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000 Alternative Navigation im städtischen Raum Expose Gestaltung eines Produktes zur Steigerung der Orientierung in der Stadt durch Einbindung der Erlebnisintensivierung. Heutzutage fährt fast jeder mit einem „Navi“ in seinem Auto oder lässt sich von seinem Smart- Phone den Weg zu Fuß anzeigen. Man wählt zum Beispiel „TOMTOM“ oder „Google- Maps“ zur Hilfe, um sich durch die Stadt führen zu lassen, ohne die Orientierung zu verlieren. Doch leider haben diese Navigations-Systeme zur Folge, dass man auört, sich mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen und die Ve- rantwortung der Technik überträgt. Der Bezug zur wahren Welt gerät immer mehr ins Abseits und kann sogar befremdlich wirken. Gerade bei nicht Ortskundigen kommt so ein Gefühl sch- nell auf. Auch das vielleicht mit etwas Scham begleitete Nach-dem-Weg-fragen fällt immer häufiger weg. So nimmt auch der zwischen- menschliche Kontakt ab. Mein Produkt soll dem Abhilfe schaffen und dem Benutzer, ob Einheimischem, Zugezoge- nem oder Touristen, helfen, einen bewussten Bezug zu seiner Umgebung aufzubauen. Dabei kann die Technik weiterhin ein Helfer sein, aber sie soll nicht dazu beitragen, dass man auört zu denken. Im Gegenteil: Sie soll das Wah- rnehmen fördern, um sich im städtischen Raum besser zu orientieren. Sich in seiner Umgebung zu orientieren be- deutet: die Stadt wahrzunehmen. Das kann für einen neu Zugezogenen von Interesse sein, aber auch für den Einheimischen, der seine Per- spektive auf die Stadt erweitern möchte. Ana- loge wie auch technische Ansätze, die dem An- wender die Stadt näher bringen oder intensiver wahrnehmen lassen, kommen in Betracht, zur Lösung beizutragen. Das Produkt soll kein weiteres Navigations- System werden, was den Benutzer von A nach B kommen lässt. Es soll in seiner funktionalen und formalen Ausarbeitung den Benutzer stärken, auf seine Orientierung zu vertrauen, sich eventuell ins Stadtbild einzubringen und den Charakter der Stadt wahrzunehmen.

Alternative Navigation im städtischen Raum

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Diploma Thesis Christopher Sens, Folkwang University of Arts, 2010

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000 Alternative Navigation im städtischen Raum

ExposeGestaltung eines Produktes zur Steigerung der Orientierung in der Stadt durch Einbindung der Erlebnisintensivierung.

Heutzutage fährt fast jeder mit einem „Navi“ in seinem Auto oder lässt sich von seinem Smart-Phone den Weg zu Fuß anzeigen. Man wählt zum Beispiel „TOMTOM“ oder „Google-Maps“ zur Hilfe, um sich durch die Stadt führen zu lassen, ohne die Orientierung zu verlieren. Doch leider haben diese Navigations-Systeme zur Folge, dass man aufhört, sich mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen und die Ve-rantwortung der Technik überträgt. Der Bezug

zur wahren Welt gerät immer mehr ins Abseits und kann sogar befremdlich wirken. Gerade bei nicht Ortskundigen kommt so ein Gefühl sch-nell auf. Auch das vielleicht mit etwas Scham begleitete Nach-dem-Weg-fragen fällt immer häufiger weg. So nimmt auch der zwischen-menschliche Kontakt ab.Mein Produkt soll dem Abhilfe schaffen und dem Benutzer, ob Einheimischem, Zugezoge-nem oder Touristen, helfen, einen bewussten Bezug zu seiner Umgebung aufzubauen. Dabei kann die Technik weiterhin ein Helfer sein, aber sie soll nicht dazu beitragen, dass man aufhört zu denken. Im Gegenteil: Sie soll das Wah-rnehmen fördern, um sich im städtischen Raum besser zu orientieren.

Sich in seiner Umgebung zu orientieren be-deutet: die Stadt wahrzunehmen. Das kann für einen neu Zugezogenen von Interesse sein, aber auch für den Einheimischen, der seine Per-spektive auf die Stadt erweitern möchte. Ana-loge wie auch technische Ansätze, die dem An-wender die Stadt näher bringen oder intensiver wahrnehmen lassen, kommen in Betracht, zur Lösung beizutragen. Das Produkt soll kein weiteres Navigations-System werden, was den Benutzer von A nach B kommen lässt. Es soll in seiner funktionalen und formalen Ausarbeitung den Benutzer stärken, auf seine Orientierung zu vertrauen, sich eventuell ins Stadtbild einzubringen und den Charakter der Stadt wahrzunehmen.

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Inhaltsverzeichnis

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Navigation vs. OrientierungBegriffsklärung

Feldstudie KameraPositionierung am Körper

Personen in der sTadtPersonengruppen

Feldstudie BallonPerspektive Plus

Feldstudie BerlinVersuch zur Orientierung

KonzeptArchivieren und nacherleben

Orientierung auch ohne GPsOrientierungshilfen

Feldstudie UniVersuch zur Orientierung

Wo will ich hin?Mind-Graph

Feldstudie SphäreNacherleben

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Begriffsklärung

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001Die Unterschiede zwischen Navigation und Orientierung

Die beiden Begriffe, Navigation und Orientier-ung meinen auf den ersten Blick scheinbar das Gleiche. Es gibt einige Schnittmengen, die das differenzieren nicht einfach machen. Jedoch bestehen feine Unterschiede, die für meine Ar-beit interessant sind.Die Navigation besteht aus drei Teilbereichen. Um seinen Weg zu planen benötigt man seine

genaue geografische Position, welche durch verschiedene Methoden der Ortsbestimmung ermittelt wird. Dann wird die optimale Route errechnet und das Fahrzeug auf direktem Kurs zum Ziel gesteuert.Im allgemeinen Sinn kann Navigation auch den Gleichgewichtssinn und die Raumvorstellung beinhalten und meint dann das Zurechtfinden im topografischen Raum. Bei der Navigation geht es also um das Steuern von Fahrzeugen, aber immer unter Berücksichtigung das Ziel mit der besten Route zu erreichen. Orientierung steht, wie die Navigation, für die Ortsbestimmung. Jedoch beinhaltet Orientier-ung viel mehr, das sich Zurechtfinden unter den

Gesichtspunkten von Zeit, Ort, Situation und der eigenen Person. Für die optimale Orientier-ung stehen Faktoren wie eine gut funktionier-ende Wahrnehmung, ein ungestörtes Bewusst-sein, Aufmerksamkeit, der Zeitsinn und das Gedächtnis.Um sich in einer Umgebung, wie zum Beispiel dem städtischen Raum, zurecht zu finden könnte man sich navigieren lassen. Das ist eine sehr passive Art sich mit seiner Umgebung au-seinander zu setzen, jedoch mit dem Ziel sch-nell von A nach B zu gelangen. Nutzt man eher seine Orientierung, kann der Weg bei nicht opti-malen Ortkenntnissen länger dauern, aber man erlebt seine Umwelt.

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Orientierungshilfen

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002Orientierung zum Raum

Der Raum ist eine Art Behälter für Materie und für die menschliche Erfahrung in drei Dimen-sionen definiert: Höhe, Breite und Tiefe. Es gibt aber noch die Zeit, die laut Relativitätstheorie mit dem Raum eine vierdimensionale Raum-Zeit-Dimension einnimmt.

Um sich tatsächlich im Raum zu orientieren wird vorausgesetzt sich durch den Raum zu be-wegen. Unsere stark veränderten Lebensum-stände haben ein Abnehmen der räumlichen Orientierung zur Folge. Das Bewegen durch den Raum macht es uns möglich die räumli-che Orientierung zu erlernen. Somit ist das ak-tive körperliche Bewegen durch den Raum ein ausschlaggebender Faktor für das Entstehen der räumlichen Orientierung. In jungen Leb-ensjahren wird die kleinräumige Orientierung

eingeübt und im Alter zur geographischen Ori-entierung erweitert. Erst durch das Verknüpfen von Erfahrungen und der geografischen Lage verschiedener Orte entsteht eine imaginäre Karte, die es uns möglich macht sich in unser-em Umfeld zu orientieren. Es ist erwiesen, dass bei Menschen, die in ihrer Kindheit vorwiegend mit dem Auto transportiert worden sind, die Orientierungsfähigkeit nur sehr schwach aus-gebildet ist.

