we hear a Meno mosso resembling an interlude, immediately followed by an almost equally long return to the Tempo primo. Here the main thematic complex is magnified into a hymn until the work ends with the virtuoso cadenza from the soloist. Trumpeters love this piece; the young soloist Lukas Speckmann, speaking in Münster, even called it a phenomenal rumpus room for his fellow virtuosos – and of course for himself as well.

Arutiunian's Trumpet Concerto made the name of Timofei Dokschitzer famous throughout the world. Along with Dmitri Shostakovich's Concerto for Piano, Trumpet and Orchestra (op. 35), Arutiunian's contribution to the genre is among Russia's most fre-quently performed trumpet concertos. Dokschitzer, a famous Russian trumpeter, arranger and editor of trumpet literature, died in early 2005 at the age of 84. He also published Rodion Shchedrin's A la Albéniz in an edition for trumpet and piano.

One of the best recordings of Arutiunian's concerto was made for Warner Classics by no less a figure than Sergei Nakariakov. 'God went looking for a trumpeter', quipped Jean-Jacques Roth in Montreux as early as 1993, prophesying the star's future career, 'and chose Sergei Nakariakov!'

Alexander LokshinAlexander Lazarevich Lokshin was born on 19 September 1920, in Biysk, a city nestled on the nor- thern edge of the Altai Mountains in Central Asia. After receiving early piano training in Novosibirsk, in 1937 he enrolled at Moscow's Tchaikovsky Conservatory, where he studied with Nikolai Myaskovsky and Heinrich Litinski. In his final project he set several poems by Charles Baudelaire, incur-ring the wrath of the censors and preventing him from taking his examinations. He was only allowed to complete his studies in 1944 after finishing his war duty. From 1945 to 1948 he taught orchestration at Moscow Conservatory until he again fell from grace and was suspended, this time for including works by Mahler, Berg and even Stravinsky on his syllabus. From 1949 until his death in 1987 he worked freelance as a composer. Besides many songs and choruses, film scores and incidental music, he com-posed 11 symphonies, a piano concerto, Hungarian Fantasy for violin and orchestra, Dramatic Overture for orchestra, Three Scenes from 'Faust' for soprano and orchestra and several pieces of chamber music, including a clarinet quintet, a string quintet, a violin sonata and variations for piano. Yet his music, being expressionist in outlook, was rarely performed in his lifetime. Though Rudolf Barshai in particular cham-pioned Lokshin's works, even he was unable to prevent them from invariably remaining marginal items on concert programmes.

KHACHATURIAN / ARUTIUNIAN / LOKSHIN

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NEWS

RUZICKA’S BENJAMIN AT HEIDELBERG THEATRE

Peter Ruzicka’s opera BENJA-MIN, first performed in Hamburg on 3 June 2018, will be premièred in Heidelberg Theatre on 9 Feb-ruary 2019 in a staging by Ingo Kerkhof.

SCHACHTNER’S DIVERTIMENTO NO. 3 (’CONCETTOZAIDE’)

IN AUGSBURGTrumpeter Matthias Höfs will be the soloist in Johannes X. Schachtner’s new work Concetto Zaide: Divertimento no. 3 for trumpet and chamber orchestra. On 24 February 2019 Domonkos Héja will conduct the Augsburg Philharmonic in the work’s premi-ère in Augsburg. ConcettoZaide is based on material from Mozart’s unfinished singspiel Zaide.

FIRST CROATIAN PERFORMANCE OF DEJAN LAZIC’S CONCERTO

IN THE ISTRIAN STYLEDejan Lazic’s Concerto in the Ist-rian Style for piano and orchestra will receive its first Croatian per-formance in Zagreb on 8 March 2019 with the composer himself at the piano. David Danzmayr will conduct the Zagreb Philharmonic Orchestra.

FIRST GERMAN PERFORMANCE OF AVET TERTERIAN’S

SYMPHONY NO. 2 Avet Terterian is the composer of the opera Earthquake, which ran for several seasons at Munich’s Gärtnerplatz Theatre. But he is also a leading composer of sym-phonies. Now the Symphony no. 2 for male voice, mixed chorus and orchestra by this Armenian composer will receive its German première in Plauen on 25 January 2019. The soloist will be tenor André Gass, and Vladimir Yaskorski will conduct the auxiliary chorus of Plauen-Zwickau Theatre, the Plauen Singakademie and the Plauen-Zwickau Philharmonic Orchestra.

CLAUS-STEFFEN MAHNKOPF AT BERLIN’S ULTRASCHALL FESTIVAL

On 20 January 2019 the Neue Vo-calsolisten and the Berlin Radio Symphony Orchestra, conducted by Michael Wendeberg, will give the première of Claus-Steffen Mahnkopf’s Dov’è? for five solo voices and orchestra during Berlin’s Ultraschall Festival of New Music.

KANCHELI’S MAGNUM IGNOTUM IN PRAGUE

Giya Kancheli’s frequently heard Magnum ignotum for chamber ensemble and pre-recorded tape will receive its Czech première in Prague on 20 January 2019. Pavel Trojan will conduct the Prague Conservatory Ensemble.

ESTONIAN AND ISRAELI PREMIÈRES OF GUBAIDULINA’S VIOLIN

CONCERTO NO. 3 (’DIALOGUE: I AND YOU’)

On 1 February 2019 Vadim Repin will take the solo part in Tallinn in the first Estonian performance of Sofia Gubaidulina’s Violin Concer-to no. 3, ’Dialogue: I and You’. He will be accompanied by the Estoni-an National Symphony Orchestra under Andres Mustonen. The first Israeli performance, likewise with Vadim Repin as soloist and Andres Mustonen as conductor, will fol-low in Tel Aviv on 23 February 2019.

MARIUS FELIX LANGE’S THE SNOW QUEEN

TO APPEAR IN BONNMarius Felix Lange’s operatic adaptation of Hans Christian Andersen’s famous fairy-tale ’The Snow Queen’ has often been sta-ged. Now it will receive its Bonn première on 27 January 2019, with Daniel Johannes Mayr conducting the Bonn Beethoven Orchestra.

MORITZ EGGERT’S TEUFELS KÜCHE TO BE STAGED

IN MÜNSTERMoritz Eggert’s popular event pie-ce Teufels Küche (Devil’s kitchen), where brilliant music accompa-nies all sorts of tomfoolery, will be staged by Frank Röpke in Münster Theatre. The première is sche-duled for 3 February 2019.

Internationale Musikverlage Hans Sikorski GmbH & Co. KG Johnsallee 23 20148 Hamburg

www.sikorski.de

„Die Komponisten – natürlich nicht alle –

haben viel mit Priestern und Gärtnern

gemeinsam."

”Composers – not all of them of course – have much in common

with priests an gardeners.”

Jelena Firssowa