40
Almanach 2018

Almanach ?=>B - immobilien.bremen.de 2018.pdf2 Editorial D as Jahr 2018 stand für Immobilien Bremen erneut im Zeichen der Sofortprogramme. Nach Flüchtlings - unterbringung und KiTa-Mobilbauten

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Almanach 2018

2

Editorial

Das Jahr 2018 stand für Immobilien Bremen erneutim Zeichen der Sofortprogramme. Nach Flüchtlings-

unterbringung und KiTa-Mobilbauten waren es nun dieSchulen, die aufgrund steigender Schülerzahlen sofortzusätzliche Klassenräume benötigten. An insgesamt 30Standorten wurde gebaut, davon an 18 in Form von Mo-bilbauten. Erneut ein sehr großer Kraftakt, der nur durchdas enorme Engagement aller beteiligten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter der IB bewältigt werden konnte.

2019 wird dieses Programm fortgesetzt, gleichzeitig be-ginnen die Vorbereitungen zum größten Schulausbau-programm seit den 60/70er Jahren. Dass die IB dabeinicht nur Masse, sondern auch Klasse zu bieten hat, zei-gen die erhaltenen Auszeichnungen: Die BDA-Preisjurywürdigte vier IB-Projekte, hinzu kam der Bremer Wohn-baupreis für die Modulbauanlage in der Corveystraße.

Damit nicht genug: Die von IB getätigten Grundstücksver-käufe werden auch zukünftig dazu beitragen, dass nichtnur hochwertiger, sondern auch sozialer Wohnungsbauentstehen kann. Die Anmietung war erneut erfolgreichbei der Suche von neuen Büroflächen für die Ressorts, diePolizei und andere bremische Dienststellen. Und der zen-trale Einkauf sowie der neue Ausschreibungsdienst ent-wickeln sich ebenfalls zu einem Erfolgsmodell.

Neben allen besonderen Anforderungen laufen unsereregelmäßigen Aufgaben, wie die Verwaltung des uns indie Verantwortung übertragenen Immobilienbestandes,die Instandsetzung und Sanierung sowie die Serviceauf-gaben – Reinigung und Hausmeisterdienste – regulärund erfolgreich weiter.

Unsere Anerkennung gilt allen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der IB, die sich erneut mit viel Engagementihrer Arbeit gewidmet haben und damit unmittelbarzum Erfolg beigetragen haben. Danke für die erfolgrei-che Entwicklung, danke für Ihren persönlichen Einsatz!

Susanne Kirchmann Arndt BrückerGeschäftsführung Immobilien Bremen

Im Jahr 2018 ist sehr viel passiert. Neben den Sofort-bauprogrammen für Schulen und KiTas hat es viele

weitere Entwicklungen gegeben. Immobilien Bremenhat aus den regelmäßigen Begehungen der Immobilien,der sogenannten „ZuBau“ (Zustandsbewertung derGebäude), ein Instrument gemacht, mit dem genaueAussagen über den Zustand, die Mängel und den Sanie-rungsbedarf der jeweiligen Gebäude in bremischem Be-sitz getroffen werden können.

Dies bietet eine gute Grundlage für eine der Hauptauf-gaben von Immobilien Bremen: die Sanierung und In-standhaltung der öffentlichen Gebäude in Bremen. Hiersei als ein herausragendes Beispiel das Sporthallen -kataster genannt. Ein Thema, das in den Stadtteilen fürviel Interesse sorgt, sei es für den Schul- oder den Ver-einssport. In einem interaktiven Investitionsatlas sindzudem auf der Homepage der Senatorin für Finanzendie Ausgaben aus dem Wirtschaftsplan von IB in denverschiedenen Stadtteilen über eine Karte aufzufinden.

Die Mittel, die für die Sanierung zur Verfügung gestelltwerden können, sind aktuell noch durch die Haushalts-notlage begrenzt. Allerdings gibt es berechtigte Erwar-tungen, dass mit den Vereinbarungen zum neuenLänderfinanzausgleich ab 2020 auch mehr Mittel fürdie Sanierung von Gebäuden zur Verfügung gestelltwerden können.

Dazu haben wir weitere Schritte im Bereich der fairenund ökologischen Beschaffung gemacht: Immobilien Bre-men stellt mit dem Einkaufs- und Vergabezentrum einenqualifizierten Dienstleister für die gesamte bremischeVerwaltung. Das Projekt „Faire Beschaffung 4.0“ wurdein Zusammenarbeit der Senatorin für Finanzen, Immo-bilien Bremen und der Bevollmächtigten beim Bund, fürEuropa und Entwicklungszusammenarbeit gemeinsammit nichtstaatlichen Organisationen entwickelt.

Die Weichen für IB als Bremens erfolgreichem Dienst-leister rund um unsere Immobilien und Beschaffungsind gut gestellt.

Karoline LinnertBürgermeisterin und Finanzsenatorin

Anerkennung

Umbau zur Ganztagsschule An der Gete (2016)Architekt: Haslob Kruse + Partner Architekten BDABauherrin: Immobilien Bremen AoR

Engere Wahl

Neubau Jahrgangshaus Oberschule An der Egge

(2018)Architekt: Architektengruppe Rosengart + PartnerBDABauherrin: Immobilien Bremen AöR

3

BDA-Preis 2018

BDA-Preisjury zeichnet vier IB-Bauprojekte aus

Auszeichnung

Thünen-Institut Bremerhaven (2017)Architekt: Staab Architekten GmbHBauherr: Bundesministerium fur Ernährung undLandwirtschaft, vertreten durch Bundesbau bei Immobilien Bremen AoR, Abteilung B4

Erweiterungsbau Ober-

schule Kurt-Schumacher-

Allee (2016) – TitelbildArchitekt: Arbeitsgemein-schaft Schulze Pampus Architekten BDA und Planungsgruppe GesteringKnipping de VriesBauherrin: ImmobilienBremen AöR

Alle vier Jahre prämiert der Bund Deutscher Architek-ten (BDA) herausragende Bauten in Bremen und Bre-merhaven. Für den Wettbewerb 2018 waren insgesamt57 Projekte mit sehr unterschiedlichen Bauaufgabeneingereicht worden. Neben dem Hauptpreis für das Ge-meindehaus und Kindertageseinrichtung Unser LiebenFrauen vergab die Jury drei Auszeichnungen an weitereaus ihrer Sicht hervorragende Bauten. Dazu gehörtengleich zwei Projekte, an denen Immobilien Bremen be-teiligt war: Das Thünen-Institut Bremerhaven und derErweiterungsbau OS Kurt-Schumacher-Allee (siehedazu die nachfolgende Seite 4).

Daneben sprach die dreiköpfige Fachjury, bestehendaus Petra Wörner (wörner traxler richter, Frankfurt),Prof. Uwe Schröder (Architekt, Bonn) und Prof. Dr. FalkJaeger (Architekturkritiker und -historiker, Berlin). dreiAnerkennungen aus. Eine dieser Anerkennungen galtdem von Immobilien Bremen vorgenommenen Umbauzur Ganztagsschule An der Gete. Dazu vermerkte dieJury u.a.: „Der Neubau formuliert mit seiner äußerenRaumbildung den neuen Eingang und ist als Sonderbe-reich der Schulanlage typologisch gut ablesbar. Die hei-tere Atmosphäre ist auch innen durch die Farb- undMaterialgestaltungen zu erleben.“

Ein weiteres IB-Projekt, der Neubau des Jahrgangshau-ses der Oberschule An der Egge, zählte zu den siebenBauvorhaben, die in die „Engere Wahl“ genommen wur-den. In der Begründung der Jury hieß es dazu: „Dieäußere Erscheinung ist das perfekte Bild eines Schul-hauses mit sorgfältigst gefügten Fassaden. Auch im In-neren überzeugen Materialwahl und Detaillierung“(siehe auch Seiten 6-7).

Bei der Preisverleihung, die der Bremer BDA-Landes-vorsitzende Martin Pampus in der Oberen Rathaushallevornahm, hoben Bürgermeister Dr. Carsten Sieling undder BDA-Bundesvorsitzende Heiner Farwick in ihrenFestreden die Wichtigkeit des „Guten Bauens“ für dieStadt und die Gesellschaft und die Rolle solcher Preisehervor. „Bauen in Bremen und Bremerhaven boomt,und gerade jetzt ist es wichtig, die richtigen Impulse fürnachhaltiges Wohnen und interessante Bauprojekte zusetzen“, erklärte Carsten Sieling. „Dadurch bleiben Bre-men und Bremerhaven weiter attraktiv für die Men-schen, die hier leben und arbeiten, ebenso wie fürInvestoren und Wohnungsbaugesellschaften. Das ist gutfür unser wachsendes Land.“

prägt, und doch erlebt man räumliche Differenzierung,Durchblicke vom Foyer aus nach oben in die von Stock-werk zu Stockwerk verspringende zentrale Halle. Sieverbindet mit ihrem Umgang alle Klassen- und Neben-räume.

Ein zweiter Umgang ergibt sich entlang der Fassadedurch Verbindungstüren der Klassenräume – eine ge-schickte, ökonomische Lösung der Rettungswegproble-matik. Die saubere Detaillierung und hochwertigeMaterialien, Holzfenster etwa, sowie der demonstrativeVerzicht auf vandalensichere Ausstattung tragen zueiner angenehmen Atmosphäre bei und bringen dieWertschätzung gegenüber den Schülern zum Ausdruck.“

4

BDA-Preis 2018 | Auszeichnungen

Mit einer Auszeichnung wurde dervon Immobilien Bremen realisierteErweiterungsbau der OberschuleKurt-Schumacher-Allee im Wettbe-werb um den BDSA-Preis 2018 be-dacht. Die Jury begründete ihreEntscheidung so:

„Mit verblüffender Selbstverständ-lichkeit ist der Neubau neben denBestandsbau aus den siebziger Jah-ren gesetzt. Ebenso blockhaft ku-bisch, ebenso mit breiten,liegenden Fensterformaten, ist ermit dem Bestandsbau formal ver-wandt. Dadurch kann er mit die-sem trotz der offenen Bauweiseden Vorplatz bilden. Im Aufrissstreng diszipliniert, repräsentierter den Archetypus eines Schulbausfür die Oberstufe. Auch der Grund-riss ist von dieser Disziplin ge-

„Archetypus einerSchule für die Oberstufe“

5

BDA-Preis 2018 | Auszeichnungen

Eine weitere Auszeichnung erhielt das Thünen-Institutin Bremerhaven. Der Bauherr, das Bundesministeriumfür Ernährung und Landwirtschaft, wurde durch dieAbteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen vertre-ten. Die Jury bewertete das Gebäude so:

„Ein typisches Hafengebäude ist es geworden, das mitseiner Metallfassade ein wenig an eine ‚Fischbüchse’denken lässt. Dennoch ist es typologisch durchaus alsInstitutsgebäudes zu erkennen. Die gefaltete Alumini-umfassade reflektiert mit ihrer hellgrau eloxiertenOberfläche die Licht- und Wetterverhältnisse und über-nimmt sowohl den Sonnen- wie den Wind- und Sturm-schutz. Denn die Faltläden aus Lochblech vor denArbeitsräumen lassen sich bei hoher Sonneneinstrah-lung schließen, ohne die Sicht nach draußen zu beein-trächtigen. Durch das Öffnen und Schließen beiBenutzung entsteht ein jeweils situatives Bild.

Obwohl die sich über das gesamte Gebäude ziehendePaneel-Faltung das Gebäude zu einer geschlossenenund einheitlichen Kubatur zusammenzieht, bleiben dieeinzelnen Geschossebenen mit ihrer Nutzung ablesbar.Großflächige Verglasungen verweisen auf besondereFunktionen wie den Haupteingang mit Eingangshalleund den Bibliotheks-und Versammlungsbereich desDoppelinstituts.

Der Innenausbau wirkt in seiner Farbigkeit und Mate-rialität fein abgestimmt und überzeugt in seiner ästhe-tischen Zurückhaltung bis ins Detail. Dass zurnotwendigen Funktionalität der Räumlichkeiten auchdie geschossübergreifende Offenheit und Flexibilitätvon Begegnungs- und Kommunikationsflächen gehört,ist konzeptionell und atmosphärisch überzeugend um-gesetzt.

Gebäude wirkt wie ein„typisches Hafengebäude“

6

Neubau | Jahrgangshaus Oberschule An der Egge

Viel Licht, viel Lob: Diese Schule begeistert

„Klassenräume mit Hightech“ überschrieb „Die Nord-deutsche“ am 11. August 2018 ihren Artikel über die Er-öffnung des neuen Jahrgangshauses in der Oberschulean der Egge in Blumenthal. Und weiter hieß es: „Kreideund Tafel waren gestern, jetzt bestimmen die 75 Zollgroßen ,Activ-Panels’, Monitore mit Touch screen-Funk -tion, die 60 Quadratmeter großen Klassenräume.“

Nicht nur die Presse, auch die zahlreichen Gäste staun-ten, als Bildungssenatorin Claudia Bogedan das neueGebäude seiner Bestimmung übergab. „Hier wurdewirklich sehr gute Arbeit geleistet“, lobte sie zum Auf-takt der Feierstunde. „Denn Räume können das päd -agogische Konzept einer Schule komplettieren – nichtumsonst werden sie als 3. Pädagoge bezeichnet.“

Das neue Jahrgangshaus verfügt über eine Bruttoge-schossfläche von rund 1740 Quadratmetern und bietetauf seinen drei Etagen Platz für jeweils drei Klassen-und zwei Differenzierungsräume sowie einen Lehrer-stützpunkt. Hinzu kommen je Etage die entsprechen-den sanitären Anlagen sowie ein Foyer und ein mitSchülerarbeitsplätzen eingerichteter Lernflur, der auf-grund des ausgeklügelten Brandschutzkonzeptes fürdiese Zwecke nutzbar wurde.

Das Entwurfs- und Raumkonzept wurde unter der Lei-tung von Immobilien Bremen durch die Bremer Archi-tektengruppe Rosengart + Partner BDA in engerAbstimmung mit der Bildungsbehörde und der Schul-leitung entwickelt. Hohe, großzügige Glasflächen undverglaste Türen vermitteln Transparenz und ermögli-chen auf jeder Etage Durchblicke zwischen den Klas-senzimmern und ins Foyer.

Die gut 60 Quadratmeter großen Unterrichtsräumewurden mit weißen Einbauschränken und Regalen,Tischen mit weißen Platten und schwarzen Stühlenausgestattet. Besonders augenfällig: Die eingangs er-wähnten Activ-Panels, die erstmals in einer BremerSchule in jedem der neun Klassenzimmer statt der üb-lichen grünen Tafeln oder weißen Boards installiertworden sind. Dabei handelt es sich um robuste, einfachzu bedienende Displays, die präzise Multitouch-Inter-aktivitäten mit kurzen Reaktionszeiten ermöglichen.

