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Allgemeine Volkswirtschaftslehre I für WiMA und andere (AVWL I) WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für Wirtschaftswissenschaften Universität Ulm www.mathematik.uni-ulm.de/wiwi/

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Allgemeine Volkswirtschaftslehre Ifür WiMA und andere

(AVWL I)

WS 2007/08

Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschaftswissenschaften

Universität Ulmwww.mathematik.uni-ulm.de/wiwi/

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Allgemeine Volks-wirtschaftslehre fürWiMa und andere(AVWL I)WS 2007/08

Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschafts-Wissenschaften,Universität Ulm

2. Grundzüge der Mikroökonomik

2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Monopol

→ Ein einziger Anbieter steht vielen Nachfragern gegenüber.

→ Es gibt keine nahen Substitute für das angebotene Gut.

→ Der Monopolist kennt die Nachfrage nach dem von ihm angebotenen Gut.

→ Der Monopolist hat Einfluss auf den Preis seines Gutes.

→ gewisse Marktmacht

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Gründe für Monopole:

• Alleineigentum an Produktionsfaktoren

• Staatliche Legitimation:

- Exklusivlizenzen

- Patente

- Copyright

• Natürliche Monopole

→ zunehmende Skalenerträge

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Fragen:

• Welche Menge wird der Monopolist produzieren?

• Zu welchem Preis wird der Monopolist sein Produkt anbieten?

Lösung:

Monopolist setzt Preis und Menge so, dass sein Gewinn maximiert wird, wobei gilt:

Gewinn (G) = Erlös (E) – Kosten (C), d.h.

G(Y) = E(Y) – C(Y)

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Gewinnmaximierungsproblem:

)Y(C)Y(E)Y(GmaxY

−=

→ notwendige Bedingung erster Ordnung für ein Gewinnoptimum:

G‘(Y) = E‘(Y) – C‘(Y), d.h.

E‘(Y) = C‘(Y)

Grenz-erlös

Grenz-kosten

→ formal identisch zur Optimalitätsbedingung bei vollkommener Konkurrenz!

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Aber:

Unterschiedliche Ermittlung des Grenzertrags bei vollkommener Konkurrenz und bei Monopol

Vollkommene Konkurrenz:

→ Preis gegeben

E(Y) = pY → E‘(Y) = p

→ im Optimum: p = MC(Y)

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Monopol:

→ Berücksichtigung des Nachfrageverhaltens, d.h. p(Y)

E(Y) = p(Y)Y

→ im Optimum: p‘(Y)Y + p(Y) = MC(Y)

→ E‘(Y) = p‘(Y)Y + p(Y)

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Lineare Nachfragefunktion:

p(Y) = a − bY

→ G(Y) = p(Y)Y – C(Y)

= (a-bY)Y – C(Y)

Gewinnmaximum:

G‘(Y) = a – 2bY – C‘(Y) = 0

= aY – bY2 – C(Y)

→ a – 2bY = MC(Y)Grenz-erlös

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Grafisch:

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

a

a/ba/2b

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

a

a/ba/2b

MC(Y)

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

a

a/ba/2b

MC(Y)

YM

pM

Cournot‘scherPunkt

→ pM > E‘ = MC: Grenzerlös ist im Monopolfall niedriger als der Preis

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Gewinn im Monopol:

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

MC(Y)

YM

pM

AC(Y)

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

MC(Y)

YM

pM

AC(Y)

Gewinn

→ Der Monopolist erzielt Gewinne, wenn der Preis über den Durchschnittskosten liegt.

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Wohlfahrtsverlust durch Monopol:

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

MC(Y)

YM

pM

YK

pK

Konsumentenrenteim Konkurrenzfall

Produzenten-rente im Konkurrenzfall

Konsumenten-rente imMonopolfall

Produzentenrente im Monopolfall

Nettowohlfahrtsverlustdurch Monopol

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

In einem Monopol liegen die Preise über den Grenzkosten.

→ Diskrepanz zwischen dem, was Konsumenten zu zahlen bereit wären, und den Kosten des Produzenten

→ Ausbringungsmenge liegt unter dem sozialen Optimum.

→ Der entstehende Wohlfahrtsverlust ist ähnlich zu dem bei Steuern. Allerdings erhält im Fall der Steuern der Staat die Erlöse der Steuern, während im Monopolfall der Monopolist die Einnahmen erhält.

