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Die European Cluster Days am 18. und 19. März im Europäischen Parlament waren ein Erfolg.

am 18. und 19. März im Europäischen Parlament waren ein ......days-2015/ Ansprechpartner Prof. dr. Hansjörg drewello +49 7851 / 894-176 [email protected] Eine Zusammenfassung

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Die European Cluster Days am 18. und 19. März im Europäischen Parlament waren ein Erfolg.

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schon wieder ist ein halbes Jahr vergangen und eine neue Ausgabe von kLARteXt liegt vor ihnen. eine ganze Palette von Veranstaltungen, seminaren und events fand an unserer Hochschule statt. es wurde viel gearbeitet in Arbeitsgruppen wie der AG-studienreform unter Leitung von Prorektor Prof. dr. Jürgen kegelmann und der AG-Profil unter der Lei-tung von Prodekan Prof. wolfgang Hafner. es wurden Befragungen z. B. von Absolventinnen und Absolventen durchgeführt und ausgewertet und Gespräche mit politisch Verantwortlichen geführt. Auch im Bereich der Auslandsaktivitäten ist vieles gelaufen, was für die Hochschule eine hohe Bedeutung hat.

in personeller Hinsicht hat sich die Hochschule verändert: es gab neueinstellungen und dienstjubiläen. unser früherer Rektor Prof. Hans-Jürgen sperling wurde ehrensenator.

Mit zukunftsweisenden Projekten wie dem Projekt „Junge Muslime als Partner“ machte die Hochschule von sich reden und bringt einen wich-tigen Beitrag zum thema „integration“. es gab kooperationen und tagun-gen, studienreisen und Besuche ausländischer delegationen. über all das werden sie in dieser Ausgabe unseres Magazins kLARteXt lesen.

Ganz persönlich habe ich mich über die Glückwünsche zu meinem „runden“ Geburtstag sehr gefreut und auch über die zahlreichen Gäste bei dem empfang in der Hochschule.

Zum schluss gilt mein herzlicher dank allen, die sich in unserer Hoch-schule in hervorragender weise engagieren, allen Autorinnen und Autoren für ihre interessanten Beiträge in diesem Heft. ein besonders herzlicher dank gilt unserer Pressereferentin frau Vanessa schmidt für die redaktio-nelle Betreuung dieses Magazins und für ihr überaus großes engagement in der Öffentlichkeitsarbeit für unsere Hochschule.

ich wünsche ihnen freude und spaß beim Lesen der Beiträge in dieser Ausgabe und freue mich, wenn wir uns in kehl wieder treffen.

Herzlichst ihr

Paul witt

Liebe Leserin, lieber Leserk L A R t e X t 1 / 1 5

editorial | klartext_0115 01

Viele Interessierte kamen zu den Projektpräsentationen an

den beiden Hochschultagen der Kehler Beamtenschiede.

Bei diesem Projekt mit der Stadt Karlsruhe standen die Chancen

von minderjährigen Flüchtlingen im Fokus.

im zweiten und dritten semes-ter führten die Verwaltungsstudie-renden der Hochschule kehl mit ihren Projektleitern umfragen durch, analysierten statistiken, sahen sich Bürgerbeteiligungsprozesse an oder führten Planspiele durch, wie bei-spielsweise das der kinderspielstadt „karlopolis“ in durlach im März. die ergebnisse der einzelnen Projekte in form von dokumentationen und Präsentationen sind unter www.hs-kehl.de/hochschultag abrufbar.

dozenten der Hochschule und vor allem viele Praktiker aus um-liegenden städten und Gemeinden stellten den studierenden konkrete fragestellungen. Bei der Bearbeitung begleiteten sie die studentischen teams. so haben einige studierende die Möglichkeit, ihre ergebnisse auch in der einen oder anderen Gemein-deratssitzung vorzustellen. „eine tolle Arbeit, die wir gut verwerten können“, bestätigte Bürgermeister

klaus Hämmerle, Gemeinde winden. die studierenden bewerteten die infrastruktur der Gemeinde.

An einer internationalen Hoch-schule darf auch das thema europa nicht fehlen. was bringt uns europa eigentlich?, war eine der Leitfragen. Vorurteile wie „euro = teuro“ wider-legten die studierenden unter der Leitung von Prof. dr. Joachim Beck anhand der aktuellen inflationsrate, die die Preise sinken lässt. während der vergangenen zwei semester ent-wickelten die studierenden zudem einen Leitfaden für kommunen.

Zu einer Verwaltungshochschule gehören vor allem Verwaltungsthe-men wie beispielsweise die kom-munalwahlen. Rektor Prof. Paul witt analysierte mit seinem team die Auswirkungen des gesenkten wahl-alters auf 16 Jahre und die änderung des Berechnungsverfahrens und da-mit der sitzvergabe. dabei kamen

die studierenden zu dem schluss, dass das neue Verfahren eine gerech-tere sitzverteilung gewährleistet und damit auch kleinere Parteien mehr Chancen haben.

Mit der umstellung auf das neue kommunale Haushalts- und Rech-nungswesen (nkHR) sind die meisten kommunen bisher sehr zufrieden. dies war das ergebnis einer empiri-schen studie. weitere ergebnisse im Rahmen dieser studie und Hinweise zur aktuellen entwicklung gibt stu-dienleiter Prof. edmund fischer bei der nkHR-tagung am 18. Juni an der Hochschule kehl (Anmeldeschluss: 20. Mai, http://www.hs-kehl.de/wei-terbildung/nkhr-tagung/).

sie möchten auch ein fach-projekt anbieten? dann melden sie sich bei Prof. dr. kay-uwe Martens ([email protected]). |

6 Am 20. und 23. April präsentierten rund 300 Studierende

beim jährlichen Hochschultag die Ergebnisse ihrer Projekte.

s t u d i e R e n d e P R ä s e n t i e R e n P R O J e k t A R B e i t e n

Verwaltung aus neuer Sicht

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Inhalt

inhalt | klartext_0115 03

forschung22 Aktuelle Publikationen24 Risikomanagement in Gemeinden25 BRit – internationale konferenz

menschen26 ehrensenator: Altrektor Prof. Hans-Jürgen sperling27 neu im Amt: Prof. dr. Christian Hildenbeutel28 Mitarbeiterinnen feiern dienstjubiläum29 Prof. witt 40 Jahre im öffentlichen dienst tätig30 Mission erfüllt: 6 Absolventen werden Bürgermeister

partner32 kifO: neue seminarangebote34 Projekt gestartet: Muslime als Partner in Baden- württemberg36 Jetzt anmelden: nkHR-tagung36 Buchband: universitäten und Hochschulen in Baden-württemberg37 fachkongress: soziale Medien in kommunen38 Gemeinderat steißlingen entwickelt Ziele40 Hochschule kooperiert mit Landesfeuerwehr- schule

international41 Vernissage: Griechenland – eindrücke und Perspektiven42 internationale wissenschafts-konferenz in kamerun42 Zwei dozenten im entwicklungsbeirat der eurométropole strasbourg43 kooperation mit türkischer universität44 Ausbildung: Zusammenarbeit mit sambia46 studienreise in die usA48 nóra Mühl leitet international Office

campus49 Migration im öffentlichen dienst: kehler student ist kampagnen-Gesicht49 Mitfeiern: Open-Air-konzert und sommerfest50 Lehrvideo: „Prozessuales Verhalten vor Gericht“51 swR3-Radioprofi im Office-Radio52 Bachelorfeier: 284 Absolventinnen verabschiedet54 nachwuchstalent des Jahres: kommunales finanzmanagement54 11 beste kehler im staatsministerium55 kehler hohlen den Pokal55 Austausch: Rektorate kehl und Ludwigsburg56 nachruf: student steffen Rothweiler

editorial01 Grußwort des Rektors

aktuell04 european Cluster days 201506 Rektor feiert 60. Geburtstag08 symposium: Hochschule gestern, heute, morgen09 Ars legendi-Preis für kehler Professor10 schnuppertage ein erfolg12 ein Profil für die Hochschule13 AG studienreform ist aktiv14 Hochschulfinanzierungsvertrag Bw15 Gespräche mit Grünen und fdP

master16 der führungsmaster wirkt18 Aus der Praxis eines Clustermanagers20 simulation: terrorismusbekämpfung in europa

04

02 klartext_0115 | inhalt

VerantwortlichRektor Prof. Paul wittHochschule kehlkinzigallee 1 · 77694 kehl

Redaktionthomas GossnerVanessa schmidt

Weitere Redaktion seite 1, 14, 36 Prof. Paul wittseite 4, 25 fabian kiehlmannseite 8, 1 Prof. dr. Jürgen kegelmann3 – 14, 56 seite 10 – 11 Marlene krechseite 12 Prof. wolfgang Hafnerseite 16 – 17 thomas Gossner, dr. stephan Petersseite 18 – 19 sylvie wiestseite 20 – 21 Prof. dr. Gert fieguth, thomas köderseite 24 Marisa Helfer, Yvonne dietikerseite 27 Prof. dr. Christian Hildenbeutelseite 32 – 33 Anita Hoffmannseite 34 – 35 Prof. dr. Andreas Pattar, dr. Hussein Hamdan, dr. Christian ströbeleseite 36 Prof. edmund fischer, Prof. dr. Max-Reinhard felde, Prof. ulrich Mehlichseite 38 – 39 Prof. dieter Brettschneiderseite 40 Prof. Charlotte schulzeseite 42 Yahaya n. Zakariaseite 42 Prof. dr. Joachim Beckseite 43 Claudia Löfflerseite 44 – 45 Clemens schweizerseite 46 – 47 Prof. uwe Busbach-Richardseite 48 florian Rapp, Lukas kuhn, friederike Mainx, Luisa Harlacher, Markus Bogner, Linda weber, Benedikt Graf, elisabeth Väthseite 49 kehler Zeitungseite 50 Prof. dr. stephan stehleseite 54 stefanie Baumannseite 55 katharina Mutter

Fotosu1 Alexander Häringseite 1, 32, Rolf Hoffmann34, 42 seite 16 – 17 thomas Gossner, dr. stephan Petersseite 19 sylvie wiestseite 20 – 21 thomas köderseite 30 thomas schäferseite 33 privatseite 34 privatseite 38 – 39 Prof. dieter Brettschneiderseite 40 Prof. Charlotte schulzeseite 41 nora schröderseite 42 Yahaya n. ZakariaSeite 43 Çağ University, Mersin seite 44 – 45 Christian Ochsseite 47 Prof. uwe Busbach-Richardseite 49 Ministerium für integration Baden-württembergseite 50 Prof. dr. stefan stehle, Herbert Lutzseite 54 Andrea Aufrecht, staatsmini- sterium Baden-württemberg

Weitere Fotosu1, 2, 4, 7 – 11, 15, 26 – 29, 32, 37, 48 – 49, 51 – 55 Hochschule kehl Gestaltung Claudia Bienmüller · Grafic design

HerausgeberHochschule kehl mitdem Verein der freunde

Erscheinungsterminzweimal jährlich

Auflage 3.700ISSN 0943 - 7193

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aktuell | klartext_0115 0504 klartext_0115 | aktuell

Netzwerken im Europäischen Parlamente u R O P e A n C L u s t e R d A Y s

in vielen Ländern der europäi-schen union kriselt die wirtschaft, die Arbeitslosigkeit steigt. unter dem Motto „Cluster als wachstums-motoren der europäischen wirt-schaft“ trafen am 18. und 19. März rund 365 fachleute aus wissen-schaft, Verwaltung und Politik zu-sammen. sie tauschten sich über Möglichkeiten aus, mit denen die aktuelle wirtschaftskrise in europadurch verstärkte Vernetzung von wirtschaft und wissenschaft in den Griff zu bekommen sei. Auf der konferenz im europäischen Par-lament in straßburg diskutierten experten aus 24 Ländern „Best Practice“-Beispiele, unterschied-liche formen der innovationsför-derung in der europäischen union und die konkrete Markteinführung von innovationen. Zum ersten Mal hatte das europäische kompetenz- und forschungszentrum Cluster-management der Hochschule kehl diese Veranstaltung organisiert. Mit-organisatoren waren die univer-sität straßburg, die fachhoch-schule nordwestschweiz und france Clusters, der dachverband der fran-zösischen Clusterinitiativen.

nach Ansicht von Ministerial-direktor Guido Rebstock vom Mi-nisterium für finanzen und wirt-schaft Baden-württemberg arbei-ten vernetzte unternehmen inno-vativer und erfolgreicher. nur wenn es gelinge, die neuesten und hochwertigsten Produkte auf den Märkten zu etablieren, könne man den wohlstand nachhaltig sichern. Clusterinitiativen, wie beispiels-weise Alsace BioValley in straß-burg oder das Cyberforum in karls-ruhe, leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zur steigerung der regionalen wettbewerbsfähig-keit. das netzwerkmanagement spielt dabei eine wichtige Rolle. Hochschulrektor Prof. Paul witt verwies in seiner Begrüßungsrede darauf, dass die Hochschule kehl mit ihrer Ausbildung von Cluster-managern hierzu einen wichtigen Beitrag leistet: „Clusterinitiativen brauchen clevere und gut ausge-bildete köpfe, um die Vorteile der netzwerkkooperation zu nutzen.“ Begeistert von der Veranstaltung waren deshalb auch die studie-renden des deutsch-französischen Masterstudiengangs „Management

von Clustern und regionalen netz-werken“ der Hochschulen kehl und straßburg. während der beiden tage konnten sie genau das umset-zen, was ein Clustermanager kön-nen muss: netzwerken.

Zum Abschluss der Veranstal-tung zeigte sich der deutsche Lei-ter des europäischen kompetenz- und forschungszentrums Cluster-management, Prof. dr. Hansjörg drewello, davon überzeugt, dass die innovationsfähigkeit Baden-württembergs zukünftig entschei-dend von der internationalen Ver-netzung kleiner und mittelständi-scher unternehmen abhängig sein wird. Hierfür haben wir mit dieser Veranstaltung einen wichtigen Bei-trag geleistet. es sind viele neue kontakte entstanden.“

die finanzielle unterstützung durch das Programm interreg iV Oberrhein und das Ministerium für finanzen und wirtschaft Baden-württemberg trugen maßgeblich zum erfolg der Veranstaltung bei. |

365 europäische teilnehmende kamen im europäischen Par-lament zusammen, um die internationale Zusammenarbeit anzukurbeln, die Vorgehensweisen und die Politik der ande-ren Länder kennenzulernen und um den Mehrwert ihrer initia-tiven und Projekte gegenüber den Repräsentanten der öffent-lichen Hand geltend zu machen.

Eine Bilanz in Zahlen

• 365 teilnehmende• 24 verschiedene Länder• 25 workshops und Programmpunkte• mehr als 100 Präsentationen• 1,5 tage Begegnung und Austausch• über 85% der teilnehmenden schätzen die Veranstaltung

Stimmen

Audrey Saumon, Vertreterin der Volkswirtschaftsdirektoren-konferenz der westschweiz (Vdk-ws): „es hat mir viel freudebereitet, ein interessantes und an unserer Arbeitsweise inte-ressiertes Publikum zu treffen. Vielleicht ermöglichen es uns diese Begegnungen, zukünftige kontakte zwischen frankreich,deutschland und der schweiz zu knüpfen.“

Christophe Guichard, Policy Officer, dG for internal Market, in-dustry, entrepreneurship and sMes: „ich habe mich gefreut, an dem fruchtbaren dialog dieser Veranstaltung teilzunehmen.“

Zitate von verschiedenen Clusterinitiativen

„Alles in Allem sind die european Cluster days von großer Be-deutung für unsere überlegungen und Aufträge (Branchen, Regionen, Angemessenheit der Ausbildung…).“

„diese Veranstaltung hat es mir ermöglicht, für mich interes-sante Personen zu treffen, ebenso wie Personen aus anderen Bereichen, die offen für gemeinsame Projekten sind.“

„dank dieser Veranstaltung werde ich einige Verfahren in un-serem Cluster und neue Betreuungsmöglichkeiten für unsere Mitglieder weiterentwickeln können.“

„ich konnte interessante kontakte knüpfen und die Methodik transnationaler Projekte besser erfassen.“

noch mehr stimmen, impressionen und interviews bei tV Clusters unter: http://www.dailymotion.com/FranceClusters

Das Wichtigste in Kürze

in einem extrem konkurrenzfähigen internationalen umfeld sind Clusterinitiativen echte katalysatoren für wachstum und wettbewerbsfähigkeit.

• strategien für internationalisierung und internationale Zu- sammenarbeit• Verantwortungsvolle innovation

• Zusammenschluss von kMu zur exportsteigerung• neue wirtschaftsmodelle und suche nach europäischen finanzierungsmöglichkeiten• neue tendenzen in der Clusterpolitik

die european Cluster days – organisiert vom europäischen kompetenz- und forschungszentrum Clustermanagement und france Clusters – haben es den teilnehmenden ermög-licht, zwei tage lang aktuelle themen und die Politik zur euro-paweiten Clusterförderung zu diskutieren. weiterhin konnten die teilnehmenden die entwicklung ihres Vorgehens, ihres einflusses und ihrer funktion vorstellen, analysieren und ver-gleichen.

Ergebnisse und Perspektiven

Schaffung einer Arbeitsgruppe verschiedener Cluster mit dem Thema Tourismus unter der Leitung von Alain Liberos, deputy Head of the unit “support for innovation”, dG enter-prise and industry, european Commission.

Positionierung der Cluster im Hinblick auf europäische Pro-jekte. Mithilfe von france Clusters zur erstellung eines Leit-fadens zu positiven Praktiken innerhalb der Cluster, um die kompetenz zu erhöhen.sSchaffung eines Arbeitskreises zur Förderung der grenz-überschreitenden und transnationalen Zusammenarbeit von Clusterinitiativen unter Leitung des europäischen kom-petenz- und forschungszentrums Clustermanagement.

neben den Vorträgen, dem Austausch und dem netzwerken wurden europa auch Vorschläge gemacht:

Cluster‘s Agreement: Zugang der kleinen firmen zu Horizon 2020. erleichterung durch die Genehmigung ihrer Projekte von den europäischen Clustern.

Europäisches Interclustering/ Status der europäischen Clus-ter: Positionierung der kMu durch die strategie 2020, indem sie sich auf die europäischen Cluster und ihre unternehmens-netzwerke stützen.

Weitere Informationen

http://de.europeanclusterdays.eu/results-european-cluster-days-2015/

Ansprechpartner

Prof. dr. Hansjörg drewello+49 7851 / [email protected]

Eine Zusammenfassung

365 Teilnehmende aus ganz Europa und darüber hinaus. Die European Cluster Days

fanden erstmalig im Europäischen Parlament in Straßburg statt.

dieses Projekt wird von der europäischen union kofinanziert – europäischer fonds für regionale entwicklung (efRe)

der Oberrhein wächst zusammen, mit jedem Projekt

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Hochschulorchester unter der Lei-tung von kathrin Person den song „sailing“ von Gavin sutherland. Besonders berührend waren dabei auch der Live-Gesang von student Mario Rebmann und das Horn-solo von edmund köchlin. |

aktuell | klartext_0115 07

Über die Glückwünsche von Ehrensenator und Ministerpräsident a.D. Professor

Erwin Teufel (links) freute sich Jubilar Professor Paul Witt (rechts) ganz besonders.

In den höchsten Tönen: Bei der Landes-

Hymne „Hoch Badnerland“ stimmten

alle mit ein (vordere Reihe von links:

Landrat Frank Scherer, Ministerpräsi-

dent a.D. Prof. Dr. Erwin Teufel,

Ministerialdirektor Dr. Herbert O. Zinell,

Hochschulratsvorsitzender Prof. Stefan

Gläser, Rektor und Jubilar Prof. Paul

Witt, Gattin Veronika Alt-Witt).

06 klartext_0115 | aktuell

Rektor Professor Paul Witt feiert mit vielen Gästen

H O C H s C H u L C H e f w i R d 6 0

6 Rektor Prof. Paul Witt arbeitet nicht nur an der Hoch-

schule Kehl. Die Beamtenschmiede hat einen großen Anteil

an seiner persönlichen Entwicklung und seinem Leben.

Hochschulchef Prof. Paul witt feierte am 26. März seinen 60. Geburtstag mit rund 100 Gästen an der Hochschule in kehl. darunter waren ausschließlich Hochschul-angehörige: studierende, Profes-soren, Verwaltungsmitarbeiter und einige funktionsträger. sie wa-ren gekommen, um mit ihm beim abendlichen empfang im foyer zu feiern.

die ehrensenatoren Minister-präsident a.d. Prof. dr. erwin teufel und Ministerialdirektor dr. Herbert O. Zinell (innenministerium Baden-württemberg), der Hochschulrats-vorsitzende Prof. stefan Gläser und Landrat frank scherer (Ortenau-kreis) gehörten zu den Gratulan-ten. Pädagogischen eros und die fähigkeit, Menschen zusammen-zuführen sprach Laudator Prof. dr. erwin teufel dem Hochschulrektor zu. eine Bilderbuchlaufbahn habe Prof. Paul witt vorgelegt. doch vor allem durch das Vertrauen, das man ihm entgegenbrachte, konnte er vieles anstoßen, bewirken und durchsetzen, so teufel. Als ehren-senator und Absolvent der Hoch-schule kehl überbrachte Ministe-rialdirektor dr. Herbert O. Zinell namens des innenministeriums

Baden-württemberg seine Glück-wünsche. Als eine authentische Persönlichkeit und einen starken Charakter, der theoretische Vor-gänge gut darstellen kann, be-schrieb der Ministerialdirektor den Verwaltungsexperten, der auch in schwierigen situationen angemes-sen reagiere. Ausführlich zeichne-te Hochschulratvorsitzender Prof.stefan Gläser die Lebenslinien des heutigen Hochschulchefs nach, den empathie und entgegenkommen auszeichnen. Als netzwerker zeige der heute 60-Jährige außerordent-liches engagement und habe die Hochschule in den vergangenen Jahren vorangebracht und positio-niert, lobte Landrat frank scherer (Ortenaukreis) und dankte witt für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Prorektor Prof. dr. Jürgen kegel-mann führte Geburtstagskind und Gäste in die Geheimnisse der Zah-lensymbolik ein. die Zahl 60 bedeu-te, dass in dieser Lebensphase das teilen im Vordergrund steht: das Austeilen, das weitergeben, das Mitteilen. „Je materieller etwas ist, desto weniger wird es durch tei-lung. Je geistiger etwas ist, desto mehr wird es durch teilung“, zitier-

te der Prorektor seinen kollegen Paul imhof. „Meine wahrnehmung – und ich denke, das ist auch die vieler kolleginnen und kollegen – ist, dass du uns in deiner funktion als Rektor, aber auch als Person, freund und Mensch viel weiter-gibst, was der Hochschule und uns allen gut tut.“

Auf zu neuen ufern

doch gilt die Leidenschaft von Prof. witt bei weitem nicht nur der Hochschule, der öffentlichen Verwaltung oder dem Bürgermeis-teramt. Zu seiner neuen Lebens-phase gehört ein neues Hobby: das segeln. Hochschulmitarbeiterin und künstlerin Bernadette Grampp überreichte ihrem Chef aus diesem Anlass ein selbst gemaltes Bild auf Leinwand. „das segeln ist ja eine schöne Metapher für das Leben, aber auch für das Management einer Hochschule“, fasste Prorek-tor kegelmann zusammen. es geltekurs zu halten, knoten zu lösen, zu schauen, woher der wind weht, das steuer in der Hand zu halten. An der Hochschule kehl hält er das steuer weiterhin noch einige Jahre fest im Griff. Passend spielte das

Auf zu neuen Ufern: Hochschulmitarbeiterin Bernadette Grampp (rechts) schenkte

Prof. Paul Witt (links) ein selbst gemaltes Bild passend zu seinem neuen Hobby,

dem Segeln.