Immobilien Bremen stand für die Realisierung des inPassivhausbauweise errichteten Gebäudes ein Gesamt-budget in Höhe von 4.839.000 € zur Verfügung. DieserKostenrahmen konnte punktgenau eingehalten werden.Dank straffer Projektleitung und engagierter Baustel-lenorganisation war es zudem möglich, das Jahrgangs-haus bereits zum Beginn des neuen Schuljahrs an dieNutzer zu übergeben. Mit dem Baubeginn im März2017 war ursprünglich eine Fertigstellung im Novem-ber 2018 verbunden worden. Somit konnte der Termin-plan um vier Monate unterschritten werden.

„Hier ist ein Jahrgangshaus entstanden, das als Modellstehen kann. Und das nicht nur für den Baukörper, son-dern auch für die notwendige enge Zusammenarbeitzwischen Schulleitung, Beschäftigen meines Ressorts,Immobilien Bremen und den Handwerkern.“Bildungssenatorin Claudia Bogedan

„Unser Neubau ist dank der hervorragenden Zusam-menarbeit mit Immobilien Bremen und dem Architek-ten ein architektonisches Schmuckstück geworden. Hell,voller Licht und Durchblicke und mit einer gelungenenRaumaufteilung ermöglicht er die Arbeit nach mo-dernsten pädagogischen Maßstäben.“Schulleiter Andreas Kraatz-Röper

7

Neubau | Jahrgangshaus Oberschule An der Egge

„Die Fassade besteht aus einem Verblendmauer-werk im Dünnformat, wilder Verband, und vier -seiten Sichtbetonfertigteilelementen alsFenstereinfassungen der Holz-Aluminium Pfosten-Riegel-Fassade mit Dreifachverglasungen.“aus: Exposé Architektengruppe Rosengart + PartnerBDA

8

Neubau | Bürger- und Sozialzentrum Huchting

Das neue BuS steht vielen Gruppen offen

Der erste Schritt ist gemacht, weitere werden folgen:Mitdem Neubau des Bürger- und Sozialzentrums (BuS)Huchting konnte Immobilien Bremen den 1. Bauab-schnitt eines umfangreichen Bauvorhabens auf dem 2,3Hektar großen Grundstück abschließen. Der im Herbst2015 begonnene Neubau ersetzt sechs Gebäude unter-schiedlicher Größe, deren Sanierung aus wirtschaftli-chen Gründen verworfen worden war. Nach erfolgtemAbriss konnten die Außenanlagen fertiggestellt werden.

Der zweigeschossige Neubau weist eine Nutzfläche vonca. 1.850 m2 auf und entstand nach Plänen des BremerBüros Schröder Architekten in Stahlbetonskelettbau-weise mit einer vorgehängten Fassade aus Holz. Das Ge-bäude wurde im Passivhaustandard errichtet und andas Fernwärmenetz angeschlossen.

Immobilien Bremen standen für das Bauprojekt 10,2Mio. € zur Verfügung, der Kostenrahmen wurde einge-halten. Die Mittel stammen aus dem Bau- und Sanie-rungsprogramm des Senats (gut 9 Mio. €) sowie ausHaushaltsmitteln der Senatorin für Soziales, Jugend,Frauen, Integration und Sport sowie des Senators fürKultur. Hinzu kamen Fördermittel des Senators für Um-welt, Bauen und Verkehr.

In das neue, von rund 15 Gruppen und Initiativen ge-nutzte Gebäude wurde ein Veranstaltungssaal mit um-fangreicher Medien- und Theaterausstattung integriert,der Platz für bis zu 180 Personen bietet. Einen weiterenSchwerpunkt bildet eine KiTa für sechs Gruppen mitProduktionsküche, Café und Büros, hinzu kommen zweiSeminarräume, einer Projektküche und mehrere Büro-räume.

Das Bürger- und Sozialzentrum (BuS) Huchting stehtals zentraler Veranstaltungsort für den Stadtteil allenMenschen und Initiativen offen. Integration und Tole-ranz stehen im Mittelpunkt des Zusammenwirkenssämtlicher Angebote. Zu den direkten Nutzern gehörenu.a. das Mütterzentrum Huchting, die Arbeiterwohl-fahrt, der Beschäftigungsträger „Arbeit und Ökologie“(A & Ö) oder die Pfadfinder. Ein Trägerverein organi-siert ganz unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen.Zudem steht das Bürgerhaus auch Privatpersonen etwafür Feiern sowie für Versammlungen oder Nachbar-schaftstreffen zur Verfügung.

Ursprünglich sollte der Bau bereits im Sommer 2017fertiggestellt werden, doch der Termin musste mehrfachverschoben werden. Lieferschwierigkeiten von Fassa-denbauteilen, Fenstern und Türen lösten eine Verzöge-rung von ca. neun Monaten aus, für weitere drei Monateruhte der Bau aufgrund widriger Witterung. Hinzu kamdie aufwändige Beseitigung eines Wasserschadens nachfehlerhafter Installation einer Industrie-Geschirrspül-maschine, was sechs Monate Zeit erforderte.

„Bürgerhäuser in Bremen sind Orte, wo sich die Men-schen kostenlos treffen und Ideen realisieren können.Das BuS in Huchting ist dabei ein Bürgerhaus ‚Plus Plus‘mit einer Vision für die Zukunft. Denn Integration undInklusion werden hier vorbildlich gelebt.“Bürgermeister Dr. Carsten Sieling bei der Eröffnung

BuS Huchting in Kürze

„Immobilien Bremen war über die gesamte Bauzeit füruns Laien quasi der ,Dolmetscher’ im Austausch mitPlanern, Baufirmen und Handwerkern. So wurden wirpermanent in diesen Austausch einbezogen. Dafür sindwir sehr dankbar.“Uwe Martin, 1. Vorsitzender des Trägervereins

9

Neubau | Bürger- und Sozialzentrum Huchting

Wie geht es weiter rund um das BuS Huchting? Wassoll neu errichtet, was zurückgebaut werden? Im-mobilien Bremen hat zur Klärung dieser und vieleranderer Frage ein moderiertes Beteiligungsverfah-ren initiiert, um gemeinsam mit den Nutzergrup-pen, dem Trägerverein und mit Vertretern aus demStadtteil über die vielfältigen Anforderungen an dasGelände nachzudenken und Ideen für dessen künf-tige Gestaltung zu sammeln. Zur Verfügung stehteine Fläche von rund 12.000 m2, deren Gestaltungneu geplant werden muss.

Der „Phase Null“ genannte Prozess führte die Ak-teure in mehreren Workshops zusammen, deren Er-kenntnisse in die weitere Planung eingeflossen sind.Wo kann was gebaut werden, wo kann ein „Dorf-platz“ entstehen und wie lassen sich die erforderli-chen Bauabschnitte abstimmen – die Ergebnisse desBeteilungsverfahrens bilden die Grundlage desstädte- und hochbaulichen Wettbewerbs, der 2019gestartet wird.

„Phase Null“ führte Nutzer in Workshops zusammen

10

Neubau | Spielhaus Lüssum

Spielhaus wird vielenAnsprüchen gerecht

Abgängig. Das Urteil der Fachleute über das alte Spiel-haus an der Lüssumer Heide 50 fiel einhellig aus. Dashölzerne Nur-Dach-Gebäude, einst als Notkirche in Bre-men-Osterholz genutzt, dort in den 1950-er Jahren de-montiert und in Lüssum wiederaufgebaut, war somarode, dass die Nutzung untersagt werden musste,war doch die tragende Holzsubstanz irreparabel ge-schädigt.

Ersatz musste her, doch dabei traten im Vorfeld gleichmehrere Probleme auf. Denn der direkt benachbarteKindergarten des Trägers Kita Bremen sollte ohne Un-terbrechung weiter genutzt werden. Außerdem galt es,die statische Sicherung des Bestandsgebäudes zu be-achten. Und obendrein musste der Neubau mehrerenAnforderungen entsprechen.

Das Bremer Architektenbüro claudia gräfe/marionschonhoven entwickelte vor diesem Hintergrund einmultifunktionales Quartiersgebäude mit einer ca. 113Quadratmeter großen Bewegungshalle und mehrerenNebenräumen. Das Gebäude wurde als Holzrahmenbaumit einer Holzbalkendecke und einem gedämmtenFlachdach konstruiert. Auch die holzbeplankte Außen-fassade ist gedämmt und hinterlüftet. Der Neubau, derdas gleiche Höhenniveau wie der Bestandsbau aufweistund barrierefrei daran anschließt, erhielt Holzfensterund eine zur Gartenseite ausgerichtete große Pfos- ten-/Riegel-Fassade. Davor entstand eine ca. 50 m2

große Terrasse.

Das neue, Anfang November 2018 fertiggestellte Spiel-haus kann seither von der KiTa als Bewegungshalle ge-nutzt werden. An den Nachmittagen finden die Kinderdes Stadtteils hier zahlreiche Angebote vor, etwa Haus-aufgabenbetreuung oder Spiel- und Bastelmöglichkei-ten. In der Halle können aber auch Veranstaltungenstattfinden, etwa Familienfeiern, Nachbarschaftstreffenoder sportliche Wettbewerbe. Für diese Zwecke ent-standen getrennte Sanitärräume inkl. Duschen, weiter-hin wurde eine Küchenzeile installiert.

Für die gesamte Maßnahme stand Immobilien Bremenein Etat in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung. Darinsind 100.000 Euro aus dem Förderprogramm SozialeStadt enthalten.

Foto obenUnterschiedlich dicke Glattkantenbretter prägen die Fas-sade des neuen Spielhauses.

Foto untenDie Bewegungshalle mit der großen Fensterfront.

Neubau | KiTa Schwedenhaus

Schwedenhaus erinnertan rot-weißen Vorgänger

Rot und weiß – die Grundfarben der modernen KiTa inBremen-Osterholz erinnern an das alte Schwedenhaus,das seit 1951 an dieser Stelle stand und nun einem Neu-bau weichen musste. Denn das eingeschossige Holz-haus mit massivem Souterrain, nach dem Krieg eineSpende des Schwedischen Roten Kreuzes, entsprachauch mit Blick auf den Schall- und Brandschutz nichtmehr den Standards, die ein KiTa-Gebäude heute erfül-len soll. Immobilien Bremen hatte die Bausubstanzzudem als marode und den Sanierungsstau als erheb-lich eingestuft, was in der Konsequenz zum Abriss desAltgebäudes führte.

An seiner Stelle wurde ein zweigeschossiger Neubaufür vier Kindergruppen errichtet, der eine Brutto-Grundfläche von rund 1.100 Quadratmetern aufweist.Das Bremer Architekturbüro Haslob Kruse + Partnernahm bei der Planung das Thema „Schwedenhaus“spielerisch auf und gestaltete die Außenwände in denFarben rot und weiß.

Die augenfällige Fassade – verwendet wurde gelochtesTrapezblech mit Kreisausschnitten – bildet zugleich denSonnenschutz für die in südlicher Richtung liegendenGruppenräume. Große Fensterfronten ermöglichen denBlick auf das parkähnliche Grundstück mit dem schüt-zenswerten Baumbestand. Die Themen Wasser, Klet-tern und Bewegung sind als Bestandteil despädagogischen Konzeptes in die Gestaltung des Außen-geländes integriert worden.

Im Erdgeschoss des in Pas-sivhausbauweise errichte-ten Gebäudes wurden dieGruppen- und Ruheräumefür die U3-Betreuung ange-siedelt, hinzu kommen eingroßer Bewegungsraumund der Sanitärbereich. Derfarblich kontrastierende Ge-bäudeteil nimmt die Küchemit Nebenräumen und dasBüro der KiTa-Leitung auf.

Im oberen Geschoss, er-reichbar auch durch einenbarrierefreien Aufzug, be -den sich die Gruppen- undDifferenzierungsräume für

die Elementargrup-pen. Auf dieserEbene wurden nebendem Sanitärbereichweitere Differenzie-rungs- und Therapie-räume angesiedelt.

Immobilien Bremenstanden für die Reali-sierung des Bauvor-habens ca. 3,45 Mio.€ zur Verfügung. 3Mio. € stammen ausdem Kommunalin-vestitionsprogramm1 des Bundes.

Foto obenAugenfällig: Die Fassade aus gelochtem Trapezblech.

Fotos oben rechts/untenRote und weiße Farbtöne an den Fassaden, aber auch imInneren des „Schwedenhauses“.

11

12

Neubau | Mensa Grundschule Delfter Straße

Abriss, Neubau, Umbau, Sanierung – die Liste der indrei Bauabschnitte gegliederten Maßnahmen zur Um-gestaltung der Grundschule Delfter Straße in Huchtingdurch Immobilien Bremen ist lang. Mit dem Richtfestfür die neue Mensa wurde ein weiteres Etappenziel er-reicht.

Das Gebäude entstand auf der Fläche eines eingeschos-sigen Verbindungstraktes und wird neben der Mensamit rund 200 Plätzen, angrenzender Großküche undWirtschaftsflächen auch drei schulische Diffenzierungs-räume im Obergeschoss aufnehmen. Der dem Passiv-hausstandard entsprechende Neubau weist eineBruttogrundfläche von rund 810 m2 auf.

Der Entwurf stammt aus dem Bremer ArchitekturbüroHübschen | Knigge, die Ausführung lag in den Händender Gruppe GME Architekten BDA. Die Fertigstellung ist

Rote Mensa-Fassadesetzt markanten Akzent

für Sommer 2019 vorgesehen. Dann können die für denÜbergang auf dem Schulhof aufgestellten Mobilbautenmit sechs Klassenzimmern und WC-Anlagen geräumtwerden.

Der zweite Bauabschnitt, die Teilsanierung im hinterenBereich des Bestandsgebäudes, war schon vor demRichtfest abgeschlossen worden. Dabei wurden nachder in Teilbereichen erforderlichen Schadstoffsanie-rung u.a. die vorhandenen Sanitärräume vollständigentkernt und neue, behindertengerechte WC-Anlageneingerichtet.

Zwischenzeitlich wurde im dritten Bauabschnitt dieTeilsanierung im vorderen Bereich des Bestandsgebäu-des in Angriff genommen. Hier entstehen u.a. neueRäume für die Verwaltung und ein Lehrerzimmer mitTeeküche, zudem wird ein Fahrstuhl eingebaut.

Im Zuge der Baumaßnahmen wurde auch ein neuesBrandschutzkonzept für das gesamte Schulgebäudeentwickelt. Neu ist auch die Farbgestaltung der Fassade,die sich an den vorhandenen Flächen orientiert, wobeimit der Mensa ein markanter roter Akzent gesetzt wird.Für zusätzliche Belebung werden gelbe, orangene undrote Fassadenplatten sorgen.

Immobilien Bremen stehen rund 4,3 Mio. € für die Ge-samtmaßnahme zur Verfügung, die bei laufendemSchulbetrieb realisiert wird. Dabei wird in enger Zu-sammenarbeit mit der Schulleitung versucht, die Belas-tungen für den Unterricht so gering wie möglich zuhalten.

Foto linksUmringt von zahlreichen Kindern und beobachtet vonden Dachdeckern freuten sich Bildungssenatorin ClaudiaBogedan und Schulleiterin Frauke Brandt (links) überdas Richtfest für die Mensa.

Die neue Mensa derGrundschule wird imInnenhof der Anlageauf der Fläche einesVerbindungstrakteserrichtet.

