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Allgemeine Angaben Hinweise - promelec.ru fileV DC Diese Geräte sind für den Betrieb an Gleichspannung ausgelegt. Es wird entweder entsprechend DIN 41755-1:1970 die zulässige Schwingungsweite

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Allgemeine AngabenHinweise

Sicherheitstechnik

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safetysafety

460 Technische Änderungen vorbehalten

Allgemeine technische Angaben

Nachfolgend aufgeführte Werte gelten für alle Geräte, soferninnerhalb der technischen Daten für die einzelnen Geräte keineabweichenden Angaben gemacht werden.

Die Geräte entsprechen den jeweiligen Normen und Vorschriften:„Niederspannungsschaltgeräte“

EN 60947-1:2004EN 60947-5-1:2004

„Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebs-mitteln“

EN 50178:1997„Sicherheits-Schaltgeräte“

EN 60204-1:1997EN 954-1:1996EN 574:1996EN 418:1992

Nennspannung UN

Aus der Angabe AC, DC oder AC/DC bei der jeweiligen Nenn-spannung, ist die Spannungsart zu entnehmen.

V AC

Diese Geräte sind für den Betrieb an Wechselspannung ausge-legt. Die dazugehörende Nennfrequenz ist angegeben.

V DC

Diese Geräte sind für den Betrieb an Gleichspannung ausgelegt.Es wird entweder entsprechend DIN 41755-1:1970 die zulässigeSchwingungsweite (Restwelligkeit) und der Größtwert des Span-nungsverlaufs der überlagerten Wechselspannung angegebenoder eine Nennfrequenz. Geräte, für die eine Nennfrequenzangegeben ist, können auch an einer ungesiebten Spannung auseiner Brückengleichrichtung (keine Einweggleichrichtung) betrie-ben werden. Als Betriebsspannung gilt dann der Effektivwert derSpannung.

Ud = arithmetischer Mittelwertuüss = Schwingungsweite (Schwingungsbreite)û = absoluter Größtwert des Spannungsverlaufs = umax

AC/DC

Diese Geräte sind für den Betrieb an Wechsel- und Gleichspan-nung ausgelegt. Sie können auch mit einer ungesiebten Span-nung aus einer Brückengleichrichtung (keine Einweggleichrich-tung) betrieben werden. Als Betriebsspannung gilt der Effektiv-wert der Spannung.

Betriebsspannungsbereich

Wird für eine Nennspannung ein Bereich angegeben, z.B. 110 bis127 V und ein zulässiger Arbeitsbereich von 0,8 bis 1,1 x UN, soreicht der Arbeitsbereich von 0,8 x 110 V bis 1,1 x 127 V.

Nennfrequenz

Bei der Angabe, z.B. 50 bis 60 Hz, können die Geräte ohne Ein-schränkung innerhalb dieses Bereiches betrieben werden. Beider Angabe 50 und 60 Hz besitzen die Geräte eine Frequenzum-schaltung. Bei der Angabe 50 oder 60 Hz, sind die Geräte für diejeweilige Frequenz ausgelegt.

Arbeitsbereich

Der Arbeitsbereich beträgt mindestens 0,95 bis 1,05 x Nennfre-quenz. Bei der Angabe eines Nennfrequenzbereichs, z.B. 50 bis60 Hz, ist der zulässige Arbeitsbereich mindestens 0,95 x 50 Hzbis 1,05 x 60 Hz.

Bemessungsleistung

Bei Geräten für den Betrieb an Wechselspannung erfolgt dieAngabe in VA und W; sie ist auf die Nennfrequenz bezogen. Sindmehrere Nennfrequenzen angegeben, oder aber ein Bereich,bezieht sich die Angabe immer auf 50 Hz. Bei Geräten für denBetrieb an Gleichspannung gilt die Angabe für eine Gleichspan-nung ohne Überlagerung. Bei Geräten für den Betrieb an Wech-sel- und Gleichspannung, werden die Werte wie bei Wechsel-spannungs-Geräten angegeben. Wenn sich der Leistungsver-brauch während des Funktionsablaufs verändert, wird immer derhöchste Wert angegeben. Haben Geräte kurzzeitig, z.B. beimEinschalten (Wechselstromsystem, Sparschaltung) einen erhöh-ten Verbrauch, wird dieser zusätzlich angegeben. Bedingt durch Kondensatoren im Netzteil, tritt bei elektronischenGeräten ein erhöhter Einschaltstromstoß (Spitzenstrom) auf.

Spitzenstrom

Der Spitzenstrom wird für Steuer- und Versorgungseingängeangegeben. Er ist durch Kapazitäten in den Stromkreisen bedingtund stellt einen Momentanwert beim Einschalten dar. Der Ein-gangsstrom klingt nach einigen Millisekunden auf den angege-benen Nennwert ab.

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

u üss

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safety

461Technische Änderungen vorbehalten

Rückfallwert

Beim Betrieb der Geräte über induktive Näherungsschalter in 2-Draht-Ausführung oder lange Leitungen bei Wechselspannung,liegt an den Geräten trotz abgeschalteter Erregungsspannungeine Restspannung an. Zur einwandfreien Funktion der Gerätemuss diese Spannung kleiner als der Rückfallwert sein. LED’s zurFunktionsanzeige können bei der Restspannung geringfügigleuchten.

Einweggleichrichtung

Verschiedene Geräte sind intern mit einer Einweggleichrichtungausgerüstet. Da hier beim Betrieb mit 2-Draht induktiven Nähe-rungsschaltern eine Anpassung vorgenommen werden muss,sind die Geräte mit Einweggleichrichtung in den Kenndaten an-gegeben.

Induktive Näherungsschalter in 2-Draht-Ausführung

Für induktive Näherungsschalter sind Werte für den Reststrom,der im gesperrten Zustand des Schalters über die Last fließendarf, festgelegt. Diese max. Werte widersprechen der Forderungnach möglichst geringer Leistungsaufnahme der angesteuertenSchütze und Relais. Der Markt bietet induktive Näherungsschal-ter mit weit geringeren Restströmen an. Zur Anpassung an dieSchalterdaten kann parallel zur Last ein weiterer Verbrauchergeschaltet werden (unerlässlich bei Verbrauchern mit eingebau-ter Einweggleichrichtung). Nicht alle Relais können parallel zu denSteuer-, Impuls- oder Null-Eingängen mit einer zusätzlichen Lastbetrieben werden. Die Möglichkeit ist den technischen Datendes jeweiligen Gerätes zu entnehmen.

Umgebungstemperatur

Gemessen in 10 mm Abstand über Mitte der oberen Gehäuse-fläche.

Lagerungs- und Transport-Temperatur

– 25 °C bis + 70 °C.

Betriebsart

Dauerbetrieb.

Klimafestigkeit

Geprüft nach DIN 50016

Schwingfestigkeit

Geprüft nach DIN EN 60068-2-6:1995, Frequenzbereich 10 bis 55 Hz, Amplitude 0,35 mm, Beschleunigung 5 g, 20 Frequenz-zyklen je Achse.

Einbaulage

Beliebig.

Schutzart

Nach DIN EN 60529:2000.

Wiederbereitschaftszeit

Zur einwandfreien Gerätefunktion darf der angegebene Wertnicht unterschritten werden. Weitere Angaben im Funktionsdia-gramm. Dieser Wert ist keine Aussage über eine zulässige Unter-brechungszeit.

Mindesteinschaltdauer

Zur einwandfreien Gerätefunktion darf der angegebene Wertnicht unterschritten werden. Weitere Angaben im Funktions-diagramm.

Testpulszeit

Angeschlossene Sensoren mit eigenen Testroutinen an den Aus-gängen erzeugen Testpulse als Aus-Signal. Die Testpulse dürfenden angegebenen Wert nicht überschreiten.

Testhäufigkeit

Angeschlossene Sensoren mit eigenen Testroutinen an den Aus-gängen erzeugen Testpulse als Aus-Signal in einem festgelegtenZyklus. Die Testhäufigkeit darf den angegebenen Wert nichtüberschreiten.

Genauigkeitsangaben

Bei Geräten mit Zeitverzögerung und Analog-Einstellung bezie-hen sich auf den Skalen-Endwert.Bei Geräten mit festen Zeiten beziehen sich die Angaben auf denNennwert.

Luft- und Kriechstrecken

DIN VDE 0110-1:1997 (EN 60664-1:2003) und DIN VDE 0110-2:1989-01

Bemessungsstoßspannung

Wert siehe jeweilige technischen Daten des Gerätes.

Überspannungskategorie

Wert siehe jeweilige technischen Daten des Gerätes.

Verschmutzungsgrad

Außen; im Gerät: Werte siehe jeweilige technischen Daten desGerätes.

Bemessungsspannung

Wert siehe jeweilige technischen Daten des Gerätes.

Kontakte

Ausgangskreis nach EN 60947-5-1:2004

Kontaktwerkstoff

Alle verwendeten Kontaktstücke sind frei von Kadmium oderKadmium-Verbindungen.

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

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safetysafety

462 Technische Änderungen vorbehalten

Silber-Legierung, vergoldet

Unter der Goldschicht werden Silberlegierungen hoher Abbrand-festigkeit (Ag Ni, Ag Sn O2) verwendet, so dass bei größerenoder induktiven Lasten nach dem Durchschlagen der Goldschichtmit der gleichen hohen Lebensdauer wie bei Ag Ni oder Ag SnO2 gerechnet werden kann. Niedrige Spannungen und Strömewerden mit der Goldschicht sicher geschaltet. Es ist darauf zuachten, dass die Goldschicht -- wenn benötigt -- nicht durchunsachgemäße Vorbenutzung des Kontaktes zerstört wird.

Schaltspannung

Nennwert Un: siehe technische Daten des GerätesOberer Grenzwert: 1,1 x UnUnterer Grenzwert: siehe technische Daten des Gerätes

Strom

Max. Dauerstrom: siehe technische Daten des Gerätes

Kurzschlussschutz

Sicherungseinsatz nach EN 60269-1:1998 und EN 60269-2:1995 Betriebsklasse gG, max. 6 A.-- gG kennzeichnet Ganzbereichs-Sicherungseinsätze für allge-meine Anwendung.Alternativ: Leitungsschutzschalter nach EN 60898 mit Auslöse-charakteristik B oder C

Gebrauchskategorie

In EN 60947-5-1:2004 sind für Hilfsstromschalter Gebrauchskate-gorien angegeben. Sie legen in Verbindung mit der Bemessungs-betriebsspannung Ue, dem Bemessungsbetriebsstrom Ie, derAnzahl der Schaltspiele und dem Prüfzyklus eindeutig den Ver-wendungszweck der Schaltgeräte fest.

Spannungsart Gebrauchskategorie typischer Anwendungsfall

Wechselspannung AC15 Steuern von elektromagne-tischer Last (>72 VA)

Gleichspannung DC13 Steuern von Elektromagneten

Die zulässige Schaltspannung Un (siehe technische Daten) ist zubeachten.

Anschlussbezeichnungen und Lage der Anschlüsse

Alle für den Betrieb an Gleichspannung ausgelegten Gerätehaben einen Polungsschutz, der die Geräte bei Falschpolung vorZerstörung schützt. Ist dieser Polungsschutz als Brückengleich-richter ausgelegt, funktionieren die Geräte auch bei Falschpolungeinwandfrei, bei entsprechenden Geräten ist auf dem Anschluss-schaltbild keine Polarität angegeben. Ist der Polungsschutz alsEinweggleichrichter ausgelegt, funktionieren die Geräte beiFalschpolung nicht. Bei Geräten für den Betrieb an Wechselspan-nung sollte zur optimalen Störunterdrückung der Anschluss A1

an L1 und der Anschluss A2 an N liegen. Bei Verwendung einesSteuertrafos sollte der Anschluss A2 immer an der gemeinsa-men Leitung für alle Verbraucher liegen. Bei den Anschluss-schaltbildern im Katalog, entspricht die Lage der Anschlüsse derAnordnung am Gerät.