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Anlässlich des 60. Geburtstags von Rektor Prof. Paul witt veran-staltete die Hochschule kehl unter dem titel „Hochschule kehl: Ges-tern – Heute – Morgen“ ein sympo-sium. teilnehmer waren ehrense-natoren, Honorarprofessoren, Alt-rektoren und Vertreter der Hoch-schulleitung. in dieser konstellation kamen die verschiedenen funktions-träger zum ersten Mal seit Bestehen der Hochschule zusammen.

Aus den Perspektiven „Land“, „kommunen und kreise“ sowie„wissenschaft“ diskutierten dieteilnehmer drei fragen:

1.) Gestern: wo kommen wir her? welche zentralen stärken der Hoch-schule kehl gilt es zu bewahren?

2.) Heute: wo stehen wir heute? was sind die aktuell größten Herausfor-derungen an die Hochschule kehl?

3.) Morgen: was müssen wir heute tun, um morgen noch erfolgreich zu sein?

Zu bewahren gelte die generalis-tische und interdisziplinäre Grund-ausbildung der studierenden, die aufgrund der hohen fachlichen Qualifikation vielseitig einsetzbar sind. die baden-württembergische tradition der Verwaltungsausbil-dung hat sich – so waren sich alle einig – bewährt und sollte beibe-halten werden. frank scherer,Landrat des Ortenaukreises, siehtdie Hochschule als „fachkräfte-quelle nr. 1“. Allein der Ortenau-

kreis stellt jährlich ca. 15 Absol-venten der Hochschule ein. trotz dieser hervorragenden Zukunfts-aussichten gibt es eine Vielzahl

von Herausforderungen, denen sich die kommunen und damit auch die Hochschulen zu stel-len haben. Ministerialdirektor dr. Herbert O. Zinell vom innenmini-sterium Baden-württemberg be-tonte die Herausforderungen durchden zunehmenden effizienzdruck,die digitalisierung, die internatio-nalisierung sowie den demogra-phischen wandel als wichtige Rah-menparameter. Auch das image der Verwaltung und die konsequenzen für die Ausbildung waren thema. wenn Verwaltung als „verstaubt“ gilt, dann ist es schwer, innovative, führungsbereite junge Menschen anzuziehen, die die Gestaltungspo-tentiale der Verwaltungen sehen und spaß am Gestalten haben.

einige konkrete Maßnahmen-ideen wurden daraufhin entwickelt und diskutiert. ehemalige Absolven-ten könnten verstärkt als Botschaf-ter eingesetzt werden, um für das spannende und interessante studi-um zu werben. eine imagekampagne gemeinsam mit den kommunalen spitzenverbänden wurde als wichtig angesehen. die führungsqualifizie-rung nach dem studium im sinne von „lebenslangem Lernen“ wird immer relevanter. wichtig ist zudem die erhöhung der durchlässigkeit zwischen wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft und die wei-terentwicklung der forschung. und dies alles bei wahrung der bishe-rigen kernkompetenzen der Hoch-schule und ihrer studierenden. eine anspruchsvolle Aufgabe! |

Ehrensenatoren, Honorarprofessoren,

Altrektoren und Vertreter der Hoch-

schulleitung kamen zu einem Sympo-

sium anlässlich des 60. Geburtstags

von Rektor Prof. Paul Witt zusammen.

H O C H s C H u L e k e H L : G e s t e R n – H e u t e – M O R G e n

Symposium zum 60. Geburtstag

08 klartext_0115 | aktuell

Ars legendi–Fakultätenpreis in den Rechtswissenschaften geht an Professor Frey

G u t e L e H R e B R i n G t e H R e e i n !

Zum dritten Mal verleiht das kompetenzzentrum für juristisches Lernen und Lehren der universität zu köln in kooperation mit dem stifterverband für die deutsche wissenschaft und dem deutschen Juristen-fakultätentag den Ars legendi-fakultätenpreis Rechts-wissenschaften. er wird seit 2012 ausgeschrieben, um die Bedeutung guter Lehre für die Ausbildung des juristischen nachwuchses hervorzuheben und einen Anreiz für eine vertiefte Beschäftigung mit der Hoch-schullehre zu schaffen. dank der Anwaltssozietät CMs Hasche sigle ist er mit 15.000 euro dotiert. die wür-digung herausragender und beispielhafter konzepte zur Lehre war diesmal auf den Bereich „forschendes Lernen“ fokussiert.

Preisträger ist Prof. dr. Michael frey von der Hoch-schule für öffentliche Verwaltung kehl. eine achtköp-fige Jury, der Professoren, Vertreter der Praxis und der Rechtsdidaktik sowie studierende angehörten, votierte mit großer Mehrheit für den engagierten und

erfolgreichen dozenten. er beeindruckte sie mit seiner einführung der Grundsätze forschenden Lernens in einem frühen stadium des Grundstudiums und einer daraus resultierenden anhaltenden Motivierung der studierenden zur Anwendungsforschung. seine Lehre orientiert sich an modernen didaktischen erkenntnis-sen, er forscht und publiziert zu fragen der juristischen fachdidaktik.

der Preis wird am 07. Mai 2015 im Rahmen eines festaktes, bei dem das kompetenzzentrum für juristi-sches Lernen und Lehren u.a. auch eigene innovative Lehrkonzepte vorstellt, an der universität zu köln verliehen.

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aktuell | klartext_0115 11

In einer geheimen Wahl wählten die Teilnehmenden eine neue Leiterin für das

Bürgerbüro von Musterstadt.

10 klartext_0115 | aktuell

Mehr als Aktenstapel und Paragraphendschungel

s C H n u P P e R t A G e A n H O C H s C H u L e

6 Zwei Tage, mehr als 100 Teilnehmer, sieben Workshops und eine

Gemeinderatssitzung. Die Hochschule Kehl bot Studieninteressierten

am 8. und 9. April ein abwechslungsreiches Programm.

„die öffentliche Verwaltung bie-tet ihnen eine Vielzahl von Möglich-keiten“, kündigte Rektor Prof. Paul witt den teilnehmenden bei seiner Begrüßung an. Prorektor Prof. dr. Jürgen kegelmann stellte mit eini-gen studierenden und Absolventen den Bachelorstudiengang „Geho-bener Verwaltungsdienst – Public Management“ vor. dabei räumten sie zunächst mit einigen gängigen Vorurteilen gegenüber der öffent-lichen Verwaltung auf. Aktensta-pel und Paragraphendschungel? „nicht mit uns“, sagte studentin nadine fuhr (3. semester). „wir sind eine moderne Hochschule und wollen das Berufsbild des Beamten und auch die Vorgänge in der Ver-waltung verbessern.“

wie es tatsächlich im Arbeitsall-tag eines Beamten aussieht, berich-teten die beiden kehler Absolventen Annika schlatter und sascha Maier. dabei stehen für Annika schlatterals Leiterin des Haupt- und kultur-amts der Gemeinde wiesensteig ganzandere Aufgaben im Vordergrundals für sascha Maier, der seit etwas mehr als einem Jahr als stellvertre-tender kämmerer in der Gemeinde Ötigheim arbeitet. die eine organi-siert kulturveranstaltungen, plant

die nächste Landtagswahl, bearbei-tet Bürgerbeschwerden oder noch ganz andere Bereiche. der ande-re zerbricht sich den kopf über Haushaltspläne, Budgets, Photo-voltaikanlagen oder flüchtlings-unterkünfte. so merkten die teil-nehmenden schnell, wie vielseitig das tätigkeitsfeld in der öffentli-chen Verwaltung tatsächlich ist. im Berufsleben geht der Lernpro-zess auch nach dem studium wei-ter, „man wird immer ein bisschen schlauer“, so Maier.

Besonders den Aufbau des stu-diums hoben die studierenden und Absolventen hervor. die Verzah-nung von theorie und Praxis hilft bei einem guten start ins Berufs-leben. dieser einstieg verläuft oft nahtlos, denn die öffentliche Ver-waltung sucht händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. und die kommen häufig direkt von der kehler Verwaltungshochschule. die Berufsaussichten für die kehler Absolventen sind hervorragend.

Auch die, die vielleicht noch nicht ganz genau wissen, was sie eigentlich künftig machen wollen, können an der Hochschule kehl ihr interesse für die öffentliche Verwal-

tung entdecken. „ich habe durch das studium meinen weg gefun-den“, sagte Heinrich waldmann (5. semester), der sich derzeit in der Praxisphase befindet. durch die theorie im Grundlagenstudi-um und die praktischen einblicke hat sich sein interesse vom finanz-bereich auf die kommunalpolitik verlagert. während eines Auslands-praktikums auf der insel Mayotte,einem französischen übersee-de-partement bei Madagaskar, konnte er zudem auch seine interkulturel-len und sprachlichen kompetenzen stärken. diese können gerade beider derzeitigen flüchtlingsdebattevon Bedeutung sein. in einem Punkt waren sich zudem alle einig: trotz Lernstoff bleibt das studentenle-ben nicht auf der strecke. Gerade die studierenden im Grundlagen-studium finden noch genug Zeit für die eine oder andere Party oder die vielen von den studierenden selbst organisierten freizeitangebote.

Gemeinderatssitzungin Musterstadt

Highlight des schnuppertages war die Gemeinderatssitzung der Gemeinde Musterstadt am nach-

mittag. nachdem sich unter den interessierten Bürgermeister und Bürgermeisterin gefunden hatten,ging es auch schon los. Bei der Leitung der sitzung halfen Prof. dr. Bernd Brenndörfer und einige studierende, die mit provokativen Bemerkungen hin und wieder für einige Lacher sorgten. die einzel-nen tagesordnungspunkte hatten die teilnehmenden mit den Hoch-schul-Professoren in verschiede-nen workshops am Vormittag vor-bereitet. Besonders diskussions-freudig waren die jungen Gemein-deräte, als es um ein skateverbot auf öffentlichen Plätzen in Mus-terstadt ging. Außerdem trafen diestudieninteressierten eine Perso-nalentscheidung. in einer gehei-men wahl konnte so eine neue Leiterin für das Bürgerbüro von Musterstadt aus dem kreis der teil-nehmenden benannt werden. dass es die Gemeinde günstiger kommt, wenn das schwimmbad nicht sa-niert, sondern zu einem naherho-lungsgebiet umfunktioniert wird, war der Mehrheit der Gemeinde-räte von Musterstadt nach einigen wortgefechten ebenfalls klar. und schließlich durfte auch Herr X sein familienhaus 30 Zentimeter höher bauen als eigentlich geplant. |

In einer gespielten Gemeinderatssitzung schlüpften die Teilneh-

mer in die Rollen der Gemeinderäte und des Bürgermeisters.

Sie diskutierten, stimmten ab und fällten Beschlüsse zu den

insgesamt sechs Tagesordnungspunkten. Diese hatten sie in den

Workshops bereits vorbereitet.

Mitentscheiden in der Gemeinderatssitzung: Jede Stimme zählt,

wenn es um die Sanierung des Schwimmbads, den Bauantrag

oder das Skateverbot geht.

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6 Der Hochschulrat hat am 4. Juni 2014 beschlossen, dass die

Hochschule Kehl ein zukunftsweisendes Profil entwickeln soll.

Z u k u n f t s w e i s e n d

Arbeitsgruppe Hochschulprofil

aktuell | klartext_0115 13

das Hochschulprofil wird Grund-lage sein für die strategische Positio-nierung der Hochschule. Zudem wird es die Handlungsfelder und konkre-ten Aktivitäten in den kommenden Jahren normativ verankern. im ideal- fall wird das neue Profil der Hoch-schule kehl ein unverwechselbares image verleihen, das gut vermarktet werden kann.

Auslöser für den wunsch nach einem normativen Hochschulprofil sind vielfältige entwicklungen, die eine aktive hochschulpolitische steu-erung erfordern. so kann beispiels-weise der demographische wandel in etwa zehn Jahren zu einem Rück-gang der studierendenzahlen führen. Besonders kritisch kann sich dies auf die sicherung der studienqualität auswirken, weil möglicherweise ge-ringere Bewerberzahlen die Auswahl-möglichkeiten einschränken.

Offen ist, wie sich der aktuell hohe Bedarf an Absolventen langfristig ent-wickeln wird. das Land wird für den kommunalen Bereich künftig recht-lich selbständige Anstalten zulassen, die im Gegensatz zu den bestehenden Zweckverbänden auch geeignet sein werden, im Verwaltungsbereich inter-kommunal enger zusammenzuarbei-ten. Zurzeit fließen die steuerein-nahmen auch auf der kommunalen ebene noch reichlich. doch ist mit der

nächsten finanzkrise ebenso sicher zu rechnen wie mit den letzten und mit den aus ihr folgenden konsolidie-rungszwängen. die kommunalhaus-halte werden durch Pensionslasten zunehmend belastet. welche Auswir-kungen auf den Personalbedarf diese entwicklungen haben können, wird unterschiedlich beurteilt.

Vorausschauend handeln

die Hochschule kehl verschafft sich einen Vorteil, wenn sie sich mit verschiedenen entwicklungsszena- rien beschäftigt und Handlungs-möglichkeiten zu einem Zeitpunkt diskutiert, in dem ein Agieren noch möglich ist. die Hochschule wird sich auch positionieren müssen im Hin-blick auf Veränderungen in den Lauf-bahnstrukturen (z.B. erleichterung für Quereinsteiger). Bei den öffentli-chen Arbeitgebern gibt es erkennbare tendenzen, keine Beamten einzustel-len, sondern die stellen mit Beschäf-tigten zu besetzen, die nicht an die Laufbahnvoraussetzungen gebunden sind. Aus der umstellung vom dip-lom- auf das vergleichsweise kürzere Bachelorstudium wird sich ein zu-nehmender, langfristiger Bedarf der Absolventen nach berufsbegleitender fort- und weiterbildung ergeben. Hier haben wir bereits weichen gestellt.

ein wichtiger Aspekt für die ent-wicklung der Hochschule ergibt sich aus den Angeboten anderer Hoch-schulen. in den kommunen ist zu beobachten, dass zunehmend Absol-venten verwaltungsnaher studien-gänge angestellt werden. Auf diese weise gerät auch die „interne“ Hoch-schule kehl in einen wettbewerb mit anderen Hochschulen. deshalb soll das Hochschulprofil für die Abnehmer unserer studierenden den Mehrwert gegenüber den Absolventen ande-rer Hochschulen transparent aufzei-gen und so eine klare Abgrenzung zur konkurrenz ermöglichen. das Hochschulprofil wird deshalb unsere Alleinstellungsmerkmale besonders herausstellen.

die Arbeitsgruppe wird auf den ergebnissen der Arbeitsgruppe stu-dienreform aufbauen. ein externes Moderatorenteam unter Leitung von Prof. dr. Bastian kaiser, Rektor der Hochschule Rottenburg, wird uns begleiten. im Juli werden die AG-Mitglieder die umfrageergebnisse der Arbeitsgruppe studienreform und die ergebnisse von Arbeitsgruppen und workshops aus den letzten Jahren sowie weitere an der Hochschule er-arbeitete unterlagen diskutieren und anschließend einen ersten entwurf des Profils entwickeln. |

2008 startete der Bachelorstudi-engang „Gehobener Verwaltungs-dienst – Public Management“. der fünfte Jahrgang wurde im März 2015 verabschiedet. in den vergangenen Jahren konnten bei der durchfüh-rung somit erste erfahrungen ge-sammelt werden. im Jahr 2014 hat sich deshalb die AG studienreform ans werk gemacht. Ziel der Profes-soren, studierenden und Verwal-tungsmitarbeitenden innerhalb der AG ist es, den studiengang auf der Basis einer stringenten evaluierung weiterzuentwickeln und hierfür Re-form- und Veränderungsvorschläge zu unterbreiten. diese in einem Pro-jektauftrag formulierte Zielsetzung wurde vom senat ende 2013 verab-schiedet.

folgende Arbeitsschritte sollen zu diesem Ziel führen: 1. entwicklung eines untersu- chungsdesigns auf der Grund- lage des entwurfs der neuen eva-

luierungssatzung und der bishe- rigen evaluierungsgrundlagen2. durchführung einer ersten evalu- ierung auf der Grundlage des evaluierungskonzeptes3. Analyse und Auswertung der eva- luierungsergebnisse 4. entwicklung von Reformvor- schlägen und -maßnahmen

in der ersten Projektphase wur-den insbesondere die Arbeitsschritte 1 und 2 durchgeführt. dabei konnten erste einfach und schnell umsetzbare Maßnahmen verwirklicht werden, wie z.B. die definition der Zielgruppen.kernaufgabe von Arbeitsschritt 1 war die definition der Zielgruppen. weiter wurden die themenfelder entwickelt, die jeweils abgefragt werden sollten, sowie die Art der er-hebung festgelegt. Als zentrale inst-rumente wurden die Befragung, das einzel-/tiefeninterview sowie die Gruppendiskussion/workshop defi-niert. im Anschluss daran wurden

die konkreten erhebungsinstrumen-te (insbesondere fragebögen) für die Zielgruppen-Befragung entwickelt. die notwendigen und zu vermitteln-den kompetenzen und inhalte, die form der Vermittlung und der Ab-lauf des studiums, die frage nach der Bewährung in der Praxis und zu-künftige entwicklungsbedarfe und -notwendigkeiten waren inhalte der umfrage. Jetzt liegen die ergebnisse vor. nächster schritt ist die syste-matische Auswertung, interpretati-on und diskussion dieser Resultate. Hierzu wird eine klausurtagung der Projektgruppe stattfinden. Bereits jetzt zeichnen sich folgende Hand-lungs- und themenbereiche ab:• die erwartungen an die kompeten-zen sowie deren entwicklung und er- langung werden von den verschiede-nen Zielgruppen unterschiedlich be- wertet. Hierbei ist immer wieder das spannungsfeld zwischen Gene- ralisierung und spezialisierungneu zubewerten. kernfrage ist: wo sehen

Zielgruppe Art der Erhebung Zeitpunkt der Erhebung Ergebnisstudierende nach dem Onlinebefragung Befragung Juni/Juli 2014 Auswertung liegt vor dritten semester für Bachelorjahrgang 2013Abgänger der Hochschule Onlinebefragung Absolventenbefragung Auswertung liegt vor nach erfolgtem studium März 2015 für Bachelor- jahrgang 2012Absolventen Onlinebefragung Absolventen des Auswertung liegt vor Jahrgangs 2011Abnehmer (städte, kreise, Onlinebefragung Abnehmerbefragung ergebnisse liegen vor RP und deren Personal- workshop März 2015 wurde durch und werden derzeit - und fachamtsleitungen) Praxisbesuche geführt und interesse der ausgewertet. Abnehmer an workshop Praxisbesuche finden abgefragt regelmäßig statt.Lehrende / Verwaltung fragebogen / interview Bereits 2013 wurden Vorschläge liegen vor diskussion im erste Reformvorschläge Professorium eingebrachtweitere institutionen interview / Gespräch Gespräche erfolgen nach individuelle themen (kommunale spitzen- Auswertung der On- und wurden vorab verbände, iM, VdV) Offline-Befragung diskutiert

6 Aus den bisherigen Erfahrungen lernen und Prozesse optimieren.

Dies ist das Ziel der Arbeitsgemeinschaft Studienreform an der Hochschule Kehl.

A G s t u d i e n R e f O R M

Ein Zwischenbericht

12 klartext_0115 | aktuell

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Sehen Raum für gemeinsame Projekte:

Die bildungspolitische Sprecherin und

stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen,

Sandra Boser, informierte sich über die

aktuelle Situation an der Hochschule

(v.l.n.r.: Kanzler Arnold Heitz, Sandra

Boser, Rektor Prof. Paul Witt, Prorektor

Prof. Dr. Jürgen Kegelmann).

6 Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen,

Sandra Boser, und Vertreter der FDP/DVP-Landtagsfraktion

im Gespräch mit Hochschule und Beamtenverband.

k ü R Z u n G d e R e i n G A n G s B e s O L d u n G

Gespräch mit Politikern

aktuell | klartext_0115 15

Rektor Prof. Paul witt hatte sand-ra Boser zum Austauschgespräch ein-geladen. Besonders die Absenkung der eingangsbesoldung beschäftigt die Hochschule, die sich hier für ihre Absolventen einsetzen möchte. die stellvertretende fraktionsvorsitzendemachte jedoch wenig Hoffnung, dass die Regierung diese Maßnahme rück-gängig macht: „wir haben in den letz-ten Jahren die Zahl der Beamtinnen und Beamten weiter angehoben, sei es bei der Polizei, der finanzverwal-tung oder im schulbereich. damit dies möglich war, mussten wir dies leider zum teil mit einsparungen bei den Beamten gegenfinanzieren. Mit den Rückstellungen für Pensionen die wir eingerichtet haben und die es bis 2011 noch gar nicht gab, haben wir die Absicherung der Beamten für das Pensionsalter vorgenommen“, so Boser. Als Auftrag gab die Regie-rungsvertreterin der Hochschullei-tung mit, ihre gute Arbeit wie bisher

fortzuführen, sodass die öffentliche Verwaltung in Baden-württemberg weiterhin gut ausgebildete Absolven-ten einstellen kann.

Arbeitsgespräch mit fdP/dVP-

Landtagsfraktion

das erste Arbeitsgespräch des Vorstandes des Verbands der Ver-waltungsbeamten (VdV) in diesem Jahr fand am 27. Januar bei der Landtagsfraktion der fdP/dVP in stuttgart statt. Zentrales thema wa-ren naturgemäß die von der jetzigen Regierung den Beamten zugemute-ten sonderopfer. Mit von der Partie waren die Abgeordneten friedrich Bullinger, der fraktionsvorsitzende Hans-ulrich Rülke, der frühere Jus-tizminister ulrich Goll sowie einige parlamentarische Berater. Von seiten des VdV waren der Vorsitzende Jo-

chen Müller, sein stellvertreter Prof. Paul witt, das Vorstandsmitglied Prof. Rudolf forcher, Jugendleiter stefan friedrich und Geschäftsführer Harald Gentsch dabei. die Rücknahme der Absenkung ist das Hauptanliegen des VdV. Mit dieser Auffassung rannte der VdV bei den Abgeordneten offene tü-ren ein. Auch von seiten der fdP wur-de kritisiert, dass die grün-rote Lan-desregierung ausschließlich bei den Beamten spart und auf der anderen seite für grüne Politik viel Geld aus-gibt. so hatte zuletzt die stellvertre-tende fraktionsvorsitzende der Grü-nen, sandra Boser, bei einem Besuch der Hochschule kehl keine Hoffnung gemacht, dass die Regierung diese Maßnahme rückgängig machen wür-de. die fdP hingegen sagte zu, diese Absenkung noch innerhalb von 100 tagen rückgängig zu machen, wenn sie nach der nächsten Landtagswahl wieder Regierungsverantwortung tra-gen kann. |

Am 9. Januar unterzeichneten neun universitätsrektoren sowie 25 Rektoren von Hochschulen für An-gewandte wissenschaften (HAw) und die Rektoren der Pädagogischen Hochschulen, Musik- und kunsthoch-schulen und der dualen Hochschule den sogenannten Hochschulfinan-zierungsvertrag Perspektive 2020‘.

