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ALLGEMEINES KNSTLER^ LEXIKONLEBEN UND WERKEDER BERHMTESTEN BILDENDEN KNSTLERVorbereitet von

HERMANN ALEXANDER MLLERHerausgegeben von

HANS WOLFGANG SINGER

Fnfte unvernderte Auflage

ZWEITER BANDGaab

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LITERARISCHE ANSTALT RTTEN LOENING FRANKFURT am MAIN

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G.Gaal), Ludwig Friedrich von, Architekt, geb. 1800 in Tbingen, f 23. Aug. 1869 in Stuttgart, Schler des Oberbauraths Gross, bereiste Italien undp-ankreich, begann 1825 seine praktische Laufbahn und machte sich durch zahlreiche Ntitzlichkeitsund Eisenbahnbauten sehr verdient. In und bei Stuttgart baute er die Infanterie55 die gothische kaserne, das Kronprinzenpalais, restaurirte das Hoftheater, baute 1853 Kirche in Berg und die ebenfalls gothische Kirche in Loffenau i^Schwarzwaldkreis). 1846 wurde er Oberbaurath und 1852 wurde ihm das Commenthurlu-euz des Wrttemberg.

Krouordens verliehen. Oaal, Barent, s. Oael. Oaal, Pieter, hoUnd. Maler, geb. 1769 in Middelburg, f 1819, Schler seines Vaters Thomas G. (f 1817) und spter des Malers Wilh. Seh weickhart, machte Studienreisen nach London, Paris und einem Thedl von Deutschland und liess sich in seiner Vaterstadt nieder, wo er lobenswerthe Genrebilder. Bildnisse, LanJschaften und Stillleben malte. Gabbiani, Antonio Domenico, ital. Maler und Eadierer, geb. 1652 in Florenz, t 1722 das., Schler des Dandini in Florenz und des Giro Ferri in Rom, malte in beiden Stdten vorzugsweise religise Darstellungen, aber auch Genrebilder und Landschaften. Eint seiner wenigen bekannten Bilder ist Das Gastmahl beim Phariser Simon (Museum in Dresden), andere in florentinischen Sammlungen. Man hat auch 4 radierte Bltter von ihm. Oaber, August, Holzschneider der Gegenwart, geb. 14. Nov. 1823 zu Kpperning bei Neisse in Schlesien, f Septbr. J 894 in Berlin, war Autodidakt, den die Liebe zur Kunsts

Holzschnitt fhrte; er arbeitete in Berlin, wo er 1848 seine ersten Holzschnitte nach Zeichnungen von Ludwig Richter verfertigte, um spter in dieser Kunst grosses Verdienst zu erringen. Er schnitt viel fr illustrirte Werke, die 7 Sacramente nach Overbeek, andere Bltter nach Schnorr von Carolsfeld, Ludw. Richter und nach M. v. Schwind die Wandgemlde des Landgrafensaales auf der Wartburg. Gbet, Franz, Radierer, geb. 20. Jan. 1765 in Wien, t 1847 das., war nur Dilettant, radierte aber sehr hbsche Landschaften nach Martin Molitor, 4 Bltter der Jahreszeiten nach Jan v. Goyen, 6 Bltter nach Weirotter und 6 nach Rechberger. Gabiou, s. Chaudet, Jeanne Elisabeth, unter Ghandet, Antoine Denis. Gabi, Alois, Genremaler, geb. 24. Sept. 1845 zu Wiesen im Pitzthal (Tirol), t 27. Febr. 1893 in Mnchen durch Selbstmord, wurde 1862 Schler der Akademie ili Mnchen, wo er unter Schraudolph, Ramberg und spter unter Karl v Piloty in die Fussstapfen Defreggers trat. Auf sein erstes bedeutendes Bild Haspinger den Aufruhr predigend (1872) folgte bald nachher die ebenso gelungene Rekrutenaushebung in Tirol; weniger Glck machten 1875 Die Einsegnung des Brautbettes und Die verbotene Tanzmusik. Eines seiner Meisterwerke war 1877 Hochwrden als Schiedsrichter, ebenso Die heil. 3 Knige mit ihrem Stern (,188-2, als Genrebild), Die ImpfstuLe, Die Nhmaschinenprobe, Der Spinnunterricht und Die Bruschenke. Gabriel, Jacques Ange, franz. Architekt, geb. 1699 in Paris, f um 1782, Sohn und Schler eines Architekten, baute die doppelte Kolonnade des Platzes Ludwigs XV. und die spter von Napoleon I. nach St. Cyr verlegte Militrsehule (jetzt Kriegsakademie) mit ihrer korinthischen Sulenstellung und schweren Kuppel. Gabriel, Paulus Joseph, hollnd. Maler und Bildhauer, geb. 1785 in Amsterdam t 1833 das., widmete sich anfangs der Miniaturmalerei, worin er sich seit 1805 in

zum

Al]g:emeiue8 Kfinstler-Lexioon

5.

Aufl.

2.

Band.

1

2Paris vervollkommnete.

Gabriel

Gadio."

Nach seiner Rckkehr fhrte sein Talent ihn zur Plastik; er ging 1809 abermals nach Paris, trat in das Atelier Cartelliers und spter in Seit 1813 lebte er wieder in seiner Vaterstadt, Italien in das Atelier Canovas. wo er 1820 Mitglied des Instituts und spter Direktor der Akademie wurde. Unter seinen Werken nennt man einen Jngling der sich einen Dorn aus dem FasseMercur, eine Reiterstatue des Knigs Wilhelm I., das Grabmal des SchriftMeermann in der Peterskirche zu Leiden, das Denkmal des Admirals van Kinsbergen am Eingang der Neuen Kirche in Amsterdam und des Dichters Feith in Zwolle (1825). Gabriel, Paul Joseph Constantin, hoUnd. Landschaftsmaler, geb. 5. Juli 1828 Er malte gute Landschaften aus Holland: An in Amsterdam, lebt in Scheveningen. einem schnen Nachmittage, Morgenthau, Bei Tagesanbruch in der Umgebung Amsterdams, Windmhle, Torfgrber im Torfstich, Regenwetter in Holland u. dgl. Von ihm das Gabrielis, Gabriel de, Baumeister, geb. 1671 in Roveredo. ehemalige Residenzs'^hloss der Markgrafen von Ansbach-Baireuth in Ansbach, ein grosses Viereck im Stil der italienischen Renaissance, begonnen 1713. Gabriello, Onofrio, ital. Maler aus Messina, geb. 1617, f 1706, Schler von Barbalunga, N. Poussin und Pietro da Cor ton a, malte in seiner Vaterstadt in der Kirche S. Francesco di Paola und in einigen Kirchen Paduas Bilder vonzieht, einen stellers Joh.

ziemlich

schwachem

Colorit.

Gabroii, Willem, Stilllebenmaler, geb. 28. Oct. 1619 in Antwerpen, f 1679, besuchte Italien, lebte einige Jahre in Rom und trat 1640 in die Lucasgilde seiner Vol ihm in der Pinakothek zu Mnchen ein gedeckter Tisch mit TrinkVaterstadt. gefssen und sonstigem Geschirr, im Museum zu Braunschweig ein Tisch mit einem trkischen Teppich belegt (1652). Gaddi, Aguolo, ital. Maler (florentinische Schule), geb. wahrscheinlich um 1333 in Florenz, f das. 16. Oct. 1396, Sohn und Schler des Taddeo G., malte im Stil Giottos, gab ihm aber eine Richtung auf das Anmuthige und Liebliche. Eines seiner Hauptwerke sind im Chor von Sta. Croce xu Florenz die Fresken von der Legende der Auffindung des heil. Kreuzes auf blanem, goldgestirntem Grunde, worin besonders die Auffindung des Kreuzes durcl" die Kaiserin Helena, von lebensvoller Anmuth, Noch bedeutender ist sein das Historische mit vielem Fleiss ausgefhrt ist. Cyklus von 13 Fresken in der Kapelle della Cintola des Doms zu Prato, wo der ganze mit 2 Kretizgewlben berdeckte Raum die Geschichte der Madonna und des heil. Grtels enthlt. Ein reich gegliederte'^ Altarwerk von ihm ist die thronende Madonna in der Akademie zu Florenz aus dem Jahre 1383 auch die Entwrfe zr den Medaillons au den Aussenseiten der Loggia dei Lauzi, enthaltend die 6 thcDlogischen Tugenden Gerechtigkeit, Klugheit, Mssigung, Strke, Glaube und Liebe. Ein TemperabUd der Maria mit dem Kinde im Museum zu Berlin. In seinen spteren Lebensjahren wurde r Kaufmann und gub die Malerei auf. Gaddi, 0addo, ital. Maler, geb. 1260 in Florenz, f 1332, der Stammvater einer Malerfamilie, war vorzugsweise Mosaicist, wurde 1308 von Clemens V. nach Rom berufen, wo er in der Art des ihm befreundetea Cimabue grosse Mosaikbilder ausfhrte, von denen sich noch Bruchstcke in Sta, Mafia Maggiore erhalten haben; andere ihm zugeschriebene Werke dieser Art sind nicht beglaubigt. Gaddi, Taddeo, ital. Maler, der bedeutendste der Familie, geb. um 1300 in Florenz, f 1366 das., Sohn und in der Malerei Schler des Vorigen, und 24 Jahre lang Schler Giottos, nach dessen Plnen er 1336 den Bau des Glockentharms in Florenz fortsetzte. Als Maler diesem seinem Lehrer nachstehend, hat er zwar seine Hauptwerke, (soweit wir sie kennen), die Fresken (135256) in der Kapelle Baroncelli von Sta. Croce aus dem Leben der Maria, krftig und breit gemalt, aber ohne tieferes religises Gefhl, mit genrehaftigen Nebenfiguren und architektonischem Beiwerk; wahrscheinlich auch ein grossax'tiges Abendmahl im ehemaligen Bfektoriura derselben Kirche und Fresken in der Chorkapelle von S. Francesco in Pisa. Zweifelhaften Urhebers sind die ihm zugeschriebenen, grossen Fresken in der Kapelle degli Spagnuoli von Sta. Maria Novella. Ebenso unsicher fast alle ihm beigelegte Tafelbilder, z. B. die im Berliner Museum vorhandenen Ausgiessung des heil. Geistes und ein Wunder aus der Legende des heil. Franciscus. Mit Sicherheit gehrt ihm nur an das dortige Mittelbild eines Flgelaltars (Maria mit dem Kinde). Gadio, Bartol-ommeo, ital. Architekt und Ingenieur, geb. 1415 in Creraoua, t um 1482, sclitzte als Ingenieur Francesco Sforza 1450 seine Vaterstadt gegen die Angriffe der Venezianer, stellte die Befestigungen von Cassano wieder her,; :

Gael

Grtner.