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Süden mit der Uhr bestimmen

Das ist eine Möglichkeit die Himmelsrichtung ohne einen Kompass zu bestimmen. Dafür braucht man eine analoge Uhr und die Sonne. Zunächst richtet man den Stundenzeiger in Richtung der Sonne aus. Danach halbiert man das Feld zwischen dem Stundenzeiger und der Ziffer 12 mit einem gedachten Strich von dem Mittelpunkt der Uhr aus. Dieser Strich zeigt in Richtung Süden und dient zur Orientierung.

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Die Entfernung schätzen

Mit dem Daumensprung lässt sich die Entfer-nung von sichtbaren Zielen ohne große Erfah-rung ermitteln. Die Distanzermittlung mit dem Daumensprung basiert darauf, dass sich quer laufende, kurze Distanzen leichter schätzen lassen.Man schließt ein Auge und streckt die Faust von sich mit dem Daumen nach oben. Öffnet und schließt man nun beide Augen abwechselnd, fängt der Daumen an zu springen. Schätzt man nun die Distanz vom angepeilten Ziel und dem Sprung des Daumens muss der geschätzte Wert mit dem Faktor 10 multipliziert werden und man erhält die ungefähre Entfernung zum Ziel.

002

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Besser den Weg zurück finden

Gerade bei Touren in fremden Städten ist dies ein nutzvoller und gleichzeitig simpler Trick den Weg zum Hotel oder zum Auto zurück zu fin-den. Man muss nichts weiter machen, als sich auf seinem Weg nach einer gewissen Strecke umzuschauen. So prägt man sich den Weg auch aus der anderen Richtung ein. Obwohl man sich nicht jedes Detail genau einprägen wird, speichert unser Unterbewusstsein markante Punkte, an denen wir uns auf dem Rückweg ori-entieren können.

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002Es geht aber auch mit GPS

Global Positioning System (GPS), offiziell NAV-STAR GPS, ist ein globales Navigationssatel-litensystem zur Positionsbestimmung und Zeitmessung. Es wurde seit den 1970er-Jahren vom US-Verteidigungsministerium entwickelt und löste ab etwa 1985 das alte Satellitennavi-gationssystem NNSS (Transit) der US-Marine ab, ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Atombombenexplosionen. GPS ist seit Mitte

der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und stellt seit der Abschaltung der künstlichen Signal-

verschlechterung (Selective Availability) im Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungs-genauigkeit in der Größenordnung von 10 Me-

tern sicher. Die Genauigkeit lässt sich durch Differenzmethoden (dGPS) auf Zentimeter steigern, für spezielle Anwendungen in der Geodäsie lassen sich auch noch genauere Mes-sungen erzielen. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet ge-nutzt.Die offizielle Bezeichnung ist „Navigational Satellite Timing and Ranging - Global Position-ing System“ (NAVSTAR-GPS). NAVSTAR wird manchmal auch als Abkürzung für „Navigation System using Timing and Ranging“ genutzt. GPS wurde am 17. Juli 1995 offiziell in Betrieb genommen. (Quelle: wikipedia.com)

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Navigationsgeräte und was sie können

Ein Navigationsgerät macht es uns möglich in unbekannte Gebiete vorzudringen ohne sich zu verfahren. Dafür ist es nur nötig seinen Zielort einzugeben. Der Standort und die Route zum Ziel werden durch das Gerät ermittelt. Oft kann man sogar zwischen verschiedenen Routen wählen: möglichst schnell, Sprit spar-

end oder aber auch eine Route auf der es viel zu sehen gibt. Auch die Stimme des Gerätes ist einstellbar. Meist eine zuvorkommende

Frauenstimme, die uns oft kühl und unpersön-lich ans Ziel kommandiert. Alles ganz nach den persönlichen Bedürfnissen. Allerdings ge-hen die menschlichen Bedürfnisse oft über die bereits genannten Faktoren hinaus und das Navi gerät schnell an seine Grenzen. Es schafft zwar ohne Probleme den Nutzer von A nach B zu navigieren, jedoch ohne auf seine sub-jektiven Bedürfnisse einzugehen. Es hält für den Nutzer keine interessanten Informationen bereit und setzt sich nicht mit der Umgebung auseinander, durch die man reist. Zwar können manche Navigationsgeräte bereits das persön-

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002liche Bewegungsprofil des Nutzers in die Bere-chnung mit einbeziehen oder ihn vor einem Stau warnen, doch die Orientierung des Users wird nicht berücksichtigt oder gefördert. Man befindet sich in einer Art Tunnel, die das Wah-rnehmen und Reflektieren des eigenen Umfelds unmöglich macht, was dadurch noch verstärkt wird, dass man sein Bewusstsein abstellt und einer Maschine gehorcht, dessen Welt sich auf die nächsten 200m beschränkt nach denen man links abbiegen soll. Ein Navigationsgerät dient also ausschließlich dazu den passiven Nutzer möglichst effizient von A nach B zu steuern.

Fahrrad- Navi

Bei Fahrradnavigationsgeräten wird es etwas komplizierter, da ist es nicht ganz so einfach ist an sein Ziel zu gelangen. Es müssen weitaus mehr Vorbereitungen getroffen werden als bei einem Navi für das Auto, auch lässt ihre Zu-verlässigkeit je nach Wetterlage zu Wünschen übrig. Vom Nutzer werden auf jeden Fall mehr Vorkenntnisse verlangt. Er muss sich mit seiner Route im Voraus intensiver auseinander gesetzt haben, um sein Navi mit genügend brauchbar-en Daten zu speisen, die ihn dann an sein Ziel bringen. Allein eine gute Karte auf das Gerät zu laden ist oft mit viel Aufwand und Auspro-bieren verbunden. Dennoch fehlt auch hier das Eingehen auf und Nutzen von der Orientierung des Users oder eine aktive, reflektierte Ausein-andersetzung mit seinem Umfeld.

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Kompass

Es gibt unterschiedliche Arten von einem Kom-pass, doch sind alle ein Messgerät zur Bestim-mung einer Richtung (Himmelsrichtung). Die modernste Art ist ein elektronischer Kompass, der auf der Basis von Hall-Sensoren oder Flux-gate-Magnetometern funktioniert. Ein Kreisel-kompass hingegen funktioniert ohne die Nut-zung des Erdmagnetfeldes. Dieser orientiert sich an der Rotationsachse der Erde und zeigt die Nord-Südrichtung an. Die älteste Variante ist der Magnetkompass, der sich wieder am Erdmagnetfeld orientiert und immer die mag-netische Nordrichtung anzeigt.

Tiere

Mit hilfe des Erdmagnetfeldes ist es auch man-chen Tieren möglich sich zu orientieren. Sie könne sogar ihre absolute Position auf der Erde bestimmen. Dies gelingt über die Kombination der drei Parameter Nordweisung, Intensität und Inklination (Neigungswinkel des Erdmag-netfeldes). Durch das Messen von Intensität und Inklination weiß das Tier genau, wo es sich auf der Erde befindet. Gerade bei Zugvögeln ist diese Fähigkeit überlebenswichtig.

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002Stadtführer

Wer kennt das nicht, man bereist eine Stadt und ist total verloren, also besorgt man sich einen Stadtführer. Davon gibt es eine ganze Menge. Angefangen bei dem klassischen Falk-Reiseführer, der hauptsächlich aus Kartenma-terial besteht und wenig auf die Bedürfnisse des Reisenden eingeht. Lonely Planet hingegen

hält da schon mehr Informationen für den Rei-senden bereit. Der gewöhnliche Tourist plant seinen Aufenthalt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, doch das wirkliche Insider-wissen bleibt ihm weitestgehend verborgen. Anders ist es da bei „NFT“. Der Titel sagt schon alles: Not For Tourist. Hier kann man sicher sein, dass das Angebotene definitiv nicht für den typ-ischen Touristen ist. Auch in dem Stern Maga-zin Neon gibt es in jeder Ausgabe einen kleinen Artikel, indem von einem Einheimischen eine

bestimmte Stadt mit Lieblingsplätzen, Restau-rants und den richtigen Kniffen sich in der Stadt zu recht zu finden, vorgestellt wird. Auch das Magazin Wallpaper hält einen Stadtführer be-reit, der auf den klassischen Wallpaper-Leser zugeschnitten ist. All diese Stadtführer gibt es natürlich auch als App für das jeweilige Smart-Phone.