Ministerpräsident winfriedkretschmann, finanzminister dr. nils schmid und die wissenschaftsminis-terin theresia Bauer gaben sich eben-so die ehre wie zahlreiche Persön-lichkeiten des öffentlichen Lebens. Regierende und Magnifizenzen un-terzeichneten den Hochschulfinan-zierungsvertrag. er garantiert denHochschulen vom 1. Januar 2015 bis zum 31. dezember 2020 ein festes Budget. die Ausgangsbasis sind 2,47 Milliarden euro. nach monatelangen Verhandlungen erhöht die Landesre-gierung mit dem Vertrag die Grundfi-nanzierung an allen Hochschularten um drei Prozent. in Zukunft werden

auch die tarifsteigerungen bei den Gehältern vom Land übernommen. die neun Landesuniversitäten müs-sen künftig ihre energiekosten nicht mehr aus eigenen Mitteln bestrei-ten. für Baumaßnahmen gibt es 600 Millionen euro. die Hochschulen fürAngewandte wissenschaften, dar-unter die Hochschule für öffentliche Verwaltung kehl, erkennen den fi-nanzpolitischen kraftakt der Landes-regierung an. für das vom Gesamt-volumen des Vertrags ausgehende signal für die Hochschulen und die wissenschaft gebührt der Landes-regierung dank. Allerdings lässt die Mittelverteilung leider noch keine strategischen weichenstellungen für die Zukunft erkennen. „da wir uns für die hochschulpolitische entwick-lung des Landes mitverantwortlich fühlen, müssen wir nun zügig an die Bearbeitung verschiedener offener detailfragen der finanzierung ge-hen“, betonte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der Hochschulenfür Angewandte wissenschaften,

Prof. dr. Bastian kaiser aus Rotten-burg, bei der unterzeichnung. „es geht darum, gemeinsam die Hoch-schul- und wissenschaftslandschaft im Land der tüftler und denker, des lösungsorientierten Mittelstan-des sowie der weltmarktführer und Hochschulen in den starken Regio-nen Baden-württembergs weiterzu-entwickeln, sie zukunftssicher und effizienter zu machen. dazu treten wir unverzüglich in den dialog mit der Landesregierung ein. Aufge-schoben ist nicht aufgehoben.“ für die Hochschule für öffentliche Ver-waltung kehl bringt der Hochschul-finanzierungsvertrag ebenfalls eine erhöhung der Grundfinanzierung im Haushalt von drei Prozent, aller-dings werden die Programmmittel, die aus dem Programm 2012 ge-währt worden sind, gegengerechnet. der Hochschulfinanzierungsvertrag bringt auch für die Hochschule kehl eine Planungssicherheit bis 2020 und ist somit insgesamt als positiv zu bewerten. |

6 Hochschulfinanzierungsvertrag „Perspektive 2020“ von

baden-württembergischen Rektoren in Stuttgart unterzeichnet.

R e k t O R P R O f . P A u L w i t t u n t e R Z e i C H n e t

Hochschulfinanzierungsvertrag

14 klartext_0115 | aktuell

wir die kernkompetenzen und wie kann die Hochschule kehl diese opti-mal vermitteln?• Optimierungspotentiale liegen imAblauf des studiums. eine engereVerzahnung zwischen theorie (Grund- und Vertiefungsstudium) und Praxis(einführungspraktikum, Praxispha-sen, Arbeitsgemeinschaften) sollte erfolgen. • die studierenden empfinden die Prüfungsdichte als zu hoch und wür-den eine gleichmäßigere Prüfungsbe-lastung begrüßen. dies kann in form der Verlagerung von Prüfungen in an-

dere semester erfolgen. eine weitere Möglichkeit ist die Veränderung der Prüfungsformen. in diesem Zusam-menhang wird über die Bündelung von Modulen nachgedacht. diese und viele weitere themen gilt es zu diskutieren und gemeinsam weiter-zuentwickeln. Bereits jetzt wurden erste Maßnahmen umgesetzt. die Prüfungsdichte konnte etwas ent-zerrt werden durch die freigabe des Prüfungskorridors im Vertiefungs-schwerpunkt und durch die Verla-gerung einer weiteren Prüfung ins erste semester. Auch wurden Abläufe

optimiert, wie z.B. das Verfahren zur Auswahl der Vertiefungsschwerpunk-te. einzelne Modulverantwortliche haben gemeinsam nach inhaltlichen überschneidungen gesucht und die-se minimiert. Auch infrastrukturelle Maßnahmen (z.B. neue Mikrofonanla-ge in der Aula) waren das ergebnis der Rückmeldungen zur Verbesserung des studiums. Mit der AG studien-reform versteht sich die Hochschule kehl als lernendes system, das sich auf der Grundlage des Gestern heute im Jahr 2015 frägt, wie sie morgen noch erfolgreich sein kann. |

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master | klartext_0115 17

Die Teilnehmenden des diesjährigen Abschlussjahrgangs begannen 2012 ihr Studium.

16 klartext_0115 | master

Absolventenbefragung liefert ErgebnisseB e R u f s B e G L e i t e n d e R M A s t e R s t u d i e n G A n G

6 Bei einer ersten Befragung der Absolventen des berufsbegleitenden

Masterstudiengangs Public Management (MPM) an den Hochschulen Kehl

und Ludwigsburg gab es einige interessante Erkenntnisse.

es gibt viele Bildungsangebote im Bereich fach- und führungs-kräfte. Aber es gibt nur wenige, die objektiv nachweisen können, dass sie auch halten was sie ver-sprechen. der berufsbegleitende Masterstudiengang Public Manage-ment (MPM) läuft mittlerweile seit fünf Jahren und steht vor der Reak-kreditierung. er wurde konzipiert, um (angehende) führungskräfte im öffentlichen sektor nebenberuflich fit zu machen. die studierenden, jeweils 25 je Hochschule und Jahr-gang, sind zwischen 25 und 50 Jah-re alt. sie werden vor allem in kom-petenzen trainiert, die sie auf eine führungsposition vorbereiten. und dies mit erfolg. das belegte eindeu-tig die Absolventenbefragung, die bewusst von einem externen un-ternehmen durchgeführt wurde.

die Absolventenbefragung um-fasste bisher die ersten zwei Jahr-gänge (2010 und 2011). die teil-nehmer der folgenden Jahrgänge werden nach Abschluss deren stu-diums jeweils im sommer befragt.Ziel der Befragung war und ist es, die wirksamkeit des MPM hinsicht-lich des Aufstiegs, der kompetenz-vermittlung – allgemein sowie fachspezifisch – nachzuweisen. die

ergebnisse zeigen erfreulicher wei-se ganz klar, dass dem MPM eine hohe wirksamkeit in allen Belan-gen zugeschrieben werden kann.

so ist das einkommen der Mas-ter-Absolventen – die meisten von ihnen sind in leitender Position tätig (etwa zwei drittel) – bereits während des studiums merklich gestiegen. deutlich wird das an der starken bis sehr starken Abnahme der Anteile an der A10-Besoldungs-gruppen (z. B. -18 Prozent in kehl und -4,2 Prozent in Ludwigsburg) und der Zunahme in den Gruppen

A12 (kehl +7,4 Prozent, Ludwigs-burg +20,8 Prozent) und A13 (kehl +3,7 Prozent, Ludwigsburg +4,2 Pro-zent). der MPM löst offenbar schon während des studiums die eine oder andere Beförderung aus. die wechselbereitschaft bezüglich des Arbeitgebers ist in Ludwigsburg mit 37,5 Prozent im Vergleich zu 11,1 Prozent in kehl wesentlich höher. die Ludwigsburger studierenden sind diesbezüglich mobiler. ein er-klärungspotential liegt in der un-terschiedlichen Zusammensetzung der studierenden. so liegen die An-teile derer, die in Landratsämtern,

Weitere Informationen zum Master-studiengang „Public Management“ unter: www.mpm-kehl.de

Regierungspräsidien oder auch Landkreisen arbeiten in Ludwigs-burg wesentlich höher, während die kehler studierenden offenbar bevorzugt aus der stadtverwaltung kommen und regionaler verankert sind.

der kompetenzerwerb an bei-den Hochschulen wurde durchweg positiv bewertet. Besonders gilt dies für die ergebnisse in den fä-higkeiten „neue ideen und Lösun-gen zu entwickeln“, „wissenschaft-liche Methoden anzuwenden“, „fä-cherübergreifend zu denken“, „un-ter druck gut zu arbeiten“ sowie „mit anderen produktiv zusam-men zu arbeiten“. dies sind u.a. kompetenzen, die für angehende führungskräfte sehr wichtig sind (stressresistenz, teamfähigkeit, kreativität). Gefragt wurde stets a) in welchen Punkten sich die kompetenzen verbessert haben und b) wie nützlich diese im Beruf sind. Gerade für den Punkt b) wer-den die vermittelten analytischenfähigkeiten, fächerübergreifend zu denken und effizient auf ein Ziel hin zu arbeiten, nebst der produktiven teamarbeit als besonders hilfreich angegeben.

Hinsichtlich der fachspezifi-schen kompetenzen wurden und werden an beiden Hochschulen, neben anderen Bereichen wie z.B. dem Organisations- und informa-tionsmanagement, dem Personal-management, Arbeitsrecht etc., besonders die Bereiche „selbst-management, führung und ethik“ sehr gut vermittelt. die einschät-zung der wichtigkeit dieser zu-letzt genannten kompetenzen ist für den Beruf ebenfalls besonders hoch. ähnlich wertvoll werden die fähigkeiten der „Gesprächs- und Verhandlungsführung“ gewertet. dieses ergebnis lässt sich dahin-gehend interpretieren, dass gera-de kommunikative und reflexive fähigkeiten für eine führungskraft im öffentlichen sektor als wichtig eingeschätzt werden.

insgesamt kann dem MPM in kehl und Ludwigsburg durch die Ab-solventenbefragung ein stimmigesstudienkonzept, eine gelungene Vermittlung in den Bereichen des nachhaltigen kompetenzerwerbes sowie eine gute Vorbereitung auf angestrebte führungspositionen im öffentlichen sektor attestiert werden. Beide Hochschulen sind erfreut über das ergebnis und sehr

engagiert, die Qualität des MPM weiter zu steigern. sie fordern die städte, Gemeinden, Landratsämter und Regierungspräsidien Baden-württembergs auf, auch weiterhin den Masterstudiengang Public Ma-nagement der Hochschulen kehl und Ludwigsburg für ihre Personal-entwicklung gezielt zu nutzen.

21 Absolventen verabschiedet

Am 14. März 2015 erhielten die Absolventen des Jahrgangs 2012 im Rahmen eines feierlichen umtrunks mit Ansprachen des Rektors und des studiendekans, Prof. dr. Jürgen fischer, ihre urkunden. erstmals waren es innerhalb eines Jahrgangs weniger frauen (nur etwa ein drittel) als Männer, die den akademischen Grad „Master of Arts M.A., Public Management“ verliehen bekamen. insgesamt hat die Hochschule kehl diesen begehrten titel im Rahmen des berufsbegleitenden studiums an 64 Personen vergeben. |

Fünf Semester berufsbegleitendes Masterstudium haben

die Absolventen des MPM hinter sich.

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master | klartext_0115 19

Austausch, Reflektion und kreativ strategischer Ausblick bei erstmaliger Klausurtagung

der Hauptakteure des Clusters Forst und Holz Baden-Württemberg in Oberkirch.

18 klartext_0115 | master

Clustermanagement live - Theorie trifft auf Praxis

M A s t e R s t u d e n t i n B e R i C H t e t

6 Vielseitigkeit lautet das Schlagwort für mein Praktikum

beim Cluster Forst und Holz Baden-Württemberg:

kleinteilige Branche und facettenreiches Aufgabenspektrum.

„Auf den spuren der koopetiti-on* “ – dieser slogan begleitet mich, sylvie wiest, seit Beginn meiner Reise in die Clustertheorie im sep-tember 2013. damals begann ich den innovativen deutsch-franzö-sischen Masterstudiengang „Ma-nagement von Clustern und regi-onalen Netzwerken“ in kehl und straßburg. Mein Abschlussprakti-kum absolviere ich derzeit beim Cluster Forst und Holz Baden-Württemberg. Von februar bis Juni 2015 bedeutet mein Arbeitsalltag in Ostfildern „Clustermanagement live“ – landesweite Vernetzung und Veranstaltungen mitgestalten und die sprache der Branche sprechen lernen sowie gleichzeitig für mei-ne Masterarbeit zum thema „Mit strategie ans Ziel – Leitfaden für das Cluster forst und Holz“ Vollgas geben.

Als überschaubares kern-team mit Clustermanager uwe André kohler, sekretärin sybille thalerund mir setzen wir know-how und networking bestmöglich ein, um die Potenziale der wertschöp-fungskette forst und Holz zur vollen entfaltung zu bringen. die Vision des Clusters ist es, kräfte einzelner Akteure der Branche in

räumlicher nähe zu bündeln, um mit innovativen konzepten die wettbewerbsfähigkeit zu steigern (englisch „cluster“ bedeutet „Bün-del“). dabei schließt konkurrenz kooperation nicht aus. Vielmehr schafft die sogenannte koopetition synergieeffekte.

konkret bringen wir durch die Clusterarbeit entscheidungsträger von unternehmen, forschungsein-richtungen und öffentlichen insti-tutionen an einen tisch, beispiels-weise beim Veranstaltungsformat „Cluster innovativ“. Regelmäßig sind wir bei Branchenakteuren zu Gast und organisieren ein Programm mit fachvorträgen und einer werks-führung. diese informations- und Austauschplattform findet regen Anklang. Zuletzt war sogar Minister Alexander Bonde vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbrau-cherschutz zu Besuch im Holzwerk keck in ehningen, Landkreis Böb-lingen, und lobte den „High-tech-Baustoff“ sowie die Clusterarbeit. Außerdem wies er darauf hin, dass

die baden-württembergische Lan-desbauordnung als die holzbau-freundlichste in deutschland aus-gezeichnet wurde. ein weiteres Highlight während meines Prakti-kums und des studiums in straß-burg und kehl waren die zweitä-gigen „european Cluster days“ im europäischen Parlament in straß-burg. dabei konnten internationale Clustervertreter ihre erfahrungen bei konferenzen sowie in informel-lem Rahmen austauschen und neue kontakte knüpfen (siehe seite 4).

insgesamt sind meine tätigkei-ten sehr vielseitig: dazu gehören die Vorbereitung, Organisation und durchführung von workshops und Veranstaltungen sowie die Ausar-beitung von Artikeln, Pressemittei-lungen und Protokollen zu aktuel-len themen und events. weiterhin bringen Außentermine dynamik in die Arbeit. Zum Beispiel gehen wir zu potentiellen oder bereits ver-trauten Clusterpartnern, sind bei Messen oder beim Jour fixe im Mi-nisterium für Ländlichen Raum und

Verbraucherschutz präsent, von dem die Clusterinitiative 2008 ins Leben gerufen wurde.

der deutsch-französische Mas-terstudiengang „Management von Clustern und regionalen netzwer-ken“ fordert und fördert kulturel-le Aufgeschlossenheit sowie den willen und Mut, in verschiedenen sprachen sprechen zu lernen: län-der- und zielgruppenspezifisch. im Cluster sollten Akteure der wirt-schaft, wissenschaft und Verwal-tung einer Branche in ihrer sprache angesprochen werden: verbal und mit entsprechenden Veranstaltun-gen. Als Manager im Cluster ist es wichtig diese sensibilität und den durchblick mit der Zeit zu gewin-nen und zu optimieren. ich bin jetzt in dieser Rolle und freue mich auf weitere erfahrungen in einer span-nenden Branche und einem ent-spannten Cluster-team. |

* englisch cooperation + competition =

coopetition bedeutet Zusammenarbeit +

wettbewerb = koopetition

Warum studieren Sie „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“?

„Wegen dem Standort: Straßburg ist ein perfekter Studienort, der mir bereits bekannt war. Gleichzeitig die Nähe zu Deutschland. D.h., die unmittelbare Nähe der beiden Studienorte, ist nicht wie bei anderen deutsch-französischen Studiengängen weit entfernt: beide Kulturen können bewusster erlebt wer-den.“

„Pour ma part, je me suis principalement dirigée vers ce Master pour le côté franco-allemand ; car c‘est un énorme atout d‘avoir un diplôme valable dans les deux pays. Il y avait bien d‘autres masters dans le management pour pou-voir faire chef de projet (ce que j‘aimerais comme job) mais rien d‘aussi top. Peut-être que le fait que ce soit unique en Europe et que personne ne sache vraiment ce qu‘est un Cluster m‘a attirée aussi...“

„Dieser Masterstudiengang hat mein Interesse zunächst durch den deutsch-französischen und grenzüberschreitenden Aspekt angeregt. Dann habe ich im Internet nach Clustern recherchiert, um besser zu verstehen, was das eigent-lich ist. Der Begriff war dann immer noch sehr unklar und abstrakt, aber ich habe erfahren, dass sie ein neuer Trend in der Wirtschaftswelt sind, also dass es Arbeit in dieser Branche gibt. Dass der Master der einzige dieser Art in ganz Europa ist, war auch ein Argument für Sicherheit. Deswegen habe ich mich für diesen Master entschieden. Was für mich auch attraktiv war, ist die Nähe zu den EU-Institutionen.“

„Letztendlich bietet dieser Master viele Berufsmöglichkeiten. Arbeitsmöglich-keiten (auch über Cluster hinaus).“

„Mein ausschlaggebendes Argument, dass mich von diesem Programm über-zeugt hat, ist, dass es ein deutsch-französischer Master ist, der uns auf einen Beruf als Manager vorbereitet. Ein Beruf mit Verantwortung. Ich mag außer-dem die Idee des Managements. Der Clustermanager soll mit Hilfe seines Teams unterschiedliche Unternehmen und Partner zusammenbringen, damit sie zusammenarbeiten. Ich habe einen Management-Master gesucht und dank dieses Programms kann ich die deutsche Sprache mit dem Management ver-binden. Deshalb interessiert mich der Master „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“ so besonders.“

Statements von französischen und deutschen Studierenden des Jahrgangs 2014.

Weitere Informationen zum Masterstudiengang „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“ unter: www.master-clustermanagement.eu

Mehr zum Cluster unter: www.cluster-forstholz-bw.de

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master | klartext_0115 21

Seit vielen Jahren führen die Hochschule Kehl und die Universität Straßburg solche

Simulationen durch. 2015 fand diese erstmals im Europäischen Parlament in Straßburg

statt.

20 klartext_0115 | master

Terrorismusbekämpfung in Europas i M u L A t i O n

6 Eine Premiere erlebte dieses Jahr der Masterstudien-

gang „Europäisches Verwaltungsmanagement“: in den

Räumlichkeiten des Europäischen Parlament in Straß-

burg wurde eine Simulation durchgeführt.

studierende des Masterstudien-gangs „internationale Beziehun-gen“ der universität straßburg und des Masterstudiengangs „europä-isches Verwaltungsmanagement“ der Hochschule kehl konnten sich im April für drei tage in die Rolle der eu-Abgeordneten hineinverset-zen. Auf diesem wege erhielten sie einen sehr detaillierten einblick in die tägliche Arbeit der Abgeordne-ten.

die studierenden wurden am 16. April von Prof. dr. Gert fieguth (Hochschule kehl) sowie Prof. dr. eckart Hoetzel und Prof. Madjid Bouzar (beide universität straß-burg) im europäischen Parlament empfangen. die gemeinsame si-mulation und die kooperation der beiden Hochschulen funktioniert bereits seit vielen Jahren sehr er-folgreich. Jedoch fand die simula-tion in diesem Jahr erstmals im eu-ropäischen Parlament in straßburg statt.

die anfängliche schüchternheit der studierenden untereinander legte sich nach einigen „Break the ice“-spielen. dabei wurde auch die Vielfalt der Herkunft der studieren-den deutlich: neben deutschland

und frankreich kamen die teilneh-menden aus der ukraine, Russland, Venezuela, China, kambodscha, Ghana oder Martinique.

Am nachmittag eröffnete die (studentische) Präsidentin der si-mulation und damit auch des eu-ropaparlaments, frédérique Rein-bold, die Versammlung. sie stellte den teilnehmenden die themen vor, die in den folgenden tagen behandelt werden sollten: terro-rismusbekämpfung und die ein-führung der speicherung von flug-gastdaten sowie der umgang mit

sicherheitsproblemen im nahen Osten und den humanitären krisen im irak und in syrien (verursacht durch den is).

die teilnehmenden waren be-reits im Vorfeld den verschiedenen europäischen Parteien zugeordnet worden und konnten nun ihre „Par-teifreunde“ näher kennenlernen. Gearbeitet wurde in zwei komi-tees, welche auch im europäischen Parlament existieren. das LiBe-komitee befasst sich dabei mit in-neren Angelegenheiten der eu und bürgerlichen freiheiten sowie der

Justiz. der andere teil der studie-renden wurde dem Afet-komitee zugeordnet, das sich mit äußeren Angelegenheiten beschäftigt.

im Anschluss erklärte Vize-Präsidentin Alexia duvernoy die spielregeln der simulation, bevor sich die Ausschussvorsitzenden und die Präsidenten der Parteien inhaltlich zu den themen äußern konnten. im Anschluss an eine offene diskussionsrunde zum the-ma kamen die Parteien zusam-men, um ihre strategien für die kommenden Ausschusssitzungen auszuarbeiten. Bereits hier sah man, was Politik unter anderem ausmacht: die teilnehmenden ver-suchten Allianzen zu schließen, indem die Parteien ihre Gemein-samkeiten ausmachten und so einen starken Partner füreinander darstellten.

Am darauffolgenden tag trafen die studentischen Abgeordneten in ihren jeweiligen Ausschüssen zu-sammen. nun konnten sie in einer kleineren Gruppe ihre Meinungen austauschen und diskutieren. Am ende dieses Meinungsaustauschs wurde dann über die jeweilige Re-solution abgestimmt. das Arbeiten

und diskutieren in den Ausschüs-sen empfanden die studierenden als sehr spannend und erlebnis-reich. deutlich wurde dabei auch, wie hart das Arbeiten als Abgeord-neter des europäischen Parlaments ist.