13

Neubau | Neue Oberschule Gröpelingen

Schmökern und studierenim Selbstlernzentrum

Die Neue Oberschule Gröpelingen (NOG), 2010/2011als 4-zügige Ganztagsschule gegründet, wird im Rah-men eines umfangreichen Bauvorhabens bis zur 13.Jahrgangsstufe ausgebaut. Die im Juni 2017 aufgenom-menen Arbeiten markierten zugleich den Auftakt fürdie Gesamtsanierung der 2014 vollständig aufgelöstenSchule in der Pestalozzistraße in mehreren Bauab-schnitten.

Seither läuft die erste Etappe: Sie beinhaltet den Neu-bau eines Treppenhauses und einer Mensa, die sich bisin den Altbau erstreckt und auch als Aula genutzt wer-den kann, sowie einer Pausenhalle. Diese Arbeiten sindmittlerweile gut vorangeschritten.

Hinzu kommen umfangreiche Umbaumaßnahmen imBestand einschließlich des Austauschs sämtlicher Fens-ter. Das Ziel: Im Mai 2019 soll die sanierte Turnhalle/Aula im 1. Obergeschoss fertiggestellt sein, ebenso dasca. 280 m² große Selbstlernzentrum im 2. Obergeschossdes Mitteltrakts mit der Schulbibliothek und dem Com-puterraum. Davor entsteht ein großer Arbeitsbereich,in dem die Schüler mit Arbeitsmitteln etwa aus der Bi-bliothek eigenständig zum Beispiel während ihrer Frei-stunden lernen können.

Für diesen Bereich wurden im Altbestand Wände ent-fernt, um zu einer neuen Raumaufteilung zu kommen.Die Fenster und Fensterbänke wurden ausgetauscht,Heizungs- und Elektroinstallationen neu verlegt. DerComputerraum erhielt eine Lüftungsanlage. Weiterhinwurden neue Abhangdecken und neue Innentürele-

Foto obenVon Grund auf saniert wird die Turnhalle im 1. Oberge-schoss des Altbaus (Foto links), die künftig auch als Aulagenutzt werden kann.

Foto untenEin neuer Eingang zum Schulhof gehört ebenfalls zu denumfangreichen Baumaßnahmen.

mente eingebaut, die Wände gestrichen und die Fußbö-den mit neuem Linoleumbelag ausgestattet.

Zum 16. August 2019, also mit Beginn des neuen Schul-jahrs, soll auch die Mensa ihren Betrieb aufnehmenkönnen. Die Sanierung von drei Jahrgangsbereichen imAltbau erfolgt im Anschluss.

Im Vorfeld dieser Baumaßnahmen waren umfangreicheVorbereitungen zu erledigen. Dazu gehörten Arbeitenwie Abbruch, Kellerabdichtung und umfangreicheSchadstoffsanierungen, die 2018 abgeschlossen wur-den. So mussten die alte Trafostation für die elektrischeVersorgung abgerissen und die alten Entwässerungs-leitungen auf den Schulhöfen umgelegt und erneuertwerden, damit sie den Neubaumaßnahmen nicht imWeg liegen.

„Bildungs-Leuchtturm im Bremer Westen“Radio Bremen 2 über die Neue Oberschule Gröpelingen

14

Sofortprogramm Schule

Vielfalt der Maßnahmenerfolgreich bewältigt

Kaum war das „Sofort-Programm Mobilbauten“, kurz:„SoProMob“, beendet, mit dem 2017 im gesamten Stadt-gebiet 26 neue KiTas mit 1140 Plätzen geschaffen wor-den waren, da galt es für Immobilien Bremen bereits,die nächste Mammutaufgabe zu bewältigen. Denn imNovember 2017 ging seitens der Senatorin für Kinderund Bildung der Auftrag ein, kurzfristig für zusätzlichenSchulraum zu sorgen, und zwar möglichst bis zum Be-ginn des Schuljahrs 2018/19.

Wie seinerzeit beim „SoProMob“ stand am Beginn er-neut die Suche nach geeigneten Flächen an den vorge-sehenen Standorten. 30 Projekte wies die Liste des vomSenat beschlossenen „Sofortprogramms Schule 1“ auf,weshalb die genannten Liegenschaften zunächst genauunter die Lupe genommen wurden. Wo lassen sichMobilbauten aufstellen, welche Rahmenbedingungenherrschen dort, wie schaut es hinsichtlich des Bodensoder der Versorgungsleitungen aus – diese und viele an-dere Fragen mussten überprüft und beantwortet wer-den.

Foto linksJeweils zwei zusätzliche Klassen- und Differenzierungs-räume wurden für die Oberschule im Park geschaffen.

2-geschossige Anlage mit 2 Klassen- und 2 Differen-zierungsräumen, 1 Mitarbeiterraum, 1 Pflegebad (mitbarrierefreiem WC); Bruttogrundrissfläche (BGF) 362m². Baukosten ca. 990.000 € einschl. NK, Außenan-lagen, Gründung, Medienanschlüssen.Das Gebäude wurde aus Zeitgründen aus neuenModulen errichtet und erhielt zwecks Energieeinspa-rung eine Gas-Heizung mit zusätzlicher Wärme-pumpe sowie zwei Küchenzeilen und einBehindertenbad. Kostensteigernd wirkte sich die(nicht vorhersehbare) Forderung der Bauordnung/Feuerwehr nach einem zusätzlichen Hydranten aus.

Eine weitere Herausforderung ergab sich angesichtsder Heterogenität der vorgesehenen Maßnahmen: DiePalette reichte vom Umbau und der Erweiterung vonBestandsgebäuden oder Hausmeisterhäusern über denUmbau von Mobilbauten bis hin zur Neuerrichtung vonMobilbauanlagen. Viel Arbeit also für alle beteiligtenFachleute bei Immobilien Bremen und in den beauf-tragten Architekturbüros. Denn jedes Projekt wies an-dere Begleitumstände auf, jede Baustelle erforderteeine speziell abgestimmte Planung.

Durchweg ging es darum, zusätzlich benötigte Unter-richts-, Differenzierungs- und Funktionsräume an denausgewählten Schulen zu schaffen, mitunter kamenRäume für W+E-Anforderungen (Wahrnehmung+Ent-wicklung) hinzu. Im Vorfeld mussten aber auch As-pekte wie etwa die Wegeführung zu vorhandenenGebäuden berücksichtigt werden sowie – nicht zu ver-gessen – die Berechnung der Wirtschaftlichkeit: Ist essinnvoll, an diesem Standort vorhandene Mobilbautenzu verwenden? Oder sollte an jener Schule nicht bessereine völlig neue Anlage errichtet werden?

OS im Oslebshauser Park

2-geschossige Anlage. Auslöser: Die Aufnahme vonzwei W+E-Klassen an der Schule. Im Mobilbau ent-standen zwei Kunstklassen sowie zwei VK-Klassenmit Differenzierungs-und Nebenräumen. Umbau ausvorhandenem Bestand. Nettogrundfläche 680 m².Aufbaukosten ca. 275.000 €. Planungsphase und Abriss alte Mobilbauanlage imFrühjahr 2018; Bauzeit der neuen Anlage Ende Junibis Anfang August 2018. Übergabe an den Nutzer am8. 8. 18. Frei gewordene Räume im Bestandsgebäudezu W+E-Klassenräumen umgebaut.

Foto obenJola Buschermöhle (Immobilien Bremen), SchulleiterinAnke Braunschweiger und der beauftragte ArchitektRalph Schwanewedel (von links) vor den Mobilbauten ander Drebberstraße.

Beispiel Wilhelm-Olbers-Schule / Drebberstr.

15

Sofortprogramm Schule

ObjektSchule am MönchshofSchule am WeidedammSchule BurgdammSchule a.d. Düsseldorfer Str.Schule KirchhuchtingTami-Oelfken-SchuleSchule RablinghausenKippenberg-GymnasiumWilhelm-Olbers-OberschuleOberschule a.d. Lerchenstr.Schule BorchshöheOberschule OhlenhofOberschule an der EggeOberschule Schaumburger Str.Oberschule im ParkOberschule FindorffSchule a.d. Stader StraßeSchule an der Gete

Räume2

2123414225242434

2-geschossige Anlage mit 4 Klassen- und 2 Differen-zierungsräumen; Bruttogrundrissfläche (BGF) 540m². Baukosten ca. 720.000 € einschl. NK, Außenan-lagen, Gründung, Medienanschlüssen.Das Gebäude wurde (bis auf die Treppenhauscontai-ner) aus Modulen hergestellt, die vormals als Wohn-gebäude für Flüchtlinge genutzt wurden (Ellener Hof,Marie-Mindermann-Straße). Dadurch erzielte Ein-sparung gegenüber einer vergleichbaren Neubaulö-sung: ca. 350.000 €.Die Heizung konnte an die Heizzentrale der Schuleangeschlossen werden.

Foto rechtsEine größere Anlage wurde für die Depandance der Ober-schule Findorff an der Nürnbergerstraße errichtet. DieProjektleitung lag bei den beauftragten Architekten He-ribert Aleweld (rechts) und Lars Weper.

Beispiel OS Findorff/Nürnberger Straße 34

Übersicht der aufgestellten Mobilbauten

Neben den konzeptionellen Überlegungen ist die Orga-nisation und Kommunikation ein wesentlicher Erfolgs-faktor. In Lenkungsrunden wurden den politischenGremien Vorschläge zu Verfahrenserleichterungen füreine beschleunigte Umsetzung des Programms unter-breitet. So fanden auf der Arbeitsebene beispielsweiseFallkonferenzen mit den beteiligten Behörden statt, umfrühzeitig die Genehmigungsfähigkeit von Projekten zusicherzustellen.

Die zentrale operative Verantwortung und Koordina-tion der Beteiligungsprozesse für das Gelingen verbliebjedoch bei der IB als Bauherrin und Eigentümervertre-terin, die sich in dem Bewusstsein, wie wichtig die kurz-fristige Schaffung von Schulraumkapazitäten fürBremen ist, mit großem Engagement der Aufgabe ge-stellt hat. Dabei haben die einzelnen Teams in den Bau-und Immobilienbereichen, angefangen von der Strate-gie über die operativen Baubereiche bis hin zurBestandsbewirtschaftung, und den Gebäudeservice -bereichen Hand in Hand gearbeitet und zum Gelingenbeigetragen.

Trotzdem gibt es Faktoren, die selbst bei optimalemManagement nicht zu beeinflussen sind, das sind dieMärkte, die aktuell von Knappheiten an vielen Stellengeprägt sind. Erschwert wurde die Aufgabe durch er-

hebliche Lieferengpässe von Fenstern oder Türen, fürterminliche Rückschläge sorgten auch fehlende Monta-getrupps oder regionale Handwerker.

Gleichwohl konnten 1600 Quadratmeter an neuen Flä-chen geschaffen werden. Weitere 750 Quadratmeterwurden an zehn Schulen durch an einen neuen Stand-ort versetzte Mobilbauten bereitgestellt. Dafür wurdenunter anderem die jeweils aus 34 Modulen bestehen-den Übergangswohnheime für Flüchtlinge am EllenerHof (neun Gebäude) und an der Marie-Mindermann-Straße (sechs Gebäude) demontiert und umgerüstet.Weitere 80 Container gingen an die durch Brand be-schädigte Schule Alwin-Lonke-Straße, acht weitere anden Ohlenhof.

An 30 Standorten im gesamten Stadtgebiet wurden zusätz-liche Schulraum-kapazitäten ge-schaffen, an 18 kam es zur Aufstellung von Mobilbauten.

16

Denkmalschutz | Bismarck-Standbild

Beschauliche Adventszeit? Von wegen! Am Dobbenwurde bis in die Nacht mit Volldampf gearbeitet. Es galt,das unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Orts-amts Mitte vor eindringender Nässe zu schützen. DennMitte November hatte sich herausgestellt, dass dasSchieferdach des historisch wertvollen Bauwerks nichtmehr dicht ist. Abhilfe musste geschaffen werden, undzwar so rasch wie irgend möglich.

Mittel zum Zweck: Ein rund 455 Quadratmeter großes,auf einer 18 Meter hohen Gerüstkonstruktion ruhendesund über das Gebäude gesetztes Schutzdach. Problem:Das dafür benötigte Gerüst darf aufgrund statischer Be-denken nicht an der 17 Meter hohen Fassade verankertwerden. Deshalb wurde es erforderlich, die Stahlrohr-konstruktion – ähnlich wie 2016 bei der Sanierung desRathausdachs – freitragend an der Vorder- und Rück-seite des Gebäudes aufzustellen. Für die erforderlicheStabilität, auch aufgrund zu erwartender Winterstürme,sollten ca. 40 jeweils ca. 2,5 Tonnen schwere Betonblö-cke sorgen.

Binnen weniger Tage machte Immobilien Bremen einleistungsstarkes Gerüstbau-Unternehmen und Fach-leute für Statik mobil, um die erforderlichen Maßnah-men umzusetzen – je schneller, desto besser. Und esklappte: Am Freitag vor Weihnachten wurden vierDachbinder per Autokran auf die zwischenzeitlich er-richtete Gerüstkonstruktion gesetzt, die Zwischen-räume trotz bereits eingesetzter Dunkelheit mittelsBlechplatten abgedeckt. Fertig!

Schadhafter Sockel:Bismarck ist ein Pflegefall

Wie das Ortsamt Mitte was aufs Dach bekam

Gebeutelt. Knapper lässt sich der Sachstand über das1910 auf dem Domshof aufgestellte Bismarck-Denkmalnicht zusammenfassen. Gerade hatte eine von Immobi-lien Bremen eingeleitete Untersuchung ergeben, dasses um die Standfestigkeit des „eisernen Kanzlers“ nichtsonderlich gut bestellt ist, da trafen den bröckeligen So-ckel auch noch mit roter Farbe gefüllte Beutel.

Ein Anschlag von unbekannter Hand, dessen Folgenrasch beseitigt waren. Aufwändiger dürfte sich die Sa-nierung der sechs Meter hohen Plinthe darstellen, diedas von Adolf Ritter von Hildebrandt geschaffene Rei-terstandbild aus Bronze trägt. Der Mauerwerkskern istdurchfeuchtet, Eisenklammern sind verrostet, Fugenausgewaschen. Kurz: Der Sockel des kunsthistorisch be-deutsamen Denkmals vis-á-vis vom Rathaus muss sa-niert werden.

Umlaufende Edelstahlbänder sollen für Stabilität sor-gen, eine Kupferabdeckung den bröckeligen Sandsteinaus dem Salzburger Land vor weiteren Witterungsschä-den bewahren, Fugen fachgerecht geschlossen werden.Um die 70.000 Euro wird das vermutlich kosten. Besserdagegen sieht die Statue aus: Bismarck steht stabil. Ei-sern eben.

17

Foto obenVorsicht ist geboten: Per Autokran schwebt derzweite von vier Dachbindern ein.

Foto untenSpektakulär: Die aus Gründen der Statik imposanteGerüstkonstruktion an der Rückseite des Gebäudes.

