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1 Ruta Bética Romana Römisch-baetische Route www.alparaiso.com Ausgabe 17 – Winter/Invierno 2013

AlParaiso 17 - Ruta Bética

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AlParaiso zeigt ihnen die Schätze der Ruta Bética in Andalusien

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Ruta Bética RomanaRömisch-baetische Route

www.alparaiso.com

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Italica Santiponce

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Ecija

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PuenteGenil

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12Montoro

14Almodovardel Rio

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Inhalt Contenido

www.alparaiso.com Besuchen Sie uns auch in Facebook: Alparaiso – Wir hoffen, dass es „gefällt“!

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Claudia Gonzalez-Meis

Beatrice Hohler

Redaktion:Beatrice Hohler (V. i. S. d. P.) c copyright auf alle TexteClaudia Gonzalez-MeisRedaktionsbüro SpanienEl Puerto de Santa Maria, CadizTel. +34/606 13 88 [email protected]

Herausgeberin:Beatrice HohlerAbt-Paulus-Str. 4D-94486 OsterhofenTel. +49/9932 4919Tel. mov: +34/630 70 30 [email protected]

Titelbild (Santiponce): Roland Beysel-Hohler Rückseite: (Carmona): Roland Beysel-Hohler

Inhalt: copyright für alle Texte: Beatrice HohlerFotos: Roland Beysel-Hohler, Ruta bética Romana mit den Rathäusern derjeweiligen Städte entlang der Route, Jose Antonio Fernandez, Jose Gonzalez,Priego de Córdoba, Granada (2), Beatrice Hohler

EditorialAl ParaisoHerzlich willkommen . . .

Historisches Erbe besonderer Güte: selten habe ich so geballt derart fantastische Zeugnisse alter Kulturen gesehen, wie auf der Route durch die ehemals Baetische Pro-vinz der Römer. Für sie war die Region im Süden Spaniens, die zum großen Teil dem heutigen Andalusien entspricht, ungeheuer wichtig. Olivenöl, das „Flüssige Gold“, war damals, wie heute, Exportschlager.

Wir sind den Spuren alter Kulturen gefolgt, und haben uns 10 Städte entlang der Ruta Bétia Romana für Sie angesehen: Santiponce, Carmona, Écija, Córdoba, Almodóvar del Río, Montoro, Almedinilla, Puente Genil, Osuna und Cádiz. Jede Stadt hat ihren ganz besonderen Reiz. Die strategisch günstige Lage an den Flüssen Baetis (Guadal-quivir) und Genil zog Siedler jeglicher Zivilisationen an. Die meisten Schätze sind in archäologischen Museen ausgestellt: Werkzeuge und Keramik aus der Steinzeit, Waf-fen und Schmuck aus der Bronzezeit, verzierte Keramik der Tartesser und Turdetaner, Metalle und Kunsthandwerk der Phönizier. Abgesehen von den prächtigen Bauwer-ken der Römer sind edle Mosaiken, wertvolle Skulpturen, Inschriften, Gesetzestexte, Münzen etc. gefunden worden. Besonders fasziniert haben uns die Ausgrabungen in Almedinilla und Santiponce. Zu den schönsten arabischen Monumenten zählen die Mezquita von Córdoba, die Burg von Almodóvar del Río, oder die Alhambra in Gra-nada. Die Rückeroberung durch die christlichen Könige hat die Gegend mit Klöstern und Kirchen aus der Renaissance sowie mit prachtvollen Barockbauten bereichert.

Gerade die ruhigen, milden Wintermonate laden zu einer geschichtlich kulturellen Zeitreise entlang der Ruta Bética Romana ein. Von Malaga aus ist es leicht , über Gra-nada, Almedinilla, nach Córdoba zu fahren, dort Almodóvar und Montoro zu besich-tigen, dann weiter nach Èjica, Osuna, Carmona bis Sevilla/Santiponce, und eventuell über Cádiz, Tarifa an der Küste zurück. Oder umgekehrt alles von Jerez/Cádiz aus. Kleine, feine Hotels oder Landhäuser bieten sich an, um von hier aus die Route per Tagesausflüge zu erkunden.

Sie werden überrascht und begeistert sein . . .Lassen Sie sich verführen, von diesem Stückchen Paradies

Herzlichst Beatrice Hohler

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Römisch-baetische Route

Ruta Bética Romana

Auf den Spuren alter Kul-turen: die Provinz Baetica war für die Römer eine der bedeutendsten auf der ibe-rischen Halbinsel. Günstig für den Handel mit Rom war die Lage am Fluss Baetis (heute Guadalquivir), und an der VIA Augusta. Eine Reise entlang der „Ruta Bética Romana“ fasziniert durch die beeindrucken-den Bauwerke und Schät-ze in Museen, die uns die verschiedensten Zivilisati-onen hinterlassen haben. Globalisierung auf römi-sche Art: heute so span-nend wie damals.