Am folgetag stellten die Abge-ordneten schließlich ihre verab-schiedeten Resolutionen im Ple-num vor. Auch hier wurde, diesmal ausschussübergreifend, noch ein-mal lebhaft zwischen den Parteiendiskutiert. dieses Mal war auch ein internationaler Gast anwesend: Michel tshiyoyo, aus dem kongo stammend und seines Zeichens dozent an der university Pretoria (südafrika), mit der die Hochschule kehl eine langjährige Partnerschaft verbindet.

nach der diskussion wurde dann im gesamten Plenum über die Resolutionen abgestimmt, die die teilnehmenden mit großer Mehr-heit annahmen. im Anschluss da-ran kam den studierenden eine große ehre zuteil: die französische (echte) Abgeordnete des europa-parlaments, Anne sander (eVP), kam zum Gespräch. sie versicherte, dass sie die Resolutionen der simu-

lation für sehr gehaltvoll erachtet und an die (echten) Abgeordneten in den zuständigen Ausschüssen des europäischen Parlaments wei-terreichen werde. weiterhin be-richtete die Abgeordnete sander ausführlich von ihrer täglichen Ar-beit als Parlamentarierin und be-antwortete die teils sehr persönli-chen fragen der studierenden.

Zum informellen Abschluss be-gaben sich die teilnehmer auf den weg in die straßburger innenstadt. Bei einem leckeren flammkuchen-essen wurden – sofern überhaupt noch vorhanden – die verbliebe-nen interkulturellen schwierigkei-ten überwunden.

für alle teilnehmenden der simulation steht fest, dass dies eine tolle erfahrung war, sowohl auf fachlicher, als auch auf inter-kultureller ebene. in den Räumen des europaparlaments selbst zu agieren, ist zudem ein erlebnis, das niemand so schnell vergessen wird. |

Weitere Informationen zum Masterstudiengang „Europäisches Verwaltungsmanagement“ unter: www.euro-mpa.de

Für die Abgeordnete Anne Sander (EVP) war dies mehr als eine

Simulation: Die Studierenden der Hochschule Kehl und der

Universität Straßburg diskutierten u.a. über Terrorismusbe-

kämpfung und Fluggastdatenspeicherung.

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forschung | klartext_0115 2322 klartext_0115 | forschung

Aktuelle PublikationenBeck, Joachim• evidenzbasierte Politik-entwicklung – Grundlagefür den Aufbau einer kom- munalen wirkungssteu-erung, in: Verwaltung & Management, Heft 1/2015, s. 10 – 23

• europäisierung oder Hybridisierung ? konzep- tioneller Ansatz, ergebnis-se und Perspektiven eines forschungsprojekts zu den Verwaltungskulturen in der transnationalen Zu-sammenarbeit (zusammen mit fabrice Larat), in: Joachim Beck / fabrice Larat (Hrsg./dir.), trans- nationale Verwaltungskul- turen in europa. Bestands-aufnahme und Perspekti- ven / Les cultures adminis-tratives transnationales en europe. etat des lieux et perspectives, Zürich / Baden-Baden (dike/nO-MOs), 2015, s. 3 – 28

• the future of european territorial cohesion – capacity-building for a new quality of cross- border-cooperation, in: Joachim Beck / Birte wassenberg (dir.), Vivre et penser la coopération transfrontalière (Vol. 6): Vers une cohésion terri- toriale?, stuttgart (stei- ner), 2014, s. 333 – 351

• Les enjeux d‘une ap- proche interdisciplinaire de la coopération trans- frontalière en europe, dans: wassenberg, Birte (dir.), L’approche pluri- disciplinaire de la coopé- ration transfrontalière, cahier fare no 5, Paris 2014, pp. 43 – 60

Böhmer, Roland• steuerung von kommu-nen: Vision oder illusion?, in: Rechnungswesen & Controlling – das steue-rungshandbuch für kom-munen (Loseblattsamm-lung, ergänzungslieferung 1/2015), Gruppe 4, s. 797 – 816, Böhmer/ kegelmann/kientz (Hrsg.), Haufe Verlag, Januar 2015

Drewello, Hansjörg• drewello, H., kiehlmann, f., schwörer, n. (2015) Qualitätsmanagement in Cluster- und netzwerkini- tiativen – der einsatz von Qualitätsstandards in kleinen und jungen netz-werken in der Praxis, schriftenreihe des euro- päischen kompetenz- und forschungszentrums Clustermanagement, kehl

• drewello, H., scholl, B. (2015) integrated spatial and transport infrastruc-ture development. the Case of the european north-south Corridor Rotterdam-Genoa, springer, Heidelberg isBn 978-3-319-15707-8

Frey, Michael• Bilinguale Lehre inRechtsfächern, Zeitschrift für didaktik und Rechts- wissenschaft (ZdRw)2014, 301

• der angehaltene flä- chennutzungsplan – Mög-lichkeiten und Grenzen der Plansicherungsinstru- mente im Rahmen der windkraftplanung, BauR 2015, 201 (zusammen mit felix Bruckert)

• forschendes Lernen im Bereich der rechtlichen fragen der erneuerbaren energien, ZdRw 2014, 251

• flächenmanagement bei windkraftentwicklung:Praktische und rechtlicheAspekte von Poolingver- trägen, neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (nVwZ) 2014, 1421 (zu- sammen mit stephanieOhnmacht und simonstahl)

• Abschichtung bei um-weltprüfungen als teil von flächennutzungsplänen und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen von wind-energieanlagen, Zeitschrift kommunaljurist (kommJur) 2014, 441 (zusammen mit Heinz-Joachim Peters)

• forschendes Lernen im Bereich der erneuerbaren energien an der Hs kehl, apf 2014, 294

Gassner, Kathi• neuer Medienverlag: Hypertextkommentar zum Melde, Pass- und Ausweis-recht (zusammen mit ste- fan Zeitler), bearbeitete Vorschriften: Bundesmelde-gesetz (§§ 1 bis 58), online seit september 2014

Hafner, Wolfgang• Praxishandbuch kom-munales Gebührenrecht in Baden-württemberg. erläu-terungen, kalkulations- und satzungsmuster für die Praxis. Carl Link kommu-nalverlag/ wolters kluwer, neuwied, 22. ergänzungslie-ferung, 102 seiten

• Haushaltsausgleich und kreditfinanzierung, in ke-gelmann/Böhmer/willmann, Rechnungswesen und Con-trolling in der öffentlichen Verwaltung, Haufe Verlag, freiburg, Heft 1/2015

Hartleb, Torsten• der praktische fall: nachbar im windschatten, in: Ausbildung – Prüfung – fachpraxis (apf), Heft 10/2014, S. 313−315

• Art. denkmalschutz und erhaltung, in: Hop-penberg, Michael/de witt, siegfried (Hrsg.), Hand- buch des öffentlichen Baurechts, Band 1, kap. d (mit Hansjörg wurster), 39. ergänzungslieferung (stand: Oktober 2014), München 2015

Hurrle, Beatrice• demografiesensiblesPersonalmanagementin der kommunalverwal-tung. ergebnisse einer Befragung der baden- württembergischen kom- munen. in Verwaltung &Management, nr. 5, 2014, s. 272 – 278

Kegelmann, Jürgen• „transnationale Ver- waltungskulturen“, in: Joachim Beck/fabrice Larat (Hrsg./dir.): trans- nationale Verwaltungs- kulturen in europa; in: Odenthal/schindler/ tschudi (Hrsg): schriften zur Grenzüberschreiten- den Zusammenarbeit; dike Verlag Zürich/st. Gallen/nomos Verlag Baden-Baden, Januar 2015

Kepert, Jan• das neue Asylbewerber-leistungsgesetz – werdenwirklich nur Personen vomAnwendungsbereich desGesetzes erfasst, die sichkurzfristig in deutschlandaufhalten?, in Zeitschrift für sozialrechtliche Praxis (ZfsH/sGB) 2015, 80 – 83

• schulbegleiter an baye- rischen schulen – schuli-sche inklusion als Aufgabe der Jugend- und sozial- hilfe? (mit RA thorsten ehrhard), in Bayerische Verwaltungsblätter) (BayVBl) 2015, i. e.

• Vermittelt § 24 Abs. 2sGB Viii einen Rechtsan-spruch auf einen kosten- losen Betreuungsplatzoder eine kostenbegren-zung?, in Zeitschrift für kindschaftsrecht und Ju-gendhilfe (ZkJ) 2015, i. e.

• wann öffnet sich der Geltungsbereich des sGB Viii für Asylbewerber und Geduldete?, ZkJ 2015, 94 – 97

• Reaktionsmöglichkeiten des Jugendamtes auf eine kindeswohlgefährdung – Zum spagat zwischen der Gewährung von Hilfen und staatlichen eingriffen, in staatsanzeiger 17.04.2015

Kientz, Jürgen• steuerung von kommu-nen: Vision oder illusion?, in: Rechnungswesen & Controlling – das steue-rungshandbuch für kom-munen (Loseblattsamm-lung, ergänzungslieferung 1/2015), Gruppe 4, s. 797 – 816, Böhmer/ kegelmann/kientz (Hrsg.), Haufe Verlag, Januar 2015

Peters, Heinz-Joachim• Abschichtung bei um- weltprüfungen als teil von flächennutzungs- plänen und immissions-schutzrechtlichen Geneh- migungsverfahren bei windkraftanlagen, in: kommJur 2014, 441 ff. (zu-sammen mit Michael frey)

• die novellierte uVP-Richt-linie und ihre umsetzung,in nuR 2015/5 (zusammenmit stefan Balla)

Stehle, Stefan• neukommentierung der themenkomplexe „Beförde-rung“, „dienstliche Beurtei-lung“ und „Besoldung“, in: Beamten Office Bw, Haufe-Verlag, freiburg, ca. 100 druckseiten, erschienen im september 2014

Terry, Patrick• „nuclear non-Prolifera- tion and ‚Preventive self-defence‘: why Attacking iran would be illegal“, Canadian Yearbook of inter-national Law, Bd. 51 (2013), 165 – 215 (zusammen mit karen s. Openshaw), februar 2015

Trippel, Claudia• teamarbeit in der finanzverwaltung. in i. Jöns, erfolgreiche Gruppenarbeit: Aktuelle konzepte und instrumente in der Praxis. Heidelberg, springer

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24 klartext_0115 | forschung

Border regions in transitiont e i L n A H M e A n i n t e R n A t i O n A L e R k O n f e R e n Z B R i t X i V

Zum thema „the Border – A source of innovation“ trafen sich im november 2014 wissenschaftler unter-schiedlicher disziplinen in der geschichtsträchtigen belgisch-französischen Grenzregion. 100 Jahre nach Beginn des ersten weltkrieges kamen an den Veran-staltungsorten der universitätsstädte Arras, Lille und dunkerque (frankreich) sowie kortrijk und Leuven (Belgien) über 200 internationale teilnehmende zu-sammen. fabian kiehlmann, seit 2013 akademischer Mitarbeiter im inteRReG-Projekt „Management von Clustern und regionalen netzwerken“ an der Hoch-schule kehl, wurde über einen Call for Papers für die Vorstellung erster forschungsergebnisse zur konfe-renz eingeladen. er präsentierte die Clusterlandschaft der trinationalen Metropolregion Oberrhein (tMO) und zeigte, dass grenzüberschreitende initiativen be-sondere Anforderungen an das Qualitätsmanagement stellen. in einer zweiten Präsentation thematisierte er das berufsspezifische tätigkeitsprofil der Clusterma-

nager am Oberrhein. dabei stellte er ein von ihm undProf. dr. Hansjörg drewello, Leiter des europäischenkompetenz- und forschungszentrums Clustermanage-ment an der Hochschule kehl, entwickeltes Berufsbild „Clustermanager“ vor. Cluster- und netzwerkinitiativen können einen wichtigen Beitrag zur regionalen inno-vationsförderung leisten. im Rahmen einer Pilotstudie des europäischen kompetenz- und forschungszentrum Clustermanagement werden derzeit fördernde und hindernde faktoren grenzüberschreitender initiativen untersucht.

6 Maßnahmen zur internen Kontrolle sind in Schweizer Gemeinden

längst bekannt. Es wächst der Druck, die interne Kontrolle systema-

tisch anzugehen und um ein Risikomanagement zu ergänzen.

d A s R i s i k O i s t e i n e s i C H e R e s A C H e

Risikomanagement in Gemeinden

unabhängig von den jeweils gül-tigen Rechtsgrundlagen sind die mit einem internen kontrollsystem (iks) und Risikomanagement (RM) ver-folgten Zielsetzungen die zweckmä-ßige Verwendung der öffentlichen Mittel, der schutz des verwalteten Vermögens gegen Missbrauch, die Verlässlichkeit der finanziellen Be-richterstattung und die transparenz über externe und interne Risiken. die fachhochschule nordwest-schweiz (fHnw) und die Hochschule Luzern erarbeiteten im Rahmen eines forschungsprojektes einen Leitfaden, der eine pragmatische einführung von iks und RM ermöglicht und syn-ergiepotentiale zwischen den beiden führungsinstrumenten aufzeigt.

19 deutschschweizer Gemein-den haben am forschungsprojekt teilgenommen. die große Mehr-heit dieser Gemeinden ist bereits heute oder in naher Zukunft ver-pflichtet, ein iks und/oder RM zu führen. Lediglich drei der unter-suchten Gemeinden betreiben ein formales iks (Bereich finanzen),

ein RM wird nur in zwei Gemeinden eingesetzt. in der Verwaltung besteht eine gewisse sensibilisierung zu die-sen themen. die letztlich verantwort-lichen exekutivorgane haben sich bisher nur vereinzelt damit auseinan-der gesetzt, obwohl die befragten Ge-meinden den künftigen stellenwert dieser führungssysteme als hoch ein-schätzen.

Risiken

Befragt zu den wichtigsten Risiken der Gegenwart wurden erwartungs-gemäß finanzielle Risiken am häu-figsten genannt. sach-, technische und elementarrisiken haben eben-falls einen hohen stellenwert, wobei sich die Gemeinden diesbezüglich auf ihren Versicherungsschutz ver-lassen. während operationelle und strategische Risiken ähnlich bewertet wurden, spielen rechtliche Risiken eine eher untergeordnete Rolle. Ob-wohl vielfältige einzelrisiken genannt wurden, gab es auch Risiken mit all-gemeingültigem Charakter. Bei den

wichtigsten Risiken der Zukunft wur-den insbesondere finanzielle, gesell-schaftliche und strategische Risiken genannt.

instrumente

die untersuchten Gemeinden haben oft verwaltungsspezifische software im einsatz. für bereits be-stehende iks- und RM-Aktivitäten werden noch keine speziellen soft-warelösungen verwendet. das im Rahmen des forschungsprojektes eingesetzte iks- und RM-tool schließt diese Lücke.

schlussgedanken

unabhängig davon, ob ein inter-nes kontrollsystem gesetzlich vorge-schrieben ist oder nicht, das Risiko bleibt eine sichere sache. daher tun die Gemeinden gut daran, sich mit fragen zur Risiko-Minimierung aus-einanderzusetzen. ein funktionieren-des iks gewährleistet, dass die ein-gangs erwähnten Ziele mehrheitlich erfüllt werden. doch nur ein umfas-sendes Risikomanagement macht in-terne und externe Risiken transparent und hilft, diesen zu begegnen.

Ansprechpartnerinnen:Marisa Helfer, Leiterin Kompetenz-schwerpunkt Strategie und Gover-nance, [email protected] Dietiker, Leiterin Forschungs-projekt, [email protected]/nppm

Kategorie Meistgenannte Risiken Finanzielle Risiken • Sinkende Steuereinnahmen • Konjunkturschwankungen • Klumpenrisiko Steuerzahler • Investitionsschub • Auswirkungen Finanzausgleich • Unerwartete KostenSach-, technische • Umweltrisiken • IT-Ausfall / Datenverlustund Elementar- • Überalterte InfrastrukturRisikenOperationelle • Personalausfall • Übergriffe auf PersonalRisiken • Fluktuation / Verlust von • Veruntreuung know-howRechtliche Risiken • Regulatorische Änderungen • Haftungsrisiken

Risikomanagement in Gemeinden

wichtigsten Risiken der Zukunft wur-

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menschen | klartext_0115 27

Alt-Rektor Prof. Hans-Jürgen Sperling (zweiter von links)

erhielt die Ehrensenatorenwürde der Hochschule Kehl.

Rektor Prof. Paul Witt (dritter von links), Prorektor Prof.

Dr. Jürgen Kegelmann (rechts) und Hochschulratsvor-

sitzender Prof. Stefan Gläser (links) gratulierten.

für seinen herausragenden Bei-trag für die weiterentwicklung der Verwaltungshochschule kehl erhielt Alt-Rektor Prof. Hans-Jürgen sper-ling die ehrensenatorenwürde im Rahmen der gemeinsamen sitzung von Hochschulrat und senat. ein-stimmig hatte der senat die Verleih-ung dieser seltenen Auszeichnung an sperling entschieden.

damit ist er der achte im Bunde. Vor ihm erhielten Ministerpräsident a.d. Prof. dr. erwin teufel, Ministeri-aldirektor dr. Herbert O. Zinell, der ehemalige finanzminister willi stä-chele, der frühere Regierungspräsi-dent dr. sven von ungern-sternberg, Prof. Gerhard Banner sowie die frü-heren Rektoren Prof. dr. Hermann wunsch und Prof. Hartmut kübler diesen ehrentitel für ihre Verdienste um die Hochschule und die Ausbil-dung für den öffentlichen dienst.seit mehr als 38 Jahren ist sperling der Beamtenhochschule treu. Mit

sachkenntnis, weitsicht, Gespür für das Machbare, innovationsgeist, mit tatkraft und nicht zuletzt mit seinem gewinnenden Charme hat Hans-Jür-gen sperling die Hochschule mit zu dem gemacht, was sie heute ist, fass-te Rektor Prof. Paul witt es in seiner Laudatio zusammen. die Hochschu-le ist „eine allseits – auch über die Landesgrenzen hinaus – anerkannte und geschätzte Hochschule, die her-vorragende nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung ausbildet“, so witt weiter. dazu hatte sperling einen sehr großen Beitrag geleistet. Hochschulratsvorsitzender Prof. ste-fan Gläser bedankte sich bei sperling für sein Lebenswerk, sein Herzblut und sein engagement um die Belan-ge der Hochschule.

Hans-Jürgen sperling war in den vergangen fast vier Jahrzehnten Rektor, Prorektor, Mitglied im se-nat und Hochschulrat und natürlich Hochschullehrer. er war „Vater der

Reform“ als es galt, den diplom- in einen Bachelorstudiengang umzu-strukturieren. es waren „Jahre der Reform, des kampfes um die Zukunft der Hochschule“, die der damalige Rektor zu meistern hatte. seit 1976 war er Professor und koordinier-te unter anderem das fachwissen-schaftliche studium im dienstzeit-begleitenden unterricht mit dem fachhochschulstudium. er knüpfte kontakte mit den Ausbildungsstel-len und war fachbereichsleiter für „staats- und Verwaltungsrechts“. 1993 wurde er zum Prorektor ge-wählt, sechs Jahre später schließlich zum Rektor der Hochschule kehl. dieses Amt führte er bis zu seiner Verabschiedung aus. seit 2007 ist Prof. Hans-Jürgen sperling im Ruhe-stand. doch noch immer verbindet den bescheidenen 70-Jährigen sehr viel mit seiner früheren und jetzigen wirkungsstätte, der er noch einige Jahre als Lehrbeauftragter treu blei-ben will. |

6 Mehr als die Hälfte seines Berufslebens hat er an der Hochschule Kehl

verbracht, zwei Studienreformen durchgesetzt und hatte so ziemlich alle

Funktionen, die ein Hochschullehrer bekleiden kann, inne.

H A n s - J ü R G e n s P e R L i n G w i R d e H R e n s e n A t O R

Herzblut und Engagement

26 klartext_0115 | menschen

Vom Landratsamt an die HochschuleÖffentliches Recht lehrt Prof. Dr. Christian Hilden-

beutel seit dem Sommersemester 2015 an der Hoch-

schule Kehl. Der 38-Jährige hat an der Universität

Heidelberg Rechtswissenschaften studiert. Zuletzt

war er beim Regierungspräsidium Karlsruhe als

juristischer Referent tätig.

Klartext: Ausbildungserfahrung konnten sie bereits mit Rechtsreferendaren und Rechtsstudierenden sam-meln. Hauptberuflich waren sie als juristischer Refe-rent beim Regierungspräsidium karlsruhe tätig. warum haben sie sich nun dazu entschieden, sich ganz der Lehre zu widmen?

Hildenbeutel: ich hatte das Glück, sowohl während meiner Zeit beim Landratsamt Ortenaukreis als auch zu-letzt im Regierungspräsidium karlsruhe neben meinen kernaufgaben in der Verwaltung in der juristischen Ausbil-dung tätig sein zu dürfen – und das war der Bereich, der mir mit am meisten freude bereitet hat: im dialog mit – in aller Regel – doch sehr interessierten jungen Menschen Probleme aus der Verwaltungspraxis zu diskutieren undschließlich gemeinsam zu lösen, ist einfach eine tolle sache! die Möglichkeit zu haben, den studierenden zu erklären, wie Verwaltung funktioniert und dabei auch den nötigen theoretischen „Background“ zu vermitteln, lohnt den schritt hin ganz zur Lehre auf jeden fall. nach nun über 10 Jahren Beruf innerhalb und außerhalb der Verwaltung kam daher meine entscheidung, den Ruf der Hochschule auf die Professur für öffentliches Recht anzunehmen.

Klartext: dicke Gesetzesbände schleppen die studie-renden durch die Gänge. so schwer die vielen seiten mit Gesetzestexten sind, so schwer tut sich wohl auch man-cher student damit. wie wecken sie bei den studierenden die Lust am öffentlichen Recht?

Hildenbeutel: wenn man sich klar macht, dass wir täglich im Alltag mit fragen des öffentlichen Rechts kon-frontiert werden und uns damit – ohne groß darüber nachzudenken – auseinandersetzen, weitet sich der Blick:

Öffentliches Recht ist keine abstrakte Geheimwissen-schaft, die nur insider verstehen. sie ist vielmehr eine Rechtsmaterie mitten aus dem Leben. sie betrifft uns alle und es schadet nicht, wenn man sie sich näher erschlie-ßen kann: denken sie z.B. an das abgeschleppte Auto, den Antrag auf eine Baugenehmigung oder an ihre einschrei-bung hier an der Hochschule. Alles sachverhalte, die sich dem öffentlichen Recht zuordnen lassen. theorie und Bei-spiele aus der Praxis gehören für mich deshalb auch in der Lehre zusammen. Hat man den Zugang erst einmal gefun-den, kommt auch die freude am öffentlichen Recht fast von alleine.

Klartext: Als Professor der Hochschule kehl spielt neben der Lehre auch die forschung eine wichtige Rol-le. welche forschungsfelder und -projekte möchten sie gerne vertiefen und durchführen?