Denkmalschutz | Ortsamt Mitte

Die eigentliche Arbeit steht allerdings noch bevor: DasEnde der 1970-er Jahre instandgesetzte Dach mussgrundlegend saniert werden. Es gilt unter anderem, dieDeckung aus englischem Schiefer – vermutlich das Ori-ginalmaterial aus der Bauzeit 1862-64 – zu erneuern.Die erforderlichen Maßnahmen werden in enger Ko-operation mit dem Landesamt für Denkmalpflege aktu-ell vorbereitet.

Dazu gehören auch weitergehende Untersuchungen derGebäudesubstanz und deren Sicherung. Denn in deralten, nach einem Entwurf des bekannten Bremer Bau-meisters Lüder Rutenberg errichteten Villa wurden be-reits an mehreren Stellen Wasserschäden festgestellt,unter anderem an wertvollen Deckenmalereien. Zu-nächst muss also der Umfang dieser und weiterer Sa-nierungsaufgaben ermittelt und danach ein genauerAblaufplan aufgestellt werden. Wie lange die Sanierungandauern und was sie kosten wird, ist deshalb nochnicht absehbar. Der Betrieb des Ortsamtes, das seitrund 40 Jahren in dem ehemaligen Wohnhaus vonMeister Rutenberg untergebracht ist, kann währenddieser Zeit ungehindert fortgesetzt werden.

18

Sanierung | Sporthallen

Turnhallen erreichen im Durchschnitt Note 3

Die Turnhallen in der Hansestadt weisen einen über-wiegend guten Zustand auf. Das geht aus einer Aufstel-lung hervor, die Immobilien Bremen erstmals vorgelegthat. Die Auswertung des auch der Sportdeputation vor-gestellten Turnhallen-Katasters führt zudem vor Augen,dass in den kommenden Jahren umfangreiche Investi-tionen erforderlich sind, um eine Reihe von Gebäudeninsbesondere in energetischer Sicht auf den aktuellenStand zu bringen. Die Zahlen resultieren aus den „Zu-standsbewertungen Bau“ (ZuBau), die Fachleute von IBwährend der vergangenen drei Jahre auf der Basis ihrerturnusgemäßen Begehungen vorgenommen haben.Dabei wurden u.a. Fenster, Dächer oder Fassaden aufoffensichtliche Schäden überprüft.

Während der Begehungen wurden keine Bauteile geöff-net, um etwa nach versteckten Mängeln am Tragwerkzu suchen. Untersuchungen auf eventuell vorhandeneSchadstoffe (etwa Asbest, PCB) werden gesondert vor-genommen und in einer eigenen Datenbank erfasst.Auch erkennbar erforderliche Schönheitsreparaturenwurden nicht gewertet, da sie in der Verantwortung derMieter liegen und somit nicht in die Zuständigkeit vonImmobilien Bremen fallen.

Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 147 Hallen.Die 18 Einrichtungen, in denen gegenwärtig oder in ab-sehbarer Zeit Gesamtsanierungen stattfinden, wurdennicht berücksichtigt. Hinzu kommen noch einmal rund4 Prozent des Bestandes, deren Auswertung zum Stich-tag 1. Januar 2019 noch nicht abgeschlossen war.

Die überprüften Bauwerke wurden mit Noten von 1(sehr guter Zustand) bis 5 (dringender Sanierungsbe-darf) bewertet. Der überwiegende Teil der Hallen er-hielt die Note 3. Absehbar ist, dass sie in den nächstenzehn Jahren zur (insbesondere energetischen) Sanie-rung anstehen werden, wofür entsprechende Mittel be-reitzustellen sind.

Nur zwei der auf ihren baulichen Zustand überprüftenHallen wiesen Einzelmängel wie schadhafte Fensteroder eine fehlende Tür auf und wurden mit der Note 5bewertet. Dabei handelt es sich um die Hallen Hohwegund Walliser Straße. Sie weisen zudem Mängel im Be-reich des Brandschutzes auf, die bereits behoben wer-den. Kosten: rd. 42.000 €.

Weitere neun Hallen erhielten die Note 4, ihre Sanie-rung ist innerhalb der kommenden fünf Jahre vorgese-hen. Dafür sind nach Schätzungen auf der Basis derBegehungen durch Immobilien Bremen zusätzlich etwa1,8 Mio. € erforderlich.

Darüber hinaus laufen gegenwärtig für 18 Hallen zumTeil umfangreiche Instandsetzungs- und Sanierungs-maßnahmen an. Dabei handelt es sich um die GebäudeLehmhorster Straße, Louis-Segelken-Straße, Helsinki-straße, Landskronastraße, Richthofenstraße, LissaerStraße, Oslebshauser Heerstraße, Parsevalstraße, Vor-kampsweg, Amersfoorter Straße, Schmidtstraße, Val-ckenburghstraße, Volkmannstraße, DüsseldorferStraße, Mülheimer Straße, Osterholzer Heerstraße 160,Fritz-Gansberg-Straße und Ludwig-Jahn-Straße. Die Ge-samtkosten liegen bei 17,5 Mio. €.

Das Sporthallen-Kataster wird fortlaufend aktualisiert,der nächste Bewertungs-Zyklus hat begonnen. Die Er-gebnisse sollen 2022 vorgelegt werden.

FotosStehen zur Sanierung an: Die Hallen Amersfoorter Straße(links) und Helsinkistraße (oben).

19

Sanierung | Sporthallen

Neben den Turnhallen, in denen aufwändige Sanierun-gen vorgesehen sind (siehe nebenstehenden Beitrag),führte die Abteilung Bestandsmanagement 2018 in et-lichen Einrichtungen Maßnahmen zur Behebung klei-nerer und durchaus auch größerer Schäden durch. EineAuswahl:

Im SZ Alwin-Lonke-Straße sollte bereits im Sommer2017 eine umfangreiche Dach- und Fassadensanierungbeginnen, die eine Reihe weiterer Arbeiten einschließt.Der Beginn der 3,7 Mio. €-Maßnahme verschob sich al-lerdings, da die Halle für die Unterbringung von Flücht-lingen benötigt wurde und außerdem noch mehrereÄnderungsanträge zu berücksichtigen waren. Mittler-weile sind die Handwerker aber „am Ball“, im Sommer2019 soll alles fertig sein.

„Bauteilsanierung“ steht in der Polizeisporthalle Nie-dersachsendamm auf der Tagesordnung, doch der Titeltäuscht: Mit Beginn der Arbeiten im Sommer 2018stellte sich heraus, dass die alte Halle einen weitaus hö-

heren Sanierungsbedarf aufweist als ursprünglich ein-gestuft. Der Etat liegt bei 1,5 Mio. €, die Fertigstellungist für den Sommer 2019 geplant.

In mehreren Hallen erforderte der Befall durch Schim-melpilze insbesondere im Dachaufbau Maßnahmen zurSanierung. Dazu gehörten die Turnhalle der SchulenCarl-Schurz-Straße (ca. 0,4 Mio. €, abgeschlossen imSommer 2018), Fritz-Gansberg-Straße (ca. 0,6 Mio. €/Start im November 2018) und In der Vahr. Hier war auf-grund nicht ordnungsgemäß verschlossener TürenFeuchtigkeit aus der benachbarten Mensa eingedrun-gen, weshalb mittlerweile eine neue Mensa geplantwird. In der Schule Landskronastraße musste derschadhafte Hallenboden ausgetauscht werden, in derAlbert-Einstein-Schule galt es, Mängel am Hallendachzu beheben.

Und so geht es weiter: In der Planung bzw. vor der Aus-führung stehen Maßnahmen in den Turnhallen SZ Hornund in der Grundschule Marie-Curie-Straße. NeueBöden sind in den Hallen Gymnasium Kleine Helle,Schule Borgfeld und im Polizeipräsidium Vahr erforder-lich. Die Umkleiden in der Turnhalle der Bürgermeis-ter-Smidt-Schule werden saniert, die Beschallung derHalle Paul-Singer-Schule wird verändert.

Schimmel, Böden, Dach:Sanierung im Bestand

20

Sanierung | Kuba Vegesack

Reparaturen erledigt,Brandschutz verbessert

Durchweg barrierefrei, deutlich sicherer und obendreinansehnlicher – unter diesen Vorzeichen stand die Sa-nierung des Veranstaltungszentrums „Kuba“ an derVegesacker Hermann-Fortmann-Straße. Der „Kultur-bahnhof“ in der früheren Güterabfertigungshalle – dasGebäude entstand nach 1862 im Zuge des Baus derBahnlinie von Bremen nach Vegesack – wies einerseitsReparaturbedarf auf, andererseits galt es, den Brand-schutz zu verbessern und noch vorhandene Hinder-nisse für Rollstuhlfahrer abzubauen, weshalb zumBeispiel störende Schwellen im Bereich der Eingangs-türen entfernt wurden.

Zu den Maßnahmen, für die Immobilien Bremen einEtat von 360.000 Euro zur Verfügung stand, gehörte esunter anderem, die Mauerfugen in der Fassade auszu-bessern, damit keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein-dringen kann. Bei dieser Gelegenheit wurden zudemdie Fassade gereinigt und von Graffiti befreit sowie dieFenster saniert. Die Fensterbänke erhielten Edelstahl-spikes, um Tauben abzuhalten.

Auf der Agenda stand weiterhin die Installierung einerneuen Brandmeldeanlage. Die Sicherheitsbeleuchtung

wurde aktualisiert und instandgesetzt sowie die Aus-stattung mit zusätzlichen Fluchtwegkennzeichnungenund Flucht-/Rettungswegeplänen verbessert, sodassdie Fluchtwege besser zu sehen sind.

Und schließlich galt es, eine Reihe von „Kleinigkeiten“zu erledigen: Auf dem Dach wurden ein paar Undich-tigkeiten behoben und Schneefanggitter angebracht, ei-nige Mauerrisse im Innenraum repariert, wobei diverseMaurer- und Trockenbauarbeiten anfielen, und dieKüche mit einem neuen Fliesenboden ausgestattet. Undschließlich erfolgte ein Austausch der Ventile an allenHeizkörpern zur Verbrauchsoptimierung mittels einerhydraulischen Einregulierung.

Aufgrund zeitlicher Schwierigkeiten der beteiligtenHandwerksunternehmen gerieten die Baumaßnahmenleider immer wieder ins Stocken, der ursprünglich vor-gesehene Fertigstellungstermin im August konntedaher nicht eingehalten werden. Dank des flexiblenEntgegenkommens der „Kuba“-Betreibers KulturbüroBremen-Nord gelang es jedoch, die anfallenden Pro-bleme einvernehmlich und bei laufendem Veranstal-tungsprogramm zu bewältigen.

Foto untenDer Vegesacker „Kuba“ mit dem verglasten Eingangsbe-reich und (Foto oben) mit dem Nebeneingang, der zu denVerwaltungsräumen führt.

21

Bundesbau | Tanklager Farge – MOS

Zug um Zug: Rückbaudes Tanklagers Farge

Energieeinsparungen erzielen durch Fassadendäm-mung – dieses Ziel verfolgt auch die Bundeswehr inihren Liegenschaften. Und deshalb wurde die AbteilungBundesbau bei Immobilien Bremen von der Bundesan-stalt für Immobilienaufgaben (Bima) damit beauftragt,das Gebäude 70 der Marineoperationsschule in Bre-merhaven entsprechend zu ertüchtigen. Das begann mitdem Entwurf für die Gestaltung der Fassade, hinzukamen Auftragsplanung, Kostenkalkulation, das Auf-stellen des Leistungsverzeichnisses sowie die Projekt-und Bauleitung.

Nachdem im Mai 2018 die abgängigen vorgehängtenBeton-Fertigteile von der rund 3000 m2 großen Fassadeentfernt worden waren, folgte der Austausch der eben-falls abgängigen Fenster sowie der Eingangstüren ausAluminium gegen neue Pfosten-Riegel-Elemente. Aufdie vorhandenen Außenwände wurde eine hinterlüftete

zweifarbige Ziegel-Plattenfassade montiert. Die neuenAlu-Fenster wurden zum Teil mit zusätzlichen außen-liegenden Jalousien ausgestattet.

Die Baukosten für die Außensanierung des Schulungs-gebäudes betragen rund 3,09 Mio. €. An der Marineope-rationsschule werden alle Marinesoldaten – im Jargon„Operateure“ genannt – ausgebildet, die Waffen- undSensoranlagen bedienen.

Der Rückbau des zwischen 1935 und 1941 angelegtenTanklagers Farge hat begonnen. Nachdem der Betrei-ber, das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Olden-burg, bereits die Hafenanlage stillgelegt hatte, erfolgtnun im ersten Schritt der Rückbau des Weserhafens,der zum Betriebsbereich des Tanklagers gehört. DerBauherr, das Bundesministerium für Verteidigung, hatdie Abteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen mitder Projektleitung und Steuerung des Bauvorhabensbeauftragt.

Die Arbeiten sind in zwei Bauabschnitte gegliedert. Zu-nächst werden die Anlagen in den Bereichen zurückge-baut, die nicht mit kontaminiertem Bodenmaterialbelastet sind. Dies betrifft überwiegend den nordwest-lichen Teil des Geländes mit einem Unterkunftsge-bäude, der Pumpstation, den Feuerlöscheinrichtungen,diversen Mess- und Kontrollschächten, Beleuchtungs-anlagen, unterirdischen Kabel- und Leitungsanlagensowie die wasserseitigen Anlagen, bestehend aus zweiSchiffsanlegern und 13 Stahl-Spundwand-Dalben. DieseArbeiten haben im August 2018 begonnen (Foto).

Ab April 2019 werden im 2. Bauabschnitt die Gebäude-

anlagen im kontaminierten östlichen Teil des Hafenszurückgebaut. Hinzu kommt eine Altlastensanierungdes Bodens bis zu einer Tiefe von 7 Metern. Für den Bo-denaustausch in der offenen Baugrube ist eine Wasser-haltung erforderlich. Im nordöstlich an die Deichanlagegrenzenden Geländeabschnitt erfolgt der Bodenaus-tausch über sogenannte Großlochbohrungen.

Schwierig ist auch der Ausbau der großen unterirdi-schen Bunkeranlage (ehem. Verteilerstation), die zu-letzt als Feuerlöschstation verwendet wurde. DieseMaßnahme gilt auch als Test für den geplanten Rückbaudes mit über 300.000 Kubikmetern Fassungsvermögenin 78 Tanks größten künstlich angelegten unterirdi-schen Tanklagers der Welt. Der 2. Bauabschnitt wird vo-raussichtlich im Januar 2020 abgeschlossen werden.Die Baukosten liegen bei rund 7,8 Mio. €.

Foto obenDie neue Fassade wurde nach einem Entwurf der Abtei-lung Bundesbau gestaltet.

Fassadensanierung vomEntwurf bis zur Bauleitung

22

Immobilien | Grundstücke

Verkauf ermöglichtBauen „An Woldes Wiese“

Bezahlbarer Wohnraumam Willakedamm

Das ehemalige Schulgrundstück am Willakedamm inHuchting gehört seit 2013 zu den Projekten des „Bre-mer Bündnis für Wohnen - Wohnbauflächen 40+“ beimSenator für Umwelt, Bau und Verkehr. Diese Projektesollen vorrangig für Wohnungsbau entwickelt werden.Mit der Neubebauung des Grundstücks am Willake-damm verfolgt die Stadtgemeinde Bremen das Ziel,einen eigenständigen Wohnstandort mit bezahlbaremWohnraum für verschiedene Nutzergruppen zu entwi-ckeln, dessen Typologie sich in die bestehende Struktureinfügt.