Leitungslängen

Bei Anlagen mit großer räumlicher Ausdehnung sind lange Lei-tungswege zu den Signalgebern die Regel. Bei den Sicherheits-geräten darf der Leitungswiderstand des Signalgeberkreisesnicht überschritten werden. Ein Wert von 70 Ohm entsprichteiner 2,5 km langen Kupferleitung mit einem Querschnitt von 2 x 1,5 mm2 (eine zweiadrige Kupferleitung 1,5 mm2 hat einenGleichstromwiderstand von 28 Ohm/km bei 25 °C).

Elektronische Absicherung

Die Sicherheits-Schaltgeräte für Wechselspannung (AC) besitzeneinen kurzschlussfesten Transformator nach EN 60742:1995, derauch als Sicherung fungiert. Bei Kurzschlüssen auf den Steuerlei-tungen mit unterschiedlichem Potential bricht die Sekundärspan-nung des Transformators zusammen und die Schaltrelais fallensofort in ihre Ruhelage. Die Freigabestrompfade werden geöff-net. Nach Wegfall der Störungsursache ist das Gerät (bei Einhal-tung der Nennspannung) erneut betriebsbereit und nimmt inAbhängigkeit von den Eingangsbedingungen den ursprünglichenZustand wieder ein.Die Sicherheits-Schaltgeräte für Gleichspannung (DC) besitzeneine elektronische Sicherung. Bei Kurzschlüssen auf den Steuer-leitungen mit unterschiedlichem Potential bricht die Steuerspan-nung zusammen und die Schaltrelais fallen sofort in ihre Ruhela-ge zurück. Die Freigabestrompfade werden geöffnet. Bei Sicher-heits-Schaltgeräten mit PTC Bestückung, begrenzt dieser nachder Ansprechzeit den Kurzschlussstrom auf einen für das Relaisungefährlichen Wert. Nach Wegfall der Störungsursache ist dasGerät (bei Einhaltung des Betriebsspannungsbereiches) nachAblauf der Wiederbereitschaftszeit erneut betriebsbereit undnimmt in Abhängigkeit von den Eingangsbedingungen denursprünglichen Zustand wieder ein.

Zeitpufferung

Die Dimensionierung des Versorgungskreises und dessen Absi-cherung muss für den maximalen Kurzschlussstrom IKmax. erfol-gen. Bei Geräten mit Zeitpufferung wird bewirkt, dass bei Ausfallder Versorgungsspannung (A1/A2) die Versorgungsspannung derinternen Relais solange aufrecht erhalten bleibt, bis die eingestell-te Rückfallverzögerungszeit tR1 abgelaufen ist. Erst nach derenAblauf schalten die Relais in ihre Ruhestellung.

Wartung

Abhängig von den Betriebsbedingungen und wirtschaftlichenÜberlegungen, sollten die Geräte regelmäßig auf ihre einwand-freie Funktion überprüft werden. Für sicherheitstechnische Einrichtungen ist in Europa die Maschi-nen-Richtlinie rechtlich verbindlich. Danach sind vom Hersteller

Allgemeine Angaben und Hinweise

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safety

463Technische Änderungen vorbehalten

von Maschinen / Anlagen die Art und die Intervalle von War-tungs- und Inspektionsarbeiten festzulegen und vom Betreiber /Arbeitgeber einzuhalten. Siehe Kapitel „Hinweise zum Einsatzvon Sicherheitsgeräten, Richtlinien, Normen“.

EG-Richtlinien und Konformitätserklärung

Die allgemeinen technischen Angaben sind gültig für Geräte die unter eine oder mehrere der folgenden EG-Richtlinien fallenkönnen:

EG-Maschinenrichtlinie 98/37/EGEG-EMV-Richtlinie 89/336/EWGEG-Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG

Bei Geräten, die den auf sie zutreffenden EG-Richtlinien entspre-chen, wird die Konformität durch das CE-Konformitätszeichen aufdem Typenschild angezeigt. Welche Richtlinien und Normen dieGeräte entsprechen, ist der EG-Konformitätserklärung zu entneh-men. Entsprechen gekennzeichnete Geräte in der Übergangszeitder Richtlinie nicht allen auf sie zutreffenden Richtlinien, wirddies in den Gerätebegleitpapieren ausgewiesen.Geräte ohne EG-Konformitätszeichen entsprechen den jeweilsangegebenen Normen. Diese Angabe gilt als Konformitätser-klärung im Sinne des Artikels 10 der EG-Niederspannungsricht-linie 73/23/EWG.Geräte, die nach dem 31.12.95 in den Handel gebracht werden,müssen der EMV-Richtlinie entsprechen. Bei nicht selbständigbetreibbaren Ersatzgeräten ohne CE-Kennzeichen ist der Verwen-der entsprechend § 5 Abs. 5 EMVG für die fachkundige Installa-tion und die Erfüllung der Schutzanforderung gemäß § 4 Abs. 1EMVG verantwortlich.Auf Wunsch stellt der Vertrieb der Wieland Electric GmbH EG-Konformitätserklärungen für Anwender zur Verfügung.

Hinweise

Aufgrund weltweit unterschiedlicher Maschinenstandards ist derAnwender von Sicherheitsgeräten verpflichtet, die mit seinerMaschine oder Anlage in Zusammenhang stehenden sicherheits-technischen Funktionen auf Wirksamkeit zu prüfen. Teilweisesind Maschinen prüfungspflichtig, z.B. Sägen.Dies bezieht sich auch auf die Anwendung von Applikationen,wie sie im Katalog bzw. im Applikations-Handbuch für Sicher-heits-Schaltgeräte der Firma Wieland Electric als Anwendungs-beispiele dargestellt sind. Alle veröffentlichten Applikationen wur-den beim Hersteller eingehend geprüft. Es wird keinerlei Haftungübernommen. Bei Zuwiderhandlung sind jegliche Haftungsan-sprüche ausgeschlossen. Dies gilt auch für alle nationalen undinternationalen Verkaufsorganisationen sowie Vertretungen derFirma Wieland Electric.

Sicherheitshinweise

Die Montage, Inbetriebnahme, Änderung und Nachrüstung sämt-licher Geräte darf nur von einer Elektrofachkraft ausgeführt wer-den!Schalten Sie das Gerät/die Anlage vor Beginn der Arbeiten span-nungsfrei!Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften der Elektrotechnik, der

Berufsgenossenschaft und die jedem Gerät beigelegteGebrauchsanweisung!Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften kann Tod, schwereKörperverletzung oder hohe Sachschäden verursachen!

Änderungen

Technische Änderungen, die dem Fortschritt dienen, behaltenwir uns vor.

Allgemeine Angaben und Hinweise

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464 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Hinweise zum Einsatz von Sicherheitsgeräten

Anschaltung der Signalgeber bzw. Sicherheits-Sensoren

Die Sicherheitskette besteht immer aus einem Signalgeber(Erfassung), einem sicherheitsrelevanten Auswertegerät (Verarbeitung) und einem Aktor (Ausführung).

Erfassung Verarbeitung Ausführung

Not-Aus-Taster Schützkombination Schütze

Seilzugschalter Sicherheits-Schaltgeräte Ventile

Magnetschalter Sicherheitssteuerung Antriebe

Positionsschalter … …

An die sicherheitsrelevanten Auswertegeräte lassen sich dieunterschiedlichsten Signalgeber anschließen. Der Anschlusskann ein-, zwei- oder zweikanalig mit Querschlusserkennung(abhängig von der Konfiguration des verwendeten Auswerte-gerätes) erfolgen. Die Steuerungskategorie nach EN 954-1 hängtvon den Elementen der gesamten Sicherheitskette ab, wobei die Art und Ausführung der Verbindung zwischen den Signal-gebern/Aktoren und dem Auswertegerät in die Ermittlung derSteuerungskategorie einbezogen wird.

Das schwächste Glied in der Kette bestimmt die erreichbareKategorie, d.h. die falsche Anschlussart kann die Kategorie trotz richtig ausgewählter Geräte vermindern. In den nachfolgen-den Bildern sind die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten zwischen Signalgebern und Sicherheits-Schaltgerät dargestellt.

Querschlusserkennung und ihre Vorteile

Querschlusserkennung ist die Fähigkeit eines SicherheitsgerätesKurzschlüsse zwischen den beiden Kanälen des angeschlosse-nen Signalgebers sofort oder im Rahmen einer zyklischen Selbst-überwachung zu erkennen, wobei das Gerät nach Erkennung desFehlers einen sicheren Zustand einnimmt.

Ursachen für die Beschädigung von Steuerleitungen die zu einem Kurzschluss führen können, sind z.B. Quetschungen, hohe Temperaturen, Späne, Säuren, usw. Diese Einwirkungen könnenBrücken oder Masseschlüsse auf den Zuleitungen der Signal-geber verursachen. Die Schaltung der Sicherheits-Schaltgerätemit Querschlusserkennung kann diese Einwirkungen erfassen.

Die Querschlusserkennung setzt folgende Bedingungen voraus:

• Signalgeber – Meldung über zwei Öffnerkontakte mit zwei-kanaliger (getrennter) Verdrahtung oder

• Signalgeber – Meldung über ein Öffner- und ein Schließer-kontakt mit (getrennter) Verdrahtung

oder

• beide Signalgeber - Meldungen werden mit unterschied-lichem Spannungspotential betrieben oder

• dynamische Ansteuerung der Signalgeberausgänge

oder ....

Zweikanaliger und querschlusserkennender Anschluss

Zweikanaliger Anschluss

Einkanaliger Anschluss

einkanalig

Signalgeber

zweikanalig

Signalgeber

zweikanalig und querschlusserkennendSignalgeber

➔➔ ➔➔

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465Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Erdschlusserkennung

Ob ein Erdschluss erkannt wird, hängt von der Auswertung imSicherheits-Schaltgerät ab. Das Ergebnis einer Auswertung kannein sofortiges Abschalten, eine Verhinderung eines erneutenStarts oder eine Fehlermeldung sein. Entscheidend für die Erd-schlusserkennung ist die richtige Erdung der Versorgungs-spannung. Zur Erdschlusserkennung bei Geräten mit AC-Versor-gungsspannung muss die Klemme A2 über einen geerdeten N-Leiter bzw. die Klemme PE mit dem PE-Leiter verbunden sein.Zur Erdschlusserkennung bei Geräten mit DC-Versorgungsspan-nung muss die Klemme A2 über den geerdeten M-Leiter ver-bunden sein. Alle Sicherheits-Schaltgeräte mit galvanischer Trennung zwischen Versorgungs- und Steuerkreis besitzen einePE-Klemme zum Anschluss des Schutzleiters. Die Sicherheits-Schaltgeräte ohne PE-Klemme haben keine galvanische Tren-nung und müssen über die Klemme A2 geerdet werden.

Fehlererkennungen bei Sicherheits-Schaltgeräten mit

positivem Potential gegenüber der Klemme A2 oder PE:

Eine sofortige Fehlererkennung erfolgt bei einem Erdschluss im Sicherheitskreisauf den Steuerleitungsausgängen sowie bei den Anschlüssen der Versorgungsspannung.

Eine Erdschlusserkennung erfolgt bei den Steuereingängen in Abhängigkeit der Position der Signalgeber sofort oder im zyklischen Test. Eine Erdschlusserkennung erfolgt bei den Steuerausgängen sofort.