Hildenbeutel: Aus meiner Zeit in der Verwaltung neh-me ich einige sehr interessante themenbereiche mit an die Hochschule, deren nähere Betrachtung sich lohnt. insbesondere interessieren mich verwaltungsprozessua-le sowie umweltrechtliche fragestellungen, z.B. aus dem Bereich des wasserrechts, und wie diese durch staats- bzw. europarechtliche entwicklungen beeinflusst werden. Meine bisherigen Gespräche mit Verantwortlichen aus der Verwaltung waren vielversprechend und ich hoffe, dass sich daraus interessante Projekte entwickeln werden. ich gehe allerdings davon aus, dass der schwerpunkt meiner tätigkeit an der Hochschule zunächst im Bereich der Lehre liegen wird, denn ich möchte den studierenden qualitativ ansprechende Veranstaltungen anbieten – und das „ein-justieren“ der Lehrangebote wird naturgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen. |

INTERVIEW

Prof. Dr. Christian Hildenbeutel

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menschen | klartext_0115 29

Seit vielen Jahrzehnten leisten die

Mitarbeiter tolle Arbeit an der Hoch-

schule Kehl. Rektor Prof. Paul Witt und

Kanzler Arnold Heitz dankten im Namen

der Hochschule für die zuverlässige

Unterstützung. (v.l.n.r. Bruno Reinbold,

Yvonne Lux-Postumo, Rektor Prof.

Paul Witt, Marion Sexauer, Kanzler

Arnold Heitz, Günter Meckle,

es fehlt Christa Misch)

Günter Meckle, Christa Misch, Bruno Reinbold und Marion sexau-er feierten ihr 20. dienstjubiläum. Yvonne Lux-Postumo arbeitet seit 15 Jahren an der Verwaltungshoch-schule.

die gelernte Bürokauffrau MarionSexauer ist für Rektor Prof. Paul witt eine hochgeschätzte Mitarbeiterin. Aus dem Rektoratssekretariat ist die Lahrerin nicht wegzudenken. sie war schon vor seiner Zeit im Rekto-rat tätig und arbeitete den Rektoren Prof. Hartmut kübler und Prof. Hans-Jürgen sperling zu. „ich schätze frau sexauer als äußert zuverlässige, ge-naue und vor allem mitdenkende kollegin“, beschrieb der Rektor die Jubilarin.

fremdsprachenkorrespondentin Christa Misch begann wie Marion sexauer im september 1994 ihre

tätigkeit an der Hochschule kehl. sie arbeitet im fakultätssekretariat. Rektor witt bedankte sich für ihre Zuverlässigkeit und auch ihre Ge-nauigkeit bei der Arbeit an der Hoch-schule.

Günter Meckle leitet den Bereich finanzen an der Hochschule kehl. er hat selbst an der Verwaltungs-hochschule studiert und ist seit 1994 als Beamter in der Hochschulver-waltung tätig. Genau, gewissenhaft und zuverlässig führe er seine Arbeit an der Hochschule aus, so der Rek-tor.

der kehler Bruno Reinbold fei-erte ebenfalls sein 20. dienstjubilä-um an der Hochschule kehl. Als ge-lernter Verfahrensmechaniker und Betriebsschlosser hatte er schon viele verschiedene Aufgaben an der Beamtenschmiede inne. Heute ist

er in der Hochschulbibliothek tätig. Vielseitig und universell einsetzbar, sei der hilfsbereite und aufgeschlos-sene kollege, so Hochschulchef witt.

Yvonne Lux-Postumo absolvierte eine Ausbildung als Versicherungs-kauffrau. Heute ist sie die rechte Hand des kanzlers, dem finanzver-walter der Hochschule. die tätigkeit im Vorzimmer erfordert eine hohe Belastungsfähigkeit. wie in den ver-gangenen 15 Jahren ist sie weiterhin der ruhende Pol im kanzlerbüro. |

6 Fünf Mitarbeiter wurden für ihre langjährige Tätig-

keit an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl

geehrt.

H O C H s C H u L e d A n k t M i t A R B e i t e R n

Dienst-Jubiläen gefeiert

28 klartext_0115 | menschen

Rektor Prof. Paul Witt geehrt4 0 J A H R e i M Ö f f e n t L i C H e n d i e n s t

Prof. Paul witt feierte am 11. november 2014 sein 40. Jubiläum im öffentlichen dienst. Begonnen hatte witts karriereweg mit der praktischen Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst bei der stadt kenzingen. nach seinem Verwaltungsstudium in kehl war er beim Regierungspräsidium freiburg sachbear-beiter im kommunalreferat und später verantwortlich für Personal und Ausbildung. Auf weitere berufliche stationen folgten die ersten Lehraufträge an der staatlichen Verwaltungsschule freiburg und der Hochschule kehl. dabei entdeckte witt seine Leiden-schaft für die Lehre und das unterrichten. Ab 1992 lehrte er als hauptamtlicher Professor Abgabenrecht und Gemeindewirtschaftsrecht und wurde fünf Jahre später zum Prorektor gewählt. in diesem Amt wurde er in drei weiteren wahlen bestätigt. 2007 wurde Prof. witt schließlich zum Rektor der Hochschule kehl er-nannt. sein großes interesse gilt neben der Lehre dem thema Bürgermeister. einige seiner kollegen hatten immer damit gerechnet, dass er für dieses Amt kan-

didieren würde. stattdessen bietet er regelmäßig Bürgermeisterkandidatenseminare an. Alle seine Auf-gaben in der öffentlichen Verwaltung hatte Prof. Paul witt immer gerne wahrgenommen. „es gab keinen tag, an dem ich nicht gerne an die Hochschule kam“, fasst witt zusammen. dabei freut er sich auf weitere spannende Jahre im öffentlichen dienst an der Hoch-schule kehl.

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30 klartext_0115 | menschen

6 Sechs junge Männer, dreieinhalb Jahre Studium,

ein gemeinsamer Traum: Bürgermeister werden.

d i e k e H L e R B u L L e – O d e R : M i s s i O n e R f ü L L t !

Bürgermeister werden

Genau das hatten sich sechs kehler Absolventen am tag ihrer diplomierungsfeier geschworen. nach nicht einmal zehn Jahren hat sich der traum erfüllt. ulrich krieger (Laufenburg/Baden), daniel steiner (wolpertswende), damian komor (Mainhardt), thomas schäfer (Hemmingen), steffen Heß (Goma-ringen) und sven Holder machten 2006 ihr diplom an der kehler kaderschmiede und sind heute alle Bürgermeister. sven Holder,

der letzte im Bunde, wurde am 9. november 2014 zum Bürgermeis-ter von egenhausen im Landkreis Calw gewählt. das sextett ist somit komplett.

Am tag der diplomierungsfeier unterzeichneten die angehenden Verwaltungsbeamten eine soge-nannte „kehler Bulle“. dabei galt jedoch ein Grundsatz: „Auch sollten wir uns drauf verlassen, dass wir uns nicht als konkurrenten auffas-

sen. Gegeneinander kandidieren – das bringt nichts, einer wird dabei verlieren. Lieber dem anderen nüt-zen und ihn im wahlkampf unter-stützen.“ und so kam es schließlich. „Mission erfüllt – unsere – und die der Hochschule, die uns gut für die-ses Amt vorbereitet hat und die Ba-sis unseres netzwerks ist“, schrieb thomas schäfer in einem Brief an Rektor Prof. Paul witt. schäfer hatte die kehler Bulle vor der diplomie-rungsfeier zusammengedichtet. |

Sie möchten Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden?der erfolg der sechs jungen Absolventen bestätigt die Hochschule für öffentliche Verwaltung kehl in ihrem Ruf als Bürgermeisterschmiede. kämmerer, Hauptamtsleiter, Bauamtsleiter, persönlicher Referent des Ober-bürgermeisters, diplom-Verwaltungswirt oder nicht – es gibt viele einstiegsmöglichkeiten in das Bürgermeis-teramt. seit mehr als zehn Jahren bereitet Rektor und Bürgermeisterexperte Prof. Paul witt potentielle Bewerber auf wahlkampf und Bürgermeisteramt vor. Ausgewählte Referenten aus wissenschaft und Praxis beleuchten das Amt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. wie kommt man bei den Bürgern an? was kostet das alles und was kommt später dabei auf dem Lohnzettel und dem Rentenbescheid wieder raus? welche Chancen haben kandidatinnen? diese und viele weitere fragen beantwortet das Referententeam im Austausch mit den teil-nehmenden während des dreitägigen Seminars vom 15. bis 17. Oktober 2015. Alle weiteren informationen unter www.keak.fh-kehl.de.

Ansprechpartner keHLeR AkAdeMieProf. Paul witt (seminarleiter)Telefon 07851/894-104E-Mail [email protected] Anmeldeschluss ist der 12. September 2015

Marion sexauer (Anmeldung und Organisation)Telefon 07851/894-103E-Mail [email protected]

ulrich krieger daniel steiner damian komor thomas schäfer steffen Heß sven Holder

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Ein Jahr KIFOM i t V O L L d A M P f i n d i e n ä C H s t e R u n d e

6 Mit neuen und erweiterten Angeboten zu aktuellen Themen

setzt das Kehler Institut für Fort- und Weiterbildung (KIFO)

seinen Erfolgskurs in diesem Jahr fort.

„wir freuen uns, dass wir mit un-serem Angebot auf so große Reso-nanz gestoßen sind. Gerne möch-ten wir diesen erfolg 2015/2016 fortsetzen“, erklärt die wissen-schaftliche Leiterin Prof. Charlotte schulze. Geplant ist eine steige-rung der teilnehmerzahl um etwa 20 Prozent. um dieses Ziel zu errei-chen, wurde für das neue Jahr ein umfassendes fort- und weiterbil-dungsangebot zusammengestellt. erstmals im Herbst 2015 wird das kifO in Zusammenarbeit mit der kehler Akademie e.V. ein trainee-programm für den Quereinstieg in die Laufbahn des gehobenen Ver-waltungsdienstes anbieten.

Zum Angebot gehören weiter-hin die sehr gut angenommenen seminare für Gemeinderäte. „Bei diesen seminaren werden wichtige themen für die tägliche Arbeit als Gemeinderat aus nahezu allen Bereichen angesprochen – insbe-sondere kommunalpolitik, Bauen und finanzen“, so Prof. dr. Jürgen fleckenstein. damit habe man in der Zielgruppe einen nerv getrof-fen. das Grundlagenseminar für neu gewählte Gemeinderäte, wel-ches bereits Anfang des Jahres stattgefunden hat, war stets aus-

gebucht. daher wird es im Herbst nochmals angeboten werden. eben-so wird es seminare zur novelle der Gemeindeordnung und damit zu den themen fraktionen, Bürgerbe-teiligung und kommunale Anstalt geben. Gleichzeitig wird das se-minar „Grundlagen der Gemein-definanzierung“ von Prof. dieter Brettschneider neu ins Programm-angebot aufgenommen. Aktuelle Veränderungen in der Vergabeord-nung und dem Baurecht werden Grundlage für das weitere Angebot sein. ein großer Bereich sind zudem seminare aus dem feld „soziales“. dank des großen einsatzes der Pro-fessoren dr. Andreas Pattar und dr. Jan kepert sind diese fortbil- dungen sehr erfolgreich gewesen. insbesondere die Veranstaltung „Asylbewerberleistungsgesetz“ und „Grundlagen des sGB Viii“ waren gut besucht und finden auch dieses Jahr wieder statt.

„das kifO reagiert mit seinem Angebot vor allem auf aktuelle themen der öffentlichen Verwal-tung“, so dipl.-Ökonomin Anita Hoffmann, neue Mitarbeiterin in der Organisation des kifO. so wird zum Beispiel unter anderem die Veranstaltung „Gefährdungs-

einschätzung“ aufgrund eines aktu- ellen Anlasses Grundlage für eine seminar-Veranstaltung von Prof. dr. Jan kepert sein. das könnte nicht nur für die öffentliche Ver-waltung interessant sein. „Lang-fristig sind wir daran interessiert auch Zielgruppen in der wirtschaft und der Gesellschaft anzusprechen“, so Anita Hoffmann. Bei der weite-ren strategischen Planung geht es neben der kontinuierlichen weiter-entwicklung des seminarangebots vor allem um die steigerung des Bekanntheitsgrades. „wir bieten den Gemeinden und städten für individuelle fragestellungen Lö-sungen an. so sind wir die perfekte nahtstelle zwischen wissenschaft und Praxis“, erklärt Prof. Charlotte schulze. |

Dr. Stephan Peters [email protected] Organisation

Prof. Charlotte Schulze [email protected]

Anita Hoffmann [email protected]

Ansprechpartner sind:

Mehr zum KIFO und dem aktuellen Seminarangebot unter www.hs-kehl.de/kifo Wir ergänzen und aktualisieren unser Angebot ständig!

Mitte März 2015 hat das kehler institut für fort-und weiterbildung (kifO) personelle Verstärkung bekommen. dipl.-Ökonomin Anita Hoff-mann ist sowohl für verwaltungstechnische Aufgaben als auch für das strategische und operative Marketing des kifO zuständig. frau Hoffmann sammelte nach ihrem studium der wirtschaftswissenschaften an der universität kassel Marketingerfahrung auf unternehmens- und Agentur-seite und bildet sich zudem in den Bereichen PR-konzeption und social Media Management fort. für das kifO wird sie die umsetzung und weiterentwicklung des seminarangebots betreuen.

Seminarangebot Mai bis Juli 2015Mai Thema Uhrzeit Dozent07.05. sozialleistungen Ausländer 10.00 – 17.00 Prof. dr. Jan kepert12.05. Beurteilungsgespräche 09.00 – 16.30 Prof. dr. Jürgen fischer12.05. islam in deutschland 09.30 – 16.30 dr. Hussein Hamdan13.05. kollegiale Beratung 10.00 – 17.00 Prof. dr. Jürgen fischer Prof. dr. Heinz Joachim feuersteinJuni 10.06. Grundlagen des sGB Viii 10.00 – 17.00 Prof. dr. Jan kepert13.06. Grundlagen der 09.00 – 17.00 Prof. dieter Brettschneider Gemeindefinanzierung 18.06. teamdiagnose 09.00 – 16.30 Prof. dr. Jürgen fischer Prof. dr. Heinz Joachim feuerstein18.06. sozialdatenschutz 10.00 – 17.00 Prof. dr. Jan kepert19.06. stressmanagement 09.00 – 17.00 dr. stephan Peters26.06. wirkungsorientierte 09.00 – 16.30 Prof. dr. Roland Böhmer steuerung durch Prof. dieter Brettschneider kommunalpolitik Prof. dr. Jürgen kientz Juli 04.07. Risikomanagement 09.00 – 16.00 Prof. Gunnar schwarting14.07. teamdiagnose 09.00 – 16.30 Prof. dr. Jürgen fischer Prof. dr. Heinz Joachim feuerstein

Im Herbst 2015 startet das neue „Traineeprogramm“ für den Quereinstieg in die Laufbahn des gehobenen Verwaltungsdienstes!

die ausführliche Beschreibung unserer seminare sowie die Anmeldung findensie unter: www.hs-kehl.de/kifo oder erfragen sie unser Angebot per e-Mail an: Anita Hoffmann, [email protected] Wir freuen uns auch über Ihre individuellen Anfragen. Sprechen Sie uns an!

Verstärkung für das KIFOn e u e M i t A R B e i t e R i n

KIFOKehler Institut für Fort- und Weiterbildung

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partner | klartext_0115 3534 klartext_0115 | partner

in deutschland leben rund vier Millionen Muslime. Allein in Baden-württemberg sind es etwa 600.000. über sie und ihren Glauben wird seit einigen Jahren in deutschland viel gesprochen und kontrovers disku-tiert.

Auf kommunaler ebene stellen islamische Vereini-gungen eine besonders große Herausforderung dar, wenn es etwa um den Bau einer Moschee oder ähn- liche Anliegen geht. Auf seiten kommunaler einrich-tungen bestehen oft noch unsicherheiten und unklar-heiten in der einordnung der verschiedenen islami-schen Organisationen und es stellen sich zahlreiche fragen: Mit welchen Akteuren ist eine kooperation möglich? wie kann mit umstrittenen Gruppen in der kommune umgegangen werden? welche Ziele können gemeinsam verfolgt und wie können Barrieren und Vorurteile überwunden werden?

fragen, die nach Antworten suchen. unterstützung erhalten baden-württembergische kommunen dabei künftig durch das Projekt „Muslime als Partner in Baden-württemberg – information, Beratung, dialog“. Gemeinsam mit der Robert Bosch stiftung und der katholischen Akademie der diözese Rottenburg-stutt-gart hat der kehler Hochschulprofessor dr. Andreas Pattar dieses Beratungsangebot ins Leben gerufen. das Projekt startete am 1. februar und ist vorerst für zwei Jahre angesetzt. Hauptansprechpartner ist der islamwissenschaftler dr. Hussein Hamdan, der seit 2012 an der katholischen Akademie tätig ist und dort bereits das Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestal-ten – Junge Muslime als Partner“ durchführte. nun übernimmt er die Aufgabe des islamberaters. er koordiniert das Projekt gemeinsam mit dr. Chris- tian ströbele, Referent für interreligiösen dialog an der Akademie.

Information, Beratung, DialogP R O J e k t „ M u s L i M e A L s P A R t n e R i n B A d e n - w ü R t t e M B e R G “

Prof. Dr. Andreas Pattar Dr. Hussein Hamdan Dr. Christian Ströbele

Ein zukunftsweisendes ProjektAuf kommunaler Ebene stellen islambezogene Fragestellungen

eine besonders große Herausforderung dar.

Klartext: Herr Hamdan, worum ging es in ihrer stu-die „Junge Muslime als Partner“?

Hamdan: in unserer 2014 erschienenen studie „Junge Muslime als Partner. ein empiriebasierter kom-pass für die praktische Arbeit“ haben wir Aktivitäten, schwerpunkte, strukturen und Ausrichtung der Ju-gendarbeit islamischer Vereinigungen in einem breiten spektrum untersucht. der fokus lag dabei auf Baden-württemberg. die studie hat gezeigt, dass islamische Jugendarbeit in deutschland vielfältig ist. neben religi-ösen Angeboten, die den schwerpunkt bilden, gehören Bildungsangebote und freizeitaktivitäten sowie zum teil auch interreligiöse dialogarbeit zum Programm der Verbände und Gemeinden. unsere ergebnisse zeigen deutlich, dass die islamische Jugendarbeit größtenteils weder über die strukturen, Ressourcen und das qua-lifizierte Personal verfügt, wie etwa kirchliche träger. Hauptsächlich lebt die Jugendarbeit von engagierten ehrenamtlichen. Generell sollte – wenn über junge Mus-lime gesprochen wird – nicht immer im gleichen Atem-zug über die is-Anhänger gesprochen werden. damit wird man den jungen Muslimen nicht gerecht.

Klartext: Herr Pattar, auf den ersten Blick scheint das thema „islam“ der Hochschule kehl etwas fern zu liegen. was hat die Hochschule dazu bewogen, bei die-sem Projekt mitzumachen?

Pattar: die Hochschule kehl ist ja der Ort in Baden-württemberg, an dem man sozusagen geballt experti-se zu allen fragen finden kann, welche die kommunen bewegen. Musliminnen und Muslime bilden heute einen großen teil der Bevölkerung in den kommunen. Gleich-zeitig findet in den kommunen das Leben statt: Hier engagieren sich Vereine, hier wird entschieden über Moscheebauprojekte, hier geht es konkret um das Zu-sammenleben von Menschen verschiedener religiöser überzeugungen und Herkunft. und gerade deshalb ist das Zusammenwirken der Hochschule kehl, der katho-lischen Akademie Rottenburg-stuttgart und der Robert Bosch stiftung so sinnvoll: die Akademie und die Robert Bosch stiftung bringen die expertise hinsichtlich des

islams mit, die Hochschule kehl hinsichtlich der kom-munen. der schwerpunkt dieses Projekts liegt bei den kommunen.

Klartext: wo können sie im Rahmen des Projekts an-setzen, um stein für stein die Mauer aus Misstrauen, unsi-cherheit und Vorurteilen gegenüber Muslimen abzubauen?

Hamdan: Meine Aufgabe als islamberater besteht in erster Linie darin, kommunalen einrichtungen in Ba-den-württemberg bei konkreten Anliegen zur seite zu stehen und ihnen informationen zu diversen islamthe-men – wie etwa Moscheebau, islamische Gräberfelder, Jugendarbeit, einordnung islamischer Verbände oder auch umgang mit pflegebedürftigen Muslimen – zu ge-ben und empfehlungen auszusprechen, wie sie mit ih-rem Anliegen verfahren können. Manchmal leistet man dabei mit der Vermittlung von einfachen Grundlagen zu bestimmten themenbereichen und der Beantwortung individueller fragen mehr als man glaubt. Außerdem müssen wir versuchen begreifbar zu machen, dass man über Muslime nicht mehr als fremde sprechen kann. Von den vier Millionen Muslimen in deutschland sind etwa die Hälfte deutsche staatsbürger und sie gehören wie die anderen Bevölkerungsgruppen auch zur deut-schen Gesellschaft.

Klartext: und was genau ist die Rolle der Hochschule kehl bei diesem Projekt?

Pattar: die Hochschule kehl wird Herrn dr. Hamdan in seiner funktion als islamberater bei allen fragen zur seite stehen, die eben mit kommunalwissenschaftlicher expertise zu beantworten sind. so kann die Hochschule beispielsweise bei Bedarf den kontakt zu Baurechtsex-perten vermitteln, wenn es um rechtliche Vorgaben für den Bau einer Moschee geht, oder zu sozialrechtsexper-ten, wenn es um die Zulassung eines islamischen kin-dergartens geht. wir haben aber auch expertinnen und experten zum Projektmanagement und zu Organisa- tionspsychologie an der Hand, falls es etwa darum geht, einen Prozess zur einbindung verschiedener interessen-gruppen zu steuern. |

INTERVIEW

Ansprechpartner

Prof. Dr. Andreas Pattarist seit 2009 Professor für sozialrecht und Verwaltungsrecht an der Hoch-schule für öffentliche Verwaltung kehl, fakultät Rechts- und kom-munalwissenschaften.

Dr. Hussein Hamdan, islambe-rater, hat in tübingen islam- und Religionswissenschaft sowie iran-kunde studiert und dort auch pro-moviert. seit Beginn seines studi-ums hat ihn der interreligiöse- und

interkulturelle dialog sehr geprägt und er hatte die Gelegenheit den dialog in verschiedenen formen zu erleben und mitzugestalten. sein beruflicher werdegang hat 2009 am Zentrum für interkulturel-le kommunikation in Heidelberg begonnen. seitdem beschäftigt er sich kontinuierlich mit dem the-ma islam in deutschland und den damit verbundenen Aspekten, wie etwa den strukturen der muslimi-schen Verbände, ihrer Positionen und aktuellen entwicklungen.

seit Juni 2012 ist er an der Aka-demie der diözese Rottenburg-stuttgart tätig. dort hat er das von der Robert Bosch stiftung geför-derte Projekt „Junge Muslime als Partner“ durchgeführt. Außerdem ist er Autor der kolumne „islam in deutschland“ beim swR und gehört dem Runden tisch islam von inte-grationsministerin Bilkay Öney an. Dr. Christian Ströbele, Akademie-referent, ist im Referat interreligi-öser dialog an der Akademie der diözese Rottenburg-stuttgart tätig.