Aus der öffentlichen Verkaufsausschreibung des Grund-stücks am Willakedamm ging die ProjektgesellschaftBremer Hausbau GmbH als Investor hervor. Dabei han-delt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft der Woh-nungsbauunternehmen Interhomes AG und Gebr.Rausch Wohnbau GmbH & Co. KG. Ihr Bebauungskon-zept sieht auf der Fläche am Willakedamm den Bau von

ca. 55 Reihenhäusern und 2 Mehrfamilienhäusern mitinsgesamt ca. 73 Wohneinheiten und einer Brutto-grundfläche von ca. 10.400 m² vor. Es werden sowohlWohnungen in Eigentumsform als auch Mietwohnun-gen angeboten.

In Umsetzung des Senatsbeschlusses vom 28. August2012 wird die Versorgung von Haushalten mit kleine-ren und mittleren Einkommen dadurch gewährleistet,dass 25 Prozent der auf dem Grundstück geplantenWohneinheiten Sozialwohnungen werden. In Vervoll-ständigung des ca. 21.000 m² großen neuen Wohnge-biets wird eine öffentliche Grünfläche mit einemSpielplatz in der Größe von ca. 3.000 m² entstehen.

Außerdem soll auf einer Teilfläche des Grundstücks amWillakedamm in der Größe von ca. 5.000 m² der aktu-elle Bedarf einer zusätzlichen Grundschule im StadtteilHuchting realisiert werden. Diese Fläche verbleibt zudiesem Zweck im Eigentum der Stadtgemeinde Bre-men. Für das neue Baugebiet muss Planungsrecht ge-schaffen werden. Der Bebauungsplan 2449 befindetsich im Verfahren und soll im Laufe des Jahres 2019rechtskräftig werden.

Mit dem Verkauf eines ca. 15.000 m2 großen Grund-stücks hat Immobilien Bremen die Basis für den Bauvon 48 Wohneinheiten an der Billungstraße in Lesumgeschaffen. Bei der im Auftrag des Umweltbetriebs Bre-men veräußerten Liegenschaft „An Woldes Wiese“ han-delt es sich um dessen ehemaligen Betriebshof und umdie Fläche einer aufgegebenen Baumschule. Daranschließt sich ein mehr als doppelt so großes Flurstückan, das für die Erweiterung von Knoops Park vorgese-hen ist. Der Käufer, die Arbeitsgemeinschaft M ProjektGmbH & Co. KG und Gebr. Rausch Wohnbau GmbH & Co.

KG, plant, auf dem Gelände 20 Reihenhäuser sowie vierMehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 Wohnungen zuerrichten, von denen 25 Prozent den Vorgaben des so-zialen Wohnungsbaus entsprechen. Das Gebiet gehörtzu den im Rahmen der Bremer Wohnungsbauoffensive30+ bzw. 40+ vorgesehenen Grundstücken für dieSchaffung zusätzlichen Wohnraums in der Stadt.

Dem Verkauf war eine öffentliche Ausschreibung vo-rausgegangen. Einen zwischenzeitlich seitens der In-vestoren in Auftrag gegebenen Wettbewerb zurGestaltung der Fläche hatte die Arbeitsgemeinschaftder Bremer Büros Hilmes Lamprecht (architektoni-scher Entwurf) und Kilian + Frenz (Freiraumgestal-tung) gewonnen.

Die Investoren verpflichteten sich mit dem Kauf, dieKosten der Erschließung für das Baugebiet zu überneh-men. Zudem wurde die zusätzliche Zahlung von ca.120.000 Euro für ökologische Ausgleichsmaßnahmenvereinbart. Dafür werden u.a. öffentliche Grünflächenund Wege sowie Park- und Streuobstwiesen angelegt.

Auf Basis des Wett-bewerbentwurfesder Bremer Archi-tekten Hilmes Lam -precht sollen „AnWoldes Wiese“ 20Reihenhäuser undvier Mehrfamilien-häuser entstehen.

23

Immobilien | Anmietungen

Büros für eine Behörde,Apartements für „Studis“

Schul- und Vereinssportam Jakobsberg gesichert

Wer in Bremen ein Gewerbe anmelden, eine Kneipe er-öffnen oder einen Stand auf dem Freimarkt belegenmöchte, muss hier vorstellig werden: In der Dienststellefür Gewerbe- und Marktangelegenheiten des Senatorsfür Wirtschaft, Arbeit und Häfen in der Sögestraße 31-33. Immobilien Bremen hat die Räumlichkeiten von derNordwest Vermögen Bremische Grundstücks-GmbH &Co. KG (ehemals BLB Immobilien GmbH) im Auftrag für15 Jahre angemietet. Das sechsgeschossige, ca. 1.600m² große Mietobjekt liegt zentral in der Fußgängerzoneder Innenstadt, verfügt über einen zentralen Empfang

im 3. OG und neben zahlreichen Büros über einen Be-sprechungsraum im 5. OG. Das Mietvolumen einschließ-lich Nebenkosten beträgt 4,32 Mio. €.

Wer sich an einer der Bremer Hochschulen immatriku-lieren möchte, steht oftmals vor einem elementarenProblem: Wohnraum für Studierende ist ausgesprochenrar. Etwas Abhilfe konnte jetzt in der Anne-Conway-Straße im Technologiepark geschaffen werden. Hierhatte Immobilien Bremen 2015 zwei Häuser mit insge-samt 230 Apartments für die Stadtgemeinde angemie-tet, die ursprünglich für die Unterbringung vonFlüchtlingen vorgesehen waren. Das Mietvolumen ein-schließlich Nebenkosten liegt bei 20,6 Mio. €. Der Miet-vertrag ist über 10 Jahre abgeschlossen worden. In denJahren 2017 und 2018 zeichnete sich ab, dass der Zuzuggeflüchteter Menschen abnimmt. Das führte dazu, nurnoch eines der beiden Häuser mit Migranten zu bele-gen. Dadurch konnten die möblierten Apartments imzweiten Gebäude Studierenden angeboten werden, wasgroße Resonanz auslöste: Die Wohnungen waren imHandumdrehen vergeben.

Es stand schlecht um den Hastedter TSV. Der Schulden-berg des Klubs wuchs unaufhörlich an, ein Ausweg warnicht in Sicht. Denn das Grundstück, auf dem die ver-einseigene Halle am Jakobsberg steht, befindet sich inbremischem Besitz – die Banken winkten folgerichtigab, als sie die Anfrage nach Krediten erreichte.

Und genau diese Halle hatte den 157 Jahre alten Vereinin den Ruin getrieben. Sie befindet sich nach umfang-reicher Renovierung zwar in gutem Zustand, doch dieFolgekosten ließen sich angesichts schrumpfender Mit-gliederzahlen nicht mehr aufbringen. Konsequenz: Zum1. Dezember 2018 musste die Insolvenz angemeldetwerden.

Um den Schul- und Vereinssport in der Halle ohne Un-terbrechung fortsetzen zu können, kam es kurzfristigzu mehreren Gesprächen zwischen Immobilien Bremenund Vertretern der Senatsressort Soziales, Jugend,Frauen, Integration und Sport sowie Kinder und Bil-dung mit der Insolvenzverwalterin. Das Ziel: Eine prag-matische Lösung trotz der vertraglich kompliziertenSituation finden.

Vor diesem Hintergrund konnte Immobilien Bremenauf Wunsch und mit finanzieller Unterstützung des Bil-dungsressorts zunächst eine Übergangslösung mit derentgegenkommenden Insolvenzverwalterin für denWeiterbetrieb der Sporthalle im Dezember aushandeln.Darüber hinaus wurde in guter Zusammenarbeit mitdem Sportamt noch vor Weihnachten eine vertraglicheLösung mit dem Bremer Sport-Club gefunden. Der Klub,

der die Sportanlage mit dem Jahreswechsel übernom-men hat, stellt sie dem Schul- und Vereinssport unver-ändert weiter zur Verfügung.

Die vertragliche Bindung ist vorerst auf zwei Jahre be-fristet, in diesem Zeitraum soll ein langfristiges Konzeptzur sportlichen Nutzung der gesamten Anlage gefundenwerden.

Foto obenWeiterhin ein Zentrum des Schul- und Vereinssports: DieHalle des insolventen TSV Hastedt.

24

Einkaufs- und Vergabezentrum

Rund 4000 Radiergummis aus Kautschuk. Fast 25.000Kugelschreiber. Und über 24.000 Ordner (schmal/breit, aus Recyclingmaterial). Bilanz der Bestellungen,die das Einkaufs- und Vergabezentrum (EVZ) von Im-mobilien Bremen 2018 über den elektronischen Ein-kaufskatalog „BreKat“ erreicht haben. Angefordertwurden zudem Artikel des Büro- und Schulbedarfsebenso wie Erzeugnisse aus den Bereichen Arbeits-schutz, Waschraumhygiene oder Spielwaren. Rund3200 Produkte stehen bereits auf der Liste, sie wirdfortlaufend erweitert.

„Der Onlineshop für die Verwaltung“ schrieb der„Weser-Kurier“ am 27. Dezember 2018. Stimmt schon:Mittlerweile nutzen ca. 750 Bestellerinnen und Bestel-ler aus Einkaufsabteilungen bremischer Dienststellenund Einrichtungen die Möglichkeit, ihren Verbrauchs-bedarf über den 2015 eingerichteten BreKat anzufor-dern. Tendenz: steigend.

Das EVZ ist als zentraler Einkäufer der bremischen Ver-waltung zuständig für die so-zial verantwortliche undökologisch verträgliche (faire)Beschaffung von u.a. Bürobe-darf, Mobiliar oder Arbeits-und Schutzkleidung für Ein-richtungen der Stadtge-meinde Bremen. Der Bezugdieser Produkte, die dem Bre-mischen Tariftreue- und Ver-gabegesetz und derKernarbeitsnormenverord-nung entsprechen, wird überRahmenverträge mit den Lie-feranten geregelt.

Zum Teil sind sie bereits mit den entsprechenden Sie-geln und Zertifikaten im BreKat hinterlegt worden. Werhier beispielsweise den Textmarker „Jumbo Soft Grip“bestellt, kann sicher sein, dass das verwendete Holz auszertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft stammt unddas FSC-Siegel des internationalen Forest StewardshipCouncil trägt. Andere Erzeugnisse zeichnet etwa der„Blaue Engel“ aus.

Wer im Internet auf der Seite https://www.einkaufska-talog.bremen.de stöbert, wird zudem feststellen, dassim BreKat zahlreiche Produkte von Vertriebspartnern

Mit dem Projekt „Faire Beschaffung 4.0 – Weiterent-wicklung der sozialverantwortlichen und ökologischenBeschaffung“ setzt die Freie Hansestadt Bremen neueMaßstäbe beim Einkauf von Waren und Dienstleistun-gen. Ziel ist es, auf Landesebene künftig noch mehrWaren unter öko-sozialen Kriterien einzukaufen. Einbesonderes Augenmerk wird dabei auf die Bewirtungund Catering bei öffentlichen Sitzungen und Veranstal-tungen der bremischen Verwaltung, die Beschaffungvon Arbeitsschutzbekleidung, Spielwaren, Sportgerätenund Werbeartikeln gelegt.

Das im September 2018 gestartete Projekt, das von derSenatorin für Finanzen, der Immobilien Bremen sowieder Bevollmächtigten beim Bund, für Europa und Ent-wicklungszusammenarbeit gemeinsam initiiert wurde,läuft bis Ende 2019. Gefördert wird es durch „Engage-ment Global – Servicestelle Kommunen in der EinenWelt“ aus Mitteln des Bundesministeriums für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Um eine faire Beschaffung flächendeckend zu gewähr-leisten, sollen die Beschäftigten der Stadt weiter für dasThema sensibilisiert werden. Im Rahmen des Projektessind daher auch Informationskampagnen und -materia-lien geplant, die dabei helfen sollen, nachhaltiges Han-deln in der Verwaltung zu etablieren.

Kulis, Ordner, Jacken: DerBreKat wird immer dicker

aus der Region aufgelistet sind. Dahinter steht die Ab-sicht, hier ansässige Wirtschaftsbetriebe zu unterstüt-zen und die Transportwege so kurz wie möglich zuhalten.

Natürlich steht es jeder Einrichtung frei, die für den Be-trieb benötigten Waren über den BreKat einzukaufen.Doch die Vorteile liegen auf der Hand, sind doch die auf-geführten Produkte aufgrund der Großabnahme sehrpreisgünstig. Und außerdem entfallen zeitaufwändigeVergabeverfahren mit den zugehörigen Beteiligungs-prozessen, um für jeden Zweck geeignete Produkte zubeschaffen.

Bremen startet Projekt „Beschaffung 4.0“

25

Einkaufs- und Vergabezentrum

Die Beschaffung von nachhaltigen Spielwaren für dieBenutzung etwa in KiTas oder Schulen wird derzeitdurch das Einkaufs- und Vergabezentrums Bremen(EVZ), das bei Immobilien Bremen angesiedelt ist, vor-bereitet. Viele Hersteller von Spielzeug stehen jedochseit geraumer Zeit in der Kritik, Skandale um giftige undgefährliche Erzeugnisse belasten die Branche ebensowie erschreckende Arbeitsbedingungen in asiatischenZulieferbetrieben.

Um die bremischen Abnehmer, etwa KiTas und Schulen,künftig mit Spielwaren beliefern zu können, die nicht

Sie kamen aus Krankenhäusern und Schulen, von derPolizei und der Feuerwehr, von der Justizbehörde, derStadtreinigung und aus Ortsämtern. Rund 200 Fach-leute aus den Einkaufsabteilungen bremischer Dienst-stellen und Einrichtungen besuchten die zentrale Messedes Einkaufs- und Vergabezentrums (EVZ) von Immo-bilien Bremen, die durch Finanzsenatorin Karoline Lin-nert und IB-Geschäftsführerin Susanne Kirchmanneröffnet wurde.

Während der Veranstaltung präsentierten 20 AusstellerBedarfsartikel vom Textmarker über Schulmöbel biszum Schutzanzug, die allesamt über den elektronischenEinkaufskatalog „BreKat“ bestellt werden können. Sienutzten zudem die Gelegenheit, neue Produkte vorzu-stellen, die auf der Basis der laufenden Rahmenverträgelieferbar sind, und mit ihren Kunden ins Gespräch zukommen. Die Einkäufer der bremischen Einrichtungenwiederum konnten einen Überblick über die Produkt-palette der Lieferfirmen gewinnen oder spezielle Be-darfe anmelden.