Reset-Taster-Überwachung

Durch die Reset-Taster-Überwachung wird die Funktionsfähigkeitdes Tasters bei Betätigung überprüft. Nur nach einem Signal-wechsel von Low ➔ High ➔ Low am Starteingang des Geräteserfolgt das Rücksetzen des Gerätes. Bei Wahl dieser Funktion ist nur der manuelle, überwachte Betrieb des Gerätes möglich. Zum Starten muss immer die Reset-Taste betätigt werden. Bei Wahl des Starteingangs mit Signalwechsel von Low ➔ Higherfolgt das Rücksetzen des Gerätes beim Erkennen des High-Signals, wenn die Sicherheits-Signalgeber im „Gut-Zustand“sind. Es kann ein Reset-Taster angeschlossen werden oder durcheine Brücke von einem Sicherheitseingang der automatischeStart erfolgen. Dadurch kann ein automatischer Betrieb für z.B. taktile Anwendungen mit Lichtgittern oder beim Schließen vonSchutztüren eingestellt werden.

Einkanaliger Anschluss

Not-Aus

SNO 4062K, Automatischer Betriebdurch Reset am Eingang S35

SNO 4062K, Manueller Betrieb mitReset-Taster-Überwachungam Eingang S34

Fehlerart

Kurzschluss der Klemmen S11 (S33) oder S31 gegen A2 (Erdschluss).Kurzschluss der Klemme S34 gegen A2 (Erdschluss).

Kurzschluss der Klemmen S21 oder S22 gegen A2 (Erdschluss).

Kurzschluss der Klemme S11 (S33) gegen S12 oder Kurzschluss der Klemme S21 gegen S22. Kurzschluss der Klemmen S11 (S33) oder S12 oder S31 gegen S34.

Kurzschluss der Klemmen S11 (S33) oder S12 gegen S21 oder S22 (Querschluss).Unterbrechung zwischen Klemme S11 (S33) und S12 oder Unterbrechung zwischen Klemme S21 und S22.Unterbrechung zwischen Klemme S33 und S34 (manueller Start).

Wirkung

Sofortige Fehlererkennung. Öffnen der Freigabestrompfade #.Fehlererkennung im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung* #. Neustart des Gerätes nicht möglich.Fehlererkennung im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung* #. Neustart des Gerätes nicht möglich.Fehlererkennung im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung * #. Neustart des Gerätes nicht möglich.Fehlererkennung im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung* #. Neustart des Gerätes nicht möglich.Sofortige Fehlererkennung. Öffnen der Freigabestrompfade #.Sofortige Fehlererkennung. Öffnen der Freigabestrompfade.

Fehlererkennung im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung *. Neustart des Gerätes nicht möglich.

* zyklische Selbstüberwachung: Fehlererkennung bei Neustart des Sicherheits-Schaltgerätes nach erfolgter Betätigung des Not-Aus-Tasters.# das Anliegen der Versorgungsspannung wird durch eine LED, die im Fehlerfall erlischt (Kurz- oder Erdschluss auf den Steuerleitungen) angezeigt, auch wenn die Versorgungsspannung

noch anliegt.

Anwendungsbeispiel mit Fehlerbetrachtung: Zweikanalige Not-Aus-Schaltung (querschlusserkennend) mit SNO 4062K, AC/DC 24 V

Not-Aus

betätigt

Schiebe-schutzgittergeschlossen

Schließt S2 vor S1, beträgt die Synchronzeit tS = ∞.Schließt S1 vor S2, beträgt die Synchronzeit tS ≈ 0,5 s.

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466 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Regelwerk der Rechtsvorschriften,Normen für Maschinen und derenSicherheitsbereiche in Europa

Vorwort

Mit dem Ziel, in der Europäischen Gemeinschaft die technischenHandelshemmnisse für Waren, Personen, Dienstleistungen undKapital abzubauen wird z.Zt. an der Harmonisierung von Rechts-vorschriften und Normungen im Sinne eines freien Waren-verkehrs gearbeitet. Dadurch haben sich mit Beginn des EG-Binnenmarktes ab 1. Januar 1993 zahlreiche Regelungen undVorschriften im Vertrieb von Maschinen und industriellenFertigungsanlagen sowie deren dazugehörige elektrische und elektronische Ausrüstung verändert.

Die wichtigste Neuerung ist das Inkrafttreten der EG-Maschinen-richtlinie (MRL) am 1. Januar 1995. Mit der 9. Verordnung zumGerätesicherheits-Gesetz ist die Maschinenrichtlinie seit Mai1993 deutsches Gesetz. Über die Einhaltung der gefordertenSicherheits- und Gesundheits-Anforderungen wachen dieGewerbeaufsichtsämter. Fällt eine Maschine, die innerhalb derEG in Verkehr gebracht werden soll, unter die Maschinenrichtlinieund werden die darin festgelegten Anforderungen eingehalten,muss an der Maschine eine CE-Kennzeichnung angebrachtwerden. Dieses kann in Eigenverantwortung geschehen. Werdendiese Richtlinien nicht erfüllt, ist der betreffende Mitgliedstaatnach Artikel 10 Punkt 4 MRL verpflichtet, alle geeigneten Maß-nahmen zu ergreifen, um das Inverkehrbringen des betreffendenProduktes einzuschränken oder zu untersagen bzw. um zugewährleisten, dass es nach den Verfahren des Artikels 7 vomMarkt zurückgezogen wird.

Um dem Hersteller und Anwender dieser Rechtsvorschrifteneinen Überblick zu verschaffen, sind nachfolgend einige der wich-tigsten Normen und Bestimmungen aufgeführt.

Zeichenerklärung:

# Auszüge aus entsprechenden Normen und Vorschriften☞ Anmerkungen von unterschiedlichen Informationsträgern[x] Schrifttum

MaschinenrichtlinieRichtlinie des Rates 98/37/EG des Europäischen Parlamentsund des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften fürMaschinen, geändert durch RL 98/79/EG.Die Richtlinie des Rates 98/37/EG ersetzt 89/392/EWG,91/368/EWG, 93/44/EWG und 93/68/EWG.

# [1]Artikel 1

(1) Diese Richtlinie findet Anwendung auf Maschinen und legt in Anhang I die einschlägigen grundlegenden Sicherheits- undGesundheitsanforderungen fest. Unter den Anwendungsbereichfallen auch einzeln in Verkehr gebrachte Sicherheitsbauteile.

# [1]Artikel 7

(1) Stellt ein Mitgliedsstaat fest, dass Maschinen, die mit CE- Kennzeichnung versehen sind oder Sicherheitsbauteile,denen die EG-Konformitätserklärung beigefügt ist und diebestimmungsgemäß verwendet werden, die Sicherheit vonPersonen und gegebenenfalls von Haustieren oder Gütern zugefährden drohen, so trifft er zweckdienliche Maßnahmen, umdie Maschinen oder Sicherheitsbauteile aus dem Verkehr zuziehen, das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme zuverbieten oder den freien Verkehr für diese Maschinen oderSicherheitsbauteile einzuschränken.

# [1]Artikel 10

Werden diese Richtlinien nicht erfüllt, ist der betreffende Pkt. 4 bMitgliedsstaat verpflichtet, alle geeigneten Maßnahmen zuergreifen, um das Inverkehrbringen des betreffenden Produkteseinzuschränken oder zu untersagen bzw. um zu gewährleisten,dass es nach den Verfahren des Artikels 7 vom Markt zurück-gezogen wird.

☞ Ziele des Herstellers:

Gewährleistung von:• Sicherheit und Gesundheit von Personen, Sachen und

Haustieren• Angleichung der Sicherheitsbestimmungen ohne Senkung

des Sicherheitsniveaus• Einbeziehung der Sicherheit in Entwicklung und Bau von

Maschinen• Senkung sozialer Kosten

Pflichten des Herstellers:

• Informationspflicht über Abweichungen von Sicherheits-anforderungen

• Beseitigung oder Minimierung der Gefahren• Schutzmaßnahmen bei Risiken• Benutzerinfo über verbleibende Risiken• Hinweis auf persönliche Schutzausrüstung• Berührungssicherung vorhersehbarer Fehlbedienungen

oder Fehler• Vollständige Lieferung mit Sicherheitszubehör• Betriebsanleitung• Art und Intervalle von Wartungs- und Inspektionsarbeiten• Kennzeichnung und EG-Konformitätserklärung• EG-Baumusterprüfungspflicht bei bestimmten Maschinen,

z.B. Sägen

☞ [1] Die Richtlinien für Maschinen, schreiben u.a. die EG-Kon-formität der Sicherheitsbauteile wie Not-Aus-, Schutztür- undZweihand-Einrichtungen mit den geltenden Normen ab 1.1.95vor. Hierzu zählen u.a. die Normen EN 60204-1, EN 418, EN 574, EN 292-1, EN 292-2, EN 954-1.

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467Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

CE-Kennzeichnung:

☞ [3] Das CE-Zeichen ist kein Normenkonformitätszeichen. Es ist das optische Symbol an der Maschine, dass diese nachAnsicht dessen, der es angebracht hat, der EG-Maschinen-richtlinie (und ggf. weiterer einschlägiger Richtlinien) und damitden harmonisierten europäischen Normen entspricht.

Inverkehrbringen von Maschinen:

# Seit Januar 1995 darf der Hersteller nur richtlinienkonformeMaschinen in den Ländern der EU in den Verkehr bringen.

Maschine

☞ [1] “Eine Maschine ist eine Gesamtheit von miteinanderverbundenen Teilen oder Vorrichtungen, von denen mindestenseine beweglich ist“. Als Maschine werden auch zusammen-wirkende Maschinen in ihrer Gesamtheit bezeichnet. DerAnwendungsbereich erstreckt sich von einer einfachen Maschi-ne bis hin zu einer Anlage.Maschinen und Sicherheitsbauteile die ein höheres Gefahren-potenzial darstellen sind in Anhang IV der Maschinenrichtliniebenannt. Z.B. Sägen, Hobelmaschinen, Fräsmaschinen, Pressen, Kunst-stoffspritzgieß- oder -formpreßmaschinen mit Handbeschickungoder Handentnahme, Gummispritzgieß- oder -formpress-maschinen mit Handbeschickung oder Handentnahme, Maschi-nen zum Heben von Personen in eine Höhe von mehr als 3 m, ... Für diese Maschinen und Sicherheitsbauteile wird ein Bescheini-gungsverfahren durch eine „gemeldete Stelle“ z.B. die Berufs-genossenschaft vorgeschrieben.

Sicherheitsbauteile

☞ [1] Anhang IV 1. Sensorgesteuerte Personenschutzeinrichtungen, z. B. Licht-

schranken, Schaltmatten, elektromagnetische Detektoren2. Logikeinheiten zur Aufrechterhaltung der Sicherheitsfunk-

tionen von Zweihandschaltungen3. Selbsttätige bewegliche Schutzeinrichtungen an Maschinen

gemäß Buchstabe A Nummer 9, 10 und 114. Überrollschutzaufbau (ROPS)5. Schutzaufbau gegen herabfallende Gegenstände (FOPS)

Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie

89/655/EWGRichtlinie des Rates vom 30. November 1989

☞ Ziele für den Arbeitgeber:

Mindestvorschriften über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung von Maschinen, Apparaten, Werkzeugen oderAnlagen durch Arbeitnehmer bei der Arbeit.

Pflichten für den Arbeitgeber:

• Beschaffung sicherer Maschinen• ggf. Nachrüstung von Maschinen• Halten des nationalen Sicherheitsniveau• Spezielle Beauftragung bei besonderer Gefährlichkeit

bestimmter Arbeiten (Benutzung, Wartung, Instandhaltung)• Unterrichtung (Einweisung) mittels Gebrauchsanweisung

über Einsatzbedingungen• voraussehbare Störungen• betriebliche und andere Erfahrungen• Unterweisung (wiederkehrend) für• Maschinenbenutzer• Instandhaltungs- und Wartungspersonal

EMV-Richtlinie Nr. 89/336/EWG

(Elektromagnetische Verträglichkeit)

Richtlinie des Rates vom 3. Mai 1989geändert durch RL 91/263/EWG geändert durch RL 92/31/EWG geändert durch RL 93/68/EWG

☞ [3] Durch die EMV-Richtlinie soll sichergestellt werden, dassvon elektrischen oder elektronischen Geräten keine elektro-magnetischen Strahlen ausgehen oder durch diese Funktionenbeeinträchtigt werden. Die EMV-Richtlinie verlangt die CE-Kenn-zeichnung mit dem Pflichtdatum 1.1.1996.