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Mind-Graph

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003 ???+ Mensch

1Dimensional

Tourist

Einge-borener

Weg-suchen-

der

Zuge-zogener

2Dimensional 3Dimensional Zeit GefühleQualität d. Orientierung10 2 3 4 5

Bedürfnisse,...–> Wahrnehmung–> Orientierung–> Übersicht–> Intensität–> r.-Vorstellung–> Kommunikation–> Sicherheit–> Subjektivität

Space, Sinne,..–> Raum–> Zeit–> Gefühle–> Sinne

Stadtplan

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???+ Mensch

1Dimensional

Tourist

Einge-borener

Weg-suchen-

der

Zuge-zogener

2Dimensional 3Dimensional Zeit GefühleQualität d. Orientierung10 2 3 4 5

Bedürfnisse,...–> Wahrnehmung–> Orientierung–> Übersicht–> Intensität–> r.-Vorstellung–> Kommunikation–> Sicherheit–> Subjektivität

Space, Sinne,..–> Raum–> Zeit–> Gefühle–> Sinne

Stadtplan

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003Positionierung

Um mein Themenfeld zu konkretisieren und einen besseren Überblick meiner Position in der Arbeit zu bekommen, habe ich den Mind-Gra-phen erstellt. Er soll zeigen zu welchem Ergeb-nis ich mit meiner Arbeit kommen möchte. Der Graph setzt sich aus einer X- und Y-Achse zusammen. Auf der X-Achse wird die Qualität der Orientierung beschrieben ausgehend von den drei Dimensionen, die einen Raum besch-

reiben bis hin zur vierten Dimension der Zeit und einer fünften Dimension der Gefühle, die für mich einen wichtigen Aspekt darstellt und deshalb nicht fehlen darf. Entlang der Y-Achse werden die menschlichen Bedürfnisse wie zum Beispiel die Kommunikation, die Sicherheit oder die räumliche Vorstellung beschrieben. Mit dem Ansteigen der beiden Achsen erhöhen sich die menschlichen Bedürfnisse, wie auch die Dimensionen.Anhand dieser Achsen habe ich Produkte und Personengruppen eingeordnet. Angefangen mit dem Kompass der uns eindimensional

die Richtung nach Norden weißt, immer ziel genau, aber ohne auf die Bedürfnisse des Men-schen einzugehen. Anders ist es bei Bus und Bahn. Sie bringen uns auch an unser Ziel, doch ist die Möglichkeit der Kommunikation viel höher. Auch das Wahrnehmen der Umgebung ist sorgenfreier, da einem die Navigation zum Ziel abgenommen wird. Und trotzdem bleiben viele möglichen Eindrücke und persönliche Er-fahrungen auf der Strecke. Vor allem wenn man das Fahrzeug auch noch selbst steuern muss.Es gibt natürlich Navigationshelfer, wie zum Beispiel eine Straßenkarte. Diese funktioniert

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nur zweidimensional und die Informationen müssen dann noch vom User selbst in die dreidimensionale Umgebung umgewandelt werden. Da hat man es mit einem Navigations-gerät schon einfacher und obwohl das Naviga-tionsgerät auf der Dimensions-Skala Raum und Zeit mit einbezieht kann es nicht auf persönli-che Bedürfnisse eingehen.Der Moleskin-Stadtplan ist zwar analog doch hält er interessante Aspekte der Stadt für einen bereit. Weiter ist einem die Möglichkeit gege-ben Persönliches zu archivieren und die ei-genen Erlebnisse in Schriftform festzuhalten.

Noch realer lassen sich natürlich Momente mit einer Videokamera festhalten, die in Bild und Ton archiviert und hinterher wiedergegeben werden können. Um aber auch Momente und Interessantes er-leben zu können, wählt man am besten den weg zu Fuß. Diese Art der Fortbewegung ist die natürlichste für uns Menschen und alle unsere Sinne sind zu 100% einsatzfähig.Nun zu den vier prägnanten Personengruppen, die sich durch den Raum bewegen und die ich für meine Arbeit mit in den Graphen einbezogen habe. Für den Wegsuchenden sind die persönli-

chen Momente auf seinem Weg nicht so wich-tig, wie für den Zugezogenen, der die Stadt zu seinem neuen Zuhause machen möchte. Der Eingeborene hat alles was der Zugezogene von der Umgebung gerne hätte: soziale Kontakte, Stammplätze einfach eine persönliche Bindung zu der Umgebung, welche sich über Zeit und durch erlebte Momente entwickelt hat. Zeit ist wiederum der Faktor, der bei dem Touristen begrenzt ist und trotzdem will er so viel wie möglich von seiner neuen Umgebung in sich aufnehmen.

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Personengruppen

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004Der Einheimische

Er lebt seit seiner Kindheit in der Stadt und hat sie von klein auf erkunden können. Zuerst ist er in seiner Wohnung umher gekrabbelt und wurde von seinen Eltern passiv durch die Stadt bewegt. Mit dem Älterwerden hat er seine Nachbarschaft erkundet, den Weg zur Schule, weite Teile der Stadt und die nähere Umgebung mit dem Moped. Er kennt sich aus und ist ein Teil der Stadt. An seinen Stammplätzen trifft er sich mit Freunden. Das ist seine Heimat.

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004Der Zugezogene

Er ist neu in der Stadt. Seine Referenzpunkte sind seine neue Wohnung und eventuell sein neuer Arbeitsplatz. Das was er von der Stadt wahrnimmt, findet auf dem Weg zur Arbeit und zurück statt. Das Stadtleben an sich, ist für ihn vorerst eine Art Paralleluniversum, was es für ihn noch zu entdecken gilt. Seine Stammplätze muss er erst noch finden genau wie neue Freun-de. Er wird noch viele Erfahrungen machen und Momente erleben, bis er sich in der neuen Stadt heimisch fühlt.

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004Der Tourist

Er kommt in die Stadt und schläft im Hotel. Alle Sehenswürdigkeiten müssen abgeklap-pert werden, am besten in einer Guided-Tour. So kann nichts schief gehen, aber man kommt leider auch nicht mit Einheimischen in Berüh-rung. Der wahre Charakter der Stadt bleibt ihm meist verwehrt und hat er gerade das U-Bahnnetz verstanden so geht es schon wieder ab nach Hause.

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004Der Wegsuchende

Er kommt von A und will nach B. Meistens aus-gerüstet mit einem „Navi“ oder einer Straßen-karte, falls nicht, fragt er nach dem Weg. Die Umgebung ist ihm relativ egal. Er will sch-nell ans Ziel und auch schnell wieder zurück. Alles am besten ohne auf den falschen Weg zu geraten.Bei genauerer Betrachtung steckt der Weg-suchende auch in den ersten drei Personen-gruppen. Jeder egal wo und wie lange er schon dort ist, muss hin und wieder mal nach dem Weg suchen. Der Wegsuchende lässt sich also in jeder der ersten drei Gruppen wiederfinden.

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Versuch zur Orientierung

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005Entdeckergeist

Ich habe eine Reise in unsere Hauptstadt unter-nommen, um am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist, sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden. An meinem Test habe ich mich wie folgt verhalten: Ich hatte einen Referenzpunkt, welcher gleichzeitig mein Startpunkt war. Von da habe ich mich willkürlich in der Stadt be-

wegt. Aber immer mit dem Hintergedanken an meinen Referenzpunkt zurück zu kehren. Das hat auch ohne Probleme funktioniert.Wenn ich jedoch versucht habe, von meinem Referenzpunkt aus ohne Karte oder Naviga-tionsgerät einen bestimmten Punkt in einer bestimmten Zeit in der Stadt zu finden, war das aussichtslos. Eine bestimmte Region in einer unbestimmten Zeit war hingegen möglich (Abb.1). Daraus kann man also ableiten, so lange man keine Panik bekommt, dass man

sich verlaufen hat und seinen Weg in Ruhe weit-ersucht, findet man an sein Ziel (Abb.2). Der Schlüssel ist also ein Gefühl von Sicherheit zu haben, obwohl man in einer neuen Umgebung ist und nicht in Panik zu geraten.

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Abb.1

Abb.2

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Positionierung am Körper

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Blickwinkel

Der Versuch sollte Aufschluss darüber geben, welche Körperstelle der geeignete Ort ist, um eine Kamera mit größtmöglicher Wahrnehm-ung zu platzieren. Dafür habe ich drei fixe Orte gewählt. Erstens auf der Brust, weil es eine zentrale Stelle am Körper ist. Außerdem kann so das gesamte vor einem liegenden Blickfeld eingefangen werden. Zweitens auf der Schul-ter, da die Kamera dort der natürlichen Blick-höhe näher kommt. Und drittens auf dem Kopf, hier ist der Blickwinkel dem tatsächlichen am nächsten.