3

machte sich um die Oberleituug- rieler Civil- und Militrbauten in Oberitalien verdient und baute in seiner Vaterstadt die 1468 begonnene Kirche S. Sigismeudo in schnem Frhrenaissancestil. Crael (Gaal), Barent, hollnd. Maler, geb. um die Mitte des 17. Jahrb., Schler von Ph. Wouworman, malte, wie dieser, Jagdscenen, Landschaften mit Pferden, Dorfkirchweihen und dgl. Von ihm im Museum zu Rotterdam eine von ihren Kindern umgebene Bauersfrau die Kuchen bckt und ein abgestiegener Reiter vor einem Bauernhause, in Augsburg Schweineinarkt, im Museum zu Braunschweig Reiterstck mit Kartenspielern, in der Eremitage zu St. Petersburg, Fischer

am

Strande der See.

Gehilfe

Oaelen, Alexander van, hollnd. Schlachtenmaler, geb. 1670, Schlr und von Huchtenburgh, bereiste Deutschland, lebte lange in Dsseldorf, malte am Hofe des Kurfrsten von Kln Schlachtenbilder und Thierstcke, und ging dann nach London, wo er hnliche Bilder malte. (xrtner, Eduard, Architekturmaler, geb. 2. Juni 1801 in Be lin, f 22. Febr. 1877 das., kam schon 1806 nach Kassel, wo er von dem spteren Direktor der Zeichenakademie in Darmstadt, Friedrich Mller (genannt Maler Mller;, Unterricht 1813 kehrte er nach Berlin zurck, arbeitete 6 Jahre in einer Porzellauerhielt. fabrik, machte Studienreisen, trat 1821 in Verbindung mit dem Decorationsmaler Gropius und malte perspektivische Bi4der in Berliner Schlssern dann studirte er 3 Jahre in Paris unter B e r t i n und widmete sich in Berlin und fr den Kaiser von Russland in St. Petersburg und Moskau mit grossem Erfolg der Prospektiaalerei. Unter seinen wenigen Oelbildern sind zu nennen Der Marktplatz in Prag und in der Nationalgalerie zu Berlin Die Parochialstrasse in Berlin. Er war Mitglieii der Berliner:

Akademie

seit

1833.

Grtner, Friedrich, Architekturmaler, geb. 11. Jan. 1824 in Mnchen, Sohn und Schler des Friedrich von G., den er 1840 und 1841 auf seinen Reisen in Italien und Griechenland begleitete, spter auch Schler der Akademie in Mnchen, des Marinemalers S i m o n s e n und in Paris des Genremelers Claudius J ;i c q u a nd. 1848 bereiste er mit Ed. Gerhardt Spanien und das nrdliche Afrika, besuchte London und Paris und nahm zuletzt seinen Wohnsitz in der Vaterstadt. 1870 ging er noch einmal nach Nordafrika. Seine trefflich beleuchteten Architekturbilder sind grossen theils aus Spanien und Nordafrika entnommen, z. B. iu der Neuen Pinakothek ein Klosterhof im Mondlicht (1846), und das Innere eines maurischen Hauses ferner Au< der Alhaibra, das Innere eines Hauses in Tetuau, Strasse in Algier. Brunnenhot aus der Moschee El-Kebir in Algier. Grtner, Friedrich von, berhmter Architekt, geb. 1792 in Koblenz, f 21. Apri' 1847 in Mnchen, war von 1809 an Schler der dortigen Akademie, machte Studienreisen nach Paris, Italien and Sizilien, als deren Ergebnisse er 1819 Ansichten der am meisten erhaltenen griechischen Monumente Siziliens'' herausgab. 1820 begann er in Mnchen seine erfolgreiche theoretische und praktische Thtigkeit, worin er mit Ausnahme des Siegesthores in Mnchen und des Pompejanischen Hauses in Aschaifenburg (1842) meistens den romanischen Stil annahm, und hierin einen entDie namhaften Mnchener schiedenen Sinn fr massenhafte Wirkungen zeigte. Gebude sind die Ludwigskirche (1829 43), die durch ihr imposantes Treppenhaus schne Bibliothek (183234), die Universitt (1840), die Feldherrenhalle, das Blindeninstitut und gothischen Stils der an Monotonie leidende Witteisbacher Palast U84:3). Die bedeutendsten seiner Bauten ausserhalb Mnchens sind die Kursle in Kissingen und in Brckenau, das kasernenhnliche Schloss in Athen (1834 38), die 1842 begonnene, spter durch K lenze vernderte Befreiungshalle bei Kelheim, und die protestantische Kirche in Kissingen, ausserdem die Restauration der Dome von Bamberg-, Regensburg und Speier. Nachdem Cornelius die Direktion der Akademie der bildenden Knste niedergelegt, vtTirde sie ihm bertragen. Grtner, Heinrich, Landschaftsmaler, geb. 22. Febr. 1828 in Neustrelitz, Schler des 1832 aus Rom zurckgekehrten Rusc he weyTi, seit 1845 in Berlin Schler von F. W. Schirmer und seit 1847 von Ludw. Richter in Dresden. Seine weitereu Studien machte er i Rom, wo ihn die alten Meister und Cornelius beeinflussten. Nach seiner Rckkehr aus Italien malte er in Deutschland zunchst mehrere Wandbilder iu Privatvillen, z. B. beim Stadtrath Drr in Connewitz bei Leipzig Scenen aus dem Leben der Psyche, betheilig'te sich bei den Wan(|lgemlden im Hoftheater zu Dresden und fhrte dann als .sein Hauptwerk die 1849 vollendeten Wandmalereien im Museum zu Leipzig' aus, die in einem Cyklus landschaftlicher Darstellungen die wichtigsten.-

:

:

4

Gaesbeeck

Gaillard.

Schaupltze -der geschichtlichen Entwickelang der Plastik zum Inhalt haben und ihm den 2. Preis eintrr^en. Dann folgten noch 1882 Wandgemlde im Treppenhause der lan(iwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin und einige Oelbilder. C^aesbeeck, Adriaen van, hollnd. Maler geb. in Leiden, f im Jan. 1650 das., waJirscheinlich Schler von Qt. Dou, malte kleine Genrebilder. Im Museum zu Berlin von ihm eine Nherin und im Eeichsmuseum zu Amsterdam ein nur nchtern gemalter junger Gelehi'ter in seinem Studirzimmer. GaSta, Enrico, ital. Landschaftsmaler, geb. im Nov. 1840 in Castellamare, besudite die Akademie in Neapel, wo er sich der Landschaft widmete. Bekannt wurden von ihm Die Kuinen eines Feudalhauses, Triumphbogen in Rom, Die ffentlichen Bder in Pompeji, Das CasteU Angioino bei Castellamare, Ein tiefer Abgrund, Auf dem Wege nach Sorrent, Ansicht von Reggio u. A. Gaggiotti'Kichards, Frau Emma, Bildniss- and Historienmalerin der Mitte des 19. Jahrb., lebte in Italien. Sie malte vorzgliche Bildnisse, darunter das im Besitz des Kaisers Wilhelm II. befindliche von Alex. v. Humboldt, auch ihr Selbstbildniss vor der Staffelei. Unter ihren historischen Bildern nennt man Die Kreuzfahrer und eine Madonna. GaginJ; Antonio, ital. Bildhauer, geb. 1480, von Geburt ein Lombarde, Hauptmeister piiner Knstlerfamilie dieses Namens, soll, was aber nicht nachzuweisen ist, in Rom unter Michelangelo gearbeitet haben. Oagliardi, Cav allere Bernardino, ital. Maler, geb. 1609 in Citt di Castello, 1660, Schler von Nuzzi, bildete sich nach den Carracci und nach Guido Reni, malte Kirchenbilder in seiner Vaterstadt und in Rom. Von ihm wird genannt der Heil. Pellegrinus in der Kirche S. Marcello zu Rom. ^agliardi, Lnigi, Graveur, Ciseleur und Bildner, geb. 12. Jan. 1843 in Mailand, Schler von Giovanni Bellezza, lebte viele Jahre in Rom und kehrte dann in seine Vaterstadt zurck. Man rhmt von ihm einen silbernen Pokal mit der Darstellung der Geburt der Venus und einen noch schneren Pokal mit der Darstellung der Amazonenschlacht. Gagliardi, Paolo, Historienmaler der Gegenwart in Rom, schmckte 1852 die dortige Kirche S. Girolarao de' Schiavoni mit decorativen Fresken, ebenso die Kirche S. Agostino mit mehreren Wajdfresken und die Basilika S. Paolo. Unter seinen Oelbildern nennt man Vincenz von Paula, wie er verlassene Waisenkinder aufnimmti-

(1842).

Maler aus Burgund, thtig In Rom um 1784, f 1795 das., im Rudolfinum zu Prag befindliche Bild von krftigem Colorit Besuch des Knigs Gustav HI. von Schweden bei Papst Pius VI. in Rom bekannt. Er malte auch Bacchus und Ariadne, Die Erziehung des Achilles und Schlachtenbilder. Oaiani, Eglsto, ital. Bildhauer und Holzschnitzer, geb. 16. Aug. 1832 in Florenz, bildete sich in den Werksttten von Barbetti und M o r i n i und schuf zahlreiche, auch in deutschen und englischen Sammlungen bekannt gewordene und in Privatbesitz gekommene kunstvolle Schnitzarbeiten. Sehr bewundert wurden 1880 in Turin 2 Holzreliefs Triumph der Venus und Venus und Amor. Er ist Honorarprofessor der Akademien von Florenz, Genua und Urbino. Gail, Wilhelm, Landschafts- und Architekturmaler, geb. 7. Mrz 1804 in Mnche, f 26. Febr. 1890 das., Schler der dortigen Akademie und seit 1822 Schler von Peter Hess. 1825 reiste er mit dem Baron von Malzen nach Turin und gab zu dessen Monuments romains dans les etats de Sardaigne'^ 13 Bltter und infolge seiner Reise nach Rom und dem sdlichen Italien 12 Bltter Volksscenen und 30 selbstlithographirte Bltter Erinnerung an Florenz, Rom und Neapel" (1827) heraus. 1830 ging er nach Paris und der Normandie, 1831 nach Venedig, wo sein Bild vom Corridor des Dogenpalastes entstand, und 1832 auf eine Forschungsreise nach Spanien. Dann Hess er sich in Mnchen nieder, gab die Ergebnisse seiner Reise nach Spanien (1837) heraus und malte zahlreiche Bilder der iteren spanischen Bauwerke. Dahin gehren Der Lwenhof in der Alhambra (Rudolfinum in Prag), Sanctuarium der Moschee in Cordova, Ruinen des Klosters San Juan de los Reyes in Toledo, ferner aus Venedig der Dogenpalast, Kirche S. Lazzaro (beide in der Neuen Pinakothek) und das Innere eines Klosterhofs (Kunsthalle in Karlsruhe) Mit ebenso viel Geschick und Geschmack wie seine Oelbilder sind seine Radierungen ausgefhrt. Gaillard, Claude Ferdinand, franz. Kupferstecher und Maler, geb. 5. Jan. 1834 in Paris, f 20. Jan. 1887 das., besuchte die Ecole des beaux-arts, war Schler von Cognie*^ und erhielt 1856 als Kupferstecher den Preis fr Rom, wo er sich

Gagneraux,

franz.

machte

sich durch das jetzt

aillard

Graisser.