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partner | klartext_0115 3736 klartext_0115 | partner

noch nie waren so viele junge Menschen in Baden-württemberg akademisch gebildet – und der starke trend zum studium an einer der universitäten oder Hochschulen im Land wird anhalten. der deutsche südwesten hat eine dichte, zentrale und ausdifferen-zierte universitäts- und Hochschullandschaft, die über Jahrhunderte hinweg gewachsen ist und sich in einer fundamentalen umbruchphase befindet. der von Michael stolle verfasste und von der Lan-deszentrale für politische Bildung (LpB) Baden-württemberg herausgegebene Band „universitäten und Hochschulen in Baden-württemberg“ beschreibt Geschichte, Genese und Gegenwart der akademischen Bildung im Land unter den Aspekten tradition, Vielfalt und wandel. Als historisch fundierter wegweiser ver-

bindet es Bildungsgeschichte, universitätsgeschichte und aktuelle Bildungspolitik. Man erfährt nicht nur etwas über Hochschulen, Hochschularten und Zukunft der Hochschulen, sondern auch wie man Professor an einer Hochschule wird. die finanzierung der Hochschulen spielt in dem Buch eine Rolle. die Verwaltungshochschulen in Ludwigsburg und kehl wurden in einem eigenen kapitel vorgestellt. Autor dr. Michael stolle, geboren 1970, ist Historiker und Geschäftsführer des House of Competence am karlsruher institut für technologie (kit). Hier ist er zuständig für den Auf- und Ausbau des Qualifizie-rungsangebots in den Bereichen schlüsselqualifika-tionen und kompetenzentwicklung.

Buchband der LpB erschienen

NKHR-Tagung C H A n C e n f ü R d i e P O L i t i s C H e s t e u e R u n G

u n i V e R s i t ä t e n u n d H O C H s C H u L e n i n B w

„wer von ihnen hat heute Morgen nicht schon auf sein smartphone geschaut, eine whatsapp verschickt oder eine kurznachricht getweetet“, begrüßte Hochschulrektor Prof. Paulwitt am 5. März die teilnehmenden des fachkongresses „kommun@l-online – soziale Medien in kommu-nen“. soziale Medien haben unser Privatleben fest im Griff. Aber wie sieht es bei den kommunen aus? nachziehen oder lieber lassen? wel-che Zielgruppe erreicht die öffent-liche Verwaltung über die sozialen Medien und welche rechtlichen Pro-bleme kann es dabei geben? diese und viele weitere fragen beantwor-teten die Referenten in den Räum-lichkeiten von weberHaus in Rhei-nau-Linx. in drei workshops konnten sich die rund 80 teilnehmenden Bürgermeister, Hauptamtsleiter und Pressereferenten über den einsatz von facebook, twitter, whatsapp und Co. informieren.

soziale Medien verändern nicht nur unser privates Leben. sie ver-ändern auch die Politik. die Auswir-kungen sozialer Medien auf die staatliche kompetenz seien unüber-schaubar, trotzdem sieht Ministe-rialdirektor dr. Herbert O. Zinell, innenministerium Baden-württem-berg, eine Chance darin. Als Beispiel nannte er die stuttgarter Polizei, die erfolgreich twittert und bei face-book postet. doch die bürgernahe kommunikation über soziale Medien muss von der ganzen Verwaltung gelebt werden. ein 24-stunden-Monitoring schreibt beispielsweise der Landesdatenschutzbeauftragte in Baden-württemberg vor. Bürger-nahe kommunikation in echtzeit wird möglich und die ist im social web eine ganz andere als im Bürgerbüro.

Beamtendeutsch weicht der Alltags-sprache. kreativität, spontanität und aussagekräftige Bilder zählen.

300 bis 600 kommentare, mehre-re tausend Likes, provokative Posts,geblockte facebook-nutzer: Ober-bürgermeister Boris Palmer (tübin-gen) ist ein besonders aktiver face-booknutzer. Mit tierversuchen über Mohrenköpfe bis hin zum verwei-gerten Apfelschorle schaffte er es bereits auf die top-Leserlisten der großen Medienhäuser. Vor den ge-fürchteten „shitstorms“ hat Palmer keine Angst. im Gegenteil: Oft nutzt er genau diese für seine eigenen Zwecke und Ziele.

Referenten klären in drei workshops auf

im ersten workshop gewähr-ten Bürgermeister thomas schäfer (Gemeinde Hemmingen) und katja Grube vom Presse- und informati-onsamt karlsruhe einen Blick hin-ter die kulissen bei „social Media in der kommunalen Praxis“. wäh-rend in kleinen Gemeinden aktiv über facebook und andere soziale dienste kommunziert werde, seien

die Großstädter fürs aktive Postenweniger zu begeistern.

was die kommune im netz tun kann und was sie lieber lassen sollte, erklärte social-Media-Berater domi-nik fehringer von der wirtschafts-region Offenburg/Ortenau im zwei-ten workshop „die kommune im netz – dos & dont’s“. Rechtsan-walt Christian solmecke ergänzte rechtliche tipps. denn im social web lauern einige rechtliche stol-perfallen, wie solmecke im zweiten workshopteil „kleine klicks – große konsequenzen: rechtliche fallstricke in sozialen netzwerken“ mit vielen Beispielen aus seiner erfahrung als Rechtsanwalt darstellte.

Janette seiz, teamleiterin On-line-Redaktion der Landeshauptstadtstuttgart und Gerd Armbruster, fachbereich it der stadt Mannheim, zeigten begeistert die vielen Mög-lichkeiten auf, die soziale Medien einer kommune bieten. im dritten workshop „social-Media-Marketing und Mobility“ stellten sie dar, wie kommunen netzwerke wie twitter, facebook, whatsapp und viele mehr jetzt und in Zukunft einsetzen kön-nen. |

R i s i k e n u n d C H A n C e n B e i f A C H k O n G R e s s e R L ä u t e R t

Soziale Medien in Kommunen

Ausgewählte Referentinnen und Refe-

renten beantworteten Fragen rund um

Facebook, Twitter, Whatsapp und Co.

und deren Einsatz in Kommunen.

Jetzt anmelden

über den stand der umsetzung des neuen kom-munalen Haushalts- und Rechnungswesens in Baden-württemberg diskutieren die teilnehmenden mit experten bei der nkHR-tagung am 18. Juni an der Hochschule kehl.

die umstellung auf das neue kommunale Haus-halts- und Rechnungswesen (nkHR) steht bis 2020 in allen baden-württembergischen kommunen an. fünf Jahre vor dem endgültigen umstieg wurde an der Hochschule kehl eine empirische studie zum stand der umsetzung und zum (erwarteten) nutzen des nkHR in den kommunen und Landkreisen Baden-württembergs durchgeführt. die ergebnisse geben Anlass zu weitergehenden diskussionen. die tagung versteht sich insoweit als „Boxenstopp“.

im Rahmen der tagung sollen sowohl die positi-ven erfahrungen, die mit dem nkHR bereits gemacht werden konnten, als auch die kritischen sichtweisen auf das thema zusammengeführt werden. die tagung möchte den entwicklungen des nkHR in Baden-würt-temberg einen konstruktiv-kritischen schub verleihen, der die weitere umsetzung bis zum Jahre 2020 beför-dern kann.

die tagung richtet sich an entscheidungsträger in Politik und Verwaltung sowie fach- und führungskräftein der Verwaltung. Angesprochen sind in besonderer weise (Ober-)Bürgermeister/innen, finanzbürgermeis-ter/innen sowie kämmerer/kämmerinnen baden-würt-tembergischer kommunen und Landkreise.

Unsere Referenten:Dr. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor innenministerium Baden-württembergProf. Dr. Dr. h.c. Dietrich Budäus, universität HamburgProf. Klaus Notheis,Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt BwFranz Schaidhammer, OB stadt wieslochHans-Peter Kopp, BM für finanzen, kultur und soziales, stadt OffenburgDr. Peter Grünfelder, staatsschreiber kanton Aargau (CH)

Datum: 18. Juni 2015Zeit: 10.00 bis 17.00 uhrOrt: Aula, Hochschule kehlTeilnahmegebühr: 125 euroAnmeldung und Programm unter: www.hs-kehl.de/weiterbildung/nkhr-tagung/Anmeldeschluss: 20. Mai 2015

aktuelle Bildungspolitik. Man erfährt nicht nur etwas über Hochschulen, Hochschularten

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in den jährlichen Haushaltsbe-ratungen werden die einnahme-und Ausgabeansätze für die Auf-gabenerfüllung besprochen und die Maßnahmen bei mehrjährigen Vorhaben in der mittelfristigen finanzplanung eingestellt. diese inputorientierte Vorgehensweise garantiert aber nicht automatisch eine mehrjährige strategie, die be-sagt, in welche Richtung sich die kommunalpolitik bewegen soll. Oftmals fehlt ein abgestimmtes Zielkonzept. es findet somit weder eine Auseinandersetzung mit einerHierarchie der zu erreichenden Ziele noch mit der Verflechtung von Zielen bzw. Maßnahmen statt.

es stellen sich bei einer qualita-tiven Zieldiskussion vor allem fol-gende fragen:

• welche wirkung soll bei der Be- völkerung durch die kommunalen Beschlüsse des politischen Gre- miums erzielt werden?

• was soll innerhalb der Legisla- turperiode eines Gemeinderates erreicht werden und welche Maß- nahmen sind hierzu erforderlich?

• und vor allem: was will man zu- erst erreichen und welche Ziele kann man hinten anstellen?

Mit diesen fragen haben sich der steißlinger Bürgermeister Artur Os-termaier und sein Gemeinderat in der klausurtagung vom 20. bis 21. februar 2015 intensiv beschäftigt. das ergebnis der zweitägigen stra-tegieklausur, die von Herrn Prof.dieter Brettschneider von der Hoch-schule kehl moderiert wurde, soll-te ein richtungsweisender Ziel- und Maßnahmenkatalog für die Ge-meinde sein.

Am ersten tag erstellten die teilnehmenden im Rahmen einer strategischen erörterung eine aus-

geglichene Zielkarte (balancedscoredard). für die vier Zielfelder „Aufgabenerfüllung“, „Bürgerori-entierung“, „Mitarbeiterorientie-rung“ und „wirtschaftlichkeit“ sollten Bürgermeister und Gemein-deräte zunächst in drei kleingrup-pen die wirkungsziele erarbeiten, die in den kommenden fünf Jahren umzusetzen sind. Anschließend präsentierten die Gruppen ihre er-gebnisse und diskutierten diese im Gesamtgremium. die wichtigsten Ziele der einzelnen entwürfe flos-sen schließlich in eine gemeinsame ausgeglichene Zielkarte für die Ge-

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Bürgermeister Artur Ostermaier mit

dem Gemeinderat von Steißlingen.

Prof. Dieter Brettschneider moderierte

das Klausurwochenende.

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Ausgeglichene Zielkarte für SteißlingenG e M e i n d e R A t e n t w i C k e L t Z i e L e

6 Wohin die kommunale Politik führen soll und welche

Maßnahmen hierfür notwendig sind, ist den kommunalen

Gremien grundsätzlich bekannt.

meinde steißlingen ein. das stra-tegische Grundgerüst für die kom-menden Jahre stand somit fest.

durch Punktbewertung ent-wickelten Bürgermeister und Ge-meinderäte eine Hierarchie mit fol-genden sechs wirkungsrelevanten Zielen:

1. natur- und Landschaftsschutz, flächenverbrauch

2. Gewerbe und Arbeitsplätze

3a. innerörtliche entwicklung, Leerstände (wohn- und Gewerberäume)

3b. neues Bauland ausweisen

5. Verkehrskonzept, Verkehrsprobleme

6. Ausreichende nahversorgung

eine wichtige erkenntnis daraus war, dass die politischen themen „innenentwicklung“ und „Außen-entwicklung“ der Gemeinde die gleiche Punktzahl erhielten und somit zukünftig gleichberechtigt zu diskutieren sind. diese ausge-glichene Zielkarte war das ergeb-nis des ersten klausurtages und machte bereits deutlich, in welche

Richtung die schwerpunkte der zu-künftigen Gemeindepolitik gehen sollen.

Am zweiten tag ordneten die kleingruppen diesen mittelfristi-gen wirkungszielen kurzfristige Leistungsziele und einzelne Maß-nahmen zu. Hierbei wurde auch eine Aussage über die Beteiligung der Bürgerschaft und die finan-zierung getroffen. die teilnehmen-den erarbeiteten die Lösungsvor-schläge auf einer Pinnwand und diskutierten diese später in der Gruppe. es folgte eine erörterung der einzelnen schritte, die zum er-reichen des wirkungsziels benötigt werden. Letztendlich erfolgte die dokumentation in einer tabellari-schen übersicht.

Am ende des klausurwochen-endes hatte die Gemeinde steißlin-gen folgende ergebnisse:

1. eine abgestimmte Zielkarte mit wirkungszielen für die kommen- den Jahre

2. eine demokratisch gewählte Hierarchie der sechs wichtig- sten wirkungsziele.

3. eine Bestimmung der Leistungs- ziele für die jährliche Haushalts- planung.

4. eine Zuordnung der einzelnen Maßnahmen für die umsetzung der Ziele.

5. eine dokumentation der ergeb- nisse in vorbereiteten tabellen.

neben den erzielten ergebnis-sen dient ein solches klausurwo-chenende auch der Zusammen-arbeit und dem gegenseitigen Ver-ständnis der Gemeinderätinnen und -räte. die teilnehmenden ent-wickelten sehr diszipliniert, effek-tiv und effizient eine gemeinsame strategie für die zukünftigen kom-munalpolitischen Beschlüsse des Gemeinderates. diese ergebnisse müssen nun in dem politischen Gremium weiter konkretisiert und durch Beschlüsse umgesetzt wer-den. in diesem sinne ist die Ge-meinde steißlingen auf einem sehr guten kommunalpolitischen weg. |

Kontakt:Prof. Dieter BrettschneiderHochschule [email protected]

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Auf gute Zusammenarbeit bei der Ausbildung für den gehobenen feuerwehrtechnischen

Dienst (v.l.: Thomas Neu (stellvetretender Schulleiter), Prof. Charlotte Schulze (Ver-

antwortliche seitens der Hochschule Kehl), Rektor Prof. Paul Witt (Hochschule Kehl),

Thomas Egelhaaf (Leiter der Landesfeuerwehrschule)).

L A n d e s f e u e R w e H R s C H u L e u n d H O C H s C H u L e

Kooperation geschlossen

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die Landesfeuerwehrschule (Lfs) und die Hochschule für öffentliche Verwaltung kehl arbeiten künftig bei der Ausbildung für den gehobenen feuerwehrtechnischen dienst zusam-men.

die kooperation sieht vor, dass drei dozenten der Hochschule kehl die themenbereiche staatsbürger-kunde/Rechtskunde, Verwaltungs-kunde sowie Haushalts- und kas-senwesen übernehmen. neben der eigentlichen unterrichtsgestaltung anacht Lehrgangstagen werden die Professoren auch Prüfungsaufga-ben erstellen und die erstkorrek-turen übernehmen. „nachdem die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den gehobenen feuerwehr-technischen dienst überarbeitet worden ist und gleichzeitig einige hochqualifizierte externe Referen-ten ausgeschieden sind, die in der Vergangenheit für die Lfs in diesen themenbereichen tätig waren, er-

gab sich für uns die Möglichkeit, die Lernfelder neu zu ordnen“, erklärt der Leiter der Landesfeuerwehrschule thomas egelhaaf. „für uns als Ver-waltungshochschule ist die koopera-tion interessant, da wir so auch den gehobenen feuerwehrtechnischen dienst direkt erreichen. im übrigen bieten wir im Rahmen unserer neu gegründeten fortbildungseinrich-tung, dem kehler institut für fort- und weiterbildung (kifO), eine Reihe von Maßnahmen nicht nur für städ-te und Gemeinden, sondern auch für andere einrichtungen an. dadurch wird unser fortbildungsangebot breiter ausgerichtet“, sagt Prof. Paul witt.

Ziel ist eine dauerhafte koope-ration der beiden Ausbildungsinsti-tutionen, die beiden Partnern lang-fristig eine hohe Planungssicherheit bei der Organisation der Lehrgänge und eine fundierte und qualifizierte Ausbildung für die teilnehmerinnen

und teilnehmer in diesen Lehrgängen gewährleistet, so egelhaaf und Prof. witt.

Zusatzinformationen

der Laufbahnlehrgang für den gehobenen feuerwehrtechnischen dienst an der Lfs dauert insgesamt 18 wochen, aufgeteilt in drei Blöcke. die teilnehmenden absolvieren den Lehrgang während ihrer zweijährigen Ausbildung beispielsweise bei einer Berufsfeuerwehr. Ziel ist die erfolg-reiche Prüfung an der Lfs mit dem Abschluss zum Brandoberinspektor/-in. |

40 klartext_0115 | partner

Weitere Infos im Internet unter:www.lfs-bw.de

Am Mittwoch, 20. Mai, um 18 uhr berichten studierende der Hoch-schule kehl im Rahmen der Veranstaltungsreihe „studium Generale / forum Zukunftsfragen“ über ihre erfahrungen mit dem Programm kallikratis in Griechenland. Gleichzeitig eröffnen die studentinnen nora schröder und Anna-Lena sender (studium kulturwissenschaften an der universität Lüneburg) die Ausstellung „Arthen – eine künstleri-sche suche nach europa“ in den Räumlichkeiten der Hochschule.

Programm• 18 uhr: Begrüßung und kurzvorstellung des „Arthen“-Projekts exkursionsbericht und Griechenland-erfahrungen der studierenden der Hochschule kehl• Anschließend Möglichkeit zur diskussion• 19 uhr: Ausstellungseröffnung mit musikalischer Begleitung

Anschließend sind die Besucher zu umtrunk und imbiss eingeladen.

Arthen – Eindrücke und Perspektiven (aus Griechenland)s e M i n A R u n d V e R n i s s A G e

Das Proseminar „Kallikratis“

nein, kallikratis ist kein griechischer Philosoph der neuzeit, sondern eine Antwort der griechischen Regie-rung auf die großen Probleme und defizite, die in der griechischen Verwaltung im Zuge des finanzkrise zu tage getreten sind. eine neue Architektur der selbst-verwaltung und der dezentralisierten Verwaltung sind die kernpunkte des Programms kallikratis. das Gesetz nr. 3852 ist verabschiedet und erlassen, doch mit der Verkündung sind die vielfältigen Probleme nicht ge-löst, sondern, zumindest für die Betroffenen, auf den ersten Blick noch größer geworden. ein klassisches „Change-Projekt“?

• wie bewältigt Griechenland angesichts der schwie- rigen Rahmenbedingungen diese große Herausfor- derung?

• welche Rolle spielt dabei die kultur?

• wo liegen relevante unterschiede zu deutschland?

nach Antworten auf diese fragen suchen die stu-dierenden während ihrer Griechenlandreise vom 10. bis 15. Mai.

Das Projekt „Arthen“

drei wochen europa: das war das Ziel einer drei-wöchigen interrail-Reise der studentinnen nora und Anna-Lena. Von ungarn ging es 2013 über den dama-ligen Beitrittskandidaten kroatien nach italien und schließlich nach Griechenland. in Athen war die krise unübersehbar: nicht nur in den lautstarken demon-strationen vor dem Parlament, nicht nur in der er-schreckenden Zahl gleichaltriger universitäts-Absol-venten ohne Job, nicht nur in dem Gesichtsausdruck der Griechen beim thema europa. Besonders ein-drücklich waren die stillen stimmen der Athener streetart-künstler, die auf sehr persönliche Art und weise die situation in Griechenland widerspiegelten.

thematisch entstand die Ausstellungidee also aus persönlichen eindrücken dieser Athener stadtspa-ziergänge: „in der Athener street Art sahen wir eine sowohl persönlich-emotionale, als auch künstlerische Ausdrucksform, die die europäische krise in Griechen-land auf eine sehr unmittelbare Art und weise sicht-bar macht“, so die studentinnen.

das Projekt wird durch das eu-Programm „Jugend in Aktion“ gefördert.

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Experten im Entwicklungsbeirat

Beratung und Organisationi n t e R n A t i O n A L e w i s s e n s C H A f t s - k O n f e R e n Z i n k A M e R u n

e u R O M É t R O P O L e s t R A s B O u R G

Am 19. september 2014 besuchte eine delegation der „national school of Administration und Magistratur (enAM)“ in kamerun im Rahmen der Vorbereitungen einer internationalen wissenschafts-konferenz zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Yaoundé (kamerun) zu einem Arbeitstreffen die Hochschule kehl. Prof. dr. ewald eisenberg und sein Mitarbeiter n. Yahaya Zakaria unterstützten das Organisationsteam und nah-men selbst an der konferenz der enAM in Yaoundé teil. während der dreitägigen internationalen wissenschafts-konferenz vom 19. bis 21. november 2014 stellten die kehler experten das thema der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in europa im Vergleich zu Afrika vor. die 349 teilnehmenden waren zumeist lokale Volksver-

treter, Akteure der dezentralen Zusammenarbeit (von Präfekten, unterpräfekten), Gouverneure und Beamte der Zentralverwaltung oder Leiter von unternehmen verschiedener Branchen. Am ende der debatten und diskussionen stand für alle teilnehmenden ein zentraler Punkt im fokus: grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterliegt einem ständigen Prozess, der immer wieder überdacht werden muss, um zu sinnvollen Lösungen zu finden. so endete die konferenz mit einer Reihe von empfehlungen, die die bestehenden strategien und Me-chanismen stärken, verbessern und erleichtern sollen. Außerdem sollen sie dabei helfen, im sinne der Zusam-menarbeit und kooperation Grenzbarrieren abzubauen und neue Brücken zu schlagen.

Prof. Dr. Joachim Beck und Prof. Dr. Hansjörg Drewello sind durch Präsident Robert Hermann zu experten im entwicklungsbei-rat der eurométropole strasbourg benannt worden. Am 1. Januar ist

die stadtgemeinschaft straßburg (Cus) in die eurométropole stras-bourg übergegangen. um eine neue dynamik der entwicklung der eu-ropastadt zu befördern, hat der entwicklungsbeirat als konsultati-

ves Gremium das Ziel, in form von empfehlungen eigene ideen und Anregungen zu den schwerpunkten „wirtschaftliche entwicklung und Arbeitsmarkt“, „digitalisierung und energiewende“ sowie „Grenzüber-schreitende Zusammenarbeit“ zu erarbeiten und dadurch die langfris-tigen Perspektiven der eurométro-pole aktiv zu beeinflussen. Jährlich werden zwei bis drei Plenarsitzun-gen des entwicklungsbeirats, in dem neben experten auch Vertreter der Zivilgesellschaft sowie europäischer, deutscher und grenzüberschreiten-der institutionen mitwirken, abge-halten. die konstitutive sitzung wird am 29. Mai in strasbourg stattfinden.