006 Kopf

Schulter

Brust

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Strecke

Es sollten die drei unterschiedlichen Kamerapo-sitionen bewertet werden: Brust, Schulter und Kopf. Für eine neutrale Bewertung schien es mir sinnvoll klare Rahmenbedingungen zu stecken. Darum habe ich für den Test der drei Positionen auf derselben Strecke entschieden. Die Strecke habe ich sehr pragmatisch gewählt. Es handelt sich um einen Strassenblock, den man in ca. 3.30 min umläuft.

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Brust

Das Kamerablickfeld bleibt bei dieser Position sehr stabil. Leider war die Kamera etwas nach unten gekippt, wodurch der Überblick des Um-felds eingeschränkt wird. Allgemein ist jedoch alles was genau vor einem liegt, gut zusehen. Allerdings muss man sich komplett drehen, um links und rechts von einem aufnehmen zu kön-nen. Da die Kamera auf der Körperlängsachse liegt, werden leichte Drehbewegungen des Oberkörpers kaum wahrgenommen.

006

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Blickwinkel Brust

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Schulter

Durch das Versetzen der Kamera auf die Schul-ter, wird das eingefangene Blickfeld aktiver. Die Auswirkungen einer Drehbewegung des Oberkörpers sind besser zu sehen. Somit kann auch das Umfeld rechts und links von einem in das Kamerablickfeld fallen. Die höhere Positio-nierung trägt zusätzlich dazu bei mehr von der Umgebung einzufangen. Ein positiver Nebeneffekt, welcher sich bei den anderen beiden Position nicht abgezeichnet hat ist der, dass man durch die Kamera auf der Schulter den Eindruck bekommt, man hätte einen Begleiter bei sich.

006

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Blickwinkel Schulter

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Kopf

Auch bei den anderen Positionen war die Ka-mera zu sehen, aber obwohl die Straßen men-schenleer waren, fühlte ich mich mit der Ka-mera auf dem Kopf total unwohl. Die Bilder hingegen waren gut. Der weite Blick durch die hohe Positionierung und das Auf-nehmen von der Umgebung um mich herum sind durch die direkte Verbindung zwischen Ka-mera und Kopfbewegung gegeben. Doch mein persönliches Empfinden bei dieser Tragweise spricht eindeutig gegen die Positionierung ein-er Kamera am Kopf. Egal wie klein sie wäre!!!Als Fazit kann ich sagen, dass die Position Brust und Schulter in die Umsetzung meines Ent-wurfs mit einfließen werden. Das Aufnehmen meines seitlichen Umfeldes wird so jedoch nicht ausreichend abgedeckt und bedarf einer zusätzlichen Kamerahandhabung.

006

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Blickwinkel Kopf

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Versuch zur Orientierung

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007Woran orientierst du dich?

Der Versuch sollte mir Aufschluss darüber ge-ben, woran sich unterschiedliche Leute im gleichen Umfeld orientieren und ob man diese Dokumentation automatisieren kann. Es sind mehrere Fotoreihen entstanden. Die erste zeigt eine voll automatische Dokumentation des We-ges, bei der im Abstand von 10 Sekunden ein Foto gemacht wurde. Auf den restlichen Fo-toreihen werden subjektive Eindrücke festge-halten. Jeder sollte das festhalten, was ihm als wichtig und interessant erschien.

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Automatisch

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007

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007Yvonne

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Arthur

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007Eva

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Fedja

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007Kai

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007Matthias

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007Arne

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007Jan

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Das Ergebnis

Die Auswertung hat gezeigt, dass es Land-marken gibt, die fast alle festgehalten haben. Sogar bei der automatischen Aufzeichnung sind diese zusehen. Natürlich zeigt sich aber auch, dass jeder Proband einen ganz eigenen Blick auf die Dinge hatte. Es wurden auch Mo-

mente fest gehalten, die der Proband nur er-leben konnte, weil er zur rechten Zeit am re-chten Ort war. Der Versuch einen bestimmten Geruch festzuhalten oder sich mit dem Ort auf dem Bild zu verewigen, scheinen bei der Reise durch die Stadt wichtige Bedürfnisse zu sein.Als Abschluss kann man sagen, dass die Han-dlung des Dokumentierens das eigentliche Erleben des Momentes verhindert. Somit wird das automatische Dokumentieren zu einem in-

teressanten Aspekt, weil dadurch das Erleben des Momentes und gleichzeitiges Festhalten möglich wird. Jedoch ist dabei zu beachten, dass Unmengen an Daten produziert werden, von denen der größte Teil für den persönlichen Gebrauch unwichtig ist. Wie schafft man es also diese Datenmenge zu be- und verwerten?

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Nacherleben

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Kugelabschnitt

Bei meiner Arbeit geht es nicht nur um Naviga-tion und Erleben. Ein wichtiger Punkt ist das Erlebte zum Erlebnis zumachen. Da das Er-lebte zu Hause konsumiert werden soll, sehe ich eine besondere Art der Präsentation. Früher gab es gemütliche Diaabende, bei denen die festgehaltenen Momente zelebriert wurden. Heutzutage sind diese leider komplett in Ver-gessenheit geraten. Um wieder eine Situa-tion zuschaffen in der festgehaltene Momente eine besondere Aufmerksamkeit bekommen, braucht man eine erlebnissteigernde Präsen-tation. Ich habe mich für einen Kugelabschnitt als Bildschirm entschieden, um das Erlebte auf dem Weg und den Weg selbst darzustellen und gegen das herkömmliche flache, rechteckige Format.

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Kugelabschnitt

Bei meiner Arbeit geht es nicht nur um Naviga-tion und Erleben. Ein wichtiger Punkt ist das Erlebte zum Erlebnis zumachen. Da das Er-lebte zu Hause konsumiert werden soll, sehe ich eine besondere Art der Präsentation. Früher gab es gemütliche Diaabende, bei denen die festgehaltenen Momente zelebriert wurden. Heutzutage sind diese leider komplett in Ver-gessenheit geraten. Um wieder eine Situa-tion zuschaffen in der festgehaltene Momente eine besondere Aufmerksamkeit bekommen, braucht man eine erlebnissteigernde Präsen-tation. Ich habe mich für einen Kugelabschnitt als Bildschirm entschieden, um das Erlebte auf dem Weg und den Weg selbst darzustellen und gegen das herkömmliche flache, rechteckige Format.

Projektion

In erster Linie ging es mir darum den erlebten dreidimensionalen Raum in der Stadt auf eine einfache Art und Weise auf den Wohnzimmer-tisch zu holen. Das alles sollte ohne komplizierte oder gar utopische Technik funktionieren. Somit machte ich einen Versuch mit einem Kugelab-schnitt und einem Projektor. Der Kugelab-schnitt, der schon durch seine Form eine dreidi-mensionale Oberfläche mit sich bringt, eignete sich hervorragend, um dem zweidimensionalen Bild Räumlichkeit zu verleihen. Das dargestellte Bild bekommt durch die überwölbte Oberfläche eine räumliche Tiefe, die bei einem herkömmli-chen flachen Bildschirm nicht zu erzeugen ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kugelabschnitt in seiner Draufsicht richtungslos ist. Somit kann das Dargestellte von allen Seiten gut betrachtet werden.

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Perspektive Plus

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Perspektive eines Vogels

Um uns besser zu orientieren, benutzen wir Stadtkarten oder heutzutage die Satelliten-bilder von Google-Maps. Leider sind diese Satellitenbilder nicht live und auf eine bestim-mte Detailgenauigkeit beschränkt. Gerade diese Lücke möchte ich mit dem Ballonversuch schließen und dem Besucher der Stadt eine neue, persönliche Sicht auf die Stadt ermögli-chen.

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Aufbau

Der Versuchsaufbau war recht simpel. Zuerst musste ich mir genügend Helium-Gas bes-chaffen, um meine kleine Digitalkamera in die Luft steigen zu lassen. Dank netter Univer-sitätsmitarbeiter, die an dieser Stelle anonym bleiben wollen, hatte ich 10 Liter Helium zur Verfügung. Man braucht mehr Ballons, als man annehmen könnte, um eine kleine Kamera in die Luft steigen zu lassen. Aber nach ca. 30 Knoten und ein paar geplatzten Ballons war es dann soweit, die Ballons hatten genügend Auftrieb. Damit die Kamera aber auch wieder zu mir zurück kommt, habe ich die Ballons noch mit einer langen Drachenschnur ausgestattet.