5

In seinen Stichen arbeitete er mit Aetzwasser, Grabstichel und bis 1866 aufhielt. kalter Nadel und zeigte hierin eine feine, in den Geist des Origlnala eingehende Auf den Reformen Hem-iquel-Duponts fussend hat er die Grbst) chelkunst Techirik. verjngt und gewissermaassen einen neuen Stil geschaffen. Anstalt der gleissnerischen Paradefhrung des Stichels arbeitet er mit fast microscopischen kleinen Strichen, wobei ihm die Hand so frei wie beim Radieren bleibt, jedoch der stofflche Character, den nur die Grabstichelarbeit zu eigen hat, gewahrt ist. Auf den ersten Blick erscheinen manche seiner Bltter wie Heliogravren, so zart sind sie gearbeitet. Zu seinen Hauptblttern gehren: die Madonna aus dem Hause Orleans nach Raffael, die Vierge au donateur und eine andere Madonna nach Giov. Bellini, Oedipus nach Ingres, der Condottiere nach Antonello da Messina (im Louvre), der Mann mit der Nelke nach Jan van Eyck (Mus. in Berlin), die Reiter statue des Gattamelata von Donatello in Padua, auch viele Bltter fr die Gazette des beaux-arts". In seinen Gemlden in Gouache und in Oel, namentlich in seinen Bildnissen, lehnt er sich hufig

bedeutende Meister an. Gaillard, Robert, franz. Kupferstecher, geb. 1722, f 1785, stach Genrebilder nach Grenze, viele mythologische und Genrebilder nach Rousseau, Le Prince, Chevalier.ltere,

an

Roslin

u.

A.

Gainsborougli, Tliomas, berhmter englischer Landschafts- und BUdnissmaler, geb. im Frhjahr 1727 in Sudbury (Suffolk), f 2, Aug. 1788 in London. Schon als Kind zeigte er grosses Zeichnungstalent und er sass den ganzen Tag lang in Wald und Feld, um alle Bume und Partien der Umgegend zu skizziren, flschte einmal sogar seines Vaters Unterschrift, um aus der Schule zu kommen, damit er dieser Liebhaberei nachgehen konnte. Er wurde demnach zuerst zum Kupferstecher Gravelot, dann auf die Londoner Akademie geschickt, wo er unter Hayman Nach vierjhrigem Aufenthalt in der Hauptstadt zurckgekehrt, vermhlte lernte. er sich zwei Jahre darauf mit Margaret Burr, und zog nach Ipswich, wo er einen Gnner fand. Hier hatte er eine Anzahl Bildnissauftrge und lebte ziemlich sorglos aber auch trge dahin. Da meldete sich sein Ehrgeiz und er zog nach Bath, wo sich zur Zeit das elegante England gerne aufhielt. Er begrndete seinen Ruf sehr bald und konnte seinen Preis von 5 auf 40 Guineen fr ein Brustbild, von 8 auf 100 fr ein Bildniss ganze Figur erhhen. 1774 zog er nach London, wo er sich mit West in die Gunst des Hofes, mit Reynolds in die Gunst des Volkes theilte. Unter Anderen sassen ihm Sterne, Reynolds, die Schauspieler Quin, Henderson, Garrick, Mrs. Siddons, Sheridan, Burke, Clive etc. Im Ganzen fhlte er sich zu den literarischen Grssen weniger hingezogen als zu Musikern Er war leidenschaftlicher Musikliebhaber und betrieb das Geigenspiel mit einem so grossen Eifer, dass manchmal die Malerei nur eine Erholung zu sein schien Bei Lebzeiten wurden seine Landschaften, die uns heute vielleicht als seine grsste Leistung erscheinen, wohl anerkannt aber nicht gekauft. Durch Constables Vermittelung ist G. eigentlich der Vater der heutigen Stimmungslandschaft. Sein Colorit ist glhend warm, sein Malvortrag meist virtuos flott; nur ist zu bedauern, dass seine Bilder, wohl in Folge der schlechten Farben und Bindemittel, die ihm zur Verfgung standen, (mglicherweise auch ein wenig infolge seiner Maltechnik) so schnell verderben und gleich einer grossen Anzahl Reynolds'scher Bilder, heute fast nur noch Ruinen sind. G.'s bekanntestes Meisterwerk in Farbenstimmung ist Master Buttall (Blue Boy), die Londoner Nationalgalerie besitzt ber ein Dutzend seiner Werke, weitere in South Kensington, und in der Dulwich Galerie (2. B. das prachtvolle Doppelbildniss der Mrs. Sheridan und Ticknell), das Meiste belindet sich jedoch in Privatbesitz. Auf das Festland ist wenig gelangt Kppings ausgezeichnete Radierungen haben dazu beigetragen, zwei seiner besten Bilder The market cart"und The cottage door" in Deutschland wenigstens bekannt zu machen. Seine Lebensbeschreibung von P. Thicknesse 1788, von G. W, Fulcher 1856, Brock Arnold und Constable 1881. Gainza, Martin de, span. Architekt und Bildhauer des 16. Jahrb., baute und schmckte mit Bildwerken um 1543 und 1561 in der Kathedrale zu Sevilla die Sacristia mayor, die Sacristia de los Calieos (im SpitzbogenstU), die Sala capitular und andere Bauten im Renaissancestil, namentlich die Capilla real daselbst (1651 55). Gaisser, Jakob Emannel, Genremaler, geb. 21. Nov. 1825 in Augsburg, dort anfangs Schler von J h. Geyer, spter auf der Akademie in Mnchen Schler von Grtner, Zimmermann und Schnorr. Seine oft humoristischen Genrebilder sind gewhnlich sehr naturwahr und von krftigem Colorit, z. B. Das Concert, Die Einquartirung, Heimliche Liebesbotschaft, Das unterbrochene Schachspiel, Abgefasst, Lupus in fabula, Coeur tout, Fatales Kartenspiel, Das Spiel um die Zeche u A.:

:

6

Orajani

Galimard,

Oajani, Antonio, ital. Kupferstecher, f 1820, Schler von Longhi, war Professor an der Akademie in Bologna. Die von ihm bekannten Stiche sind: Nach Ann. Carracci Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes und ein Cupido^ nach Perugino Maria Magdalena und nach seinem Lehrer Longhi das Bildniss des Staatsmanns Baldassare Castiglione. Gajani, Egisto, s. Gaiani.

Galanino, Baldassare,

s.

Alois!, Baldassare.

Galantini, Ippolito, Pastell- und Miniaturmaler, geb. 1627 in Florenz, f 1706 in einem Kloster bei Florenz, Schler des Giovanni Battista, der ihn 1649 veranlasste, in den geistlichen Stand zu treten. Er malte Bildnisse und religise Bilder, die zu ihrer Zeit sshr gerhmt wurden. Galassi, Galasso d. Ae., ital. Maler aus Ferrara, geb. 1370, f 1438, Von ihm in der dortigen Pinakothek des Ateneo civico ein Bild Gottvater und der Gekreuzigte (um 1400). Galateri, Filiberto, ital, Landschaftsmaler, geb. 1846 in Cherasco (Sardinien), Schler von Perotti, einem Schler Calames. Als seine besten Landschaften vperden genannt Schneesturm, Ansicht vom Lago Maggiore, Frhling, Sonnenstrahl, Das Thal Androsca, Herbstliche Trift (1886), Fallende Bltter (1887) u. A. Gale, William, engl. Maler in verschiedenen Fchern, geb. 1828 iii London, wurde 1841 Schler der dortigen Akademie, wo er sehr bald mehrere Medaillen erhielt. 1862 und 67 machte er nach Italien, Syrien und Palstina, nach der Schweiz und 1876 und 77 nach Algerien Studienreisen, die seine knstlerische Entwickelung sehr frderten. Seit 1845 malte er Genrebilder, religise Historienbilder, Scenen aus dem Orient Landschaften und Bildnisse. In Eom entstanden z. B. ein Bild vom Karneval, der Gang zur Sixtinischen Kapelle u. A., dann infolge seines Aufenthalts im Orient Die Trauersttte der Juden (1862), Der Einzug in Jerusalem (1867), Die Eckkehr des verlorenen Sohnes (1869), Abraham und Isaak auf dem Wege zum Opfer (1872), Verstossung der Hagar (1873). Dazu kommen die fein empfundenen Genrebilder Die Augen des Blinden (1873), Frhlingszeit im Orient (1874), Der Gang zur Prfung (1875), Liebesgeschichte, Kriegsbeute, Interieur in Algier u. s. w. Galeotti, Sebastiano, ital. Maler, geb. 1676 in Florenz, f 1746, war dort:

Alessand ro Gherardini und in Bologna von Giuseppe dal Sole. Er malte in Piacenza, Parma, Genua und Turin Oel- und Freskobilder von lobenswerther Zeichnung und khnem Colorit. Galestruzzi, Giovanni Battista, ital. Maler und Kadierer, geb. 1618 in Florenz, t nadi 1661, bildete sich nach Francesco Furini und zeigte sich besonders geschickt in der Fhrung der Radiernadel. Unter seinen beraus zahlreichen Blttern nennt man als die besten Das Pfingstfest, Die Apotheose des Homer nach der Antike im Britischen Museum, nach Polidoro da Caravaggio 5 Bltter mit der Geschichte der iMiobiden und 6 Bltter antike Waffen-Trophen, nach A. Carracci Mercur bringt dem Paris den goldenen Apfel, 18 Bltter Tritonen und Seeungeheuer, 5 Bltter zu der Oper II Trionfo della piet, und -die Abbildungen zu Agostinis Werk Le gemmeSchler von:

antiche" (1657). Galilei, Alessandro, ital. Architekt, geb. 1691 in Florenz, t 1737 in Eom, lebte in seinen jungen Jahren in England, und wurde vom Papst Clemens XII. nach Rom berufen, wo er als seine 3 Hauptwerke 1734 die grandiose Parade der Kirche S. Giovanni dei Fiorentini, zu der die Zeichnungen Michelangelos verloren gegangen waren, die 1735 begonnene Fagade von S. Giovanni in Laterano und als sein Meisterwerk an Eleganz, Harmonie und Pracht die Kapelle Corsini in dieser Kirche baute. Galimard, Nicolas Auguste, franz. Maler, geb. 25. Mrz 1813 in Paris, t 17 Jan. 1880 in Montigny les Cormeilles (Seine et Oise), bedeutender Schler von Ingres und von F o y a 1 1 e r. Auf seine ersten 1835 beifllig aufgenommenen Arbeiten Ein Schlossfrulein des 16. Jahrb. und Die heil. Frauen am Grabe Christi, folgten 1836 das allegorische BUd Die Freiheit sttzt sich auf den Heiland und zahlreiche Andere fr Kirchen, Kapellen und Privatgalerien, 1841 Nausikaa mit ihren Gefhrtinnen, Die Ode, Die 1855 wegen ihrer zu grossen Nacktheit zurckgewiesene Leda, Der Sperling Lesbias, Die eiferschtige Juno, ^nd unter den religisen Bildern

Die(inheil.

heil.

Loiret),

Jungfrau im Gebet un^ L'Ange aux parfums (Kirche in Pithiviers, Dep, Der Segen spendende Christus (Kirche in Perigueux) Der Gang nach Emmaus St. Germain l'Auxerrois), Die Dreifaltigkeit (Hospital in Metz), Leben des Landry (^in Tours) und zahlreiche Cartons zu GlasgemldsD fr die KirchenSt.

St.

Laurent und Saint Clotilde und fr eine Kapelle von

Philippe du Eoule.

Als

.

(Jalindez

Gallegos.

7

Kunst scbrittsteiler gfab er heraus Jas 1859 begonnene Werk Les artistes contemeine Anzahl von Broschren und Beitrgen zu mehreren Kunstjournalen. Er erhielt verschiedene Medaillen Oalindez. Martin, spau. Maler, geb. 1547 in Haro, f 1584 als Karthusermnch in Pauiar 'Prov Loj^'^rono), wo er eine Madonna del Rosario und naturwahre Bilder von Einsiedlern malte. Galioth, s. Nardoi. allait, Louis, Hauptbegruder der modernen belgischen Historienmalerei, geb. 10. Mrz 1810 [. A. 9. Mai 1812) m Tournai, f 20. Nov. 1887 in Brssel wurde trotz seines knstlerischen Talents fr die juristische Laufbahn bestimmt und war bereits Advokat, als er diesen Beruf aufgab und in die Zeichenakaderaie seiner Vaterstadt trat, wo der damalige Direktor Henne quin sein hervorragendes Talent zu entwickeln verstand. Nach seinem ersten, noch im akademischen Stil gemalten Bilde Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist (1831), ging er nach Antwerpen, studirte nach Rubens und van Dyck und brachte 1833 als Gegenstck zum ebengenannten Bild Christus heilt einen Blinden (Kathedrale in Tournai das ihm die Mittel zu einem Aufenthalt in Paris verschaffte. Hier malte er unter Anderen die Bilder: Herzog Alba in den Niederlanden, Hieb und seine Freunde, und 1840 das geistvolle Nachtstck der Eroberung von Antiochia durch Gottfried von Bouillon. Sein eigentlicher Ruhm datirt erst von dem Bilde der Abdankung Karls V. (1841, Museum in Brssel), das ihn an' die .Spitze der ganzen belgischen Historienmalerei stellte und einen Triumphzug durch halb Europa hielt (vgl. Biefve). Nach der langen Periode farbloser und langweilig unbeholfener Walerei, erschien das Bild allerorts als eine wahre Offenbarung von leuchtendem Coiorit und glnzender Technik. Auf eine mehi'jhrige Pause, in der er, nach Brssel bergesiedelt, nur einige Bildnisse undporains",i,

kleinere Genrebilder schuf, folgte 1848 als sein zweites Hau])tbild Egmonts letzte Stunde 3. Juni 1568 (Nattoualgalerie in Berlin) Nachdem er 1850 fr ein Knstlerfest in Brssel, einen figurenreichen Triumph des Genius gemalt hatte, brachte er 1851 das dritte Huptbild Die Brsseler Schtzengilde erweist Egmont und Hoorc die letzten Ehren (Museum in Tournai). Damit war aber sein erfolgreiches Schaffen so gut wie zu Ende; es folgten zwar noch das tief empfundene Genrebild der slawischen Musikanten (Galerie Ravene in Berlin), eine ruhende Zigeunerin mit ihrem Kinde, der Gesang der Gefangenen, das i;)aturalistische Bild Johanna die Wahnsinnige (1856, Museum in Brssel), Franz 1. bei dem sterbenden Lionardo da Vinci (1857). Simson und Delila, Bildniss des Papstes Pius IX., die Pest in Tournai (1862, Museum in Brssel), Der Geiger (ebendaselbst), und Ander? jedoch kommt keines dieser lider seinen frheren Hauptwerken gleich. Er war Mitglied der Akademien von Brssel und Parisj Mnchen und Berlin, Ritter der Ehrenlegion, Officier des Belg. Leopold-Ordens und des Ordens pour le merite zu seiner Ehre wurde ferner eine eigene Medaille geprgt. Galle, Cornelis d. Ae., Kupferstecher, geb. 1576 in Antwerpen, f 1656 Sohn und Schler des Philipp G., bildete und vervollkommnete sich in Rom, wo er seine besten Bltter stach. Es sind nach Rubens Judith enthauptet Holofernes, Maria mit dem Kinde, die Anbetung der Knige, Ecce homo, der todte Heiland auf dem Schoss seiner Mutter, die vier Kirchenvter, Prokue zeigt ihrem Gatten Tereus das Haupt ihres Sohnes Itys, Tod des Seneca, Venus die Liebesgtter sugend nach van Dyck die Kreuztragung, und andere Bltter nach Vanni, Paggi und van Hoeok. Galle, Cornelis rt. J,, Kupferstecher, geb. 1600 in Antwerpen, Sohn und Schler des Vorigen, aber diesem in der Zeichnung untergeordnet. Von ihm sind fast nur Bildnisse nach van Dyck vorhanden. Galle, Philipp, Kunferstecher, geb. 1537 in Haarlem, t 29. Mrz 1612 in Antwerpen, wo er Schler von Cornhaert war, 1570 in die Malergilde trat und spter Kupferstichhandel trieb. Unter seinen Stichen, die denen seines Sohnes Cornelis d. Ae. nachstehen, sind viele nach A. von Moutfoort (Geschichte des Lot), auch nach Stradanus, Heemskerk, Fr. Floris u. A. Galle, Theodor, Kupferstecher, geb. um 1570 in Antwerpen, f 1633 das., Sohn und Schler des Vorigen, arbeitete lngere Zt in Italien, von wo er 1600 in seine Vaterstadt zurckkehrte. Seine zahlreichen Stiche, melu-ere nach Stradanus, sind nicht von besonderem Werth. Er war mehr Kunsthndler als Knstler. Gallegos, Fernando, span. Maler, geb. in Salamanca, blhte in der 2. Hlfte des 15. Jahrb., Schler von Pedro Berruguete, Vertreter der Richtung des Jan van Eyck in Spanien. Von ihm ein Triptychon in der Kathedrale seiner Vaterstadt,;:

;

:

8

Gallegos

Gallori.

?ein Hauptwerk in als einer Kapelle der Kathedrale von Zainora ein aus 6 Tafeln bestehendes Altarwerk (um 1470) und eins in der Sammlung der Akademie zu Valladolid. Zahlreiche religise Bilder im Museo de la Trinidad zu Madrid werden ihm zugeschrieben, sind aber zweifelhaft. Gallegos, Jos6, span. Maler, geb. 3. Mai 1859 in Xeres de la Frontera, bezog

1876 die Akademie San Fernando in Madrid, wo er Schler von adr azo wurde un'^ Murillo und Velazquez studirte. 1880 nahm ex seinen Wohnsitz in Rom, malte ein grosses Bild Kriegsbeute, dann aber nur kleinere seelenvolle Genrebilder, z. B.