Rektor Prof. Paul Witt und sein türki-

scher Kollege Prof. Çetin Bedenstenci

(links) unterzeichneten eine Koopera-

tionsvereinbarung zwischen der Hoch-

schule Kehl und der Çağ Universität

Mersin .

themen wie ein möglicher eu-Beitritt der türkei sowie die Auswir-kungen des konflikts im irak und syrien, insbesondere die flücht-lingsproblematik, auf die türkei und die eu sollten die kehler mit den vielen praktischen und realen ein-drücken vor Ort bearbeiten. „durch die jüngsten ereignisse war mein Bild von der türkei bereits vor der Reise von skepsis geprägt. dieses Bild hat sich noch vertieft. Vor allem in den Gesprächen an der Çag uni-versität Mersin habe ich die türkei wenig aufgeschlossen oder koope-rativ erlebt. trotz der westlichen staatsform gibt es dort noch sehr traditionelle denkweisen, die eine konsensfindung in vielen Bereichen zu erschweren scheinen“, fasste stu-dentin Claudia Löffler die zehntägige türkei-Reise des Vertiefungsbereichs europa der Hochschule kehl nach Mersin und istanbul zusammen.

Gegenüber einer kooperation mit der Hochschule kehl zeigte sich die türkische universität hingegen sehr

aufgeschlossen. Rektor Prof. Paul witt war eigens für die Vertragsunter-zeichnung angereist. die Vereinba-rung soll einen künftigen Austausch von studierenden und Professoren beider universitäten erleichtern. imvergangenen wintersemester studier-ten vier Studierende der Çağ Univer-sität Mersin an der kehler Beam-tenschmiede. für die Hochschule in kehl stellt diese kooperationsverein-barung einen weiteren Baustein bei der umsetzung ihrer internationa-lisierungsstrategie dar. die univer-sität in Mersin ist eine von nur fünf Hochschulen in der türkei, die etCs-zertifiziert sind und bei denen die studienleistungen in europa leicht angerechnet werden können.

„wie tickt der Beitrittskandidat türkei wirklich?“

Ziel der Reise war es, den stu-dierenden jenseits der touristen-zentren einen einblick in das Leben

und das denken vor Ort zu geben. so sollten sie sich anschließend ein eigenes differenziertes Bild von dem Beitrittskandidaten machen können. insbesondere der Aufenthalt in Mer-sin, einer 900.000-einwohnerstadt an der Mittelmeerküste und rund 300 kilometer von der syrischen Grenze entfernt, diente dabei als Anschauungsort. wie in vielen tür-kischen Großstädten ist das Leben dort grundsätzlich westlich. im Rah-men eines internationalen sympo-siums setzten sich die studierenden zudem mit den Auswirkungen des 1. weltkrieges auseinander. die kehler Professoren eisenberg und frey hiel-ten Vorträge zur westeuropäischen Perspektive und den Auswirkungen auf die Grenzregion elsass/Baden. im Laufe des kongresses konnten die studierenden die entstehung der modernen türkei als nachfolgestaat des Osmanischen Reiches sowie die Geburt syriens und des irak als er-gebnis geopolitischer entscheidun-gen der damaligen siegermächte einordnen. |

6 Gemeinsam mit den Professoren Dr. Ewald Eisenberg und Dr. Michael Frey

waren die Kehler Studierenden Mitte Oktober in die Türkei gereist.

V e R t R A G u n t e R Z e i C H n e t

Kooperation mit türkischer Universität

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6 Beamter ist nicht gleich Beamter. Das Studienmodell

der Hochschule Kehl sehen viele andere Staaten als Vorzeigemodell

für die Ausbildung im öffentlichen Dienst.

A u s B i L d e n L e R n e n

Zusammenarbeit mit Sambia

das kehler Vorzeige-Ausbildungs-modell eins zu eins zu übernehmen, ist kaum möglich. Andere politische systeme, Verwaltungsstrukturen undauch kulturelle unterschiede er-schweren dies. die kehler Verwal-tungsexperten geben anderen staa-ten jedoch Hilfestellung.

Pädagogisches know-how zu ver-mitteln und einen strukturierten Aus-bildungsverlauf zu erarbeiten, sind die wichtigsten Ziele eines neuen kfw-Projekts, das die Hochschule kehl gemeinsam mit dem ghanai-schen institut für kommunalverwal-tung „institute of Local Government

studies“ (iLGs) in sambia (südliches Afrika) durchführt. sie unterstützendort die nationale Ausbildungsein-richtung für kommunalbeamte „Cha-limbana Local Government training institute“. durch die gezielte wei-terentwicklung und Modernisierung dieser einrichtung wollen die Pro-

jektpartner dafür sorgen, dass stets genügend qualifizierte Mitarbeiter für die sambische kommunalverwaltung ausgebildet werden.

„unser Projekt findet sich nahtlos in die im Jahre 2012 neugefassten ent-wicklungspolitischen Leitlinien desLandes Baden-württembergs ein. da-nach sollen sich auch die Hochschu-len in ihren jeweiligen disziplinen verstärkt entwicklungspolitisch en-gagieren. für unsere Hochschule ist

das der Bereich der Ausbildung von Mitarbeitern für die kommunalver-waltung.“, so Clemens schweizer, der das Projekt als akademischer Mitar-beiter an der Hochschule kehl be-treut. Projektleiter ist Prof. dr. ewald eisenberg. |

international | klartext_0115 4544 klartext_0115 | international

Das ProjektTitel“strengthening Local Governance in Zambia ii - Chalimbana LocalGovernment training institute”

ProjektpartnerHochschule für öffentliche Verwaltung kehl, institute of Local Government studies Ghana (iLGs)

Finanzierungkfw entwicklungsbank

Ansprechpartner an der Hochschule KehlProjektleiter: Prof. dr. ewald eisenberg Telefon 07851 894-143E-Mail [email protected] Mitarbeiter:Clemens schweizer Telefon 07851 894-143E-Mail [email protected]

Projektziele und -inhaltedas sambische Ausbildungsinstitut für die kommunalverwaltung „Chalim-bana Local Government training institute“ wird mit Mitteln der deutschen entwicklungszusammenarbeit in den nächsten zwei Jahren renoviert und umgestaltet. neben den infrastrukturmaßnahmen werden von deutscher seite auch die umgestaltung der Curricula und Module sowie der Lehrbe-trieb für die sambischen kommunalen Beamten gefördert. diese Aufgabe wird die Hochschule mit ihren Partnern aus Ghana übernehmen. Ziel des Projektes ist, dass das CLGti über ein bedarfsgerechtes Aus- und fortbil-dungsangebot verfügt, welches erfolgreich umgesetzt wird. dies umfasst folgende teilaspekte:• entwicklung bedarfsgerechter Aus- und fortbildungen für die kommu- nalbeamten auf Grundlage einer umfassenden Bedarfsanalyse und der entwicklung von Berufsbeschreibungen für die kommunalverwaltung• entwicklung bedarfsgerechter fortbildungen für die gewählten Vertre- ter (Ratsmitglieder, Bürgermeister) und traditionellen Autoritäten• Verbesserung der unterrichtsmethoden und -materialien• Verbesserung der Lerninfrastruktur und der Bibliothek• entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems für die Aus- und fort- bildung• Aufbau von internationalen Partnerschaften zum Austausch von erfah- rungen und Best Practice• Beratung des Ministeriums für kommunalverwaltung bei der Realisie- rung einer bedarfsgerechten Personalentwicklungsplanung

Bild links: Mr. Maambo (links) war für Student Christian Ochs Hauptansprechpartner.

Bild oben: Der Campus der Chalimbana Institutes.

Christian Ochs (Bild oben: Vierter von rechts) studiert den Masterstudiengang „Euro-

päisches Verwaltungsmanagement“ an den Hochschulen Kehl und Ludwigsburg. Er

absolvierte ein dreimonatiges Auslandspraktikum am Chalimbana Institute in Sambia.

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Der Hafen von San Pedro ist im Hinblick auf den Containerumsatz der größte der USA

und verfügt u.a. über ein vollautomatisiertes Be- und Entladeterminal.

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Studienreise und Proseminar in den USAB i t t e R e k ä L t e u n d f R ü H L i n G

6 Im Februar war es für Studierende der Hochschule Kehl

erneut möglich, im Rahmen eines Proseminars an einer

Studienreise in die USA teilzunehmen, das von Prof. Uwe

Busbach-Richard organisiert wurde.

Zunächst ging die Reise nach Ann Arbor im us-Bundesstaat Mi-chigan. dort konnten die teilneh-menden ihre Handschuhe, schals und Mützen bei nachttemperatu-ren von bis zu minus 30 Grad gut gebrauchen. in Ann Arbor stand zunächst ein Besuch der stadtver-waltung auf dem Programm, der von Brigitte Maassen arrangiert wurde. neben einem Gespräch mit dem Bürgermeister, das inter-essante eindrücke in die struktur der kommunalen Verwaltung ge-währte, wurden die konzepte zur Behandlung von sturmwasser undder erfassung des öffentlichen undprivaten Baumbestandes vorge-stellt. insbesondere der zweite Punkt ist bemerkenswert, da die stadtverwaltung von Ann Arbor den Baumbestand als eine nach-haltige Ressource für die stadtent-wicklung ansieht und ein aktive Bepflanzungs- und erhaltungsstra-tegie verfolgt.

Am folgenden tag wurde das Proseminar an der eastern Michi-gan university (eMu) in Ypsilanti durchgeführt, mit der die Hoch-schule kehl seit Jahren gute kon-takte pflegt. das Proseminar wurde von seiten der Hochschule kehl

von den begleitenden dozenten Prof. dr. Jürgen kientz und Prof. dr. dieter kiefer betreut und hatte das thema „Aktuelle Anforderun-gen und erwartungen der Bürger an eine moderne Verwaltung – ein Vergleich zwischen den usA unddeutschland“. die studierenden referierten u.a. über e-Govern-ment, infrastrukturinstandhaltung und die Herausforderungen des demographischen wandels in eng-lischer sprache an der eMu. die amerikanischen Professoren und die Zuhörer aus den Verwaltun-gen waren sehr angetan von der struktur und dem inhalt der Prä-sentationen, so dass den Vorträgen angeregte diskussionen folgten. Organisiert wurde das Proseminar auf amerikanischer seite von Prof. Joe Ohren.

nach einem inlandsflug war die zweite station der Reise Los Angeles, das uns mit plus 20 Grad begrüßte und dafür sorg-te, dass schal, Mantel und Mütze bis zum ende der Reise im kof-fer verstaut wurden. für die da-rauffolgenden drei tage hatte Associate Attorney Howard Gluck von der staatsanwaltschaft Los Angeles ein sehr umfangreiches

und interessantes Programm orga-nisiert. der Hafen von san Pedro beispielsweise ist im Hinblick auf den Containerumsatz der größte der usA und verfügt u.a. über ein vollautomatisiertes Be- und entla-determinal. die Gruppe besuchte zudem die stadtverwaltung von Los Angeles. ein Highlight war der Besuch einer Ratssitzung, Auf-fallend war der im Gegensatz zu deutschland völlig andere Ansatz, die Bürger an politischen entschei-dungen zu beteiligen. Zu jedem tagungsordnungspunkt hat jeder Bürger zwei Minuten Zeit, seine Ansichten zu äußern – egal wie ab-wegig sie auch erscheinen mögen. Außerdem werden die sitzungen im lokalen fernsehen übertragen. im Anschluss an die Ratssitzung wurde die Gruppe von dem Coun-cilmember LaBonge in Los Angeles begrüßt, der für die internationa-len kontakte der stadt zuständig ist. nach einer führung durch die City Hall schloss sich am nachmit-tag ein Besuch einer Gerichtsver-handlung an, bei der ein Auftrags-mord verhandelt wurde.

Am dritten tag wurde am Vor-mittag das Hauptuntersuchungs-gefängnis des County Los Angeles

besucht. im County Los Angeles gibt es mehr als 40 Gerichtsgebäu-de, in denen Verhandlungen an-gesetzt sind. Pro tag müssen des-wegen ca. 18.000 Gefangene zu ihrer Verhandlung transportiert werden, um dann anschließend wieder auf die verschiedenen Ge-fängnisse des County verteilt zu werden. dies ist sowohl logistisch als auch im Hinblick auf die si-cherheit ein schwieriges unterfan-gen. Am nachmittag war es in der Polizeiakademie möglich, den si-mulationsraum für kritische situa-tionen nicht nur zu besichtigen, sondern dort auch trainingsein-heiten durchzuführen. so konntehautnah erlebt werden, wie schwie-rig die entscheidung ist, von der waffe Gebrauch zu machen oder auch nicht. nach diesem aufregen-den erlebnis wurde am Abend der transfer nach san diego durchge-führt.

dort wurde am freitagmorgen die County Verwaltung von san diego besichtigt. das County hat-te freundlicherweise Vorträge zu den themen e-Government und Personal vorbereitet, die zu einem angeregten Austausch und Ver-gleich der unterschiedlichen An-

sätze in deutschland und den usA führten. die Veranstaltung war für alle Beteiligten sehr informativ. Am nachmittag konnte dann doch noch ein Gefängnis besichtigt wer-den – das des County san diego. einigen studierenden imponierte insbesondere die schutzausrüs-tung und -bewaffnung, die im falle von widerspenstigen Gefangenen eingesetzt wird. sie ließen es sich nicht nehmen, die kleidung anzu-probieren.

weiter ging es von san diego nach santa Barbara, um die dortige Jugendpflichtverteidigerin zu tref-fen. es war interessant zu hören, dass das Pflichtverteidigersystem in den usA erst knapp 50 Jahre alt ist. Außerdem wird es von County zu County innerhalb von kalifor-nien unterschiedlich gehandhabt. es gibt sowohl das konzept des staatlich angestellten Pflichtver-teidigers als auch der Bestellung von Pflichtverteidigern, wobei sich die beiden Ansätze gegen-seitig ausschließen. es ergab sich eine angeregte diskussion über die Vor- und nachteile der beiden An-sätze. Organisiert wurde das tref-fen von Prof. Richard Ross, der als kunstfotograf an der university

of santa Barbara unterrichtet. er hat bereits zwei Bücher mit foto-grafien und Gesprächsnotizen mit jugendlichen amerikanischen Ge-fängnisinsassen veröffentlicht und engagiert sich stark für einen stär-keren Resozialisierungsgedanken im Jugendstrafvollzug der usA. Bei der erläuterung seiner Bilder stell-te er dar, dass die Jugendlichen in den einzelnen Bundesstaaten sehr unterschiedlich behandelt werden, und das leider insbesondere die ansonsten eher liberalen staaten wie zum Beispiel kalifornien im Hinblick auf die Jugendlichen sehr wenige Ressourcen zur unterstüt-zung und wiedereingliederung zur Verfügung stellen. nach diesem sehr beeindruckenden Vortrag von Prof. Ross schloss eine Campustour den Besuch der university of santa Barbara und die studienreise ab.

Mit vielen informationen über die Veraltungsstrukturen und den strafvollzug in den usA im Ge-päck reiste die Gruppe wieder nach deutschland zurück. |

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Neu im International Office

Seit Dezember 2014 vertritt Nóra Mühl die Leiterin

des International Office der Hochschule. Nach ihrer

Elternzeit wird Kathrin Schindler im Herbst dieses

Jahres ihr Amt wieder übernehmen.

Studierende: frau Mühl, wie sieht ihr bisheriger beruf-licher werdegang aus?

Mühl: ich komme ursprünglich aus ungarn und habe dort meinen Bachelor in Verwaltungswissenschaften ge- macht. während eines erasmus-semesters an der Hoch-schule für öffentliche Verwaltung und finanzen in Lud-wigsburg habe ich von dem Masterstudiengang „europä-isches Verwaltungsmanagement“ erfahren. ich entschied mich, nach meinem Bachelor weiter zu machen. während meines Masterstudiums absolvierte ich im europabüro der baden-württembergischen kommunen in Brüssel und im staatsministerium in stuttgart verschiedene Praktika. dazu kamen die theoriesemester in kehl und Ludwigs-burg und meine Masterarbeit. darin beschäftigte ich mich mit der Zusammenarbeit zwischen deutschland und un-garn. im Oktober 2014 war ich dann fertig und habe ange-fangen, mich zu bewerben. so bin ich dann auf diese stelle an der Hochschule kehl gekommen.

Studierende: wie erleben sie den unterschied zwi-schen den Verwaltungen in deutschland und ungarn?

Mühl: das ist schwer zu sagen, da ich in ungarn nie wirklich in der Verwaltung gearbeitet habe. Aufgefallen sind mir hauptsächlich interkulturelle unterschiede. wenn die ungarn zum Beispiel eine frist bis morgen früh haben, sind sie etwa am späten nachmittag fertig. die deutschen dagegen wären schon gestern fertig. das musste ich erst lernen, als ich nach deutschland gekommen bin (lacht).

Studierende: was hat den Reiz dieser stelle ausge-macht? schließlich ist sie ja befristet.

Mühl: in der Verwaltung habe ich gemerkt, dass man ausländische Bewerber nicht so oft nimmt. Zudem bin ich ja noch Berufseinsteigerin. und ehrlich gesagt, jede stelle in der Verwaltung ist befristet, wenn man nicht gerade ver-beamtet ist. Ob das zehn Monate oder zwei Jahre sind, ist da eher egal. Hauptsache, erstmal Berufserfahrung sam-meln können. und der Aufgabenbereich hier ist einfach su-per. da habe ich mich sehr gefreut, diese stelle bekommen zu haben. sie spricht genau meine interessen an und ich kann mir gut vorstellen, auch in Zukunft in diesem Bereich zu arbeiten.

Studierende: was sehen sie denn als Herausforderun-gen in ihrem neuen Job?

Mühl: Also für mich war es am Anfang ziemlich schwie-rig, dass fast alles nur in Papierform funktionierte. Viele unterlagen liegen uns nur in ausgedruckter form in Ord-nern vor, die schwierig zu finden sind. Aber mittlerweile gibt es ja auch die Möglichkeit, das Ganze zu digitalisieren. das will ich auch in den nächsten Monaten noch angehen: Mich erkundigen, welche Programme mir zur Verfügung stehen, um diese digitalisierung umzusetzen.

Studierende: Profitieren sie hier im „international Of-fice“ denn auch von ihren ungarischen wurzeln?

Mühl: Ja, aktuell planen wir eine studienreise nach ungarn. da werden meine kenntnisse gebraucht. es gibt leider nur wenige studierende, die ein Praktikum in un-garn machen wollen. Aber bei interesse bin ich da, um tipps und empfehlungen zu geben.

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INTERVIEW

Nóra Mühl

Merdan Seker ist Kampagnen-Gesicht

Open Air-Konzert und Sommerfest

M e H R M i G R A t i O n i M Ö f f e n t L i C H e n d i e n s t

s P i e L , s P A s s , s P A n n u n G u n d M u s i k

„Vorteile statt Vorurteile“ ist so etwas wie das Lebensmotto von Merdan seker aus willstätt. der 20-jährige student der kehler Hochschule ist frisch gebackener Botschafter der kampagne „Vielfalt macht bei uns karriere“, mit der das baden-württembergische integrationsministerium für eine interkulturelle Öffnung des öffentlichen dienstes wirbt. Hinter-grund: Zwar hat im südwesten jeder vierte Arbeitnehmer einen Migra-tionshintergrund, dieser Anteil beträgt im öffentlichen dienst jedoch gerade einmal 14 Prozent.

Merdan sekers familie stammt aus der türkei und ist kurdischer Abstammung. seine eltern waren unter schwierigsten umständen Anfang der 90er Jahre nach deutschland gekommen, kurz darauf kam Merdan zur welt: „wir hatten es am Anfang sehr schwer. Mir und meiner familie ist damals geholfen worden.“

seker ist einer von zehn Botschaftern der imagekampagne für mehr Migranten im öffentlichen dienst. Als er seinen freunden erzählte, dass er an der Hochschule kehl studieren will, sei er mit den üblichen Beam-ten-Vorurteilen konfrontiert worden, berichtet er. der öffentliche dienst hat ein image-Problem. keine frage. Gegen diese Vorurteile will Merdan seker etwas unternehmen und wirbt deshalb für die Vorteile der Verwal-tung. Vorteile statt Vorurteile: „die Verwaltung ist der Motor von allem. Ohne gute Verwaltung funktioniert nichts“, ist seker von den Vorteilen überzeugt. (Quelle: Kehler Zeitung)

Am donnerstag, 11. Juni, ab 16 uhr feiern beim diesjährigen sommerfest wieder studierende, ehe-malige und Professorinnen und Professoren auf dem kehler Hochschulcampus. traditionell wird Rektor Prof. Paul witt das fest mit dem fassanstich eröffnen. die studierendenselbstverwaltung (ssV) arbeitet mit vielen Helfern auf Hochtouren an den Vorbereitungen. unterhaltsam und spannend fällt auch in diesem Jahr das Programm aus. dozentenversteigerung, „schlag

den Prof“, Gesangseinlagen der Professorinnen und Professoren und jede Menge gute musikalische unter-haltung sind garantiert. Zudem gibt es sicher auch die eine oder andere überraschung. feiern sie mit!

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campus | klartext_0115 5150 klartext_0115 | campus

Besonders freute sich Prof. Dr. Kay-Uwe Martens (Mitte) über den Besuch von SWR3-

Moderator Norbert Diener (links). Vor rund 15 Jahren gründete der Jurist den Hoch-

schulradiosender. Redaktionsleiterin Vanessa Schmidt (rechts) unterstützt die Studie-

renden.

6 Aktuelle Informationen, Wetter, Verkehr und alles mit etwas Spaß und

Humor gewürzt – Vielfältigkeit macht eine gute Radiosendung aus.

n O R B e R t d i e n e R Z e i G t w i e M A n R A d i O M A C H t

Radio-Profi an Beamtenschmiede

„Radio machen ist einfach geil!“, findet norbert diener, Moderator und verantwortlich für das Programmlay-out beim südwestrundfunk (swR3). das Radio-urgestein war im novem-ber 2014 zu Gast an der Hochschule kehl. Vom Journalist und Radioprofi bekamen die 15 studierenden des kehler Radioteams viele tipps für ihre eigene Morning-show. die Beamten-anwärter machen nämlich selbst Ra-dio. während des semesters senden sie täglich live von 7.35 bis 8.00 uhr aus dem Radiostudio der Hochschu-le kehl. in kehl können die Hörer die sendung über den internet-stream auf www.office-radio.de abrufen. die freiburger hören die sendung auf der Frequenz 88,4 UKW.

Verwaltung und Radio – wie passt das?

