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  • 8/7/2019 allg

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    Besprechung der Klausur 13.1.2 - Werk im Kontext Kalka - DrrenmattAufgabenstellungSkizziere die vorangegangene Handlung,soweit dies zum Verstndnis der vorgelegtenTextstelle ntig ist.lnterpretlere die Textstelle; beziehe die sprachliche und erzhlerische Gestaltung mit ein.Kafkas nDer Proze" und Drrenmatts,Der Besuch der alten Dame';Prilfe, inwieweit die Auseinandersetzung mit dem jeweils ablaufenden Prozess bzw. GeschehenJosef K. und Alfred lll verndert.K. - K.s - K.'s - Frau Grubachs .... des Weiteren - des fteren - gar nicht - vor allemMfulicher Elnstieg:Unkenntnls in Bezug aul dqn Berul K.s seitens des Untersuchungsrichters: Anlass fr Josef K.,recht arrogant und berheblich aufzutreten.Anoganz bzw. berheblichkeit von K: bietet elne Bezeichnung (,|derliches Verfahren.) zurSelbsterkenntnis an. Arroganz, vgl. auch Z. mehrfach auftretenl!)Auffallend lst, dass der Untersuchungsrichtersich demtigen, ja fast beleidigen lsst. -vgl. Jedoch S. 52ff llOb Du diesen Punkt sofort anbringst oder aber erst am Ende der Analyse als finale Betrachtung:beides tut inhaltlich seine Wrkungln diesem Zusammenhang mglicherExkurs (Wl. 33ff) Qualitt des Gerichtes und seinesPersonals: Mgllcher Venrrreis aul die Wr1er und lhre Bestechlichkeit oder auch, wie derAuskunftgeber zu seinen Kleidern kommt - Beispiele gibt es in Hlle und Flle ...So derangiert das Gericht wirkt, so katastrophal wirkt es sich auf das Leben von Josef K. aus.o Spiegel seines lnneren: Was bedeutet es, dass K. niemanden aus der oberen Hierarchie jesleht?l-19!S[l6lgf14l,ll - Man kann auch sagen: K produziert das Bild des Gerichtes!Punkt ggf. abschlieen mit einem Venreis darauf, dass Josel K.s Auerungen sich in ihremUmfang im Auszug immer mehr reduzieren und auch die Grospurigkeit selnes Verhaltenszunehmend nachlsst (vgl, 2.56 "leisef, 2.58 Jahrigen" t Wichtig: Entwicklung im Auszug)Gekennzeichnet ist die Passage durch die stetige Beobachtung der Zuhrer durch Josef K. undseine stndige lnterpretatlon- K. abhngig von uerenEinflilssen.o Hier lsst sich aut den personalen Erzhlstil und di6 e(ebte Rqde eingehen; so gewinnnn dieHinweise zur Erzhlhaltung Lebendigkeitqnd es kann klar ulerden, was die erlebte Redebewirkt, Wie sie widd.Gleiches gilt fr den hypothetischenErzhl6til.,offenbaf (16), "vielleichf (17), "wahrscheinlich- (20,271, "konnte'(4tl), der Untersuchungsrichternschien" (23) rcn den Wortes K.s sofort getrolfen - ggf. Hinweis auf S. 117l118Aus allem folgt:All6s lst doch srjblektiv, was K. darstellt; der aber bildt slch eln, es sei dieRelittlt Klar, aber seinel Das zeigt sich ln dieser Erzhlhaltung. - Abstraktes Erwhnen bringtnichts. Di6 Ezhlhaltung muss Sinn gewinnon.