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www.beticaromana.org

Tartesser, Turdetaner, Karthager: Lange vor den Römern haben diese Zivilisationen die Naturschät-ze im Süden der iberischen Halbinsel genutzt. Der Handel mit Weizen, Wein und Oliven sicherte ihre Lebensgrundlage. Auch im fernen Rom waren die-se Produkte heiß begehrt. Die Römer vertrieben die Karthager, bauten Brücken, Aquädukte, die VIA Augusta, und nutzten den Fluss Baetis als Wasser-straße. Die römische Provinz Baetica umfasste die Bezirke Corduba (Còrdoba), Astigi (Ècija), Hispa-lis (Sevilla) und Gades (Cádiz). Die Römer waren unglaublich gute Ingenieure. Ihre Brücken sind heute noch intakt. Sie wussten das Wasser gezielt aus dem Gebirge in die Städte zu leiten. Speziell für Abwasser hatten Sie ein ausge-klügeltes Kanalsystem. Warmes Wasser nutzten sie für Fußbodenheizung und in Badetempeln. Wohl-habende Römer hatten ein sehr angenehmes Leben. Einen Hauch davon kann man in den verschiede-

nen Ausgrabungsstätten entlang der römisch ba-etischen Route erhaschen. Es ist schon ein erhabe-nes Gefühl, auf 2000-Jahre-alten Steinquadern zu spazieren, durch die Überreste römischer Städte. Zwischen Córdoba und Granada, im beschauli-chen Ort Almedinilla, oder in Itálica/Santiponce bei Sevilla, sowie an der Atlantikküste, Baelo Clau-dia bei Tarifa, geben die Ausgrabungen Einblicke in das imposante Imperium. Unvorstellbar, wie die Römer ein solch riesiges Reich beherrschten und erfolgreich verwalteten: halb Europa, Teile von Asien, sowie die afrikanische Mittelmeerküste. Und das ganz ohne Autos, Telefon, email, Internet! Die Römer betrieben eine Globalisierung, lange be-vor wir dieses Wort überhaupt kreierten. Ein Ausflug zur Ruta Bética Romana lässt die Ge-schichte lebendig werden. Wir stellen einzelne Städte vor. Schöne Rundreisen kann man buchen über: www.paraisotravel.es

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Itálica Santiponce

Itálica war die erste römische Siedlung auf der iberi-schen Halbinsel. Sie wurde 206 vor Christus von Sci-pio gegründet. Das heutige Santiponce, unweit von Sevilla, lockt mit imposanten Monumenten: Am-phitheater, Stadtausgrabung, Römisches Theater, zwei Museen und ein Kloster aus dem Mittelalter. Ein Bürger dieser Stadt, Trajan, wurde als erster Nichtrömer Kaiser über das Imperium. Ihm zu Eh-ren hat sein Nachfolger Hadrian, der auch in Itáli-ca aufwuchs, die „Neustadt“ (nova urbs) mit einem Tempel errichtet. Ein Großteil dieser Stadt ist gut erhalten und macht die Ausmaße deutlich: ein ein-zelnes Haus für eine Familie umfasste 4000 qm (Casa de la Exedra). Eigene Thermen sowie ein Gym-nastikraum (palaestra) waren selbstverständlich. Die Casa de Neptuno ist mit wunderschönen Mosaiken geschmückt. Vogelmosaike bereichern die Casa de los Pájaros. Beeindruckend ist die casa del Planetario. Ein Mosaik zeigt in jedem Medaillon die sieben pla-netarischen Gottheiten, denen wir unsere Wochen-tage verdanken. Das Amphitheater war eines der größten außerhalb von Italien. Es bot Platz für 25.000 Zuschauer. Zwei der ehemals drei Zuschauerränge sind gut erhalten. Die Zugänge unter den Tribünen beeindrucken durch ihre originalen Rundbögen aus Stein. ehens-wert in Santiponce ist das Kloster San Isidoro del Campo. Es stammt aus dem Mittelalter. Der Held von Tarifa, Alonso Pérez de Guzmán, hat das Klos-ter 1301 gegründet und ließ ein Kirchenschiff als Mausoleum für sich und seine Frau errichten. Sein Sohn baute direkt daneben ein weiteres Kirchen-schiff, auch als Grabstätte für sich und seine Frau. Ein Palast mit zwei Kirchen. Hier in diesem Kloster entstand die erste spanische Bibel, die so genannte Biblia del Oso. Herrliche Wandgemälde zieren den Kreuzgang. Die Anlage umfasst noch ein Refektori-um sowie einen imposanten Kapitelsaal.Das Kloster ist montags und dienstags geschlossen.