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen Monopole:

• Steigerung des Wettbewerbs durch Fusionskontrollen

• Regulierung

• Öffentliches Eigentum und Staatsunternehmungen

• Nichtstun

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

Preisdifferenzierung / Preisdiskriminierung

→ Gleiche Güter werden an verschiedene Kunden zu unterschiedlichen Preisen verkauft.

→ Stärkere Abschöpfung der Konsumentenrente durch den Monopolisten

→ Vollständige Preisdiskriminierung wäre dann gegeben, wenn ein Monopolist die Zahlungsbereitschaft jedes einzelnen Kunden kennt und ihm genau diesen Betrag abverlangt.

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

a) Monopolist mit Einheitspreis

MC,E',p

Y

p(Y)E'(Y)

MC(Y)

YM

pM

Gewinn

Konsumenten-rente Nettowohlfahrts-

verlust

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2.8 Marktgleichgewicht beim Monopol

b) Monopolist mit vollständiger Preisdifferenzierung

MC,E',p

Y

p(Y)

MC(Y)

Y*

Gewinn

→ vollständige Abschöpfung der Konsumentenrente

→ kein Nettowohlfahrtsverlust

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2. Grundzüge der Mikroökonomik

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

Oligopol

→ wenige Anbieter (im Duopol: zwei Anbieter)

→ ähnliche oder identische Produkte

→ Aktion eines Anbieters hat spürbare Auswirkungen auf die Gewinnsituation der Konkurrenten und löst eventuell Gegenmaßnahmen der Konkurrenten aus.

→ Oligopolist kann Gewinn nicht allein maximieren, sondern berücksichtigt bei der Produktionsplanung die Reaktionen der Mitbewerber.

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Cournot-Wettbewerb im Duopol

→ gleichberechtigte Stellung der beiden Anbieter

→ simultaner Entscheidungsprozess

→ Jeder Anbieter wählt gewinnmaximale Menge.

→ Ableitung einer Reaktionsfunktion

→ Dabei wird der Output des anderen Unternehmens als gegeben angenommen.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Optimierungsproblem von Unternehmen 1:

)Y(CY)YY(p)Y,Y(Gmax 11121211Y1

−+=

Preisabsatzfunktion auf Gesamtmarkt:

p(Y) = p(Y1+Y2)

)Y(MC)Y,Y(E0YG

1121'1

1

1 =→=∂∂

→ Reaktionskurve (-funktion) von Unternehmen 1:

Y1 = f1(Y2)

Interpretation: Y1 ist „beste Antwort“ auf Y2.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Analog:Optimierungsproblem von Unternehmen 2:

)Y(CY)YY(p)Y,Y(Gmax 22221122Y2

−+=

)Y(MC)Y,Y(E0YG

2212'2

2

2 =→=∂∂

→ Reaktionskurve („beste Antwort“) von Unternehmen 2:

Y2 = f2(Y1)

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Im Nash-Cournot Gleichgewicht (Y1*,Y2*) gilt:

Y1* = f1(Y2*); Y2* = f2(Y1*)

→ Kein Unternehmen kann seinen Gewinn durch Wahl einer anderen Menge erhöhen.

→ wechselseitig beste Antwort

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

→ Nash-Gleichgewicht:

Jeder der beiden Akteure ermittelt das für ihn optimale Ergebnis, wobei er berücksichtigt, dass sich der Gegenspieler ebenfalls nach dieser Strategie verhält.

→ Kein Akteur kann einen Vorteil erzielen, indem ereinseitig von seiner Strategie abweicht.

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Beispiel und grafische Darstellung:

Lineare Preisabsatzfunktion:

p(Y) = a - bY

Y: Angebotsmenge auf dem Gesamtmarkt

wobei Y = Y1 + Y2

Y1: Angebotsmenge von Unternehmen 1

Y2: Angebotsmenge von Unternehmen 2

Annahme: MC(Y) = 1

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Erlös von Unternehmen 1:

1211 Y)Y(p)Y,Y(E =

1Y)bYa( −=

121 Y)]YY(ba[ +−=

Grenzerlös von Unternehmen 1:

12121'1 bY)YY(ba)Y,Y(E −+−=

21 bYbY2a −−=

Im Gewinnoptimum gilt:

)Y(MC)Y,Y(E 1121'1 =

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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1bYbY2a 21 =−−

→ Reaktionskurve von Unternehmen 1:

b21

2Y

b2aY 2

1 −−=

Analoge Herleitung für Unternehmen 2:

→ Reaktionskurve von Unternehmen 2:

b21

2Y

b2aY 1

2 −−=

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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b21

2b21

2Y

b2a

b2aY

1

1 −−−

−=

Einsetzen der Reaktionskurve von Unternehmen 2 in die Reaktionskurve von Unternehmen 1:

b21

b41

4Y

b4a

b2a 1 −++−=

b31aY*

1−

=⇒

Analoge Berechnung für Y2: b31aY*

2−

=

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Annahme: a = 100; b = 1

→ Y1* = 33; Y2* = 33; Y* = 66

→ p* = 100 - 1· (Y1* + Y2*) = 34

→ G1* = p*Y1* - 1·Y1* = 1089 = G2*

Reaktionskurven:

Unternehmen 1: Y1 = 49,5 – 0.5 Y2

Unternehmen 2: Y2 = 49,5 – 0.5 Y1

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Grafisch:

Y1

Y2

99

9949,5

49,5

Reaktionsfunktionvon Unt. 1

Reaktionsfunktionvon Unt. 2

Y1

Y2

33

33

Cournot-Gleichgewicht

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Welche Mengen würde ein Monopolist in unserem Beispiel wählen?

im Gewinnmaximum gilt:

E‘(Y) = MC(Y)

Erlös des Monopolisten:

E(Y) = p(Y)·Y = (100 – Y)·Y = 100Y – Y2

→ E‘(Y) = 100 – 2Y

MC(Y) = 1 laut Annahme

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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→ 100 – 2Y = 1

→ YM = 49,5

→ pM = 50,5

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Welches Gleichgewicht wird in unserem Beispiel im Konkurrenzmarkt realisiert?

im Gewinnmaximum gilt:

E‘(Y) = MC(Y)

Erlös des Unternehmens:

E(Y) = p·Y → E‘(Y) = p

MC(Y) = 1 laut Annahme

→ p = 1 (horizontale Angebotsfunktion)

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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im Gleichgewicht muss gelten:

Nachfrage = Angebot

100 – Y = 1

→ YK = 99

→ pK = 1

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Grafische Verdeutlichung:

Y

p

99

S1

D=p(Y)

49,5

50,5

66

34Konkurrenz

Cournot

Monopol

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Fazit:

• Im Cournot-Wettbewerb des Oligopols ist die gleichgewichtige Outputmenge kleiner als die im vollkommenen Wettbewerb und größer als die im Monopol angebotene Menge.

• Der gleichgewichtige Preis im Cournot-Wettbewerb ist größer als der Gleichgewichtspreis bei vollkommener Konkurrenz und kleiner als der Monopolpreis.

• Der Wohlfahrtsverlust im Oligopol ist geringer als der Wohlfahrtsverlust im Monopol.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Bertrand-Wettbewerb im Duopol

• Der Cournot-Wettbewerb ist ein Wettbewerb der Duopolisten über die zu produzierenden Mengen (Mengenwettbewerb).

• Der Wettbewerb zwischen den beiden Duopolisten im Bertrand-Modell findet über den Preis statt (Preiswettbewerb).

Grundidee:

Wenn ein Duopolist den Preis für das Gut Y unterhalb des Preises des Mitbewerbers setzt, würde er die gesamte Nachfrage erhalten.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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• Im Bertrand-Duopol wird trotz des Vorhandenseins von nur zwei Anbietern ein Gleichgewicht realisiert, das identisch ist mit dem im Fall der vollkommenen Konkurrenz.

• Grundlegende Voraussetzung für den Bertrand-Wettbewerb ist, dass jeder Duopolist kapazitätsmäßig in der Lage ist, die gesamte Marktnachfrage zu befriedigen.

Fazit:

• Das Ergebnis dieses ruinösen Preiswettbewerbs ist, dass der Preis letztendlich den Grenzkosten entspricht.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Stackelberg-Modell im Duopol

→ sequentieller Entscheidungsprozess:

• Ein Anbieter macht den ersten Schritt bei der Festlegung seiner Angebotsmenge („Marktführer“).