Darüber hinaus stellte sich die im EVZ neu geschaffene„Kompetenzstelle für sozial verantwortliche Beschaf-fung“ während der Messe vor. Die Einrichtung unter-stützt und berät die Einkäuferinnen und Einkäufer der

Vom Stift bis zu Möbeln:Messe für Bedarfsartikel

bremischen Verwaltung bei der Einhaltung von Sozial-standards im Beschaffungsprozess sowie bei der Erstel-lung von Ausschreibungsunterlagen. Sie unterstütztdabei den Auftrag des Bremer Senats für eine öko-faireEinkaufspolitik und soll die Beschaffung nach sozialenKriterien weiter voranbringen.

nur hohen Qualitätsstandards, sondern auch sozialenAnforderungen entsprechen, richtete Immobilien Bre-men eine spezielle Informationsveranstaltung aus. Ein-geladen waren neben Mitarbeitern aller relevantenEinrichtungen aus Verwaltung und kommunalen Gesell-schaften auch potentielle Lieferanten von Fair Trade-Spielwaren sowie Referenten.

Zu ihnen gehörte Uwe Kleinert, renommierter Fach-mann für ökologische Erzeugung und Fair Trade von derHeidelberger Werkstatt für Ökonomie e.V., der einenVortrag über „Konsum, Produktion und Lieferketten“hielt. Er wies u.a. darauf hin, dass 80 Prozent der euro-päischen Spielzeugimporte aus Fernost kommen. „Invielen der dortigen Fabriken verstoßen die Arbeitsbe-dingungen gegen nationales Recht und internationaleMindeststandards.“ Sein Fazit: „Wer Spielzeug einkaufenmöchte, das sozial verantwortlich hergestellt wurde,kann sich nur in Ausnahmefällen an glaubwürdigen Gü-tezeichen orientieren“. Der Markt- und Gestaltungs-macht des Großkunden öffentlicher Dienst komme indiesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu.

Von Arbeitshandschuhen und Schutzstiefeln (oben) bis zuHandtuchspendern reicht die Bandbreite der Messe, dieauch beim Fernsehen Interesse auslöste (Foto unten).

Auch im Freizi wird jetzt Energie gespart

26

Panorama

Immobilien Bremen hat neben der Verwaltung der öf-fentlichen Liegenschaften noch eine Reihe weiterer Auf-gaben, die nicht immer im Fokus der Aufmerksamkeitstehen. Dazu gehört das Management der öffentlichenBrunnen. Die Abteilung Bestandsmanagement küm-mert sich im Auftrag des Amtes für Straßen und Ver-kehr (ASV) stadtweit um über 20 Brunnen, die in vielenStadtteilen stehen. Zu ihnen gehören die insgesamt fünfPferdebrunnen, die etwa am Goetheplatz oder in derSögestraße/Ecke Obernstraße sprudeln, der Homfeld-brunnen auf dem Grohner Markt, die Fontäne in derVahr, der Neptunbrunnen auf dem Domshof oder derCentaurenbrunnen, der 1958 vom Dobbenweg in dieGrünanlage am Leibnizplatz verlegt worden ist.

Nachdem schon in den Schulen und KiTas erfolgreichmit den Kindern sowie den Schülerinnen und SchülernEnergiesparprojekte umgesetzt worden sind, wurdenvergleichbare Maßnahmen 2018 auch in Jugendfreizeit-heimen realisiert. Unter dem Titel „ener:freizi“ habendie Kollegen der Abteilung Bestandsmanagementgemeinsam mit energiekonsens, der gemeinnützigenKlimaschutzagentur für das Land Bremen, Energie-sparmaßnahmen in 13 öffentlichen Einrichtungendurchgeführt. Hinzu kamen Maßnahmen in Gebäudenfreier Träger.

Nach der Begehung aller Freizeitheime war eine Maß-nahmenliste erstellt worden, auf der alle Beleuchtungs-maßnahmen zusammengefasst wurden. Besondersenergiesparende und wirtschaftliche Maßnahmen wur-den dabei ausgewählt. Immobilien Bremen war beideren Umsetzung zuständig für die Ausschreibung derLeistungen sowie den Austausch der Beleuchtung mitenergiesparender LED-Technik.

Zu den Profiteuren zählten u.a. das JugendfreizeitheimOslebshausen, der Mädchentreff in der Heinrichstraßeoder der Jugendtreff Oberneuland. Es wird davon aus-gegangen, dass mit der Vielzahl dieser kleinen Maßnah-men bis zu 10 % Energie eingespart werden kann, wasam Ende nicht nur der Kasse des Freizis, sondern auchder Umwelt und dem Klima zugutekommt.

Brunnen setzen Graffitiund Vandalismus zu

Die Kollegen des Technischen Betriebs sind zuständigfür die In- und Außerbetriebnahme der Brunnen imFrühjahr und Herbst, für die Überwachung, Wartungund Instandsetzung der Brunnen. Zum Alltagsgeschäfthinzu kommen leider viel zu häufig Vandalismusschä-den: Da schütten „Spaßvögel“ Waschmittel in den Nep-tunbrunnen, Abflüsse werden mal eben verstopft,Figuren mit Grafitti beschmiert.

Da nicht sofort alles behoben werden kann, sprudelndie Brunnen dann nicht oder müssen ganz abgestelltwerden, wie es im Herbst 2018 leider auch bei der gro-ßen Fontäne in der Vahr, die dank der Unterstützungdurch die Gewoba betrieben werden kann, der Fall war.Das tut weh, da es sich um öffentliches Eigentum han-delt, an dem wir alle uns erfreuen wollen.

Besonders augenfällig und bei Touristen als Fotomotivbeliebt ist der Neptunbrunnen, der im März 2019 fürdie neue „Brunnen-Saison“ hergerichtet und aufge-frischt wird. Dazu gehört, dass die Verfugung erneuertwird und vier lose Natursteinplatten neu vermauertwerden. Außerdem muss eine Pumpe repariert undzwei Pumpen erneuert werden.

Im kommenden Jahr ist übrigens geplant, dass mindes-tens ein weiterer Brunnen hinzukommt: Am Antikolo-nial-Denkmal, dem „Elefanten“ in der Grünanlage ander Hermann-Böse-Straße, wird mit Unterstützung derswb ein Trinkwasserbrunnen errichtet. Standorte fürweitere Trinkwasserbrunnen werden gesucht. IB wirdsich dann gemeinsam mit dem Gesundheitsamt auchum diese Brunnen kümmern.

Foto obenBeliebtes Fotomotiv: Der Neptunbrunnen auf dem Doms-hof, geschaffen von Waldemar Otto.

27

Panorama

Frauenförderung istUnternehmenspolitik

Die berufliche Förderung von weiblichen Beschäftigtenzählt allgemein zu den besonderen Herausforderungender Personalentwicklung. Immobilien Bremen hatdaher zum 1. 1. 2017 einen Frauenförderplan aufge-stellt, der die Grundsätze zur Frauenförderung definiertund festgelegt.

Daraus geht hervor, dass Frauenförderung Unterneh-menspolitik ist, denn Chancengleichheit erhöht dieMotivation, das Engagement und die Kompetenz. Dem-entsprechend wird die Vereinbarkeit von Beruf und Fa-milie für Frauen und Männer im Unternehmengefördert. Festgelegt wurde auch, dass die Führungs-kräfte von Immobilien Bremen die Arbeit der mittler-weile freigestellten Frauenbeauftragten in jederHinsicht unterstützen.

Der Anteil weiblicher Beschäftigter bei Immobilien Bre-men hat sich seit der Aufstellung des Frauenförderpla-nes nicht entscheidend verändert (Schaubild unten/

Beschäftigtenstruktur). Gleichwohl bleiben die genann-ten Ziele weiterhin im Fokus einer Personalentwick-lung, die über die Dauer dieses Frauenförderplaneshinaus Wirkung entfalten wird. Mittlerweile sind dreiAbteilungsleiterstellen mit Frauen besetzt, zwei dieserinsgesamt zehn Stellen sind ausgeschrieben.

Foto obenFrauen spielen beiImmobilien Bremenschon lange nichtmehr nur die zweiteGeige.

Ida

Ger

ha

rdi (

18

62

-19

27

): „

Die

Gei

ger

in“.

Auch auf der Teamleitungsebene wird angestrebt, denFrauenanteil durch gezielte Ansprache von Kolleginnenzu steigern und geeignete Interessentinnen aus demReinigungsbereich für die Arbeit in Hilfshausmeister-funktionen und in anderen Verwaltungsbereichen zugewinnen. Die Praxis zeigt jedoch, dass sie sich mitun-ter nicht trauen, sich für Leitungsaufgaben zu bewer-ben. Es ist somit die Aufgabe aller Leitungskräfte,Frauen Mut für diesen Schritt zuzusprechen.

Als weitere zukünftige Herausforderung gilt es insbe-sondere, im weiblich dominierten Reinigungsbereichdie Beschäftigungsfähigkeit bis zur Rente sicherzustel-len, denn diese Arbeit ist mit erheblichen körperlichenAnstrengungen verbunden. Hier ist geplant, gemeinsammit den Querschnittseinheiten der senatorischen Be-hörde geeignete Maßnahme zu entwickeln und umzu-setzen.

Der aktuelle Frauenförderplan bei Immobilien Bremenläuft zum 31. 12. 2019 aus. Seine auch inhaltliche Fort-

entwicklung überdiesen Zeitpunkt hi-naus ist mit derFrauenbeauftragtenverabredet.

Beschäftigte bei Immobilien Bremen – Stand 31. 12. 2016

Stan

d: 3

1. 1

2. 2

01

6

28

Panorama

Roter Finkenwerder Prinz, Grise Birne, Graf Althans-Re-neklode – noch nie gehört? Sie gehören zu den seltenenund alten Obstbaumsorten, die in den kommenden Jah-ren hoffentlich reiche Ernte auf dem Gelände der frü-heren Justizvollzugsanstalt im Blockland einbringensollen. Immobilien Bremen hat auf drei Freiflächen desAnwesens Streuobstwiesen anlegen und dafür durcheine Fachfirma 14 Bäume anpflanzen lassen.

Durch diese Maßnahme wird nicht nur der Pflicht ent-sprochen, Ersatzpflanzungen im Nachgang verschiede-ner Bauvorhaben vorzunehmen, sondern auch derBlocklandgarten bereichert, den das Förderwerk Bre-men auf dem Areal der ehemaligen JVA-Gärtnereiunterhält. Die Einrichtung beschäftigt hier langzeit -arbeitslose, zum Teil vorbestrafte Menschen mit undohne Migrationshintergrund, die das Land bestellenund Gemüse nach ökologischen Kriterien anbauen.

Immobilien Bremen hat die Flächen, auf denen auchBienenvölker gehalten werden, vor über zwei Jahrendem Förderwerk für die Realisierung von Beschäfti-gungsprojekten überlassen. Mit den Erträgen der gärt-nerischen Bemühungen werden soziale Institutionenim Stadtteil Gröpelingen wie etwa die Suppenengeloder der Martinsclub beliefert.

Sie erhalten künftig auch die Äpfel, Kirschen oder Pflau-men von den neuen und den bereits vorhandenenStreuobstwiesen. Auch Kindergruppen aus Bremer

Wo Pastorenbirne und Rosenapfel Blüten treiben

Schulen oder KiTas, die im Blocklandgarten ein Stücknäher an die Natur herangeführt werden, können dieFrüchte genießen.

Für die Anpflanzungen – es handelt sich um sechs Ap -fel-, zwei Zwetschen-, drei Kirsch- und drei Birnbäume– wurden in Abstimmung mit einem Fachmann fürObstbau und dem Referat Grünplanung beim Bause-nator Sorten ausgewählt, die für den nassen, schwerenBoden im Blockland besonders geeignet sind. Und sokönnen im Frühjahr der Moringer Rosenapfel, die Pas-torenbirne oder die Große Schwarze Knorpel-Süßkir-sche auf dem ehemaligen JVA-Gelände Blüten treiben.

Foto linksEine von drei Streuobstwiesen auf dem Gelände der frü-heren JVA im Blockland.

Experten am Werk:Nach dem Pflan-zen wurden dieJungbäume aufden drei Streuobst-wiesen fachgerechtgebunden.

29

Panorama

2016 war es schon bei der Architekturbiennale in Ve-nedig gezeigt worden. Nun folgte der Bremer Wohnbau-preis 2018: Das Übergangswohnheim in der FindorfferCorveystraße, ein Bauprojekt von Immobilien Bremen,erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „BesondereWohnformen“.

Die nach Plänen der Architekten BDA Feldschnieders +Kister aus mehreren mehrgeschossigen Modulbautenerrichtete vielfarbige Anlage überzeugte die Jury. „DieKonzeption der Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen mitangedockten Laubengängen geht über den Minimal-Standard weit hinaus“, hieß es in der Begründung.„Dazu zählt, dass die Container bis zum Boden rei-chende französische Fenster und jeweils eine Wohnkü-che und ein eigenes Bad aufweisen.“

Und weiter wurde erklärt: „Die Jury war sich einig, dasssich die gesellschaftliche Diskussion heute mehr um diestädtebauliche und soziale Einbindung solcher Wohn-anlagen drehen muss. Die Bauten in der Corveystraßesind auch in städtebaulicher Hinsicht herausragend.Durch die modulare Stapelung von Containern entste-hen geschützte Platzräume. Der auch farblich abwechs-lungsreiche Innenraum wurde „für die Bewohner zueiner Art kollektiver ‚Dorfmitte’.“

Die zwei- bis dreigeschossigen Gebäude stehen loseverteilt auf dem Grundstück mit altem Baumbestand ineinem kleinteiligen, gewachsenen Wohngebiet aus der

Bremer Wohnbaupreis für Modulbauanlage

Nachkriegszeit. Die 40 Wohnungen bieten Platz für ins-gesamt 104 Personen.

Der Bremer Wohnbaupreis 2018 war unter dem Leit-spruch „Qualität sichern, Vielfalt fördern, Gemeinschaftermöglichen“ zum vierten Mal seit der Einführung 2005ausgelobt worden. Damit sollte das Engagement derbremischen Baufrauen und Bauherren sowie der be-treuenden Architekturbüros in verschiedenen Katego-rien ausgezeichnet und gewürdigt werden. Die Objektemussten seit dem Jahr 2012 entstanden sein und spä-testens im Oktober 2017 fertiggestellt und begehbarsein. Der Preis wurde in den Kategorien Ein- und Zwei-familienhäuser und Wohnungen, Mehrfamilienhäuseroder gemischt genutzte Gebäude mit Wohnen, Beson-dere Wohnformen sowie Wohnquartiere und Quartiers-ansätze vergeben.

Foto obenPreisverleihung (von links): Die Architekten Tobias Kisterund Stefan Feldschnieders, IB-Geschäftsführerin SusanneKirchmann, Bausenator Dr. Joachim Lohse und OliverPlatz, Präsident der Architektenkammer Bremen.

Foto unten:Ausgezeichnet: Das vielfarbige Übergangswohnheim Cor-veystraße in Findorff.

Ausblick | Schule Augsburger Straße

Großzügige Verglasung prägt den Bewegungsraum

30

Aus fünf mach’ vier – so sieht die Sanierungsplanungfür die Grundschule Augsburger Straße in Findorff aus.Während die Gebäude A, B und C vor einer Gesamt-bzw. Teilsanierung stehen, sollen das eingeschossigeHaus D und das zweigeschossige Haus E mitsamtder angegliederten Lauben-/Verbindungsgänge einemTeilersatzbau weichen. Dieses Fazit hat ImmobilienBremen anhand einer vorgenommenen Wirtschaftlich-keitsberechnung gezogen. Der Baubeginn ist für denSommer 2019 vorgesehen.