Ein wesentliches Merkmal, ob ein Gerät unter die EMV-Richtliniefällt, ist:a) kann das Gerät gestört werden (Störfestigkeit)?b) kann das Gerät selbst Störungen verursachen (Störstrahlung)?

Niederspannungs-Richtlinie Nr. 73/23/EWG

Richtlinie des Rates vom 19. Februar 1973, geändert durch RL 93/68/EWG ☞ Ab 1.1.1997 besteht für alle unter die NS-Richtlinie fallendenErzeugnisse die Pflicht zur CE-Kennzeichnung. Der Geltungs-bereich der Niederspannungsrichtlinie erfasst „alle elektrischenBetriebsmittel“ (electrical equipment) > 50 V Betriebsspannung.Für den Begriff „elektrische Betriebsmittel“ gibt es keineallgemein verbindliche Definition. Es kann aber davon aus-gegangen werden, dass Teile wie Schütze, Sensoren, Zeitrelais,Sicherheits-Schaltgeräte u.a. unter die Niederspannungsrichtliniefallen.

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NormenTyp A-Normen Sicherheitsgrundnormen

[5] enthalten Grundbegriffe, Gestaltungsleitsätze und allgemeineAspekte, die für alle Maschinen, Geräte und Anlagen gelten. Z.B. EN 1050 Sicherheit von Maschinen-Leitsätze zur Risiko-beurteilung.

Typ B-Normen Sicherheitsgruppennormen

[5] behandeln einen Sicherheitsaspekt oder eine Art von sicher-heitsbedingten Einrichtungen, die für eine ganze Reihe vonMaschinen, Geräten und Anlagen verwendet werden können.

Typ B1-Normen beziehen sich auf spezielle Sicherheitsaspekte(z.B. Sicherheitsabstände, Oberflächentemperaturen, Lärm).Typ B2-Normen beziehen sich auf sicherheitsbedingte Einrichtun-gen (z.B. Zweihandschaltungen, Verriegelungen, Kontaktmatten,trennende Schutzeinrichtungen).

Typ C-Normen Maschinensicherheitsnormen

[5] (Fach-Normen) enthalten detaillierte Sicherheitsanforderungenfür eine bestimmte Maschine oder Gruppe von Maschinen. Fach-Normen betreffen also spezifische Sicherheitsmerkmaleeinzelner Maschinen oder Maschinen Gruppen (es existierenca. 400 C-Normen).

☞ Für den Maschinen- und Anlagenhersteller sind die C-Normendie Grundlage.

EN 292-1 und EN 292-2

Sicherheit von Maschinen-Grundbegriffe, allgemeine Gestal-tungsleitsätzeTeil 1 Grundsätzliche Terminologie, Methodik

# [6] Anwendungsbereich: Diese Europäische Norm legt diegrundlegende Terminologie fest und spezifiziert allgemeine Kon-struktionsmethoden zur Unterstützung von Konstrukteuren und Herstellern, um Sicherheit bei der Konstruktion von Maschinenfür gewerbliche und private Zwecke zu erreichen (siehe 3.1Maschine).

Risikobewertung. 6.1 Ziel dieses Abschnittes ist es aufzuzeigen,wie und in welchem Maß der zumeist empirische Prozess, mitdem Konstrukteure ihre Erfahrung zur Risikobewertung bezogenauf eine bestimmte Situation einsetzen, formalisiert werden kannim Hinblick auf eine Verbesserung der Auswahl an Sicherheits-maßnahmen für jede Art von Gefährdung. EN 954-1

468 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Teil 2 Technische Leitsätze und Spezifikationen# [5] Not-Aus-Einrichtung (Siehe auch EN 418 „Not-Aus-Einrich-tungen; Funktionelle Aspekte“) Die Maschine muss mit einer oder mehreren Not-Aus-Einrichtun-gen ausgerüstet sein, um unmittelbare oder drohende Gefähr-dungssituationen abzuwenden. Detaillierte Angaben über dieKonstruktion von elektrischen Not-Aus-Einrichtungen finden sichin 5.6.1 der EN 60 204-1.

DIN EN 1050

Sicherheit von Maschinen – Leitsätze zur Risikobeurteilung

Diese Norm enthält sicherheitstechnische Festlegungen imSinne des Gerätsicherheitsgesetzes# [7] Der Umfang der Risikobeurteilung muss einschließen:• die Gefährdungen, Gefährdungssituationen• Ereignisse, die einen Schaden hervorrufen können• die vorhersehbare Wahrscheinlichkeit und Schwere eines

Schadens• die Komplexität der Maschine im Hinblick auf Sicherheit• die Komplexität des Zusammenwirkens von Mensch und

Maschine während aller Betriebshandlungen einschließlichvorhersehbarer nichtbestimmungsgemäßer Verwendung.

☞ Die Risikobeurteilung besteht aus einer Folge von logischenSchritten, welche die Entwicklungs- und Sicherheitsingenieure in die Lage versetzen, die aus der Verwendung einer Maschineentstehenden Gefährdungen so systematisch zu prüfen, dassgeeignete Schutzmaßnahmen ausgewählt werden können. Die Risikobeurteilung umfasst:• Bestimmung der Grenzen der Maschine• Identifizierung der Gefährdungen• Risikoabschätzung• Risikobewertung.

EN 954-1

Die Norm EN 954-1 „Sicherheit von Maschinen; Sicherheits-bezogene Teile von Steuerungen; Teil 1: Allgemeine Gestaltungs-leitsätze“ beschreibt die Kategorie, die für sicherheitsbezogeneTeile von Steuerungen gelten. Außerdem wird hier die Risiko-bewertung beschrieben, mit der die notwendigen Sicherheits-Kategorien (B, 1, 2, 3, 4) ausgewählt werden.In der EN 954-1 Abschnitt 4.2 wird ein Verfahren zur Auswahlund Gestaltung von Sicherheitsmaßnahmen aufgezeigt. DiesesVerfahren besteht aus 5 Schritten (siehe Bild 1).

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469Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Kategorie Kurzfassung der Anforderungen

B Die sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen und/oder ihreSchutzeinrichtungen, als auch Ihre Bauteile müssen in Übereinstim-mung mit den zutreffenden Normen so gestaltet, gebaut, ausge-wählt, zusammengestellt und kombiniert werden, dass sie den zuerwartenden Einflüssen standhalten können.

1 Die Anforderungen von B müssen erfüllt sein. Bewährte Bauteile undbewährte Sicherheitsprinzipien müssen angewendet werden.

2 Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährterSicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein. Die Sicherheitsfunktionen müssen in geeigneten Zeitabständendurch die Maschinensteuerung geprüft werden.

3 Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährterSicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein.Sicherheitsbezogene Teile müssen so gestaltet sein, dass: ein einzel-ner Fehler in jedem dieser Teile nicht zum Verlust der Sicherheits-funktion führt, und wann immer in angemessener Weise durchführ-bar, der einzelne Fehler erkannt wird.

4 Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährterSicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein.Sicherheitsbezogene Teile müssen so gestaltet sein, dass: ein einzel-ner Fehler in jedem dieser Teile nicht zum Verlust der Sicherheits-funktion führt, und der einzelne Fehler bei oder vor der nächstenAnforderung an die Sicherheitsfunktion erkannt wird, oder, wenn diesnicht möglich ist, darf eine Anhäufung von Fehlern dann nicht zumVerlust der Sicherheitsfunktionen führen.

Systemverhalten 1) Prinzipien zum Erreichen der Sicherheit

Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.

überwiegend durch Auswahl vonBauteilen charakterisiert

Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen, aber die Wahrscheinlichkeit des Auf-tretens ist geringer als bei Kategorie B.Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion zwischen den Prüfungsabständen führen.Der Verslust der Sicherheitsfunktion wird durch die Prüfung erkannt.Wenn der einzelne Fehler auftritt, bleibt die Sicherheitsfunktion immer erhalten. Einige, aber nicht alle Fehler werden erkannt. überwiegend durch die Struktur Eine Anhäufung unerkannter Fehler charakterisiertkann zum Verlust der Sicherheits-funktion führen.Wenn Fehler auftreten, bleibt die Sicherheitsfunktion immer erhalten.Die Fehler werden rechtzeitig erkannt, um einen Verlust der Sicherheits-funktion zu verhindern.

1) Aus der Risikobewertung wird sich ergeben, ob der gesamte oder teilweise Verlust der Sicherheitsfunktion(en) aufgrund von Fehlern akzeptabel ist.

[8] P.7 Tabelle 2: Kategorien der sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen

Bild 1: Interaktiver Prozess für die Gestaltung von sicherheitsbezogenen Teilen von Steuerungen

Gefährdungsanalyse an der Maschine (EN 292-1 und EN 1050)

Risikobeurteilung an der Maschine (EN 292-1 und EN 1050)

Entscheiden über Maßnahmen zur Risikoverringerung (Abschnitt 5 der EN 292-1

durch Gestalten durch SchutzeinrichtungenAbschnitt 3 der EN 292-2 Abschnitt 4 der EN 292-2

andere Maßnahmen Steuerung Schutzeinrichtungen andere Maßnahmenin dieser Norm nicht behandelt (Teil der Steuerung) (in dieser Norm nicht behandelt)

(Abschnitt 3.7 (Abschnitt 4.2.3der EN 292-2) der EN 292-2)

durch Steuerungsmittel

Festlegung von sicherheitstechnischen Anforderungen durch:

Charakteristische Eigenschaften von Sicherheitsfunktionen (Abschnitt 5)UND

Erreichen der Sicherheitsfunktionen (Abschnitt 4.2) UND

Auswählen der Kategorie(n) (Abschnitt 6)

Gestalten der sicherheitsbezogenen Teile einer Steuerung (Abschnitt 4 und 6)

Validieren der erreichbaren Funktion und Kategorie (Abschnitt 8)

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Schritt 5

Verifizieren

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470 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

☞ [GW4] Der Konstrukteur bestimmt den Grad der Maschinen-sicherheit, Kategorie B, 1 - 4

Mögliche Auswahl der Steuerungskategorie

Ausgangspunkt für die Risikoabschätzung des sicherheits-bezogenen Teils der Steuerung

S – Schwere der Verletzung

S 1 Leichte (üblicherweise reversible) VerletzungS 2 Schwere (üblicherweise irreversible) Verletzung,

einschließlich Tod

F – Häufigkeit und / oder Dauer der Gefährdungsexposition

F 1 Selten bis öfter und/oder kurze Dauer der ExpositionF 2 Häufig bis dauernd und/oder lange Dauer der Exposition

P – Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung

P 1 Möglichkeit unter bestimmten BedingungenP 2 Kaum möglich

Auswahl der Kategorie

B, 1-4 Kategorien für sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen

Bevorzugte Kategorie für Bezugspunkte

Mögliche Kategorie, die zusätzliche Maßnahmen erfordert

Maßnahmen, die in Bezug auf das zutreffende Risiko überdimensioniert sein können

Beispiel Fehlererkennung im Sicherheitsschaltgerät:

Kategorie 3 besagt für die Fehlererkennung im Sicherheitsschalt-gerät, dass möglichst viele Fehler im Sicherheits-Schaltgeräterkannt werden. Die Betrachtung bezieht sich nur auf das Gerät,also vom Eingang bis zum Ausgang. Bei Kategorie 4 kommt zusätzlich die Erkennung aller Fehler imGerät und dessen Selbstüberwachung hinzu. Eine wichtige Rolle spielt die externe Verdrahtung bei der Feh-lererkennung. Bei Verwendung eines Sicherheitsschaltgerätesmit interner Fehlererkennung nach Kategorie 4 und zweikanaligerVerdrahtung mit Querschlusserkennung entspricht auch die Ver-drahtung den Anforderungen der Kategorie 4. Eine Applikationbei der ein Kategorie 4-Gerät einkanalig verdrahtet wird, erreichtnicht mehr die Kategorie 4.