M

Morgenandacht, Unterzeichnung eines Ehecontrakts und Chorknabe. Gralletti, Francesco, ital. Bildhauer, geb. 14. Juni 1833 in Cento, Schler von Baruzzi in Bologna, nachher thtig in Rom. Von ihm die Bildwerke: Tobias und der Engel, eine Statue des Guercino in dessen Vaterstadt Cento, das Denkmal Savonarolas in Ferrara, die Statue der Hoffnung, die der Erminia Fusinato auf dem rmischen Iriedhof und viele Bildnissbsten und Reliefs. Qtallif Knstlerfamilie, die sich im 18. Jahrh. in Italien und Deutschland im Theaterbau und in der Theaterdecorationsmalerei auszeichnete und den Namen da B i b i e n a erhielt. Die namhaften Mitglieder dieser Familie sind 1) Galli, Alessandro, Maler und Architekt, f 1760, Sohn des Ferdinando G., malte am kurpflzischen Hofe Oel- und "Wandbilder und baute 173356 die Jesuitenkirch in Mannheim in dem diesem Orden eigenthmlichen Stil. 2) Galli, Carlo, Maler und Architekt, f nach 1769, Sohn des GiuseppeG., baute an verschiedenen deutschen Hfen, auch in Frankreich, England und Italien. Sein bekanntestes Werk ist in Baireuth das Opernhaus (1748), im Aeusseren in klassischen Formen, im Innern in phantasievollem Rococo. 3) Galli, Ferdinande, Maler und Architekt, geb. 1656 in Bologna, f 1729 das., Sohn des Malers und Architekten Giovanni Maria G., Schler von Cignani, vorzugsweise Theaterbaumeister und Decorationsmaler, wurde bei der Krnung Karls VI. zur Errichtung eines Theaters nach Prag berufen, kam an den Hof des Herzogs Ranaccio Farnese nach Parma und Kaiser Karls VI. nach Wien, wo er

Kunst ebenfalls ausbte. Er schrieb: Architettura civile" erschienen 1811, und Varie opere di prospettiva" 1740. 4) Galli, Francesco, Theaterarchitekt, geb. 1659 in Bologna, f 1739, Bruder des Vorigen, Schler von Pasinelli und Cignani, war unter den Kaisern Leopold I. und Joseph I. stark beschftigt und baute als sein schnstes Werk in Verona das Teatro Filarmonico. Galli, Antonio, Bildhauer des 19. Jahrh. in Mailand, bildete sich unter Torwaldsen in Rom und wurde in der Folge Rath der Akademie von Mailand. Von ihm die Statuen von Jupiter und Apollo, Apollo unter den Hirten, Basreliefs (smmtlich in der Villa Torloni? in Rom), die Statue der Liebesnrrin (1854), Statue des Graf Castiglioni (1855), Statuette des Christ. Columbus, Johannes der Tnfer auf dem Lamm schlafend (1858). Galli, Rizzardo, ital. Bildhauer, geb. 1839 in Nizza, lebt in Mailand. Unter seinen naturalistisch behandelten Bildwerken werden genannt: Die Bettlerin mit dem Knaben (1865), die Bsten einer Nonne und der Bescheidenheit, die Seifenblase (1881), Judith, Das Waisenkind, eine Bste der Eitelkeit, die Koketterie (1886). Gallimard, Claude, franz. Kupferstecher, geb. 1729 in Troyes, thtig um 1750 in Rom, stach viele Bltter fr Kupferwerke, nach de Troy Der keusche Joseph und die Knigin von Saba, und ein Blatt nach Charles Nicolas Cochin. Gallimberti, Francesco, ital. Radierer, geb. 1755 in Venedig, f 1803, stach nach P. Veronese die Aufnahme der Hebe in den Olymp und nach Carpaccio auf 9 Blttern die Geschichte der heil. Ursula und ihrer Jungfrauen (Akademie in Venedig). Galloche, Louis, franz. Historienmaler, geb. 24. Aug. 1670 in Paris, f 21. Juli 1761 das., Schler von Louis de Boulogne, erhielt 1695 fr das Bild Die She Jacobs bringen ihrem Vater den Rock Josephs den ersten Preis, ging dann nach Rom und erffnete nach 2 Jahre in Paris eine Schule, deren erster Zgling Francois Lemoine war. Unter seinen dann folgenden Bildern ist besonders hervorzuheben Hercules der dem Admet die Alceste zurckgibt, das ihm 1711 die Aufnahme in die Akademie verschaffte, an der er 1754 Kanzler wurde. Bis in sein hohes Alter malte er kirchliche und mythologische Bilder und Landschaften. Gallori, Emilio, ital. Bildhauer der Gegenwart, geb. in Florenz, besuchte die dortige Akademie und die in Neapel, und zeigte sich in seinen Bildwerken als krasserseine:

Galofre

Gandolli.

9

So brachte er Realist, der sich selbst vor den lisslichsten Motiven nicht scheut. auf die Ausstelimig seiner Vaterstadt einen einugigen Trunkenbold und den als In Schauspielerin verkleideten Kaiser Nero in einem Ausbruch seiner Tollheit. dergleichen Darstellungen zeigte er ein*^ meisterhafte Technik. Bei einer Concurrenzfr die Reiterstatue Garibaldis in Rom trug er 1885 den ersten Preis davon. Gcalofre, Baldomero, span. Maler der Gegenwart, geb. in Barcelona, bildete Er malte originelle Landsich auf der dortigen Kunstschule und seit 1873 in Rom. schaften von dsterem Charakter und dunklem Farbenton, aber auch heitere landschaftliche Genrebilder, z. B. Der Schwur. Der Tag nach der Aushebung, Ave

Maria

u.

A.

Galofre y Coma, Jose, span. Historienmaler, f 10. Jan. 1877 in Barcelona, bildete sich in Rom, wo er in engem Verkehr mit Overbeck stand. Fr die Knigin von Spanien malte er als sein hedeutendstes historisches Bild eine Episode aus der Eroberung von Granada 1492. Gegen das Ende seines Lebens scheint er die Malerei aufgegeben zu haben. Galter, Leonhard, s. Gaultier, Leonhard. Gamba, Enrico^ ital. Historienmaler, geb. 3. Jan. 1831 in Turin, f im Oct. 1883 das., mchte seine Studien in Turin, am Stdelschen Institut in Frankfurt a. M. unter Steinle und in Rom und wurde Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. Sc'ne historischen Tafelbilder finden sich meistens in Piemont, seine Fresken im Dom zu Alessandria, in Chiari und in der Kirche S. Gioachino in Turin. Gamba, Francesco, ital. Marinemaler der Gegenwart, geb. in Turin, bereiste die Ksten des Mittelmeeres und der Nordsee und brachte von diesen Reisen treffliche Bilder in seine Heimath. Zu nennen sind darunter: Die Insel Helgoland (1880), Der Hafen von Genua (1881), Fluth bei Scheveningen, Die Dmmerung ; auch das Blumenstck Der Blumenstrauss der Pfarrkinder. Gambara, Lattanzio, ital. Maler, geb. 1541 in Brescia, f 1573, Schler des Antonio Campi und seines Schwiegervaters Girolamo Romanino. Von ihm in der dortigen Kirche S. Faustino eine Geburt Christi mit der Anbetung der Hirten und mythologische Fresken am Corso del Teatro in Brescia, ebenso 12 jetzt entstellte kirchliche Fresken im Dom zu Parma. Gambello, Vittore, genannt Cainelio, ital. BUdhauer, wahrscheinlich aus ViCenza, thtig in Venedig von 1484 1523. Von ihm in der dortigen Akademie 2 Bronzereliefs mit Kampfscenen, im Chor von Santo Stefano die 12 Apostel und in den Nischen darunter je 2 Heilige. Er soll der erste gewesen sein, der Medaillen

in

Eisen oder Stahl geschnitten hat.

Gamberelli, Antonio und Bernardo, s. Rossellino. Gambor^, Kand Frederik, Zeichner, geb. 30. Juni 1828 in Tikjb (Dnemark), anfangs Weinhndler, besuchte 1848 die Akademie, wurde wieder Weinhndler, widmete, sich aber seit 1857 von Neuem an der Akademie seiner knstlerischen Ausbildung. Er erwarb sich eine ungewhnliche Fertigkeit als Zeichner und arbeitet seither fr die illustrirten Bltter Dnemarks. Gamelin, Jacques, franz. Maler, Radierer und Arbeiter in Crayonmanier, geb. 3. Oct. 1738 in Carcassonne, f 12. Oct. 1803. Von ihm die Bltter: Der Kindermord in Bethlehem, Christus heilt den Lahmen, Die -Auguren (1769), Alpenhirten, 8 Bltter Schlachtenbilder (1791) und mehrere Bildnisse. Gampenrieder, Karl, Genremaler, geb. 1. Febr. 1860 in Mnchen, Schler der dortigen Akpdemie unter Benezur, Alex. Wagner und W. Lindenschmit, bildete sich in Paris unter Bouguereau und TonyRobert-Fleury weiter aus. Bekannt wurden von ihm die Bilder Der Handkuss zur Zeit der franzsischen Revolution, Verhaftung der Grfin Cosel an der Grenze, Bildniss der PrinzessinElvirav.

Bayern.

Gandi, Giacomo, ital. Maler, geb. 1850 in Savigliano, bildete sich in Turin unter Castaldi und in Rom, wo er viele Jahre lebte und sehr gerhmte Aquarelle malte, unter denen wir nur nennen Eine blinde Fliege, Die kleinen Spieler, Scene im Park, Die Fastenzeit, Die abwesende Mama, Die Tabaksdose des Grossvaters, Ein Feind des Hauses, Ave Maria u. s. w. Gandini, Giorgio, ital. Maler, geb. 1489 in Parma, f 153S, Schler von Correggio. Von ihm einige Bildnisse in der Pinakothek zu Parma. Gandolfl, Democrito, ital. Bildhauer, geb. 1797 in Bologna, Sohn des M au r o G., ein Bildhauer, dessen Bsten am meisten gerhmt werden. Im Hofmuseum zu Wien von ihm eine Gruppe Jakob imd Rahel am Brunnen.

10C^aRidolflf

Gandolfi

Garbieri.

della

Gaetaao, ital. Maler und Radierer, geb. 30. Aug. 1734 in S. Matteo Decima im Boiognesischen, f 30. Juni 1802 als Professor an der Olementin. Akademie in Bologna, Schler seines Bruders b aide G. studirte in Vetiedig die Meisterwerke der dortigen Malei'schule und ging nacli Bologna, wo er mehrere Bilder Von ihm in Sta. Maria della Vita daselbst eine Himmelfahrt der Carracci copirte. der Maria, in S. Salvatore die Hochzeit zu Cana und in der Kirche der Girolomini zu Neapel das Martyrium des heil. Pantaleon. Unter seinen zahlreichen Kadierungeu sind die besten nach Nico, dell' Abbate die Anbetung der Hirten, nach Guido Eeni das auf dem Kreuz schlafende Jesuskind, Petrus und Paulus (1785) und dieErythrische Sibylle.Galtidolfl,