    4A.U.JA44Seite 1 von 3

    h dlesem Zusammenhang kann auch klar herausgearbeitet werden, dass K. die Situation vlligfalsch einschtzt - gut ist denn natrlich der Hinweis aut S. 172, auch auf S. 52. Detaillierte Textarbeit muss an der ein odor anderen Stelle gezeigt werden, z.B. in Bezug auf das,,Heftn -+ Heftchen, Schuldbuch (tl - Wie kommt K. auf dieses Wortll Und warum schaut er nichtan dieser Stelle bereits hinein?). Ks Verhlten verndert sich (s.o.); alle Anwesenden gehren im brlgen zum Gericht. Beachte in eiher Analyse immer, ob sich das Verhalten der Person ndert, ob im Textauszugeine Entwlcklung, eine Vernderung erkennbar ist.. K. lsst sich bezeichnenderweise auf das Verfahren einll!Aus Mltleid, wie er sagt.Sich aus Mitleid in ein Verfahren verwickeln lassen??? ll! - Ein echter Selbstbetrugl. Hulig wrtliche Rede rcn Josel K.; insgesamt Wechsel von Erzhlerbericht (personalerErzhlstil), wrtlicher Flede und erlebter Rede.personaler Erzhlstil, bei Kafka vermittelt wenig Einblick in K.s lnneres, vor allem nicht in seineGefhle, lsst allerdings seine Wahrnehmung des Gerichtes bzw. der Anwesenden erkennenund seine (arrogante, berhebliche) Haltung ihnen gegenber.. Technik der erlebten Rede (2. 13-18; Z. 421.i 51tl (?)) gibt einen noch deutlicheren Einblick insein lnneres.. noch einmal zum hypothetischen Erzhlstil:Diffusitt, Widersprchlichkeit, Unklarheit, die in Bezug auf die Eingabe vorliegt, liegt auch hier inBezug auf das Verfahren vorHinweis auf Diffusltt und Unklarheit in Bezug auf Josef K. im ganzen Roman. Bezeichnend lstletztendlich, dass unklar bleibt, ob er dem Advokaten Huld wirklich kndigt. So wie das Kapitel Iist letztendlich alles fragmentarisch, was Josef K. tut, nichts zieht er wirklich durch, bestesBeispiel ist gleich am Anfang sein Vorhaben, bei dem Staatsanwalt Hasterer anrufen zu wollen.Zu diesem Punkt passt Z. 14 ("schrfer als ...") .,. ausfhren. "Fr diese stehe ich hier ein, nicht lr mich." (2.62, vgl. auch 76f) - Sozialer Aspekt in Bezug aufden Roman einmalig, ansonsten ist Josel K. der pure Egoist - ich kann jedenlalls an keinerStelle erkennen, dass er sich fr einen Anderen wirklich interessiert, aus menschlichen Grnden.Dass seine Lust ihn interessiert nach Frauen gieren lsst, hat nichts damit zu tun ... (nichtsgegen Lust, wenn noch ein bisschen mehr ansonsten da ist ...)

    Exkurs gestaltendes lnterpretleren:Angenommen diese Textstelle ist vorgegeben und die Aufgabenstellung lautet, dass K. einen Briefschreibt oder am Abend einen Tagebucheintrag verfasst. Dann mssen entsprechendeSchwerpunkte, wie sie die Analyse ergibt, auch vorkommen. K. lllt auf einmal auf, dass er das Schuldbuch nicht aufgeschlagen hat. K. lsst sich darber aus, wie er mit dem Richter umgegangen ist ... dass dieser es ihm aberheimgezahlt hat (vgl. S.52). ... dass er sich die Wscherin ggf. noch einmal vorknpft. ... ob alles im Raum ein inszeniertes Spiel war?

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    Besprechung der Klausur 13.1.2 - Werk im Kontext Kafka - Drrenmatt. ... ob er dazu verleitet wurde, so deutlich (frech) zu werden, wie er geworden ist? (vgl. derZwischenruf ,,, was wollte der Rufer eneichen???). ... ob er noch einmal hingeht oder alles ignoriert?. ... kombhes Gericht... seltsame Gestalten ... mindes Personal ... da lobt er sich das Personalder Bank, obwohl, Kulik etc. sind auch niclrt die hellsten ...Aufgabenstellung Tell 3 (Vergleich K. - lll); ggf. von einem Aspekt des Textes ausgehen!llll ist ca, 69 Jahre, S. 110Wichtige Stelle: Prozess S. S. 97, S ''l31 ,* Benennt die Punkte, um die es geht, klar. Strukturiert Euer Vorgehen auf diese WeiselMgllche Punkte, nach denen man seln Vorgehen glledern kann:* Aplngliches Unterschteen der Situation,(inctusive vorhahdener berfreilicnleit)Hlt lll alles fr oinen Scherz? - .