☞ Not-Aus-Kreis:

Not-Aus-Kreise bzw. Sicherheits-Sensorkreise werden in 3 Aus-führungen eingestuft. 1. 1-kanalige dynamische Ansteuerung mit Selbstüberwachung2. 1-kanalige statische Ansteuerung3. 2-kanalige statische Ansteuerung/2-kanalige dynamische

Ansteuerung

Not-Aus-Sicherheitsschaltgeräte können auf der Grundlage derKategorie wie folgt eingesetzt werden:Für die Kategorie B, 1, 2

1-kanalige statische Ansteuerung.Für die Kategorie 3

1-kanalige dynamische Ansteuerung mit Selbstüberwachungoder2-kanalige statische Ansteuerung.

Für die Kategorie 42-kanalige statische oder dynamische Ansteuerung mit Quer-schlusserkennung.

Ansteuerung von Sicherheitsschaltgeräten auf Grundlage der EN 954-1, EN 1088, EN 292-2. Beispiele:

Kategorie B, 1, 2:Verwendung eines Schaltelementes, einkanalige Ansteuerung

Kategorie 3:Verwendung von zwei Schaltelementen,zweikanalige Ansteuerung ohne Querschlusserkennung

Kategorie 4:Verwendung von zwei Schaltelementen, Zweikanalige Ansteuerung mit Querschlusserkennung

Schutztür: Schutztürwächter mit zusätzlicher Anlauftestung sind bei ent-sprechender Auslegung der Ansteuerung bis zur Kategorie 4 ein-zustufen. Mit simulierter Anlauftestung nur bis zur Kategorie 3(Reset-Taster überbrückt) [8].

EN 60 204-1

Elektrische Ausrüstung von Maschinen Teil 1: Allgemeine Anforderungen

☞ [9] Im Anhang werden die Maschinen aufgelistet, deren elek-trische Ausrüstung durch diesen Teil der EN 60204-1 abgedecktsind.

Not-Aus

Not-Aus

Not-Aus

Kategorie

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471Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

[9] Die wichtigen Forderungen für den Not-Aus in diesemAbschnitt lauten:• Der Not-Aus muss Vorrang vor allen anderen Funktionen haben• die Energiezufuhr zu den Antrieben muss ohne Verursachung

von gefährlichen Zuständen so schnell wie möglich abgeschal-tet werden

• das Rücksetzen darf keinen Wiederanlauf einleiten.

Der Not-Aus muss als Stop-Kategorie 0 oder 1 ausgeführt sein.Der Konstrukteur legt die Stop-Kategorie anhand einer Risiko-bewertung fest.

EN 574 (Typ B-Norm) Zweihandschaltung

Sicherheit von Maschinen FunktionseigenschaftenTyp I, Typ II, Typ III A, Typ III B, Typ III C

# [10] Erneutes Erzeugen des AusgangssignalsDas erneute Erzeugen des Ausgangssignals darf nur möglichsein, nachdem beide Stellteile losgelassen wurden.

# [10] Synchrone BetätigungBei synchroner Betätigung darf ein Ausgangssignal nur dannerzeugt werden, wenn beide Stellteile innerhalb einer Zeit vonkleiner oder gleich 0,5 Sekunden betätigt werden.

#[10] Tabelle 1 definiert drei Typen von Zweihandschaltungen inÜbereinstimmung mit EN 292-1 und EN 60204-1. Sie legt dieFunktionseigenschaften und die Mindestanforderungen an dieSicherheit für jede Art von Zweihandschaltungen dieser Normfest.

☞ [10] Typ I Arbeitsvorgänge ohne Zuführen zum Werkzeug. Geringer

Grund und Anlass, sich im Gefahrenbereich aufzuhalten.(Heckenschere)

Typ II Arbeiten sehr nahe an dem Gefahrenbereich, aber norma-lerweise nicht in ihn hinein. (Einrichtbetrieb)

Typ III Wiederholtes Zuführen (Bestücken und/oder Entnehmen)von Hand in den Gefahrenbereich hinein (mech. Presse).Siehe auch EN 60204-1

[10] Um hohe Zuverlässigkeit und hohe Verfügbarkeit zu erlan-gen, wird empfohlen, dass bewährte Bauelemente und Sicher-heitsprinzipien bei Typ III C-Zweihandschaltungen, eingesetztwerden.

EN 418 (Typ B-Norm)

Not-Aus-Einrichtungen, funktionelle Aspekte, GestaltungsleitsätzeNot-Aus-Bedienknöpfe mit Sprungverhalten

# [11] Stop-Kategorie 0 – unmittelbares Abtrennen der Energiezufuhr

oder mechanische Unterbrechung.Stop-Kategorie 1 – gesteuertes Stillsetzen mit Energiezufuhr

nach erreichtem Stillstand, Unterbrechung derEnergiezufuhr.

☞ [12] EN 418 enthält keinerlei Aussagen darüber, nach welcherSteuerungskategorie gemäß EN 954-1 die „Not-Aus-Funktion“auszuführen ist. Hinweise für C-Normen fehlen ebenfalls. Folgende Punkte müssen vom Konstrukteur betrachtet werden: • Verhalten der Not-Aus-Funktion im Fehlerfall• Eingruppierung in eine Steuerungskategorie gemäß EN 954-1• Vereinbarung von Fehlerausschlüssen: Leitungsverlegung• redundante Kontaktbestückung• Verdopplung und Überwachung von Hilfsschützen• Behandlung der Not-Aus-Funktion in redundanten SPS-Systemen

EN 1088:1995-12 (Typ B-Norm)

Sicherheit von Maschinen-Verriegelungseinrichtung mit und ohneZuhaltung

# [13] Verriegelungseinrichtung mit einem mechanisch betätigtenPositionsschalter SK 1 oder -2

# [13] Verriegelungseinrichtung mit zwei mechanisch betätigtenPositionsschaltern SK 3 oder -4

☞ [13] Öffnungshäufigkeit einer trennende Schutzeinrichtung für den Zugriff/ Zugang zum Gefahrenbereich: häufiger Zugriff/Zugang-typisch 100 mal/h gelegentlicher Zugriff/Zugang-typisch 1 mal/TagDie trennende Schutzeinrichtung wird häufig geöffnet – hohes RisikoDie trennende Schutzeinrichtung wird gelegentlich geöffnet– geringes Risiko

[9] Laut DIN EN 60204-1 Abschnitt 9.2.2 sind die Stop-Kategorienwie folgt definiert:

Stop-Kategorie Funktion0 Stillsetzen durch sofortiges Ausschalten der Energiezufuhr zu den

Maschinenantrieben (ungesteuertes Stillsetzen)1 Gesteuertes Stillsetzen, wobei die Energiezufuhr zu den Maschinen-

antrieben erst bei Stillstand abgeschaltet wird2 Gesteuertes Stillsetzen, bei dem die Energiezufuhr zu den Maschinen-

antrieben erhalten bleibt. (Diese Kategorie ist für die Not-Aus-Funktionnicht zulässig!).

[10] Tabelle 1: Liste der Arten von Zweihandschaltungen

Forderungen nach EN 574 Typ I Typ II Typ IIISicherheits-AnforderungenBenutzung beider Hände x x xBeziehung zw. Eingangs-/Ausgangssignal x x xBeendigung des Ausgangssignals x x xVermeiden versehentlicher Betätigung x x xVermeiden des Umgehens x x xErneutes Erzeugen des Ausgangssignals x xSynchrone Betätigung xLeistungsgrad der Sicherheit EN 954-1 A B CAnwendung der Kategorie 1 x xAnwendung der Kategorie 3 x xAnwendung der Kategorie 4 x

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Eine Gegenüberstellung von Performance Level (PL) und SafetyIntegrity Level (SIL) zeigt nachfolgende Tabelle:

EN ISO 14121

Die EN ISO 14121 ist die Nachfolgenorm der EN 1050 undbeschäftigt sich mit Risikobewertungen in Zusammenhang mitmöglichen Gefährdungen die durch eine Maschine ausgelöstwerden können.

472 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Neue Normen für Sicherheitsaufgabenan Maschinen, Anlagen und derenAnwendungsbereiche

EN IEC 61508 (Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener

E/E/PES)

Die EN IEC 61508 ist ein generischer Standard (d.h. branchen-übergreifend) und ist im Bereich des Maschinenbaus insbeson-dere für Entwickler und Hersteller von E/E/PES von Bedeutung.Als Maß für die Sicherheit einer E/E/PES werden dabei insbe-sondere der Safety Integrity Level (SIL) und die Probablity of Failure on Demand (PFD) bzw. die Probablity of Failure per Hour(PFH) verwendet. Konstrukteure, Hersteller und Nutzer vonMaschinen oder Anlagen mit sicherheitsrelevanten Steuerungs-funktionen müssen jedoch auch eine der beiden nachfolgendenNormen beachten.

EN IEC 62061 (Sicherheit von Maschinen – Sicherheit sicher-

heitsrelevanter E/E/PES)

Die EN IEC 62061 ist eine neue Norm, welche die Realisierungsicherheitsrelevanter elektrischer Steuerungssysteme vonMaschinen beschreibt. Die Norm betrachtet den gesamtenLebenszyklus von der Konzeptphase bis zur Außerbetriebnahme.Als Maß für die Sicherheit einer E/E/PES werden dabei (wie beider EN IEC 61508) insbesondere der Safety Integrity Level (SIL)und die Probablity of Failure on Demand (PFD) bzw. die Probabli-ty of Failure per Hour (PFH) verwendet.

prEN ISO 13849-1 und EN ISO 13849-2 (Sicherheit von

Maschinen – sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen)

Die (pr)EN ISO 13849-1 und -2 sind die Nachfolgenormen der EN 954-1 und -2 und beschäftigen sich mit der Sicherheit vonMaschinensteuerungen (ähnlich wie die EN IEC 62061). Im Gegensatz zur EN IEC 62061 kann die Maschinensteuerungallerdings in beliebiger Technologie (Elektrik, Hydraulik, Pneu-matik etc.) ausgeführt sein. Als Maß für die Sicherheit einersicherheitsrelevanten Maschinensteuerung wird insbesondereder Performance Level (PL) verwendet.

Zur Information:Eine Entscheidungshilfe über die Anwendung der EN IEC 62061oder der EN ISO 13849-1 und -2 bietet nachfolgende, von IEC-und ISO-Gremien beider Normen festgelegte, Tabelle:

Technologie zur Ausführung

von sicherheitsrelevanten

Steuerungsfunktionen prEN ISO 13849-1 (rev.) EN IEC 62061

A Nicht-elektrisch X Nicht abgedeckt(z.B. Hydraulik, Pneumatik)

B Elektromechanik Beschränkt auf vorgesehene Alle Architekturen (z.B. Relais und/oder Architekturen (siehe Anm. 1) und max. bis SIL 3einfache Elektronik) und maximal bis PL = e

C Komplexe Elektronik Beschränkt auf vorgesehene Alle Architekturen(z.B. programmierbare Architekturen (siehe Anm. 1) und max. bis SIL 3Elektronik) und maximal bis PL = d

D A kombiniert mit B Beschränkt auf vorgesehene X siehe Anm. 3Architekturen (siehe Anm. 1)und maximal bis PL = e

E C kombiniert mit B Beschränkt auf vorgesehene Alle ArchitekturenArchitekturen (siehe Anm. 1) und max. bis SIL 3und maximal bis PL = d

F C kombiniert mit A oder X siehe Anm. 2 X siehe Anm. 3C kombiniert mit A und B

Performance Level (PL) Average probability of a SIL (EN 61508)

dangerous failure

per hour (1/h)

a ≥ 10-5 to < 10-4 No special safety requirementsb ≥ 3 x 10-6 to < 10-5 1c ≥ 10-6 to < 3 x 10-6 1d ≥ 10-7 to < 10-6 2e ≥ 10-8 to < 10-7 3

➔ Anmerkung 1: Vorgesehene Architekturen sind im Anhang B der EN ISO 13849-1beschrieben und geben einen vereinfachten Ansatz für die Quantifizierung.