Manro, ital. Kupferstecher, geb. 28. Sept. 1764 in Bologna," f (5. Jan. Son und Schler des Vorigen, machte Reisen nach Frankreich und wurde dann in seiner Kunst Schler von B e r v i c und spter in England Schler von Sharp und Bartolozzi. Dann kehrte er in seine Vaterstadt und 1816 nach Florenz zurck, malte auch wohl Bildnisse, zeichnete sich aber viel mehr durch zahlreiche treffliche Stiche aus. Zu nennen sind darunter: Nach Christofano Allori Judith mit dem Haupt des Holofernes (Palast Pitti) und das Jesuskind auf dem Kreuz schlafend (1819); Die heil. Magdalena nach Ann. Carracci, der sog. Tag nach Correggio (Gemldesammlung io Parma), Die heil. Ccilia nach Raffael (Pinakothek in Bologna), dieselbe nach Gandolfi, Die Zauberin Circe nach Guercino, Die Erziehung des Amor nach Palagi, Susanna im Bade nach Santerre u. A. andolfl, Ubaldo, ital, Maler und Bildhauer, geb. 1728 in Bologna, .1.1781 das., Bruder des Gaetano G. Schler von Torelli und Ercole Graziani, hinterliess ganz im Geist des Manierismus- befangene Malereien und Skulpturen. Als eines seiner Hauptwerk gelten die. Propheten in S. Giuliano zu Bologna. Gandon, James, engl. Architekt, geb. 29. Febr. 1742 in London, f 24. Dee. 1823 in Lucan bei Dublin, Schler der St. Martins Laue Akademie und desWilliaiu Chambers in London, gab einen grossen Theil vo Campbeils ^ Vitruvius Britanniens" heraus, stellte zahlreiche Entwrfe in der Akademie aus, z. B. fr die Brse in Dublin und fr das Irrenhaus in London, errichtete als eihes seiner Hauptgebude 1.791 das mit Statuen geschmckte Zollhaus in Dublin, kam 1797 nach London, fand hier aber mancherlei Schwierigkeiten und Hindernisse und zog sich 1808 auf seine Besitzung 1)ei Dublin zurck. Seine Biogr. herausgegeben von seinem Sohne erschien 1846. Oandy, James, engl. Bildnissraaler, geb. 1619 in Exeter, f 1689 in Irland, Schler und Nachahmer des van D y c k lebte lngere Zeit im Dienste des Herzogs von Ormonde in Irland, wo er viele hervorragende Persnlichkeiten portraitirte. Seine Bilder standen denen seines Lehrers vaa Dyck nur wenig nach." Auch sein Sohn William G., f nach 1715 in Exeter, waf Bildnissmal elr. Gangeri, Lionardo, ital. Bildhauer, geb. in Messina, lebt in Rom, stellte seit 1880 hier und in Turin seine Statuetten und Bsten aus, z. B. eine eherne Reiterstatuette des Xnigs Umberto, einen heil. Hieronymus (1881), Statue des Knigs Victor Emanuel im Jagdcostm (1883), eine gleiche der Knigin Margareie, auch eine1834das.,,11

,

Idealfigur des Ackerbaues.

Gangloff, Karl Wilhelm, Zeichner, geb. 1790 in Leutkirch (Wrttemberg;, t 16, Mai 1814 in Merklingen, machte schon in frlier Jugend phantasievolle Zeichnungen, die grossen Beifall fanden, wurde 1813 Schler von Dannecker in Stuttgai;t, starb aber schon bald nachher mit Hinterlassung vieler origineller, tiefgefhlter Zeichnungen aus den Nibelungen und aus der Bibel, Gantrel, Etienne, franz. Kupferstecher, geb. 1626 in Paris, t ua-ch 1704, stach viele Bltter nach N. Poussin, den Carracci, Lesueur und Guido Reni. Garavaglia, Giovita, ital. Kupferstecher, geb. 18. Mrz 1790 in Pavia, f 27. April 1-835 in Florenz, Schler von Faustino Anderloni und .seit 1808 von Longhi auf der Akademie in Mailand. Unter seinen vielen trefflichen Stichen in Linienmanier Bind die bedeutendsten: Jakobs Zusammenkunft mit Rahel nach Appiani, David mit dem Haupt Goliaths nach Guercino, Hagar und Ismael in der Vtfste nach Baroccio (Museum in Dresden), Herodias mit dem Haupt des Johannes nach Luini, die Madonna della Sedia nach Raffael (1828, Hauptblatt), das Jesuskind nach Maratta, Brustbild der Maria und Magdalena mit der Salbbchse nach C. Dolci und einige Bildnisse. Unvollendet blieben seine Himmelfahrt Maria nach Guido Reni and eine Kreuzabnahme nach Gaud. Ferrari. Garbieri, Lorenzo, ital. Maler, geb. ^580 in Bologna, f 1654, Schler und Nacheiferer des Lod. Carracci, malte vorzugsweis'e Schreckensscenen in der Art

Garbo

Garei.

11

des Caravaggio, wie sie noch in Mantua und Modena vorhanden sind, ebenso mit anderen Schlern von Lod. Carracci in S. Michele in Bosco zu Bologna Fresken aus dem Leben des heil. Benedict und der heil. Ccilia. Garbo, Raffaellino del, eigentlich Raffaellino di Giovanni di Niccolh Capponi, ital. Maler der florentinischen Schule, geb. um 1466 in Florenz, f 1524 das., Schler des Filippino Lippi und nachher in Rom durch den Einfluss des Perugino weiter gebildet. Zu den besten Bildern seine ersten Zeit, die sich durch gemthvoUe Auffassung und grosse Anmuth auszeichnen, gehren eine sehr grazise Krnung der Maria mit zahlreichen Heiligen im Louvre, im Berliner Museum die 3 Temperabilder: Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen, sein anmuthiges Bild einer Maria mit dem Kinde und 2 Engeln, und eine thi'onende Maria mit dem Kinde und Heiligen, ferner eine Auferstehung Christi in der Akademie zu Florenz, eine thronende Maaonna mit dem Kinde nebst Franziscus und Zenobius im Hospital

und St. Rochus in Sta. Maria Maddalena dei Pazzi und Engeln und 4 eiligen in S. Spirito (1505). Er soll gegen das Ende seines Lebens Handwerker geworden, verarmt und im Elend gestorben sein. Garcia Hidalgo, Jos6, genannt Castellano, span. Historienmaler und Radierer, geb. 1656 in Murcia, f um 1712 in Madrid, war anfangs Schler von V i 1 1 a c i s und G i 1 a r t e, bildete sich spter in Rom. nach den besten italienischen Meistern. 1674 kam er nach Madrid, wurde dort Hofmaler, war gegen das Ende seines Lebens fr das Kloster S. Felipe Real stark beschftigt und gab 1691 ein Werk Principios para estudiar el arte de la Pintura" mit Radierungen von seiner Hand heaaus. Garcia Hispaleto, Don Manuel, span. IJ4storienmaler. der Gegenwart, geb. in Sevilla, bildete sich hier auf der Kunstschule und spter in Rom. Ausser einigen Genrebildern malte er historische Darstellungen religisen und mythologischen Inhalts. Von ihm eine Beerdigung des heil Chrysostomus (1864) und das Genrebild AuszugSta.

Maria Nuova,

St. Ignatiusf

eine

Madonna mit

2

zum

Stiergefecht (1871).

Garcia Martinez, Don Juan, span. Historienmaler der Gegenwart, geb. in Calatayud (Aragonien), Schler der Akademie Saft Fernando in Madrid, malte hauptschlich Bilder aus der spanischen Geschichte von tchtiger Pinselfhrung, aber nicht immer geschmackvoll Wahl des Inhalts, z. B. Die Liebenden von Teruel (1859), Tod des Knigs Don Sancho II. vor Zamora im J. 1072, Tod des Troubadours Macias, Karl II. als Zauberer (1876). Garcia de Miranda, Don-^uan, span. Maler, geb. 12. Sept. 1677 in Madrid t 8. Juni 1749 als Hofmaler des Knigs, musste mit der linken Hand malen, war aber besonders als Bilderreataurator geschickt. Bilder von ihm in den. Kirchen von Madrid und Valladolid, im Museum de la Trinidad zu Madrid ein BUd der Geburt der Maria. Gardelle, Robert, Bildnissmaler und Radierer, geb. 1682 in Genf, t 1766, bildete sich in seiner Kun8t\ unter Largfllire in Paris, malte BiWnisse am Hof in Kassel und in seinem Vaterlande und radierte 10 Bltter Ansichten von Genf. Gardin, GnlUanme dn, niederl. Bildhauer, der in der Mitte des 14. Jahrh. in Tournai in hohem Rufe stand. Von ihm sind noch vorhanden an den Wnden des Portals der dortigen Kathedrale die Geschichten der Schpfung, des Sndenfalles und der Vertreibung aus dem Paradiese, der Propheten, und eine schne, grosse Madonnenstate, ebenso in der Magdalenenkirche eine grosse Darstellung des englischen Grusses, In der besonders die Madonna von wunderbarer Schnheit ist. Gardiner, William Nelson, engl. Kupferstecher, geb. 11. Juni 1776 in DubHn, t 21. Juni 1814 in Lgndon durch Selbstmord. Er besuchte die Akademie seiner Vaterstadt, arbeitete als Nachahmer Bartolozzis fr Illustrationen von Drydens Fabeln, fr Hardings Ausgabe Shakespeares und de Grammonts Memoiren, war einige Zeit Geistlicher, wandte sich dann wieder zur Malerei von Bildnissen, verfiel aber in Krankheit und Noth. Gardner, Elisabeth Jane, amerikaai. Malerin der Gegenwart, geb. zu Exeter (New Hampshire), machte ihre Kunststudien in Paris unter Hugues Merle, Lefebvre und Bouguereau. unter ihren fein angelegten, mit tiefem Gefhl gemalten historischen und idealen Gestalten nennt man Cornelia und ihre Kleinodien, Aschenbrdel (1872), Corinna (1874), Die Mrchenerzhlerin, Die Aussetzung- des Moses (1878), Ruth und Naemi. Gareis, Anton, Genre- und Bildnissmaler, geb. 1837 in Prag, anfangs Schler seines Vaters, eines Bildnissmalers, besuchte seit 1854 die dortige Akademie, bildete sich unter Engerth, machte dann Studienreisen nach Dresden, Wien und Ungarn'

:

12und Hess

Gaginoli

Garnier.