    Varrtderung aber bald erkerlnbar (freiwilliges Autsucheh des Gerichts durch K. - lll registriert die tteureren Artikel- S. 53ff)* zunehmende fsolalion - berlllchp Verndrungdn'Aufsuchen voh Hilfe - hier deutlich die Unterschiedeaufzeigen. Aspeld Hilte muss ih Eezug auf K. und lfl ftlar differenziert werden. Hilfe, die K. bekonlmt oderdie er anstrebt, erweist sich doch apsolut a[s kontraproduktiv; Huld hlt ihn offehsichtlich nur hin,Ttorolli vdrkduft ihm Bltder, Leni will,lhn wohl vor allem verndsche( etc. ... Aus all diesenHinhattespieten"n r"rnir. n"i*ilnti"r' .irni.. rrvrr vre' "' .-- V.. Beide fgen sicll in ihr Schickeal (??llmmer ist Differenzierung notwendigllAb wann kann man dae von lll sagen? Wo zeigt sich eine innere Gegenbewegung?"Kamrflerentscheidungi llls. Ab de 2eigt er eine offizielle Seite; aber derl Menschen, derilberleben will, kann er nie ganz verbelgen ...Worarl zeigt gich dds?Ab wann lgt slch K. ln seln Schlcksal ?Ab wann MK?AspeK der krperllchen Reaktionen,VernderungenAspeld Adgstl K. z6igt kaum welche, lli jedoch schn; der Aspekt liee sich ih dbn giBerenBereih "Umgng mit Geftihlen, mit dem eignen lnneren' elnbettdn. lll geht ja pflenslchtlich vielffensiver mit seinen Gdfrjhlen rjm.* Wle eleht ee be! iIK dlosbe7gllch ausi Kann der neutrdle Erzhler ber sie berichten?Sie wahnehmen?. Ein auktorialar Erzhler knrlte es ...Aspekt des Gehet-Seins, des Gehetzt-Werdens:Prozess S. 199: ,,'Sie he?en dich.' (...) Ja,sie hetzen mich."'Wird lllgehetzt?

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    1- Schriftliches Abitur - ein berblickAUFGABE I (Interpretationsaufsatz mit bergreifender Teilaufgabe zu einerPfllchtlektre lWerk im Kontextl) besteht aus einem Tertauszug (Schlsselstelle)aus einer der drei Pflichtlektren (Roman [Kafta], Drama IDrrenmatt], NovelleIKleist]) und drei Arbeitsanweisungen.Beispiel Abitur 2010 - Kafka/Kleist:. Skizzieren Sie die vorangegangene Handlung, soweit dies zum Verstndnis der vor-gelegten Textstel le notwendlg lst.o Interpretieren Sie die Textstelle; beziehen Sie die sprachliche und erzhlerlsche Ge-staltung mit eln.. Kafkas,,Der Proze* und Klelsts,,Mlchael Kohlhaas":Prfen Sie, lnwieweit die Auseinandersetzung mit der Justiz Josef K, und MlchaelKohlhaas verndert.Zunchst lst die gegebene Stelle in das Werkganze einzuordnen bzw. ihre Vorgeschich-te darzustellen, indem fr das Geschehen im Textauszug wesentllche Voraussetzungen(Personenkonstellation, uere und lnnere Handlung) geklrt werden. Eine allgemeineInhaltsangabe, wle man sie in Interpretationshilfen findet, wird dleser ersten Arbeits-anwelsung also nicht gerecht, die eine sichere Herausarbeitung und sprachlich ei-genstndlge Darstellung der fr das Verstndnis des Textauszugs wesentlichen Infor-matlonen erfordert (Arbeitsanweisung 1).Entsprechend der zweiten Arbeitsanweisung ist die vorgelegte Textstelle nach inhaltli-chen, sprachllchen und formalen Aspekten zusammenhngend und anschaulich (Bele-ge, Zitate) zu interpretieren, Zu beachten ist hierbei, dass im Hinblick auf den beson-deren Stellenwert des drltten Aufsatzteils (siehe unten) kelne bls ins Detail gehendeAnalyse von Sprache und Form erwartet werden kann. Entscheidend fr eine gelunge-ne Interpretation ist vielmehr die Einbeziehung und funktionale Betrachtung wesentli-cher Merkmale der Textgestaltung.Dle dritte Arbeitsanweisung verlangt einen Vergleich des durch die Textstelle repr-sentierten Werks mlt einer der beiden anderen Pfllchtlektren unter elnem bestimm-ten thematischen Aspekt. Ausgeschlossen ist also ein Vergleich aller drei Werke. Durchelne verglelchende Betrachtung werden die ausgewhlten Lektren in einen Kontextgerckt, der ein erweitertes und vertieftes Verstndnls der literarischen Werke undihrer (historischen, sozialen, literatur- und geistesgeschichtlichen) Hintergrnde er-mglicht. Diese Teilaufgabe sollte nach Vorgabe des Kultusministeriums mit einem Ge-wicht von ca. 40 bis 50 Prozent in die Gesamtbewertung eingehen.AUFGABE II umfasst die Gestaltende Interpretation anhand einer der drei fflicht-lektren.Beispiel 2010:o Legen Sie kurz dar, welches Bild der Leser hier lsiehe vorgegebene Textstelle] vonKarl Moor gewinnt.o Gehen Sie von folgender Annahme aus:Nach der Verhaftung Karl Moors kommt es im Vorfeld der Gerichtsverhandlung zueiner Begegnung zwischen Ankger und Verteidiger, Sie sprechen ber den Fall ,,KarlMoor" und tauschen dabei ihre unterschiedlichen Sichtweisen aus.