➔ Anmerkung 2: Für komplexe Elektronik: Verwendung vorgesehener Architekturen inÜbereinstimmung mit der EN ISO 13849-1 bis PL = d oder jede Architektur in Übereinstimmung mit EN IEC 62061.

➔ Anmerkung 3: Für nicht elektrische Technologien: Verwenden Sie Teile, die der EN ISO 13849-1 (rev.) entsprechen, als Subsysteme.

Note 1 The performance for each hazardous situation in this standard is divided into fivelevels a to e where the risk reduction contributed by the SRP/CS in a is low and ine is high

Note 2 It should be noticed that performance levels b and c together cover only oneorder of magnitude on the scale of average probability of a dangerous failure perhour (or one step on the SIL scale).

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473Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Gesetzliche Anforderungen und Normen für Maschinen und derenSicherheitsbereiche in den USA

Diese kurze Übersicht bietet keine vollständige Zusammenstel-lung der Anforderungen in den USA. Der Betreiber von Maschi-nen muss sich über die gültigen regionalen Regeln informieren.

In den USA besteht im Gegensatz zu Europa für den Hersteller/Lieferer von Maschinen und Anlagen keine einheitliche Bundes-gesetzgebung die die Sicherheit an Maschinen abdeckt.Der Arbeitgeber muss aber generell einen Arbeitsplatz ohneUnfallgefahr oder sonstige Beeinflussung der Gesundheit bieten.Diese Kernforderungen sind durch die OSHA (OccupationalSafety and Health Act) 1970 festgelegt.

OSHA

Die OSHA setzt regionale Inspektoren zur Prüfung der Einhaltungder gültigen Regeln ein.Die für Arbeitssicherheit relevanten Regeln der OSHA sind inOSHA 29 CFR 1910.xxx (CFR: Code of Federal Regulations).Siehe www.osha.gov.

Ähnlich wie in Europa haben produktspezifische Standards Vor-rang vor allgemeinen Standards. Für den industriellen Bereichgibt es zur Zeit folgende OSHA-Sicherheits-Standards:1910.211, Definitions1910.212, General requirements for all machines1910.213, Woodworking machinery requirement 1910.214, Cooperage machinery [Reserved] 1910.215, Abrasive wheel machinery1910.216, Mills and calendars in the rubber and plastics

industries. 1910.217, Mechanical power presses 1910.218, Forging machines 1910.219, Mechanical power-transmission apparatus

Die OSHA Regeln beschreiben Mindestanforderungen zurGewährleistung sicherer Arbeitsplätze. Sie sind aber nicht restrik-tiv gehalten und bieten Raum für neue Technologien, die dieSicherheit auf andere Art und Weise gewährleisten.Bei bestimmten Anwendungen wird verlangt, dass alle elektri-schen Geräte, die zum Schutz der Arbeitnehmer eingesetzt wer-den, von einem von OSHA genehmigten Nationally RecognizedTesting Laboratory (NRTL) genehmigt werden.

Konzepte und Technologien für die Sicherheit von Maschinensind. u.a. auch zu finden unter:http://www.osha.gov/Publications/Mach_SafeGuard/toc.html

CONCEPTS AND TECHNIQUES OF MACHINE

SAFEGUARDING

U.S. Department of Labor Occupational Safety and Health Administration OSHA 3067, 1992 (Revised) Table of Contents Introduction Chapter 1 – Basics of Machine Safeguarding Chapter 2 – Methods of Machine Safeguarding Chapter 3 – Guard Construction Chapter 4 – Machinery Maintenance and Repair Chapter 5 – Utilization of Industry Consensus Standards Chapter 6 – Robotics in the Workplace Chapter 7 – Cellular Manufacturing Systems Chapter 8 – Ergonomic Considerations of Machine Safeguarding Chapter 9 – Cooperation and Assistance Machine Guarding Checklist

Produkthaftung, NFPA, ANSI

Die aktuellen Standards der NFPA und der ANSI sowie dieRegeln der Produkthaftung in den USA sind ebenfalls zu beach-ten. Durch die Produkthaftung werden Hersteller und Betreiberim eigenen Interesse zur sorgfältigen Einhaltung von Vorschriftenund zur Erfüllung des Standes der Technik „gezwungen“.Im Falle eines Unfalls müssen die Unternehmen nachweisen,dass die allgemein anerkannten Sicherheitsprinzipien angewen-det wurden. Zwei besonders wichtige Standards für Sicherheit in der Industriesind NPFA 70 und NFPA 79 (Electrical Standard for industrialMachinery). Es werden die grundlegenden Anforderungen an dieEigenschaften und die Ausführung der elektrischen Ausrüstungbeschrieben. Die Regelungen in NFPA 70 gelten vorrangig fürGebäude aber auch für die elektrischen Verbindungen vonMaschinen und Teilmaschinen. NFPA 79 gilt für die elektrische Ausrüstung von Industriemaschi-nen mit Nennspannungen kleiner 600 V. Für z.B. große Förder-systeme sind beide Standards anzuwenden.

Als eine Maschine wird auch eine Gruppe von Maschinen, die koordiniert zusammenarbeiten, also Anlagen, betrachtet.Die NFPA 79-2002 enthält grundlegende Anforderungen für pro-grammierbare Elektronik und Busse, wenn diese zur Ausführungsicherheitsrelevanter Funktionen (u.a. auch Not-Halt Funktionender Stop-Kategorien 0 und 1) eingesetzt werden. Die NFPA 79verlangt bei Not-Halt Funktionen die elektrische Energie durchelektromechanische Mittel abzutrennen. Es muss ein vergleich-baren Schutz wie festverdrahtete Steuerungen erreicht werden.

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474 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Als geeigneter Standard für die Anforderungen an solche Syste-me wird IEC 61508 genannt.Software und Firmware basierte Controller, die in sicherheitsrele-vanten Funktionen eingesetzt werden, müssen für solcheAnwendung gelistet (zertifiziert durch NRTL) sein.

Unter ANSI B11 gibt es Reihen weiterer Standards zur Sicherheitin der Industrie, die zusätzliche Anleitung zum Erzielen der gefor-derten Sicherheit bieten. Z.B.:ANSI B11.19-2003: „Performance Criteria for Safeguarding“ANSI/RIA R 15.06-1999: „Industrial Robots and Robot Systems –Safety Requirements“ANSI B11 TR3-2000: „Risk Assessment and Risk Reduction – A guide to Estimate, Evaluate, and Reduce Risks Associated withMachine Tools“.Siehe www.ansi.org

Wo ist was erhältlich

Gesetze und VerordnungenBuchhandel oderCarl Heymanns-Verlag, Luxemburger Straße 449, 50939 Köln 41Tel.: 02 21/46 01 00, Fax: 02 21/46 01 69

Unfallverhütungsvorschriften (VBG-Nummer) sowie Richtlinien,Sicherheitsregeln, Grundsätze, Merkblätter (ZH1/...)Carl Heymanns-Verlag, Luxemburger Straße 449, 50939 KölnTel.: 02 21/46 01 00, Fax: 02 21/46 01 69

DIN-Norm und VDMA-Einheitsblätter

Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 BerlinTel.: 0 30/26 01-0, Fax: 0 30/26 01-12 60

VDE-Bestimmungen

VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 10625 BerlinTel.: 0 30/34 80 01-0, Fax: 0 30/3 41 70 93

BIA-Report

Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz BGIA Alte Heerstraße 111, Postfach 20 43, 53757 Sankt AugustinTel.: 0 22 41/2 31-02 (Zentrale), Fax: 0 22 41/2 31-22 34

BIA-Handbuch

Ergänzbare Sammlung der sicherheitstechnischen Informations-und Arbeitsblätter für die betriebliche PraxisHerausgeber: Berufsgenossenschaftliches Institut für ArbeitsschutzErich Schmidt Verlag, Bielefeld

Schrifttum

[1] EG-Richtlinien für Maschinen 98/73/EG [3] VDMA EG-Maschinenrichtlinie Gerätesicherheitsgesetz –

Text – Hinweise – Fragen 1991[5] EN 292 - 1:1991 (Typ A-Norm)[6] EN 292 - 2:1991 (Typ A-Norm)[7] EN 1050:1996 (Typ A-Norm)[8] EN 954-1:1996-12 (Typ B-Norm)[9] EN 60 204 - 1:1997 (Typ B-Norm)[10] EN 574:1996 (Typ B-Norm) [11] EN 418:1992-10 (Typ B-Norm) [12] BG-Eisen und Metall III[13] EN 1088:1995-12 (Typ B-Norm)

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475Technische Änderungen vorbehalten

safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Begriffe und Definitionen(in alphabetischer Reihenfolge)

Abschalten im Notfall

➔ Stillsetzen im Notfall

Aktor

Stellglied, z.B. Motor, Ventil, Relais, Motorschütze u.s.w.

Anforderungsklasse (AK)

Nach DIN V 19250 Zuordnung von Anforderungen für die Reali-sierung der Schutzeinrichtung, die zu einer dem Risiko angemes-senen sicherheitsbezogenen Leistungsfähigkeit der Einrichtungführen soll. Sie ergibt sich im wesentlichen aus dem Produkt desSchadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit.

Anlaufsperre

Einrichtung, die einen automatischen Maschinenanlauf verhin-dert, wenn die Stromversorgung des ➔ SAG eingeschaltet oderunterbrochen und wiedereingeschaltet wird.

Anlauftestung

Manuell oder automatisch durchgeführter Test des ➔ SAG, nachdem die Versorgungsspannung an das ➔ SAG angelegtwurde. Ein Beispiel ist das manuelle Öffnen und Schliessen einer trennenden Schutzeinrichtung nach dem Einschalten der Versorgungsspannung.

Ansteuerung, sicherheitsrelevant

Einkanalige Ansteuerung:

Ansteuerung über einen Signalgeber Ausgang.Zweikanalige Ansteuerung:

Ansteuerung über zwei Signalgeber Ausgänge.

Ausgangs-Erweiterungsgerät

Gerät welches nur in Verbindung mit einem ➔ Basisgerät zumZwecke der Vervielfachung der Ausgänge einsetzbar ist.

Ausschalten im Notfall

Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, die Versorgung mitelektrischer Energie zu einer ganzen oder einem Teil einer Instal-lation abzuschalten, falls ein Risiko für elektrischen Schlag oderein anderes Risiko elektrischen Ursprungs besteht. [IEC / DIN EN 60204 1/11.98 Anhang D]Aufkommende oder bestehende Gefahren für Personen undSchäden an der Maschine, am Arbeitsgut oder der Umwelt sollen damit abgewendet oder gemindert werden.

Basisgerät

einer Auswerteeinheit

Auswerteeinheit die alle Grundfunktionen enthält die in Sicher-heitseinrichtungen mindestens vorhanden sein müssen, um ein sicherheitsgerichtetes Ausgangssignal zu erzeugen.➔ E/E/PESElektrische/Elektronische/Programmierbare Elektronische Systeme. [EN 61508-2]Erweiterungsgerät

Befehlsgerät

➔ Signalgeber

BWP

Berührungslos Wirkender Positionsschalter➔ PDF

BWS

Berührungslos Wirkende SchutzeinrichtungIm Wesentlichen eine Sensorfunktion und die dazugehörigeSteuerungs- /Überwachungs-Funktion mit Ausgangsschalt-element (➔

Not-Halt

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, einen Prozessoder eine Bewegung anzuhalten, der (die) gefahrbringend würde.[EN 60204-1, Anhang D] OSSD). [IEC / DIN EN 61496]

Diskrepanzzeitüberwachung

Toleriert durch ein definiertes Zeitfenster die Ungleichzeitigkeitzusammengehöriger Signale.