www.santiponce.esTel. +34- 955 99 99 30

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CarmonaCarmona blickt auf eine halbe Million Jahre zurück. Reiche Mine-ralvorkommen machten es in der Kupfer- wie in der Bronzezeit zu einem wichtigen Ort. Tartesser und Phönizier verhalfen der Stadt 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zu ihrer Blütezeit, durch inter-kulturellen Austausch verschiedener Welten. Die Karthager nutzen die Stadt als militärischen Stützpunkt und bauten eine Bastion gegen die Römer. 206 vor Christus eroberten die Römer „Kar Hammon“. Sie haben die Bastion ausgebaut, die Stadtmauern verstärkt und die eigentliche Stadt nach römischem Vorbild umgebaut. Carmona lag an der Via Augusta und verband Sevilla mit Córdoba. Araber und später die christlichen Könige haben die Eingänge, Puerta de Sevilla und Puerta de Córdoba immer wieder erweitert und umgebaut. Der römische Ursprung ist noch sichtbar. Im mächtigen Eingangstor Puerta de Sevilla ist das Tourismusbüro, bester Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung. Denn durch das Büro hindurch kann man die Puerta Sevilla besteigen und bewundern, und hat einen einma-ligen Blick über die Stadt und ihre Region. Im Tourismusbüro gibt es einen hervorragenden Reiseführer auf deutsch über die gesamte baetische Route. Im ehemaligen Alcázar ist heute ein Parador un-tergebracht. Außerhalb der Stadtmauern liegt die bedeutendste römische Ruine: die gut erhaltene Nekropolis, einzigartig auf der gesamten iberischen Halbinsel. Das riesige Areal gibt Zeugnis über die Begräbniskultur der Römer, mit kollektiven Mausoleen und zwei außergewöhnli-chen Grabmälern.

Tel. +34- 954 19 09 -55

www.turismo.carmona.org

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Osuna

Osuna war im 10. Jahrhundert vor Christus von Tur-detanern besiedelt und nannte sich Urso. Im Bürger-krieg zwischen Pompeius und Cäsar fiel die Stadt als letzte Bastion an Cäsar. Er gab ihr den Status Colonia Ivlia Genetiva. Die Stadt erhielt eigene Gesetze, die, in Bronze graviert, heute im Archäologischen Museum zu bewundern sind. Die Gesetzestafeln gehören zu den bedeutendsten archäologischen Funden Spaniens. Die-ses kleine Museum im ältesten Gebäude der Stadt, dem Torre de Agua, ist ein wahres Kleinod. Prähistorische Gegenstände, römische Terrakottafiguren, zarte Gläser, maurische Überreste und westgotische Ziegel haben uns sehr beeindruckt.Absolut sehenswert ist die von außen unscheinbar wir-kende Kirche Colegiata. Innen entfaltet sich die wahre Pracht: Ein Gewölbe mit korinthischen Säulen, zehn Kapellen und einem barocken Hauptaltar. In der Sakris-tei sind fünf berühmte Gemälde von José Ribera.

Der eigentliche Schatz dieser Kirche findet sich jedoch direkt unter der Kirche: hier hatten die Herzöge von Osuna ihre eigene kleine Kirche. Ein schmaler Raum mit vollständigem Kirchenschiff, Chor, Seitenaltären: alles über und über mit goldener Pracht überzogen, die erst vor kurzem durch eine aufwändige Restaurierung zum Vorschein kam. Noch eine Stufe tiefer befindet sich die Krypta.Neben zahlreichen Monumenten und Museen ist Osuna ein beliebter Ausgangsort für aktive Freizeitgestaltung in der Natur, wie Wandern, Ausritte, Vogelbeobachtung oder Jagd. Bei einer abwechslungsreichen Gastronomie spielt das heimische Olivenöl Virgen Extra eine große Rolle. Kunsthandwerk aus Holz, Glas oder Keramik ist sehr beliebt. Als Feste von nationalem touristischen Wert zählen die Semana Santa und die Feria im Mai. Insgesamt eine bezaubernde Stadt, die zum längeren Verweilen einlädt.

www.osuna.es Tel. +34- 954 81 57 32

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La Casona de Calderónwww.casonacalderon.es Tel: +34-954 815 037

Leben wie einst die Feudalherren der Region: Im charmanten Boutiquehotel Casona Cal-derón wird Tradition und Geschichte gepaart mit noblem Komfort. Mit viel Liebe zum Detail ausgestattet, entführt es die Gäste in eine andere Welt: Andalusien pur! Jedes der 15 Zimmer hat seinen eigenen Charme. Und natürliches kostenloses W-Lan und Kli-maanlage. Lesen, Schreiben, Träumen: Die Terrasse mit Pool, oder die heimeilige Cafe-teria mit gemütlichen Sofas bieten genügend lauschige Plätzchen. Mediterrane Küche im eleganten Restaurant. Mit dem wunderschönen Patio ist dieses Hotel besonders geeignet für kleine Gruppen. Hier trifft man sich zum Flamencoworkshop, zum Nordic-Walken, Fahrradtouren, oder für ein Kochseminar ….Elena, die Direktorin, sprüht nur so voller Ideen, und findet sicherlich für jede Anfrage ein passendes Arrangement. Der Service ist sehr persönlich. Man fühlt sich „wie zuhause“, oder sogar besser, weil man verwöhnt wird und einfach nur Genießen darf. Osuna ist ein idealer Standort, um von hier aus die verschiedenen Orte der Ruta bética zu besuchen. Hier wird ein Besuch schnell zum Camino de la Passion, einem Weg voller Leidenschaft.