    Vefassen Sie diesen Dialog,Dle Gestaltungsaufgabe (2.B. Verfassen eines Briefs aus der Perspektive einer literari-schen Figur) bildet den Hauptteil dieses Aufsatztyps. Als Einleitung dient die kurze Ein-ordnung und auf wesentllche thematische Aspekte beschrnkte Auswertung einesTextauszugs, der in elnem engen Zusammenhang mit der Gestaltungsaufgabe steht.Auch hier ist eine Textpassage vorgegeben, die nicht interpretiert werden muss, abermlt der Ausgestaltung inhaltlich ln engem Zusammenhang steht.AUFGABE fII ist eine Literarische Errterung. Hier wird eine These vorgegeben oderes werden zwei - oft kontrre - Behauptungen einander gegenbergestellt. Die Auf-gabenstellung verlangt in aller Regel eine Erluterung (Einleitung) und Errterung(Haupttell) der Vorgaben, die sich hufig auf eine oder mehrere PfllchtleKren bezie-hen. Beispiel 2010:

    Gute Literatur zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie etwas Blelbendes,stets Gltiges besitzt: Ungeachtet ihrer Entstehungszeit hat sle fr den Leser undselne Gegenwart Bedeutung.Prfen Sie anhand Ihrer Leseerfahrung, inwieweit Sle dieser Auffassung zustlmmenknnen.

    AUFGABE IV besteht in der Interpretation eines Gedichts bzw. in einem Gedicht-vergleich. Dabei sind die zu erwartenden lyrischen Texte nlcht einem Autor oder einerEpoche, sondern einem Themenfeld (lieeslyrik) zugeordnet. Die Aufgabenstellunglautet fast lmmer:o Interpretieren und vergleichen Sle die belden Gedichte.AUFGABE v bezieht sich auf nicht fiktionale Texte (2,8. Zeltungsartikel, Essay, Re-de). Der Schwerpunkt der Aufgabenstellung liegt hier entweder auf einer Errterungoder einer Analyse des vorgegebenen Textes, oft lst es ein Zeitungsessay (Gewichtungbei der Analyse 50 - 50). Dabei knnen die Teilaufgaben zur Errterung durch Formenadressatenbezogenen Schreibens (2.B. Rede, Leserbrief) ersetzt werden.2010 wurde eine Texterrterung gegeben. Die Themenstellung lautete:o Arbeiten Sie die Kernaussagen des Textes heraus.