Diversität

Diversitäre RedundanzSystemdesign mit unterschiedlichen Maßnahmen für das gleicheZiel zur Vermeidung von systematischen Fehlern.

Drehzahlüberwachung, sicherheitsgerichtet

Sicherheitsgerichtete Überwachung einer definierten Drehzahl. Anmerkung 1: Bei Über- oder Unterschreitung dieser Drehzahl

erfolgt eine Abschaltung des Antriebs bzw. eineMeldung.

Anmerkung 2: Ein Sonderfall ist die Stillstandsüberwachung, bei der eine Geschwindigkeit der Achse ➔ 0überwacht wird.

Dynamische Testung

➔Testung

Erdschlusserkennung

Sofort oder im Rahmen der zyklischen Selbstüberwachung,nimmt das Gerät nach Erkennung des Fehlers „Erdschluss“ den vereinbarten sicheren Zustand ein.

E/E/PES

Elektrische/Elektronische/Programmierbare Elektronische Systeme. [EN 61508-2]

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476 Technische Änderungen vorbehalten

safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Erweiterungsgerät

Ein Erweiterungsgerät ist ein ➔ SAG, welches nur in Verbindungmit einem ➔ Basisgerät zum Zwecke der Kontaktvervielfachungbzw. Eingangsvervielfachung einsetzbar ist. ➔ Ausgangs-Erwei-terungsgeräte werden in die ➔ zyklische Selbstüberwachung ein-bezogen.

Unterscheidung:➔ Ausgangs-Erweiterungsgerät zur Vervielfachung der SicherheitsausgängeEingangs-Erweiterungsgerät zur Vervielfachung der Sicher-heitseingänge

Freigabestrompfad

Erzeugt ein sicherheitsgerichtetes Ausgangssignal.Anmerkung: Freigabestrompfade wirken nach außen wie

Schließer (➔

Not-Halt

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, einen Prozessoder eine Bewegung anzuhalten, der (die) gefahrbringend würde.[EN 60204-1, Anhang D] OSSD).

Funktionsprüfung

Überprüfung der zu erwartenden Funktion eines Gerätes.Anmerkung: Kann entweder automatisch durch das Steuerungs-

system oder von Hand durch Überwachung oderPrüfung beim Ablauf und nach festgelegten Zeitab-ständen oder als Kombination, je nach Erfordernis,ausgeführt werden. [IEC / DIN EN 60204 1,Abschn. 9.4.2.4]

Gesteuertes Stillsetzen

➔ Stopfunktion

Gleichzeitigkeitsüberwachung

Die Gleichzeitigkeitsüberwachung von Signalgebern durch diesicherheitsrelevante Auswerteeinheit wird zur Erhöhung derfunktionalen Sicherheit der Schutzeinrichtung angewendet. Die Überwachung erfolgt indem der Signalwechsel der Signal-geber innerhalb der vorgegeben Zeit, der ➔ Synchronüber-wachungszeit, überprüft wird. Wird diese Zeit überschritten,erfolgt kein Freigabesignal. Für einige Sicherheitseinrichtungenist eine Gleichzeitigkeitsüberwachung vorgeschrieben (➔ Zwei-handschaltung).

Kategorie (nach EN 954-1)

➔ Steuerungskategorie (SK)

Magnetschalter

➔ Signalgeber, PDF

Meldestrompfad

Erzeugt ein nicht-sicherheitsgerichtetes Ausgangssignal.

Muting

Zeitlich begrenztes bestimmungsgemäßes Aufheben (Über-brückungsfunktion) der Sicherheitsfunktion mit zusätzlicher Sensorik. [IEC / DIN EN 61496 1]Anmerkung: Diese Sensorik dient der Unterscheidung von

Personen und Gegenständen.

Muting-Sensoren

➔ Signalgeber

Näherungsschalter

➔ Signalgeber

Not-Aus

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, die Versorgungmit elektrischer Energie zu einer ganzen oder zu einem Teil einerInstallation abzuschalten, falls ein Risiko für elektrischen Schlagoder ein anderes Risiko elektrischen Ursprungs besteht. [EN 60204-1, Anhang D]

Not-Aus-Einrichtung

Anordnung von Bauteilen, die dazu bestimmt ist, die NOT-AUS-Funktion zu verwirklichen. [EN 418 / EN 60947 5 5 / EN 60204 1]

Not-Aus-Taster

➔ Signalgeber

Not-Halt

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, einen Prozessoder eine Bewegung anzuhalten, der (die) gefahrbringend würde.[EN 60204-1, Anhang D]

OSSD

Output Switching Signal Device (Ausgangsschaltelement). [IEC / DIN EN 61496]Teil der ➔ BWS / ➔ PDF, der in den AUS-Zustand übergeht,wenn das ➔ SAG oder die Überwachungseinrichtungenanspricht.

PDF

➔ Signalgeber

Periodischer Test

Der periodische Test bei BWS Typ 2 bildet das Ansprechen des Sensorteils nach, um einen gefahrbringenden Ausfall aufzu-decken. Er ist für den Nachweis der Funktion von BWS Typ 2nach EN 61496 1 vorgeschrieben und wird durch das an denSensor angeschlossen ➔ SAG durchgeführt.

Positionsschalter

➔ Signalgeber

Querschluss

Elektrisch leitende Verbindung / Kurzschluss zwischen densicherheitsrelevanten Eingangs-Kanälen eines ➔ SAG

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safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Anmerkung: Ein Querschluss kann nur bei mehrkanaliger Geräteansteuerung auftreten.

Querschlusserkennung

Fähigkeit eines ➔ SAG, Querschlüsse sofort oder im Rahmeneiner zyklischen Überwachung, nach Erkennen des Fehlers, den vereinbarten sicheren Zustand einzunehmen.

Redundanz

Vorhandensein von mehr als für die Funktion notwendige Mittel.Anmerkung: Für die gleiche Funktion sind mehrere Funktions-

gruppen eingesetzt (z. B. mehrkanaliger Aufbau). In der Sicherheitstechnik insbesondere die „Verdopplung kritischer Bauteile“. [EN 292 2]

Reset

Zurücksetzen/-stellen in einen definierten Zustand➔ Start

Reset-Taster

➔ Signalgeber

Risiko

Kombination der Wahrscheinlichkeit eines Schadeneintritts unddes Schadensausmaßes. [EN 292 1]Anmerkung: Einfluss haben die Schwere des Schadens, die

Gefährdungsexposition, die Auftretenswahrschein-lichkeit und der Mangel an Ausweichungsmöglich-keiten. [EN 1050]

➔ Risikoschätzung

Risikoschätzung

Bewertung sicherheitsgerichteter Anforderungen, unter Berück-sichtigung von Schadenausmaß, Eintrittwahrscheinlichkeit, Risikoklassifikation.Anmerkung: Die Gefahrenfolge stellt im allgemeinen das

Schadenausmaßelement des Risiko dar. Für jedes Risiko ist es dann erforderlich, entweder den Grenz-wert der Wahrscheinlichkeit oder Häufigkeit des Eintretens zu schätzen oder einen zulässigen Grenzwert zu bestimmen.Die Gefahrenfolge stellt den Zusammenhang zwischen den anerkannten Gefahren und der Risikoschätzung her. Die Gefahrenfolge bringtGefahren und gefährliche Ereignisse in Zusammen-hang die zu einem Unfall führen können. Die Gewichtung der Gefahren erfolgt durch Zuord-nung einer ➔ Steuerungskategorie (SK), einer ➔ Anforderungsklasse (AK) oder eines ➔ SafetyIntegrity Level (SIL).

EN 1050 enthält Verfahren, die für die Durchführung einer Risiko-beurteilung notwendig sind. Die Risikobeurteilung umfasst dem-nach zunächst eine Risikoanalyse und eine anschließende Risiko-bewertung.

Rückführkreis

Überwacht angesteuerte Aktoren.Anmerkung: Das ➔ SAG kann nur bei geschlossenem Rückführ-

kreis aktiviert werden. Die sichere Rückmeldungerfolgt z.B. bei Relais oder Schütze mit zwangsge-führten Kontakten. In Reihe geschaltete Öffner derüberwachten Relais werden in den Rückführkreisdes SAG integriert. Verschweißt ein Kontakt im Freigabestrompfad, so ist ein erneutes Aktivierendes ➔ SAG nicht mehr möglich, weil der Rückführ-kreis geöffnet bleibt.

Safety Integrity Level (SIL)

Zielmaß der Versagenswahrscheinlichkeit für die Ausführung derRisiko reduzierenden Funktionen. [IEC / DIN EN 61508]

SAG

Hier verwendete Abkürzung für sicherheitsrelevantes Auswerte-gerät, z.B. Sicherheitssteuerung, Sicherheits-Schaltgerät, Aus-werteeinheit

Schaltmatten, Schaltleisten, Schaltkanten

➔ Signalgeber

Schutztürwächter

Überwacht die Stellung von Positionsschaltern an einer trennen-den Schutzeinrichtung. Er erzeugt ein sicherheitsgerichtetes Aus-gangssignal, wenn diese Schutztür geschlossen wird.

Seilzugschalter

➔ Signalgeber

Selbstüberwachung

Automatische zyklische Überwachung der Funktionsfähigkeit der Bauteile.➔ Testung

Sicher reduzierte Geschwindigkeit

Sichere Überwachung der Geschwindigkeit eines AntriebesAnmerkung: Die Funktion erlaubt die Überwachung einer Achse

oder Spindel auf eine vorgegebene Geschwindig-keit. Beim Einrichten sind z.B. die Geschwindig-keitsgrenzen entsprechend der geltenden C-Normanzuwenden, z.B. 2 m/min für Achsen. In vielen Maschinen kommt eine sicher überwachteGeschwindigkeit aber auch während der automati-schen Bearbeitung zur Anwendung. Um Schadenan der Maschine oder am Produktionsgut zu ver-meiden, kann so die Überschreitung bestimmterHöchstdrehzahlen und Geschwindigkeiten sicherverhindert werden.Durch den Antriebshersteller müssen Schutzmaß-nahmen vorgesehen werden, die das Ändern derGeschwindigkeitsgrenzwerte nur dem Maschinen-hersteller erlauben. Nach jeder Neueinstellung oder

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safetysafetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Änderung von Geschwindigkeitsgrenzwerten mussaußerdem ein Abnahmetest durchgeführt werden.Der Inbetriebnehmer muss während des Abnahme-testes den Geschwindigkeitsgrenzwert anfahrenund einwandfreie sicherheitsgerichtete Reaktion ineinem vom Antriebshersteller vorgesehenen Form-blatt dokumentieren.

Sicherer Betriebshalt

Der Antrieb wird durch seine Steuerung überwacht im Stillstandgehalten.Anmerkung 1: Das übergeordnete ➔ SAG leitet bei Abweichun-

gen vom Stillstand die sicherheitsgerichtete Reak-tion ein.

Anmerkung 2: Der sichere Betriebshalt wird immer dort benötigt,wo häufig manuell in den Prozess eingegriffenwerden muss, eine hardwaremäßige Trennungvon der Energieversorgung nicht praktikabel ist.Anwendungsbeispiele sind der Einrichtbetrieb und das Einfahren von CNC-Programmen.

Sicherer Halt

Sichere Unterbrechung der Energieversorgung zum Antrieb,weshalb kein Drehmoment erzeugt wird und somit keine gefähr-liche Bewegung entsteht.Anmerkung: Eine Überwachung des Stillstands muss nicht er-

folgen. Eine kontaktbehaftete Trennung zur Energie-versorgung kann, muss jedoch nicht vorhandensein.