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Start

Um das Experiment zu starten, musste ich nur noch in die Stadt laufen und einen geeigneten Platz finden. Entschieden habe ich mich dann für den großen Kennedy-Platz mitten in der Stadt und für den etwas mehr außerhalb gele-genen Koppstadt-Platz.

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Das Ergebnis

Durch den Perspektivwechsel bekommt man einen noch nie vorher eingenommenen Blick-winkel auf die Stadt. Man kann sich einen Über-blick vom neuen Umfeld machen und sehen was einen umgibt. So wird das Neue schnell zum Bekannten und die Angst vor Neuem re-duziert. Dieser Perspektivwechsel kann aber auch helfen sich an Gebäuden zu orientieren, die aus der Bodenperspektive nicht einzusehen waren. Alles in allem bekommt man sehr spe-zielle Eindrücke, die einem am Boden verwehrt bleiben und heben das Stadterlebnis auf eine höhere Stufe als bisher.

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Momente archiviern und nacherleben

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Lifestyle

010Personengruppe

Durch die angestellten Beobachtungen, hat sich gezeigt, dass eher junge Leute das erhöhte Bedürfnis haben sich in fremden Städten zu-recht zu finden, im Gegensatz zu älteren Per-sonen. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass auch ältere Leute fremde Städte berei-sen, doch passiert dies eher in Gruppen mit

Reiseleiter, der für die Orientierung sorgt. Es hat sich auch gezeigt, dass Menschen in ihrer ersten Lebenshälfte öfter umziehen aufgrund ihrer beruflichen Karriere oder weil das neue Glück doch eher in einer fremden Stadt zu fin-den ist. Somit zielt mein Produkt auf die augenschein-lichen Bedürfnisse der jüngeren Generationen ab. Technikaffin, bereit jeder Zeit, wenn das nötige Kleingeld stimmt, einen Wochenendtrip in die großen Metropolen im Ausland zu ma-

chen (den Billigfliegern sei Dank), um den neuesten Lifestyle aufzusaugen, zu shoppen oder einfach das immer schneller werdende Leben zu genießen. Doch was passiert mit dem Erlebtem? Ist es genau so schnell vergessen wie erlebt?

junge Leute

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Metropole

Zugezogener

Städtereisen

berufliche Gründe Technik affinnicht aus der Masse heraus stechen

billig Flieger

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010Konzept

Mein Konzept ist es Wege zu erkunden, aber immer mit einem Ziel vor Augen und dabei Orte mit persönlichen Erlebnissen zu verknüpfen. So entsteht ein persönlicher Bezug zur Umgebung und die Orte werden zu subjektiven Wegepunk-ten. Die Orientierung wird dadurch verstärkt, dass man persönliche Momente mit den sonst anonymen Orten verbindet. Auf der Docking-station zu Hause werden die Erlebnisse mit der gelaufenen Strecke automatisch geografisch verknüpft und grafisch aufbereitet. So erhält man eine neue Perspektive auf die Stadt, die einem hilft erkundete Orte in räumlichen Bezug zu einander zu setzen.

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1. Navigation

In erster Linie geht es darum sich sicher zu fühlen, wenn man durch die Stadt läuft. Das heißt, man sollte immer das Gefühl haben auf dem richtigen Weg zu sein. Dafür ist das beglei-tende Feedback vom Gerät ausschlaggebend. Die Person wird also durch ein kontinuierliches Signal gelenkt und weiß immer in welcher Rich-tung ihr Ziel liegt.

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0102. Archivieren

Jeder kennt das Problem einen Moment fest-zuhalten. Oft ist man mit der Kamera zu spät, schafft man es doch rechtzeitig die Kamera parat zu haben, muss man das Erleben des Au-genblicks aufgeben. So hat man den Moment zwar für ewig festgehalten, doch konnte man ihn nicht erleben. Deshalb stelle ich zwei Stufen des Archivierens zur Verfügung. Die passive Archivierung läuft dauerhaft und macht in re-gelmäßigen Abständen Aufnahmen der Umge-bung. Bei der aktiven Archivierung bedient man das Gerät selbst und es werden statt Fotos Filme gemacht. So wird es möglich gezielte Aufnah-men von der Umgebung zu machen, aber auch ganz bestimmte Details festzuhalten.

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3. Nacherleben

Die dritte und letzte Phase ist das Nacherleben seiner gesammelten Momente, in Verbindung mit der gelaufenen Strecke. Es werden die Mo-mente mit dem Weg synchronisiert. So kann man zu Hause seine Reise wie in einem dreidi-mensionalen Fotoalbum wieder abrufen. Jeder kann somit seine eigene Sicht auf die Stadt mit nach Hause nehmen. Das Abbild der Stadt ist ein ganz persönliches Souvenir und im Verglei-ch mit anderen Personen gleicht keine Sicht der anderen.

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Inhaltsverzeichnis

02

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1. Phase beginnTragweise und Set-Up

ModellFotos und technische Daten

EntwurfSkizzen und Mock-Ups

InterfaceIcons und Darstellung

2. Phase Erkunden Navigation und Archivierung

DiskussionReflektion

3. Phase NacherlebenMomente und Orte

QuellenAngabeLiteratur und Links

_0 1 1

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_0 1 5

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Tragweise und Set-Up

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011Tragweise

Durch die vorangegangenen Versuche zur Ka-merapositionierung hat sich heraus gestellt, dass eine flexible Anbringung unerlässlich ist. Da die Kamera am Körper befestigt werden muss, bleiben dort nur wenige Möglichkeiten der Befestigung. Eine Option ist das Konzept „Button“. Es ermöglicht das Anbringen an der Kleidung, wodurch eine uneingeschränkte Be-

festigung möglich wäre. Diese Befestigungsart hat leider den Nachteil, dass sie das Gewebe auf die Dauer zu sehr strapazieren würde. Eine sichere Befestigung wäre immer mit einer Bes-chädigung des Gewebes verbunden. Das Befestigen an einem Gurt mit einer vorge-sehenen Halterung wäre sicherer. Der Gurt wäre ähnlich flexibel in der Handhabung und die Halterung gewährleistet eine höhere Si-cherheit bei der Befestigung. Die unterschiedli-chen Möglichkeiten der Tragweise kann jeder Nutzer für sich selbst bestimmen.

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011Button

Die Buttonvariante hält auf den ersten Blick eine große Freiheit der Befestigung bereit. Am Pulli, am Rucksack oder wo immer man will. Jedoch liegt da auch das Problem. Um eine wirklich flex-ible Anbringung zu haben, braucht man mehrere externe Prinzipien der Befestigung. Eins, welch-es für Stoff funktioniert, ein weiteres, welches sich für das Anbringen am Rucksackgurt eignet und am besten noch eins, welches frei von Kle-idung oder ähnlichem funktioniert. Somit wäre man am Ende doch wieder unflexibel.

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011Medal

Diese Tragweise gewährleistet ein sicheres Tra-gen der Kamera. Leider gibt es nur eine Posi-tion in der die Kamera getragen werden kann. Somit ist die Medalvariante zwar sicher, doch leider unflexibel in der Handhabung. Natürlich könnte man für eine kurze Zeit, aktiv die Ka-meraposition verändern, doch eine konstante Lösung sehe ich hier nicht. Ich denke auch, dass bei genauerer Betrachtung diese Tragweise sehr feminin wirkt und somit einen großen Teil der Benutzergruppe ausschließen würde.

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011Lined

Diese Art des Tragens ist perfekt. Sie beinhaltet alle positiven Aspekte der andern beiden Vari-anten. Man kann durch das Verschieben des Gurtes die Kamera frei am Körper ausrichten. Auf dem Rücken, auf der Schulter oder auch auf der Brust. Dreht man den Gurt so weit, dass die Kamera auf der Seite des Körpers liegt könnte man sogar einen automatischen Off-Modus einrichten. Trägt man den Gurt nicht unter der Schulter, sondern um den Hals kann auch die femininere Variante Medal erzeugt werden.