    Whlen Sie eine der beiden Arbeltsanwelsungen:o Errtern Sie, von den Ausfhrungen des Autors ausgehend, Mglichkeiten und Gren-zen von Veltrauen in der heutigen Zelt.oder. Gehen Sie von folgender Annahme aus:Die SMS ihrer Schule veranstaltet fr Schlerinnen und Schler der Kurstufe einenDiskussionsabend, berschrieben mit,,Probleme unserer modernen Welt".

    Veffassen Sie eine Rede zum Thema ,Vertrauen - ein Wert auf dem Prfstand".Bei der Textanalyse erhlt die erste Aufgabenstellung mehr Gewicht; der Text mussanalysiert werden, Dle folgende alternative Aufgabenstellung gibt es dann auch hier.PflichtlektrenFriedrlch Drrenmatts (1921-1990) Schauspiel Der Besuch der alten Dame (Urauf-fhrung 1955), Heinrich von Kleists (t777-L8!L) Novelle Michael Kohlhaas (erschle-nen 1810) und Franz Kafkas (1883-1924) Roman Der Proce (erschienen 1925),

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    Interpretataonsaufsatz mit bergreifender Teilaufgabe zu einerPflichtlektreEiner der drei Pflichtlektren (Gattungen: Drama, Erzhlung bzw, Novelle, Roman)wird ein Textauszug entnommen, der in der Regel nicht mehr als 172 Din-A-4-Seiten umfasst, aber auch deutlich krzer ausfallen kann. An diesen schlieen sichdrei Aufgabenstellungen an. Zu verfassen ist also ein dreigliedrigerI nterpretationsa ufsatz.Die erste Arbeitsanweisung fordert eine kurze Einfhrung in die Lektre, die aufden vorgelegten Textauszug abgestimmt sein muss. Eine komplette und womglichdetaillierte Inhaltsangabe wird dieser Aufgabenstellung nicht gerecht und wreauerdem ein zeitraubendes Unternehmen. Der Verfasser soll hier nicht nur seineKenntnis des Werks unter Beweis stellen, sondern zeigen, dass er Wesentliches vonNebenschlichem unterscheiden und die fr das Verstndnis der Vorlagenotwendigen InFormationen vermitteln kann.Bei der mglichst kompakten, folgerichtigen und bersichtlichen Darstellung sollteman einen,fiktiven Leser' vorAugen haben, der das Gesamtwerk nicht kennt undsich im Hinblick auf die gegebene Schlsselstelle schnell orientieren will. In denmeisten Fllen wird nur eine funktionale Hinfhrung zum Textauszug verlangt; dasweitere Geschehen wird dann nicht referiert, unter Umstnden ist ein kurzerAusblick auf zentrale Ereignisse im Anschluss an die Textstelle denkbar. Zielt dieAufgabenstellung auf eine Einordnung der Stelle (2.8, einer Szene in das Dramaoder in einen Akt des Dramas) ab, so muss man das Geschehen entlang derwesentlichen Handlungslinien wiedergeben; dabei sollte insbesondere derStellenwert des Auszuges - z.B. dessen Bedeutung als Schlsselstelle, als Hhe-und Wendepunkt der Handlung - deutlich hervorgehoben werden. In seltenenFllen schliet die Aufgabenstellung auch ausdrcklich die Forderung ein, dieFunktion der einzuordnenden Textstelle im Rahmen des Gesamtwerks (oder einesAktes, eines Kapitels) zu bestimmen; die Einbeziehung der Textstruktur (Aufbaudes Dramas, der Novelle, des Romans) ist dann unerlsslich.Zusammenfassend kann man sagen: Anhand der ersten Arbeitsanweisung ruft sichder Aufsatzschreiber sein Wissen ber Inhalt und Struktur des literarischen Werksin Erinnerung und trifft eine Auswahl, die geeignet ist, die Interpretation derTextstelle in Form einer informativen Einleitung vorzubereiten.