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Brückenschlag: Aus der Baetica direkt nach Rom. Zwi-schen dem 1. und 4. Jahrhundert war die Provinz Baetica größter Öllieferant für Italien. Tausenden von Ampho-ren -mit dem „flüssigen Gold“ gefüllt – gelangten über die Flüsse Genil und Baetis (Guadalquivir) zum Meer. Das Öl diente den Römern vor allem zur Beleuchtung der Häuser, in öffentlichen Bädern als duftende Salbe, und mit Wein vermischt als medizinische Creme. Die Brücke im heutigen Ort Puente Genil war ursprüng-lich aus Holz erbaut, und wurde im Laufe der Jahrhun-derte immer wieder erweitert und verschoben. Unweit des Ortes wurde die römische Villa “Fuente Àlamo“ aus-gegraben. Man fand einzigartige mehrfarbige Mosaike

www.puentegenil.es

Puente Genilmit geometrischen oder figurativen Darstellungen, wie beispielsweise die Drei Grazien. Die Mosaikpavimente von „Fuente Àlamo“ sind aufgrund der dargestellten Themen von hoher archäologischer Bedeutung. Die meisten Fundstücke sind im historischen Museum aus-gestellt. Hohes Ansehen genießt die Semana Santa in Puente Genil. Hier werden die sonst üblichen Pasos (Fi-guren der Passion Christi) bei ihren Prozessionen durch die Straßen von biblischen Figuren (ca. 450) begleitet. Anhand ihrer Gewänder und Mitbringsel offenbaren sie ihre Identität und erwecken damit die Bibel zum Leben.

Tel. +34 957 600 853

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Stadt der Superlative: Ècija hatte unter den jeweiligen Zivilisati-onen eine herausragende Position. Unter Augustus galt die Stadt Augusta Firma Astigi als wichtige Hauptstadt des römischen Hispaniens. Die einzigartige Lage, inmitten von Olivenbäumen, brachte der Stadt großen Reichtum. Man geht davon aus, dass die meisten der 20 Millionen Amphoren, mit insgesamt 140.000 Tonnen Öl, von hier aus nach Rom gelangten: entwe-der über den Fluss Genil und das Meer, oder über den Landweg der Via Augusta. Die Westgoten erklärten die Stadt zum Bischofssitz. Im arabi-schen Al-Andalus war sie Provinzhauptstadt. Im 17. und 18.Jahrhundert verhalfen Seide und Wol-le der Stadt erneut zu einem „goldenen Zeitalter“. Kirche und aristokratische Feudalherren, darunter drei Grandes de España, haben der Stadt unschätzba-re Werte gebracht. Elf Türme von Kirchen, Klöstern und Palästen prägen die einzigartige Silhouette von Ècija. Die historische Altstadt von Écija zeigt die besten barocken Bauten und Kunstwerke Anda-lusiens bzw. Spaniens. 1966 wurde das Zentrum der Stadt unter Denkmalschutz gestellt. Außer-ordentlich gut erhaltene Mosaike findet man im Historischen Museum der Stadt. Bei Grabungen am jetzigen Stadtplatz hat man eine der sehr sel-tenen Verletzten Amazonen in erstaunlich gutem Zustand gefunden. Das Museum ist klein, aber hoch-interessant. Einmalig ist auch die Pferdeshow in den ehemaligen Stallungen des Benameji-Palastes. Ècija verfügt zudem über den längsten schmiedeeisernen Balkon Spaniens. Absolut sehenswert!

Écija

www.turismoecija.com Tel. +34 955 902 933 (Virginia: sprichtDeutsch)

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CórdobaGrandios: Córdoba ist ein Muss bei jeder Andalusienreise. Ehr-furchtsvoll bestaunten wir imposante Monumente wie die Mezquita-Catedral, den Alcázar oder die römische Brücke. Doch der eigentliche Charme der Stadt verzaubert die Besucher in den engen Gassen der historischen Altstadt, die 1994 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Steinwerkzeuge weisen darauf hin, dass es bereits vor 300.000 Jahren Sied-ler gab. Im späten Bronzezeitalter (1100 v. Chr.) gab es eine tartessische Siedlung, die später von den Iberern, Phöniziern und Griechen erweitert wurde. Etwa im 2. Jhd. V. Chr. gründete Claudio Marcelo die Stadt Cor-duba, zunächst als römisches Lager. Schnell entwickelte sich diese Stadt zur Hauptstadt der Provinz Baetica. Kaiser Augustus ließ die Brücke über den Fluss Baetis (Guadalquivir) bauen. Über Jahrhunderte war dies die einzige Möglichkeit, den Fluss zu überqueren. Damit war Corduba ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Via Augusta. Innerhalb einer mächtigen Stadtmauer gab es ein Theater, ein Amphitheater, eine Anlage für Wagenrennen, zahlreiche Paläste und Tempel.

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Der Templo de Claudio Marcelo wurde gerade frisch renoviert wird voraussichtlich am 3. Dezember 2013 um 17.30h feierlich eröffnet für Besichtigungen. Projektion von Bildern, interaktive Informatio-nen lassen alte Zeiten auferstehen. Der Tempel soll täglich von 10.00 bis 18.00h geöffnet sein. Viele römische Monumente wurden immer wieder überbaut, die Steine einfach für den Neubau genutzt. Das Abwassersystem, das die Römer unter der Stadt errichtet hatten, ist heute noch funktionsfä-hig, allerdings hat man einfach Rohre eingezogen. Das imposanteste Bauwerk in Córdoba ist zweifelsohne die Mez-quita mit ihren rot-weißen Rundbögen. Sie war zeitweilig eine der größten Moscheen der islamischen Welt (23.000 qm) und ist heute noch einer der größten Sakralbauten der Erde. Zahllose Säulengänge vermitteln ein Gefühl von Unendlichkeit. Im 16. Jahrhundert haben die christlichen Könige mitten in der Moschee eine gotische Kathe-drale errichten lassen. Die Mischung ist gut gelungen und sicherlich weltweit einmalig.Weltweit einmalig ist auch das Festival der berühmten Patios von Córdoba : jedes Jahr im Mai beginnt der Wettbewerb über den schönsten Innenhof. Traumhafte Oasen mit üppiger Blütenpracht. Seit 2012 Weltkulturerbe der UNESCO.