Das mit der Entwurfsplanung beauftragte Architekten-büro Haslob Kruse + Partner entwickelte in der Folgeeinen zweigeschossigen Massivbau mit Flachdach, der

für zwei Jahrgangsstufen ausgelegt ist. Pro Geschossdes in Passivhausbauweise vorgesehenen Gebäudesstehen zwei Unterrichtsräume, drei Differenzierungs-räume, ein Kooperationsraum, ein Wahrnehmungs- undEntwicklungsraum sowie ein Teamraum für die Lehr-kräfte zur Verfügung.

Im Erdgeschoss liegt ein gemeinsam zu nutzender Be-wegungsraum, der sich mit seiner raumhohen Vergla-sung zum außenliegenden Pausenhof orientiert. DerBewegungsraum reicht in Teilen bis unters Dach undbindet über eine großzügige Verglasung an das Oberge-schoss an, das über einen barrierefreien Personenauf-zug erreichbar sein wird. Hierdurch profitieren auch dieSchüler und Lehrer im Obergeschoss von den Aus- undEinblicken des Bewegungsraumes.

Die innenliegenden Flurbereiche erhalten im Erd- undObergeschoss über ein zentral gelegenes Oberlicht Ta-geslicht. Die Fassade des Neubaus aus grauem Eternitund weißem Lochblech entspricht in Materialität undGestaltung der sanierten Turnhalle und Verwaltungs-gebäude, um der Grundschule ein einheitliches Bild zuverleihen.

Im Vorfeld des Abbruchs von Bauteil D werden Ersatz-flächen für einen Jahrgang inklusive der Sanitärberei-che in provisorischen Mobilbauten geschaffen. Siesollen freistehend neben der Turnhalle aufgestellt wer-den und sind für Lehrer und Schüler über den regulärenHauptzugang und Pausenhof erreichbar. Sobald derNeubau fertig ist, können die Mobilbauklassen zurück-gebaut werden.

Foto obenDer zweigeschossige Neubau bietet Platz für zwei Jahr-gangsstufen. Dafür muss auch das alte, eingeschossigeHaus D (Foto links) weichen.

31

Ausblick | Neubau Oberschule Hermannsburg

Aufwändige Sanierung oder Abbruch und Neubau –diese Frage stellte sich 2013, nachdem das Haupt -gebäude der inklusiven Oberschule Hermannsburg imBremer Stadtteil Huchting aufgrund statischer Proble -me kurzfristig gesperrt werden musste. Die Entschei-dung fiel nach einer umfassenden Bestandsaufnahme,auf deren Basis eine Sanierungsplanung mit Kostenbe-rechnung und – um den Vergleich zu ermöglichen – einefiktive Neubauplanung mit Kostenannahme aufgestelltwurde. Das Ergebnis: Ein Neubau ist die auch wirt-schaftlich bessere Lösung, der Baubeginn ist für das 1.Quartal 2019 vorgesehen.

Das in Zusammenarbeit mit der Schule und der Sena-torin für Kinder und Bildung aufgestellte Raumpro-gramm weist eine Brutto-Geschossfläche von ca. 4.350m² auf. Etwa 2.900 m² bilden den Ersatz für den mitt-lerweile abgebrochenen Altbau, 1.450 m² decken denzusätzlichen Bedarf der Schule ab. Das Architektenbürotsj (Tönies Schröder Jansen) aus Lübeck bzw. Hannovererhielt nach gewonnenem Gestaltungswettbewerb denAuftrag, den eingereichten Entwurf bis zur Baureife zuüberarbeiten.

Leitgedanke: Ein offenesHaus für den Stadtteil

Der Neubau soll die Fachräume, eine Sporthalle, Ver-waltungsflächen sowie eine multifunktionale Mensamit Küche aufnehmen. Dabei sind die städtebauliche In-tegration, die Adress- und Identitätsbildung sowie Be-züge zwischen dem Neubau und den bestehendenKlassenpavillons von besonderer Bedeutung. Der Ent-wurf verfolgt den Leitgedanken, ein offenes, einladen-des, energieoptimiertes und barrierefreies Haus für denStadtteil zu schaffen. Dies gilt nicht nur hinsichtlich derIntegration von behinderten und nicht behindertenKindern in den Schulalltag, sondern es sollen vielfältige,über den Schulbetrieb hinausreichende Nutzungenmöglich werden.

Der vorgesehene, zweieinhalbgeschossige Baukörperfügt sich mit seiner gestuften Höhenentwicklung sehrmaßstäblich in das benachbarte bauliche Umfeld ein.Durch die Winkel, die er ausbildet, passt er sich elegantin den vorhandenen Städtebau ein und erzeugt unter-schiedliche Freiräume von hoher Qualität: ZwischenNeu- und Altbau spannt sich der kommunikative Schul-Campus auf, im Osten bleibt Platz für Spiel- und Sport-sowie Reserveflächen für Schulerweiterungen.

Mit der Realisierung des Projekts uf der Basis des zwi-schenzeitlich mehrfach optimierten Vorentwurfs sollkurzfristig nach erteilter Baugenehmigung begonnenwerden, damit der Schulbetrieb im neuen Gebäude imSommer 2020 aufgenommen werden kann. Für die Um-setzung steht Immobilien Bremen ein Etat von ca. 12,0Mio. € zur Verfügung.

Im Anschluss an den Neubau ist die Herrichtung desSchulhofs geplant, das vorhandene Containergebäudesowie ein Mobilbau aus den 1970-er Jahren werden ab-gebrochen.

Foto untenDer vorgesehene Baukörper (rechts) fügt sich sehr maß-stäblich in das benachbarte bauliche Umfeld ein.

Ausblick | KuFZ Neustadtswall

32

Alter, hoher Baumbestand, weite Spiel- und Rasenflä-chen – die historischen Wallanlagen in der Bremer Neu-stadt ziehen Flaneure und Familien gleichermaßen an,dienen Joggern, Radlern oder Nordic Walkern als Frei-zeit- und Trainingsrevier. Mittendrin: Das Kinder- undFamilien-Zentrum (KuFZ) Neustadtswall mit vier Kin-dergartengruppen für über dreijährige Kinder.

Eine Einrichtung, die schon aufgrund des grünen Um-felds und ihrer Nähe zu den umliegenden Wohnquar-tieren sehr gefragt ist, weshalb sie 2019 erweitertwerden soll. Vorgesehen sind vier weitere U6-Gruppenfür bis zu 80 Kinder, um dem weiterhin großen Bedarfan zusätzlichen KiTa-Plätzen entsprechen zu können.Immobilien Bremen hat im Auftrag der Bremer Sena-torin für Kinder und Bildung das ArchitektenbüroGruppe GME mit der planerischen Realisierung beauf-tragt.

Zuvor wurde der vorgesehene Standort auf dem Grund-stück intensiv geprüft. Das Ergebnis: Die Lage desneuen Gebäudes, das sich mit den geringsten Verlustendes geschützten Baumbestands realisieren lässt, ge-währleistet eine möglichst kurze Verbindung zum Be-standsbau. Die Haupterschließung für die Kinder undEltern erfolgt vom Nord-Westen am bestehenden KiTa-Gebäude vorbei.

Der zweigeschossige Neubau in Passivhausbauweisemit Gruppen-, Differenzierungs- und Personalräumen

Spielen und lernenam Neustädter Wall

sowie WC-Anlagen soll auf einem bisher als Spielflächegenutzten Teil des KuFZ-Geländes entstehen. Die Grup-penräume mit ihren bodentiefen Fenstern werden inbeiden Geschossen durch einen breiten Mittelflur er-schlossen, der auch für die Garderobe genutzt wird. ImÜbergang zu den Gruppen- und Ruheräumen entstehtzudem ein Spielflur, der im Obergeschoss über Dach-fenster belüftet werden kann und mit Tageslicht ver-sorgt wird. Geplant sind ferner ein überdachterBuggy-Unterstellplatz, ein Gerätelager sowie eine Müll-platzanlage.

Aufgrund der zusätzlichen KiTa-Plätze muss die bereitsim sanierungsbedürftigen Bestandsgebäude eingerich-tete Küche erweitert werden. In dem zweigeschossigen,1974 errichteten Altbau sind zudem weitere Umbau-maßnahmen vorgesehen, sobald der Neubau fertigge-stellt ist. Bei der Planung ist eine mögliche spätereVerbindung der beiden Gebäudeteile berücksichtigtworden.

Trotz der räumlichen Erweiterung der KiTa bietet dasvorhandene, weitläufige Grundstück, das zum Sonder-vermögen Immobilien und Technik (SVIT) gehört, wei-terhin reichlich Platz zum Spielen und Toben. Durchden Neubau südöstlich des Bestandsgebäudes entstehtfür die gesamte Einrichtung eine neue, geschützte Ein-gangssituation. Vorgesehen ist, die gesamte Anlage bisMitte August 2019 fertigzustellen.

Foto untenGroße, bodentiefe Fenster ermöglichen den freien Blickin die historischen Grünanlagen rund um das Kinder- undFamilienzentrum am Neustadtswall.

+ 3.60 m

+ 9.20 m

+ 7.80 m

± 0.00 m

Aula und MensaKlassen GemeinschaftsräumeBaumschulenweg Eingangsbereich Schulhof Sporthallen

+ 9.20 m

+ 7.80 m

Baumschulenweg

+ 3.60 m

± 0.00 m

Klassen GemeinschaftsräumeGemeinschaftsräume EingangsbereichEingangsbereich Aula und MensaAula und Mensa SchulhofSchulhof SporthallenBaumschulenweg Eingangsbereich Sporthallen

33

„Aufbruchstimmung am Baumschulenweg“ – so titelteeine Regionalzeitung angesichts der Vorbereitungenvon Immobilien Bremen, die in den 1950-er Jahren er-richtete Grundschule am Baumschulenweg im StadtteilSchwachhausen, eine vierzügige Ganztagsschule mit ca.400 Schülerinnen und Schülern, zu sanieren und durcheinen Neubau zu erweitern. Die Grundlagen dafür wur-den in einem Architektenwettbewerb gelegt, der zweiSieger hervorbrachte.

Den Zuschlag erhielt das Büro kleyer.koblitz.letzel.frei-vogel aus Berlin, dessen überarbeiteter Entwurf vorsieht,Alt- und Neubau zu einem räumlich geschlossenen En-semble zu verschmelzen. Konkret ist geplant, die maß-stäbliche Bestandsarchitektur aus der Nachkriegszeitdurch zeitgenössische Architektur weiterzuentwickeln.Dafür wird der 1951/52 errichtete, eingeschossige Ge-bäudeteil vollständig entfernt und durch einen zweige-schossigen Neubau ersetzt, der das Selbstverständnisder „Schule im Grünen“ stärken soll.

Im Zentrum steht ein offenes, multifunktional nutzba-res Foyer, das nicht nur dasneue sowie das Bestandsge-bäude erschließt, sondern auchals Versammlungs- wie als Ver-anstaltungsort genutzt werdenkann. Dabei reicht die Band-breite von den regelmäßig statt-

Ein Neubau erweitertdie „Schule im Grünen“

findenden Schulfeiern und -festen bis zu Orchesterpro-ben oder Mitgliederversammlungen von Vereinen vorOrt. Im normalen Schulbetrieb soll das vorhandeneForum als Schulmensa mit einer Kapazität von rund140 Sitzplätzen genutzt werden.

Der L-förmig angeordnete Neubau nimmt zwei klarablesbare „Jahrgangs- und Lernhäuser“ auf. Alle Klas-senräume werden im Erd- wie im Obergeschoss, dasper Aufzug barrierefrei erreichbar ist, um den großenZentralraum angeordnet, der angesichts der weitrei-chenden Verglasung zu den Schul- und Differenzie-rungsräumen optisch erweitert werden kann.

Die mit Linoleum belegten Unterrichtsräume werdenhell gestaltet, die Wände zum offenen Lernbereich er-halten transparente oder opake Verglasungen. Akustik-decken sorgen für eine Reduzierung des Geräuschpegelin den Klassenräumen.

Der Neubau wird in Anlehnung an das zweigeschossigeBestandsgebäude von 1954, das nach erfolgter Sanie-rung in das Gesamtkonzept integriert wird, durch einerobuste, eher horizontal gegliederte Verblendsteinfas-sade geprägt. Alle Klassenräume im Erdgeschoss verfü-gen aufgrund der vorgelagerten Terrassen über einendirekten Zugang zum Schulgelände. Vom Obergeschossaus wird dies über einläufige Treppen ermöglicht.

Ausblick | Grundschule am Baumschulenweg

Foto rechtsEine robuste, eher horizontal ge-gliederte Verblendsteinfassadeprägt den Neubau, der sich andas zweigeschossige Bestandsge-bäude von 1954 anschließt.

Ausblick | energetische Sanierung

34

Mittels „Fahrplan“ zurenergetischen Sanierung

Auf den ersten Blick ist alles Top, doch wer höherschaut, entdeckt das Problem: Das Flachdach der Vege -sacker Stadtbibliothek (Foto) muss dringend saniertwerden, denn die Abdichtung ist porös, es dringt Was-ser ins Gebäude. Bleibt nur, die Folien zu ersetzen,wobei die Dachfläche gleich entsprechend der Energie-einsparverordnung gedämmt wird. Zudem werden dievorhandenen Lichtkuppeln erneuert. Für die Dauer die-ser und weiterer Arbeiten muss die Einrichtung ge-räumt werden, weshalb ein Ausweichquartier gesuchtwird. Kein leichtes Unterfangen, gilt es doch, ein geeig-net großes Objekt in möglichst näherer Umgebung zufinden. Nach dem Umzug soll die Maßnahme spätestensim Sommer 2019 beginnen.

Vor dem Hintergrund neuer Förderprogramme desBundes zur Umsetzung von Maßnahmen zum Klima-schutz richtet Immobilien Bremen gegenwärtig denBlick auf zahlreiche öffentliche Gebäude im gesamtenStadtgebiet. Im Fokus steht dabei die Frage, wie derenenergetische Bilanz ausfällt und was in ökonomischsinnvollem Umfang alles unternommen werden kann,den Energieverbrauch etwa durch Heizung oder Be-leuchtung mittelfristig zu senken und auf diese Weisemit dazu beizutragen, die nationalen Klimaschutzzielezu erreichen.

Am Beginn der Ende 2017 gestarteten Maßnahme mitdem Ziel, einen „Fahrplan“ für die energetische Sanie-rung aufzustellen, steht die Überprüfung der Bestands-immobilien, die ähnlich wie die ZustandsbewertungenBau (ZuBau) erfolgt. Fenster, Dächer, Fassaden und dieVersorgungstechnik eines Gebäudes, also Wärmever-sorgung, Lüftung und Beleuchtung, werden inspiziert,die Ergebnisse in Klimaschutzteilkonzepten dokumen-tiert.