    Fr die zweite Arbeitsanweisung gelten die blichen Regeln der Interpretationliterarischer Texte: Die Vorlage wird nach inhaltlichen, sprachlichen und formalenAspekten ausgewertet, die in eine - diese Schwerpunkte verbindende - Deutungeingehen. Dem entsprechen die blichen Standardfragen, die sich als Impulsverstehen: Sie geben eine Richtung an, ohne den Verfasser des Aufsatzes allzusehr zu gngeln. Eine Interpretationsaufgabe fr eine Dramenszene knnte lauten:Zeigen Sie, welche Positionen Vater und Sohn hier vertreten und wie sich dasGesprch zwischen ihnen entwickelt. Bercksichtigen Sie bei lhrer Interpretationauch die sprachliche und szenische Gestaltung. Oder im Falle eines Romans bzw.einer Erzhlung/Novelle: Untersuchen Sie anhand des Textauszugs, in welcherKonfliktsituation sich (...) befindet und was in ihm/ihr vorgeht. Beziehen Sie diesprachliche und erzhlerische Gestaltung in lhre Deutung ein.Die Bercksichtigung sprachlicher Merkmale 9ehrt zwingend zu einerInterpretation; inwieweit formale Eigenschaften der Textgestaltung (Erzhlweise,szenische Gestaltung, Satire, Parabel usw.) eine - womglich gar zentrale - Rollespielen, ist von der besonderen Qualitt bzw. Vielschichtigkeit (Komplexitt) des zubehandelnden Werks abhngig.Der Interpretationsteil des Aufsatzes erfordert eine Konzentration auf dieTextstelle; andere Werkpassagen drfen nur in aller Krze herangezogen werden,wenn sie die Deutung weiterbringen und ein vertieftes Verstndnis der Textstellefrdern; dagegen sind lngere Abschweifungen unbedingt zu vermeiden.Bei der Durchfhrung der Interpretation ist auf ein systematisches Vorgehen sowieauf Anschaulichkeit zu achten. Ein systematisches Vorgehen setzt voraus, dass sichder Verfasser des Aufsatzes ber die Zielrichtung seiner Interpletation im Klaren istund einen entsprechenden Aufbau fr diesen Teil seiner Arbeit konzipiert, der frden Leser durchschaubar sein muss. Wenn er einen dramatischen Dialog vor sichhat, so kann er diesen z,B. in Gesprchsphasen untergliedern, sich dieVerlaufsstruktur verdeutlichen und die Interpretation anhand dieses Leitfadensanlegen; es wre aber auch denkbar, die Gesprchsstrategie einer Figurdarzustellen und das Verhalten (Reagieren) des Dialogpartners damit zuvergleichen. Neben der Inhaltsebene (Austausch von Informationen) ist dieBeziehungsebene des Dialogs zu bercksichtigen, der Zusammenhang zwischenAhsichten und sprachlichen Strategien (Rhetorik), die Bedeutung der nonverbalenKommunikation (Bewegungen, Gesten, Mimik) kann - je nach Textvorlage -aufschlussreich sein. Ebenso wenig wie eine Inhaltsangabe wird ein beliebiges,methodisch unkontrolliertes Vorgehen (,Springen' im Textauszug von einer Stelle