Tel. +34- 957 200522

www.turismodecordoba.org

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Montoro

www.montoro.es Tel. +34 957 160 089

Silber, Kupfer, Zinn: dank dieser Metalle galt Montoro, in der Nähe von Córdoba, in der Bronzezeit als wichtiger Handels-platz für Turdetaner und Tartesser. Un-ter den Römern genoss die Stadt Epora die Kategorie „civitas foederata“ (ver-bündete Gemeinde), was in der Baetica nur noch den Städten Gades und Mala-ca zuteil war. Die guten Beziehungen zu Rom brachten großen Reichtum und an-gesehene römische Familien in den Ort (Julius, Claudius, Lucretius, Fabius etc.).Westgoten und Araber machten sich die strategisch günstige Lage zunutze. Nach der Rückeroberung durch die christli-chen Könige gab Alfons VII dem Ort den Zusatz „Monte de toro“ (Berg des Stieres). Daraus entwickelte sich später der heutige Name Montoro.Das reiche historische Erbe dieser Stadt sorgte 1969 für die Auszeichnung „Con-

junto Histórico-Artístico“ (kunsthisto-risch bedeutendes Ensemble). Die Stadt schmiegt sich pittoresk an einen Hügel, umrundet von Meandern des Guadal-quivirs. Endlose Olivenplantagen im wei-ten Flusstal haben die Speiseölindustrie zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt gemacht. Öl mit der Ursprungs-bezeichnung Montoro-Adamuz wurde vielfach ausgezeichnet. Alle zwei Jahre findet in Montoro die älteste Ölmesse der Welt statt. Ein beliebtes Gericht ist „papas a lo pobre“ (Bratkartoffeln mit viel gutem Öl). Süße Leckereien wie Honig der Sierra Montoreña oder das berühmte Marzipan La Logroñesa sind nicht nur an Weih-nachten heiß begehrt. Kunsthandwerk aus Schmiedeeisen, Leder, Stroh oder ro-tem Sandstein genießt bei Touristen wie Einheimischen einen besonderen Ruf.

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Seit Urzeiten siedelten Menschen beim heutigen Ort Almódovar del Rio am Fluss Guadalquivir. Die Römer nannten die Siedlung Carbula und nutzten sie als Umschlagplatz für Olivenöl und Getreide. Heute sind noch Reste des Römischen Portus am Fluss zu sehen. Da die Waren in Amphoren transpor-tiert wurden, lebten viele Menschen von der Tonindustrie. Vermutlich gab es in der Nähe Silberminen, denn die Ortschaft besaß bereits im 2. Jahrhun-dert vor Christus eigene Münzen.Hoch über der Stadt thront eine der bedeutendsten Burgen Andalusiens. Sie wurde von den Mauren gebaut, und von den christlichen Königen erweitert. Ein imposantes Werk mit acht Wehrtürmen, die jeweils einen fantastischen Ausblick über die Burg und die reizvolle Umgebung bieten. Zahlreiche Aus-stellungsräume sowie ein Film veranschaulichen die Veränderungen der Burg im Laufe der Jahrhunderte, und geben einen Einblick in die kriegeri-schen Szenarien früherer Zeiten.Sammeln aus Leidenschaft : Angel Estevez, ehemaliger Drechsler, sammelt seit 30 Jahren alles, was die Bürger beim Hausbau im Untergrund, oder auf Dachböden bzw. bei Feldarbeiten finden. Sämtliche Maschinen setzt er in-stand. Sein Sammelsurium im völkerkundlichen Museum am Ortseingang ist absolut sehenswert: Ob römische Pflugschar, Werkzeuge, Öllampen, Haushaltsgeräte, eine komplette Sammlung von Waagen und Gewichten in jeder Größe, über Schreibmaschinen bis zu Mopeds und Dreschmaschinen: alles ist bestens gepflegt und von großem ethnologischem Wert.