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011Setup

Das Gerät verfügt über drei verschiedene Nutzerprofile, welche unterschiedliche Arten von Wegestrecken ermöglichen. Diese unters-cheiden sich im Faktor Ziel und Zeit. Die gesa-mte Eingabe ist mit eindeutigen und bekannten Gesten zu leisten. Das Nutzerprofil wird durch drei Phasen definiert Start, Ziel und Zeit. Hört man nach einer Phase mit der Eingabe auf, speichert das Gerät die Einstellungen und star-tet das eingegebene Profil. Möchte man das Setup abbrechen und ein neues festlegen, be-ginnt man wieder mit Phase 1, nämlich mit der Aktivierung durch ein Von-links-nach-rechts-streichen mit dem Zeigefinger in der unteren

Hälfte des Gerätes (siehe Abb.1). Beendet man an dieser Stelle die Eingabe, hätte man nur die Dokumentation aktiviert ohne ein definiertes Ziel und ohne eine festgelegte Zeit. Möchte man jedoch ein Ziel eingeben, stehen zwei Varianten des Ziels zur Verfügung. Erstens von A nach A oder von A nach B. Um das Profil von A nach A zu aktivieren streicht man nach Phase 1 ein Kreuz auf die Oberfläche des Gerätes (siehe Abb.2). Der Ausgangspunkt wird als Ziel gespeichert. Das abstrakte Bild für diese Art der Navigation, wäre ein Gummiband, welch-es mich immer wieder an meinen Startpunkt zurück bringt. Möchte ich in einer bestimmten Zeit wieder zurück sein, führe ich die Eingabe fort. Die Zeit lege ich mit einer Kreisbewegung im Uhrzeigersinn fest (siehe Abb.3). Eine Um-drehung steht für eine Stunde. So kann ich die Zeit genau und flexibel einstellen.

Ist das Ziel aber nicht der Ausgangspunkt, sondern Punkt B wird das Ziel optisch eingege-ben. Entweder man benutzt eine herkömmliche Straßenkarte und platziert den Sucher genau auf dem Ziel oder man hat eine geschrieben Ad-resse die das Ziel beschreibt, wie zum Beispiel eine Visitenkarte oder ein Straßenschild (siehe Abb.4). Will ich den Punkt B in einer bestim-mten Zeit erreichen, lege ich diese genau wie zuvor beschrieben fest, mit einer Kreisbewe-gung im Uhrzeigersinn. Im Zeitstrahl werden zwei Zeiten angezeigt. Der gesamte Strahl beschreibt die verbleibende Zeit und der in-nen liegende Abschnitt zeigt die Zeit, die ich von meinem Standpunkt auf direktem zum Ziel benötigen würde (siehe Abb.5). Ist die Zeitang-abe geringer als man für den gesamten Weg benötigen würde, stellt sich die Zeit automa-tisch auf die zu benötigende Zeit ein.

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011Abb.1

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011Abb.2

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011Abb.3

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011Abb.4

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011Abb.5

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Navigation und Archivierung

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012Navigation

Herkömmliche Navigationsgeräte zeigen ei-nem immer den genauen Weg, jedoch weiß man nicht in welcher Lage man zu seinem Ziel steht. Das ist bei meinem Produkt anders. Um die Stadt zu erkunden, ist es nicht nötig, dass man den genauen Weg gezeigt bekommt. Viel wichtiger ist, dass man weiß, wo sein Ziel liegt und in welcher Lage man sich zum Ziel befindet. Dadurch, dass man das Ziel immer vor Augen hat, wird einem ein sicheres Gefühl vermittelt

und man selbst gerät nicht in Panik, dass man sich verlaufen hat.Dass man falsch geht oder einfach nicht den direkten Weg zum Ziel gelaufen ist, ist nicht schlimm, da es zu mehr Möglichkeiten kom-men kann Orte zu erkunden, an denen man noch nicht gewesen ist.Auf dem Display werden auch keine Wege an-gezeigt oder Richtungsvorgaben dargestellt. Das Ziel jedoch befindet sich immer in der Mitte des Gerätes nur der persönliche Standpunkt bewegt sich in Abhängigkeit der Lage zum Ziel. Weiter werden auf dem Display Wegepunkte dargestellt, die entstehen, wenn die Kamera in

einminütigen Abständen Fotos aufnimmt. So kann man seinen zurück gelegten Weg direkt nach verfolgen. Man sieht wo man schneller ge-laufen ist, da ist der Abstand zwischen den We-gepunkten größer und an den Stellen an denen man sich länger aufgehalten hat, treten die Punkte konzentrierter auf. So entsteht eine au-tomatische Bewertung der gelaufenen Streck-en. Diese Bewertung wird durch die Darstel-lung zusätzlicher Momentepunkte verfeinert. Die Momentepunkte entstehen durch die Auf-nahme mit der Kamera im aktiven Modus.

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012Archivierung

Wie im Abschnitt „Konzept“ schon erwähnt, ist das Handgerät mit zwei Arten der Archivierung ausgestattet, der aktiven und der passiven. Im passiven Modus ist das Gerät fest am Körper positioniert (sieh Abb.1). Die Kamera nimmt in regelmäßigen Abständen Bilder auf, die meine

Wegepunkte festhalten. Dies dient der Archiv-ierung des Weges und dem Festhalten von spontanen Situationen. So kann man sich zu 100% auf seine Umgebung konzentrieren und trotzdem sicher sein, alles Sehenswerte festzu-halten.Der aktive Kamera Modus dient der Erstellung von Filmen. Hierbei ist man flexibler in der Art der Aufnahme. Hierbei wird die Kamera vom Körper in die Hand genommen. Ob man nun

Details aufnehmen möchte oder einen kom-pletten Rundum-Blick festhalten möchte, im aktiven Modus ist alles möglich. Es ist eine gerichtete Aufnahme von seinem persönlichen Umfeld.

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012Abb.1

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Momente und Orte

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013Momente & Orte

Für das Nacherleben gibt es ein Tischgerät an-ders als das mobile Handgerät. Das Tischgerät ist ein Bildschirm in Form eines Kugelabschnittes. Um seine persönlichen Wegestrecken auf das Gerät zu übertragen, verbindet man das Hand-gerät mit dem Tischgerät.

Das Archiv für die Daten hat die Weltkugel als Grundlage. Alle erkundetet Wegestrecken werden auf der Weltkugel mit ihren Koordi-naten verknüpft und farblich auf den jeweili-gen Ländern gekennzeichnet. So entsteht eine klare Ordnung und man bekommt einen sch-

nellen Überblick über die Orte, an denen man schon gewesen ist. Um zu den erkundeten We-gestrecken und den aufgenommenen Bildma-terial zu gelangen, klickt man auf den jeweiligen Punkt auf einem Land. Eine Kamerafahrt star-tet. Die Kamera fährt aus der Draufsicht so nah

an den Punkt heran bis der Bildschirm ausgefüllt ist. Nun entsteht eine dreidi-mensionale, computer-generierte Stadtansicht. Diese setzt sich wie folgt zusammen. Der gelaufene

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Weg an dem Ort wird mit Hilfe von GPS aufgezeich-net. An den Wegepunk-ten, an denen man sich länger aufgehalten hat und auch aktive Aufnah-men gemacht hat, wird die Umgebung detailli-erter dargestellt und farblich hervorgehoben. So entsteht ein ganz persönliches Stadtbild von der Stadt. Es werden auch nur die Teile der Stadt dargestellt an denen man wirklich gewe-sen ist. Der Rest der Stadt wird nur schemen-haft angezeigt. Der Grund dafür ist, den Nutzer zu motivieren viel von der Stadt zu entdecken

und neue Wege zu gehen. Der gelaufene Weg wird im dreidimensionalen Stadtbild auch farblich hervorgehoben und definiert sich durch die Wege- und Momente-punkte. Klickt man nun einen dieser Punkte an, füllt sich der Bildschirm mit dem ausgewählten Bild oder Film.

Der Grund für den struk-turellen Aufbau des Ar-chivs ist der, dass durch die Verknüpfung von Mo-menten mit Orten, die Orte besser im Bewusst-sein bleiben. Die 3D Ansi-cht der Stadt ermöglicht

einen Überblick der Orte, an denen man et-was Besonderes erlebt hat. So kann man ihren räumlichen Bezug zueinander besser begreifen, dies hat ein gutes Bewusstsein über die Stadt und eine Steigerung der Orientierung zur Folge.