Sicheres Stillsetzen

Ein der Gefahrensituation entsprechendes Stillsetzen desAntriebs (➔ Stopfunktion).Anmerkung: Die elektrischen, elektronischen, elektromechani-

schen Einrichtungen, die für die Verzögerung desAntriebs notwendig sind, müssen in die Sicherheits-betrachtungen mit einbezogen werden.

Massnahmen sind z.B.➔ Gesteuertes Stillsetzen mit sicher überwachter

Verzögerungszeit➔ Gesteuertes Stillsetzen mit sicherer Überwachung der

Bremsrampe➔ Ungesteuertes Stillsetzen mit mechanischen Bremsen

Sicherheits-Lichtgitter

➔ Sicherheits-Lichtvorhang

Sicherheits-Lichtschranke

➔ Signalgeber

Sicherheits-Lichtvorhang

➔ Signalgeber

Sicherheits-Schaltgerät

➔ SAG, sicherheitsgerichtet

Signalgeber

Magnetschalter, bestehend aus einem oder mehreren Reed-kontakten, ändern unter dem Einfluss eines Magnetfeldes ihrenSchaltzustand.Muting-Sensor wird bei Muting-Betrieb (➔ Muting) eingesetzt,um Körper zu erkennen, bei denen eine ➔ BWS nicht abschaltensoll.Näherungsschalter (induktiv, optisch oder kapazitiv) ändern beider Annäherung von Körpern oder Flüssigkeiten ihren Schalt-zustand. Sie sind überwiegend mit Halbleiterausgängen aus-gerüstet.Not-Aus-Taster zur Betätigung in Gefahrensituationen um damitein Abschalten des Prozesses oder der Maschine bzw. Anlage zubewirken. Er muss über zwangsöffnende Kontakte verfügen undsollte leicht erreichbar und überlistungssicher sein. [EN 418]Positionsschalter ist Teil der Verriegelungseinrichtung einer trennenden Schutzeinrichtung. Er ändert seinen Schaltzustand inAbhängigkeit von einem mechanisch gegebenen Steuerbefehl.Es gibt Positionsschalter ohne und mit Zuhaltung (➔ Zuhaltungs-einrichtung).PDF (Proximity Devices with defined behaviour under Fault conditions) sind Näherungsschalter für Sicherheitsfunktionen mit definiertem Verhalten unter Fehlerbedingungen (PDF), bei denen durch Veränderung optischer, magnetischer, elektro-statischer, akustischer oder anderer Felder ein Schaltvorgangausgelöst wird. Das dabei erzeugte Schaltsignal darf für sicher-heitsrelevante Steuerungen von Maschinen verwendet werden.Anmerkung: Zum Näherungsschalter für Sicherheitsfunktionen

gehören die Baugruppen Sensor (aktives Teil), Aus-wertegerät inklusive den Sicherheitsausgängen undBetätiger (festgelegtes Objekt).

Reset-Taster in einem ➔ SAG stellt eine ➔ Wiederanlaufsperredar, welche erst durch Betätigung aufgehoben wird.Laserscanner sind optische Flächenscanner die berührungslosmit periodisch ausgesendeten Lichtimpulsen arbeiten, die einintegrierter Drehspiegel in den Arbeitsbereich streut. Objekte, die in das definierte Schutzfeld eindringen, werden durch Reflek-tion dieser Lichtimpulse erkannt und aus der Lichtlaufzeit werdendie Koordinaten des „Hindernisses“ errechnet. Befindet sich das„Hindernis“ im definierten Schutzfeld, wird über sicherheitsge-richtete Ausgänge (➔

Not-Halt

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, einen Prozessoder eine Bewegung anzuhalten, der (die) gefahrbringend würde.[EN 60204-1, Anhang D] OSSD) eine í Stopfunktion bewirkt.Schaltmatten, Schaltplatten Schaltleisten, Schaltkantenändern bei Betreten (Schaltmatte) bzw. bei Verformung (Schaltlei-sten, Schaltkanten) ihren Schaltzustand. [EN 1760 1/ 2]Seilzugschalter bewirkt einen ➔ Stop-Kategorie 0, wenn eineReißleine gezogen wird oder das Seil reißt.Sicherheits-Lichtgitter bzw. Sicherheits-Lichtvorhang ändertbei Unterbrechung eines oder mehrerer Lichtstrahlen seinenSchaltzustand.

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safetyAllgemeine Angaben und Hinweise

Sicherheits-Lichtschranke (SL) ändert bei Unterbrechung ihresLichtstrahls ihren Schaltzustand.Zustimmschalter ist manuell zu betätigen, damit die Schutz-wirkung von Schutzeinrichtungen aufgehoben werden kann. Mitihm allein dürfen keine gefahrenbringenden Zustände eingeleitetwerden, dafür ist ein „zweiter, bewusster“ Befehl erforderlich.

SIL (Safety Integrity Level)

➔ Safety Integrity Level (SIL)

Start

Automatischer Start:Nach Prüfung des Eingangsabbildes und positivem Test durchdas ➔ SAG, wird ohne manuelle Zustimmung ein Freigabesignalerzeugt.Anmerkung: Diese Funktion wird auch als dynamischer Betrieb

bezeichnet und ist für Not-Aus-Einrichtungenunzulässig.

Manueller Start:Durch Betätigen des ➔ Reset-Taster und nach Prüfung des Ein-gangsabbildes und positivem Test durch die ➔ SAG, wird einFreigabesignal erzeugt.Anmerkung: Diese Funktion wird auch als statischer Betrieb

bezeichnet und ist für Not-Aus-Einrichtungen (➔ Stopfunktion) vorgeschrieben. [IEC / DIN EN 60204 1]

Stellungsüberwachung

Überwachung der Position einer Schutzeinrichtung (z.B. Schutz-tür) mit Hilfe dafür geeigneter ➔ Signalgeber und ➔ SAG

Steuerungskategorie (SK)

Einteilung der sicherheitsbezogenen Teile einer Steuerung inBezug auf ihre Widerstandsfähigkeit (SK B, 1, 2, 3, und 4) gegenFehler und ihr Verhalten im Fehlerfall, die auf Grund der struktu-rellen Anordnung der Teile und / oder deren Zuverlässigkeiterreicht wird. [EN 954 1]

Stillsetzen im Notfall

Eine Handlung im Notfall, die dazu bestimmt ist, einen Prozessoder eine Bewegung anzuhalten, der (die) gefahrbringend wurde.[IEC / DIN EN 60204 1/11.98 Anhang D]

Stillstandsüberwachung

➔ Drehzahlüberwachung

Stopfunktion

[EN 60204-1]Stop-Kategorie 0Ungesteuertes Stillsetzen durch sofortiges Abschalten der Energie zu den MaschinenantriebselementenStop-Kategorie 1Gesteuertes Stillsetzen, bei dem die Energiezufuhr erst dannunterbrochen wird, wenn der Stillstand erreicht ist.Stop-Kategorie 2

Gesteuertes Stillsetzen, bei dem die Energiezufuhr im Stillstanderhalten bleibt.Synchronüberwachungszeit

Zeit, während der eine gleichzeitige Betätigung erfolgen muss,um ein Ausgangssignal zu erzeugen.➔ Zweihandschaltung

Taster-Überwachung

Die Funktion des Tasters wird durch einen dynamischen Signal-wechsel beim Loslassen des Tasters überwacht.Anmerkung: Dadurch wird beispielsweise ein Einschalten der

Anlage verhindert, das durch einen kurzgeschlosse-nen Taster (z.B. durch Manipulation oder einen Kurz-schluss) verursacht würde. ➔ Signalgeber Reset-Taster

Testung

➔ Periodischer Test➔ Zyklischer Test

Trennende Schutzeinrichtung

Mechanische Trennung zwischen dem Gefahrenbereich undbetrieblicher Umwelt.Anmerkung: Die Trennung kann ausgeführt sein als Schutzgitter,

Schutztür, Gehäuse, Abdeckung, Verkleidung, Ver-deckung, Umzäunung, Schirm usw. Sie kann eigen-ständig oder Teil der Maschine sein.

Ungesteuertes Stillsetzen

➔ Stopfunktion

Verriegelungseinrichtung

Mechanische, elektrische oder andere Einrichtung, deren Zweckes ist, den Betrieb eines Maschinenelementes unter bestimmtenBedingungen zu verhindern (üblicherweise solange eine trennen-de Schutzeinrichtung nicht geschlossen ist). [EN 1088]

Wiederanlaufsperre

Verhinderung der Freigabe eines ➔ SAG nach einem Abschalten,nach einer Änderung der Betriebsart der Maschine oder nacheinem Wechsel der Betätigungsart.Anmerkung: Die Wiederanlaufsperre wird erst durch einen exter-

nen Befehl (z.B. ➔ Signalgeber Reset-Taster) aufge-hoben.

Zuhaltung

➔ Zuhaltungseinrichtung

Zuhaltungseinrichtung

Einrichtung, um eine ➔ Trennende Schutzeinrichtung in dergeschlossenen Position zu halten und die mit der Steuerung soverbunden ist, dass die Maschine nicht laufen kann, wenn dieSchutzeinrichtung nicht geschlossen und zugehalten ist und dietrennende Schutzeinrichtung so lange zugehalten bleibt, bis dasVerletzungsrisiko nicht mehr vorhanden ist. [EN 1088]

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Zustimmschalter

➔ Signalgeber

Zwangsgeführte Kontakte

Zwangsführung von Kontakten bedeutet, dass kein Öffnerschließen darf, wenn ein beliebiger Schließer nicht öffnet. Es darf auch kein Schließer schließen, wenn ein Öffner nicht öffnet. Dies gilt bei Relais/Schütze über die gesamte Lebensdauer undauch für den fehlerhaften Zustand. [EN 50205]Beispiel: Ist ein Schließer verschweißt, so bleiben alle anderen

Öffner des betroffenen Relais/Schütz geöffnet, egal obdas Relais/Schütz erregt wird oder nicht.

Zwangsöffnung

Ausführung einer Kontakttrennung als direktes Ergebnis einerfestgelegten Bewegung des Bedienteiles des Schalter über nichtfedernde Teile. [IEC/DIN EN 60204-1]Anmerkung 1: Für die elektrische Ausrüstung von Maschinen

wird die gesicherte Öffnung von Öffnerkontaktenin allen Sicherheitskreisen ausdrücklich vorge-schrieben.

Anmerkung 2: Die Zwangsöffnung ist nach IEC/DIN EN 60947-5-1durch das Zeichen (Pfeil im Kreis) signalisiert (Per-sonenschutzfunktion).

Zweihandschaltung

Einrichtung, die mindestens die gleichzeitige Betätigung durchbeide Hände erfordert, um den Betrieb einer Maschine einzulei-ten und aufrechtzuerhalten, solange eine Gefährdung besteht,um auf diese Weise eine Maßnahme zum Schutz nur der betäti-genden Person zu erreichen. [EN 574]Anmerkung: Zum Auslösen des gefährlichen Arbeitsganges

müssen die beiden Bedienteile gleichzeitig (➔ Synchronüberwachungszeit) betätigt werden.Bei Loslassen auch nur eines der beiden Bedienteilewährend der gefährlichen Bewegung, wird die Frei-gabe aufgehoben. Die Fortsetzung des gefährlichenArbeitsganges kann erst wieder eingeleitet werden,wenn beide Bedienteile in ihre Ausgangslagezurückgekehrt sind und erneut betätigt werden.

Zyklische Selbstüberwachung

➔ Testung

Zyklischer Test

Vor oder bei der nächsten Anforderung der Sicherheitsfunktionwird ein Fehler, d.h. spätestens bei jedem Einschaltzyklus des ➔ SAG automatisch erkannt.