sich in seiner Vaterstadt nieder. Zu den besten seiner lebensvollen Genregehren Der Dreiknigsabend (1862), Auf der Kirmes, Wirthshausscenen, Sonntagsmusik im Banat (1868), Am Christabend (1871) und einige Cartons zu Shakespeares Lustspiel Wie es euch gefllt". Garginoli, Domenico, genannt Micco Spadaro, ital. Historien- und Landschaftsmaler, geb. 1612 in Neapel, f 1679, bildete sich unter Aniello Falcone und seinem Mitschler SalvatorRosa, malte religise Bilder fr Kircheb Neapels, Landschaften und Genrebilder aus dem Leben seiner Zeit. Mehrere derselben im Museum seiner Vaterstadt, z. B. als eines seiner Hauptbilder Masaniellos Aufsiand in Neapel im Jahre 1647, eine Pestscene in Neapel (1656), ein Bursche mit einer Pfeife im Munde; Andere in der Galerie zu Schieissheim. Craribaldo, Marc Anton, niederlndischer Maler, geb. im Juni 1620 in Antwerpen, t nach 1690, wurde 1651 Freimeister der dortigen Malergilde. Von ihm im Museum zu Antwerpen eine Flucht nach Aegypten und in der Kirche St. Gilles zu Brgge ein Bild des heil. Bernhard der dem Herzog Wilhelm von Aquitanien seine Christenverfolgungen vorwirft (1690). Garnaud, Anteine Martin, franz. Architekt,, geb. 80. Nov. 1796, f 19. Dec. 1861 in Paris, Schler von Vaudoj^er und der Ecole des beaux-arts, erhielt 1817 fr sein Projekt eines Conservatoriums der Musik den grossen Preis, lebte 5 Jahre in Rom und errichtete dann in Toulon ein Denkmal fr den Dauphin und die Armee in Spanien, in Gemeinschaft mit P r a d i e r ein Denkmal des Herzogs von Orleans in Versailles. 1856 gab er heraus einen Essai sur le caractere doauer aux eglises du XIX5| siecle". Garner, Thomas, engl. Kupferstecher, geb. 1789 in Birmingham, f 14. Juli 1868 das., Schler von Lines, war einer der Grnder der Akademie von Birmingham, stach Manches fr das Art- Journal", auch nach Stothard, Horsley und Lawrence und als eines seiner besten Bltter das Allegro nach William Edw. Frost. Garneray, Ambroise Louis, franz. Marinemaler und Kupferstecher, geb. 19. Febr. 1783 in Ronen, f 11. Sept 1857 in Paris, Schler seines Vaters, des Bildniss- und Genremalers Jean Fr an CO is G., ging 1796 zur See nach Indien, nahm an mehreren Seegefechten Theil und gerieth 1806 in Gefangenschaft zu Portsmouth. worin er bis 1814 verblieb. Whrend dieser Jahre wandte er sich wieder zur Malerei, stellte 1816 sein erstes Marinebild aus, wurde 1833 Direktor des Museums seiner Vaterstadt und arbeitete spter auch fr die Porzellanfabrik in Sevres. Bilder von ihm in vielen Galerien Frankreichs, z, B. in Marseille die Seeschlacht von Navarin und die Schlacht bei Agosta. Er stach auch in Aquatinta viele Hafenbilder und gab eine solche Sammlung Vues des ports et des cotes de la France" (181532) heraus. 1819 erhielt er eine goldene Medaille, der 1852 das Kreuz der Ehrenlegion folgte. Garnier, Antoine, franz. Kupferstecher der 1. Hlfte des 17. Jahrb., thtig in Fontainebleau um 163746, stach viele Bltter nach Primaticcio, Blanchard und Nie. Poussin. Zu den besten gehren; nach Blanchard Die Anbetung dr Hirten, Die Ruhe auf der Flucht nach Aegypten und Die heil. Familie, nach Poussin Acis und Galatea, nach Claude Vignon Die 4 Kirchenvter. Garnier, Etienne Barthelemy, franz. Historien- und Bildnissmaler, geb. 1759 in Paris, f 1849, bildete sich auf der Akademie seiner Vaterstadt und in Rom und malte in dem theatralischen Pathos seiner Zeit Scenen aus der griechischen und rmischen Mythologie und Geschichte. Garnier, Francois, franz. Kupferstecher, geb. in der 2. Hlfte des 18. Jahrh. in Gouesnou (Finistere), war Schler von Guerin und Bervic und stach als solcher viele treffliche Bltter, z. B. die sogenannte Vierge aux rochers nach L. da Vinci (im Louvre), Die Blinden von Jericho nach N. Poussin, Orpheus und Burydice nach Drolling, Raffael und Fornarina nach Picot, Das Grab zu St. Helena nach Gerard

bilder

:

und einige Bildnisse. Garnier, Gustave Alexandre,(Sarthe),

franz. Bildhauer, geb. 15. Aug. 1835inLaSuze v o n. der Plastik Schler von D u r e t und in der Malerei von Seit 1859 stellte er gerhmte Bildnissbsten und -Statuen aus, aber auch ideale Bildwerke, z. B. Schlafender Fischer, Knabe Oymbeln spielend. Die erste Erziehung (1865), David als Besieger Goliaths (1866), Der heil. Georg, Der Frhling u. A., ebenso unter den Bsten die des Physikers L6on Fourault (1874) und fr das Hotel de Ville die eines trkischen Sultans, wofr ihm der trkische Medscliidieh-Orden verliehen wurde. Garnier, H., franz. Historienmaler der Gegenwart, brachte 1878 auf die Pariser Ausstellung als ein bedeutendes historisches Bild eine Apotheose Thiers', veranlasst

war

in

Y

Garnier

Garzi.

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durch den Staatsstreich vom 16. Mai 1877 und die damit verbundene Ovation des Staatsmanns. Grarnier) Hippolyte Jean Baptiste, franz. Kupferstecher in Aquatinta und Mezzotinto, geb. 1787 in Paris, stach nach Schopin 4 Bltter aus der Geschichte der Rebekka, nach Murillo eine Heil. Jungfrau, nach Rubens die Abnahme vom Kreuz, nach Isabey Virginia von den Wellen ans Land gesplt, nach Beilange Napoleon nach der Schlacht bei Wagram, nach Gerard Das Grab Napoleons auf St. Helena, und andere Bltter nach Beaume, Court, Eugene Deveria u. s. w. arnier, Jean Louis Charles, franz. Architekt, geb. 6. Nov. 1825 in Paris Mvidmete sich anfangs dem Modelliren und der Bildhauerkunst, trat 1842 in die Ecole des beaux-arts, wurde Schler der Architekten Lebas und Leveil und erhielt 1848 fr seinen Entwurf zu einem CoDservatorium der Knste und Gewerbe den grossen Preis fr Rom. Hier bildete er sich weiter aus und studirte die Bauwerke Italiens, Griechenlands und eines Theils der Trkei. 1854 wurde er Hilfsinspektor der Ai'beiten am Thurm St. Jacques la Boucherie und 1860 Architekt von 1861 erhielt er den ersten Preis fr sein Projekt 2 Ari'ondissements der Stadt. zum Bau der Neuen Oper in Paris, das in manchen Theilen verndert 1863 bis 1874 zur Ausfhrung kam und das Hauptwerk seines Leben wurde, das im Innern mit grsster Pracht ausgestattet, aber im Ganzen ohne den Totaleindruck vornehmer Schnheit, von gedrckten Verhltnissen der Facade und berreichem plastischem Schmuck derselben. Spter baute er noch ein mit grossem Luxus ausgestattetes Theater in Monaco und beschrnkte sich im Uebrigen fast ganz auf architektonische Zeichnunger und Entwrfe, z.B. das Forum des Trajan (1849), der Tempel des Jupiter Serapis ii Pozzuoli (1851), die polychrome Restauration des Tempels der Minerva auf Aegina (1863) und auf schriftstellerische Arbeiten, z. B. Memoires sur le temple d'Egine" (1856), A travers les arts" (1869), 6tudes sur le thetre" (1871), Histoire du Nouvel Opera de Paris" (1876 79, 10 Hefte) und zahlreiche kunstwissenschaftliche Aufstze. 1864 wurde er Ritter, 1875 Ofiicier der Ehrenlegion, 1874 Mitglied des Instituts. Oarnier, Jnles Arsene, franz. Genremaler, geb. 22. Jan. 1847 in Paris, t 25. Dec. 1889 das., begann^ 1865 seine knstlerische Ausbildung in Toulouse und trat 1867 zu Paris in die Ecole des beaux-arts als Schler Ger 6m es, machte nachher verschiedene Studienreisen nach Holland, Spanien und Marokko und malte mit besonderer Vorliebe Stoffe aus dem Mittelalter, die sehr charakteristisch und ausdrucksvoll, aber auch oft unsthetisch und unzchtig sind. Es sind seit 1869: Die Badende, Der Traum idams, Das Recht des Gutsherrn (jus primae noctis). Die Strafe des Ehebruchs, Le roi s'amuse. Eine Hinrichtung im 15. Jahrhundert, Die Versuchung (1879), Der Pfarrer von Meudon (1880) und mehrere Bildnisse. Garnier, Noel, einer der ltesten franz. Kupferstecher, thtig zwischen 1520 und 1540. Seine Bltter von ungebter Hand haben nur kunstgeschichtlichen Werth und zeigen, dass die Kupferstecherkunst in Deutschland damals viel hher stand als in Frankreich. Zu seinen seltenen Stichen gehren: 23 Bltter des grossen und 23 Bltter des kleinen gothischen Alphabets, Der heil. Antonius (Copie nach Drer), Triumph des Bacchus (Copie nach Pencz), Kampf dreier Mnner (Copie nach H. S. Beham), Apollo mit den Musen (ebenfalls Copie).