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    zur anderen), eine Aneinanderreihung von Einzelbeobachtungen ohneargumentative Einbindung oder eine fragmentarische Textbetrachtung derAufgabenstellung gerecht. Schlielich sollte man unbedingt eine getrennteBehandlung von Inhalt und Sprache bzw. Form vermeiden, da nur eine integrativeDarstellung die Funktion und damit den Sinn sprachlicher und formalerGestaltungsmerkmale vermitteln kann.Anschaulichkeit wird durch gezieltes und korrektes Zitieren (vor allem derKernstellen) und Verweise (Zeilenangaben) gewhrleistet. Zitate sind funktionslos,wenn sie als,schmckendes Beiwerk' auftreten, sie mssen vielmehr als Belegefr Interpretationsthesen bzw. als auszuwedendes Material in den Gang derUntersuchung eingebaut werden. Beliebiges oder unkommentiedes Zitieren, dasZitieren ganzer Textblcke oder ganze Zitatreihen ziehen den Aufsatz unntig in dieLnge und fhren anstelle von Anschaulichkeit zu Unbersichtlichkeit.Da der Interpretationsaufsatz eine anspruchsvolle Vergleichsaufgabe(Arbeitsanweisung 3, siehe unten) umfasst, wird sich die Genauigkert der Deutungschon aufgrund des Zeitbudgets in gewissen Grenzen halten mssen. Entscheidendfr die Planung ist hier eine Unterscheidung nach Kernstellen, wichtigeren und eherbeilufigen Passagen des Textauszugs. In jedem Falle muss der Gesamtverlaufeines Dialogs oder eines inneren Monologs erfasst, strukturiert und bersichtlichdargestellt werden. Zitate (Kernstellen) sollten exemplarische Qualitt haben undder Veftiefung dienen; eine Veranschaulichung (Konkretisierung) kann weiterhindurch Textparaphrasen (knappe, pointierte Zusammenfassungen von Textpassagenin eigenen Worten) mit Verweisen (Zeilenangaben) und kurzen Belegzitatenerfolgen. Ein exemplarisches Vorgehen empfiehlt sich auch bei der Einbeziehungsprachlicher und formaler Texteigenschaften. Zu vermeiden ist eine bloeAuflistung verschiedener Befunde, sinnvoll dagegen eine gezielte Beschrnkung aufjene Merkmale - z.B. der Figurensprache, der Erzhlweise -, die entscheidend zurWirkung des Textes auf den Leser beitragen, Vollstndigkeit kann nicht angestrebtwerden: Es geht vielmehr darum, bei der Auswertung zentraler Zitate oder bei derParaphrasierung von Textstellen anhand typischer Gestaltungsmerkmale denfunktionalen Zusammenhang zwischen Tnhalt. Sprache und Form zu verdeutlichen,Grundstzlich ist der Genauigkeitsgrad der Interpretation von der Lnge dervorgegebenen Textstelle abhngig. Ein kurzer Textauszug, der fnfzehn oderzwanzig Zeilen umfasst, ermglicht ein strker ins Detail gehendes Interpretierenals eine drei bis vier Mal so lange Passage, die ein Vorgehen nach dem obenskizzierten Methode nahe legt.

    Die dritte Arbeitsanweisung verlangt die Einbeziehung einer der beiden anderenPflichtlektren in den Interpretationsaufsatz. Zu dieser weiteren Pflichtlektre wirdkein Textauszug vorgelegt. Schlerinnen und Schler mssen entsprechend derFragestellung ihre Lektrekenntnisse in einen Vergleich einbringen. Direkte Belege(Zitate, Verweise auf einzelne Textstellen) knnen aufgrund des Umfangs derAufgabe und der zur Verfgung stehenden Zeit nicht erwartet werden. Allerdings istes denkba4 z.B. Romankapitel oder Akte bzw. Szenen eines Dramas als Belegeanzufhren.Bei der Bearbeitung kann es auch je nach Themenstellung wichtig sein, dieEpochenzugehrigkeit der zu vergleichenden Werke zu bercksichtigen bzw.einzubringen.Die Aufgabenstellung knpft an die zuvor interpretierte Textstelle an und erlaubt esdem Vefasser des Aufsatzes, ausgehend von den Ergebnissen seiner Deutung,einevergleichende Betrachtung vorzunehmen'. Es ist also iUntersuchung mit dem Werk zu beginnen, das durch den Textauszug reprsentiertist. Ein Beispiel aus dem Bereich der aktuellen Pflichtlektren mag als Illustrationdienen: s. Themenstellung der HAEin gelungener Werkvergleich muss mehr leisten als eine Reproduktion vonInhalten; eine bloe Bilanzierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden (2.B. inden Motiven und Verhaltensweisen von Figuren) wird der Aufgabe nicht gerecht.Vielmehr kommt es darauf an, die Lektrekenntnisse in eine stringenteArgumentation einzubinden und z.B. der Frage nachzugehen, welcheVoraussetzungen im persnlichen. aber auch im gesellschaftlichen und eventuellpolitischen Umfeld auf die Weltanschauung .und das Verhalten der Protagonisteneinwirken. Insofern stimmen die Anforderungen an einen Werkvergleich mit denKriterien fr die Literarische Errterung (siehe dort) berein, Schlerinnen undSchler mssen ihr literarisches Wissen im Hinblick auf den vorgegebenenVergleichsaspekt eigenstndig organisieren, Schwerpunkte setzen und eineGliederung entwickeln, die Verlauf und Zielrichtung der Argumentation klarhervorhebt und fr den Leser nachvollziehbar macht.