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Skizzen und Mock-Ups

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014Entwurf

Der Entwurf setzt sich aus zwei Hauptgeräten zusammen. Einmal dem mobilen Teil, welches die Person am Körper trägt und einem station-ären Gerät, welches für zu Hause gedacht ist. Es ist wichtig, dass beide Produkte in ihrem Aus-sehen eine Zugehörigkeit aufweisen und trotz-dem eine starke Eigenständigkeit haben. Der formale Ausgangspunkt für den Entwurf ist die

Kugel beziehungsweise der Kreis. Diese starke und klare geometrische Form zieht sich durch das inhaltliche Konzept der Arbeit wie auch durch den formalen Entwurf.Der Entwurf ist anhand von Skizzen, Mock-Ups, 1:1 Vormodellen und Gesprächen entwickelt worden. Die vorausgegangenen Versuche, wie zum Beispiel die Feldstudie „Sphäre“ haben auch entscheidenden Einfluss bei der Ausarbei-tung des Entwurfes gehabt.Warum nun die Kugel so eine wichtige Rolle in der formalen Ausarbeitung hat, erläutert die

Abbildung auf den folgenden Seiten. Diese drei Begriffe Auge, Aktionsradius und Weltkugel sind wichtige Wörter aus den drei Phasen mei-nes Anwenderkonzeptes und alle drei haben die runde Form gemeinsam. Somit war es die logische Konsequenz sich vom bestehenden Erscheinungsbild eines Bildschirms zu lösen und für die neuen Ansprüche des inhaltlichen Konzeptes zu optimieren. Das unten gezeigte Moodboard diente als Leitfaden für den for-malen Entwurf.

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014 Formale Herleitung

Aktionsradius

Weltkugel

Kugelabschnitt

Navigation

Set-Up

Scannen:-->Schild-->Stadtplan

persönlicher Standpunkt

Aktionsradius

durch d. Stadt Weltkugel

Momente

zu Hause

Abbild

Standpunkt

Erdoberfläche

richtungslos

Gebiet-->UrlaubBereich-->StreckeDetail-->Moment

Kugelabschnitt

archivieren

Momente

Details

Sound, Film, Foto

aktiv-->Koncav

passiv-->Konvex

Umgebung

Referenzpunkt

Auge

Feedback

unsichtbar nur auf Abruf

Wahrnehmung WahrnehmungWahrnehmung

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Aktionsradius

Weltkugel

Kugelabschnitt

Navigation

Set-Up

Scannen:-->Schild-->Stadtplan

persönlicher Standpunkt

Aktionsradius

durch d. Stadt Weltkugel

Momente

zu Hause

Abbild

Standpunkt

Erdoberfläche

richtungslos

Gebiet-->UrlaubBereich-->StreckeDetail-->Moment

Kugelabschnitt

archivieren

Momente

Details

Sound, Film, Foto

aktiv-->Koncav

passiv-->Konvex

Umgebung

Referenzpunkt

Auge

Feedback

unsichtbar nur auf Abruf

Wahrnehmung WahrnehmungWahrnehmung

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014 Technische Features

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014 Handteil Varianten

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014 Handteil Varianten

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014 Mock-Ups Handteil

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014 Übersicht Dockingstation

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Handteil und Dockingstation

Beide Produkte sind von Grund auf für verschie-dene Anwendungsgebiete gedacht und haben somit auch unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Trotzdem müssen beide ein Erschei-nungsbild teilen und sich einander anpassen und ergänzen. Das Handteil ist für Draußen. Es wird auf der Straße genutzt, wohingegen die Dockingstation für den häuslichen Gebrauch gedacht ist. Bei den Skizzen für das Handteil hat sich sch-

nell herauskristallisiert, dass weniger mehr ist. Die durch überflüssige Fugen und Teiletren-nung hervorgerufen Unruhe ist für das Gesa-mterscheinungsbild eher hinderlich. Der so unterstütze technische Charakter soll doch eher zurückgenommen werden. Weiter soll klar zwischen der aktiven und passiven Seite des Handteils unterschieden werden. Einmal durch die formale Beschaffenheit, wie der konkaven Innenseite und der konvexen Außenseite des Produktes. Aber auch durch die farblich her-vorgehobenen Teile am Produkt, wird der Un-terschied zwischen passiver und aktiver Seite definiert. Das mobile Teil ist schlicht und hat durch seine Tragweise einen starken Wieder-erkennungswert. Die Halterung des Handteils

ergibt mit dem Handteil selbst eine geschlos-sene kompakte Einheit, was für die Outdoor-Nutzung wichtig ist.Durch die runde Bildschirmform der Docking-station wird die Station richtungslos. Am Tisch wird also kein Betrachter aufgrund seiner Lage zum Gerät benachteiligt. Auch die Schräglage der Kamera bei Aufnahmen spielt beim Abspiel-en auf der Dockingstation keine Rolle mehr.Um die Dockingstation mit den Daten vom Handteil zu versorgen, müssen beide mit ein-ander verbunden werden. Dazu gibt es meh-rere Varianten: die Integrative, die Adaptive und die Separative. Am Ende hat die separative Variante die Eigenständigkeit und Klarheit der beiden Produkte am besten unterstützt.

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014 Variante 1 Integrativ

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014 Variante 2 Adaptiv

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014 Variante 3 Adaptiv

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014 Variante 4 Separativ

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014 Mock-Ups Dockingstation

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Icons & Darstellung

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015Icons

Beide Produkte haben einen Bildschirm über die man sie bedient. Jedoch haben die jeweili-gen Bildschirme unterschiedliche Aufgaben zu leisten. Somit ist auch das Interface verschie-den aufgebaut.Die Darstellung auf dem Handteil beschränkt sich auf Icons und einfache Grafiken, um dem Benutzer eine Orientierungshilfe zu bieten.

Das Interface kommt mit drei klaren und ein-prägsamen Icons aus. Eins, für die Lage des Nutzers zum Ziel, auf dem ein Kreis mit einer Richtungsangabe zu sehen ist (Abb.1). Das Icon für die Wegepunkt setzt sich aus einer stilisi-erten Fotokamera zusammen, da sich hinter dem Punkt ein automatisch fotografiertes Bild verbirgt (Abb.2). Für die aktiv aufgenommenen Filme setzt sich das Icon aus einer Videokamera zusammen (Abb.3). Das eingegebene Ziel des Nutzers wird immer im Zentrum des Suchers am Gerät in Form eines leuchtenden Kreises

dargestellt. Diese Symbole erscheinen immer in Abhängigkeit der gelaufenen Strecke. Somit entsteht kontinuierlich ein neues Bild von Icons auf dem Display des mobilen Teils. Die Zeitanzeige wird über zwei kreisrunde Strahlen am Rand des Displays angezeigt. Der hellgrüne außenlaufende Strahl definiert die vom Nutzer eingegebene Zeit und der dunkel-grüne innenlaufende Strahl die tatsächliche Zeit, die man vom Zielort entfernt ist. So weiß der Be-nutzer immer, wie viel Zeit ihm noch zur Verfü-gung bleibt seine Umgebung zu erkunden.

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Abb.1 Abb.2 Abb.3

Lagepunkt Wegepunkt Momentepunkt

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015 Interface Anwendungsbeispiel

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015Stadtdarstellung

Die computergenerierte Darstellung der Stadt basiert auf einer objektiven Datenbank beste-hender 3D-Daten von Gebäuden und Städten. Durch den erlaufenen Weg und das persönliche Verhalten des Nutzers wird die Darstellung je-doch personalisiert und zu einer subjektiven Darstellung aufbereitet. Abhängig von dem Bewegungsprofil des Us-ers, bereitet die Software die Daten auf. Es

gibt zwei unterschiedliche Arten von Gebäude-darstellungen, die sich durch ihre Farbgebung und Detaillierung in ihrer Darstellung unters-cheiden. Die gelb eingefärbten Gebäude zeigen an, dass der Nutzer sich an diesen Orten länger aufgehalten hat und aktive Aufnahmen von der Umgebung gemacht hat. Diese werden auch detailgetreuer dargestellt. Die zweite Stufe von Gebäuden sind die weiß eingefärbten, die nur die nähere Umgebung des erlaufenden Weges in einer Art dreidimensionalen Silhouette wid-erspiegeln. Der Nutzer wird so aufgefordert, so viel wie möglich in der Stadt zu entdecken,

damit sein Stadtbild auf der Dockingstation möglichst vollständig visualisiert wird.Die Straßen überlappen sich mit den Wege- und Momentepunkte, die den gleichen Farbton wie die Gebäude haben. Die Straßen der Stadt sind braun gehalten, damit ein hoher Kontrast zu den selbst erlaufenden Wegen gegeben ist.