Tel. +34-957 63 50 14

www.almodovardelrio.es

Almodóvar del Río

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AlmedinillaWer hätte das gedacht: ausgerechnet in dem klei-nen Ort Almedinilla, wo die Provinzen Córdoba, Jaén und Granada zusammenstoßen, ist eine der am besten erhaltenen römischen Villen der iberi-schen Halbinsel zu sehen. In der Villa „El Ruedo“ müssen wohlhabende Römer gelebt haben. Wun-dervolle Mosaike, ein Dampfbad, Brennöfen für Keramik und ein großer Innenhof mit Wasserbe-cken zählen zu den außergewöhnlichen archäolo-gischen Funden der iberischen Halbinsel. In dieser Villa ist ein halbrunder Tisch zu finden, auf dem die Römer liegend ihre Speisen einnahmen. Eine der wertvollsten römischen Bronzefiguren ist eine Skulptur des griechischen Gottes Hypnos, bei den Römern Somnus (Schlaf, Traum) genannt. Welt-weit wurden nur wenige Skulpturen des Hypnos gefunden. Die von Almedinilla ist am besten er-halten und von hervorragendem künstlerischen Wert. Ölmühlen, Ölpresse, Maschinen, Werkzeu-ge und Bronzestatuen aus der Villa sind in einem entzückenden Museum ausgestellt, das landschaft-lich wunderbar eingebettet ist. Überall sprudelt das Wasser aus dem Gebirge Subbética. In einem Besucherzentrum, direkt beim Tourismusbüro am Ortseingang, gibt ein wunderbarer Film in 3D Eindrücke vom Leben und Wandel der Jahrhun-derte in Almedinilla. Prädikat: wertvoll!

Tel. +34 957 70 33 17

www.almedinillaturismo.es

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Ruhe als Luxus, Raum für Träume: eine Wohltat für das Auge, Ge-nuss von Aromen, Düften, wundervollen Blüten. Die Hände berüh-ren Holz, Steine, Lehm. Alles schmeckt wie bei „Muttern“. Die Augen leuchten, im Ohr eine schöne Melodie…. In der Hospedería la Era taucht man ein in einen Rausch der Sinne, in ein Paradies aus Ge-schichte und Natur. Zurück zum Ursprung: das ist die Devise, mit der hier Gäste empfan-gen und verwöhnt werden. Traditionelle, mediterrane Gerichte, alles mit Bioprodukten aus dem heimischen Garten, natürlich mit bestem Ölivenöl, dazu Weine aus der eigenen Bodega, ein himmlischer Ge-nuss!Elegante Zimmer im Landhausstil, Außenpool und eine Terrasse mit herrlicher Aussicht auf die Stadt machen dieses umweltfreundliche Hotel in Alemdinilla zum idealen Ausgangsort für schöne Touren. Granada, Jaén, Córdoba, Sevilla, Málaga, Ronda, Úbeda……, zum Abendessen kehrt jeder gerne wieder hierher zurück. Die Abende können lang werden…. , bei prasselndem Feuer im Kamin, sternen-klarem Himmel, zauberhaftem Mond …., ein Ort zum Wohlfühlen.Natürlich mit dem besten Komfort: W-Lan gratis, Klimaanlage, Hei-zung, Bibliothek, und sogar kostenloser Fahrradverleih für Ausflüge in das Naturschutzgebiet Sierras Subbéticas. Kein Wunder, dass dieses Hotel bei booking fast die Höchstpunktzahl erreicht, und das Prädi-kat „außergewöhnlich“!

Tel. +34 957 703201

Hospederia la Era

www.hospederialaera.com

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CádizÄlteste Stadt Westeuropas: rund 1100 vor Christus von den Phöniziern gegründet. Sie nutzten Gadir als Militärstützpunkt und Warenumschlagsplatz. Im ar-chäologischen Museum der Stadt sind zwei der äußerst seltenen phönizischen Sarkophage aus dem Jahre 541 v. Chr. ausgestellt. Unter den Karthagern entwickelte sich die Stadt zum bedeutendsten Handelszentrum für den Atlantikverkehr. Von Cäsar erobert, erhielt die Stadt den lateinischen Namen Gades. Sie galt als eine der reichsten und größten Städte im Westen des Römischen Reiches, in der Provinz Baetica. Nach dem Untergang des römi-schen Reiches verlor die Stadt an Bedeutung. Erst zu Zei-ten von Kolumbus erlebte Cádiz eine glorreiche Zeit als Hafen für die Waren aus der „neuen Welt“ . Zahlreiche Aussichtstürme bilden noch heute das charakteristische architektonische Bild der Stadt. Sie dienten den Kaufleu-ten dazu, von ihrem Privathaus aus die Ankunft ihrer

Handelsware aus Amerika zu überwachen. Der höchs-te Turm, Torre Tavira, ist heute vor allem bei Touristen beliebt. Mit Hilfe einer Camera Oscura erhält man den schönsten, direkten Rundblick über die Stadt.Von den Wehrmauern, die einst die gesamte Stadt um-ringten, sind nur noch Teile zu sehen, ebenso vom römi-schen Theater. Gut erhalten sind dagegen das Tor Puerta de Tierra, die Burg Santa Catalina sowie die Burg San Sebastian. Am Plaza España ist ein Monument zu be-wundern, das an die erste spanische Verfassung erinnert. Hier in Cádiz hat man den Truppen Napoleons getrotzt und Verfassung entworfen, die für viele andere Staaten als Vorbild diente. Heute ist die herrliche Altstadt mit ihrem Stadtstrand eines der beliebtesten Ziels für Kreuz-fahrtschiffe.