Mittlerweile haben Mitarbeiter von vier beauftragtenIngenieurbüros bereits ca. 370 von insgesamt rund1000 Gebäuden begangen, die vor 2002 errichtetetwurden und größer als 250 m2 sind. Begonnen wurdein den Stadtteilen Vahr, östliche Vorstadt und Borgfeldsowie in Walle, Findorff, Gröpelingen und Häfen (180Gebäude in 91 Liegenschaften). Bis Ende 2018 folgten100 Gebäude in den Stadtteilen Hemelingen, Obervie -

land und Blockland sowie aktuell bis Ende März dieStadtteile Blumenthal und Horn-Lehe mit rund 100 Ge-bäuden.

Die Bearbeitung der Klimaschutzteilkonzepte der Stadt-teile Burglesum, Osterholz und Seehausen (100 Ge-bäude) sowie Mitte, Neustadt und Strom (100 Gebäude)findet aktuell statt und soll bis Ende ebenfalls Oktober2019 abgeschlossen sein. Die Förderanträge für dierestlichen Stadtteile (Vegesack, Schwachhausen, Wolt-mershausen, Huchting und Oberneuland) sind gestellt.

Ergänzend zu den Teilkonzepten wurden die Nutzer derjeweiligen Immobilien daraufhin befragt, welche Plänesie für die Gebäude haben, ob möglicherweise eine Auf-gabe der Räumlichkeiten oder deren inhaltliche Sa -nierung Veränderung, vielleicht sogar Erweiterungvorgesehen ist. Diese und weitere nutzerrelevante As-pekte fließen in die Gesamtbewertung ein und bildendie Grundlage für den „Fahrplan“, in dem festgelegt ist,welche Maßnahmen in welchem Gebäude in absehba-rer Zukunft eingeleitet werden sollen. 2021 könnte der„Sanierungszug“ also abfahren.

Problem auf dem Dach

35

Ausblick | GAV – KiTa-Programm

Berufsschul-Neubauentsteht als ÖPP-Projekt

KiTa-Programm läuft

Foto oben So soll das KuFZ Helsinkistraße aussehen.

Die Berufsschule für den Großhandel, Außenhandelund Verkehr (GAV) zählt mit ca. 1800 Schülerinnen undSchülern zu einer der größten TeilzeitberufsschulenBremens. Das Bestandsgebäude in der Ellmersstraßeim Ortsteil Utbremen ist stark sanierungsbedürftig undentspricht auch nicht mehr den zeitgemäßen pädago-gischen Anforderungen.

Ein Neubau an einem anderen Standort ist wirtschaft-licher als eine umfassende Sanierung des vorhandenenGebäudes. Zusätzlich kann der Flächenbedarf optimiertwerden, woraus sich zusätzliche Einsparungen bei denBetriebskosten ergeben. Außerdem soll das Vorhabenmöglichst schnell umgesetzt werden. Gemäß Senatsbe-schluss soll das Neubauvorhaben in einer öffentlich-pri-vaten Partnerschaft (ÖPP) verwirklicht werden.

Dafür vorgesehen ist ein 5.445 m² großes Grundstückan der Nordstraße/Waller Stieg (Foto) unweit des Spei-chers XI in der Überseestadt und der Rolandmühle. Esverfügt über eine sehr gute Anbindung an den ÖPNV

und über die gewünschte räumliche Nähe zur Logistik-branche. Der Neubau wird konzipiert mit einer BGF vonmaximal 7.950 m² zzgl. einer Parkgarage.

Immobilien Bremen führt in Kooperation mit Partner-schaft Deutschland ein Verhandlungsverfahren mit vor-herigem Teilnahmewettbewerb für die Vergabe von„Planung, Bau, Betrieb, Finanzierung und langfristigerInstandhaltung“ des Neubaus durch. Nach EU-weiterBekanntmachung werden Bewerber ausgewählt, die ineinem 2-stufigen Verhandlungserfahren ihre Angebotezu den geforderten Leistungsbereichen einreichen. DerVertragsabschluss ist für Anfang 2020, der Nutzungs-beginn für die neue Schule für 2022 vorgesehen.

Mit dem Kinder- und Familienzentrum (KuFZ) Neu-stadtswall wird Immobilien Bremen 2019 eine weitereEinrichtung im Rahmen des KiTa-Ausbauprogrammsdes Senats fertigstellen (siehe Seite 32). Die nächstenProjekte sind bereits in Vorbereitung, denn der Bedarfist nach wie vor groß.

Für das Kita-Jahr 2019/20 stehen insgesamt über 50Vorhaben kommunaler wie privater Träger (Neubautenund Erweiterungen) auf der Agenda, für 2020/21 sind

rund 30 Projekte in Planung. Bei Immobilien Bremenwird zur Zeit an 27 Neubauvorhaben von Kinder- undFamilienzentren gearbeitet, die sich auf alle Stadtteileverteilen.

Zu den vorgesehenen größeren Maßnahmen gehörenunter anderem:Ort vorauss. Gruppen-

Fertigstellung anzahlAugust-Bebel-Allee 2020 8Neustadtswall 2020 4Helsinkistraße 2020 6Theodor-Billroth-Str. 2020 6Delmestraße 2021 6Freiligrathstraße 2021 6Grolland 2021 6Fährer Flur  2022 6

Ist der Riss hier gefährlich?

Wie weit kann der Balken sich durchbiegen?

Fragen an die Tragwerksplanung

36

… und außerdem

Genau genommen gibt es bei Immobilien Bremen keine„Statiker“, sondern „Tragwerksplaner“. Die (Bau)Statikist lt. Wikipedia „die Lehre von der Sicherheit und Zu-verlässigkeit von Tragwerken im Bauwesen“, derer sichdie Tragwerksplaner und -planerinnen beim Entwurfund der Berechnung des Tragwerkes bedienen.

Bei IB arbeiten in der Abteilung Bestandsmanagementderzeit zwei erfahrene Tragwerkplaner, bis vor kurzemwaren es noch drei. Diese beiden haben ein vielfältigesAufgabenfeld, welches bei weitem nicht nur aus der Pla-nung und dem Aufstellen statischer Berechnungen vonTragwerken besteht.

Bisher wurden auch größere Schulerweiterungsbautensowie beispielweise der Neu- und Erweiterungsbaudes Theaters am Leibnizplatz, Spielstätte der bremershakespeare company, mit allen Themen der Tragwerk-splanung, Konstruktionszeichnungen und bauphysika-lischen Nachweisen bearbeitet. Natürlich berechnen diebeiden Mitarbeiter auch kleinere Baumaßnahmen, etwadie Unterkonstruktion für die Lüftungsanlagen desTheaters am Leibnizplatz oder Tragkonstruktionen fürFlucht- und Rettungswege und vieles mehr.

Aber weitaus häufiger kommt es vor, dass ihnen die Kol-leginnen und Kollegen Fragen zu laufenden Baustellenoder bestehenden Gebäuden stellen: Kann der Durch-bruch an einer anderen Stelle ausgeführt werden? Istder Riss hier gefährlich? Wie weit kann der Balken sichdurchbiegen? Was tun, wenn ein Gebäudeanker durch-gerostet ist?

Bei ca. 2.000 Gebäuden, die von Immobilien Bremenverwaltet werden, und hunderten von Baustellenkommt da einiges zusammen. Fachlich besonders he-rausfordernd sind Fragen und Probleme an und in denGebäuden, die zu deren kompletten oder teilweisenSperrungen führen können, 2018 etwa bei der altenHolzbaracke einer Kindergruppe oder mehreren Turn-/Sporthallen. Hier sind lange Erfahrung, ein breitesFachwissen, aber auch Fingerspitzengefühl und Ent-scheidungsfähigkeit gefragt.

Diese vielen Einzelfragen führen dazu, dass dieses Teamhäufig auch andere Ingenieurbüros und Materialprüf-ämter mit Tragwerksplanungen, bauphysikalischenNachweisen und Tragwerksuntersuchungen beauftragt.So geschah es zum Beispiel beim Bau des Schutzgerüs-

Was macht eigentlich … … ein Statiker bei IB?

tes am Ortsamt Mitte. All diese Maßnahmen und Aufga-ben muss das Team Tragwerksplanung beauftragen, be-aufsichtigen, betreuen und verantworten.

Und noch eine wichtige, „reguläre“ Aufgabe gilt es fürImmobilien Bremen als Vertreterin des Gebäudeeigen-tümers zu erfüllen: die regelmäßige Begehung undBewertung statisch bedeutsamer Gebäude und Gebäu-deteile. Eine Maßnahme, die nach dem Einsturz der Eis-laufhalle in Bad Reichenhall im Januar 2006 eingeführtwurde und alle 10-15 Jahre vorgeschrieben ist.

Die nächste Begehungsreihe werden unsere beidenTragwerksplaner („Statiker“) Thomas Reichel undYanbo Cholid jedoch nicht mehr durchführen. NachdemWilfried Schaper bereits 2018 in Rente gegangen ist,werden auch sie das Haus im Laufe des Jahres 2019 ver-lassen und in den wohlverdienten Ruhestand bzw. diepassive Altersteilzeit gehen.

Für Kontinuität in der Tragwerksplanung ist jedoch ge-sorgt: Die Nachfolge ist geregelt, der neuen Kollege unddie neue Kollegin werden im März 2019 ihre Arbeit beiIB aufnehmen und ein von ihren Vorgängern „gut be-stelltes Feld“ übernehmen.

„“

Foto obenEin beeindruckender „Hochbau“: Für das Aufstellen desSchutzgerüstes am Ortsamt Mitte schrieb das Bauamt einTragwerksgutachten vor.

Beschäftigte: ca. 970

davon Reinigungskräfte ca. 450 | davonHausmeister ca. 200 | davon Bestands-

management ca. 85 | davon Bau -bereich ca. 85

Betreute immobilien: ca. 2.200

davon im Sondervermögen Immobilien u. Technik ca. 1.700 | davon Dritt -

eigentümer ca. 500

Brutto-Grundfläche: ca. 2,0 Mio. m2 |Grundstücksfläche: ca. 21,0 km2

Mietvertragsvolumen: ca. 100 Mio.€p.a. | Bauvolumen derzeit: ca. 70 – 100 Mio.€ p.a. (ansteigend)

37

Panorama

Immobilien Bremen in Zahlen

Anzahl Gebäude

Gebäude Kita Bremen: 99 | Schulen:363 | Sporthallen in Schulgebäuden,

als Schule gezählt: 50 | Sport-hallen: 110 | Zusätzlich Sporthallen in

anderen Gebäuden: 12 | Büro undVerwaltung: 124 | Private Kitas/Schu-len sonstiges: 69 | Umkleiden/Sport-

platzgebäude: 61 | Hausmeister-wohnungen: 186 | Museen: 20 |

Feuerwehren / Polizei / Rettungsstatio-nen (auch DLRG): 158 | Neben -

gebäude: 430

A K T I V A

A. ANLAGEVERMÖGENI. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Selbst geschaffene Software2. Entgeltlich erworbene Software3. Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

B. UMLAUFVERMÖGENI. Vorräte1. Betriebsstoffe2. Unfertige Leistungen3. Erhaltene Anzahlungen

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen die Träger4. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Kassenbestand

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Bilanzsumme

38

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017Bilanz der Immobilien Bremen, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bremen

P A S S I V A

A. EIGENKAPITALI. StammkapitalII. VerlustvortragIII. Jahresüberschuss

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSEZUM ANLAGEVERMÖGEN

C. RÜCKSTELLUNGEN1. Rückstellungen für Pensionen u. ähnl. Verpflichtungen2. Steuerrückstellungen3. Sonstige Rückstellungen

D. VERBINDLICHKEITEN1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen4. Verbindlichkeiten gegenüber den Trägern5. Sonstige Verbindlichkeiten

E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Bilanzsumme

31.12.17EUR

3.116.049,05-87.198,67

2.763.224,195.792.074,57

93.843,36

99.878,777.748,00

8.717.007,028.824.633,79

4.536.488,641.359.893,07

27.581,231.054.200,20

8.426,556.986.589,69

2.493.670,48

24.190.811,89

31.12.17EUR

0,00108.118,76

42.768,60150.887,36

511.662,56662.549,92

9.914,0510.141.609,14-6.774.542,813.376.980,38

194.464,6240.970,53

19.807.491,1313.929,96

20.056.856,24

809,0123.434.645,63

93.616,34

24.190.811,89

31.12.16EUR

0,00242.939,57

42.768,60285.708,17

545.577,48831.285,65

10.440,3311.196.572,31-7.268.360,393.938.652,25

132.579,89100.665,94

16.296.264,7032.072,60

16.561.583,13

710,9320.500.946,31

98.341,69

21.430.573,65

31.12.16EUR

3.116.049,05-450.083,87362.885,20

3.028.850,38

204.076,56

99.261,910,00

10.020.355,7510.119.617,66

3.292.340,111.883.964,86

363.878,70656.500,92

10.313,116.206.997,70

.1.871.031,35

21.430.573,65

39

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017Bilanz der Immobilien Bremen, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bremen

Gewinn- und Verlustrechnung

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017

1. Umsatzerlöse2. Minderung/Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen3. Andere aktivierte Eigenleistungen4. Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und

für bezogene Warenb) Aufwendungen für bezogene Leistungen

6. Personalaufwanda) Löhne und Gehälterb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversor-

gung und für Unterstützungdavon für Altersversorgung: EUR 2.518.009,03 (Vj.: TEUR 2.761)

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträgedavon aus Abzinsung: EUR 71.768,58 (Vj.: TEUR 214)

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungendavon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: TEUR 0)davon aus Abzinsung: EUR 170.867,61 (Vj.: TEUR 240)

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

12. Sonstige Steuern

13. Jahresüberschuss

31.12.17EUR

59.113.233,15 -1.054.963,17

0,00260.905,03

58.319.175,01

240.177,4210.951.678,78

30.689.373,95

8.504.313,56

513.138,294.479.329,80

55.378.011,80

823,00

141.490,70

34.904,32

2.367,00

2.763.224,19

31.12.16EUR

56.750.123,311.738.748,64

0,00887.191,96

59.376.063,91

417.333,7212.195.128,15

30.547.511,57

8.635.385,78

525.638,786.583.796,65

58.904.794,65

71.768,58

170.867,61

7.268,03

2.017,00

362.885,20

Impressum | Herausgeber: Immobilien Bremen AöR, Theodor-Heuss-Allee 14, 28215 Bremen | Konzeption, Text, Produktion: Redaktionsbüro Schulz, Bremen

Fotos: Adobe Stock, ARGE Gebr. Rausch – M Projekt/Bloom Images, Michael Bahlo, BDA Bremen, Campe Janda Architekten, Immobilien Bremen, Bremer Tourismus Zentrale,

Gräfe/Schonhoven Architekten, Gruppe GME, Haslob Kruse + Partner, istockphoto, kleyer.koblitz.letzel.freivogel, Kulturbüro Nord, Sven Lipke, Privat, Peter Schulz, Schulze Pampus

Architekten/Silke Schmidt, Pressestelle des Senats, Rosengart + Partner, Martin Rospek, SchröderArchitekten/Frank Aussieker, Tönies Schröder Jansen

Gedruckt auf umweltzertifiziertem Papier