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438 Bcricht: Chemische Analyse organischer KSrper. Versetzt man eine schwach salzsaure LSsung yon p-Toluidin mit einigen Tropfen Eisenchlorid, so wird sie zuni~chst hellgelb, nach eiuigem Stehen jedoch rosarot. Eine intensiv bordeauxrote Farbe tritt direkt auf, wenn man zum Kochen erhitzt uud dann abktihlt; sie ist sehr besti~ndig, h~tlt sich unver~tndert mehrere Tage und ist noch deut-, lich zu erkennen bei einer LSsung yon lg p-Toluidin in 3 1 schwach salzsauren Wassers. Bei o-Toluidin scheiden sich mit Eisenchlorid beim Stehen blaue Flocken ab, welche durch Zusatz von mehr Salzs~ture grtinlich werden. In der Hitze entsteht dieser blaugriine Niederschlag sofort. Dies verschiedene Verhalten der beiden Toluidine ermOglicht einen Nachweis derselben in ihren Gemischen. Erhitzt man zum Beispiel eine schwach salzsaure LOsung yon Handels-Toluidin mit einigen Tropfen Eisenchlorid, so fallt das o-Toluidin in blau-grtinen Flocken aus; filtriert man diese ab, so erh~tlt man die kirschrote LSsung des p-Toluidins. Dieselbe Reaktion wie o-Toluidin gibt auch Anilin mit Eisen- chlorid. Zur Erkennung dieser beiden Amine neben einander empfehlen daher die Verfusser das yon R o s e n s t i e h 11) angegebene ¥erfahren. Als Reagens auf hlkaloide, speziell ftir 0piumalkaloide, empfehlen L. R o s e n t h a 1 e r u n d F. T ti r k ~) arsens~turehaltige Schwefels~ture. In 1009 konzentrierter Schwefelsiiure 15st man lg arsensaures Kalium; 2 bis 3 cc dieser LSsung fiigt man zu einem KSrnchen der zu untersuchenden Substanz; man erw~rmt im siedenden Wasserbade, wobei bei Gegenwart ~der Alkaloide priichtige und sehr bestiindige F~rbungen auftreten. Die Reaktionen sind sehr empfindlich; 0,05 mg Morphin, 0,01 mg Narkotin, 0,1 mg Kode~n, Dionin und Aloomorphin sind noch deutlich zu erkennen. Die Verfasser stellen die Fiirbungen der einzelnen Alkaloide in der nachstehenden Tabelle zusammen. 1) Diese Zeitschrift 6, 357. 3) Apotheker-Zeitung 1904, 186; (lurch Ph~rm, ZcnSralhalle 4~, 692,

Als Reagens auf Alkaloide

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438 Bcricht: Chemische Analyse organischer KSrper.

Versetzt man eine schwach salzsaure LSsung yon p-Toluidin mit einigen Tropfen Eisenchlorid, so wird sie zuni~chst hellgelb, nach eiuigem Stehen jedoch rosarot. Eine intensiv bordeauxrote Farbe tritt direkt auf, wenn man zum Kochen erhitzt uud dann abktihlt; sie ist sehr besti~ndig, h~tlt sich unver~tndert mehrere Tage und ist noch deut-, lich zu erkennen bei einer LSsung yon l g p-Toluidin in 3 1 schwach salzsauren Wassers.

Bei o-Toluidin scheiden sich mit Eisenchlorid beim Stehen blaue Flocken ab, welche durch Zusatz von mehr Salzs~ture grtinlich werden. In der Hitze entsteht dieser blaugriine Niederschlag sofort.

Dies verschiedene Verhalten der beiden Toluidine ermOglicht einen Nachweis derselben in ihren Gemischen. Erhitzt man zum Beispiel eine schwach salzsaure LOsung yon Handels-Toluidin mit einigen Tropfen Eisenchlorid, so fallt das o-Toluidin in blau-grtinen Flocken aus; filtriert man diese ab, so erh~tlt man die kirschrote LSsung des p-Toluidins.

Dieselbe Reaktion wie o-Toluidin gibt auch Anilin mit Eisen- chlorid. Zur Erkennung dieser beiden Amine neben einander empfehlen daher die Verfusser das yon R o s e n s t i e h 11) angegebene ¥erfahren.

Als Reagens auf hlkaloide, speziell ftir 0piumalkaloide, empfehlen L. R o s e n t h a 1 e r u n d F. T ti r k ~) arsens~turehaltige Schwefels~ture.

In 1009 konzentrierter Schwefelsiiure 15st man l g arsensaures Kalium; 2 bis 3 cc dieser LSsung fiigt man zu einem KSrnchen der zu untersuchenden Substanz; man erw~rmt im siedenden Wasserbade, wobei bei Gegenwart ~der Alkaloide priichtige und sehr bestiindige F~rbungen auftreten. Die Reaktionen sind sehr empfindlich; 0,05 mg Morphin, 0,01 mg Narkotin, 0,1 mg Kode~n, Dionin und Aloomorphin sind noch deutlich zu erkennen.

Die Verfasser stellen die Fiirbungen der einzelnen Alkaloide in der nachstehenden Tabelle zusammen.

1) Diese Zeitschrift 6, 357. 3) Apotheker-Zeitung 1904, 186; (lurch Ph~rm, ZcnSralhalle 4~, 692,

Berich~: Chemische A,n~lyse organischer KSrper. 4 3 9

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