Tel. + 34 956241001

www.visitcadiz.es

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Bequem reisen:Wer die Route nicht auf eigene Faust erkunden möchte, für den bietet Celia von Paraiso-travel in Carmona schöne Pakete mit exklusiven Hotels an, vorzugweise für kleine Grup-pen. Sie kennt die Besonderheiten der betischen Route bestens und richtet sich individuell nach den Interessen der Reisenden. Idealerweise plant man 8 – 10 Tage für die gesamte Tour ein, um alles mit Muße genießen zu können. Erlesene Gastronomie, Ölverkösti-gungen, Baden in einem Hammam oder Spa, Flamencoabend oder gar nächtliche Be-sichtigung der Mezquita mit Musik machen die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Lassen Sie sich auch inspirieren zu einem romantischen Wochenende, einer besonderen Familienfeier, oder einfach zu einem Ausflug in die herrliche Natur.www.paraisotravel.es, Tel: +34- 954 196 180

Barrierefreies Reisen: In Spanien sind viele Sehenswürdigkeiten und Hotels speziell für Personen mit einge-schränkter Mobilität vorbereitet. Allerdings kann man nicht immer den Prospekten trauen. Das Team von Discápate, selbst betroffen, ist besonders für barrierefreies Reisen sensibilisiert. Organisierte Touren nach Maß, je nach Vorgaben der Reisenden, gerne auch mit entsprechender Begleitung und fachgerechtem Transport. Selbst für taube Menschen oder Blinde finden die Organisatoren geeignete Routen und optimale Unterkünfte. Dies nicht nur entlang der Ruta bética Romana, sondern auch in ganz Spanien. Ob Kultur oder Natur, bei der Agentur kann man sich auf beste Betreuung verlassen.www.discapate.com, Tel: +34- 953 435 311

Organisierte Touren

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Casa Rural AzaitEintauchen in eine andere Welt: en wenig abseits der Route, im beschaulichen Posadas bei Almodóvar del Río, überrascht das andalusische Landhaus Azait mit seinem besonderen Charme und Charakter. Ein Haus voller Details, liebevoll arrangiert, aus hochwertigen Materialien: Schmiedeeisen, Holz, Lehm, handwerklich gefertigte Fliesen und Waschbecken, arabische Dachziegel, Bettwäsche und Handtücher aus edler Baumwolle. Höchster Komfort und gediegene Privatsphäre: 5 Schlafzimmer auf zwei Etagen, 3 Bäder, ein großzügiger Wohn-Essraum, mit bestens ausgestatteter Landhausküche, sowie ein typisch cordob-esischer Innenhof mit Pool, super gemütlich. Da kann man sogar die Stille hören. Idealer Ausgangspunkt für Orte der Ruta bética: nur 150 m ent-fernt ist ein Bahnhof. Täglich gibt es 6 Abfahrten nach Sevilla und Córdoba. Besonders reizvoll ist ein Ausflug zum Naturpark Sierra de Hornachuelos, der zum Biosphärenreservat deklariert wurde. Entspannung pur, in herrlicher Natur.

Kontakt auf englisch: Alicia Ruiz – 679 840 601

www.casaruralazait.com

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Priego de Córdoba

Priego de Córdoba, hoch oben am Hang, ist reich mit Wasser gesegnet: Klares Quellwasser sprudelt aus vielen Brunnen, und ist überall trinkbar. Nahe bei Al-medinilla lohnt es sich, diese reizvolle Stadt, mit ihren blumengeschmückten Gas-sen und wunderbaren Parks zu besichtigen. Weltliche und sakrale Barockbauten zieren die Stadt und haben ihr zum Beinamen „Juwel des cordobesischen Barock“ verholfen. Im Kellergewölbe des Markplatzes (ehemals königliches Schlachthaus) ist ein kleines Olivenölmuseum untergebracht. Betörend ist aber vor allem der Blick vom „großen Balkon“, einer Aussichtsplattform, die sich fast um die ganze Stadt erstreckt: ein einzigartiges Panorama der Sierra Subbética mit unzähligen Olivenbäumen.Stilvoll übernachten: nur ein paar Kilometer weiter, im Ort Carcabuey, bietet die Casa Rural La Pililla geeignete Rückzugsmöglichkeiten für Kleingruppen. 5 Schlafzimmer, 3 Bäder, Salon mit Kamin und Eßplatz, alles in typisch rustikalem Stil, bieten jeglichen Komfort. Eine kleine Bibliothek gibt wertvolle Tipps über den Geopark La Subbética. Idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Na-tur, zu Kultur, Gastronomie etc. Buchbar über das Internet oder booking.com.

www.casalapililla.com

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OlivenölOlivenöl war für die Römer „flüssiges Gold“, wertvol-ler als Münzen. Mit Öl aus der Provinz Baetica wurden die Steuerschulden bezahlt. Man schätzt, dass vom 1. bis zum 3. Jahrhundert über 20 Millionen Amphoren mit Olivenöl aus der baetischen Region nach Rom geliefert wurden. Dort wurden sie geleert. Da es sich nicht ge-lohnt hätte, sie zu reinigen und erneut zu nutzen, wur-den sie auf dem Monte Testacchio in Rom entsorgt. Ein Abfallberg, entstanden mit Scherben aus der Antike, die eindeutig belegen, dass sie größtenteils aus Andalusien kommen. Viele Teile tragen noch den Stempel und die Initialen des Ölherstellers, eine Gewichtsangabe, den Namen des Empfängers, den genauen Herkunftsort etc.. Die Archäologen gehen davon aus, dass man mit den Mengen an Öl eine Million Menschen über 250