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015 Städtedarstellung Dockingstation

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015 Logo

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Fotos und technische Daten

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016 Animation auf der Dockingstation

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016 Technische Daten

OLED-Display

Beidseitige Kamera

Induktions Aufladegerät

500 GB Speicherplatz

Wi-Fi

2 TB Speicherplatz

Wi-Fi

128 GB Speicherplatz

Tragegurt

Halterung

längenverstellbar

OLED-Display

Auslöser

Sucher

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016 Handteil Tragegurt

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016 Handteil Aktive Seite

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016 Handteil Passive Seite

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016 Dockingstation Datenübertragung

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016 Details

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016 Energieversorgung

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016 Aktive Dokumentation

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016 Passive Dokumentation

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Diskussion

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017Diskussion

Der Einsatz von Navigationsgeräten vereinfacht unsere Orientierung. Durch die Wegführung der Geräte finden wir unser Ziel schneller und sicherer. Zweimal links und nach 150 Metern re-chts und wir haben unser Ziel erreicht. Präzision und Effizienz sind dabei zwei der wichtigsten Komponenten. Dabei kann das Bild entstehen, in dem das Gerät vor dem Nutzer herläuft und dieser stur hinterher wandert. Die vorliegende

Arbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung und der Sensibilisierung für die Stadt, die bei der einfachen Navigation verloren geht. Das beschriebene Konzept setzt sich mit der erleb-nisorientierten Wahrnehmung der Stadt aus-einander. Der Nutzer nimmt seine Stadt durch aufgezeichnete Erlebnisse neu und aus einem persönlichen Blickwinkel wahr. Dieser nicht auf Effizienz und Präzision zielende Ansatz, soll zu neuen persönlichen Einsichten und Erlebnissen in der Auseinandersetzung mit einer Stadt oder generellen Umwelt führen.Das hier beschriebene Konzept lässt dem

Nutzer die Freiheit, seinen Weg selbst zu erkunden und zu wählen. Das in der Arbeit be-schriebene Handteil, welches der Nutzer vor seiner Brust trägt, dient der Navigation. Hierbei wird er zwar zu einem Zielort oder zum Anfang seiner „Expedition“ geleitet aber nicht konkret geführt. Hier wäre es interessant, wie weit die Zielführung reduziert werden kann, ohne dass der Nutzer sich „verloren“ fühlt. In der vorlieg-enden Arbeit wird er anhand von Wegepunk-ten permanent auf seinen zurückgelegten Weg hingewiesen. So erhält er ein kontinuierliches Feedback über seinen Weg und erhält das Ge-

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fühl eines durchgehenden Bandes auf dem er sich befindet. Durch den Blick auf das Handteil kann er dieses Feedback erhalten und die Häu-figkeit selbst bestimmen.Bei dem Konzept handelt es sich um eine Kom-bination von Produkten. Der Nutzer hat eine Art Kamera mit einem Display, welche er am Körper trägt. Das Display dient ausschließlich der Navigation. Ein weiterer Teil der Arbeit ist eine Art Dockingstation, die für den Gebrauch zuhause gedacht ist. Die Dockingstation ist eine Art Bildschirm und Sammelpunkt für die zuvor aufgenommen Daten. Auf ihr werden die

gesammelten Momente und die gelaufenen Strecken zum Nacherleben dargestellt.Hierbei ist die Aufbereitung der gesammelten Daten sehr wichtig. Zukünftig könnten un-terschiedliche Darstellungsformen das Nach-erleben verändern. Die Verfremdung der be-reits erkundeten und die Hervorhebung der unbekannten Strecken, könnte zu einer neuen Auseinandersetzung mit der eigenen Umwelt führen.Die Intension der Arbeit ist es ein gesteigertes räumliches Verständnis über Städte zubekom-men in denen man sich bewegt. Die Verknüp-

fung der Orte mit den dort erlebten Momenten dient dabei der Intensivierung der Wahrnehm-ung der Städte. Dieser wichtige Teil beim Nach-erleben wird an der Dockingstation vollzogen. Diese befindet sich an einem festen Ort, wie beispielsweise zu hause. Hier werden die Mo-mente mit den Orten geografisch verknüpft und in einer 3D Ansicht von der Stadt dargestellt. Bei dieser eher unnatürlichen (objektiven) Art der Stadtansicht, soll es darum gehen, dass der Nutzer die Lage seiner aufgenommenen Momente in Bezug zueinander setzen und sein räumliches Verständnis über die Stadt ver-

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017stärken kann. Es sollen neue Zusammenhänge von erlebten Momenten und der geografischen Lage, geknüpft werden.Die gewählte Art der Stadtdarstellung ist zwar abstrakt, orientiert sich aber stark an der Re-alität. Ihre geografische Struktur wird über-nommen und durch kleine Abweichungen in Farbgebung und Detaillierung, wird ein Unter-schied zur Realität eingebracht. Hierbei wäre die Frage, ob ein höherer Abstraktionsgrad der Darstellung mehr Platz für eigene Erinnerun-gen an Orte zur Folge hätte. Dabei wäre eine abstraktere Darstellung, für die persönliche

Stadtwahrnehmung, möglicherweise besser geeigneter. Die Darstellung könnte sich dabei von einer objektiven, realistischen Darstellung trennen. Somit wäre eine zukünftige Überle-gung, wie eine subjektive persönliche Darstel-lungsform aussehen könnte, die zu einer eigenen persönlichen geografischen Interpre-tation der Stadt führt. Der vollzogene Perspektivenwechsel von auf-genommenen Bild und Film Material hin zur Vo-gelperspektive bringt einen objektiven Charakter mit sich der bei der persönlichen Stadtwahrneh-mung nicht auftreten sollte. Dieser könnte durch

ein extra Gerät behoben werden, welches man selbst in die Luft steigen lässt und das Bildmate-rial aus der Vogelperspektive von seinem persön-lichen Standpunkt selbst erstellen würde. Somit würde die objektive Computer Animation durch selbst erstellte Aufnahmen aus der Vogelperspe-ktive abgelöst. Dies führte aber zunächst, zu einer technisch und logistisch aufwendigen Lösung. Aus diesem Grund, fand die „persönliche Vogelp-erspektive“ keinen Einsatz im Konzept. Rückblick-end wären der erneute Einbezug und weitere technische Ansätze einer „eigenen Vogelperspe-ktive“ wünschenswert gewesen.

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Die Aufbereitung des Bildmaterials weicht von der Perspektive der festgehaltenen Aufnahmen ab. Die formale Ausgestaltung des Bildschirms als einen Kugelabschnitt, soll hierbei den Blick auf einen Abschnitt der Welt suggerieren. Es funktioniert zwar dem Betrachter zu suggeri-eren, er schaue von oben auf die Erde, jedoch gelingt es nicht die selbst erstellten Aufnahmen angemessen zu betrachten. Hier stimmt die Ausrichtung des Bildschirms nicht mit der Sicht der selbst erstellten Aufnahmen überein. Hier-bei wären weitere formale Lösungsansätze, wie

der Sprung in andere Perspektiven, interessant. Auch die Navigation, durch die getragene Ka-mere vor der Brust, könnte durch weitere Ansä-tze ergänzt werden. So könnte eine ambiente Wegführung durch kleine Vibrationsimpulse, leichte Klopfgeräusche oder Temperaturim-pulse angedeutet werden, ohne die häufigere Betrachtung eines Displays. Dabei wäre der Grad von Abstraktion und die Zu- oder Ab-nahme an sicherer Wegführung interessant. Zukünftig wäre die Betrachtung der schon auf-geführten Fragestellungen interessant. Gener-

ell bietet die Aufbereitung erlebter Momente viel Potential für Gestalter. Die Gestaltung, die Zusammenfassung und Einflussnahme auf erlebte und nacherlebte Momente, kann zu neuen Momenten und Erlebnissen führen. Die Zusammenführung zwischen erlebten sowie nacherlebten Momenten mit der Geografie der Stadt, hat Einfluss auf die Wahrnehmung der Stadt als auch die Wahrnehmung der eigenen subjektiven Stadt. Hier ergibt sich erneut ein hohes Potential für Gestalter.

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Literatur und Links

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Literatur

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Hassenzahl, M. (2010). Experience Design: Technology for All the Right Reason,. Morgan & Claypoo, San Rafael, CA

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