Garofalo, s. Tisi, Benvenuto. 6arrard, George, engl. Thiermaler und Modelleur, geb. 31. Mai 1760, f 8. Oct. 1826 in Brompton (London), Schler von Gilpin und der Akademie in London, stellte seit 1781 Bildnisse von Pferden und Hunden aus, 1784 eine Ansicht des Hofes einer Brauerei, 1793 Die Schafschur, 1800 Modelle von kmpfenden Sti-^ren, Elennthier von Wlfen verfolgt, 1802 einen von Wlfen angegriffenen Bauen, Bildnissbsten und andere plastische Werke. Garrard, Marc, s. Geerarts. Garrand, Gabriel Joseph, franz. Bildhauer, geb. 23. Mrz 1807 in Dijon, Schler der dortigen Kunstschule und seit 1827 der ifecole des beaux-arts in Paris, auch Schler von Rde. Infolge der Februarrevolutior wurde er Direktor der schnenKnste, verlor aber dieses Amt durch den Staatsstreich vom 2. Dec. 1851. Seine besten Werke sind: Junges Mdchen mit einer Ziege (1839), Die heil. Jungfrau mit, dem Kinde (1840), Bacchantin die einen Satyr erzieht (1841), Adam und seiue Familie (1845, im Garten des Luxembourg), Statue der Republik (1849), Das Geheimniss der Liebe (1863) und mehrere Bildnissbsten. Garzi, Luif?i, ital Maler, geb. 1638 in Pistoja, t 1721, war anfangs 15 Jahre lang Landschaftsmaler und ging erst spter unter Andrea Sacchi zur Historienmalerei

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Gascar

Gasser.

ber, worin er, auch den Pietro da Cortona und Lanfranco nachahmend, es zu grosser Vollkommenheit brachte. Bilder von ihm in Neapel, Rom, Fano und in seiner Vaterstadt. (xascar, Henri, franz. Bildnissmaler und Mezzotintostecher, g-eb. 1635 in Paris, t 1701 in Rom, lebte lange in England, wo er von der Herzogin von Portsmouth unter der Regierung Karls IL sehr begnstigt wurde, als Nebenbuhler Lelys erscheint und viele Bildnisse malte. Um 1680 verliess er England, wurde Mitglieid der Akademie und zog spter nach Rom. Gfask, Anna Rosina, s. Lisiewska. Caspars, Jan Baptiste, Bildnissmaler, geb. in Antwerpen, f 1691 in London, kam whrend des grossen Brgerkrieges nach England, wo er Gehilfe von Lely und Kneller wurde. Er malte einige Bildnisse des Knigs Karl IL und eines des Philosophen Thomas Hobbes. Gasperini, Ei-cole, ital, Architekt, geb. 1771, f 1829 in Bolog-na, wurde hier Professor der Architektur und baute den dortigen Doppelbogen Meloncello und eine Kapelle auf dem Friedhofe. Gasse, Stefano und Lulgi, ital. Architekten, Zwillinge, geb. 8. Aug. 1778 in Neapel; Stefano, der bedeutendere von beiden, f 21. Febr. 1840, Luigi f 11. Nov. 1833, gingen 178.5 nach Paris, wurden Schler von Chalgrin und Labarre und erhielten den Preis fr Rom, wo sie sich 5 Jahre weiter bildeten. Dann Hessen sie sich in Neapel nieder, wo sie 1819 dem astronomischen Observatorium seine jetzige Gestalt verliehen, die Villa Nazionale vergrsserten, 1819 25 den Palazzo del Municipio fr smmtliche Ministerien, die Banca Nazionale, die Brse, die neue Dogana und andere Bauten errichteten. St. war Mitglied der dortigen Akademie, des Instituts von Frankreich und der Akademie der englischen Architekten. Gassei, Lukas, niederlnd. Landschaftsmaler, geb. um 1500 in Heimond (Nord-Brabant), daher auch von Helmond genannt, f um 1570, thtig in Brssel, wo er ein Freund des Dichters und Malers Lampsonius war und reizende Landschaften oft mit biblischer Staffage malte. Im Hofmuseum zu Wien von ihm eine phantastische Gebirgslandschaft mit der Staffage von Thamar und Juda (1548); andere Bilder von ihm in Privatbesitz. Gassen, Gottlieb, Historienmaler, geb. 2. Aug. 1805 zu Ehrenbreitsteiu, f 8. Juni 1878 zu Koblenz, war Schler von Cornelius in Mnchen, wo er 1827 seinen Wohnsitz nahm und einer der ersten Knstler war, die fr Knig Ludwig die Freskomalerei ausbten. So malte er unter den Bildern der Arkaden des Hofgartens nach Stilkes Entwurf Die Erstrmung der klnischen Burg Godesberg dui'ch die Bayern 1583, im Knigsbaii im ersten Vorzimmer der Knigin Fresken aus den Gedichten des Walther von der Vogelweide, ebenso einige Fresken nach C o r n e i i u s' Entwrfen in den Loggien der Alten Pinakothek und in einer gewissen einseitigen religisen Richtung Malereien in der Dreifaltigkeitskirche zu Weissenthurm am Rhein Staffeleibilder von ihm in dem stdtischen Museum zu Koblenz. Gasser, Hans, Bildhauer, geb. 2. Oct. 1817 in Eisentratten (Krnthen), f 24. April 1868 in Budapest, schnitzte in seiner Jugend allerlei Heiligenbilder, die es ihm mglich machten, nach Wien zu gehen, wo er in die Akademie eintrat und Schler von K 1 i e b e r und K h s s a n n wurde. 1842 ging er nach Mnchen, setzte seine Studien unter S eh wanthaler fort und schuf eine Anzahl von Bildnissstatuetten. Seit 1847 war er wieder in Wien tUtig, besonders in Grabdenkmlern, Bildnissstatuen, trefflichen Bsten und Idealgestalteu, unter den letzteren die 7 Figuren an der Fa?ade des Karltheaters, die Statue der Austria und andere allegorische Figuren am Commandantengebude des Arsenals, am Bankgobude und die Skulpturen der beiden Brunnen neben dem neuen Opernhause. Unter seinen Bildnissstatuen sind zu nennen die des Generals Weiden am Schlossberg in Graz, der Maria Theresia in Wiener-Neustadt, der Kaiserin Elisabeth im Elisabethbahnhof, des Schriftstellers Joseph von Sonnenfels auf der Elisabethbrcke, des Generals Hentzi in Budapest, das freilich nicht sehr gelungene Denkmal Wielands in Weimar, besonders gelungen die allegorische Figur des Donauweibchens im Stadtpark zu Wien. Gasser, Joseph, Bildhauer, geb. 1818 zu Wallhorn in Tirol, Bruder des Vorigen, schnitzte schon mit 13 Jahren als Schler seines Vaters, eines Holzschnitzers, Statuen, folgte 1839 seinem Bruder Hans nach Wien und wurde hier Schler von Schaller, und 1 i e b e r h s s m a n n. Sein erstes Werk, eine Statuette Leopolds des Glorreichen, brachte ihm 1844 eine Pension fr Rom, wo er 1845 49 eifrig nach der Antike studirte. Nach seiner Rckkehr waren sein erstes Werk 5 colossale Statuen

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K

K

Gassies

Gatti.

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fr das Portal desdie

Domes in Sj>eier und mehrere treffliche Medaillons. Bald nachher Bsten eies Kaisers und der Kaiserin von Mexiko, 3 Statuen fr das Arsenal in Wien, je 6 Statuen fr die Palste der Erzherzge Wilhelm und Ludwig Victor, die Marmorstatuen 8er 7 freien Knste im Treppenhaus der Neuen Oper, die Statue Rudolfs IV. auf der Elisahethhrcke, Skulpturen fr den Stephansdom, fr den Dom in Linz und namentlich fr die Votivkirche in Wien die Krnung der Maria, die Gruppe der Dreieinigkeit, eine Statue des Erlsers und Reliefs an den Portalen der Neben allen diesen Arbeiten eatstanden noch Grabdenkmler und West-Fagade. kleinere Skulpturen. Er besitzt das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens und ist seit 1865 Rath der Wiener Akademie. Gassies, Jea^ Baptiste, franz. Maler, geb. 1786 in Bordeaux, f 1832 in Paris, wo er sich unter Vincent und La.cour bildete und Scenen aus der Bibel undaus der Geschichte Frankreichs malte. Grassner, Simon, Historien- und Landschaftsmaler, auch Radierer und Aquatintastecher, geb. 1755 zu Stetuberg in Tirol, bildete sich in Salzburg und in Mnchen und malte spter in letzterer Stadt Landschften in Wasserfarben und 'Zimmerd^eorationen. Gastaldi, Andrea, ital. Historienmaler, geb. 1819 in Turin, t 1889 das., bildete sich in Paris und malte nachher grossartige historische Compositionen von charaktervollen Gestalten und krftigem Colorit, z, B. Tod Atalas, Savonarola, Vertheidigung Tortonas gegen Friedrich Barbarossa, eine Episode aus den Kriegen Ludwigs XIV. mit Italien, ein Bdniss des Papstes Bonifacius VIII. u. A. Gasteiger, Mattliias, mnchener Bildhauer, geb. um 1870, Schler von Eberle, lit sich bekannt gemacht durch eine Artemis, Figuren am Landtagsgebude, und eine Brunnengruppe: Satyrsherme mit nacktem Knaben, die er 1894 der Stadt Mnchen schenkte. Gastineau, Henry, engl. Aquarellmaler, geb. 1791, t 17. Jan. 1876 in x^ondon, anfangs Kupferstecher, spter Aquarellmaler, stellte seit 1818 seine geschmackvollen landschaftlichen Aquarelle aus, die ihn sehr populr machten, obgleich er kein Maler ersten Ranges war.

Gaston-Guitton, s. Guitton. Gatley, Alfred, engl. Bildhauer, geb. 1823 in Cheshire, f 28. Juni 1863 in Rom, Schler von Baily, sandte seit 1841 seine Werke, namentlich Bildnissbsten, auf die Ausstellungen der Akademie. 1862 brachte er das Basrelief Pharao und seine Schaar, die Statuen der Nacht und des Echos und einige Lwen. Er starb aus Gram ber den Mangel au Anerkennung .'deines Talentes. Gatta, Bartolomeo deHa, ital. Maler, geb. um 1408 in Arezzo, f 1491 das., wurde in einem Kloster zu Florenz gebildet, malte anfangs Miniatnrbilder und wandte sich, als er Abt von S. demente daselbst wurde, der grsseren Malerei und dem Fresko zu. Von ihm in der Pinakothek zu Arezzo ein Bild des heil. Rochus, im dortigen Dom ein von der Kirchenwand abgenoiumenes Fresko des heil Hieronymus in der Wste. Spter ging er nach Rom, wo er in der Sixtinischen Kapelle und 1486 nach astiglione, w( er in einigen Kirchen malte. Gatteaux, Jacques Edouard, franz. Bildhauer und Medailleur, geb. 4. Nov. 1788 in Paris, f 2. Febr. 1881 das., Schler seines Vaters Nicolas Marie G., eines Medailleurs und des Bildhauers M j i 1 1 e, erhielt den grossen Preis fr Rom und 1861 das Offizierkreuz der Ehrenlegion. Von ihm eine Bronzestatue der Minerva nach dem Urtheil des Paris (im Luxembourg), eine Brnzebste Michelangelos (im Garten des Luxembourg) und eine Marmorstatue der Anna von Beaujeu. Er htnterliess seine Kunstsammlungen, soweit sie nicht beim Brande des Institutsgebudes 187^1 zu Grunde gegangen waren, und seine Handzeichnungen dem Louvre. Er hatte vr.