Jahre lang jährlich mit je 6 Litern für den Verzehr hät-te versorgen können. Die Römer nutzten das Öl jedoch vorwiegend für die Beleuchtung ihrer Häuser. Einiges verwendeten sie für Ihre ausgiebigen Bäder, als Medizin oder in der Küche.Heute zählt vor allem das Olivenöl aus der ehemaligen Baetica, der Sierra von Córdoba, der Campiña und der Subbética zu den edelsten Speiseölen Europas. Gour-mets und Küchenchefs der besten Restaurants wissen dieses „Flüssige Gold“ zu schätzen. Olivenöl der Extra-klasse trägt eine geschützte Ursprungsbezeichnung, spa-nisch Denominación de Origen Protegida (D.O.P.). Für kaltgepreßtes, natives Olivenöl extra gibt es in Spanien zurzeit fünf D.O.P. Anbaugebiete in Andalusien - in den Provinzen Córdoba, Jaén, Granada, Malaga und Sevilla.

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Besonders edel sind Öle aus der Region Subbética, mit der D .O.P „Priego“, die nur Öle aus den Gemeinden Priego de Córdoba, Al-medinilla, Carcabuey und Fuente Tójar bekommen. Auf die Oli-ve kommt es an, welchen Geschmack das Öl hat: Hojiblanca (mild), Picudo (fruchtig) und Picual (kräftig). Wir haben die Olivenplan-tage der Firma Naturaurum besichtigt und die Verarbeitung: für das Olivenöl Virgen Extra Premium von Hainen am Hang (700 – 1100 m), mit sehr kalkreichen Böden, werden ausschließlich Hojiblanca-Oliven geerntet und noch am selben Tag kalt gepresst. Sehr milder Geschmack nach Feige, Tomate, Thymian. Das Olivenöl Virgen Extra Ecológico stammt von Olivenhainen mit einer so hervorragen-den Microfauna, dass sie völlig ohne Pestizide auskommen. Dabei werden die Olivenarten Picual und Picudo am gleichen Tag der Ernte sofort kalt gepresst. Ausgesprochen aromatisch im Geschmack. Es trägt den schönen Namen Ale-jandria. Denn in dieser Stadt wurden einst von der Göttin Isis die Qualitäten dieses flüssigen Goldes entdeckt.

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Ein besonderes Juwel Andalusiens: die Alhambra von Granada, Weltkulturerbe der UNESCO. Sie ist eines der berühmtesten und am meisten besichtigten Sehenswür-digkeiten Spaniens. Im 13. Und 14. Jahrhundert wurde sie als Residenz der maurischen Könige der Nasriden-Dy-nastie gebaut. Sie galt als das bedeutendste politische und aristokratische Zentrum des islamischen Westens. Karl V. hat hier seine Flitterwochen verbracht. Durch viele Um-bauten und den Bau eines riesigen Palastes wollte er Gra-nada zur ehrwürdigen Kaiserstadt erheben. Sein Sohn hat den Bau nie fertiggestellt, und hat stattdessen Madrid zur Hauptstadt Spaniens erkoren. Der Palast beherbergt heute das Museum der Alhambra. Der riesige runde Innenhof eignet sich bestens für Veranstaltungen und Festivals.Die gesamte Anlage besteht aus Wehranlagen, Palästen, Gärten und der Sommerresidenz Generalife. Prachtvolle Ornamente, Bögen über Bögen, einzigartige Muster in

Granada

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Holzdecken und –türen, Kuppeln voller Stalaktiten: die Eindrücke sind ein-fach überwältigend. Höhepunkt des Ensembles: der Löwenhof mit seinem Brunnen. Plätscherndes Wasser war für die Kalifen aus der Wüste reinste Musik. Unzählige Brunnen und Wasserläufe durchziehen das Areal und die wunderbaren Gartenanlagen. Überall bieten sich fabelhafte Ausblicke auf die alten Stadtteile Albaicín und Sacramonte. Umgekehrt hat man gerade von Alabaicín, am Aussichtspunkt San Nicolas, den besten Blick über die gesamte Alhambra, im Hintergrund die Sierra Nevada.

Empfehlungen: Aufgrund der riesigen Nachfrage werden die Eintrittskarten pro Tag limitiert. Besichtigungen gibt es entweder vormittags (bis 14.00h), nachmittags (bis 20.00h), an manchen Tagen auch abends. Karten möglichst vorab bestellen und den Rundgang gut planen. Am Eingang sind Audiogui-des in verschiedenen Sprachen erhältlich. Die Alhambra und Stadtviertel er-reicht man mit kleinen, günstigen Stadtbussen. Besonders schön ist der Spa-ziergang von der Alhambra zum Plaza Nueva durch eine wunderbare Allee, gesäumt von Wasserläufen. Genießen Sie den Zauber dieser Stadt.

www.turgranada.es Tel. +34 958 247 146

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