• Zweiter Anbieter legt seine Angebotsmenge erst fest, wenn die Angebotsmenge des Marktführers bekannt ist („Marktfolger“).

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Annahmen:

• Unternehmen 1 ist Marktführer.

• Unternehmen 2 ist Marktfolger.

→ Unternehmen 2 hält sich wiederum an seine Reaktionskurve:

Y2 = f2(Y1)

(Herleitung s. Cournot-Wettbewerb)

→ Unternehmen 1 berücksichtigt die Reaktionsfunktion von Unternehmen 2 bei seiner Gewinnoptimierung.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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→ Optimierungsproblem von Unternehmen 1:

)Y(CY)YY(p)Y,Y(Gmax 11121211Y1

−+=

u.d.N. Y2 = f2(Y1)

*1

1

1 Y0YG

→=∂∂

Wir erhalten:

Y2* = f2(Y1*)

p* = p(Y1*+Y2*)

)Y(CY))Y(fY(p)Y(Gmax 11112111Y1

−+=→

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschafts-Wissenschaften,Universität Ulm

Beispiel:

Preisabsatzfunktion: p(Y) = 100 – Y mit Y = Y1 + Y2

Grenzkosten: MC = 1

→ Reaktionsfunktion von Unternehmen 2:

Y2 = 49,5 – 0.5 Y1

→ Erlös von Unternehmen 1:

E1(Y1) = p(Y1 + f2(Y1))·Y1

= [100 – (Y1 + f2(Y1))]·Y1

= 50,5Y1 – 0,5 Y12

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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→ im Gewinnoptimum gilt:

E1‘ = MC1

50,5 – Y1 = 1

→ Y1* = 49,5; Y2* = 24,75; Y* = 74,25

→ p* = 25,75

→ G1* = 1225,125; G2* = 612,5625

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Y1

Y2

33

33 49,5

24,75

Grafisch:

Reaktionsfunktionvon Unt. 1

Reaktionsfunktionvon Unt. 2

CournotStackelberg

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

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Y

p

99

S1

D=p(Y)

49,5

50,5

66

34

74,25

25,75

Grafischer Vergleich der unterschiedlichen Lösungen:

Konkurrenz

Cournot

Monopol

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

Stackelberg

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Fazit:

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

• Im Stackelberg-Modell des Oligopols ist die gleichgewichtige Outputmenge kleiner als die im vollkommenen Wettbewerb und größer als die im Cournot-Modell und im Monopol.

• Der gleichgewichtige Preis im Stackelberg-Modell ist größer als der Gleichgewichtspreis bei vollkommener Konkurrenz und kleiner als der Monopolpreis und der Preis im Cournot-Modell.

• Das Stackelberg-Modell zeigt die Möglichkeit einer „first-mover advantage“.

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Kooperatives Verhalten (Kartelle, Absprachen)

→ Unausgeschöpfte Gewinne in den vorherigen Modellen können zu kooperativem Verhalten führen.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

→ Unternehmer entscheiden gemeinsam über Produktionsmenge und Preis.

)Y(C)Y(C]YY)[YY(p)Y,Y(Gmax 2211212121Y,Y 21

−−++=

→ Gemeinsames Optimierungsproblem:

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2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

→ Es stellt sich bei Kooperation die Monopollösung ein.

→ Problem: Wie sollen die Produktionsmengen auf die Kooperationspartner aufgeteilt werden?

→ notwendige Bedingungen für ein Gewinnmaximum:

p‘(Y1+Y2)[Y1 + Y2] + p(Y1+Y2) = MC1(Y1)

p‘(Y1+Y2)[Y1 + Y2] + p(Y1+Y2) = MC2(Y2)

→ im Gewinnmaximum sind die Grenzkosten der Oligopolisten identisch, d.h. MC1(Y1) = MC2(Y2)

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Wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen Oligopole:

• Kooperation von Oligopolisten ist unerwünscht: Die Produktionsmenge liegt unter dem volkswirtschaftlichen Optimum, und der Preis liegt darüber.

2.9 Marktgleichgewicht beim Oligopol

• In Deutschland beschränkt das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen die Formierung von Kartellen.

• Die Einhaltung des Gesetzes wird vom Kartellamt überwacht.