„dazu braucht es eine gute idee und ganz viel Leidenschaft“, meint Prof. dr. kay-uwe Martens. seit

nunmehr 20 Jahren lehrt er an der Hochschule kehl staats- und Verwal-tungsrecht. doch die eigentliche Pas-sion des Juristen galt schon immer dem Journalismus und vor allem dem Radiomachen. und hier setzen swR3 und „Macher“ wie norbert diener die Maßstäbe. Vor rund 15 Jahren grün-dete Martens mit unterstützung der Landesanstalt für kommunikation in stuttgart das Office-Radio an der Hochschule kehl. und seitdem ma-chen die studierenden Radio. dabei berichten sie über das Leben an der Hochschule und alles, was sie sonst noch interessiert. so war es für den Professor etwas ganz Besonderes, diener in seinem Hochschulstudio zu begrüßen.

dass Radiomachen nicht nur „ins Mikrofon plappern“ ist, haben die Bachelorstudierenden gleich in ihrer ersten Live-sendung im september und jetzt von norbert diener erfah-ren. für eine gute sendung bedarf es einiger Vorbereitung und Recherche,

wie auch der swR3-Mann mehrfach betonte. und das alles neben einem vollen Vorlesungsplan und den klau-suren zu semesterende. Große un-terstützung bekommen sie dabei von Redaktionsleiterin Vanessa schmidt, Presserefentin an der Hochschule kehl, die die Ausbildung der studie-renden leitet. Zwei semester lang produzieren die studierenden im Rahmen eines studienprojekts die Morning-sendung, machen umfra-gen, interviewen Professoren, stellen die besonderen Hobbies ihrer kom-militonen vor und vieles mehr. |

Lehrvideo „Prozessuales Verhalten vor Gericht“Das e-learning-Angebot der Hochschule wächst:

Ein neu produziertes Video zeigt, wie man sich als

Verwaltungsmitarbeiter auf eine Gerichtsverhand-

lung vorbereitet und vor Gericht korrekt verhält.

Initiator war der Beauftragte für Hochschuldidaktik

Prof. Dr. Stefan Stehle.

Klartext: was war der Anlass, dieses Video zu drehen?

Stehle: Ganz einfach: in unserem Curriculum klafftebislang eine schmerzliche Lücke. wir bringen unseren studierenden zwar bei, wie man einen Ausgangs- und einen widerspruchsbescheid schreibt. Aber wir brin-gen ihnen bislang nicht bei, wie es danach weitergeht. was ist, wenn der Bürger klagt? wie verfasse ich dann meine klageerwiderung? wie bereite ich mich auf die mündliche Verhandlung vor? und wie verhalte ich mich vor Gericht?

Klartext: und diese Lücke füllt das neue Video?

Stehle: Ja, genau. das Video wird im sechsten semester gezeigt. das Querschnittsmodul „Verwal-tungsrechtliche kernkompetenzen“ soll unseren studierenden den letzten verwaltungsrechtlichen schliff geben, bevor sie dann in die Praxis gehen. wir wiederholen dort Ausgangs- und widerspruchsbe-scheid, vor allem deren tenorierung. Aber dann ge-hen wir eben noch einen schritt weiter. wir beschäf-tigen uns mit der situation, dass eine klageschrift auf unserem schreibtisch landet und lernen, wie man dann die klageerwiderung verfasst. und ganz am ende des sechsten semesters – gewissermaßen als „Rausschmeißer“ – schauen wir uns dann das neue Video an. dabei lernen die studierenden, wie man sich auf die mündliche Verhandlung vorbereiten kann und wie die schließlich abläuft. das Ganze geschieht an-hand eines konkreten falles aus der Rechtsprechung. übrigens: interessierte finden das Video auch jederzeit auf youtube in unserem Hochschul-kanal.

Klartext: wie ist das Video eigentlich entstanden?

Stehle: das war ganz schön aufwändig. das Video ist zwar „nur“ eine stunde lang – aber dafür haben wir rund ein dreivierteljahr an Arbeit reingesteckt. Zunächst mussten fördergelder aufgetrieben, das drehbuch ge-schrieben und die Rollen besetzt werden. Gedreht ha-ben wir einen tag lang am Verwaltungsgerichtshof in Mannheim. Ganz am schluss musste noch der schnitt durchgeführt werden – das hat nochmal irre viel Zeit und Arbeit gekostet. Bei der technischen Realisierung hat uns Herbert Lutz aus kehl geholfen – ohne ihn wäre das ganze Projekt ohnehin nicht möglich gewesen.

Klartext: wer spielt eigentlich mit?

Stehle: ich sag mal: die „Hochschule-kehl-Allstars“. den Vorsitzenden spielt kollege Prof. Martin trockels, die Berichterstatterin die kollegin Prof. dr. Annette Bernards. den Anwalt des klägers gibt kollege Prof. dr. Bernd Brenndörfer und den Vertreter der beklag-ten stadt der kollege Prof. dr. thorsten Hesselbarth. Hinzu kommen natürlich zahlreiche studierende vor und hinter der kamera. ich selbst spiele den „erklärer“. Man sieht sofort: eine absolut hochkarätige Besetzung. Hollywood wird sich künftig warm anziehen müssen... im ernst: ich bin sehr glücklich, an einer so familiären Hochschule arbeiten zu dürfen. es war kein Problem, kollegen und studierende für das Projekt zu gewinnen und zu begeistern. Alle haben hervorragend zusammen-gearbeitet. und es hat uns allen so viel spaß gemacht, dass ich sagen kann: das war sicher nicht unser letztes Video! |

INTERVIEW

Prof. Dr. Stefan Stehle

Office-Radio – reinhören unter www.office-radio.deJeden Montag bis Freitag von 7.35 bis 8.00 Uhr live!

Ansprechpartner:Prof. Dr. Kay-Uwe Martens [email protected] [email protected]

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Zahlreiche Ehrungen für besonders gute Leistung

2 8 4 A B s O L V e n t e n V e R A B s C H i e d e t

der öffentliche dienst in Ba-den-württemberg bekommt nach-wuchs. 284 Absolventinnen und Absolventen verabschiedete die Hochschule kehl bei der Bache-lorfeier am 12. März in der kehler stadthalle. der fünfte Bachelor-jahrgang steht hervorragenden Be-rufsmöglichkeiten gegenüber. das ergab die umfrage der Hochschule, an der 68 Prozent der Absolventen teilgenommen haben. davon hat-ten zum Zeitpunkt der Abschluss-prüfung bereits „92 Prozent eine stelle sicher oder in Aussicht, 83 Prozent davon werden direkt in ein Beamtenverhältnis übernommen“, freute sich Rektor Prof. Paul witt. der diesjährige Abschlussjahrgang hatte am 1. März 2012 mit 318 stu-dienanfängern begonnen. davon haben 14 studierende die Prüfung nicht bestanden, 20 weitere haben das studium vorzeitig abgebro-chen, die Hochschule gewechselt oder wurden wegen Mutterschutz oder aus anderen Gründen beur-laubt.

Hauptabnehmer der kehler Ba-chelorstudierenden sind auch in diesem Jahr die Landkreise mit

rund 28 Prozent, gefolgt von den städten über 100.000 einwohner, also den stadtkreisen mit 24 Pro-zent, den städten zwischen 20.000 und 100.000 einwohnern mit 17 Prozent und den kleinen Gemein-den bis 20.000 einwohner mit 15 Prozent. das freute vor allem Gudrun Heute-Bluhm, Geschäfts-führendes Vorstandsmitglied des städtetags Baden-württemberg, und den Vizepräsidenten des Ge-meindetags, Bürgermeister Jürgen kurz.

frauen in führungspositionen

in ihrer festansprache forderte Landrätin stefanie Bürkle, Land-ratsamt sigmaringen, die Absol-venten auf, ihre eigenen wege zu gehen. sie sprach von karriere, Herausforderungen und vor allem von der sinnhaftigkeit dieses viel-seitigen Berufsfeldes, denen die Hochschulabsolventen nun gegen-überstehen. dass das alles gerade auch als frau möglich ist, machte sie an ihrem eigenen Beispiel deut-lich. damit sprach sie vor allem die

Absolventinnen des Jahrgangs an. können und Persönlichkeit würden die zukünftigen entscheidungen der institutionen des öffentlichen dienstes prägen, so die Juristin. dabei seien die Beamten nicht vom eigenen „Benefit“ getrieben, son-dern stets dem Gemeinwohl ver-pflichtet. „Gestalten sie“, forderte die Landrätin, die öffentliche Ver-waltung biete dafür eine fülle von Möglichkeiten.

„Also los, lasst uns Geschichten schreiben und nie stehen bleiben. und wenn doch, dann nur für die dauer von nem furz, um zu begrei-fen – das studium an der Hochschule kehl war viel zu kurz!“ ein wahrhaf-tes feuerwerk an worten, Anekdo-ten und Glückwünschen feuerte die zweite Vorsitzende des Allge-meinen studierendenausschusses(AstA) Verena Gerstner ab. die welt bunter machen, neues wagen und dabei im Herzen immer noch die Hochschule kehl tragen, legte sie ihren ehemaligen kommilitonen nahe. Belohnt wurde sie vom Pub-likum mit vielen Lachern und sze-nen-Applaus.

ehrungen und Preise

traditionell belohnte die Hoch-schule kehl die besondere Leistung der zehn besten studierenden. da bei diesem Jahrgang mehrere stu-dierende die gleiche Abschlussnote erreicht haben, konnte Rektor witt elf Absolventen zu einem hervor-ragenden Abschlussergebnis gra-tulieren. „Ganz besonders freue ich mich, dass in diesem Jahr auch wieder einige Männer unter den Besten sind“, so witt. den Preis für die beste Absolventin stiftete die Badische Beamtenbank karlsruhe. Alexander konzak, direktionsbe-vollmächtigter für den öffentlichen sektor, überreichte Absolventin Vanessa Roth ein Preisgeld in Höhe von 1000 euro. das zweit-beste ergebnis erzielten die Ab-solventinnen Larissa Arnold undsarah Litterst. erstere erhielt denPreis des städtetags Baden-würt-temberg, den ihr das Geschäfts-führende Vorstandsmitglied GudrunHeute-Bluhm überreichte. Jürgen katz, Geschäftsführer der Landes-bank Baden-württemberg (LBBw immobilien kommunalentwicklungGmbH) gratulierte sarah Litterst

zum erfolgreich absolvierten Ba-chelorstudium und überreichte auch ihr einen Preis.

die acht weiteren besten Absol-ventinnen und Absolventen gingen dank großzügiger spenden eben-falls nicht leer aus. in der Reihen-folge des ergebnisses zeichnete die Hochschule auch die studierenden Michael Rohleder, Oliver daam, Manuela theresia Mayer, felix Bru-ckert, sabrina stender, ina werner, Vasili franco und tobias Herzen-stiel für ihre guten Leistungen aus.

nicht nur gute noten belohnt

für den Gemeindetag Baden-württemberg stehen nicht nur gute noten im Vordergrund. für Vizepräsident und Bürgermeister Jürgen kurz (Gemeinde niefern-Öschelbronn) ist vor allem das engagement über die studienleis-tung hinaus von Bedeutung. Be-sonders engagiert zeigte sich trotz des straffen Vorlesungsplans Ab-solvent felix Bruckert. er erhielt in diesem Jahr den ehrenamtspreis.

Bruckert engagierte sich als Grup-pensprecher, organisierte tutorien zur Prüfungsvorbereitung und vie-les mehr. neben seinem sozialen engagement ist er auch politisch interessiert. so war er maßgeblich an der Organisation der demon-stration der Beamtenanwärter ge-gen die senkung der eingangsbe-soldung in stuttgart beteiligt. nun möchte der Absolvent, der unter den Jahrgangsbesten war, noch ein Jurastudium anhängen.

Breda nußbaum, Chefredakteu-rin des staatsanzeigers, zeichnete im namen des staatsanzeigers die drei Absolventen für die beste Ab-schlussarbeit im Bereich Personal aus. wie erfolgreiches Personal-management aussehen kann, erör-terten steffen florian stotz, nicole klenk und dorothee seidl in ihren Bachelorarbeiten.

den musikalischen Rahmen ge-staltete traditionell das Hochschul-orchester. nach dem offiziellen teil feierten die Absolventen gemein-sam mit den „noch-studenten“ beim Bachelor-Ball in der kehler stadthalle. |

Vanessa Roth (rechts) war die Beste

dieses fünften Bachelorjahrgangs

(links: Alexander Konzak, Direktions-

bevollmächtigter für den öffentlichen

Sektor der Badischen Beamtenbank).

284 Absolventen des fünften Bachelorjahrgangs verabschiedete die Hochschule Kehl. Die besten von ihnen wurden mit zahlreichen

Preisen und Auszeichnungen belohnt. (von links: Ministerialdirektor Dr. Herbert O. Zinell, der selbst in Kehl studiert hat; Hochschulrats-

vorsitzender Prof. Stefan Gläser; Landrätin Stefanie Bürkle; Breda Nußbaum, Chefredakteurin Staatsanzeiger; Bürgermeister Jürgen

Kurz, Vizepräsident des Gemeindetags Baden-Württemberg; Absolventin; Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied

Städtetag Baden-Württemberg; weitere ausgezeichnete und geehrte Absolventen; rechts außen: Rektor Prof. Paul Witt).

Sozial und politisch engagiert zeigte sich während des Studiums

Felix Bruckert, der zudem unter den elf besten Absolventen war.

Dieses Engagement belohnte der Gemeindetag Baden-Württem-

berg mit dem Ehrenamtspreis (von links: Bürgermeister Jürgen

Kurz, Vizepräsident des Gemeindetags, Felix Bruckert).

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Am 14. April trafen sich die Rektoratsmitglieder der Hochschulen für öffentliche Verwaltung kehl und Lud- wigsburg zu einer gemeinsamen Arbeitstagung in kehl. die siebenköpfige Runde diskutierte insbesondere Maß-nahmen, um die ohnehin gute Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Hochschulen zu intensivieren. Zu den gemeinsamen Aktivitäten zählen beispielsweise der Online-Blog www.verwaltungmodern.de oder der Lehrgang Bürgerbeteiligung. ein großes Anliegen der Leitungsgremien beider Hochschulen ist die feinjustie-rung und Optimierung des gemeinsamen Bachelorstu-diengangs „Gehobener Verwaltungsdienst – Public Ma-nagement“ und der Masterstudiengänge „europäisches Verwaltungsmanagement“ und „Public Management“.

Zum Bild: Gemeinsam für eine qualitativ hochwertige Ausbildung an den Hochschulen für öffentliche Verwal-tung im Ländle: die Rektorate der beiden Verwaltungs-hochschulen kehl und Ludwigsburg trafen sich zum Austausch.

v.l. kanzler Arnold Heitz (kehl), Rektor Prof. Paul witt (kehl), interims-Rektor Prof. dr. Hartmut Melenk (Lud-wigsburg), Prorektor Prof. dr. Gerald sander (Ludwigs-burg), Prorektorin Margarete Berndt (Ludwigsburg), Prorektor Prof. dr. Jürgen kegelmann (kehl), kanzlerin ingrid dunkel (Ludwigsburg).

campus | klartext_0115 5554 klartext_0115 | campus

Am 19. März waren die elf besten kehler und die zehn besten Ludwigsburger Absolventinnen und Absol-venten des diesjährigen Abschlussjahrgangs zu Gast im staatsministerium in stuttgart. dr. florian steg-mann, Ministerialrat im staatsministerium, empfing die Jahrgangsbesten in Vertretung von staatssekretär klaus-Peter Murawski und ehrte die ehemaligen stu-dierenden für ihre herausragenden Leistungen. dabei sprach er ihnen dank und Anerkennung aus und lud die frischgebackenen Bachelor of Arts in Public Manage-ment zu einer feierstunde ein. seitens der Hochschule kehl begleitete kanzler Arnold Heitz die diesjährige „Besten-Gruppe“.

11 beste Kehler geehrt

Kommunales Finanzmanagementn A C H w u C H s t A L e n t d e s J A H R e s 2 0 1 5

e M P f A n G i M s t A A t s M i n i s t e R i u M

der Berufsverband der kommunalen finanzverwal-tungen in Baden-württemberg e.V. hat im erweiterten Landesvorstand im september 2014 entschieden, ab dem Jahr 2015 den Preis „kommunales finanzmanage-ment - nachwuchstalent des Jahres“ auszuloben. erst- malig erhielt eine Absolventin des diesjährigen Abschluss- jahrgangs diese Auszeichnung als „nachwuchstalent des Jahres im Bereich kommunales finanzmanagement“. die beiden Bkf-Vorstandsmitglieder stefanie Baumann-und ines kleiner überreichten der Preisträgerin stefanie werbel den Preis. dieser setzt sich aus folgenden ele-menten zusammen:Forum: Vorstellung des eigenen Bachelorthemas im Rahmen der Landesfachtagung im sommerMitgliedschaft: 1 Jahr kostenlose Mitgliedschaft im Bkf (fachverband kommunale finanzen in Bw)Einblick: teilnahmemöglichkeit in der nächsten sitzung des erweiterten LandesvorstandesPrämie: Geldpreis in Höhe von 1.000 euro

der Auswahl von stefanie werbel lagen folgende kri- terien zugrunde, sofern diese von den kwR- sowie BwL-dozenten der Hochschule beurteilt werden konnten:• Leidenschaft/Begeisterungsfähigkeit für den finanzbereich (im unterricht)

• kreativität bei der Problemlösung (im unterricht)• integratives (ganzheitliches) denken (im Rahmen des unterrichts)• (vermutetes) entwicklungspotenzial • kollegiales Verhalten/ teamfähigkeit (im unterricht)• inhaltliche Qualität sowie Praxisrelevanz der Bachelorthesis• Mehrwert der Bachelorthesis für das kommunale finanzmanagement• eigenleistungsanteil/Problemlösungskompetenz der Bachelorthesis• innovationsgrad der Bachelorthesis• komplexitätsgrad der Bachelorthesis

Aus dem Zweitgutachten geht grundsätzlich folgen-der inhalt hervor:das sehr interessante und zudem aktuelle thema„Privatisierung in der wasserversorgung – situation indeutschland“ wird von frau werbel in ihrer Bachelorar-beit inhaltlich gut strukturiert und sehr anschaulich dar-gestellt. die Autorin beschränkt sich dabei in ihrer Arbeit nicht nur auf die darstellung der rechtlichen Rahmenbe-dingungen, möglicher Modelle der Privatisierung sowie der aktuellen situation im Bereich wasserversorgung in Baden-württemberg, sondern geht darüber hinaus auch auf die themen kennzahlenvergleich und Benchmarking sowie internationale Privatisierungsmodelle am Beispiel von england, wales und frankreich ein. insbesondereLetzteres verdeutlicht sie mit den durch die Privatisie-rung im Bereich wasserversorgung einhergehenden Gefahren, z.B. eine deutliche Preiserhöhung bei gleich-zeitigem Abbau der infrastrukturqualität.

Hochschule Kehl Double-Sieger

Maßnahmen und Ziele

d u e L L d e R V e R w A L t u n G s H O C H s C H u L e n

R e k t O R A t e d e R H O C H s C H u L e n k e H L u n d L u d w i G s B u R G

die sport-teams der Hochschule kehl gewannen beim traditionellen spiel gegen die Hochschule Ludwigsburg.

sowohl im Volleyball (3:0) als auch im fußball (5:4 nach elfmeterschießen) konnten sich die kehler sport-teams beim traditionellen derby durchsetzen. Am 26. november 2014 trafen die Mannschaften der beiden baden-württembergischen Bürgermeisterschmieden im sportzentrum in kehl-Goldscheuer aufeinander. in der sporthalle dominierte die Volleyball-Gruppe der Gastge-ber deutlich und siegte mit 3:0 sätzen. Angefeuert durch die zahlreichen fans und die jeweiligen Cheerleader-teams lagen sie zu keiner Zeit zurück und entschieden so die erste disziplin des turniers souverän für sich. die Ludwigsburger dagegen, die für die spiele mit fünf Bus-sen angereist kamen, konnten nicht überzeugen.

Vor dem anschließenden fußball-spiel gab es auf dem dunklen fußballplatz eine show-einlage der kehler Cheerleader. trotz der kälte war die stimmung ausge- lassen und aufgeheizt, was sich auch auf den Platz über-

trug. insgesamt musste der schiedsrichter zehn gelbe, zwei gelb-rote und eine rote karte zeigen. in der 35. Minute brachte Michael Rohleder die kehler in führung. Allerdings gelang den Gästen noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich. in der zweiten Halbzeit schaffte es keine der beiden Mannschaften, einen weiteren treffer zu erzielen, sodass es nach der regulären spielzeit bei dem unentschieden blieb. im folgenden elfmeterschießen hatte die kehler fußballtruppe das nötige Quäntchen Glück und gewann mit 5:4 auch das fußball-spiel.

so konnte sich die Hochschule kehl als „double- sieger“ feiern lassen. die feierlichkeiten gingen danach in der stadthalle kehl unter dem Motto „sportlerball“ weiter. die kehler Hochschul-Band „BGB - Brutal gutaus-sehende Beamte“ sowie zwei dJs der kehler Hochschule heizten den Verwaltungsstudierenden ordentlich ein. Gegen 1 uhr reiste die Ludwigsburger delegation wieder Richtung Heimat ab, während in kehl die Party angeb-lich bis in die frühen Morgenstunden andauerte.

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Ruhe in Frieden!n A C H R u f

eine traurige nachricht erreichte die Hochschule kehl. Am 22. februar erlag student steffen Rothweiler seinem lanjährigen krebsleiden.

was sagt man angesichts des unsagbaren und unfassbaren? und dass steffen so früh im Alter von 24 Jahren gegangen ist, ist für uns alle, auch die Hochschule kehl an der steffen studiert hat, noch unfassbar.

steffen hatte klare Zukunftspläne. Am 1. september 2013 begann er das Bachelorstudium „Gehobener Verwaltungsdienst – Public Management“ mit dem einführungspraktikum beim Landratsamt schwarzwald-Baar-kreis in Villingen-schwenningen. im März 2014 ernannte ihn die Hochschule unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf widerruf zum Regierungsinspektoranwärter. damit begann für ihn das Grundstudium an der Hochschule kehl, das allerdings schon stark von der krankheit geprägt war.

Professoren, Hochschulmitarbeiter und Mitstudierende haben steffen als jemanden erlebt, der für sein Alter sehr viel Reife und Reflexionsvermögen ausstrahlte. Auch war er sehr sorgfältig, achtsam und genau. Alles dinge, die darauf hinweisen, dass der lange kampf gegen den krebs seit 2008 einen Menschen geformt hatte, der um die Abgründe, Hoffnungen und ängste des Lebens weiß. konnte er in kehl nicht mehr so aktiv und engagiert sein, so war er es umso mehr, so lange es ging, in seiner Heimat. er spielte trompete im Musikverein und war als Ausbilder tätig. er war ein aktiver fußballspieler und Mitglied der Landjugend Aasen. Auch fuhr er gerne ski; alles dinge, die normalerweise in dieser Lebensphase der Jugend dran sind und darauf hinweisen, dass die Zukunft vor einem liegt.

nun scheint es in der Perspektive der Zeit, dass die Zukunft vorbei, die schlacht verloren und das Leben zu ende ist.

und doch: Vielleicht, und ich glaube das zutiefst, ist zwar die „schlacht verloren, aber der krieg gewonnen“, das Leben hier beendet und doch dort, in der ewigkeit vollendet. damit ist das unfassbare, tod von steffen, doch umfasst von einer ewigen Liebe, die die Zeit überdauert. eine krebskranke frau hat kurz vor ihrem tod einmal folgenden satz gesagt, der mich tief bewegt hat:„der tod ist wie ein kuss Gottes, der uns einlädt zu einem neuen sein.“

dies ist und bleibt die Hoffnung des Regenbogens. Als Zeichen dieser Hoffnung und der erinnerung haben wir am sarg ein Blumengebinde niedergelegt.

Lebe wohl lieber steffen und ruhe in frieden.

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